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Rochen | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt
Rochen
Rajiform es
Mit ihrem flachen Körper sind Rochen unverkennbar. Elegant schweben
sie durch das Wasser. Zum Schlafen oder Auflauern der Beute
vergraben sie sich im Meeresboden.
Aussehen
Rochen sind sehr urtümliche Fische und gehören wie die Haie zu den
Knorpelfischen. Sie besitzen keine festen Knochen, sondern Knorpel.
Dadurch sind ihre Körper sehr leicht und sie brauchen keine
Schwimmblase wie andere Fische.
Typisch ist ihr flacher Körper, an dem die Brustflossen wie ein Saum
sitzen.
Maul, Nasenlöcher und die fünf
Kiemenspaltenpaare sitzen auf der Körperunterseite.
Auf der Körperoberseite besitzen sie zusätzlich sogenannte Spritzlöcher,
durch die sie das Wasser zum Atmen einsaugen und zu den Kiemen
leiten.
Sie sitzen direkt hinter den Augen.
Die zusätzlichen Spritzlöcher sind wichtig, weil Rochen dicht am
Meeresboden leben und sich oft im Boden eingraben. Dabei würden sie
beim Atmen durch die Kiemen Schlamm und Schmutz aufnehmen.
Die Körperunterseite ist meist hell. Die Oberseite ist an den Lebensraum
der Rochen angepasst, sie kann sandfarben sein, aber auch fast schwarz.
Zusätzlich ist die Oberseite gemustert, sodass
Rochen perfekt an den Untergrund, auf dem
sie leben, angepasst sind.
Die Haut der Rochen fühlt sich sehr rau an, weil auf ihr winzige Schuppen
sitzen.
Sie werden Placoidschuppen genannt und bestehen ähnlich wie Zähne
aus Zahnbein und Zahnschmelz.
Die kleinsten Rochen messen gerade mal 30 Zentimeter im
Durchmesser, die größten wie Teufelsrochen oder Riesenmantas werden
bis zu sieben Meter groß und wiegen bis zu zwei Tonnen.
Im Maul haben Rochen mehrere Zahnreihen hintereinander.
Fällt in der vordersten Zahnreihe ein Zahn aus, rückt der nächste nach.
Heimat
Rochen leben in allen Meeren der Welt. Dort kommen sie vor allem in gemäßigten und tropischen
Regionen vor. Einige Arten wandern jedoch auch ins Brack- und Süßwasser. Manche
südamerikanische Arten wie die Stech- oder Stachelrochen leben sogar ausschließlich in den großen
Flüssen Südamerikas.
Lebensraum
Rochen leben in den verschiedensten Meerestiefen - vom flachem Wasser bis in 3000 Meter Tiefe.
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Rassen und Arten
Es gibt weltweit etwa 500 Rochenarten. Sie werden in verschiedene Untergruppen eingeteilt, zum
Beispiel in Geigenrochen, Sägerochen, Zitterrochen, Echte Rochen oder Adlerrochen.
Alltag
Weil ihre Körper relativ leicht sind, sind Rochen sehr elegante Schwimmer.
Der Adlerrochen hat verbreiterte Brustflossen und gleitet mit so eleganten
Bewegungen durch das Wasser, dass er an einen in der Luft gleitenden
Adler erinnert - daher kommt auch sein Name.
In ihrem Grundbauplan sind sich alle Rochen zwar ähnlich, trotzdem gibt
es deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Arten. Der Adlerrochen
etwa besitzt eine schnabelartige Schnauze.
Zitterrochen sind elektrisch geladen und können ihre Beute mit
Stromstößen von bis zu 220 Volt betäuben. Andere wie der Amerikanische
Stechrochen besitzen einen gefährlichen Giftstachel am Schwanz.
Sowohl Zitter- als auch Stech- und Stachelrochen können sogar Menschen
gefährlich werden.
Am stärksten vom Grundbauplan der Rochen weichen Gitarrenrochen ab:
Sie sehen vorn wie ein Rochen aus, hinten aber eher wie ein Hai. Und der
Marmorrochen trägt auf dem Rücken eine Reihe zahnähnlicher Gebilde, mit denen er sich vor Feinden
schützt.
Rochen haben einen sehr guten Riech- und Tastsinn. Und sie haben ein
zusätzliches Sinnesorgan: die Lorenzinischen Ampullen. Sie sind als
kleine Löcher vorn am Kopf sichtbar.
In den Ampullen ist eine gallertartige Substanz, mit der die Rochen
elektrische Impulse wahrnehmen, die von den Muskelbewegungen ihrer
Beutetiere ausgehen.
Mit den Lorenzinischen Ampullen können die Rochen ihre Beute im Meeresboden "erspüren" und ohne
Hilfe ihrer Augen - die ja auf der Körperoberseite sitzen - finden.
Freunde und Feinde
Rochen sind wehrhaft: Manche verteidigen sich mit Stromstößen, andere mit einem Giftstachel oder
mit einer Reihe scharfer Zähne auf dem Rücken. Manchmal ergreifen Rochen aber auch die Flucht:
Dann pressen sie Wasser durch die Kiemen und schießen mithilfe dieses Rückstoßprinzips
blitzschnell durch das Wasser.
Nachwuchs
Rochen legen kapselförmige Eier mit einer lederartigen Hülle, in denen
sich die Jungen entwickeln. Die Hülle schützt die Jungen, lässt aber
Wasser durch, sodass der Embryo mit Sauerstoff versorgt wird.
Damit die Eier nicht von der Strömung fortgetrieben werden, tragen sie
zackenartige Fortsätze, mit denen die Eier an Steinen oder Pflanzen
hängen bleiben.
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Bei manchen Arten entwickeln sich die Jungen
in den Eiern im Körper der Mutter. Die Jungen schlüpfen dort oder kurz
nach der Eiablage.
Die Entwicklungszeit bis zum Schlüpfen dauert - je nach Art - vier bis 14
Wochen.
Die kleinen Rochen werden nicht von ihrer Mutter betreut, sondern müssen
vom ersten Tag an selbstständig sein.
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Ernährung
Rochen fressen überwiegend wirbellose Tiere wie Muscheln, Krebse und
Stachelhäutern, aber auch Fische.
Manche, wie der riesige Teufelsrochen, ernähren sich von Plankton, also
von den winzigen Lebewesen, die sie mit den Kiemen aus dem
Meerwasser filtern.
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© Südw estrundfunk 2016
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