Basiskonzept: GESCHICHTE UND VERWANDTSCHAFT Jedes heutige Lebewesen hat Vorfahren, Vor- Vorfahren und so weiter und lässt sich durch eine ununterbrochene Kette von Fortpflanzung zu den Ursprüngen des Lebens zurückführen. Die vielfältigen Arten von Lebewesen sind im Lauf langer Zeiträume aus anderen Lebewesen hervorgegangen. Man nennt dies stammesgeschichtliche Entwicklung (= Evolution). Der Grad der Ähnlichkeit zwischen Lebewesen, unter anderem im Körperbau, wird als Beleg für den Grad der Verwandtschaft gewertet. BEISPIEL1 Schon vor mehr als 15 000 Jahren lebten Menschen mit Wölfen zusammen. Der Mensch erkannte sehr schnell die Nützlichkeit dieser Tiere und begann sie für bestimmte Aufgaben gezielt zu züchten (z.B. als Jagdhund oder Wachhund). Die Nachkommen eines Wolfspaares ähneln ihren Eltern, sind aber nicht vollkommen gleich und zeigen unterschiedliche Eigenschaften und Merkmale. Der Grund dafür sind die Erbanlagen, die sie von beiden Elternteilen erhalten haben. Diese Unterschiede macht sich ein Züchter zu Nutze und verpaart Tiere mit vorteilhaften erblichen Eigenschaften. Dies geschah von Generation zu Generation und so entstanden im Laufe viele Jahre die verschiedenen Hunderassen. Wölfe sind die Vorfahren aller Hunde, d.h. Wölfe und Hunde haben eine gemeinsame Geschichte. Sie besitzen viele gemeinsame Merkmale und sind deshalb eng miteinander verwandt. BEISPIEL 2 A B Pflanzen, die Blüten besitzen, aus denen Samen hervorgehen, gehören zur Verwandtschaftsgruppe der Samenpflanzen. In ihrer geschichtlichen Entwicklung haben sich aus ursprünglichen Samenpflanzen eine Vielzahl von Pflanzen entwickelt, die alle das Merkmal Samenbildung aufweisen, sich aber ansonsten stark voneinander unterscheiden können. Innerhalb dieser Gruppe der Samenpflanzen gibt es wiederum Gruppen, deren Blüten Merkmale aufweisen, die den anderen Samenpflanzen fehlen. So haben beispielsweise die Blüten von Walderdbeeren (Abb. A) und Hundsrosen (Abb. B) einen sehr ähnlichen Aufbau (je 5 Kelch- und Kronenblätter, viele Staubblätter, mehrere Fruchtblätter). Sie bilden daher innerhalb der Samenpflanzen eine eigene Verwandtschaftsgruppe, die Familie der Rosengewäche. Der Verwandtschaftsgrad innerhalb der Gruppe der Rosengewächse ist höher, als der zwischen Samenpflanzen allgemein, da sie sich stärker ähneln.