Carl-Engler-Schule Karlsruhe Laborversuch: 1. Physik-Labor (BS/BK/FS) 1 (2) Magnetische Induktion Grundlagen Ändert sich die Stärke eines Magnetfeldes in einer Spule, dann wird dort eine Spannung induziert. Die Grösse der Spannung hängt von den geometrischen Daten der Spule (Länge der Spule, Windungszahl) ab und ist proportional zur Änderungsgeschwindigkeit der magnetischen Induktion. Führt man einen Stabmagneten mit konstanter Geschwindigkeit vollständig durch eine Spule, ist das Magnetfeld nicht homogen und ändert sich nichtlinear mit der Zeit. Ausserdem findet ein Richtungswechsel und damit ein Polaritätswechsel der Spannung statt. Bei nicht geradlinigen Durchgang (Drehung des Magneten) oder beschleunigter Bewegung verliert das Signal auch seine zeitliche Symmetrie. Die Induktionsspannung hängt von der Windungszahl n der Spule und von der Änderungsgeschwindigkeit des magnetischen Flusses dΦ/dt ab. U = n * dΦ/dt Bei allen Induktionsvorgängen, bei denen am Ende der gleiche Zustand des magnetischen Feldes wie am Anfang erreicht wird, muss nach der Theorie das Integral über den zeitlichen Verlauf der Induktionsspannung den Wert Null ergeben. 2. Vorbereitung Eine Spule mit 600 Windungen (Leybold-Spule 500 Windungen, 2.5 Ohm) wird mit Stativmaterial so befestigt, dass ein Stabmagnet senkrecht durch das Spuleninnere fallen kann. Zur Führung des Magneten kann ein Rohr aus Pappe angebracht werden. Der Magnet soll in eine mit Schaumstoff ausgekleidete Kiste fallen. Die Induktionsspannung (ca. 2 Volt) wird mit einem geeigneten Messsystem (Systemmultimeter SIEMENS B3220, Speicheroszilloskop, cDAQ-System) gemessen, das über eine Schnittstelle am Computer angeschlossen ist. Für die Steuerung und die Datenübernahme wird ein LabVIEW-Programm erstellt. 3. Aufgaben 3.1 Programmerstellung Spannungsmessung mit Abtastrate etwa 100/s und Datenspeicherung 3.2 Datenerfassung Das Messsystem wird für eine schnelle Messung parametriert. Während der Messzeit muss der Magnet durch die Spule fallen. Das gemessene Signal wird am Bildschirm angezeigt. Von dort können die Daten zur Auswertung in die Tabellenkalkulation übertragen werden. Zu untersuchen sind mindestens drei verschiedene Fall-Ereignisse. Variationen können sein: Orientierung des Magneten verschiedene Starthöhen beim Fall Start bei teilweise eingetauchtem Magneten Störungen während des Falls (Anstossen) Kombination zweier Magnete 3.3 Auswertung Sind die Daten in die Tabellenkalkulation übertragen, können die Bereiche mit verschwindendem Signal abgeschnitten werden. Mit Hilfe des Trapezverfahrens wird die Integralfunktion numerisch berechnet. Signal und Integralfunktion werden als Diagramm grafisch dargestellt. Der Endwert des Integrals, sowie die Integrale über die beiden Teilabschnitte werden abgelesen bzw. berechnet. Die einzelnen Diagramme werden kommentiert und Messunsicherheiten abgeschätzt. induktion.odt Geßler / Müller Nov 2010 www.ces.karlsruhe.de/culm/ Seite 1 von 2 Carl-Engler-Schule Karlsruhe Physik-Labor (BS/BK/FS) 2 (2) Die einzelnen Versuchsdurchgänge werden miteinander verglichen. induktion.odt Geßler / Müller Nov 2010 www.ces.karlsruhe.de/culm/ Seite 2 von 2