German Version - Labatec Pharma SA

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Aciclovir Labatec® i.v. 250 mg (For Intravenous Use Only)
04/2012
5 mg/kg/8-stündlich.
Product Information Leaflet for Aciclovir
®
Labatec i.v. 250 mg
Herpes zoster bei Immungeschädigten und normaler
Nierenfunktion
10 mg/kg/8-stündlich für 5 Tage und mehr.
German Version
Herpes Enzephalitis
Aciclovir Labatec® i.v.
10 mg/kg/8-stündlich für 10 Tage.
Zusammensetzung
CMV Prophylaxe bei allogen
Knochenmarktransplantierten
Wirkstoff: Aciclovirum ut Acicloviri natricum (Praeparatio
500 mg/m²/8-stündlich.
cryodesiccata).
Dauer: 5 Tage vor Transplantation bis 30 Tage danach.
Hilfsstoffe: Keine.
Kinder zwischen 3 Monaten und 12 Jahren
Herpes simplex
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro
Einheit
250 mg/m²/8-stündlich.
Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung. Durchstechflasche zu
250 mg Aciclovir.
250 mg/m²/8-stündlich.
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
Herpes Enzephalitis
Haut- und Schleimhautinfektionen, besonders primärer
rezidivierender Herpes genitalis und Herpes labialis;
und
500 mg/m²/8-stündlich für 10 Tage.
Allogene KMT (Kinder >2 Jahre)
Herpes simplex-Enzephalitis;
Herpes
Varizellen-Infekt bei Immungeschädigten und normaler
Nierenfunktion
500 mg/m²/8-stündlich.
Herpes simplex 1- und 2-Virus-Infektionen
Prophylaxe
von
Immunsuppression;
Varizella zoster
simplex-Infektionen
bei
500 mg/m²/8-stündlich, Beginn 5 Tage vor Transplantation bis 30
Tage danach.
Suppression von rezidivierenden Herpes simplex-Infektionen
(besonders Herpes genitalis); bei Immunkompetenten, die anders
ungenügend beeinflusst werden können und häufige und länger
dauernde Beschwerden verursachen;
Die wenigen vorhandenen Daten lassen annehmen, dass Kinder
über zwei Jahren, die eine Knochenmarktransplantation benötigen,
zur Prophylaxe einer CMV-Infektion die Erwachsenendosis
erhalten sollten.
Herpes simplex-Keratitis;
Neugeborene
Herpes simplex bei Neugeborenen; bei schweren Herpes simplexInfektionen; (d.h. disseminierten Infektionen) ist die Wirksamkeit
nur an einer kleinen Patientenzahl untersucht worden, zudem ist
die Gleichwertigkeit gegenüber Vidarabin nicht belegt.
Herpes-Varizella-zoster-Virus-Infektionen
Neugeborene mit Herpes simplex-Infektionen sollten Aciclovir
Labatec in Dosen von 10 mg/kg/8-stündlich bekommen. Die Dosis
sollte der altersentsprechend erniedrigten Clearance angepasst
werden.
Ältere Patienten
Herpes zoster-Infekte (Therapiebeginn so früh wie möglich, d.h.
innerhalb 72 Stunden), bei Immunkompetenten, vor allem aber bei
Immunsupprimierten, bei disseminierten Formen und Zoster
ophthalmicus.
Eine positive Beeinflussung der postherpetischen Neuralgie (PHN)
ist zurzeit ungenügend belegt.
Die Möglichkeit einer eingeschränkten Nierenfunktion muss bei
älteren Patienten berücksichtigt werden und die Dosierung ist
entsprechend anzupassen (vgl. «Dosierung bei eingeschränkter
Nierenfunktion»). Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr muss
geachtet werden.
Allogene Knochenmarktransplantation (KMT)
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion
Aciclovir Labatec wird zur CMV-Prophylaxe bei allogener KMT bei
CMV-seropositiven Patienten oder bei seronegativen Patienten mit
seropositivem Spender eingesetzt. Die Prophylaxe beginnt 5 Tage
vor der Transplantation und endet am Tag 30. Wird im weiteren
Verlauf CMV im Blut nachgewiesen, muss eine Frühbehandlung
mit einer anti-CMV-aktiven Substanz eingeleitet werden (z.B.
Ganciclovir).
Bei der parenteralen Verabreichung von Aciclovir an Patienten mit
eingeschränkter Nierenfunktion ist Vorsicht geboten. Auf eine
ausreichende Flüssigkeitszufuhr muss geachtet werden.
Dosierung/Anwendung
Die erforderliche Dosis wird über 1 Stunde langsam i.v. infundiert.
Die Behandlung dauert gewöhnlich 5 Tage, richtet sich jedoch vor
allem nach dem Zustand des Patienten und dem Therapieerfolg.
Die Behandlung der Herpes Enzephalitis und des Herpes simplex
bei Neugeborenen dauert gewöhnlich 10 Tage.
Folgende Dosisanpassungen werden empfohlen:
Kreatinin-Clearance
> 50 mL
25 – 50 mL/min
10 – 25 mL/min
0 (anurisch) – 10 mL/min
Unter Hämodialyse
Dosierung i.v.
empfohlene Dosis alle 8 h
(5 oder 10 mg/kg oder 500 mg/m²)
empfohlene Dosis alle 12 h
empfohlene Dosis alle 24 h
½ empfohlene Dosis alle 24 h
½ Dosis alle 24 h und nach
Dialyse
Zubereitung der Infusionslösung
5 mg/kg/8-stündlich.
Da kein Konservierungsmittel in den Durchstechflaschen enthalten
ist, muss die Rekonstituierung der Aciclovir Labatec Lösung und
die Verdünnung mit anderen Infusionslösungen unter aseptischen
Bedingungen durchgeführt werden, vorzugsweise unmittelbar vor
Gebrauch, und nicht verwendete rekonstituierte Lösung sollte
verworfen werden.
Herpes zoster
Rekonstituierung der Aciclovir Labatec Lösung
Erwachsene und Kinder über 12 Jahre
Herpes simplex
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Aciclovir Labatec® i.v. 250 mg (For Intravenous Use Only)
Das gefriergetrocknete Aciclovir wird mit 10 mL Aqua ad iniectabilia
oder NaCl 0,9% aufgelöst. 1 mL dieser Lösung entspricht 25 mg
Aciclovir. Zur Applikation wird entweder diese Lösung mittels
Infusionspumpe über 1 Stunde (nicht rascher!) infundiert oder mit
einer Infusionslösung verdünnt.
Verdünnung mit anderen Infusionslösungen
Dazu können verwendet werden:
0,45% oder 0,9% NaCl;
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Bei Patienten, denen Aciclovir Labatec intravenös verabreicht wird,
muss die gleichzeitige Verabreichung von Medikamenten, die
hinsichtlich der Ausscheidung mit Aciclovir konkurrieren, vorsichtig
erfolgen, da die Plasmaspiegel eines oder beider Medikamente
oder ihrer Metaboliten ansteigen können. Eine Erhöhung der AUC
von
Aciclovir
und
des
inaktiven
Metaboliten
von
Mycophenolatmofetil, einem Immunsuppressivum, das bei
Transplantationen eingesetzt wird, wurde bei gleichzeitiger
Verabreichung dieser Medikamente festgestellt.
Hartmann’sche Lösung (Laktat Infusionslösung).
Vorsicht (sowie eine Überwachung der Nierenfunktion) ist auch bei
der intravenösen Verabreichung von Aciclovir Labatec und der
gleichzeitigen Gabe von Medikamenten geboten, die andere
Aspekte der Nierenfunktion beeinflussen (z.B. Cyclosporin und
Tacrolimus).
Nicht verwendet werden sollten biologische oder kolloidale
Flüssigkeiten (Blutkonserven, proteinhaltige Lösungen).
Schwangerschaft/Stillzeit
0,18% NaCl + 4% Glucose;
0,45% NaCl + 2,5% Glucose;
Bei der Verdünnung ist Folgendes zu beachten:
Schwangerschaft
Für Erwachsene sollte die benötigte Menge Aciclovir zu
mindestens 50 mL Flüssigkeit gegeben werden. In eine
Infusionslösung von 100 mL können Dosen von 250 bis 500 mg
gegeben werden. Ist die Dosierung höher, müsste eine zweite
Infusion oder mehr Flüssigkeit gewählt werden.
Für Kinder und Neugeborene, wo die Dosis 100 mg oder weniger
sein kann, sollten 4 mL gelöstes Aciclovir (100 mg Aciclovir) zu 20
mL Infusionslösung gegeben werden.
Nach dem Zusatz von Aciclovir Labatec ist die Infusionslösung gut
zu schütteln. Ist die Verdünnung richtig hergestellt, beträgt die
Aciclovir-Konzentration nicht mehr als 5 mg/mL (0,5%).
Die Infusionslösung ist bei Raumtemperatur (15–25 °C) bis zu 8
Stunden haltbar (chemisch-physikalische Stabilität).
Treten Trübungen oder Kristallisationen auf, vor oder während der
Infusion, darf die Infusionslösung nicht verwendet werden.
Kontraindikationen
Aciclovir Labatec ist kontraindiziert bei Patienten mit bekannter
Überempfindlichkeit gegenüber Aciclovir und ValAciclovir.
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion und
älteren Patienten: Aciclovir wird renal ausgeschieden, daher muss
die Dosierung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
reduziert werden (vgl. «Dosierung/Anwendung»). Bei älteren
Patienten
besteht
eine
erhöhte
Wahrscheinlichkeit
für
Nierenfunktionsstörungen, die Notwendigkeit einer Dosisreduktion
sollte in
dieser Patientengruppe deshalb berücksichtigt werden. Sowohl bei
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion wie auch bei älteren
Patienten besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von
neurologischen Störungen, sie sollten daher engmaschig auf
Anzeichen für derartige unerwünschte Wirkungen überwacht
werden. In den gemeldeten Fällen waren die Störungen im
Allgemeinen
reversibel nach Absetzen der Behandlung (vgl. «Unerwünschte
Wirkungen»).
Ein Schwangerschaftsregister hat die Geburten von Frauen
(basierend auf freiwilliger Angabe) dokumentiert, die mit Aciclovir
behandelt wurden. Es wurde keine erhöhte Anzahl von
Geburtsdefekten und von einzelnen Anomalien festgestellt,
verglichen mit der Allgemeinbevölkerung. Bei 1082 Geburten
wurden 28 Missbildungen beobachtet, für die weder ein
gleichbleibendes Muster noch eine gemeinsame Ursache
anzunehmen ist. Trotzdem sind i.v. und orale Therapie während
der Schwangerschaft nur angezeigt, wenn dies eindeutig
erforderlich ist (vgl. auch «Präklinische Daten»).
Fertilität
Es gibt bis jetzt keine Daten über die Auswirkung von intravenös
verabreichtem Aciclovir Labatec auf die weibliche Fertilität.
Bei Männern mit normaler Spermienzahl konnten nach chronischer
oraler Verabreichung von Aciclovir keine klinisch relevanten
Auswirkungen auf die Zahl, die Morphologie und die Motilität der
Spermien nachgewiesen werden.
Stillzeit
Nach einer peroralen Dosierung von 200 mg 5× täglich, wurden
Aciclovir-Konzentrationen in der Muttermilch gefunden, die 0,6–4,1mal dem Plasmaspiegel entsprechen. Diese Konzentrationen
würden den Säugling einer Dosis bis zu 0,3 mg/kg täglich
aussetzen. Während der Behandlung mit Aciclovir Labatec soll
daher nicht gestillt werden.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das
Bedienen von Maschinen
Aciclovir Labatec wird üblicherweise bei stationär behandelten
Patienten eingesetzt.
Es wurden keine Studien zur Wirkung von Aciclovir Labatec auf die
Fähigkeit, Fahrzeuge zu lenken oder Maschinen zu bedienen,
durchgeführt.
Müssen höhere Dosen von Aciclovir Labatec infundiert werden,
z.B. bei Herpes Enzephalitis, ist die Nierenfunktion, besonders bei
dehydrierten Patienten, zu überwachen.
Aufgrund von zentralnervösen Nebenwirkungen unter Aciclovir
Labatec kann ein Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen
von Maschinen nicht ausgeschlossen werden.
Aciclovir Labatec-Infusionslösung hat ungefähr einen pH von 11
und sollte daher nicht eingenommen werden.
Unerwünschte Wirkungen
Da Herpes genitalis eine sexuell übertragbare Krankheit ist, sollen
Patientinnen und Patienten angewiesen werden, jeglichen
Sexualkontakt zu vermeiden, solange sichtbare Läsionen
erkennbar sind.
Die beobachteten unerwünschten Wirkungen wurden anhand ihrer
Häufigkeiten wie folgt klassifiziert: Sehr häufig (≥1/10), häufig
(≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1‘000; <1/100), selten (≥1/10‘000,
<1/1‘000), sehr selten (<1/10‘000).
Interaktionen
Blut und Lymphsystem
Aciclovir wird vorwiegend durch aktive tubuläre Sekretion
unverändert über die Nieren ausgeschieden. Gleichzeitig
verabreichte Medikamente, die mit diesem Mechanismus
konkurrieren, können einen Anstieg der Plasmaspiegel von
Aciclovir bewirken. Probenecid und Cimetidin bewirken über diesen
Mechanismus eine Erhöhung der AUC und eine Abnahme der
renalen Clearance von Aciclovir. Aufgrund der grossen
therapeutischen Breite von Aciclovir ist eine Anpassung der
Dosierung jedoch nicht erforderlich.
Gelegentlich: Abnahme der hämatologischen Kennwerte (Anämie,
Thrombozytopenie, Leukopenie, Neutropenie).
Systemische Überempfindlichkeitsreaktionen
Sehr selten: Lebensbedrohliche Anaphylaxie, Fieber, Angioödem.
Psychiatrische
Nervensystems
Störungen
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und
Störungen
des
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Aciclovir Labatec® i.v. 250 mg (For Intravenous Use Only)
Sehr selten: Kopfschmerzen, Schwindel, Agitiertheit, Verwirrtheit,
Tremor, Ataxie, Dysarthrie, Halluzinationen, psychotische
Symptome, Konvulsionen, Somnolenz, Enzephalopathie (inkl.
toxische Enzephalopathie), Koma.
Eigenschaften/Wirkungen
Neben einzelnen fatalen Fällen waren diese Ereignisse
überwiegend reversibel und wurden gewöhnlich bei Patienten mit
eingeschränkter Nierenfunktion oder anderen prädisponierenden
Faktoren, wie z.B. ein höheres Alter ohne vorbestehende
Niereninsuffizienz beobachtet. Therapeutisch wurde häufig
erfolgreich eine Dialysebehandlung eingesetzt.
Wirkmechanismus
Gefässe
Häufig: Phlebitis.
Atmungsorgane
Sehr selten: Dyspnoe.
Gastrointestinaltrakt
Häufig: Übelkeit, Erbrechen.
Sehr selten: Durchfall, Bauchschmerzen.
04/2012
ATC-Code: J05AB01
Aciclovir ist eine antivirale Substanz, welche in vitro und in vivo
eine hemmende Wirkung gegen Herpes simplex-Viren (HSV), Typ
1 und 2, und gegen Varicella zoster-Viren (VZV) aufweist.
In der Zellkultur hat Aciclovir die grösste antivirale Aktivität gegen
das HSV 1, gefolgt mit abnehmender Wirkung gegen HSV 2 und
VZV. Die Hemmwirkung von Aciclovir auf HSV 1, HSV 2 und VZV
ist sehr selektiv. Die Thymidinkinase (TK) der normalen, nicht
infizierten Zelle verwendet Aciclovir kaum als Substrat, daher ist
die Toxizität auf die Wirtszelle gering. Die TK hingegen, die durch
das HSV oder VZV codiert ist, führt Aciclovir in
Aciclovirmonophosphat, ein Nukleosidanalogon, über, welches in
Diphosphat und schliesslich durch Zellenzyme in Triphosphat
umgewandelt wird. Das Aciclovirtriphosphat interferiert mit der
viralen DNS-Polymerase
und verhindert die virale DNS-Replikation, so dass nach Einbau in
die Virus-DNS die Kette unterbrochen wird.
Nieren und Harnwege
Lang andauernde und wiederholte Anwendungen von Aciclovir bei
schwer Immunsupprimierten können zu Virusstämmen mit
reduzierter Empfindlichkeit führen, die nicht mehr auf eine
Aciclovirtherapie ansprechen. Meistens zeigen die klinischen
Isolate mit reduzierter Empfindlichkeit einen relativen Mangel an
viraler TK, aber es wurden auch Stämme mit veränderter viraler TK
oder viraler DNS-Polymerase gefunden. Auch in vitro können bei
der Exposition von HSV-Isolaten mit Aciclovir weniger empfindliche
Stämme entstehen. Die Beziehung zwischen der in vitro
bestimmten Empfindlichkeit der HSV-Isolate und der klinischen
Antwort auf die Aciclovirtherapie ist nicht klar. Es ist daher wichtig,
bei aktiven Läsionen Kontakte zu meiden, die eine
Virusübertragung begünstigen.
Häufig: Anstieg des Blutharnstoffs und des Kreatinin.
Pharmakokinetik
Leber und Galle
Häufig: Reversibler Anstieg der Leberenzymwerte.
Sehr selten: Reversibler Anstieg des Bilirubin, Gelbsucht, Hepatitis.
Haut und Unterhautgewebe
Häufig: Pruritus, Urtikaria,
Lichtempfindlichkeit).
Hautausschlag
(einschliesslich
Sehr selten: Diffuser Haarausfall.
Es wird angenommen, dass ein schneller Anstieg des
Blutharnstoffs und der Kreatininwerte mit den maximalen
Plasmaspiegeln und dem Hydratationszustand des Patienten
zusammenhängen (vgl. auch «Überdosierung»). Um dies zu
vermeiden, sollte das Medikament nicht als Bolus intravenös
injiziert, sondern als langsame Infusion über eine Stunde
verabreicht werden.
Sehr selten: Nierenfunktionsstörungen, akutes Nierenversagen,
Nierenschmerzen.
Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist zu achten. Eine
Verschlechterung der Nierenfunktion spricht gewöhnlich schnell auf
eine Rehydratation des Patienten und/oder eine Reduktion der
Dosierung bzw. auf ein Absetzen des Medikamentes an. Die
Entwicklung eines akuten Nierenversagens kann hingegen in
Ausnahmefällen eintreten.
Nierenschmerzen können mit Nierenversagen assoziiert werden.
Allgemeine Störungen und Reaktionen an der
Applikationsstelle
Sehr selten: Müdigkeit, lokale Entzündungsreaktionen.
Schwere lokale Entzündungsreaktionen, die in einigen Fällen zu
einer Zerstörung der Haut führten, sind aufgetreten, wenn Aciclovir
i.v. versehentlich ins extravaskuläre Gewebe infundiert wurde.
Absorption
Beim Erwachsenen betragen die mittleren Plasmakonzentrationen
im Steady-State nach einer 1-stündigen Infusion, 8-stündlich
durchgeführt, mit Aciclovir 2,5 mg/kg, 5 mg/kg, 10 mg/kg und 15
mg/kg: Cmax 5,1 μg/mL, 9,8 μg/mL, 20,7 μg/mL und 23,6 μg/mL und
Cmin gemessen 7 h später: 0,5 μg/mL, 0,7 μg/mL, 2,3 μg/mL und
2,0 μg/mL.
Distribution
Die Plasmaproteinbindung ist relativ gering (9–33%) und
Interaktionen durch Verdrängung sind nicht anzunehmen. Die
Konzentration im Liquor erreicht ca. 50% des Plasmaspiegels und
diejenige im Bläscheninhalt herpetischer Hauteffloreszenzen
entspricht
ungefähr
der
Plasmakonzentration.
Das
durchschnittliche Verteilungsvolumen beim Erwachsenen im
Steady-State beträgt 48 l/
1,73 m² und beim Neugeborenen 28,8 l/1,73 m². Aciclovir ist
plazentagängig und tritt auch in die Muttermilch über.
Die Konzentrationen in der Muttermilch sind höher als die aktuellen
Plasmakonzentrationen
der
Mutter
(vgl.
auch
«Schwangerschaft/Stillzeit»).
Die mittlere ED50 für HSV dürfte bei 0,1 μg/mL und für VZV bei 1
μg/mL liegen.
Überdosierung
Überdosierungen mit intravenös verabreichtem Aciclovir haben zu
einer Zunahme des Serum-Kreatinins und des Harnstoff-Stickstoffs
im Blut und anschliessend zu einem Nierenversagen geführt.
Neurologische
Reaktionen,
einschliesslich
Verwirrtheit,
Halluzinationen, Erregtheitszustände, Krampfanfälle und Koma
wurden im Zusammenhang mit Überdosierungen beschrieben.
Behandlung: Die Patienten müssen sorgfältig auf Anzeichen von
toxischen Wirkungen überwacht werden. Durch die Hämodialyse
wird die Elimination von Aciclovir aus dem Blut signifikant
verbessert und kann daher bei einer Überdosierung mit diesem
Medikament als Behandlungsmöglichkeit in Betracht gezogen
werden.
Metabolismus/Elimination
9-Carboxymethoxymethylguanin ist der einzige Aciclovir-Metabolit
von Bedeutung und macht etwa 10–15% der im Urin
ausgeschiedenen Menge aus.
Nach intravenöser Applikation von Aciclovir ist beim Erwachsenen
die Halbwertszeit ungefähr 2,9 Stunden. Der Hauptanteil von
Aciclovir wird unverändert durch die Nieren ausgeschieden. Die
renale Aciclovir-Clearance ist wesentlich grösser als die KreatininClearance, so dass neben der glomerulären Filtration auch eine
tubuläre Sekretion an der renalen Ausscheidung des
Medikamentes beteiligt sein muss.
Die extrarenale Elimination beträgt 10% (Q0 = 0,1) und die
Gesamtkörper-Clearance 260 ± 81 mL/min/1,73 m².
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Aciclovir Labatec® i.v. 250 mg (For Intravenous Use Only)
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Zulassungsnummer
Kinetik spezieller Patientengruppen
60325 (Swissmedic).
Bei Kindern über 1 Jahr wurden ähnliche Werte für Cmax und Cmin
gemessen wie beim Erwachsenen, wenn Dosen von 250 mg/m²
anstelle von 5 mg/kg und 500 mg/m² anstelle von 10 mg/kg
verabreicht wurden.
Die mittlere Halbwertszeit im Alter zwischen 1 und 17 Jahren
beträgt 2,5 Stunden.
Bei Neugeborenen (0–3 Monate), die mit einer 1-stündigen
Infusion 8-stündlich mit einer Dosis von 10 mg/kg behandelt
wurden, fand man ein Cmax von 13,8 μg/mL und ein Cmin von 2,3
μg/mL. Die Halbwertszeit betrug 3,8 Stunden.
Grundsätzlich hängt die t½ vom Reifestand der renalen
Exkretionsmechanismen ab, der wiederum eine Funktion des
Gestationsalters, des chronologischen Alters und des Gewichtes
ist.
Die mittlere Ganzkörper-Clearance beim Neugeborenen am Termin
beträgt ungefähr 1/3 der von Erwachsenen.
Bei älteren Patienten nimmt die Ganzkörper-Clearance mit
zunehmendem Alter ab, verbunden mit einer Abnahme der
Kreatinin-Clearance ohne wesentliche Änderung der Halbwertszeit.
Packungen
Aciclovir Labatec i.v. Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
zu 250 mg : Durchstechflaschen 5 [A].
Zulassungsinhaberin
Labatec Pharma SA, 1217 Meyrin (Genève).
Stand der Information
November 2009.
Bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz beträgt die
Halbwertszeit 19,5 Stunden und die Halbwertszeit während der
Hämodialyse 5,7 Stunden. Der Plasmaspiegel von Aciclovir fällt
während der Dialyse um zirka 60%.
Wie Studien gezeigt haben, ändern sich weder die
pharmakokinetischen Daten von Aciclovir noch von Zidovudin,
wenn die beiden Substanzen bei HIV-Infizierten gemeinsam
eingesetzt werden.
Präklinische Daten
Mutagenität/Karzinogenität
In vitro und tierexperimentelle Mutagenitätstests lassen bisher nicht
auf ein genetisches Risiko für den Menschen schliessen; Aciclovir
ist nicht kanzerogen.
Teratogenität
Bei der systemischen Anwendung hatte Aciclovir in international
akzeptierten Standardtests bei Kaninchen, Ratten und Mäusen
keine embryotoxische oder teratogene Wirkung.
In einem nicht standardisierten Test bei Ratten traten foetale
Missbildungen auf, aber lediglich bei sehr hohen, für die Mutter
toxischen subkutanen Dosen. Die klinische Bedeutung dieser
Beobachtung ist noch unklar.
Sonstige Hinweise
Inkompatibilitäten
Aciclovir Labatec sollte in den angegebenen Infusionen (vgl.
«Zubereitung der Infusionslösung») und in der angegebenen
Konzentration verwendet werden. Nicht verwendet werden sollten
biologische oder kolloidale Flüssigkeiten (Blutkonserven,
proteinhaltige Lösungen).
Haltbarkeit
Das Arzneimittel soll nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP»
bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Die Durchstechflaschen sind bei Raumtemperatur (15- 25 °C) und
ausser Reichweite von Kindern aufzubewahren.
Da kein Konservierungsmittel in den Durchstechflaschen enthalten
ist, sollte die rekonstituierte Aciclovir Labatec-Lösung unmittelbar
vor Gebrauch hergestellt werden. Nicht verwendete rekonstituierte
Lösung ist zu verwerfen. Die mit einer anderen Infusionslösung
verdünnte Lösung ist bei Raumtemperatur (15–25 °C) bis zu 8
Stunden haltbar (chemisch-physikalische Stabilität).
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