Patrick Krauß 183329 Mespilus germanica Systematik: Die "Echte Mispel" gehört zur Familie der Rosaceaen (Rosengewächse), die in der Pflanzensystematik unter die Ordnung der Rosales eingegliedert ist. Neben der Ordnung der Leguminales gehört die Ordnung Rosales zur 2. Unterabteilung der Samenpflanzen. Diese 2. Unterabteilung sind die Decksamer, auch als Angiospermaen bekannt. Die Samenpflanzen gehören zur Hauptgruppe V in der Pflanzensystematik. Zur Familie der Rosaceaen gehören 4 Unterfamilien. Das sind die Spiraeoideae, Rosoidae, Maloideae (Kernobstgewächse) und die Prunoideae (Steinobstgewächse). Diese Unterfamilien unterscheiden sich in der Anzahl der Karpelle (Fruchtblätter) , der Zahl der Samenanlagen pro Karpell, in der unterschiedlichen Ausbildung der Blütenachse, sowie der Früchte. Die Mispel gehört zur Unterfamilie der Maloideaen wie u.a. Äpfel (Malus) und Birnen (Pyrus). Morphologie Die Blüten sind oberständig weil die Blütenachse die freien Karpelle völlig umwachsen hat, so daß nur noch die Griffel hervorragen. Die Karpelle werden zu einer feinen pergamentartigen Haut umgebildet, die die festen Steinkerne umschließt, deren Anzahl je nach Sorte unterschiedlich ist. Die Blüten sind durchschnittlich 2 bis 3 cm groß, cremeweiß und stehen einzeln an den Enden der Kurztriebe. Es werden 30 bis 40 Staubblätter ausgebildet, deren Staubbeutel rot sind. Die Blütezeit ist in mittleren Breiten Mai bis Juni, nach dem Laubaustrieb. Die Befruchtung der zwittrigen Blüten erfolgt durch Insektenbestäubung. Die Frucht ist eine apfelähnliche Scheinfrucht mit gelblich bis brauner Farbe und leichter Behaarung. Das äußere Fruchtfleisch soll seine beste Geschmacksentfaltung kurz vor dem Übergang zur Fäulnis oder nach Frosteinwirkung haben. Das Fruchtfleisch ist reich an Gerbstoffen, damit halbarkeitsfördernd, der hohe Pektingehalt wirkt sich vorteilhaft auf die Gelierung aus und eignet sich vorzüglich zur Herstellung von Marmelade. Nach Wuchsform wird Mespilus germanica als mittelhoher Strauch bis kleiner Baum eingeordnet. Die Pflanze gehört zu den Tiefwurzlern ist langsamwüchsig und breit ausladend und kann 3 bis 6 m hoch und breit wachsen. Die Blätter sind wechselständig, die Form ist lanzettlich- oval und die sie können in der vorderen Hälfte fein gezähnt sein. Die Farbe ist oberseits trübgrün und unterseits graugrün- filzig. In mittleren Breiten färben sich die bis zu 15 cm langen Blätter von Oktober bis November gelb- oder orange- braun, bis sie im Winter abfallen. Die natürliche Form der Mispel hat in jungen Jahren grau- filzige und dornige Zweige (Kulturformen sind dornenfrei), im Alter sind die zweige kahl und grau. Die rötlich- graue Rinde des Stammes und der Äste hat flache Schuppen. Wie alt Mispeln werden können konnte nicht herausgefunden werden. Herkunft und Verbreitung Ursprünglich stammt Mespilus germanica aus dem südmediterranen Raum von West bis Ost- Europa. Die Römer haben diese Art in Südwestdeutschland eingeführt, im Mittelalter wurde sie häufig kultiviert und konnte sich so auch an natürlicheren Standorten ansiedeln. Häufig sind dies lichte Laubwälder, Waldränder Gebüsche und Hecken, sowie Böschungen und Felshänge. Die Mispel ist sehr wärmeliebend und bevorzugt in mittleren Breiten sonnige bis halbschattige Standorte und trockene bis frische steinig- schottrige bis sandige Lehmbböden mit hohem Kalkanteil. Sie ist nur mäßig frosthart und deswegen meist in geschützten Lagen zu finden. Literatur: AuGaLa- Ausbildungsförderwerk- Bad Honnef, Pflanzenbuch 2, 5. Auflage 1993 Rothmaler, Exkursionsflora v. Deutschland, Band 2, Gustav Fischer Verlag Jena, Stuttgart Kreuzers Gartenpflanzenlexikon, Band 1, Bernhard Thalacker Verlag Braunschweig Walter/ Breckle, Ökologie der Erde, Band 3, Ulmer Verlag Stuttgart