A Fachbereich Mathematik TECHNISCHE UNIVERSITÄT DARMSTADT SS 2008 31.07.08 Klausur Analysis I für BSc. Mathe., BSc. WiMathe, BSc. Physik, LaG Mathe (NPO) Name: Bitte alle Blätter mit Namen und Matrikelnummer versehen und fortlaufend nummerieren. Als Hilfsmittel sind alle schriftlichen Unterlagen zugelassen. Es wird nicht nur das Endergebnis, sondern auch die Argumentation bewertet. Die Angabe von Zwischenergebnissen und kurzen Begründungen für den Lösungsweg ist daher erforderlich. Täuschungsversuche jeglicher Art führen zu einer Bewertung der Klausur mit 0 Punkten. Nicht mit Bleistift schreiben! Vorname: Matr.-Nr.: Fachrichtung: Aufgabe 1 2 3 4 5 6 mögl. Punktzahl 5 7 7 8 8 9 Gesamt Note 44 err. Punktzahl Aufgabe 1 (5 Punkte) Zeige mit vollständiger Induktion, dass bn = sind. n 3 + n2 2 + n3 6 für alle n ∈ N natürliche Zahlen Aufgabe 2 (7 Punkte) Sei {an }n∈N eine Folge, die die Eigenschaften p 1 0 < an < 1, an (1 − an+1 ) > , n ∈ N 2 besitzt. (a) Zeige, dass {an }n∈N eine monoton fallende Folge ist. Hinweis: Verwende die Ungleichung a + b 2 die für nichtnegatives a, b ∈ R gilt. ≥ √ ab, (3P) (b) Zeige, dass {an }n∈N einen Grenzwert q hat und bestimme q. (4P) Aufgabe 3 (7 Punkte) Untersuche die folgenden Reihen auf Konvergenz: 1. ∞ X 2n √ n! n=1 (2P) 2. ∞ X n! 3n n=1 (3P) 3. ∞ X n n(n+1) n+1 n=1 (2P) Aufgabe 4 (8 Punkte) (a) Kreuze die richtigen Aussagen an: 1. die Funktion f : R\{0, 1} → R, f (x) = ist stetig nicht stetig. x3 − x , |x|(x − 1) (1P) 2. die Funktion g : R\{1} → R, g(x) = ist stetig nicht stetig. x3 −x , |x|(x−1) 0, x 6= 0, 1 x = 0, (1P) Falls f oder g stetig sind, gebe man die maximale Menge an, auf die die Funktion stetig fortgesetzt werden kann sowie die stetige Fortsetzung. (Beweise müssen in dieser Teilaufgabe nicht angegeben werden.) (1P) (b) Ist g : R → R, 1 x4 + 1 gleichmäßig stetig? (Mit Beweis, z. B. Mittelwertsatz) g(x) = (5P) Aufgabe 5 (Mittelwertsatz und Taylorformel) (8 Punkte) Es sei f : [0, 1) → R eine stetige Funktion, die auf dem offenen Intervall (0, 1) n-mal stetig differenzierbar ist. Für alle k = 1, 2, . . . , n existiere der Grenzwert lim x→0 x>0 dk f (x) = ak . dxk (a) Zeige, dass f im Nullpunkt n-mal differenzierbar ist mit dk f (0) = ak , dxk (4P) k = 1, . . . , n. (b) Zusätzlich gelte (4P) lim x→0 x>0 f (x) = b. xn Zeige, dass hieraus folgt dk f (0) = 0, dxk k = 1, . . . , n − 1, dn f (0) = n!b. dxn Aufgabe 6 (9 Punkte) Sei f : R → R definiert durch ( 1 e− x2 , f (x) = 0, x 6= 0 x = 0. (a) Zeige, dass für alle n ∈ N Zahlen an1 , . . . , ann ∈ Z existieren, so dass für alle x 6= 0 gilt a an,2n−1 − 12 n1 (n) e x . + ... + f (x) = xn+2 x3n (Die Zahlen aij brauchen nicht bestimmt zu werden.) (Induktion) (3P) (b) Zeige, dass für alle m ∈ N0 gilt 1 − 12 2 e x = lim y m e−y = 0. m x→0 x y→±∞ x6=0 lim (4P) (c) Mit den Ergebnissen aus 5(a), 6(a) und 6(b) gebe man die Taylorreihe von f im Punkt 0 an. (2P)