10 Jahre EMAS Nachhaltig und umweltbewusst wirtschaften in

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10 Jahre EMAS
Nachhaltig und umweltbewusst
wirtschaften in Deutschland
Umweltgutachterausschuss
beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Vorwort
Am 15. Dezember 2005 wird das Umweltauditgesetz 10 Jahre alt. Zusammen mit der europäischen
Verordnung zum Umweltmanagement (EMAS) ist
es die Grundlage, den betrieblichen Umweltschutz
durch freiwillige Maßnahmen entscheidend zu verbessern.
Heute hat sich EMAS in allen Wirtschaftszweigen
und Einrichtungen der öffentlichen Hand etabliert.
Nach seinem Vorbild wurden und werden Managementsysteme und -ansätze anderer Art entwickelt,
die vom inhaltlichen Anspruch her jedoch nicht das
Niveau von EMAS erreichen. Mehr als 3.700 Standorte in Deutschland haben seit 1995 den Auditierungs- und Validierungsprozess nach der EMAS-Verordnung und dem Umweltauditgesetz durchlaufen und wurden von einem staatlich zugelassenen
Umweltgutachter geprüft. Etwa 1.500 deutsche
Organisationen mit ca. 2.000 Standorten sind aktuell im EMAS-Register verzeichnet. Sie haben mit der
verbindlichen Umwelterklärung ihre Umweltschutzmaßnahmen offengelegt und dürfen das EMASLogo führen.
Ich freue mich über die Gelegenheit, die Leistungen
aller EMAS-Teilnehmer im betrieblichen Umweltschutz besonders zu würdigen. Sie tragen kontinuierlich und systematisch zu einer Verbesserung der
gesamten Umweltsituation bei, was die vielen Beispiele dieser Broschüre anschaulich belegen. Zahlreiche EMAS-Teilnehmer der ersten Stunde wurden
vom Umweltgutachterausschuss für die vorliegende
Broschüre gewonnen. Sie berichten mit praktischen
Beispielen über ihr Umweltmanagement, ihre Motive, Ziele und Errungenschaften. Damit wird gelebtes Umweltmanagement sichtbar gemacht.
Der bisherige Erfolg kann sich sehen lassen. Er ist
aber auch ein Ansporn, die EMAS-Verordnung bei
der anstehenden Novelle effizienter und anwendungsfreundlicher auszugestalten sowie vor allem
für kleine und mittlere Unternehmen bestehende
Hürden zu beseitigen.
Eine frühzeitige Berücksichtigung von EMAS in allen
geplanten Programmen, Aktionsplänen und Rechtsetzungsvorhaben auf EU- und nationaler Ebene
kann die Integration von EMAS in alle Politikbereiche deutlich fördern. Dabei muss es auch verstärkt
um die Berücksichtigung von EMAS bei der öffentlichen Auftragsvergabe gehen.
Ich wünsche mir, dass sich noch mehr Unternehmen
der Herausforderung „EMAS“ stellen. Die gerade
abgeschlossene Koalitionsvereinbarung betont die
Notwendigkeit der Kombination von Rechtsnormen
und Kontrolle auf der einen Seite mit der Eigenverantwortung von Wirtschaft und Bürgern auf der
anderen Seite. Das freiwillige Umweltmanagementsystem EMAS ist ein bewährtes Modell für diese Art
der Kooperation und stellt mit seiner hohen Teilnehmerzahl die Effizienz dieser Art der Zusammenarbeit
von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft unter Beweis.
Sigmar Gabriel
Bundesminister für Umwelt,
Naturschutz und Reaktorsicherheit
Die abgedruckten Beiträge der EMAS-Teilnehmer geben nicht in
jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder. Für die Richtigkeit der Angaben aus dem EMAS-Register und in den Darstellungen der beteiligten Unternehmen und Organisationen übernimmt der UGA keine Gewähr.
Wir danken für die vielfältigen Beiträge der EMAS-Teilnehmer und
die Anregungen der interessierten Kreise in- und außerhalb des
Umweltgutachterausschusses, die diese Broschüre möglich gemacht haben.
IMPRESSUM
Herausgeber
UGA – Umweltgutachterausschuss beim Bundesministerium
für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Geschäftsstelle, Energieforum, Stralauer Platz 34, 10243 Berlin
Tel. 030/29 77 32-30, E-Mail: [email protected]
Diese Broschüre ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit des Umweltgutachterausschusses. Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht
zum Verkauf bestimmt.
Redaktion
Thomas Kiel, Michael Hansen, unter Mitarbeit von Andreas
Buschhüter, Ina Müller-Schmoß, Doris Tharan (UGA-Geschäftsstelle)
Titelfotos
Chemiepark Marl (Degussa AG); Biolandhof (BMVEL); Brennstoffzelle, Laborantin (Forschungszentrum Jülich); Schweißer (T. Kroßkortenhaus); Sonnenblume (C. Gasser); Volkswagen Werk Hannover, (VW AG); Blick durch Stator (UDER Elektromechanik); Solarzelle (BMU); Trinkwasser (BEWAG); BMW-Werk Leipzig (BMW AG);
Bauarbeiter (Corbis); EMAS-Straßenbahn (KVB)
Layout: LayoutManufaktur
Druck: Oktoberdruck
gedruckt auf 100 % Altpapier
Stand: November 2005
10 Jahre EMAS
Inhaltsverzeichnis
1.
EMAS in Deutschland ........................................................................................................................................ 5
Statements der Geschäftsleitung ............................................................................................................... 8
Gute Gründe für EMAS .................................................................................................................................. 13
2.
EMAS – für einen dauerhaften und systematischen Umweltschutz im Betrieb ................. 17
Mitwirkung der Beschäftigten .................................................................................................................. 17
Umweltprüfung und Umweltaspekte .................................................................................................... 22
Umweltleistung ............................................................................................................................................... 24
Verbesserung indirekter Umweltaspekte ............................................................................................. 29
Dialog mit der Öffentlichkeit ..................................................................................................................... 31
EMAS und andere Instrumente ................................................................................................................. 35
3.
Chancen und Vorteile .................................................................................................................................... 37
Einsparungen .................................................................................................................................................... 37
Kosten- /Nutzenverhältnis .......................................................................................................................... 40
Investitionen ...................................................................................................................................................... 42
Rechtssicherheit ............................................................................................................................................... 44
Preise und Anerkennungen ......................................................................................................................... 46
EMAS in Netzwerken ...................................................................................................................................... 48
4. Staatliche Anreize und Bekanntmachung des EMAS – Logos ...................................................... 49
Staatliche Anreize ............................................................................................................................................ 49
Bekanntmachung des EMAS – Logos ...................................................................................................... 51
Für ein zukunftsfähiges EMAS ................................................................................................................... 53
5.
Für Glaubwürdigkeit und Transparenz .................................................................................................. 55
10 Jahre EMAS-Register ................................................................................................................................. 55
10 Jahre Zulassung von Umweltgutachtern ........................................................................................ 55
10 Jahre Umweltgutachterausschuss (UGA) ....................................................................................... 56
Informationen über EMAS ........................................................................................................................... 58
Verzeichnis der Beispiele und Abbildungen .................................................................................................. 59
3
10 Jahre EMAS
1. EMAS in Deutschland
D
as Europäische Gemeinschaftssystem für das
Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung basiert auf einer europäischen
Verordnung aus dem Jahr 1993 und wurde im Dezember 1995 in Deutschland gesetzlich eingeführt.
Rechtsgrundlage ist heute die Verordnung (EG) Nr.
761/2001 (EMAS II) und das deutsche Umweltauditgesetz. Aus der englischen Bezeichnung „EcoManagement and Audit Scheme“ folgt das Kürzel
EMAS, das in Europa einheitlich verwendet wird.
Die Broschüre nimmt 10 Jahre EMAS zum Anlass:
a) interessierten Betrieben und Unternehmen
praktische Beispiele an die zu Hand geben,
b) Lust und Interesse an einem engagierten betrieblichen Umweltmanagement zu wecken,
c) die langjährige EMAS-Teilnahme zu würdigen,
d) EMAS in der Öffentlichkeit zu präsentieren und
e) die Bedeutung von EMAS für nachhaltiges Wirtschaften in Deutschland herauszustellen.
Die Broschüre illustriert die Erfahrungen der Unternehmen und Organisationen mit EMAS anhand
vieler Einzelbeispiele. Sie stammen in der Regel von
den bundesweit ältesten Teilnehmern im EMASRegister, den ersten Unternehmen aus einzelnen
Bundesländern sowie aus einzelnen Wirtschaftszweigen, in denen EMAS erst später eingeführt
werden konnte. Der Auswahl liegt keine wertende
Entscheidung zu Grunde. Wer sich erst in jüngerer
Zeit für das Umweltmanagementsystem entscheidet, kann auf den umfassenden Vorkenntnissen aufbauen und den betrieblichen Umweltschutz noch
effektiver gestalten.
> EMAS verbindet ökonomisch und ökologisch sinnvolles Handeln im Betrieb. Eine kontinuierliche
Erfassung von Input- und Output-Daten schafft
die Voraussetzung, erhebliche Kosten einzusparen und gleichzeitig die Umweltleistung stetig zu
verbessern.
> Die Teilnahme an EMAS ist freiwillig. Betriebe erfassen und bewerten ihre Umweltauswirkungen
und bestimmen Ziele für den eigenen betrieblichen Umweltschutz.
> Nach der Einrichtung eines Umweltmanagementsystems und der internen Kontrolle unterziehen
sie sich einer strengen Prüfung durch einen staatlich zugelassenen und beaufsichtigten Umweltgutachter oder eine Umweltgutachterorganisation.
> Im Mittelpunkt steht für die Teilnehmer die kontinuierliche Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes, die Information der Öffentlichkeit
und die Einhaltung des Umweltrechts.
> Nach der externen Prüfung durch den Umweltgutachter können sich die Betriebe in das EMASRegister eintragen lassen. Sie veröffentlichen
eine Umwelterklärung und informieren damit
die Öffentlichkeit über ihre Umweltleistungen.
> EMAS attestiert nicht die ökologische Unbedenklichkeit und stellt keine ethische Beurteilung dar,
sondern ist ein Zeichen für Umweltschutz oberhalb der gesetzlichen Anforderungen.
Die Teilnahme an dem System war zunächst den Unternehmen aus Industrie und dem verarbeitenden
Gewerbe vorbehalten. Seit 1998 hat Deutschland
einzelne weitere Wirtschaftsbereiche zugelassen:
dazu gehören Banken, Handel und Versicherungen,
Kommunalbehörden und Bildungseinrichtungen.
Die neue Verordnung aus dem Jahre 2001 hat EMAS
5
6
Kapitel 1
EMAS in Deutschland
> 10 Jahre EMAS: Wichtige Ereignisse in der Entwicklung von EMAS
10. 07. 1993
15. 12. 1995
14. 02. 1996
07. 02. 1997
10. 02. 1998
Mai/Juni 1998
28. 02. 2001
Veröffentlichung
der Verordnung
(EWG) Nr. 1836/93
(EMAS I)
Umweltauditgesetz tritt in Kraft
– teilnehmen
können Industrie
und verarbeitendes Gewerbe
Der 100. Standort
in Deutschland
im EMAS-Register
(Merckle GmbH/
Ratiopharm
Blaubeuren)
Über 500 Unternehmensstandorte sind
registriert
Bereits über
1.000 Standorte
– Öffnung für
weitere Branchen
in Deutschland:
u.a. Energie,
Wasser, Abfall,
Handel, Versicherungen, Verkehr,
Hochschulen,
und Kommunen
Erste Organisationen aus dem
Gastgewerbe,
erstes Krankenhaus, städtische
Entsorgungsbetriebe, Kreditgewerbe
Höchststand der
Beteiligung an
EMAS I: 2.695
Standorte in
Deutschland
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schließlich für Unternehmen und sonstige Organisationen aus allen Wirtschaftszweigen geöffnet.
Das schließt auch Dienstleister, Verbände oder Behörden ein, die zusammen mit den Unternehmen
von der Verordnung einheitlich als „Organisation“
bezeichnet werden. Die „Organisation“ kann das
Umweltmanagementsystem an einem oder mehreren Standorten einführen; nur unter besonderen
Bedingungen auch an einem Teilstandort.
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umfassendste Umweltmanagementsystem. Da die
Inhalte der ISO 14001 mit umfasst sind, können sich
EMAS-Betriebe ohne weiteren Aufwand gleichzeitig nach dieser Norm zertifizieren lassen. Außerdem
geht das Öko-Audit weiter und ist dauerhafter an-
Heute gehören viele Neueinsteiger solchen Branchen an, die erst seit 2001 infolge der EMAS-II-Verordnung teilnehmen können, wie z.B. Landwirtschaft, Baugewerbe, Dienstleistungsunternehmen
oder öffentliche Verwaltung.
Als EMAS eingeführt wurde, war es das erste auf
Dauer angelegte Umweltmanagementsystem auf
europäischer Ebene mit externer Verifizierung. Entsprechend beliebt war das neuartige Instrument
unter einer Vielzahl von umweltengagierten deutschen Wirtschaftsunternehmen. Schon nach den
ersten zwei Monaten waren über 100 Unternehmen eingetragen. Zwischen 1996 und 1998 wuchs
die Teilnehmerzahl rapide an und erreichte im Jahre
2001 in Deutschland einen Höchststand.
1996 bekam die europäische Verordnung aber auch
Konkurrenz durch eine „kleine Schwester“: die internationale Industrienorm ISO 14001 : 1996. Später kamen andere Ansätze für ein Umweltmanagement
in kleinen Betrieben und bestimmten Branchen
hinzu.
Durch Änderung der EMAS-Verordnung wurde im
Jahr 2001 das Konkurrenz- in ein Stufenverhältnis
umgewandelt. Heute ist das Öko-Audit (EMAS) das
> Ablauf der Umsetzung, Prüfung und Registrierung von
EMAS. Der innerbetriebliche Prüfungszyklus wird spätestens alle drei Jahre wiederholt.
gelegt als viele neue Systemansätze auf regionaler
und lokaler Ebene.
Mit der Vereinheitlichung der Systeme ist seit 2001
ein Wandel bei den teilnehmenden Organisationen
festzustellen. Während Betriebe aus Industrie und
sonstigem Gewerbe das umfassendste Managementinstrument EMAS teilweise nicht dauerhaft
fortsetzen oder anstreben, kommen neue Teilnehmer insbesondere aus solchen Wirtschaftsbereichen hinzu, für die das System erst seit kürzerer
|
10 Jahre EMAS
27. 04. 2001
21. 09. 2001
21. 08. 2002
Nov. 2003
01. 05. 2004
31. 05. 2005
15. 12. 2005
Die Verordnung
(EG) Nr. 761/2001
(EMAS II) tritt
in Kraft
Das Umweltbundesamt führt als
erste Bundesbehörde EMAS ein
Novelle des Umweltauditgesetzes – Registriert
werden nun
„Organisationen“
Der EMAS-Newsletter und Broschüren mit Praxisbeispielen zu
EMAS-Logo und
Umwelterklärung entstehen
EMAS tritt in den
neuen Mitgliedstaaten der EU
in Kraft
Neuer Höchststand in Europa:
3.124 Organisationen mit 4.182
Standorten sind
EMAS-registriert
10 Jahre EMAS:
Deutschland
stellt knapp die
Hälfte aller Teilnehmer in Europa
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Zeit verfügbar ist. Wenn damit zwar in der Summe
in den Jahren 2001 bis 2004 eine leichte Abnahme
der Gesamtteilnehmerzahl zu verzeichnen ist, so
hat dennoch die Anzahl der vertretenen Branchen
zugenommen, die Teilnehmerschaft ist vielfältiger
geworden.
Organisationen beschäftigt; dies entspricht nach
Berechnungen der IHK Berlin ca. 2,5 % aller deutschen Erwerbstätigen. Der Anteil der Beschäftigten
in EMAS-registrierten Betrieben an der Gesamtzahl
der Beschäftigten werden von Bund und Ländern als
ein wichtiger Nachhaltigkeitsindikator verwendet.
Seit Ende 2004 hält sich die Zahl der EMAS-Registrierungen stabil auf dem gleichen Niveau. Deutschland ist mit etwa 1.500 eingetragenen „Organisationen“ mit mehr als 2.000 Standorten heute weiterhin Spitzenreiter in Europa. Sie machen mit nahezu
50 % den absolut größten Anteil aller europäischen
EMAS-Betriebe aus.
In der Europäischen Union verzeichnet EMAS aktuell eine Zunahme: Mit der Anzahl von 4.279 Standorten im November 2005 wird sogar der bisher
höchste Stand von 3.912 Standorten im Dezember
2001 überschritten. Die Anzahl zeigt seit Ende des
Jahres 2004 wieder ein stetiges Wachstum. Dieses
ist insbesondere auch auf einen Anstieg in Spanien,
Italien, Belgien und in den neuen Mitgliedstaaten
zurückzuführen. Der zunehmende Erfolg von EMAS
bei unseren europäischen Nachbarn ist ein wichtiger Baustein für ein „umweltgerechtes Europa“.
Heute stammen 56 % der Teilnehmer in Deutschland aus dem produzierenden Gewerbe. Mehr als
eine Million Menschen sind in EMAS-validierten
> EMAS als Nachhaltigkeitsindikator: Anteil der Beschäftigten in EMAS-validierten Unternehmen.
(Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Ökologie, 2004)
7
8
Kapitel 1
EMAS in Deutschland
Statements der
Geschäftsleitung
Welche Motivation bei den Unternehmen vor zehn
Jahren den Ausschlag gegeben hat, sich als Vorreiter
in dem neu geschaffenen Umweltmanagementsystem zu engagieren, wird aus verschiedenen Statements deutlich, die wesentliche Grundzüge der eigenen „Umweltpolitik“ und die Selbstverpflichtung
im Umweltbereich beschreiben.
Stora Enso Kabel GmbH & Co. KG
Standort: Hagen
Beschäftigte: ca. 1.000
EMAS seit: 1995
Weitere EMAS-Standorte im
Konzern: Düsseldorf, Karlsruhe,
Uetersen, Eilenburg, Baienfurt
„Für die kontinuierliche
Fortentwicklung unseres
Unternehmens im Einklang mit sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit erachtet Stora Enso den
offenen Dialog und die Kooperation mit allen Beteiligten als unerlässlich.“
Auf Basis dieser Grundwerte des Stora-Enso-Konzerns, einem der weltweit führenden Forstindustriekonzerne, wird auch bei Stora Enso Kabel, nach
den Grundsätzen einer nachhaltigen Entwicklung
und verantwortungsvollen Geschäftstätigkeit gehandelt. Diese bezieht sich auf ökonomische, ökologische und soziale Aspekte.
Stora Enso Kabel führt einen offenen und vertrauensvollen Dialog mit ihren Interessengruppen. „Wir bekennen uns schon seit langem zu
einer offenen Informationspolitik. Deshalb sind
wir auch das erste Unternehmen in Deutschland
und die erste Papierfabrik in Europa, das seit 1995
am EMAS-System der EU teilnimmt“, so Andreas
Genz, Vorsitzender Geschäftsführer von Stora
Enso Kabel.
> Die Stora Enso Kabel GmbH & Co. KG ist mit einer Jahreskapazität von derzeit 600.000 Tonnen Papier eine der mo-
dernsten und leistungsfähigsten Produktionseinheiten des Stora Enso Konzerns. Stora Enso Kabel fertigt gestrichene
Druckpapiere, die vor allem bei der Herstellung von Publikums- und Fachzeitschriften und anderen qualitativ hochwertigen Druckerzeugnissen eingesetzt werden.
(Fotos: Stora Enso)
10 Jahre EMAS
> Die Viessmann Werke in Allendorf (Eder). Viessmann ist einer der international führenden Hersteller von Heiztechnik-
Systemen. Hier wird Umweltschutz als ganzheitliches Konzept verwirklicht – vom umweltschonenden Produkt über die
Produktion bis zur umweltgerechten Verwertung und Entsorgung.
(Foto: Viessmann)
Viessmann Werke GmbH & Co. KG
Standort: Allendorf (Eder)
Beschäftigte: ca. 3.600
EMAS seit: 1995
Weitere EMAS-Standorte im
Konzern: Berlin; Gladenbach
Sonstiges: Glanzlicht der Umweltallianz Hessen; ASU-Umweltpreis
Schon lange vor der Verankerung
des Umweltschutzes in der Gesetzgebung und lange vor der Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro im Juni
1992 begann Viessmann mit gezielten Aktivitäten für die Umwelt.
Um das ökologische System unserer Welt erhalten zu können, brauchen wir die Hilfe von Naturwissenschaft und Technik. Umweltbewusstsein
muss ständig geschärft und vertieft werden. Der
Bestand an Technik muss verbessert und neue
Technologien entwickelt werden. Diese Innovationsbestrebungen bedeuten eine Investition in
und für die Zukunft.
Integrierter Umweltschutz wird bei Viessmann
als ganzheitliches Konzept verwirklicht – vom
umweltschonenden Produkt über die Produktion
bis zur umweltgerechten Verwertung und Entsorgung. Von Forschung und Entwicklung bis zur
Distribution sind alle Bereiche einbezogen.
Bereits im September 1995 wurden die Produktionsstandorte in Allendorf (Eder) gemäß der ÖkoAudit-Verordnung (EMAS) validiert und in das
Standortregister eingetragen. Nach Validierung
der Standorte Viessmann Kessel- und Apparatebau, Mittenwalde, im Dezember 1999 und der Gießerei Weso Aurorahütte, Gladenbach-Erdhausen,
im August 2000 sind alle innerdeutschen Produktionsstandorte der Viessmannn Gruppe mit insgesamt ca. 6.800 Beschäftigten gemäß Öko-Audit-Verordnung validiert und zusätzlich nach ISO
14001 zertifiziert.
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10
Kapitel 1
EMAS in Deutschland
> Beteiligung an EMAS in Deutschland nach Branchen 1999 und 2005. (Datenquelle: DIHK 2005)
Canon Gießen GmbH
Seit Oktober 1995 ist Canon Gießen eingetragener
Standort gemäß EMAS – eines der ersten Unternehmen in Europa.
Die Entwicklung der vergangenen Jahre hat gezeigt, wie wichtig ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz ist.
Mit EMAS wurde erstmals ein System eingeführt,
das Anforderungen an das Umweltmanagement
strukturiert und umfassend beschreibt. Dabei gehen diese Anforderungen auch über die gesetzlichen Forderungen hinaus. Die EMAS-Teilnahme
dokumentiert, dass Umweltschutz ein wichtiger
Bestandteil der Firmenpolitik ist. Die Umsetzung
der EMAS-Anforderungen setzte einen dynamischen Prozess in Gang, in dem auch die Mitarbeiter aktiv einbezogen werden.
Sedus Stoll AG
Wichtige Gesichtspunkte waren die mit einer Validierung nach EMAS verbundene große Transparenz und damit einhergehende Vertrauensbildung. Ferner sollte das Managementsystem
als Basis für Verbesserungen dienen. Aus diesen
Gründen und da Sedus international, mit Schwerpunkt in Europa, tätig ist, entschied sich die Unternehmensleitung Ende 1994 zur Einführung
eines Umweltmanagementsystems nach EMAS,
obwohl die Verordnung zu diesem Zeitpunkt in
Deutschland teilweise noch nicht umgesetzt war.
Bis heute steht Sedus hinter der Entscheidung für
EMAS. Neben den internen Vorteilen, wie Überblick über die Kosten, Transparenz und Rechtssicherheit, hat die Validierung nach EMAS ebenfalls
Vorteile im Bezug auf das Image des Unternehmens und im Projektgeschäft.
10 Jahre EMAS
Audi AG
Wer auch morgen erfolgreich Autos verkaufen will, sollte sich schon heute mit der Technik von übermorgen beschäftigen. Bei Audi hat
das lange Tradition. Das Audi-Umweltmanagement erfasst das komplexe Zusammenspiel
der ökologischen, ökonomischen und sozialen
Auswirkungen unserer Fahrzeuge. Mit diesem
vorausschauenden Managementinstrument
schaffen wir die personellen, technischen und
administrativen Voraussetzungen für die Einhaltung aller Umweltgesetze und die Erreichung
der hohen, selbst gesteckten Umweltziele.
Prof. Dr. rer. nat. Martin Winterkorn, Audi AG
AESCULAP AG & Co. KG, Tuttlingen,
Baden-Württemberg
Nur durch einen verantwortlichen Umgang mit
der Natur können wir als Gesellschaft sicherstellen, dass wir morgen noch eine menschenfreundliche Umwelt für uns und unsere Kinder finden.
Als Unternehmen sind auch wir ein Teil dieser
Gesellschaft und deshalb verpflichtet, unseren
Teil zum Umweltschutz beizutragen. Aus Verantwortung für die Umwelt hat Aesculap sich 1993
entschlossen, ein Umweltmanagementsystem zu
implementieren und sich zur kontinuierlichen Verbesserung der Umweltleistungen verpflichtet.
Auch im Bereich des Handwerks und unter den erst
seit wenigen Jahren teilnahmeberechtigten weiteren Organisationen zeigen die Aussagen von Vorreitern das besondere Umweltengagement.
Erich Heidrich GmbH
Standort: Nürnberg
Beschäftigte: ca. 20
EMAS seit: 1997
Sonstiges: Umweltpreis der Stadt
Nürnberg; Umweltbotschafter
des Umweltpakts Bayern
Umweltschutz hat bei Heidrich jahrelange Tradition. Heidrich unterzog sich
als Deutschlands erster handwerklicher Schlossereibetrieb einer Validierung nach der
EG-Öko-Audit-Verordnung (heute EMAS).
Damit verfolgen wir den von uns schon vor Jahren eingeschlagenen Weg aktiven Umweltschutzes konsequent weiter. Um unseren erreichten
Umweltstandard weiter zu erhalten und zu verbessern, werden unsere Mitarbeiter regelmäßig
geschult und über Neuerungen informiert.
Das Engagement für eine lebenswerte Umwelt
fließt in alle betrieblichen Entscheidungen ein.
Umweltschutz ist jedoch nicht nur Chefsache,
sondern gelebter Arbeitsalltag für alle Mitarbeiter.
Nordzucker AG
> Umweltschutz und nachhaltiges Wirtschaften sind
wichtige Säulen der Unternehmenspolitik der Nordzucker AG. Die kontinuierliche Verbesserung der Umweltstandards im Unternehmen ist dabei Teil des integrierten
Managementsystems. Schladen (links) und Clauen (oben)
waren die ersten EMAS-registrierten Werke der Zuckerindustrie und nehmen seit 1995/96 wie auch alle anderen
Standorten an EMAS teil. (Fotos: Nordzucker, D. Heitefuß).
11
12
Kapitel 1
EMAS in Deutschland
> Moderner Umweltschutz bedeutet für die LBS an ih-
rem Hauptsitz in Stuttgart Vorsorge statt Nachsorge. Bei
Einführung neuer Verfahren, Produkte und Tätigkeiten
werden die voraussichtlichen Auswirkungen auf die Umwelt in die Entscheidung mit einbezogen. Die LBS BadenWürttemberg ist die erste selbständige Bausparkasse in
Europa, die das EMAS-Zeichen für ein erfolgreiches Umweltmanagementsystem führen darf.
(Foto: LBS)
Zum Beispiel:
Agrargenossenschaft„Osterland“ e.G.
Zum Beispiel:
Standort: Köckritz
Beschäftigte: ca. 32
EMAS seit: 1999
Landesbausparkasse Baden-Württemberg
Standort: Stuttgart
Beschäftigte: ca. 700
Weitere EMAS-Standorte
im Konzern: Karlsruhe
EMAS seit: 2000
Sonstiges: Wettbewerb „Durchgrünung von Gewerbegebieten“, 1. Preis der Stadt Karlsruhe,
2003; 1. Preis des Umweltministeriums für Dienstleistungsunternehmen, 2004
Umweltschutz ist keine
Pflichtübung . Auch
ein Finanzdienstleister
kann und muss seine Umweltstandards überprüfen. Die LBS Landesbausparkasse Baden-Württemberg, ein dem Land und den Menschen BadenWürttembergs verbundenes Unternehmen, hat
sich dazu verpflichtet.
Die Beziehung zwischen Umwelt und Wohnen
wird dabei in unterschiedlichen Bereichen thematisiert. Neben der Funktion als starker Partner
in der Wohnungsbaufinanzierung tritt die LBS als
Impulsgeber für neue umweltverträgliche Wohnkonzepte auf.
Vom Vorstand bis hin zum einzelnen Mitarbeiter steht das Handeln in einem ökologischen Bewusstsein.
Wir agieren im Umweltschutz und der Qualitätssicherung. Mit der Aufdeckung von
Schwachstellen wurden und werden
notwendige Veränderungen eingeleitet. Die wichtigsten Ergebnisse veröffentlichen wir in einer
Umwelterklärung. Wir sehen in der Bearbeitung
des Marktes und den Bemühungen unseres Unternehmens und seiner Mitarbeiter um einen hohen Qualitäts- und Umweltstandard eine Einheit.
Die gewünschte Transparenz der Produktionsabläufe ist für uns eine Selbstverständlichkeit.
> Die erste EMAS-registrierte Agrargenossenschaft be-
wirtschaftet eine landwirtschaftliche Fläche von 1.393 ha
in konventionellem Anbau. Sie hält Rinder - insbesondere über 375 Milchkühe - und erzielt eine Milchquote von
3.500 t. Angebaut werden Getreide, Raps, Zuckerrüben,
Kartoffeln, Mais und Grünfutter.
(Foto: Agrargenossenschaft Osterland).
10 Jahre EMAS
Gute Gründe für EMAS
Die folgenden Praxisbeispiele illustrieren die
Gründe, die Unternehmen und Organisationen zur
Einrichtung eines Umweltmanagementsystems
nach EMAS bewegen. Sie sind vielfältig; durchweg
gehören solche Betriebe zu den engagierteren im
Umweltschutz und haben oft langjährige Erfahrungen mit einzelnen Umweltmaßnahmen. EMAS ist
für sie ein Instrument, um ihr Engagement zu verstetigen und im Unternehmen zu organisieren. Es
dient auch als ein Maß dafür, wie weit ein Unternehmen über die üblichen Standards im Umweltschutz hinausreicht.
Unternehmen möchten mit einem engagierten Umweltmanagement mehr Aufmerksamkeit im Markt
finden. Sie erhoffen sich dadurch u. a. Vorteile und
eine stärkere Berücksichtigung ihrer Produkte und
Dienstleistungen bei der öffentlichen Vergabe. So
können im Zuge von Umweltproduktdeklarationen,
Vorteile stärker kommuniziert werden.
> Das Werk Könnern der Diamant-Zucker KG ist der älteste
EMAS-Standort im Land Sachsen-Anhalt. Mit großen
Werkstandorten stellt die Zuckerindustrie wichtige und
langjährige EMAS-Teilnehmer aus der Ernährungsbranche.
(Foto: Diamant-Zucker)
Zum Beispiel:
Hering Bau GmbH & Co. KG, Burbach
Kunden und Banken fragen uns noch nicht häufig
danach, trotzdem ist EMAS auch ein Nachweis unserer technischen Leistungsfähigkeit. Unsere dauerhaften und hochwertigen Produkte haben auch
zum Ziel, die Ressourcenproduktivität zu verbessern. Auf die Kaufentscheidungen von Bauherren
hat dies erst Einfluss, wenn wir erreichen, die Effizienz über den Lebenszyklus unserer Produkte zu
kommunizieren.
Zum Beispiel:
Diamant-Zucker KG
Standort: Könnern
Beschäftigte: ca. 200
EMAS seit: 1996
Sonstiges: Mitglied in der Umweltallianz Sachsen-Anhalt
Unser Umweltmanagement ist zu einem
unverzichtbaren System zur Steuerung
der Abläufe hinsichtlich des Umweltschutzes in
unserem Unternehmen geworden. Schonung der
Ressourcen, sparsamer Einsatz von Energie und
sorgsamer Umgang mit der Natur sind auch in
Zukunft für uns ernste Anliegen. Die freiwillige
Beteiligung an diesem System sowie die Veröffentlichung jährlicher Umwelterklärungen unterstreichen den hohen Stellenwert, den der Umweltschutz in unserem Unternehmen einnimmt.
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14
Kapitel 1
EMAS in Deutschland
Die Sanierung von Umweltschäden gibt häufig
den Anlass zur Einrichtung eines dauerhaften Umweltmanagements. Der Erfolg kann eine besonders
tiefe Verankerung von EMAS im Unternehmen bewirken.
Zum Beispiel:
ALTANA Pharma Oranienburg GmbH
Standort: Oranienburg
Beschäftigte: ca. 350
EMAS seit: 1996
Die ALTANA Pharma Oranienburg
GmbH beteiligt sich als einer der
EMAS-Pioniere bereits seit 1996 erfolgreich am
EG-Umwelt-Audit. Aufbauend auf den seit Beginn der 1990-iger Jahre durchgeführten und zum
Großteil schon abgeschlossenen Sanierungsmaßnahmen resultiert die Motivation zur Einführung
von EMAS aus der Zielsetzung, eine kontinuierliche Umweltschutzvorsorge zu etablieren.
Die EMAS-Verordnung bietet mit ihren Systemelementen bestehend aus Umweltmanagement,
Umweltdatenerhebungen, Umweltbetriebsprüfungen und Umweltprogramm der ALTANA
Pharma Oranienburg GmbH ein Handlungsinstrumentarium, um frühzeitig umweltrelevante Optimierungspotenziale zu erkennen und so den
betrieblichen Umweltschutz nachhaltig weiterzuentwickeln.
> Aktiver Umweltschutz ist für
die ALTANA Pharma Oranienburg GmbH eine stetige Aufgabe und Herausforderung,
trotz mehr als 100 Jahren industrieller Chemie am gleichen
Standort. Konsequenterweise
wurde auch beim Aufbau eines
neuen Pharmaproduktionsgebäudes darauf geachtet, alle
bekannten Umwelt- und Sicherheitsstandards zu erfüllen.
(Foto: Altana)
Kommunalverwaltungen können seit 1998, Bundesbehörden seit 2001 an EMAS teilnehmen. Für
die öffentlichen Einrichtungen steht neben dem
ökologischen Engagement und den Kosteneinsparungen durch Maßnahmen die Vorbildfunktion im
Vordergrund. Sie können etwa im Rahmen des öffentlichen Beschaffungswesens, aber auch durch
Behördenentscheidungen, die Rahmenbedingungen für umweltrelevantes Handeln in Wirtschaft
und Gesellschaft entscheidend beeinflussen. Heute
sind mehr als 80 Einrichtungen der öffentlichen
Verwaltung EMAS-registriert. Die europäische Umweltagentur hat EMAS eingeführt, Dienststellen der
Europäischen Kommission bereiten ihre EMAS-Teilnahme vor, die Europäische Union bezieht EMAS in
ihre Strategie für eine städtische Umwelt ein.
Als erste Bundesbehörde hat das Umweltbundesamt seit 2001 EMAS am Berliner Standort Bismarckplatz 1 umgesetzt:
„Ich sehe für öffentliche
Einrichtungen eine gute
Chance, bei EMAS mitzumachen. Das Umweltbundesamt geht dabei nicht nur
mit gutem Beispiel voran,
sondern möchte auch anderen öffentlichen Einrichtungen hilfreich zur Seite zu stehen. Ein wichtiger
Baustein in diesem Kontext ist das gemeinsam mit
dem Bundesumweltministerium herausgegebene
„Handbuch Umweltcontrolling für die öffentliche
Hand“.
Prof. Dr. Andreas Troge,
Präsident des Umweltbundesamtes
10 Jahre EMAS
In den Bundesländern nutzen die Umweltressorts
von Bayern, Baden-Württemberg, Bremen und dem
Saarland sowie einige wichtige Landesämter EMAS.
Das Bundesumweltministerium hat ein Pilotprojekt
zur Einführung von EMAS mit mehreren Bundesbehörden durchgeführt und bereitet seine eigene
EMAS-Teilnahme vor.
Umweltmanagement für eine effiziente
Umweltorientierung der öffentlichen Hand
Behörden und andere öffentliche Einrichtungen
haben bislang eine eher untergeordnete Rolle in
der Diskussion über eine nachhaltige Entwicklung in Deutschland gespielt – trotz zahlreicher
Aktivitäten zum Beispiel im Rahmen der lokalen
Agenda 21. Den Anforderungen einer nachhaltigen und dauerhaft umweltgerechten Entwicklung muss sich aber auch und gerade die öffentliche Hand stellen. Ihren Einrichtungen sind etwa
5–6 % des Endenergieverbrauchs in Deutschland
und 7 % des aus dem öffentlichen Netz bezogenen
Trinkwassers zuzurechnen. Die korrespondierenden Umweltentlastungs- und Einsparpotenziale
sind dabei enorm: Beim Stromverbrauch werden
sie auf mindestens 10 % und bei der Heizenergie
auf 25–60 % des Gesamtverbrauchs geschätzt.
Beim Wasserverbrauch und beim Abfall wurden
in Einzelfällen Kostenreduktionen von 45–50 % erreicht.
Darüber hinaus lassen sich durch Lenkung der öffentlichen Nachfrage auch indirekt Umweltentlastungseffekte erzielen, indem vorzugsweise
umweltgerecht erzeugte Produkte beschafft und
Umweltaspekte bei der Beauftragung von Dienstleistungen berücksichtigt werden.
Gerade EMAS kann daher einen wichtigen Beitrag
zur nachhaltigen Entwicklung in der öffentlichen
Verwaltung leisten. Vor diesem Hintergrund hat
der Deutsche Bundestag mit Beschluss vom April
2000 (Drucksache 14/2907) die Bundesregierung
aufgefordert, dieses Potenzial zu nutzen und Umweltmanagementsysteme z.B. nach EMAS in allen
größeren Liegenschaften und Organisationseinheiten des Bundes einzuführen.
Pilotprojekt „EMAS in Bundesbehörden“, 2004
Auch auf regionaler und lokaler Ebene ist EMAS sehr
erfolgreich:
ÿ Der Kreis Unna liegt im östlichen Ruhrgebiet. Kreisstadt
und Sitz der Kreisverwaltung ist Unna. Die Kreisverwaltung ist im Wesentlichen an diesem Standort untergebracht. In dem Gebäudekomplex „Kreishaus“ arbeiten
mehr als 600 von insgesamt 1.000 Beschäftigten.
(Foto: Kreis Unna)
Kreis Unna
Standorte: Kreishaus und angrenzende eigene Dienstgebäude;
Bauhof Kamen; Nebenstelle Lünen;
Feuerwehrservicezentrum Unna
Beschäftigte: ca. 740
EMAS seit: 2001
Mit der Einführung eines ökologischen Managementsystems wollen
wir unserer Verantwortung gegenüber der Umwelt gerecht werden und der Tatsache Rechnung tragen, dass unser Verwaltungsbetrieb Ressourcenverbraucher und Verschmutzungsquelle ist. Mit Recht wird von uns in Sachen
Umweltschutz eine Vorbildfunktion eingefordert.
Wir wollen uns dem stellen, unsere direkten Umweltauswirkungen managen und auch unsere indirekten Umweltauswirkungen im Blick halten.
Unsere Umweltleitlinien sollen später in ein Leitbild für die gesamte Verwaltung einfließen.
15
16
Kapitel 1
EMAS in Deutschland
Gemeinde Eppelborn, Saarland
Um die in unseren Qualitätsgrundsätzen und
Umweltrichtlinien festgesetzten Ziele zu erreichen, haben wir 2002 in Eppelborn als erste Kommune im Saarland ein Umweltmanagementsystem nach EMAS eingeführt. Dies ist aus unserer
Sicht im Sinne der Agenda 21 eine der bedeutendsten Maßnahmen unserer Gemeinde, da wir
hier in besonderem Maße unserer Eigenverantwortung und Vorbildfunktion gerecht werden. Die
erworbene Auszeichnung ist uns aber nicht nur
Verpflichtung, sie ist auch ein Ansporn zu immer
neuen Aktivitäten im Hinblick auf kontinuierliche
Verbesserungen im Umweltschutz.
Weltjugendtag gGmbH
Standorte: Köln
Beschäftigte: ca. 85 und 135 im
freiwilligen Dienst
EMAS seit: 2005
Sonstiges: Nominiert zum
EMAS-Award 2005
Umweltfreundlicher
Weltjugendtag 2005
Als erstes temporäres Unternehmen
in Deutschland ist die Weltjugendtag
gGmbH (WJT gGmbH) am 6. und 7. Juni 2005 nach
EMAS validiert worden – und zugleich erstmals
der Veranstalter einer mehrtägigen Großveranstaltung mit mehr als 400.000 Dauerteilnehmern
und über einer Million Pilgern an den Schlusstagen auf dem Marienfeld bei Kerpen-Frechen.
Die am 25. 7. 2002 gegründete WJT gGmbH hatte
den XX. Weltjugendtag vom 16. bis 21. August 2005
im Erzbistum Köln vorzubereiten und durchzuführen. Im Sommer 2004 begann man unter Federführung eines kompetenten Umweltbeauftragten mit dem Aufbau eines Umweltmanagementsystems, beraten und unterstützt durch
KATE Stuttgart e.V.
XX. Weltjugendtag Köln 2005
16.8. - 21.8.2005
Höchste
Europäische
Auszeichnung
für guten
Umweltschutz
REG.NO. DE- 142-00069
Gottes Schöpfung
gestalten wir bewusst
und nachhaltig mit.
www.wjt2005.de
ÿ In neun Monaten zum umfassenden Umweltmanagement
nach EMAS – Der Katholische
Weltjugendtag 2005 in Köln hat
demonstriert, dass Großveranstaltungen auch umweltgerecht
durchgeführt werden können.
Nachhaltigkeit, Nachsorge und
Empfehlungen für Folgeveranstaltungen haben hohe Priorität.
10 Jahre EMAS
2. EMAS – für einen dauerhaften
und systematischen Umweltschutz im Betrieb
E
MAS stellt besondere Anforderungen, denen
die Betriebe durch intensive Einbeziehung ihrer Beschäftigten, durch eine konsequente Erfassung und Bewertung von Umweltaspekten und
durch kontinuierliche Verbesserungen ihrer Umweltleistung gerecht werden. EMAS-Unternehmen
pflegen einen offenen Dialog mit der Öffentlichkeit.
Ferner zeigen sie, wie sich das Umweltmanagement
gemeinsam mit anderen Instrumenten in die Praxis
umsetzen lässt.
Mitwirkung der
Beschäftigten
EMAS legt besonderen Wert auf die Beteiligung der
Beschäftigten. Auf ihre Mitarbeit, ihre Erfahrung,
ihre Ideen, ihre Kreativität kommt es entscheidend
an, wenn das Umweltmanagement nicht nur auf
dem Papier stehen, sondern mit der Unternehmensphilosophie „gelebt“ werden soll. Das erfordert regelmäßige Weiterbildung und Schulung, aber auch
Honorierung von Verbesserungsvorschlägen.
ÿ Ein gut funktionierendes Umweltmanagementsystem
setzt die aktive Teilnahme aller Mitarbeiter voraus. Durch
Vorträge und Schulungen zum Thema Umweltschutz
wird der Blick der Mitarbeiter für Verbesserungspotential
in Sachen Umweltschutz geschärft. Neben der Produktion
von hochwertigen Kopiersystemen werden bei Canon im
Werk Giessen auch Tonerkartuschen abgefüllt und verpackt. Mitarbeiter bei der Gerätejustierung (Foto: Canon)
Canon Gießen GmbH
Standort: Gießen
Beschäftigte: ca. 435
EMAS seit: 1995
Sonstiges: Auszeichnung für
Umweltbewusste Unternehmensführung 1996/97
17
18
Kapitel 2
EMAS – für einen dauerhaften und systematischen Umweltschutz im Betrieb
Jeden September findet bei
Canon Gießen ein UmweltAktionsmonat statt. In diesem Umweltmonat
wird ein Schwerpunktthema ausgewählt (z.B.
„Ressourcenschonung durch Abfallreduzierung“).
Alle Mitarbeiter erhalten die Möglichkeit, sich umfassend über dieses Thema zu informieren. Als besondere Anerkennung werden alle in diesem Monat eingereichten Verbesserungsvorschläge zum
Thema Umweltschutz doppelt honoriert.
Welche Resultate und Verbesserungen im Bereich
Umweltschutz erzielt wurden, wird im Unternehmen an geeigneten Stellen veröffentlicht. Die Mitarbeiter erhalten einen Einblick über die umgesetzten Verbesserungen und ihre Auswirkungen
und können so erkennen, welchen direkten Einfluss ihre Mitarbeit auf die Erreichung der Umweltziele hat. Dies wirkt sich wiederum positiv
auf die Motivation der Mitarbeiter aus. So konnte
z.B. durch Optimierung der Klimatisierung einer
unserer Produktionshallen eine Reduzierung des
Stromverbrauchs von ca. 500 kWh pro Tag erreicht
werden!
Durch die Teilnahme an EMAS konnte auch ein positiver Beitrag zur Vertrauensbildung gegenüber
Behörden, Verbänden sowie der benachbarten Bevölkerung geleistet werden.
Lufthansa CityLine GmbH
Die Basis für einen erfolgreichen Umweltschutz
ist eine Unternehmenskultur, in der dieser von
möglichst vielen gelebt wird. Lufthansa CityLine
klärt ihre Mitarbeiter deshalb eingehend über
Fragen der Umweltvorsorge auf und lädt sie zu
aktiver Mitwirkung ein. Beispielsweise werden
Flugbegleiter in ihrer Grundausbildung mit der
Umweltvorsorge an Bord vertraut gemacht, die
Mitarbeiterzeitung berichtet regelmäßig über
Umweltthemen und in der Ideenwerkstatt, dem
betrieblichen Vorschlagswesen von CityLine, werden Ideen zum Wohle der Umwelt mit einer Sonderprämie belohnt.
Bei großen Unternehmen kann „Umweltschutz“
auch Bestandteil einer betrieblichen Vereinbarung
sein. Diese sichert die Leistungsfähigkeit des Systems ab und sorgt für die wirksame Umsetzung
von Vorgaben.
Volkswagen AG
Standort: Emden
Beschäftigte: ca. 9.700
EMAS seit: 1995
Weitere EMAS-Standorte im
Konzern: Wolfsburg, Braun
schweig, Salzgitter, Kassel, Hannover, Zwickau, Chemnitz,
Brüssel (Belgien), Pamplona
(Spanien)
Sonstiges: Deutscher Umwelt
Reporting Award (DURA); UmweltOnline-Award in Gold (B.A.U.M.)
Ein Meilenstein für die Einbindung aller Mitarbeiter in das Umweltmanagementsystem ist die Betriebsvereinbarung Umweltschutz von 1995. Darin wird die
generelle Pflicht aller Werkangehörigen zum umweltgerechten Verhalten („Gute Umweltpraxis“),
ihr Recht auf ständige Qualifizierung im Umweltschutz und ihre Einbeziehung in die Umweltaudits geregelt. Festgeschrieben wird auch die
Pflicht der Unternehmensleitung die Arbeitnehmervertretung über alle einschlägigen Fragen zu
informieren.
Die Umweltschutzbeauftragten einerseits und
die verantwortlichen Anlagenbetreiber andererseits werden durch mehr als 350 „Sachkundige für
Umweltschutz“ unterstützt. Dies sind besonders
geschulte und motivierte Mitarbeiter/-innen, die
– neben ihrer täglichen Arbeit im Produktionsprozess – ihre Vorgesetzten und nicht zuletzt auch
ihre Kollegen in Fragen des Umweltschutzes beraten und informieren.
Rund 60 Mitarbeiter/-innen mit Umweltschutzaufgaben wurden zu internen Auditoren ausgebildet. Die Auditeams werden jeweils aus diesem
10 Jahre EMAS
ÿ Ein betriebliches Umweltmanagementsystem kann nur dann wirkungsvoll arbeiten, wenn es auf eine
breite Basis gestellt wird. Es muss
gelingen, möglichst alle Mitarbeiter
einzubeziehen. Um diesen Anspruch
zu erfüllen, wurden bei Volkswagen
entsprechende Instrumente und
Verfahren entwickelt und eingesetzt.
VW-Mitarbeiter des EMAS-registrierten Werks Emden bei der Montage.
(Foto: VW)
großen Pool rekrutiert, wodurch die Umweltaudits zu einem fruchtbaren Austausch zwischen
den einzelnen Bereichen und Standorten genutzt
werden können.
Ergänzt werden die Bestrebungen zur Einbeziehung der MitarbeiterInnen durch regelmäßige
Schulungen der Führungskräfte und anderer
Multiplikatoren, durch Beiträge in den Werkzeitungen sowie durch die Einbeziehung von Umweltschutzthemen in das betriebliche Vorschlagwesen.
Die EMAS-Teilnehmer mit den höchsten Beschäftigungszahlen sind Standorte der Deutschen Automobilindustrie. Von den Produktionsstätten der
großen deutschen Autohersteller nutzt die Mehrzahl EMAS. Insgesamt sind über 100 Standorte der
Fahrzeugproduktion und der Zulieferindustrie registriert.
Moderne Kommunikation erlaubt eine Kommunikation über Hierarchiebarrieren hinweg. Wichtig sind verantwortliche Ansprechpartner für den
Umweltschutz. Häufig können Umweltschutz und
Arbeitsschutz parallel im Unternehmen verankert
werden.
Konzern
EMAS-registrierte Organisationen in Deutschland
Audi
Audi AG: Standorte Neckarsulm, Ingolstadt
BMW
Bayerische Motoren Werke AG: Werke Berlin, Dingolfing, Landshut, Leipzig, München, Regensburg,
Wackersdorf, BMW Fahrzeugtechnik GmbH: Eisenach (Krauthausen)
DaimlerChrysler DaimlerChrysler AG: Werke Bremen, Düsseldorf, Gaggenau, Hamburg, Kassel, Mannheim, Sindelfingen, Untertürkheim, Wörth
Vertriebsorganisation Deutschland, Berlin; Daimler Chrysler Ludwigsfelde GmbH
Ford
Ford-Werke GmbH: Fertigungs- und Montagewerk Saarlouis
MAN
MAN Nutzfahrzeuge AG: Werke Gustavsburg, München, Nürnberg, Automotive Components
Penzberg GmbH, Salzgitter
Porsche
Dr. h.c. Ferdinand Porsche AG: Standort Zuffenhausen (Stuttgart)
VW
Volkswagen AG: Werke Braunschweig, Emden, Hannover, Kassel (Baunatal), Salzgitter, Wolfsburg
Volkswagen Sachsen GmbH, Motorenfertigung Chemnitz und Fahrzeugfertigung Mosel (Zwickau)
ÿ EMAS-registrierte Standorte bedeutender deutscher Automobilkonzerne.
(Quelle: emas-register.de, Stand: 25.10.2005)
19
20
Kapitel 2
EMAS – für einen dauerhaften und systematischen Umweltschutz im Betrieb
ÿ Sicherheit, Gesundheit,
Umweltschutz – in diesen
Bereichen setzt die Goodyear Dunlop Tires Germany
GmbH seit mehr als 10
Jahren international Maßstäbe
(Foto: Goodyear Dunlop).
Zum Beispiel:
Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH
Standort: Hanau
Beschäftigte: ca. 2.200
Weitere EMAS-Standorte im
Konzern:Wittlich, Fulda
EMAS seit: 1996
Sonstiges:Umweltallianz Hessen; VW-Umweltpreis
PC-Info-Terminals informieren die Mitarbeiter kontinuierlich zu Themen aus ihren Abteilungen. Die Bildschirme sind an zentralen Plätzen
im gesamten Werk verteilt und befinden sich unter anderem an den so genannten „Dorfplätzen“
in den Produktionsbereichen – Treffpunkte, an denen sich die Mitarbeiter zum Schichtwechsel oder
anderen Anlässen versammeln.
Das Informationsprogramm umfasst u.a. das
monatlich aktualisierte „Thema des Monats“ mit
Tipps und Ratschlägen für arbeits- und umweltsicheres Verhalten. Weiterhin dokumentieren
Kennzahlen – z.B. zu Lösungsmittel- und Abfallreduzierung – die erreichten Ziele. Sie motivieren
die Mitarbeiter zur konsequenten Umsetzung der
eingeleiteten Programme.
Die Einführung und Aufrechterhaltung des Systems
muss von der Managementebene gewollt sein.
Ohne Rückhalt von „oben“ hat EMAS in einem Betrieb keine wirkliche Chance. Ein betriebliches Vorschlagswesen hilft, Verbesserungspotentiale bei der
Umweltleistung zu erkennen.
Es lohnt sich, bei der Implementierung von EMAS
die besonders motivierten Mitarbeiter zu unterstützen und Ihnen den Wissens- und Erfahrungsaustausch zu ermöglichen. Eingearbeitete und erfahrene Teams erweisen sich bei der Umweltprüfung
als hilfreich. Wichtig ist dazu eine adäquate Schulung aller Beteiligten.
Umweltschutz ist kein isoliertes Thema. Die betrieblichen Einrichtungen und Verantwortlichkeiten für
den Umweltschutz werden daher sinnvollerweise
mit anderen bestehenden oder geschaffenen Betriebsgruppen oder Personen mit besonderen Aufgabenstellungen (Arbeitsschutz, Sicherheit, Hygiene) vernetzt.
10 Jahre EMAS
Zum Beispiel:
Axel Springer AG, Ahrensburg
Am Druckstandort Ahrensburg gibt es zwei Druckereien (Offsetdruckerei der Axel Springer AG
und Tiefdruckerei der Axel Springer Tiefdruck
GmbH & Co. KG) mit etwa 1.400 Mitarbeiter/
-innen. Verantwortlich für das Umweltmanagement sind die Werkleiter der Druckereien. Sie werden vom Leiter der Betriebstechnik sowie von Umweltbetriebs- und Abteilungsbeauftragten für Arbeitssicherheit und Umweltschutz unterstützt.
Mitarbeiter/-innen können über das Ideen-Management (betriebliches Vorschlagswesen) einzeln oder als Gruppe Verbesserungsvorschläge
(u. a. zu Brandschutz, Sicherheit und Umwelt) einreichen. Die spätere Umsetzung prämierter Vorschläge wird von den Beauftragten nachgehalten.
Solche Vorschläge führten erfolgreich zu Reduzierungen bei der Filmchemie und beim Papier- und
Folienverbrauch.
Weitere Ideen wurden in die Umweltprogramme
der Druckereien aufgenommen und umgesetzt,
beispielsweise die Aufbereitung von Reinigungsmitteln und Abwässern.
Zum Beispiel:
Märkisches Landbrot GmbH
Standort: Berlin
Beschäftigte: ca. 30
EMAS seit: 1995
Sonstiges:Solarpreis 1995; Berliner Eta-Wettbewerb „Strom- und
Innovationspreis“ 1996; Berliner Umweltpreis 1997; eingetragenes EXPO-Projekt 2000
Das für die Professionalität und den
kontinuierlichen Verbesserungsprozess notwendige Know-how generiert sich aus
kontinuierlichen Schulungen von Mitarbeitern,
aber auch aus einem konsequenten Einsatz externer Fachleute im Unternehmen. So sind erfahrene und zum Teil mit eigenen Kompetenzen
ausgestattete Fachleute verschiedener Ausrichtungen in verschiedenen Ausschüssen und Controllinggruppen vertreten (Qualitätssicherungsausschuss, Backstubenleitertreffen, Umweltausschuss, Arbeitsschutzausschuss etc.).
Märkisches Landbrot begegnet damit auch effektiv der Gefahr einer unzureichenden Integration
von Umwelt-, Sozial- und Finanzfragen im Unternehmen.
ÿ Seit der Einführung von EMAS 1995
hat sich Märkisches Landbrot unter
Mitwirkung der Belegschaft ein professionelles und auf den Betrieb abgestimmtes Managementsystem erarbeitet.
(Foto: Märkisches Landbrot)
21
22
Kapitel 2
EMAS – für einen dauerhaften und systematischen Umweltschutz im Betrieb
Zum Beispiel:
CWS-Lackfabrik Conrad W. Schmidt
GmbH & Co. KG
Standorte: Düren, CWS Powder
Coatings GmbH, CWS Resins GmbH
Beschäftigte: ca. 160
EMAS seit: 1995
Sonstiges: Umweltpreis der Stiftung „Arbeit und Umwelt“ 2000/01
Als CWS 1994 die Umweltprüfung durchgeführt hat, gab es weder das Umweltauditgesetz, noch Checklisten oder Leitfäden.
Das war aber auch zugleich die Chance, sehr früh
als Vorreiter einzugreifen. Also wurde – damals
recht umständlich – anhand der EMAS-Verordnung eine Checkliste zur Umweltprüfung entwickelt. Ein kleines Team aus gesetzlichen und freiwilligen Umweltbeauftragten hat alle relevanten
Umweltaspekte zusammengetragen. In den Köpfen fand ein völlig neues Denken statt.
Die wichtigsten Erkenntnisse führten
• zu einem Firmenhandbuch mit Umweltaspekten zusätzlich zur Qualität
• zu Übersichten von Genehmigungen und Auflagen
• zu mehr Teamarbeit und Kommunikation
• zu mehr Akzeptanz der Umweltbeauftragten
• zu mehr Transparenz und Planungssicherheit
durch zusätzliche Umweltkennzahlen
• zu neuen Produktideen durch Rohstoffersatz, so
dass zum Beispiel die aktuelle Lösemittelrichtlinie der EU automatisch erfüllt wurde
• zu Einsparungen bei Abfall und Energie
Heute, nach 10 Jahren hat CWS sich daran gewöhnt mit Werkzeugen wie Umweltkennzahlen
und Umwelterklärungen umzugehen und ständige Verbesserung in jeder Hinsicht zu betreiben.
Umweltprüfung und
Umweltaspekte
Die Umweltprüfung ist der erste Umweltcheck, um
die signifikanten Umweltaspekte der Tätigkeiten,
Produkte und Dienstleistungen einer Organisation
zu ermitteln. Dies ist die Grundlage für die eigene
Umweltpolitik. Nach Einrichtung eines Umweltmanagementsystems werden dann regelmäßig Umweltbetriebsprüfungen – sog. Audits – durchgeführt, mit denen die Steuerung der Umweltaspekte
in der Organisation untersucht wird.
Heute ist ein breites Spektrum an Branchenleitfäden
und Managementhandbüchern für EMAS verfügbar.
Die Pioniere mussten sich dagegen in den Anfangsjahren vieles selbst erarbeiten.
ÿ Oben: Der Winterdienst wurde auf Feuchtsalz umgestellt – dies spart Ressourcen und schont die Umwelt.
Unten: Das Eppelborner EMAS-Team mit Umweltgutachter beim Überwachungsaudit 2003
(Fotos: Gemeinde Eppelborn)
10 Jahre EMAS
Die Umweltprüfung ist entscheidend für die späteren Erfolge. Sie bewertet und gewichtet die einzelnen umweltrelevanten Tätigkeiten und gibt damit
wertvolle Hinweise auf Möglichkeiten zur Verbesserung der Umweltleistung und Einsparungen bei
Ressourcen und Energie.
Zum Beispiel:
Gemeinde Eppelborn
Standort: Eppelborn
Beschäftigte: ca. 150
EMAS seit: 2002
Sonstiges: 1. Platz 1996: „Modern
und Bürgernah“ – Wettbewerb
der Bertelsmannstiftung; 1. Platz
1999: „Umweltfreundliche Gemeinde“, Saarland
Bei den Umweltprüfungen im Rathaus und auf dem Baubetriebshof
der Gemeinde Eppelborn konnten
nicht nur in Sachen Umweltschutz
Schwachstellen aufgedeckt und behoben werden, auch hinsichtlich der Brandverhütung und
der Arbeitssicherheit gab der Umweltgutachter
wertvolle Hinweise. Die Gemeinde Eppelborn
betrachtet diese Prüfungen daher nicht als lästiges Übel, sondern vielmehr als wichtige Hilfe zur
Vermeidung von Schäden, Unfällen und Kosten.
ÿ Mitarbeiter bei der Endmontage:
Das Audi-Produktionssystem integriert
den Umweltschutz. Mit dem Standort
Neckarsulm wude 1995 erstmals ein
Premiumhersteller EMAS-validiert.
(Foto: Audi)
Zum Beispiel:
AUDI AG
Standort: Neckarsulm
Beschäftigte: ca. 13.000
Weitere EMAS-Standorte im Konzern: Ingolstadt; Györ (Ungarn)
EMAS seit: 1995
Sonstiges: Anerkennung im
Umweltpreis des Landes 1996
Der Standort Ingolstadt hat sein Umweltmanagementsystem in den letzten Jahren ständig erweitert und ein vom Schweizer BUWAL-Verfahren (Bundesamt für Umwelt,
Wald und Landschaft) abgeleitetes System zur
Bewertung der Umweltleistung eingeführt.
Mit Hilfe eines Punktesystems werden darin die
Umweltauswirkungen statistisch ermittelt und
nach Prioritäten gewichtet. Dieses Verfahren, das
eine optimierte Bewertung von direkten und indirekten Umweltaspekten ermöglicht, wird in Ingolstadt, Neckarsulm und Györ (Ungarn) eingesetzt.
Das Unternehmen berichtet in seinen Umwelterklärungen über kontinuierliche Verbesserungen
im Rahmen seines Umweltmanagements EMAS.
23
24
Kapitel 2
EMAS – für einen dauerhaften und systematischen Umweltschutz im Betrieb
Umweltleistung
Unter Umweltleistung versteht man das Niveau des
betrieblichen Umweltschutzes. EMAS dient dazu,
die eigene Umweltleistung kontinuierlich zu verbessern. Dazu setzt sich eine Organisation Ziele, die auf
die in der Umweltprüfung erkannten wesentlichen
Umweltaspekte eingehen. Die Zielerreichung ist Gegenstand der nächsten Umweltbetriebsprüfung.
Zum Beispiel:
Neumarkter Lammsbräu Gebr. Ehrnsperger e.K.
Standorte: Neumarkt
Beschäftigte: ca. 85
EMAS seit: 1995
Sonstiges: Naturschutzmedaille
(Bund Naturschutz in Bayern)
1995; Deutscher Umweltpreis
(DBU) 2001, Umweltpakt Bayern,
1996; Unternehmer des Jahres in
Oberpfalz/Niederbayern, 1998; Nachhaltigkeitspakt s.m.i.l.e. for Business Excellence, 2001; Einführung eines integrierten Managementsystems
(QM, EMAS II, OHRIS), 2002
Seit 1993 wurde der betriebliche
Wasserverbrauch bei Neumarkter
Lammsbräu, einem Familienbetrieb
mit 375-jähriger Bierbrautradition,
bei leicht steigendem Ausstoß um fast 30 % verringert, der Wärmeverbrauch um 7 % reduziert
und der Pflanzenölanteil am Gesamttreibstoffverbrauch auf etwa 25 % gesteigert. Lediglich der
Stromverbrauch konnte in den letzten zehn Jahren aufgrund des höheren Strombedarfs neuer
Anlagen nicht gesenkt werden.
ÿ Die Anfänge der umweltbewussten Unternehmensführung bei Neumarkter Lammsbräu reichen bis 1977 zurück.
Mit EMAS wurden auch in der neueren Zeit noch zahlreiche ökologische Verbesserungen umgesetzt, wie z.B. die
Umstellung des betriebseigenen Fuhrparks auf Betrieb mit
kaltgepresstem Pflanzenöl.
(Foto: Lammsbräu)
Zum Beispiel:
Remmers Baustofftechnik Produktions GmbH
Standort: Bad Düben
Beschäftigte: ca. 13
EMAS seit: 1996
Umweltschutz spielt – neben
Qualität – die zentrale Rolle und liefert einen entscheidenden Beitrag zur Sicherung der Arbeitsplätze und zur Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. Ein paar Zahlen verdeutlichen das: Senkung
des Stromverbrauchs (2004) um 3,3 % (gegenüber
2003). Als Trockenmörtelwerk verbrauchen wir
praktisch kein Wasser. Abwasser fällt nicht an.
Die Abfallbelastung wurde weiter in 2004 um
2,6 % (gegenüber 2003) gesenkt und ist außerordentlich gering. Die Staubbelastung konnte
durch den Einbau von Hochleistungsfiltern auf
20 mg/m3 gesenkt werden. Die abgeschiedenen
Stäube werden in den Produktionsprozess vollständig zurückgeführt. Die Lärmbelästigung des
Werkes ist vernachlässigbar.
10 Jahre EMAS
ÿ Umweltschutz ist für die
Kreisklinik Hofgeismar seit
vielen Jahren eine selbstverständliche Verpflichtung.
Der Schutz der natürlichen
Ressourcen ist integrativer Bestandteil und Leitgedanke bei
allen Handlungen.
Bild unten: Die EMAS-Registrierung wird im Eingangsbereich ausgehängt.
(Fotos: Kreisklinik Hofgeismar).
Zum Beispiel:
Kliniken des Landkreises Kassel,
Kreisklinik Hofgeismar
Standort: Hofgeismar
Beschäftigte: ca. 260
EMAS seit: 1998
Nach der erfolgreichen Einführung eines Umweltmanagementsystems zeigten sich erfreulich rasche und kontinuierliche Fortschritte. Durch regelmäßige Audits und Verbesserungen bei der Organisation des
Umweltmanagements gelang es uns:
• Die Abfallmenge in Bezug auf die Behandlungstage unter anderem durch geeignete Kontrollmaßnahmen, kontinuierlich zu senken.
• Im Bereich des Abwassers unterschreiten wir
jährlich den zulässigen CSB-Wert.
• Wir konnten den externen Energieverbrauch
durch die Inbetriebnahme eines Blockheizkraftwerkes reduzieren.
Heute kaufen wir ökologischer ein, da wir verwendete Stoffe und Produkte auf ihre Umweltrelevanz
hin überprüfen. Der Trinkwasserverbrauch in der
Kreisklinik Hofgeismar konnte deutlich gesenkt
werden. Wir gehen sparsamer mit Energie um
und wir versuchen Abfälle von vornherein zu vermeiden und nicht nur zu verringern. Auf unsere
Vertragspartner, die auf dem Klinikgelände arbeiten, und auch auf unsere Lieferanten wirken wir
ein, damit sie die gleichen Umweltnormen erfüllen wie wir.
Die Nutzung von Umweltkennzahlen hilft auch bei
veränderter Produktionslage Verbesserungen bei
den Umweltaspekten zu erkennen. Dazu werden
Verbrauchzahlen oder Emissionswerte zum Beispiel auf Stückzahl oder Gewicht von Produkten
bezogen.
Zum Beispiel:
Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH
Der Erfolg unseres Umweltmanagements: Der
bei der Produktion benötigte Lösungsmittelverbrauch sank von 3,02 Kilogramm/Tonne Reifen
im Jahr 1992 auf nur noch 0,4 Kilogramm/Tonne
Reifen im Jahr 2003. Gleichzeitig verringerten sich
der Wasserverbrauch und die Staubemissionen.
25
Kapitel 2
EMAS – für einen dauerhaften und systematischen Umweltschutz im Betrieb
0
1995
1996
2001
2002
1.898
3.263
3.497
2000
1.752
2.392
1.863
500
1.442
1.000
1.091
1.758
1.500
2.478
1.821
2.000
2.370
1.934
2.500
2.710
3.306
3.000
1997
1998
1999
ÿ Entwicklung des Trinkwasser- und Regenwasserverbrauchs bei Canon
Zum Beispiel:
Canon Gießen GmbH
Es war eines unserer ersten Projekte, die wir bei Canon Gießen starteten, den Trinkwasserverbrauch
zu reduzieren. Dies gelang uns, indem wir die Regenwassernutzung permanent ausgebaut haben.
Die Entwicklung des Regenwasseranteils zeigt die
obige Grafik zum Wasserverbrauch anschaulich.
ÿ Seit vielen Jahren haben die Belange des Umwelt- und Naturschutzes
in der Stadt Leutkirch im
Allgäu eine große Bedeutung. Mit der Einführung von EMAS im Jahr
1998 wurde die kommunale Umweltarbeit auf
eine solide Basis gestellt.
Ein Beispiel für hervorragende Umweltleistung
sind die Fotovoltaikanlagen auf den Dächern
im städtischen Schulzentrum.
(Foto: Stadt Leutkirch)
Trinkwasserverbrauch [m3]
75
1.713
3.500
[%]
3.995
4.000
4.493
4.500
Wasserverbrauch [m3]
[m3]
4.787
5.000
865
26
2003
2004
50
Regenwassernutzung [m3]
Prozentualer
Anteil der
Regenwassernutzung am
Gesamt-Wasserverbrauch
25
0
(Grafik und Luftbild: Canon Gießen GmbH)
In unserem Werk werden u. a. Toner aus Großverpackungen in die handelsüblichen Servicekartuschen abgefüllt, verpackt und verschickt. Die
Menge der Kartuschen, die je Lkw transportiert
werden konnte, betrug 4.320 Stück. Dank einer
Verbesserungsaktion unserer Mitarbeiter konnte
die Verpackung so optimiert werden, dass nunmehr 7.128 Kartuschen je Lkw transportiert werden
können. Das bedeutet 40 % weniger Transporte.
10 Jahre EMAS
Zum Beispiel:
Große Kreisstadt Leutkirch im Allgäu
Standorte: Rathaus, städtisches Schulzentrum, Bauhof
Beschäftigte: ca. 145
EMAS seit: 1998
Sonstiges: Auszeichnung im
Nachhaltigkeitswettbewerb der
„Bodensee Agenda 21“, 1999
Der Wasserverbrauch im städtischen
Schulzentrum konnte ohne große Investition pro Jahr um 2.000 m2 gesenkt werden. Das entspricht einer
Einsparung von über 60 %. Durch den Einbau einer Gebäudeleittechnik mit Einzelraumsteuerung
wurde der Heizenergieverbrauch im Schulzentrum um etwa 20 % reduziert.
Besonders wichtig ist uns das Handlungsfeld Energie und Klimaschutz. In diesem Bereich wurden
zahlreiche Maßnahmen umgesetzt. Durch den
Anschluss an eine Holzhackschnitzelheizung,
den Bau von zwei großen Fotovoltaikanlagen
und durch die Installation der Gebäudeleittechnik
konnten die CO2-Emissionen des Schulzentrums
um über 70 % reduziert werden. Im Bauhof wurde
fast die gesamte Fahrzeugflotte auf den Einsatz
mit Biodiesel umgestellt.
Durch diese und weitere kleinere Maßnahmen
wurden die CO2-Emissionen im Bauhof um über
50% gesenkt. Alleine in diesen beiden Einrichtungen können damit über 500 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr eingespart werden.
Die Umweltauswirkungen einer Großveranstaltung
können mit Hilfe von EMAS erfolgreich reduziert
werden:
Weltjugendtag gGmbH
Aufgrund der systematischen Suche nach umweltfreundlichen Alternativen und der intensiven innerbetrieblichen Umweltkommunikation
wurde z.B. erreicht:
• Stromversorgung für das Abschlussgelände fast
ausschließlich aus dem Festnetz (anstelle von
zahllosen Dieselaggregaten)
• kostenlose Versorgung aller Pilger mit Trinkwasser über 120 „Wassersäulen“ an öffentlichen
Plätzen und 1.600 Zapfstellen auf dem „Marienfeld“ (Verpackungsabfall und LKW-Transporte
vermieden)
• Ess-Schalen und Besteck aus neu entwickeltem
„Bioplastik“ (aus nachwachsenden Rostoffen,
kompostierbar)
• Maßnahmen zum Schutz ökologisch sensibler
Gebiete und freiwillige Neuanpflanzungen.
Kontinuierlich wurde die Öffentlichkeit über Maßnahmen zum Umweltschutz informiert; in einem
abschließenden „Umweltbericht“ werden zusätzliche Verbesserungen für künftige Großevents
vorgeschlagen.
Der Zeitraum für die Einführung eines Umweltmanagements war sehr knapp bemessen, dennoch wurde ein ausgezeichnetes Gesamtergebnis
erreicht. Dazu beigetragen haben die Unterstützung durch die Geschäftsleitung, ein erfahrener
Umweltbeauftragter, das hohe Engagement der
Mitarbeiter/-innen, die zielführende Kooperation
mit Fachbehörden, Firmen und Verbänden sowie
die externe Beratung. EMAS gab ein geeignetes
Instrumentarium an die Hand.
Mindestens zwei Stadien der Fußballweltmeisterschaft 2006 haben angekündigt, im Rahmen der Initiative „Green Goal“ EMAS für ein dauerhaftes Umweltmagement am Standort einzusetzen.
ÿ Seit der Einführung von EMAS wächst das Bewusstsein:
Wir sind ein Umweltkloster! Schwester Hanna Remke und
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Missions-Dominikanerinnen.
(Foto: Kloster Schlehdorf).
27
28
Kapitel 2
EMAS – für einen dauerhaften und systematischen Umweltschutz im Betrieb
Bei der kontinuierlichen Verbesserung der Umweltleistung setzen die Teilnehmer häufig Prioritäten.
Die EMAS-Verordnung verlangt das Aufstellen von
messbaren Zielen, etwa einer prozentualen Reduktion von Emissionen. Das Hipp Werk in Pfaffenhofen ist eines der allerersten Unternehmen der Ernährungsindustrie im EMAS-Register, das bereits
mit erheblichen Vorleistungen im Umweltschutz
angefangen hatte. Trotz seiner Vorreiterrolle wird
der Betrieb auch nach einem Jahrzehnt nicht müde,
immer neue Ideen für Verbesserungen des betrieblichen Umweltschutzes zu entwickeln.
Zum Beispiel:
HIPP Werk Georg Hipp OHG
Standort: Pfaffenhofen
Beschäftigte: ca. 950
EMAS seit: 1995
Sonstiges: DURA-Umweltpreis
2003/4; Millenium-Umweltpreis
der UNEP; Ökomanager 1997; BDIUmweltpreis; BAUM-Umweltpreis
1996; Bayerische Umweltmedaille
In den Jahren 2000–2004 wurden
die CO2-Emissionen mit verschiedenen Maßnahmen um insgesamt 96 % reduziert,
dies entspricht über 11.500 Tonnen pro Jahr: Mit
dem Anschluss an ein Biomasse-Heizkraftwerk
stellte HiPP als erster großer Lebensmittelproduzent Europas auf erneuerbare Energiequellen um.
Als Brennstoff kommen Waldhackschnitzel und
Sägewerksresthölzer zum Einsatz. Mit der Umstellung auf das HKW wird der gesamte Verbrauch an
Heizöl und Erdgas eingespart: Dies entspricht einer CO2-Einsparung von über 7.300 Tonnen.
Durch die Nutzung von Sonnenenergie in Form
von Fotovoltaik- und Sonnenkollektoren zur
Warmwasseraufbereitung werden weitere 22 Tonnen CO2 eingespart. Im Frühjahr 2002 lief ein groß
angelegtes Programm zur Verkleidung der Büround Verwaltungsgebäude mit Vollwärmeschutz
an. Während für die alte Fassade ein Heizölverbrauch von 25 Liter/m2 errechnet wurde, konnte
die Wärmemenge durch die Isolierung auf den
Gegenwert von 8,7 Liter Heizöl/m2 reduziert werden. Der Atmosphäre werden dadurch 192 Tonnen
CO2 pro Jahr erspart.
Zudem werden seit 1997 bei HiPP Teile des Firmenfuhrparks auf Pflanzenölbetrieb umgestellt. Systematisch wurde seither jedes Jahr ein PKW mit
Pflanzenölantrieb angeschafft. Die Fahrzeuge
werden an der firmeneignen Pflanzenöl-Zapfsäule betankt und mit Rapsöl betrieben. Die jährliche CO2-Einsparung durch den Pflanzenölbetrieb
beträgt rund 27 Tonnen.
Für die Stromversorgung des Werkes greift HiPP
auf Öko-Strom-Lieferanten zurück: Im Juli 2003
wurde die Stromversorgung auf zertifizierten
Öko-Strom, der zu 100 % aus Wasserkraft stammt,
umgestellt. Mit dem Umstieg auf Öko-Strom wird
eine CO2-Einsparung von 3.956 Tonnen pro Jahr
erzielt.
ÿ Umweltpionier der ersten Stunde: Der EMAS-validierte
Standort von Hipp in Pfaffenhofen
(Foto: Hipp)
10 Jahre EMAS
Verbesserung indirekter
Umweltaspekte
Verbesserungen können sich auch auf indirekte
Umweltaspekte erstrecken. Indirekte Umweltaspekte sind solche die die EMAS-Teilnehmer nicht
in vollem Umfang kontrollieren aber teilweise beeinflussen können. Dies sind z.B. produktbezogene
Aspekte (Herstellung, Verwendung, Entsorgung),
das Produktangebot, die Beratung von Kunden in
Fragen, die auch für den Umweltschutz von Belang
sind, die Beeinflussung von Lieferanten und Auftragnehmern oder Planungsentscheidungen von
Verwaltungen.
Zum Beispiel:
GEALAN Fenster-Systeme GmbH
Standort: Oberkotzau
Beschäftigte: ca. 300
Weitere EMAS-Standorte im Konzern: Tanna
EMAS seit: 1996
Sonstiges: „Umweltbeauftragter
des Jahres 2000“ (future e.V.); 2. Platz
bei Energieförderpreis 2002 (E.ON
Bayern AG); B.A.U.M.-Umweltpreis
2003; Botschafter des Umweltpakts
Bayern 2004; Mitglied des Nachhaltigkeitsabkommens Thüringen 2004
Beispiel Ressourceneinsparungen während und nach
der Nutzungsphase von Kunststofffenstern: Etwa
75 % der in Deutschlands Haushalten verbrauchten
Nutzenergie wird heute allein für die Gewinnung
der Raumwärme verwendet. Hier kann erheblich
eingespart werden. Moderne Fensterelemente
helfen den Energieverbrauch dank verbessertem
Glas und Rahmen zu reduzieren – deutlich stärker
als die vor 1994 gebräuchlichen Bauelemente.
So konnte der U-Wert, als Maßstab für die Isolierung eines Fensterrahmens, von ca. 3 W/m2K bei
Fenstern von vor 30 Jahren auf 0,8 W/m2K – dem
ÿ Die Thermographie zeigt den Temperaturverlauf an
einem modernen Kunststofffenster (außen blau = kalt;
innen rot = warm). Die geringen Wärmedurchgänge belegen die Fortschritte bei der Isolierung der Fenster, die Heizenergie einsparen hilft.
(Bild: Gealan)
heutigen Passivhausstandard – reduziert werden.
Erst ein geringer Teil der Wohnungen ist mit den
heute üblichen Wärmeschutzfenstern ausgestattet.
Nach einer durchschnittlichen Nutzungsdauer
von 40 Jahren können alte Kunststofffenster wieder in den Werkstoffkreislauf eingebunden werden. GEALAN gründete dazu mit weiteren Systemgebern eine GmbH, die sich um das FensterRecycling kümmert. Sie hat u. a. die Aufgabe, die
werkstoffliche Verwertung von alten Kunststofffenstern und Abfällen der PVC-Fensterfertigung
zu koordinieren. Neben der Verarbeitung eigener
Produktionsabfälle bietet GEALAN bereits seit
1996 Fenstersysteme mit Recycling-Innenkern an.
Mit dem Know-how der letzten Jahre ist GEALAN
gut gerüstet, wenn in Zukunft mehr alte Kunststofffenster im umweltgerechten werkstofflichen
Recycling landen.
29
30
Kapitel 2
EMAS – für einen dauerhaften und systematischen Umweltschutz im Betrieb
Zum Beispiel:
Bombardier Transportation GmbH
Bereits in der ersten Umwelterklärung vom November 1995 war als ein wesentliches Umweltziel
die „umweltgerechte Konstruktion“ genannt worden. Im Laufe der Zeit hat sich der Schwerpunkt
der kontinuierlichen Verbesserung immer mehr in
Richtung Produkt verschoben. Schon in der Entwicklungsphase werden hohe Umweltstandards
umgesetzt und kontinuierlich verbessert.
Zum Beispiel:
Victoria Versicherungs AG
Victoria Lebensversicherungs AG
Victoria Krankenversicherungs AG
Standorte: Düsseldorf (Hauptverwaltung), Berlin, Hamburg, Leipzig,
Mannheim
Beschäftigte: ca. 4.600
EMAS seit: 1998
Sonstiges: Europäischer EMASAward 2002, Deutscher UmweltReporting Award 2002
Im Mittelpunkt unserer
Umweltprüfung und eines
mit dem Bundesumweltministerium durchgeführten Forschungs- und Entwicklungsvorhabens
stand die Frage nach der Erfassung der wesentlichen Umweltauswirkungen aus unseren Versicherungsprodukten und -dienstleistungen und
den Möglichkeiten zur Minimierung negativer
Umweltauswirkungen.
Im Ergebnis konnten wir folgende Handlungsoptionen für unser Umweltmanagement ableiten:
• Wir sensibilisieren unsere Kunden durch die
Beratung und Information zu schadenverhütenden und schadenmindernden Maßnahmen
und zeigen umweltgerechte Alternativen auf.
Somit fördern wir das Prinzip der Vorsorge und
ressourcenschonendes, nachhaltiges Verhalten.
• Bei einigen Versicherungsprodukten berücksichtigen wir zusätzliche Maßnahmen des Versicherungsnehmers zur Schadenprävention bei der
ÿ Im VICTORIA-Turm konnte weitestgehend auf den Einbau herkömmlicher, energieintensiver Klimaanlagen
verzichtet werden. Die Energieerzeugung erfolgt mittels
eines Blockheizkraftwerkes direkt vor Ort. Der hohe Wirkungsgrad des Blockheizkraftwerkes, das der Strom-, Kälteund Heizwärmeerzeugung dient, hilft, Ressourcen zu sparen und die Kohlendioxid-Emissionen zu senken.
(Foto: Victoria AG)
Prämienkalkulation (Gewerbe und Industrieversicherung) oder bieten unseren Kunden eine erweiterte Versicherungsdeckung (beispielsweise
beim Einschluss von Zisternenanlagen in die
Wohngebäudeversicherung).
• Wesentlich und keinesfalls selbstverständlich
ist unsere grundsätzliche Bereitschaft zur Übernahme von Risiken, insbesondere bei innovativen Technologien, bei denen vielfach erst begrenzte Erfahrungen zu Schadenhäufigkeiten
und Schadenausmaßen vorliegen. Dadurch
kann beispielsweise die Entwicklung von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien forciert
werden.
• Bei der Kapitalanlage können ebenfalls positive
Umwelteinflüsse gefördert, negative vermindert
sowie soziale und ethische Belange berücksichtigt werden. Hierbei gilt es jedoch, auch andere
gesetzliche Anforderungen zu erfüllen und den
Risiko- und Renditegesichtspunkten gerecht zu
werden.
10 Jahre EMAS
Zum Beispiel:
Stadtwerke Unna GmbH
Standort: Unna
Beschäftigte: ca. 120
EMAS seit: 24.2.1996
Die Stadtwerke Unna als Energiedienstleister starteten gemeinsam
mit der ebenfalls EMAS-validierten Kreisverwaltung einen kostenlosen Ökocheck für örtliche Fir-
Dialog mit der
Öffentlichkeit
Der Dialog mit der Öffentlichkeit und anderen interessierten Kreisen ist unverzichtbarer Bestandteil
von EMAS. Primär geschieht dies durch die Umwelterklärung. In der Umwelterklärung berichtet die Organisation über alle umweltrelevanten Belange, so
z.B. die bedeutenden Umweltaspekte und die Umweltziele. Aber auch auf anderen Wegen können Organisationen, z.B. durch Veranstaltungen und durch
Verwendung des EMAS-Logos über ihre Umweltleistungen informieren. Erfahrungen zeigen, dass die
EMAS-Teilnahme dann regelmäßig stärker wahrgenommen wird, wenn die Teilnehmer von sich aus
aktiv hierüber informieren und die EMAS-Registrierung publik machen. Anregungen dazu mit vielen
weiteren Beispielen geben die Broschüren des UGA
men. Zehn Betriebe unterschiedlicher Branchen –
vom Straßenbaubetrieb bis zum Aluminiumwerk
– wurden im Bereich Abwasser, Abfall, Ressourcennutzung und Energie auf ihre Umweltauswirkungen sowie mögliche Verbesserungen untersucht.
Im Ergebnis zeigten sich zahlreiche kurzfristig
umsetzbare Optimierungen, die sich auch ökonomisch rechnen. Die Initiative wird fortgesetzt.
ÿ Öko-Check für Innovationen in Betrieben. Die Stadtwerke Unna werben bei ihren Geschäftskunden für das
Umweltmanagement.
(Foto: Stadtwerke Unna)
„Die Umwelterklärung fundiert und anschaulich gestalten“ und „Das EMAS-Logo öffentlichkeitswirksam verwenden“.
Stora Enso Kabel GmbH & Co. KG
Mit der jährlichen Umwelterklärung informiert
Stora Enso Kabel ihre Interessengruppen ausführlich, u. a. über die Umweltleistung des Unternehmens. Darüber hinaus bekennt sich das Unternehmen auch auf andere Weise zum EMAS-System; sowohl auf dem Geschäftspapier als auch
im Eingangsbereich des Werkes und des Verwaltungsgebäudes hat das EMAS-Logo längst seinen
„Ehrenplatz“ erhalten.
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32
Kapitel 2
EMAS – für einen dauerhaften und systematischen Umweltschutz im Betrieb
Zum Beispiel:
Victoria Versicherung AG
Zentrales Medium unserer Umweltkommunikation sind die Umwelterklärungen, in denen wir
bereits seit 1999 regelmäßig und umfassend über
unser Umweltengagement berichten.
Neben der alle drei Jahre erscheinenden konsolidierten Umwelterklärung veröffentlichen wir
gemäß der EMAS-Verordnung jährliche Aktualisierungen der Umwelterklärung. Die umfangreichere konsolidierte Fassung erscheint jeweils
zum Abschluss eines auf drei Jahre angelegten
Umweltprogramms und berichtet über die Erreichung der Umweltziele und die Umweltkennzahlen zu den direkten Umweltauswirkungen
der validierten Unternehmensstandorte. Die Umwelterklärungen der VICTORIA sind sowohl in gedruckter Version als auch im Internet verfügbar.
Ergänzend kommunizieren wir unser Umweltengagement in den Geschäftsberichten und in unseren Kundenzeitschriften für Privat- sowie für
Gewerbe- und Industriekunden. Eine „Geprüfte
Information“ informiert gezielt über unsere produktökologischen Aktivitäten im Privatkundengeschäft.
Soweit es möglich ist, verwenden wir bei unseren
Publikationen das EMAS-Logo. Zudem sind auch
die Zufahrtsschilder am Standort der Hauptverwaltung in Düsseldorf und die Eingangsbereiche
eingetragener Standorte mit dem EMAS-Logo versehen, um auf unsere Validierung hinzuweisen
und um EMAS in der Öffentlichkeit bekannter zu
machen.
ÿ Bombardier Transportation gehört nicht
nur zu den ältesten
EMAS-Teilnehmern in
Deutschland. Der Standort Kassel der Schienenfahrzeugsparte ist
der erste, der innovativ
Umweltmanagement
und Umweltproduktinformation verbindet
– Titelseite einer Umweltproduktinformation unter EMAS.
(Bilder: Bombardier)
ÿ Dialog mit der Öffentlichkeit. Mitarbeiter der EMAS-registrierten Norddeutschen Affinerie (NA), Hamburg – dem
größten Kupferhersteller Europas und weltgrößten Kupferrecycler – im Gespräch mit Verbandsvertretern. (v.l.n.r.: Dr.
Hans-Joachim Velten, NA; Thoralf Schlutzkus, NA und Wolfgang Guhle, UGA)
(Foto: UGA)
Erich Heidrich GmbH, Nürnberg
Das Verhältnis zu Behörden und Stadtverwaltung hat sich positiv entwickelt; die EMAS-Registrierung hat die Firma „bekannt“ gemacht. Sie hat
mittlerweile den Status eines „Vorzeige-Betriebs“.
Mit dem verstärkten Umweltengagement wurden neue Kunden gewonnen, die vor allem auf
eine ökologische und nachhaltige Betriebsführung Wert legen. Im Verhältnis zu Versicherungen
und Banken hat sich keine Änderung ergeben, da
dort bisher kein Interesse vorhanden ist.
10 Jahre EMAS
Neben der Umwelterklärung, können EMAS-Teilnehmer auch besondere Informationen, für bestimmte
Interessengruppen z.B. Kunden veröffentlichen und
mit der EMAS-Logo-Version „geprüfte Umweltinformation“ versehen. Ein Umweltgutachter prüft die
Inhalte zuvor auf die Einhaltung der Anforderungen
der EMAS-Verordnung.
Zum Beispiel:
Bombardier Transportation GmbH
Standort: Kassel
Beschäftigte: ca. 600
Weitere EMAS-Standorte im
Konzern: Mannheim; Netphen/
Siegen; Hennigsdorf
EMAS seit: 1995
Mit der weltweit ersten nach EMAS geprüften Umweltproduktinformation war Bombardier
2003 Vorreiter. Sie betrifft einen Lokomotiventyp,
der aufgrund seiner hohen Marktpräsenz mit
Stückzahlen von mehr als 300 in Deutschland
und den angrenzenden Ländern maßgeblich mit
dazu beiträgt, den Schienenverkehr in Europa weiterhin als umweltverträglichsten Verkehrsträger
zu erhalten. Die Produkt-Umweltdokumentation
bildet in diesem Zusammenhang die Basis für die
Kommunikation mit unseren Kunden.
Im Rahmen der Produkt-Erklärung wurden nicht
nur die eingesetzten Werkstoffe, sondern die Umweltauswirkungen über den gesamten Lebenszyklus bewertet, d.h. von der Rohmaterialerzeugung,
der Herstellung und der Nutzungsphase bis hin
zum Recycling. Beispielsweise liegt die Recyclingquote der verbauten Materialien bei durchschnittlich 89 %.
ÿ Die Erfahrungen der Hochschule Zittau/Görlitz haben
gezeigt, dass die aktive Einbindung von Studierenden in
die Umsetzung des Umweltmanagements deren Identifikation mit der Hochschule stärkt. Dabei werden Studierende durch Projekt- und Praxisarbeiten und als integraler
Bestandteil der Lehre aktiv in alle Bereiche des Umweltmanagementsystems der Hochschule eingebunden und
zur Mitwirkung motiviert
(Foto: Hochschule Zittau/Görlitz, F. Schneider).
Zum Beispiel:
Hochschule Zittau/Görlitz (FH)
Standorte: Zittau; Görlitz
Beschäftigte: ca. 420
EMAS seit: 1999
Sonstiges: Zukunftspreis Büropapier 2002 (UBA); Umweltpreis des
Landkreises Löbau-Zittau 2004;
Mitglied der Umweltallianz Sachsen
Die Hochschule erstellt
eine jährliche Umwelterklärung und macht diese in einer Auflage von
1.000 Stück der Öffentlichkeit zugänglich. Die aktuelle sowie alle zurückliegenden Umwelterklärungen stehen zum Download bereit. Seit 2005
ist die Umwelterklärung auch in englischer Sprache erhältlich.
In Veranstaltungen gibt die Hochschule einen
Einblick in verschiedene Themen aus den Bereichen Ökologie, Umweltschutz, Umwelttechnik
und Umweltmanagement. Zielgruppe sind Studierende aller Fachrichtungen sowie interessierte
Bürgerinnen und Bürger. In der besonderen Vorreiterrolle als erste registrierte Hochschule (1999)
vermitteln Hochschulvertreter aus Wissenschaft
und Verwaltung auf nationalen und internationalen Konferenzen und im Rahmen von Netzwerken
Erfahrungen und Ergebnisse der letzen acht Jahre.
Diese fließen regelmäßig in verschiedene Publikationen ein.
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34
Kapitel 2
EMAS – für einen dauerhaften und systematischen Umweltschutz im Betrieb
Zum Beispiel:
Missions-Dominikanerinnen
Provinz St. Immaculata
Kloster Schlehdorf
Standort: Schlehdorf
Beschäftigte: ca. 83
(davon 56 Schwestern)
EMAS seit: 2003
„Tue Gutes und rede darüber“ – dieses
Motto gilt auch für das Umweltmanagement im Kloster Schlehdorf; und
es ist besonders wichtig, da kirchliches Umweltmanagement noch nicht so bekannt ist. Die Bedingungen für eine Verbreitung dieser Idee sind
günstig: Die Schülerinnen unserer Realschule lernen das Umweltmanagement konkret kennen
und tragen dazu bei, dass es in der Region bekannt wird.
Die Gäste des Seminarhauses nehmen über die
Kursinhalte hinaus Ideen für ein umweltschonendes und schöpfungsfreundliches Handeln im Alltag mit nach Hause.
Auch die Schwestern selbst sind eifrige Multiplikatorinnen, indem sie ihre Erfahrungen anderen
mitteilen: den Schwestern der eigenen Kongregation in Europa, Afrika und Lateinamerika, bei
Konferenzen der Frauen-Orden, ökumenischen
Ordenstreffen, Tagungen der Dominikanerinnen
Europas u. a.
Nicht zuletzt trägt die Presse zur Verbreitung des
kirchlichen Umweltmanagements bei. Und diese
Botschaft zieht Kreise, was sich z.B. daran zeigt,
dass Leute, die – teils über Dritte – vom Umweltmanagement des Klosters gehört haben, nachfragen, um mehr oder speziellere Informationen zu
bekommen.
ÿ Das Thema „Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit“ gehört zu den fünf richtungsweisenden Schwerpunkten, die
sich die Kongregation für die kommenden Jahre gegeben hat und die für alle Schwestern in Europa, Afrika und
Lateinamerika gelten. Konkret bedeutet das, „Orte des
Lernens und Lehrens“ für Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit zu schaffen: Die Mädchen-Realschule St. Immaculata mit knapp 400 Schülerinnen sowie das Seminar- und
Gästehaus Dominikus.
(Fotos: Kloster Schlehdorf)
10 Jahre EMAS
Zum Beispiel:
Sächsisches Landesamt für
Umwelt und Geologie
Standort: Dresden
Beschäftigte: ca. 160
EMAS seit: 2003
Sächsisches Landesamt für
Umwelt und Geologie (LfUG)
Auf einer Internetseite zu EMAS können sich die
Besucher über EMAS und das Projekt im LfUG informieren sowie die Umwelterklärungen herunterladen. Sie enthält nützliche Links auf weitergehende Informationen zu EMAS. Um die Besucher
gleich zu Beginn darauf aufmerksam zu machen,
dass das LfUG eine an EMAS teilnehmende Behörde ist, wurde das EMAS-Logo auf der Startseite
platziert und durch einen Link mit der speziellen
EMAS-Seite verbunden.
Öffentlichkeit in Gang zu bringen und für EMAS
zu werben. Wir haben deshalb das EMAS-Logo in
den offiziellen LfUG-Briefbogen integriert und
drucken es über unsere Frankiermaschine auf
unseren Briefkuverts ab. Auf unseren Veröffentlichungen wird das EMAS-Logo im Impressum abgebildet.
Für die Besucher unseres Hauses haben wir unsere Registrierungsurkunde sichtbar im Eingangsbereich angebracht.
ÿDie EMAS Registrierungsurkunde – für Teilnehmer mit
Besucherverkehr eine Möglichkeit, die besonderen Leistungen im betrieblichen Umweltschutz durch Aushang zu
dokumentieren.
(Registrierungsurkunde: LfUG)
Natürlich reicht das Einrichten einer Internetseite
nicht aus, um die Kommunikation mit der breiten
EMAS und andere
Instrumente
Der Trend in den Unternehmen geht dahin, unterschiedliche Komponenten in einem einheitlichen
Managementsystem zu verwirklichen. Anstelle unterschiedlicher Handbücher, Betriebsregelungen
oder Arbeitsanweisungen jeweils für Umwelt, Qualität, Arbeitssicherheit oder soziale Fragen, werden
diese Aspekte zunehmend integriert. Neben weiteren Managementsystemen im Bereich der Arbeitssicherheit gehört dazu insbesondere auch die Frage
nach einer Nachhaltigkeitsberichterstattung. Für
viele dieser Instrumente, kann EMAS eine fundierte
ökologische Säule des integrierten Systems oder
des Nachhaltigkeitsmanagements bilden. Dies vor
allem deshalb, weil EMAS nicht allein die Umwelt,
sondern stets auch die wirtschaftliche Machbarkeit
von Verbesserungen – also den Abgleich von Ökonomie und Ökologie – im Auge hat. Hierfür liefert
EMAS eine solide Managementstruktur im Unternehmen.
Zum Beispiel:
Axel Springer AG, Ahrensburg
EMAS und Nachhaltigkeit: Ein Schwerpunkt des
Nachhaltigkeits-Managements bei Axel Springer ist die Schaffung von mehr Transparenz in
der Papierkette – vom Wald bis zum Papierrecycling. Waldnutzungs-Standards, ökologische
Prüfungen bei Forstbetrieben in Russland, eine
detaillierte Aufstellung des Altpapiergehaltes je
Papiersorte sowie die Liste der Papierlieferanten
dokumentieren die Fortschritte. Informationen
zum „Engagement für Nachhaltigkeit“ werden
für die Öffentlichkeit im Internet bereitgestellt.
35
36
Kapitel 2
EMAS – für einen dauerhaften und systematischen Umweltschutz im Betrieb
Zum Beispiel:
EUROQUARZ GmbH
Standort: Dorsten
Beschäftigte: ca. 110
EMAS seit: 1997
Sonstiges: Auszeichnung der Wiederherstellung durch BKS 2004
EMAS und Qualität: Als erstes
Kieswerk in der Bundesrepublik Deutschland wurde der Standort Werk Dorsten in 1996 nach der EG-Öko-Audit-Verordnung
validiert. Zusätzlich verfügt das Dorstener Unternehmen über ein seit 1994 zertifiziertes Qualitätsund Umweltmanagementsystem nach ISO 9001
und ISO 14001.
In unserem QM-/UM-System sind die Hauptprozesse des Unternehmens: Leitungsverantwortung, Ressourcen-Management, Produktrealisierung und Verbesserung dokumentiert sowie die
Prozessverantwortlichen festgelegt.
Zum Beispiel:
AESCULAP AG & Co. KG
EMAS und Arbeitschutz: Mit der Umstellung
auf die prozessorientierte Qualitätsnorm ISO
9001 : 2000 bot sich die Möglichkeit, alle relevanten Prozesse in den Bereichen Qualität,
Umweltschutz und Arbeitssicherheit in einem
einheitlichen System zu regeln und somit die
zum Teil strukturell gewachsene Trennung der
Themen aufzugeben. Die Vereinheitlichung
ergibt einen geringeren Pflegeaufwand sowie die Vermeidung von Doppelregelungen in
getrennten Systemen und damit eine deutlich höhere Akzeptanz bei den Mitarbeitern.
Mit der integrierten Betrachtung von Arbeitsplätzen und betrieblichen Abläufen wurde die Grundlage geschaffen, für einen alle Bereiche umfassenden kontinuierlichen Verbesserungsprozess.
Zur Überwachung und Bewertung der Wirksamkeit von EMAS und des QM-/UM-Systems führen
wir interne kombinierte Prozess-, System-, Performance- und Compliance-Audits durch. Dank
EMAS, ISO 9001 und ISO 14001 haben wir ein sehr
gut funktionierendes QM-/UM-System, dessen
Effizienz wir fortlaufend verbessern; die Kosten
der internen Arbeit und der Zertifizierung werden durch die vielen Verbesserungen mehr als
aufgewogen.
ÿ Die Euroquarz GmbH ist
ein führendes Unternehmen in der Gewinnung
und Aufbereitung von
Quarzsand und Quarzkies
mit Sitz in Dorsten. Seit
mehr als 20 Jahren stellt
das Unternehmen auch
Mischprodukte her und
seit 1996 produziert die
Firma auch kunstharzbeschichtete Colorquarze.
Seit Februar 1997 ist das
Werk Dorsten EMAS-registriert. (Foto: Euroquarz)
10 Jahre EMAS
3. Chancen und Vorteile
D
ie Teilnehmer erzielen in aller Regel erhebliche Einsparungen und berichten über eine
positive Kosten-Nutzen-Bilanz von EMAS. Bei
einigen hat das Umweltmanagement auch Einfluss
auf Investitionen. Wichtig ist ferner ein Zugewinn an
Rechtssicherheit im Betrieb, aber auch ein besseres
Image, was durch die vielen Auszeichnungen zum
Ausdruck kommt, die EMAS-Unternehmen erhalten.
Insbesondere für Kleinbetriebe und in bestimmten
Branchen besteht die Möglichkeit zur Bildung von
Netzwerken.
Einsparungen
Ressourcen zu schonen, Energie zu sparen und Abfälle zu vermeiden oder zur Verwertung bereitzustellen, heißt die Umwelt zu schützen. Meist führen
die Einsparungen aber auch zu monetären Vorteilen. So rechnet sich EMAS auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten.
GEALAN Fenster-Systeme GmbH, Oberkotzau
Im Laufe der Jahre konnten erhebliche Ressourcen- und damit gleichzeitig Kosteneinsparungen
erzielt werden. Bereits 1994 installierten wir z.B.
modernste Technik im Kühlwasserkreislauf, um
die Zufuhr von Frischwasser zu verringern. An
beiden EMAS-validierten Produktionsstandorten
konnte in zehn Jahren der Abwasseranfall um 75 %
und die Kosten damit um ca. 550.000 Euro reduziert werden.
Ein weiteres Umweltziel lautete 1998: Reduzierung der Heizenergie im damals erst vier Jahre
alten Verwaltungsgebäude. Dazu wurde die gasbetriebene Heizungsanlage bedarfsgerecht gesteuert und die Abwärme der Druckluftkompressoren für die Warmwasseraufbereitung genutzt.
Dadurch reduzierte sich der Gasverbrauch um
40 %, was entsprechende Kosteneinsparungen
bedeutet.
Durch Einsatz von Mehrwegcontainern und den
Verzicht von verpackungsaufwendigen Kleinlieferungen konnten wir den Verpackungsmüll minimieren. Mit einer konsequenten Mülltrennung
gelang in zehn Jahren eine Reduzierung der Entsorgungskosten von 3,14 Euro auf 0,55 Euro im
Verhältnis zur Tonne an hergestellten Produkten.
37
38
Kapitel 3
Chancen und Vorteile
ÿ Die THS, eine wohnungswirtschaftliche Unternehmensgruppe, bewirtschaftet mit rund 900 Beschäftigten insgesamt
knapp 80.000 Mietwohnungen. Zu den weiteren Geschäftsfeldern gehören Neubau, Umbau bzw. Modernisierung von
Immobilien sowie ein breit gefächertes Dienstleistungsangebot. Umweltschutzaktivitäten betreibt die THS verstärkt bereits seit Ende der 80er Jahre. Die zahlreichen Aktivitäten wurden 2003 in einem Umweltmanagementsystem gebündelt.
Als erstes deutsches Wohnungsbauunternehmen wurde die THS Ende 2004 nach EMAS validiert.
(Fotos: THS)
Treuhandstelle für Bergmannswohnstätten im
rheinisch-westfälischen Steinkohlenbezirk GmbH
Standorte: Essen, Gelsenkirchen,
Duisburg, Dortmund, Hamm,
Kamp-Lintfort, Marl
Beschäftigte: ca. 900
EMAS seit: 2004
Seit 1996 wird der Ressourcenverbrauch (Heizenergie, Strom, Wasser,
Abfälle) der zehn THS-Verwaltungsgebäude mit einer Nutzfläche von rund 12.000 m2
in einem Umweltcontrolling-System jährlich erfasst und bewertet. Die Maßnahmen zur Verbrauchsreduzierung umfassen
• Aufbau von Abfalltrennsystemen zur Separierung von Wertstoffen
• Einbau von Spararmaturen bzw. Regenwassernutzungsanlagen
• Modernisierung von Heizanlagen und Regelungstechnik.
Bis 2005 wurde der Energieverbrauch um rund
20 %, der Wasserverbrauch sogar um über 30 % reduziert. Insgesamt wurden 1,2 Millionen kWh und
über 4.000 m3 Frischwasser in einem Gesamtwert
von 117.000 Euro eingespart.
In einem zweiten Schritt wurden die Verwaltungsgebäude 2005 einer professionellen Gebäudeanalyse unterzogen, was zu zahlreichen
Optimierungsmaßnahmen insbesondere bei der
Regelungstechnik der Heizanlagen führte und so
ein weiteres erhebliches Einsparungspotenzial erschließt. Die Gesamteinsparungen bis 2010 belaufen sich dann auf insgesamt 300.000 Euro für die
zehn Verwaltungsgebäude. Die Investitionskosten der Maßnahmen sind vergleichsweise gering,
die Amortisationszeiten erstrecken sich von wenigen Monaten bis auf max. fünf Jahre. Insofern ist
EMAS für uns ein echter „Benefit“.
10 Jahre EMAS
Lufthansa CityLine GmbH
Standort: Flughafen Köln/Bonn
Beschäftigte: ca. 2.460
Weitere EMAS-Standorte im Unternehmen: Hamburg, München
EMAS seit: 1999
Sonstiges: DURA-Umweltpreis
2003/4; Noise Abatement Award
vom Flughafen Amsterdam 2004
CityLine unterhält eine
reine Jetflotte mit rund 80 Flugzeugen. Seit Mitte
2001 wurden insgesamt 20 neue treibstoffeffiziente Jets mit 70 Sitzen in Betrieb genommen.
Von 2001 bis 2005 hat CityLine außerdem die
Triebwerke ihrer 50-sitzigen Jets umgerüstet. Die
Triebwerksmodifikation, die im Unternehmen
selbst entwickelt wurde, führt zu einer Treibstoffeinsparung von etwa 3 %.
Auch das Gewicht an Bord wirkt sich auf den
Treibstoffverbrauch aus. Hier hat der CateringBereich zur Reduzierung beigetragen. Während
bislang Erfrischungsgetränke in kleinen Flaschen
und Dosen serviert wurden, verwendet Lufthansa
CityLine heute große Mehrwegflaschen. Insgesamt 7 kg lassen sich dadurch pro Bordtrolley einsparen. Bezogen auf die gesamte CityLine Flotte
ist damit eine Gewichtsreduzierung der Bordbeladung um über 5 % verbunden.
ÿ Als führender Mobiliätsdienstleister im innereuropäischen Luftverkehr ist Lufthansa CityLine hohen Qualitätsansprüchen verpflichtet. Dazu gehören auch die systematische Überprüfung der Umweltauswirkungen der
Geschäftstätigkeit und das Ziel, diese so gering wie möglich zu halten. Mit EMAS wird Lufthansa CityLine diesem
Anspruch gerecht.
(Fotos: Lufthansa CityLine)
Hering Bau GmbH & Co. KG, Burbach
Abfalltrennung in der Produktion: Im Rahmen unseres Umweltziels „Erhöhung der Recyclingquote“
konnten wir durch Abfalltrennung in der Produktion (Fertigteilwerk) und in den Verwaltungsgebäuden unsere gemischten Abfälle bzw. den Restmüll kontinuierlich reduzieren und somit auch
die Entsorgungskosten. Insbesondere durch Heraussortieren von Styropor, Schalungshölzern und
anderen Holzresten, Restbeton sowie Kunststoffen (Folien, Eimer etc.) konnten die Entsorgungskosten von 1995 (38.500 Euro) auf 1996 (16.000
Euro) um 58 % gesenkt werden. Von 1996 auf 1997
(10.000 Euro) konnten wir nochmals eine Kostenreduzierung von 37 % erzielen.
Kilometer-Reduzierung: Im Rahmen unseres Umweltziels „Umweltfreundliches Mobilitätsmanagement“ konnten wir durch verschiedene Maßnahmen wie das Bilden von Fahrgemeinschaften
und das Anbieten der Bahncard für Mitarbeiter
die gefahrenen PKW/Bus/LKW-Kilometer seit
1994 von 7,85 Mio. km auf 3,33 Mio. km in 2003
erheblich reduzieren. Dabei handelt es sich auch
im Bezug zum Umsatz um eine Reduzierung, d.h.
wir konnten die entsprechende Hilfs-Kennzahl
von 0,11 in 1994 auf 0,07 km/Euro in 2003 reduzieren. Unser neues Umweltziel im Mobilitätsmanagement lautet daher Stabilisierung dieses
Wertes in den kommenden drei Jahren und zwar
durch Maßnahmen wie
• weitergehende Nutzung der Bahn und des
neuen DB-Carsharing,
• Konzepterstellung zur Fahrtenreduktion von
und zu unseren Baustellen,
• Reduktion von Suchfahrten durch Nutzung von
Navigationssystemen.
39
40
Kapitel 3
Chancen und Vorteile
ÿ Hochregallager der Sedus Stoll AG, einem der führenden Büromöbelhersteller Europas, in Dogern: Ökologie und Ökonomie sind keine Gegensätze – getreu diesem Grundsatz wurde das Werk so gestaltet, dass es sich harmonisch in die Landschaft einpasst; bei der Beleuchtung sparen spezielle Reflektoren Geld und Energie
(Fotos: Sedus Stoll)
Sedus Stoll AG
Standort: Waldshut, Dogern
Beschäftigte: ca. 550
EMAS seit: 1995
Sonstiges: Auszeichnung für Umweltbewusste Unternehmensführung (Arbeitskreis selbstständiger
Unternehmen), 1996/ 1999; Bester
Umweltbericht, Platz 3, 1996; Umweltschutzpreis des Landkreises Waldshut,
2001; Auszeichnung des Umweltministeriums Baden-Württemberg, 2002
Sedus Stoll AG
Der Sedus Konzern profitierte auch
wirtschaftlich von der Einführung eines Umweltmanagementsystems. Mit Hilfe von
EMAS konnten in vielen Bereichen Kosteneinsparungen erzielt werden: Senkung der Entsorgungsund Energiekosten und Kostenreduzierungen im
Bereich Wasser/Abwasser. Entgegen der oft vertretenen Auffassung, dass diese Vorteile nach wenigen Jahren ausgeschöpft sind, zeigt sich bei intensiver Auseinandersetzung mit dem Thema selbst
nach vielen Jahren noch Einsparpotential.
Es werden beispielsweise seit 2003 durch den
Einsatz von speziellen Energiehochleistungsreflektoren zur Hallenbeleuchtung jährlich rund
7.000 Euro Energiekosten gespart. Dadurch mindert sich die CO2-Emission um 53 Tonnen pro Jahr.
Ebenso wird durch die Umstellung auf spezielle
Klebstoffe mit hohem Feststoffanteil die jährliche Lösemittelemission in der Polsterherstellung
um mindestens 60 % gesenkt. Die jährliche Einsparung der Klebstoffkosten liegt bei ca. 20.000
Euro.
Kosten-/Nutzenverhältnis
Als freiwilliges Instrument steht EMAS regelmäßig
besonders im Fokus der betrieblichen Kosten-/Nutzenbetrachtung. EMAS hilft insbesondere Kosteneinsparungen durch optimierten Einsatz von Ressourcen und Energie oder durch Verbesserungen
beim Abfall- und Abwasseraufkommen oder Emissionen zu erzielen.
10 Jahre EMAS
ÿ Volkswagen AG: Beispiel eines Standorts
Aufwendungen
• Aufbau des Systems: 50.000 Euro (einmalig)
• Umwelterklärung und Umweltgutachter:
6.000 Euro/Jahr
• am Standort: 0,1 Mitarbeiterjahre
• Arbeitsaufwand Auditteam: 0,5 Mitarbeiterjahre
Nutzen/Einsparungen
• Erhöhte Rechtssicherheit (KonTraG)
• Festlegung von Verantwortlichkeiten und
Berichtswegen
• Verbesserungsprozess durch Stärken-SchwächenAnalysen der Audits
• Günstigere Prämien für Versicherung zur
Umwelthaftpflicht
• Einbeziehung und Qualifizierung der Mitarbeiter
• Optimierung Lackieranlagen (UV-Entkeimung):
56.000 Euro/Jahr
• Verfahrensoptimierung in der Komponenten-
Der Nutzen von EMAS liegt nicht nur im finanziellen Bereich. Er umfasst häufig eine Vielzahl von zunächst nicht mess- oder bezifferbaren Größen, die
aber für den Unternehmenserfolg und die Standortsicherung unerlässlich sind.
Großunternehmen fordern von Ihren Zulieferern
zunehmend Nachweise über ein funktionierendes
Umweltmanagementsystem oder Nachweise über
die Rechtskonformität des Betriebes (sog. LegalCompliance-Audits). EMAS liefert beides aus einer
Hand.
Kunden verlangen – z.B. aus Gründen der eigenen
umweltfreundlichen Beschaffung – vermehrt verlässliche Informationen zu Umweltaspekten im
Produktionsprozess oder bestehen auf umweltrelevanten Produktspezifikationen. Auch dies ist mit
EMAS möglich. Und der Umweltgutachter kann als
kompetenter unabhängiger Dritter diese Umweltinformationen mit seiner Validierung auch schwarz
auf weiß bestätigten.
herstellung: 480.000 Euro/Jahr
• Einsparung Genehmigungsgebühren:
103.000 Euro in 2003
Gemeinde Eppelborn
Der Nutzen des Systems wird meist erst durch das
Aufdecken von unterschiedlichen Einsparungspotentialen deutlich. Am Beispiel der saarländischen
Gemeinde Eppelborn lässt sich zeigen, dass sich
die Kosten für die Einführung und Aufrechterhaltung des Systems auch ohne finanzielle Förderung nach ca. drei Jahren amortisieren. Den einmaligen Kosten in Höhe von 32.000 Euro für die
Beratung bei der Implementierung, Schulungen
und die Erstvalidierung (gefördert mit einem Landeszuschuss von 15.000 Euro) stehen jährliche Einsparungen von ca. 12.000 Euro (Papier, Restmüll,
Heizenergie, Altöl- und Sickerkästenentsorgung)
gegenüber. Selbst wenn man berücksichtigt, dass
das jährliche Überwachungsaudit mit ca. 2.000
Euro zu Buche schlägt und für die Aufrechterhaltung des Systems interne Personalkosten anfallen, dann bleibt EMAS über Jahre ein Gewinn.
(Quelle: Kosten-/Nutzen-Tabelle der Gemeinde Eppelborn)
Sedus Stoll AG
Zu Recht wird die Forderung nach einem Umweltmanagementsystem von Kundenseite immer lauter. In einigen Fällen ist eine gültige Umweltzertifizierung bereits Voraussetzung für die Teilnahme
an einer Ausschreibung.
Das Umweltmanagementsystem stellt ein sinnvolles Tool dar, um strukturiert und kontinuierlich
Verbesserungen zu erzielen, die langfristig auch
wirtschaftlich sind. Es leistet dabei einen wichtigen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit unseres
Unternehmens.
41
42
Kapitel 3
Chancen und Vorteile
In Deutschland ist in den letzten Jahren ein Abbau
der staatlichen Aufsicht beim Vollzug von Umweltgesetzen zu beobachten. Dadurch vergrößert sich
aber auch das Schadens- und Haftungsrisiko der Unternehmen. Mit EMAS kann man dem wirkungsvoll
begegnen.
Kleinere und mittlere Betriebe, die bis dahin keine
Erfahrung mit Umweltmanagementsystemen gesammelt haben, berichten, dass EMAS nicht nur zu
Verbesserungen in der Organisation des betrieblichen Umweltschutzes führt, sondern allgemein die
Betriebsorganisation verbessert hat. Auch der volkswirtschaftliche Nutzen von EMAS durch die freiwilligen Verbesserungen oberhalb der gesetzlichen Anforderungen ist als erheblich einzustufen.
Investitionen
EMAS selbst macht keine Vorgaben, bestimmte Investitionsentscheidungen für den Umweltschutz
zu tätigen. Die kontinuierliche Verbesserung der
Umweltleistung im Betrieb und die Ziele im Umweltprogramm führen aber nicht selten dazu, dass
„EMAS-Unternehmen“ Umweltbelange mit den
ökonomischen Rahmenbedingungen abgleichen
und als Vorreiter dabei sind, wenn es um nützliche
Umweltinvestitionen geht.
AESCULAP AG & CO. KG
Standort: Tuttlingen
Beschäftigte: ca. 2.400
EMAS seit: 1995
Sonstiges: Ocè van der
Grinten-Preis 1995
Bei der Konzeption einer
neuen Fertigungsstätte wurden Umweltschutzbelange im Rahmen einer integralen Planung weitestgehend berücksichtigt.
Durch den Einsatz leistungsgeregelter Pumpen,
Ventilatoren und Kompressoren konnte der spezifische Energieverbrauch pro m2 Produktionsfläche
um 15 % im Vergleich zu herkömmlichen Produktionsstätten reduziert werden. Der abgeführten
Raumluft wird über Wärmetauscher die Wärmeenergie entzogen. Die Architektur des Gebäudes
erlaubt außerdem eine gute Tageslichtnutzung,
die hilft, das Kunstlicht zu reduzieren und dadurch
zusätzlich Energie einzusparen.
Das Gebäude wurde in die Landschaft integriert.
Eine Dachbegrünung dient als Wärmeschutz, zur
Bindung des Regenwassers und als Lebensraum
von Insekten und Vögeln. Eine installierte Regenwasserspeicheranlage ermöglicht die ressourcenschonende Versorgung der Grünflächen und
Bäume mit Wasser und trägt zur Verbesserung
der Rückhaltung bei.
Die Zielsetzungen von EMAS, den spezifischen
Rohstoffverbrauch und die im Produktionsprozess
unvermeidbar anfallenden Abfälle zu minimieren,
wurden über die Errichtung einer zentralen Kühlschmierstoffaufbereitungsanlage verwirklicht.
Der Einsatz von Vakuumverdampfern in der Abwasserbehandlungsanlage ermöglicht eine Kreislaufführung und eine abwasserarme Galvanik.
ÿ Die Aesculap AG & Co. KG hat den hohen Stellenwert
von Umweltbelangen bei der Konzeption einer neuen Fertigungsstätte demonstriert.
(Foto: Aesculap)
10 Jahre EMAS
ÿ Verlegung der Heizschlangen der geothermischen Anlage (links); unser Umweltteam (rechts). Unsere dauerhaften und
hochwertigen Produkte haben auch zum Ziel, die Ressourcenproduktivität zu verbessern. Auf die Kaufentscheidungen von
Bauherren hat dies erst Einfluss, wenn wir erreichen, die Effizienz über den Lebenszyklus unserer Produkte zu kommunizieren.
(Fotos: Hering Bau)
Hering Bau GmbH & Co.KG
Standort: Burbach
Beschäftigte: ca. 265
EMAS seit: 1995
Sonstiges: Lieferant des Jahres
2003 der deutschen Bahn; 3. Platz
beim Förderpreis „Nachhaltiger Mittelstand“ 2004 der EthikBank/Volksbank Eisenberg eG
Holzheizung: 1993 haben wir mit
der Installation unseres ersten Holzheizkessels (Nennwärmeleistung 175 kW) inkl. eines 10 m3 Vorratssilos für Hackschnitzel, einer
Häckselmaschine sowie Transportschnecken mit
einer Gesamtinvestition in Höhe von ca. 190.000
Euro unser Umweltziel „Erhöhung der Recyclingquote“ gefördert. 1995 wurde der Heizkessel auf
750 kW und das Hackschnitzelsilo auf 220 m3 erweitert.
Mit der so genannten „energetischen Verwertung“ unserer eigenen Abfallhölzer entsprechen
wir der Forderung des Abfallrechts nach Verwertung vor Beseitigung, nutzen einen CO2-neutralen
Energieträger und sparen damit die nicht-regenerativen Energieträger Heizöl und Gas sowie Deponiegebühren ein. In 2002 konnten wir 88 Tonnen
CO2, in 2003 bereits 68 Tonnen CO2-Emissionen
vermeiden. Durch den Wegfall von Entsorgungstransporten zu Abfalldeponien oder Verwertungsanlagen entlasten wir den Straßenverkehr.
Montagehalle: Seit 2000 betreiben wir auf unserem Betriebsgelände eine Montagehalle, die nach
ökologischen Prinzipien erstellt wurde. Neben der
kompakten Bauweise, Nutzung einer ehem. Industriebrache, Ausnutzung von Tageslicht durch
ein breites Dachfensterband, Regenwassernutzung und einem Ökodach ist insbesondere das
geothermische Heizsystem basierend auf fünf
Erdsonden und einer 38 kW Wärmepumpe hervorzuheben. Die Beheizung erfolgt über eine Industriefußboden- und -wandheizung, wobei 15 Grad
Celsius Innentemperatur im Winter erreicht werden. Im Sommer kühlt das Heizsystem die Halle.
Durch Aufheizung der Fußboden- und Wandelemente kommt dieses Heizsystem mit einer geringen Vorlauftemperatur aus und entspricht somit
dem Niedrigenergiestandard. Der CO2-Vorteil gegenüber einer Gas-Brennwertanlage beträgt 5,7
Tonnen pro Jahr.
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44
Kapitel 3
Chancen und Vorteile
Rechtssicherheit
Bei der ersten Umweltprüfung werden alle einschlägigen Rechts- und sonstigen Vorschriften ermittelt
und bei jeder nachfolgenden Umweltbetriebsprüfung die tatsächliche Einhaltung überprüft. EMASTeilnehmer halten sich systematisch immer auf
dem neusten Stand, was die Rechtsvorschriften angeht. Der Umweltgutachter darf die Umwelterklärung nicht validieren, wenn er bei seiner Prüfung
Verstöße gegen einschlägige Rechtsvorschriften
vorfindet. Diese sehr strikten Regeln der EMAS-Verordnung werden von den Unternehmen aber auch
als nützlicher Zugewinn an Rechtssicherheit betrachtet.
CWS-LACKFABRIK CONRAD W.
SCHMIDT GMBH & CO. KG, Düren
Die Gesetzesflut der vergangenen Jahrzehnte gerade im Umweltrecht verlangt geradezu nach der
Einrichtung eines transparenten Umweltmanagementsystems. EMAS hat dabei von Beginn an auf
den Nachweis der Rechtserfüllung gesetzt. Das
ist nach wie vor ein schwieriges Kapitel! Aber die
Vorteile liegen auf der Hand: Schnelles Finden von
Details aus Genehmigungen, Auflagen etc. Bessere Anlagenplanung und schnellere Abwicklung
von Genehmigungen. Versicherungen und Banken
können besser informiert werden. Für den Notfall
kann der Geschäftsführer schneller nachweisen,
dass er Maßnahmen zur Verhinderung oder Verminderung eines ungeplanten (meist negativen)
Ereignisses durchgeführt hat.
Das geht eben nicht von selbst, sondern muss
durch den Willen der Geschäftführung, gut informierte und geschulte Personen erarbeitet und
kommuniziert werden. Erst danach lässt sich der
Nutzen (hier: bessere Rechtssicherheit) erzielen.
Die systematische Sammlung aller einschlägigen
Regelungen ist sinnvoll. Sie erleichtert die internen
Umweltbetriebsprüfungen und macht Vorschriften für alle Beschäftigten auffindbar. Heute gibt es
eine Vielzahl von Möglichkeiten, diese Vorschriften
immer Up-to-Date im Unternehmen verfügbar zu
halten.
ÿ CWS – ein erfahrenes Unternehmen aus der chemischen
Industrie. Vorreiter beim Umweltmanagement nach
EMAS.
(Luftbild: CWS)
DaimlerChrysler AG
Mercedes Benz Trucks
Standort: Kassel
Beschäftigte: ca. 3.300
Weitere EMAS-Standorte im Konzern: Berlin, Bremen, Düsseldorf,
Hamburg, Gaggenau, Raststatt,
Wörth, Mannheim; Sindelfingen,
Stuttgart, Ludwigsfelde
EMAS seit: 1995
Das Kassler Achsenwerk
war 1995 das erste Werk der Nutzfahrzeugsparte,
das ein Umweltmanagementsystem gemäß
EMAS eingeführt hat und seither konkrete Umweltziele zur kontinuierlichen Verbesserung der
Umweltleistung entwickelt und verfolgt.
Durch die Beteiligung an EMAS ist eine gute und
vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Kunden, der Öffentlichkeit und den Behörden sichergestellt.
Zur Rechtssicherheit: Über die Informationen zu
einzelnen Rechtsvorschriften hinaus gibt es seit
2005 dreimal im Jahr eine tabellarische Zusammenstellung aller relevanten umweltschutzseitigen Rechtsvorschriften von der zentralen Umweltschutzabteilung. Damit soll die Aktualität
der Informationen erhöht und eine komprimierte
Übersicht mit Bezug zu den eigenen Tätigkeiten
10 Jahre EMAS
ÿ Das Kassler Achsenwerk von DaimlerChrysler Mercedes Benz Trucks
war 1995 das erste Werk
der Nutzfahrzeugsparte,
das ein Umweltmanagementsystem gemäß EMAS
eingeführt hat und seither
konkrete Umweltziele zur
kontinuierlichen Verbesserung der Umweltleistung
entwickelt und verfolgt. Für
den Standort Kassel bedeutet die freiwillige Teilnahme
an EMAS eine ständige Verpflichtung für den betrieblichen Umweltschutz.
(Foto: DaimlerChrysler)
geliefert werden. Zusätzlich steht allen Mitarbeitern ein internes elektronisches Informationssystem zur Verfügung, über das alle geltenden
Normen abgerufen werden können.
Des Weiteren werden regelmäßig wiederkehrende rechtsspezifische Überprüfungen (z. B. bei
Anlagen für den Umgang mit wassergefährdenden Stoffen und sonstigen genehmigungsbedürftigen Anlagen) durch externe Institutionen durchgeführt. Nachfolgend einige Beispiele zur Sicherstellung der Rechtskonformität aus 2004:
• Eigenverantwortliche betriebliche Gewässerschutzinspektion
• Zur Umsetzung der 31. BImSchV (Lösemittelverordnung) wurde ein öffentlich-rechtlicher Vertrag zwischen dem Regierungspräsidium Kassel
und Mercedes-Benz Trucks abgestimmt
• Einführung eines konzerneinheitlichen Gefahrstoffmanagementsystems am Standort
• Regelmäßige Umweltschutzschulung aller Mitarbeiter (z.B. zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen gemäß § 19l WHG usw.)
Mit der Einhaltung der Rechtsvorschriften und der
Prüfung durch EMAS begegnen verantwortliche Anlagenbetreiber und Betriebseigner wirkungsvoll den
bestehenden straf- und zivilrechtlichen Haftungsrisiken.
UDER Elektromechanik GmbH
ÿ Herstellung, Reparatur und Wartung von elektromechanischen Teilen – insbesondere Spulen – bei der Fa. Uder
Elektomechanik: Nur wer im Vorfeld bereits weiß, welche
gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen sind, kann eine
wirklich angemessene und nachhaltige Entscheidung
ohne böse nachträgliche Überraschungen treffen.
(Foto: Uder Elektromechanik)
Standort: Friedrichsthal
Beschäftigte: ca. 45
EMAS seit: 1996
Sonstiges: Umweltpakt Saar, KSBPumpen-Partner des Jahres 2004
45
46
Kapitel 3
Chancen und Vorteile
Preise und Anerkennungen
Die durchweg positiven Erfahrungen unseres Unternehmens mit
EMAS lassen sich anhand des Themas Rechtssicherheit verdeutlichen.
Zunächst einmal stellen wir fest, dass die staatlichen Überwachungsbehörden mit immer weniger Personal die gleiche Anzahl von Betrieben
überwachen. Das führt dazu, dass mittelständische Unternehmen wie UDER relativ selten mit
den Behörden in Kontakt kommen, was uns einerseits freut, andererseits aber verhindert, über
aktuelle Entwicklungen, besonders in Form neuer
Gesetze oder Vorschriften, aus erster Hand informiert zu werden. Diese Lücke haben wir mit EMAS
geschlossen. Eine Kooperation mit dem Umweltzentrum des Handwerks stellt sicher, dass wir
regelmäßig und im Bedarfsfall über die aktuellen gesetzlichen Änderungen mit Hilfe unseres
Rechtsverzeichnisses informiert werden.
Dieses Verzeichnis hat sich auch vor einigen Jahren beim Wechsel der Geschäftsführung als sehr
hilfreich erwiesen, da sich der neue Geschäftsführer schnell und umfassend ein Bild von seinem
neuen Unternehmen machen konnte. Die Verpflichtung, die rechtlichen Anforderungen einzuhalten und zeitnah umzusetzen, bedeutet für
die Geschäftsführung auch eine erhebliche Reduzierung ihres umweltbezogenen Haftungsrisikos,
zumal wir eine Anlage betreiben, die nach dem
Bundesimmissionsschutzgesetz genehmigungspflichtig ist.
EMAS-Teilnehmer werden aufgrund ihres Engagements vielfach mit nationalen und internationalen
Preisen ausgezeichnet oder erhalten anderweitige
Anerkennungen. Dies ist einerseits eine Ehrung
und Wertschätzung der Organisationen und andererseits ein Zeichen dafür, was EMAS im Betrieb zu
leisten im Stande ist.
ÿ EMAS-Award 2005 der Europäischen Kommission - individuell hergestellt aus Recyclingmaterialien
(Foto: WJT gGmbH).
EMAS-Unternehmen aus der Industrie werden häufig in den für Sie interessanten Nachhaltigkeitsindizes der internationalen Wirtschaft geführt. Sie
schneiden in den Bewertungen von privaten RatingOrganisationen nachweislich besonders gut ab.
ÿ Im September 2005 zeichnete die Europäische Kommission die INA Schaeffler KG für ihre innovative Umsetzung
mit dem EMAS Award 2005“ aus. Nominiert für den Preis
waren auch die Weltjugendtag gGmbH in Köln sowie die
Fleischerei Steinmetz aus Brauneberg.
v.l.n.r: die verantwortlichen Umweltmanager Thomas
Here (WJT), Norbert Hörauf (INA) und Michael und Waltraud Steinmetz (Fleischerei).
(Foto: UGA).
10 Jahre EMAS
Axel Springer AG
Druckzentrum Ahrensburg
Standort: Ahrensburg
Beschäftigte: ca. 500
Weitere EMAS-Standorte im
Konzern: Essen; Berlin
EMAS seit: 1995
Sonstiges: Auszeichnung „Umweltfreundlicher Betrieb“ der
Studien- und Förderges. der
Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft
e.V.; Hanse-Umweltpreis 2004
Das Druckzentrum Ahrensburg
wurde 1995 als erste Druckerei
Europas nach dem freiwilligen europäischen ÖkoAudit validiert. Hierfür gab es die Auszeichnung
„Umweltfreundlicher Betrieb“ der Studien- und
Fördergesellschaft der Schleswig-Holsteinischen
Wirtschaft e.V.
In den Folgejahren wurden mehrere Mitarbeiter/
innen für ihr Engagement im Umweltbereich mit
der „Umweltnadel“ der Studien- und Fördergesellschaft ausgezeichnet. Im Jahr 2004 erhielt die
Axel Springer AG den Hanse-Umweltpreis 2004,
unter anderem für Renaturierungsmaßnahmen
auf dem Betriebsgelände des Druckstandortes
Ahrensburg. Seit 1999 wird hierzu ein Projekt zur
Erhöhung der Biodiversität in Zusammenarbeit
mit dem Institut für allgemeine Botanik der Universität Hamburg durchgeführt.
ÿ Die Journalistin Dagmar Berghoff und Verbandsvertreter übergeben der Axel Springer AG den Hanse-Umweltpreis für ihre Renaturierungsmaßnahmen auf dem Betriebsgelände.
(Foto: Axel Springer AG)
Die Umweltberichte und -erklärungen von Neumarkter Lammsbräu sind bereits fünfmal national ausgezeichnet (1994, 1996, 1998, 2003, 2005)
und wurden 1999 und 2003 als bester europäischer Umwelt- bzw. Nachhaltigkeitsbericht von
der europäischen Wirtschaftsprüfervereinigung
prämiert.
Die „Umwelterklärung 2000“ der Victoria Versicherung AG belegte beim von der Wirtschaftsprüferkammer ausgelobten „Deutschen Umwelt-Reporting Award“ (DURA) einen 1. Platz und
die Europäische Kommission zeichnete Victoria
im Juni 2002 in Brüssel für die beispielhafte Umsetzung als einziges deutsches Unternehmen mit
dem „EMAS-Award“ aus.
In den Jahren 2004 und 2005 verlieh die Wirtschaftsprüferkammer den Deutschen UmweltReporting-Award (DURA) u.a. an folgende EMASUnternehmen: Stadtwerke Karlsruhe, Berufliche
Schulen Kehl, Lufthansa CityLine, Adidas-Salomon,
Hipp.
ÿ Renaturierte Grünflächen auf dem Gelände der Axel
Springer AG, am Standort Ahrensburg.
(Foto: Axel Springer AG)
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48
Kapitel 3
Chancen und Vorteile
EMAS in Netzwerken
Zur Senkung der Kosten für die EMAS-Teilnehmer
ist es sinnvoll Beratungen und Begutachtungen von
Teilnehmern jeweils zu bündeln. Hierzu gibt es eine
Reihe erfolgreicher EMAS-Konvoi-Projekte in BadenWürttemberg. Innerhalb dieser Netzwerke können
zudem Erfahrungen anderer Teilnehmer genutzt
und verwertet werden.
Bereits kurz nach Einführung der EMAS-Verordnung
entstand das Doktorandennetzwerk Öko-Audit e.V.,
um bundesweit den umfassenden Austausch von
wissenschaftlichen Sichtweisen und Forschungsergebnissen zu fördern. Eine solche Diskussionsplattform ist heute nicht nur im wissenschaftlichen Bereich sinnvoll, sondern hat in den Zweigen, in denen
viele einzelne Organisationen individuell an EMAS
teilnehmen, auch erhebliche praktische Relevanz.
So ist die Veranstaltung von Konferenzen ebenso
wie das Treffen von Umweltmanagementbeauftragten der Kommunen, Schulen und Universitäten
für einen Erfahrungsaustausch und die Weiterentwicklung des Systems von entscheidender Bedeutung. Nicht zuletzt wirken diese Institutionen auch
als Multiplikatoren für ein umweltbewusstes und
nachhaltiges Wirtschaften in der Zukunft.
ÿ Der Evangelische Gemeindedienst für Württemberg versteht
sich als Dienstleister der Landeskirche für die Gemeinden.
Er fördert Vernetzungen, indem
übergreifende Themen aufgenommen und abgestimmt, Aktivitäten
koordiniert und Kooperationen
eingegangen werden. Mitarbeiter
bei der Gruppenarbeit zur Leitbilderstellung. (Foto: Evangelischer
Gemeindedienst)
Evangelischer Gemeindedienst für Württemberg
Standort: Stuttgart
Beschäftigte: ca. 50
EMAS seit: 2001
Sonstiges: „Goldene Orange“ des
Verkehrsverbundes Stuttgart (VVS)
zur Förderung des öffentl. Nahverkehrs: 1. Platz, 1999; 3. Platz, 2001
Die Evangelische Landeskirche hat
Ende 2002 die flächendeckende
Einführung von EMAS beschlossen. Als mobiler
Dienstleister der Evangelischen Landeskirche in
Württemberg, haben wir als Evangelischer Gemeindedienst für Württemberg Kontakt zu ca.
1.500 Kirchengemeinden im Land.
Ein wichtiger Teil unserer Umweltarbeit ist die
Weiterverbreitung von EMAS und anderer umweltbezogener Projekte, in den Gemeinden und
Einrichtungen der Evangelischen Landeskirche
Württemberg. Unsere Vorbereitungen zur EMASValidierung wurden seinerzeit durch einen Konvoi der lokalen Industrie- und Handelskammer
begleitet. Die Zusammenarbeit besteht in lockerer Form weiter. Sehr hilfreich ist die gegenseitige
Mithilfe bei den „internen Audits“, sie werden dabei jeweils von einer Person aus der Partnerorganisation geleitet.
Der Umweltbeauftragte der Evangelischen Landeskirche, der seinen Dienstsitz im Evangelischen
Gemeindedienst hat und auch aktiv an unserem
EMAS-Projekt mitwirkt, ist gleichzeitig auch Mitglied im European Christian Environmental Network (ECEN). Dieses Netzwerk hat sich zur Aufgabe gesetzt, kirchliche Umweltmanagements in
ganz Europa zu verbreiten.
10 Jahre EMAS
4. Staatliche Anreize und Bekannt-
machung des EMAS-Logos
D
ie EMAS-Verordnung verpflichtet die Europäische Kommission und die Mitgliedstaaten die Teilnahme von EMAS durch gezielte
Anreize zu fördern. Dazu zählen neben Erleichterungen beim Verwaltungsvollzug und monetären Anreizen auch die Hilfe und Unterstützung bei der Einführung des Systems sowie die Bekanntmachung
von EMAS und des EMAS-Logos.
Staatliche Anreize
Die Länder haben eine Vielzahl von Fördermaßnahmen und -programmen aufgelegt, und damit
die Einführung von EMAS gefördert. Insbesondere
bei Pilotprojekten und als Einstiegshilfen für kleine
und mittlere Unternehmen ist dies unbedingt sinnvoll. Bestehende Programme sind einer Broschüre
des Bundesumweltministeriums „Förderung von
betrieblichen Umweltmanagementsystemen“ zu
entnehmen und können aktuell an verschiedenen
Stellen im Internet recherchiert werden.
Die EMAS-Teilnahme rechtfertigt eine höhere Behördenakzeptanz: Die gesetzliche Verankerung des
Regelwerks und die Übererfüllung rechtlicher Pflichten durch die EMAS-Teilnehmer ermöglicht es, behördliche Erleichterungen bei der Überwachung
von technischen Anlagen zu geben, sofern die Ergebnisse der Prüfung im Rahmen von EMAS gleichbedeutend sind mit den nach anderen umweltrechtlichen Vorschriften zu erfüllenden Pflichten.
Den EMAS-Betrieben wird regelmäßig auch durch
ÿ Der EMAS-Newsletter wird von der UGA-Geschäftsstelle
herausgegeben und richtet sich an kleine und mittlere
Unternehmen.
Vergünstigungen im Rahmen von Umwelt- und
Nachhaltigkeitsvereinbarungen zwischen Bundesländern und der Wirtschaft Rechnung getragen.
Bei EMAS-Teilnehmern können aufgrund der besseren Aufbereitung von Unterlagen und den vorliegenden Datengrundlagen über die betriebliche
Umweltsituation, umweltrechtliche Genehmigungen und Überwachungsmaßnahmen mit deutlich
vermindertem Aufwand durchgeführt werden. Daher gewähren zahlreiche Bundesländer Gebührenerleichterungen bei Genehmigungs- und sogar bei
Überwachungsmaßnahmen.
49
50
Kapitel 4
Staatliche Anreize und Bekanntmachung des EMAS-Logos
ÿ Mit Hilfe von Veröffentlichungen machen Bund und
Länder EMAS weiter bekannt. Durch branchenspezifische
Broschüren sollen jeweils ganz bestimmte Nutzergruppen
für das Umweltmanagementsystem angesprochen und
interessiert werden.
Erich Heidrich GmbH, Nürnberg
Verwaltungserleichterungen jeglicher Art sind
„gerne willkommen“, vor allem bei den Betrieben,
die sich freiwillig engagieren und sich einer externen Überwachung unterziehen.
Weiterhin ist die Berücksichtigung von Zertifikaten bzw. Managementsystemen bei öffentlichen
Vergaberichtlinien sowie die Steigerung des Bekanntheitsgrades eine stetige Forderung an die
Politik.
Einen starken Anreiz für die EMAS-Teilnahme stellt
eine Berücksichtigung der EMAS-Registrierung bei
der Überwachung durch Umweltbehörden und
bei der öffentlichen Vergabe dar. Trotz einer Privilegierungsverordnung des Bundes und von Erleichterungserlassen aller Bundesländer bleibt noch so
mancher Wunsch der Teilnehmer unerfüllt. Nach
der letzten Überarbeitung der EU-Vergabevorschriften wird EMAS bei Bau- und Dienstleistungsaufträgen erstmals im Vergaberecht verankert.
Verwaltungserleichterungen
• EMAS-Privilegierungsverordnung des Bundes
(§ 58 e BImSchG, § 55a KrW-/AbfG)
• Erleichterungen bei den Unterlagen im Genehmigungsverfahren (§ 4 Abs. 1 und § 13 Abs. 1a
der 9. BImSchV)
• Ländererlasse zur Berücksichtigung von EMAS
bei Ermessensentscheidungen
• Vergünstigungen in den Umwelt- und Nachhaltigkeitspakten der Länder
• Ländererleichterungen im Wasserrecht und bei
Verordnungen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen
• Sonstige Bundes- und Länderregelungen
Gebührenermäßigungen
• Gebühren bei der Genehmigung von Anlagen
nach dem BImSchG (20–30 % Kostenreduktion
in mind. acht Bundesländern)
• Reduktion von Überwachungsgebühren (in
mindestens zwei Bundesländern)
• weitere Gebührenreduktionen der Bundesländer in Vorbereitung
ÿ Wesentliche staatliche Anreize gibt es durch Erleichterungen in verschiedenen Gesetzen, Verordnungen und Erlassen. Besonders wirksam sind Ermäßigungen für EMASregistrierte Organisationen für umweltschutzbezogene
Kosten in den Landesgebührenordnungen.
10 Jahre EMAS
Uder Elektromechanik GmbH
Als EMAS-Pionier haben wir das Umweltmanagementsystem schon 1996 erfolgreich eingeführt.
Bereits zu diesem Zeitpunkt wurden derartige
Vorhaben von kleinen und mittleren Unternehmen durch die Landesregierung finanziell und
ideell unterstützt.
Die formal gewährten Privilegierungen durch den
Bund oder die Länder bedeuten für ein mittelständisches Unternehmen wie UDER eher selten eine
Erleichterung. Die neuerdings gewährte 30-prozentige Gebührenreduktion bei BImSchG-Verfahren kam für uns zu spät, da unser Genehmigungsverfahren schon abgeschlossen war. Trotzdem begrüßen wir diese Erleichterung, und hoffen, in der
Zukunft auch einmal hiervon profitieren zu können.
Als effektiver hat sich für uns der kooperative
Umgang mit den Überwachungs- und GenehmiKleine Organisationen weisen regelmäßig darauf
hin, dass sowohl die Verwaltungserleichterungen
wie die Gebührenermäßigungen nur solche Unternehmen betreffen, die über genehmigungs- oder
überwachungsbedürftige Anlagen verfügen. Der
Umweltgutachterausschuss hat daher vorgeschlagen, die bestehenden Anreize auf Ihre Wirksamkeit
zu prüfen und sich verstärkt Gedanken über Erleichterungen für solche Teilnehmer zu machen, die ausschließlich über eine baurechtliche Genehmigung
von Gebäuden und Anlagen verfügen.
ÿ EMAS-registrierte Unternehmen auf der Internationalen Tourismus-Börse 2004 in Berlin. Eine Plakataktion von
Bundesumweltministerium, Umweltbundesamt, UGA
und der Dachmarke für umweltverträglichen Tourismus
„Viabono“.
gungsbehörden aufgrund unserer EMAS-Auszeichnung erwiesen. Die finanzielle Förderung
unserer hochmodernen Mikrofiltrationsanlage
zur Abwasserreinigung mit neuartiger wassersparender Kreislaufführung hat sich im Beantragungsverfahren als unbürokratisch erwiesen.
Ohne den Vertrauensvorschub durch EMAS wäre
der Beantragungsaufwand sicherlich größer und
zeitaufwändiger gewesen.
Ganz in diesem Sinne hat sich auch der Umweltpakt Saar entwickelt. EMAS-Unternehmen können ohne weiteren Aufwand an dieser Initiative
aus Landesregierung und Wirtschaft teilnehmen. Neben der positiven Imagewerbung auf der
Homepage des Umweltministeriums und durch
die Logo-Verwendung für die teilnehmenden Betriebe können sich eine Reihe weiterer Vorteile
ergeben: Kontaktpflege mit anderen umweltorientierten Unternehmen, frühzeitige Einbindung
in Gesetzgebungsverfahren und ein besserer Kontakt zu den Genehmigungs- und Überwachungsbehörden.
Bekanntmachung
des EMAS-Logos
Um das mit der novellierten EMAS-Verordnung eingeführte EMAS-Logo in der Öffentlichkeit bekannt
zu machen, haben Bund und Länder 2001 eine Werbekampagne gestartet. Dazu wurden mehrere ganzseitige Anzeigen in Wochenzeitschriften mit wirtschaftlicher Ausrichtung geschaltet. Zusätzlich hat
das Umweltbundesamt Plakate mit den Motiven
kostenfrei abgegeben. Der UGA hat mit der Internetseite „emas-logo.de“ Informationen über EMAS
vertieft. Darüber hinaus gab es eine Vielzahl kleiner
Beiträge der verschiedenen Interessengruppen.
Der Umweltgutachterausschuss hat seit 2002 die
Aufgabe, die Verbreitung von EMAS zu fördern. Dazu
werden verschiedene Broschüren erstellt und ein
EMAS-Newsletter herausgegeben, der insbesondere
kleinen und mittleren Unternehmen wertvolle Informationen vermitteln soll. Zum Informationsangebot zählen auch die vorliegende Broschüre sowie
die Internetseite „emas.de“.
51
52
Kapitel 4
Staatliche Anreize und Bekanntmachung des EMAS-Logos
ÿ Motiv auf Postern
und Werbeanzeigen.
Bund und Länder
haben 2001 eine
Kampagne zur Bekanntmachung des
neuen EMAS-Logos
finanziert. Die Motive
wurden unter Mitwirkung des Umweltgutachterausschusses
und der Interessengruppen von einer
Werbeagentur entwickelt.
Neben den staatlichen Einrichtungen haben sich
auch einige EMAS-Teilnehmer auf die Fahnen geschrieben, Prinzip und Idee von EMAS einem breiten
Publikum zu vermitteln. Ein bemerkenswertes Beispiel liefern die Insel Mainau GmbH und Hipp Werk
Georg Hipp OHG, Pfaffenhofen:
Mainau GmbH
Standort: Insel Mainau
Beschäftigte: ca. 240
EMAS seit: 1998
Sonstiges: Ökomanagerin 2002,
B.A.U.M.-Umweltpreis 2000
Mainau GmbH/Hipp-Werk
Georg Hipp OHG, Pfaffenhofen
„EMAS mit allen Sinnen“
Einrichtung eines EMAS-Parcours: Interaktive Erlebnis-Bausteine, die mit Hilfe eines „EMAS-Symbols“ durch den gesamten Park führen, sollen den
Mainau-Besuchern anschaulich vermitteln, was
EMAS für jeden Einzelnen konkret bedeutet. Spielerisch und jedem verständlich werden die Themen sauberes Wasser, gesunder Boden, reine Luft,
intelligente Energieversorgung, kontinuierliche
Innovation, gesunde Ernährung und Herstellung
von Lebensmitteln, EMAS-Logo und Transparenz
umgesetzt.
Die Insel Mainau selbst wird als außerschulischer
Lernort genutzt. Das Projekt sieht in den Schülern
künftige Entscheidungsträger, Konsumenten, An-
gestellte und Ausbilder. Daher sollen sie bereits
jetzt auf diese Rolle sinnvoll vorbereitet werden
und im Rahmen von Projekttagen, Exkursionen
oder Ausflügen auf der Bodenseeinsel erleben,
was Nachhaltigkeit und EMAS konkret bedeutet
und wie diese wichtigen Themen in einem Wirtschaftsunternehmen umgesetzt werden. Ferner
werden gemeinsam mit EMAS-validierten Schulen und interessierten Hochschulen spezielle Didaktikmaterialien entwickelt, welche Bildungseinrichtungen einsetzen können, um beispielsweise
nachhaltiges Umweltverhalten, gesunde Ernährung etc. zu vermitteln.
ÿEMAS Mit Allen Sinnen“ - Durch die Initiative von Mainau und Hipp wird das Kürzel EMAS mit neuem Leben
erfüllt. Besucher der bekannten Bodenseeinsel Mainau erfahren im Park Nachhaltigkeit und Umweltmanagement
„zum Anfassen“.
10 Jahre EMAS
Für ein zukunftsfähiges EMAS
EMAS ist ein auf Dauerhaftigkeit angelegtes System. Die kontinuierliche Verbesserung der Umweltleistung und die Optimierung der Managementprozesse durch regelmäßige Prüfung und Bewertung
zeugen davon. Mancher EMAS-Teilnehmer hat zunächst mit einem Standort teilgenommen und
nutzt die gewonnenen Erfahrungen bei der Ausweitung von EMAS auf größere Teile der Organisation.
Obwohl Umweltmanagement ein Dauerthema ist,
setzen nicht alle Unternehmen das einmal begonnene Engagement fort. Die Gründe hierfür sind vielfältig und sollen weiter untersucht werden. Für einige gibt es wirtschaftliche Ursachen, andere wollen nur ein Zertifikat erhalten und entwickeln den
im Betrieb eingeführten Standard auf eigene Weise
fort. Ein Umweltmanagement jenseits von EMAS
bedeutet nicht zwangsläufig eine schlechtere „Performance“ – ein Ausstieg nicht das Ende von Umweltschutz und Umweltmanagement im Betrieb.
Verzichtet wird jedoch auf eine externe Auditierung
und damit eine neutrale Bewertung.
EMAS selbst unterliegt einer ständigen Verbesserung. Die EU-Kommission soll alle fünf Jahre die Effektivität des Instrumentes überprüfen und hierzu
ggf. Änderungen vorschlagen. Hierzu hat sie eine
Studie in Auftrag gegeben. Sie soll auch die Wünsche und Anregungen der bestehenden oder potenziellen Teilnehmer berücksichtigen. Dabei zeichnen
sich erste Ansätze für mögliche Entwicklungen ab:
• EMAS könnte als umfassendes und weitreichendes
Umweltmanagementsystem auch breitenwirksam kleineren Unternehmen zur Verfügung stehen und ggf. über verschiedene anzuerkennende
Vorstufen erreichbar sein.
• EMAS könnte als ökologische Säule einer Nachhaltigkeitsberichterstattung ausgebaut und für
die soziale Verantwortung von Unternehmen
(Corporate Social Responisibility – CSR) fruchtbar
werden.
• Der Produktbezug könnte ausgebaut und Verbindungen zur integrierten Produktpolitik und sog.
Umweltproduktdeklarationen gestärkt werden.
• EMAS könnte zu einem in ganz Europa verlässlichen Markenzeichen für die Einhaltung von Umweltbestimmungen werden und dazu auch mit
anderem europäischen Umweltrecht verknüpft
werden.
ÿDie Europäische Kommission macht mit Veranstaltungen, Broschüren und über das englischsprachige EMAS-Helpdesk im Internet auf
EMAS aufmerksam. Die Kommission ist auch beauftragt, Verbesserungsvorschläge für EMAS in der Zukunft zu machen.
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Kapitel 4
Staatliche Anreize und Bekanntmachung des EMAS-Logos
ÿ Volkswagen hat das
EMAS-Logo punktuell für
ausgewählte Aktionen eingesetzt; so z.B. für die Gestaltung von innerbetrieblichen Plakatwänden.
(Foto: Volkswagen AG)
• Die Nutzung von EMAS zur Verbesserung der Umweltleistung könnten gemessen und forciert werden.
• Die Bereitstellung von Umweltinformationen
könnte an die medialen Veränderungen der jüngsten Vergangenheit angepasst werden.
• Das Bundesumweltministerium hat angekündigt,
sich für Erleichterungen beim Validierungszyklus
einzusetzen.
Die hierzu erforderlichen Entscheidungen werden
einige Zeit in Anspruch nehmen. Eine überarbeitete
neue EMAS-Verordnung könnte 2009/2010 in Kraft
treten.
Bis dahin soll aber kein umweltpolitischer Stillstand
herrschen. Die Kommission hat die Verordnung gerade an Neuerungen der ISO 14001:2004 angepasst.
Sie plant einen Leitfaden zur Stärkung des Produktbezuges für EMAS-Unternehmen und will auch bei
Erlass anderer Umweltrechtsvorschriften Verbindungen zu EMAS prüfen.
10 Jahre EMAS
5. Für Glaubwürdigkeit
und Transparenz
D
ie wesentlichen organisatorischen Aufgaben
im System sind die Registrierung der EMASTeilnehmer, die Zulassung von Umweltgutachtern und Umweltgutachterorganisationen
sowie die Sicherung von Transparenz und Glaubwürdigkeit von EMAS und seine weitere Bekanntmachung.
10 Jahre EMAS-Register
Statement der Registrierungsstellen
EMAS ist mehr als ein Umweltmanagementsystem. Das EMAS-Logo signalisiert: Hier wird betrieblicher Umweltschutz auf hohem Niveau
praktiziert, werden die Vorschriften eingehalten,
wird kontinuierliche Verbesserung erreicht. EMAS
ist das Angebot einer freiwilligen Selbstverpflichtung, das Angebot eines Dialogs über konkrete
Fragen zum Umweltschutz. Die Leistung muss
anspruchsvoll sein, das Vertrauen der Öffentlichkeit in diese Leistung gerechtfertigt. EMAS ist das
wichtigste Instrument des partnerschaftlichen
Umweltschutzes; Staat und Unternehmen arbeiten dabei auf gleicher Augenhöhe zusammen. Die
Industrie- und Handelskammern und die Handwerkskammern tragen deshalb gern als Registrierungsstellen dazu bei, das Vertrauen in EMAS
zu sichern und damit den partnerschaftlichen Ansatz im Umweltschutz zu stärken.
Dr. Hermann Hüwels, Deutscher Industrie und
Handelskammertag – Gemeinsame Stelle für die EMASRegistrierung
10 Jahre Zulassung von
Umweltgutachtern
Die Qualität und Zuverlässigkeit des EMAS-Logos sichern die privatwirtschaftlich tätigen Umweltgutachter. Diese prüfen im Betrieb die Anforderungen
der EMAS-Verordnung, verifizieren die Umweltdaten und validieren die Umwelterklärung mit Ihrer
Unterschrift. Die Tätigkeit der Umweltgutachter obliegt der Kontrolle einer Zulassungs- und Akkreditierungsstelle, die unter der Rechtsaufsicht des Bundesumweltministeriums steht. Die Umweltgutachter unterliegen auch nach der Zulassung für jeweils
einzelne Wirtschaftsbereiche einer gründlichen und
regelmäßigen Aufsicht, bei der nach der EMAS-Verordnung auch die Qualität der vorgenommenen Begutachtungen geprüft werden muss. Wegen ihrer
hervorragenden fachlichen Qualifikation können die
Umweltgutachter auch weitere verwandte Tätigkeiten für das Unternehmen übernehmen. So können
sie z.B. auch die im Zuge des Emissionshandels von
den Anlagenbetreibern zu fertigenden Emissionsberichte verifizieren.
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56
Kapitel 5
Für Glaubwürdigkeit und Transparenz
Statement der Zulassungstelle
Die DAU – Deutsche Akkreditierungs- und Zulassungsgesellschaft für Umweltgutachter mbH – ist
die deutsche Stelle für die Zulassung und Beaufsichtigung der Umweltgutachter. Für die Wahrnehmung dieser Aufgabe wurde die DAU GmbH
von insgesamt 13 Verbänden der Industrie, der
Wirtschaft, des Handwerk und der freien Berufe
am 16. März 1995 gegründet und anschließend
staatlich beliehen.
Die Übertragung von Umweltgutachterzulassung
und Beaufsichtigung auf die DAU stellte 1995 ein
Novum dar. Seinerzeit hatte die deutsche Wirtschaft erfolgreich dafür geworben, die gesetzlichen Regelungen zum Umweltmanagement
wirtschaftsnah umzusetzen.
Die Tätigkeit des Umweltgutachters ist ein neuer
freier Beruf. Er ist darauf ausgerichtet, die staatlichen Belange des Umweltschutzes einerseits
und die Unternehmensbelange andererseits ausgewogen zu sichern.
Nur wer aufgrund seiner Fachkunde, Zuverlässigkeit und Unabhängigkeit dem umweltpolitischen
Anspruch von EMAS gerecht wird, kann als Umweltgutachter tätig werden. So wurden seit Beginn in 539 Zulassungsverfahren 267 Umweltgutachter und Umweltgutachterorganisationen zugelassen. Inzwischen ist die Beaufsichtigung der
Umweltgutachter mit der Qualitätsüberprüfung
der durchgeführten Begutachtungen Schwerpunkt unserer Tätigkeit.
Dr. Markus Racke, DAU GmbH
ÿ Die DAU GmbH erläutert die Voraussetzungen für die
Zulassung als Umweltgutachter oder als Umweltgutachterorganisation im Internet. Umweltgutachter müssen
zuverlässig und unabhängig sein sowie ihre Fachkunde
durch Studium, berufliche Erfahrungen und Kenntnisse in
einzelnen Wirtschaftszweigen durch Prüfung nachweisen.
ÿ Die Internetseite des UGA informiert über die Tätigkeit
des Ausschusses, der Qualität und Glaubwürdigkeit von
EMAS in Deutschland sichert.
10 Jahre Umweltgutachterausschuss
Richtlinien für die Zulassung, Prüfung und Aufsicht
erlässt der Umweltgutachterausschuss (UGA), der
beim Bundesumweltministerium eingerichtet ist.
Dort sind die unterschiedlichen interessierten Kreise
vertreten. Die Akkreditierungsstelle erstattet dem
UGA regelmäßig Bericht. Damit stehen Glaubwürdigkeit und Transparenz bei der organisatorischen
Ausgestaltung von EMAS in Deutschland im Vordergrund.
Statement des Umweltgutachterausschusses
Der Umweltgutachterausschuss ist ein neutrales, unabhängiges und plural zusammengesetztes Gremium, das über den Erlass von Richtlinien
die Qualität des Systems und der Begutachtung
sichert. Er besteht aus 25 Mitgliedern und ebenso
vielen Stellvertretern aus Wirtschaft, Umweltgutachtern, Umwelt- und Wirtschaftsverwaltung von
Bund und Ländern, Gewerkschaften und Umweltverbänden. Neben dem Erlass von Richtlinien berät der UGA das Bundesumweltministerium in
Fragen zu EMAS und hat die Aufgabe, die Verbreitung von EMAS zu fördern.
„Der UGA hat sich in den zehn Jahren seines Bestehens nicht nur in seiner Beratungs-, sondern
vor allem in seiner Lenkungsfunktion bewährt. Die
seit 2002 neu gewonnene Kompetenz zur Förderung und Verbreitung von EMAS hat er kreativ und
mit hohem Sachverstand ausgefüllt. Mit seinem
Einsatz setzt sich die Anschauung durch, dass
EMAS das anspruchsvollere System ist, welches
10 Jahre EMAS
ÿ Der Umweltgutachterausschuss tagt 3- bis 4-mal im
Jahr um Richtlinien abzustimmen, Prüfer anzunehmen
und Beratungsentscheidungen zu treffen. Die Vertretung
der unterschiedlichen Interessengruppen Wirtschaft, Umweltgutachter, Verwaltung, Gewerkschaften und Umweltverbände sichern die besondere Glaubwürdigkeit und
Transparenz von EMAS.
(Foto: UGA)
insbesondere wegen der Einhaltung der Rechtsvorschriften höhere Glaubwürdigkeit beanspruchen kann. Besonders hervorzuheben ist die wirtschaftsnahe Ansiedlung der verantwortlichen
Stellen, die der UGA durch Einbeziehung aller Anspruchsgruppen ergänzt.
Dr. Michael Schemmer, Vorsitzender des
Umweltgutachterausschusses
Zulassungs-, Aufsichts- und Registrierungssystem zur Umsetzung der Verordnung (EG) Nr. 761/2001 - EMAS nach dem Umweltauditgesetz (UAG) vom 04.09.2002
meldet Register
BMU
Beratung
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und
Reaktorsicherheit
Verzeichnis aller eingetragenen Organisationen
Meldung des Verzeichnisses an EU
UGA
Umweltgutachterausschuss
(teilrechtskräftige Körperschaft des öffentlichen Rechts)
Rechtsaufsicht
Aufsicht über
Mitglieder (25)
Fach- und
Rechtsaufsicht
meldet
Organisationen
DAU
Widerspruchsbehörde
UGA
- Genehmigung von Richtlinien, Prüferliste,
Sachverständigen
- Berufung der Mitglieder auf Vorschlag
Fach- und Rechtsaufsich t
DIHK/
Gemeinsame Stelle
IHK und HWK
Aufgaben
Wirtschaft (6)
Umweltgutachter (4)
Bund/Länder
- Umweltverwaltung
(Bund 2, Länder 4)
- Wirtschaftsverwaltung
(Bund 1, Länder 2)
Umweltverbände (3)
Gewerkschaften (3)
Richtlinien für Zulassung
und Prüfung
Prüferliste
Empfehlung für die
Benennung von
Sachverständigen
Beratung des BMU
Förderung der Verbreitung
von EMAS
Sachverständige
EMAS-Teilnehmer
(Organisation)
Prüferliste, Richtlinien
Vorlage Widerspruch bei
Nichtabhilfe
Widerspruchsbescheid in
Zulassungs- und
Aufsichtsverfahren
Registrierung,
Streichung
Antrag
als Widerspruchsbehörde
prüft Anforderungen von
EMAS und validiert
Umwelterklärung
Umweltgutachter/
-organisation
Antrag, Widerspruch
Zulassung, Aufsicht
Berichterstattung
Bundesverwaltungsamt
Registrierung geprüfter
Organisationen
Führung des Registers
UGA-Geschäftsstelle
DAU
Deutsche Akkredetierungs- und Zulassungsgesellschaft für
Umweltgutachter mbH
Zulassung der Umweltgutachter/-organisationen
Zulassungsregister
Aufsicht über zugelassene Umweltgutachter/-organisationen
März 2004
ÿ Organisation des EMAS-Systems in Deutschland. Für den EMAS-Teilnehmer treten nur die Registrierungsstelle und der Umweltgutachter in Erscheinung. An der Sicherung der Qualität durch Zulassung, Prüfung und Aufsicht sind aber viele Stellen
beteiligt.
(Grafik: UGA)
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58
Kapitel 5
Für Glaubwürdigkeit und Transparenz
Informationen über EMAS
… erhalten Sie bei den zuständigen Industrie- und
Handelskammern oder Handwerkskammer vor Ort.
Kompetente Ansprechpartner finden Sie außerdem
bei den Umwelt- und Wirtschaftsressorts der Bundesländer.
EMAS im Internet
EMAS im Internet
www.emas.de
www.emas-register.de
www.dau-bonn.de
www.uga.de
www.europa.eu.int/comm/environment/emas
Kostenfreie Informationsmaterialien über EMAS geben bundesweit das Bundesumweltministerium,
das Umweltbundesamt sowie der Umweltgutachterausschuss heraus:
BMU, Referat für Öffentlichkeitsarbeit,
11055 Berlin, Fax: 018 88/305-20 44,
www.bmu.de, [email protected]
Umweltbundesamt
Postfach 1406, 06813 Dessau, Fax: 0340/21 03-22 85,
www.uba.de, [email protected].
Umweltgutachterausschuss
Stralauer Platz 34, 10243 Berlin, Fax: 030/29 77 32 39,
www.uga.de, [email protected].
ÿ EMAS-Unternehmen zeigen Flagge - Eine Aktion der Registrierungsstellen zum zehnjährigen Bestehen von EMAS.
Die Fahnen mit dem EMAS-Logo werden von einem EMASregistrierten Unternehmen hergestellt.
10 Jahre EMAS
Verzeichnis der Beispiele
und Abbildungen
Abbildungen
10 Jahre EMAS – wichtige Ereignisse in der Entwicklung von EMAS ..................................................... 6
Ablauf der Umsetzung, Prüfung und Registrierung von EMAS ............................................................... 6
EMAS als Nachhaltigkeitsindikator ...................................................................................................................... 7
Beteiligung an EMAS in Deutschland nach Branchen ................................................................................. 8
EMAS-registrierte Standorte bedeutender Automobilkonzerne in Deutschland ........................ 19
„EMAS Aktuell“ der Newsletter der UGA-Geschäftsstelle ...................................................................... 49
Branchenspezifische EMAS-Broschüren des Bundesumweltministeriums .................................... 50
Postermotive aus Werbeanzeigen des Bundes und der Länder ........................................................... 52
Homepage des EMAS Helpdesk der Europäischen Kommission .......................................................... 53
EMAS-Newsletter des EMAS Helpdesk der Europäischen Kommission ............................................ 53
Homepage der DAU ................................................................................................................................................. 56
Homepage des UGA ................................................................................................................................................ 56
Mitglieder des UGA .................................................................................................................................................. 57
Organisation des EMAS-Systems in Deutschland ...................................................................................... 57
EMAS-Unternehmen zeigen Flagge ................................................................................................................. 58
Praxisbeispiele
Die fett gedruckten Seitenzahlen verweisen auf die ausführliche Unternehmensdarstellung.
AESCULAP AG & Co. KG ........................................................................................................................... 11, 36, 42
Agrargenossenschaft „Osterland“ e.G. ............................................................................................................ 12
ALTANA Pharma Oranienburg GmbH ............................................................................................................... 14
Audi AG ........................................................................................................................................................... 11, 19, 23
Axel Springer AG ........................................................................................................................................ 21, 35, 47
Bombardier Transportation GmbH .................................................................................................... 30, 32, 33
Canon Gießen GmbH ........................................................................................................................ 10, 17, 18, 26
CWS – Lackfabrik Conrad W. Schmidt GmbH & Co. KG ...................................................................... 22, 44
DaimlerChrysler AG ................................................................................................................................... 19, 44, 45
Diamant-Zucker KG .................................................................................................................................................. 13
Erich Heidrich GmbH ................................................................................................................................ 11, 32, 50
EUROQUARZ GmbH ................................................................................................................................................. 36
Evangelischer Gemeindedienst für Württemberg ..................................................................................... 48
Fleischerei Steinmetz .............................................................................................................................................. 46
GEALAN Fenster-Systeme GmbH ................................................................................................................ 29, 37
Gemeinde Eppelborn ........................................................................................................................ 16, 22, 23, 41
Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH ...................................................................................................20, 25
Große Kreisstadt Leutkirch im Allgäu ....................................................................................................... 26, 27
Hering Bau GmbH & Co. KG .................................................................................................................. 13, 39, 43
59
60
Abbildungsverzeichnis
HIPP Werk Georg Hipp OHG .......................................................................................................................... 28, 52
Hochschule Zittau/Görlitz (FH) ........................................................................................................................... 33
INA Schaeffler KG ...................................................................................................................................................... 46
Kliniken des Landkreises Kassel, Kreisklinik Hofgeismar ......................................................................... 25
Kreis Unna .................................................................................................................................................................... 15
Landesbausparkasse Baden-Württemberg ................................................................................................... 12
Lufthansa CityLine GmbH ....................................................................................................................... 18, 39, 47
Mainau GmbH ............................................................................................................................................................ 52
Märkisches Landbrot GmbH ................................................................................................................................ 21
Missions-Dominikanerinnen, Provinz St. Immaculata, Kloster Schlehdorf .............................. 27, 34
Neumarkter Lammsbräu Gebr. Ehrnsperger e.K. .................................................................................. 24, 47
Norddeutsche Affinerie AG ................................................................................................................................... 32
Nordzucker AG ........................................................................................................................................................... 11
Remmers Baustofftechnik GmbH ...................................................................................................................... 24
Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie ................................................................................... 35
Sedus Stoll AG .............................................................................................................................................. 10, 40, 41
Stadtwerke Unna GmbH ....................................................................................................................................... 31
Stora Enso Kabel GmbH & Co. KG ................................................................................................................. 8, 31
Treuhandstelle für Bergmannswohnstätten im Steinkohlenbezirk (THS) ...................................... 38
UDER Elektromechanik GmbH ............................................................................................................. 45, 46, 51
VICTORIA Versicherungs AG .................................................................................................................. 30, 32, 47
Viessmann Werke GmbH & Co. KG ...................................................................................................................... 9
Volkswagen AG ........................................................................................................................................... 18, 19, 54
Weltjugendtag gGmbH .......................................................................................................................... 16, 27, 46
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