Gesundheits-Ratgeber-Seite Die Kinderarzt-Sprechstunde: Dr. med. Margret Pohl – Fachärztin für Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Pädiatrische Gastroenterologin – beantwortet Fragen aus ihrer Mommenheimer Kinderarztpraxis – heute zum Thema: Helicobacter pylori – Ein Bakterium, das für viele Erkrankungen im Magen-Darm Trakt verantwortlich ist. Dr. Margret Pohl beantwortet auch Ihre Fragen in der nächsten Ausgabe. Schreiben Sie an: sprechstunde@ kinderarztpraxis-mommenheim.de Das Vorkommen von Bakterien in der Magenschleimhaut wurde schon Ende des 19. Jahrhunderts beschrieben. Die bahnbrechende Erkenntnis aber, dass eine Infektion mit den Helicobacter pylori (H.p.) Bakterien für viele Formen der Entzündung im Magen-Darm-Trakt einschließlich Geschwüren und Tumoren verantwortlich gemacht werden kann, wurde in den Neunziger Jahren gewonnen. Man kann davon ausgehen, dass ca. die Hälfte der Weltbevölkerung mit diesem Keim infiziert ist. Eine Infektion mit Helicobacter pylori Bakterien wird meist bereits im Kleinkindesalter erworben und besteht u.U. lebenslang fort, wenn nicht eine entsprechende Therapie durchgeführt wird. Nur ein Teil der durch dieses Bakterium hervorgerufenen Magenschleimhautentzündungen führt überhaupt zu Symptomen wie z.B. Oberbauchschmerzen. Man kann also unerkannt diese Infektion in sich tragen und damit auch ansteckend sein. Hingegen weiß man, dass 80-90 % aller chronischen Magenschleimhautentzündungen und die meisten Magengeschwüre dadurch verursacht werden. Mit einem sogenannten 13 C Harnstofftest kann ganz einfach eine Infektion nachgewiesen oder ausgeschlossen werden. Dabei wird eine mit 13 C Harnstoff versetzte Flüssigkeit getrunken und anschließend Messungen in der Ausatemluft des Probanden vorgenommen. Sind H.p. Bakterien im Magen vorhanden wir der mit 13 C markierte Harnstoff durch diese Bakterien gespalten und kann dann in der Ausatemluft gemessen werden. Beim Nichtvorhanden sein der Bakterien (c) by: www.imdialog-marketing.de können keine erhöhten Werte für den Harnstoff in der Ausatemluft gemessen werden. Der Test ist einfach durchführbar und sehr sicher in der Aussagekraft. Liegt eine Infektion mit H. p. mit entsprechenden Symptomen vor, sollte eine Dreifachtherapie (Tripple Therapie) durchgeführt werden. Vier Wochen nach Beendigung der Therapie soll mit einem erneuten Atemtest sichergestellt werden, dass die Infektion erfolgreich behandelt wurde.