3. Abonnementkonzert 2015/2016 - Chor des Bayerischen Rundfunks

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3. Abonnementkonzert 2015/2016
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Chor des Bayerischen Rundfunks
Konzertsaison 2015/2016
3. Abonnementkonzert
Prinzregententheater
Samstag, 12. Dezember 2015
20.00 Uhr
From Heav’nly Harmony
oder
Die Macht der Musik
Werke von Henry Purcell, Elliott Carter,
Ralph Vaughan Williams, Benjamin Britten
und Howard Arman (UA)
Chor des Bayerischen Rundfunks
mit Solisten
Hofkapelle München
Howard Arman Leitung
Konzerteinführung
19.00 Uhr im Gartensaal
mit Howard Arman
Moderation: Ilona Hanning
BR-Klassik
Live-Übertragung im Hörfunk
PausenZeichen: Elgin Heuerding im Gespräch
mit Howard Arman
Video-Livestream auf br-klassik.de
Anschließend on demand
zu sehen und zu hören auf br-klassik.de
Henry Purcell
»Ode on St Cecilia’s Day 1692«
für Soli, Chor, Orchester und Basso continuo, Z 328
1. Symphony – Canzona. Tempo ordinario – Adagio – Allegro – Grave
2. »Hail! Bright Cecilia« (Soli, Chor)
3. »Hark! Each tree« (Alt-/Bass-Solo)
4. »’Tis nature’s voice« (Alt-Solo)
5. »Soul of the world« (Chor)
6. »Thou tun’st this world below« (Sopran-Solo, Chor)
7. »With that sublime celestial lay« (Alt-Solo 1/2, Bass-Solo)
8. »Wondrous machine« (Bass-Solo)
9. »The airy violin« (Alt-Solo)
10.»In vain the am’rous flute« (Alt-/Tenor-Solo)
11. »The fife and all the harmony of war« (Alt-Solo)
12. »Let these amongst themselves contest« (Bass-Solo 1/2)
13. »Hail! Bright Cecilia, hail to thee!« (Soli, Chor)
Barbara Fleckenstein | Sopran-Solo
Mareike Braun, Kerstin Rosenfeldt, Sabine Staudinger | Alt-Soli
Andrew Lepri Meyer | Altus-Solo
Q-Won Han | Tenor-Solo
Andreas Burkhart, Werner Rollenmüller | Bass-Soli
Pause
Elliott Carter
»To Music«
für gemischten Chor a cappella
Gabriele Weinfurter | Solo
Ralph Vaughan Williams
»Serenade to Music«
Fassung für gemischten Chor und Klavier
Priska Eser, Masako Goda | Sopran-Soli
Jutta Neumann | Alt-Solo
Moon Yung Oh, Bernhard Schneider,
Taro Takagi | Tenor-Soli
Andreas Burkhart, Matthias Ettmayr,
Christof Hartkopf, Timo Janzen | Bass-Soli
Max Hanft | Klavier
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Benjamin Britten
»Hymn to St Cecilia«
für Chor a cappella, op. 27
Simona Brüninghaus, Diana Fischer | Sopran-Soli
Gabriele Weinfurter | Alt-Solo
Andrew Lepri Meyer | Tenor-Solo
Matthias Ettmayr | Bass-Solo
Howard Arman
»The Cries of London«
für Soli, Chor und Streichinstrumente
Uraufführung, Kompositionsauftrag des
Chores des Bayerischen Rundfunks
Hofkapelle München
Rüdiger Lotter, Monica Waisman, Ulrike Cramer,
Marie Radauer-Plank, Ava Madureira | Erste Violine
Lina Tur Bonet, Dmitry Lepekhov, Angelika Fichter,
Anna Barbara Kastelewicz, Cécile Dorchêne | Zweite Violine
Florian Deuter, Veronika Stross, Christina Sontheim,
Hannes Lindhuber | Viola
Pavel Serbin, Felix Stross, Anderson Fiorelli | Violoncello
Günter Holzhausen | Violone
Susanne Regel, Katrin Lazar | Blockflöte
Susanne Regel, Claire Sirjacobs | Oboe
Katrin Lazar | Fagott
Martin Patscheider, Christian Gruber | Trompete
Paul Bramböck | Pauke
Axel Wolf | Laute
Max Hanft | Orgel
Howard Arman | Cembalo
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Anna Vogt
»One Perfect Harmony«
Zu Henry Purcells Ode on St Cecilia’s Day 1692
Mag man der Legende glauben, dann war die heilige Cäcilia ein musikalisches Allround-Talent: Artemisia Gentileschi malte sie mit einer Laute, Guido
Reni verewigte sie mit einer Violine, vor allem aber ist sie oft mit einer kleinen Orgel zu sehen, wie etwa in Raffaels Gemälde Die Verzückung der heiligen Cäcilia. Von früh an galt sie mit diesen Insignien als Patronin der Musik
und wurde von kunstliebenden Gruppen wie der römischen Akademie der
Musik an ihrem Namenstag, dem 22. November, gefeiert. Im 17. Jahrhundert
sorgte Cäcilia auch in England für eine zwar kurzlebige, aber sehr beliebte
Mode, besonders in London: Dort ehrte man die Schutzpatronin der Musik
ab 1683 jedes Jahr am 22. November mit großen Feierlichkeiten. Im Mittelpunkt stand dabei neben einem Festbankett in der prunkvollen Londoner
Stationers’ Hall stets auch ein Konzert. Die Society of Gentlemen, Lovers of
Musick, zu deren Gründungsmitgliedern Henry Purcell gehörte, richtete
diese Feste aus, die zunächst als weltliche Feierlichkeiten eines musikliebenden Volkes begannen. Ab den 1690er Jahren, als sich auch ein dazugehöriger Gottesdienst in St Bride’s etablierte, bekam der Cecilia’s Day zunehmend auch religiösen Charakter.
In den Festkonzerten erklang jedes Jahr eine eigens für Cäcilia komponierte
Ode. Solche Celebratory Odes standen in England seit Mitte des 17. Jahrhunderts hoch im Kurs und wurden vor allem für Feierlichkeiten am Hofe komponiert, für königliche Geburtstage etwa, oder Hochzeiten. Die Cäcilienoden
Henry Purcell
* 10. September 1659 in Westminster (London)
† 21. November 1695 in London
»Ode on St Cecilia’s Day 1692«
für Soli, Chor, Orchester und
Basso continuo, Z 328
Uraufführung: 22. November 1692 in der
Londoner Stationers’ Hall
Henry Purcell, Ölgemälde von John Closterman
(um 1695)
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Die Stationers’ Hall in London, in der Purcells Cäcilien-Ode uraufgeführt wurde
(Stich aus dem 19. Jahrhundert). Die Stationers’ Company war eine 1403 gegründete Gilde, welche die Interessen der Papiermacher und Zeitungsverleger vertrat
und zur Zeit Purcells das Verlagswesen in England kontrollierte.
waren von besonders hoher Qualität, wie Peter Motteaux in The Gentleman’s Journal 1692 berichtete: »Eine Musikaufführung mit den besten Stimmen und Händen der Stadt. Die Texte, immer zum Lobpreis der Patronin,
sind von einigen der größten in der Stadt weilenden Meistern vertont.« Zu
diesen Meistern gehörten unter anderem die Komponisten Jeremiah Clarke,
John Blow, Giovanni Battista Draghi und natürlich Henry Purcell, die Texte
von berühmten Poeten wie John Oldham, Nahum Tate und Thomas Shadwell vertonten. Nach etwa zwanzig Jahren ebbte die Mode des Cecilia’s Day
zwar wieder ab, doch auch später entstanden noch vereinzelt Cäcilienoden
von berühmten Komponisten wie Georg Friedrich Händel oder Benjamin
Britten. So verhalf die Mode des Cecilia’s Day Ende des 17. Jahrhunderts der
britischen Chormusik nicht nur zu einer ersten Blütezeit, weil die Londoner
Komponisten sich in ihren Oden mit den neuesten Ausdrucksmitteln der
Chormusik gegenseitig zu übertreffen versuchten und einen ganzen Kanon
an erstklassigen Kompositionen schufen; sie bildete zudem auch den Ausgangspunkt für ein lebhaftes bürgerliches Konzertwesen, das sich ab dieser
Zeit immer mehr als Alternative zur höfisch dominierten Kultur-Szene Londons etablieren konnte.
Henry Purcell kam als Londoner Komponisten-Berühmtheit gleich vier Mal
die Ehre zu, die Ode zu verfassen. Vor allem sein letzter Beitrag, das 1692 entstandene Hail! Bright Cecilia, Z 328, wurde mit Begeisterung aufgenommen,
wie man im Gentleman’s Journal nachlesen kann. In Purcells Autograph, das
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br-CHOR.de
in der Londoner Bodleian Library aufbewahrt wird, ist die für das 17. Jahrhundert ungewöhnlich große Besetzung der Uraufführung vermerkt:
Mindestens 13 Sänger, darunter auch
eine Frau. Das war damals keineswegs
selbstverständlich, denn Sopranpartien wurden meist von Kastraten oder
Jungen aus dem Knabenchor der Chapel Royal übernommen. Die Orchesterbesetzung ist zudem recht vielfältig,
so kommen etwa Pauken und Trompeten zum Einsatz. Bei Purcell wird diese
Vielfalt zum Programm, denn die einzelnen Instrumente spiegeln den Text
der Ode wider. Als dramatische Akteure mit wichtigen solistischen Partien
erzählen sie mit ihren Klangfarben
eine Geschichte über das Wesen der
Musik. Im Mittelpunkt des Textes, für
den sich der irische Dichter Nicholas
Brady von John Drydens Odentext aus
dem Jahr 1687 inspirieren ließ, steht
ein spielerischer Wettkampf der Instrumente. Ihr Rang ergibt sich dabei
aus den Gefühlen und Leidenschaften, die sie beim Menschen auszulösen imstande sind. Wie es damals dem
erhabenen Anlass entsprechend bei
Odendichtern beliebt war, ließ Brady
auch einige Anspielungen aufs klassische Altertum in seinen Text mit einfließen. Wie könnte man sich auch der
Kunstsinnigkeit und politischen Stärke
der britischen Nation besser vergewissern als durch eine poetische Verknüpfung mit der idealisierten Blütezeit der Antike? So verband Brady im
zweiten Satz etwa die britischen Wälder mit dem antiken griechischen Orakel Dodona, bei dem der Legende nach die Zukunft im Blätterrauschen eines
Eichenhains erlauscht wurde.
Ausgehend von Bradys Text konstruierte Purcell eine groß angelegte und
dramaturgisch fein ausbalancierte Architektur der Klänge und Stimmungen. Als Grundmodelle für die einzelnen Nummern wählte er beliebte Tanzsätze und Kompositionsformen seiner Zeit wie die Sarabande, das Menuett
oder die Passacaglia. Eine klangsatte Orchestersinfonia setzt mit Trompeten-
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br-CHOR.de
Fanfaren festliche Akzente und stimmt gemeinsam mit einer langsameren,
nach Moll abgedunkelten Canzona ein in die Gefühlswelten dieser Ode. In
der Anrufung »Hail! Bright, Cecilia« bündeln sich dann die musikalischen
Kräfte zu Beginn wie auch am Ende, wenn in einem prunkvollen Finale noch
einmal alle Stimmen zusammen finden, um Cäcilia zu besingen als »great
patroness of us and harmony«. Zwischen diesen klanggewaltigen Eckpfeilern der Komposition rücken in zehn kleiner besetzten Nummern einzelne
Aspekte der Musik ins Rampenlicht: So wird in »Hark! Each tree« (Nr. 3), einer
tänzerischen Sarabande, das Holz der Bäume zum Thema, das als Körper
der Violinen und Flöten zu »sprechen« beginnt. »’Tis nature’s voice« (Nr. 4)
handelt von der universellen Sprache der Musik, die das »Ohr umwirbt oder
das Herz bewegt«. Wegen seiner virtuosen Verzierungen, die Purcell ungewöhnlich genau niederschrieb, hat dieses Stück das Publikum bei der Uraufführung besonders begeistert. In der Chornummer »Soul of the world« (Nr. 5)
stehen die Proportionen im Mittelpunkt, die nicht nur für die Musik von
großer Bedeutung sind, sondern auf denen auch das Universum als »one
perfect harmony« basiert. Im anschließenden »Thou tun’st this world«, einem
Menuett mit Sopran-Solo, wird Cäcilia als »Welten-Stimmerin« geehrt.
Dann rücken die Instrumente in den Fokus der Aufmerksamkeit: In »With
that sublime celestial lay« (Nr. 7) wird die Orgel gefeiert, denn ihre »wondrous notes« erhalte sie direkt vom Himmel, und ihre Orgelpfeifen würden
von Engelsatem erfüllt. Auch im folgenden Satz steht die Königin der Instrumente mit ihrer beeindruckenden Klangkraft als »wondrous machine«
im Mittelpunkt, selbst wenn hier stellvertretend zwei Oboen erklingen. Weder Violinen noch Flöten können mit der Orgel wirklich konkurrieren. So
sehr sie anschließend in ihren Solonummern mit kunstvollem obligaten
Spiel auch für sich einnehmen: Im Gesangstext wird deutlich, dass ihr Klang
zwar auf Erden seine Wirkung nicht verfehle, doch an die himmlische Kraft
der Orgel nicht heranreiche. Zu der friedvollen Air der Flöten (Nr. 10) bildet
das anschließende »The fife and all the harmony of war« einen überraschenden Kontrast: Trompeten, Pauken und Bässe treten ein in den Wettstreit der Instrumente und erinnern mit ihren dunklen Klängen und rauen
Marschrhythmen an heroisches Kriegsgeschehen. In der Nummer 12, einem
kunstvollen Duett von zwei Bassstimmen, wird schließlich Bilanz gezogen:
Alle Facetten der Instrumente, alle ihre »diff’ring graces«, die »unterschiedlichen Eigenschaften«, und ihr Vermögen, verschiedenartige Gefühle auszulösen, verbinden sich in der Orgel als Vermittlerin zwischen Irdischem
und Himmlischem – und in Cäcilias Stimme als »a consort of them all«.
Mit Hail! Bright Cecilia erschuf Purcell eine seiner opulentesten und klangsinnlichsten Chorkompositionen: ein Meisterwerk auf dem Zenit seines
Könnens. Es wurde sein letzter Beitrag für die Feierlichkeiten, denn drei Jahre später starb Henry Purcell aus bis heute nicht ganz geklärten Ursachen
im Alter von nur 36 Jahren – am Vorabend des Cecilia’s Day.
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br-CHOR.de
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Das neue Klassik-Portal.
Die heilige Cäcilia – Legende einer Märtyrerin
Dass die heilige Cäcilia seit dem 15. Jahrhundert als Schutzpatronin der Musik verehrt wird, verdankt sie einem Übersetzungs- und Interpretationsfehler einer lateinischen Handschrift aus dem 5. Jahrhundert, die das Martyrium der Heiligen schildert. Demnach soll sie auf ihrer Hochzeit zum Klang
von Instrumenten zu Gott gesungen haben, obwohl sie, wie es in der Handschrift korrekt heißt, ungeachtet sämtlicher irdischer Musik in meditatives
Gebet versunken war. Eine andere Legende besagt, dass sie auf dieser Feier
sogar selbst die Orgel gespielt haben soll. Deshalb wird die Orgel später
zum Attribut der Heiligen, mit dem sie auf zahlreichen ikonographischen
Darstellungen abgebildet wird.
Legenden ranken sich auch um ihr Leben. Cäcilia soll zwischen 200 und 230
n. Chr. in Rom gelebt haben. Trotz ihres Gelübdes der ewigen Jungfräulichkeit wurde sie verheiratet, konnte jedoch ihren heidnischen Ehemann durch
eine Engelserscheinung zur Enthaltsamkeit und zum christlichen Glauben
bekehren. Im Zuge der Christenverfolgung wurde sie zum Tode verurteilt
und in ein kochendes Bad gesetzt. Diese Tortur führte ebenso wenig zum
Tod wie der dreimalige Versuch, sie zu enthaupten. Cäcilia lebte noch drei
Tage, bis sie ihren Verletzungen erlag, und ihr vor Schmerzen gekrümmter
Körper in der Calixtus-Katakombe beigesetzt wurde.
Ab dem 5. Jahrhundert setzte dann der Kult um Cäcilia ein, und über ihrem
ehemaligen Wohnhaus im römischen Stadtteil Trastevere wurde die
Kirche Santa Cecilia errichtet, in der seither am 22. November,
ihrem vermeintlichen Todestag, ihr Fest gefeiert wurde. Erst
die Legende hat Cäcilia zur Märtyrerin gemacht und
ihr die Keuschheit, die am Abend der Hochzeit gelobt
wurde, zugeschrieben. Hier ist auch ihr Bezug zur
Musik entstanden, weswegen im Spätmittelalter
die Kirchenmusiker, Spielleute, Organisten und
Instrumentenbauer sie zu ihrer Schutzheiligen wählten. Die Verehrung der Heiligen
Cäcilia als Patronin aller Musikschaffenden schlug sich etwa in Henry Purcells
Ode on St Cecilia’s Day 1692, Georg Friedrich Händels Ode for St Cecilia’s Day (1739)
und Alexander’s Feast or the Power of
Music (1736) oder den Cäcilienmessen von
Joseph Haydn (1766) und Charles Gounod
(1855) nieder.
Florian Heurich
Simon Vouet (1590–1649): Die heilige Cäcilia
(Ölgemälde, um 1626)
9
br-CHOR.de
Christoph Schaller
Kosmische Konsonanz
Musik, Mensch und Universum bei Elliott Carter und Ralph Vaughan Williams
Etwa zur gleichen Zeit, gegen Ende der 1930er Jahre, entstanden diesseits
und jenseits des Atlantiks zwei Kompositionen, die nicht der Schutzpatronin der Musik, der heiligen Cäcilia, sondern der Musik selbst gewidmet wurden. Mit Serenade to Music vertonte Ralph Vaughan Williams auf Bitten von
Henry J. Wood – Dirigent und Gründer der legendären Londoner »Proms« –
einen Stoff, den er schon lange im Kopf gehabt hatte: Jessicas Dialog mit
Lorenzo aus William Shakespeares Der Kaufmann von Venedig eignete sich
als Textvorlage hervorragend für ein Stück, das auf expliziten Wunsch des
Auftraggebers nicht nur zu dessen 50-jährigen Bühnenjubiläum, sondern
darüber hinaus »zu jeder Zeit und zu jedem Anlass« passte. Denn unter nächtlichem Sternenhimmel unterhalten sich die beiden Shakespeare-Figuren
über nichts als Musik – schwer vorstellbar, dass dieses Sujet einmal unpassend sein könnte. Ein Gespräch über dieses Thema war jedoch für den »NeuPlatoniker« Shake-speare nichts weniger als ein Nachdenken über die ganz
großen Zusammenhänge, über Mensch, Welt und Kosmos. Die »süße Harmonie«, die vom Chor zu Beginn im Pianissimo besungen und in der Klavierbegleitung (in der ursprünglichen Fassung von Solovioline und Orchester)
durch scheinbar unendlich fließende, ruhige Achtel- und Triolenketten zum
Klingen gebracht wird, ist nämlich nicht etwa ein hörbares Phänomen, das
Jessica und Lorenzo wahrnehmen. Vielmehr ist sie die für den Menschen
Ralph Vaughan Williams
* 12. Oktober 1872 in Down Ampney
(Gloucestershire)
† 26. August 1958 in London
»Serenade to Music«
Entstehungszeit: 1938 anlässlich des 50-jährigen
Bühnenjubiläums von Sir Henry J. Wood,
Dirigent und Begründer der Londoner
Promenadenkonzerte (»Proms«)
Uraufführung: 5. Oktober 1938 mit dem BBC
Symphony Orchestra und Chorus unter der
Leitung von Henry J. Wood
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br-CHOR.de
Ein »monochordarum mundarum«, wie es sich bei Robert Fludd
(1617, Abbildung) und in der
großen musiktheoretischen
Schrift Harmonie universelle des
Marin Mersenne von 1636 findet.
Das Schaubild vereinigt die
Elemente und die Proportionen
des Sonnensystems mit denen
der musikalischen Intervalle,
veranschaulicht am Monochord
mit Tonbuchstaben.
unhörbare Konsonanz der »Scheiben lichten Goldes«, die sie am Himmel sehen, der kosmischen Sphären also, die miteinander in perfektem Einklang
schwingen. Die durchaus hörbare Entsprechung zur universellen Harmonie
findet sich dann in der menschgemachten Musik, die Jessica und Lorenzo
bei Shakespeare von einer Musikkappelle dargeboten wird – in Vaughan
Williams’ Stück deutlich abgesetzt durch fanfarenartige Signale und eine
neue Tonart. Mit diesem Abbild des kosmischen Zusammenklangs kommen die Menschen schon ziemlich nah heran an Eintracht und Harmonie
auch auf Erden, doch wer sich selbst von solchen Tönen nicht in die richtige
Schwingung versetzen lässt, ist zu Verrat und Üblem fähig. Merklich tiefer
sinkt hier die Musik, immer dunkler wird die Klangfarbe, der stetige Fluss
kommt zum Erliegen, bis sich letztlich wieder Wohlklang einstellt. In direktem Zusammenhang stehen also kosmische Ordnung, Musik und Moral,
vermittelt wiederum durch Ralph Vaughan Williams’ zeitlose Komposition.
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Auch in Elliott Carters To Music nach dem gleichnamigen Gedicht von Robert
Herrick (1591–1674) tritt die Musik als harmonisierende Instanz auf. Hier jedoch nicht als allumfassendes Konstruktionsprinzip der kosmischen Ordnung, das man auf Erden nur begrenzt nachahmen kann, sondern vielmehr
als fast außerweltliche Kraft, die dem Menschen hilft, den Wirren seiner
Umwelt zu entfliehen, ihn wieder mit sich ins Reine bringt und schließlich
auch mit dem Tod versöhnt. Anders als viele Zeitgenossen Carters, die sich
auf der Suche nach einer genuin amerikanischen Musiksprache in den 1930er
Jahren einem leicht zugänglichen, teilweise populären und damit vermeintlich identitätsstiftenden Tonfall verschrieben hatten, bediente sich Carter
selbst eher einer kompositorischen Ästhetik, deren Komplexität und neoklassizistischer Einschlag unverkennbar sind. Auffällig sind altertümlich anmutende Strukturen und Kompositionstechniken, wie immer wiederkehrende
imitatorische Passagen, die kontrapunktische Anlage des Satzes oder die teilweise an gregorianischen Choral erinnernde modale Melodieführung. Angereichert ist dieses Gerüst freilich mit schillernd-sphärischer Harmonik und
höchster chromatischer Expressivität, die Carter gleichzeitig zu einem der
modernsten Vertreter der amerikanischen Musik dieser Zeit machten. Inhaltlich steht nicht – wie bei Shakespeare und Vaughan Williams – der unendlich fortlaufende Fluss der kosmischen Musik im Zentrum seiner Komposition, sondern die durch Musik vermittelte Bewegung der menschlichen
Seele vom »hungrigen Feuer« des Fiebers und Schmerzes, das musikalisch
in einem weit ausholenden Fugato-Satz im Fortissimo um sich greift, hin
zur letztlich ewigen Ruhe, die in den zurückgenommenen, vom Chor begleiteten Pianissimopassagen des Solosoprans anklingt und in der das Stück
dann schließlich – auch harmonisch in einer ganz neuen Sphäre – verstummt.
Elliott Carter
* 11. Dezember 1908 in New York
† 5. November 2012 in New York
»To Music«
für Chor a cappella
Entstehungszeit: 1937 als Wettbewerbsbeitrag
zum Choral Contest des Federal Music Project
der WPA (Works Progress Administration)
Uraufführung: 1938 in New York mit den
Lehman Engel Madrigal Singers unter der
Leitung von Lehman Engel
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DER CHOR DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS
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Freitag, 25. Dezember, 9.05 Uhr
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Kantate IV: 1.–2. Januar online abrufbar
Kantate V: 3.–5. Januar online abrufbar
Kantate VI: am 6. Januar online abrufbar
GEORG FRIEDRICH HÄNDEL | »MESSIAH«
B’Rock, Peter Dijkstra
ARD-alpha
Mittwoch, 6. Januar, 20.15 Uhr
Florian Heurich
Hymne an die Musik und persönliches Bekenntnis
Zu Benjamin Brittens Hymn to St Cecilia
Das Meer und der Gesang. Wie zwei Konstanten ziehen sich beide durch
Benjamin Brittens Leben und Werk. Schon als Kind blickte er von seinem
Elternhaus in der Kirkley Cliff Road in der Kleinstadt Lowestoft direkt auf den
oft aufgepeitschten und stürmischen Ozean, und in seinen Bühnenwerken
Peter Grimes, Billy Budd und Death in Venice ist das Meer allgegenwärtig als
eine den Menschen bestimmende Größe. Außerdem nimmt gerade die Vokalmusik einen zentralen Platz in Brittens Schaffen ein, was sich in zahlreichen Chorwerken, Liedern und Opern niederschlägt. Oftmals waren die
Stücke für seinen Lebensgefährten, den Tenor Peter Pears, geschrieben.
Beides, das Meer und der Gesang, verbindet sich auf verschiedenste Art und
Weise in der Hymn to St Cecilia. Das Werk für Chor a cappella arbeitete Britten 1942 auf hoher See an Bord der »Axel Johnson« auf der Überfahrt vom
amerikanischen Exil zurück in die englische Heimat aus. Zuvor war das halbfertige Manuskript vom amerikanischen Zoll konfisziert worden, da man
befürchtete, in den Noten steckten kodierte Botschaften. In den ersten Versen wird außerdem besungen, wie die heilige Cäcilia, die Schutzherrin der
Musik, ihre Orgel an den Ufern des Ozeans erschafft, und wie sich die Töne
des Instruments mit dem Klang der Wellen vermischen.
Benjamin Britten
* 22. November 1913 in Lowestoft
(Suffolk, England)
† 4. Dezember 1976 in Aldeburgh
»Hymn to St Cecilia«
für Chor a cappella
Entstehungszeit: 1942
Widmung: Elizabeth Mayer zugeeignet
Uraufführung: 22. November 1942 mit den
BBC Singers
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Guercino (1591–1666):
Santa Cecilia
(Ölgemälde, 1649)
Zur heiligen Cäcilia empfand Britten seit jeher eine besondere Verbundenheit, weil sein Geburtstag, der 22. November, mit dem Festtag dieser Patronin aller Komponisten, Sänger und Musiker zusammenfällt. Schon früh trug
er sich mit dem Gedanken, ein Werk für den Cäcilientag zu schreiben, das
ganz bewusst in der Tradition des Barock und des von ihm verehrten Henry
Purcell stehen sollte. Er fand jedoch keinen geeigneten Text für ein derartiges Stück, wie er am 19. Januar 1935 in seinem Tagebuch notierte: »Ich habe
große Schwierigkeiten, lateinische Worte für eine Hymne an die heilige
Cäcilia zu finden.« Die passenden Verse sollte ihm einige Jahre später Wystan
Hugh Auden (1907–1973) schreiben, der geschätzte Dichter, den mit Britten
nicht nur eine enge Freundschaft verband, sondern vor allem eine künstlerische Symbiose, die von gegenseitiger Inspiration geprägt war. Zu einer Zeit
der Selbstfindung als Komponist, als Mensch und als politisches Wesen war
Auden für Britten Vorbild und Mentor, von dem er sich stark beeinflussen
ließ. Für den sechs Jahre älteren Dichter bestand das Verhältnis zu Britten
jedoch aus mehr als nur fürsorglicher Zuneigung und einem ähnlichen kreativen Denken. Seine Gefühle für Britten sprechen aus vielen seiner Gedichte.
In diesem Sinne steckt auch in den Versen zur Hymn to St Cecilia, die in einer
Zeit entstanden, als sich Britten bereits zunehmend aus Audens Einflussbereich löste, sehr viel Persönliches, das durchaus autobiographisch zu deuten
ist. Auch wenn die Hymn to St Cecilia die letzte gemeinsame Arbeit war, bekannte Britten später, dass Auden »in allen meinen Opern« stecke. Und das,
obwohl Auden nie ein Opernlibretto für Britten geschrieben hat, mit Ausnahme der frühen und seinerzeit wenig erfolgreichen Operette Paul Bunyan.
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Benjamin Britten
und Wystan Hugh
Auden in New York
(Fotografie, 1941)
Im amerikanischen Exil, in das Britten 1939 aufgebrochen war, wurde das
Haus in der Middagh Street in Brooklyn Heights, in dem er gemeinsam mit
Wystan Hugh Auden, Peter Pears und weiteren Literatenkollegen in einer
unkonventionellen Wohngemeinschaft lebte, zu einem kreativen Schmelztiegel. Thomas Mann, Aaron Copland, Lotte Lenya, Kurt Weill, Virgil Thomson,
Salvador Dalí oder Leonard Bernstein zählten zu den Gästen, die den Geist
dieser Künstlerkommune mit prägten. Dort schrieb Auden 1940 die Three
Songs for St Cecilia’s Day, Textgrundlage für die Hymn to St Cecilia. Die dreiteilige Struktur mit einem verbindenden Refrain war dadurch vorgegeben.
Im ersten Teil wird ein intellektuelles und reines Konzept von Musik und
Kunst neben deren emotional-sinnliche Komponente gestellt, verkörpert
einerseits durch die »holy lady« und »innocent virgin« Cäcilia, die ihre Orgel
erschafft und ihre Gebete singt, und andererseits durch die »blonde« und
»quite naked« Aphrodite, die durch die Musik in Ekstase versetzt wird. Britten vertont Audens bildreiche und wortgewaltige Sprache als einen hymnischen Gesang der Frauenstimmen über einer Art Ostinato der Männerstimmen, das den Klangteppich des gesamten ersten Teils bildet. Der Refrain
leitet sich aus der Sopranmelodie des Beginns ab und wird im Unisono vom
gesamten Chor gesungen. Er ist eine klassische Anrufung der heiligen Cäcilia
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mit der Bitte um Inspiration: »Blessed Cecilia, appear in visions to all musicians, appear and inspire«. (»Gesegnete Cäcilia, erscheine in der Phantasie
allen Musikern, erscheine und inspiriere sie.«) Wenn Auden diese Verse für den
noch jungen Komponisten Britten schreibt, dann beinhalten sie auch seinen
sehr persönlichen Wunsch für diesen Künstler am Anfang seiner Karriere.
Der zweite Teil nimmt in der dreisätzigen Hymne den Platz eines Scherzos
als kontrastierender Mittelteil ein. In freier Fugenform schichtet Britten die
Chorstimmen in extrem schnellem Tempo über- und ineinander. Es ist der
Gesang der heiligen Cäcilia nach dem Tod, die ewige, unsterbliche, ungebremste Stimme der Musik, die mit einem programmatischen Ausruf endet:
»Love me.« In leicht variierter Form leitet der Refrain zum Schlussteil über,
einem langen Lamento, in dem die verlorene Unschuld beklagt wird. Durch
die Kraft der Musik kann sie quasi in einem Akt der Erlösung wiederhergestellt werden. Dies verkündet die heilige Cäcilia in einem Sopran-Solo selbst:
»O weep, child, weep, o weep away the stain« (»O weine, Kind, weine die
Schande heraus«). Schließlich werden ganz im Stil traditioneller Cäcilienoden mehrere Instrumente aufgezählt, deren Klang auf die Menschen wirken soll. Das Werk endet in Ruhe und Kontemplation mit der Melodie des
Refrains und der erneuten Bitte um Inspiration, damit alle Komponisten
vom »immortal fire«, dem ewigen Feuer der künstlerischen Eingebung entflammt werden.
Durch die zahlreichen Anspielungen auf die reine Kunst und die verlorene
Unschuld kann Audens Text als Kommentar auf sein kompliziertes Verhältnis zu Britten gelesen werden, das von großer schöpferischer Kraft, aber
auch von nicht unproblematischen zwischenmenschlichen Konflikten geprägt war. In Brittens Schaffen steht die Hymn to St Cecilia hingegen für einen Aufbruch in die Heimat und in künstlerische Eigenständigkeit. Das Werk,
das der Komponist auf dem Schiff von New York nach England fertiggestellt
hatte, wurde am Cäcilientag des Jahres 1942, der zugleich Brittens 29. Geburtstag war, von den BBC Singers uraufgeführt, dem Chor, in dem einige
Jahre zuvor auch Brittens Lebenspartner Peter Pears gesungen hatte. Später
erinnerte sich Pears, wie sich Britten mit diesem Werk nicht nur zurück in
den Schoß Englands begab, sondern auch von Wystan Hugh Auden löste:
»Ben ging nun seiner Wege und hatte keine Lust mehr, sich von Wystan
dominieren bzw. an der Nase herumführen zu lassen. Vielleicht könnte man
sagen, dass er in seiner großartigen Hymne an die heilige Cäcilia der Zusammenarbeit mit Wystan Adieu sagte.«
Das Meer, das bei der Entstehung der Hymn to St Cecilia eine so wichtige
Rolle gespielt hat, und der Gesang, der aus diesem Chorwerk eindrücklich
spricht, sollten Brittens künstlerischen Werdegang weiterhin prägen.
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Musik und Marktschreier
Der Dirigent Howard Arman über seine neue Komposition The Cries of London
Den Titel Ihres neuen Chorwerks übersetze ich mit meinem Schulenglisch mal
als »Die Schreie von London«. Um welche Schreie geht es denn genau?
Es geht um Marktschreier und die in London jahrhundertealte Tradition,
Waren auf der Straße mit Rufen anzupreisen. Die Rufe klangen sehr melodiös,
fast schon wie gesungen. Dabei waren kleine Melodiefetzen zu hören, die
bei bestimmten Produkten immer wiederkehrten. Also: Alle, die Austern
verkauft haben, verwendeten eine bestimmte Tonfolge. Das gibt es seit dem
14. Jahrhundert und muss in den 300 Jahren danach einen Höhepunkt erreicht haben. Das erste, was Besucher der Stadt regelrecht überwältigte, war
die Vielfalt der Marktschreier. Um 1600 erschienen dann mehrere durchaus
seriöse Kompositionen, in denen diese Melodien eingebaut waren. Dazu
wollte ich ein modernes Äquivalent schreiben. Und weil bei diesem Konzert
ein exzellentes Streicherensemble mitwirkt, habe ich mich entschlossen, ein
Stück in der Art der englischen Consort-Tradition für sechs solistische Streichinstrumente und Chor zu komponieren. Und aus dem Chor kommen dann
Howard Arman
* 1954 in London
»The Cries of London«
für Soli, Chor und Streichinstrumente
Entstehungszeit: Herbst 2015 als Auftragskomposition des Chores des Bayerischen Rundfunks
Widmung: dem Chor des Bayerischen Rundfunks
Uraufführung: am 12. Dezember 2015 im
Münchner Prinzregententheater mit der
Hofkapelle und dem BR-Chor unter der Leitung
von Howard Arman
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im alten Stil die Rufe, die nicht nur Waren anpreisen, sondern auch Ankündigungen, etwa der Uhrzeit und anderes mehr enthalten und die durchaus
auch sehr lustig sein können.
Woher kommen die Texte?
Das sind traditionelle Rufe. Aber um es nicht zu kleinteilig werden zu lassen,
habe ich Texte eines speziellen Marktschreiers verwendet, die eine lustige
Geschichte enthalten: Ausgerufen wird ein verlorengegangenes »kleines«,
wohl doch nicht so junges Mädchen von sechs oder sieben Jahren – und 40
Jahre kommen hinzu. Zuletzt sei es wohl zwischen einem Wirtshaus und
einer öffentlichen Bedürfnisanstalt gesehen worden, bevor es einigermaßen betrunken weggelaufen sei. Der Finder möge sich beim Ausrufer melden und werde als Lohn »four pence« und obendrein Gottes Segen erhalten,
was von größerem Wert sei als das »Mädchen« selbst. Das sind humorvolle
Einblicke und Alltagsmomente.
Haben Sie musikalische Zitate einfließen lassen?
Ja, es gibt Anspielungen auf Alte Musik und das Spiel mit Tonalität, sodass
man meint, man sei in der damaligen Zeit, aber gleich darauf doch wieder
nicht – als würde man in einen gebrochenen Spiegel sehen. In der Mitte der
Komposition gibt es ein richtig schönes Durcheinander der Marktschreier,
und parallel dazu haben vor allem die zwei Geigen sehr viele Anklänge an
volkstümliche Violinmusik, sehr handfest und rhythmisch …
… Ihre Komposition bildet sozusagen den historischen Rahmen mit der ältesten
und – eben gerade entstandenen – aktuellsten Musik innerhalb des Konzerts …
… ja, und vor allem speziell mit englischer Musik. Ich wollte mich auf London
beziehen, und die Marktschreier kannte Purcell sicherlich nur zu gut. Deshalb hoffe ich, dass sich der Kreis schließt und wir eine neue »Macht der
Musik« erfahren, und dass das Konzert nicht ganz »seriös« zu Ende geht.
In der zeitgenössischen Chormusik hat sich die Ausdruckspalette weit übers
Singen hinaus erweitert: Zischen, Schreien, Murmeln sind hier keine Seltenheit. Was erwartet Sänger und Zuhörer bei den »Cries of London«?
Es war mir in diesem Fall besonders wichtig, nur sängerische Mittel einzusetzen, die auch ein Komponist des 16. Jahrhunderts gekannt und verwendet hätte. Auch die Tonfolgen und Phrasen im Streichersatz, die Art, den
Bogen zu führen, orientieren sich an dieser Epoche. Die Sänger sollten natürlich sehr charakteristisch klingen, nicht wie Opernsänger, denn es sind ja
Marktschreier, Gemüseverkäufer. Abgesehen davon: Es gibt keine Elektronik
und keine von Stimmen erzeugten Geräusche.
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Gehörten in früheren Zeiten Marktschreier zum Londoner Straßenbild, so waren im 19. Jahrhundert vermehrt so genannte Sandwich-Männer mit Werbetafeln zu sehen. (Aquarell von
Johann Georg Scharf, um 1836)
Aber eine Glocke gibt es?
Ja, genau, weil der letzte Sänger kundtut, dass es zwölf Uhr ist, und ermahnt, das Feuer zu löschen und die Türen zu verriegeln. Sozusagen eine
Mitternachtsglocke am Ende.
Welche Verbindungen bestehen zwischen Ihrer Komposition und den übrigen
Werken des Konzerts?
Meine Idee war es, auf die Thematik des Konzerts einzugehen, aber dennoch etwas ganz anderes zu machen. So habe ich mir überlegt, wozu man
Musik sonst noch verwendet hat.
Sie sind ein international erfolgreicher Dirigent, welchen Stellenwert hat das
Komponieren bei Ihnen?
Komponieren und Dirigieren gehörten früher ganz selbstverständlich zusammen – für mich ebenso. Und umso mehr, wenn ich mit einem Chor oder
Orchester so eng zusammenarbeite und für ihn komponiere und arrangiere.
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Diese Einheit ist in unserer
heutigen Zeit der Spezialisierung nicht mehr so bedeutend. Die allermeisten Komponisten der Vergangenheit
waren auch ausführende Musiker, denken Sie nur an Bach,
Händel oder Telemann. Es geht
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Spielt es eine Rolle, für welches
Ensemble bzw. für welchen
Chor Sie komponieren?
Ja! Ich habe die Fähigkeiten
und Vorzüge eines Ensembles
deutlich vor mir. Denken sie
nur an Bellini, der keine Opernarie komponierte, bevor er
nicht wusste, wer sie singt.
Bei mir ist es natürlich nicht
so extrem, aber dennoch beeinflusst es mich sehr.
Die Fragen stellte
Alexander Heinzel.
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Henry Purcell
»Ode on St Cecilia’s Day 1692«
1. Symphony – Canzona
2. Soli, Chor
Hail! Bright Cecilia, hail! Fill ev’ry heart
with love of thee and thy celestial art;
that thine and musick’s sacred love
may make the British forest prove
as famous as Dodona’s vocal grove.
Heil! Strahlende Cäcilia, Heil! Erfülle jedes Herz
mit Liebe zu dir und deiner himmli schen Kunst,
möge die heilige Liebe zu dir und zur Musik
den englischen Wald so berühmt machen
wie Dodonas singenden Hain.
3. Alt-/Bass-Solo
Hark! Hark! Each tree its silence breaks,
the box and fir to talk begin!
Horch! Jeder Baum sein Schweigen bricht,
Buchs und Fichte heben an und sprechen.
Dieser redet in der munteren Violine,
This in the sprightly violin
jener deutlich in der Flöte.
that in the flute distinctly speaks.
Es war Sympathie, was ihre ’Twas sympathy their list’ning lauschenden Brüder anzog,
brethren drew,
when to the Thracian lyre with leafy als sie mit ausgebreiteten Flügeln zur thrakischen Leier flogen.
wings they flew.
4. Alt-Solo
’Tis nature’s voice; thro’ all the moving wood
of creatures understood:
Das ist die Stimme der Natur. Sie wird überall
im wimmelnden Wald von aller Kreatur verstanden.
Es ist die universelle Sprache, die The universal tongue to none
niemandem
aus ihrem zahlreichen Geschlecht of all her num’rous race unknown!
unbekannt ist!
Von ihr lernte die allmächtige Kunst,
From her it learnt the mighty art
dem Ohr zu schmeicheln und das to court the ear or strike the heart:
Herz zu berühren:
At once the passions to express and Die Leidenschaften zugleich auszu drücken und zu erwecken.
move;
Wir hören und sogleich klagen oder we hear, and straight we grieve or hassen, jubeln oder lieben wir.
hate, rejoice or love:
Sie lenkt unsere Phantasie an In unseen chains it does the fancy unsichtbaren Ketten,
bind;
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at once it charms the sense and captivates the mind.
bezaubert zugleich die Sinne und fesselt den Verstand.
5. Chor
Soul of the world! Inspired by thee,
the jarring seeds of matter did agree,
Seele der Welt! Durch dich begeistert
machten die widerstreitenden Keime der Urmaterie ihren Frieden mit sich.
thou didst the scatter’d atoms bind, Du sammeltest die zerstreuten Atome
which by thy laws of true proportion und fügtest sie nach den Gesetzen joined,
der wahren Proportion zusammen.
made up of various parts one perfect So entstand aus unterschiedlichen harmony.
Teilen ein harmonisches Ganzes.
6. Sopran-Solo, Chor
Thou tun’st this world below, the spheres above,
who in the heav’nly round to their own music move.
7. Alt-Solo 1/2, Bass-Solo
With that sublime celestial lay
Du stimmtest diese Welt hienieden wie auch die Sphären droben,
die in himmlischer Drehung zu ihrer eigenen Musik tanzen.
some angel of the sacred quire
did with his breath the pipes inspire;
and of their notes above the just resemblance gave,
brisk without lightness, without dulness grave.
Können sich mit diesem erhaben-
himmlischen Gesang
irgendwelche irdischen Laute vergleichen?
Wenn ein irdisches Instrument es wagen darf,
dann nur die edle Orgel.
Der Himmel gab ihnen wundervolle Töne,
– Cäcilia unterhielt sich ja oft mit dem Himmel –,
ein Engel aus dem heiligen Chor
blies seinen Atem in die Pfeifen
und machte, dass ihre Töne jenen der da oben glichen:
lebhaft, aber nicht leichtfertig, würdevoll, aber nicht langweilig.
8. Bass-Solo
Wondrous machine!
To thee the warbling lute,
though us’d to conquest, must be forc’d to yield:
With thee unable to dispute.
Wunderbarer Apparat!
Selbst die singende Laute,
obwohl gewohnt zu siegen, muss dir weichen;
sie kann dir nicht das Wasser reichen.
can any earthly sounds compare?
If any earthly music dare,
the noble organ may.
From heav’n its wondrous notes were giv’n,
Cecilia oft convers’d with heaven,
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9. Alt-Solo
The airy violin and lofty viol quit the field;
in vain they tune their speaking strings
to court the cruel fair, or praise victorious kings.
Whilst all thy consecrated lays
are to more noble uses bent;
and ev’ry grateful note to heav’n
repays
the melody it lent.
10. Alt-/Tenor-Solo
In vain the am’rous flute and soft guitar,
jointly labour to inspire
wanton heat and loose desire;
whilst thy chaste airs do gently move
seraphic flames and heav’nly love.
11. Alt-Solo
The fife and all the harmony of war,
in vain attempt the passions to alarm,
which thy commanding sounds compose and charm.
12. Bass-Solo 1/2
Let these amongst themselves contest,
which can discharge its single duty best.
Thou summ’st their diff’ring graces up in one,
and art a consort of them all within thy self alone.
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Auch die leichte Violine und die stolze Gambe müssen das Feld räumen,
umsonst stimmen sie ihre beredten Saiten,
um einer grausamen Schönen den Hof zu machen oder siegreiche Könige zu rühmen,
während all deine heiligen Lieder
edlerem Zweck geweiht sind
und dem Himmel mit jedem dank baren Ton die Melodien zurück-
zahlen,
die er dir lieh.
Umsonst müh’n Amors Flöte und die sinnliche Gitarre
gemeinsam sich, zu verbreiten
heiße Lust und laszives Verlangen,
wenn deine keuschen Melodien seraphisch reine
Flammen und himmlische Liebe sanft entfachen.
Umsonst versuchen die Pikkoloflöte und die ganze Kriegsmusik,
die Leidenschaften zu erwecken,
wenn deine Töne das Kommando führen, sie wieder beruhigen und in Schlaf singen.
Lass diese Instrumente alle unter sich selbst wettstreiten,
wer am besten auf seinem Gebiet ist.
Du vereinst all’ die unterschiedlichen Eigenschaften
und bist selbst ein ganzes Orchester aus all’ diesen Instrumenten.
13. Soli, Chor
Hail! Bright Cecilia, hail to thee!
Great patroness of us and harmony!
Who, whilst among the choir above
thou dost thy former skill improve,
with raptures of delight dost see
thy fav’rite art
make up a part
of infinite felicity.
Hail! Bright Cecilia, hail to thee!
Great patroness of us and harmony!
Nicholas Brady
(1659–1726)
Heil, strahlende Cäcilia, Heil dir!
Mächtige Patronin der Musiker und der Musik!
Während du im Himmelschor musizierst,
lernst du noch immer weiter dazu
hingerissen vor Entzücken siehst du,
dass deine Lieblingskunst
ein Teil ist
der unendlichen Glückseligkeit.
Heil, strahlende Cäcilia, heil dir!
Mächtige Patronin der Musiker und der Musik!
Elliott Carter
»To Music«
Charm me asleep, and melt me so
with thy delicious numbers;
that being ravish’d, hence I go
away in easy slumbers.
Ease my sick head,
and make my bed,
thou power that canst sever
from me this ill:
And quickly still,
though thou not kill
my fever.
Schmeichle mich in den Schlaf, und mach mich weich
mit deinen herrlichen Nummern;
damit ich hingerissen gehen kann
dahin in sanfte Träume.
Mach leicht mein krankes Haupt,
und bereite mir mein Bett,
du Mächtige, die du von mir
dies Übel reißen kannst:
und still’ es schnell,
aber lösch’ nicht aus
mein Fieber.
Thou sweetly canst convert the same
from a consuming fire,
into a gentle-licking flame,
and make it thus expire.
Then make me weep
my pains asleep,
and give me such reposes,
that I, poor I,
may think, thereby,
I live and die
’mongst roses.
So lieblich kannst es verwandeln du
von einem zehrenden Feuer,
in eine Flamme weich und züngelnd,
und lässt es so vergehen.
Lass meine Schmerzen mich
weinen in den Schlaf
und gib mir solche Ruh’
dass ich Armer, ich
dann denken mag,
ich leb’ und sterb’
auf Rosen.
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Fall on me like a silent dew,
or like those maiden showers,
which, by the peep of day, do strew
a baptism o’er the flowers.
Melt, melt my pains
with thy soft strains;
that having ease me given,
with full delight,
I leave this light,
and take my flight
for Heaven.
Fall auf mich wie sanfter Tau,
oder wie die reinen Schauer,
die morgens, wenn der Tag anbricht,
die Blumen wie zur Taufe benetzen.
Erweiche, weich’ auf meinen Schmerz,
Mit deinen sanften Klängen;
damit ich, von der Last befreit,
mit voller Freud’
dies’ Licht verlass’
und fort flieg’
Richtung Himmel.
Robert Herrick
(1591–1674)
Ralph Vaughan Williams
»Serenade to Music«
How sweet the moonlight sleeps upon this bank!
Here will we sit and let the sounds of music
creep in our ears: Soft stillness and the night
become the touches of sweet harmony.
[…] Look how the floor of heaven
is thick inlaid with patines of bright gold:
There’s not the smallest orb that thou behold’st
but in his motion like an angel sings,
still quiring to the young-ey’d cherubins;
such harmony is in immortal souls;
but, whilst the muddy vesture of decay
doth grossly close it in, we cannot hear it.
Come, ho! and wake Diana with a hymn:
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Wie süß das Mondlicht auf dem Hügel schläft!
Hier sitzen wir und lassen die Musik
zum Ohre schlüpfen; sanfte Still’ und Nacht,
sie werden Tasten süßer Harmonie.
[…] Sieh, wie die Himmelsflur
ist eingelegt mit Scheiben lichten Goldes!
Auch nicht der kleinste Kreis, den du
da siehst,
der nicht im Schwunge wie ein Engel singt,
zum Chor der hellgeaugten Cherubim.
So voller Harmonie sind ew’ge Geister:
Nur wir, weil dies hinfäll’ge Kleid von Staub
sie grob umhüllt, wir können sie nicht hören.
He! Kommt und weckt Dianen auf mit Hymnen,
With sweetest touches pierce your mistress’ ear,
and draw her home with music.
I am never merry when I hear sweet music.
The reason is, your spirits are attentive:
[…] The man that hath no music in himself,
nor is not mov’d with concord of sweet sounds,
is fit for treasons, stratagems and spoils;
the motions of his spirit are as dull as night,
and his affections dark as Erebus;
let no such man be trusted.
Music! Hark! […] It is the music of the house.
Methinks it sounds much sweeter than by day.
Silence bestows that virtue on it […]
How many things by season season’d are
to their right praise and true perfection!
Peace, ho! The moon sleeps with Endymion,
and would not be awak’d!
rührt eurer Herrin Ohr mit zartem Spiel,
Zieht mit Musik sie heim!
Nie macht die liebliche Musik mich lustig.
Der Grund ist, eure Geister sind gespannt
[…] Der Mann, der nicht Musik hat in ihm selbst,
den nicht die Eintracht süßer Töne rührt,
taugt zu Verrat, zu Räuberei und Tücken;
die Regung seines Sinns ist dumpf wie Nacht,
sein Trachten düster wie der Erebus.
Trau’ keinem solchen!
Horch auf die Musik! […] Es sind die Musikanten Eures Hauses.
Mich dünkt, sie klingt viel schöner als bei Tag.
Die Stille gibt den Reiz ihr. […]
Wie manches wird durch seine Zeit gezeitigt
zu echtem Preis und zur Vollkom-
menheit!
Still! Luna schläft ja beim Endymion,
… soft stillness and the night
become the touches of sweet harmony.
… sanfte Still’ und Nacht,
sie werden Tasten süßer Harmonie.
William Shakespeare (1564–1616)
Auszüge aus: »Der Kaufmann von
Venedig«
Mittwochs, 22.05 Uhr
Eine Stunde mit dem Chor des
Bayerischen Rundfunks
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und will nicht aufgeweckt sein.
Benjamin Britten
»Hymn to St Cecilia«
I. In a garden shady this holy lady
with reverent cadence and subtle psalm,
like a black swan as death came on
poured forth her song in perfect calm:
And by ocean’s margin this innocent virgin
constructed an organ to enlarge her prayer,
and notes tremendous from her great engine
thundered out on the Roman air.
Blonde Aphrodite rose up excited,
moved to delight by the melody,
white as an orchid she rode quite naked
in an oyster shell on top of the sea;
at sounds so entrancing the angels dancing
came out of their trance into time again,
and around the wicked in Hell’s abysses
the huge flame flickered and eased their pain.
Blessed Cecilia, appear in visions
to all musicians, appear and inspire:
translated daughter, come down and startle
composing mortals with immortal fire.
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In einem schattigen Garten ließ diese heilige Frau
mit ehrfurchtsvollem Tonfall und schönem Psalmodieren
wie ein schwarzer Schwan, als der Tod kam,
ihren Gesang in vollkommener Ruhe hören:
und mit den Gezeiten konstruierte diese unschuldige Jungfrau eine
Orgel, ihr Gebet zu verstärken,
und furchtbare Töne aus ihrem großartigen Werk
donnerten hinaus in die römische Luft.
Die blonde Aphrodite stand erregt auf,
zu Wonne gestimmt durch die Melodie,
weiß wie eine Orchidee glitt sie, ganz nackend
in einer Austernschale über die Meeresoberfläche;
bei so entzückenden Klängen tanzten die Engel,
kamen aus ihrer Verzückung in die Zeit zurück,
und um die Verruchten in den Abgründen der Hölle
flackerte die riesige Flamme und erleichterte ihre Pein.
Gesegnete Cäcilia, erscheine in der Phantasie
allen Musikern, erscheine und inspiriere sie.
Hohe Tochter, komm herab und überrasche
komponierende Sterbliche mit unsterblichem Feuer.
II. I cannot grow;
I have no shadow
to run away from,
I only play.
Ich kann nicht mehr tun,
ich habe keinen Schatten,
dem ich weglaufen kann,
ich spiele nur.
I cannot err;
there is no creature
whom I belong to,
whom I could wrong.
Ich kann nicht sündigen;
es gibt kein Lebewesen,
dem ich gehöre,
dem ich Unrecht tun könnte.
I am defeat
when it knows it
can now do nothing
by suffering.
Ich bin geschlagen,
wenn man das weiß,
kann jetzt nichts ausrichten
durch Leiden.
All you lived through,
dancing because you
no longer need it
for any deed.
Wodurch du lebtest,
worum du dich mühtest,
brauch es nicht länger
wofür es auch sei.
I shall never be
different. Love me.
Ich werde nie
anders sein. Liebe mich.
Blessed Cecilia, appear in visions …
Gesegnete Cäcilia, erscheine in der Phantasie …
III. O ear whose creatures cannot wish to fall,
o calm of spaces unafraid of weight,
where sorrow is herself, forgetting all
the gaucheness of her adolescent state,
where hope within the altogether strange
from every outworn image is released,
and dread born whole and normal like a beast
into a world of truths that never change:
Restore our fallen day; o re-arrange.
O Ohr, dessen Geschöpfe nicht vergehen wollen,
o Ruhe des Raumes, furchtlos vor Beschwernis,
wo selbst die Klage vergisst alles
Ungeschick ihrer Unreife,
O dear white children casual as birds,
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wo Hoffnung inmitten des gänzlich fremden
von allem gewohnten erlöst ist,
und Furcht, geboren ganz und gar wie ein Tier
in eine Welt unwandelbarer Wahr heiten:
Hilf unserem gefallenen Tage, o ordne ihn neu.
O teure weiße Kinder, beiläufig wie Vögel,
© M. Creutziger
OSTERFESTSPIELE
SALZBURG 2016
THIELEMANN
© W. Beege
CHRISTIAN THIELEMANN
SÄCHSISCHE STAATSKAPELLE DRESDEN
19.— 28. März
OPER
© J. Rakete
BOTHA
© P. Antonov
RÖSCHMANN
© M. Borggreve
HVOROSTOVSKY
VERDI OTELLO
Christian Thielemann • Vincent Boussard
Vincent Lemaire • Christian Lacroix
Johan Botha • Dorothea Röschmann • Dmitri Hvorostovsky
Benjamin Bernheim • Christa Mayer • Georg Zeppenfeld
Bror Magnus Tødenes • Csaba Szegedi • Gordon Bintner
ORCHESTER- und CHORKONZERTE
BEETHOVEN • HENZE • LISZT • WEBER
MENDELSSOHN BARTHOLDY • TSCHAIKOWSKI
Christian Thielemann • Vladimir Jurowski
Rudolf Buchbinder • Anne-Sophie Mutter • Lynn Harrell
Yefim Bronfman • Krassimira Stoyanova • Christa Mayer
Daniel Behle • Georg Zeppenfeld
Chor des Bayerischen Rundfunks
KONZERT FÜR SALZBURG
BACH • WEBER
© A. Frers
BUCHBINDER
Christian Thielemann • Roderich Kreile
Anna Lucia Richter • Christa Mayer • Peter Galliard
Georg Zeppenfeld • Dresdner Kreuzchor
KAMMERKONZERTE
BEETHOVEN • EISLER • SCHUBERT
TROJAHN • VERDI
© D. Acosta
MUTTER
Manfred Trojahn • Juliane Banse • Herbert Schuch
Musiker der Sächsischen Staatskapelle Dresden
Karten: Tel. 0662/80 45-361 • [email protected]
BRONFMAN
www.osterfestspiele-salzburg.at
die ihr inmitten verdorbener Sprachen spielt
so small beside their large confusing so klein neben ihren großen verwirrenden Worten,
words,
so unbekümmert gegenüber den so gay against the greater silences
stärkeren Geheimnissen
of dreadful things you did: O hang der furchtbaren Dinge, die du voll brachtest: O neige den Kopf,
the head,
wildes Kind mit der furchtbaren impetuous child with the tremen-
Phantasie.
dous brain,
O weine, Kind, weine die Schande o weep, child, weep, o weep away heraus,
the stain,
verlorene Unschuld, die deinem lost innocence who wished your Liebsten den Tod wünschte,
lover dead,
weine für die Leben, die deine weep for the lives your wishes Wünsche nie führten.
never led.
O Schrei, erschaffen als Bogen der O cry created as the bow of sin
Sünde
is drawn across our trembling violin. über unsere zitternde Violine gezogen.
O weine, Kind, weine die Schande O weep, child, weep, o weep away hinweg.
the stain.
O Gesetz, ausgetrommelt durch O law drummed out by hearts Herzen gegen den stillen
against the still
langen Winter unseres vernünftigen long winter of our intellectual will.
Willens.
Das, was gewesen ist, soll nie wieder That what has been may never be sein.
again.
O Flöte, die mit danksagendem Atem
O flute that throbs with the thanks giving breath
der Genesenden an die Gestade des of convalescents on the shores of Todes pocht.
death.
O bless the freedom that you never O segne die Freiheit, die du nie wähltest.
chose.
O Trompeten, die unbewachte O trumpets that unguarded Kinder blasen
children blow
about the fortress of their inner foe. um die Feste ihres inneren Feindes.
O trage deine Trübsal wie eine Rose.
O wear your tribulation like a rose.
playing among the ruined languages,
Blessed Cecilia, appear in visions …
Wystan Hugh Auden
(1907–1973)
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Gesegnete Cäcilia, erscheine in der Phantasie …
Howard Arman
»The Cries of London«
Chor (Sopran) God give you good
morrow, my masters, past three
o’clock and a fair morning.
Gott gebe Euch einen guten Morgen,
Meister. Es ist drei Uhr vorbei, und
der Morgen ist schön.
Tenor-Solo New oysters, new Wallfleet oysters, new mussels, new
lilywhite mussels, new plaice, new
mackerel, new haddock, new. Fine
pomegranates, fine.
Frische Austern, frische WallfleetAustern. Frischen Muscheln, frische
lilienweiße Muscheln. Frische
Scholle, frische Makrele, frischer,
frischer Schellfisch. Feine, feine
Granatäpfel.
Alt-Solo Hot apple pies, hot. Cherry
ripe. Ripe walnuts, ripe.
Heiße, heiße gefüllte Apfelkuchen.
Reife Kirschen. Reife, reife Wallnüsse.
Sopran-Solo Hot pippin pies, hot.
Ripe strawberries, ripe, fine Seville
oranges, fine.
Heiße, heiße gefüllte Apfelkuchen.
Reife, reife Erdbeeren, feine, feine
Orangen aus Sevilla.
Bass-Solo Apples fine, medlars fine,
pippins fine, pears fine.
Feine Äpfel, feine Mispeln, feine
Äpfel, feine Birnen.
Tenor-Solo Oyes! If any man or
woman can tell any tidings of a
little maiden child about the age
of six or sev’n and forty.
Hört, hört! Kann einer oder eine
etwas über ein kleines Mädchen
berichten, im Alter von ungefähr
sechs- oder sieben … und vierzig
Jahren?
Sopran-Solo What do ye lack, sir,
pins, points, garters, Spanish lace or
silk ribbons.
Was braucht ihr, Sir, Nadeln, Bänder,
Strumpfbänder, spanische Spitze
oder seidene Schleifen?
Bass-Solo Ha’ ye any old bowls or
trays or bellows to mend? Sweep,
mistress, sweep, then shall no soot
fall in your porridge pot, with a
hoop derry …
Habt Ihr irgendwelche Schalen oder
Tröge oder Blasebalg zu reparieren?
Ich kehre, Fräulein, kehre, dass kein
Ruß in deinen Kochtopf falle, sing
»hoop derry …«.
Alt-Solo Ha’ ye any ends of gold or
silver?
Habt Ihr irgendwelche Gold- oder
Silberreste?
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Tenor-Solo Oyes! This child was lost
between the Standard and the
pissing conduit; if any man can
bring any news of her.
Hört, hört! Das Kind ging verloren
zwischen dem Wirtshaus zur Fahne
und dem Pinkelgraben. Weiß jemand
etwas über sie?
Sopran-Solo Will you buy any milk
today, mistress?
Willst du heute Milch kaufen,
Fräulein?
Alt-Solo See here, madam, fine
cobweb lawn, good cambric or fair
bone lace.
Schau hier, Fräulein, feines, hauchdünnes Leinen, guter Batist oder
feine Spitze.
Bass-Solo Salt, salt, fine white salt.
Salz, feines weißes Salz.
Sopran-Solo Buy any ink, will you
buy any ink, buy any very fine writing
ink, will you buy any ink and pens?
Wollt Ihr Tinte kaufen, Tinte kaufen,
sehr feine Tinte, Tinte und Schreibfedern?
Alt-Solo Lanthorns and candlelight.
Laternen und Kerzenlicht.
Tenor-Solo If any man can bring
any news of her.
Weiß irgendjemand etwas über sie?
Bass-Solo Ha’ ye any old doublets?
Habt Ihr irgendwelche alte Wämse?
Tenor-Solo Let him come to the
Crier and he shall have four pence
for his hire, and that’s more than
she’s worth, and God’s blessing.
So soll er zum Marktschreier
kommen, und er wird vier Pence für
seine Mühe erhalten (was mehr ist,
als sie wert ist) und Gottes Segen.
Chor Now let us sing and so we
will make an end with alleluia.
Lasset uns nun singen, und so
machen wir ein Ende mit Halleluja.
Sopran-Solo Twelve o’ clock, look
well to your lock, your fire, and your
light, and so goodnight.
Zwölf Uhr, schau nach deinem Türriegel, nach deinem Licht und nach
deinem Feuer, und dann gute Nacht.
Eine Auswahl traditioneller
Gesänge der Londoner
Straßenverkäufer, um 1600
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Chor des Bayerischen Rundfunks
Der Chor des Bayerischen Rundfunks wurde 1946 gegründet. Sein künstlerischer Aufschwung verlief in enger Verbindung mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, deren beider Chefdirigent seit 2003 Mariss
Jansons ist. Daneben wurde Peter Dijkstra 2005 zum Künstlerischen Leiter
berufen. Schwerpunkte bilden dabei zeitgenössische Vokalmusik sowie die
Kooperation mit Originalklangensembles wie Concerto Köln oder der Akademie für Alte Musik Berlin. Aufgrund seiner besonderen klanglichen Homogenität und der stilistischen Vielseitigkeit, die alle Gebiete des Chorgesangs von der mittelalterlichen Motette bis zu zeitgenössischen Werken,
vom Oratorium bis zur Oper umfasst, genießt das Ensemble höchstes Ansehen in aller Welt. Gastspiele führten den Chor nach Japan sowie zu den
Festivals in Luzern und Salzburg. Europäische Spitzenorchester, darunter
die Berliner Philharmoniker, das Concertgebouworkest Amsterdam und die
Sächsische Staatskapelle Dresden, schätzen die Zusammenarbeit mit dem
BR-Chor. In jüngster Vergangenheit konzertierte der Chor mit Dirigenten
wie Andris Nelsons, Bernard Haitink, Daniel Harding, Yannick Nézet-Séguin,
John Eliot Gardiner, Thomas Hengelbrock, Robin Ticciati und Christian Thielemann. In den Reihen musica viva und Paradisi gloria sowie in den eigenen
Abonnementkonzerten profiliert sich der Chor regelmäßig mit Uraufführungen. Für seine CD-Einspielungen erhielt er zahlreiche hochrangige Preise, darunter den ECHO Klassik 2014. Erst jüngst wurde dem Chor der Bayerische Staatspreis für Musik 2015 zuerkannt.
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Hofkapelle München
Die Hofkapelle München gilt als wichtigstes Ensemble für historische Aufführungspraxis im süddeutschen Raum und hat sich seit ihrer Neuformierung im Jahr 2009 unter der Leitung des Barockgeigers und Dirigenten
Rüdiger Lotter einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Künstlerpersönlichkeiten wie Reinhard Goebel, Alessandro De Marchi, Dorothee Oberlinger, Hille
Perl, Christiane Karg, Lawrence Zazzo und Vivica Genaux sind gern bei der
Hofkapelle München zu Gast. Das Orchester arbeitet auch mit Gesangsensembles wie dem Tölzer Knabenchor zusammen. Schwerpunkt der künstlerischen Arbeit ist die Wiederaufführung des reichen Schatzes bayerischer
Musikgeschichte. Auch an der Repertoireauswahl und Realisierung von Opernproduktionen des 17. und 18. Jahrhunderts bei der Bayerischen Theaterakademie August Everding ist die Hofkapelle München regelmäßig beteiligt.
Ein Höhepunkt dieser Zusammenarbeit war 2011 die Aufführung der Didone
abbandonata von Johann Adolph Hasse unter der Leitung von Michael Hofstetter. Auch mit der Opernproduktion Adelasia ed Aleramo von Simon Mayr
unter der Leitung von Andreas Spering feierte die Hofkapelle München
einen großen Erfolg. Erst jüngst wurde das Orchester zusammen mit dem
Countertenor Valer Barna-Sabadus für die CD Le belle immagini mit dem
ECHO Klassik in der Kategorie Solistische Einspielung des Jahres (Gesang/
Opernarien) ausgezeichnet. Gemeinsam mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks gestaltete die Hofkapelle München im Mai 2014 einen Abend mit geistlicher Musik von Jan Dismas Zelenka.
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br-CHOR.de
11|06|16
Sa
Herkulessaal | 20 Uhr
Konzerteinführung | 19 Uhr
Romantische
Serenade
Werke für Chor und Hörner von Schumann,
Strawinsky, Brahms, Bruckner und Schubert
Gregor A. Mayrhofer: Neues Werk (UA)
Carsten Carey Duffin | Norbert Dausacker
Thomas Ruh | François Bastian | Horn
Emily Hoile | Harfe
Chor des Bayerischen Rundfunks
Howard Arman
br-chor.de
facebook.com/brchor
Karten zu E 15,– | 22,– | 27,– | 32,– | 38,–
www.br-klassikticket.de
BRticket, Tel. (089) 59 00 10 880
Fax (089) 59 00 10 881
Karten auch über alle an München Ticket
angeschlossenen Vorverkaufsstellen
Schüler- und Studentenkarten
zu E 8,– bereits im Vorverkauf
Howard Arman
Vielseitigkeit gehört zu den wichtigsten künstlerischen Anliegen des in
London geborenen Dirigenten, Chorleiters und Komponisten Howard Arman.
So profiliert er sich in allen Epochen, Genres und Darbietungsformen von
klassischer Musik: vom historisch informierten Barockkonzert über Chorsymphonik und Oper bis hin zu Jazzprogrammen und breitenwirksamen, selbst moderierten Mitsingkonzerten. Howard Arman
ließ sich am Trinity College of Music in London ausbilden, bevor er zunächst mit renommierten englischen Ensembles kooperierte und schon bald seinen Wirkungskreis
auf Europa und Jerusalem ausweitete. In
Deutschland arbeitete er mit den Chören
des NDR, des SWR, des RIAS Berlin und in
Österreich mit dem ORF-Chor zusammen.
Längerfristige künstlerische Bindungen ging
er von 1983 bis 2000 beim Salzburger BachChor sowie von 1998 bis 2013 als Künstlerischer Leiter des MDR Rundfunkchores
Leipzig ein. Bereits 1991 trat Howard Arman
erstmals im Wiener Musikverein und 1995
bei der Eröffnung der Salzburger Festspiele
in Erscheinung. Neben seinem internationalen Wirken als Chordirigent leitete er vielbeachtete Produktionen an
Opernhäusern in Deutschland, Österreich, Italien und in der Schweiz. Für
die Neuformierung des Händel-Festspielorchesters anlässlich der Inszenierung von Orlando wurde Howard Arman 1996 mit dem Händel-Preis geehrt.
Seit 2011 ist er Musikdirektor des Luzerner Theaters, wo er u. a. Purcells Dido
and Aeneas, Mozarts Le nozze di Figaro und Händels Hercules ebenso wie
das Tanztheater Metamorphosen (mit eigenen Kompositionen) und die Uraufführung von Johannes Maria Stauds Die Antilope leitete. Seine umfangreiche Diskographie enthält u. a. die mit dem ECHO Klassik prämierte Einspielung von Rachmaninows Chorwerk Großes Abend- und Morgenlob. Beim
Chor des Bayerischen Rundfunks war Howard Arman seit 2002 immer wieder zu Gast und präsentierte u. a. Händels Funeral Anthem for Queen Caroline, Rossinis Petite messe solennelle beim Lucerne Festival sowie das Mitsingkonzert cOHRwürmer, bevor er aufgrund seines Ideenreichtums in der
Programmgestaltung, seiner Vielseitigkeit und seiner Erfahrung in vielen
Bereichen des Rundfunkwesens erst jüngst zum designierten Künstlerischen
Leiter des BR-Chores gekürt wurde.
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Saison 2015 / 2016
Paradisi gloria
»Die vier Enden der Erde« (II)
DOVE: »Tobias and the Angel«
Kirchenoper
....................................................................................................................
Fr. 15. Januar 2016
fpm factor product münchen / Foto: Alexander Heinzel
Herz-Jesu-Kirche, 20.00 Uhr
...........................................................
Alexandra Flood, Sarah Ferede, Susan Zarrabi, Nicholas Hariades,
David Danholt, Simon Bode, Paul Armin Edelmann, Peter Schöne SOLISTEN
Barbara Schöne REGIE
Kinderchor des Staatstheaters am Gärtnerplatz
Madrigalchor der Hochschule für Musik und Theater München
Münchner Rundfunkorchester
Leitung: Ulf Schirmer
Einführungsgespräch: 19.00 Uhr
Karten zu € 25,– / € 34,– über BRticket, Tel. 089/59 00 10 880,
www.br-klassikticket.de, über München Ticket, Tel. 089/54 81 81 81,
und alle an München Ticket angeschlossenen Vorverkaufsstellen,
Schüler- und Studentenkarten zu € 8,– bereits im Vorverkauf
muenchner-rundfunkorchester.de
facebook.com/muenchner.rundfunkorchester
Werden Sie Mitglied!
Freundeskreis Chor des Bayerischen Rundfunks e.V.
c/o Rechtsanwälte Schoepe Fette Pennartz Reinke
z. Hd. Herrn Rechtsanwalt Prof. Dr. Stefan J. Pennartz
Bavariaring 26, 80336 München
Chor des Bayerischen Rundfunks
Chefdirigent: Mariss Jansons
Künstlerischer Leiter: Peter Dijkstra
Management: Susanne Vongries
Postanschrift: 80300 München
Telefon: (089) 59 00 44 004
Programmhefte des Chores des
Bayerischen Rundfunks
Saison 2015/2016, Heft 3
Impressum
Herausgegeben vom Bayerischen Rundfunk
Programmbereich BR-KLASSIK
Publikationen Chor und Symphonieorchester
des Bayerischen Rundfunks, verantwortlich:
Dr. Renate Ulm
Redaktion: Alexander Heinzel
Graphisches Gesamtkonzept: Klaus Fleckenstein –
Atelier für Graphik- und Photo-Design, Habach
Umsetzung: Antonia Schwarz, München
Druck: alpha-teamDRUCK GmbH, München
Nachdruck nur mit Genehmigung
Das holzfreie Papier zum Umschlag ist FSC-zertifiziert
(Forest Stewardship Council). Das holzfreie Papier
zum Innenteil stammt aus einem nach ISO 14001
Umweltmanagement zertifizierten Herstellungsbetrieb.
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Tel.: (0 81 52) 39 62 57-1
Fax: (0 81 52) 39 62 57-2
[email protected]
www.freundeskreis-br-chor.de
Textnachweis
Anna Vogt, Florian Heurich, Christoph Schaller: Originalbeiträge für dieses Heft; Interview: Alexander Heinzel;
Gesangstexte nach den Chorpartituren, Übersetzungen:
Christoph Schaller (Carter), August Wilhelm von Schlegel
(Vaughan Williams), Howard Arman (Arman), alle
anderen: Archiv des Bayerischen Rundfunks; Biographien: Archiv des Bayerischen Rundfunks.
Bildnachweis
Titelgrafik: Klaus Fleckenstein, unter Verwendung einer
Fotografie von Johannes Rodach; Pinacoteca nazionale,
Bologna (Seite 2/3: »Die Verzückung der heiligen Cäcilia«,
Altarbild von Raffael, um 1515); National Portrait Gallery,
London (Closterman); Wikimedia Commons, lizenziert
unter GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Lizenztext
siehe Anhang A (Stationers’ Hall; Monochord); British
Museum, London (Notenblatt, Scharf); Blanton Museum
of Art, Austin/Texas (Vouet); National Portrait Gallery,
London (Vaughan Williams); Philippe Gontier (Carter);
Klaus Fleckenstein (BR-Chor im Herkulessaal);
www.bbc.co.uk (Britten); Dulwich Picture Gallery, London
(Guercino); Courtesy of the Britten-Pears Foundation
(Britten/Auden); Astrid Ackermann (18: Arman); Johannes
Rodach (BR-Chor); Christine Schneider Photography
(Hofkapelle); © Christiane Höhne (37: Arman).
Kammerorchester des Symphonieorchesters | 3. Konzert
Sonntag, 13. Dezember 2015 | 11.00 Uhr
Prinzregententheater
Wolfgang Amadeus Mozart Klavierkonzert Es-Dur, KV 271 (»Jenamy«)
Rondo für Klavier und Orchester A-Dur, KV 386
Joseph Haydn Symphonie c-Moll, Hob. I:52
Lise de la Salle Klavier
Radoslaw Szulc Künstlerische Leitung
c 33,– | 43,– | 51,– | 58,– | 63,– | 71,– | zzgl. VVK-Gebühr | Karten auch über Bell’Arte
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks | Sonderkonzert
Donnerstag/Freitag, 17./18. Dezember 2015 | 20.00 Uhr
Herkulessaal der Residenz | Konzerteinführung: 18.45 Uhr
Franz Schubert Symphonie Nr. 4 c-Moll, D 417 (»Tragische«)
Luigi Cherubini »Krönungsmesse« für Chor und Orchester A-Dur
Chor des Bayerischen Rundfunks
Riccardo Muti Leitung
c 18,– | 25,– | 43,– | 58,– | 69,– | 82,– | 94,–
musica viva | 3. Abo
Freitag, 22. Januar 2016 | 20.00 Uhr
Herkulessaal der Residenz | Konzerteinführung: 18.45 Uhr
Francesca Verunelli »The Narrow Corner« (Uraufführung)
Philippe Manoury »Synapse« für Violine und Orchester
Isabel Mundry »Vogelperspektiven« für Singstimme, Sprecherin, Zuspielband
und Orchester auf Texte von Thomas Kling (Uraufführung)
Meret Roth Sprecherin
Sarah Maria Sun Sopran
Hae-Sun Kang Violine
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Susanna Mälkki Leitung
c 12,– | 25,– | 38,–
Kartenvorverkauf
BRticket, Telefon: (089) 59 00 10 880
München Ticket mit angeschlossenen Vorverkaufsstellen
Schüler- und Studentenkarten zu c 8,– bereits im Vorverkauf
40
br-CHOR.de
www.br-klassikticket.de
www.muenchenticket.de
BR Anz WO Chor Progheft 3. ABO_rz2.qxp_Layout 1 01.09.15 12:53 Seite 1
Allegro
Johann Sebastian Bach
WEIHNACHTSORATORIUM
auf B R-KL ASSI K
2 CD 900512
„Schlicht und unfassbar ergreifend
- unter der Leitung von Peter
Dijkstra hat der Chor des
Bayerischen Rundfunks zu
absoluter Spitzenklasse gefunden.
Punktgenau, glockenklar und mit
viel Begeisterung für die Bachsche
Musik singen sie dieses Werk.“
Crescendo
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Chor des Bayerischen Rundfunks · Akademie für Alte Musik · Peter Dijkstra
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6.05 – 9.00 Uhr
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des Weihnachtsoratoriums.
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4 CD-Box
Mit einer ausführlichen
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Wieland Schmid
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3. Abonnementkonzert 2015/2016
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18.09.15 10:36
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