Medikationsfehler Risikoprävention in der Infusionstherapie Medikationsfehler Definition Medikationsfehler — Definition: Ein Medikationsfehler ist ein Fehler bei der Verordnung, Ausgabe oder Anwendung eines Arzneimittels, unabhängig davon, ob ein solcher Fehler nachteilige Konsequenzen hat oder nicht [1-5]. 2 Parenterale Medikationsfehler sind ein hohes Sicherheitsrisiko auf Intensivstationen und eines der Hauptprobleme der Gesundheitsversorgung [6-8]. Medikationsfehler führen in einer bereits kritisch kranken Population nachweislich zu erhöhter Morbidität und Mortalität [9]. Valentin et al. zeigten in ihrer vor kurzem veröffentlichten multinationalen nicht-interventionelle Querschnittsstudie auf, dass Medikationsfehler unabhängig vom untersuchten Land, der Konzeption von Intensivstationen und der Struktur des Gesundheitssystems ein generelles Muster aufweisen [10]. Laut dem USInstitute of Medicine ist in Kliniken “bei einem typischen Patienten pro Tag ein Anwendungsmedikationsfehler anzunehmen” [11]. Begriff Beschreibung* Beispiel [13] Unerwünschtes Ereignis (UE) Jede Gesundheitsstörung bei einem Patienten unter Behandlung mit einem Arzneimittel, unabhängig vom Kausalzusammenhang [12] Traumatischer Tod unter der Einnahme von Lovastatin Unerwünschte Arzneimittelwirkung (UAW) Gesundheitsstörung in direktem Kausalzusammenhang mit einem Arzneimittel in normaler Dosierung [12] Durch Metoprolol ausgelöste dekompensierte Herzinsuffizienz Unerwünschtes Arzneimittelereignis (UAE) Gesundheitsstörung in Zusammenhang mit Arzneimitteltherapie [14,15] Hämatom infolge Tirofiban-Überdosierung Gesundheitliche Schädigung durch Mögliche gesundheitliche Schädigung durch Medikationsfehler Fehler bei der Verordnung, Ausgabe oder Anwendung eines Arzneimittels, unabhängig davon, ob ein solcher Fehler nachteilige Konsequenzen hat oder nicht [1-5] Bei der Verlegung auf die internistische Station wurde die Verordnung von Prednisolon nicht erneuert Umstände, unter denen die Anwendung eines Arzneimittels zu einer Gesundheitsstörung hätte führen können, aber keine Gesundheitsstörung des Patienten entstand [13] Patient erhielt Felodipin, das einem anderen Patienten verordnet worden war, erlitt aber keinen Blutdruckabfall Keine gesundheitliche Schädigung Mögliches unerwünschtes Arzneimittelereignis * Die Beschreibungen stammen aus den zitierten Quellen. Definitionen siehe Originaltext. Tabelle 1: Relevante Definitionen Medikationsfehler kommen häufiger vor als unerwünschte Arzneimittelereignisse, führen aber nur in weniger als 1 % der Fälle zu einer Gesundheitsstörung. Ungefähr 25 % aller unerwüschten Arzneimittelereignisse sind durch Medikationsfehler verursacht [13], siehe grün schattierter Bereich in Abbildung 1 (rechts). Unerwünschte Arzneimittelreaktion = Gesundheitsstörung in direktem Kausalzusammenhang mit der Gabe eines Arzneimittels in üblicher Dosierung; siehe dunkelgrau schattierter Bereich (z. B. durch Metoprolol ausgelöste dekompensierte Herzinsuffizienz). Medikationsfehler Unerwünschtes Arzneimittelereignis = Durch Arzneimitteltherapie verursachte Gesundheitsstörung (z. B. Hämatom infolge Tirofiban-Überdosierung). Hellgrau schattierter Bereich = Nicht schwerwiegende Gesundheitsstörung bei sachgerechter Dosistitration und Krankheitsrizidiv nach sachgerechter Dosisreduzierung/sachgerechtem Absetzen des Arzneimittels; werden generell in Studien unerwünschter Arzneimittelereignisse nicht einbezogen. Abbildung 1: Beziehung zwischen den Schlüsselbegriffen 3 Medikationsfehler Ursachen Ursachen Die meisten Medikationsfehler entstehen nicht in Notfallsituationen, sondern bei der Ausführung klinischer Routineaufgaben [10]. Die Fehlerquelle kann auf jeder Stufe des Prozesses liegen, angefangen von der Verordnung einer Infusion bis zu ihrer Verabreichung [16]. Dieser komplexe Vorgang [17] kann zu einer breiten Fehlerpalette führen [18-23] (Abb. 2). Die Häufigkeit der unerwünschten Ereignisse lässt sich oft auf die Fehlbarkeit der Menschen zurückführen. Die wegweisende Studie von Wilson et al. [24] zeigte, dass menschliches Versagen einen signifikanten Faktor darstellt. Bei den meisten (81 %) unerwünschten Ereignissen in dieser Studie fand sich ein Zusammenhang mit einem oder mehreren menschlichen Faktoren wie zum Beispiel unzureichendes Wissen, mangelnde Sorgfalt oder Unachtsamkeit. Lediglich bei weniger als 1 % der Ereignisse, die als weitgehend vermeidbar beurteilt wurden, gab es keinen Zusammenhang mit menschlichem Versagen. Auch in anderen Studien zeigte sich, dass menschliches Versagen ein Schlüsselfaktor ist, der zu unerwünschten Ereignissen beiträgt [25-29]. Quellen von Medikationsfehlern Fehlerhafte Verwechslung Dokumentation von Patienten (z. B. Niederschrift nach (z. B. Ablenkung oder Unmündl. Anweisung, Digita- terbrechung bei der Arzlisierung von Notizen) neimittelverabreichung) Falsches / fehlendes / überschrittenes Verfalldatum Fehler bei der Berechnung der Wirkstoffkonzentration Verwechslung von Arzneimitteln (z. B. unzureichende Beleuchtung während der Nachtschicht, ähnliche Arzneimittelbezeichnungen und -packungen) Verwendung ungeeigneter Trägerlösungen Medikationsfehler Kontamination von Lösungen Schwierigkeiten bei der Durchführung bestimmter i. v.-Präparationstechniken (z. B. Verwendung mehrerer kleiner Fläschchen für eine einzige Anwendung) Falsche Lagerung Unzureichende Vermischung der Inhaltsstoffe (z. B. unzureichendes Auflösen von Arzneimitteln in Pulverform) Inkompatibilitäten (z. B. wegen unterschiedlicher pH-Werte) Abbildung 2: Risikoquellen für Medikationsfehler 4 Adsorption (Behälter / Infusionsbesteck) Falsches oder fehlendes Etikett Falsche Infusionsrate Unvollständige Verabreichung des Behälterinhalts Typische Beispiele für Auslöser von Medikationsfehlern Vor allem zwei Faktoren lassen die Häufigkeit von Medikationsfehlern ansteigen [10]: n Arbeitsbelastung des Pflegepersonals (Verhältnis Patienten zu Pflegekräften, Belegungsrate, Zahlenverhältnis Betten pro Pflegepersonal) n Größe der Intensivstation (Komplexität der Organisation) Lagerung von Medikamenten mit hohem Risikopotential (KCl) unmittelbar neben einer Standardlösung (NaCl). Gleiche Spritzengröße, aber unterschiedliche Skalierung. Ähnlich aussehende Etiketten — ähnliche klingende Arzneimittelbezeichnungen. 5 Medikationsfehler Folgen Fehler und Unregelmäßigkeiten bei der Zubereitung intravenös zu verabreichender Arzneimittel können eine Vielzahl von Konsequenzen haben, die harmlos, schwerwiegend oder tödlich sein können. Der Schweregrad hängt vom verabreichten Arzneimittel und von spezifischen Faktoren im Einzelfall ab. Nahezu jeder Medikationsfehler führt zu einer falschen Dosierung des Arzneimittels (Tab. 2). Entweder erhält der Patient mehr oder weniger als die verordnete Dosis. Falsche Dokumentation oder fehlerhafte Kennzeichnung kann noch sehr viel schwerwiegendere Konsequenzen haben als eine falsche Dosierung. Solche Fehler können zur Anwendung am falschen Patienten oder der verordneten Arzneimittel führen. Es besteht außerdem die Gefahr der Verabreichung über einen falschen Verabreichungsweg oder der Verabreichung zu einem falschen Zeitpunkt oder einer falschen Verabreichungsdauer. Weitere Fehlerquelle kann das Versäumen der Arzneimittelverabreichung darstellen. Diese Medikationsfehler können sogar zu Nebenwirkungen und Infektionen führen. Ursachen Konsequenzen Falscher Falsche Falsche VerabVerabVerab reichungs- reichungs- reichungsweg zeit rate Falsche Dosierung Falscher Patient Falsches Arzneimittel Falsche Dokumentation n n n n Falsche Etikettierung n n n n Falsche Kalkulation n Schwierige Zubereitungstechniken n Unvollständige Entleerung n Adsorption (Behälter / Infusionsbesteck) n Falsche Flussrate n Unzureichende Vermischung von Inhaltsstoffen n Inkompatibilitäten n n Ungeeignete Trägerlösung n n Lösung kontaminiert n n Falsche Lagerung n n Falsches / fehlendes / überschrittenes Verfalldatum n n n n n n n n n Tabelle 2: Ursachen von Medikationsfehlern und daraus resultierende Medikationsvorfälle 6 Verabreichung versäumt NebenInfektionen wirkungen n n n Seit Anfang der Siebziger Jahre wurden mehr und mehr Studien zur Häufigkeit parenteraler Medikationsfehler veröffentlicht [30]. Die britische National Patient Safety Agency hat Zahlen zusammengestellt, welche Typen von Medikationsfehlern in welcher anteiligen Häufigkeit vorkommen (Abb. 3). Hierzu wurden mehr als 14.000 Berichte über Vorfälle mit injizierbaren Medikamenten in einem Zeitraum von 18 Monaten ausgewertet [31]. In mehr als 4.000 Fällen (28,9 % des Gesamtaufkommens) bestand der häufigste Medikationsfehler in falscher Dosierung, falscher Wirkstärke oder falscher Verabreichungshäufigkeit des verordneten Arzneimittels. Falsche Dosierung, Wirkstärke oder Verabreichungshäufigkeit Wirkstoff / Inhaltsstoff vergessen Typ des Medikationsvorfalls Falsches Arzneimittel / falscher Wirkstoff Falsche Menge Typ des Medikationsvorfalls Falscher Verabreichungsweg Falsches / vertauschtes / fehlendes Etikett Falsche Formulierung Falsche Zubereitungs- / Verabreichungsmethode Falsche Zuordnung von Patient und Arzneimittel Falsches / fehlendes / überschrittenes Verfalldatum Falsche Lagerung Andere 0% 5% 10 % 15 % 20 % 25 % 30 % 35 % Abbildung 3: Anteilige Häufigkeit von Medikationsvorfällen in Prozent [31] 7 Medikationsfehler Folgen Kosten Unerwünschte Ereignisse verursachen beträchtliche Kosten infolge der zusätzlich erforderlichen Behandlung und des verlängerten Krankenhausaufenthalts. Die Auswertung von Krankenakten ergibt mit großer Regelmäßigkeit, dass ein unerwünschtes Ereignis die Liegezeit des betroffenen Patienten im Krankenhaus um durchschnittlich sechs bis acht Tage verlängert. Werden alle finanziellen Folgen berücksichtigt und diese Ergebnisse auf nationaler Ebene hochgerechnet, zeigt sich, dass die Kosten gigantisch sind [32]. In Großbritannien machen allein schon die Kosten der verlorenen Betten-Belegungstage infolge vermeidbarer unerwünschter Ereignisse eine Milliarde britische Pfund aus [33]. Die Kosten sind noch weit höher, wenn Einkommensminderung, Invalidenrenten und andere wirtschaftliche Folgen einbezogen werden. Laut Bericht des US-Institute of Medicine entstehen durch vermeidbare Medikationsfehler in US-amerikanischen Kliniken geschätzte Gesamtkosten (einschließlich der direkten Kosten der zusätzlich erforderlichen medizinischen Versorgung infolge solcher Fehler sowie der indirekten Kosten durch entgangenes Einkommen, verminderte Haushaltsproduktivität und Invalidität) zwischen 17 Milliarden und 29 Milliarden US-Dollar pro Jahr [34]. Untersuchungen in Australien ergaben, dass die Gesamtkosten unerwünschter Ereignisse 15,7 % der Gesamtaufwendungen für direkte Krankenhauskosten ausmachen [35]. Ebenso relevant ist der individuelle Schaden, der Patienten durch unerwünschte Ereignisse entsteht. Das Mortalitätsrisiko von Patienten, die ein unerwünschtes Ereignis erleiden, ist um das Vier- bis Siebenfache höher als das von Patienten, bei denen kein unerwünschtes Ereignis auftritt [35]. Vincent et al. [32] stellten fest, dass 19 % der unerwünschten Ereignisse zu körperlichen Beeinträchtigungen von mittlerem Schweregrad führten, 6 % zu bleibenden Schäden und 8 % zum Tod. 8 Bsp. für Komplikationen infolge von Medikationsfehlern1 Tod Blutung Hypotonie Herzstillstand Schock Blutdruckabfall (<50 / 30 mmHg) Red-Man-Syndrom Störung der kardialen Reizleitung Kein Ansprechen auf die antibiotische Therapie Extrapyramidale Symptome Reinfektion Antibiotikaresistenz Schwerhörigkeit Tinnitus Thrombophlebitis Blutgefäßschädigung Schweregrad Klinische Therapie Krankenhausverweildauer Zusätzliche Kosten3,4 (Dean + Barber2, Skala 1-10) Intensivmedizinische Behandlung (Therapie / Überwachung / Ernährung usw.) 4–30 Tage Intensivstation + 4–30 Tage Normalstation 7.556 € - 56.670 € Intensivstation / Intermediate Care (Beobachtung / Überwachung / Therapie) 1–7 Tage RICU* + 1–7 Tage Normalstation 1.136 € - 7.952 € Geringe Beeinträchtigung (Skalenwert <3) Lokale Behandlung (keine zusätzliche Überwachung) 0 Tage Intensivstation + 0–1 Tag Normalstation 0 € - 382 € Keine Beeinträchtigung (Skalenwert 0) Keine Komplikation beim Patienten 0 Tage Intensivstation 0 Tage Normalstation 0€ Schwere Beeinträchtigung (Skalenwert >7) Mittelschwere Beeinträchtigung (Skalenwert 3 – 7) Medikationsfehler Literatur: * RICU, Resident ICU, Intensivstation mit dediziertem Assistenzarzt Abbildung 4: Schätzung potentieller zusätzlicher Kosten infolge von Komplikationen, die durch Medikationsfehler verursacht sind. Zur besseren Zuordnung der jeweiligen Komplikation zu den kalkulierten Kosten wurden Schweregrade (Dean + Barber, Skala 1) eingeführt. Finanzielle Auswirkungen Die nachteiligen Auswirkungen von Medikationsfehlern führen zur Verlängerung der Verweildauer im Krankenhaus und zur Zunahme der KlinikGesamtkosten. Schwere Komplikationen infolge von Medikationsfehlern können dem Gesundheitsdienstleister zusätzliche Kosten im Einzelfall von bis zu 56.670 € verursachen. Risikobedingte Kosten für den Gesundheitsdienstleister Die dem Risiko zuzuschreibende Kostenbelastung kann anhand der damit zusammenhängenden Kosten für die klinische Behandlung und den verlängerten Klinikaufenthalt ermittelt werden. Die Grundlage sind die durchschnittlich pro Tag entstehenden Kosten [Gianino 2007, Bertolli 2005] der zu erwartenden klinischen Therapie. Abb. 4 zeigt die rechnerischen Ergebnisse für bestimmte Komplikationskategorien. Fazit Für den Gesundheitsdienstleister bedeutet es eine Budgetschonung, wenn Medikationsfehler vermieden werden. Hinsichtlich schwerer Komplikationen, die eine umfangreiche intensivmedizinische Behandlung mit mehrtägigem Klinikaufenthalt erfordern, kann die Einsparung zwischen 7.556 € und 56.670 € betragen. 9 Medikationsfehler Die Prävention von Medikationsfehlern und die Gewährleistung einer sicheren Behandlung der Patienten erfordern das Zusammenwirken von produktbezogenen und organisatorischen Maßnahmen. Produkt-Maßnahmen Präventionsstrategien Standardkonzentrationen, die von Apotheke / Hersteller vorgefertigt werden [2,21,36,37] Etikettierung / Farbkodierungskonzept [38,39] Kompatibilitätsdatenbanken [40] Das Gesamtsystem wird umso sicherer, je mehr aufeinanderfolgende Sicherheitschecks eingebaut werden. Abbildung 5 zeigt konkrete Präventionsstrategien, die in die klinische Routine integriert werden können. Organisatorische Maßnahmen Ziel ist es, dass alle Mitarbeiter in der Patientenversorgung die „9-R-Regeln“ (siehe grün schattierter Kasten ganz rechts) befolgen. Umfassende Aus- und Fortbildung aller beteiligten Mitarbeiter [2,10,21,44] Unterschiedliche Aufbewahrungsbereiche für relevante Substanzen (z. B. konzentriertes Kaliumchlorid) [45] Abbildung 5: Beispiele für die Prävention von Medikationsfehlern 10 Intuitiv bediendbare Pumpen für die i.v.Verabreichung mit integrierten WirkstoffDatenbanken [10,41-43] Produkt-Maßnahmen Strichcode / Datamatrixcode für Zubereitungsdaten für die sichere Patientenzuordnung [10] Stationsbegleitender klinischer Pharmazeut [46,47] VorfallsBerichtssystem [10,47,48] Organisatorische Maßnahmen Prevention der wirksamen Prävention 9-R-Regeln n Right patient Richtiger Patient n Right documention n Right drugMedikament Richtiges n Right action n n Right form Right route Richtiger Verabreichungsweg n n Right response Right timeVerabreichungszeitpunkt Richtiger n Right dose Richtige Dosierung n Richtige Dokumentation n Richtiges Handeln n Richtige Arzneiform n Richtige Reaktion 11 Medikationsfehler Risikoprävention Pharmazeutika Gebrauchsfertige Substanzen in Ecoflac® plus n Gebrauchsfertige Arzneimittel von B. Braun für die direkte, einfache und anwenderfreundliche Infusion, wie z. B. Gentamicin B. Braun und Midazolam B. Braun. n Kompliziertes Mischen und mehrfache Vorbereitungsschritte entfallen n Reduziertes Medikationsfehlerrisiko durch einfache Dosisberechnung NuTRIflex® System Das NuTRIflex® System ist das “infusionsfertige” Mehrkammerbeutel-System für eine parenterale Ernährung (TPN). Für mehr Anwenderfreundlichkeit und Sicherheit. n Weniger Schritte der Medikationszubereitung, geringerer Zeitaufwand im Vergleich zu selbst zusammengestellten Produkten n Latex-, DEHP- und PVC-frei. Kennzeichnungskonzept Pharmazeutika von B. Braun tragen durch ein integriertes Etiketten- und Verpackungskonzept zur Vermeidung von Medikationsfehlern bei. Lösungs- und Medikationskategorien lassen sich durch die Farbkodierung und die extra große Beschriftung relevanter Angaben leicht unterscheiden. Ecoflac® plus besteht aus Polyethylen medizinischer Qualität. Das Behältermaterial ist chemisch inert, toxikologisch unbedenklich und frei von PVC, Weichmachern und anderen Verbindungen, die in die Lösung gelangen können. ConComp® Kostenlose Datenbank zu den mit Ecoflac® plus kompatiblen Substanzen. n Enthält Informationen zu Wechselwirkungen zwischen Arzneistoffen, Trägerlösungen und Behältermaterialien. n Bietet eine Übersicht über die Fachliteratur zur Kompatibilität von Arzneistoffen und Behältern. 12 B. Braun Space Perfusor® und Infusomat® sind Infusionspumpen, die mit einer integrierten Medikamentenbibliothek ausgestattet sind und individuell an die Struktur der Klink angepasst werden können. n Festlegen von Soft- und Hardlimits, n Vermeidung von Dosierungsfehlern. B. Braun Space Online Suite ermöglicht die Vernetzung von Infusionspumpen und bietet eine Reihe von Anwendungen, die die Prozesse um die Infusionstherapie sicherer gestalten. n Aktuelle, stationsspezifische Medikamentendatenbanken. n Überwachung sämtlicher Infusionspumpen einer Station. B. Braun Space GlucoseControl ermöglicht sicheres und effizientes Blutzuckermanagement. Es realisiert verlässlich die Einstellung auf normale Blutzuckerwerte kritisch kranker Patienten und reduziert so das Risiko von Hypo- oder Hyperglykämien n Intelligenter, selbstlernender Dosierungsalgorithmus. n Bezieht die enterale und parenterale Ernährung in die Berechnung mit ein und legt die genaue Insulinrate und den Zeitpunkt der nächsten Blutzuckermessung fest. Medizintechnik Certofix® Multilumenkatheter Zentraler Venenkather für die anspruchsvolle und vielfältige Infusionstherapie. Multilumen-Katheter verhindern Inkompatibilitäten und wirken damit präventiv gegenüber Medikationsfehlern: n Separate Lumina (distal, medial, proximal) bieten dem Anwender die Möglichkeit, Lösungen bzw. Pharmaka, die miteinander inkompatibel sind, räumlich getrennt zu applizieren. n Versetzt angeordnete seitliche Austritts-Öffnungen verhindern den direkten Kontakt der unterschiedlichen Lösungen. Intrafix® SafeSet – Präzise Rollenklemme und schlüssiges Verpackungskonzept n Eine hochpräzise Rollenklemme sorgt für punktgenaue Einstellung der Tropfrate - auch bei geringsten Flussraten. n Das neue Verpackungskonzept erlaubt eine sichere Unterscheidung der verschiedenen Produktvarianten. Piktogramme und Symbole erleichtern die Auswahl des passenden Bestecks. 13 Medikationsfehler Literatur Literatur [1] Craven DH, Hirnle CJ (2007) Fundamentals of nursing – human death and function. 5th Edition, Philadelphia: Lippincott Williams & Wilkins 29: 566 [2] Cousins DH, Sabatier B, Begue D, Schmitt C, Hoppe-Tichy T (2005) Medication errors in intravenous drug preparation and administration: a multicentre audit in the UK, Germany and France. QSHC 14: 190-195 [3] Douglas JB, Hedrick C (2001) Pharmacology Infusion therapy in clinical practice. Philadelphia: Saunders 176-208 [4] Friedman AL, Geoghegan SR et al. (2007) Medication errors in the outpatient setting: classification and root cause analysis. Arch Surg 142; 3: 278-288 [5] Williams DJP (2007) Medication errors. J R Coll Physicians Edinb 37: 343-346 [6] Calabrese AD, Erstad BL, Brandl K, Barletta JF, Kane SL, Sherman DS (2001) Medication administration errors in adult patients in the ICU. 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Braun 1 mg/ml Infusionslösung Gentamicin B. Braun 3 mg/ml Infusionslösung Zusammensetzung 1mg/ml Infusionslösung: 1ml der Infusionslösung enthält Gentamicinsulfat, entsprechend 1mg Gentamicin. Eine Flasche zu 80ml enthält 80mg Gentamicin. 3mg/ml Infusionslösung: 1ml der Infusionslösung enthält Gentamicinsulfat, entsprechend 3mg Gentamicin. Eine Flasche zu 80ml enthält 240mg Gentamicin. Eine Flasche zu 120ml enthält 360mg Gentamicin. Anwendungsgebiete: Zur Therapie von schweren Infektionen durch gentamicinempfindliche Bakterien, wenn weniger toxische antimikrobielle Substanzen keine Wirkung zeigen. Gentamicin B. Braun 1 mg/ml und Gentamicin B.Braun 3mg/ml sollte bei allen Indikationen mit Ausnahme von komplizierten Harnwegsinfektionen nur in Kombination mit anderen relevanten Antibiotika (in erster Linie zusammen mit einem Beta-LactamAntibiotikum oder mit einem gegen anaerobe Bakterien wirksamen Antibiotikum) angewendet werden. Unter diesen Bedingungen kann Gentamicin B. Braun 1mg/ml und Gentamicin B. Braun 3mg/ml bei folgenden Indikationen angewendet werden: – Komplizierte und rezidivierende Harnwegsinfektionen; – Nosokomiale Infektionen des unteren Respirationstrakts, einschließlich schwerer Pneumonie; – Intraabdominelle Infektionen, einschließlich Peritonitis; – Infektionen der Haut und des Weichteilgewebes, einschließlich schwerer Verbrennungen; – Septikämie, einschließlich Bakteriämie; – Therapie der bakteriellen Endokarditis; – Therapie von Infektionen nach chirurgischen Eingriffen. Die allgemein anerkannten Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antibakteriellen Wirkstoffen sind zu berücksichtigen. Gegenanzeigen: – Überempfindlichkeit gegen Gentamicin, andere Aminoglykoside oder einen der sonstigen Bestandteile. – Myasthenia gravis. Midazolam B. Braun 1 mg/ml Injektionslösung Midazolam B. Braun 5 mg/ml Injektionslösung. Zusammensetzung Midazolam 1 mg/ml – 5 ml: 5 mg Midazolam (als Midazolam-HCl) – 50 ml: 50 mg Midazolam (als Midazolam-HCl) - 100 ml: 100 mg Midazolam (als Midazolam-HCl) Midazolam 5 mg/ml – 1 ml: 5 mg Midazolam (als Midazolam-HCl) – 3 ml: 15 mg Midazolam (als Midazolam-HCl) –10 ml: 50 mg Midazolam (als Midazolam-HCl)* *10 ml Midazolam 5 mg/ml unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz Anwendungsgebiete: Analgosedierung (bei erhaltenem Bewusstsein) vor und während diagnostischer Verfahren und therapeutischer Eingriffe mit oder ohne Lokalanästhesie Anästhesie Prämedikation vor Anästhesieeinleitung, Anästhsieeinleitung (nur bei Erwachsenen), als sedierende Komponente bei Kombinationsnarkosen (nur bei Erwachsenen), Sedierung auf der Intensivstation Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Midazolam, Benzodiazepine oder einen der sonstigen Bestandteile; Analgosedierung bei Patienten mit schwerem Atemversagen oder akuter Atemdepression 18 Nebenwirkungen: Unter bestimmten Bedingungen zeigt Gentamicin ototoxische und/oder nephrotoxische Wirkung. Nierenfunktionsstörungen werden häufig bei mit Gentamicin behandelten Patienten beobachtet und sind für gewöhnlich nach Absetzen des Arzneimittels reversibel. In den meisten Fällen steht eine Nephrotoxizität mit einer übermäßig hohen Dosierung bzw. einer verlängerten Behandlung, vorbestehenden Nierenanomalien oder andere Substanzen mit nephrotoxischem Potential in Zusammenhang. Superinfektion (mit gentamicinresistenten Keimen), pseudomembranöse Colitis. Dyskrasie; Thrombozytopenie, Retikulozytopenie, Leukopenie, Eosinophilie, Granulozytopenie, Anämie. Überempfindlichkeitsreaktionen unterschiedlichen Schweregrades: von Exanthem und Juckreiz, über Arzneimittelfieber bis hin zu schweren akuten Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaxie) und anaphylaktischem Schock. Hypokaliämie, Hypokalzämie, Hypomagnesiämie, Pseudo-Bartter-Syndrom bei längerfristiger (über 4 Wochen) hoch dosierter Behandlung, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust. Hypophosphatämie. Verwirrtheit, Halluzinationen, Depressionen. Polyneuropathien, periphere Parästhesien, Enzephalopathie, Krampfanfälle, neuromuskuläre Blockade, Schwindelgefühl, Vertigo, Gleichgewichtsstörungen, Kopfschmerzen, Sehstörungen, Vestibularisschädigung, Minderung des Hörvermögens, Menière-Krankheit, Tinnitus, Hypotonie, Hypertonie, Erbrechen, Übelkeit, vermehrter Speichelfluss, Stomatitis. Aspartat-Aminotransferase (AST) erhöht, AlaninAminotransferase (ALT) erhöht, alkalische Phosphatase (AP) erhöht (alle reversibel). Allergisches Hautexanthem. Gerötete Haut Toxische epidermale Nekrolyse, StevensJohnson-Syndrom, Erythema multiforme, Alopezie. Erhöhte Körpertemperatur. Schmerzen an der Injektionsstelle. Stand der Information August 2011; verschreibungspflichtig Pharmazeutischer Unternehmer B. Braun Melsungen AG, D-34209 Melsungen Nebenwirkungen: Generalisierte Überempfindlichkeitsreaktionen: Hautreaktionen, kardiovaskuläre Reaktionen, Bronchospasmus, anaphylaktischer Schock, Verwirrtheit, Euphorie, Halluzinationen. Paradoxe Wirkungen wie Agitiertheit, Hyperaktivität, Feindseligkeit, Wutausbrüche, Aggressivität, paroxysmale Erregung und tätliches Verhalten. Benommenheit und längere Sedierungsdauer, verminderte Wachheit, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Ataxie, postoperative Sedierung, anterograde Amnesie. Konvulsionen. Körperliche Abhängigkeit mit Entzugserscheinungen einschließlich Entzugskrämpfen. Paradoxe Wirkungen wie unfreiwillige Bewegungen (einschließlich tonischer/klonischer Krämpfe und Muskeltremor). Schwere unerwünschte kardiale Wirkungen: Herzstillstand, Veränderungen der Herzfrequenz. Hypotonie, Vasodilatation. Schwere unerwünschte respiratorische Wirkungen: Atemdepression, Apnoe, Atemstillstand, Dyspnoe, Laryngospasmus. Übelkeit, Erbrechen, Schluckauf, Verstopfung, Mundtrockenheit. Hautausschlag, urtikarielle Reaktion, Juckreiz. Erythem und Schmerzen an der Injektionsstelle, Thrombophlebitis, Thrombose. Stand der Information 01/2012; Verschreibungspflichtig Pharmazeutischer Unternehmer B. Braun Melsungen AG, D-34209 Melsungen Isotone Kochsalz-Lösung 0,9 % Braun Infusionslösung Stand der Information: 03/2010. Zusammensetzung: 1000 ml Infusionslösung enthalten: Natriumchlorid 9,0 g. Elektrolyte: Natrium 154 mmol/l, Chlorid 154 mmol/l. Anwendungsgebiete: Flüssigkeits- und Elektrolytsubstitution bei hypochlorämischer Alkalose, Chloridverluste, kurzfristiger intravasaler Volumenersatz, hypotone Dehydratation, isotone Dehydratation, Trägerlösung für Elektrolytkonzentrate und kompatible Medikamente, zur Wundbehandlung und zur Befeuchtung von Tüchern und Verbänden. Gegenanzeigen: Isotone Kochsalz-Lösung 0,9 % Braun darf nicht angewendet werden bei Hyperhydratationszuständen. Warnhinweise: Bei der Anwendung kann es zu Hypernatriämie und Hyperchlorämie kommen. Apothekenpflichtig. Isotone Natriumchloridlösung 0,9 % Braun Injektionslösung Stand der Information: 10/2012. Zusammensetzung: 100 ml Lösung enthalten: Natriumchlorid 0,9 g. Elektrolytkonzentrationen: Natrium 154 mmol/l, Chlorid 154 mmol/l. Anwendungsgebiete: Trägerlösung für kompatible Elektrolytkonzentrate und Medikamente. Gegenanzeigen: –keine– Nebenwirkungen: Nebenwirkungen sind bei bestimmungsgemäßer Anwendung nicht zu erwarten. Apothekenpflichtig. Pharmazeutischer Hersteller: B. Braun Melsungen AG Carl-Braun-Straße 1 34212 Melsungen Postanschrift: 34209 Melsungen Tel.: 05661/71-0 Fax: 05661/71-4567 Pharmazeutischer Hersteller: B. Braun Melsungen AG Carl-Braun-Straße 1 34212 Melsungen Postanschrift: 34209 Melsungen Tel.: 05661/71-0 Fax: 05661/71-4567 19 Medikationsfehler Produktbeschreibung NuTRIflex® Lipid Zusammensetzung: Die gebrauchsfertige Infusionslösung 1000 ml enthält nach Mischen der Kammerinhalte: Arzneilich wirksame Bestandteile: NuTRIflex® Lipid peri NuTRIflex® Lipid plus [g] [g] NuTRIflex® Lipid plus ohne Elektrolyte [g] aus der linken oberen Kammer (Glucoselösung) Glucose-Monohydrat = wasserfreie Glucose Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat Zinkacetat-Dihydrat [mg] 70,4 64,0 0,936 5,30 132,0 120,0 1,870 5,26 132,0 120,0 – – 158,4 144,0 2,496 7,02 158,4 144,0 – – aus der rechten oberen Kammer (Fettemulsion) Raffiniertes Sojaöl Mittelkettige Triglyceride 20,0 20,0 20,0 20,0 20,0 20,0 20,0 20,0 20,0 20,0 aus der unteren Kammer (Aminosäurenlösung) Isoleucin Leucin Lysinhydrochlorid = Lysin Lysinmonohydrat = Lysin Methionin Phenylalanin Threonin Tryptophan Valin Arginin Histidinhydrochlorid-Monohydrat = Histidin Alanin Asparaginsäure Glutaminsäure Glycin Prolin Serin Natriumhydroxid Natriumchlorid 1,87 2,50 2,27 1,81 1,57 2,81 1,46 0,46 2,08 2,16 1,35 1,00 3,88 1,20 2,80 1,32 2,72 2,40 0,640 0,865 2,26 3,01 2,73 2,18 1,88 3,37 1,74 0,54 2,50 2,59 1,62 1,20 4,66 1,44 3,37 1,58 3,26 2,88 0,781 0,402 2,26 3,01 – 2,45 2,18 1,88 3,37 1,74 0,54 2,50 2,59 – 1,20 4,66 1,44 3,37 1,58 3,26 2,88 – – 3,28 4,38 3,98 3,18 2,74 4,92 2,54 0,80 3,60 3,78 2,37 1,75 6,79 2,10 4,91 2,31 4,76 4,20 1,171 0,378 3,28 4,38 – 3,58 3,18 2,74 4,92 2,54 0,80 3,60 3,78 – 1,75 6,79 2,10 4,91 2,31 4,76 4,20 – – Sonstige Bestandteile: Citronensäure-Monohydrat, Eilecithin, Glycerol, Natriumoleat, Wasser für Injektionszwecke Anwendungsgebiete: Zufuhr von Energie, essentiellen Fettsäuren, Aminosäuren, Elektrolyten und Flüssigkeit im Rahmen einer parenteralen Ernährung bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Katabolie (NuTRIflex® Lipid peri); mit mittelschwerer Katabolie (NuTRIflex® Lipid plus); mit mittelschwerer bis schwerer Katabolie (NuTRIflex® Lipid special), wenn eine orale oder enterale Ernährung nicht möglich, unzureichend oder kontraindiziert ist. Zufuhr von Energie, essentiellen Fettsäuren, Aminosäuren und Flüssigkeit im Rahmen einer parenteralen Ernährung bei Patienten mit mittelschwerer Katabolie (NuTRIflex® Lipid plus ohne Elektrolyte), mit mäßiger bis schwerer Katabolie (NuTRIflex® Lipid special ohne Elektrolyte), wenn eine orale oder enterale Ernährung nicht möglich, unzureichend oder kontraindiziert ist. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe, gegen Ei-, Erdnuss- oder 20 NuTRIflex® Lipid special [g] NuTRIflex® Lipid special ohne Elektrolyte [g] Sojaprotein oder sonstige Bestandteile; angeborene Aminosäurestoffwechselstörungen; schwere Hyperlipidämie; Hyperglykämie, die auf Insulindosen bis zu 6 Einheiten Insulin/ Stunde nicht anspricht; Acidose; intrahepatische Cholestase; schwere Leberinsuffizienz; schwere Niereninsuffizienz ohne Nierenersatztherapie; zunehmende hämorrhagische Diathesen; akute thromboembolische Ereignisse; Fettembolie. Aufgrund der Zusammensetzung sind NuTRIflex® Lipid peri/plus/special/plus ohne Elektrolyte/ special ohne Elektrolyte nicht bei Neugeborenen, Säuglingen und Kindern bis zu einem Alter von 2 Jahren anzuwenden. Allgemeine Gegenanzeigen einer parenteralen Ernährung sind: Instabile Kreislaufverhältnisse mit vitaler Bedrohung (Kollaps- und Schockzustände); Akutphasen von Herzinfarkt oder Schlaganfall; instabile Stoffwechsellage (z.B. schweres Postaggressionssyndrom, Koma ungeklärter Ursache); unzureichende zelluläre Sauerstoffversorgung; Störungen des Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalts; akutes Lungenödem; Natriumacetat-Trihydrat Kaliumacetat Magnesiumacetat-Tetrahydrat Calciumchlorid-Dihydrat Aminosäurengehalt (g) Gesamtstickstoffgehalt (g) Kohlenhydratgehalt (g) Fettgehalt (g) Energie in Form von Fett (kJ) (kcal) Energie in Form von Kohlenhydraten (kJ) (kcal) Energie in Form von Aminosäuren (kJ) (kcal) Nicht-Protein Energie (kJ) (kcal) Gesamtenergie (kJ) (kcal) Osmolalität (mOsm/kg) Theoretische Osmolarität (mOsm/l) pH-Wert Elektrolyte (mmol): Natrium Kalium Magnesium Calcium Zink Chlorid Acetat Phosphat NuTRIflex® Lipid peri NuTRIflex® Lipid plus NuTRIflex® Lipid special [g] NuTRIflex® Lipid plus ohne Elektrolyte [g] [g] NuTRIflex® Lipid special ohne Elektrolyte [g] [g] 0,435 2,354 0,515 0,353 0,222 2,747 0,686 0,470 – – – – 0,250 3,689 0,910 0,623 – – – – 32 4,6 64 40 1590 (380) 1075 (255) 535 (130) 2665 (635) 3200 (765) 950 840 5,0–6,0 38 5,4 120 40 1590 (380) 2010 (480) 635 (150) 3600 (860) 4235 (1010) 1540 1215 5,0–6,0 38 5,4 120 40 1590 (380) 2010 (480) 635 (150) 3600 (860) 4235 (1010) 1350 1055 5,0–6,0 56,0 8 144 40 1590 (380) 2415 (575) 940 (225) 4005 (995) 4945 (1180) 2115 1545 5,0–6,0 56,0 8 144 40 1590 (380) 2415 (575) 940 (225) 4005 (995) 4945 (1180) 1840 1330 5,0–6,0 40 24 2,4 2,4 0,024 38,4 32 6 40 28 3,2 3,2 0,024 36 36 12 – – – – – – – – 53,6 37,6 4,2 4,2 0,03 48 48 16 – – – – – – – – dekompensierte Herzinsuffizienz. Schwangerschaft und Stillzeit: NuTRIflex® Lipid peri/ plus/special/plus ohne Elektrolyte/ special ohne Elektrolyte bei Schwangeren sollte nur nach sorgfältiger Abwägung angewendet werden. Es wird nicht empfohlen, dass Mütter ihr Kind stillen, wenn sie eine parenterale Ernährung benötigen. Nebenwirkungen: Sehr selten: Hyperlipidämie, Hyperglykämie, metabolische Acidose, Ketoacidose; Fettüberladungssyndrom; Selten: Hyperkoagulation, Allergische Reaktionen (z. B. anaphylaktische Reaktionen, Hautausschlag, Kehlkopfödem, Mund- und Gesichtsödem), Benommenheit, Hypertonie oder Hypotonie, Flush, Dyspnoe, Zyanose, Erythem, Kopfschmerzen, erhöhte Körpertemperatur, Schwitzen, Kältegefühl, Schüttelfrost, Schmerzen im Rücken, in Knochen, Brust und Lendengegend. Gelegentlich: Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit. Häufig (NuTRIflex® Lipid peri): Nach einigen Tagen können Venenreizungen auftreten oder es kann zu einer Phlebitis oder Thrombophlebitis kommen. Wenn Zeichen einer Reizung der Venenwand, einer Phlebitis oder einer Thrombophlebitis auftreten, sollte ein Wechsel der Infusionsstelle erwogen werden. Wenn Nebenwirkungen auftreten oder die Triglyceridwerte während der Infusion auf mehr als 3 mmol/l ansteigen, sollte die Infusion beendet oder, falls notwendig, mit reduzierter Dosierung fortgesetzt werden. Bei erneutem Infusionsbeginn sollte der Patient besonders zu Beginn sorgfältig überwacht und die Serumtriglyceridkonzentration in kurzen Abständen bestimmt werden. Verschreibungspflichtig. Stand der Informationen: NuTRIflex® Lipid peri/plus/special/plus ohne Elektrolyte/special ohne Elektrolyte: Mai 2013. Pharmazeutischer Unternehmer: B. Braun Melsungen AG, 34209 Melsungen 21 Medikationsfehler Produktbeschreibung Nutriflex® Zusammensetzung: Die gebrauchsfertige Infusionslösung 1000 ml enthält nach Mischen der Kammerinhalte: Arzneilich wirksame Bestandteile: aus der oberen 400 ml-Kammer Isoleucin Leucin Lysinacetat =Lysin Lysinhydrochlorid =Lysin Methionin Phenylalanin Threonin Tryptophan Valin Arginin-Glutaminsäure =Arginin =Glutaminsäure Histidinhydrochlorid-Monohydrat =Histidin Glycin Alanin Prolin Asparaginsäure Asparagin Monohydrat =Asparagin Acetylcystein =Cystein Glutaminsäure Ornithinhydrochlorid =Ornithin Serin Tyrosin N-Acetyl-L-tyrosin Natriumchlorid Kaliumacetat Natriumacetat Trihydrat Nutriflex® peri [g] Nutriflex® basal [g] Nutriflex® plus N [g] 2,05 2,74 – – 2,49 1,99 1,71 3,07 1,59 0,50 2,27 4,36 2,36 2,00 1,48 1,10 1,45 4,25 2,98 1,31 – – – – 1,07 – – 2,63 – – – – 3,45 1,88 2,50 – – 2,27 1,82 1,56 2,81 1,45 0,46 2,08 3,98 2,16 1,82 1,35 1,00 1,32 3,88 2,72 1,20 – – – – 0,98 – – 2,40 – – – – 3,20 2,82 3,76 – – 3,41 2,73 2,35 4,21 2,18 0,68 3,12 5,98 3,24 2,74 2,03 1,50 1,98 5,82 4,08 1,80 – – – – 1,47 – – 3,60 – – – – 1,56 Sonstige Bestandteile: Citronensäure-Monohydrat, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Nutriflex® peri: Hypokalorische Ernährung bei Patienten in befriedigendem bis gutem Ernährungszustand und leichter bis mittelschwerer Katabolie (Stickstoffverlust 10–15 g/Tag, Nahrungskarenz bis zu einer Woche); Im Rahmen des stufenweisen Aufbaus einer totalen parenteralen Ernährung als Aufbaustufe; Komplementierend beim Übergang auf eine enterale Ernährungstherapie und bei unzureichender enteraler/oraler Ernährung. Nutriflex® basal: Zentralvenöse Ernährungstherapie bei Patienten mit mittelschwerer und schwerer Katabolie (Stickstoffverluste 15–20 g/Tag); Komplementierend beim Übergang auf eine enterale Ernährungstherapie und bei unzureichender enteraler/oraler Ernährung. Nutriflex® plus N: Zufuhr von Aminosäuren, Glucose, Elektrolyten und Flüssigkeit bei der parenteralen Ernährungstherapie von Patienten mit mittelschwerer Katabolie, wenn eine orale oder enterale Ernährung nicht möglich, unzureichend oder kontraindiziert ist. Nutriflex® combi: Zentralvenöse Ernährungstherapie bei Patienten in mäßigem bis schlechtem Ernährungszustand mit mittelschwerer und schwerer Katabolie (Stickstoffverluste 15-20 g/Tag); Komplementierend beim Übergang auf eine enterale Ernährungstherapie und bei unzureichender enteraler/oraler Ernährung. Gegenanzeigen: Nutriflex® darf nicht angewendet werden bei: Angeborene Aminosäurenstoffwechselstörungen; Insulinrefraktäre Hyperglykämie, die den Einsatz von mehr als 6 Einheiten Insulin pro Stunde erfordert 22 Nutriflex® combi [g] 500 ml 2,40 4,20 5,21 3,69 – – 1,00 2,10 2,40 1,00 3,20 – 4,30 – – 2,70 3,50 6,20 3,50 0,45 0,51 0,45 1,23 0,91 4,50 1,16 0,91 1,60 0,25 0,31 2,63 2,94 – (Nutriflex® plus N: Hyperglykämie, die auf Insulindosen bis zu 6 Einheiten Insulin/Stunde nicht anspricht); Entgleiste Stoffwechsellage, z. B. dekompensierter Diabetes mellitus, metabolische Acidose; Pathologisch erhöhte Serumelektrolytwerte; Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber einem der Bestandteile des Arzneimittels; Zelluläre Hypoxie, Acidose; Koma unbekannter Genese; Schwere Leberinsuffizienz; Schwere Niereninsuffizienz mit Oligo- oder Anurie ohne Ersatztherapie; Hyperhydrationszustände; Akutes Lungenödem; Manifeste Herzinsuffizienz; Instabile Kreislaufverhältnisse mit vitaler Bedrohung; Hirnund Rückenmarksblutungen. Aufgrund der Zusammensetzung ist Nutriflex® nicht bei Neugeborenen, Säuglingen und Kindern bis zu einem Alter von 2 Jahren anzuwenden. Für Nutriflex® combi: Aufgrund der Nährstoff- und Aminosäurenrelationen nicht bei Neugeborenen, Säuglingen und Kindern bis zum vollendeten 14. Lebensjahr anzuwenden. Es liegen noch keine ausreichenden Daten über die Verträglichkeit von Xylit bei Niereninsuffizienz vor. Eine Anwendung der Lösung ist bei diesen Patienten bis zum Vorliegen neuer Erkenntnisse nicht zu empfehlen. Schwangerschaft und Stillzeit: Es liegen keine klinischen Daten über exponierte Schwangere vor. Daher wird empfohlen, Nutriflex® bei Schwangeren erst nach sorgfältiger Nutzen-Risiko Abwägung anzuwenden. Es wird nicht empfohlen, dass Mütter ihr Kind stillen, während sie eine parenterale Ernährung erhalten. Für Nutriflex® combi: Da bisher noch keine ausreichenden Erfahrungen zur Verträglichkeit Kaliumhydrogenphosphat Natriumdihydrogenphosphat Dihydrat Magnesiumacetat Tetrahydrat Calciumchlorid-Dihydrat Zinkacetat Dihydrat [mg] Kaliumhydroxid Natriumhydroxid Nutriflex® peri [g] 1,09 – 1,07 – 6,60 mg 0,95 0,10 Nutriflex® basal [g] 1,74 – 1,23 – – 0,96 0,10 Nutriflex® plus N [g] – 3,12 1,23 – – 1,40 0,23 Nutriflex® combi [g] – – 1,07 0,59 – – – aus der unteren 600 ml-Kammer Glucose-Monohydrat =Wasserfreie Glucose =D-Glucose Xylitol Natriumchlorid Kaliumchlorid Calciumchlorid Dihydrat Natriumdihydrogenphosphat Dihydrat Zinkacetat Dihydrat [mg] Aminosäurengehalt Kohlenhydratgehalt Gesamtstickstoffgehalt Gesamtenergie (kJ/kcal) Theoretische Osmolarität [mOsm/l] Titrationsacidität (pH 7,4) pH-Wert 54,99 50,0 – 1,30 – 0,53 – – 35,5 50 5,1 1430/340 740 mOsm/l 14 mmol/l 4,8–6,0 137,50 125,00 – 1,40 – 0,53 – – 32 125 4,6 2630/630 1140 mOsm/l 12 mmol/l 4,8–6,0 165,0 150,0 – – – 0,53 – – 48 150 6,8 3320/790 1400 mOsm/l 24 mmol/l 4,8–6,0 500 ml 110,0 100,0 50,0 – – – 2,34 21,90 mg 50 150 8,0 3350/800 1540 mOsm/l 80 mmol/l 4,5–6,0 50 25 5,0 3,6 0,03 50 35 8,0 50 30 5,7 3,6 – 50 35 13 37,2 25 5,7 3,6 – 35,5 22,9 20 60 30 5,0 4,0 0,10 60 65 15 Elektrolytkonzentrationen (mmol): Natrium Kalium Magnesium Calcium Zink Chlorid Acetat Dihydrogenphosphat-Ion von Xylit in Schwangerschaft und Stillzeit vorliegen, kann eine Anwendung der Lösung in dieser Zeit nicht empfohlen werden. Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung: Vorsicht ist bei erhöhter Serumosmolarität geboten. Vor Anwendung sind Störungen des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts (z. B. Hyperhydratation, Hyponatriämie) zu korrigieren. Bei Insuffizienz von Leber, Nebennieren, Herz oder Lunge ist die Dosis sorgfältig entsprechend dem individuellen Bedarf und der Schwere der Erkrankung anzupassen. Überhöhte Infusionsgeschwindigkeiten können zu Hypervolämie mit pathologischen Elektrolytkonzentrationen, Hyperhydratation und Lungenödem führen. Wie alle kohlenhydrathaltigen Infusionslösungen kann Nutriflex® zu Hyperglykämie führen. Kontrollen der Blutglucosekonzentration sind daher erforderlich. Bei Blutzuckeranstieg ist die Infusionsgeschwindigkeit zu vermindern oder Insulin zu verabreichen. Während der Dauer der parenteralen Therapie sind der Wasser- und Elektrolythaushalt, die Serumosmolarität, der Säure-Basen Haushalt, der Blutzuckerspiegel, der Serum-Harnstoff und die Leberwerte zu überwachen. Bei Langzeitanwendung sind Blutbild und Blutgerinnung ebenfalls sorgfältig zu überwachen. Möglicherweise ist eine zusätzliche Energie-Substitution in Form von Lipiden sowie die ausreichende Zufuhr von essenziellen Fettsäuren, Elektrolyten, Vitaminen und Spurenelementen erforderlich. Nutriflex® darf wegen der Gefahr einer Pseudoagglutination nicht zusammen mit Blut im selben Infusionssystem verabreicht werden. Aseptische Bedingungen sind bei der Anwendung von Nutriflex® streng einzuhalten. Nutriflex® ist ein Präparat komplexer Zusammensetzung. Falls es mit anderen Lösungen oder Emulsionen gemischt werden soll, ist vorher die Kompatibilität unbedingt sicherzustellen. Nutriflex® peri: Eine ausschließliche parenterale Ernährung ist mit dieser Lösung allein höchstens 1 Woche möglich. Nutriflex® combi: Da bei Gabe der maximalen Tagesdosis die derzeit für die parenterale Ernährung Erwachsener empfohlene Zinkzufuhr überschritten wird, ist bei Anwendung über einen längeren Zeitraum die Kontrolle der Zinkplasmaspiegel zu empfehlen. Nebenwirkungen: Nebenwirkungen durch Bestandteile von Nutriflex sind selten (>1/10.000bis <1/1.000) und werden gewöhnlich durch ungeeignete Dosierungen und/ oder Infusionsgeschwindigkeiten hervorgerufen. Falls Nebenwirkungen auftreten, sind sie gewöhnlich reversibel und klingen nach dem Absetzen der Ernährungstherapie ab. Selten: Übelkeit, Erbrechen; Selten: Polyurie. Verschreibungspflichtig. Stand der Informationen: Nutriflex® peri Januar 2010; Nutriflex® basal Januar 2010; Nutri-flex® plus N August 2012; Nutriflex® combi Mai 2010. Pharmazeutischer Unternehmer: B. Braun Melsungen AG, 34209 Melsungen 23 Mikrobielle Kontamination Partikelkontamination Chemische Kontamination Stich- & Schnittverletzungen Luftembolie Medikationsfehler Risiken der Infusionstherapie DEHPBelastung Arzneimittelinkompatibilität Diese wissenschaftliche Übersicht richtet sich an Fachpersonal in der Patientenversorgung. Sie basiert auf der Auswertung der Fachliteratur und der Leitlinien. Dies ist gedacht als Einführung in die typischen Risiken der Infusionstherapie, um das Fachpersonal aufmerksamkeits- und bewusstseinsschärfend auf diese Probleme hinzuweisen. In seiner summarischen Form beschränkt sich der Text auf eine Übersicht, die nicht alle speziellen Bedingungen berücksichtigen kann und soll. Bei nicht korrekter Auslegung der Hinweise übernimmt B. Braun keine Verantwortung für die möglichen Konsequenzen therapeutischer Maßnahmen auf der Grundlage dieser Übersicht. B. Braun Melsungen AG | Hospital Care | 34209 Melsungen | Deutschland Tel. +49 5661 71-27 75 | www.bbraun.de | www.sichereinfusionstherapie.de B. Braun Austria GmbH | Otto-Braun-Str. 3-5 | 2344 Maria Enzersdorf | Österreich Tel. +43 2236 465 41-0 | Fax +43 2236 484-79 | www.bbraun.at B. Braun Medical AG | Seesatz 17 | 6204 Sempach | Schweiz Tel. +41 58 258 50-00 | Fax +41 58 258 60-00 | www.bbraun.ch B.03.06.14/1 Nr. 6032350 Stand: 06/2014