Mars-Special - Volkssternwarte Darmstadt eV

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35. Jahrgang
D 13121
Mitteilungen
Volkssternwarte
Darmstadt e.V.
Schwerpunktheft zur großen Mars-Opposition 2003
Nr. 5 / 2003
Inhalt, Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Mars im Blickpunkt — Andreas Domenico . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Neues aus Astronomie und Raumfahrt — Bernd Scharbert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Konjunktion, Opposition, Revolution. . . — Bernd Scharbert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5
Dem roten Planeten auf der Spur — Wolfgang Beike . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Mintron goes Mars — Jan Wilhelm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Mars visuell — Andreas Domenico . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Vorschau September / Oktober 2003 — Alexander Schulze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19
Der 1. Astronomische Kinderworkshop der Volkssternwarte — Bernd Scharbert . . . . . . . . . . . 25
Alex Barnett: Schwarze Löcher und andere Phänomene (Rezension) — Bernd Scharbert . .27
Veranstaltungen und Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
Zum Titelbild
Zerklüftete Schluchten, riesige Vulkane, ausgedehnte Eiswüsten, tiefe Krater und hohe Wolken — all
dies ist auf unserem Titelbild zu sehen. Es ist eine der atemberaubendsten Aufnahmen, die der Mars
Global Surveyor im letzten Jahr von unserem roten Nachbarplaneten Mars zur Erde funkte. Unterhab
der Bildmitte erkennt man das riesige Valles Marineris, ein Grabenbruch drei Mal so lang wie der Grand
Canyon in den USA; links die Vulkane der Tharsis-Ebene, einschliesslich Olympus Mons, ein Schildvulkan,
drei Mal so hoch wie der Mt. Everest; am oberen Rand ist die nördliche Polkappe zu sehen, bestehend
aus Wassereis und gefrorenem Kohlendioxid. Zu all dem gesellen sich schleierhafte weisse Wolken, die
gespenstisch über den Planeten schweben.
Bildrechte: NASA, APOD: 2003 April 22
-ad
Impressum
Die Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt“
”
erscheinen alle zwei Monate im Eigenverlag des Vereins
Volkssternwarte Darmstadt e.V. — Der Verkaufspreis
ist durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. Namentlich
gekennzeichnete Artikel geben nicht in jedem Fall die
Meinung des Herausgebers wieder. Urheberrechte bei
den Autoren.
Geschäftsstelle / Redaktion: Flotowstr. 19,
64287 Darmstadt, Tel.: 06151-130900, Fax.: 06151130901. Vertrieb: Peter Lutz. Redaktionsltg.: Andreas Domenico. Layout, Satz: Philip Jander. Druck:
2
Digital Druck GmbH & Co KG, Landwehrstr. 58, 64293
Darmstadt. Auflage: 200.
Volkssternwarte Darmstadt e.V.: Andreas Domenico (1. Vorsitzender), Bernd Scharbert (2. Vorsitzender), Paul Engels (Kassenwart), Ulrich Metzner (2.
Kassenwart), Heinz Johann (Sternwartenleiter), Peter
Lutz (Vetrieb Mitteilungen). Jahresbeitrag: 60 EUR
bzw. 30 EUR (bei Ermäßigung). Konto: 588 040,
Sparkasse Darmstadt (BLZ 508 501 50). Internet:
http://www.vsda.de, email: [email protected]
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2003
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Editorial
Mars im Blickpunkt
Liebe Leser,
erstmalig halten Sie so etwas wie eine Sonder-Ausgabe“ der Mitteilungen in Händen. Beinahe gänzlich
”
dem Mars haben wir dieses Heft gewidmet, dem Roten Planeten, der momentan sowohl den Nachthimmel,
als auch weite Teile der aktuellen astronomischen Berichterstattung dominiert. Mars hat in Astronomie
und Kulturgeschichte stets eine herausragende Rolle gespielt. Die Beobachtung der Bewegung des Mars
am Himmel liess Johannes Kepler im 17. Jahrhundert die Gesetze erkennen, nach denen die Planeten
um die Sonne kreisen. In der Mythologie der Griechen und Römer symbolisieren beide Nachbarplaneten
der Erde — Venus und Mars — die Extrempunkte menschlicher Leidenschaften: Liebe und Krieg. Diese
beiden Welten hätten verschiedener nicht sein können, auch wenn es auf Venus und Mars ganz anders
zugeht, als in ihren mythologischen Namen anklingt. Venus ist eine heisse und unwirtliche Hölle, Mars
könnte uns Menschen dagegen eines Tages eine — wenn auch kalte — Heimat bieten.
Im Sommer 1877 beobachtete der italienische Astronom Giovanni Schiaparelli auf dem Mars eine Reihe
dunkler Linien. Sie zogen sich zwischen grösseren dunkleren Bereichen der Planetenscheibe, die er als
Meere deutete. Er vermutete gräben- oder rillenähnliche Strukturen, denen er den Namen canali“ gab.
”
Dieses italienische Wort kann aber — anders als im Englischen und im Deutschen — sowohl für natürliche
Kanäle oder Gräben als auch für künstliche Wasserläufe stehen. Diese Mehrdeutigkeit der Bezeichnung
und das damalige Wunschdenken, es handele sich um Hinweise auf Marsbewohner, öffneten dann in der
Folgezeit den Spekulationen Tür und Tor. Darüber hinaus wurde der Rote Planet nach und nach in den
Bereich von Fantasy und Science-fiction gerückt.
Diese Mutmassungen wurden lange Zeit als durchaus glaubhaft angesehen. So verwand der Astronom
Percival Lowell beinahe sein gesamtes Geld und Leben darauf, die vermeintlichen Marskanäle beobachterisch zu erforschen. Viel später schrieb der amerikanische Schauspieler und Regisseur Orson Welles ein
Hörspiel über die Landung von Marsbewohnern auf der Erde, basierend auf H. G. Wells’ Klassiker Krieg
”
der Welten“. Das Stück machte Furore im Herbst 1938, denn schon während der Ausstrahlung kam es
auf den Strassen der Vereinigten Staaten zu panikartigen Szenen. Nach einer Ausstrahlung in Ecuador —
zehn Jahre später! — stürmte die Bevölkerung sogar das Sendegebäude. Bilanz: 15 Tote, ein verwüsteter
Sender und ein Zeitungsgebäude in Schutt und Asche.
Erst seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts hat sich unser Bild vom Mars grundlegend geändert. Mit
modernen Teleskopen konnten die Kanäle als optische Täuschung entlarvt werden. Das wissenschaftliche
Interesse am Mars aber blieb ungebrochen — wie auch (leider) das der Phantasten. Seit Mariner 4 haben
über ein Dutzend Raumsonden aus Ost und West unseren Nachbarplaneten angesteuert. Und gegenwärtig
ist wieder eine Armada von Mars-Sonden unterwegs oder in Planung.
In unserem Sonnensystem ist Mars der äussere, unmittelbare Nachbar der Erde. Rot erscheint er wegen
seines hohen Eisengehaltes im Oberflächengestein. Am Nachthimmel kann man ihn — je nach Konstellation — mit dem blossen Auge sehr gut als rötlich funkelnden Lichtpunkt sehen. In diesem Jahr kommt
er der Erde für kurze Zeit so nahe, wie seit Jahrtausenden und für Jahrtausende nicht mehr. Für uns
heutige Amateurastronomen ist dies also eine nie mehr wieder kehrende Gelegenheit, den roten Planeten
genau ins Visier zu nehmen.
Aus diesem Grund bieten grosse und kleine astronomische Vereine und Verlage Veranstaltungen an, die
den Mars zum Hauptthema haben. In Deutschland sind dies vor allem der Astronomietag 2003“ am 23.
”
August — veranstaltet von der Vereinigung der Sternfreunde (VdS) — und die GEO Mars-Nächte“ an
”
denen auch wir uns beteiligen. Unsere Darmstädter Mars-Nacht findet am 6. September um 20.00 Uhr
statt, mit dem Vortrag Der Mars — Neues und Altes über unseren roten Nachbarn“ von Bernd Scharbert
”
und anschliessender Beobachtung des Roten Planeten. Halten Sie sich diese Nacht auf jeden Fall schon
mal frei!
Einen ungetrübten Blick auf den Kriegsgott wünscht
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2003
Andreas Domenico
3
Astro-News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Neues aus Astronomie und Raumfahrt
von Bernd Scharbert
1000 Tage ist sie nun alt – die Internationale
Raumstation ISS. Seit dem 2.11.2000 ist die Station
ständig besetzt und seit dem auch kräftig gewachsen. Allerdings fehlen noch immer einige Bauteile,
so z.B. das Europäische Forschungslabor Columbus.
Dieses soll nächstes Jahr mit einem Space–Shuttle
zur ISS transportiert werden. Da die USA jedoch
das geplante Rettungsfahrzeug für bis zu sechs Personen aus Kostengründen gestrichen hat, bliebe die
Besatzung auf drei Personen begrenzt. Das ist für
einen sinnvollen wissenschaftlichen Betrieb zu wenig. Daher wird überlegt, eine zweite Sojus-Kapsel
als Rettungsfahrzeug anzudocken. [1]
Nach dem Mars wendet sich die ESA dem Mond
zu. Wenn Sie diese Zeilen lesen, ist – sofern alles
gut läuft – Smart 1 auf dem Weg zum Mond.
Die Raumsonde stellt die erste Small Mission
”
for Advanced Research in Technology“ (SMART)
der ESA dar. Mit solchen kleinen Missionen sollen
neue Technologien für zukünftige Missionen getestet werden. SMART-1 verfügt über einen IonenAntrieb, ein Navigationssystem mit dem Raumsonden in Zukunft autonom im Sonnensystem navigieren sollen und ein neues Kommunikationssystem,
welches per Laserstrahl eine Verbindung zur Erde
herstellen soll.
Den Mond wird SMART-1 allerdings erst im Januar 2005 erreichen. Da SMART-1 Huckepack“
”
mit zwei anderen Satelliten ins All geschossen wird,
ist keine Platz für eine Raketen-Oberstufe, die
SMART-1 direkt zum Mond schießen könnte. Der
Schwung“ zum Mond muß mit dem Iontriebwerk
”
erzeugt werden. Dieses kann zwar sehr lange betrieben werden, es liefert allerdings nur einen geringen
Schub. Und so dauert es halt etwas. Genug Zeit um
die Kommunikation und Navigation zu testen. [2]
Gammastrahlen-Ausbrüche gehören zu den
gewaltigsten Ereignissen im Universum. So ein Ausbruch leuchtet“ eine Million Billionen mal heller
”
als unsere Sonne. Wäre also nicht so gut, sich in
der Nähe aufzuhalten. So richtig verstanden hat
diese Ausbrüche allerdings noch keiner. Das ändert
sich nun offensichtlich. Am 19.03.2003 beobachtete
der HETE-Satellit einen heftigen Gammastrahlenausbruch in 2 Milliarden Lichtjahren Entfernung.
Weltweit wurden die Observatorien alarmiert und
so konnte an der Position auch ein heller Stern
4
nachgewiesen werden, der schnell an Helligkeit verlor. Es scheint sich somit zu bestätigen was schon
seit einiger Zeit vermutet wird: Gammastrahlenausbrüche hängen mit Supernovae zusammen. [3]
Sind Sie schon einmal Spirochaeta americana
begegnet? Nein? Kein Wunder! Dort wo Sie leben,
würde Spirochaeta americana sterben und dort wo
Spirochaeta americana lebt würden Sie nicht überleben. Oder wie gefällt Ihnen der Gedanke an heiße Vulkanschlote, Gletscher, Tiefsee, Tiefengestein,
säurehaltige Seen oder Atommüll?
Die Rede ist von einem äußerst zähen Einzeller,
der nicht nur ohne Sauerstoff auskommt, sondern
sogar stirbt, wenn er auf Sauerstoff trifft. Und das
läßt Exo-Biologen natürlich aufhorchen. Schließlich
fehlt den anderen Himmelskörpern unseres Sonnensystems vor allem Sauerstoff. An diesem Einzeller
kann also bestens studiert werden, wie Leben unter extremen Bedingungen existieren kann. Dieses
Studium ist allerdings schwierig – denn unsere Umwelt ist zu lebensfeindlich für den lieben Kleinen,
er überlebt im Labor nicht längere Zeit. [4]
Ich fand den Gedanken schon immer faszinierend,
aus Sternenstaub zu bestehen. In der Tat: Alle Atome Ihres Körpers schwebten irgendwann einmal im Weltall – bevor dann die Erde daraus entstand. Doch wo kommt der Sternenstaub eigentlich
her? Die schweren chemischen Elemente werden in
Sternen erbrütet“, bei Supernovae erzeugt und ins
”
All geschleudert. Die Theorie hat allerdings einen
kleinen Schönheitsfehler: um eine Supernova herum
konnte bislang kaum Staub nachgewiesen werden.
Doch das ist jetzt gelungen! Der 300 Jahre alte Supernova-Überrest Cassiopeia A wurde mit einer speziellen Kamera (SCUBA) beobachtet. SCUBA arbeitet in einem Bereich des Spektrums, der
besonders für die Beobachtung kalter Materie geeignet ist. Und sieht da, bei -257 Grad Celsius
konnten große Mengen Staub nachgewiesen werden. Der Staub aus dem wir alle bestehen, stammt
tatsächlich aus längst vergangenen Sternen. [5]
Literatur:
[1]
[2]
[3]
[4]
[5]
www.astronews.com, 29.07.03
ESA Pressemitteilung 50-2003, 08.08.03
www.wissenschaft-online.de, 18.06.03
www.astronews.com, 31.07.03
www.wissenschaft-online.de, 17.07.03
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2003
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Einsteigerseite
Konjunktion, Opposition, Revolution. . .
von Bernd Scharbert
Willkommen zu einer neuen Rubrik in den
Mitteilungen. Auf den Seiten für Einsteiger wollen wir in Zukunft grundlegendes astronomisches
Wissen vermitteln. Wer immer etwas zu dieser Rubrik beitragen möchte, ist herzlich willkommen! Sei
es mit Themenvorschlägen, sei es mit eigenen Beiträgen.
Dieses Jahr ist das Jahr der Mars-Opposition.
Nicht irgend einer Mars-Opposition, sondern der
Mars-Opposition. Grund genug der Frage nachzugehen, was das eigentlich ist, eine Opposition. Und
natürlich, warum diese nun besodners toll ist.
stehen mit ihrer Meinung in der Regel in Gegensatz
zur Meinung der Regierungspartei – sozusagen der
Regierungsmeinung gegenüber.
Und so ist es auch in der Astronomie. Ein Planet steht gegenüber. Gegenüber wem? Nun – gegenüber der Sonne. Beziehen wir das auf den Mars,
so steht der Mars – wenn er in Opposition steht
– von der Erde aus gesehen der Sonne gegenüber.
Mars, Erde und Sonne stehen auf einer Linie.
Aha! Und warum ist das toll? Schauen Sie sich die
Grafik einmal genau an. Wer kann den Mars beobachten? Richtig: Alle Menschen, die sich auf der
Nachtseite befinden. Das ist der eine Punkt: Der
Mars kann die ganze Nacht über beobachtet werden. Der andere Punkt ist, daß der Planet – in dem
Fall der Mars – der Erde besonders nahe steht.
Oppositionen treten nicht immer an der gleichen
Stelle der Erdbahn auf. Schließlich benötigt die Erde 365 Tage für einen Umlauf um die Sonne, der
Mars immerhin 687 Tage. Mars und Erde haben
somit alle 780 Tage eine Oppositionsstellung. Daraus folgt, daß sich die Planeten immer an einer anderen Stelle ihrer Bahn begegnen. Da die Bahnen
der Planeten nicht kreisförmig sind, wird es Oppositionen geben, bei denen sich der Mars an seinem
äußeren (OP1) oder seinem inneren (OP2) Bahnpunkt befindet. Im letztgenannten Fall stehen sich
die Planeten besonders nahe. Und genau das ist
dieses Jahr der Fall. Durch die geringe Entfernung
kann der Mars besonders gut beobchtet werden.
Konjunktion, Opposition, Revolution“ – so lau”
tet der Titel des Artikels. Die ersten beiden Begriffe werden in der Tat in der Astronomie verwendet,
der letzte Begriff – nun ja (obwohl: im englischen
wird die Umkreisung eines Planeten um die Sonne als Revolution“bezeichnet). Sie dienen der Be”
zeichnung bestimmer Planetenkonstellationen. Dazu gehört auch noch der Begriff Elongation“.
”
Eine Opposition gibt es auch in der Politik – das
sind die Leute, die immer alles besser wissen. Unabhängig von der politischen Farbe. Diese Personen
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2003
Aus all dem folgt, daß es für Merkur und Venus
nie eine Opposition geben kann. Es sei denn es gäbe
eine für uns äußerst unvorteilhafte Veränderung im
Sonnensystem. Diese Planeten können von der Erde aus betrachtet nie der Sonne gegenüber stehen.
Die Planeten, die Oppositions-Stellungnen haben,
werden auch als Obere Planeten“ bezeichnet. Mer”
kur und Venus sind somit die Unteren Planeten“.
”
Doch auch mit den unteren Planeten gibt es besondere Konstellationen. Da ist zum einen die Konjunktion. Hier stehen Erde, Planet und Sonne ebenfalls auf einer Linie. Allerdings steht der Planet –
also Merkur oder Venus – zwischen Erde und Sonne. Das nennt man dann Untere Konjunktion“.
”
Steht der Planet auf der anderen Seite der Sonne,
spricht man von einer Oberen Konjunktion“.
”
5
Die Einsteigerseite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Aha! Dann müssen die oberen Planeten doch auch
eine obere Konjunktion haben – oder? Stimmt haben sie auch. Zu diesem Zeitpunkt – und einige Zeit
davor und danach – sind sie nicht zu beobachten,
weil sie hinter der Sonne stehen.
Im Gegensatz zur Opposition sind die unteren Planeten in der Konjunktionsstellung nicht gut zu beobachten. Logisch – denn sie stehen vor oder hinter
der Sonne. Allerdings nicht genau. Da die Bahnen
der Planeten gegen die Erdbahn geneigt sind, stehen Merkur und Venus in der Konjunktion etwas
ober- oder unterhalb der Sonne am Tageshimmel.
Dort kann man sie dann auch beobachten. Das
funktioniert sogar mit blossem Auge, wenn man
weiß wo der Planet steht. Die Venus haben wir auf
der Sternwarte schon am Tageshimmel beobachtet!
Im günstigen Fall wandert der Planet bei seiner
unteren Konjunktion genau vor der Sonnenscheibe vorbei. So geschehen am 07.05.2003 mit dem
Merkur. Auch dieses Ereignis wurde auf der Sternwarte beobachtet. Am 08.06.2004 wird die Venus
vor der Sonnenscheibe vorbeiziehen. Im Großen
6
und Ganzen sind derartige Ereignisse aber eher selten. So findet der nächste Venusdurchgang erst am
06.06.2012 statt.
Die unteren Planeten können dann gut beobachtet werden, wenn sie auf ihrer Bahn am weitesten
von der Sonne entfernt sind. Denn nur dann kann
man sie morgens oder abends beobachten. Diese
Konstellation wird als Elongation“ bezeichnet.
”
Der Merkur als innerster Planet entfernt sich maximal 27 Grad von der Sonne. Das ist wirklich nicht
viel und deswegen ist er auch nur kurz vor Sonnenaufgang oder kurz nach Sonnenuntergang zu beobachten. Venus entfernt sich immerhin maximal 47
Grad von der Sonne und erscheint dann als heller
Morgen- oder Abendstern.
Ganz genau! Abendstern und Morgenstern sind
beides die Venus – natürlich nicht am gleichen
Tag... Mal steht die Venus in westlicher Elongation, dann ist sie der Morgenstern (also im Osten
beobachtbar), mal steht sie in östlicher Elongation,
dann ist sie der Abendstern.
¦
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2003
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mars-Special
Dem roten Planeten auf der Spur
Die große Mars-Opposition 2003
von Wolfgang Beike (Mit Bildbeiträgen von Dr. Robert Wagner und Heinz Johann)
Nun ist sie endlich da — die große Marsopposition 2003, von vielen Planetenfreunden seit Jahren herbeigesehnt und von Astrozeitschriften werbewirksam in Szene gesetzt. In der Tat: Wir erleben
einen Marsscheibchen-Durchmesser, der mit über
25”nur hauchdünn unterhalb des theoretisch möglichen liegt, dazu erreicht Mars bis zu 27◦ Höhe über
dem Horizont und die Opposition fällt in den witterungsmäßig günstigen Spätsommer am 28. August. Bereits Ende Juni war das Marsscheibchen
größer, als es bei Apheloppositionen überhaupt
werden kann. Zu dieser Zeit konnte sich Mars erst
am Morgenhimmel aus den horizontnahen Dunstschichten befreien. Wer beim Beobachten so lange
durchhält, wird dafür mit einer besseren Luftruhe
als am Abendhimmel belohnt. Ein wichtiger Gesichtspunkt, denn gerade Mars gehört zu den Objekten bei denen hohe und höchste Vergrößerungen
Sinn machen können.
Ein erster Blick auf Mars
Schon mit bloßem Auge bietet der helle Mars mit
seiner starken orangeroten Färbung einen fesselnden Anblick. Verständlich, daß Menschen früherer Tage bisweilen von Furchtgefühlen befallen wurden. Wer zum ersten mal Mars im Fernrohr beobachtet, wird wahrscheinlich Mühe haben, auf dem
winzigen Scheibchen überhaupt etwas zu erkennen.
Wie bei jeder Perihelopposition sehen wir überwiegend auf die Südhalbkugel des Mars, die Südpolarkappe ist also vollständig sichtbar. Ihr strahlendes Weiß macht sie zur hervorstechenden Einzelheit. Bei ruhiger Luft bietet ihre scharfe Begrenzung einen wundervollen Anblick. Jetzt im Marssommer, wenn sich die Polkappe zurückbildet, ist
sie von ihrem Saum umgeben, der manchmal auch
als Kragen bezeichnet wird. Dieser Saum gehört zu
den einfachen Zielen auf dem Mars. Der ohnehin
starke Kontrast zur weißen Polkappe wird durch
den auffallend dunklen Farbton des Saums noch
erhöht.
Überhaupt ist die Südhemisphäre überwiegend
von Dunkelgebieten — oftmals Felsregionen — aus-
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2003
gefüllt. Sie werden meist als Maria (lat. plural. Singular: Mare), also Meere bezeichnet; hier stand unser Mond mit seinen Lavagebieten bei der Namensgebung Pate. In der nördlichen Hälfte dominieren
die Wüstengebiete, sie besitzen eine rostrote Farbe
und sind heller als die Maria. Oft sieht man in der
Mitte des Marsscheibchens die Wüsten an die Maria grenzen. Allerdings beziehen sich die Bezeichnungen Mare und Wüste lediglich auf ein unterschiedliche Reflexionsvermögen, echte topographische Unterschiede müssen deshalb nicht vorhanden
sein.
Verglichen mit den anderen äußeren Planeten ist
uns Mars noch sehr nahe, seine Phase beträgt zwei
Monate vor bzw. nach der Opposition etwa 90%,
die Nachtseite auf dem Mars läßt sich dann leicht
erkennen. Auf der gegenüberliegenden Seite findet
gerade der Sonnenaufgang statt. Hier ließ sich stets
eine dünne, weiße Sichel ausmachen — der Morgennebel. Auch auf Mars gibt es Wetter, freilich nicht
so vielfältig und unergründlich wie unser terrestrisches Wettergeschehen.
Während der kalten Nacht setzt sich Wassereis
als Reif oder Bodennebel ab. Von den morgentlichen Sonnenstrahlen wird es jedoch rasch aufgelöst.
Neben den Oberflächenstrukturen gibt es auf Mars
also auch meteorologische Phänomene, z. B. Reif,
verschiedenartige Wolken oder auch Staubstürme.
Letztere können zeitweilig dunklere Gebiete mit
hellem Wüstensand bedecken. Solche Vorgänge erschweren die Identifikation von Oberflächenstrukturen, andererseits wird die Marsbeobachtung dadurch auch interessanter. Das Dokumentieren von
marsianischen Wetterphänomenen findet bei Planetenbeobachtern in den letzten Jahren immer mehr
Zuspruch.
Orientierung auf dem Mars
Empfehlenswert für die Bestimmung von Oberflächendetails sind Karten von computergenerierten 3D-Marsmodellen, bei denen neben dem Zentralmeridian (ZM) auch die Größe und Lage der
Mars-Phase sowie der Blickwinkel von der Erde
7
Mars-Special . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Abb. 1. Zweimal die gleiche Region um die Große Syrte, innerhalb von 40 Tagen ist der Scheibchendurchmesser
um die Hälfte gewachsen. Die Nachtseite nimmt ab, die Opposition kommt näher. Links: 30.07.2003, 03:20
MESZ, 200/4000-mm-Nemec-Refraktor, D = 22”,0, ZM = 240◦ , Phase = 96%, Mars in 64 Millionen km
Entfernung, einen Monat vor der Opposition. Aufnahme von Heinz Johann. Rechts: 21.06.2003, 03:30 MESZ,
102/920-mm-Refraktor, Brennweite mit 2×-Barlowlinse auf 1840 mm verlängert, D = 15”,2, ZM = 255◦ ,
Phase = 89%, Mars in 93 Millionen km Entfernung, gut zwei Monate vor der Opposition. Aufnahme von Dr.
Robert Wagner
aus berücksichtigt werden. Verschiedene Webseiten [1, 2] bieten solche Dienste kostenlos an. Nach
Eingabe von Datum und UTC-Zeit wird aus dem
Modell der Anblick der Marsscheibe errechnet.
Natürlich sind auch herkömmliche Marskarten geeignet, wobei Polargebiete stets mit erheblichen
Verzerrungen bzw. überhaupt nicht dargestellt werden. Für die Orientierung ist ferner die Kenntnis
des aktuellen Zentralmeridians wichtig. Auskunft
geben astronomische Jahrbücher und Zeitschriften,
sowie fast alle Astroprogramme (Guide, The Sky,
etc.).
Marsaufnahmen mit der Webcam
Die folgenden Marsaufnahmen wurden alle mit
Webcams Modell Philips ToUcam auf dem Observatorium gewonnen. Die Summenbilder sind mit
dem Freeware-Programm K3CCD Tools erzeugt,
zum Schärfen kam Giotto zur Anwendung. Soweit
nicht anders angegeben stammen die Bilder vom
Autor.
Die bekannte Große Syrte“ (Syrtis Maior ) er”
8
streckt sich in Nord-Süd-Richtung und besitzt eine besonders dunkle Färbung. Sie ist von drei Seiten von Wüste umgeben und mündet nach Süden
hin in das Konglomerat Iapygia / Mare Tyrrhenum.
Parallel zum Mare Tyrrhenum verläuft in geringem
Abstand das ebenfalls langgezogene Mare Cimmerium bis zum Terminator. Oberhalb von Iapygia befindet sich das Hellas-Becken, ein Impaktgebiet, das schon wiederholt als Entstehungsort für gewaltige Staubstürme ausgemacht wurde. Solche Staubstürme entstehen bevorzugt durch
die verstärkte Sonneneinstrahlung während des
Perihels und können Mars wochenlang komplett
verhüllen. Und das zur besten Beobachtungszeit.
Kein Wunder also, daß Hellas von Amateuren stets
argwöhnisch beäugt wird.
Am linken Rand im Morgennebel erscheint gerade
die Große Syrte (Abb. 2). Mare Tyrrhenum (links)
und Mare Cimmerium befinden sich in der Bildmitte, die beiden länglichen Maria verlaufen parallel,
sie sind durch einen schmalen, hellen Korridor getrennt. Abb. 2 rechts zeigt Mare Tyrrhenum bereits
im Morgennebel, dafür ist jetzt das Mare Serenum
nachgerückt.
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2003
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mars-Special
Abb. 2. Links: 02.08.2003, 03:50 MESZ, 305/2100-mm-Newton, D = 22”,5, ZM = 230◦ . Rechts: 03.08.2003,
02:10 MESZ, 305/2100-mm-Newton, D = 22”,7, ZM = 195◦
Abb. 3. 10.08.2003, 01:45 MESZ, 305/2100-mm-Newton, D = 23”,8,
ZM = 125◦ , Seeing 2, Summenbild aus 700 Einzelbildern
Nördlich davon erstrecken sich die großen Wüstenregionen Elysium und Amazonia.
Das Mare Serenum zieht weiter und auf der
Südhalbkugel fällt der Solis Lacus als dunkler Fleck
nahe am Terminator auf. Hier wurden von Ende Mai bis Mitte Juni lokale Staubstürme gesichtet, inzwischen hat sich die Lage wieder beruhigt.
Unterhalb des Polkappensaums erstrecken sich die
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2003
schmalen Wüstengürtel Electris und Phaethontis.
Auf der Nordhalbkugel geht das große Wüstengebiet Amazonia nahtlos in das nicht minder große
Wüstengebiet Tharsis über. Hier befindet sich der
gewaltige Schildvulkan Olympus Mons sowie eine Gruppe von drei weiteren mächtigen Vulkanen.
Olympus Mons ist meist von weißen Wolken umgeben, wodurch er sich mitunter verrät. Auf unseren
9
Mars-Special . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Aufnahmen war allerdings von all diesen Vulkanen
nichts Konkretes zu erkennen.
Die Rotationszeit des Mars beträgt ca. 24 Stunden und 37 Minuten. Im Laufe einer Nacht vor
der Opposition wandern Marsdetails vom Morgennebel zum Terminator. Die obigen Bilder wurden
während sechs Wochen stets ungefähr zur gleichen
Zeit aufgenommen. In diesem Fall verschieben sich
die Oberflächendetails mit ca. 10◦ pro Nacht in die
entgegengesetzte Richtung. Nach 36 Tagen ist wieder der Anblick der ersten Nacht erreicht.
Hilfreiche Filter
Abb. 4. 13.07.2003, 04:00 MESZ, 305/2100-mmNewton, D = 18”,6, ZM = 60◦ , Seeing 3, Summenbild
aus 900 Einzelbildern.
In der Mitte des Marsscheibchens grenzen das Mare Erythraeum und die Wüste Chrysa aneinander.
Chrysa liegt nah am Äquator, erscheint aber perspektivisch bedingt Richtung Nordpol verschoben.
Sie war das Ziel der Mars-Sonden Viking I und Pathfinder, sowie dessen Marsmobils. Seinerzeit wurde kritisiert warum gerade in einer polfernen Wüste
nach Spuren von Leben gesucht wird. Mit dem blassen Dunkelgebiet Niliacus Lacus endet die Planetenscheibe. Die bekanntere Tiefebene Mare Acidalium ist bereits zu weit nördlich, um bei dieser Opposition sichtbar zu sein.
Farbfilter finden bei Marsbeobachtungen vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Sehr beliebt sind OrangeFilter, sie lassen das Licht der Wüsten ungehindert passieren und kontrastieren Dunkelgebiete.
Die Polkappe läßt sich mit einem Blaufilter vorteilhaft ins Bild setzen. Mit einem Grünfilter kann Reif
und Bodennebel hervorgehoben werden. Gelbfilter
erleichtern das Auffinden von sogenannten Gelben
Wolken, mögliche Vorboten von Staubstürmen.
Wenn auch die Beobachtung durch Filter erleichtert wird, wirklich neue Strukturen haben wir damit nicht erkannt, sondern vorhandene Details werden betont oder abgeschwächt. Bei größeren Teleskopöffnungen sind Dämpfungsfilter angenehm, da
eine blendend weiße Marsscheibe störend wirkt. Einige Filter schlucken mehr als 3/4 des Lichts (z. B.
Rot, Dunkelgrün) und sind deshalb für kleinere Teleskope nur bedingt geeignet.
Auf den beiden Bildern der Abb. 5 ist das Mare
Erythraeum über die Marsscheibe gewandert und
befindet sich auf dem linken Bild im Morgennebel. Dafür ist ein recht abwechslungsreiches Gebiet nachgerückt. Der schwarze Fleck in der Scheibenmitte beherbergt auf seiner Nordseite die kleine Bucht Sinus Meridiani — gewissermaßen das
Greenwich auf dem Mars. Hier verläuft der Zentralmeridian ZM = 0. Der Fleck ist von einem schmalen Wüstengürtel umgeben, der nur zur Nachtseite
hin von einem länglichen Dunkelgebiet, dem Sinus
Sabaeus durchbrochen wird.
Was ist aussichtsreicher? Die visuelle Beobachtung mit dem geduldigen Abwarten von Momenten geringster Luftunruhe oder der Einsatz von
Chip und PC? Die Antwort ist nicht für jede
Nacht gleich. Bei überdurchschnittlichem Seeing
erkannten wir visuell gegenüber nachbearbeiteten
Webcam-Summenbildern ein Mehrfaches an Details. Bei stärkerer Luftunruhe schwindet dieser
Vorteil und die Webcam kann ergiebigere Bilder
zeigen.
Die Aufhellung am Terminator unterhalb der Polkappe ist bereits wieder das Hellas-Becken. Das
rechte Bild entstand eine Nacht später zur gleichen
Zeit. Hellas löst sich vom Terminator und wandert
zur Mitte. Bald wird auch die Große Syrte erscheinen, der Anblick von Abb. 1 nähert sich wieder.
Die klassische chemische Fotografie ist durch
Belichtungszeiten im Sekundenbereich wegen der
stärker spürbaren Luftunruhe benachteiligt. CCDKameras ermöglichen sehr schöne Planetenaufnahmen. Dennoch sind CCD-Chips mit einer Mindestbelichtungszeit von mehreren Millisekunden z. B.
10
Auge oder Chip ?
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2003
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mars-Special
bei größeren Spiegelteleskopen wiederum verstärkter Luftunruhe ausgesetzt. Dem Zwölfzöller des Observatoriums reichen für Webcam-Aufnahmen von
Mars bereits 1/1500 Sekunde Belichtungszeit.
so daß Beobachtungen auch Werktags möglich werden. Freilich können am Abendhimmel verstärkte Seeing-Probleme auftreten, immerhin gewinnt
Mars nach seiner Opposition wieder etwas an Höhe.
Mars nach der Opposition
Ende August führt die Sternwarte wieder eine Exkursion in den Schwarzwald durch. Die Marsbeobachtungen dieser Exkursion, sowie weitere Beobachtungsergebnisse während und nach der Opposition werden in den kommenden Mitteilungen dargestellt.
Wer sich mit dem Gedanken trägt, Mars zu beobachten, der sollte diese seltene Gelegenheit beim
Schopf packen. Im September und Oktober verlagert Mars seine Sichtbarkeit in die Abendstunden,
Abb. 5. Links: 19.07.2003, 305/2100-mm-Newton, 03:25 MESZ, D = 19”,9, ZM = 0◦ , Seeing 1 – 2; Rechts:
20.07.2003, 305/2100-mm-Newton, 03:30 MESZ, D = 20”,1, ZM = 345◦ , Seeing 2 – 3
Quellen:
[1] http://www.elvis.rowan.edu/marswatch. Bekanntes Forum für Marsbeobachter, vielseitig und
informativ mit interessanten Links.
[2] http://www.kk-system.co.jp/Alpo. Computergenerierte Marskarten von T. Ikemura.
[3] http://www.Astronomische reisen.de/mars.
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2003
Tips für die Marsbeobachtung mit Linksammlung.
[4] http://www.mars03.de. Der Stuttgarter Amateur Stefan Seip kommentiert Marsaufnahmen
seiner Chile-Expedition während der Opposition.
[5] interstellarum 29. Beiträge über Marsbeobachtung visuell und mit Webcam sowie für Einsteiger
mit kleineren Teleskopen
11
Mars-Special . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Mintron goes Mars
Der Rote Planet mit der Videokamera dokumentiert
von Jan Wilhelm
Die Mintron MTV-12V1-EX ist eine s/wVideoüberwachungskamera mit extremer Lichtempfindlichkeit. Deshalb erlaubt sie auch bei Öffnungsverhältnissen von ca. 1:20 noch sehr kurze Belichtungszeiten von etwa 1/1000 s bei Planetenaufnahmen (vgl. Abb.1 und 3). Von daher bietet sich
der Einsatz diverser Farbfilter zur Kontraststeigerung an und im Folgenden werden die Effekte mit
einigen Wrattenfiltern von Eastman Kodak Co dargestellt.
Ein Orangefilter (Wratten 21) erhöht den Kontrast der Dunkelgebiete (Abb.4). Ähnliches gilt für
ein Gelbfilter (Wratten 12) und ein Rotfilter (Wratten 25). Bei letzterem ist der Effekt am stärksten,
aber es ist auch eine längere Belichtungszeit nötig
bzw. für die visuelle Beobachtung sollte ein größeres
Fernrohr zum Einsatz kommen. Staubstürme werden dagegen am besten mit einem der genannten
12
Gelb- oder Orangefilter kontrastverstärkt.
Die Polkappe und Eisnebel werden durch ein
Grünfilter (Wratten 56) betont, wobei gleichzeitig
noch andere Oberflächenmerkmale sichtbar bleiben
(Abb.5). Ein Vergleich zwischen Abb.1 und Abb.3
zeigt übrigens sehr schön das Abschmelzen der Polkappe.
Mit einem dunkelblauen Filter (Wratten 38 A)
sticht die Polkappe geradezu ins Auge (Abb.6).
Dieser Filter ist auch geeignet, um nach weißen
Wolken, Polarhauben und Randdunst Ausschau zu
halten. Noch etwas fällt auf: Oberflächenmerkmale sind beim Einsatz dieses Filters nur noch sehr
schwer bis gar nicht zu entdecken, weil blaues Licht
bereits von der Marsatmosphäre gestreut und reflektiert wird. Nur selten kommt es zum Violet
Clearing, d.h. einem Aufklaren“ im blauvioletten
”
Licht. Dann werden auch im kurzwelligen Spek-
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2003
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mars-Special
tralbereich Albedostrukturen erkennbar. Nach [2]
ist dieser Effekt nur in Oppositonsnähe zu erwarten. Für die visuelle Beobachtung sind aufgrund der
starken Helligkeitsdämpfung aber Fernrohre mit
mindestens acht Zoll Öffnung nötig [1, 2].
Auch die erforderliche Belichtungszeit mit der
Mintron steigt um den Faktor 20 im Vergleich zu
einer ungefilterten Aufnahme. Noch besser für die
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2003
Beobachtung des Violet Clearing ist allerdings der
Violettfilter Wratten 47 geeignet [1], der allerdings
endgültig nach großen Fernrohröffnungen für einen
erfolgreichen Einsatz verlangt. Eine gute graphische Übersicht zum jeweiligen Einsatzgebiet von
Farbbildern bei der Marsbeobachtung ist in [2] zu
finden.
13
Mars-Special . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Einige Bemerkungen zum Schluß: Die Mintron
ist aufgrund ihrer Empfindlichkeit einer Webcam
sicher klar überlegen, wenn es darum geht, die
Marsmonde aufzuspüren. Erste Erfolge mit der
Mintron wurden schon auf den Mailinglisten von
www.naa.net veröffentlicht. Aufgrund der für den
Mars nötigen extrem kurzen Belichtungszeiten, ist
der Einsatz von Farbfiltern ohne Probleme möglich
und kann durchaus interessante Resultate liefern.
Der Einsatz des zweifachen Digitalzooms ergibt
zwar keine bessere Rohbildqualität, aber bei der
Mittelung mit Giotto erfolgt die Überlagerung der
Bilder exakter und die Bildschärfe steigt etwas.
Ein großer Nachteil der Mintron ist allerdings die
fehlende Farbinformation. Webcams wie die Logitech Quickcam Pro 3000 oder die Philips TouCam
Pro (740k) haben außerdem kleinere Pixel, was für
Planetenaufnahmen einen weiteren Pluspunkt darstellt. Insgesamt betrachtet ist eine Webcam für
Marsaufnahmen sicher vorzuziehen. Die Mintron
hat allerdings ihre Nischenplätze.
Aufnahmedaten:
Abb. 1: 23.07.2003, 05:02 MESZ; C8 in Kombintion mit einer 2×-Barlow-Linse und IR-Sperrfilter.
Mintron MTV-12V1-EX: zweifaches Digitalzoom,
Belichtungszeit 1/2000 s (!), 10 Bilder/s aufgezeichnet. Bildbearbeitung mit Giotto: Es wurden
14
5% von 1353 Rohbildern gemittelt, exponentielle Kontrastanpassung. Schärfung mittels kritischer
Dämpfung und Rauschfilterung. Mit Micrografx
Picture Publisher 8 Optimierung der Vierteltöne
und Ausschnittvergrößerung. Mars: 20”,7 Winkeldurchmesser, Phase 94%, ZM = 337◦ .
Abb. 2: Wie Abb 1, aber ohne Nomenklatur
Abb. 3: 10.08.2003, 03:04 MESZ, IR-Sperrfilter,
Belichtungszeit 1/2000 s, 5% von 1807 Bildern gemittelt, Ausschnittvergrößerung; Mars: 23”,8 Winkeldurchmesser, Phase 98%, ZM = 151◦ ; sonst wie
Abb.1.
Abb. 4: 03:21 MESZ, zusätzlich Orange-Filter Kodak Wratten 21, Belichtungszeit 1/1000 s, 4% von
2017 Bildern gemittelt; sonst wie Abb. 3.
Abb. 5: 03:49 MESZ, zusätzlich Grün-Filter
Kodak-Wratten 56, Belichtungszeit 1/500 s, 3%
von 2549 Bildern gemittelt; sonst wie Abb. 3.
Abb. 6: 04:10 MESZ, zusätzlich Blau-Filter
Kodak-Wratten 38A, Belichtungszeit 1/100 s, 3%
von 2234 Bildern gemittelt; sonst wie Abb.3.
Abb. 7: Nomenklatur zu Abb. 3 – 6
Quellen:
[1] G. D. Roth, Planeten beobachten, 5. Auflage,
2002, Spektrum-Verlag.
[2] Ronald Stoyan, Mars - Unser Wissen vom Roten
Planeten, 2003, Oculum-Verlag.
[3] G. D. Roth, Handbuch für Sternfreunde, 4. Auflage, 1989, Springer-Verlag.
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2003
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mars-Special
Mars visuell
Planetenbeobachtung wie in der guten alten Zeit
von Andreas Domenico
Abb. 1. Eine Serie von Mars-Zeichnungen dokumentiert die Rotation des Planeten innerhalb eines Zeitraum
von ca. 10 Tagen im Juni / Juli 2003. Die Zeichnungen wurden an einem 5”f/14 Achromaten bei 200 ×, zum
Teil mit Hellblau-Filter Wratten 82 angefertigt. Bildautor: Robert Korn [3], Abdruck mit frndl. Genehmigung.
Im Zeitalter von CCD, adaptiver Optik und
Hubble-Teleskop wird die visuelle Beobachtung von
Planeten, Kometen und anderen Himmelsobjekten
nur noch von Amateurastronomen betrieben. Und
selbst hier sind es wenige. die sich dieser Disziplin
ausschliesslich widmen oder bestrebt sind, sie zu
etablieren. Die häufigsten Vorurteile, die gegen die
visuelle Beobachtungstechnik zu hören sind, lauten: antiquiert, unzuverlässig, subjektiv. Bei kritischer Betrachtung trifft aber nur letzteres zu, denn
Subjektivität ist keineswegs mit Unzuverlässigkeit
gleichzusetzen.
Ein Relikt der Vergangenheit ist die visuelle Beobachtung gewiss nicht. Sie besitzt selbst heute
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2003
noch in begrenztem Umfang wissenschaftliche Relevanz, z. B. bei der Dokumentation von Phänomenen, die sich aus technischen Gründen nur mit
deutlichen Qualitätseinbussen photographieren lassen. So können erfahrene visuelle Beobachter bei
Planeten weitaus mehr Einzelheiten dokumentieren, als es die chemische Photographie mit normalen Amateurmitteln gestattet. Ein Grund dafür ist
die Fähigkeit des Gesichtssinnes, die wiederkehrenden Augenblicke geringster Luftunruhe nutzen zu
können. Überdies werden die Bildinformationen im
Gehirn in Echtzeit“ verarbeitet. Die Photographie
”
summiert stattdessen stur auf, wodurch je nach
Qualität des Seeings feine Einzelheiten mehr oder
15
Mars-Special . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
weniger stark verwischen.
Das allgegenwärtige Problem der Luftunruhe
vermögen CCD- und Webcam-Photographie besser zu umgehen als die konventionelle Photographie, dank der hohen Empfindlichkeit der Kameras
und den daraus resultierenden kurzen Belichtungszeiten. Dennoch haben alle Aufnahmetechniken gegenüber der visuellen Beobachtung einen gemeinsamen Nachteil, denn Emulsion und Chip verfügen
über einen erheblich geringeren Kontrastumfang als
das Auge. So sehen wir als Folge der nichtlinearen
Informationsverarbeitung im Gehirn die Kontraste
benachbarter Flächen stets überhöht. Ohne diese
Eigenschaft des Gesichtssinnes wäre keine visuelle Photometrie möglich. Das erlaubt die Wahrnehmung relativ geringer Helligkeitsunterschiede auch
noch bei starkem Gesamtkontrast. Photographie
und CCD-Technik sind hier auf die Künste der
Bildbearbeitung angewiesen, wie z. B. Kontrastverstärkung durch Unschärfemaskierung.
Ursprünglich hatte die visuelle Marsbeobachtung
hauptsächlich die Erfassung der Albedostruktur
(Hell-Dunkel-Verteilung) zum Ziel. Heute beobachtet man auf visuellem Weg hauptsächlich die
Marsmeteorologie“ wie z. B. verschiedenfarbige
”
Wolken“, Reif und Abschmelzungsphänomene in
”
den Polkappen.
Da Mars kleiner ist als Jupiter und Saturn (je nach
Art der Opposition hat Mars zwischen 14 und 25
Bogensekunden im Durchmesser), sollte man zur
Marsbeobachtung ein Teleskop ab 4 Zoll (10 cm)
Öffnung verwenden, wobei man durchaus auch mit
kleineren Instrumenten auf die Mars-Pirsch gehen
darf. Auf das beliebte Zenitprisma sollte man jedoch verzichten. Es mag zwar angenehm sein bei
hohem Stand des Planeten, jedoch vertauscht es die
Orientierungen im Bild. Hier sind Dachkant- oder
Penta-Prismen (Amici-Prismen) vorzuziehen.
Visuelle Zeichnung
Die Zeichnung ist die klassische Methode, das
im Teleskop Gesehene festzuhalten. Es erfordert
vom Beobachter neben dem Zugang zu einem Fernrohr und entsprechendem Zeichenmaterial auch eine gehörige Portion Erfahrung im teleskopischen
Sehen. Visuelle Beobachtung und visuelle Zeichnung mögen zwar subjektiv sein, wenn aber eine genügend grosse Anzahl von Zeichnungen von
16
möglichst vielen und erfahrenen Zeichnern zusammen getragen und verglichen werden kann, können
sehr wohl objektive und wissenschaftlich verwertbare Daten gewonnen werden.
Der Anfänger in der visuellen Planetenbeobachtung muss sich im Klaren sein, dass es hier nicht um
die Ästhetik der Zeichnungen geht. Planetenzeichnungen sollten eine möglichst objektive Darstellung
der Details sein, die ein Beobachter im Teleskop visuell erfasst.
Abb. 2. Mars am 02.08.2003 um ca. 03:00 MESZ. Zeichnung am 200/4000-mm-Nemec-Refraktor, V = 380 ×,
Filter Wratten 82 (Hellblau). Bildautor: Andreas Domenico
Zeichenmaterial
Mars-Zeichenschablonen (siehe auch Abb. 3 bzw.
[1]), mittelharte Bleistifte (HB und weicher) und
eine feste Unterlage (Zeichenbrett). Weiterhin eine schwache, rote Lampe, die die Dunkeladaption
nicht stört. Empfehlenswert sind auch die in der
Deep-Sky-Zeichnung längst gebräuchlichen Papierwischer, die zum Herstellen weicher Konturen und
fliessender Kontrastübergänge verwendet werden.
Bliebe nur noch das Reiz-Thema Radiergummi: Entgegen vieler anderslautender Darstellungen rät der Autor von deren Verwendung ab. Weder Radiergummis noch Radierstifte sollten zum
Handwerkzeug eines visuellen Beobachters gehören.
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2003
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mars-Special
Zeichnungen, in denen wild herumradiert werden,
können sich besonders in feuchteren Nächten sogleich in Altpapier verwandeln und sehen — selbst
wenn sie nicht zerstört werden — alles andere als
schön aus. Wenn eine Zeichnung misslungen ist
oder die Proportionen nicht stimmen, sollte man
lieber sofort eine neue beginnen. Besonders in der
Jupiterbeobachtung, wo man sich mit einer Zeichnung nicht länger als drei bis vier Minuten aufhalten darf, ist kein Platz für Schönheitskorrekturen.
Diese sollten mit ausreichender Beobachtungserfahrung ohnehin nicht mehr erforderlich werden, da
die Beherrschung teleskopischen Sehens auch die
Fähigkeit zur Wiedergabe richtiger Abstände und
Proportionen bedeutet.
der Einzeichnung der Phase am Teleskop muss dieses vor dem Einzeichnen der Details geschehen.
Dokumentation
Um eine Zeichnung richtig auswerten zu können,
bedarf es einiger wichtiger Angaben, die der Beobachter unbedingt schriftlich festhalten sollte. Dies
sind: Name des Beobachters, Beobachtungsort, Datum, Uhrzeit mit Angabe der Zeitzone (vorzugsweise in UT), Daten des Beobachtungs-Instruments
(Öffnung, Brennweite), verwendete Vergrösserung.
Weiterhin gehören Angaben zu den atmosphärischen Bedingungen in die Dokumentation: Durchsicht (D) und Ruhe (R) in der üblichen fünfteiligen
Skala:
Zeichenstil
Ein jeder Zeichner entwickelt seinen eigenen, charakteristischen Zeichenstil (und auch charakteristische Zeichenfehler), aber auch hier können Tips
gegeben werden, die eine Auswertung erleichtern
können: Besonders helle Gebiete werden üblicherweise mit einer gestrichelten Umrahmung markiert.
So kann z. B. das Hellas-Becken hervorgehoben
werden. Nicht angewendet werden soll dies jedoch
bei der Polkappe — auch wenn es viele Zeichner unwissentlich doch tun. Eine geringfügige KontrastÜberhöhung ist ebenfalls legitim, sollte aber entsprechend kommentiert werden.
Orientierung der Zeichnung
Die ideale Orientierung, die für Anfänger und erfahrene Beobachter gleichermassen empfehlenswert
ist, sieht die Ausrichtung der Polkappe in der Schablone entsprechend nach wahrer Orientierung und
verwendetem Zubehör (z.B. Zenitprisma) vor. Die
wahre Orientierung im Fernrohr lässt sich durch
einfaches manuelles Bewegen feststellen: Bei stehender Nachführung bewegt sich der Planet im Gesichtsfeld stets von Osten nach Westen; senkrecht
dazu findet man die Nord-Süd-Richtung. Der Planet wird dann so eingezeichnet, dass die Nord-SüdRichtung die senkrechte Linie der Schablone darstellt. Mars erscheint im Fernrohr zumeist nicht als
vollkommen runde Scheibe, sondern mit geringfügigem Phasendefekt (siehe Abb. 2). Dieser muss bei
der Zeichnung natürlich berücksichtigt werden. Bei
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2003
Durchsicht 1: klarer Himmel, Details auf dem Planetenscheibchen klar zu erkennen, Durchsicht 5:
Planet ist durch starken Dunst praktisch nur als
solcher erkennbar ohne erkennbare Details; Ruhe
1: durch Luftunruhe praktisch nicht gestörtes Planetenscheibchen, Ruhe 5: durch Luftunruhe stark
verwaschenes Scheibchen, auf dem Details kaum
mehr erkennbar sind. Ebenfalls wichtig sind Angaben über verwendete Filter und Zusatzgeräte (z.
B. Zenitprisma).
Zu einer Beobachtung gehört auch eine Beschreibung. In dieser können und sollen alle Dinge notiert werden, die dem Beobachter wichtig erscheinen. Hier hinein gehören Dinge wie Farb- und
Kontrastschätzungen, auffällige Besonderheiten an
Albedostrukturen, Notizen, Unsicherheiten, atmosphärische Besonderheiten usw.
Farbfilter
Farbfilter sind gerade bei der Marsbeobachtung
sehr hilfreich, da der Blick durch verschiedene Farben es erlaubt, unterschiedliche meteorologische
Erscheinungen zu lokalisieren. Diese Erscheinungen
sind: Reif, weisse Wolken und Nebel, gelbe Wolken (Sandstürme). Auch ein anderes, ungewöhnlicheres Phänomen ist praktisch nur mit bestimmten
Farbfiltern zu erfassen: Mars besitzt in seiner Atmosphäre eine Dunst-Schicht, die blaues Licht sehr
stark streut und damit praktisch keinen Blick auf
die Oberfläche im blauen Licht zulässt.
17
Mars-Special . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Hierdurch erscheint Mars im blauen Spektralbereich unstrukturiert. Gelegentlich reisst diese
Dunstglocke jedoch lokal oder global auf und lässt
den Blick auf den Marsboden zu (häufig in Verbindung mit Sandstürmen). Dieser Vorgang wird
Blue- oder Violet-Clearing genannt. Das Clearing
kann man durch intensive Verwendung von geeigneten Blau- bzw. Violett-Filtern erkennen.
Bei der Filterbeobachtung ist es wichtig, dass der
Beobachter auf Intensitätsunterschiede bei Wolkenerscheinungen und Albedostrukturen achtet und
diese in geeigneter Form registriert. Wenn Filterbeobachtungen durchgeführt werden, sollte man immer mit dem Blau-Filter beginnen. In diesem Filter
sieht man meist weniger Details als in den anderen
Farbbereichen (ausser bei Clearing). Der Beobachter ist dann unvoreingenommener gegenüber dem,
war er sieht.
Empfehlenswert ist es dann, sich in Richtung
des roten Endes durchzuarbeiten. Blau-Filter
verstärken besonders weisse Wolken und die Polkappe. Im Grün- oder Gelb-Filter heben sich eher
Nebel hervor. Gelbe Wolken und Reif sind zumeist
heller im Rot- oder Orange-Filter.
Quellen:
[1] http://www.vds-astro.de/astroaktuell
/2003/Mars/vds-mars-schablone-2003.pdf,
Download-Adresse für die offizielle VdSMars-Zeichenschablone
(Acrobat-Reader-pdfDateiformat, Dateigrösse 43 kB.
[2] Ronald Stoyan, Mars – Unser Wissen vom Roten
Planeten, 2003, Oculum-Verlag.
[3] http://www.astrobert.de. Homepage von Robert Korn, mit kontinuierlich durchgeführten
Marszeichnungen.
Abb. 3. VdS-Mars-Zeichenschablone [1]. Für Ihre Mars-Zeichnung heute nacht . . .
18
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2003
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender
Vorschau September / Oktober 2003
von Alexander Schulze
Alle Zeitangaben für ortsabhängige Ereignisse beziehen sich auf Darmstadt, 49◦ 50’ N, 08◦ 40’ O. Alle
Zeitangaben erfolgen (soweit nicht anders angegeben) in Ortszeit (CEST/MESZ, ab dem 26. Oktober 03:00 CEST/02:00 CET in CET/MEZ).
Sonne
Zu Beginn des Vorschauzeitraumes finden wir die Sonne im Sternbild Löwe. Am 17. September wird sie gegen 07 Uhr in das Sternbild Jungfrau, am 31. Oktober gegen 18 Uhr in die Waage
wechseln.
Die Zeit der schnellsten Abnahme der Tageslänge
ist gekommen; dementsprechend sinkt auch die DeDatum
01.09.
15.09.
01.10.
15.10.
01.11.
Aufgang
06:41
07:02
07:26
07:48
07:16
Untergang
20:08
19:38
19:03
18:34
10:33
Tag
13:27
12:36
11:37
10:46
13:27
Nacht
10:33
11:24
12:23
13:14
14:14
klination unseres Zentralgestirns rapide. Beträgt sie
am ersten September noch 08◦ 33’15”, ist sie am ersten Oktober bereits auf −02◦ 53’26” und am ersten
November schließlich auf −14◦ 11’43” gefallen. Der
Nulldurchgang und damit die Tag- und Nachtgleiche findet am 23. September gegen 13:50 statt.
Der Erdabstand fällt von 1,0094 AU am ersten
September auf 1,0014 AU am ersten Oktober und
0,9927 AU am ersten November.
Am 26. September beginnt gegen 08:11 die Sonnenrotation Nr. 2008, am 23. Oktober gegen 15:05
die Sonnenrotation Nr. 2009.
Dämm. Beginn
22:09
21:31
20:52
20:22
18:53
Dämm. Ende
04:40
05:08
05:37
05:59
05:25
Astron. Nachtl.
06:31
07:37
08:44
09:37
10:32
Tabelle 1a: Dämmerungsdaten, Tag- und Nachtlänge
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2003
19
Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
In Tabelle 1b sind Daten zur Sonnenbeobachtung
aufgeführt. Sie werden für jeden Sonntag im Vorschauzeitraum angegeben und gelten für 12 Uhr
Ortszeit. R ist der Durchmesser der Sonnenscheibe,
P beschreibt die seitliche Neigung der Sonnenachse.
Datum
07.09.
14.09.
21.09.
28.09.
R
15’52,”2
15’54,”0
15’55,”7
15’57,”7
P
+22,◦48
+23,◦88
+24,◦97
+25,◦74
B
+7,◦25
+7,◦22
+7,◦09
+6,◦85
L
248,◦74
156,◦31
63,◦90
331,◦51
B beschreibt die heliographische Breite, L die heliographische Länge der Sonnenmitte. R dient dem
Sonnenbeobachter zur Auswahl der richtigen Kegelblende, P , B und L zur Anfertigung eines Gitternetzes der Sonnenoberfläche.
Datum
05.10.
12.10.
19.10.
26.10.
R
15’59,”6
16’01,”5
16’03,”4
16’05,”2
P
+26,◦19
+26,◦28
+26,◦01
+25,◦37
B
+6,◦52
+6,◦09
+5,◦57
+4,◦96
L
239,◦14
146,◦79
54,◦45
321,◦58
Tabelle 1b: Beobachtungsdaten Sonne
Mond
In den Tabellen 2a und 2b sind die
Monddaten für September und Oktober zusammengestellt.
Datum
03.09.
10.09.
Zeit
14:19
19:00
Ereignis
erst. Viert.
Vollmond
16.09.
18.09.
26.09.
28.09.
02.10.
10.10.
11:22
21:23
05:36
07:59
20:54
09:59
Apogäum
letzt. Viert.
Neumond
Perigäum
erst. Viert.
Vollmond
14.10.
18.10.
25.10.
26.10.
01.11.
04:26
14:51
15:07
12:31
05:09
Apogäum
letzt. Viert.
Neumond
Perigäum
erst. Viert.
(Unterg. 23:20)
(26◦ 18’ Transithöhe um 00:57)
(404,714 km)
(Aufgang 22:57)
(362,835 km)
(Unterg. 22:58)
(41◦ 23’ Transithöhe um 01:03)
(405,692 km)
(Aufgang 23:34)
(358,547 km)
(Unterg. 23:28)
Tabelle 2a: Astronomische Daten Mond
(Mondbahn und Phasen)
Datum
01.09.
02.09.
08.09.
09.09.
15.09.
16.09.
22.09.
23.09.
28.09.
29.09.
05.10.
06.10.
13.10.
13.10.
20.10.
20.10.
26.10.
26.10.
Zeit
04:30
09:20
21:37
09:09
22:33
02:27
08:55
08:15
10:39
12:49
18:06
00:31
06:37
10:26
12:05
15:41
12:31
19:46
Ereignis
Nulldurchgang Lib. in Länge
Nulldurchgang Lib. in Breite
Max. Lib. in Breite (+6,◦61366)
Max. Lib. in Länge (+5,◦22845)
Nulldurchgang Lib. in Länge
Nulldurchgang Lib. in Breite
Min. Lib. in Länge (−6,◦33283)
Min. Lib. in Breite (−6,◦64116)
Nulldurchgang Lib. in Länge
Nulldurchgang Lib. in Breite
Max. Lib. in Länge (+6,◦15712)
Max. Lib. in Breite (+6,◦74023)
Nulldurchgang Lib. in Breite
Nulldurchgang Lib. in Länge
Min. Lib. in Länge (−7,◦18917)
Min. Lib. in Breite (−6,◦77910)
Nulldurchgang Lib. in Länge
Nulldurchgang Lib. in Breite
Tabelle 2b: Astronomische Daten Mond
(Librationsdaten)
Merkur
In den ersten Minuten des aktuellen
Vorschauzeitraumes befindet sich Merkur noch im
Sternbild Jungfrau; bereits um 00:07 wechselt der
innerste Planet weiter in den Löwen, beendet dort
seine Rückläufigkeit, wechselt am 02. Oktober gegen 21:03 zurück in die Jungfrau und verläßt diese
am 29. Oktober gegen 05:42 in die Waage.
Überquerung findet am 08. September gegen 11:04
vor, die zweite am 09. Oktober gegen 17:16 nach der
Umkehr der Bewegungsrichtung statt. Am 19. September erreicht Merkur gegen 15:08 eine minimale
Rektaszension von 10h 52m 58s , am 24. September
gegen 05:56 die bereits erwähnte maximale Deklination von 06◦ 55’45”.
Die Deklination Merkurs beträgt am ersten September −02◦ 17’48”, steigt während der Rückläufigkeit zunächst an und sinkt dann wieder auf
−15◦ 36’27” am ersten November. Merkur überquert dabei zweimal den Himmelsäquator: Die erste
Die Elongation des innesten Planeten beträgt am
ersten September 18,◦2, sinkt auf ein Minimum von
−17,◦86 am 27. September gegen 01:44 und steigt
dann wieder auf 4,◦1 am ersten November. Am 11.
September um 03:56 und am 25. Oktober gegen
20
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2003
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender
11:58 zieht Merkur an der Sonne vorbei; beim ersten Ereignis befindet er sich diesseits, beim zweiten Ereignis jenseits unseres Zentralgestirns. Der
minimale Winkelabstand zur Sonne beträgt dabei
3,◦53 bzw. 0,◦62.
Merkurs Erddistanz sinkt zunächst auf ein Minimum von 0,633 AU am 08. September gegen 11:15
und steigt dann wieder bis auf ein Maximum von
1,439 AU am 31. Oktober gegen 19:27. Der Sonnenabstand sinkt auf ein Minimum von 0,307 AU
am 27. September gegen 09:06 und steigt dann bis
auf ein Maximum von 0,467 AU am 10. November
Venus
Venus beginnt ihre Bahn der nächsten
zwei Monate im Sternbild Löwe. Am 10. September
verläßt sie dieses gegen 08:30 in die Jungfrau, am
16. Oktober wechselt sie gegen 01:30 in die Waage,
von wo sie kurz nach Ende des Vorschauzeitraumes bereits wieder weiter in den Skorpion wandern
wird.
Die Bahn des zweiten Planeten zeigt in Richtung
Süden; die Deklination fällt von 08◦ 30’13” am ersten September auf −06◦ 30’43” am ersten Oktober
und −19◦ 49’13” am ersten November. Den Him-
Datum
01.09.
15.09.
01.10.
15.10.
01.11.
Aufgang
06:58
07:40
08:29
09:12
09:05
Untergang
20:24
20:00
19:31
19:08
17:49
gegen 07:44.
Im aktuellen Vorschauzeitraum ergibt sich eine
Morgensichtbarkeitsperiode zwischen Mitte September bis Mitte Oktober. Am 15. September erreicht Merkur erstmals eine Höhe von 5◦ bei Sonnenaufgang, ab dem 19. September sind es 10◦ und
ab dem 25. September 15◦ . Am 27. September erreicht die Höhe ein Maximum von 15◦ 34’ (also fast
den doppelten Wert im Vergleich zum 29. Juli).
Nach dem 30. September sind es unter 15◦ , nach
dem 09. Oktober unter 10◦ und nach dem 16. Oktober schließlich unter 5◦ .
melsäquator passiert der Planet dabei am 18. September gegen 03:32.
Die Elongation steigt an, der Erdabstand fällt.
Der Sonnenabstand der Venus steigt von 0,7193 AU
am ersten September auf 0,7266 AU am ersten November.
Die Höhe der Venus bei Sonnenuntergang steigt
von 01◦ 55’ am ersten September auf 03◦ 40’ am ersten Oktober und 05◦ 32’ am ersten November. Für
eine genauere Beobachtung des Planeten muß man
sich also noch etwas in Geduld üben.
Helligkeit
−3,m8
−3,m8
−3,m8
−3,m8
−3,m8
Phase
100
99
98
97
95
Größe
9,”8
9,”9
10,”1
10,”3
10,”7
Elong.
+3,◦9
+7,◦5
+11,◦7
+15,◦2
+19,◦5
Erdabst.
1,72
1,71
1,67
1,64
1,58
Tabelle 3: Astronomische Daten Venus
Mars
Auch im vorliegenden Vorschauzeitraum
wird Mars den Wassermann nicht verlassen. Ende September kommt es aber zu einem Ende der
Rückläufigkeit: Am 13. September erreicht Mars
gegen 18:35 ein Minimum der Deklination von
−16◦ 30’06”, gefolgt von einem Minimum der Rektaszension von 22h 15m 35s am 29. September gegen
16:01. Die Deklination erhöht sich bis zum ersten
November auf −11◦ 01’43”.
Nach seiner Opposition von Ende August nimmt
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2003
der Erdabstand wieder zu. Auch der Sonnenabstand steigt von 1,3812 AU am ersten September
auf 1,4082 AU am ersten November an.
Der Transit des roten Planeten verschiebt sich
von 01:20 am ersten September auf 23:01 am ersten Oktober und schließlich 20:23 am ersten November. Die Transithöhe steigt dabei entsprechend
der Veränderung der Deklination von 24◦ 09’ am ersten September auf 24◦ 37’ am ersten Oktober und
29◦ 21’ am ersten November.
21
Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Datum
01.09.
15.09.
01.10.
15.10.
01.11.
Aufgang
20:33
19:27
18:15
17:17
15:13
Untergang
06:04
04:54
03:50
03:10
01:36
Helligkeit
−3,m0
−2,m6
−2,m1
−1,m7
−1,m2
Phase
100
98
95
92
89
Größe
25,”0
23,”6
20,”7
17,”9
14,”9
Elong.
+172,◦4
+158,◦7
+142,◦6
+130,◦9
+119,◦2
Erdabst.
0,37
0,40
0,45
0,52
0,63
Tabelle 4: Astronomische Daten Mars
Jupiter
Auch Jupiter bleibt seinem Sternbild, in diesem Fall dem Löwen, treu. Seine Bahn
zeigt in Richtung Süden; die Deklination fällt von
11◦ 54’58” am ersten September auf 09◦ 39’19” am
ersten Oktober und schließlich 07◦ 33’24” am ersten
November.
Nach seiner Konjunktion von Ende August nimmt
der Erdabstand Jupiters wieder langsam ab; der
Sonnenabstand hingegen steigt von 5,3749 AU am
ersten September auf 5,3903 AU am ersten NovemDatum
01.09.
15.09.
01.10.
15.10.
01.11.
Aufgang
05:58
05:20
04:35
03:55
02:05
Untergang
19:59
19:10
18:13
17:24
15:22
ber leicht an.
Die Höhe Jupiters bei Sonnenaufgang steigt von
06◦ 03’ am ersten September auf 26◦ 22’ am ersten
Oktober und 43◦ 39’ am ersten November. Ab dem
18. September geht Jupiter vor Beginn der Morgendämmerung auf; er erreicht am ersten Oktober
bereits 09◦ 16’ und am ersten November schließlich
30◦ 47’. Der Transit findet zu Ende des Vorschauzeitraumes gegen 08:44 in einer Höhe von 47◦ 42’
statt.
Helligkeit
−1,m6
−1,m6
−1,m6
−1,m6
−1,m7
Größe
30,”9
31,”1
31,”6
32,”3
33,”4
Elong.
−7,◦1
−17,◦7
−30,◦0
−41,◦1
−55,◦0
Erdabst.
6,38
6,33
6,23
6,10
5,90
Tabelle 5: Astronomische Daten Jupiter
Saturn
Wir finden Saturn in den hier besprochenen zwei Monaten im Sternbild Zwillinge, wo er
sich auf eine Rückläufigkeitsperiode vorbereitet, die
Ende Oktober beginnen wird. Die Deklination fällt
zunächst geringfügig von 22◦ 16’29” auf ein Minimum von 22◦ 03’22” am 24. Oktober gegen 12:14,
um dann wieder leicht anzusteigen. Kurz nach dem
Deklinationsminimum kommt es am 26. Oktober
gegen 00:30 zu einer Umkehr der Bewegungsrichtung bei einer Rektaszension von 06h 57m 00s , und
Saturn läuft nach einer sehr engen Kurve auf fast
derselben Bahn zurück, die ihn zu diesem Umkehrpunkt führte.
Die Elongation steigt weiterhin betragsmäßig an.
Datum
01.09.
15.09.
01.10.
15.10.
01.11.
Aufgang
01:32
00:42
23:40
22:47
20:41
Untergang
17:30
16:40
15:40
14:47
12:40
Helligkeit
+0,m1
+0,m1
+0,m1
+0,m0
−0,m1
Der Erdabstand nimmt ab, während die Distanz
zur Sonne von 9,0310 AU am Anfang September auf
9,0318 AU am Anfang November geringfügig steigt.
Die Öffnung der Ringe geht auf ein Minimum von
−24,◦796 zurück, das am 25. Oktober gegen 06:30
erreicht wird.
Die Höhe Saturns zum Zeitpunkt der Morgendämmerung steigt von 27◦ 44’ am ersten September auf 52◦ 54’ am ersten Oktober. Ab dem 24.
Oktober erfolgt der Transit vor Beginn der Morgendämmerung; der Transitzeitpunkt verschiebt
sich von 07:42 am ersten Oktober auf 04:42 am
ersten November, die Transithöhe von 62◦ 17’ auf
62◦ 14’.
Größe
17,”4
17,”8
18,”3
18,”7
19,”3
Ringng.
−25,◦3
−25,◦1
−24,◦9
−24,◦8
−24,◦8
Elong.
−57,◦5
−69,◦9
−84,◦7
−98,◦0
−114,◦9
Erdabst.
9,53
9,33
9,07
8,84
8,57
Tabelle 6: Astronomische Daten Saturn
22
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2003
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender
Uranus
Auch bei Uranus gibt es keine Änderung des Sternbildes, in welchem sich der Planet
aufhält, zu vermelden: Der grüne Gasriese bleibt
dem Wassermann treu. Er befindet sich in einer
Phase der Rückläufigkeit, die Anfang November enden wird; seine Deklination nimmt von −12◦ 02’26”
am ersten September weiter auf −12◦ 35’17” am
ersten November ab, bis am 06. November gegen
12:53 ein Minimum von −12◦ 35’34” erreicht wird.
Am 08. November erfolgt dann um 18:22 bei einer Rektaszension von 22h 05m 02s die angesprochene Umkehr der Bewegungsrichtung.
Nach dem Minimum vom 23. August steigt der
Erdabstand wieder an; der Sonnenabstand vergrößert sich weiterhin von 20,031 AU am ersten
Neptun
Auch der weit entfernte und damit langsam laufende Neptun überschreitet keine
Sternbildgrenze und bleibt weiterhin im Steinbock.
Seine Deklination fällt von −17◦ 27’59” am ersten
September auf ein Minimum von −17◦ 39’35”, das
am 24. Oktober gegen 02:54 erreicht wird. Kurz zuvor, am 22. Oktober gegen 21:45, kehrt der Planet
seine bislang rückläufige Bewegung bei einer Rektaszension von 20h 51m 13s um.
Nach der Opposition nimmt der Erdabstand wieder zu; die Sonnendistanz dagegen sinkt leicht von
30,078 AU am ersten September auf 30,076 AU am
ersten November.
Pluto
Auch Pluto bleibt dem Schlangenträger
treu. Nach Ende seiner Rückläufigkeit führt ihn
sein Weg nun wieder in Richtung Süden; seine
Deklination sinkt von −13◦ 43’32” geringfügig auf
−14◦ 10’47”. Sein Erdabstand wächst an; dasselbe
gilt für den Sonnenabstand, der von 30,690 AU auf
30,714 AU steigt.
Der Transit findet nun vor Beginn der Abenddämmerung statt. Die Höhe Plutos zum Zeitpunkt
der Abenddämmerung sinkt anfangs langsam, dann
immer schneller von 26◦ 19’ am ersten Septmber auf
24◦ 22’ am ersten Oktober und schließlich 20◦ 04’ am
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2003
September auf 20,035 AU am ersten November.
Der Transit verschiebt sich von 00:58 am ersten
September auf 22:52 am ersten Oktober und 19:48
am ersten November; die Transithöhe geht von
28◦ 10’ geringfügig auf 27◦ 38’ zurück.
Die visuelle Helligkeit sinkt von 5,m7 wieder auf
5,m8, die Größe von 3,”5 auf 3,”3.
Datum
01.09.
15.09.
01.10.
15.10.
01.11.
Aufg.
19:50
18:54
17:50
16:54
14:46
Unterg.
06:02
05:04
03:59
03:02
00:54
Elong.
+172,◦4
+158,◦3
+142,◦1
+128,◦0
+110,◦8
Erdabst.
19,03
19,09
19,23
19,40
19,66
Tabelle 7: Astronomische Daten Uranus
Der Transitzeitpunkt verlagert sich von 23:37 am
ersten September auf 21:37 am ersten Oktober und
18:34 am ersten November; die Transithöhe geht
geringfügig von 22◦ 45’ auf 22◦ 34’ zurück.
Die Helligkeit Neptuns sinkt von 7,m8 auf 7,m9, die
Größe liegt unverändert bei 2,”1.
Datum
01.09.
15.09.
01.10.
15.10.
01.11.
Aufg.
19:01
18:05
17:02
16:07
14:00
Unterg.
04:17
03:20
02:16
01:20
23:09
Elong.
+153,◦0
+139,◦1
+123,◦2
+109,◦3
+92,◦3
Erdabst.
29,18
29,31
29,52
29,73
30,02
Tabelle 8: Astronomische Daten Neptun
ersten November.
Die visuelle Helligkeit geht von 13,m9 auf 14,m0
zurück; die Größe der Planetenscheibe liegt bei 0,”3.
Datum
01.09.
15.09.
01.10.
15.10.
01.11.
Aufg.
14:56
14:02
13:00
12:07
10:03
Unterg.
00:51
23:52
22:49
21:55
19:49
Elong.
+99,◦0
+85,◦7
+70,◦4
+57,◦1
+41,◦0
Erdabst.
30,52
30,76
31,02
31,24
31,46
Tabelle 9: Astronomische Daten Pluto
23
Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Veränderliche Sterne
Die Tabelle 10 enthält
Angaben über Maxima und Minima der Helligkeit
veränderlicher Sterne in den Monaten September
und Oktober.
Datum
01.09. 01:00
01.09. 22:35
02.09. 23:35
06.09. 00:30
06.09. 22:10
06.09. 22:10
09.09. 22:20
11.09. 00:15
15.09. 22:10
16.09. 00:00
Ereignis
Min
Min
Min
Min
Min
Min
Max
Min
Min
Min
Stern
U Cep (Bedeckungsver.)
β Per (Bedeckungsver.)
β Lyr (Bedeckungsver.)
U Cep (Bedeckungsver.)
TW Cas (Bedeckungsver.)
Al Dra (Bedeckungsver.)
η Aql (δ Cep-Stern)
U Cep (Bedeckungsver.)
β Lyr (Bedeckungsver.)
U Cep (Bedeckungsver.)
Sternbedeckungen durch den Mond
In Tabelle 11 finden sich alle in den Monaten September und Oktober von Darmstadt aus beobachtbaren Sternbedeckungen durch den Mond. Die zunehmende Dunkelheit beschert uns verbesserte Beobachtungsbedingungen: Für den aktuellen Vorschauzeitraum können wir achtzehn Ereignisse ankündigen.
Der hellste bedeckte Stern hat eine Helligkeit von
3,m52; es handelt sich um 30 η Leo, dessen Bedeckung sich am 21. Oktober bei einer Mondphase von nur 25 Prozent ereignen wird. Der zweithellste Stern liegt bereits bei 4,m70 (58 ω Sgr,
06. September, 83 Prozent Mondphase). Besondere Erwähnung verdient das erste Ereignis vom 14.
Oktober: Die nur vierzehn Minuten dauernde Bedeckung verläuft in Randnähe des Mondes; Einund Austrittszeitpunkt sind stark von der Position
des Beobachters abhängig. (E Eintritt, A Austritt)
Meteorströme
Tabelle 12 enthält Angaben zu
den im aktuellen Vorschauzeitraum beobachtbaren
Meteorströmen.
Datum
20.09. 23:35
22.09. 00:15
26.09. 22:10
05.10. 22:35
07.10. 23:20
10.10. 22:20
11.10. 19:15
14.10. 22:50
15.10. 19:45
19.10. 00:15
22.10. 23:50
Ereignis
Min
Min
Min
Min
Max
Min
Min
Min
Max
Max
Max
Stern
U Cep (Bedeckungsver.)
β Per (Bedeckungsver.)
TW Cas (Bedeckungsver.)
U Cep (Bedeckungsver.)
δ Cep
U Cep (Bedeckungsver.)
β Lyr (Bedeckungsver.)
β Per (Bedeckungsver.)
η Aql (δ Cep-Stern)
ζ Gem (δ Cep-Stern)
η Aql (δ Cep-Stern)
Tabelle 10: Veränderliche Sterne
Zeitpunkt
03.09. 22:06:40E
04.09. 21:12:33E
06.09. 20:18:01E
06.09. 22:00:50E
18.09. 01:10:00A
19.09. 04:56:58A
05.10. 00:19:04E
06.10. 01:45:27E
07.10. 21:01:37E
13.10. 20:48:42A
14.10. 04:27:22E
14.10. 22:21:11A
15.10. 22:54:00A
16.10. 02:51:53A
16.10. 04:52:40A
19.10. 03:19:33A
21.10. 03:19:31A
29.10. 18:18:25E
bed. Stern
CD−25◦ 11743
CD−27◦ 12070
58 ω Sgr
60 Sgr
99 Tau
139 Tau
CD−24◦ 16262
BD−20◦ 6270
BD−11◦ 6032
14 Tau
BD+20◦ 669
BD+23◦ 715
118 Tau
BD+25◦ 879
125 Tau
19 λ Cnc
30 η Leo
CD−27◦ 12658
Helligk.
6,m87
6,m79
4,m70
4,m83
5,m79
4,m82
7,m46
6,m20
6,m05
6,m14
6,m79
5,m97
5,m47
6,m49
5,m18
5,m98
3,m52
7,m24
Phase
0, 54+
0, 64+
0, 83+
0, 84+
0, 58−
0, 47−
0, 73+
0, 82+
0, 94+
0, 89−
0, 88−
0, 83−
0, 75−
0, 73−
0, 73−
0, 45−
0, 25−
0, 24+
Tabelle 11: Sternbedeckungen durch den Mond
Meteorstrom
α-Aurigiden
δ-Aurigiden
Pisciden
Draconiden
ε-Geminiden
Orioniden
Tauriden (S)
Tauriden (N)
Beg.
25.08.
05.09.
01.09.
06.10.
14.10.
02.10.
01.10.
01.10.
Ende
05.09.
10.10.
30.09.
10.10.
27.10.
07.11.
25.11.
25.11.
Max.
01.09.
09.09.
20.09.
09.10.
19.10.
21.10.
05.11.
12.11.
ZHR
10
6
3
var
2
25
5
5
Tabelle 12: Meteorströme
24
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2003
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Aus dem Verein
Der Sternenhimmel
Die Graphik am Anfang
dieses Artikels zeigt den Sternenhimmel für den ersten Oktober um Mitternacht.
Die Sternbilder des Hochsommers sind alle in
westliche Richtung weitergewandert. Um den Zenit herum dominieren nun Schwan, Cepheus, Cassiopeia, Andromeda, Pegasus und in der Mitte die
unscheinbare Eidechse. Am Nordhimmel steht der
große Bär, am Osthorizont gehen soeben die Zwillinge auf und folgen Capella, dem Stier und dem
Perseus auf dem Weg nach oben. Auch schon die
ersten Ausläufer des Orion kann man erkennen.
Den Südhimmel bererrschen der Walfisch, die Fische, der Wassermann und der Steinbock sowie als
planetares Objekt Mars, der rote Planet. Saturn,
der noch tief in den Zwillingen im Nordosten steht,
wird ihn bald als Beobachtungsobjekt ablösen.
Das Sommerdreieck ist noch klar zu erkennen, hat
aber an Höhe verloren und erinnert uns daran, daß
der Herbst begonnen hat. Im Osten finden wir auch
schon mit Castor, Capella und Aldebaran die Hälfte des Wintersechsecks (Rigel wird sich nach kurzer
Zeit auch noch hinzugesellen).
¦
Der 1. Astronomische Kinderworkshop der
Volkssternwarte
von Bernd Scharbert
An dem am 28.06.2003 durchgeführten Workshop
nahmen 20 Kinder teil – die Teilnehmerzahl war
begrenzt. Allerdings gab es noch über 40 weitere
Anmeldungen. Von diesem großen Interesse waren
wir völlig überwältigt. Deshalb wird dieser Workshop im November 2003 für zwanzig dieser Kinder
wiederholt. Weitere Anmeldungen können wir leider nicht berücksichtigen.
Der Workshop wurde in zwei Gruppen durchgeführt:
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2003
Die Sonnengruppe, die dritten und vierten Schuljahrkinder, wurden von Roswitha Steingässer und
Doris Johann geleitet. Die Kinder wurden multimedial in das Thema Sonne eingeführt. So erfuhren sie etwas über die Art und Weise, in der die
Sonne ihre Energie produziert, wie sie aufgebaut
ist und welche Phänomene von der Erde aus beobachtet werden können. Z. B.: Sonnenflecken und
Protuberanzen. Mit kurzen Filmsequenzen von der
ESA konnten Materieausbrüche auf der Sonne angesehen werden.
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Aus dem Verein. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Durch den Bau von Sonnenuhren konnten die Kinder aktiv ausprobieren, wie die Sonne früher zur
Zeitbestimmung genutzt wurde.
In der Pause gab es Sternensandwiches, die sich
die Kinder selber belegten. Im Gespräch zweier
Kinder fiel folgender Satz: Die Sonne ist eigentlich
”
total überflüssig – nachts ist es dunkel und tags ist
es eh hell. . .“. Dieser Irrglaube wurde anschließend
korrigert.
Die Mondgruppe, die ersten und zweiten Schuljahrkinder, wurde von Regina Winkler und Daniela
Johann geleitet. Die Themen hier waren Tag und
Nacht und die Jahreszeiten.
Die Kinder bastelten sich Hüte, die die Sonne, den
Mond und die Erde symbolisierten. Mit den aufgesetzten Hüten spielten sie das Zusammenspiel und
die jeweilige Bewegung dieser drei Himmelskörper
nach. Da sich die Erde auf ihrem Weg um die Sonne
sehr oft drehen mußte und den Kindern schwindelig
war, stellte sich die Frage, warum uns auf der Erde
eigentlich nicht schwindelig wird. Schließlich dreht
sich die Oberfläche der Erde (in Darmstadt) mit
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ca. 1000 km/h um ihre Achse und die Erde bewegt
sich mit 100.000 km/h um die Sonne.
Die Bewegung der drei Himmelskörper wurde anschließend noch einmal in einem kleinen Planetarium angeschaut. Dort konnte dann auch sehr gut
verfolgt werden, wie Tag und Nacht und Sonnenund Mondfinsternisse entstehen.
Mit selbstgebastelten Erden und einem
Stecknadel-Männchen“ wurden mithilfe von Ta”
schenlampen die unterschiedliche Neigung der Sonneneinstrahlung zu den verschiedenen Jahreszeiten
simuliert. Überraschend für die Kinder war, daß
die Erde im europäischen Sommer am weitesten
von der Sonne entfernt ist.
Zum Abschluß präsentierten die Gruppen sich gegenseitig und den Eltern ihre Arbeitsergebnisse.
Die Kinder und die Veranstalterinnen bekamen an
diesem Nachmittag viel Beifall!
Dieser 1. Astronomische Kinderworkshop war für
uns ein voller Erfolg. Weitere – mit anderen Themen – werden folgen.
¦
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2003
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Buchbesprechungen
Alex Barnett: Schwarze Löcher und an”
dere Phänomene“, 2003, Dorling Kindersley
Verlag GmbH, Starnberg, ISBN 3-8310-0399-8
Dieses Buch ist eine Startrampe ins Univer”
sum...“. Dieser Satz findet sich auf der ersten Seite
dieses Buchs für Kinder und Jugendliche. Gleich
vorweg: Es ist eine gute Startrampe.
Mit vielen Bildern, ansprechenden Grafiken und
lockeren Texten geht es durchs Universum. Dies geschieht ohne allzuviel Thoerie, aber natürlich mit
den wichtigen astronomischen Zahlen“. Die Fas”
zination die das Universum auf den menschlichen
Geist ausübt, spiegelt sich auf allen Seiten wieder.
Das Buch behandelt die Themen, die Kinder und
Jugendliche ansprechen: Schwarze Löcher, der Urknall, Stein-Planeten (unsere Erde z.B.), Galaxien, Aliens (Ausserirdische), tote Saurier, usw. usf..
Das alles ist interessant aufgemacht, nicht sensationsmäßig und vor allem immer sachlich korrekt.
Es ist eindeutig ein Buch unserer Zeit: Über
das Buch verteilt finden sich Web-Tipps“.
”
Dort finden sich weiterführende Informationen,
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 5/2003
die ebenfalls gut verdaulich sind. Besonders
hervorheben möchte ich hier den Tipp auf
http://www.avgoe.de/StarChild/index.html. Hier
findet sich ein Trainingszentrum für junge Astro”
nomen“, welches sehr gut gelungen ist.
Die Sprache und der allgemeine Stil ist Kindern
und Jugendlichen angepaßt ( Unsere Galaxis sieht
”
aus wie zwei Spiegeleier, die mit der Unterseite
aneinandergeklebt sind...“) . So werden unter der
Überschrift Megainteressant“ besonders interes”
sante Fakten aufgelistet.
Und für die Kinder, die das Weltraumfieber dann
so richtig gepackt hat, gibt es ein Kapitel über das
Beobachten von Sternen.
Im Infoteil des Buches werden Daten über das
Sonnensystem, einige Sterne, sowie Zeittafeln mit
den wichtigsten Ereignissen und Entdeckungen aus
Astronomie und Raumfahrt aufgelistet.
Ein wirklich gutes Buch – für Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene, die in einem lockeren,
leicht verständlichen Stil in die Astronomie eingeführt werden wollen. Und das zu einem Preis von
unter 10 Euro!
Bernd Scharbert
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Volkssternwarte Darmstadt e.V., Flotowstr. 19, 64287 Darmstadt
POSTVERTRIEBSSTÜCK
. . . . . Veranstaltungen und Termine . . . . . September / Oktober 2003 . . . . .
Donnerstags ab
19:30
Leseabend, Beobachtung, Gespräche über astronomische Themen,
Fernrohrführerschein
Sonntags ab
10:00
Sonnenbeobachtung mit Gesprächen über astronomische Themen
Freitag,
05. 09.
19:00
Astro-Jugend
Samstag,
06. 09.
20:00
Öffentlicher Vortrag:
Mars: Altes und Neues von unserem roten Nachbarn“
”
Donnerstag,
18. 09.
20:00
Redaktionssitzung Mitteilungen 6/2003
Donnerstag,
02. 10.
20:00
Öffentliche Vorstandssitzung
Freitag,
10. 10.
19:00
Astro-Jugend
Donnerstag,
16. 10.
20:00
Redaktionssitzung Mitteilungen 6/2003
Samstag,
18. 10.
20:00
Öffentlicher Vortrag:
Sebastian Hönig: Kometen und Ihre Entdecker“
”
Samstag,
18. 10.
Donnerstag,
23. 10.
Redaktionsschluss Mitteilungen 6/2003
20:00
Themenabend: Der Sternenhimmel im Herbst (Fernglas mitbringen!)
Die Astro-Fotografie-Gruppe trifft sich nach telefonischem Rundruf. Interessenten mögen
Freitags- oder Samstagsabend auf der Sternwarte anrufen oder ihre Telefonnummer hinterlassen
Volkssternwarte Darmstadt e.V.
Observatorium Ludwigshöhe: Geschäftsstelle:
Auf der Ludwigshöhe 196
Flotowstr. 19
Telefon: (06151) 51482
64287 Darmstadt
email: [email protected]
Telefon: (06151) 130900
http://www.vsda.de
Telefax: (06151) 130901
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