Präsentation Prof. Dr. Kusche

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Projektwoche „Meere und Ozeane“ TH Köln, 21.11.2016
Anstieg des Meeresspiegels – Ursachen und Folgen
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Jürgen Kusche
Jürgen Kusche, Institut für Geodäsie und Geoinformation der Universität Bonn (IGG)
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Projektwoche „Meere und Ozeane“ TH Köln, 21.11.2016
Anstieg des Meeresspiegels – Ursachen und Folgen
Der globale Meeresspiegel könnte bis zum Jahr 2100 um
0.5-1m steigen (5. IPCC-Bericht)
• Wo, warum, und wie sicher ist das ?
• Was bedeutet das für uns ?
• 20 Mio Menschen: an Küsten unterhalb Tiden-Hochwassers
• 200 Mio: Risiken durch Sturmfluten, Tsunamis
• 500 Mio: leben in Deltas
Jürgen Kusche, Institut für Geodäsie und Geoinformation der Universität Bonn (IGG)
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Folgen des Meeresspiegelanstiegs
Überflutungen, Trinkwasserbeeinträchtigung
Erosion
Versalzung
Verlust an Siedlungsraum und landwirtschaftliche Fläche
Verlust an Artenvielfalt
Migration („Klimaflüchtlinge“), soziale Konflikte
Deichbau
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Kalifornien
Taifun Haiyan, Phillippinen, 2013
Malediven
Chittagong, 2012
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Folgen des Meeresspiegelanstiegs
Verlust kulturellen Erbes
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Welche Regionen werden vom Meeresspiegelanstieg
besonders betroffen sein?
Fort Beauregard, Louisiana (EOS)
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Wo steigt der Meeresspiegel bereits heute stark an?
Trend ist heute > 3mm/Jahr.
Hat sich beschleunigt
(1900-2000 1.7mm/Jahr)
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Überall?
Im globalen Mittel ist das
nicht zu sehen.
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Wo steigt der Meeresspiegel bereits heute stark an?
Letzte 60 Jahre
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Church
1)
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Wo steigt der Meeresspiegel bereits heute stark an?
Letzte 20 Jahre
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4 x schneller
als im Mittel
Stammer et al
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…und in Projektionen
2081-2100
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Slangen et al
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Ursachen
• Abschmelzen der Gletscher und Eisschilde (40-45%)
• Grönland
• Antarktis
• Gletscher
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• Erwärmung der Ozeane
(40-45%)
• Reservoirs, Bewässerung
(10%)
• Absinkende Deltas
Rhonegletscher 1850 und heute (ETH Zürich)
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Abschmelzen der Gletscher und Eisschilde
heute
1850
Jakobshavn Gletscher
Grönland: 300 Gt (300 Milliarden Tonnen) Verlust an Eis jedes Jahr
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Erwärmung der Ozeane
Für 40-45% des Anstiegs verantwortlich
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Gleckler et al 2016
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Ursachen
• Abschmelzen der Gletscher und Eisschilde (40-45%)
• Grönland
• Antarktis
• Gletscher
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• Erwärmung der Ozeane
(40-45%)
• Reservoirs, Bewässerung
(10%)
• Absinkende Deltas
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Kombination verschiedener Ursachen führt zu regional
sehr unterschiedlichem Anstieb
Ozeandynamik
Meereserwärmung
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Anstieg regional sehr unterschiedlich (-50%...400%).
Viele verschiedene Effekte, die räumlich unterschiedlich wirken.
Wird auch in Zukunft der Fall sein.
Roelof Rietbroek et al. PNAS 2016;113:1504-1509
Auswertung von Satellitenmessungen, Uni Bonn
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Sinkende Küsten (cm-dm / Jahr): Deltaregionen
IGBP
(after Syvitsky et al)
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Wie sicher sind die Zahlen?
Satellitenmessungen (seit 1992)
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„Indikatoren“ (Geoarchäologie)
Pegelmessungen (seit ~ 1700)
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Wie sicher sind die Zahlen?
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Klimamodelle und Szenarien
Unsicherheiten
• Mensch und globale Erwärmung
• Stabilität der Eisschilde
• Wärmeaufnahme tiefer Ozean
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Was bedeutet das für uns?
Zwischenfazit:
• Meeresspiegelanstieg räumlich sehr unterschiedlich
• Nordseeküste 1.4 mm/yr, unter dem globalen Mittel (3.2 mm/yr)
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• Kein Grund für Alarmismus
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Was bedeutet das für uns?
Zwischenfazit:
• Meeresspiegelanstieg räumlich sehr unterschiedlich
• Nordseeküste 1.4 mm/yr, unter dem globalen Mittel (3.2 mm/yr)
• Aber: Für viele Staaten heute schon weit über dem globalen Mittel
• Mechanismen vielfältig, Ursache zu 90% globale Erwärmung
• Beschleunigung ist bereits sichtbar
• Ozeanerwärmung – ursächlich für mehr und stärkere Stürme?
• Ozeane nehmen derzeit viel Wärme auf, was den Anstieg globaler
Temperatur dämpft
• Projektionen: in allen Szenarien kommt es zu einem weiter
beschleunigten Anstieg
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Welche Regionen werden vom Meeresspiegelanstieg
besonders betroffen sein?
Vulnerabilität
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Nicholls and Cazenave (2010)
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Kosten: Asien, N-Amerika, Europa
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Anthoff et al. (2010): Damage costs for 1m sea level rise in 2100 (A1
highest costs, A2 lowest costs) with protection
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Kosten: Protection vs. Migration
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Anthoff et al. (2010): Damage costs for 0.5m sea level rise in 2100 (A1
highest costs with and without protection
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Ist der Meeresspiegelanstieg vielleicht Teil eines natürlichen Zyklus?
Sintfluten gab es früher schon…
Niemals gab es einen so schnellen Anstieg wie heute
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Fazit
• Meeresspiegelanstieg ist ein regionales Phänomen
• Ursachen sind global gut verstanden, regional weniger gut
(Forschungsbedarf)
• Menschgemachtes Phänomen
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• Entwicklung von Handlungsstrategien erfordert Verständnis
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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