Dr. Frank Scholles, Leibniz Universität Hannover

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Auswirkungen des Netzausbaus auf
Pflanzen, Tiere und die biologische
Vielfalt
Impulsreferat am 22.04.2012
auf dem Umweltdialog der BNetzA
in Hannover
Dr. Frank Scholles
3 Zieldimensionen des Naturschutztrechts
 Biologische Vielfalt
 Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts
 Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie Erholungswert der
Landschaft
 Miteinander verflochten
 Jeweils Elemente und übergreifende Sicht
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Mögliche erhebliche Umweltauswirkungen
 von Freileitungen
 auf die biologische Vielfalt
 ...
 auf den Naturhaushalt
 ...
 auf die Landschaft
 Thema im anderen Workshop
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 von Erdkabeln
 auf die biologische Vielfalt
 …
 auf den Naturhaushalt
 ...
 auf die Landschaft
 Thema im anderen Workshop
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Was ist biologische Vielfalt?
 CBD: die Variabilität unter lebenden Organismen jeglicher
Herkunft …; dies umfasst die Vielfalt innerhalb der Arten und
zwischen den Arten und die Vielfalt der Ökosysteme
 Also 3 Ebenen:
 Genetische Vielfalt
 Vielfalt im Artenspektrum
 Ökosystemvielfalt (Lebensräume, Lebensgemeinschaften,
Wechselbeziehungen)
 Bestandteile:
 Zusammensetzung
 Räumliche Strukturen
 Zeitliche Strukturen
 Prozesse und ökologische Funktionen
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Biologische Vielfalt - Leitlinien
 Erhalt lebensfähiger Populationen wild lebender Tiere und
Pflanzen einschließlich ihrer Lebensstätten und Austausch
zwischen den Populationen sowie Wanderungen und
Wiederbesiedelungen,
 Vermeidung von Gefährdungen von natürlich vorkommenden
Ökosystemen, Biotopen und Arten,
 Erhalt von Lebensgemeinschaften und Biotope mit ihren
strukturellen und geografischen Eigenheiten in einer
repräsentativen Verteilung; bestimmte Landschaftsteile sollen der
natürlichen Dynamik überlassen bleiben.
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Im Scoping zu behandeln
 Ökosystemebene: Änderung des Umfangs, der Qualität oder der
räumlichen Anordnung der Habitate, Beeinflussung von
Biotopschutzplänen, Schädigung von ökosystemaren Prozessen
und Funktionen,
 Artenebene: Änderung der Artenzahl oder -zusammensetzung im
Untersuchungsraum, Änderung der Zusammensetzung von
Artengemeinschaften, Aussterben im Untersuchungsraum,
Beeinflussung von prioritären Arten, Erhöhung des Risikos der
Verbreitung invasiver Fremdarten,
 innerartliche Ebene: genetische Vielfalt insbesondere seltener
und zurückgehender sowie prioritärer Arten,
Interaktionsmöglichkeiten zwischen Populationen, z. B.
Zerschneidung und Isolation, Aussterberisiko, Überleben lokaler
Populationen.
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Biologische Vielfalt in SUP und UVP
Topologie: relative
Lage der Stätten
zueinander
Aus: Koch, M.; Reck, H.; Scholles, F.; Frank, H. & Hampp, K. (2012): Umsetzung der Nationalen
Biodiversitätsstrategie in Planungen und Prüfungen. Endbericht FKZ 3509 82 3100, Stuttgart.
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Prüffragen (Koch et al. 2012: 333)
 Hat das Leitungsprojekt insgesamt erheblichen Einfluss auf
raum-zeitliche Prozesse, die zur nachhaltigen Sicherung der
biologischen Vielfalt erforderlich sind?
 Hat das Leitungsprojekt erheblichen Einfluss auf abiotische
Voraussetzungen zur Sicherung schützenswerter materieller
Bestandteile der biologischen Vielfalt?
 Hat das Leitungsprojekt erheblichen Einfluss auf abiotischbiotische Wechselwirkungen, die Voraussetzung zur Sicherung
schützenswerter materieller Bestandteile der biologischen Vielfalt
sind?
 Hat das Leitungsprojekt unmittelbaren Einfluss auf
schützenswerte materielle Bestandteile der biologischen Vielfalt?
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Nationale Biodiversitätsstrategie
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vom Bundeskabinett am 7. November
2007 beschlossen, nationaler
Aktionsplan gemäß CBD
Konkrete Visionen
für alle biodiversitätsrelevanten
Themenbereiche
Qualitäts- und Handlungsziele
Indikatorenset für ein nationales
Monitoring.
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Filter Planungsrelevanz bei Stromleitungen
Abschichtung
Bereiche
gemäß
NBS
Zuordnung
von HZ zu QZ
(soweit
möglich)
Vorschlag für Methodik
der Berücksichtigung
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Pflanzen und Tiere als Bestandteile des
Naturhaushalts - Leitlinien
 Schutz der räumlich abgrenzbaren Teile des Wirkungsgefüges
des Naturhaushalts
 Erhaltung der wild lebenden Tiere und Pflanzen, ihrer
Lebensgemeinschaften sowie ihrer Lebensstätten auch im
Hinblick auf ihre jeweiligen Funktionen im Naturhaushalt
 Entwicklung sich selbst regulierender Ökosysteme auf hierfür
geeigneten Flächen.
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