Referat - Serata, Stiftung für das Alter

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Was Hänschen nicht lernt, ...
Gedächtnis und Lernen –
Entwicklungsmöglichkeiten
bis ins hohe Alter?
Prof. em. Dr. Walter J. Perrig
Allgemeine Psychologie und Neuropsychologie
Universität Bern
Übersicht
(1)  Veränderungen beim Älterwerden
(2)  Verschiedene Lern- und Gedächtnisfunktionen
Ein explizites Gedächtnis, das vergisst und altert
Ein implizites Gedächtnis, das nicht vergisst und
nicht altert
(1)  Gedächtnis trainieren:
Aktivieren
Strategietraining
Funktionstraining
2
1. Veränderungen Geht im Alter alles den Bach runter?
Geistige Leistungen
Altern ist ein lebenslanger, biologisch begründeter Prozess, der in seiner
Konsequenz zum Abbau köperlicher und geistiger Fähigkeiten und
Fertigkeiten des Menschen führt.
3
1. Veränderungen Geht im Alter alles den Bach runter?
Gehirnalterung
4
1. Veränderungen Bestimmte geistige Fähigkeiten bleiben
gut erhalten
Unterschiedliche Verläufe je nach Anforderung
5
1. Veränderungen Veränderungen der geistigen Leistungen
bei 65-100Jährigen
Die gute Nachricht: Nicht alles wird mit dem Alter schlechter
1
Wortschatz
Priming
Reaktionszeit
Arbeitsgedächtnis
Wiedererkennen
Freie Erinnerung
0.5
0
-0.5
Wissen und automatisches
Erfahrungsgedächtnis
Implizites Lernen/Gedächtnis
-1
-1.5
-2
Erinnerung und
Arbeitsgedächtnis
Explizites Lernen/Gedächtnis
-2.5
-3
6
13-15
20-30 64-69 70-74 75-79 80-84 85>
(N=20) (N=117) (N=121) (N=68) (N=97) Perrig-Chiello,
(N=37)
P., Stähelin, H.B. & Perrig, W.J. (1999)
6
1. Veränderungen Man beachte
die grossen Unterschiede im Alter
Der 94jährige Physikprofessor, der immer noch in den
besten wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert
Der 85jährige pensionierte Professor, der bei sonst guter
Gesundheit immer wieder nach Namen und Begriffen
suchen muss
Der 80jährige pensionierte Beamte, der bei guter
körperlicher Gesundheit an Demenz erkrankt ist und sein
Gedächtnis und seine Sprache verliert
7
Geistiges AlternEine heterogene Angelegenheit
(Ergebnisse Berliner Studie, Baltes et al. 2010)
8
Warum diese Unterschiede?
Eine Frage individueller, sozialer und kontextueller
Bedingungen
Lebenserwartung und Gesundheit werden bestimmt durch:
•  Genetische Prädisposition
rund 25%
•  Gesundheitsrelevante Faktoren in den
ersten Lebensjahren
rund 10%
•  Bildung, Geschlecht, Lebensstil, soziale
und finanzielle Lage
rund 65%
Vaupel, 2005; Doblhammer-Reiter, 2007; Max_Planck-Institut- Rostock
9
1. Veränderungen Welche Faktoren gegen den Abbau
Die guten Ratschläge
Wie lernt nun unser Gehirn
am besten?
-  Mit allen Sinnen (Butler et al.,
2011; Shams & Seitz, 2008)
-  In der Interaktion mit
Menschen
-  mit der Umwelt und
positiven Emotionen (Fietta,
2011)
-  Und vor allem… durch
wiederholte Übung (Beck,
2016).
Prioritätenliste •  Motorische Fähigkeiten •  Künstlerische Fähigkeiten •  Freude an der Tä:gkeit haben •  Krea:v sein •  Unabhängig sein •  Ak:v sein •  Den Moment leben (Achtsamkeit) •  Teil einer Gruppe sein •  Musik •  Poli:k •  Beziehungen zu Freunden oder zu Familie •  Religiöse Werte •  Sinn für Humor Nach Cohen et al., 2009 10
Die Vorteile geistiger und
körperlicher Aktivität
Ø  Bildung, Hobbies bzw. Freizeitaktivitäten tragen zu
erhöhter Reservekapazität bei und verzögern den
Demenzbeginn (Stern, Lancet, 2012).
Ø  Ein „reiches“ soziales Netz trägt zu einem geringeren
Demenzrisiko bei (Fratiglioni et al., Lancet, 2010)
Ø  Geistige, körperliche und psychosoziale
Komponenten verringern per se in vergleichbarer Weise
das Demenzrisiko. Eine Kombination kann sogar das
Risiko halbieren. (Karp et al. 2006).
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1. Veränderungen • 
¡ 
Geistig aktiv sein und Kreuzworträtsel
lösen – reicht das?
Viel geistige Stimulation
Wenig geistige Stimulation
und
¤  Viel Kreuzworträtsel lösen ...
Δ Wenig Kreuzworträtsel lösen
Wortschatz
Wissen
Räumliches Ged.
Problemlösen
Wortpaare lernen
Problemlösen
sind noch keine Garantie gegen
altersbedingten Abbau
Salthouse (2006)
12
1. Veränderungen Aber: Mentales Training zeigt
Langzeitwirkung bei Alltagstätigkeiten
14 Stunden mentales Training reduziert den Altersabbau bei
75Jährigen nach 5 Jahren
3 Trainingsgruppen
- Behaltensstrategie
- Logisches Schliessen
- Wahrnehmungstraining
Kontrollgruppe ohne Training
Willis et al. (2016)
13
1. Veränderungen Die Neuroplastizität des Gehirns und
Lernfähigkeit bleibt erhalten
100 Stunden mentales
Training verändern das
Gehirn bei 65-80
Jährigen wie bei
Jungen
(Dichte und die
Ausrichtung der
Verbindungsfasern
im Corpus Callosum )
Die Älteren lernen
nur etwas langsamer
Lövden et al. (2010)
14
Lebenslanges Lernen ist möglich –
und notwendig!
Ø  Man ist ein ganzes Leben lang lernfähig:
Ø 
Das Gehirn ist ein ganzes Leben lang
„plastisch“. Neuronale Verbindungsmuster
werden über das ganze Leben geformt.
Ø  Lebenslanges Lernen ist wichtig:
Ø  Wissensinhalte und Technologie veralten
schnell.
Ø  Möglichkeiten sind besser denn je:
Ø  Demokratisierung des Wissens: Wissen ist allen
und überall zugänglich (Internet)
15
1. Veränderungen 2. Lern-­‐ & Gedächtnis Funk:onen (1)  Veränderungen beim Älterwerden
(2)  Verschiedene Lern- und Gedächtnisfunktionen
Ein explizites Gedächtnis, das vergisst und altert
Ein implizites Gedächtnis, das nicht vergisst und
nicht altert
(1)  Gedächtnis trainieren:
Aktivieren
Strategietraining
Funktionstraining
16
1. Veränderungen 2. Lern-­‐ & Gedächtnis Funk:onen Erleben,
wie unser Gedächtnis funktioniert
Del Prete (1984); Simons (1999)
17
1. Veränderungen 2. Lern-­‐ & Gedächtnis Funk:onen Das Implizite Gedächtnis vergisst nicht!
Unbewusste Erfahrungsnutzung
Gezeigte, eingebettete, nicht erkannte und nicht erinnerte
Bilder werden später schneller erkannt als nicht gezeigte
rechen
krumm
Level of Recogni2on brand bra ---7.50 7.25 7.00 6.75 6.50 6.25 Old Object New Object Priming (Bahnung): ist die erfahrungsbedingte Leistungsverbesserung
ohne Erinnerungsbewusstsein, und funktioniert bei Jung und Alt gleich
Hofer & Perrig (1990); Perrig & Eckstein (2005); Eckstein et al. (in Vorb.)
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1. Veränderungen 2. Lern-­‐ & Gedächtnis Funk:onen Implizites Gedächtnis ist auch Grundlage der
Intuition (funktioniert bis ins hohe Alter)
„Blosser Erfahrungs“-Effekt
„Mere exposure“-Effekt
Treffer
Zufall
70
Treffer (Prozent)
60
50
40
30
20
10
0
Wiedererkennen
!Gefallen
Heller
Dunkler
Einschätzaufgabe
Wiederholte Items werden schneller verarbeitet, geringere mentale Belastung ->
sind darum vertrauter und werden bevorzugt und erlauben so intuitive Entscheide
Yoshimoto et al. (2014) // Kunst-Wilson & Zajonc (1980); Reber (2001); Winkielman &Cacioppo (2001
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1. Veränderungen 2. Lern-­‐ & Gedächtnis Funk:onen Gedächtnis mit und ohne Erinnerung im
Alltag
Episode von Claparède
Meine Episode
Im Verhalten zeigt sich (Implizites, Priming), was man
nicht erinnert (explizites Gedächtnis
Claparède (1911); Perrig (pers. Mitteilung)
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1. Veränderungen 2. Lern-­‐ & Gedächtnis Funk:onen Implizites prozedurale Gedächtnis
und Konditionierung
Fertigkeiten: Bis ins hohe Alter erlernbar und
gegen Vergessen sehr resistent
Angeborene Reiz-Reaktions-Muster (Instinkte) Starke Reize – heftige negative Emotionen;
Behavioral Inhibition System (BIS), Flight/Fight
Vermeidung
(Evolutionsbedingt)
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1. Veränderungen 2. Lern-­‐ & Gedächtnis Funk:onen Das explizite Gedächtnis vergisst !
Was wir wissen und erinnern
Semantisches Gedächtnis
Episodisches Gedächtnis
Vernetztes Begriffs- und
Faktenwissen
Persönliches Erlebniswissen
Taj Mahal
Indien
Agra
Eiffel-Turm
Frankreich
Paris
Satz des
Pythagoras
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1. Veränderungen 2. Lern-­‐ & Gedächtnis Funk:onen Normale Erinnerungsfähigkeit ist
fehlerbehaftet
Erinnerungen sind nicht gespeicherte Kopien des Sinnes-Inputs,
sondern das Ergebnis meines Erlebens, Erkennens und Denkens
Erinnern ist im Normalfall ...
•  ungenau, rekonstruktiv und nicht reproduktiv
•  bewahrt allgemeine Eindrücke
•  Einzelheiten gehen vergessen
•  Erfahrungen werden vermischt, angereichert oder kreiert
•  Aber: emotionale, oder gar traumatische Erinnerungen sind resistent
gegen Vergessen
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1. Veränderungen 2. Lern-­‐ & Gedächtnis Funk:onen Beispiel: Die Veränderbarkeit der
Erinnerungen
Erinnerungen werden
von Wissen (Schema,
Konzept) beeinflusst.
Aus: Bartlett, F. C. (1932/95)
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1. Veränderungen 2. Lern-­‐ & Gedächtnis Funk:onen 3. Gedächtnis trainieren (1)  Veränderungen beim Älterwerden
(2)  Verschiedene Lern- und Gedächtnisfunktionen
Ein explizites Gedächtnis, das vergisst und altert
Ein implizites Gedächtnis, das nicht vergisst und
nicht altert
(1)  Das explizite Gedächtnis trainieren:
Aktivieren
Strategietraining
Funktionstraining
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1. Veränderungen 2. Lern-­‐ & Gedächtnis Funk:onen 3. Gedächtnis trainieren Wo setzen Lern-­‐ und Gedächtnisübungen an? Enkodieren Wahrnehmen Speichern/ Konsolidieren Abrufen 26
1. Veränderungen 2. Lern-­‐ & Gedächtnis Funk:onen 3. Gedächtnis trainieren Das Arbeitsgedächtnis erleben
Auf einem Grundstück stehen 6 Tannen, 2 Birken,
3 Lärchen und 2 Apfelbäume
Wieviele Nadelbäume sind es?
Farbe der Wörter schnell benennen:
1. Veränderungen 2. Lern-­‐ & Gedächtnis Funk:onen 3. Gedächtnis trainieren Die Methoden zur Verbesserung
geistiger Leistungen (Gehirnjogging)
1. Interesse und Motivation anregen
Tun, was man gerne macht
2. Aktivierungsaufgaben
Geistig aktiv sein, Rätselaufgaben, körperliche Fitness, Alltagstätigkeiten
3. Mit Strategien Kapazitätsgrenzen des AG aushebeln
Mnemotechnik, Lern- und Abrufstrategien
4. Training basaler Gehirnfunktionen
Verbesserung der Gehirnfunktion selbst -> Transfer
Mit Training des Arbeitsgedächtnisses neuronale Effizienz verbessern
5. Neuro-Stimulation
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1. Veränderungen 2. Lern-­‐ & Gedächtnis Funk:onen 3. Gedächtnis trainieren Aktivieren, Anregen und Motivieren
Ø  Mit Sinnesanreizen und geistiger Arbeit Wissen vermehren,
kombinieren und den Gebrauch der Erfahrung im expliziten
Gedächtnis erleichtern
Ø  Erfahrungsanreize bieten
Ø  Wahrnehmung anregen, üben
Ø  Kreuzwort-Rätsel lösen
Ø  Logische Denkübungen
Ø  Musik
Ø  Hörbücher
Ø  Anwenden, Wiederholen
29
1. Veränderungen 2. Lern-­‐ & Gedächtnis Funk:onen 3. Gedächtnis trainieren Aktivierung: Beispiele
30
1. Veränderungen 2. Lern-­‐ & Gedächtnis Funk:onen 3. Gedächtnis trainieren Training ist mehr als „aktiv sein“
Fähigkeiten und Fertigkeiten entwickeln sich unter normaler Anregung von
selbst
Nach Gehirnschädigung, Entwicklungsstörungen, Alterungsprozessen oder
bei Expertenanspruch braucht es zusätzliche Stimulation, Übung und
Training
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1. Veränderungen 2. Lern-­‐ & Gedächtnis Funk:onen 3. Gedächtnis trainieren Was ist das Spezielle am Training?
1.  Training ist zielgerichtet und
willentlich und
2.  erforder Belastung jenseits
der Komfortzone
Ericsson (2006)
1. Veränderungen 2. Lern-­‐ & Gedächtnis Funk:onen 3. Gedächtnis trainieren Der Erfolgskreislauf
in der Lern- und Expertise-Entwicklung
Erhöhte
Geläufigkeit
(Eignung)
Was leicht fällt, gefällt!
Motiviert
Wiederholung
(Training)
Erhöht
Gefallen
(Neigung)
Kognitive und motivationale Faktoren sind in denselben Gehirnfunktionen
angelegt und laufen in dieselbe Richtung.
33
1. Veränderungen 2. Lern-­‐ & Gedächtnis Funk:onen 3. Gedächtnis trainieren Mit Strategie- und Funktionstraining
geistige Leistungen verbessern
Strategietraining - übt Techniken zum Lernen und Abrufen
von Information und entlastet damit z.B. die Kapazitätsgrenzen
des Arbeitsgedächtnisses (Entlastungstraining).
-> Man wird nur in der Aufgabe besser, die man trainiert!
Funktionstraining - richtet sich auf die Gehirnfunktionen des
Gehirns selbst und belastet beispielsweise die Prozesse des
Arbeitsgedächtnisses um die Kapazitätsgrenzen zu erweitern
und die Funktion selbst zu verbessern (Belastungstraining).
-> Die Leistungsfähigkeit steigert sich allgemein und man wird
auch besser in Aufgaben, die man nicht trainiert!
34
1. Veränderungen 2. Lern-­‐ & Gedächtnis Funk:onen 3. Gedächtnis trainieren Mit Strategietraining könne wir alle zu
einem Supergedächtnis kommen
... 31‘811 Zahlen, nach der
Kommastelle der Zahl Pi
merken,
Rajan Mahadevan, 1981
... oder 80 Zahlen in der
Richtigen Reihenfolge
wiederholen?
Ericsson and Lehmann, 1996
Shanks, D. (1999). Science Spectra
35
1. Veränderungen 2. Lern-­‐ & Gedächtnis Funk:onen 3. Gedächtnis trainieren Das Geheimnis hinter der Leistung
-  Verwendung einer
Lernstrategie
-  Einbau der Zahlen in
ein semantisches Netz
(Laufzeiten)
-  Mit Training 3 Zahlen
pro Sekunde
36
1. Veränderungen 2. Lern-­‐ & Gedächtnis Funk:onen 3. Gedächtnis trainieren Beispiel: Gedächtnisstrategie
(Mnemotechnik)
37
1. Veränderungen 2. Lern-­‐ & Gedächtnis Funk:onen 3. Gedächtnis trainieren Merken Sie sich die Wortliste in der
richtigen Reihenfolge
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Tomaten
Schnürsenkel
Senf
Rotweingläser
Käse
Servietten
Pizza
Mineralwasser
Leber
Zigaretten
38
1. Veränderungen 2. Lern-­‐ & Gedächtnis Funk:onen 3. Gedächtnis trainieren Assoziationen bilden
Verknüpfung mit 100% Erfolg
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Pfahl
Lichtschalter
Barhocker
Auto
Hand
Würfel
Zwerge
Achterbahn
Katze mit 9 Leben
Gebote
39
1. Veränderungen 2. Lern-­‐ & Gedächtnis Funk:onen 3. Gedächtnis trainieren Verknüpfung mit 100% Erfolg
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Tomaten
Schnürsenkel
Senf
Rotweingläser
Käse
Servietten
Pizza
Mineralwasser
Leber
Zigaretten
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1. Veränderungen 2. Lern-­‐ & Gedächtnis Funk:onen 3. Gedächtnis trainieren Das Geheimnis des Erfolgs beim strategischen Lernen und Behalten
1. 
Klare Wissensbasis als Abrufplan etablieren (Reihenfolge-MerkKnoten im Gehirn)
2. 
Neue Information mit den Merkknoten bedeutungsvoll verknüpfen
(Einkaufsliste)
3. 
Neue Information mittels Abrufplan (Merkknoten) abrufen
4. 
Wiederholen und üben (mit Pausen) und wiederholen und üben
und wiederholen und üben...
Strategien und Mnemotechniken ...
1.  erlauben den Aufbau von Wissen und Fertigkeiten.
2.  Aber: Verbessern die basale Erinnerungsfunktion nicht.
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1. Veränderungen 2. Lern-­‐ & Gedächtnis Funk:onen 3. Gedächtnis trainieren Mit Gehirn-Funktionstraining zu allgemein
verbesserten mentalen Leistungen?
Zum Beispiel das Arbeitsgedächtnis!
Wofür es gut ist:
Ø 
den Wortschatz (Daneman & Green, 1986)
Ø 
das Sprachverständnis (Nation, Adams, Bowyer-Crane, & Snowling, 1999; Seigneuric, Ehrlich,
Oakhill, & Yuill, 2000)
Ø 
die Lesekompetenz (de Jong, 1998; Gathercole, Brown, & Pickering, 2003; Swanson, 1994)
Ø 
den Fremdsprachenerwerb (Atkins & Baddeley, 1998; Miyake & Freidman, 1998;Robinson,
1995, 2002, 2005)
Ø 
Mathematische Fähigkeiten (Alloway et al., 2005; Bull & Scerif, 2001; Gathercole, 1999;
Mayringer & Wimmer, 2000; McLean & Hitch, 1999)
Ø 
Problemlösefähigkeit und Intelligenzleistungen (Jaeggi, Buschkühl, Jonides &
Perrig, 2008)
Ø 
Tätigkeiten im Alltag
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1. Veränderungen 2. Lern-­‐ & Gedächtnis Funk:onen 3. Gedächtnis trainieren Beispiel: Arbeitsgedächtnis-Training
verbessert Intelligenzleistungen
Trainingsaufgabe
Verbessert Intelligenzaufgabe,
Universität Bern
Synapso – Fachstelle für Lernen und
Gedächtnis
Gesellschaftsstrasse 49
3012 Bern
eMail: [email protected]
Tel: 031 631 49 57
Jäggi, Buschkühl, Jonides & Perrig (2008)
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1. Veränderungen 2. Lern-­‐ & Gedächtnis Funk:onen 3. Gedächtnis trainieren Verschiedene Gehirnfunktions-Trainings
verbessern ...
Arbeitsgedächtnistraining
(Tier-Aufgabe)
Semantisches Gedächtnis
Wortbild-Konzept-Training
... Rechtschreibung
Visuell autitive Sequenzierung
... Mathematik
... Leseleistung
Buschkuehl et al. (2008); Törmänen (2010); Margelisch (2015)
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1. Veränderungen 2. Lern-­‐ & Gedächtnis Funk:onen 3. Gedächtnis trainieren Merkmale des Gehirn-Funktionstrainings
1.  Strategiebildung muss verhindert werden
2.  Die Aufgaben müssen sich an das individuelle
Leistungsvermögen anpassen
3.  Es muss an der Leistungsgrenze trainiert werden
4.  Massive Wiederholung der Aufgaben- und
Stimulus-Darbietung
45
1. Veränderungen 2. Lern-­‐ & Gedächtnis Funk:onen 3. Gedächtnis trainieren Fazit: AG-Training verbessert
Kognition und/oder Selbstkontrolle
http://www.apn.psy.unibe.ch
Unsere Befunde bestätigen vielversprechende Studien
Ø  Beim Problemösen von Studierenden (Jaeggi et al., 2008)
Ø  Beim Gedächtnis älterer Menschen (Buschkuel et al., 2010)
Ø  Bei Schulleistung von Kindern (Loosli et. al., 2011)
Ø  Persönlichkeitsvariablen spielen eine wichtige Rolle (Studer et. al., 2012)
46
1. Veränderungen 2. Lern-­‐ & Gedächtnis Funk:onen 3. Gedächtnis trainieren Zusammenfassung
Ø 
Arbeitsgedächtnis und explizites Gedächtnis (Erinnerung) nehmen
mit zunehmendem Alter ab
Ø 
Lernen und Wissen bleiben bis ins hohe Alter erhalten
Ø 
Die Neuroplastizität des Gehirns bleibt erhalten und ermöglicht Lernen
bis ans Lebensende
Ø 
Man kann geistige Leistungen bis ins hohe Alter verbessern
v  Mit Strategietraining Engpässe des bewussten Lernens überwinden
v  Mit Gehirnfunktionstraining geistige Leistungen allgemein
verbessern
Ø 
Im Vergleich zu Aktivierungsübungen verlangen Trainings klare Ziele
und intensives Üben
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Fertig !
Und bleiben Sie aktiv !
48
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