Helicobacter.doc, Version: 22.05.98 08:15 Patienteninformation Dr. M. Ledochowski Facharzt f. Innere Medizin Innsbruck Tel.: 0512 561350 Seite - 1 - Helicobacter pylori Allgemeines Rund 50 Prozent der Bevölkerung sind von einer Infektion mit Helicobacter pylori betroffen. E siedelt sich im Magen und oberen Dünndarm an und begünstigt so die Entstehung von (chronischer) Gastritis, Magengeschwüren, Geschwüren des Dünndarms, funktionalen Oberbauchbeschwerden, Fruchtzuckerunverträglichkeit, Parodonititis und nach Jahrzehntelanger Besiedelung auch die Enstehung von Magenkrebs oder Magenlymphomen. Helicobacter pylori fühlt sich besonders im sauren Milieu des Magens wohl, das normalerweise alle Keime abtötet. Der Keim macht dabei die Schleimhaut empfindlich für die Einwirkung von Magensäure. Auf Dauer kann dies zu den oben erwähnten Beschwerden bis hin zu Magenkrebs führen. Es empfiehlt sich daher in den meisten Fällen ein sogenannte Eradikationstherapie durchführen zu lassen. Übertragung Übertragen wird der Keim vorwiegend oral. Das heißt durch verunreinigtes Wasser oder Nahrung kommt es meist schon im Kindesalter zur Infektion. Da sich Helicobacter pylori gerne auch in der mundhöhle ansiedelt, kann es auch durch Küssen übertragen werden. Diagnose War früher für den Nachweis der Helicobacter-Bakterien eine unangenehme Gastroskopie nötig, so gibt es mittlerweile ein Atemtestgerät, bei dem wie bei einem Alko-Test Atemluft in einen Beutel geblasen wird und dann analysiert wird. Anschließend trinkt der Patient einen Orangensaft. Dieser ist mit einem speziell hergestelltem Harnstoff (nicht schmeckbar, 13C-markiert und nicht radioaktiv) versetzt. Aus der Differenz des 13C-Gehaltes beider Atemtests ist erkennbar, ob jemand mit dem Keim infiziert ist oder nicht. Der Atemtest erfaßt eine Helicobacter Infektion mit einer Sensitivität von 98% und einer Spezifität von 99%. D.h. ein positives Testergebnis ist nur mit 1% Irrtumswahrscheinlich behaftet. Therapie Die Therapie besteht in der Kombination von 2 Antibiotika so wie eine Magensäure-hemmenden Medikamentes. Da in letzter Zeit zunehmend Resistenzen gegen die klassischen Therapien entstehen, ist es notwendig den Therapieerfolg 4 Wochen nach durchgeführter Eradikationstherapie zu kontrollieren. In seltenen Fällen muß dann ein 2. Therapieversuch unternommen werden.