Medikationsfehler

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Medikationsfehler
Risikoprävention in der Infusionstherapie
Medikationsfehler
Definition
Medikationsfehler — Definition:
Ein Medikationsfehler ist ein Fehler bei der Verordnung, Ausgabe oder Anwendung eines Arzneimittels, unabhängig davon, ob ein solcher Fehler
nachteilige Konsequenzen hat oder nicht [1-5].
2
Parenterale Medikationsfehler sind ein hohes Sicherheitsrisiko auf
Intensivstationen und eines der Hauptprobleme der Gesundheitsversorgung [6-8]. Medikationsfehler führen in einer bereits kritisch
kranken Population nachweislich zu erhöhter Morbidität und Mortalität [9]. Valentin et al. zeigten in ihrer vor kurzem veröffentlichten multinationalen nicht-interventionelle Querschnittsstudie auf,
dass Medikationsfehler unabhängig vom untersuchten Land, der
Konzeption von Intensivstationen und der Struktur des Gesundheitssystems ein generelles Muster aufweisen [10]. Laut dem USInstitute of Medicine ist in Kliniken “bei einem typischen Patienten
pro Tag ein Anwendungsmedikationsfehler anzunehmen” [11].
n
Begriff
Beschreibung*
Beispiel [13]
Unerwünschtes Ereignis (UE)
Jede Gesundheitsstörung bei einem Patienten
unter Behandlung mit einem Arzneimittel,
unabhängig vom Kausalzusammenhang [12]
Traumatischer Tod unter der Einnahme von
Lovastatin
Unerwünschte Arzneimittelwirkung
(UAW)
Gesundheitsstörung in direktem Kausalzusammenhang mit einem Arzneimittel in normaler
Dosierung [12]
Durch Metoprolol ausgelöste dekompensierte
Herzinsuffizienz
Unerwünschtes Arzneimittelereignis
(UAE)
Gesundheitsstörung in Zusammenhang mit
Arzneimitteltherapie [14,15]
Hämatom infolge Tirofiban-Überdosierung
Gesundheitliche Schädigung durch
Mögliche gesundheitliche Schädigung durch
Medikationsfehler
Fehler bei der Verordnung, Ausgabe oder
Anwendung eines Arzneimittels, unabhängig
davon, ob ein solcher Fehler nachteilige
Konsequenzen hat oder nicht [1-5]
Bei der Verlegung auf die internistische Station
wurde die Verordnung von Prednisolon nicht
erneuert
Umstände, unter denen die Anwendung eines
Arzneimittels zu einer Gesundheitsstörung
hätte führen können, aber keine Gesundheitsstörung des Patienten entstand [13]
Patient erhielt Felodipin, das einem anderen
Patienten verordnet worden war, erlitt aber
keinen Blutdruckabfall
Keine gesundheitliche Schädigung
Mögliches unerwünschtes
Arzneimittelereignis
* Die Beschreibungen stammen aus den zitierten Quellen. Definitionen siehe Originaltext.
Tabelle 1: Relevante Definitionen
Medikationsfehler kommen
häufiger vor als unerwünschte
Arzneimittelereignisse, führen aber nur in weniger als
1 % der Fälle zu einer Gesundheitsstörung. Ungefähr
25 % aller unerwüschten
Arzneimittelereignisse sind
durch Medikationsfehler
verursacht [13], siehe grün
schattierter Bereich in
Abbildung 1 (rechts).
Unerwünschte Arzneimittelreaktion = Gesundheitsstörung in direktem
Kausalzusammenhang mit der Gabe eines Arzneimittels in üblicher Dosierung;
siehe dunkelgrau schattierter Bereich (z. B. durch Metoprolol ausgelöste
dekompensierte Herzinsuffizienz).
Medikationsfehler
Unerwünschtes Arzneimittelereignis = Durch
Arzneimitteltherapie verursachte Gesundheitsstörung
(z. B. Hämatom infolge Tirofiban-Überdosierung).
Hellgrau schattierter Bereich = Nicht schwerwiegende Gesundheitsstörung bei
sachgerechter Dosistitration und Krankheitsrizidiv nach sachgerechter Dosisreduzierung/sachgerechtem Absetzen des Arzneimittels; werden generell in
Studien unerwünschter Arzneimittelereignisse nicht einbezogen.
Abbildung 1: Beziehung zwischen den Schlüsselbegriffen
3
Medikationsfehler
Ursachen
Ursachen
Die meisten Medikationsfehler entstehen nicht in Notfallsituationen, sondern bei der Ausführung klinischer Routineaufgaben
[10]. Die Fehlerquelle kann auf jeder Stufe des Prozesses liegen,
angefangen von der Verordnung einer Infusion bis zu ihrer Verabreichung [16]. Dieser komplexe Vorgang [17] kann zu einer breiten
Fehlerpalette führen [18-23] (Abb. 2).
Die Häufigkeit der unerwünschten Ereignisse lässt sich oft auf die
Fehlbarkeit der Menschen zurückführen.
Die wegweisende Studie von Wilson et al. [24] zeigte, dass menschliches Versagen einen signifikanten Faktor darstellt. Bei den meisten
(81 %) unerwünschten Ereignissen in dieser Studie fand sich ein
Zusammenhang mit einem oder mehreren menschlichen Faktoren
wie zum Beispiel unzureichendes Wissen, mangelnde Sorgfalt oder
Unachtsamkeit. Lediglich bei weniger als 1 % der Ereignisse, die als
weitgehend vermeidbar beurteilt wurden, gab es keinen Zusammenhang mit menschlichem Versagen. Auch in anderen Studien zeigte
sich, dass menschliches Versagen ein Schlüsselfaktor ist, der zu
unerwünschten Ereignissen beiträgt [25-29].
Quellen von Medikationsfehlern
Fehlerhafte
Verwechslung
Dokumentation
von Patienten
(z. B. Niederschrift nach (z. B. Ablenkung oder Unmündl. Anweisung, Digita- terbrechung bei der Arzlisierung von Notizen)
neimittelverabreichung)
Falsches / fehlendes /
überschrittenes
Verfalldatum
Fehler bei der
Berechnung der Wirkstoffkonzentration
Verwechslung
von Arzneimitteln
(z. B. unzureichende
Beleuchtung während
der Nachtschicht,
ähnliche Arzneimittelbezeichnungen und
-packungen)
Verwendung
ungeeigneter
Trägerlösungen
Medikationsfehler
Kontamination von
Lösungen
Schwierigkeiten bei
der Durchführung
bestimmter i. v.-Präparationstechniken
(z. B. Verwendung
mehrerer kleiner
Fläschchen für eine
einzige Anwendung)
Falsche Lagerung
Unzureichende Vermischung der Inhaltsstoffe
(z. B. unzureichendes Auflösen von Arzneimitteln
in Pulverform)
Inkompatibilitäten
(z. B. wegen unterschiedlicher pH-Werte)
Abbildung 2: Risikoquellen für Medikationsfehler
4
Adsorption
(Behälter / Infusionsbesteck)
Falsches oder
fehlendes Etikett
Falsche Infusionsrate
Unvollständige
Verabreichung des
Behälterinhalts
Typische Beispiele für Auslöser von Medikationsfehlern
Vor allem zwei Faktoren lassen die Häufigkeit
von Medikationsfehlern ansteigen [10]:
„
Arbeitsbelastung des Pflegepersonals
(Verhältnis Patienten zu Pflegekräften,
Belegungsrate, Zahlenverhältnis Betten
pro Pflegepersonal)
„
Größe der Intensivstation
(Komplexität der Organisation)
Lagerung von Medikamenten mit hohem Risikopotential (KCl)
unmittelbar neben einer Standardlösung (NaCl).
Gleiche Spritzengröße, aber unterschiedliche Skalierung.
Ähnlich aussehende Etiketten —
ähnliche klingende Arzneimittelbezeichnungen.
5
Medikationsfehler
Folgen
Fehler und Unregelmäßigkeiten bei der Zubereitung intravenös zu verabreichender Arzneimittel
können eine Vielzahl von Konsequenzen haben,
die harmlos, schwerwiegend oder tödlich sein
können. Der Schweregrad hängt vom verabreichten Arzneimittel und von spezifischen Faktoren
im Einzelfall ab.
Nahezu jeder Medikationsfehler führt zu einer falschen Dosierung
des Arzneimittels (Tab. 2). Entweder erhält der Patient mehr oder
weniger als die verordnete Dosis. Falsche Dokumentation oder
fehlerhafte Kennzeichnung kann noch sehr viel schwerwiegendere
Konsequenzen haben als eine falsche Dosierung. Solche Fehler
können zur Anwendung am falschen Patienten oder der verordneten Arzneimittel führen. Es besteht außerdem die Gefahr der
Verabreichung über einen falschen Verabreichungsweg oder der
Verabreichung zu einem falschen Zeitpunkt oder einer falschen
Verabreichungsdauer. Weitere Fehlerquelle kann das Versäumen
der Arzneimittelverabreichung darstellen. Diese Medikationsfehler
können sogar zu Nebenwirkungen und Infektionen führen.
Konsequenzen
Falsche Dokumentation
Ursachen
Falsche Etikettierung
Falsche
Dosierung
Falscher
Patient
Falsches
Arzneimittel
„
„
„
„
Falsche Kalkulation
„
Schwierige Zubereitungstechniken
„
Unvollständige Entleerung
„
Adsorption (Behälter /
Infusionsbesteck)
„
Falsche Flussrate
„
Unzureichende Vermischung
von Inhaltsstoffen
„
Inkompatibilitäten
Ungeeignete Trägerlösung
Lösung kontaminiert
„
„
Falscher
Falsche
Falsche
VerabVerabVerab
reichungs- reichungs- reichungsweg
zeit
rate
„
„
„
„
„
„
„
„
„
„
Falsche Lagerung
„
Falsches / fehlendes /
überschrittenes Verfalldatum
„
Tabelle 2: Ursachen von Medikationsfehlern und daraus resultierende Medikationsvorfälle
6
„
Verabreichung
versäumt
NebenInfektionen
wirkungen
„
„
„
„
„
„
„
„
„
Seit Anfang der Siebziger Jahre wurden mehr und mehr Studien zur
Häufigkeit parenteraler Medikationsfehler veröffentlicht [30].
Die britische National Patient Safety Agency hat Zahlen zusammengestellt, welche Typen von Medikationsfehlern in welcher anteiligen
Häufigkeit vorkommen (Abb. 3).
Hierzu wurden mehr als 14.000 Berichte über Vorfälle mit injizierbaren Medikamenten in einem Zeitraum von 18 Monaten ausgewertet [31]. In mehr als 4.000 Fällen (28,9 % des Gesamtaufkommens)
bestand der häufigste Medikationsfehler in falscher Dosierung,
falscher Wirkstärke oder falscher Verabreichungshäufigkeit des
verordneten Arzneimittels.
Falsche Dosierung, Wirkstärke oder Verabreichungshäufigkeit
Wirkstoff / Inhaltsstoff vergessen
Falsches Arzneimittel / falscher Wirkstoff
Falsche Menge
Typ des Medikationsvorfalls
Falscher Verabreichungsweg
Falsches / vertauschtes / fehlendes Etikett
Falsche Formulierung
Falsche Zubereitungs- / Verabreichungsmethode
Falsche Zuordnung von Patient und Arzneimittel
Falsches / fehlendes / überschrittenes Verfalldatum
Falsche Lagerung
Andere
0%
5%
10 %
15 %
20 %
25 %
30 %
35 %
Abbildung 3: Anteilige Häufigkeit von Medikationsvorfällen in Prozent [31]
7
Medikationsfehler
Folgen
Kosten
Unerwünschte Ereignisse verursachen beträchtliche Kosten infolge
der zusätzlich erforderlichen Behandlung und des verlängerten
Krankenhausaufenthalts. Die Auswertung von Krankenakten ergibt
mit großer Regelmäßigkeit, dass ein unerwünschtes Ereignis die
Liegezeit des betroffenen Patienten im Krankenhaus um durchschnittlich sechs bis acht Tage verlängert. Werden alle finanziellen
Folgen berücksichtigt und diese Ergebnisse auf nationaler Ebene
hochgerechnet, zeigt sich, dass die Kosten gigantisch sind [32].
In Großbritannien machen allein schon die Kosten der verlorenen
Betten-Belegungstage infolge vermeidbarer unerwünschter Ereignisse eine Milliarde britische Pfund aus [33]. Die Kosten sind noch
weit höher, wenn Einkommensminderung, Invalidenrenten und
andere wirtschaftliche Folgen einbezogen werden.
Laut Bericht des US-Institute of Medicine entstehen durch vermeidbare Medikationsfehler in US-amerikanischen Kliniken geschätzte
Gesamtkosten (einschließlich der direkten Kosten der zusätzlich erforderlichen medizinischen Versorgung infolge solcher Fehler sowie
der indirekten Kosten durch entgangenes Einkommen, verminderte
Haushaltsproduktivität und Invalidität) zwischen 17 Milliarden und
29 Milliarden US-Dollar pro Jahr [34].
Untersuchungen in Australien ergaben, dass die Gesamtkosten
unerwünschter Ereignisse 15,7 % der Gesamtaufwendungen für
direkte Krankenhauskosten ausmachen [35].
Ebenso relevant ist der individuelle Schaden, der Patienten durch
unerwünschte Ereignisse entsteht. Das Mortalitätsrisiko von Patienten, die ein unerwünschtes Ereignis erleiden, ist um das Vier- bis
Siebenfache höher als das von Patienten, bei denen kein unerwünschtes Ereignis auftritt [35]. Vincent et al. [32] stellten
fest, dass 19 % der unerwünschten Ereignisse zu körperlichen
Beeinträchtigungen von mittlerem Schweregrad führten, 6 % zu
bleibenden Schäden und 8 % zum Tod.
8
Bsp. für Komplikationen infolge von Medikationsfehlern1
Tod
Blutung
Hypotonie
Herzstillstand
Schock
Blutdruckabfall (<50 / 30 mmHg)
Red-Man-Syndrom
Störung der kardialen Reizleitung
Kein Ansprechen auf die
antibiotische Therapie
Extrapyramidale
Symptome
Reinfektion
Antibiotikaresistenz
Schwerhörigkeit
Tinnitus
Thrombophlebitis
Blutgefäßschädigung
Schweregrad
Klinische Therapie
Krankenhausverweildauer
Zusätzliche
Kosten3,4
(Dean + Barber2,
Skala 1-10)
Intensivmedizinische Behandlung
(Therapie / Überwachung /
Ernährung usw.)
4–30 Tage
Intensivstation +
4–30 Tage
Normalstation
7.556 € - 56.670 €
Intensivstation / Intermediate Care
(Beobachtung / Überwachung /
Therapie)
1–7 Tage RICU*
+ 1–7 Tage
Normalstation
1.136 € - 7.952 €
Geringe
Beeinträchtigung
(Skalenwert <3)
Lokale Behandlung (keine
zusätzliche Überwachung)
0 Tage
Intensivstation
+ 0–1 Tag
Normalstation
0 € - 382 €
Keine
Beeinträchtigung
(Skalenwert 0)
Keine Komplikation
beim Patienten
0 Tage
Intensivstation
0 Tage
Normalstation
0€
Schwere
Beeinträchtigung
(Skalenwert >7)
Mittelschwere
Beeinträchtigung
(Skalenwert 3 – 7)
Medikationsfehler
Literatur:
*
RICU, Resident ICU, Intensivstation mit dediziertem Assistenzarzt
Abbildung 4: Schätzung potentieller zusätzlicher Kosten infolge von Komplikationen, die durch Medikationsfehler verursacht sind.
Zur besseren Zuordnung der jeweiligen Komplikation zu den kalkulierten Kosten wurden Schweregrade (Dean + Barber, Skala 1) eingeführt.
Finanzielle Auswirkungen
Die nachteiligen Auswirkungen von Medikationsfehlern führen zur Verlängerung der Verweildauer
im Krankenhaus und zur Zunahme der KlinikGesamtkosten.
Schwere Komplikationen infolge von Medikationsfehlern können dem Gesundheitsdienstleister zusätzliche Kosten im Einzelfall von bis zu 56.670 €
verursachen.
Risikobedingte Kosten für den Gesundheitsdienstleister
Die dem Risiko zuzuschreibende Kostenbelastung kann anhand der
damit zusammenhängenden Kosten für die klinische Behandlung und den verlängerten Klinikaufenthalt ermittelt werden. Die
Grundlage sind die durchschnittlich pro Tag entstehenden Kosten
[Gianino 2007, Bertolli 2005] der zu erwartenden klinischen
Therapie. Abb. 4 zeigt die rechnerischen Ergebnisse für bestimmte
Komplikationskategorien.
Fazit
Für den Gesundheitsdienstleister bedeutet es eine Budgetschonung,
wenn Medikationsfehler vermieden werden. Hinsichtlich schwerer Komplikationen, die eine umfangreiche intensivmedizinische
Behandlung mit mehrtägigem Klinikaufenthalt erfordern, kann die
Einsparung zwischen 7.556 € und 56.670 € betragen.
9
Medikationsfehler
Die Prävention von Medikationsfehlern und die
Gewährleistung einer sicheren Behandlung der
Patienten erfordern das Zusammenwirken von
produktbezogenen und organisatorischen
Maßnahmen.
Produkt-Maßnahmen
Präventionsstrategien
Standardkonzentrationen, die von
Apotheke / Hersteller
vorgefertigt werden
[2,21,36,37]
Etikettierung /
Farbkodierungskonzept
[38,39]
Kompatibilitätsdatenbanken
[40]
Das Gesamtsystem wird umso sicherer, je mehr aufeinanderfolgende Sicherheitschecks eingebaut werden. Abbildung 5
zeigt konkrete Präventionsstrategien, die in die klinische
Routine integriert werden können.
Organisatorische Maßnahmen
Ziel ist es, dass alle Mitarbeiter in der Patientenversorgung
die „9-R-Regeln“ (siehe grün schattierter Kasten ganz rechts)
befolgen.
Umfassende Aus- und
Fortbildung aller beteiligten Mitarbeiter
[2,10,21,44]
Unterschiedliche
Aufbewahrungsbereiche für relevante
Substanzen (z. B.
konzentriertes
Kaliumchlorid)
[45]
Abbildung 5: Beispiele für die Prävention von Medikationsfehlern
10
Intuitiv bediendbare
Pumpen für die i.v.Verabreichung mit
integrierten WirkstoffDatenbanken
[10,41-43]
Produkt-Maßnahmen
Strichcode /
Datamatrixcode für
Zubereitungsdaten
für die sichere Patientenzuordnung [10]
Prevention der wirksamen Prävention
9-R-Regeln
Right patient
Richtiger
Patient
Right documention
„
„
„
„
Right drugMedikament
Richtiges
Right action
„
Right route
Richtiger
Verabreichungsweg
Right form
„
„
Right timeVerabreichungszeitpunkt
Richtiger
Right response
„
Right dose
Richtige
Dosierung
„
Richtige Dokumentation
Stationsbegleitender
klinischer
Pharmazeut [46,47]
VorfallsBerichtssystem
[10,47,48]
Organisatorische Maßnahmen
„
Richtiges Handeln
„
Richtige Arzneiform
„
Richtige Reaktion
„
11
Medikationsfehler
Risikoprävention
Pharmazeutika
Gebrauchsfertige Substanzen in Ecoflac® plus
„Gebrauchsfertige Arzneimittel von B. Braun für die direkte,
einfache und anwenderfreundliche Infusion, wie z. B.
Gentamicin B. Braun und Tobramycin B. Braun.
„Entfallen von kompliziertem Mischen und mehrfachen
Vorbereitungsschritten
„Reduziertes Medikationsfehlerrisiko durch einfache
Dosisberechnung
NuTRIflex® System
Das NuTRIflex® System ist das “infusionsfertige” Mehrkammerbeutel-System für eine totale parenterale Ernährung (TPN).
Für mehr Anwenderfreundlichkeit und Sicherheit.
„Weniger
Schritte der Medikationszubereitung, geringerer Zeitaufwand im Vergleich zu selbst zusammengestellten Produkten
„Latex-, DEHP- und PVC-frei.
Kennzeichnungskonzept
Pharmazeutika von B. Braun tragen durch ein integriertes
Etiketten- und Verpackungskonzept zur Vermeidung von
Medikationsfehlern bei.
Lösungs- und Medikationskategorien lassen sich durch die
Farbkodierung und die extra große Beschriftung relevanter
Angaben leicht unterscheiden.
Ecoflac® plus
besteht aus Polyethylen medizinischer Qualität. Das Behältermaterial ist chemisch inert, toxikologisch unbedenklich und frei
von PVC, Weichmachern und anderen Verbindungen, die in die
Lösung gelangen können.
ConComp®
Kostenlose Datenbank zu den mit Ecoflac® plus kompatiblen
Substanzen.
„Enthält Informationen zu Wechselwirkungen zwischen Arzneistoffen, Trägerlösungen und Behältermaterialien.
„Bietet eine Übersicht über die Fachliteratur zur Kompatibilität
von Arzneistoffen und Behältern.
12
Medizintechnik
B. Braun Space Perfusor® und Infusomat® sind Infusionspumpen,
die mit einer integrierten Medikamentenbibliothek ausgestattet sind
und individuell an die Struktur der Klink angepasst werden können.
„ Festlegen von Soft- und Hardlimits,
„ Vermeidung von Dosierungsfehlern.
B. Braun Space Online Suite ermöglicht die Vernetzung von
Infusionspumpen und bietet eine Reihe von Anwendungen, die die
Prozesse um die Infusionstherapie sicherer gestalten.
„ Aktuelle, stationsspezifische Medikamentendatenbanken.
„ Überwachung sämtlicher Infusionspumpen einer Station.
B. Braun Space GlucoseControl ermöglicht sicheres und effizientes
Blutzuckermanagement. Es realisiert verlässlich die Einstellung auf
normale Blutzuckerwerte kritisch kranker Patienten und reduziert
so das Risiko von Hypo- oder Hyperglykämien
„ Intelligenter, selbstlernender Dosierungsalgorithmus.
„ Bezieht die enterale und parenterale Ernährung in die Berechnung
mit ein und legt die genaue Insulinrate und den Zeitpunkt der
nächsten Blutzuckermessung fest.
Certofix® Multilumenkatheter
Zentraler Venenkather für die anspruchsvolle und vielfältige Infusionstherapie. Multilumen-Katheter verhindern Inkompatibilitäten
und wirken damit präventiv gegenüber Medikationsfehlern:
„ Separate Lumina (distal, medial, proximal) bieten dem Anwender
die Möglichkeit, Lösungen bzw. Pharmaka, die miteinander
inkompatibel sind, räumlich getrennt zu applizieren.
„V
ersetzt angeordnete seitliche Austritts-Öffnungen verhindern
den direkten Kontakt der unterschiedlichen Lösungen.
Intrafix® SafeSet – Präzise Rollenklemme und schlüssiges
Verpackungskonzept
„ Eine hochpräzise Rollenklemme sorgt für punktgenaue Einstellung
der Tropfrate - auch bei geringsten Flussraten.
„ Das neue Verpackungskonzept erlaubt eine sichere Unterscheidung der verschiedenen Produktvarianten. Piktogramme und
Symbole erleichtern die Auswahl des passenden Bestecks.
13
Medikationsfehler
Literatur
Literatur
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[44] Briggs J (2005) Strategies to reduce medication errors with
reference to older adults. Best practice 9(4): 1-6
[45] Etchells E, Juurlink D, Levinson W (2008) Medication errors:
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[46] Langebrake C, Hilgarth H (2010) Clinical pharmacists´ interventions in a German University Hospital. Pharm World Sci 32(2): 194-99
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events in intensive care units: Risk factors, impact and the role
of team care. Crit Care Med 38(6): 83-89
[48] Jones JH, Treiber L (2010) When 5 Rights Go Wrong.
J Nurs Care Qual 25: 240-247
17
Medikationsfehler
Produktbeschreibung
Gentamicin B. Braun 1 mg/ml Infusionslösung
Gentamicin B. Braun 3 mg/ml Infusionslösung
Zusammensetzung
1mg/ml Infusionslösung: 1ml der Infusionslösung enthält Gentamicinsulfat,
entsprechend 1mg Gentamicin. Eine Flasche zu 80ml enthält 80mg Gentamicin.
3mg/ml Infusionslösung: 1ml der Infusionslösung enthält Gentamicinsulfat,
entsprechend 3mg Gentamicin. Eine Flasche zu 80ml enthält 240mg Gentamicin.
Eine Flasche zu 120ml enthält 360mg Gentamicin.
Anwendungsgebiete:
Zur Therapie von schweren Infektionen durch gentamicinempfindliche Bakterien,
wenn weniger toxische antimikrobielle Substanzen keine Wirkung zeigen.
Gentamicin B. Braun 1 mg/ml und Gentamicin B.Braun 3mg/ml sollte bei allen
Indikationen mit Ausnahme von komplizierten Harnwegsinfektionen nur in Kombination
mit anderen relevanten Antibiotika (in erster Linie zusammen mit einem Beta-LactamAntibiotikum oder mit einem gegen anaerobe Bakterien wirksamen Antibiotikum)
angewendet werden. Unter diesen Bedingungen kann Gentamicin B. Braun 1mg/ml und
Gentamicin B. Braun 3mg/ml bei folgenden Indikationen angewendet werden:
– Komplizierte und rezidivierende Harnwegsinfektionen; – Nosokomiale Infektionen des
unteren Respirationstrakts, einschließlich schwerer Pneumonie; – Intraabdominelle
Infektionen, einschließlich Peritonitis; – Infektionen der Haut und des Weichteilgewebes, einschließlich schwerer Verbrennungen; – Septikämie, einschließlich
Bakteriämie; – Therapie der bakteriellen Endokarditis; – Therapie von Infektionen
nach chirurgischen Eingriffen. Die allgemein anerkannten Richtlinien für den
angemessenen Gebrauch von antibakteriellen Wirkstoffen sind zu berücksichtigen.
Gegenanzeigen:
– Überempfindlichkeit gegen Gentamicin, andere Aminoglykoside oder einen der
sonstigen Bestandteile. – Myasthenia gravis.
Tobramycin B. Braun 1 mg/ml Infusionslösung
Tobramycin B. Braun 3 mg/ml Infusionslösung
Zusammensetzung
Tobramycin B. Braun 1 mg/ml: 1 ml der Lösung enthält 1 mg Tobramycin.
1 Flasche mit 80 ml enthält 80 mg Tobramycin.
Tobramycin B. Braun 3 mg/ml: 1 ml Lösung enthält 3 mg Tobramycin.
1 Flasche mit 80 ml enthält 240 mg Tobramycin. 1 Flasche mit 120 ml enthält 360 mg
Tobramycin.
Anwendungsgebiete: Zur Behandlung von schweren Infektionen durch tobramycinempfindliche Bakterien, wenn weniger toxische antimikrobielle Wirkstoffe nicht
wirksam sind. Unter diesen Voraussetzungen können Tobramycin B. Braun 1 mg/ml
Infusionslösung oder Tobramycin B. Braun 3 mg/ml Infusionslösung eingesetzt werden
für: – Nosokomiale Infektionen der unteren Atemwege einschließlich schwerer
Pneumonie; – Exazerbation von unteren Atemwegsinfektionen bei Patienten mit
zystischer Fibrose, – Komplizierte und rezidivierende Harnwegsinfektionen, –
Intraabdominelle Infektionen, – Infektionen von Haut und Weichteilgewebe,
einschließlich schwerer Verbrennungen. Tobramycin B. Braun 1 mg/ml Infusionslösung
oder Tobramycin B. Braun 3 mg/ml Infusionslösung wird in der Regel im Rahmen einer
Kombinationstherapie eingesetzt, in erster Linie zusammen mit einem Betalactam
Antibiotikum oder mit einem gegen anaerobe Bakterien wirksamen Antibiotikum vor allem
bei lebensbedrohlichen Infektionen aufgrund unbekannter bakterieller Erreger, bei anaerob
aeroben Mischinfektionen, bei systemischen Pseudomonas Infektionen und bei
immungeschwächten, hauptsächlich neutropenischen Patienten mit geringer
Widerstandskraft. Die allgemein anerkannten Richtlinien für den angemessenen
Gebrauch von antibakteriellen Wirkstoffen sind zu berücksichtigen.
Gegenanzeigen: – Überempfindlichkeit gegen Tobramycin oder andere Aminoglykoside
oder einen der sonstigen Bestandteile; – Myasthenia gravis.
Nebenwirkungen: – Tobramycin zeigt ototoxische und/oder nephrotoxische Wirkungen.
Eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion wird bei Patienten, die mit Tobramycin
behandelt werden, gelegentlich beobachtet; diese ist in der Regel reversibel und
18
Nebenwirkungen:
Unter bestimmten Bedingungen zeigt Gentamicin ototoxische und/oder nephrotoxische
Wirkung. Nierenfunktionsstörungen werden häufig bei mit Gentamicin behandelten
Patienten beobachtet und sind für gewöhnlich nach Absetzen des Arzneimittels
reversibel. In den meisten Fällen steht eine Nephrotoxizität mit einer übermäßig hohen
Dosierung bzw. einer verlängerten Behandlung, vorbestehenden Nierenanomalien oder
andere Substanzen mit nephrotoxischem Potential in Zusammenhang.
Superinfektion (mit gentamicinresistenten Keimen), pseudomembranöse Colitis.
Dyskrasie; Thrombozytopenie, Retikulozytopenie, Leukopenie, Eosinophilie,
Granulozytopenie, Anämie. Überempfindlichkeitsreaktionen unterschiedlichen
Schweregrades: von Exanthem und Juckreiz, über Arzneimittelfieber bis hin zu schweren
akuten Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaxie) und anaphylaktischem Schock.
Hypokaliämie, Hypokalzämie, Hypomagnesiämie, Pseudo-Bartter-Syndrom bei
längerfristiger (über 4 Wochen) hoch dosierter Behandlung, Appetitlosigkeit,
Gewichtsverlust. Hypophosphatämie. Verwirrtheit, Halluzinationen, Depressionen.
Polyneuropathien, periphere Parästhesien, Enzephalopathie, Krampfanfälle,
neuromuskuläre Blockade, Schwindelgefühl, Vertigo, Gleichgewichtsstörungen,
Kopfschmerzen, Sehstörungen, Vestibularisschädigung, Minderung des Hörvermögens,
Menière-Krankheit, Tinnitus, Hypotonie, Hypertonie, Erbrechen, Übelkeit, vermehrter
Speichelfluss, Stomatitis. Aspartat-Aminotransferase (AST) erhöht, AlaninAminotransferase (ALT) erhöht, alkalische Phosphatase (AP) erhöht (alle reversibel).
Allergisches Hautexanthem. Gerötete Haut Toxische epidermale Nekrolyse, StevensJohnson-Syndrom, Erythema multiforme, Alopezie. Erhöhte Körpertemperatur.
Schmerzen an der Injektionsstelle.
Stand der Information August 2011; verschreibungspflichtig
Pharmazeutischer Unternehmer
B. Braun Melsungen AG, D-34209 Melsungen
verschwindet mit Absetzen des Arzneimittels. Toxische Wirkungen treten häufiger auf
bei Personen mit Nierenversagen, bei Patienten, die andere ototoxische oder
nephrotoxische Substanzen gegeben bekommen, bei Langzeit und wiederholter
Behandlung und/oder bei Personen, die eine höhere als die empfohlene Dosis erhalten.
Das ototoxische Risiko kann mit höherem Lebensalter und bei Dehydrierung ansteigen.
Die unerwünschten Wirkungen, die als zumindest potentiell mit der Therapie
zusammenhängend angesehen werden, sind unten nach Systemorganklasse und
absoluter Häufigkeit angegeben. Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:
Eosinophilie, Leukopenie, Anämie, Granulozytopenie, Thrombozytopenie, Leukozytose.
Erkrankungen des Immunsystems: Hypersensibilitätsreaktionen, Schwere Hypersensibilitätsreaktionen. Psychiatrische Erkrankungen: Verwirrtheit, Desorientiertheit.
Erkrankungen des Nervensystems: Kopfschmerzen. Erkrankungen des Ohrs und des
Labyrinths: Kochleare und vestibuläre Schädigung (bei Patienten mit eingeschränkter
Nierenfunktion), Kochleare und vestibuläre Schädigung (bei Patienten mit normaler
Nierenfunktion). Gefäßerkrankungen: Thrombophlebitis. Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö. Erkrankungen der Nieren und Harnwege:
Eingeschränkte Nierenfunktion, Akutes Nierenversagen. Allgemeine Erkrankungen und
Beschwerden am Verabreichungsort: Schmerzen und lokale Reaktionen an der
Einstichstelle, Fieber, Lethargie.
Untersuchungen: Aspartataminotransferase (AST) erhöht, Alaninaminotransferase (ALT)
erhöht, Alkalische Phosphatase erhöht, Lactatdehydrogenase erhöht, Serum Bilirubin
erhöht, Serum Calcium erniedrigt, Serum Magnesium erniedrigt, Serum Natrium
erniedrigt, Serum Kalium erniedrigt. Tobramycin B. Braun 1 mg/ml Infusionslösung und
Tobramycin B. Braun 3 mg/ml Infusionslösung enthalten Natrium. Natriumhaltige
Lösungen sind mit großer Sorgfalt anzuwenden, wenn das Risiko einer Natriumretention
oder von Komplikationen aufgrund einer Natrium Überlast besteht.
Stand der Information 02/2010; Verschreibungspflichtig
Pharmazeutischer Unternehmer
B. Braun Melsungen AG, D-34209 Melsungen
Isotone Kochsalz-Lösung 0,9 % Braun
Isotone Kochsalz-Lösung 0,9% Braun Infusionslösung
Zusammensetzung
1000 ml Infusionslösung enthalten 0,9 g Natriumchlorid
Wasser für Injektionszwecke
Anwendungsgebiete:
- Flüssigkeits- und Elektrolytsubstitution bei hypochlorämischer Alkalose
- Chloridverluste
- kurzfristiger intravasaler Volumenersatz
- Hypotone Dehydration
- Isotone Dehydration
- Trägerlösung für Elektrolytkonzentrate und kompatible Medikamente
- zur Wundbehandlung und zur Befeuchtung von Tüchern und Verbänden
Gegenanzeigen: Isotone Kochsalz-Lösung 0,9 % Braun darf nicht angewendet werden
bei Hyperhydrationszuständen.
Warnhinweise: Isotone Kochsalz-Lösung 0,9 % Braun soll nur mit Vorsicht angewendet
werden bei:
Isotone Natriumchloridlösung 0,9 % Braun Injektionslösung
Isotone Natriumchloridlösung 0,9 % Braun Injektionslösung
Zusammensetzung
100 ml Lösung enthalten Natriumchlorid 0,9 g
Wasser für Injektionszwecke
Anwendungsgebiete:
Trägerlösung für kompatible Elektrolytkonzentrate und Medikamente
Gegenanzeigen: keine
- Hypokaliämie
- Hypernatriämie
- Hyperchlorämie
Erkrankung, die eine restriktive Natriumzufuhr gebieten, wie Herzinsuffizienz,
generalisierte Ödeme, Lungenödem, Hypertonie, Eklampsie, schwere Niereninsuffizienz
Bei hypertoner Dehydration ist eine zu schnelle Infusionsgeschwindigkeit unbedingt zu
vermeiden (cave: Anstieg der Plasmaosmolarität und der Plasmanatriumkonzentration).
Kontrolle des Serumionogramms, der Wasserbilanz sowie des Säure-Basen-Status sind
erforderlich. Falls in einer Notsituation die Anwendung über eine Druckinfusion erfolgen
soll muss eine vollständige Entlüftung des Behälters vorab erfolgen.
Nebenwirkungen: Bei der Anwendung kann es zu Hypernatriämie und Hyperchlorämie
kommen.
Stand der Information November 2008
Pharmazeutischer Unternehmer
B. Braun Melsungen AG, D-34209 Melsungen
Warnhinweise: IIsotone Natriumchlorid-Lösung 0,9 % Braun soll nur mit Vorsicht
angewendet werden bei:
- Hypernatriämie
- Hyperchlorämie
Nebenwirkungen: Nebenwirkungen sind bei bestimmungsgemäßer Anwendung nicht
zu erwarten.
Stand der Information März 2011
Pharmazeutischer Unternehmer
B. Braun Melsungen AG, D-34209 Melsungen
19
Medikationsfehler
Produktbeschreibung
NuTRIflex® Lipid
Zusammensetzung: Die gebrauchsfertige Infusionslösung 1250 ml enthält nach Mischen der Kammerinhalte:
Arzneilich wirksame Bestandteile:
NuTRIflex®
Lipid peri
NuTRIflex®
Lipid basal
NuTRIflex®
Lipid plus
[g]
[g]
[g]
NuTRIflex®
Lipid plus
ohne
Elektrolyte
[g]
aus der linken oberen Kammer
Glucose-Monohydrat
= wasserfreie Glucose
Natriumdihydrogenphosphat 2 H2O
Zinkacetat 2 H2O [mg]
88,0
80,0
1,170
6,625
137,50
125,00
2,340
6,60
165,0
150,0
2,340
6,58
165,0
150,0
–
–
198,0
180,0
3,120
8,78
198,0
180,0
–
–
aus der rechten oberen Kammer
Sojabohnenöl
Mittelkettige Triglyceride
25,0
25,0
25,0
25,0
25,0
25,0
25,0
25,0
25,0
25,0
25,0
25,0
aus der unteren Kammer
Isoleucin
Leucin
Lysinhydrochlorid
Lysinmonohydrat
= Lysin
Methionin
Phenylalanin
Threonin
Tryptophan
Valin
Arginin
Histidinhydrochloridmonohydrat
= Histidin
Alanin
Asparaginsäure
Glutaminsäure
Glycin (Aminoessigsäure)
Prolin
Serin
Natriumhydroxid
Natriumchlorid
2,34
3,13
2,84
–
2,26
1,96
3,51
1,82
0,57
2,60
2,70
1,69
1,25
4,85
1,50
3,50
1,65
3,40
3,00
0,800
1,081
1,88
2,50
2,27
–
1,81
1,56
2,81
1,45
0,46
2,08
2,16
1,35
1,00
3,88
1,20
2,80
1,32
2,72
2,40
0,796
0,766
2,82
3,76
3,41
–
2,73
2,35
4,21
2,18
0,68
3,12
3,24
2,03
1,50
5,82
1,80
4,21
1,98
4,08
3,60
0,976
0,503
2,82
3,76
–
3,06
2,73
2,35
4,21
2,18
0,68
3,12
3,24
–
1,50
5,82
1,80
4,21
1,98
4,08
3,60
–
–
4,11
5,48
4,98
–
3,98
3,42
6,15
3,18
1,00
4,51
4,73
2,96
2,19
8,49
2,63
6,14
2,89
5,95
5,25
1,464
0,473
4,11
5,48
–
4,47
3,98
3,42
6,15
3,18
1,00
4,51
4,73
–
2,19
8,49
2,63
6,14
2,89
5,95
5,25
–
–
Sonstige Bestandteile: Citronensäure-Monohydrat, Eilecithin, Glycerol, Natriumoleat,
Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: NuTRIflex® Lipid peri: Zufuhr
von Energie, essentiellen Fettsäuren, Aminosäuren, Elektrolyten und Flüssigkeit im
Rahmen einer parenteralen Ernährung bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Katabolie, wenn orale oder enterale Ernährung unmöglich, unzureichend oder
kontraindiziert ist. NuTRIflex® Lipid basal: Zufuhr von Energie, essentiellen Fettsäuren,
Aminosäuren, Elektrolyten und Flüssigkeit im Rahmen einer parenteralen Ernährung
bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Katabolie, wenn orale oder enterale
Ernährung unmöglich, unzureichend oder kontraindiziert ist. NuTRIflex® Lipid plus:
Zufuhr von Energie, essentiellen Fettsäuren, Aminosäuren, Elektrolyten und Flüssigkeit
im Rahmen einer parenteralen Ernährung bei Patienten mit mittelschwerer Katabolie,
wenn orale oder enterale Ernährung unmöglich, unzureichend oder kontraindiziert ist.
NuTRIflex® Lipid plus ohne Elektrolyte: Zufuhr von Energie, essentiellen Fettsäuren,
Aminosäuren und Flüssigkeit im Rahmen einer parenteralen Ernährung bei Patienten mit
20
NuTRIflex®
Lipid special
[g]
NuTRIflex®
Lipid special
ohne
Elektrolyte
[g]
mittelschwerer Katabolie, wenn orale oder enterale Ernährung unmöglich, unzureichend
oder kontraindiziert ist. NuTRIflex® Lipid special: Zufuhr von Energie, essentiellen
Fettsäuren, Aminosäuren, Elektrolyten und Flüssigkeit im Rahmen einer parenteralen
Ernährung bei Patienten mit- mittelschwerer bis schwerer Katabolie, wenn orale oder
enterale Ernährung unmöglich, unzureichend oder kontraindiziert ist. NuTRIflex® Lipid
special ohne Elektrolyte: Zufuhr von Energie, essentiellen Fettsäuren, Aminosäuren und
Flüssigkeit im Rahmen einer parenteralen Ernährung bei Patienten mit mittelschwerer
bis schwerer Katabolie, wenn orale oder enterale Ernährung unmöglich, unzureichend
oder kontraindiziert ist. Gegenanzeigen: Aminosäurenstoffwechselstörungen;
Fettstoffwechselstörungen; Hyperkaliämie (elektrolytfreie Versionen: Hypokaliämie);
Hypernatriämie, (elektrolytfreie Versionen: Hyponatriämie); Instabiler Stoffwechsel
(z.B. schweres Postaggressionssyndrom, entgleiste diabetische Stoffwechsellage,
Koma ungeklärter Genese); Insulinrefraktäre Hyperglykämie, die einen Einsatz von
mehr als 6 Einheiten Insulin/Stunde erforderlich macht; Acidose; Intrahepatische
NuTRIflex®
Lipid peri
NuTRIflex®
Lipid basal
NuTRIflex®
Lipid plus
NuTRIflex®
Lipid special
[g]
NuTRIflex®
Lipid plus
ohne
Elektrolyte
[g]
[g]
NuTRIflex®
Lipid special
ohne
Elektrolyte
[g]
[g]
[g]
0,544
2,943
0,644
0,441
40
5,7
80
50
1990
(475)
1340
(320)
670
(160)
3330
(795)
4000
(955)
920
840
5,0–6,0
0,272
3,434
0,858
0,588
32
4,6
125
50
1990
(475)
2095
(500)
545
(130)
4085
(975)
4630
(1105)
1180
995
5,0–6,0
0,277
3,434
0,858
0,588
48
6,8
150
50
1990
(475)
2510
(600)
800
(190)
4500
(1075)
5300
(1265)
1540
1215
5,0–6,0
–
–
–
–
48
6,8
150
50
1990
(475)
2510
(600)
800
(190)
4500
(1075)
5300
(1265)
1350
1055
5,0–6,0
0,313
4,611
1,137
0,779
71,8
10
180
50
1990
(475)
3015
(720)
1170
(280)
5005
(1195)
6175
(1475)
2090
1545
5,0–6,0
–
–
–
–
71,8
10
180
50
1990
(475)
3015
(720)
1170
(280)
5005
(1195)
6175
(1475)
1840
1330
5,0–6,0
50
30
3,0
3,0
0,03
48
40
7,5
50
35
4,0
4,0
0,03
40
45
15
50
35
4,0
4,0
0,03
45
45
15
–
–
–
–
–
–
–
–
67
47
5,3
5,3
0,04
60
60
20
–
–
–
–
–
–
–
–
aus der unteren Kammer
Natriumacetat 3 H2O
Kaliumacetat
Magnesiumacetat 4 H2O
Calciumchlorid 2 H2O
Aminosäurengehalt (g)
Gesamtstickstoffgehalt (g)
Kohlenhydratgehalt (g)
Fettgehalt (g)
Energie in Form von Fett
(kJ/kcal)
Energie in Form von Kohlenhydraten
(kJ/kcal)
Energie in Form von Aminosäuren
(kJ/kcal)
Nicht-Protein Energie
(kJ/kcal)
Gesamtenergie
(kJ/kcal)
Osmolalität (mOsm/kg)
Osmolarität (theoret. mOsm/L)
pH-Wert
Elektrolyte (mmol):
Natrium
Kalium
Magnesium
Calcium
Zink
Chlorid
Acetat
Phosphat
Cholestase; Schwere Leberinsuffizienz; Schwere Niereninsuffizienz; Manifeste
Herzinsuffizienz; Gravierende hämorrhagische Diathesen; Akutphasen des Herzinfarktes
und Schlaganfalls; Akute thromboembolische Ereignisse, Fettembolie; Bekannte
Überempfindlichkeit gegen Bestandteile. Aufgrund der Zusammensetzung ist Nutriflex®
Lipid nicht bei Neugeborenen, Säuglingen und Kindern bis zu einem Alter von 2 Jahren
anzuwenden. Allgemeine Gegenanzeigen einer parenteralen Ernährung sind:
Instabile Kreislaufverhältnisse mit vitaler Bedrohung (Kollaps- und Schockzustände);
Unzureichende zelluläre Sauerstoffversorgung; Hyperhydratationszustände; Störungen
des Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushaltes; Akutes Lungenödem, dekompensierte
Herzinsuffizienz. Schwangerschaft und Stillzeit: Die Anwendung von Nutriflex®
Lipid Emulsionen bei Schwangeren sollte erst nach genauer Nutzen-Risiko Abwägung
erfolgen. Es wird nicht empfohlen, dass Mütter ihr Kind stillen, wenn sie eine parenterale
Ernährung benötigen. Nebenwirkungen: Mögliche Frühreaktionen bei Applikation
von Fettemulsionen sind: geringer Temperaturanstieg, Hitzegefühl, Kältegefühl,
Schüttelfrost, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Atemnot, Kopf-, Rücken-, Knochen-,
Brust- und Lendenschmerzen, Blutdruckabfall oder -anstieg (Hypotonie, Hypertonie),
Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. anaphylaktoide Reaktionen, Hautausschlag).
Als Nebenwirkungen können Hitzewallungen mit Hautrötungen (Flush) oder bläuliche
Verfärbung der Haut bei vermindertem Sauerstoffgehalt des Blutes (Cyanose)
vorkommen. Treten diese Nebenwirkungen auf, so ist die Infusion zu stoppen oder ggf.
die Infusion mit verringerter Dosierung fortzusetzen. Verschreibungspflichtig. Stand
der Informationen: NuTRIflex® Lipid basal September 2005; NuTRIflex® Lipid peri
September 2005; NuTRIflex® Lipid plus September 2005; NuTRIflex® Lipid special ohne
Elektrolyte September 2007; NuTRIflex® Lipid plus ohne Elektrolyte September 2007;
NuTRIflex® Lipid special November 2007.
Pharmazeutischer Unternehmer
B. Braun Melsungen AG, D-34209 Melsungen
21
Medikationsfehler
Produktbeschreibung
Nutriflex®
Zusammensetzung: Die gebrauchsfertige Infusionslösung 1000 ml enthält nach Mischen der Kammerinhalte:
Arzneilich wirksame Bestandteile:
aus der oberen 400 ml-Kammer
Isoleucin
Leucin
Lysinacetat
=Lysin
Lysinhydrochlorid
=Lysin
Methionin
Phenylalanin
Threonin
Tryptophan
Valin
Argininglutamat
=Arginin
und Glutaminsäure
Histidinhydrochlorid-Monohydrat
=Histidin
Glycin (Aminoessigsäure)
Alanin
Prolin
Asparaginsäure
Asparagin Monohydrat (1 H2O)
=Asparagin
Acetylcystein
=Cystein
Glutaminsäure
Ornithinhydrochlorid
=Ornithin
Serin
Tyrosin
N-Acetyl-L-tyrosin
Natriumchlorid
Kaliumacetat
Natriumacetat Trihydrat (3 H2O)
Kaliumhydrogenphosphat
Nutriflex® peri
[g]
Nutriflex® basal
[g]
Nutriflex® plus N
[g]
2,05
2,74
–
–
2,49
1,99
1,71
3,07
1,59
0,50
2,27
4,36
2,36
2,00
1,48
1,10
1,45
4,25
2,98
1,31
–
–
–
–
1,07
–
–
2,63
–
–
–
–
3,45
1,09
1,88
2,50
–
–
2,27
1,82
1,56
2,81
1,45
0,46
2,08
3,98
2,16
1,82
1,35
1,00
1,32
3,88
2,72
1,20
–
–
–
–
0,98
–
–
2,40
–
–
–
–
3,20
1,74
2,82
3,76
–
–
3,41
2,73
2,35
4,21
2,18
0,68
3,12
5,98
3,24
2,74
2,03
1,50
1,98
5,82
4,08
1,80
–
–
–
–
1,47
–
–
3,60
–
–
–
–
1,56
–
Sonstige Bestandteile: Citronensäure-Monohydrat, Wasser für Injektionszwecke.
Anwendungsgebiete: Nutriflex® peri: Hypokalorische Ernährung bei Patienten
in befriedigendem bis gutem Ernährungszustand und leichter bis mittelschwerer
Katabolie (Stickstoffverlust 10–15 g/Tag, Nahrungskarenz bis zu einer Woche); Im
Rahmen des stufenweisen Aufbaus einer totalen parenteralen Ernährung als Aufbaustufe; Komplementierend beim Übergang auf eine enterale Ernährungstherapie
und bei unzureichender enteraler/oraler Ernährung. Nutriflex® basal: Zentralvenöse
Ernährungstherapie bei Patienten mit mittelschwerer und schwerer Katabolie (Stickstoffverluste 15–20 g/Tag); Komplementierend beim Übergang auf eine enterale
Ernährungstherapie und bei unzureichender enteraler/oraler Ernährung. Nutriflex® plus N:
Zentralvenöse Ernährungstherapie bei Patienten mit mittelschwerer und schwerer
Katabolie (Stickstoffverluste 15–20 g/Tag); Komplementierend beim Übergang auf
eine enterale Ernährungstherapie und bei unzureichender enteraler/oraler Ernährung.
Nutriflex® combi: Zentralvenöse Ernährungs-therapie bei Patienten in mäßigem bis schlech-
22
Nutriflex® combi
[g]
500 ml
2,40
4,20
5,21
3,69
–
–
1,00
2,10
2,40
1,00
3,20
–
4,30
–
–
2,70
3,50
6,20
3,50
0,45
0,51
0,45
1,23
0,91
4,50
1,16
0,91
1,60
0,25
0,31
2,63
2,94
–
–
tem Ernährungszustand mit mittelschwerer und schwerer Katabolie (Stickstoffverluste
15-20 g/Tag); Komplementierend beim Übergang auf eine enterale Ernährungstherapie
und bei unzureichender enteraler/oraler Ernährung. Gegenanzeigen:
Nutriflex® darf nicht angewendet werden bei: Angeborene Aminosäurenstoffwechselstörungen; Insulinrefraktäre Hyperglykämie, die den Einsatz von mehr als 6 Einheiten
Insulin pro Stunde erfordert; Entgleiste Stoffwechsellage, z. B. dekompensierter Diabetes
mellitus, metabolische Acidose; Pathologisch erhöhte Serumelektrolytwerte; Bekannte
Überempfindlichkeit gegenüber einem der Bestandteile des Arzneimittels; Zelluläre Hypoxie, Acidose; Koma unbekannter Genese; Schwere Leberinsuffizienz; Schwere
Niereninsuffizienz mit Oligo- oder Anurie ohne Ersatztherapie; Hyperhydrationszustände; Akutes Lungenödem; Manifeste Herzinsuffizienz; Instabile Kreislaufverhältnisse mit
vitaler Bedrohung (Kollaps- und Schockzustände); Hirn- und Rückenmarksblutungen.
Aufgrund der Zusammensetzung ist Nutriflex® nicht bei Neugeborenen, Säuglingen und
Kindern bis zu einem Alter von 2 Jahren anzuwenden. Für Nutriflex® combi: Aufgrund der
aus der oberen 400 ml-Kammer
Natriumdihydrogenphosphat Dihydrat
Magnesiumacetat Tetrahydrat (4 H2O)
Calciumchlorid-Dihydrat
Zinkacetat Dihydrat (2 H2O) [mg]
Kaliumhydroxid
Natriumhydroxid
aus der unteren 600 ml-Kammer
Glucose-Monohydrat für Injektionszwecke
=Wasserfreie Glucose für Injektionszwecke
=D-Glucose
Xylitol (für Injektionszwecke)
Natriumchlorid
Kaliumchlorid
Calciumchlorid Dihydrat (2 H2O)
Natriumdihydrogenphosphat Dihydrat
Zinkacetat Dihydrat (2 H2O) [mg]
Aminosäurengehalt
Kohlenhydratgehalt
Gesamtstickstoffgehalt
Gesamtenergie (kJ/kcal)
Theoretische Osmolarität [mOsm/l]
Titrationsacidität (pH 7,4)
pH-Wert
Elektrolytkonzentrationen (mmol):
Natrium
Kalium
Magnesium
Calcium
Zink
Chlorid
Acetat
Dihydrogenphosphat-Ion
Nutriflex® peri
[g]
Nutriflex® basal
[g]
Nutriflex® plus N
[g]
–
1,07
–
6,60 mg
0,95
0,10
–
1,23
–
–
0,96
0,10
3,12
1,23
–
–
1,40
1,23
Nutriflex® combi
[g]
500 ml
–
1,07
0,59
–
–
–
54,99
50,0
–
1,30
–
0,53
–
–
35,5
50
5,1
1430/340
740 mOsm/l
# 14 mmol/l
4,8–6,0
137,50
125,00
–
1,40
–
0,53
–
–
32
125
4,6
2630/630
1140 mOsm/l
# 12 mmol/l
4,8–6,0
165,0
150,0
–
–
–
0,53
–
–
48
150
6,8
3320/790
1400 mOsm/l
# 24 mmol/l
4,8–6,0
500 ml
110,0
100,0
50,0
–
–
–
2,34
21,90 mg
50
150
8,0
3350/800
1540 mOsm/l
# 80 mmol/l
4,5–6,0
50
25
5,0
3,6
0,03
50
35
8,0
50
30
5,7
3,6
–
50
35
13
37,2
25
5,7
3,6
–
35,5
22,9
20
60
30
5,0
4,0
0,10
60
65
15
Nährstoff- und Aminosäurenrelationen nicht bei Neugeborenen, Säuglingen und Kindern
bis zum vollendeten 14. Lebensjahr anzuwenden. Es liegen noch keine ausreichenden
Daten über die Verträglichkeit von Xylit bei Niereninsuffizienz vor. Eine Anwendung der
Lösung ist bei diesen Patienten bis zum Vorliegen neuer Erkenntnisse nicht zu empfehlen. Schwangerschaft und Stillzeit: Es liegen keine klinischen Daten über exponierte
Schwangere vor. Daher wird empfohlen, Nutriflex® bei Schwangeren erst nach sorgfältiger Nutzen-Risiko Abwägung anzuwenden. Es wird nicht empfohlen, dass Mütter ihr
Kind stillen, während sie eine parenterale Ernährung erhalten. Für Nutriflex® combi:
Da bisher noch keine ausreichenden Erfahrungen zur Verträglichkeit von Xylit in Schwangerschaft und Stillzeit vorliegen, kann eine Anwendung der Lösung in dieser Zeit nicht
empfohlen werden. Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung:
Vorsicht ist bei erhöhter Serumosmolarität geboten. Vor Anwendung sind Störungen
des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts (z. B. Hyperhydratation, Hyponatriämie)
zu korrigieren. Bei Leber- und Niereninsuffizienz ist eine individuelle Dosierung
erforderlich. Während der Dauer der parenteralen Therapie sind der Wasser- und Elektrolythaushalt, die Serumosmolarität, der Säure-Basen Haushalt, der Blutzuckerspiegel, der
Serum-Harnstoff und die Leberwerte zu überwachen. Für eine vollständige parenterale
Ernährung ist auch die Zufuhr von essentiellen Fettsäuren, Vitaminen und Spurenelemente
notwendig. Nutriflex® darf wegen der Gefahr einer Pseudoagglutination nicht zusammen
mit Blut im selben Infusionssystem verabreicht werden. Nebenwirkungen: Bei Beachtung
der Gegenanzeigen, Dosierungsempfehlungen und Hinweise nicht bekannt. Gelegentlich,
d. h. bei mehr als 1 von 1000, aber weniger als 1 von 100 behandelten Patienten, können
Erbrechen oder Übelkeit auftreten. Verschreibungspflichtig. Stand der Informationen:
Nutriflex® peri Januar 2010; Nutriflex® basal Januar 2010; Nutriflex® plus N August 2008;
Nutriflex® combi Mai 2010.
Pharmazeutischer Unternehmer
B. Braun Melsungen AG, D-34209 Melsungen
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Diese wissenschaftliche Übersicht richtet sich an Fachpersonal in der Patientenversorgung. Sie basiert auf der Auswertung der Fachliteratur und der Leitlinien. Dies ist gedacht als Einführung in die typischen Risiken der Infusionstherapie, um das Fachpersonal aufmerksamkeits- und bewusstseinsschärfend
auf diese Probleme hinzuweisen. In seiner summarischen Form beschränkt sich der Text auf eine Übersicht, die nicht alle speziellen Bedingungen berücksichtigen kann und soll. Bei nicht korrekter Auslegung der Hinweise übernimmt B. Braun keine Verantwortung für die möglichen Konsequenzen therapeutischer Maßnahmen auf der Grundlage dieser Übersicht.
B. Braun Melsungen AG | Hospital Care | 34209 Melsungen | Deutschland
Tel. +49 5661 71-0 | www.bbraun.de | www.sichereinfusionstherapie.de
B. Braun Austria GmbH | Otto-Braun-Str. 3-5 | 2344 Maria Enzersdorf | Österreich
Tel. +43 2236 465 41-0 | Fax +43 2236 484-79 | www.bbraun.at
B. Braun Medical AG | Seesatz 17 | 6204 Sempach | Schweiz
Tel. +41 58 258 50-00 | Fax +41 58 258 60-00 | www.bbraun.ch
B.03.02.12/1 Nr. 6032350 Stand: 02/2012
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