Handreichung zu RSO CLASSIX am Mittag 26. Juni 2013 13 Uhr Liederhalle Stuttgart, Beethovensaal Das Werk erklingt auch im Konzert der Kulturgemeinschaft Stuttgart 28. Juni 2013, 20 Uhr Konzerteinführung 19 Uhr Liederhalle Stuttgart, Beethovensaal Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR, Leitung: Andrés Orozco-Estrada Antonín Dvořák Die Mittagshexe, Sinfonische Dichtung op. 108 Empfohlen ab Klasse 3 erstellt von Siegfried Schmollinger Antonín Dvořák (1841–1904) — ein böhmischer Komponist Antonín Dvořák gilt neben Bedřich Smetana und Zdenĕk Fibich als einer der bedeutendsten Vertreter der tschechisch nationalen Kunstmusik im 19. Jahrhundert. Sein kompositorisches Schaffen beinhaltet eine Gattungsvielfalt wie sie kaum bei einem Komponisten anzutreffen ist. Gründe dafür sind u.a. in den vielfältigen Aufträgen für bestimmte Gelegenheiten und in einem unbändigen spontanen Aufschreiben von Musik zu finden. Dvořáks Ideenreichtum konnte sich sowohl an einem poetischen Text wie auch an einem Besetzungsproblem entzünden und zu einer schnellen Umsetzung führen, in der die slawische Lied- und TanzFolklore zum Ausdruck kommt. Auch als Kompositionslehrer und Dirigent verschaffte sich Dvořák internationale Bedeutung. Aufgewachsen in Nelahozeves (Mühlhausen) an der Moldau in einer Familie, die die musikalische Begabung des kleinen Antonin erkannte und entsprechend ihren Verhältnissen förderte. Schon während der Grundschulzeit erlernte er das Violinspiel und wirkte in der Dorfkapelle mit. 1853 besuchte Antonín in der Nachbarstadt Zlonice eine deutsche Fortbildungsschule, um sich in der deutschen Sprache fortzubilden, die in Böhmen unerlässlich war. Zudem erhielt er Instrumentalunterricht in Violine, Klavier und Orgel sowie Unterricht in Harmonielehre. 1857 übersiedelte Dvořák nach Prag, wo er das umfangreiche internationale musikalische Angebot nutzte. Auch die umfangreiche Notenbibliothek seines Freundes Karel Bendl ermöglichte ihm, seine Repertoirekenntnisse zu erweitern und zu vertiefen. An der Prager Orgelschule absolvierte Dvořák erfolgreich eine Organistenausbildung, erhielt jedoch keine Anstellung. Um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren, wurde er Bratschist in der Tanzkapelle von Karel Komzák, einem böhmischen Kapellmeister und Komponisten. Als das Orchester in das Interimstheater von Prag integriert wurde, erhielt Dvořák eine Anstellung als Solobratscher. Die vielfältige Musikliteratur des Orchesters sowie die Dirigenten wie Bedřich Smetana und Richard Wagner beeinflussten Dvořák stark. Während der Orchestertätigkeit in den Jahren 1859–71 bildete er sich musikalisch intensiv weiter. Dvořák verließ das Orchester 1871, um sich mehr dem Komponieren widmen zu können. Doch schon zuvor hat er beachtenswerte Werke geschaffen, u.a. das Streichquintett A-Dur, zwei Sinfonien, seine erste Oper ›Alfred‹. Schon kurz, nachdem er das Orchester verlassen hatte, wurden in Prag mehrere seiner Werke aufgeführt. Der große Durchbruch gelang Dvořák mit dem Hymnus aus dem Gedicht ›Die Erben des Weißen Berges‹ B 27, mit dem er zu einem angesehenen Prager Komponisten avancierte. Schwierigkeiten bei den Proben zu ›Der König und der Köhler‹ veranlassten Dvořák, das Werk zurückzuziehen und sich von der bisherigen Anlehnung an Richard Wagner und der neudeutschen Schule loszusagen. Dvořáks musikalische Sprache wird nun von der böhmischen Folklore geprägt, durch das Vorbild Smetana. Es entstanden eine ganze Reihe slawisch geprägter Streichquartette (B 37,B 40, B45). Viele Werke aus der Zeit 1866– 1871 wurden von Dvořák persönlich vernichtet, zudem setzte eine neue Opuszählung ein, die zu einigen Verwirrungen führte. Heute wird häufig das Verzeichnis des Thematischen Katalogs der Werke von Antonin Dvořák von Jarmil Burghauser (B) herangezogen. 2 Die Begegnung mit Johannes Brahms, mit dem ihn später eine enge Freundschaft verband, ist für Dvořáks Popularität von großer Bedeutung. Um ein Stipendium zu erhalten, legte Dvořák 1875 der staatlichen Fachkommission, der auch Johannes Brahms angehörte, einen Band Streichquartette, die Serenade in E-Dur, die Klaviervariationen op. 36 sowie die ›Klänge aus Mähren‹ op. 29 und op. 32 vor. Brahms war von den Werken so begeistert, dass er Dvořák seinem Verleger Fritz Simrock empfahl, der ihm sofort den Auftrag zu den ›Slawischen Tänzen‹ op. 46 (B 78, B83) zukommen ließ. Die Besprechung der Tänze durch den Kritiker Louis Ehlert fiel so überschwänglich aus, dass viele der deutschen Musikverleger von Dvořák ähnliche Werke haben wollten. Die Werke Dvořáks fanden ab 1878 im internationalen Konzertleben große Beachtung, auch als Dirigent fand er nun großen Zuspruch. Von der ›Philharmonic Society London‹ wurde Dvořák 1884 eingeladen, mehrere Konzerte mit seinen Werken in London zu dirigieren. Der Erfolg war beispiellos und er erhielt mehrere Kompositionsaufträge (u.a. 7. Symphonie). Auch die weiteren Englandreisen wurden vom Publikum mit Begeisterung aufgenommen. Dvořáks finanzielle Situation verbesserte sich nun so sehr, dass er sich in Vysoká seine Sommerresidenz erwerben konnte, auf der er sich in Ruhe seinen Kompositionen widmen konnte. Sein Musikstil wurde nun expressiver und war nicht mehr so stark von der Folklore durchdrungen (u.a. Klaviertrio f-moll op. 65, 7. Symphonie). Offizielle Ehrungen und Auszeichnungen folgten, zudem erhielt er 1890 eine Professur am Prager Konservatorium. Zu seinen Schülern zählen Vitezlav Novák, Oskar Nedbal und Josef Suk. Dvořáks internationale Bedeutung veranlasste Jeanette Thurber, die Präsidentin des New Yorker ›National Conservatory of Music‹, ihm die Stelle des künstlerischen Direktors und die Kompositionsprofessur anzubieten. Seine Aufgabe war, eine eigenständige amerikanische Kunstmusik zu schaffen. Dvořák nahm das finanziell interessante Angebot 1892 an und gab mit seinem ›Te Deum‹, komponiert zum 400. Jahrestag der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus, sein Debut als Dirigent in Amerika. Er befasste sich nun intensiv mit Indianermelodien, mit Negrospirituals und Plantagenliedern. Die in Amerika entstandenen Werke repräsentieren in Motiven und Melodien eine aus der ›amerikanischen‹ Folklore stammenden Stilrichtung: u.a. in der Symphonie Nr.9 ›Aus der Neuen Welt‹ op. 95, im Streichquintett Es-Dur op. 97, im ›Amerikanischen Streichquartett‹ F-Dur op. 96 oder in der Sonatine G-Dur op. 100. Welche Elemente eine national amerikanische Kunstmusik ausmachen, erläuterte Dvořák in verschiedenen Publikationen (z.B. Pentatonik, den erniedrigten Leitton, Bordunbegleitungen, rhythmische Ostinati, synkopierte Rhythmik). Nachdem die finanzielle Situation sich in Amerika verschlechterte und er sein Salär nicht mehr regelmäßig erhielt, kehrte Dvořák 1895 auf seine Sommerresidenz in Vysoká zurück. Dvořáks großes Interesse galt insbesondere den Lokomotiven und Dampfschiffen, er ging dem Hobby der Taubenzucht nach und war für den technischen Fortschritt stets aufgeschlossen. In besonderer Weise ließ er sich in seinem Spätwerk von den böhmischen Märchen beeindrucken. Nach seiner Rückkehr aus Amerika vollendete er seine Streichquartette op. 105 und op. 106 bevor er sich intensiv der programmatischen Musik widmete. Die vier Symphonischen Dichtungen sind Dvořáks letzte Orchesterwerke, danach befasste er sich nur noch mit Opern (u.a. ›Rusalka‹). Die Entwicklung seines kompositorischen Schaffens kann gut an seinen Streichquartetten nachvollzogen werden. Diese Gattung nimmt bei Dvořák über die ganze Arbeitszeit hinweg eine besondere Stellung ein. Die Bratschestimme hat er dabei oft mit klangvollen Solostellen bedacht. 3 Dvořáks Symphonische Dichtungen Dvořáks Werkschaffen mit programmatischer Musik in seiner späten Arbeitsphase, in den Jahren 1896/97, war nicht neu. Schon 1889 ist sein poetischer Stil erkennbar in den ›Poetischen Stimmungsbildern‹, im Dumky-Trio (1890/91) sowie in den 1891 entstandenen Ouvertüren ›In der Natur‹ (op. 91), ›Karneval‹ (op. 92) und ›Othello‹ (op. 93). Für seine Symphonischen Dichtungen ›Der Wassermann‹ op. 107, ›Die Mittagshexe‹ op. 108, ›Das Goldene Spinnrad‹ op. 109 und ›Die Waldtaube‹ op. 110 griff Dvořák auf die Balladensammlung ›Der Blumenstrauß‹ des tschechischen Dichters und Historikers Karel Jaromir Erben (1811–1870) zurück. Erbens populäre Dichtungen enthalten märchenhafte Motive aus dem Volkstum, erzählen von der Naturverbundenheit und auch über menschlich Abgründiges. Befremdlich erscheint, dass Dvořák durchweg grausame Märchen und Geschichten als Vorlage benutzte. So ist auch die Aussage des Musikkritikers Eduard Hanslick zu verstehen: ›Wie man einen so grässlichen, jedes feinere Gefühl empörenden Stoff zu musikalischer Darstellung sich wählen konnte, ist mir nicht recht begreiflich.‹ Vielleicht ist ein Grund, dass Dvorák von den tragischen Schicksalen einfacher Menschen tief ergriffen war. Mit diesen Tondichtungen schuf Dvořák solch eindrückliche Meisterwerke, mit einer Fülle an berauschenden Klangfarben und tonmalerischen Effekten, mit einem Reichtum an rhythmischen Strukturen und einer psychologischen Durchdringung des Geschehens, die weit über die bloße Beschreibung progammatischer Inhalte hinausgeht. Dvořák lässt sich von den literarischen Vorlagen Erbens wohl inspirieren, versteht es aber, in seiner musikalischen Umsetzung die Motive der Geschichten und die Charakterisierung der Hauptpersonen noch differenzierter und dramatischer darzustellen. Ständig war Dvořák bemüht, seine Kompositionstechnik weiterzuentwickeln. Die Tondichtungen fesseln den Zuhörer mit einer einmaligen suggestiven atmosphärischen Dichte. Es sind Werke, die in ihrer Bedeutung neben der Kammermusik, den Sinfonien oder Instrumentalkonzerten ihren Platz haben. Aus Skizzen ist ersichtlich, dass noch weitere Tondichtungen aus ›Der Blumenstrauß‹ geplant waren. Die Tondichtungen fielen auch in eine Zeit, in der sich der Komponist mit der Musik von Franz Liszt und den Tondichtungen von Richard Strauss auseinandersetzte. Ende 1897 entstand noch die Symphonische Dichtung ›Heldenlied‹ op. 111, die auf einem von Dvořák erdachten Programm basiert. Interessant ist, dass Dvořák die Symphonischen Dichtungen innerhalb kürzester Zeit niederschrieb. ›Die Mittagshexe‹ wurde vom 11.–13. Januar 1896 skizziert und die Orchesterfassung entstand vom 14.–27. Februar 1896. Als frommer Katholik glaubte Dvořák, dass seine kreative Fähigkeit ein Geschenk des Allmächtigen sei und dass in seinen musikalischen Themen die Stimme Gottes spricht, die er nicht aufhalten durfte. Im ›Wassermann‹ entführt der furchterregende Wassermann ein Mädchen in sein Reich und macht sie zu seiner Frau. Sie bekommt von ihm ein Kind. Einen Tag lang will sie nochmals ihre Mutter besuchen. Als Pfand muss sie ihr Kind zurücklassen. Nachdem sie nicht mehr zurückkehrt, tötet der Wassermann das Kind. Die Ballade ›Das Goldene Spinnrad‹ lehnt sich an das Aschenbrödel-Märchen an. Die Stiefmutter tötet das Mädchen Dornicka, das der König heiraten will. Ihm wird die Stiefschwester unterschoben. Ein alter Mann findet Dornicka im Wald und erweckt sie wieder zum Leben. Nach der Rückkehr aus dem Krieg erfährt der König vom Spinnrad seiner Frau von dem Verbrechen. Der König heiratet Dornicka und lässt Stiefmutter und Tochter töten. In der ›Waldtaube‹ wird die Geschichte einer Frau erzählt, die ihren Ehemann ermordet, um ihren Geliebten heiraten zu können. Durch das Gurren einer Taube wird sie immer wieder an ihre schändliche Tat erinnert. Die Gewissensbisse werden so groß, dass sie Selbstmord begeht. 4 Die Symphonische Dichtung ›Die Mittagshexe‹ op. 108, B 196 In der zweiten Symphonischen Dichtung, ›Die Mittagshexe‹ verwendet Dvořák die Vorlage einer Ballade von Jaromir Karel Erben (siehe Beilage 1), die auf eine alte slawische Sage zurückgeht. Darin wird ein unheimliches Wesen beschrieben, das während der Mittagszeit gerufen, Unheil bringt. In Böhmen entstand daraus die Mittagshexe, mit der vor allem Kindern gedroht wurde, um sie folgsam zu machen. Die Geschichte beginnt in friedlicher familiärer Eintracht. Solange die Mutter das Mittagessen kocht, beschäftigt ihr Kind sich mit seinen Spielsachen. Das lauter werdende Kind wird von der Mutter immer wieder zur Ruhe ermahnt. Als das Kindergeschrei für die Mutter unerträglich wird, droht sie dem Kind mit der Mittagshexe. Doch auch dies bringt keine Besserung der Situation. In ihrer Erregung ruft die Mutter die Mittagshexe. Was nicht vorhersehbar war, die schreckenerregende Mittagshexe erscheint wirklich. Sie fordert von der nun verzweifelten Mutter das Kind. Die Mutter hält ihr Kind eng umschlungen und versucht es vor der immer näher kommenden Hexe zu schützen. Schließlich lassen ihre Kräfte nach und die Mutter fällt zu Boden. Der zum Mittagessen kommende Vater findet die Mutter ohnmächtig vor. Er kann die Mutter wiederbeleben, doch das Kind ist tot. Dvořák folgt Erbens Text ziemlich genau, charakterisiert die Personen und das Geschehen mit verschiedenen Motiven und klangmalerischen Details, gewichtet aber auch einzelne Szenen abweichend. So z.B. die Forderung der Mittagshexe: ›Gib mir das Kind!‹. Das Motiv erscheint mehrfach in der Trompetenstimme. Dvoráks Tondichtung ist weit mehr als ein programmatisches Werk und kann mit dem reichen Melodienschatz und der musikalischen Dramatik auch ohne Text als absolute Musik rezipiert werden. In einem Brief an den Wiener Musikkritiker, Robert Hirschfeld, kurz vor der Uraufführung des Werks, beschreibt Dvořák die Tondichtung minutiös mit eigenen Worten (siehe Beilage 2). Die Tondichtung ist als viersätziges Werk angelegt und entspricht dem Aufbau einer Symphonie. Die einzelnen Teile gehen ineinander über. Im 1. Teil des Werks, Allegretto, ist die Mutter dabei, das Mittagessen zu kochen. Der kleine Sohn ist mit seinen Spielsachen beschäftigt. Die Klarinette beschreibt mit einer volkstümlichen Melodie die noch ruhige, friedvolle Situation. Mit einem Sechzehntel-Motiv (T.23, mp) imitiert die Solooboe das spielende Kind. Die Szene wiederholt sich, doch nun fühlt sich die Mutter durch das schreiende Kind gestört (T.72, f). Unbedacht droht sie dem Kind mit der Mittagshexe (T.102): Das Kind kann zunächst beschwichtigt werden, gibt aber keine Ruhe. Es schreit immer lauter (T.189). In der immer erregter werdenden Musik (T.203, Fagott I/II ff marcatissimo) helfen alle Versuche der Mutter nichts mehr. 5 Sie macht nun ihre Drohung wahr und ruft die Mittagshexe: ›Mittagshexe komm zu ihm! Komm und nimm mir diese Nervensäge!‹ (T.247, Violinen,Viola). Es folgt der zweite Teil, Andante sostenuto e molto tranquillo, mit dem Erscheinen der Mittagshexe (T.252). Mit leisen, gedämpften Achtelbewegungen der Geigen und der Bratsche (con sordino) schleicht die Hexe heran und wird durch ein düsteres Motiv durch Bassklarinette und Fagott charakterisiert (T.265): Die Mittagshexe fordert nun mit Nachdruck: ›Gib mir das Kind!‹ (T.273, Trompeten, Blechbläser). Verzweifelt, jedoch vergebens kämpft die Mutter um ihr Kind (T.274, Violinen). In einem wilden Tanz (Allegro mit scherzoartigem Charakter) nähert sich die Mittagshexe der Mutter und versucht ihr das Kind zu entreißen (T.312, Piccolo, Flöte, Oboe). Die Mutter schreit erbittert und fällt in Ohnmacht (T.402, Streicher). Die Mittagsglocke lässt 12 Schläge erklingen (T.438, Piccolo, Flöte, Oboe) und schreckt die Mittagshexe ab. Der Vater kommt zum Mittagessen (4. Satz Andante), ohne zu ahnen was passiert ist. Er findet seine Frau mit dem Kind ohne Lebenszeichen auf dem Boden liegen (T.463). Mit Erfolg kann er die Frau wiederbeleben (T.477, Flöte, Klarinette), das Kind ist jedoch tot. Eine Coda (T. 487), Maestoso, schließt sich an. Darin finden sich die Themen der Mutter und der triumphierenden Hexe wieder. Mit Getöse verschwindet die Hexe in den letzten Takten der Tondichtung. ›Die Mittagshexe‹ ist ein sehr eindrückliches Stück und gilt als die Beste der vier Tondichtungen. Dvořák verwendet den großen Orchesterapparat um eine große Ausdruckspalette zur Verfügung zu haben. Die Uraufführung fand 1896 bei einer öffentlichen Probe des Prager Konservatoriumsorchesters unter dem Dirigenten Antonin Bennewitz statt. Unterrichtliche Hinweise Dvořáks Tondichtung ›Die Mittagshexe‹ ist für die Behandlung im Unterricht der Grundschule von besonderer Bedeutung. Zum einen trifft der Inhalt das Interesse der Grundschulkinder und ist durch die Geschichte leicht nachvollziehbar. Des Weiteren können an dem Stück instrumentenkundliche Kenntnisse, Erkennen einzelner Motive sowie Formen der musikalischen Steigerung erarbeitet werden. Auch tonmalerische Effekte lassen sich an dem Stück gut verdeutlichen. Für die Konzertsituation sollen die Kinder befähigt werden, Bekanntes wiederzuerkennen und die Aussagekraft der Musik nachvollziehen zu können. Vielen Kindern ist der ›Nachtkrabb‹ ein Begriff, mit dem im letzten Jahrhundert im süddeutschen Raum den Kindern gedroht wurde, um diese zum Gehorsam zu zwingen. Diese Kinderschreckfigur wurde benutzt, damit die Kinder rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit nach Hause kommen, andernfalls würde der ›Nachtkrabb‹ sie mitnehmen. 6 Entsprechend findet sich in Böhmen die Figur der ›Mittagshexe‹, die mittags gerufen, böse Kinder verschwinden lässt. Als Einstieg könnte dienen, die Kinder über die Mittagshexe fabulieren zu lassen – was die Mittagshexe so alles anrichten kann oder ob die Drohung der Erwachsenen mit der Mittagshexe überhaupt Wirkung haben kann. Die Kinder können eigene Geschichten über die ›Mittagshexe‹ aufschreiben oder erzählen, bzw. das Aussehen dieser Schreckfigur beschreiben. Im nächsten Schritt kann anhand der Beilage 1 die Geschichte der ›Mittagshexe‹ nachvollzogen werden. Die Kinder sollen dann durch die Beschreibung der Hexe diese kennenlernen: ‹Klein, mit gebräunter Haut und fremdem Aussehen, ihren Kopf von einem Tuch umhüllt; Gestützt auf einen Stock – eine humpelnde Kreatur, mit einer Stimme, die wie der Wind pfiff!‹ Verschiedene bildhafte Gestaltungen der ›Mittagshexe‹ (u.a. mit Buntstiften, Wasserfarben, Kohlestiften, als Scherenschnitt oder Stabpuppe) können sich anschließen. Auch im Darstellenden Spiel kann die Geschichte aufgearbeitet werden. Die Kinder schreiben einen Text mit verschiedenen Rollen (z.B. Gespräch zwischen Mutter und Kind oder zwischen Mutter und Hexe) und spielen die Szenen nach. Ein böhmischer Komponist, Antonín Dvořák, hat die Hexe musikalisch dargestellt. Hörbeispiel 1 (T265 ff) Überlegungen zum verwendeten Instrument werden angestellt. Es handelt sich um die BassKlarinette (siehe Beilage 6), ein besonders tiefes Holzblasinstrument, mit dem die daherschlurfende und Unheil verbreitende Hexe anschaulich dargestellt wird. Dieses Instrument besitzt einen vollen und runden, auch im piano gut ansprechenden Ton. Die leise Lautstärke unterstreicht das Unheimliche der Situation. In Werken von Richard Wagner, Richard Strauss (Till Eulenspiegel) und Gustav Mahler sowie im Jazz findet die BassKlarinette Verwendung. Wegen ihrer Größe und ihrem Gewicht wird sie teils mit einem Stachel auf den Boden gesetzt. Sie klingt eine Oktave tiefer als die Klarinette. Auch in der symphonischen Dichtung ›Die Waldtaube‹ verwendet Dvořák die Bass-Klarinette. Dort werden die Gewissensbisse der Witwe ausdrucksstark wiedergegeben. Bei der Wiederholung des Hexenthemas (T. 395) erscheint das Thema in den Klarinetten (hellere Klangfarbe); der Bass-Klarinette kommt nur eine Begleitung mit langen, tiefen Tönen zu. Wählte Dvořák beim ersten Erscheinen des Themas piano, so geht er jetzt in der Dynamik auf pianissimo zurück. Zum einen benötigt die Tiefe der Bass-Klarinette mehr Kraft, zum anderen wird durch den Einsatz der Klarinetten das Ansinnen der Hexe noch deutlicher und zupackender, zudem wirkt die Steigerung noch stärker (Hörbsp. 3). Wir suchen weitere Instrumente mit tiefen Tönen (z.B. Kontrabass, Klavier, Orgel, Bass-Xylophon) und gestalten damit, soweit verfügbar, düstere und geheimnisvolle Stimmungen. Das Motiv des schreienden Kindes, wiedergegeben durch kurze Sechzehntel in der Oboe (Spielzeughahn), und die verärgerte Mutter bilden eine weitere Einheit in der Erarbeitung der Tondichtung. Evt. bietet sich ein intrumentenkundlicher Exkurs über Oboe und Bassklarinette an (siehe Beilage 6). 7 Hörbeispiel 2 T. 188ff Es wäre nun sinnvoll, einen größeren Zusammenhang des Stück mit den Kindern anzuhören und anhand der Wave-Abbildung zu verfolgen (1. Teil Das spielende Kind und die genervte Mutter). Dabei werden die Kinder Zuordnungen treffen und Wiederholungen erkennen können. Mehrfaches Anhören des 1. Teils festigt die Erkenntnisse. Auch die Forderung der Mittagshexe an die Mutter, das Kind herauszugeben, könnte eine weitere Aufgabenstellung sein. Diese Stelle ist leicht am Wave-Bild zu erkennen (2.Teil, ›Gib mir das Kind‹, 2mal). Hier treten die Trompeten, Posaunen und Hörner in den Vordergrund. Hörbeispiel 3 T. 299ff Gut herauszuhören ist die Forderung der Hexe (Trompeten, Posaunen und Hörner) sowie das Jammern der verzweifelten Mutter in den Violinen. Im dritten Teil wird der Hexentanz beschrieben. Das Thema mit der zunächst noch tänzelnden Hexe ist leicht zu erkennen und zu beschreiben. Wie die Hexe dann immer näher an die Mutter herangeht, ist von den Kindern gut nachzuverfolgen. Diese Szene eignet sich auch für eine Klanggestaltung mit Stabspielen und Stimme; auf der einen Seite die jammernde Mutter (Flöten) auf der anderen die böse Mittagshexe (u.a. Bass-Stäbe, tiefe Metallophonklänge, Pauken – mit Schlägeln und Besen gespielt). Mit zunehmender Dynamik und Tempo bis zum Kulminationspunkt, dem abrupt Stille folgen könnte, lässt sich Spannung erzeugen. In Dvoráks Musik lassen sich dann die dort verwendeten musikalischen Mittel heraushören und verbalisieren. Es bietet sich an, einige musikalische Begriffe am Beispiel des Stücks zu klären: Programmmusik, symphonische Tondichtung, Thema, Motiv, dynamische Zeichen, kurze Hinweise über den Komponisten Antonín Dvořák, Orchesterbesetzung. Weitere Anregungen können die Kinder finden unter http://www.blinde-kuh.de/bksearch.cgi (Suchmaschine für Kinder). Wir versetzen uns in die Situation der Mutter (Angst) und vergleichen mit der musikalischen Darstellung der Mutter (T. 274, Violinen) und (T. 402, Streicher). Im letzten Teil, der durch die Schläge der Mittagsglocke eingeleitet wird, kann den Kindern aufgezeigt werden wie die Mutter ohnmächtig wird (T. 402ff, Veränderung in der Dynamik) und wie der Komponist musikalisch die Wiederbelebung (T. 473ff) darstellt. Die wieder zum Leben erwachende Mutter wird durch eine musikalische Steigerung mit Dynamik, Tempo und hinzutretenden Instrumenten sowie Tonartwechsel nach A-Dur gekennzeichnet. An den Wave-Abbildungen (Beilagen 3–5) kann die Musik mitverfolgt und auffällige Stellen gekennzeichnet werden. Die Geschichte erleichtert den Kindern das Geschehen nachzuvollziehen. 8 Mit Sound Studio oder Wave Pad stehen kostenlose Audio-Bearbeitungs-Programme zur Verfügung, mit denen leicht Tonausschnitte hergestellt werden können, die die Arbeit im Unterricht erleichtern. Die Wave-Abbildungen im Anhang sind als Vorschläge zu sehen, die frei bearbeitet und mit Informationen oder Texten versehen werden können. Dirigent: Andrés Orozco-Estrada http://www.orozcoestrada.com/biografie Der Dirigent Andrés Orozco-Estrada wurde in Kolumbien geboren und erhielt seine Ausbildung in Wien bei Uros Lajovic. Er sprang bei einem Konzert des Wiener Musikvereins ein und wurde dabei von der Presse hoch gelobt. Dies bedeutete für ihn den Beginn einer internationalen Karriere. Er ist Chefdirigent mehrerer bekannter Orchester, so beim Tonkünstler-Orchester Niederösterreichs und beim Orquesta Sinfónica de Euskadi und ab 2014 ist er in Houston und in Frankfurt tätig. Sowohl das romantische Repertoire als auch die zeitgenössische Musik stehen im Mittelpunkt seiner Arbeit. Beim Mittagskonzert des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart des SWR gastiert der Dirigent Andrés Orozco-Estrada zum ersten Mal in Stuttgart. Es spielt das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR. http://de.wikipedia.org/wiki/Radio-Sinfonieorchester_Stuttgart http://www.swr.de/orchester-und-ensembles/rso/ueberuns http://www.swr.de/orchester-und-ensembles/service//id=9868958/property=download/nid=788922/2z8ckj/rso-saison12-13.pdf Quellen Burghauser, Jarmil, Antonín Dvořák – Thematisches Verzeichnis, Prag und Kassel 1960 Clapham, John, Dvořák’s unknown letters on his Symphonic Poems in: Music and Letters, 1975, LVI: 277 – 287 Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Personenteil Band 5 – Dvořák, 2001 Harenberg Konzertführer, Der Schlüssel zu 600 Werken von 200 Komponisten, 1998 Musik auf der Oberstufe, Amriswil 1975 Notenmaterial Taschenpartitur: Polednice/Die Mittagshexe, op. 108, Artia Prag Partituren (Petrucci Musikbibliothek – www.imslp.org): http://imslp.org/wiki/The_Noon_Witch,_Op.108_(Dvořák,_Antonín) 9 Notenmaterial mit allen Stimmen: http://archives.nyphil.org/index.php/search?search-type=singleFilter&searchtext=Dvorak,+The+Noon+witch&doctype=part&x=38&y=11&search-dates-from=&searchdates-to= Aufnahmen Antonín Dvořák, Symphonic Poems after Karel Jaromír Erben; Czech Philharmonic Orchestra, Dirigent Sir Charles Mackerras, Supraphon 2010 Antonín Dvořák, Symphonic Poems; Polish National Radio Symphony Orchstra, Dirigent S. Gunzenhauser, Naxos 1993 YouTube http://www.youtube.com/watch?v=vvXNlU0EbJo Beilagen 1. Erbens Text zur Ballade ›Die Mittagshexe‹ 2. Verlauf der Symphonischen Dichtung ›Die Mittagshexe‹ mit den Erläuterungen von Antonín Dvořák 3. Wave-Abbildung der Musik mit Kennzeichnung der einzelnen Sätze 4. Vorlage für ein Arbeitsblatt 5. Arbeitsblatt mit Hinweisen 6. Arbeitsblatt Holzblasinstrumente Holzblasinstrumente mit einem Rohrblatt: Klarinette, Bass-Klarinette; mit Doppelrohrblatt: Oboe, Fagott Die einzelnen Nummern auf Arbeitsblatt 5 bedeuten: 1 Die friedliche Familiensituation (Klarinette) 2 Das spielende, bzw. störende Kind (Oboe) 3 Die schimpfende Mutter (u.a. Streicher) 4 Die Mutter ruft die Mittagshexe 5 Die Mittagshexe erscheint 6 Thema der Mittagshexe (Bass-Klarinette) 7 Die Hexe fordert: ›Gib mir das Kind‹ (Trompeten, Posaunen) 8 Wilder Hexentanz, die Mutter wehrt sich 9 Die Mutter fällt in Ohnmacht (Violinen) 10 Der Vater kommt zum Mittagessen 11 Der Vater findet die ohnmächtige Mutter (Oboe) 12 Wiederbelebungsversuche (Klarinetten) 13 Die Mutter kommt wieder zu sich (Flöten, Violinen) Beilage 1 Die Mittagshexe Von Karel Jaromír Erben Neben dem Tisch stand ein Kind Schreiend, schreiend, laut und wild; ›Kannst du nicht einen Augenblick ruhig sein? Sei still, du böser Schreihals! ›Gib mir das Kind!‹ ›Herrgott, vergib diesem Sünder seine Sünden, mein lieber Erlöser!‹ Ist es nicht ein Wunder, dass sie noch lebt, Schau – die Mittagshexe ist hier! Nun ist es Mittag, oder kurz davor, Vater kommt zum Mittagessen nach Hause: Während ich koche, ist das Feuer erloschen – alles dein Fehler, du kleiner Sünder! Ruhig, wie von einem Schatten umhüllt. Schwebt die Hexe zum Tisch: Die Mutter, angstvoll und kaum atmend, umklammert das Kind auf ihrem Schoß. Sei doch endlich still! Hier ist dein Wagen und dein Hussar – Schau, dort ist dein junger Hahn! – Spiel doch weiter!‹ Wieder krachte es, Soldat, Hahn und Wagen flogen in die Ecke. Nochmals erfolgte der schreckliche Lärm – ›Soll doch eine Hornisse kommen und dich stechen! Sei doch still, du nichtsnutziger kleiner Kerl, oder ich hole dir die Mittagshexe! Mittagshexe komm zu ihm! Komm und nimm mir diese Nervensäge!‹ In der Türe zur Küche, drehte jemand vorsichtig den Schlüssel um. Klein, mit gebräunter Haut und fremdem Aussehen, ihren Kopf von einem Tuch umhüllt; Gestützt auf einen Stock – eine humpelnde Kreatur, mit einer Stimme, die wie der Wind pfiff! Sie dreht sich um und schaut hinter sich — Oh du armes Kind — was für ein Schicksal! Noch näher schleicht die Hexe an die beiden heran, noch näher — nun ist sie da —zu spät! Nun streckt sie habgierig ihre Hand aus – Noch enger umschließt die Mutter ihr Kind: ›Um Christi Jesu Willen!‹ keucht sie und wird vor Aufregung bewusstlos. Horch — eins, zwei, drei und noch öfter: Die Mittagsglocke ist deutlich zu vernehmen. Die Türklinke knackt und öffnet sich weit, Vater steht da. Er findet die Mutter in Ohnmacht liegend, das Kind fest umklammernd; Nur schwerlich konnte er die Mutter wieder zu Bewusstsein bringen, Aber der Kleine war — erstickt. (Freie Übersetzung des Verfassers) Beilage 2 Takt Motiv Instrumente Beschreibung mit Dvořáks Erläuterungen 5 I Klarinette Allegretto Das Kind spielt ruhig; ein Familienidyll. (mp) 23 II Oboe 35 45 I 52 72 Ruf eines Hahns, den das Kind von der Mutter zum Spielen erhalten hat, um es ruhig zu halten. (mp) (Das Kind spielt friedlich weiter.) (p) (Es wird wieder lauter.) (mf) Streichinstrumente Poco più animato, non tanto Die Mutter ärgert sich. (f) I Holzbläser 76 Holzbläser, Violinen, Viola 102 Klarinette, Fagott Das Kind schreit. (f) Die Mutter ist genervt und schimpft mit dem Kind. Poco meno mosso – Quasi Tempo I Die Mutter droht, die Mittagshexe zu holen. (f) 122 I Allegretto Das Kind beruhigt sich und spielt ruhig weiter. (p) 140 II (Das Kind lässt den Hahnruf wieder ertönen.) (mp. cresc.) 168 189 193 211 Streichinstrumente Poco animato, non tanto Die Mutter ärgert sich wieder. (f) II Holzbläser Holzbläser, Violinen, Cello Das Kind schreit. (ff) Die Mutter wird streitsüchtig und schimpft das Kind aus. (f, ff und marcatissimo) Holzbläser, Überleitung; (Die Stress-Situation verschlimmert sich. Streichinstrumente Die Anklänge an das Familienidyll werden lauter und unruhiger.) (ff marcatissimo) 252 Violinen, Viola, Bassklarinette Andante sostenuto e molto tranquillo Die Mittagshexe erscheint. Sie öffnet langsam die Tür und geht auf die Mutter zu. (pp con sordino) (Bassklarinette und Fagotte charakterisieren die Mittagshexe – T. 265-272). 273 Trompete Piú animato, ma non troppo Die Mittagshexe fordert von der Mutter: Gib mir das Kind! (f) 274 Violinen Die Mutter ist verzweifelt. (f) 282 Die Musik steigert sich nun immer mehr. Die Mittagshexe ergreift die Mutter, die zurückweicht und Angst um die Sicherheit des Kindes hat. Sie drückt es fest an sich. (p) 295 (Das Motiv der Mittagshexe erscheint wieder.) (pp) 303 Trompete, Posaunen Violinen 312 Die Mittagshexe fordert wieder: ›Gib mir das Kind!‹ (f, ff) Die Mutter ist verzweifelt. (f) Allegro Im Folgenden wird die Mittagshexe beschrieben. (In den Violinen T320 ist das Kind zu hören, in den tiefen Bläsern die Schreie der Mutter T344ff. Die Hexe versucht der Mutter das Kind zu entreißen) 402 Streichinstrumente Die Mutter, fast tot von der Verfolgung, atmet kaum noch, dann erleidet sie einen Kollaps. 434 Das Orchester wird mehr und mehr ruhiger. – Es ist Mittag und die Glocken läuten. (pp) 457 Andante Der Vater (kommt und) betet, ohne zu wissen, was passiert ist. (pp) 465 Er findet seine Frau bewusstlos auf dem Boden liegen. Das Motiv der Mutter erscheint wieder. Oboe 477 Der Vater versucht sie wiederzubeleben und allmählich beginnt sie wieder zu atmen. 481 Sie kommt wieder zum Bewusstsein. Modulation nach A-Dur. 485 Diese Figur und das plötzliche Crescendo leiten zu dem folgenden Motiv über, wo der Vater in Verzweiflung über den Verlust seines Kindes die größte Erregung zeigt. 498 Die Hexe verschwindet. Die Übersetzung erfolgte durch den Verfasser. In Klammern befinden sich Hinzufügungen durch den Verfasser. Beilagen 3–5 Beilage 6 Holzblasinstrumente