Gebäudemodernisierung mit Gewinn

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Ausgabe 2010
Gebäudemodernisierung
mit Gewinn
Energie sparen - Kosten senken - Umwelt schützen
Was beim Kesseltausch wichtig ist
Solare Energie
in Remscheid
Übersicht - aktuelle
Förderprogramme 2010
Energieberatungsprogramme im Überblick
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Vorwort
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Remscheiderinnen und Remscheider,
wir alle konnten verfolgen, wie schwer sich die Regierungen der Welt bei der
Klimakonferenz in Kopenhagen damit getan haben, verbindliche Ziele zu vereinbaren, um die zunehmende Erderwärmung zu stoppen und den Ausstoß von
Kohlendioxid zu verringern.
Mit der vorliegenden zweiten Ausgabe der Broschüre „Gebäudemodernisierung
mit Gewinn“ erhalten Sie eine Informationsquelle, die Ihnen hilft, den Energieverbrauch in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus zu senken. Das spart Ihnen Energiekosten und unterstützt, den Klimawandel zu bremsen.
Viele Möglichkeiten, die Energiekosten und den Energieverbrauch zu senken,
sind mittlerweile umsetzbar. Wer rechtzeitig sein Haus saniert oder beim Neubau
den Energiebedarf in den Mittelpunkt seiner Entscheidungen stellt, hat später eine
geringere finanzielle Belastung und lebt ökologischer.
Lohnt sich für Sie die Installation einer Solaranlage? Oder – Schwerpunktthema
der Broschüre – arbeitet Ihre Heizung überhaupt effektiv? Durch einfache Maßnahmen erhalten Sie den Wert Ihrer Immobilie oder steigern ihn sogar. Gemeinsam mit kompetenten Fachleuten und lokalen Fachfirmen kann dann Ihr individuelles Bau- oder Modernisierungsvorhaben Wirklichkeit werden.
Wenn es um das Energiesparen geht, gibt es keine Patentlösungen. Vielmehr
geht es darum, mit guten Planern, Energieberatern und Handwerksbetrieben
individuelle Lösungen umzusetzen. Informationen, Ideen und Anregungen hierfür
bietet die vorliegende Broschüre.
Auf der Suche nach dem richtigen Experten für Ihre konkrete Fragestellung unterstützt Sie die Stadt Remscheid mit ständig aktualisierten Informationen auf der
Internetseite www.alt-bau-neu.de/remscheid.
Viele kleine Bausteine führen letztlich dazu, dass wir in Remscheid global denken
und lokal tatsächlich klimaschonend handeln.
Die Broschüre „Gebäudemodernisierung mit Gewinn“ und auch die Internetplattform www.alt-bau-neu.de/remscheid werden Ihnen sicherlich genau jene
Anregungen und Informationen liefern, die Sie für Ihre Entscheidungen zum energieoptimierten Wohnen in Remscheid benötigen.
Ich wünsche Ihnen eine anregende und hilfreiche Lektüre.
Beate Wilding
Oberbürgermeisterin
www.bauwissen.com Ansprechpartner vor Ort
Stadt Remscheid
Fachdienst Umwelt
Telefon: (0 21 91) 16 - 33 13
Internet: www.remscheid.de
E-Mail:[email protected]
Ansprechpartnerin:
Frau Meves
www.alt-bau-neu.de/remscheid
Internetportal AltbauNEU zur energetischen Gebäudemodernisierung
Verbraucherzentrale NRW e.V.
Beratungsstelle Remscheid
Alleestr. 101-103
Telefon: (0 21 91) 29 34 11
Internet:
www.vz-nrw.de/remscheid
E-Mail: [email protected]
Ansprechpartner:
Frau Schwertner, Herr Klapper
Angebote:
■ Tipps zum Energie sparen und Klimaschutz für Privathaushalte, Gewerbeund Dienstleistungsbetriebe
■ allgemeine Auskünfte zu den Förder- und Kreditprogrammen des Landes
und des Bundes
■ Hilfe bei der Suche nach einem qualifizierten örtlichen Ansprechpartner in
Energiefragen sowie lokaler Dienstleister (Handwerker, Energieberater, Architekten, Kreditinstitute): www.alt-bau-neu.de/remscheid
■ Verbreitung von thematischen Broschüren zu den Themenfeldern Wärmeschutz, Altbausanierung, Neubau, Heizung und Warmwasser, Stromsparen
im Haushalt, Nutzung von erneuerbaren Energien
Auf den Internetseiten www.alt-bau-neu.de/remscheid finden Gebäudeeigentümer übersichtlich strukturiert alles Wissenswerte rund um die energetische
Gebäudesanierung. Die Datenbank unterstützt Hausbesitzer bei der Suche
nach kompetenten Dienstleistern.
Öffnungszeiten:
Montag + Donnerstag 10.00 – 12.00 Uhr, 14.00 – 19.00 Uhr, Dienstag nach
Vereinbarung, Mittwoch + Freitag 9.00 – 14.00 Uhr
Energieberatung nach Terminvereinbarung
Angebote:
Anbieterneutrale und persönliche Beratung zu allen Energiethemen:
■ Wärmedämmung, Heizungstechnik,
■ Warmwasser, Solarenergie, Feuchtigkeit und Schimmelbildung, Senkung
des Raumwärmebedarfs,
■ Strom sparen im Haushalt, Verleih von Strom-Messgeräten,
■ Förderprogramme, Ratgeber und Testberichte,
■ Veranstaltungen und Vorträge.
■ Energie-Vor-Ort-Beratung: Initialberatung zur Gebäudesanierung (Kosten
60 Euro), Terminvereinbarung: 0 18 01 11 59 99 (3,9 Cent pro Minute aus
dem deutschen Festnetz, Preise für Mobilfunk können abweichen)
EWR GmbH
ServiceCenter im Allee-Center
Alleestr. 72
42853 Remscheid
Telefon: (0 21 91) 16 - 45 41 und
16 - 45 42
Telefax: (0 21 91) 16 - 52 24
Internet: www.ewr-gmbh.de
E-Mail: [email protected]
Ansprechpartner: Herr Hoffmann, Herr
Stebbe
Öffnungszeiten:
Mo., Mi., Fr. 8.00 - 18.30 Uhr
Di., Do. 9.00 - 18.30 Uhr
Energieagentur NRW
Kasinostr. 19-21 • 42103 Wuppertal
Telefon (02 02) 2 45 52-0
Telefax (02 02) 2 45 52-30
Internet www.ea-nrw.de
E-Mail: [email protected]
Hotline zur „Gebäudemodernisierung“ 0 18 03 / 19 00 00
(Kosten 9 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz, Preise für Mobilfunk
können abweichen). Erreichbar montags bis donnerstags 8.00 – 18.00 Uhr,
freitags 8.00 – 16.30 Uhr
Bauratgeber 2010
Angebote:
Kostenlose Energieberatung für Privathaushalte sowie Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe,
individuelle Beratung zur Durchführung eines Vorhabens.
Einzelne Themen sind: Heizung und Warmwasserbereitung, Heizwärmelieferung und Contracting, baulicher Wärmeschutz, Energiediagnose für Gebäude
(auch vor Ort möglich), Einsatz von erneuerbaren Energien, energierelevante
Förderprogramme, Beleuchtung, Energie- und Wassereinsparung, Tarifberatung, effizienter Einsatz von Haushaltsgeräten und Haustechnik, Musterhaustechnik-Ausstellung, Ausstellung des verbrauchsorientierten Gebäudeenergieausweises.
Inhalt
Vorwort
3
AltbauNEU – Service zur Gebäudemodernisierung
Der Remscheider Heizspiegel 2010
6
8
Alles bestens geregelt? Heizungsoptimierung spart Geld
9
Rund ums Sanieren
Alt, groß und teuer: Wie Gebäudetyp und Heizkosten zusammenhängen
10
Heizung & Solartechnik
Was beim Kesseltausch wichtig ist
Die alte Heizungspumpe muss raus
11
Der hydraulische Abgleich muss sein
14
Mit Photovoltaik zum Nullenergiehaus
15
Was bei Wärmepumpen zu beachten ist
16
18
Solare Energie in Remscheid
Zache und Buderus setzen auf regenerative Energien und Energieeffizienz
19
20
Energieberatung & Förderungen
Energieberatungsprogramme im Überblick
Die „Vor-Ort-Beratung“
Ihre persönliche Beratung mit Gewinn!
22
Erneuerbare Energien in der Region
26
Die Energieeinsparverordnung 2009
27
40er-Jahre-Haus in Remscheid
28
Volksbank Remscheid-Solingen eG: Individuelle Beratung ist Trumpf
30
Übersicht der Förderprogramme
32
24
Bauen & Modernisieren
Holz als Brennstoff ist vielfältig
WDVS – Eine Rechnung, die aufgeht
Wärmedämmung im Altbau lohnt sich
35
38
40
Energiesparprojekte der Stadt
Stadt Remscheid heizt mit warmer Luft
43
Energetische Erneuerung der GHS Rosenhügel
Geändertes Nutzerverhalten in Schulen und Kindertageseinrichtungen spart Energie
ÖKOPROFIT® im Bergischen Städtedreieck
Betriebskosten senken - Image steigern - Umwelt schützen!
44
Adressenservice & Impressum
50
46
48
www.bauwissen.com Rund ums Sanieren
AltbauNEU – Service zur
Gebäudemodernisierung
Kern der „Serviceplattform AltbauNEU“
sind das Internetportal www.alt-bau-neu.
de/remscheid und die damit verbundenen
Dienstleistungen rund um das Thema energetische Gebäudemodernisierung. Mit dem
Projekt AltbauNEU ergänzt Remscheid sein
Angebot zur Energieberatung.
loads und Links“, die Remscheider Gebäudetypologie, Praxisbeispiele für sanierte Gebäude und die Datenbank mit lokalen
Dienstleistern.
Veranstaltungen wie Seminare, Messen, Beratungs- und Informationstage werden hier frühzeitig angekündigt. Hier kann
man sich für den Newsletter anmelden, der regelmäßig interessante Informationen zur Gebäudesanierung anbietet.
Datenbank mit kompetenten Experten
In der Datenbank finden Gebäudeeigentümer kompetente Unterstützung für ihr Vorhaben. Das Informationsangebot zeichnet sich durch eine lokalspezifische Expertensuche aus, mittels der online qualifizierte Dienstleister wie Energieberater,
Handwerker sowie Architekten / Ingenieure und Kreditinstitute in der Umgebung zu finden sind, die unterschiedliche
Aspekte der energetischen Gebäudemodernisierung fachlich
kompetent unterstützen.
Mit Hilfe einer Suchfunktion „spuckt“ die Internetplattform
für jede Fragestellung gleich mehrere lokale ansässige Experten
und Fachfirmen aus. Die Datenbanken zur Suche sind übersichtlich und es bedarf nur weniger „Klicks“ um Experten zu
finden. Die lokale Datenbank unterstützt Hausbesitzer bei der
Suche nach einem kompetenten Ansprechpartner.
Auch „Sanierungsbegleiter“, das sind qualifizierte Baufachleute, die den Bauherren bei der Vorbereitung und Durchführung der Maßnahmen begleiten, können in der Datenbank gefunden werden.
Startseite des Internetportals AltbauNEU
I
m Internet stehen unter der Adresse www.alt-bau-neu.de/
remscheid eine Reihe von allgemeinen Informationen in
leicht verständlicher Form zur Verfügung, ob es um „Wissenswertes zur Altbaumodernisierung“, den vielfach erforderlichen „Rat vom Experten“ oder auch die Überprüfung des
eigenen Wissens im „Bauherrenquiz“ geht. Die gesuchten Informationen lassen sich schnell und zielgerichtet finden.
Die Informationen zur Gebäudehülle werden beispielsweise
gegliedert in die Bereiche Wärmedämmung, Fenster, Wärmebrücken, Luftdichtigkeit und Qualitätssicherung. Unter dem
Aspekt Heizung findet man alles rund um Brenntwerttechnik,
Wärmepumpe, Heizen mit Holz, Nutzung von solarer Energie
sowie die Optimierung bestehender Heizungsanlagen durch
den hydraulischen Abgleich und zu Heizungspumpen.
Und es finden sich unter „Remscheid Lokal“ die benötigten lokalen Informationen wie beispielsweise „Aktuelles“, „Down Bauratgeber 2010
Wer lieber die Rechercheergebnisse der Datenbank in Papierform haben möchte, kann die Energiespar-Hotline anrufen:
(02191) 16 – 33 13.
Übersichten der Förderprogramme
Einen ersten Überblick über mögliche Förderprogramme von
Bund und Land verschaffen die übersichtlichen und knappen
Förderblätter. Auf diesen Blättern sind vorhabenbezogen alle
relevanten Förderprogramme zusammengefasst, so dass der
Bauherr mit einem Blick erkennen kann, welche Finanzmittel
er in Anspruch nehmen kann.
Unterstützung für Gebäudebesitzer
Mit AltbauNEU werden keine konkreten Baumaßnahmen
gefördert, sondern Ziel ist es, Bürger und Gebäudeeigentümer dabei zu unterstützen, sinnvolle Maßnahmen zur energetischen Modernisierung von Gebäuden umzusetzen. Dabei
sollen Hausbesitzer und Sanierungsfachleute zusammengebracht werden. Vom Energieausweis-Aussteller über den
Rund ums Sanieren
Dämmstoff- oder Heizungsfachmann bis zum Dachdecker
sind dort alle wesentlichen Dienstleister vertreten. 125 Energieberater, Handwerker, Architekten und Kreditinstitute aus
Remscheid haben sich eintragen lassen.
Das Internet ersetzt nicht das persönliche Beratungsgespräch,
das der wichtigste Schritt zur Durchführung von Sanierungsmaßnahmen ist. Vielfach fehlt sanierungswilligen Gebäudebesitzern auch einfach nur die Kontaktadresse eines Energieberaters oder eines Handwerkers. Diese Lücke wird mit dem
Internetportal AltbauNEU geschlossen.
Die Stadt Remscheid beteiligt sich bereits seit 2005 an dem
Projekt „AltbauNEU – Serviceplattform Altbausanierung“,
das in Kooperation mit weiteren Kommunen und Kreisen in
Nordrhein-Westfalen getragen wird. Beteiligte Städte sind Bochum, Bottrop, Dortmund, Düsseldorf, Essen, Gelsenkirchen,
Münster, Remscheid, Solingen sowie die Kreise Borken, Coesfeld, Steinfurt, Gütersloh, Recklinghausen, Mettmann und Warendorf. Fachliche Unterstützung ist durch die EnergieAgentur.NRW und die Verbraucherzentrale NRW sichergestellt.
AltbauNEU wird durch das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie NRW im Rahmen der landesweiten Aktion „Mein Haus spart“ finanziell unterstützt.
Eine Aktion im Rahmen der
Gemeinschaftsinitiative
“Mein Haus spart”, gefördert
durch das Ministerium für
Wirtschaft, Mittelstand und
Energie des Landes NRW.
Wer wirft schon gern sein Geld zum Fenster raus?
Energiesparmaßnahmen am Gebäude zahlen sich in vielerlei
Hinsicht aus. In erster Linie reduzieren sie die Betriebskosten. Bauliche Maßnahmen dienen gleichzeitig der Instandhaltung: Bauschäden können vermieden und behoben werden. Durch die Sanierung steigt der Wert der Immobilie, aber
auch ihre Attraktivität. Indem Energiesparmaßnahmen Schadstoffemissionen vermindern und Ressourcen schonen, tragen sie zum Umweltschutz bei. Für die Bewohner steigt der
Wohnkomfort.
Es wird die Broschüre „Orientierungshilfe zum Energieausweis
für Wohngebäude“ angeboten.
Flyer, Broschüren, Kontaktadressen
Die Nutzung des Internetportals www.alt-bau-neu.de/remscheid ermöglicht zwar einen schnellen Zugriff auf die benötigten Informationen, es ist jedoch nicht der einzige Weg sich
zu informieren. Alles Wissenswerte gibt es auch als Flyer, InfoBroschüren und in Form aktuell gehaltener Listen.
Infos und kontakt
Fachdienst Umwelt
Elberfelder Str. 36
42853 Remscheid
Monika Meves
Telefon (02191) 16 – 33 13
E-Mail [email protected]
www.bauwissen.com Rund ums Sanieren
Der Remscheider Heizspiegel 2010 ermöglicht eine
erste Grobeinschätzung des energetischen Zustandes
eines Gebäudes. Mit dem Remscheider Heizspiegel und
der eigenen Heizkostenabrechnung (Mieter) bzw. Rechnung des Energielieferanten (Eigentümer) zur Hand,
können Mieter und Hauseigentümer schnell herausfinden, ob ihr Gebäude ein Energieverschwender ist.
Was ist der Heizspiegel?
Ein Heizspiegel gibt den durchschnittlichen Heizenergieverbrauch und die durchschnittlichen Heizkosten von Wohngebäuden wieder. Er unterscheidet zwischen den Energieträgern
Heizöl, Erdgas und Fernwärme sowie danach, ob das Warmwasser zentral (im Heizungskeller) oder dezentral (auf der
Etage) erhitzt wird. Auch die Größe der Gebäude wurde in der
Bewertung berücksichtigt. Mieter und Hauseigentümer erfahren, in welche Kategorie Verbrauch und Kosten ihres Gebäudes
fallen: optimal, durchschnittlich, erhöht oder extrem hoch.
Das Besondere des Heizspiegels ist, dass damit jene Gebäude aufgefunden werden können, deren Heizenergieverbrauch
und Heizkosten ausgesprochen hoch sind. Dort ist das größte Einsparpotential vorhanden. Hier zahlen sich Wärmedämmung und Heizungssanierung am schnellsten aus.
Bauratgeber 2010
Grundlage des Heizspiegels sind die Heizkostenabrechnungen
zentralbeheizter Wohngebäude. Mieter und Eigentümer können die Zahlen ihrer Jahresabrechnungen mit den Werten des
Heizspiegels vergleichen und so ihr Gebäude und das Nutzerverhalten einstufen.
Rund ums Sanieren
Alles bestens geregelt?
Heizungsoptimierung spart Geld
Gebäudebesitzer können durch eine effiziente Heizung Energiekosten einsparen und
den Komfort steigern. Gerade in Altbauten
ist eine Optimierung der Heizungsanlage
eine sinnvolle Maßnahme, die mit geringen
Investitionen durchgeführt werden kann.
Mit der Kampagne „Schöner heizen, leiser
sparen - alles bestens, weil geregelt“ sollen
Hausbesitzer auf die Optimierungspotenziale aufmerksam gemacht werden.
Wer führt die „Heizungs-Visite“ durch?
In Remscheid gibt es aktuell sechs Heizungsfachhandwerker,
die die Heizungs-Visite durchführen. Es handelt sich um die
Firmen
• Wilhelm Franz Sanitär-Installation-Heizungsbau, Kochstr. 8,
Telefon (02191) 7 00 18
• Werner Heidmann, Inh. D. Achenbach, Vereinsstr. 5,
Telefon (02191) 2 44 53
• Axel Schmidt, Nüdelshalbach 96C, Telefon (02191) 29 26 22
• Walter Steinhaus KG, Edelhoffstr. 5-7, Telefon (02191) 8 07 60
• Rudolf Wenzel oHG, Langestr. 27, Telefon (02191) 7 32 78
• Armin Zache GmbH & Co. KG, Platz 27,
Telefon (02191) 88 21 21
Zuschüsse durch die KfW
Rauschen oder pfeifen die Ventile am Heizkörper? Werden
Heizkörper in einem Zimmer zu heiß, im anderen Zimmer
gar nicht richtig oder erst spät warm? Im Zweifelsfall läuft
die Heizungsanlage mit unnötig hohen Temperaturen, einer
überhöhten Leistung der Umwälzpumpe oder sogar beidem.
Dies führt zu einem ineffizienten Betrieb der Heizung und zu
hohen Energiekosten. Gebäudebesitzer sollten unbedingt die
Optimierung ihrer Heizungsanlage ins Auge fassen.
Ein finanzieller Anreiz zur Durchführung der Maßnahmen ist
auch die Sonderförderung der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau). Gefördert wird die Optimierung der Wärmeverteilung im Rahmen bestehender Heizungsanlagen. Der Zuschuss
beträgt 25 Prozent der Kosten für die Optimierung der Wärmeverteilung, wenn die Kosten über 600 Euro liegen. Die Antragstellung erfolgt nach Durchführung der Maßnahmen, bis
spätestens drei Monate nach Abschluss des Vorhabens.
Die „Heizungs-Visite“ hilft
Kompetente Remscheider Fachhandwerker führen nach Terminvereinbarung die so genannte „Heizungs-Visite“ durch.
Dabei wird der Zustand der Heizungsanlage festgestellt. Neben
den Bereichen der Wärmeerzeugung und -verteilung werden
auch die Wärmeübergabe und das Ausmaß der Wärmeverluste betrachtet. Zusammen mit den zentralen Kennwerten
des Gebäudes und der Anlage kann der Fachmann anschließend individuelle Empfehlungen aussprechen, welche Maßnahmen zur Heizungsoptimierung ergriffen werden können
bzw. sollten.
Haustechnische Sanierungsmaßnahmen können beispielsweise sein:
• Regelung oder Neuinstallation der Heizungspumpe
• Durchführung eines hydraulischen Abgleichs
• Einbau voreinstellbarer Thermostatventile
• Austausch des Kessels
Eine energetische Optimierung macht häufig auch dann Sinn,
wenn die Abgasgrenzwerte der Heizungsanlage noch im „grünen Bereich“ liegen und seitens des Schornsteinfegers keine
Aufforderung zur Reparatur oder zum Ersatz der Anlage oder
des Kessels erfolgt ist.
Infos und kontakt
Fachdienst Umwelt
Elberfelder Str. 36
42853 Remscheid
Monika Meves
Telefon (02191) 16 – 33 13
E-Mail [email protected]
Kreditanstalt für Wiederaufbau
Sonderförderung, Programm 431
Telefon 01801 / 33 55 77
(3,9 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz,
Preise für Mobilfunk können abweichen)
Internet www.kfw-foerderbank.de
E-Mail [email protected]
www.bauwissen.com Rund ums Sanieren
Alt, groß und teuer: Wie Gebäudetyp
und Heizkosten zusammenhängen
Wir verbrauchen viel Energie für das Beheizen unserer Wohngebäude. Da mittelfristig
die Energiepreise mit hoher Wahrscheinlichkeit weiter steigen werden, sind
Gebäudebesitzer gut beraten, sich über
Sanierungsmöglichkeiten Gedanken zu machen.
Bis zum Erlass der ersten Wärmeschutzverordnung im Jahr
1978 lassen sich in Remscheid sechs Baualtersklassen mit typischen Schwachstellen unterscheiden. Diese Baualtersklassen lassen sich nochmals in freistehende Häuser, Reihenhäuser
und Mehrfamilienhäuser aufteilen. Für jeden dieser fünfzehn
Haustypen liegt ein eigenes Datenblatt vor.
Übersichtliche Datenblätter
Anhand des Gebäudealters und der Gebäudeform kann jeder
den Heizenergieverbrauch seines Hauses selbst einschätzen
und sich mögliche Sanierungsmaßnahmen und Einsparpotenziale aufzeigen lassen. In der Broschüre „Remscheider Gebäudetypologie“ werden nicht nur typische Gebäudemerkmale
aufgezeigt, sondern sie hilft auch herauszufinden, wo – je nach
Häusertyp – unnötig Energie verbraucht wird. Kurz und übersichtlich werden nachträgliche Dämmmaßnahmen und Möglichkeiten der Energieeinsparung beschrieben. Beispielsweise
können baulicher Wärmeschutz, eine Optimierung der Heizungsanlage und energiesparendes Verhalten den Energieverbrauch eines um 1950 errichteten Einfamilienhauses bis zu 70
Prozent senken.
Energetische Sanierungsmaßnahmen entlasten nicht nur den
Geldbeutel, sondern verringern auch den CO2-Ausstoß, wodurch ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz geleistet wird.
Wer modernisiert, kann von den zinsgünstigen Krediten und
Zuschüssen der KfW-Förderbank profitieren. In verschiedenen
KfW-Programmen werden klimaschutzrelevante Maßnahmen
mit einem besonders günstigen Zinssatz gefördert.
Die „Remscheider Gebäudetypologie“ kann aber kein ausführliches Energiegutachten ersetzen, das unbedingt von einem
qualifizierten Energieberater erstellt werden sollte, wenn Gebäudebesitzer über eine Sanierung nachdenken.
W
ie hoch ist der Heizenergieverbrauch Ihres Gebäudes?
Soll eine Sanierung in Angriff genommen werden?
Wer sich diese Fragen stellt und sich schon seit längerem über
hohe Heizkosten ärgert, dem kann zur ersten Information die
so genannte „Remscheider Gebäudetypologie“ eine hilfreiche
Unterstützung sein. Es gibt für 15 verschiedene Remscheider
Haustypen einzelne Datenblätter, die in einer umfassenden
Broschüre zusammengefasst sind.
10 Bauratgeber 2010
Infos und kontakt
Fachdienst Umwelt
Elberfelder Str. 36
42853 Remscheid
Monika Meves
Telefon (02191) 16 – 33 13
E-Mail [email protected]
Heizung & Solartechnik
Was beim Kesseltausch wichtig ist
Welche Heizung passt zu meinem Haus?
Diese Frage ist bei der Vielzahl zur Verfügung stehender Heizsysteme schwierig zu
beantworten. Neben der Energieeffizienz
einer Heizungsanlage ist auch das Abschätzen der „bezahlbaren Verfügbarkeit“ des
Brennstoffes von besonderer Bedeutung.
Die Anschaffung einer Heizungsanlage wird
schließlich für 15 Jahre und länger getätigt.
Z
ahlreiche Hauseigentümer stehen derzeit vor der Erneuerung Ihrer alten Heizkessel. Alle diese Hauseigentümer
beschäftigt dabei die zentrale Frage: Macht es Sinn, weiter auf
die herkömmliche Technik zu setzen oder lohnt sich ein teilweiser oder völliger Umstieg auf erneuerbare Energien? Schon
bald wird klar: Hierauf gibt es unterschiedliche Antworten,
oft abhängig von der Einstellung bzw. den Interessen des Gefragten. Wer sich schließlich näher damit beschäftigt wird
bald erkennen: Das einzig wahre Heizsystem gibt es nicht.
Was ist also zu tun?
Energiesparmaßnahmen einplanen
Da die Energiekosten unser Haushaltsbudget weiterhin, relativ sicher mit steigender Tendenz, belasten werden, sollten
alle erdenklichen Energiesparmaßnahmen ernsthaft überprüft
werden. Dazu zählen:
■ oberste Geschossdecke dämmen,
■ Kellerdecke von unten dämmen,
■ Fenster sanieren bzw. tauschen,
■ Außenwände dämmen,
■ Dämmung der Heizungsverteilungsrohre,
■ Austausch der Heizungsumwälzpumpen gegen moderne
Hocheffizienzpumpen.
Für die Haustechnik gibt es heute viele Produkte. Für jedes Gebäude muss das Heizsystem individuell geplant werden.
Foto: Buderus
Abhängig von den baulichen Gegebenheiten ergeben sich unterschiedlich hohe Kosten. Lohnend ist es auf jeden Fall, intensiver über die einzelnen möglichen Sanierungsschritte
nachzudenken. Ein diesbezügliches Gespräch mit einem Energieberater ist vor der Heizungsmodernisierung also immer
empfehlenswert. Nach der Sanierung des Hauses ist der Energiebedarf wesentlich geringer und der neue Heizkessel kann
daher oft kleiner ausfallen, was wiederum Kosten sparen
kann.
Kombinieren nicht vergessen
Mit der Installation der neuen Heizung bietet sich die Möglichkeit, die Öl- oder Gasheizung mit einer Solaranlage, einer
Wärmepumpe zur Warmwasserbereitung oder mit einem Kaminofen als Zusatzheizung zu kombinieren. Dies ist speziell in Hinblick auf steigende Energiekosten für fossile Brennstoffe empfehlenswert. Die Ölpreise hängen vornehmlich von
der weltwirtschaftlichen Konjunkturentwicklung ab. Kommt
der Wirtschaftsmotor wieder auf Touren, so werden auch der
Weltölverbrauch und die Ölpreise wieder extrem noch oben
klettern. So schwankte der Erdgaspreis in den letzten drei Jahren zwischen 6 und 8 Cent pro Kilowattstunde, Heizöl sogar
zwischen 4,6 und 10 Cent. Im Vergleich dazu war der Preis
für die Kilowattstunde Wärme aus Holzpellets mit 3,8 bis 4,5
Cent recht stabil. Bei Stückholz ist die Bandbreite wieder etwas
größer, zwischen 3 und 7 Cent, allerdings beziehen sich die 7
Cent auf städtische Gebiete. Nicht vergessen werden sollte die
Vor Beginn der Wirtschaftskrise (Ende 2007) zeigte sich, wie
hoch die Preise für fossile Energie steigen können.
www.bauwissen.com 11
Heizung & Solartechnik
Ratsam ist beim Einsatz der Gasbrennwerttechnik auch das Integrieren einer Solaranlage mit einem bivalenten Warmwasserspeicher. Graphik: ASUE
Solaranlage: Einmal installiert liefert sie warmes Wasser praktisch kostenlos. Empfehlenswert sind ebenso Solar-Systeme
zur Heizungseinbindung.
Ein zusätzliches Heizsystem bietet sich speziell im Altbau
an, wo der Heizenergieverbrauch durchschnittlich wesentlich höher ist als im Neubau. Das behagliche Kaminfeuer im
Wohnraum sorgt zudem für ein höheres Maß an Unabhängigkeit. Steigen die Preise für fossile Energieträger von heute
auf morgen sprunghaft an, dann kann kurzfristig die Holzheizung (Kamin-, Kachel- oder Grundofen) intensiver genutzt
werden.
Niedertemperatur-Heizkessel und Brennwertkessel passen die
Wärmeerzeugung an den Heizbedarf an. Sie arbeiten mit gleitenden Vorlauftemperaturen. In 85 bis 90% der Heizperiode
wird bei Temperaturen über 0o C geheizt. Daraus wird ersichtlich, wie wichtig das Anpassen der Heizleistung an den Bedarf
ist. Standardkessel müssen praktisch immer Vollgas geben, mit
dementsprechend hohen Verlusten. Sie erreichen nur JahresNutzungsgrade zwischen 60 und 70%. Demgegenüber erreichen Niedertemperaturheizkessel Werte von ca. 90 bis 93 %.
Vor dem Aufkommen der Brennwerttechnik war die latente
Wärme (im Abgas enthaltene Energie des Wasserdampfes)
des Abgases nicht nutzbar. Die maximal erreichbare Energienutzung bezog sich daher auf diesen unteren Heizwert (Hu)
des Brennstoffes. Darauf beziehen sich noch heute viele Angaben, wodurch Kesselwirkungsgrade von über 100% entstehen. Sinnvoller ist der Bezug auf den oberen Heizwert (Ho),
also inklusive des Potenzials der Brennwertnutzung. Hier ist
auch der Gesetzgeber gefordert, um dieser leidigen Diskussion ein Ende zu setzen. Bezogen auf den oberen Heizwert liegt
der maximale Kesselwirkungsgrad auch nur bei 100%. Allerdings würden die oben genannten Werte (für Standardkessel
und Niedertemperaturkessel) in Bezug auf den oberen Heizwert natürlich niedriger ausfallen.
Wird eine alte Ölheizung (Standardkessel) durch ein neues
Gas-Brennwertgerät ersetzt, so reduziert sich der Energieverbrauch um ca. 25 bis 30%. Wird ein Niedertemperaturkessel
erneuert, so ist mit einer durchschnittlichen Energieersparnis
von ca. 15% zu rechnen (Beispielwerte eines Einfamilienhauses
aus dem Jahre 1975 mit ca. 140 m2 Wohnfläche).
Gesamtkosten betrachten
Heizkessel werden in der Regel für 20 Jahre und länger genutzt.
Allein die Anschaffungskosten zu betrachten, ist daher völlig
unzureichend. Die Betriebskosten (im Wesentlichen die Kosten für den Brennstoff ) übersteigen die Anschaffungskosten
um ein Vielfaches. Betrachtet man den Preisanstieg bei fossilen Energieträgern über den Zeitraum von 15 bis 20 Jahren
und rechnet diesen weiter auf die nächsten 15 bis 20 Jahren
hoch, dann wird klar, dass die fossilen Energieträger für Heizzwecke kaum mehr zu bezahlen sein werden.
Kesselauswahl - worauf ist zu achten?
Ist die Entscheidung dahingehend gefallen, dass weiterhin mit
fossilen Energieträgern geheizt wird, so stellt sich die Frage:
Welcher Heizkessel soll es nun sein bzw. wie viel lässt sich mit
einem neuen Heizkessel sparen?
Bei der Beurteilung der Heizkessel sind unterschiedliche Typen
zu unterscheiden. Die herkömmlichen Standardkessel gehören
der Vergangenheit an. Sie haben schlechte Nutzungsgrade (Betrachtung der Energieeffizienz während eines Jahres), da konstant hohe Kesselwassertemperaturen und eine unzureichende
Dämmung des Kessels zu erheblichen Stillstand-, Abgas- und
Kesselverlusten führen. Zudem sind die alten Standardkessel
meist überdimensioniert. Wesentlich effizienter sind Niedertemperatur-Heizkessel und Brennwertkessel.
12 Bauratgeber 2010
Brennwertkessel nutzen auch die Kondensationswärme des
Wasserdampfes im Abgas. In herkömmlichen Standardkesseln und in Niedertemperatur-Heizkesseln kann die Kondensationswärme nicht genutzt werden. Dadurch entsteht ein
sogenannter latenter Abgasverlust (wird nicht im Schornsteinfegerprotokoll ausgewiesen). Neben Gas-Brennwertgeräten
gibt es Brennwertgeräte für Pellets- und Ölfeuerungen.
Graphik: ASUE
Heizung & Solartechnik
Tipps & hinweise
■ Planen Sie die Haustechnik frühzeitig, gemeinsam mit
der Gebäudekonstruktion, damit Sie im Neubau optimale Voraussetzungen für ein Gesamtsystem „Haustechnik“
schaffen können.
■ Berücksichtigen Sie bei der Heizungsmodernisierung Ihre
Gebäudessitutation und auch Ihr bestehendes Heizsystem (z.B. Heizkörper) und die daraus resultierenden notwendigen Vorlauftemperaturen, um Ihr Gebäude beheizen zu können.
■ Verpassen Sie bei einer Neuinstallation bzw. bei der Heizungsmodernisierung nicht die Chance, regenerative Energiequellen (Solarenergie, Holz, Wärmepumpe) zu nutzen.
■ Setzen Sie bei Gas auf die Brennwerttechnik.
Glücklich, wer bei der Modernisierung der Heizung auch
gleichzeitig an die Nutzung von erneuerbaren Energien denkt.
Niedertemperatur- oder Brennwerttechnik
Bei neuen Heizungen kommt aufgrund gesetzlicher Vorgaben nur die Niedertemperatur- oder Brennwertheizung in Betracht. Die Gasbrennwerttechnik kann einen theoretischen
Wirkungsgrad von 111%, die Ölbrennwertheizung 106% in
Bezug auf den unteren Heizwert (Hu) erreichen. In der Praxis
stellen sich die Werte aber erst dann ein, wenn mehrere Voraussetzungen erfüllt sind. Dazu zählen:
• niedrige Temperaturen im Heizungssystem,
• hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage,
• richtig eingestellte Regelung und Pumpen.
Wird Erdgas als Brennstoff eingesetzt, so sollte unbedingt
ein Brennwertgerät gewählt werden. Erdgasbrennwertgeräte
haben sich in der Praxis bewährt. Da unsere Heizungen großteils im Teillastbereich mit niedrigen Temperaturen fahren
können, lohnt sich die Investition. Die Mehrkosten sind zudem
heute schon verschwindend gering. Auch im Altbau sollte
heute beim Einsatz von Erdgas unbedingt die Brennwerttechnik genutzt werden. Spätere Sanierungen der Gebäudehülle reduzieren die Temperaturen im Heizungssystem, wodurch die
Brennwerttechnik besser genutzt werden kann.
Bei Ölbrennwertkesseln ist diese Aussage nicht ganz so eindeutig. Die Anschaffungskosten sind beträchtlich höher und
es werden niedrigere Temperaturen im Heizsystem benötigt, bevor überhaupt Kondensat anfällt, wodurch eben die latente Wärme erst genutzt werden kann. Zudem ist die maximale Zusatznutzung, stoffbedingt auf 6% beschränkt (bei Gas
11%). Rein wirtschaftlich stellt sich die Frage, ob es nicht sinnvoller ist, in ein zweites Heizsystem zu investieren, da man
dann auch unabhängiger ist von der Entwicklung der fossilen Energiepreise.
■ Achten Sie darauf, dass Ihr neuer Heizkessel mit einer
Hocheffizienzpumpe ausgestattet ist oder wählen Sie keine
eigene (integrierte) Pumpe.
■ Stellen Sie, wenn möglich, Ihren Heizkessel im beheizten
Raum auf.
■ Achten Sie auf eine passende Dimensionierung und auf
eine gute Einstellung des Kessels bzw. aller integrierter Einzelkomponenten der vorhandenen Haustechnik.
■ Bauen Sie einen Wärmemengenzähler ein, um Kontrolle
über Ihren Energieverbrauch zu haben. Wer seine Verbräuche kontrolliert, erkennt wann, wie und wodurch gespart
werden kann, ohne auf Komfort verzichten zu müssen.
■ Achten Sie auf einen bequemen Zugang zur Regelung. Wer
sich um die Heizung kümmert, möchte nicht immer in den
Keller gehen, um Einstellungen vorzunehmen. Günstiger
ist es, wenn die Heizungsregelung vom Wohnraum aus
einzustellen ist. Ein südorientiertes Wohnzimmer wird bei
direkter Sonneneinstrahlung sehr schnell warm. Die Heizung kann dann direkt abgeschaltet werden.
■ Sprechen Sie mit Ihrem Heizungsinstallateur darüber,
ob und wie Sie zu einem späteren Zeitpunkt erneuerbare
Energien in Ihre Haustechnik miteinbinden können.
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Heizung & Solartechnik
Die alte Heizungspumpe muss raus
Die Umwälzpumpe ist quasi das Herz der
Heizung, funktioniert sie nicht, wird es
in den Wohnräumen nicht warm. Leider
sind in den meisten Haushalten uneffiziente Heizungspumpen im Einsatz, sodass
durchschnittlich ca. 10 % des erforderlichen
Haushaltsstroms auf das Konto der Heizungspumpe geht.
I
n nahezu jedem Haus gibt es zumindest eine Umwälzpumpe. Sie befördert das Heizungswasser vom Heizkessel zu den
Heizkörpern und wird daher häufig auch als Heizungspumpe
bezeichnet. Nur wenige wissen, dass hier richtig gespart werden kann. Die Investition in eine neue Umwälzpumpe lohnt
sich meist innerhalb von 1 bis 5 Jahren, abhängig von der individuellen Heizungssituation. Energiesparer, deren Heizung
optimal eingestellt bzw. seltener in Betrieb ist (weil z.B. viel
mit Holz dazu geheizt wird), sparen weniger. Trotzdem amortisiert sich die Investition meist sehr schnell, zudem gibt es
auch noch einen Zuschuss von 100 Euro von der KfW.
Das Stromeinsparpotenzial ist groß
Um diese unnötige Energieverschwendung zu stoppen, wurden seitens der EU-Kommission im Juli 2009 Mindesteffizienzanforderungen für Umwälzpumpen festgelegt. Ab 2013
sollen ineffiziente Umwälzpumpen in zwei Stufen vom Markt
überhaupt verschwinden. Allein dadurch kann der Stromverbrauch der Privathaushalte EU-weit um ca. 44 Terawattstunden pro Jahr (TWh/a) sinken, was eine Reduzierung von ca.
20 Millionen Tonnen klimaschädlichen Kohlendioxides bedeutet. Dadurch würden, nach Berechnungen des VDMA-Fachverbands Pumpen + Systeme, zehn konventionelle Kohlekraftwerke oder die vier größten Kernkraftwerke „arbeitslos“.
Energieeffiziente Umwälzpumpen (Energieeffizienzklasse A)
verbrauchen im Vergleich zu „durchschnittlich installierten
Pumpen“ (Energieeffizienzklasse D) rund 75% weniger elektrische Energie. Im Ein- und Zweifamilienhausbereich sinkt
die Leistungsaufnahme beispielsweise von typischen 40 bis
90 W auf 5 bis 12 W.
Fakten zur Umwälzpumpe
Umwälzpumpen, die noch aus dem Anfang der 80iger Jahre
stammen, weisen standardmäßig eine Leistung von 140 Watt
auf, bei jüngeren Heizungsanlagen liegt die Leistungsaufnahme zwischen 45 bis 90 Watt (in der nebenstehenden Tabelle
wurde ein Mittelwert von 65 Watt angenommen). Gehen wir
davon aus, das in herkömmlichen Häusern Heizungspumpen
in einem Zeitraum von Sept. – Mai in Betrieb sind, so können
die durchschnittlichen Stromverbrauchswerte bzw. Stromkosten errechnet werden.
14 Bauratgeber 2010
Aus dieser Darstellung wird klar: Das Einsparpotenzial ist
enorm. Zudem sind in zahlreichen Häusern mehr als eine Umwälzpumpe in Betrieb.
140 Watt 65 Watt
7 Watt
Durchgehender Betrieb 6.500 h 910 kWh 422 kWh 46 kWh
Stromkosten 20 Cent/kwh
182,00 €
84,40 €
Nachts abgeschaltet 5.300 h
742 kWh 344 kWh 37 kWh
Stromkosten 20 Cent/kwh
148,40 €
68,80 €
9,20 €
7,40 €
Stromverbrauch/Stromkosten im Vergleich (Sept. bis Mai)
Neue Pumpentechnologie
Das enorme Einsparpotenzial ergibt sich aufgrund technischer
Entwicklungen (bei Umwälzpumpen der Energieeffizienzklasse A setzt man heute auf regulierbare Drehstrom-Synchronmotoren, wofür bisher Ansynchronmotoren verwendet wurden). Früher wurden Pumpen zudem standardmäßig
überdimensioniert; diese verbrauchen nun Jahr für Jahr unnötig viel Strom.
Pumpen-Check
Mit unserem Pumpen-Check auf bauwissen.com (Softlink 501)
erfahren Sie, ob sich der Austausch Ihrer alten Heizungsumwälz- oder Warmwasserzirkulationspumpe lohnt, d.h. wie
viel Sie an Strom, Kohlendioxid und Geld einsparen können.
Geben Sie dazu einzelne Standarddaten Ihrer Heizungspumpe (Hersteller, Jahr der Installation, Einbausituation), Ihres
Gebäudes (Baujahr, Wohnfläche) und Ihres Heizkessels (Baujahr, Hersteller, Kesseltyp, Leistung des Kessel) in das Pumpen-Check-Formular an. Sie erhalten dann eine ausführliche
Auswertung mit Informationen hinsichtlich Ihrer Energieeinsparmöglichkeiten durch den Austausch der veralteten
Heizungspumpe.
Pumpen-Check und weitere Infos:
www.bauwissen.com • softlink 501
Heizung & Solartechnik
Der hydraulische Abgleich muss sein
Mit einer neuen Heizungspumpe ist immer auch gleich der hydraulische Abgleich
vorzunehmen. Damit wird die Effizienz der
gesamten Heizungsanlage optimiert.
Umwälzpumpe & Hydraulischer Abgleich
Zu einer hydraulisch abgeglichen Heizungsanlagenhydraulik
gehört eine richtig eingestellte Umwälzpumpe. Es sollte sich
heute dabei immer um eine elektronisch geregelte Pumpe handeln. Bypass-Techniken wie eine Verbindungsleitung zwischen
Vor- und Rücklauf hinter der Pumpe sollten der Vergangenheit angehören. Damit wird nur die Rücklauftemperatur hinter dem Bypass erhöht. Der Differenzdruck wird meist nicht
eingehalten, in den meisten Fällen ist er zu hoch.
Von besonderer Bedeutung für eine funktionierende Heizungshydraulik ist auch das Ausdehnungsgefäß. Durch ein
falsch eingestelltes oder falsch montiertes Ausdehnungsgefäß kann es zu ebenfalls zu Luftgeräuschen kommen, die Heizungshydraulik wird gestört und es befindet sich Luft in der
Heizungsanlage. Ständiges Nachfüllen der Heizungsanlage ist
hier keine Lösung. Sprechen Sie Ihren Heizungsinstallateur
hinsichtlich einer Überprüfung des Ausdehnungsgefäßes an.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für einen
hydraulischen Abgleich?
Die Heizung links ist hydraulisch nicht abgeglichen; die Räume
werden unterschiedlich warm. Rechts ist die Heizung abgeglichen; Heizkörper und die Wohnräume sind gleichmäßig warm.
B
ei jedem Heizsystem (ebenso auch Kälteanlagen) mit getrennter Wärmeerzeugung und Wärmeabgabe ist auf eine
optimale Wärmeverteilung zu achten. Nur dann können alle
zu beheizenden Räume mit geringstem Energieaufwand ausreichend und gleichmäßig mit Wärme versorgt werden.
Der hydraulische Abgleich
Jegliche Heizungsoptimierung setzt die hydraulische Einregulierung (den hydraulischen Abgleich) voraus. Dabei werden für
alle Heizkörper im Wärmeverteilungsnetz gleiche Widerstände erzeugt. Notwendig dazu sind voreinstellbare Thermostatventile. Hier wurde in der Vergangenheit an der falschen Stelle gespart. Wegen weniger Cent pro Thermostatventil wurde
häufig auf veraltete Technik gesetzt, obwohl voreinstellbare
Ventile schon seit den 80iger Jahren auf dem Markt sind. Zur
Durchführung des ordentlichen hydraulischen Abgleichs sind
voreinstellbaren Ventile unumgänglich. Nur damit können
gleichmäßig warme Räume im Haus mit geringstem Energieeinsatz gewährleistet werden. Zusätzlich werden Daten über
das gesamte Wärmeverteilerrohrnetz, die Heizleistung der
Heizflächen sowie Gebäudedaten (Heizlast der Räume) benötigt.
In vielen Heizungsanlagen sind einige dieser Daten nur sehr
aufwendig zu ermitteln. Der hydraulische Abgleich sollte dann
zumindest mit Näherungswerten durchgeführt werden.
Untersuchungen von bestehenden Heizungsanlagen zeigen leider, dass nur ca. 15 bis 20% aller Heizungen hydraulisch richtig abgeglichen sind. Das Heizungswasser im Rohrleitungsnetz fließt, nach dem Prinzip des geringsten Widerstandes,
durch die an der Umwälzpumpe nächstliegenden Heizkörper
und auf dem kürzesten Weg wieder zur Heizzentrale zurück.
Von der Heizzentrale entfernt liegende Heizkörper werden
dadurch unzureichend mit Heizwasser versorgt. Das Resultat sind überheizte Räume in unmittelbarer Nähe der Heizung sowie unzureichende Wärme in von der Heizzentrale
entfernt liegenden Räumen. Leider wurde und wird mit diesem Problem nicht immer richtig umgegangen. Anstatt einen
notwendigen hydraulischen Abgleich durchzuführen, wurden
in der Vergangenheit häufig eine größere Umwälzpumpe, höhere Vorlauftemperaturen oder sogar ein größerer Heizkessel
als „notwendige Maßnahme“ in Betracht gezogen. Die Folge
sind überheizte Räume, Strömungsgeräusche sowie ein unnötig hoher Energieverbrauch für die Wärmeerzeugung und
Wärmeverteilung (Stromverbrauch für die Umwälzpumpe).
Der hydraulische Abgleich ist aber nicht nur dann sinnvoll
und notwendig, wenn einzelne Räume nicht ausreichend mit
Wärme versorgt werden können. Immer dann, wenn im Rahmen von Modernisierungen, nachträgliche Dämmungen von
Bauteilen, Modernisierungen der Fenster, usw. vorgenommen
werden, verändern sich die Rahmenbedingungen für die Heizungsanlage. Die Heizung muss dann an die neuen Verhältnisse angepasst werden. Untersuchungen zeigen zudem, dass
in nahezu allen Häusern mit der Durchführung des hydraulischen Abgleiches der Energieverbrauch wesentlich gesenkt
wurde.
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Heizung & Solartechnik
Mit Photovoltaik zum Nullenergiehaus
Aufdachanlage mit polykristallinen
Modulen. Fotos: Schüco International KG
Flachdachanlage mit Dünnschichtmodulen
Eine umfassende und effiziente Nutzung der erneuerbaren
Energien ist aus klimapolitischen Gründen unumgänglich.
Wer genauer rechnet, weiß aber auch: Erneuerbare Energien
reduzieren nicht nur die CO2-Emissionen. Sie sind heute
schon eine gute Geldanlage und obendrein die Basis für das
eigene Nullenergiehaus.
A
ngesichts der schwindenden fossilen Ressourcen und des weltweit
steigenden Energieverbrauchs kann man
davon ausgehen, dass die Strompreise
weiter steigen werden. Investitionen in
erneuerbare Energien lohnen sich daher
mehr denn je.
Mit Photovoltaik
mehrfach profitieren
Wie jede Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Deutschland wird auch
die Installation von Photovoltaikanlagen
vom Staat gefördert. Durch das Erneuerbare Energiengesetz (EEG) erhalten Sie
für den erzeugten Strom eine gesetzliche
Vergütung, deren Höhe 20 Jahre (plus Jahr
der Installation) garantiert ist. Zudem
können Sie für die Investition günstige
Kredite der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) in Anspruch nehmen und die
Investition auch steuerlich geltend machen.
16 Bauratgeber 2010
Einspeisung oder Eigenverbrauch?
Ökonomisch am sinnvollsten ist es, Solarstrom dort zu verbrauchen, wo er produziert wird. Deshalb zahlt der Gesetzgeber für Anlagen mit einer Leistung bis
30 kWp, die ab 2009 installiert wurden,
sowohl für die Einspeisung ins öffentliche Stromnetz als auch für den Eigenverbrauch eine attraktive Vergütung.
Jede selbst erzeugt und verbrauchte Kilowattstunde (kWh) wird laut EEG 2010
mit einem Betrag von 22,76 Cent vergütet. Rechnet man die vermiedenen
Kosten für den nicht gekauften Strom
(ca. 20 Cent/kWh) hinzu, so erhält man
einen Gesamtertrag von ca. 42,76 Cent
pro kWh. Da die Vergütung für ins Netz
eingespeiste Solarenergie 39,14 Cent pro
kWh beträgt, ergibt sich ein Vorteil für
die selbst genutzte Energie von ca. 3,6
Cent. Steigen die Strompreise weiter, erhöht sich diese Differenz zum Vorteil des
Anlagenbetreibers.
Indachanlage mit kristallinen
PV-Großmodulen der Premium-Linie
Für jede Anwendung
das richtige System
Photovoltaikanlagen bestehen aus Modulen, Wechselrichtern und Montagesystemen. Entscheidend für maximale Solarstromerträge ist ein optimales
Zusammenspiel aller Komponenten auf
unterschiedlichen Dächern. Als Komplettanbieter für Photovoltaik bietet
Schüco sichere Solarerträge und hohe
Wirkungsgrade über den kompletten
Lebenszyklus einer Anlage. Das Schüco
Photovoltaik-System bietet ein umfangreiches Produktprogramm mit aufeinander abgestimmten Komponenten für
unterschiedliche Anforderungen – vom
normalen Einfamilienhaus, über Flachdachsysteme bishin zu Großanlagen für
Industrie und Landwirtschaft.
Schüco liefert kristalline Module,
Dünnschichtmodule und kristalline
PV-Großmodule. Der hohe Modulwirkungsgrad der kristallinen Schüco Module ermöglicht auch auf kleinen Dachflächen mit nur wenigen Modulen hohe
Solarerträge. Durch eine kompakte Bauform wird die optimale Belegung der
freien Dachflächen ermöglicht.
Dünnschichtmodule nutzen das Lichtspektrum auch bei indirekter Einstrahlung besonders effektiv. Deshalb sind sie
für eine Ost/West-Ausrichtung sowie
Heizung & Solartechnik
für besonders flache oder steile Dächer
sehr gut geeignet. Sie sind besonders für
große Dachflächen optimal.
Die kristallinen Schüco PV-Großmodule mit einer Modulfläche von 2,69 m2
weisen mit bis zu 370 Wp eine sehr hohe
Modulleistung auf. Diese Premium-Module können mit Schüco Wohndachfenstern und Schüco Premium-Kollektoren im gleichen Rastermaß für eine
besonders harmonische Dachansicht
kombiniert werden.
Nullenergiehäuser
Schüco verbindet moderne Architektur und innovative Solarkonzepte. Dachintegrierte Solarkonzepte bieten modernes Design und ermöglichen gleichzeitig die
Nutzung von erneuerbaren Energien.
in einem Kältemittelkreislauf Energie
zu verdichten und auf höherem Niveau
nutzbar zu machen. Genau das gleiche
Prinzip findet in jedem Kühlschrank Anwendung. Dem Erdreich wird im Winter Wärme entzogen, die im Sommer
durch das Schüco-Prinzip der Erdreichregeneration wieder zugeführt wird. Dadurch ist die Schüco Sole/Wasser-Wärmepumpe besonders effizient, wodurch
Ihre Energiekosten weiter sinken.
Die Solarthermieanlage nutzt die
Sonnenenergie zur Warmwasserbereitung und zur Heizungsunterstützung.
Im Sommer wird überschüssige Wärme
zudem durch aktive Erdreichregeneration zwischengespeichert, sodass sich
die Erdreichtemperatur nicht Jahr für
Jahr absenkt. So sichert sie einen dauerhaft hohen Wirkungsgrad der Wärmepumpe.
Mit der Photovoltaikanlage kann in
der Bilanz die, für das Heizen und für den
Haushalt benötigte Strommenge produziert werden. Dafür reichen die üblichen
Dachflächen von ca. 80 bis 100 m2.
Die Schüco Solar-Energiezentrale
Tiefenbohrungen (ca. 100 m) ermöglichen die Nutzung der oberflächennahen Erdwärme
Natürlich kann nicht aus jedem Gebäude
mit vertretbarem Aufwand ein Nullenergiehaus werden. Allerdings kann mit so-
laroptimierten Konzepten in jedem Gebäude der Heizenergieverbrauch auf ein
Minimum reduziert werden.
Die Schüco Solar-Energiezentrale vereint die Vorteile der Solarenergie und
modernster Brennwerttechnik. Dabei
gilt es, Solargewinne zu maximieren
und mögliche Verluste zu minimieren.
Die Schüco Solar-Energiezentrale HTE
24 nutzt die Solarenergie für Trinkwassererwärmung und die Schüco HTE 25
verwendet Solarenergie zusätzlich für
die Heizungsunterstützung. Alle Komponenten vom Solarspeicher über das
Gas-Brennwertmodul bis hin zu den
Hydraulikbauteilen sind in einem kompakten Gerät integriert. Einfachste
Montage, optimierte Solarerträge und
höchste Betriebssicherheit sind somit sichergestellt.
Infos und kontakt
Ein Nullenergiehaus ist ein Haus, das in
der Jahresbilanz keine externe Wärmeenergie mehr benötigt. Mit Schüco wird
diese Vision jetzt Wirklichkeit. Basis des
Nullenergiehauskonzeptes ist ein Gebäude, das nach dem EnEV-2007-Standard gebaut ist. Ein optimiertes SchücoSystem besteht aus drei Komponenten,
die ineinandergreifen und für höchste
Effizienz sorgen.
Die Sole/Wasser-Wärmepumpe wandelt Wärme aus dem Erdreich in Heizwärme um. Sie nutzt Kompressoren, um
Schüco International KG
Karolinenstraße 1-15
33609 Bielefeld
E-Mail: [email protected]
www.schueco.com
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Heizung & Solartechnik
Was bei Wärmepumpen zu beachten ist
lativ hohen Temperaturniveau im Winter ist auf eine ausreichende Wärmemenge zu achten, die speicherfähig und
regenerationsfähig sein soll.
Das Erdreich
Wärmepumpen-Heizanlage mit Erdsonden. Quelle: RWE
Die Wärmepumpe arbeitet
prinzipiell wie ein Kühlschrank, allerdings mit
umgekehrtem Nutzen.
I
m Kühlschrank wird den Lebensmitteln die Wärme entzogen und über
Lamellen an die Außenluft des Aufstellraumes abgegeben. Die Wärmepumpe
entzieht im Gegensatz dazu der Umgebung bzw. dem Erdreich Wärme (=
Wärmequelle) und bringt diese Wärme
auf ein nötiges Temperaturniveau, mit
dem das Haus beheizt werden bzw. die
Warmwasserbereitung erfolgen kann.
In der Wärmepumpe befindet sich ein
geschlossenes Rohrsystem, in dem ein
so genanntes Kältemittel zirkuliert, das
immer verdampft, sich verdichtet, verflüssigt und wieder entspannt. Während dieser Zustandsänderungen wird
Wärme frei, die an das Heizwasser abgegeben wird. In Gang gehalten wird
der sich ständig wiederholende Prozess
durch einen Motor, der einen Verdichter antreibt.
Zu Recht wird das Erdreich bevorzugt als Wärmequelle eingesetzt, denn
über das Erdreich wurde und wird ständig Sonnenwärme über einen längeren Zeitraum gespeichert. Die Temperaturen unterhalb der Frostgrenze sind
das ganze Jahr über mit 8 bis 12 °C relativ konstant und bieten somit optimale Voraussetzungen als Wärmequelle
für eine Wärmepumpe. Die Erdwärme
kann über verschiedene Wege nutzbar
gemacht werden. Zur Anwendung kommen Erdwärmekollektoren, Erdwärmesonden bzw. Energiekörbe.
Die Luft
Luft/Wasser-Wärmepumpen nutzen die
Umweltwärme aus der Umgebungsluft.
Messwerte in der Praxis zeigen, dass
Luftwärmepumpen häufig leider nicht
besonders energieeffizient sind.
Die Jahresarbeitszahl JAZ
Zur Beurteilung der Effizienz aller Wärmepumpen ist die Jahresarbeitszahl JAZ
die wichtigste Kenngröße. Sie ist definiert als das Verhältnis von erzeugter
Wärme am Ausgang der Wärmepumpe (Nutzwärme) zur notwendigen elektrischen Energie (Strom) am Eingang.
Dieses Verhältnis sollte mindestens 3
betragen. Wird im Prospekt z. B. von
einer Arbeitszahl JAZ = 4 gesprochen,
dann bedeutet dies, dass 25% Strom erforderlich sind, um zusammen mit 75%
Umweltwärme (Luft, Erde oder Wasser)
100% Nutzwärme zu erzeugen. Eine so
hohe Arbeitszahl erreichen unter realistischen Betriebsbedingungen nur wenige Erdsonden-Wärmepumpen.
Wärmequellen
Modellrechnung:
Als Wärmequelle stehen Erdreich,
Grundwasser und Umgebungsluft zur
Verfügung. Neben dem gewünschten re-
NEH mit ca. 150 m2 Wohnfläche, 4
Personen-Haushalt. Die Heizlast inkl.
Warmwasserbereitung wird beispiels-
18 Bauratgeber 2010
weise mit 70 kWh/m2 ermittelt. Die
möglichen Energiekosten wären wie
folgt zu ermitteln:
70 kWh/m2 x 150 = 10500 kWh : 4 (Leistungszahl) = 2625 kWh elektrisch x 0,15
Euro (Strompreis) = 393,75 Euro, zzgl.
Zählergebühr von ca. 40 Euro.
Die Kosten für eine kWh Wärmeenergie
beträgt in diesem Fall 4,13 Cent (433,75
Euro : 10500). Die niedrigen Energiekosten sind meist nur im Neubau zu erreichen, wenn alle Bedingungen für einen
optimalen Einsatz der Wärmepumpe geschaffen werden. Zu den optimalen Bedingungen zählen grundsätzlich eine
sehr gute, lückenlose Wärmedämmung
und ein Niedertemperaturheizsystem.
Erst dadurch wird eine gute Leistungszahl der Wärmepumpe ermöglicht. Zusätzlich ist ein günstiger Stromtarif, der
obenstehend mit 15 Cent angenommen
wurde, vorteilhaft.
Praxiserfahrungen
Untersuchen zeigen, dass es durchaus
erhebliche Unterschiede gibt zwischen
den Ergebnissen von Leistungszahlen
auf den Prüfständen (wo Wärmepumpen
unter optimalen Bedingungen geprüft
werden) und der realen Praxis. Vergleiche von Anlagen in der Praxis bestätigen die Wichtigkeit des Systemgedankens bei Wärmepumpen. Dies bedeutet,
sowohl der Auswahl der Wärmequelle
wie auch dem Wärmeabgabesystem und
dem Senken des Heizenergieverbrauches
muss eine hohe Bedeutung beigemessen werden. Zu bevorzugen als Wärmequelle sind auf jeden Fall die ErdreichWärmepumpen. Sie erreichen in Verbindung mit einer Fußbodenheizung
im Mittel eine Jahresarbeitszahl von
ca. JAZ = 3,5 bzw. bei optimalen Bedingungen sogar eine JAZ = 4.
Beim Wärmeabgabesystem sind Fußbodenheizungen der Favorit. Speziell LuftWärmepumpen reagieren im Gegensatz
zu Erdreich- Wärmepumpen wesentlich
empfindlicher (d.h. mit einem erhöhten
Stromverbrauch), wenn als Heizsystem
Radiatoren eingesetzt werden.
Heizung & Solartechnik
Solare Energie in Remscheid
Die Sonne ist die größte und ergiebigste
Energiequelle, die der Menschheit aus heutiger Sicht zur Verfügung steht. Auch in
Remscheid kann die Energie der Sonne zur
Erzeugung von Wärme für warmes Wasser
und zur Heizungsunterstützung eingesetzt
werden. Und diese Anlagen laufen mit der
Kraft der Sonne, die in Remscheid scheint,
wirtschaftlich!
S
onnenkollektoren wandeln die eingestrahlte Lichtenergie der Sonne direkt in Wärmeenergie um, das nennt
man Solarthermie. Wer Solarkollektoren zur Warmwasserbereitung oder Heizungsunterstützung auf dem Dach
seines Hauses installiert, setzt auf eine einfache und ausgereifte Technik und profitiert mindestens für die nächsten 10-20 Jahre vom kostenlosen Energieangebot der Sonne.
Und für Haushalte ist es die effektivste Möglichkeit, erneuerbare Energien zu nutzen. Alle unverschatteten Dachflächen mit einer Ausrichtung zwischen Südost und Südwest
sind optimal geeignet.
Bei richtiger Dimensionierung ist es im Sommer und auch
hier in Remscheid möglich, die Warmwasserbereitung nahezu vollständig über die Solaranlage abzudecken. Lediglich
an wenigen Tagen muss unter Umständen der Heizkessel zugeschaltet werden. Über das Jahr können ca. 65 Prozent des
Warmwassers solar erwärmt werden. Für einen 4-PersonenHaushalt sind dazu eine Kollektorfläche von 4-6 m² und ein
300-400-Liter-Wasserspeicher erforderlich. Wenn die Sonnenenergie witterungsbedingt nicht mehr ausreicht, um den
Warmwasserbedarf vollständig abzudecken, sorgen die Kollektoren für die Vorerwärmung des kalten Wassers, die Restwärme liefert der Heizkessel.
Wie funktioniert eine thermische Solaranlage?
Die Solarstrahlung wird in nutzbare Wärme umgewandelt.
Die Strahlung trifft auf den Wärmeträger (ein Wasser-Frostschutzmittel-Gemisch), das im Sonnenkollektor enthalten ist.
Das Gemisch wird von einer Umwälzpumpe in den Wasserspeicher geleitet. Im Speicher gibt die Trägerflüssigkeit ihre
Wärme über einen Wärmetauscher an das Trinkwasser ab
und wird zurück zum Kollektor geführt. Das Wasser-Frostschutzmittel-Gemisch ist durch ein eigenständiges Rohrsystem vollständig vom Trinkwasserkreislauf getrennt und sorgt
dafür, dass die Kollektoren im Winter nicht einfrieren und beschädigt werden.
Röntgen-Gymnasium: Thermische Solaranlage, Inbetriebnahme 2001, 12 m² Flachkollektoren
Flach- und Röhrenkollektoren
Zur solaren Wassererwärmung werden meist Flachkollektoren eingesetzt. In den Flachkollektoren verlaufen kleine Röhren, die von der Wärmeträgerflüssigkeit durchströmt werden.
An die Röhren sind Wärmeleitbleche angeschweißt, die die
Wärme aufnehmen und an die Flüssigkeit weitergeben.
Flachkollektoren sind robust und kostengünstig. Bei den Vakuumröhrenkollektoren sind die wärmeaufnehmenden Metallröhrchen in Glasröhren untergebracht. Diese Glasröhren
stehen unter Vakuum. Dadurch erzielen Vakuumröhrenkollektoren höhere Wirkungsgrade als Flachkollektoren. Sie sind
teurer als Flachkollektoren, benötigen aber weniger Dachfläche.
Infos und kontakt
Solar-Check NRW
Prüfung des Gebäudes auf „Solartauglichkeit“ durch einen
qualifizierten Berater
Kosten: 77 Euro, Zuschuss 52 Euro durch das Land NRW
Energie.Agentur NRW
Telefon (0202) 2 45 52-0
www.ea-nrw.de
Stadt Remscheid Fachdienst Umwelt
Elberfelder Str. 36
42853 Remscheid
Monika Meves
Telefon (02191) 16 – 33 13
E-Mail [email protected]
www.bauwissen.com 19
Heizung & Solartechnik
Zache und Buderus setzen auf regenerative
Energien und Energieeffizienz
Ob Alt- oder Neubau, eine wesentliche Entscheidung bei
Renovierung, Sanierung oder Neubau ist immer die des
zu installierenden „Energie-Systems“ – schließlich legen
sich die Bauherren für einen längeren Zeitraum fest.
sentlich mehr getan werden. Meist bietet
sich zusätzlich eine Solaranlage an. Wer
gerne mit Holz heizt, kann z.B. einen
Kaminofen mit in das Heizsystem unterstützend einbinden. Alternativ kann
auch ein Umrüsten auf Pelletheizung
oder Wärmepumpe sinnvoll sein. „Uns
geht es darum, gerade bei der Neuinstallation einer Heizung immer die ‚individuell richtige Lösung‘ zu finden.
Hier ist einerseits die Gebäudesituation
zu betrachten, aber auch die Vorlieben
der Kunden sind sehr wichtig“, erklärt
Herr Zache weiter. In Zusammenarbeit
mit Buderus als offiziellem Partnerunternehmen, ist das auch leicht möglich.
Die Produktpalette umfasst Solartechnik, Pelletkessel, Kaminöfen, Luft-, Wasser- und Erdreichwärmepumpen sowie
die klassischen Öl- und Gaskessel als effiziente Brennwertgeräte.
„Solarenergienutzung ist heute eine interessante Variante, wenn es um die Nutzung von
erneuerbaren Energien geht“, meint Cliff Zache vom gleichnamigen Installationsbetrieb.
D
er eine möchte es einfach und komfortabel, dem anderen darf es ruhig
etwas aufwändiger sein. Für wiederum
andere ist die Heizung keine ideologische Frage sondern einfach ein Kostenkriterium. Allerdings jeder weiß: Energiesparen und erneuerbare Energien
effizient nutzen wird langfristig immer
wichtiger. Genau deshalb nimmt dieses
Thema bei der Firma Zache einen besonders hohen Stellenwert ein. „Die Energiekosten werden auf Dauer weiter steigen,
besonders betroffen sind davon die fossilen Energien. Daher geht es bei unseren
Kunden sowohl im Neubau als auch bei
Heizungsmodernisierungen immer um
die Frage, wie langfristig die Energiekosten in den Griff zu bekommen sind“,
20 Bauratgeber 2010
erklärt Cliff Zache, der nicht nur Heizungsbaumeister ist, sondern auch ausgebildeter Gebäudeenergieberater.
Für jedes Haus die richtige
Heiztechnik
Als erfahrene Geschäftsführer des Familienunternehmes kennen Armin und
Cliff Zache die verschiedenen Heizsysteme und wissen, dass es zahlreiche Möglichkeiten gibt die Heizkosten zu senken. Klar ist, bei der Neuinstallation
einer Heizung und auch bei der Modernisierung muss auf fortschrittliche Systeme gesetzt werden. Mit der Installation einer neuen Heizung sinken natürlich
die Heizkosten. Allerdings kann gerade
bei einer Heizungsmodernisierung we-
Der Logalux Kombispeicher von Buderus
sorgt für eine optimale Ausnutzung aller
Energiequellen (z.B. Solarenergie, Kaminund Kachelöfen u.v.m).
Foto: © Bosch Thermotechnik GmbH
Heizung & Solartechnik
Kombinierer sind flexibler
Die „optimale Heizung für alle“ ist noch
nicht erfunden worden. Jedes System hat
Stärken und Schwächen und um die individuellen Ansprüche und Bedürfnisse
auszuloten, bedarf es intensiver Beratung und Sachkenntnis. Anpassung an
die baulichen Gegebenheiten und die
Bewohner ist die Devise. Kombinationen
von Heizanlagen mit solarthermischen
Anlagen haben sich auf breiter Front in
den vergangenen Jahren durchgesetzt.
So lassen sich Holzheizungen hervorragend mit thermischen Solaranlagen koppeln. Diese recht unterschiedlichen Systeme miteinander zu verbinden und den
notwendigen hydraulischen Abgleich zu
gewährleisten - dazu sollte der Installationsbetrieb in allen Systemen heimisch
sein. Welches Energiekonzept das rich-
tige ist, lässt sich oft nur vor Ort und im
Gespräch herausfinden.
Derjenige, der einzig den Preis der Anlage und die Kosten für die Installation
entscheiden lässt, ist in der Regel nicht
gut beraten. Neben dem Preis sollten
Kriterien wie Betriebskosten, Qualität,
Erfahrung, Referenzen, Service, Garantien, Ersatzteilversorgung, Sicherheit
und die Erreichbarkeit (z.B. 24-h-Notdienst) eine Rolle spielen. Weitere Größen in der Kalkulation, sind aber auch
die Nachhaltigkeit des Systems und die
Fördermöglichkeiten durch BAFA und
KfW.
Full Service und Kompetenz
aus einer Hand
Für den durch Herrn Armin Zache vor
30 Jahren gegründeten Familienbe-
trieb steht die persönliche und kompetente Beratung im Vordergrund. Großen
Stellenwert legen die Gas- und Wasserinstallateurmeister sowie Zentralheizungs- und Lüftungsbaumeister auf
eine fundierte Aus- und Weiterbildung
des auf mittlerweile über 10 Personen
angewachsenen Mitarbeiterbestandes.
Die kompetenten Serviceleistungen beschränken sich aber nicht nur auf die
Heizung. Die gesamte Haustechnik finden Sie bei der Firma Zache unter einem
Dach. Hierzu gehören sämtliche Elektroinstallations- und Sanitärarbeiten, wie
z.B. Rohrreinigungen, 24-h-Störungsnotdienst und eine anspruchvolle Badgestaltung, inklusive aller dafür nötigen
Folgearbeiten.
www.bauwissen.com 21
Energieberatung & Förderungen
Energieberatungsprogramme
im Überblick
Bevor Gebäudebesitzer mit der energetischen Sanierung loslegen, sollten sie sich
beraten lassen. Hier helfen Energieberater.
Hier werden das BAFA-Programm und die
Energieberatung der Verbraucherzentrale
NRW vorgestellt.
Dabei erstellt ein Berater eine Diagnose des Gebäudes in
Bezug auf eine sparsame und rationelle Energieverwendung.
Es werden die Gebäudehülle und die Heizungsanlage sowie
die Warmwasserversorgung überprüft. Es gehören ein VorOrt-Besuch sowie ein schriftlicher Bericht mit Vorschlägen
zur Modernisierung und Berechnung der Wirtschaftlichkeit
dazu. Empfehlungen erhält der Gebäudebesitzer beim persönlichen Beratungsgespräch (Abschlussgespräch).
Eigentümer von Wohnhäusern oder Wohnungen, die den Bauantrag vor dem 31.12.1994 gestellt haben, können sich von
einem unabhängigen und vom Bundesamt für Wirtschaft und
Ausfuhrkontrolle zugelassenen Energieberater ein individuelles Energiegutachten erstellen lassen.
Die Richtlinien der Vor-Ort-Beratung verlangen
von der Beratung:
Der Energieberater erläutert im Gespräch Sparmaßnahmen
für die Heizungsanlage und Wärmeverteilung.
I
nformieren Sie sich über die Möglichkeiten der Gebäudesanierung und lassen Sie sich kompetent beraten, welche
Maßnahmen für Ihr Gebäude und Ihr Portmonee die sinnvollsten Varianten sind.
Die Investition für die Kosten des qualifizierten Energieberaters lohnt sich allemal. Die Inanspruchnahme eines Beraters
hilft bei der komplexen Entscheidung rund um die Sanierung.
Denn bei einer Sanierung kommt es immer auf das Gesamtkonzept an und die Ausführung der einzelnen Maßnahmen,
so dass die Kompetenz eines unabhängigen Energieberaters
für Planung und Bauleitung sinnvoll ist, um letztendlich Geld
und persönliche Energie zu schonen.
Energieeinsparberatung vor Ort:
Eine unabhängige und ausführliche Energieberatung wird vom
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie finanziell bezuschusst.
22 Bauratgeber 2010
• Erfassung jedes Bauteils (Fenster, Dach, Bodenplatte, Wand)
und Berechnung des Wärmedurchgangs,
• Beurteilung des Heizenergieverbrauchs im Vergleich zu ähnlichen Gebäuden und zum heutigen Standard,
• Zustandserfassung und Beurteilung der Heizungsanlage,
• Überprüfung der Möglichkeiten, ob erneuerbare Energien
genutzt werden können,
• Auflistung und Erläuterung der möglichen Modernisierungen
der einzelnen Gebäudeteile und Berechnung des neuen Wärmedurchgangs,
• Vorschlag für eine vollständige Modernisierung des Gebäudes,
• Berechnung der zu erzielenden Energieeinsparungen jeder
Maßnahme,
• Wirtschaftlichkeitsbetrachtung der vorgeschlagenen Maßnahmen,
• Zusammenstellung der in Frage kommenden Förderprogramme.
Der Förderantrag wird vom Berater bei der BAFA eingereicht.
Es wird ein Festzuschuss gezahlt. Ein- und Zweifamilienhäuser
erhalten 300 Euro, Wohnhäuser mit mindestens drei Wohneinheiten erhalten 360 Euro.
Tipp
■ Holen Sie mehrere Angebote für eine Energiesparberatung
vor Ort ein. Nur die Höhe des Zuschusses ist geregelt. Das
sonstige Honorar kann frei vereinbart werden.
Energieberatung „Sparen ist machbar, Herr Nachbar“ der Verbraucherzentrale NRW
Anbieterneutrale und persönliche Beratung zu allen Energiethemen in der Beratungsstelle
Die Verbraucherzentrale NRW bietet mit der Beratungsaktion „Sparen ist machbar, Herr Nachbar!“ ein Angebot rund
um die Beratung am Gebäude. Ein kompetenter Energieberater besucht Verbraucher zu Hause und berät unabhängig und
neutral rund ums Thema Energie. Der Energieberater analysiert vor Ort den energietechnischen Zustand des Hauses
und erarbeitet dann individuelle Vorschläge für Energiesparmaßnahmen.
Wärmedämmung, Heizungstechnik, Warmwasserbereitung,
Solarenergie, Feuchtigkeit und Schimmelbildung, Strom sparen im Haushalt, Senkung des Raumwärmebedarfs, Verleih
von Strommessgeräten, Beratung zu energierelevanten Förderprogrammen, Ratgeber und Testberichte, Veranstaltungen und Vorträge.
Infos und kontakt
Durch die richtigen Energiesparmaßnahmen kann jeder Hausbesitzer viel Energie und damit Geld einsparen, ohne auf den
gewohnten Komfort verzichten zu müssen. Und wenn man
energiesparende Maßnahmen mit einer ohnehin anstehenden Modernisierung kombiniert, sind weitere Einsparungen
möglich.
Stadt Remscheid Fachdienst Umwelt
Elberfelder Str. 36
42853 Remscheid
Es wird für Energiesparwillige immer schwieriger, aus der Vielzahl an verschiedenen Dämmstoffen, Bauteilen oder Heizungsanlagen, die für ihre Immobilie passenden Angebote – und die
richtige Strategie für notwendige Sanierungsmaßnahmen –
herauszufinden. Dabei unterstützt das Beratungsangebot der
Verbraucherzentrale.
Verbraucherzentrale NRW
Jeder Beratungskunde erhält nach der rund 90minütigen Beratung zu Hause ein ausführliches Beratungsprotokoll mit detaillierten Empfehlungen für die Modernisierung seines Hauses.
So erfahren Hausbesitzer wie Mieter, wo ihr Haus zu viel Energie verbraucht und durch welche Maßnahmen wie viel Energie
eingespart werden kann. Es wird auch zu Fördergeldern und
zinsgünstigen Krediten beraten.
Monika Meves
Telefon (02191) 16 – 33 13
E-Mail [email protected]
Terminvereinbarung für die Vor-Ort-Beratung: 01801 /
11 59 99 (3,9 Cent/Minute aus dem deutschen Festnetz,
Mobilfunkpreise abweichend)
Kosten pro Beratung : 60 Euro
Internet www.sparnachbar.de.
Verbraucherzentrale NRW, Beratungsstelle Remscheid
Alleestr. 101-103, 42853 Remscheid
Telefon (02191) 29 34 11
Sprechzeiten des Energieberaters nach Terminabsprache.
Es fallen Kosten in Höhe von 5 Euro für eine Beratung in
der Beratungsstelle an.
www.bauwissen.com 23
Energieberatung & Förderungen
Die „Vor-Ort-Beratung“
Ihre persönliche Beratung mit Gewinn!
Sie sind Eigentümer eines Ein- oder Mehrfamilienhauses und möchten wissen, wo
und wie Sie in den eigenen vier Wänden
Energie einsparen können? Dann ist das
Förderprogramm „Vor-Ort-Beratung“ des
BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) genau das Richtige für Sie.
ellen Gegebenheiten der jeweiligen Immobilie und die persönlichen Bedürfnisse des Eigentümers zugeschnitten ist. Im
Rahmen des Förderprogramms erhalten Sie einen finanziellen Zuschuss für die Erstellung des Beratungsberichts durch
die vom BAFA anerkannten Experten.
Beratung durch unabhängige Experten
Die Experten, die die Vor-Ort-Beratung durchführen, sind
Architekten, Ingenieure oder Handwerksmeister und Techniker mit einer speziellen Zusatzausbildung. Unabhängig von
ihrer beruflichen Herkunft müssen sie produkt- und herstellerneutral beraten und dürfen in keinem Unternehmen tätig
sein, welches diese Neutralität beeinflussen könnte. Außerdem dürfen sie z.B. nicht in einem Handwerksbetrieb arbeiten oder an einem solchen beteiligt sein. Experten, die diese
Voraussetzungen erfüllen, sind in der sogenannten BAFAListe eingetragen, die beim BAFA geführt wird. Sie können die
aktuelle Liste mit den verzeichneten Experten auf der Internetseite www.bafa.de unter „Energie - Energiesparberatung Beratersuche“ abrufen.
Bedingungen für einen Zuschuss
Den Zuschuss für die Beratung durch einen beim BAFA gelisteten Experten erhalten Gebäudeeigentümer als 1. Natürliche Personen, 2. Rechtlich selbstständige Unternehmen der
gewerblichen Wirtschaft einschließlich der Wohnungswirtschaft sowie Betriebe des Agrarbereichs und 3. Juristische Personen und sonstige Einrichtungen, die gemeinnützige, mildtä-
Oben: Das neue Bad bietet durch den Einbau von Flächenheizungen, modernen Heizkörpern, innovativer Technik sowie
einer verbesserten Tageslichtsituation höchsten Komfort.
Rechts: Das alte Bad nach der Entkernung.
D
urch das Förderprogramm werden interessierte Eigentümer, Mieter und Pächter von Wohngebäuden und Wohnungen bei der Auffindung und Ausnutzung vorhandener
Energieeinsparpotenziale durch Experten unterstützt.
Ganz gleich, ob Sie sich für die Wärmedämmung eines alten
Daches, den Austausch von alten Fenstern, den Einsatz erneuerbarer Energien zur Wärme- und Warmwasserbereitstellung
oder für Informationen zu Förderprogrammen von Bund und
Ländern interessieren, der Bericht, der im Rahmen der „VorOrt-Beratung“ erstellt wird, beinhaltet alle Aspekte des Energieeinsparens an und im Gebäude. Der Umfang der Beratung
und die Inhalte des Berichts sind vom BAFA genau vorgegeben. Besonders wichtig ist, dass der Bericht auf die individu24 Bauratgeber 2010
Energieberatung & Förderungen
tige oder kirchliche Zwecke verfolgen. Wenn Sie Mieter oder
Pächter eines Gebäudes sind, können Sie mit Einverständnis
des Eigentümers ebenfalls eine Beratung in Anspruch nehmen. Grundvoraussetzung ist, dass der Bauantrag vor dem
31.12.1994 gestellt wurde und dass das Gebäude zum überwiegenden Teil als Wohngebäude genutzt wird. Die Höhe des
Zuschusses richtet sich nach der Anzahl der Wohnungen im
Gebäude. Für Ein- und Zweifamilienhäuser beträgt er 300,00 €,
für Wohngebäude mit drei oder mehr Wohneinheiten 360,00 €,
höchstens jedoch 50% der Gesamtkosten für den Bericht. Die
Vor-Ort-Beratung wird bereits seit 1998 gefördert. Im Jahr
2006 gingen insgesamt mehr als 22.000 Förderanträge beim
BAFA ein.
Die Beratung in der Praxis
Damals beantragte auch die Familie Schwerdtfeger den Zuschuss für eine Vor-Ort-Beratung. Der Besuch des Experten
vor Ort dauerte ca. zwei Stunden. Hierbei wurden gemeinsam
mit dem Eigentümer alle Räume des Gebäudes begangen und
die notwendigen Daten der Heizungs- und Warmwasserbereitung, sowie der bautechnischen Ausführung des Gebäudes
aufgenommen. Neben den technischen Daten gehen auch die
persönlichen Gewohnheiten im Umgang mit Energie in den
Bericht mit ein. Auf Basis all dieser Informationen wurde der
Beratungsbericht erstellt, der neben den grundlegenden Informationen zum Ist-Zustand Ihrer Immobilie auch Vorschläge zur Modernisierung der Heizungsanlage, der Fassade und
Fenster sowie des Daches enthält. Zum besseren Verständnis
des Berichts werden beispielsweise alle Wärmeverluste und gewinne der Gebäudehülle in grafischer Form dargestellt. Auf
Wunsch des Eigentümers kann der Experte auch Tipps zum
Stromsparen und Thermografie-Aufnahmen in den Bericht integrieren. Zwingender Bestandteil des Förderprogramms ist
die persönliche Erläuterung des Berichts durch den Experten. Hierbei werden die allgemeinen Inhalte des Berichts und
Einzelheiten zu den vorgeschlagenen Modernisierungsmaßnahmen erläutert. Familie Schwerdtfeger hat nicht alle vorgeschlagenen Maßnahmen auf einmal durchgeführt, sondern
im Zuge der raumweisen Renovierung des Gebäudes sukzessive umgesetzt.
Die Erläuterung des Vor-Ort-Beratungsberichts und den Details
zu den vorgeschlagenen Modernisierungsmaßnahmen erfolgt bei
Ihnen zu Hause durch die BAFA-Experten.
Letzte noch umzusetzende Maßnahme in diesem Jahr ist die
Modernisierung des Daches. Durch die Umsetzung aller Maßnahmen verringert sich der Jahresheizwärmebedarf von Familie Schwerdtfeger um mehr als die Hälfte gegenüber dem ursprünglichen Bedarf.
Rechenbeispiel für die Erstellung eines Beratungsberichts:
Erstellung des Beratungsberichts
(Beispiel: Einfamilienhaus)
546,22 €
Zzgl. 19% Mwst.
103,78 €
Bruttosumme
650,00 €
Die Modernisierung in der Praxis
Abzüglich des Zuschusses des BAFA
Statt des bloßen Tapezierens und Anstreichens der Innenwände wurde raumweise eine Innendämmung aus Lehm angebracht, in der eine Wandheizung integriert ist. In diesem
Zuge wurden auch die Fenster nach und nach erneuert. Durch
die Wahl einer ökologischen Dämmung an den Innenseiten
der Wände konnte dem Wunsch der Eigentümer, die äußere
Fassadengestaltung beizubehalten, nachgekommen werden.
Auch bei der Modernisierung des Badezimmers wurde durch
den Einbau einer Flächenheizung und moderner Heizkörper
der Energieeinsparung Rechnung getragen. Durch den Einbau einer Glastüre zum Nebenraum, konnten die Lichtverhältnisse im Innenraum wesentlich verbessert werden. Die
Dämmung der Kellerdecke und die Erneuerung der veralteten
Heizungsanlage führten zu weiteren Heizenergieeinsparungen.
Summe Ihres zu zahlenden Eigenanteils
-300,00 €
350,00 €
Rechenbeispiel für die Erstellung eines Beratungsberichts
Infos und kontakt
Katja Bettina Schmidt, MSc. Energie & Nachhaltigkeit
Schlachthofstr. 8h
42897 Remscheid
Tel.: 02191-668085
Mobil: 0171-7596484
Fax.: 02191-61790
Email: [email protected]
Internet: www.kbschmidt.com
www.bauwissen.com 25
Energieberatung & Förderungen
Erneuerbare Energien in der Region
I
m Statusbericht werden Daten zu verschiedenen Nutzungsarten der erneuerbaren Energien vorgestellt. Näher betrachtet werden Solarthermie, Photovoltaik, Holzpelletheizungen,
Holzhackschnitzelheizungen, BHKW, Windkraft, Wasserkraft und Erdwärme. Diese Daten werden in detaillierten Tabellen mit Zeitreihen der Anlagenzahlen und Leistungskenndaten präsentiert. Aber es wird auch in verständlicher Form
die eingesetzte Technik beschrieben, ein Funktionsschema
der Anlagentechnik ist enthalten und ein Infokasten mit weiterführender Literatur und Internetquellen helfen Interessierten bei der weiteren Recherche.
Interessant sind vor allem die umgesetzten Projekte, die aus
jeder der beteiligten vier Gebietskörperschaften zu jedem Kapitel dargestellt sind. Sie geben einen guten Eindruck, dass die
eingesetzten Energien funktionieren und helfen, ein Stück Unabhängigkeit von den fossilen Brennstoffen zu erhalten.
Der Einsatz von Holz boomt
Beispielhaft wird hier die Biomasse genannt: Die finanziellen
Randbedingungen für den Einsatz von Holz waren seit Ende
der 1990-er-Jahr durch verschiedene Förderprogramme sehr
günstig. In Remscheid wurden bis 2007 durch die Förderung
insgesamt 41 Anlagen mit einer Leistung von 925 kW installiert.
Der Statusbericht soll fortgeschrieben werden, damit stets
ein aktueller Überblick gegeben ist und die Dynamik der steigenden Anlageninstallationen erkennbar wird.
Ein anschaulicher Statusbericht
zum Einsatz der erneuerbaren
Energien in den Städten
Remscheid, Solingen, Wuppertal
und dem Kreis Mettmann bietet
einen Überblick über die Anzahl
der installierten Anlagen in den
Jahren 2000 bis 2007. Eine bebilderte Darstellung realisierter
lokaler Projekte rundet den Bericht ab.
26 Bauratgeber 2010
Im Juni 2008 hat der Deutsche Bundestag beschlossen, die
Ziele für die Anteile von Strom und Wärme aus erneuerbaren
Energien zu verdoppeln. Alle erneuerbaren Energien konnten
im Jahr 2007 mit einem Anteil von 8,6 Prozent zum gesamten
Endenergieverbrauch von Deutschland beitragen. Damit leisten sie bereits heute einen wichtigen Beitrag zur Energieversorgung und mit einer CO2-Vermeidung von rund 115 Millionen Tonnen CO2 einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz.
Mit derzeit rund 250.000 Arbeitsplätzen bundesweit in diesem Bereich sind die erneuerbaren Energien insbesondere ein
wichtiger Wirtschaftsfaktor.
Infos und kontakt
Stadt Remscheid Fachdienst Umwelt
Elberfelder Str. 36
42853 Remscheid
Monika Meves
Telefon (02191) 16 – 33 13
E-Mail [email protected]
Energieberatung & Förderungen
Die Energieeinsparverordnung 2009
Zum 1. Oktober 2009 ist die novellierte
Energieeinsparverordnung (EnEV) in Kraft
getreten und sie bringt eine Verschärfung
der Anforderungen sowohl für Neubauten
als auch für den Gebäudebestand im Fall
von Modernisierungen. Bestandsgebäude
sind von der EnEV betroffen, wenn größere bauliche Maßnahmen zum Beispiel an der
Gebäudehülle, am Dach oder an den Fenstern vorgenommen werden.
J
edes Haus verliert im Winter Wärme. Sei es durch erforderliche Lüftung oder durch die schützende Hülle des Hauses
hindurch. Durch eine zusätzliche Wärmedämmung kann der
Energieverlust gesenkt werden. Die Energieeinsparverordnung macht entsprechende rechtliche Vorgaben, welcher energetische Standard erreicht werden muss.
Erhöhte Anforderungen beim Wärmeschutz bei
der energetischen Gebäudesanierung
Eine solche optimale Einsparung ist allerdings nur durch eine
lückenlos gedämmte Gebäudehülle möglich. Als Dämmmaterial eignet sich am besten ein schlecht wärmeleitender Grundstoff, der eine hohe Anzahl an Poren, Zwischenräumen und
Lufteinschlüssen aufzuweisen hat, da Luft stark wärmeisolierend wirkt.
Bei der Auswahl von Dämmstoffen treffen Bauherren auf eine
unübersichtlich große Vielzahl von Produkten und Materialien. Je nach Form (Platten, Bahnen, Schüttungen etc.), Belastbarkeit, Brandschutzverhalten, Wärmeleitfähigkeit und
weiteren Eigenschaften eignen sie sich für unterschiedliche
Anwendungen und bestimmte Einsatzzwecke. Klarheit verschaffen hier die Etiketten, mit denen die Dämmstoffe selbst
oder deren Verpackungen versehen sein müssen.
Wärmeleitfähigkeit und Dämmwirkung
Für Bauherren ist dabei wichtig zu wissen, dass darauf der
Wert der Wärmeleitfähigkeit bzw. die Wärmeleitfähigkeitsgruppe (WLG) zu finden ist. Dieser Wert kennzeichnet die Fähigkeit des Materials, Wärme zu leiten - unabhängig von der
Dicke oder der Einbausituation - und stellt damit ein Qualitäts- und Vergleichskriterium dar. Je niedriger die Leitfähigkeit des Materials, desto besser ist seine Dämmwirkung. Standard-Dämmstoffe haben eine Wärmeleitfähigkeit von 0,04
W/mK oder werden der WLG 040 zugeordnet. Zahlreiche Faserdämmstoffe werden heute schon mit der WLG 035 angeboten, Schaumkunststoffe (z.B. Polyurethan, PU) werden sogar
mit der WLG 025 hergestellt.
Die nachfolgende Tabelle1 gibt einen Überblick über die energetischen Anforderungen, die mit der EnEV 2009 gefordert werden:
Die Tabelle wird mit freundlicher Genehmigung der Energieagentur
NRW abgedruckt.
1
Unternehmererklärung
Ausführende Fachbetriebe müssen zukünftig nach Abschluss
der Arbeiten eine schriftliche Unternehmererklärung an den
Hauseigentümer abgeben und damit bestätigen, dass sie die
neue EnEV beim Neubau oder bei der Sanierung eingehalten haben.
Pflicht seit Januar 2009:
Erneuerbare Energien im Neubau
Seit Januar 2009 müssen Hausbesitzer bei Neubauten einen Teil
ihrer Wärme aus erneuerbaren Energien produzieren – also mit
Solarwärmeanlagen, Wärmepumpen oder Biomasseheizungen.
Diese neuen Pflichten sind im „Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien im Wärmebereich – EEWärmeG“ geregelt.
Hausbesitzer können auf ausgereifte Techniken zurückgreifen und zwischen verschiedenen Systemen wählen: zum Beispiel Holzpelletheizungen, thermische Solaranlagen in Kombination mit normalen Heizungen oder Wärmepumpen. Wer
keine Erneuerbaren Energien nutzen will, muss alternativ sein
Haus deutlich besser dämmen, als es die Energieeinsparverordnung vorschreibt, und dadurch einen geringeren Energiebedarf erreichen.
Die Bundesregierung möchte, dass bis zum Jahr 2020 der Anteil erneuerbarer Energien am Wärmebedarf von derzeit gut 6
Prozent auf 14 Prozent steigt und hat daher dieses Gesetz erlassen. Neben den klimaschonenden Aspekten, weil erneuerbare Energien verwendet werden, hat der Hausbesitzer auch
den wirtschaftlichen Vorteil, dass die Kosten für die Beheizung
des Gebäudes niedrig sind – er macht sich unabhängiger von
fossilen Brennstoffen!
www.bauwissen.com 27
Energieberatung & Förderungen
40er-Jahre-Haus in Remscheid
Nach einer Beratung durch einen BAFA-Berater
wurden KfW-Mittel zur energetischen Sanierung
eines Reihenmittelhauses von 1949 genutzt. Der
Berater hat auch die Baubegleitung während der
Sanierung übernommen.
Objektdaten im Ist-Zustand
• Reihenmittelhaus, Baujahr 1949
• Beheiztes Volumen Ve 417,2 m³, Nutzfläche nach EnEV
133,5 m²
• Heizung: Niedertemperatur Kombi-Kessel, Energieträger
Erdöl
• Warmwasserversorgung: über die Heizungsanlage plus Solaranlage
Modernisierungsmaßnahmen
Das Haus der Familie Wischniewski im Frühjahr 2010 nach der
Sanierung.
Die Gauben im Dach wurden vergrößert, um mehr Wohnraum
zu gewinnen. Die Dachfläche und die Gauben wurden mit Mineralwolle mit einer Wärmeleitfähigkeitsgruppe (WLG) 035
zwischen den Sparren von Außen gedämmt. Anschließend
wurde das Dach neu gedeckt.
Die Außenwände bekamen eine neue Dämmung aus Wärmedämmverbund-System mit 14 cm in der WLG 035.
Die alten Aluminiumfenster wurden gegen neue Kunststofffenster mit Zwei-Scheiben-Wärmeschutzverglasung ausgetauscht.
Die Fenster haben nun einen U-Wert von 1,20 W/m²K.
D
ie Bauherren haben das Wohnhaus von der Mutter übernommen und bewohnen das Reihenendhaus daneben.
Das Gebäude ist sehr typisch für die Nachkriegszeit und
wurde bis auf Fenster und Heizung noch nicht energetisch
verbessert. Als die Sanierung vorgenommen werden sollte,
hat die Familie Wischniewski dies zum Anlass genommen, die
Modernisierungen mit energetischen Maßnahmen zu koppeln.
Es wurde ein Energieberater hinzugezogen, so dass gleich von
Anfang an die richtigen Weichen gestellt wurden.
Das Energiegutachten wurde durch das BAFA ( Bundesamt für
Ausfuhr- und Wirtschaftskontrolle ) gefördert. Für die Modernisierung wurden günstige Kredite der KfW-Bank beantragt
und auch bewilligt. Die Sanierung wurde im September 2009
begonnen und im Januar 2010 beendet.
Bereits im Jahr 2007 wurde die Heizung mit einem Niedertemperaturkessel modernisiert. Es wurde auch eine thermische
Solaranlage mit 6 m² Kollektorfläche zur Warmwasserbereitung installiert.
28 Bauratgeber 2010
Das Einfamilienhaus der Familie Wischniewski vor der
Sanierung.
Energieberatung & Förderungen
In der folgenden Tabelle finden Sie eine Zusammenstellung der
einzelnen Bauteile der Gebäudehülle mit ihren momentanen
U-Werten. Zum Vergleich sind die Mindestanforderungen angegeben, die die EnEV bei Änderungen von Bauteilen an bestehenden Gebäuden stellt. In Spalte 3 sind die U-Werte nach
der Sanierung aufgeführt.
Bauteil
U-Wert
U-Wert
ist-Zustand EnEV 2007
W/m²K
W/m²K
U-Wert nach
Sanierung
W/m²K
Dachfläche
1,40
0,30
0,19
Dachgauben
1,40
0,30
0,19
Außenwand
1,23
0,35
0,21
Fenster
2,70
1,70
1,20
Zusammenfassung der Ergebnisse
Nach Umsetzung der Maßnahmen reduziert sich der Endenergiebedarf des Gebäudes um 45%.
Den Einfluss auf die Wärmeverluste über die einzelnen Bauteile und die Heizungsanlage zeigt das obenstehende Diagramm.
Der derzeitige Energiebedarf von 35.203 kWh/Jahr reduziert
sich auf 19.230 kWh/Jahr. Es ergibt sich somit eine Einsparung
von 15.973 kWh/Jahr, bei gleichem Nutzerverhalten und gleichen Klimabedingungen.
Die C02 –Emissionen werden um 5.029 kg C02 /Jahr reduziert.
Dies wirkt sich positiv auf den Treibhauseffekt aus und hilft,
unser Klima zu schützen.
Durch die Modernisierungsmaßnahme sinkt der Primärenergiebedarf des Gebäudes auf 164 kWh/Jahr.
Tipp
■ U-Wert: Der Wärmedurchgangskoeffizient, abgekürzt als
U-Wert, gibt an, wie viel Wärmeenergie durch einen Quadratmeter eines Bauteils bei einem Temperaturunterschied
von einem Grad Kelvin zwischen Innen- und Außenseite
dringt. Der U-Wert wird in W/m2K (Watt pro Quadratmeter und Kelvin) gemessen. Je kleiner der U-Wert ist, desto
weniger Wärme (Energie) geht verloren, d.h. desto besser
dämmt das entsprechende Bauteil.
■ Wärmeleitfähigkeit: Die Wärmeleitfähigkeit eines Stoffes
gibt an, welche Wärmemenge (in kWh) durch eine Baustofffläche von 1 m2 und 1 m Dicke in einer Stunde transportiert wird, wenn zwischen innen und außen ein Temperaturunterschied von 1° Kelvin besteht. Es gilt, wie beim
U-Wert: je kleiner der Wert, desto besser ist die Dämmwirkung.
Infos und kontakt
Gebäudeenergieberater im Handwerk
Heinrich Kasek
Losenbücheler Str. 22
42857 Remscheid
Telefon (02191) 47 98 40
E-Mail [email protected]
www.kasek.energie-check.de
www.bauwissen.com 29
Energieberatung & Förderungen
Individuelle
Beratung
ist Trumpf
Sicher ist sicher: Die TÜV-zertifizierte Baufinanzierung der
Volksbank Remscheid-Solingen
eG ist ein deutliches Plus an
Service und Beratung.
D
er Erwerb von Wohneigentum, den eigenen
vier Wänden also, ist sicherlich einer der spannendsten Momente im Leben. Träume werden verwirklicht und ein, in aller Regel, langer Lebensabschnitt maßgeblich geprägt. Grund genug für jeden,
sich mit diesem Ereignis intensiv auseinander zu
setzen. Schließlich sprechen wir über die vielleicht
wichtigste, aber auf jeden Fall eine der langfristigsten Entscheidungen bzw. Investitionen im Leben.
Unser Anspruch ist es, unsere Kunden bei dieser
Entscheidung kompetent und verlässlich zu beglei-
30 Bauratgeber 2010
ten. Dies setzt eine individuelle und professionelle
Beratung voraus, die gezielt auf die jeweiligen Bedürfnisse und die spezielle Lebenssituation zugeschnitten ist.
Vor diesem Hintergrund haben wir unsere Beratungsleistungen erneut auf den Prüfstand nehmen
lassen. Aktuell zu Beginn des Jahres 2010 hat uns der
TÜV Saarland zum wiederholten Male den hohen
Qualitätsstandard unserer Baufinanzierungsberatung in allen unseren 18 Filialstandorten sowie unserem neuen Baufinanzierungscenter in Solingen
bestätigt. Im Blickpunkt standen hierbei rund um
das Thema Baufinanzierung die durchgängig ausgezeichneten Serviceleistungen der Filialen sowie
die hohe Beratungskompetenz unserer Baufinanzierungsexperten.
Das TÜV-Zertifikat ist somit auch für unsere Kunden der Beleg dafür, dass Sie mit Ihren Wohnträumen bei uns an der richtigen Adresse sind und gibt
Ihnen die Sicherheit, dass Sie sich auf eine persönliche, faire und eine, im eigentlichen Sinne des
Wortes, ausgezeichnete Beratung und Betreuung
verlassen können. Die Ansprüche an eine gute Baufinanzierung gehen deutlich über die reine Konditionsfrage hinaus. So sind viele andere Aspekte zu
berücksichtigen, die sich aus der individuellen Situation der Kunden ergeben.
Eine exakte Analyse und Einbindung Ihrer Wünsche
ist Grundvoraussetzung dafür, dass unsere Kunden von uns ein maßgeschneidertes und zur persönlichen Lebensplanung passendes Finanzierungskonzept erhalten.
Energieberatung & Förderungen
Ihr Partner
für alle Immobilienfragen
Unser Leistungsspektrum lässt
keine Themen offen und enthält
folgende Punkte:
• Immobilienkauf
• Bauen
• Modernisieren und Renovieren
• Energie sparen
• Finanzieren
• Prolongieren
• Umschulden
• Immobilienverkauf
Die Vorstände Andreas Otto und Frithjof Grande freuen
sich über die erneute TÜV-Zertifizierung für geprüfte
Kundenberatung in allen Baufinanzierungsfragen.
… damit wir, Ihre Volksbank Remscheid-Solingen eG, Sie bei der Verwirklichung Ihrer Wohnträume begleiten können!
Tenter Weg 1-3 • 42897 Remscheid
Tel.: 02191/699-444
Email: [email protected]
Internet: www.vobarsg.de
Besuchen Sie uns in unseren Filialen oder in unserem BauFi-Center in Solingen
www.bauwissen.com 31
Energieberatung & Förderungen
Übersicht der Förderprogramme
Wärmeschutz im Altbau
Förderung
Antragstellung
KfW-Programm
„Energieeffizient Sanieren“
EnEV 2009
Kreditanstalt für Wiederaufbau
(Pr-Nr. 151, 152)
Zinsverbilligtes Darlehen, teilweise mit Tilgungszuschuss
A. Sanierung zum KfW-Effizienzhaus (Pr-Nr. 151)
bei Banken und Sparkassen
Infos auch unter:
www.kfw-foerderbank.de
Telefon 01801 33 55 77
Zinssatz ab ca. 1,41 % eff. ,je nach Laufzeit, max. 75.000 € je Wohneinheit
Bezogen auf die berechneten Werte eines Referenzgebäudes nach
EnEV 2009 (Anlage 1, Tabelle 1) dürfen der Jahres-Primärenergiebedarf (Qp) und der
Transmissionswärmeverlust (H’T) die nach dem Programm
benannten Prozentwerte nicht überschreiten.
- KfW-Effizienzhaus 85 (EnEV2009)
- KfW-Effizienzhaus 100 (EnEV2009)
- KfW-Effizienzhaus 115 (EnEV2009)
- KfW-Effizienzhaus 130 (EnEV2009)
B. Förderung von Einzelmaßnahmen bzw. -kombinationen (Pr-Nr.152)
Zinssatz ab ca. 2,47 % eff. je nach Laufzeit, max. 50.000 € je Wohneinheit.
+ Wärmedämmung (Außenwände, Dach, oberste Geschossdecke,
erdberührte Wand- und Bodenflächen)
+ Erneuerung der Fenster / Haustür
+ Einbau einer Lüftungsanlage
+ Austausch der Heizung (einschließlich Umwälzpumpe Klasse A)
KfW-Programm
„Energieeffizient Sanieren“
EnEV 2009
Kreditanstalt für Wiederaufbau
(Pr-Nr. 430)
Zuschuss von 5% der förderfähigen Investitionskosten
(max. 2.500 €/WE)
A. Sanierung zum KfW-Effizienzhaus (Pr-Nr. 430)
Bezogen auf die berechneten Werte eines Referenzgebäudes nach
EnEV 2009 (Anlage 1, Tabelle 1) dürfen der Jahres-Primärenergiebedarf (Qp) und der
Transmissionswärmeverlust (H’T) die nach dem Programm
benannten Prozentwerte nicht überschreiten.
- KfW-Effizienzhaus 85 (EnEV2009)
- KfW-Effizienzhaus 100 (EnEV2009)
- KfW-Effizienzhaus 115 (EnEV2009)
- KfW-Effizienzhaus 130 (EnEV2009)
Beantragung des
Zuschusses direkt bei der
KfW
Postfach 11 11 41
60046 Frankfurt
Telefon 01801 3355-77
Anträge sind auch unter
www.kfw-foerderbank.de
erhältlich
B. Förderung von Einzelmaßnahmen bzw. -kombinationen (Pr-Nr.430)
+ Wärmedämmung (Außenwände, Dach, oberste Geschossdecke,
erdberührte Wand- und Bodenflächen)
+ Erneuerung der Fenster / Haustür
+ Einbau einer Lüftungsanlage
+ Austausch der Heizung (einschließlich Umwälzpumpe Klasse A)
KfW-Programm
„Effizient Sanieren Sonderförderung“,
Kreditanstalt für Wiederaufbau
(Pr-Nr. 431)
1. Baubegleitung
Zuschuss in Höhe von 50% der Kosten, max. 2.000 €
Nur für eine Sanierung nach KfW-Effizienzhaus oder bei mind. 2 Einzelmaßnahmen
2. Ersatz von Nachtstromspeicherheizungen
Zuschuss in Höhe von 150 € je abgebautem Gerät
Die neue Heizung muss förderbar sein aus dem Programm „Energieeffizient
Sanieren“ der KfW oder dem Bafa–Marktanreizprogramm.
3. Optimierung der Wärmeverteilung
Zuschuss in Höhe von 25 %, mind. 150 € (Mindestkosten 600 €)
Mögliche Arbeiten, z.B.: Analyse des Ist-Zustandes, hydraulischer Abgleich, Einbau
von Hocheffizienzpumpen oder voreinstellbaren Ventilen.
Beantragung des
Zuschusses direkt bei der
KfW
Postfach 11 11 41
60046 Frankfurt
Telefon 01801 3355 77
Anträge unter:
www.kfw-foerderbank.de
KfW-Programm
„Wohnraum Modernisieren“,
Standard
Kreditanstalt für Wiederaufbau
(Pr-Nr. 141)
Zinsverbilligtes Darlehen
Zinssatz ab ca. 3,25 % eff. je nach Laufzeit, Bis zu 100.000 € je Wohneinheit
+ Erneuerung von Zentralheizungsanlagen
Laufzeit 10, 20 oder 30 Jahre. 1 bis 5 Jahre tilgungsfrei, je nach Laufzeit,
Sondertilgung jederzeit möglich
Banken und Sparkassen
Infos auch unter:
www.kfw-foerderbank.de
Wärmeschutz im Neubau
Förderung
Antragstellung
KfW-Programm
„Energieeffizient Bauen“
EnEV 2009
Kreditanstalt für Wiederaufbau
(Pr-Nr. 153, 154)
Zinsverbilligtes Darlehen für Wohngebäude
Banken und Sparkassen
KfW-Effizienzhaus 70 (EnEV2009) (Pr-Nr. 153)
Bezogen auf die berechneten Werte eines Referenzgebäudes nach
EnEV 2009 Anlage1, Tabelle 1 müssen folgende Werte eingehalten werden:
- Jahres-Primärenergiebedarf (Qp) maximal 70% und der
- Transmissionswärmeverlust (H’T) maximal 85% sein.
Zinssatz ab ca. 2,47 % eff. je nach Laufzeit, fest für 10 Jahre
Infos auch unter:
www.kfw-foerderbank.de
Telefon 01801 33 55 77
Passivhaus (EnEV2009) (Pr-Nr. 153)
- Jahres-Primärenergiebedarf (Qp) von max. 40kWh/(m2 a)
- Jahres-Heizwärmebedarf (Qh) von max. 15kWh/m2
Nach Passivhaus Projektierungspaket (PHPP) durch einen
Sachverständigen nachzuweisen.
Zinssatz ab ca. 2,47 % eff. je nach Laufzeit, fest für 10 Jahre
KfW-Effizienzhaus 85 (EnEV2009) (Pr-Nr. 154)
Bezogen auf die berechneten Werte eines Referenzgebäudes nach
EnEV 2009 Anlage1, Tabelle 1 müssen folgende Werte eingehalten werden
- Jahres-Primärenergiebedarf (Qp) maximal 85% und der
- Transmissionswärmeverlust (H’T) maximal 100% sein.
Zinssatz ab ca. 3,85 % eff. je nach Laufzeit, fest für 10 Jahre
Stand 03/2010; alle Angaben ohne Gewähr
32 Bauratgeber 2010
Energieberatung & Förderungen
BHKW
Förderung
Antragstellung
Förderung von Mini-KWKAnlagen,
Bundesministerium für
Umwelt, Naturschutz und
Reaktorsicherheit
Zuschuss für KWK-Anlagen bis 50 kWel
Bundesamt für Wirtschaft und
Ausfuhrkontrolle,
65726 Eschborn
Telefon: 06196 908-625
www.bafa.de
Programme der
Kreditanstalt für
Wiederaufbau
Zinsgünstige Darlehen
Banken und Sparkassen
Infos auch unter:
www.kfw-foerderbank.de
Energiesteuergesetz,
Bundesfinanzministerium
Rückerstattung der Energiesteuer (ehemals Mineralölsteuer)
für den eingesetzten Brennstoff in KWK-Anlagen mit einem
Gesamtjahresnutzungsgrad von mind. 70 %.
Hauptzollamt
Adressen unter:
www.zoll.de
Kraft-WärmeKopplungsgesetz
KWKG 2009
Vergütung für den erzeugten Strom aus KWK-Anlagen, die nicht unter
das Erneuerbare-Energien-Gesetz fallen.
Bundesamt für Wirtschaft und
Ausfuhrkontrolle, 65760 Eschborn
Tel.: 06196 9080
www.bafa.de
Holzheizungen
Förderung
Antragstellung
Nutzung erneuerbarer
Energien,
Marktanreizprogramm,
Bundesministerium für
Umwelt, Naturschutz
und Reaktorsicherheit
Basis-Förderung:
Bundesamt für Wirtschaft
und Ausfuhrkontrolle,
65726 Eschborn
Telefon: 06196 908-625
www.bafa.de
Basis-Förderung und Bonusförderung (für Anlagen mit besonders geringen Schadstoffemissionen). Die Fördersummen sind gestaffelt nach Leistung [kWel].
Die Förderhöhe ist abhängig von der Vollbenutzungsstundenzahl Vbh. Hat
die Anlage weniger als 5.000 Vbh wird die Förderung mit dem Faktor
Vbh/5.000 multipliziert.
Für bestehende Wohngebäude:
- Programm „Effizient Sanieren“ (Programm-Nr. 151, 152)
Für gewerbliche Gebäude:
- ERP Umwelt- und Energieeffizienzprogramm
Zuschussprogramme (Programm-Nr. 430)
für bestehende Gebäude als Einzelmaßnahme 5 % der förderfähigen
Investition, max. 2.500 €
- 36 € je kW, mindestens - 500 € für luftgeführte Pelletöfen unter 8 kW
- 1.000 € für Pelletöfen
- 2.000 € für Pelletkessel
- 2.500 € für Pelletkessel mit Pufferspeicher
für Anlagen von 5-100 kW (auch Pellet-Scheitholz-Kombikessel).
- 1.000 € je Anlage für Hackschnitzelkessel mit Pufferspeicher von 5-100 kW
- 1.125 € je Anlage für Scheitholzvergaserkessel von 15 bis 50 kW
In Neubauten mit Bauantrag nach dem 1.1.2009 beträgt die Basis-Förderung
75% der obigen Beträge.
Bonusförderung:
- 750 € bei Einbau einer Solarkollektoranlage, die über dieses Programm
gefördert wird.
- Bei besonders guter Wärmedämmung des Gebäudes wird zusätzlich ein
Effizienzbonus bis zur Höhe der Basisförderung gezahlt.
- 200 € für besonders effiziente Heizungs-Umwälzpumpen
Der Kombinationsbonus in Höhe von 750 € ist nicht mit dem Effizienzbonus kumulierbar.
Innovationsförderung:
- 500 € für Sekundärmaßnahmen zur Emissionsminderung
(Partikelabscheider) oder Effizienzsteigerung (Brennwertnutzung).
Darlehens-Programme
der Kreditanstalt für
Wiederaufbau, KfW
Zinsverbilligte Darlehen
KfW-Programm Erneuerbare Energien
Banken und Sparkassen
Infos auch unter:
www.kfw-foerderbank.de/
KfW-Programm
„Energieeffizient
Sanieren“, KfW
(Pr.Nr. 151, 152, 430)
EnEV 2009
Zinsverbilligtes Darlehen (Pr.Nr. 151, 152) oder
Zuschuss (Pr.Nr. 430)
Banken und Sparkassen
Infos auch unter:
www.kfw-foerderbank.de
Lüftungsanlagen
Förderung
Antragstellung
KfW-Programm
„Energieeffizient Sanieren“
EnEV 2009
Kreditanstalt für Wiederaufbau
(Pr-Nr. 152)
Zinsverbilligtes Darlehen
Förderung von Einzelmaßnahmen bzw. -kombinationen (Pr-Nr.152)
bei Banken und Sparkassen
Infos auch unter:
www.kfw-foerderbank.de
Telefon 01801 33 55 77
KfW-Programm
„Energieeffizient Sanieren“
EnEV 2009 (Pr-Nr. 430)
Zuschuss
Förderung von Einzelmaßnahmen bzw. -kombinationen (Pr-Nr.430)
Beantragung direkt bei der KfW
Postfach 11 11 41
60046 Frankfurt
Telefon 01801 3355 77
Anträge unter
www.kfw-foerderbank.de
automatisch beschickte Anlagen zur Verfeuerung fester Biomasse mit mehr als
100 kW. Tilgungszuschuss von bis zu 50 Euro je KW.
Laufzeit bis zu 30 Jahre; 1 bis 5 Jahre tilgungsfrei je nach Laufzeit;
Sondertilgung in beliebiger Höhe jederzeit möglich.
Nur in Verbindung mit der Erneuerung von Gas- oder Ölbrennwertkesseln,
KWK-Anlagen oder Fernwärme.
Als Einzelmaßnahme ist eine Kumulierung mit dem Bafa-Programm nicht möglich.
Nur für Wohngebäude mit Bauantrag vor 01.01.1995.
Zinssatz ab ca. 2,47 % eff. je nach Laufzeit, max. 50.000 € je Wohneinheit.
+ Einbau einer Lüftungsanlage
- Kumulation mit dem KfW –Förderprogramm (Pr-Nr. 431) ist möglich.
- Kumulierung mit dem BAFA–Marktanreizprogramm (Biomasse und
Solarthermie) und mit KfW-Förderprogramm (Pr-Nr. 430) ist nicht möglich.
- Eine steuerliche Förderung gem. §35a Abs.3 EStG ist ausgeschlossen.
- Für Gebäude, deren Bauantrag vor dem 01.01.1995 gestellt wurde.
Zuschuss von 5% der förderfähigen Investitionskosten (max. 2.500 €/WE)
+ Einbau einer Lüftungsanlage
www.bauwissen.com 33
Energieberatung & Förderungen
Solarthermie
Förderung
Antragstellung
Nutzung erneuerbarer
Energien,
Marktanreizprogramm,
Bundesministerium für
Umwelt, Naturschutz
und Reaktorsicherheit
Zuschuss Basis-Förderung:
Bundesamt für Wirtschaft
und Ausfuhrkontrolle,
Eschborn
Telefon: 06196 908-625
www.bafa.de
- 60 € je m² Kollektorfläche, mindestens 410 € für Anlagen zur Warmwasserbereitung
(im Neubau: 45 € je m², mindestens 307,50 €)
- 105 € je m² Kollektorfläche für Anlagen zur Heizungsunterstützung
Anlagen größer 40 m² in Ein- oder Zweifamilienhäusern werden ab dem 41.m² mit
45 Euro je m² gefördert. (im Neubau: 78,75 € je m², ab dem 41.m² 33,75 € je m²)
- 45 € je m² Kollektorfläche für Erweiterungen von Solaranlagen
Der Antrag auf Basis-Förderung ist innerhalb von 6 Monaten nach Betriebsbereitschaft
der Anlage zu stellen.
Bonusförderung:
- Bei besonders guter Wärmedämmung des Gebäudes wird zusätzlich ein
Effizienzbonus bis zur Höhe der Basisförderung gezahlt.
- 400 € für den Austausch eines bisher betriebenen Heizkessels ohne
Brennwerttechnik (Brennstoff Öl oder Gas) durch einen neuen Brennwertkessel mit
Brennstoff Öl oder Gas, wenn gleichzeitig eine Solarkollektoranlage zur kombinierten
Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung installiert wurde.
- 750 € bei gleichzeitigem Einbau eines Pellet-, Hackschnitzelkessels, einer Holzvergaseranlage oder Wärmepumpe, die über dieses Programm gefördert wird.
- 50 € für besonders effiziente Solarkollektorpumpen
- 200 € für besonders effiziente Heizungs-Umwälzpumpen (befristet bis 30.06.2010)
Der Kombinations- und Effizienzbonus sowie der Kesseltausch- und Effizienzbonus
sind nicht miteinander kumulierbar.
Innovationsförderung:
Der Antrag auf Innovationsförderung
ist vor Abschluss eines Liefer- oder
Leistungsvertrages zu stellen.
Eine Kumulierung mit anderen öffentlichen Fördermitteln ist bis zum Zweifachen des gewährten
Förderbetrages möglich.
Weitere Infos:
www.bafa.de/bafa/de/energie/
erneuerbare_energien/index.html
KfW-Programm
„Erneuerbare Energien“
Kreditanstalt für
Wiederaufbau (KfW)
(Pr.Nr. 270, 271, 272,
281, 282)
Zinsverbilligtes Darlehen
Banken und Sparkassen
Infos auch unter:
www.kfw-foerderbank.de
KfW-Programm „Energieeffizient
Sanieren“, KfW
(Pr.Nr. 151, 152, 430)
EnEV 2009
Zinsverbilligtes Darlehen (Pr.Nr. 151, 152) oder Zuschuss (Pr.Nr. 430)
Banken und Sparkassen
Infos auch unter:
www.kfw.foerderbank.de
Solarkollektoranlagen ab 40 m² Kollektorfläche zur Warmwasserbereitung und/oder
Heizungsunterstützung in Gebäuden mit mehr als 2 WE oder in Nichtwohngebäuden
mit mindestens 500 m² Nutzfläche oder zur Bereitstellung von Prozesswärme oder zur
solaren Kälteerzeugung. Tilgungszuschuss in Höhe von 30%. Zinssatz bonitätsabhängig, auch bei Privatpersonen. Laufzeit bis zu 30 Jahre; 1 bis 5 Jahre tilgungsfrei je nach
Laufzeit; Sondertilgung möglich.
Nur in Verbindung mit der Erneuerung von Gas- oder Ölbrennwertkesseln, KWK-Anlagen oder Fernwärme.
Als Einzelmaßnahme ist eine Kumulierung mit dem Bafa-Programm nicht möglich. Nur
für Wohngebäude mit Bauantrag vor 01.01.1995.
Photovoltaikanlagen (PV) Förderung
Antragstellung
Erneuerbare-Energien-Gesetz –
EEG 2009
Vergütung für Gebäude-Anlagen die bis zum 30.06.2010 in Betrieb gehen
Vergütung wird durch den Stromnetzbetreiber gezahlt
KfW-Programm
„Erneuerbare Energien“,
Kreditanstalt für Wiederaufbau,
(Pr-Nr. 270, 271)
Zinsverbilligtes Darlehen
Banken und Sparkassen
Infos auch unter:
www.kfw-foerderbank.de
Wärmepumpen
Förderung
Antragstellung
Nutzung erneuerbarer
Energien, Marktanreizprogramm,
Bundesministerium für
Umwelt, Naturschutz
und Reaktorsicherheit
Zuschuss Basis-Förderung im Neubau
Bundesamt für Wirtschaft und
Ausfuhrkontrolle, 65760 Eschborn
Telefon: 06196 908-625
www.bafa.de
- 39,14 Ct/kWh bis 30 kWP
- 37,23 Ct/kWh über 30 kWP bis 100 kWP
- 35,23 Ct/kWh über 100 kWP bis 1 MW
- 29,37 Ct/kWh über 1 MW
28,43 Ct/kWh für sonstige Anlagen
Anlagen bis 30 kW, deren Strom in unmittelbarer räumlicher Nähe selbst verbraucht
wird erhalten 22,76 Cent/kWh. Dauer der Vergütung: 20 Jahre;
Maximal 10 Mio. €, Zinssatz bonitätsabhängig, auch bei Privatpersonen, Laufzeit 5, 10
oder 20 Jahre;1 bis 3 Jahre tilgungsfrei je nach Laufzeit;
Sondertilgung jederzeit in beliebiger Höhe möglich.
- Bauantrag/Bauanzeige vor 01.01.2009:
Je nach Art der Wärmepumpe 5 – 10 € /m² Wohnfläche bzw. beheizte Nutzfläche
Wasser/Wasser-WP und Sole/Wasser-WP max. Beträge: eine WE: 1.200 €, zwei WE: 1.800 €, drei
WE: 2.400 €, vier WE: 2.700 €, fünf und mehr WE: 3.000 €; Nichtwohngebäude max. 3.000 € (maximal Betrag);elektrische Luft/Wasser-WP (L/W-WP): max. 50 % der vorgenannten Beträge
- Bauantrag/Bauanzeige nach 31.12.2008:
Je nach Art der Wärmepumpe 3.75 – 7,50 €/m² Wohnfläche bzw. beheizte Nutzfläche
Wasser/Wasser-WP und Sole/Wasser-WP (maximal Beträge): eine WE: 900 €, zwei WE: 1.350 €, drei
WE: 1.800 €, vier WE: 2.025 €, fünf und mehr WE: 2.250 €; Nichtwohngebäude: max. 2.250 €
elektrische Luft/Wasser-WP (L/W-WP): max. 50 % der vorgenannten Beträge
Basis-Förderung im Gebäudebestand:
Je nach Art der Wärmepumpe 10 – 20 € /m² Wohnfläche bzw. beheizte Nutzfläche
Wasser/Wasser-WP und Sole/Wasser-WP (maximal Beträge): eine WE: 2.400 €, zwei WE: 3.600 €,
drei WE: 4.800 €, vier WE: 5.400 €, fünf WE: 6.000 €, jede weitere WE: 300 €/WE
Nichtwohngebäude max. 6.000 €
elektrische Luft/Wasser-WP (L/W-WP): max. 50 % der vorgenannten Beträge
Die Wärmepumpe muss folgende Mindest-Jahresarbeitszahlen (JAZ) aufweisen:
Neubau >= 4,0 bei Sole/Wasser-WP und Wasser/Wasser-WP; >= 3.5 bei Luft/Wasser-WP; Gebäudebestand >= 3,7 bei Sole/Wasser-WP und Wasser/Wasser-WP; >= 3,3 bei Luft/Wasser-WP
Bonusförderung:
- 750 € bei Einbau einer Solarkollektoranlage, die über dieses Programm gefördert wird.
- Bei besonders guter Wärmedämmung des Gebäudes wird zusätzlich ein Effizienzbonus bis zur Höhe der Basisförderung gezahlt.
- 200 € für besonders effiziente Heizungs-Umwälzpumpen (befristet bis 30.06.2010)
KfW-Programm „Energieeffizient
Sanieren“, KfW
(Pr.Nr. 151, 152, 430)
EnEV 2009
34 Bauratgeber 2010
Zinsverbilligtes Darlehen (Pr.Nr. 151, 152) oder Zuschuss (Pr.Nr. 430)
Nur in Verbindung mit der Erneuerung von Gas- oder Ölbrennwertkesseln, KWKAnlagen oder Fernwärme. Als Einzelmaßnahme ist eine Kumulierung mit dem BafaProgramm nicht möglich. Nur für Wohngebäude mit Bauantrag vor 01.01.1995.
Innovationsförderung:
- wird in Neubauten eine Jahresarbeitszahl
von mind. 4,7 nachgewiesen, erhöhen sich
die Fördersätze und –grenzen um 50%.
- wird im Gebäudebestand eine Jahresarbeitszahl von mind. 4,5 nachgewiesen,
erhöhen sich die Fördersätze und –grenzen um 50%.
Der Antrag auf Innovationsförderung ist vor
Abschluss eines Liefer- oder
Leistungsvertrages zu stellen.
Hinweis:
Ab dem 22.02.2010 hat die Wohn- und
Nutzflächenberechnung nach der Wohnflächenverordnung (WoFlV) vom 25.11.2003
zu erfolgen.Der Antrag auf Basis-Förderung ist innerhalb von 6 Monaten nach Betriebsbereitschaft der Anlage zu stellen.
Banken und Sparkassen
Infos auch unter:
www.kfw-foerderbank.de
Bauen & Modernisieren
Holz als Brennstoff ist vielfältig
Holzheizungen können Zusatzheizungen sein, aber auch
das gesamte Haus beheizen. Die Auswahl an Systemen ist
groß, sodass heute in jedem Haus wieder ein modernes
Holzfeuer integriert werden kann.
Holzhackschnitzel sind maschinell zerkleinertes Holz für den automatischen
Betrieb von modernen Holzfeuerungen.
Qualität und Lagerfähigkeit werden auch
hier vom Wassergehalt geprägt. Holzhackschnitzelheizungen haben sich in
der Landwirtschaft etabliert und eignen
sich auch für viele Gewerbetriebe mit
hohem Wärmebedarf.
Holzpellets sind zylindrische Presslinge
aus trockenem, naturbelassenem Restholz (Säge-, Hobelspäne), die ohne chemische Zusätze unter mechanischem
Druck geformt werden. Holzpellets werden lose als Schüttgut oder in Säcken
abgepackt gehandelt.
Kamin- und Kachelofen
Wenn man von behaglicher Wärme spricht, denkt jeder an angenehm lodernde
Flammen eines Kamin- oder Kachelofens.
D
ie Verwendung von Holz für energetische Zwecke ist wieder etabliert. Neuere Technikverfahren erweitern dabei das Spektrum der Brennmittel
und damit auch der Heizanlagen. Vielfältige Holzheizsysteme sind auf dem
Markt erhältlich. Wer mit Holz heizen
möchte, findet für jeden Anwendungsbereich eine geeignete Heizungsanlage. So sind z. B. Holzpellet- oder Hackschnitzelheizanlagen sehr gut geeignet,
fossile Brennstoffe zu ersetzen und
deren endliche Vorräte zu schonen. Der
Einsatz von Holz ist auch wirtschaftlich
sehr lohnend, da die Öl- und Gaspreise
in den letzten Jahren ständig gestiegen
sind und mit hoher Wahrscheinlichkeit
auch weiter ansteigen werden. Die hö-
heren Anschaffungskosten der Holzheizanlage machen sich häufig innerhalb
weniger Jahre bezahlt.
Die drei wichtigsten
Holzbrennstoffe
Scheitholz wird als ein Meter langes
Brennholz oder zerkleinert als „ofenfertiges Stückholz“ in 25 cm, 33 cm oder
50 cm Länge angeboten. Um eine gute
Qualität zu erreichen, ist vor der Verwendung eine Lagerung von bis zu zwei
Jahren zur Trocknung erforderlich. Ziel
ist ein Wassergehalt von nicht mehr als
20 %. Üblicherweise wird Brennholz in
Raummeter (Ster) gehandelt. Mittels einfacher Prüfgeräte kann der Wassergehalt
ausreichend genau gemessen werden.
Ein Kaminofen verbreitet in kürzester Zeit wohlige Wärme. Der Kaminofen kann ebenso wie der Kachelofen
als Wärmespender in den Übergangszeiten das Zentralheizungssystem ersetzen und im Winter unterstützen. In
Niedrigenergiehäusern können Kaminund Kachelöfen sogar das alleinige Heizsystem sein. Interessant ist zudem auch
die Möglichkeit, Scheitholz- und Pelletsfeuerung zu kombinieren.
Ein Kaminofen wird vom Fachbetrieb
anschlussfertig geliefert und betriebsbereit montiert - ganz ohne große Baumaßnahmen. Eine Besonderheit des Kaminofens ist, dass er sogar mit Ihnen
umziehen kann! Auch in der Werkstatt
oder im Hobbyraum ist ein Kaminofen
der ideale Partner.
Die verglaste Feuerraumtür des Kaminofens bietet gleichzeitig eine tolle Sicht
aufs lodernde Feuer. So lässt es sich mit
Blick auf die lodernden Flammen gut
entspannen und die Hektik des Tages
ist schnell vergessen. Unzählige Gestaltungsmöglichkeiten passen zu jedem
Einrichtungsstil. Neben Keramikverkleidung, Edelstahl, schwarz und gussgrau
lackiertem Stahlblech liegen Kaminöfen
mit Natur- und Speckstein besonders im
Trend.
Wie beim Warmluft-Kachelofen geben
Kaminöfen die Wärme zunächst schnell
www.bauwissen.com 35
Bauen & Modernisieren
und die Verbrennung ist unvollständig.
Zuviel Luft kühlt allerdings den Feuerraum aus und der Wirkungsgrad sinkt.
Noch extrem negativer wirkt sich ein
hoher Wassergehalt des Holzes auf die
Verbrennung aus, denn das verdampfende Wasser entzieht dem Feuer noch
mehr Wärme.
Informieren lohnt sich
Die Pelletslieferung erfolgt vollautomatisch und sauber. Foto: KWB Deutschland.
Grundsätzlich benötigt jeder Kaminofen einen Schornstein. Informieren Sie
sich bei Ihrem Schornsteinfeger, ob eine
Mehrfachbelegung des Schornsteins
möglich oder ob ein separater Schornstein vorgeschrieben ist. Planen Sie den
Neubau eines Hauses, so sprechen Sie
schon jetzt mit einem Kaminofen-Fachmann über Ihr Vorhaben. Klären Sie ab,
ob für Sie eventuell ein wasserführendes
System weitere Vorteile bringt. In der
Planungsphase können Sie viele Überlegungen anstellen. Mögliche Änderungswünsche in der Bauphase verursachen
weitere bauliche Maßnahmen, die oft
mit unnötigen Kosten verbunden sind.
Heizen mit Holzpellets
durch Konvektion ab. Die angenehme
Strahlungswärme wird dann abgegeben, wenn sich die Verkleidungselemente aufgeheizt haben. Die Dauer und
Intensität der Strahlungswärme ist abhängig von der Art und Stärke des Verkleidungsmaterials. Besonders geeignet
für die Wärmespeicherung sind Speckstein und Keramikelemente. In diesem
Zusammenhang sind natürlich auch die
Heizleistung des Ofens und der Wärmebedarf des Raumes von besonderer Bedeutung. Diese müssen aufeinander abgestimmt sein.
grundsätzlich drei Verbrennungsphasen:
Phase 1: Der Brennstoff wird im Feuerraum durch die Erwärmung getrocknet.
Phase 2: Steigen die Feuerraumtemperaturen auf mehr als 250 0C, so werden
ca. 80 % der Holzsubstanz in brennbare
Gase zersetzt.
Phase 3: Als Rest bleibt Holzkohle im
Feuerraum, die erst ab 500 0C in brennbare Gase umgewandelt werden kann.
Holz als Brennstoff
Um eine saubere Verbrennung gewährleisten zu können, ist es wichtig, optimale Verbrennungsbedingungen zu
schaffen. Entscheidend dafür ist eine
möglichst vollständige Oxidation der
Gase. Die brennbaren Gase reagieren
mit dem Sauerstoff der Verbrennungsluft. Dazu müssen die Verbrennungsgase ausreichend lange im Feuerungsraum bleiben und gleichzeitig müssen
sie bei hohen Temperaturen gut durchmischt werden. Wird z.B. die Luftzufuhr
gedrosselt, entsteht Sauerstoffmangel
Allerdings sollte schon bei der Anschaffung eines Kamin- oder Kachelofens auf eine gute Verbrennungsqualität
Wert gelegt werden, denn je effizienter
die Holzverbrennung erfolgt, umso weniger Brennstoff wird benötigt und die
Feinstaubbelastung für die Umwelt wird
wesentlich reduziert.
Scheitholz ist im Gegensatz zu Öl oder
Erdgas kein homogener Brennstoff. Bei
der Verbrennung unterscheidet man
36 Bauratgeber 2010
Eine saubere Verbrennung
muss sein
Ob Pellet-Kaminofen, Pellet-Kessel
oder Pellet-Heizeinsatz: Eines haben
die Geräte gemeinsam. Sie schöpfen die
Heizenergie aus dem nachwachsenden
Rohstoff Holz. Pellets eignen sich hervorragend zur automatischen Beschickung des Brennraumes. Dadurch reicht
der Bedienkomfort dieser Geräte fast an
die konventionell mit Öl- oder Gas befeuerten Heizanlagen heran. Pellet-Kaminöfen und Pellet-Heizeinsätze werden im Wohnraum integriert und bieten
daher mollige Strahlungswärme.
Erhältlich sind seit Jahren auch Pelletöfen mit Wassertechnik. Diese Öfen lassen sich in die zentrale Warmwasserbereitung einbinden und können so wie
die Pellet-Kessel ein ganzes Haus beheizen. Pelletöfen mit Wassertechnik eignen sich als Zusatzheizung für Altbauten
oder als Ganzhausheizung für Niedrigenergiehäuser. Pellet-Kessel ersetzen zunehmend Ölheizungen in Altbauten.
Was sind Pellets?
Pellets werden aus reinem, unbehandeltem Holz ohne Zusatz von synthetischen Bindemitteln aus Restprodukten
Bauen & Modernisieren
Wärmebedarf des Gebäudes ca. 10 kW ca. 15 kW ca. 20 kW ca. 25 kW ca. 32 kW
3 - 4 m2 5- 6 m2
7 - 8 m2 9 - 10 m2 11-12 m2
Größe des Pelletslagers
(Raumhöhe 2,3 m)
der Holzindustrie gepresst. Die wichtigsten Daten:
• Das Pellet hat einen Durchmesser
von 6 - 8 mm bei einer Länge von
1 - 3 cm.
• Durch den einheitlichen Wassergehalt von ca. 8 % ist eine problemlose
Lagerung in geschlossenen, trockenen
Räumen gewährleistet.
• Der Ascheanfall ist geringer als 0,5 %!
• Holzpellets sind im Tankwagen oder
in Säcken verpackt problemlos
lieferbar.
• Auch bei Pellets gibt es Gütesiegel.
Nur beim Einsatz von geprüften
Pellets nach DINplus bzw. ÖNORM
7135 (Österreich) ist ein umweltschonender und störungsfreier Betrieb der Heizanlage gesichert.
Die DIN 51731 für Holzpellets ist
mit ihren Vorgaben ungeeignet für
die Qualitätssicherung, da wichtige
Parameter, wie der Abrieb, nicht festgelegt sind.
• Bei einem Jahresbedarf von 5500 kg
(8,3 m³) Pellets, wären ca. 37 Srm
Hackgut, 2820 m³ Gas oder 2700 l
Heizöl als Ersatz notwendig.
• Pellets haben einen Energieinhalt
von ca. 4,7 kWh/kg bei 10 % Wassergehalt.
• Das Schüttgewicht beträgt 650 kg/m3,
d.h. 1000 kg entsprechen ca. 1,5 m³.
• Ein Einfamilienhaus mit 150 m² beheizter Wohnfläche hat in etwa einen
Mengenbedarf von 4 - 6 Tonnen
Holzpellets pro Jahr. Dies entspricht
einem Raumbedarf von ca. 9 m³.
Der Lagerraum sollte den 1,0 bis 1,5fachen Jahresbedarf fassen können.
Damit ist der Raumbedarf nicht
größer als für einen Öllagerraum.
Der Pelletslagerraum für einen PelletKessel sollte nach den Vorgaben des Pelletsanlagenherstellers geplant werden.
Abhängig von der individuellen Situation im Wohngebäude kann ein Schnecken- oder ein Saugsystem zum Trans-
port der Pellets in den Brennraum zum
Einsatz kommen.
Weitere Infos zum Thema
„Heizen mit Holz“:
www.bauwissen.com • softlink 230
Tipps & Hinweise
■ Kaufen Sie Qualitätsprodukte vom
Fachbetrieb, der auch eine ordentliche
Beratung bietet.
■ Wichtig ist ein schamottierter und
richtig dimensionierter Feuerraum,
damit sich ausreichend hohe Temperaturen im Feuerraum einstellen und
die brennbaren Gase ausreichend lange
dort verweilen können.
■ Fragen Sie nach Umlenkeinbauten
im Feuerraum, die durch Verwirbelung
eine gute Durchmischung von Brenngasen und Verbrennungsluft erreichen.
■ Achten Sie auf eine getrennte Luft-
zufuhr (Primär- und Sekundärluft). Die
Primärluft versorgt den noch nicht entgasten Brennstoff mit Sauerstoff, die Sekundärluft liefert Sauerstoff für das bereits entstandene Brenngas.
■ Um eine optimale Luftzufuhr in
jeder Verbrennungsphase zu gewährleisten, sollten Öfen mit einer Einhebelmechanik oder noch besser mit einer
elektronischen Verbrennungsluftregelung ausgestattet sein. Beide Systeme
ermöglichen eine einfache Bedienung.
www.bauwissen.com 37
Bauen & Modernisieren
WDVS – Eine Rechnung, die aufgeht
Als besonders effektives Mittel für weniger
Heizkosten gelten WärmedämmverbundSysteme (WDVS), da sie den größten Teil
der Außenhaut eines Gebäudes abdecken.
Je nach Dämmstärke und vorhandenem
Wandaufbau lassen sich Heizkosteneinsparungen von bis zu 50 Prozent realisieren.
Innovative Dalmatinerplatte
Energieeinsparung durch Fassadendämmung: Die Dalmatinerplatte läßt
sich auch bei hohen Temperaturen sicher und rationell verarbeiten. Ihre thermische Unempfindlichkeit sorgt für
hohe Formstabilität.
Fotos:
Caparol Farben Lacke Bautenschutz
Caparol als deutscher Marktführer für
Bautenschutz und Fassadendämmung
bietet optimal aufeinander abgestimmte Komponenten für jegliche Anforderungen an. Die weißgraue Capatect Fassdenplatte kombiniert die Vorteile
von weißem und grauem PolystyrolHartschaum. Wegen ihrer grau-weißen Sprenkelung wird sie folgerichtig
als Dalmatiner-Fassadendämmplatte
bezeichnet. Sie wird nach einem völlig
neuartigen Verfahren hergestellt. Ihre
Vorteile führen in der Summierung zu
einer wesentlichen Verbesserung in der
modernen Dämmtechnik und kommen
nicht nur dem Verarbeiter, sondern auch
dem Auftraggeber zugute.
Wärmeleitgruppe 035
Die Capatect-Fassadendämmplatte
ist in die Wärmeleitgruppe 035 eingestuft. Damit ist ihre Dämmleistung um
12,5 Prozent höher als die einer Standard-Polystyrol-Hartschaumplatte. Je
nach Anforderung kann dieser Vorteil
dazu genutzt werden, um eine stärkere Dämmwirkung zu erreichen oder die
Dicke der Dämmschicht zu reduzieren.
Es gibt die Dämmplatte optional auch
in der elastifizierten Variante, um einen
höheren Schallschutz zu erreichen.
Die Dalmatiner-Fassadendämmplatte
läßt sich sicher und rationell verarbeiten, auch bei relativ hohen Temperaturen. Ihre nahezu thermische Unempfindlichkeit sorgt daher für eine hohe
38 Bauratgeber 2010
Formstabilität. Dalmatiner-Fassadendämmplatten sind Bestandteil des
Capatect WDVS B. Sie entsprechen der
Brandschutzklasse B 1, sind blockgeschäumt, grau-weiß gesprenkelt, abgelagert, schwundfrei, form- und alterungsbeständig sowie diffusionsfähig. Es gibt
sie standardmäßig in allen Kantenausführungen in den Abmessungen 100 x
50 cm und in 14 Dicken von 10 bis 200
Millimetern.
High-Tech-Produkte
für die Fassade
Bestens bewährt hat sich dabei das carbonfaserverstärkte WDVS. Die Kohlefaser (Carbonfaser) ist aufgrund ihrer
Eigenschaften als Verbundwerkstoff
ein Hightech-Produkt. Carbon- bzw.
Kohlenstofffasern optimieren in qualitativ hochwertigen Bautenschutzprodukten das Abriebverhalten, erhöhen
die Schlagfestigkeit und minimieren zugleich den Verschleiß. Baufarben und
Dämmsystemhersteller Caparol setzt
zum Schutz von Fassaden seit 2007 auf
Carbon und nutzt die Carbonfasern,
um die Widerstandskraft gedämmter
Fassaden gegenüber punktuellen mechanischen Belastungen deutlich zu
erhöhen: Der eigens dafür entwickelte
CarbonSpachtel sorgt ab einer Schichtdicke von drei Millimetern für mustergültige Schlagfestigkeit, die 15 Joule
deutlich übersteigt.
CarboNit - hoch schlagfest
Und es geht sogar noch robuster, wenn
CarboNit verwendet wird. Diese Neuentwicklung von Caparol gilt aktuell
als Optimum an Schlagfestigkeit. Der
erhöhte Carbonfaseranteil, die hohe
Schichtdicke und die 2-Komponentigkeit sorgen dafür, dass die Fassade auf
Sockelhöhe nahezu „unzerstörbar“ ist:
Der Planer hat also das Ermessen, die
Sockelhöhe selbst zu bestimmen“, so
der Caparol-Experte Dipl.-Ing. Oliver
Berg. Hinzu kommt, dass CarboNit gegenüber „normalen“ mechanisch höher
beanspruchbaren WDV-Systemen (wie
zum Beispiel Verstärkung mittels Panzergewebe oder spezielle Wandschutzplatten) in der Kosten-Nutzen-Relation
deutlich preisgünstiger ist, wenn man
sämtliche Komponenten, die erforderlichen Arbeitsschritte und die Zeiten
der Verarbeitung einkalkuliert.
Beispiel Schule
Schuß und Tor: Welches Kind kann
schon einem Fußball widerstehen?
Konventionell wärmegedämmte Fassadensysteme jedenfalls nicht – hier zeigt
der Putz schnell Risse und Beschädigungen. Die neue WDVS-Generation
der oben besprochenen Carbon Edition
widersteht strammen Schüssen und anderen Einwirkungen, denn sie ist mechanisch extrem belastbar, schlagfest
und sicher!
Extrem belastbar
Mechanische und thermisch-physikalische Belastungen stellen höchste Anforderungen an die Oberflächen
gedämmter Fassaden. Schläge, Stöße
und Erschütterungen, aber auch Hitze,
Kälte, Trockenheit oder Nässe verlangen der Fassade viel ab. Wechselnde
Wetterverhältnisse im Winter (Sonne,
starke Bewölkung) können bei einer
konstanten Lufttemperatur binnen Minuten zu starken Temperaturschwankungen von 50 Grad und mehr führen:
Die Folge sind extreme Spannungen
insbesondere an der Fassadenoberfläche. Carbonfaserverstärkte Beschichtungssysteme kompensieren solche Belastungen durch ihre hohe Elastizität
mit Leichtigkeit.
Durch Carbon erhöht sich die Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Belastungen wie Hagel oder Vandalismus. Aber auch die kleinen Vergehen des Alltags
wie umgeworfene Fahrräder oder verirrte Fußbälle hinterlassen keine Spuren.
Die Dämmung erhält somit jahrzehntelang sicher ihre Funktion.
Extrem schlagfest
Der Kugelfalltest ermittelt die Widerstandsfähigkeitvon Wärmedämm-Verbundsystemen mit Putzschichten nach
der europäischen Prüfvorgabe „Leitlinie
fürEuropäische Technische Zulassung/
ETAG 004“. Die Armierung Carbonit
ist deutlich besser als es die Prüfgrenze der Norm mit 10 Joule vorsieht, also
typische Fassaden-Belastungen wie getretene Bälle, Fußtritte oder unsanft
angelehnte Fahrräder. Carbonit widersteht sogar Schlagstärken von größer als
50 Joule: Selbst eine 1 kg-Stahlkugel, die
aus 5 Metern Höhe auf eine CarbonitOberfläche prallt, fügt Ihr keinen Schaden zu.
Extrem sicher
Die Edition Carbon vereint Produkte,
die sorgfältig aufeinander abgestimmt
sind. Alle eingesetzten Systemkomponenten der Wärmedämmung kommen
aus einer Hand: von Dämmplatte über
Armierung und Putz bis zur Schlußbe-
schichtung. Die jahrzehntelange Erfahrung von Caparol als großer innovativer
Hersteller von Wärmedämm-Verbundsystemen gibt allen Auftraggebern ein
Höchstmaß an Produktsicherheit. Die
anerkannt hohe Qualität aller Komponenten steht für langlebigen Fassadenschutz.
Extrem wirtschaftlich
Die Praxis zeigt: Mit einem Wärmedämm-Verbundsystem der Carbon Edition kann der Ölverbrauch von 20 Litern
auf bis zu drei Litern je Quadratmeter
Fassadenfläche und Jahr reduziert werden. So können Sie bis zu 50 % Heizenergie durch ein WDVS einsparen und das
Jahr für Jahr. Unterstützt werden die Investitionen durch Zuschüsse und zinsgünstige Darlehen.
Infos und kontakt
CAPAROL Farben Lacke Bautenschutz
www.caparol.de
www.daemmoffensive.de
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Bauen & Modernisieren
Wärmedämmung im Altbau lohnt sich
Im Hausbestand wird das Geld aufgrund
unzureichender Wärmedämmung praktisch
„verheizt“. Dabei gibt es viele Möglichkeiten,
um den Wärmeschutz wesentlich zu verbessern. Einzelne Maßnahmen sind sogar
äußerst preiswert und sollten umgehend
umgesetzt werden.
D
urch ungedämmte Wände und Dächer geht der Großteil der Heizenergie verloren; unnötig hohe Heizkosten
sind die Folge. Bedingt durch die kalten Oberflächentemperaturen der ungedämmten Außenwände ist zudem die Gefahr
von Schimmelpilzbildung besonders groß. Mit intelligenten
und gleichzeitig kostengünstigen Maßnahmen lässt sich
nachträglich der Wärmeschutz von Wänden, Dächern und
Decken erhöhen. Abhängig von der vorhandenen Bausubstanz
bieten sich mehrere Möglichkeiten, die allerdings nur immer
im Kooperation mit erfahrenen Handwerksbetrieben umgesetzt werden sollen.
Dämmung der obersten Geschossdecke
Neben den Außenwänden geht bei Einfamilienhäusern am
meisten Energie über die oberste Geschossdecke zum unbewohnten Dachboden verloren. Experten rechnen mit 20 %
bis 25 %! Speziell hier kann man mit wenig Kosten eine gute
Heizenergieeinsparung erzielen. So kann z. B. auf der obersten Geschossdecke (bei Holzbaukonstruktionen ist das Auslegen einer Dampfbremse sinnvoll) direkt der Dämmstoff ausgelegt werden. Dämmplatten sollten mehrlagig, fugenversetzt
Dämmung der obersten Geschossdecke. Hier sollten 25 cm
und mehr an Dämmung aufgebracht werden.
Foto: DEUTSCHE ROCKWOOL Mineralwoll GMBH & Co. OHG
40 Bauratgeber 2010
Mit einer nachträglichen Wärmedämmung können die Heizkosten wesentlich gesenkt werden.
verlegt werden. Als Dämmstoff stehen Mineralwolle, Zellulosematten, Kork-, Polystyrolplatten usw. zur Verfügung.
Soll der Dachboden begehbar sein, sind andere - aber auch relativ einfache - Lösungen möglich. So können z. B. Lagerhölzer ausgelegt werden, die mit einer zwischenliegenden Dämmung versehen werden. Die begehbare Fläche kann mittels
OSB-Platten hergestellt werden.
In manchen Häusern sind sogar ungedämmte Holzbalkendecken mit einer entsprechenden Luftschicht als oberste Geschossdecke zu finden. Hier ist die einfachste Lösung, diese
Luftschicht zu dämmen. Dämmstoffe wie aus Zellulose oder
Mineralwolle eignen sich hier besonders. Diese Dämmmaßnahme kann vom Fachmann ohne großen Aufwand und
Schmutz kostengünstig durchgeführt werden. Über Einblasöffnungen wird der Dämmstoff in den vorhandenen Hohlraum eingebracht.
Die Dämmung der obersten Geschossdecke ist nicht nur wirtschaftlich sinnvoll - durch die niedrigeren Heizkosten ist die
Dämmung schon nach wenigen Jahren abbezahlt. Das Wohnklima verbessert sich und die Gefahr von Schimmelbildung
an den Raumecken wird reduziert. Wenn möglich sollte die
Dämmstärke mindestens 25 cm betragen.
Bauen & Modernisieren
Dachgauben mit senkrechten Fenstern oder kleinere Dachflächenfenster sinnvoll. Die sommerliche Sonneneinstrahlung
macht Vorkehrungen für den sommerlichen Wärmeschutz
notwendig. Sonnenschutzmaßnahmen sind an allen Fenstern
mittels außenliegender Rollläden oder Fensterläden vorzusehen. Ursache für hohe, sommerliche Raumtemperaturen
in Dachgeschossausbauten sind häufig auch ein zu schlechter Wärmeschutz und eine zu geringe Wärmespeicherfähigkeit der Baustoffe. Baustoffe mit höherer Wärmespeicherkapazität (Holzweichfaserdämmplatten außen, Innenwände
z.B. mit Kalksandstein, weitere Innenbauteile wie Fußbodenkonstruktionen mit schweren Baustoffen ausführen) schaffen hier Abhilfe.
Schnell, passgenau und hochwirksam: Dachdämmung mit
Einblaszellulose und Holzweichfaserplatte.
Foto: Isofloc GmbH.
Dach und Holzbalkendecke
Heute können mit innovativen Dämmmaßnahmen sogar ausgebaute Dachgeschosswohnungen schnell, sauber und kostengünstig nachträglich wärmegedämmt werden. Als Dämmstoff
wird dazu z. B. Isofloc verwendet, der für diese Anwendungszwecke eine Baustoffzulassung nachweisen kann. Beim diesem
speziellen Einblasverfahren müssen weder die Dachpfannen
noch die Heraklithplatten in der Wohnung erneuert werden.
Vom meist vorhanden Spitzboden aus, wird die Dämmung
mit einem ausgeklügelten Spezialverfahren eingebracht. Die
Bewohner werden von den Dämmmaßnahmen nicht beeinträchtigt. Es sind aber nicht immer nur ausgebaute Dachgeschosswohnungen betroffen, viel schlimmer ist oft noch die
Situtation mit den Holzbalkendecken. Hohlräume von bis zu
20 cm sind häufig vorhanden, die als oberste Geschossdecke
nicht gedämmt sind. Mit wenig Arbeitsaufwand kann auch
hier der Zellulosedämmstoff schnell und sauber eingebracht
werden. Eine nachträgliche Wärmedämmung der Holzbalkendecke mit Isofloc kostet bei einer Fläche von 100 m2 ca. Euro
1.000,- bis 1.300,- (bei einer Dämmstoffstärke von 15 cm).
Damit wird der Heizenergieverbrauch wesentlich reduziert!
Dach und Dachgeschossausbau
Leider werden auch heute noch beim Dachgeschossausbau
schwerwiegende Fehler gemacht, die die Wohnqualität in
Dachgeschosswohnungen negativ beeinflussen. Aufgrund
ihrer Neigung sind Steildächer besonders intensiv der Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Daher muss die Planung der Fenster, der Fenstergrößen, der Sonnenschutzeinrichtungen und
die Wahl der Bau- und Dämmstoffe sowie der Baukonstruktion besonders sorgfältig erfolgen. Es ist daher ratsam, sich frühzeitig zu informieren und mit Fachleuten Kontakt aufzunehmen, um das Bauvorhaben im Detail zu planen.
Bei der Fensteranordnung ist darauf zu achten, dass im Sommerhalbjahr eine Überhitzung der Räume vermieden wird.
Nach Norden und Osten sollten keinesfalls zu große Dachflächenfenster angeordnet werden. Nach Süden und Westen sind
Neues Dach mit besserer Dämmung wählen
Eine nachträgliche Dämmung eines Daches erfolgt von außen
am besten bei einer Neudeckung des Daches oder bei einem
Umbau der Wohnräume. Dabei wird die Lattung entfernt und
der Sparrenzwischenraum ist offen zugänglich.
Somit kann auch die Funktionstüchtigkeit der luftdichten
Schicht kontrolliert und neu eingebracht werden. Die luftdichte Schicht von innen herzustellen, ist recht einfach. In der
Regel sollen aber nicht die raumseitigen Bekleidungen demontiert werden, daher muss die innenliegende Luftdichtung häufig von außen hergestellt werden. Abhängig von den vorhandenen Leitungen und Rohren kann diese Arbeit sehr zeitintensiv
sein. Spezialfolien sind dafür notwendig, Fugen und Anschlüsse sind auch hier besonders sorgfältig auszuführen.
Es ist ratsam, diese Arbeiten nur von einem erfahrenen, verlässlichen Fachmann ausführen zu lassen. Sind die Luftdichtungsbahnen ordentlich verlegt und verklebt, kann die Dämmung zwischen den Sparren eingebracht werden. Dabei ist
eine Dämmstärke von ca. 16 cm als Minimum zu sehen.
Gerade wenn eine Neudeckung erfolgt, sollte eine oberseitige Aufdoppelung der Sparren überlegt werden. Altbauten,
die die Lebenszeit eines Neubaues nach der Renovierung erreichen wollen, sollten eine Mindestdämmstärke von 20 cm
mit Dämmstoffen der WLG 035 aufweisen. Zeitgemäßer, speziell in Hinblick auf steigende Energiepreise, sind Dämmstoffstärken zwischen 30 bis 40 cm im Dachbereich. Oberhalb von
Sparren und Dämmung ist eine diffusionsoffene Unterspannbahn bzw. Holzweichfaserplatten zu verlegen. Je nach Situation können und sollen bei der Dachsanierung der Spitzboden
oder möglicherweise auch die Giebelwände stärker gedämmt
werden, wenn ausreichend Raum zur Verfügung steht.
Alternativ zur Zwischensparrendämmung kann auch eine Aufsparrendämmung vorgenommen werden. Die Aufsparrendämmung wird sinnvollerweise meist als Komplettsystem mit typengeprüfter Statik angeboten.
Um einen qualitativ hochwertigen Wohnraum im Dachgeschossausbau zu gewährleisten, sollten Sie für die Detailplanung folgende Hinweise berücksichtigen:
• Überlegen Sie anhand Ihrer Planung, wo überall Anschlussstellen in Ihrem Dachgeschossausbau vorkommen. Planen
Sie die Bauausführung dieser Details sehr genau.
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Bauen & Modernisieren
• Vermeiden Sie, wo immer es möglich ist, die wärmedämmende Hülle zu durchbrechen.
• Folien nie auf feuchte oder unebene Untergründe (raues
Holz, sandigen Putz oder Mauerwerk) kleben.
• Zu klebende Flächen müssen staubfrei sein.
• Im Zweifelsfall beim Kleben eine Anpresslatte und Kompriband als mechanische Befestigung verwenden. Berücksichtigen Sie evtl. Ausdehnungen und Bewegungen unterschiedlicher Baukonstruktionen.
• Verwenden Sie im Dachgeschossausbau zwischen den Sparren keine starren Dämmplatten (Styropor, Korkplatten,
usw.).
• Prüfen Sie die Luftdichtheit der Konstruktion mit einem
Blower Door Test (nach der Montage der Dampfbremse bzw.
-sperre).
Kerndämmung im zweischaligen Mauerwerk
Besteht das Außenmauerwerk aus zwei Schichten mit einem
Hohlraum von mehreren Zentimetern, so kann dieser Hohlraum ohne viel Aufwand nachträglich mit einem feinkörnigen
Dämmstoff wärmedämmt werden. Mehrere sinnvolle Produkte sind auf dem Markt. Dazu zählen RigiPerl, SLS20, Perlite, und einblasbare Mineralwolle. Da in der Regel der Hohlraum begrenzt ist, sind Dämmstoffe mit der Wärmeleitgruppe
(WLG) von 035 vorteilhafter. Bei gleicher Materialdicke wird
ein um bis zu ca. 20 Prozent besserer Dämmwert erreicht, verglichen mit Produkten der WLG 045.
Mit einem Endoskop wird der Hohlraum geprüft und eine
fachgerechte Verarbeitung des Dämmstoffes sichergestellt.
Durch die Dämmmaßnahme erhöht sich der Wärmeschutz um
ein Vielfaches. Das Einblasen erfolgt durch kleine Öffnungen
in der Fassade, die danach wieder fachgerecht geschlossen
werden. Mit dieser Dämmtechnik werden Dämmarbeiten für
ein ganzes Einfamilienhaus innerhalb kürzester Zeit erledigt.
Günstig ist dabei auch, dass die vorhanden Fassade optisch
nicht verändert wird. Die Kosten für eine Fassadendämmung
betragen für ein Einfamilienhaus mit ca. 150 m2 Fassadenfläche zwischen 3.000 und 5.000 Euro.
Innendämmung
Das Anbringen einer nachträglichen Außendämmung ist
an manchen Gebäuden nicht immer möglich bzw. nicht gewünscht. Im Rahmen einer anstehenden Modernisierung muss
aber trotzdem eine Energieeinsparung erzielt werden. Oft
bleibt nur die Möglichkeit einer Innendämmung. Langzeituntersuchungen an Mauerwerken aus Tonziegel, Bruchstein und
Fachwerk zeigen, dass eine fachgerechte Innendämmung in
Kombination mit einer Putzschicht zu keinerlei Problemen für
die Bausubstanz führt. Jede Wandkonstruktion muss allerdings
bauphysikalisch untersucht werden. So müssen Außenwände
trocken sein und vor aufsteigender Feuchtigkeit geschützt werden. Bei zu hoher Schlagregenbelastung ist ein flächiger äußerer Schutz vorzusehen. Beispielhaft sind nachstehend zwei
Möglichkeiten einer Innendämmung dargestellt.
42 Bauratgeber 2010
Innendämmung mit Zellulose
Zellulose kann in eine geschaffene Hohlraumkonstruktion
(ca. 12 cm und mehr) trocken oder feucht eingebracht werden. Innenseitig wird eine Dampfbremse mit anschließender
Lattung für Gipsausbauplatten montiert. Bereits seit mehr als
20 Jahren werden Innendämmungen mit Zellulosedämmstoff
durchgeführt. Daher kann auf eine entsprechende Erfahrung
zurückgegriffen werden.
Holzweichfaserplatten und Lehmputz
Alternativ dazu bietet sich eine Innendämmung mit Holzweichfaserplatten und Lehmputz an. Auch hierbei werden seit
Jahren sehr gute Ergebnisse erzielt. Durch den diffusionsoffenen Aufbau ist ein Feuchtetransport möglich. Damit ist eine
gute Voraussetzung für ein gesundes Raumklima geschaffen.
Allein die Holzweichfaserplatten können bis zu 20% des Eigengewichtes an Feuchtigkeit aufnehmen und bei Bedarf wieder
abgeben, ohne dabei Schaden zu erleiden. Auch die Dämmwirkung wird nach dem Austrocknen des Dämmstoffes wieder
vollständig hergestellt. Eine Innendämmung erfüllt, wie jede
Dämmung, neben der Energieeinsparung auch andere Funktionen. Sie reguliert das Raumklima und sorgt für behagliche
Wohnräume. Die hier beschriebenen Dämmmaßnahmen sollten ausschließlich von Fachfirmen durchgeführt werden.
Dämmung der Kellerdecke
Da die Kellerdecke zum nicht beheizten Keller meist gar nicht
gedämmt ist, entstehen relativ niedrige Temperaturen an der
Fußbodenoberfläche. Abhilfe schafft hier das Anbringen von
Dämmplatten an der Unterseite der Kellerdecke bzw. das Anbringen einer abgedeckten Decke mit Dämmstoff. Abhängig
von der Kellerraumhöhe kann die Dämmstärke variiert werden. Bei der Dämmstoffauswahl sollte darauf geachtet werden,
dass die Produkte FCKW - (Fluorchlorkohlenwasserstoff ) und
HFCKW (teilhalogenierte FCKW) frei sind. Sind zahlreiche Installationsleitungen vorhanden, ist es eventuell sinnvoll, eine
Unterkonstruktion mit Verkleidung aufzubauen und nachträglich den Hohlraum mit Dämmstoff ausblasen zu lassen. Diese
Vorgehensweise bietet sich auch bei ungleichförmigen Kellerdecken (z.B. Gewölbe- oder Kappendecken) an.
Weitere Schwachstellen nicht vergessen
Für Hauseigentümer interessant sind Gesamt-Dämmkonzepte.
Hier geht es darum, die vielen kleinen ungedämmten “Lücken”
(z.B. eine ungedämmte Dachbodentreppe) in einem Haus zu
erkennen und entsprechende Dämmmaßnahmen anzubieten.
Häuser aus den Baujahren 1920 bis 1950 haben oft über dem
Keller einen ungedämmten Hohlraum. Auch dieser kann nachträglich kostengünstig wärmegedämmt werden. Weitere Bauteile wie Bodeneinschubtreppen, Rollladenkästen oder Kellerdecken sind Schwachstellen, wo Wärme im Winter besonders
schnell entweichen kann.
Energiesparprojekte der Stadt
Stadt Remscheid
heizt mit warmer Luft
Das technische Gebäudemanagement der
Stadt Remscheid nutzt seit letztem Jahr
sonnenerwärmte Luft, um Heizkosten zu
reduzieren. Im Juli 2009 wurde die erste
Luftkollektoranlage auf dem Berufskolleg
Technik in Betrieb genommen und im
Oktober folgten zwei weitere Anlagen
für die Turnhalle und die Umkleiden der
Grundschule Dörpfeld.
Nach den ersten positiven Erfahrungen
mit der Anlage wurden im Oktober 2009
für die Grundschule Dörpfeld zwei weitere Anlagen zur Lufterwärmung einer
Turnhalle und der daran angeschlossenen Umkleiden mit Nebenräumen in
Betrieb genommen. Die für die Turnhalle genutzte Kollektorfläche beträgt 35m²,
während weitere 10m² die Umkleiden
und Nebenräume mit vorerwärmter
Luft versorgen. Auch hier wurden bei
der Bafa Förderanträge gestellt.
Luftkollektoren
Luftkollektoren sind ähnlich
aufgebaut wie solarthermische
Flachkollektoren. Der Unterschied besteht in dem Wärmeträger. Luftkollektoren nutzen
die durchströmende Luft, die
durch Absorption des Sonnenlichts erwärmt wird, während
thermische Solaranlagen Wasser
als Wärmeträger nutzen.
D
as Berufskolleg Technik verfügt
über zwei innen liegende Hörsäle,
die über eine Lüftungsanlage be- und
entlüftet werden. Im Zuge einer Sanierung der Lüftungsanlage entstand die
Idee, diese solar durch Luftkollektoren
zu unterstützen. Dank einer Förderung
der Bafa (Bundesamt für Wirtschaft und
Ausfuhrkontrolle) sorgen seit Juli 2009
20m² Warmluftkollektoren der Firma
Grammer Solar dafür, dass die einströmende kalte Frischluft vorerwärmt und
somit die Heizleistung und -kosten reduziert werden. Der maximale Wirkungsgrad im Frischluftbetrieb liegt
bei über 80%. Darüber hinaus sorgt ein
Wärmetauscher für zusätzliche Wärmegewinne.
Infos und kontakt
Luftkollektoren auf der Turnhalle der Grundschule Dörpfeld
Fachdienst Gebäudemanagement
Technische Gebäudeausrüstung /
Energie
M.Sc. Dipl.-Ing. Daniela Kugel
Hindenburgstr. 52-58
42853 Remscheid
Telefon: (0 21 91) 16 - 26 57
Telefax: (0 21 91) 16 - 1 26 57
E-Mail: [email protected]
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Energiesparprojekte der Stadt
Energetische Erneuerung der
GHS Rosenhügel
Die Ganztagshauptschule Rosenhügel wird bis zum Jahre
2013 umfassend auf das Niveau eines Neubaus nach der
Energieeinsparverordnung saniert. Ziel ist es – unter dem
Aspekt zunehmender Ressourcenknappheit – zukünftig
Energie und damit einhergehend CO2-Emissionen einzusparen und somit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
GHS Rosenhügel Altbau von 1956 Fotos: Stadt Remscheid
I
m Jahr 2008 wurde das „Investitionspakt zur energetischen Erneuerung
sozialer Infrastruktur in den Gemeinden
in NRW“ mit mehr als 86 Millionen Euro
Fördervolumen ins Leben gerufen.
Um eine Förderung bewilligt zu bekommen, mussten mehrere Kriterien erfüllt
werden:
• Es muss sich um ein Gebäude der sozialen Infrastruktur handeln; Schulen
und Kindertagesstätten werden bevorzugt behandelt.
• Eine langfristige Zweckbindung muss
gesichert und nachgewiesen sein.
• Das Gebäude muss in einem aktuellen Gebiet/Untersuchungsgebiet der
Städtebauförderung und/oder in einer
44 Bauratgeber 2010
Kommune oder Gemeinde mit Haushaltssicherungskonzept (HSK) liegen.
• Und das Gebäude muss sich in einem
energetisch verbesserungswürdigem
Zustand befinden und einen schlechten Energieverbrauchswert aufweisen
oder vor 1990 errichtet und seitdem
nicht umfassend energetisch modernisiert worden sein.
Auf der Suche nach einer passenden
Schule, die diese Kriterien erfüllt, fiel das
Augenmerk auf die GHS Rosenhügel.
Die GHS Rosenhügel ist eine Schule,
deren langfristige Zweckbindung gesichert ist. Sie befindet sich im Gebiet der
„Sozialen Stadt“ – einem aktuellen Ge-
biet der Städtebauförderung und in einer
Kommune mit Haushaltssicherungskonzept (HSK) und ist in einem energetisch
verbesserungswürdigen Zustand.
Die Schule besteht aus einem Altbau
von 1956, einem Anbau aus dem Jahre
1975, einer bereits sanierten Sporthalle und einer Mensa aus den 90er Jahren.
Der Altbau und der Anbau befinden sich
in einem energetisch und baukonstruktiv schlechten Zustand. Die Außenwände sind ungedämmt, die Fenster veraltet
und undicht. Ein Sonnen- oder Blendschutz ist nicht vorhanden. Das Flachdach des Anbaus verfügt über eine
unzureichende Dämmung und ist in baukonstruktiv schlechtem Zustand. Ebenso
ist das Schindeldach des Altbaus in baukonstruktiv schlechtem Zustand. Der an
den Altbau angeschlossene Pausengang
ist nicht ausreichend, bis gar nicht gedämmt und verfügt über eine viel zu geringe lichte Höhe. Die alten Gasspezialkessel wurden im Jahr 2001 durch einen
Brennwert- und Niedertemperaturkessel ersetzt. Diese Anlage wurde damals
schon im Hinblick auf eine spätere energetische Verbesserung und Sanierung
der Gebäudehülle ausgelegt.
Eine energetische Sanierung der GHS
Rosenhügel auf Neubauniveau der EnEV
ohne Fördergelder würde die Stadt Remscheid über 1,9 Mio Euro kosten. Dieses
Geld steht bei einer Stadt im HSK nicht
zur Verfügung. Das Investitionspakt sieht
vor, die Kommunen mit 2/3 der förderfähigen Kosten – zu je 1/3 vom Bund und
1/3 vom Land – zu unterstützen, so dass
sich der Eigenanteil auf rund 650.000
Euro beschränken würde. Da diese
Summe in den kommenden Jahren für
geplante Instandhaltungsmaßnahmen
eingeplant ist, könnte durch eine Förderung, ohne Mehrkosten für die Stadt
ein erhöhter Energiestandard erreicht
werden und darüber hinaus könnten die
Heizkosten deutlich gesenkt werden.
Energiesparprojekte der Stadt
Die Nachfrage war groß. Innerhalb
kürzester Zeit waren 239 Projekte mit
einer Fördersumme von 300 Millionen
Euro bei der Bezirksregierung als Bewilligungsstelle eingegangen. Da nur etwas
mehr als 86 Millionen Euro zur Verfügung standen, wurden lediglich 52 Schulen und 17 Kindertagesstätten bewilligt. Dem Antrag der Stadt Remscheid
zur energetischen Erneuerung der GHS
Rosenhügel mit einer Fördersumme von
rund 1,3 Mio. Euro wurde dabei zugestimmt.
Im Frühjahr 2009 konnte dann mit den
Umbaumaßnahmen am 1. Bauabschnitt
begonnen werden.
Fassade Altbau GHS Rosenhügel; rechts
der sanierte erste Bauabschnitt, links
noch unsaniert.
in Nischen sitzenden Heizkörper wurden entfernt und durch kleinere, dem
neuen geringeren Wärmebedarf angepasste Heizkörper ersetzt. Um auch in
diesem Bereich eine optimale Energieausbeute zu erzielen, wurden die vorhandenen Nischen zugemauert und die
Heizkörper davor gesetzt.
Diese Maßnahmen werden in den kommenden 3 Jahren auch an allen weiteren
Bauabschnitten durchgeführt. Darüber
hinaus wird in einigen Bereichen die Beleuchtung ausgetauscht und so auf den
aktuellen Stand der Technik gebracht.
Als weiteren wichtigen Aspekt zur Energieeinsparung bekommt die Schule ein
Blockheizkraftwerk (BHKW).
Das BHKW arbeitet nach dem Prinzip
der Kraft-Wärme-Kopplung. Ein Verbrennungsmotor treibt einen Generator an, der elektrische Energie erzeugt.
Diese wird im eigenen Gebäude verbraucht. Die bei diesem Prozess gleichzeitig anfallende Wärme am Motor und
Generator wird zu etwa 90% genutzt
und direkt in das Wärmenetz der Schule
(Heizung) eingespeist. Im Gegensatz zur
üblichen, getrennten Strom- und Heizenergieerzeugung können so erhebliche
Mengen Primärenergie eingespart und
CO2-Emissionen vermieden werden.
Die energetische Erneuerung der Schule – mit Ausnahme der bereits sanierten
Sporthalle und der in den 90er Jahren
errichteten Mensa – wird bis Ende 2012
abgeschlossen sein.
Westfassade Altbau
Die auf Basis eines Energiebedarfsausweises berechnete CO2-Reduzierung der
energetisch sanierten Gebäude (Altbau
und Anbau) gegenüber dem Bestand
liegt bei 55 %. Dies entspricht einer Reduzierung von rund 153 Tonnen CO2
im Jahr. Die berechneten Energieeinsparungen zum Bestand liegen im Bereich
Primärenergiebedarf bei - 46 % und im
Endenergiebedarf bei - 42 %. Darüber
hinaus sorgt eine energetisch sanierte
Gebäudehülle zugleich für mehr Komfort und Behaglichkeit bei Schülern und
Lehrern.
Infos und kontakt
Die alten, undichten Fenster wurden
gegen neue Fenster mit einer 3-fach
Wärmeschutzverglasung ausgetauscht
und mit außen liegenden Jalousien mit
Lichtsensoren ausgestattet. Die monoton wirkende Fassade bekam ein 10 cm
dickes Wärmedämmverbundsystem und
wurde durch farbige Akzente aufgelockert. Auf das bestehende Schindeldach
wurde ein verzinktes Metalldach in Ziegeloptik aufgebracht, um die gedämmte
oberste Geschossdecke vor eindringender Feuchte zu schützen. Die alten,
Fachdienst Gebäudemanagement
Technische Gebäudeausrüstung /
Energie
M.Sc. Dipl.-Ing. Daniela Kugel
Hindenburgstr. 52-58
42853 Remscheid
Telefon: (0 21 91) 16 - 26 57
Telefax: (0 21 91) 16 - 1 26 57
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Energiesparprojekte der Stadt
Geändertes Nutzerverhalten in Schulen
und Kindertageseinrichtungen spart
Energie
Viele Kinder und Jugendliche haben durch die Projekte „Weniger
ist mehr“ und „Das Energiesparschwein“ einen Einblick in den naturwissenschaftlichen Zusammenhang zwischen Energieverbrauch
und Klimaschutz gewonnen. Gleichzeitig haben sie Erfahrungen mit
dem vernünftigen Umgang mit Energie gesammelt und ganz praktische Konsequenzen daraus gezogen.
Ökologie und Ökonomie lassen sich
gewinnbringend vereinbaren
Bereits seit 1997 in den Schulen bzw. seit dem Jahr 2000 in den
Kindertageseinrichtungen ist die nachhaltige Verwendung von
Energie ein Thema. Durchschnittlich wurden in den Schulen
und Kindertageseinrichtungen durch das veränderte Nutzerverhalten 9,5 % Heizenergie, 11,2 % Strom und 18,0 % Wasser
eingespart. Außerdem kam es zu einem verminderten Ausstoß von 12,7% CO2.
Dieses positive Nutzerverhalten von Kindern und Schülern
sowie den Lehrkräften und den Erzieherinnen wird durch ein
finanzielles Anreizsystem gefördert. Bei diesem Anreizsystem
werden die tatsächlich erreichten Einsparungen und pädagogische Aktivitäten berücksichtigt.
Die Kinder der Kindertageseinrichtung Arnoldstraße freuen
sich über die Inbetriebnahme der Solaranlage im Jahr 2001.
Foto: Stadt Remscheid, Gebäudemanagement
Z
iel der Projekte „Weniger ist mehr – Energie- und Wassersparen an Remscheider Schulen“ sowie „Das Energiesparschwein – Energie- und Wassersparen an Remscheider
Kindertageseinrichtungen“ ist die Senkung des Energie- und
Wasserverbrauchs in Schulen und Kindertageseinrichtungen
durch ein energiebewusstes und somit sparendes und umweltfreundliches Nutzerverhalten.
Die beiden Projekte sind vielen Kindern und Jugendlichen ein
Begriff und zeigen ihnen den sinnvollen Umgang mit der Energie. Inzwischen nehmen fast alle Remscheider Schulen und
Kindertageseinrichtungen teil.
46 Bauratgeber 2010
Thermische Solaranlage auf dem Gebäude der Kindertageseinrichtung Arnoldstraße (4 m² Flachkollektoren)
Foto: Stadt Remscheid, Gebäudemanagement
Energiesparprojekte der Stadt
Bis jetzt entstanden Einsparungen in Höhe von 893.700 Euro.
Diese kamen zu über 60% den Einrichtungen zu Gute. Große
Teile der hier eingesparten Mittel wurden von den Schulen und
Kindertageseinrichtungen gemeinsam mit dem städtischen
Gebäudemanagement in sinnvolle Energiespartechnik investiert. So entstanden insgesamt 15 Solaranlagen auf Schul- und
Turnhallendächern, die für warmes Wasser in den angeschlossenen Turnhallen sorgen. Zwei Klein-Blockheizkraftwerke erzeugen Strom und Wärme. Viele weitere kleine Sparmaßnahmen konnten so realisiert werden.
Aktive Kinder kümmern sich!
In den beteiligten Schulen und Kindertagseinrichtungen sind
bereits eine Menge interessanter Ideen entwickelt und umgesetzt worden, um Heizenergie, Strom und Wasser einzusparen.
Es sind „Energie-AG´s“ gegründet worden und „Energiesparkommissare“ achten darauf, dass richtig gelüftet wird, dass
beim Verlassen der Klasse das Licht gelöscht ist und alle Fenster geschlossen sind. Viele Lichtschalter sind gekennzeichnet
worden, damit klar ist, mit welchem Schalter welches Lichtband ein- und ausgeschaltet werden kann. Heizkörper sind von
Regalen, Tischen und anderem Mobiliar frei geräumt worden,
damit die Luft gut zirkulieren kann. Die „Energie-AG´s“ machen auf ihre Aktivitäten durch Plakate und Aufkleber in den
Einrichtungen aufmerksam, berichten in Schülerzeitungen
und durch Aushänge, damit die Energiesparprojekte kontinuierlich Aufmerksamkeit bekommen.
Zur Nutzung durch die Kinder und Schüler wurden so genannte „Energiesparkoffer“ mit einer Vielzahl von Messgeräten
übergeben. In diesem Koffer sind beispielsweise Lichtmessgeräte, Energiekostenmessgeräte, Thermometer und Messbecher um die durchlaufende Wassermenge zu ermitteln. Die
Einrichtungen werden durch Energieberatungen und Gebäuderundgänge über Möglichkeiten zur Veränderung des Nutzerverhaltens informiert.
Die Kinder der Klasse 4b der Grundschule Adolf-Clarenbach
bastelten „Pinguin-Thermometer“, mit denen sie die Temperatur im Klassenraum kontrollierten. Foto: Frau Schlömer
Wichtige Teilnehmende in den Energiesparprojekten sind
die Hausmeisterinnen und Hausmeister. Ihnen kommt eine
Schlüsselstellung bei der Lokalisierung von energetischen
Schwachstellen und der Umsetzung von Energiesparmaßnahmen zu. Hausmeisterinnen und Hausmeister haben vor allem
auf Maßnahmen mit geringen Investitionskosten und auf verhaltensbedingte Sparmaßnahmen einen direkten Einfluss.
Die Energiesparprojekte werden gemeinsam vom Fachdienst
Gebäudemanagement und vom Fachdienst Umwelt betreut.
Beide Fachdienste möchten, dass lokales Handeln im Sinne
des globalen Klimaschutzes belohnt wird. Es wird gehofft,
dass das erworbene Wissen die nachwachsende Generation
darüber hinaus zu nachhaltigem Handeln auch im privaten
Bereich anregt.
Infos und kontakt
Fachdienst Gebäudemanagement Technische
Gebäudeausrüstung / Energie
Hindenburgstr. 52-58
42853 Remscheid
M.Sc. Dipl.-Ing. Daniela Kugel
Telefon (02191) 16 – 26 57
E-Mail [email protected]
Fachdienst Umwelt
Elberfelder Str. 36
42853 Remscheid
Marc und Fabian aus der Klasse 4b der Grundschule AdolfClarenbach überprüfen den Stromkreis.
Foto: Frau Schlömer
Monika Meves
Telefon (02191) 16 – 33 13
E-Mail [email protected]
www.bauwissen.com 47
Energiesparprojekte der Stadt
ÖKOPROFIT® im Bergischen Städtedreieck
Betriebskosten senken - Image steigern Umwelt schützen!
Einsparen ohne den Gürtel enger zu schnallen!
Die zertifizierten Unternehmen der sechsten Runde
ÖKOPROFIT® mit Herrn Minister Uhlenberg
Ökonomie und Ökologie vereinen und
nebenbei Kosten sparen und das Unternehmensimage steigern - diesen
Mehrfachgewinn bietet das Projekt
ÖKOPROFIT®. Unternehmen, die an diesem
Programm teilnehmen, senken Kosten und
Umweltbelastungen über technische und
organisatorische Maßnahmen und erreichen
im eigenen Betrieb aber auch bei Kunden
und Lieferanten eine Sensibilisierung für
Umweltfragen.
48 Bauratgeber 2010
Die Kostensteigerungen für Energie, Wasser und Rohstoffe
stellen die Betriebe gerade in wirschaftlich schwierigen Zeiten
vor die Frage nach Einsparungsmöglichkeiten vor allem finanzieller Art. Die scheinbar einfachsten Lösungen gehen hier
jedoch oft zu Lasten der Umwelt, des Klimas und der Nachhaltigkeit.
Dass dies nicht zwangsläufig der Fall sein muss, beweist das
Projekt ÖKOPROFIT®. Gerade der bewusste und nachhaltige
Blick auf die ökologischen Aspekte im Betrieb führt zu einem
optimierten und sparsameren Umgang mit den Ressourcen.
Allein durch eine veränderte Organisation der Arbeitsabläufe, eine bewusste Trennung verschiedener Reststoffe und ihre
Wiederverwendung oder die Vereinbarung von Mehrwegsystemen mit Kunden und Lieferanten werden bereits ohne Investitionen Einsparungen erreicht. In Produktions- und Lagerhallen können in vielen Fällen die Hälfte der betriebenen
Lampen ohne Lichteinbuße ausgeschaltet werden.
Verhaltensweisen, die oft schon aus dem privaten Bereich bekannt sind - Licht ausmachen, Türen schließen - führen auch
im Betrieb auf einfache Weise zum Ziel. Die finanziellen Einsparungen ergeben sich nebenbei.
Wer konsequent sein will, investiert: in eine sparsame Lampentechnik, Schnelllauftore, eine neue Heizungsanlage oder
die Rückgewinnung und Nutzung der anfallenden Produktionswärme von Maschinen für die Heizungs- oder Nutzwassererwärmung. Solche Maßnahmen amortisieren sich überwiegend innerhalb eines Jahres.
Für den messbaren Erfolg sind große, kostenintensive Investitionen nicht erforderlich, denn viele kleine Maßnahmen addieren sich. Wünschenswerte große Maßnahmen, zu denen auch
aus Gründen des Klimaschutzes und der Energieeinsparung
die Wärmedämmung der Gebäude zählt, können von den Unternehmen oft nicht selbst ausgeführt werden. Als Mieter der
Energiesparprojekte der Stadt
Gebäude ist dann Engagement und Überzeugungskraft gegenüber dem Vermieter gefragt.
Stehen im Unternehmen jedoch grundsätzlich größere Investitionen wie der Austausch von Produktionsanlagen an, sollte der mit ÖKOPROFIT® geschulte Blick die ökologischen
Aspekte und die Reduktion der Folgekosten einbeziehen. Die
Anschaffung der etwas teureren Anlage wird über die langfristige Einsparung von Ressourcen wieder interessant.
Im Laufe des Projektes machen die Unternehmen eine unerwartete Erfahrung: Einsparen bedeutet nicht Rückschritt
sondern vor allem im Umweltbereich durch den Fortschritt
der Technologien und Kenntnisse sogar eine Verbesserung
des Komforts.
Der Ablauf des Projektes
Die Betriebe werden in Workshops zu verschiedensten
Themen des Umweltschutzes geschult. Von Ressourceneinsatz
über Arbeitssicherheit bis hin zu Rechtsfragen wird die individuelle Situation betrachtet. Dabei profitieren die Beteiligten
von den Erfahrungen der anderen Teilnehmer und einer VorOrt-Betreuung eines fachlich kompetenten Beraters.
Zertifizierte Unternehmen aus Remscheid
Akademie Remscheid
Alexanderwerk AG
Alten-Residenz GmbH „Ein sicheres Zuhause“
Anderson Hotel Remscheider Hof
Bucher Hydraulics Remscheid GmbH
Carl August Picard GmbH & Co. KG
Carl Gommann KG
color plastic chemie Albert Schleberger GmbH
Ed.Scharwächter GmbH
Evangelische Stiftung Tannenhof
Faiveley Transport Remscheid GmbH
Gustav Klauke GmbH
Haus Clarenbach Evangelisches Alten- und Pflegeheim gGmbH
Hazet-Werk Hermann Zerver GmbH & Co. KG
IKS Klingelnberg GmbH
J.F. Ziegler KG Druckerei und Verlag
Karl Diederichs - Dirostahl
MAGURIT Gefrierschneider GmbH
Rudolf-Steiner-Schule-Remscheid e.V.
Rüsche Industrielacke GmbH & Co. KG
Technologie Fabrik Remscheid GmbH
Thyssen Umformtechnik + Guss GmbH
Wilhelm Schmitt & Comp. KG
Wiedenhof - Ev. Altenbetreuung GmbH, „Haus Abendfrieden“
Am Ende des Projektes werden in einem Umweltprogramm
die für den Betrieb passenden Maßnahmen ermittelt und zusammengestellt, die zu nachweisbaren Verbesserungen und
Einsparungen an Ressourcen und Kosten führen. Die erfolgreichen Teilnehmer erhalten nach einer Abschlussprüfung
ein Zertifikat.
Umweltmanagement im praktischen Kleinformat
Im Gegensatz zu den umfangreichen und aufwändigen Umweltmanagementsystemen nach DIN ISO 14001 oder EMAS
steht bei ÖKOPROFIT® die praktische Orientierung im Mittelpunkt. Die verschiedenen Formblätter und Excel-Tabellen,
die während des Projektes zu führen sind, können von den
Unternehmen nach Abschluss des Projektes im normalen Betriebsablauf leicht weitergeführt und ausgebaut werden. Die
Grundlage für einen dauerhaften umfassenden Überblick über
Materialeinsatz, Verbräuche, Entsorgung und Vereinbarungen
mit Kunden und Lieferanten zu Umweltfragen ist somit gelegt.
Eine international anerkannte Zertifizierung nach DIN ISO
14001 und EMAS kann sehr gut ergänzt werden.
Fast 90 Unternehmen im Bergischen Städtedreieck und rund
1000 in Nordrhein-Westfalen haben in den vergangenen 9
Jahren dieses Projekt durchlaufen und rund 48 Mio. Euro,
525 Mio. kWh Energie und 170.000 t CO2 jährlich eingespart.
Der Wasserverbrauch wurde um 3 Mio. m³ und der Restmüll
um 40.000 t jährlich reduziert. Im Durchschnitt wurden von
den bereits zertifizierten Unternehmen jährliche Einsparungen von fast 35.000 Euro erzielt und die Umweltbilanz über
Energie-, Wasser- und Materialreduzierungen deutlich verbessert.
ÖKOPROFIT® ist ein vom Land Nordrhein-Westfalen gefördertes Kooperationsprojekt der Bergischen Großstädte und
ihrer Wirtschaftsförderungsgesellschaften, der Industrie- und
Handelskammer Wuppertal, Remscheid, Solingen und des Regionalbüros Bergisches Städtedreieck.
Infos und kontakt
Stadt Remscheid Fachdienst Umwelt
Dipl. Ing. Elke Ellenbeck
Tel.: 0 21 91 / 16 28 26
Fax: 0 21 91 / 1 16 28 26
E-Mail: [email protected]
Zico Zimmermann GmbH & Co. KG
www.bauwissen.com 49
Adressenservice & Impressum
Hilfreiche Internetadressen
Stadt Remscheid
www.remscheid.de
www.alt-bau-neu.de/remscheid
Deutsche Energieagentur
www.dena.de
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und
Reaktorsicherheit
www.bmu.de
www.bmu.de/energieeffizienz
www.erneuerbare-energien.de
BINE Informationsdienst / Fachinformationszentrum Karlsruhe
www.bine.info
Aktion des Bundesumweltministeriums
www.klima-sucht-schutz.de
Energie.Agentur NRW
www.ea-nrw.de
NRW-Aktion „Mein Haus spart“
www.mein-haus-spart.de
Verbraucherzentrale NRW
www.vz-nrw.de
Wärmepumpenmarktplatz NRW
www.ea-nrw.de/waermepumpen
Deutsche Gesellschaft für Solarenergie
www.dgs-solar.org
Bundesverband Solarenergie
www.solarwirtschaft.de
Initiative Solarwärme plus
www.solarwaerme-plus.info
Informationen zum RAL Gütezeichen für
Solarenergieanlagen
www.gueteschutz-solar.de
Aktion Holzpellets des Landes NRW
www.ea-nrw.de/aktion-holzpellets
Deutscher Energie-Pellet-Verband e.V.
www.depv.de
IMPRESSUM - HERAUSGEBER:
BW Bauratgeber Energie & Wohnen, Franz Wennemann
Marienstraße 12 a
48369 Saerbeck
Tel. 0 25 74 / 15 50 Fax 0 25 74 / 90 29 46
[email protected] www.bauwissen.com
Redaktion: Dipl.-Ing. Monika Meves, Stadt Remscheid - Fachdienst Umwelt
M. Sc. Dipl.-Ing. Daniela Kugel, Stadt Remscheid, Gebäudemanagement Technische Gebäudeausrüstung/Energie
Dipl. Ing. Elke Ellenbeck, Stadt Remscheid - Fachdienst Umwelt
Katja Bettina Schmidt, MSc. Energie & Nachhaltigkeit
Heinrich Kasek, Gebäudeenergieberater im Handwerk
Franz Wennemann, BW Bauratgeber Energie & Wohnen
Graphik und Gestaltung:
Auflage: Gaby und Franz Wennemann
3.000
Für die sehr angenehme und konstruktive Zusammenarbeit bei
der Erstellung dieses Modernisierungsratgebers bedanken wir
uns bei der Stadt Remscheid, Fachdienst Umwelt, und bei allen
beteiligten Firmen.
Fotos / Graphiken: Stadt Remscheid, Volksbank RemscheidSolingen eG, Kreishandwerkerschaft Coesfeld, Schüco
International KG, Zache GmbH & Co. KG, Bosch Thermotechnik
GmbH, Schlömer, Rainer Strum / aboutpixel.de, Caparol Farben
Lacke Bautenschutz, Solar Promotion GmbH, ASUE, Techno
Press, RWE, POLI Keramik, KWB Deutschland, DEUTSCHE
ROCKWOOL Mineralwoll GMBH & Co. OHG, Isofloc GmbH.
Papier: 100 % Recyclingpapier. Der Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung des Herausgebers gestattet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen.
50 Bauratgeber 2010
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Bauratgeber. Einzelne Artikel sowie nachstehende
Themen sind mit einer Softlink-Nummer versehen, die Sie auf der Startseite rechts oben eingeben können. Sie finden dann weitere Informationen bzw. können uns Fragen stellen.
Gemeinsam mit Energieberatern und innovativen
Fachbetrieben werden wir diese Fragen so gut wie
möglich beantworten. Zu folgenden Themen bieten wir Diskussionsrunden auf bauwissen.com an:
Thema
Photovoltaik
Thermische Solaranlagen
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Softlink-Nr.
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freuen uns auf interessante Diskussionsrunden.
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Weitere Informationen und Terminabsprachen: Tel. (0 21 91) 6 99-4 44
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Festnetz, Mobilfunk höchstens 42 Cent je Minute). Einzelheiten entnehmen
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