Konzert mit dem „Ensemble a Monte“ LUDWIG VAN BEETHOVEN (1770-1827) Trio in G-Dur für Klavier, Flöte und Fagott WoO 37 Allegro Adagio Thema Andante con Variazioni ISANG YUN (1917-1995) Trio für Klarinette, Fagott und Horn CAMILLE SAINT-SAËNS (1835-1921) Tarentelle für Flöte, Klarinette und Klavier op.6 Presto ma non troppo CARL REINECKE (1824-1910) Trio in a-Moll für Piano, Oboe und Horn op.188 Allegro moderato Scherzo, molto vivace Adagio Finale, Allegro ma non troppo ALEXANDRE TANSMAN (1897-1986) Suite pour Trio d’Anches Dialogue, Andante sostenuto Scherzino, Molto vivace Aria, Largo Finale, Vivo JEAN FRANÇAIX (1912-1997) Sextett für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn, Fagott und Klavier L’ Heure du Berger Les vieux beaux, Moderato Pin-up Girls, Andanto molto serioso Les petits nerveux, Allegro assai Ludwig van Beethoven Trio in G-Dur für Klavier, Flöte und Fagott WoO 37 Ludwig van Beethoven wurde am 17. Dezember 1770 in Bonn geboren und starb am 26. März 1827 in Wien. Beethovens letztes Lebensjahrzehnt, gezeichnet durch die Ertaubung und persönliche Schicksalsschläge, bringt die Spätwende mit den Opuszahlen über 100. Mit diesen Kompositionen werden die Grenzen der so genannten Wiener Klassik gesprengt. Das Tor zur musikalischen Romantik wird weit geöffnet und es ist kein Zufall, dass sich gerade an den Werken dieser Zeit die Diskussion immer neu entzündet, ob Beethoven nicht der Romantik zuzurechnen sei. Der ausgeprägte künstlerische Individualismus, dessen erster markanter Vertreter Beethoven war, dokumentiert sich auch in der Tatsache, dass es ihm als Erstem gelang, als freischaffender Komponist nicht nur zu überleben, sondern auch erfolgreich zu bestehen. In dieser Phase entstehen Werke, die Maßstab und Ansporn für alle folgenden Komponistengenerationen werden sollten. Isang Yun Trio für Klarinette, Fagott und Horn Isang Yun wurde am 17. September 1917 in Tonyong, Südkorea, geboren und starb am 3. November 1995 in Berlin. Dank einer japanischen Übersetzung von Josef Rufers Lehrbuch „Die Komposition mit zwölf Tönen“ hatte Yun schon in Korea erste Kenntnisse des kompositorischen Denkens der Wiener Schule gewonnen. Seine Studien in Paris und Berlin vertieften die Kenntnisse zur Vertrautheit mit der entscheidenden Entwicklungsphase der europäischen Musik. Daneben schien es Yun stets zu gelingen, typische Elemente der fernöstlichen Musiktradition in eine zugleich westlich geprägte, sehr persönliche Schreibweise bruchlos einzugliedern. Camille Saint-Saëns Tarentelle für Flöte, Klarinette und Klavier op.6 Camille Saint-Saëns wurde am 9. Oktober 1835 in Paris geboren und starb am 16. Dezember 1921 in Algier. Saint-Saëns beeindruckte seine Zeitgenossen durch seine stilistische Vielseitigkeit und Gewandtheit. Sein souveränes Können zeigte er bereits in einer ersten Sinfonie in A-Dur, die als Jugendwerk nicht im Oeuvreverzeichnis mitgezählt wird und bei der Uraufführung am 18. Dezember 1853 in Paris anonym vorgestellt wurde. Sein Schaffen erweist sich außerdem als verblüffend einheitlich über alle Jahre hinweg, fast entwicklungslos, was besonders deshalb auffallen muss, weil seine Lebenszeit weit in das 20. Jahrhundert hineinragt. Dessen neue Strömungen reflektiert er kaum, er blieb tief in der französischen Musikkultur des 19. Jahrhunderts verwurzelt. Carl Reinecke Trio in a-Moll für Piano, Oboe und Horn op.188 Carl Reinecke wurde am 23. Juni 1824 in Hamburg geboren und starb am 10. März 1910 in Leipzig. Reinecke vertrat musikästhetisch eine konservative Position. Seine Vertrautheit mit den Finessen des Klaviers wurde weithin geschätzt. Als Robert Schumann einmal gebeten wurde, von seinen Symphonien eine Version für zwei Klaviere anzufertigen, antwortete er: „Das kann ich nicht, da musst du den Reinekke fragen, der kann das besser“. Als Klavierkomponist steht Reinecke Schumann sehr nahe, gleichwohl sind in seinen Werken auch satztechnische Einflüsse von Frédéric Chopin und Johannes Brahms erkennbar. Alexandre Tansman Suite pour Trio d’Anches Alexandre Tansman wurde am 11. Juni 1897 in Lodz als Sohn jüdischer Eltern geboren und starb am 15. November 1986 in Paris. Bereits mit vier Jahren begann er Klavier zu spielen und mit acht Jahren zu komponieren. Er studierte Komposition an der Musikakademie Lodz und an der Musikakademie Warschau. Im Jahr 1919 gewann er den Nationalen Polnischen Kompositionswettbewerb, zu dem er unter Pseudonymen zwei Kompositionen eingereicht hatte. Er siedelte dann nach Frankreich über und nahm die französische Staatsbürgerschaft an. Der Beginn des zweiten Weltkrieges zwang ihn zur Flucht über Lissabon in die USA. 1946 kehrte Tansman nach Paris zurück, wo er im November 1986 starb. Jean Françaix Sextett für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn, Fagott und Klavier Jean Françaix wurde am 23. Mai 1912 in Le Mans geboren und starb am 25. September 1997 in Paris. Wesentliche Bekanntheit errang Françaix durch das Concertino aus dem Jahre 1932, das heute noch auf einigen Programmen zu finden ist. In mancher Hinsicht am Spätwerk Maurice Ravels und am klassizistischen Oeuvre Igor Strawinskys geschult, lag Françaix Stärke im Entwerfen tänzerischer Charaktere und im konfliktfreien, divertissementartigen Konzertieren. 2009/2010 Sonntag, 18. April 2010