Pressemitteilung Enzym als Antibiotika-Alternative – Gezielte antibakterielle Therapie mit dem Wirkstoff Staphefekt bei entzündlichen Hauterkrankungen, insbesondere Neurodermitis Den Haag/Minden, 17. Juni. Anlässlich des Dermatologisch-Pädiatrischen Symposiums Minden am Johannes Wesling Klinikum präsentierte der klinische Mikrobiologe Dr. Bjorn Herpers eine antibakterielle Erhaltungstherapie bei entzündlichen Hauterkrankungen mit dem Enzym Staphefekt, einem Endolysin gegen Staphylococcus aureus-Bakterien. Vor Experten der Kinderheilkunde, Dermatologie, Allergologie, Infektiologie und Onkologie schlug er damit eine Brücke zwischen Infektiologie und Dermatologie, mit dem Fokus auf Neurodermitis. Dr. Herpers beschrieb eine schwere bakterielle Infektion als Spitze einer Pyramide, an deren Basis immer eine Hautbesiedlung mit der jeweiligen Bakterienart steht. Frühe Eingriffe mit Antibiotika würden negativen Einfluss auf spätere Phasen haben, sowohl im Hinblick auf die Vielfalt der mikrobiellen Gemeinschaft als auch auf die Resistenzentwicklung. Daher werden Antibiotika erst in der klinischen Infektionsstufe eingesetzt. Endolysine jedoch, spezielle Enzyme, ließen sich sowohl früh und als auch langfristig einsetzen. Sie wirken gezielt nur auf eine Bakterienart, verschonen die übrige Hautflora und bergen keine Resistenzgefahr. Daher könnten diese eingesetzt werden, um die Besiedlung mit Entzündungserregern zu unterdrücken, bevor eine Infektion entsteht. Neurodermitis und das Bakterium Staphylococcus aureus Die Haut von Neurodermitis-Patienten ist sehr häufig mit S. aureus-Bakterien besiedelt. Dieser Entzündungserreger lässt sich hier in Hautläsionen bei einem Schub massenhaft nachweisen. Aktuelle Therapien zielen vor allem darauf, die Hautbarriere und Hautfeuchtigkeit mit Cremes und Lotionen zu verbessern. Entzündungsreaktionen, die sich u. a. in Juckreiz und Rötung der betroffenen Hautareale zeigen, werden über das Immunsystem unterdrückt (z. B. mit Kortikosteroiden). Eine Antibiotikabehandlung gegen eine S. aureus-Besiedlung ohne Infektionsanzeichen ist auch bei Neurodermitis nicht erwünscht. Antibakterielle Erhaltungstherapie mit dem Endolysin Staphefekt Das Unternehmen Micreos hat mit der ETH Zürich ein Endolysin entwickelt, das ausschließlich S. aureus-Bakterien abtötet, keine Resistenzen induziert und sich zur langfristigen Therapie eignet. Daten aus Fallstudien der Erasmus Uniklinik Rotterdam sowie aus Anwendungsuntersuchungen mit deutschen und niederländischen Patientenvereinigungen von Neurodermitikern (DNB e. V., VMCE) zeigten, dass das Endolysin Staphefekt - als Wirkstoff in Gels und Cremes der Marke Gladskin für Anwendung auf der empfindlichen Haut - die Bakterien beseitigt und typische Entzündungsanzeichen mindert. Darüber hinaus sank der Kortikosteroid-Bedarf bei vielen Patienten unter StaphefektBehandlung. Über Micreos B. V. Basierend auf moderner Phagentechnologie entwickelt das mittelständische Biotechnologieunternehmen Micreos B.V. zielgenaue Wirkstoffe gegen krankheitserregende Bakterien, - als Ersatz von Antibiotika im Gesundheitswesen und in Veterinärmedizin, für die Lebensmittelsicherheit und Landwirtschaft. Es arbeitet in Forschung und Entwicklung eng mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich zusammen. Micreos Human Health B. V. hat sich als Tochterunternehmen auf den Gesundheitssektor fokussiert und mit dem Enzym Staphefekt das erste Endolysin auf dem Markt. Es wirkt zielgerichtet nur gegen Staphylococcus aureus-Bakterien einschließlich der resistenten Variante MRSA und unterscheidet sich deutlich von Antibiotika. In Medizinprodukten der Marke Gladskin, die europaweit zugelassen sind, wird der Wirkstoff erfolgreich zur Behandlung entzündlicher Symptome bei Hauterkrankungen eingesetzt, wie z. B. Neurodermitis, Rosazea und Akne. Dr. Bjorn Herpers ist Arzt und Mikrobiologe und arbeitet als klinischer Mikrobiologe im Regionalen Gesundheitslabor Kennemerland, Haarlem, Niederlande. Für Micreos ist er darüber hinaus als medizinischer Berater tätig. Kontakt: Micreos Human Health B. V. Dr. Bettina Hofer Phone +49 5732 6860 912 Fax +49 5732 6860 911 E-Mail [email protected] Web www.micreos.com www.gladskin.com Wortzahl/Zeichen 318 /2567 Zusätzliches Material auf Anfrage • Foto Minden (Prof. Stadler stellt Dr. Herpers vor) • Abbildung: Pyramide zur Besiedlung und fortschreitender Infektion (Colonisation Infection Continuum)