PRESSEMITTEILUNG Familienessen ist für alle gut – gleiche Empfehlungen für Groß und Klein Erstmals bundesweit einheitliche Empfehlungen zur Ernährung und Bewegung im Kleinkindalter des Netzwerks Gesund ins Leben Bonn, den 3. Dezember 2013 – Zum Ende des 1. Lebensjahres können und sollen Kinder an der gemeinsamen Familienmahlzeit teilnehmen, rät das Netzwerk Gesund ins Leben, eine IN FORM Initiative des Bundesernährungsministeriums. Dann benötigen sie ebenso wie größere Kinder und Erwachsene eine ausgewogene Ernährung, die reichlich Getränke und pflanzliche Lebensmittel enthält. Tierische Lebensmittel werden in mäßiger Menge empfohlen. Zucker, Süßigkeiten und Snackprodukte sollten die Ausnahme sein. Zum Ende des 1. Lebensjahres dürfen Kleinkinder am gemeinsamen Familienessen teilnehmen, die Umstellung von Säuglingsernährung auf normale Familienkost ist dann abgeschlossen. Die gemeinsame Mahlzeit ist ein wichtiger Teil des Familienlebens. Eine angenehme Atmosphäre bei Tisch fördert nicht nur den Spaß am Essen sondern wirkt sich auch positiv auf die Lebensmittelauswahl aus. Die Kinder erhalten so die richtige Menge an Nährstoffen und werden in ihrem Essverhalten geprägt. Viele Eltern lassen den richtigen Moment für das gemeinsame Essen aber ungenutzt verstreichen und verpassen damit die beste Phase, gute Essgewohnheiten zu etablieren. „Mit 12 Monaten erhalten 80 bis 95 % der Kinder Flaschenkost und Beikost. Im Alter von 24 Monaten sind es immer noch 23 bis 33 %”, erklärt Prof. Berthold Koletzko, Kinder- und Jugendarzt und Sprecher des wissenschaftlichen Beirats im Netzwerk Gesund ins Leben. Dass dies nicht nötig ist, bestätigen die neuen Handlungsempfehlungen von Gesund ins Leben: Kinder brauchen nach dem 1. Geburtstag keine speziellen Produkte. Denn mit dem Ende des Säuglingsalters können Kinder fast alles essen. Eine Ausnahme sind Nüsse und andere harte Lebensmittel in „Erdnussgröße“, an denen sich kleine Kinder leicht verschlucken. Studien zufolge essen Kleinkinder in Deutschland im Durchschnitt weniger Gemüse, Brot, Beilagen und Fisch, aber mehr Fleisch, Wurst und Eier als empfohlen. Auch der Anteil an gezuckerten Getränken steigt im Laufe des Kleinkindalters von 5 auf bis zu 10 % der Trinkmenge an. Gezuckerte Getränke tragen zu einer hohen Energiezufuhr bei und erhöhen so das Risiko für Adipositas (starkes Übergewicht). Ein höherer Konsum von zuckerhaltigen Getränken wird zudem mit einer schlechteren Versorgung mit Nährstoffen in Verbindung gebracht. Gleichzeitig kann das den Zähnen schaden und Karies auslösen. 1- bis 3-Jährige sollten daher generell Wasser oder ungesüßte, zuckerfreie Getränke trinken - am besten aus einem Glas oder offenen Becher. Das große Plus von Wasser: Es liefert keine Energie und löscht den Durst am besten. 1 Entsprechend den Ernährungsempfehlungen für Erwachsene bilden auch bei Kleinkindern pflanzliche Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Kartoffeln und Getreideprodukte die Basis einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung. Da sie viele wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe liefern, bieten Eltern diese Lebensmittel am besten zu jeder Mahlzeit an. Für tierische Lebensmittel gilt: Mengenmäßig sollten mehr Milch und Milchprodukte auf dem Speiseplan zu finden sein als Fleisch, Fisch und Eier. Fisch wird einbis zweimal pro Woche empfohlen, besonders fettreicher Meeresfisch, da er wichtige Fettsäuren liefert. Bei allen Empfehlungen sollten sich die Eltern aber an ihre eigene Nase fassen: Wer selbst kein Gemüse isst, wird auch beim Kind kein Verlangen danach erzeugen. Die neuen Handlungsempfehlungen zur Ernährung und Bewegung im Kleinkindalter des Netzwerks Gesund ins Leben wurden im Rahmen des dritten Netzwerkkongresses am 3. Dezember 2013 in Berlin erstmals öffentlich vorgestellt. Die Handlungsempfehlungen können herunter geladen werden unter www.gesund-ins-leben.de. Weitere Pressemitteilungen zu den Handlungsempfehlungen unter http://www.gesundinsleben.de/ueber-uns/termine-veranstaltungen/ Über das Netzwerk Gesund ins Leben Das Netzwerk Gesund ins Leben vereint die führenden Institutionen, Fachgesellschaften und Verbände zur praxisnahen Unterstützung junger Familien. Es ist ein Projekt des Nationalen Aktionsplans IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung (www.in-form.de) und wird vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) finanziell gefördert. Weitere Informationen: www.gesundins-leben.de _______________________________ Abdruck honorarfrei, Belegexemplar erbeten Kontakt aid infodienst e.V. Geschäftsstelle: Gesund ins Leben - Netzwerk Junge Familie Julia Bonfig Heilsbachstraße 16 53123 Bonn Tel.: 0228 8499-102; Fax: -177 E-mail: [email protected] 2