Der Urstoff des Universums steckt in uns allen

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„Der Urstoff des Universums steckt in uns allen“
Vortrag zum Thema Astronomie und Spiritualität
Rund 60 Zuschauer folgten der Foto-Reise des Elektroingenieurs und
Theologen Christoph Gerhard von unserem Sonnensystem über die
Milchstraße bis hin zu gerade noch mit Teleskopen sichtbaren Sternen und
der abschließenden Sinnfrage nach Gott und dem Ursprung.
„Jede Beobachtung der Sterne und Planeten, fängt erst einmal mit Zeit an.
Zeit, die man sich nehmen muss, um einfach in den Himmel zu schauen –
wahrzunehmen“, sagte Gerhard zu Beginn des Vortrags. Sogar am Tage
könne der Mensch mit bloßem Auge etwa die Venus erkennen. Am
Nachthimmel seien neben dem Mond vor allem die Internationale
Raumstation (ISS) und Kometen sichtbar. „Kometen sind eigentlich sehr
klein, plustern sich aber durch ihren Staubschweif total auf. Sie sind die
Zeitreisenden aus den Anfängen des Weltalls – viele sind schon 5 Milliarden
Jahre alt.“ Das Weltall sei wie eine große Zeitmaschine, erklärte Gerhard
weiter. „Wenn sie zu den Sternen schauen, sehen sie in die Vergangenheit.
Das Licht des Orionnebels etwa kommt ja erst nach 1.500 Lichtjahren bei uns
an. Grundsätzlich bilde das Universum eine große Einheit. „Egal wie tief wir
ins All schauen, wir erkennen, dass überall die gleiche Physik herrscht, dass
sich bestimmte Prozesse immer wiederholen. In uns Menschen stecken auch
die Urstoffe des Universums, vor allem der Wasserstoff. Wir könnten also
sagen, in jedem von uns stecken auch die Moleküle und Atome längst
vergangener Sterne.“
Allein in unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße, gebe es weit mehr als 100
Milliarden Sterne, im ganzen Weltall mindestens 100 Milliarden Galaxien. Der
Urknall werde von den meisten Astronomen auf eine Zeit vor rund 13,5
Milliarden Jahren datiert, es könne aber auch ein weit größerer Zeitraum sein.
„Wir können mit unseren Messgeräten schlichtweg nicht weiter in die
Vergangenheit schauen. Ich denke mir dann immer: Wie groß muss Gott
sein, wenn er so etwas erschaffen hat?“
Bei diesen unvorstellbaren Zahlen sei die Erde zwar nur wie ein winziges
Sandkorn, trotzdem sei sie etwas Besonderes. Meist seien die Bedingungen
auf den Planeten entweder zu heiß oder zu kalt, als dass dort Leben
entstehen könne. „Auf der Erde hat es funktioniert und ich finde es
faszinierend, dass der Mensch über seine eigene Entstehung und die
Ursprünge des Alls nachdenken kann.“ Außer der Erde gebe es allerdings
noch viele Millionen weitere Planeten, auf denen Leben theoretisch möglich
sei, nur habe die Astronomie bisher noch keines gefunden. „Damit hat die
katholische Kirche im Übrigen überhaupt kein Problem, wie oft fälschlich
angenommen wird. Es gibt kein Dogma, dass außerirdisches Leben verbietet
oder negiert. Vielleicht gibt es auch dort intelligente Lebewesen, die an einen
Schöpfergott glauben. Das würde uns über die Distanz und die Zeit hinweg
verbinden – ein schöner Gedanke.“
Gerhard schloss den Vortrag mit einem persönlichen Appell: „Wir wissen
genau, dass wir häufig schlecht mit unserer Erde umgehen.“ Hier helfe ihm
das Evangelium zu verstehen, dass der Mensch für die Schöpfung
Verantwortung trage.
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