Biologischer Landbau in Österreich

Werbung
Fachspezifische Themenstellung
aus
Ernährung und Betriebswirtschaft
Biologischer Landbau in
Österreich
vorgelegt
von
Vallant Elisabeth
bei der
mündlichen Reifeprüfung
an der
HLW – Wolfsberg 2003
Biologischer Landbau in Österreich
1. Vorwort .................................................................................................. 3
2. Definition................................................................................................ 4
2.1. Aktiver gesunder Boden...................................................................................... 5
2.2. Pflanzenbau......................................................................................................... 6
2.3. Tierhaltung .......................................................................................................... 6
2.4. Vollwertige gesunde Ernährung.......................................................................... 6
2.5. Richtungen der biologischen Landwirtschaft ..................................................... 7
2.5.1. Biologisch – Dynamisch .......................................................................... 7
2.5.2. Organisch – Biologisch ............................................................................ 7
3. Geschichte des Biologischen Landbaus............................................... 8
3.1. Wichtigeste Entwicklungsstufen......................................................................... 8
3.2. Bioverbände und Biobetriebe............................................................................ 10
3.3. Ernte fürs Leben................................................................................................ 13
3.4. Demeter............................................................................................................. 14
3.5. Richtlinien und Kontrollwesen ......................................................................... 14
4. Förderungsprogramme....................................................................... 18
4.1. Ö-PUL............................................................................................................... 18
5. Umstellungshemmnisse und Gründe für Rückstellungen............... 20
6. Bedeutung der biologischen Lebensmittel für die Ernährung ....... 22
6.1. Messmethode zur Ermittlung der Qualität ........................................................ 32
7. Markt.................................................................................................... 33
7.1. Absatzmenge und Nachfrage ............................................................................ 33
7.2. Preise für biologisch produzierte Produkte....................................................... 36
7.3. Ist „BIO“ wirklich teuer? .................................................................................. 36
7.4. Kennzeichnung im Handel................................................................................ 37
7.5. Was zeichnet eine gute Biomarke aus?............................................................. 39
8. Statistiken - weltweit ........................................................................... 40
9. Literaturverzeichnis............................................................................ 43
Erstellt von Elisabeth Vallant
2
1.
Vorwort
Im Rahmen meiner Reifeprüfung habe ich als fachspezifische Themenstellung
in meinem Ausbildungsschwerpunkt – Ernährung und Betriebswirtschaft – das
Thema
Biologischer Landbau in Österreich
gewählt!
Schon im 4 Jahrgang haben wir dieses Thema ausführlich behandelt und im
Zuge dessen wurde mein Interesse geweckt. Nach einigem Überlegen,
entschloss ich mich dieses Thema genauer zu bearbeiten.
Da meine Eltern eine Landwirtschaft betreiben, hatte ich schon etwas
Hintergrundwissen und bin trotz dessen auf mir Unbekanntes gestoßen.
In den Medien werden die Produkte aus biologischem Landbau hoch
angepriesen, doch werden damit oft die Konsumenten in die Irre geführt und die
konventionellen landwirtschaftlichen Betriebe als „Chemie-Fabriken“
dargestellt.
Mit meiner Arbeit hoffe ich, solche Missverständnisse und Irrtümer aus dem
Weg zu schaffen und einen objektiven Blick auf diese Art der Landwirtschaft zu
werfen.
Erstellt von Elisabeth Vallant
3
2.
Definition – Was ist biologischer Landbau?
Seit 1993 ist der Begriff BIO und ÖKO gesetzlich geregelt. Unabhängige
Kontrollstellen überprüfen den Anbau der Rohstoffe, Lagerung und
Verarbeitung bis hin zum Verkauf im Geschäft genau nach den geltenden
Richtlinien.
EU – Verordnung (Mindestanforderung)
Österreichischer Lebensmittelkodex
Richtlinien des ARGE Biolandbau
Prüfrichtlinien der Agrarmarkt Austria
Richtlinien des Verbandes ERNTE fürs Leben
Richtlinien des Demeter - Bundes (haben strengste Richtlinien)
Biolandbau ist die umweltschonendste Art der Landwirtschaft. Das Düngen mit
chemisch- synthetischen Produkten und Pflanzenschutzmitteln ist verboten.
Auch die Veränderung der Genetik in den Pflanzen ist untersagt und wird streng
kontrolliert.
Die Kontrolle erfolgt nach den Richtlinien, welche in der EU-Verordnung
2092/91 niedergeschrieben sind und unabhängig kontrolliert werden. Produkte
aus biologischem Landbau weisen keinerlei, durch die Produktion und
Verarbeitung bedingte, die Gesundheit schädigende oder beeinträchtigende
Schad- oder Fremdstoffe auf. Zudem soll durch dieses Produktionsverfahren die
Umweltbelastung reduziert werden. Ein wichtiges Merkmal der biologischen
Anbauweise ist die Beachtung der Fruchtfolge. Demnach werden frühestens alle
5 Jahre die selbe Pflanzen auf dem gleichen Acker angebaut.
Im allgemeinen ist die Produktivität geringer und ein Mehraufwand für diese
Wirtschaftsweise erforderlich, wodurch sich der Preis erhöht.
Erstellt von Elisabeth Vallant
4
Ziel ist es Landschaft, Rohstoffe und Energie nachhaltig zu nutzen
um die höchste Lebensqualität zu erreichen und diese zu erhalten.
Weiters ist man bestrebt, die in einer intakten Natur vorkommende biologische
Kette zu erhalten und wieder herzustellen.
AKTIVER
GESUNDER
BODEN
GESUNDE
PFLANZEN
GESUNDE
TIERE
VOLLWERTIGE
GESUNDE
ERNÄHRUNG
2.1. Aktiver gesunder Boden:
Ein gesunder Boden ist die Grundlage für die Produktion von gesunden
Nahrungsmitteln und einer dauerhaften und nachhaltigen Landwirtschaft.
Der biologische Landbau ist bestrebt eine Beziehung zwischen Landwirtschaft
und Natur aufrecht zu erhalten. Eine wichtige Rolle in diesem Bestreben spielen
die Mikroorganismen. Mikroorganismen sind lebendige Wesen, welche sehr
schnell auf Veränderungen ihres Umfeldes reagieren.
Die Population und die Zusammensetzung der Organismen eines kultivierten
Bodens ist nicht mit jenem eines naturbelassen Bodens zu vergleichen.
Landwirtschaftliche Aktivitäten wie Bodenbearbeitung, Unkrautvertilgung,
Bewässerung, Monokulturen und Kunstdüngereinsatz haben großen Einfluss auf
diese Mikroorganismen und den Boden in der Gesamtheit.
Aktiver gesunder Boden
Erstellt von Elisabeth Vallant
durch Landwirtschaft beeinträchtigt
5
2.2. Pflanzenbau:
Die Bodenfruchtbarkeit wird über ein intaktes Bodenleben erreicht, dass die
Pflanzengesundheit stärkt, so dass die Pflanzen robuster gegenüber Krankheiten
und Schädlingen werden.
Statt chemisch-synthetischen Stickstoffdüngern kommen Leguminosen wie
Erbsen, Wicken, Bohnen und Klee (bilden Stickstoff im Boden) auf die Felder.
Eine sinnvolle Fruchtfolge und mechanische Maßnahmen regulieren den
Beikräuter – Wuchs („Unkraut“). Chemische Pflanzengifte sind ebenso verboten
wie genetisch veränderte Pflanzenarten.
Auch das Saat- und Pflanzengut muss aus biologischer Erzeugung stammen.
2.3. Tierhaltung:
Die Tiere sollten möglichst mit auf dem Hof
erzeugten Mitteln gefüttert und ihr „Mist“
wieder auf die Felder ausgebracht werden.
Die Anzahl der Tiere ist somit an die
Hofgröße gebunden. Gülleprobleme, wie sie
in der konventionellen Landwirtschaft
üblich sind, werden so ausgeschlossen. Das
Tierfutter muss aus kontrolliert –
biologischem Anbau stammen. Der Import
von Futtermitteln aus Ländern der 3. Welt ist untersagt, sowie Zusätze in Form
von Hormonen, Antibiotika oder Tierkörpermehle.
Eine vorbeugende Behandlung mit Medikamenten ist strengstens untersagt.
Besonders zu Achten ist auf die artgerechte Haltung, welche Auslauf, Frischluft,
saubere Ställe und Pflege beinhalten.
2.4. Vollwertige gesunde Ernährung
Erst durch eine schonende Produktion wird eine gesunde vollwertige Ernährung
ermöglicht. Sie beinhaltet alle notwendigen Inhaltsstoffe in möglichst
unbehandelter Form bzw. kaum bearbeitet. Das Lebensmittel sollte keine
Rückstände von Pestiziden, Zusatzstoffen oder sonstigen Fremdstoffen
aufweisen.
Die biologische Landwirtschaft gibt Garantie für diese Anforderungen an das
Lebensmittel.
Auch das reine Trinkwasser ist eine grundlegende Voraussetzung für die
vollwertige gesunde Ernährung – besonders auf diesen Aspekt ist bei der
biologischen Landwirtschaft besonders zu achten.
Erstellt von Elisabeth Vallant
6
2.5. Richtungen der biologischen Landwirtschaft
Im biologischem Landbau finden sich zwei Hauptrichtungen:
BIOLOGISCH - DYNAMISCH
2.5.1.
ORGANISCH – BIOLOGISCH
Biologisch – Dynamisch
Die biologisch – dynamische Landbewirtung wurde von
Rudolf Steiner (1861 – 1925) ins Leben gerufen. Sie
beruht auf seiner anthroposophischen Lehre (Lehre vom
Menschen)
1924 hielt er, nach Einladung von Carl Graf Keyserling,
auf einem Gut bei Breslau eine Reihe von Vorträgern
(den sogenannten „landwirtschaftlichen Kurs“) über
biologisch-dynamische Landwirtschaft, welche als
Hintergrund geisteswissenschaftliche Grundlagen zum
Gedeihen der Landwirtschaft haben. Diese Vorträge gelten als Geburtsstunde
der biologischen Landwirtschaft.
2.5.2.
Organisch – Biologisch
Die organisch – biologische Wirtschaftsweise wurde
vom Schweizer Hans Müller, seiner Frau Maria und
dem Deutschen Hans – Peter Rusch 1951 entwickelt.
Die Anbauweise entspricht ausschließlich auf
naturwissenschaftlichen Erkenntnissen. Wie auch
beim biologisch – dynamischen Landbau finden hier
Kunstdünger und Pestizide keinen Platz.
Boden, Pflanzen, Tiere und Menschen sollten einen
geschlossenen Kreis ergeben und sich gegenseitig
ergänzen.
Im Gegensatz zum biologisch – dynamischen
Landbau wird hier der Boden nicht gepflügt, sondern
darf nur gelockert werden. So werden die verschiedenen Bodenschichten nicht
durcheinandergebracht und Bodenflora und –fauna bleiben an ihren
Wirkplätzen.
Erstellt von Elisabeth Vallant
7
3.
Geschichte und Entstehung des biologischen
Landbaus
3.1. Wichtige Entwicklungsstufen
Man kann die Entwicklung des biologischen Landbaus in Österreich in 6 Stufen
unterteilen:
1. Stufe
Zum ersten Mal wurde der biologische Landbau 1924 bei einem
landwirtschaftlichen Kurs in Koberwitz erwähnt. Den Beginn der
Biobewegung machten einige Pionierbetriebe, welche erstmals
1927 datiert wurden – in Kärnten wurden Betriebe auf biologische
Wirtschaftsweise umgestellt (z.B. Sekera, Görbing, France)
2. Stufe
Erst 35 Jahre später (1959) folgen Verbandsartige Organisationen
und es wird mit Ausbildung und Beratung begonnen – Demeter Bund Österreich wird gegründet.
3. Stufe
Weitere Verbände werden gegründet, Forscher befassen sich
damit und die Bezeichnung „biologisch“ wird gesetzlich geregelt.
4. Stufe
Ab dem Jahr 1989 werden spezielle Richtlinien eingeführt und
Zuschüsse für die Umstellung bereitgestellt.
5. Stufe
Mit dem Jahre 1994 erlebt der biologische Landbau seine stärkste
Entwicklung. Gefördert wird diese Tendenz durch
Direktzahlungen. Weiters trug der Handel durch der Handel,
durch die Aufnahme von biologisch produzierten Produkten in das
Sortiment, einen großen Beitrag an diesem Boom. 1998 kann man
die Höchstzahl an biologisch geführten Betrieben verzeichnen.
6. Stufe
2000 konnte der stetige Aufschwung nicht mehr fortgesetzt
werden. Ausschlaggebend war dafür der immer größer werdende
internationale Handel.
Nach dem Stand von 2001 beträgt der Rückgang an Biobetrieben seit dem Jahr
1998 ca. 9,8%.
Erstellt von Elisabeth Vallant
8
Erstellt von Elisabeth Vallant
9
3.2. Bioverbände und Biobetriebe in Österreich
In Österreich gibt es 2 Bio – Dachverbände und 13 Bio-Verbände:
Dachverband Österreichische
Interessensgemeinschaft für
biologischen Landbau (ÖIG)
1994
Verband
Anzahl der
Betriebe 2001
Gründungsjahr
Erde & Saat
251
1987
Ökowirt - Informationsservice
227
1989
KORPA eine KonsumentenProduzenten-Arbeitsgemeinschaft
178
1991
DINATUR – Verein für
fortschrittliche kontrollierte
biologische Landwirtschaft
97
1990
Hofmarke aus organisch
biologischer Landwirtschaft
154
1996
Logo
Erstellt von Elisabeth Vallant
10
Verein organisch-biologischer
Landbau – Weinviertel
(VOBLW)
20
1988
90
1969
Arche Noah
Österreichischer Demeter - Bund
Dachverband ARGE biologischer
Landbau
(7 Vereinigungen)
1984
Verband
Anzahl der
Betriebe 2001
Gründungsjahr
ORBI – Förderungsgemeinschaft
für Gesundes Bauerntum
75
1962
Verband organisch-biologisch
wirtschaftender Bauern
Österreichs – BIO-ERNTE
Austria (vormals ERNTE fürs
Leben)
10.484
1979
Verein der biologisch
wirtschaftenden Ackerbaubetriebe
(BAF)
12
1986
Logo
Erstellt von Elisabeth Vallant
11
Verband Biolandwirtschaft
Ennstal
627
1988
Freiland Verband
84
1992
Die restlichen Betriebe gehören keinem Verband an, sondern werden zu den
sogenannten Codex – Betrieben gezählt, welche hauptsächlich in Tirol (81 %)
vorhanden sind – in Österreich sind es ca. 6.288 Betriebe. Diese Arbeiten nach
Verordnungen (EWG und EG) und dem österreichischem Lebensmittelbuches
(Codex Alimentarius).
Der Großteil der Biobetriebe erhält die Förderung im Rahmen des
österreichischen Agrarumweltprogrammes (ÖPUL).
Anteile der Dachverbände
44%
53%
ARGE
ÖIG
CODEX
3%
Quelle: Eigene Darstellung (Zahlen – Kirner)
Erstellt von Elisabeth Vallant
12
3.2.1.
Ernte fürs Leben
Ernte für das Leben heißt das Markenzeichen, unter dem 11.000 österreichische
Biobauern, das sind 59 %, ihre Produkte herstellen.
Hinter diesem Markenzeichen stehen nicht nur diese
Biobetriebe, sondern auch eine dynamische Organisation, die
diese Betriebe in einem Beratungs- und Informationsnetzwerk
einbindet.
8 Landesverbände und über 100 regionale Arbeitsgruppen
bilden den Kern.
Es werden regelmäßige Treffen abgehalten, wo der Umgang mit der Natur neu
erlernt und die Erfahrungen mit den Mitgliedern geteilt werden sollen.
In dem Bundesverband werden die Forschungsergebnisse der Institute und
Universitäten aus ganz Europa gesammelt und an die regionalen Berater
weitergegeben. Man versucht eine Symbiose zwischen Theorie und Praxis
herzustellen.
Der Verband wurde 1979 gegründet und seither haben sich viele Betriebe den
strengen Kontrollen unterworfen.
Heute übernimmt die „Austria Bio Garantie“, ein von der Lebensmittelbehörde
autorisiertes Biokontrollunternehmen, die begleitenden Kontrollen von den
einzelnen biologisch wirtschaftenden Betrieben.
Durch das Zeichen wird auch dem Endverbraucher garantiert, Produkte aus
biologischer Landwirtschaft zu kaufen.
Anteil der Ernte fürs Leben Betriebe
40%
Ernte für das Leben
Sonstige
60%
Quelle: Eigene Darstellung (Zahlen – Kirner)
Erstellt von Elisabeth Vallant
13
3.2.2.
Demeter - Bund
Der österreichische Demeter – Bund wurde 1969 gegründet.
Zu den Aufgaben zählen:
Zusammenarbeit in Praxis und Entwicklung der biologisch-dynamischen
Wirtschaftsweise
Kontinuität und Schutz der biologisch-dynamischen
Nahrungsmittelqualität auf der Basis von vertraglich gebundenen
Produktionsrichtlinien
Vergabe des Markenschutzzeichens Demeter an Landwirte, Großhändler
und Verarbeiter und dadurch
Förderungen von Vermarktungswegen für Demeter - Produkte
Die monatlich abgehaltenen regionalen, bäuerlichen Arbeitskreise sind jene
Orte, wo durch die Zusammenarbeit der Bauern die biologisch-dynamisch
Arbeit auf den Höfen weiterentwickelt wird.
Zu ihren Aufgaben zählen auch die
jährlichen Demeter - Anerkennungen für
Höfe mit besonderen Leistungen oder
Erfolgen. Das Kontrollverfahren nach den
Bestimmungen der EU-Verordnung zum
ökologischen Landbau erfolgt durch eine staatlich anerkannte Kontrollstelle.
Weitere Elemente der Demeter - Arbeit sind:
Veranstaltung von Fortbildungskursen und Tagungen
Teilnahme an Messen und Biofesten
Übernahme von Patenschaften für Umstellungsbetriebe durch bäuerliche
Kollegen und gezielte Beratung
Mitarbeit in den Gremien der internationalen Demeter - Bewegung
Anteil der Demeter Betriebe
1%
Demeter-Bund
Sonstige
99%
Quelle: Eigene Darstellung (Zahlen - Kirner)
Erstellt von Elisabeth Vallant
14
3.2.3.
Richtlinien und Kontrollwesen
Die Entwicklung der Anbaurichtlinien in Österreich kann man in 4 Stufen
einteilen:
1980 Erste gemeinsame Anbaurichtlinien der Bioverbände
1989 Richtlinien für pflanzliche Produkte mit dem Bezeichnungselement
„biologisch“ und daraus hergestellte Produkte werden im
österreichischen Lebensmittelbuch festgelegt.
1991 Im österreichischen Lebensmittelbuch werden Richtlinien für
landwirtschaftliche Produkte tierischer Herkunft mit dem
Bezeichnungselement „biologisch“ geregelt
1992 Im Rahmen des Lebensmittelbuches wird der Tiergerechtheitsindex
(nach Bartussek) umgesetzt
Tiergerechtheitsindex:
Der Tiergerechtheitsindex (TGI) wurde 1995 als offizielles Beurteilungssystem
der Tiergerechtheit von Rinderhaltung in biologisch wirtschaftenden Betrieben
Österreichs eingeführt. Für die Ermittlung der TGI-Zahl wird das
Haltungssystem in den Bereichen Bewegungsmöglichkeit, Sozialkontakt,
Bodenbeschaffenheit, Stallklima und Betreuungsqualität nach Tabellen
bewertet.
Der jeweilige Landeshauptmann des Bundeslandes ist die zuständige Behörde
des Kontrollwesens.
Dieser unterliegt wiederum dem Bundesministerium für soziale Sicherheit und
Generationen.
Für die Kontrolle selbst sind derzeit 8 private Organisationen zuständig, welche
die landwirtschaftlichen Betriebe, die Verarbeitungs- und Einfuhrbetriebe sowie
den Handel kontrollieren.
Diese Institutionen führen zusätzlich zu den unangekündigten Kontrollen auch
eine jährliche Besichtigung des Betriebes durch, wonach dann ein
Kontrollbericht verfasst wird.
Bei Verletzung der angeordneten Richtlinien tritt ein Sanktionskatalog in Kraft,
welcher in fünf Stufen verläuft.
Die Kontrollstellen verhängen je nach Richtlinienübertritt entsprechende
Sanktionen
Erstellt von Elisabeth Vallant
15
I. Verwarnung
II. Verwarnung, verstärkte Aufzeichnungspflicht und/oder Verpflichtung bis
zu einer Frist die Mängel zu beheben
III. Kostenpflichtige Nachkontrolle
IV. Vermarktungssperre auf bestimmte Zeit und kostenpflichtige
Nachkontrolle
V. Ausschluss
Zusätzlich werden die erzeugten Produkte auch im Rahmen der
Lebensmittelkontrolle überprüft.
Durch das Lebensmittelbuch sind in Österreich zusätzlich zu der Verordnung
(EWG) auch noch folgende Bestimmungen geregelt:
• Für alle Betriebe, auch für solche die sich in der Übergangsfrist
befinden, ist der Tiergerechtheitsindex gültig
• Die Futtermittelkontrolle betrifft auch die Futtermittelerzeuger,
welche Biobetriebe beliefern
• Der Begriff „gentechnikfrei“ ist genauer definiert. Die Verordnung
lässt einen größeren Interpretationsspielraum zu als das
Lebensmittelbuch
Biobetriebe die am Österreichischen Umweltprogramm ÖPUL teilnehmen, und
im Rahmen dieses Programmes ihre Förderungen beziehen, müssen den
gesamten Betrieb umstellen und können nicht nur einzelne Betriebszweige
umstellen - z.B. nur den Obstgarten – der gesamte Betrieb muss den Richtlinien
entsprechen.
Weitere Richtlinien ergeben sich aus der Zugehörigkeit eines Verbandes. Es gibt
spezielle Verbandsrichtlinien.
Der Mitgliedsstärkste Bioverband in Österreich – ERNTE fürs Leben – hat
zusätzlich noch folgende Auflagen:
Erstellt von Elisabeth Vallant
16
• Es werden nur gesamte Betriebsumstellungen akzeptiert
• Der Zukauf von organischen Dünger (Gülle, Mist....) ist
beschränkt. Dieser ist durch Menge und Qualität geregelt. Der
Einsatz von Thomasmehl (Kalk angereichert mit Phosphor welcher
bei der Eisengewinnung entsteht) ist untersagt.
• Die Futtermittel welche verfüttert werden dürfen sind bei diesem
Verband nochmals eingeschränkt. Wenn man Produkte unter dem
ERNTE – Label verkaufen möchte, muss man zu 100 % biologisch
produzierte Futtermittel einsetzten.
Erstellt von Elisabeth Vallant
17
4.
Förderungsprogramme
Die Förderung der biologischen Wirtschaftsweise wurde erst 1989 durch
die Bundesländer ins Leben gerufen.
Umstellungsbetriebe werden im Rahmen der Extensivierungsprojekte
gefördert.
Ab 1991 wurde auch die Umstellung von einem konventionellen Betrieb
auf einen biologischen gefördert.
Die Zahlung der Förderungen erfolgt unabhängig, egal ob sich der Betrieb
gerade in der Umstellung befindet oder bereits anerkannt ist. Die Höhe
der Förderungen, sowie die Bedingungen um eine Förderung zu erhalten
ändern sich in den einzelnen Jahren.
Seit 1995 – 1 Jahr nach dem Beitritt zur EU – wird der biologische
Landbau im Rahmen des Ö-PUL Programmes gefördert. Die
Förderungsbedingungen wurden zusehends verbessert und die Laufzeit
des Programmes wurde erstmals für 5 Jahre fixiert.
4.1. ÖPUL
Die Rechtsgrundlage dafür ist die Verordnung (EWG) Nr. 2078/92.
Zum ersten Mal wurde es 1995 ins Leben gerufen, es war auch das erste Agrar
Umweltprogramm (Ö-PUL 95)
1998 wurde ein zweites geschaffen (Ö-PUL 98), gefolgt von dem neuesten
Programm (Ö-PUL 2000) dem man seit Anfang 2001 beitreten kann.
Das Ö-PUL Programm hat eine flächendeckende Erfassung der gesamten
österreichischen Landwirtschaft zum Ziel.
Neben der biologischen Landwirtschaft fördert das Programm auch 30 andere
Umweltmaßnahmen in den Bereichen Land-, Forst-, Umwelt-, und
Wasserwirtschaft, wie zum Beispiel Grünland-, Ackerland-, Weingartenprämien
sowie Prämien für einmähdige Wiesen, Streuwiesen, Hutweiden und
Bergmähder.
Im jüngstem Umweltprogramm (Ö – PUL 2000) wurden die Prämien fast in
allen 30 Gebieten leicht angehoben.
Die Bezahlung der Prämie nimmt mit der Größe der Flächen (in 100 ha
Schritten) und der Betriebe ab, auch werden die zu zahlenden Kontrollkosten
abgezogen.
Im Ö-PUL 2000 wird auch die Extensivierung (Erweiterung) des Betriebes und
der Produktivität nicht gefördert wie im Ö-PUL 95, also auch hier haben sich die
Prioritäten gewandelt.
Erstellt von Elisabeth Vallant
18
Die Subventionen für den biologischen Landbau haben in den Jahren 1995 –
2000 nur einen kleinen Teil, nämlich zwischen 9 % und 12 % ausgemacht.
Alle diese Beträge sind inklusive der abzugebenden Kontrollkosten
Jahr
Prämien biologische Wirtschaftsweise
Mio. EURO
Anteil an ÖPUL-Prämien
insgesamt %
1995
1996
1997
1998
1999
2000
47,935
54,992
63,218
64,962
66,343
63,734
9,1
9,2
12,0
11,8
12,1
11,8
Quelle: BMLFUW 2000 bzw. 2001
Zusätzlich zu den Ö-PUL Förderungen gibt es auch noch andere
Förderprogramme, welche diese Betriebe beantragen können. Also hängt die
Höhe der gesamten Subventionszuschüsse von den zusätzlich beantragten
Prämien ab.
Erstellt von Elisabeth Vallant
19
5.
Umstellungshemmnisse und Gründe für die
Rückumstellung
Während in der Anfangsphase der Mangel an Information über
Produktionsmethoden sowie die soziale Ausgrenzung wichtige Hemmnisse
waren, hat sich die Lage vor allem seit der Einführung des Ö-PUL-Programmes
gewandelt.
Bei der Betrachtung der derzeitigen Gründe für eine Entscheidung gegen die
biologische Wirtschaftsweise sind grundsätzlich zwischen
Futterbaubetrieben (Hersteller von biologischen Futtermitteln)
und
Marktfruchtbetrieben (z.B. biologische Gemüsebauern)
zu unterscheiden.
1999 wurde ein Fragebogen (Kirner, Schneeberger) an konventionelle Betriebe
verschickt um die Umstellungshemmnisse zu erkunden.
Die Gründe waren in dem Bogen vorgegeben und man konnte sie in einer
vierteiligen Skala einstufen (von „trifft voll zu“ bis „trifft gar nicht zu“).
Für Betriebe die am Ö-Pul Projekt teilnehmen aber nicht auf biologischen
Landbau umsteigen waren die Gründe der Reihe nach:
Erforderliche Stallumbau in der Rinderhaltung
Verteuerter Futtermittelzukauf
Höherer bürokratischer Aufwand
Geringere Preiszuschläge für Bioprodukte
Erforderliche Stallbaumaßnahmen in anderen Tierhaltungszweigen
(Hühnermast)
Strenge und oftmalige Kontrollen
Bei den Marktfruchtbetrieben hemmen hauptsächlich ackerbauliche Gründe wie
Vermehrtes Unkraut
Größere Krankheitsanfälligkeit
Schädlinge
Vermehrte Ertragseinbußen
und der vermehrte Arbeitsaufwand.
Auch nach dem Ablauf der 5jährigen Frist an der Ö-PUL Maßnahme
biologische Wirtschaftsweise beabsichtigt ein großer Prozentsatz der
Teilnehmer auszusteigen.
Diese Gründe wurden durch eine Befragung (Kirner) erfasst.
Erstellt von Elisabeth Vallant
20
Die meisten Biobauern und Biobäurinnen nannten wirtschaftliche
Gründe für den Ausstieg aus der Wirtschaftsweise:
Kaum höhere Preise für biologisch hergestellte Produkte
Teurer Futtermittelzukauf
Geringe Förderdifferenz zu anderen Ö-PUL Maßnahmen
Der größte Anteil der „Aussteiger“ liegt in Tirol. Dort wurden die Höhe der
Prämien, Probleme mit den Kontrollstellen sowie Schwierigkeiten mit der
Vermarktung als Gründe angegeben.
Zusätzlich vermissen viele der Bauern die Unterstützung der wichtigen
Regionalen Organisationen wie Gastronomie, Verarbeitung, Handel, Gemeinde
und öffentliche Einrichtungen.
Auch der Strukturwandel im Molkereiwesen, welches zur Schließung von vielen
kleinen regionalen Milchverarbeitungsstätten geführt hat, gefährdet die
gesicherte Abnahme und Verarbeitung der Biomilch.
In Gebieten mit geringer Dichte an Biobauern ist das Problem der gesonderten
Abholung, welche sehr kostspielig ist ein Faktor, wodurch viele Bauern
gezwungen sind ihre biologisch produzierte Milch als konventionell hergestellte
Milch zu verkaufen und so der Mehraufwand nicht durch den Preis gedeckt
wird.
Viele biologische Landwirte sind der Meinung, dass ein erfolgreich geführte
Betrieb nicht auf Direktvermarktung (ab Hof) verzichten kann.
Doch auch daraus ergeben sich wieder einige Probleme.
Direktvermarktung erfordert große Investitionen, Kundenoffenheit, hoher
Arbeitseinsatz und Kommunikationsbereitschaft.
Weiters stehen viele der Marktentwicklung skeptisch gegenüber.
Sie befürchten, dass der Marktanteil an Bioprodukten die Nachfrage in kurzer
Zeit übersteigen wird und so wären sie von den Subventionen abhängig.
Viele zweifeln auch daran, dass die Förderungsprämien auch in Zukunft in
dieser Höhe bleiben wird, aufgrund des begrenzten EU-Budgets und der
bevorstehenden Osterweiterung.
Aus den verschiedenen Studien lässt sich ableiten, dass nicht Einzelgründe die
Umstellung hemmen, sondern viele Faktoren zusammen der ausschlaggebende
Grund sind.
Der Ausstieg wird auch dadurch gefördert, dass man für den Verzicht von
ertragssteigernden Mittel, im Rahmen des Ö-PUL-Projektes, Förderungen
beziehen kann, ohne ein biologisch wirtschaftender Betrieb zu sein.
Erstellt von Elisabeth Vallant
21
6.
Bedeutung der biologischen Lebensmittel für
die Ernährung
Biolebensmittel enthalten keine Rückstände von
Pflanzenschutzmitteln und Antibiotika
Jährlich werden 32.000 t an Pestiziden zur Ertragssteigerung verwendet.
In Österreich sind die meisten verboten und verwendet werden
ausschließlich schnell abbaubare Mittel.
Pestizide bedeuten einen Eingriff in das biologische Gleichgewicht und
gelängen ins Grundwasser!
Diese Mittel werden aufgenommen und Depotfett gespeichert, welches
beim Stillen weitergegeben wird.
Biolebensmittel enthalten weniger Nitrat
Nitrat ist eine Stickstoffquelle für Pflanzen. Es ist enthalten in
Ausscheidungsprodukten von Mensch und Tier sowie in verrotteten
Pflanzenteilen. Die Landwirtschaft setzt diese Substanzen als Düngemittel
ein.
Bei Überdüngung des Bodens kann es zu einer Nitratbelastung kommen.
Nitrat ist im Grunde nicht giftig, doch wird es von Mikroorganismen im
Körper zu dem gefährlichen Nitrit umgewandelt. Eine zu hohe
Nitratbelastung ist besonders für Säuglinge besonders gefährlich, da es zu
einer inneren Erstickung führen kann – BLAUSUCHT
Bei Erwachsenen kann es zur Bildung von Nitrosaminen kommen, welche
krebserregend sind. Vitamin C kann dieser Bildung entgegenwirken.
Verwendung von Lebensmittelzusatzstoffe ist sehr beschränkt (sehr
wenige zugelassen)
Zu den Zusatzstoffen zählen Farbstoffe, Konservierungsstoffe und
Emulgatoren. Für jeden Zusatzstoff ist eine bestimmte höchstzulässige
Menge gesetzlich geregelt.
10 % der Bevölkerung reagieren auf diese Zusatzstoffe mit allergischen
Anfällen.
Eine Allergie ist eine Überempfindlichkeitsreaktion auf einen bestimmten
Stoff (Allergene).
Symptome dafür sind: Nesselfieber, Asthma, Schnupfen oder
Kreislaufbeschwerden.
Erstellt von Elisabeth Vallant
22
Manche Zusatzstoffe lösen auch pseudo- allergische
Reaktionen hervor, das heißt, dass bei einem Allergietest keine
Antikörper im Blut festgestellt werden können.
Stoffe die eine allergische Reaktion hervorrufen können:
Konservierungsstoffe (Benzoesäure, Sorbinsäure, Parabene, Propionsäure, Nitrit,
Sulfite)
Farbstoffe (Azofarbstoffe)
Geschmacksverstärker (Glutamat)
Süßstoffe (Cyclamat, Saccharin, Aspartam)
Arzneimittel und medizinische Hilfsstoffe (Acetylsalicylsäure - häufiges Mittel gegen
Kopfschmerzen, Röntgenkontrastmittel)
Tendenziell höherer Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und
sekundären Pflanzenstoffen
Vitamine
Folsäure
Reguliert einen Teil des Eiweißstoffwechsels, hat zentrale Bedeutung für
Zellwachstum und Zellerneuerung.
Enthalten in: Vollkonprodukte, rote Rüben, Spinat
Niacin
Ist am Auf- und Abbau von Kohlenhydraten, Eiweiß und Fett beteiligt. Niacin
kann vom Körper zum Teil selbst hergestellt werden.
Enthalten in: Fisch, Fleisch, Innereien
Pantothensäure
Für den gesamten Stoffwechsel wichtig. Ist verantwortlich für den Aufbau von
Fettsäuren und den Abbau von Fetten und Kohlenhydraten.
Erstellt von Elisabeth Vallant
23
Enthalten in: Muskelfleisch, Leber, Fisch, Hülsenfrüchte
Vitamin B1 (Thiamin)
Wichtig für die Nerven und den Energiestoffwechsel. Nervenzellen können nur
durch den Abbau von Traubenzucker Energie gewinnen. Zu diesem Vorgang
wird das Vitamin B1 benötigt. Wer viel Energie verbraucht, der braucht auch
mehr Vitamin B1.
Enthalten in: mageres Schweinefleisch, Haferflocken, Hülsenfrüchte,
Kartoffeln, Vollkornprodukte
Vitamin B2 (Riboflavin)
Kurbelt die Energieproduktion an. Unterstützt den Stoffwechsel im Auge und
sorgt dafür, dass wir gut sehen.
Enthalten in: Leben, Milch, Milchprodukte, Fisch, Eier
Vitamin B6 (Pyridoxin)
Vor allem im Eiweißstoffwechsel aktiv, besänftigt die Nerven und stärkt das
Immunsystem.
Enthalten in: Fleisch, Fisch, Kohl, grüne Bohnen, Kartoffeln und Bananen
Vitamin C (Ascorbinsäure)
Spielt eine wesentliche Rolle bei der Bildung von Binde- und Stützgewebe,
lässt daher Wunden besser heilen. Verbessert die Eisenaufnahme im Körper. Ist
an der Produktion weißer Blutkörperchen beteiligt. Schützt die Zellen gegen
Freie Radikale. Verringert das Krebsrisiko.
Enthalten in: Obst, grünem Gemüse, Südfrüchten, rote Paprika, Tomaten
Vitamin E (Tocopherol)
Verhindert, dass die ungesättigten Fettsäuren und andere empfindliche
Substanzen im Körper durch Freie Radikale oxidieren. Schützt vor
Arteriosklerose, verringert das Krebsrisiko.
Enthalten in: Pflanzenöle, Nüsse, Vollkornprodukte
Beta - Carotin
Verringert das Krebsrisiko durch die Zerstörung der freien Radikalen im
Körper. Schützt die Haut vor UV-Strahlung.
Enthalten in: Tomaten, Karotten, intensiv grüne Gemüse
Mineralstoffe:
Kalzium
Ist beteiligt am Aufbau von Knochen und Zähnen. Wichtig für die
Erstellt von Elisabeth Vallant
24
Blutgerinnung und die Muskelarbeit. Hilft Nervensignale zu übermitteln.
Enthalten in: Milch, Joghurt, Käse
Eisen
Hilft, rote Blutkörperchen zu bilden, die den Körper mit Sauerstoff versorgen.
Zuviel Eisen schädigt Organe wie Leber und Herz.
Enthalten in: Fleisch, Innereien, Wirsingkohl, Bohnen
Jod
Verantwortlich für die Bildung der Schilddrüsenhormone.
Enthalten in: Seefisch, Milch, Milchprodukte
Magnesium
Baustoff für Knochen und Zähne. Steuert Muskel- und Nervenfunktionen. Ist
am Aufbau von Enzymen beteiligt, die den Energiestoffwechsel regeln. In
Deutschland sind wir mit Magnesium unterversorgt. Das liegt daran, dass die
Böden magnesiumarm und die angebotenen Lebensmittel meist hochverarbeitet
sind.
Enthalten in: Vollkornprodukte, Kartoffeln, Milch, Fleisch, Geflügel
Selen
Zerstört zusammen mit Vitamin E Freie Radikale. Schützt gegen Krebs und
Herzinfarkt. Multivitamin-Präperate, die Selen enthalten sollten nicht im MegaDosis-Bereich eingenommen werden, da eine sehr hohe Konzentration
schädlich sein kann.
Enthalten in: Fleisch, Getreide, Milchprodukte
Zink
Stimuliert das Immunsystem. Ist an der Synthese von Keratin beteiligt, das wir
für Haut, Haare und Nägel brauchen.
Enthalten in: Fleisch, Fisch, Milchprodukte und Schalentiere
Sekundäre Pflanzenstoffe:
Carotinoide
Schützt vor Herzinfarkt, stärkt das Immunsystem, hemmt die Krebsentwicklung
und wirkt Antioxydaktiv.
Da Carotinoide fettlöslich sind, ist es empfehlenswert sie in Verbindung mit Fett
zu konsumieren.
Enthalten in: Karotten, Marillen, Tomaten, Wassermelonen usw.
Enzym-Inhibitoren
Erstellt von Elisabeth Vallant
25
Beugen Krebs (Verdauungskrebs) vor, regulieren den
Blutzuckerspiegel und wirken Antioxydaktiv.
Diese Stoffe sind sehr hitzeempfindlich und wirken in gekochtem Zustand nur
mehr sehr schwach.
Enthalten in: Hülsenfrüchte, Getreide und Kartoffeln
Polyphenole (Untergruppe – Flavonoide)
Schützt vor Herzinfarkt, hemmen das Wachstum von Bakterien und Viren,
hemmen die Krebsentwicklung und beeinflussen die Blutgerinnung.
Diese Substanz ist hitzestabil und entfaltet ihre Wirkung erst nach dem, durch
das Kochen, zerstören der Zellwand.
Flavonoide befinden sich in der Schale oder knapp darunter, daher bitte nicht
schälen.
Enthalten in: roten Beerenfrüchten, dunklen Weintrauben, Tomaten, Paprika
usw.
Phytosterine
Senken den Cholesterinwert und reduzieren das Darmkrebsrisiko.
Sind nur in kaltgepressten Ölen vorhanden.
Enthalten in: Pflanzenölen und Nüssen
Phytoöstrogene
Beugen Hormonabhängige Krebsarten und hat einen günstigen Einfluss bei
Osteoporoseerkrankungen.
Enthalten in: Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte und Leinsamen
Saponine
Stärken die Immunabwehr, senken den Cholesterinspiegel und das Krebsrisiko.
Diese Substanz ist hitzestabil, doch wird sie an das Kochwasser abgegeben.
Also ist es empfehlenswert das Wasser weiter zu verwenden.
Enthalten in: Sojabohnen, Erbsen, Bohnen, Spinat und verschiedenen Kräutern
Sulfide
Beeinflusst die Blutgerinnung, beugt Herzinfarkt vor und senkt die
Cholesterinwerte sowie das Krebsrisiko.
Sulfide verflüchtigen sich schnell bei der Verarbeitung des Lebensmittels,
deshalb frisch essen.
Enthalten in: Knoblauch, Lauchgewächsen, Zwiebel, Rettich usw.
Terpene
Terpene senken das Krebsrisiko. Ach diese Substanz verflüchtigt sich schnell
und sollte deshalb frisch genossen werden.
Enthalten in: Kräutern, Gewürzen, Zitrusfrüchten
Erstellt von Elisabeth Vallant
26
Glucosinolate
Dieser sekundärer Pflanzenstoffe hemmt das Krebsrisiko und beugt Infektionen
vor. Er ist hitzeempfindlich, deshalb frisch verzehren oder schonend zubereiten.
Enthalten in: Kohlarten, Wurzelgemüse, Radieschen, Kresse und Senf
Biolebensmittel sind gentechnikfrei
Gentechnik wird verwendet und bei Lebensmitteln eine längere Haltbarkeit,
höheren Ertrag oder besseren Geschmack zu erzielen, doch ist man sich über die
zukünftigen Auswirkungen auf die Umwelt und unsere Gesundheit noch nicht
erforscht.
Biologischer Landbau schont unser Grundwasser (keine Pestizidund Nitratbelastung)
Biolandbau ist weniger energieaufwendig und dadurch
klimaschonend
Ratten und Kaninchen bevorzugen biologisch hergestellte
Lebensmittel (Versuch) – S.32
Schonend produzierte Lebensmittel sind der Grundsatz für die
10 Regeln der DGE (Deutschen Gesellschaft für Ernährung)
1. Vielseitig essen
Genießen Sie die Vielfalt. Es gibt keine "gesunde", "ungesunde" oder gar
"verbotene" Lebensmittel. Auf die Menge, Auswahl und Kombination kommt es
an.
2. Getreideprodukte - mehrmals am Tag
Erstellt von Elisabeth Vallant
27
und reichlich Kartoffeln,Brot, Nudeln, Reis, Getreideflocken, am
besten aus Vollkorn, sowie Kartoffeln enthalten kaum Fett, aber reichlich
Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente sowie Ballaststoffe und sekundäre
Pflanzenstoffe.
3. Gemüse und Obst - Nimm "5" am Tag ...
Genießen Sie 5 Portionen Gemüse und Obst am Tag, möglichst frisch, nur kurz
gegart, oder auch als Saft - idealerweise zu jeder Hauptmahlzeit und auch als
Zwischenmahlzeit: Damit werden Sie reichlich mit Vitaminen, Mineralstoffen
sowie Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen (z.B. Carotinoide,
Flavonoide) versorgt. Das Beste, was Sie für Ihre Gesundheit tun können.
4. Täglich Milch und Milchprodukte, einmal in der Woche Fisch; Fleisch,
Wurstwaren sowie Eier in Maßen
Diese Lebensmittel enthalten wertvolle Nährstoffe, wie z.B. Calcium in Milch,
Jod, Selen und Omega-3-Fettsäuren in Seefisch. Fleisch ist wegen des hohen
Beitrags an verfügbarem Eisen und an den Vitaminen B1, B6, und B12
vorteilhaft. Mengen von 300 - 600g Fleisch und Wurst pro Woche reichen
hierfür aus. Bevorzugen Sie die fettarmen Produkte, vor allem bei
Fleischerzeugnissen und Milchprodukten.
5. Wenig Fett
und fettreiche Lebensmittel Fettreiche Speisen schmecken zumeist besonders
gut. Zuviel Nahrungsfett macht allerdings fett und fördert langfristig die
Entstehung von Herz-Kreislauf-Krankheiten und Krebs. Halten Sie darum das
Nahrungsfett in Grenzen. 70 - 90g Fett, möglichst pflanzlicher Herkunft, am
Tag. D.h. ein gutes drittel weniger als bisher, liefern ausreichend
lebensnotwendige (essentielle) Fettsäuren und fettlösliche Vitamine und runden
den Geschmack der Speisen ab. Achten Sie auf das unsichtbare Fett in manchen
Fleischerzeugnissen und Süßwaren, in Milchprodukten und in Gebäck.
6. Zucker und Salz in Maßen
Erstellt von Elisabeth Vallant
28
Genießen Sie Zucker und mit Zuckerzusatz hergestellte
Lebensmittel bzw. Getränke nur gelegentlich. Würzen Sie kreativ mit Kräutern
und Gewürzen und wenig mit Salz. Verwenden Sie auf jeden Fall jodiertes
Speisesalz.
7. Reichlich Flüssigkeit
Wasser ist absolut lebensnotwendig. Trinken Sie rund 11/2 Liter Flüssigkeit
jeden Tag. Alkoholische Getränke sollten nur gelegentlich und dann in kleinen
Mengen konsumiert werden (bei Männern z.B. 0,5l Bier oder 0,25l Wein oder
0,06l Branntwein pro Tag, bei Frauen die Hälfte davon. Dies entspricht etwa
20g bzw. 25ml reinem Alkohol).
8. Schmackhaft und schonend zubereiten
Garen Sie die jeweiligen Speisen bei möglichst niedrigen Temperaturen, soweit
es geht kurz, mit wenig Wasser und wenig Fett - das erhält den natürlichen
Geschmack, schont die Nährstoffe und verhindert die Bildung schädlicher
Verbindungen.
9. Nehmen Sie sich Zeit, genießen Sie Ihr Essen
Bewusstes Essen hilft, richtig zu essen. Auch das Auge isst mit. Lassen Sie sich
Zeit beim Essen. Das macht Spaß, regt an, vielseitig zuzugreifen und fördert das
Sättigungsempfinden.
10. Achten Sie auf Ihr Gewicht und bleiben Sie in Bewegung
Mit dem richtigen Gewicht fühlen Sie sich wohl und mit reichlich Bewegung
bleibt Sie in Schwung - Tun Sie etwas für Fitness, Wohlbefinden und Ihre Figur!
Erstellt von Elisabeth Vallant
29
Die Ernährungspyramiede
Es spielen aber noch andere Faktoren eine bedeutende Rolle beim Kauf von
Lebensmitteln, und hierbei können biologisch produzierte Lebensmittel sicher
Pluspunkte erzielen:
Klima
Boden
Saat- und Erntezeit
Düngemenge
Pflanzenschutzmittel
Sorte
Lagerung
Futterzusammensetzung
Tierrasse
Tierarzneimittel
Hygiene.....usw.
Erstellt von Elisabeth Vallant
30
Doch unterliegt Österreich einem so strengen Lebensmittelgesetz,
dass auch Nahrungsmittel aus einem nicht biologischen Anbau eine sehr hohe
Qualität vorweisen können und der BIO-BOOM eher eine Einstellungssache ist
gegenüber der Natur.
Qualität wird in verschiedene „Werte“ eingeteilt:
Eignungswert
Genusswert
Gesundheitswert
Psychologischer Wert
Sozialwert
Ökologischer Wert
Politischer Wert
Biologische Produkte können besonders beim psychologischen und
ökologischen Wert hoch eingestuft werden:
Die Psychologie spielt beim Kauf von Produkten eine große Rolle, denn der
Konsument entscheidet intuitiv.
Der ökologische Wert lässt sich folgend erklären – Die Auswirkungen der
Lebensmittelproduktion auf die Umwelt werden bei der Kaufentscheidung
berücksichtigt.
Bei Lebensmitteln aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft werden
ökologische Aspekte direkt bei der Produktion berücksichtig, wie z. B. durch
dezentrale und umweltfreundliche Vermarktung und minimale Verarbeitung.
Auch der gesundheitliche Wert ist nicht außer Acht zu lassen – auf den Einsatz
von qualitätsbeeinflussenden Inhaltsstoffen wird bei der biologischen
Wirtschaftsweise besonders Wert gelegt. Die Wertminderung durch Toxine
Pestizide oder Rückständen von Medikamenten ist bei Bio-Produkten nicht
gegeben.
Auch jeglicher Einfluss durch die Gentechnik ist bei dieser Form der
Landwirtschaft untersagt. GVO´s (Gentechnisch veränderte Organismen) dürfen
auch nicht als Zusatzstoffe oder Hilfsstoffe bei der Produktion verwendet
werden.
Erstellt von Elisabeth Vallant
31
6.1. Messmethoden zur Ermittlung der Qualität
Neue Messmethoden sind notwendig um die „neue“ Qualität der Bioprodukte zu
dokumentieren.
1) Rundbildchormatographie nach Pfeiffer: bei dieser Methode wird
die „Vitalkraft“ auf einem Bild dargestellt, doch erfordert es viel
Erfahrung und ist noch fast unerprobt.
2) Futterwahlversuche mit Laborratten: Ratten haben die Fähigkeit
Toxine zu riechen und zu erkennen und bevorzugen
ernährungsphysiologisch hochwertigeres Futter.
3) P-Wert-Bestimmung: Der Energiestatus eines Produktes wird
mittels biophysikalischer Methoden aufgezeigt. Die Errechnung des
P-Wertes erfolgt auf elektrischem Widerstand, pH-Wert und
Redoxpotential. Allgemein werden bei Bioprodukten niedrigere PWerte gemessen, was auf einen besseren Energiestatus hinweist.
4) Biophotonenmessung: Lebendes Gewebe strahlt kleinste
Lichtteilchen (Biophotonen) ab. Aus der Abstrahlung lässt sich die
Lichtspeicherkapazität berechnen. Eine hohe Speicherkapazität
bedeutet hohe Lebensqualität. Biolebensmittel zeichnen sich durch
hohe Werte aus.
5) Bildschaffende Methode: Diese betont die drei Lebensdimensionen
– Zeit, Substanz und Struktur – wofür Bilderfolgen als
Beurteilungsgrundlage verwendet werden. Diese sollen eine
Aussage über „Vitaqualität“ von Lebensmitteln ermöglichen. Die
Bilder entstehen indem wässrige Extrakte aus dem Lebensmittel
mit Metallsalzlösungen in Verbindung gebracht werden.
6) PI- Physiologischer Index: Ein Zahlenwert, der sich aus
verschiedenen Messgrößen wie Ionen, Inhaltsstoffen,
Strukturmerkmalen... zusammensetzt. Der ermittelte Wert lässt eine
Aussage über die Anbaumethode zu. Bei einem Versuch mit 34
Karotten, konnten 33 der richtigen Anbauweise zugeordnet werden.
7) Fütterungsversuche: Bei dem Versuch konnte mit Verabreichung
von ausschließlich biologischen Futtermitteln eine höhere
Fruchtbarkeitsrate erzielt werden und junge Tiere waren weniger
krankheitsanfällig.
Erstellt von Elisabeth Vallant
32
7.
Markt
7.1. Absatzmenge und Nachfrage
Ein Teil der Produktion wird schon am Hof verbraucht zum Beispiel für die
Fütterung von Tieren oder als Eigenverbrauch. Der andere Teil wird direkt oder
indirekt abgesetzt.
Die österreichischen biologisch hergestellten Lebensmittel werden wie folgt
abgesetzt:
73 %
9%
18 %
über den Handel,
in den Naturkostläden und Reformhäusern, und
werden direkt ab Hof verkauft.
Der Markt hat sich erst langsam entwickelt:
1981 Die Markenzeichen, welche die biologischen Lebensmittel ersichtlich
machen, wurden entwickelt.
1994 Österreichische Lebensmittelhandelsketten sind in die Vermarktung
von Bioprodukten eingestiegen.
1996 Großhändler nahmen Produkte aus den Biosektor in ihr Sortiment auf
1996 ÖKOLAND wurde gegründet
2000 biologische Produkte werden auch vermehrt ins Ausland exportiert
2000 Der Absatz von biologisch produzierten tierischen Produkten stieg an.
Grund dafür waren einige Skandale (MKS, BSE, Hormonskandale).
Die steigende Nachfrage am Biosektor ist auf den Einstieg der Großhändler und
Lebensmittelhandelsketten zurückzuführen. Doch unterscheidet sich das
Sortiment der einzelnen Handelsketten deutlich, wie die folgende Tabelle zeigt:
Erstellt von Elisabeth Vallant
33
Biosortiment in verschiedenen Supermärkten und Drogerien
Milch/-produkte
Getreide/produkte
Obst/Gemüse
Fleisch/Wurst
Fisch
Brot/Gebäck
Eier
Getränke
Tiefkühlprodukte
Babynahrung
Billa Spar ADEG Maximarkt Hofer
Merkur
Magnet
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Bipa dm
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Quelle: www.biolebensmittel.at/lebensmittel/biomarkt.htm.
Die wichtigsten Produkte des Biomarktes sind:
Milch, Getreide, Kartoffeln, Feldgemüse (Zwiebel, Möhren, Lauch), Fleisch,
Wein und Obst.
Bei diesen Produkten wird auch ein Zuwachs der Exportzahlen verzeichnet.
Biologisch angebauter Wein wird vorwiegend ab Hof verkauft, aber Umfragen
haben erwiesen, dass auch hier die Nachfrage in Lebensmittelgeschäften im
Steigen ist. Auch Bio-Obst findet reißenden Absatz doch wird auch dieses
hauptsächlich ab Hof verkauft.
Herr und Frau Österreicher haben im Jahr 1997 ca. 20 Euro für biologische
Lebensmittel ausgegeben, heute ist es auf ca. das Doppelte angestiegen.
Die Gründe für die Kaufentscheidung haben sich aber nicht maßgeblich
geändert.
Erstellt von Elisabeth Vallant
34
Gründe für den Kauf von Bioprodukten
50%
40%
30%
20%
10%
0%
t
k
ei
ac
le
ie
m
dh
da
m
ch
un
an
he
es
es
Sk
C
G
G
Quelle: Eigene Darstellung (Zahlen Kirner)
Es sprechen sich auch sehr viele Personen gegen den Konsum von biologisch
hergestellten Lebensmitteln aus.
Gründe dafür sind der Mehrpreis der zu bezahlen ist und die Unsicherheit
wirklich das zu bekommen was der Schriftzug auf der Verpackung oder die
Werbekampagne verspricht. Der Rest der Befragten ist sich nicht sicher, was
„Bio“ genau bedeutet.
Warum Bioprodukte nicht gekauft werden
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
W
U
t
?
ei
io
rh
tB
he
is
ic
s
as
ei
ns
Pr
Quelle: Eigene Darstellung (Zahlen Kirner)
Befragt wurden 1000 Personen ab dem 14 Lebensjahr, welche bei der Befragung
auch einen Mehrpreis bei Milch, Milchprodukten und Gemüse von 20 %, und
bei Fleisch von 40 % akzeptieren würden.
Hingegen wurde in Gesprächen mit verschiedenen Händlern klar, dass nur eine
Mehrpreis von 10 % realisierbar ist.
Erstellt von Elisabeth Vallant
35
7.2. Preise für biologisch produzierte Produkte
Die Preise für biologische Produkte tierischen Ursprung unterliegen starken
Preisschwankungen und sind an die Preisentwicklung der konventionell
produzierten Lebensmittel gekoppelt.
Erst seit der verschiedenen Lebensmittelskandale der vergangenen Jahre kann
ein höherer Preis für Bio-Fleisch – besonders Rindfleisch (Kühe, Ochsen,
Kalbinnen und Stiere) erzielt werden.
Auch die Exprotzahlen sind um 120 % gestiegen.
Mit Abflauen der BSE-Krise geht auch wieder die Nachfrage nach Bio-Fleisch
und auch der Export zurück, damit sinken auch die Preiszuschläge für
biologische Produkte.
7.2.1.
Ist „BIO“ wirklich teuer?
Für das einzelne Produkt betrachtet muss die Frage mit „Ja“ beantwortet
werden!
Es gibt hingegen Untersuchungen welche belegen, dass Haushalte welche
ausschließlich Bioprodukten konsumieren um 7 % weniger für Lebensmittel
ausgeben als herkömmliche. Grund dafür sind der sorgfältige Umgang mit der
Nahrung aufgrund des Mehrpreises.
Der höhere Preis erklärt sich durch den höheren Arbeitsaufwand und den
Einsatz von hochwertigen und somit auch teureren Betriebsmitteln (Biofutter)
im Biolandbau.
Erstellt von Elisabeth Vallant
36
7.3. Kennzeichnung von Bioprodukten im Handel
Es ist nicht überall Bio drin, wo Bio draufsteht!
Dazu gibt es genau gesetzliche Regelungen und strenge Kontrollen, die dafür
garantieren.
Man erkennt biologische Lebensmittel an:
1) Der Bio-Hinweis
Nur Bioprodukte dürfen die folgenden Bezeichnungen tragen:
„aus biologischem (ökologischem) Anbau (Landbau)“
„aus biologischer (ökologischer) Landwirtschaft“
2) Die Kontrollstelle
Sie kann entweder namentlich genannt und/oder durch die
Kontrollnummer (z.B. AT – N – 01 – BIO) bezeichnet sein
Bitte auch auf das Kleingedruckte achten!
3) Das Markenzeichen
Zur schnelleren Erkennbarkeit werden überdies viele Produkte deutlich
sichtbar mit geschützten Markenzeichen der österreichischen Bio –
Verbände oder des Handels bzw. auch mit dem staatlichen
Bio-Kontrollzeichen gekennzeichnet.
EU-weites Erkennungszeichen für biologische
Lebensmittel
AMA – Biozeichen,
Vorgaben der biologischen Produktion,
die Rohprodukte stammen ausschließlich aus Österreich
Erstellt von Elisabeth Vallant
37
AMA – Biozeichen ohne Ursprungsangabe,
Produkte müssen nicht aus Österreich stammen
Bei nicht verpackten Bio – Produkten, wie sie etwa auf den Bauernmärkten
angeboten werden, sollte man sich beim Erzeuger erkundigen, bzw. lässt sich
das Zertifikat seiner Kontrollstelle zeigen.
Achtung SCHWINDEL!
Zahlreiche Anbieter versuchen, vom Trend zu Produkten aus biologischer
Landwirtschaft zu profitieren, ohne sich deren strengen Regelungen zu
unterwerfen.
Man soll sich nicht durch solche Begriffe täuschen lassen...
„naturnah“
„kontrolliert“
„naturrein“
„umweltgerecht“
Markennamen mit dem Hinweis „BIO“ (z.B. (Bioquelle)
.....diese Kennzeichnen keine biologisch produzierten Produkte. Diese
müssen den obenangeführten, gesetzlichgeregelten Wortlaut tragen.
Hier noch verschiedene Marken von Bio-Prudukten welche im Handel
erhältlich sind, nach ihrem Bekanntheitsgrad geordnet.
-
Ja! Natürlich
Demeter
Ernte für das Leben
AMA
Spar Natur pur
Engelbert Perlinger
Alnatura
Vier Pfoten, Tierschutzvereine, Fleilandeier
Schneekoppe
Alpro
BIO
Sojavita
Bioland
Erstellt von Elisabeth Vallant
38
-
Landliebe
Nature progress
Sojarei
Preuss
Sonnentoy
Biotta
Völkl
Urkraft
Naturgarten
Rapunzel
Gradwohl
Landhof
Bio-Welt
Dungl Produkte
Bioquelle
VGG natürlich Leben
Berkenhof Fleisch
7.3.1.
Was zeichnet eine gute Biomarkte aus?
1. Man muss ihr vertrauen können – sie muss einen guten Ruf haben –
man muss wissen, dass sie sich einer strengen Kontrolle unterzieht
2. Bekanntheitsgrad
3. Eine schöne Aufmachung – man muss sie überall erkennen – ein
Symbol dafür sein
4. Sie muss erklären, was bei ihr BIO heißt und warum man es kaufen
soll
5. Sie soll vermitteln, dass das Produkt aus Österreich kommt, in der
nähe produziert wurde oder regional ist
6. ein vernünftiges Preis-Leistungsverhältnis symbolisieren
Erstellt von Elisabeth Vallant
39
8.
Statistiken Weltweit
Erstellt von Elisabeth Vallant
40
Erstellt von Elisabeth Vallant
41
Erstellt von Elisabeth Vallant
42
9.
Literaturverzeichnis
- Lindenthal Thomas - Boku – Wien
- Helmut Wutte - Ernteverband
- Robert Dissman - Forum – Ernährung
- Dipl. Ing. Thomas Rech - BMLFUW (Bundesministerium für Land-,
Forst-, Umwelt- und Wasserwirtschaft
- ARGE – Biolandbau
- Ernte – Zeitschrift für Ökologie und Landwirtschaft
- Erika Karner – Agrarmarkt Austria
- Silvia Burgmann – Agrarmarkt Austria
- Marianne Kronberger – Bio Ernte Austria
- F.J. Prukarthofer – Bio Ernte Austria
- Irene Pratsch – Bio Information
- www.oekoland.at
- www.boku.ac.at
- www.ernte.at
- www.bioinformation.at
- www.lebensmittelministerium.at
- www.ama.at
- www.lfs-edelhof.at
Erstellt von Elisabeth Vallant
43
Herunterladen