Keine Angst vor Physik! Grundkonzepte der Physik Eine Handreichung zum Experimentalseminar Zusammengestellt von Mag. Hans Haimo Tentschert www.tentschert.net [email protected] 1 MECHANIK 1.1 Messung der Gehgeschwindigkeit Material: Stoppuhren Durchführung: Einige Schüler stellen sich am Gang in gleichen Abständen (z. B. 3 m) auf. Jeder von ihnen erhält eine Stoppuhr. Ein Schüler geht in gleichbleibendem Tempo, beginnend an einem Startpunkt, an diesen vorbei. Beim Vorbeigehen stoppt der jeweilige Schüler die bis dahin verstrichene Zeit. Die Messergebnisse zweier Versuche, wobei der Schüler beim zweiten Mal schneller geht, werden in eine Tabelle eingetragen und eventuell in ein Zeit-WegDiagramm eingezeichnet. Bewegungen von Körpern können mit Zeit- Weg- Diagrammen dargestellt werden. Geschwindigkeit = zurückgelegter Weg/dafür benötigte Zeit (v =s/t) Mit Hilfe der Geschwindigkeit kann man Bewegungsvorgänge beschreiben und vergleichen. 1.2 Brücke aus Papier (Kräfte) Material: DINA4-Blatt, 2 gleiche Gläser, Glas mit Wasser Durchführung: Ein Blatt Papier wird im Zickzack gefaltet und auf zwei Gläser gelegt. Das Papier hält ein volles Glas Wasser. 1.3 Reibung Material: Holzklötze, Schnurgummi, Maßband Durchführung: Man bindet den Gummi an den Holzklotz mit einer Öse und zieht an, um den Holzklotz zu bewegen. Die Dehnung des Gummis dient als Maß für die Reibung. Die Reibung hängt nicht von der Auflagefläche ab, wohl aber vom Gewicht und von der Unterlage. Daher kann man verschiedene Variationen ausprobieren: mehrere Holzklötze verwenden (größeres Gewicht) Grund- bzw. Seitenfläche als Auflage verwenden verschiedene Unterlagen verwenden Die Reibung wirkt der Bewegung eines Körpers entgegen. Wir unterscheiden Haft-, Gleit- und Rollreibung. Die Reibungskraft ist eine Kraft, die der Bewegung eines Körpers entgegenwirkt. Jede Art der Reibung hängt von der Beschaffenheit der sich reibenden Oberflächen ab. Die Reibung wächst mit dem Gewicht des Körpers, sie ist aber (fast) unabhängig von der Größe der Reibungsflächen. 1.4 Ein Flaschenzug mit Besenstielen Material: 2 Besenstiele oder Stativstangen, stabiles, gut gleitendes Seil (Länge ca 4 m) Durchführung: Zwei Personen halten jeweils einen Besen senkrecht. Der Abstand zwischen den beiden Besenstielen richtet sich dabei nach der Länge des zur Verfügung stehenden Seils, sollte aber mindestens einen halben Meter betragen. Das Seil wird an einem der beiden Besenstiele festgeknotet und mehrmals um die Besenstiele herumgeführt. Ziehen ein dritter Assistent am freien Seilende und die beiden anderen mit aller Kraft an den Besenstielen, wird es letzteren beiden auch mit ganzem Einsatz nicht gelingen, ein Zusammengehen der beiden Besenstiele zu verhindern. Die feste Rolle wirkt wie ein gleicharmiger Hebel, die bewegliche Rolle wie ein ungleicharmiger Hebel Das Wellrad ist dem Prinzip nach ein ungleicharmiger Hebel 1.5 Gleichgewicht Durchführung: Aus verschiedensten Gegenständen sind Körper zu formen, deren Schwerpunkt außerhalb und möglichst tief liegt. Beispiel: Man steckt zwei Gabeln so in einen Korken, dass die Stiele nach unten hängen, steckt unten in den Korken eine Stecknadel und setzt das Ganze auf dem Stecknadelkopf auf den Rand einer Flasche. Oder man steckt einen Löffel und eine Gabel zusammen und balanciert das Gebilde mit Hilfe eines zwischen die Zinken gesteckten Zündholzes auf dem Rand einer Flasche, etc. Kräfte sind die Ursachen für Verformungen und Geschwindigkeitsänderungen. Eine Kraft ist durch ihren Angriffspunkt, ihre Richtung und ihre Größe bestimmt. Sie wird durch einen Kraftpfeil dargestellt. Die Einheit der Kraft ist das Newton (N). Zu jeder Kraft gibt es eine Gegenkraft. Kraft und Gegenkraft wirken immer von einem Körper auf einen anderen, sind gleich groß und entgegengesetzt gerichtet. Kräfte befinden sich im Gleichgewicht, wenn sie sich in ihrer Wirkung aufheben. 1.6 Schwerpunkt Material: Stabförmiger Gegenstand (Besenstiel, Lineal, Bleistift....) Durchführung: Man legt einen Besen (Bleistift, Lineal) auf die gestreckten Zeigefinger der ausgebreiteten Hände und fährt dann von den Enden gleichmäßig mit den Händen nach innen. Erklärungshilfe: Unterschiedliche Haft- und Gleitreibung sowie unterschiedliche Normalkraft bewirken, dass jeweils der Finger, der weiter vom Schwerpunkt weg ist, rutscht. Im Schwerpunkt eines Körpers denkt man sich seine gesamte Masse vereint. Er ist der scheinbare Angriffspunkt seines Gewichtes. Der Schwerpunkt lässt sich mit Hilfe der Schwerlinien finden Ein Körper kann sich im stabilen, labilen oder indifferenten Gleichgewicht befinden 1.7 Schwerpunkt des Bundeslandes Material: Kopie einer Landkarte, Nagel, Faden, Gewicht Durchführung: Statt der üblichen unregelmäßig geformten Flächen kann man Modelle verschiedener Länder (Kopien aus Atlanten) zur Bestimmung des Flächenschwerpunktes (an verschiedenen Randpunkten drehbar aufhängen, Lot einzeichnen) verwenden. Wo liegt dieser im jeweiligen Bundesland? Die Standfestigkeit eines Körpers ist umso größer, je schwerer der Körper ist, je tiefer sein Schwerpunkt liegt und je größer der Normalabstand des Lotes durch den Schwerpunkt von der Kippkante ist 1.8 Wie leicht kommt es zum Fall Material: Stuhl, Streichholzschachtel Durchführung: 1) Die Versuchsperson stellt sich aufrecht mit den Zehenspitzen an eine Wand. Die Zehenspitzen und der Kopf müssen an der Wand anliegen. Der Versuch, sich auf die Zehenspitzen zu stellen, scheitert. 2) Die Versuchsperson stellt sich seitlich so vor eine Wand, dass eine Körperseite an der Wand anliegt. Ein Fuß, eventuell auch ein Arm, muss mit der Außenseite an der Wand anliegen. Nun wird das weiter von der Wand entfernte Bein angehoben und so weit wie möglich nach oben geführt. 3) Die Versuchsperson sitzt aufrecht auf einem Stuhl und kann sich an einer evtl. vorhandenen Lehne anlehnen. Die Füße müssen vor den vorderen Stuhlbeinen stehen. Die Winkel zwischen Oberkörper und Oberschenkel, sowie zwischen Oberschenkel und Unterschenkel sollen jeweils ca. 90° betragen. Die Versuchsperson hat die Aufgabe aufzustehen, ohne den Oberkörper nach vorne zu beugen oder die Füße nach hinten unter den Stuhl zu nehmen. Die Gewichtskraft oder kurz Gewicht FG eines Körpers mit der Masse m ist jene Kraft, mit der er von der Erde angezogen wird. Das Gewicht wird – wie jede Kraft – in Newton gemessen. Das Gewicht eines Körpers hängt von seiner Masse und vom Ort ab. Ein Massestück von 1kg hat auf der Erde ein Gewicht von etwa 10 N. Massen werden mit Waagen gemessen 1.9 Zündholzbrechen Material: Zündhölzer bzw. Zahnstocher. Durchführung: Je öfter ein Hölzchen gebrochen wird, umso schwieriger wird es, da die Hebelarme immer kürzer werden. Das Produkt Kraft x Kraftarm wird Drehmoment der Kraft genannt. Hebelgesetz: Kraft1 x Kraftarm1 = Kraft2 x Kraftarm2 F1 . l 1 = F 2 . l 2 1.10 Hebelgesetz Material: 6-Kant-Bleistift, Muttern, Holzleiste Durchführung: Lege die leiste so auf den Bleistift, dass dieses im Gleichgewicht ist. Lege nun links und rechts der Mitte (immer auf eine Position) Muttern so auf, dass das Gleichgewicht erhalten bleibt. Trage in einer Wertetabelle jeweils die Abstande zur Mitte sowie die Anzahl der Muttern (Massestücke)! m1 l1 Freihandversuche 2012 m2 -3- l2 Haimo Tentschert 1.11 Dehnung eines Gummifadens Material: Schnurgummi, einige Muttern M10, Maßband, Zündholz Durchführung: Der Gummi wird am Stativ fixiert. Am unteren Ende wird ein Zündholz angebunden. Mit Hilfe des angebundenen Streichholzes können die Muttern auf den Gummi gefädelt werden, ohne die Länge des Gummis zu verändern! Die Kraft ist (im Idealfall) direkt proportional der Dehnung. Beim Gummifaden wird dies nicht der Fall sein wie bei einer Feder. Es bietet sich auch an, ein Kraft-Dehnungs-Diagramm zu zeichnen. 1.12 Freier Fall Material: Papierblätter, Tennisball Durchführung: Zur Demonstration der gleichen Fallgeschwindigkeit verschiedener Körper und des Einflusses des Luftwiderstandes lässt man gleichzeitig einen Tennisball und ein Papierknäuel fallen bzw. ein Blatt Papier und ein Papierknäuel. 1.13 Schwerelos im freien Fall (1) Material: leere Getränkedose bzw. -flasche, Nagel Durchführung: In den Mantel einer leeren Getränkedose schlägt man nahe am Dosenboden mit einem Hammer und einem Nagel ein paar Löcher, am besten so, dass man sie alle mit einem Finger abdichten kann. Füllt man die gehaltene Dose randvoll mit Wasser und hält man sie aus dem Fenster, so strömt das Wasser, sobald man die Löcher frei gibt, in parabelförmigen Strahlen aus der Dose. Lässt man die Dose fallen, hört das Ausströmen des Wassers während des freien Falls bis zum Aufschlag auf den Boden auf. 1.14 Schwerelos im freien Fall (2) Material: Schere (leicht beweglich) Durchführung: Mit Hilfe einer Schere wird die Schwerelosigkeit im freien Fall demonstriert. Mit der einen Hand hält man eine der Schneiden einer Schere in vertikaler Richtung fest, wobei der zugehörige Handgriff nach unten weisen soll. Mit der anderen Hand wird die frei bewegliche Schneide weggeklappt. Lässt man diese Schneide los, klappt sie auf Grund des durch die Schwerkraft hervorgerufenen Drehmoments zur festgehaltenen Schneide zurück. Lässt man die Schere frei fallen, verhalten sich ihre Schneiden anders. Während des freien Falls behält die ursprünglich freie Schneide ihre horizontale und die ursprünglich festgehaltene Schneide ihre vertikale Lage bei. 1.15 Rückstoß eines Luftballons Material: Luftballon (möglichst länglich), lange Schnur, Tixo, Trinkhalm Durchführung: Ein aufgeblasener Luftballon torkelt nach dem Loslassen unkontrolliert herum. Befestigt man mit Tixo einen Trinkhalm auf dem aufgeblasenen Ballon und führt eine lange, durch den Raum gespannte Schnur durch den Halm, saust er entlang der Schnur. 1.16 Dichte Material: Knetmasse, Messglas, Waage, Faden bzw. Holzwürfel, Styropor Durchführung: Nimm verschiedene Mengen der einzelnen Materialien und bestimme jeweils Volumen und Masse! (für mindestens 2 Materialien) Die Dichte (rho) eines Stoffes ist der Quotient Masse/Volumen. Ihre Einheit ist 1 kg/m³. 1.17 Auftrieb Material: Gefäß, Salz, hart gekochtes Ei Durchführung: Man füllt ein Gefäß mit reinem Wasser, ein zweites mit Salzwasser und beobachtet das Verhalten von einem hart gekochten Ei darin. Jeder Körper, der in eine Flüssigkeit eingetaucht wird, erleidet einen scheinbaren Gewichtsverlust, den Auftrieb. Dieser entsteht durch den hydrostatischen Druck. Der Auftrieb hängt vom Volumen des Körpers und der Dichte der Flüssigkeit ab (Archimedisches Prinzip). In einer Flüssigkeit wirkt auf jeden Körper ein Auftrieb, der gleich dem Gewicht der von dem Körper verdrängten Flüssigkeit ist. Ist das Gewicht größer als der Auftrieb, sinkt der Körper, ist das Gewicht gleich dem Auftrieb, schwebt der Körper. Ist das Gewicht kleiner als der Auftrieb, so steigt der Körper solange, bis der Auftrieb des noch eintauchenden Teiles gleich dem Gewicht des Körpers ist Freihandversuche 2012 -4- Haimo Tentschert 1.18 Das Aräometer Material: dicker Trinkhalm, Knetmasse. Flüssigkeiten unterschiedlicher Dichten, z.B. Leitungswasser, Salzlösung, Alkohol, Öl, Flüssigkeitsbehälter, (Filz-)Stift Durchführung: Ein dicker Trinkhalm wird auf eine Länge von ca. 10 cm zugeschnitten und eines seiner beiden Enden mit einem Klumpen Knetmasse beschwert. Setzt man den so präparierten Trinkhalm in Behälter, die mit Flüssigkeiten verschiedener Dichte gefüllt sind und markiert man jeweils die Eintauchtiefe an der Flüssigkeitsoberfläche mit einem Stift am Trinkhalm, so können an den verschiedenen Markierungen die relativen Dichten der Flüssigkeiten abgelesen werden. 1.19 Die tanzenden Rosinen Material: Rosinen, kohlensäurehaltiges Mineralwasser, Trinkglas Durchführung: Rosinen schwimmen und sinken in Mineralwasser, da sich die Auftriebskraft durch Anlagern und Loslösen von Kohlendioxidbläschen laufend ändert. In ein Trinkglas schüttet man kohlensäurehaltiges Mineralwasser und lässt 10 bis 15 Rosinen in das Glas fallen. Diese sinken auf den Boden. Nach kurzer Zeit steigen einige Rosinen bis zur Wasseroberfläche und sinken von dort wieder auf den Boden des Glases. Das Schwimmen und Sinken der Rosinen lässt sich einige Minuten lang beobachten, wobei einzelne Rosinen auch mehrmals aufsteigen können. 1.20 Cartesianischer Taucher Material: Plastikflasche, Büroklammer, Trinkhalm mit Knick, Knetmasse Durchführung: Der Trinkhalm wird so gekürzt, dass auf jeder Seite der Knickstelle ca. 3,5 cm verbleiben. Die Büroklammer wird aufgebogen und die beiden Rundungen in die Öffnungen des Trinkhalms hinein gesteckt. Dann wird soviel Knetmasse an das untere Ende der Büroklammer gegeben, damit der Taucher so schwimmt, dass der Bogen des Trinkhalmes heraus schaut. Am besten in einem Glas mit Wasser vorher testen! Achtung, nicht die Öffnungen des Halmes mit Knetmasse verstopfen! Der Taucher wird in die volle Flasche gegeben und diese wird verschraubt. Drückt man die Flasche zusammen, sinkt der Taucher; lässt man die Flasche wieder los, taucht er wieder auf. 1.21 Schwimmt Knetmasse? Material: Knetmasse, Gefäß mit Wasser Durchführung: Mit Hilfe von Knetmasse, die nur dann schwimmt, wenn man sie zu einem Schiffchen formt, wird demonstriert, dass der Auftrieb eines Körpers mit dem Volumen der verdrängten Flüssigkeit zunimmt. Knetmasse wird in Form eines Klumpens in ein mit Wasser gefülltes Gefäß gegeben. Der Klumpen geht unter. Formt man die Knetmasse aber zu einem Schiffchen oder einem anderen gefäßförmigen Körper und gibt diesen ins Wasser, so schwimmt die Knetmasse. 1.22 Hydraulische Presse Material: 2 verschieden große Einwegspritzen, dünner Schlauch Durchführung: Die Spritzdüsen zweier Einwegspritzen werden mit einem Schlauch verbunden. Die beiden Spritzen werden ca. zur Hälfte mit Wasser gefüllt, mit dem Schlauch verbunden und im System noch vorhandene Luft entfernt. Zwei Personen können nun mit den Spritzen um die Wette drücken. Es wird immer der Person, die an der kleineren Spritze drückt, gelingen, den Spritzenstempel hineinzudrücken. Der Quotient Druckkraft/gedrückte Fläche heißt Druck. Der Druck ist umso größer, je größer die Druckkraft und je kleiner die gedrückte Fläche sind. 2 Die Einheit des Druckes ist das Pascal. 1 Pa = 1 N/m 1.23 Hovercraft Material: CD, verschließbarer Getränkenippel, wie er bei PET-Flaschen Verwendung findet, Luftballon , Heißklebepistole Durchführung: Ein verschließbarer Getränkenippel wird mit einer Heißklebepistole auf das Mittelloch einer CD geklebt. Es muss darauf geachtet werden, dass die Klebstellen auch wirklich dicht sind. Der Luftballon wird aufgeblasen und über den Getränkenippel gezogen. Es sollte dabei darauf geachtet werden, dass beim Drüberziehen der Getränkenippel geschlosFreihandversuche 2012 -5- Haimo Tentschert sen ist. Danach kann der Getränkenippel geöffnet werden und das Hovercraft beginnt sich zu bewegen. Es empfiehlt sich, die CD anzustoßen, damit die Bewegung besser sichtbar wird. 1.24 Kugerl in Flasche Material: Flasche, kleines Kugerl (Papier, Stanniol) Durchführung: Man legt die Flache horizontal auf den Tisch und legt ein kleines Kugerl in den Flaschenhals. Dann versucht man, das Kugerl durch Hineinblasen in die Flasche zu bringen. 1.25 Luftballon in einer Flasche aufblasen Material: Flasche, Luftballon Durchführung: Man gibt einen Luftballon in eine Flasche, stülpt ihn über den Rand und lässt Schüler versuchen, ihn im Inneren aufzublasen 1.26 Luftdruck 1 Material: Zeitung, dünnes Brettchen, Schnur mit Griff, Durchführung: Man legt ein dünnes Brettchen (ähnlich Lineal) halb über die Tischkante und bedeckt den anderen Teil mit einem großen Zeitungsblatt, welches man glatt streicht. Anschließend kann man es mit einem raschen Schlag abschlagen. Variante: Man befestigt an einem Brettchen in der Mitte einen Zwirnfaden, macht ein Loch in ein Zeitungsblatt und führt den Zwirn durch. Legt man Brettchen und Zeitung auf einen glatten Tisch, kann man durch ruckartiges Hochheben den Zwirn abreißen, bei langsamem Ablauf hat die Luft Zeit, unter die Zeitung zu strömen. Die Luft übt einen Druck aus, der nach allen Seiten gleichmäßig wirkt. Der normale Luftdruck (Normaldruck) beträgt 1013,25 hPa. 1.27 Luftdruck 2 Material: Becherglas, Wasser, stärkeres Blatt Papier Durchführung: Ein Wasserglas mit glattem Rand wird mit Wasser gefüllt (muss nicht voll sein!) und mit z.B. einer Postkarte abgedeckt, anschließend umgedreht. Während des Umdrehens sollte man die Karte festhalten, anschließend kann man loslassen. Das Wasser bleibt im Glas. 1.28 Magdeburger Halbkugeln Material: 2 Gummisaugglocken, Wasser; oder 2 Einmachgläser, Gummiring Durchführung: Zwei Gummisaugglocken mit befeuchteten Rändern aneinander pressen. Sie lassen sich nicht mehr trennen, nur wenn man mit dem Fingernagel den Rand leicht anhebt. Variation: In zwei Einmachgläser etwas Papier verbrennen, dann beide Gläser Öffnung an Öffnung übereinander stellen und mit Gummiring abdichten. 1.29 Wasserbarometer Material: 10 m durchsichtiger Schlauch, Eimer, Schlauchklemme bzw. Stöpsel, Maßband Durchführung: Man füllt einen 10 m langen, durchsichtigen Schlauch vollständig mit Wasser, verschließt ein Ende; das zweite Ende wird zu Beginn in einen Eimer gesteckt der etwa bis zur Hälfte gefüllt wird und muss ständig unter Wasser bleiben! Anschließend wird das verschlossene Ende auf etwa 10 m Höhe gebracht, wobei man darauf achten muss, dass das zweite Ende immer unter Wasser bleibt. Man markiert anschließend die Eintauchstelle des Schlauches im Eimer und die Wasserstandshöhe im Schlauch und misst den Abstand ab. Dazu den Schlauch am Boden auslegen und ausleeren. (Hinweis: Ein Ausblasen eines auf eine Trommel aufgerollten Schlauches ist durch die Addition der Wasserhöhe in jeder Windung unmöglich!) Barometer und Barographen sind Geräte zum Messen des Luftdrucks 1.30 Dosenkollaps Material: leere Getränkedose, Bunsenbrenner, Wasser Durchführung: Eine leere Getränkedose (ausschwemmen und ganz wenig Wasser in der Dose lassen) wird offen mit einem Bunsenbrenner erhitzt, bis der Wasserrest verdampft. Anschließend kurz verkehrt in ein wenig Wasser tauchen. Freihandversuche 2012 -6- Haimo Tentschert 1.31 Oberflächenspannung 1 Material: Trinkglas, viele gleiche Münzen, Wasser Durchführung: Man füllt ein Trinkglas bis zum Rand mit Wasser und gibt anschließend langsam Münzen in das Glas. Dabei soll man darauf achten, dass der Glasrand völlig trocken ist und auch bleibt! Man kann Schüler vorher raten bzw. ihre Erwartungen formulieren lassen, wie viele Münzen Platz haben, bevor das Wasser überläuft. Achtung: Viele Münzen vorbereiten! (unbedingt vorher ausprobieren!) Die Kraft zwischen den gleichartigen Teilchen eines Körpers heißt Kohäsion, die Kraft zwischen verschiedenartigen Teilchen zweier Körper Adhäsion. 1.32 Oberflächenspannung 2 Material: Trinkglas, Wasser, Spülmittel, Karton (besser Moosgummi) Durchführung: Spülmittelboot - man schneidet aus Pappe den Querschnitt eines Bootsrumpfes aus, macht im Heck einen kurzen Einschnitt und gibt dort einen Spülmitteltropfen hinein. 1.33 Stoff sperrt Wasser (Oberflächenspannung) Material: Flasche, Stück Stoff, Wasser Durchführung: Spanne ein Stück Stoff mit Hilfe eines Gummirings über eine mit Wasser gefüllte Flasche. Beim Umdrehen der Flasche geht nichts raus. 2 FLIEGEN 2.1 Druck in strömenden Medien Material: DIN-A4-Blätter; 2 Äpfel, Schnur, Föhn; 2 Suppenlöffel; Trichter, Tischtennisball Durchführung: ) Man hält ein DIN-A4-Blatt an den Enden der Schmalseite und bläst darüber. b) Man bläst zwischen zwei parallel zueinander gehaltene DINA-4-Blätter. (oder zwischen zwei aufgehängte Luftballons oder Äpfel, bzw. man hält zwei Suppenlöffel an den Stielenden mit der Krümmung zueinander und lässt Wasser dazwischen durchfließen) Analog dazu: Tischtennisball in einem geeigneten Trichter anblasen; Tischtennisball im Luftstrom eines Gebläses oder Föns schweben lassen; durch eine auf einem Trinkhalm angebrachte kreisförmige Papierscheibe auf eine dazu parallel frei aufliegende gleichartige Papierscheibe blasen - damit kann man die zweite Scheibe aufheben; u.v.. mit TT-Ball an Schnur in Wasserströmung In strömender Luft ist der Druck auf die angrenzenden Flächen umso geringer, je größer die Strömungsgeschwindigkeit ist. Der dynamische Auftrieb entsteht durch einen Überdruck auf der Unterseite und einen Unterdruck auf der Oberseite einer Tragfläche. Der aerodynamische Auftrieb eines Flügels hängt von seiner Form, seiner Größe, vom Anstellwinkel, von der Geschwindigkeit und von der Dichte der ihn umgebenden Luft ab. 2.2 Flamme im Trichter Material: Trichter, Kerze, Zünder, Papiertüte Durchführung: Wenn der Trichter mit seiner großen Öffnung auf eine Kerze gerichtet ist, kann man die Kerze nicht ausblasen, da der Luftstrom auseinandergeht. Ebenso kann man Ball nicht aus einem Trichter herausblasen. 2.3 Tragflächenmodell Material: Papierstreifen 7,5x21 cm (= 1/4 von DIN-A4) stärkeres Papier (z.B. 120g/m²), Schere, Trinkhalm, Klebestreifen, Faden Durchführung: Aus den Papierstreifen wird der Querschnitt eines Tragflächenmodells gefertigt, indem man die Schmalseiten mit Klebestreifen zusammen klebt und an der Vorderseite, etwas unterhalb der Mitte, einen Knick macht. Ein Stück Trinkhalm wird senkrecht durch die Tragfläche gesteckt und durch diesen wird ein Faden geführt. Hält man den gespannten Faden lotrecht und bläst gegen die Vorderseite der Tragfläche, bewirkt der Auftrieb ein Aufsteigen. Gemäß dem Gesetz von Bernoulli entsteht beim Anblasen an der Oberseite ein Unterdruck, der die Tragfläche nach oben hebt. Freihandversuche 2012 -7- Haimo Tentschert 2.4 Zimmerbumerang Material: Postkarte, Schere, Papier Durchführung: Eine gute Gelegenheit, um mit WE zusammenzuarbeiten betreffen den Bau von Papierfliegern bzw. selbstgebauten Flugobjekten. Kreuzform, Helikopter, Lindenpropeller. Variation: Kreuzbumerang 2.5 Papierhubschrauber Material: Blatt Papier (10cm x 15cm, DIN A6); Schere, Büroklammer Durchführung: Das Blatt Papier wird von einer Schmalseite aus in Abständen von ca. 1 cm bis zur Mitte hin eingefaltet. Von der anderen Schmalseite schneidet man mittig bis zum gefalzten Teil. Dann biegt man einen dieser Teile nach vorne, den anderen nach hinten, sodass es aussieht wie ein Propeller. Der eingefaltete Teil wird mit einer Büroklammer fixiert. Diese hält die Konstruktion zusammen und liefert eine bessere Gewichtsverteilung. Diese Konstruktion lässt man aus einer entsprechenden Höhe fallen. 3 SCHALL 3.1 Schwingung einer Stimmgabel Material: Stimmgabel, Gefäß mit Wasser; Tischtennisball, Faden Durchführung: Zum Sichtbarmachen der Schwingung einer Stimmgabel taucht man sie in Wasser. Oder ein an einem Faden aufgehängter Tischtennisball wird bei Berührung der Zinke stark abgestoßen. (Variante: Sichtbarmachen mit Stroboskop) Ein hinreichend rasch und stark schwingender Körper wird zu einem Schallerreger. Je stärker die Anregung einer Schallquelle ist, desto größer ist die Schwingungsweite und desto lauter ist der Ton. Die Höhe eines Tones steigt mit der Frequenz der Schwingung 3.2 Aufzeichnung einer Schwingung Material: DINA4-Blatt, Bleistift Durchführung: Zwei Schüler, ein Sch. fährt mit dem Bleistift möglichst regelmäßig geradlinig auf dem Papierblatt hin und her; der andere Sch. zieht währenddessen das Blatt senkrecht zur Schreibrichtung möglichst regelmäßig nach unten 3.3 Schnurtelefon Material: 2 Plastikbecher, Schnur Durchführung: Die Schallausbreitung in einer gespannten Schnur (Spagat) kann man zum Bau eines Telefons verwenden indem man an beiden Enden einen Joghurtbecher oder ähnliches befestigt. Dazu durchbohrt man den Boden der Becher und befestigt die Schnur daran. Die Länge der gespannten Schnur kann viele Meter betragen Der Schall breitet sich in festen, flüssigen und gasförmigen Stoffen nach allen Richtungen hin mit einer bestimmten Schallgeschwindigkeit als Welle aus. 3.4 Glockengeläute Material: Schnur, Metall-Kleiderbügel) Durchführung: Man nimmt etwa 2 je 0,5 m Schnur und knotet sie an den Enden der geraden Seite an. Die beiden anderen Enden wickelt man sich einmal um je einen Zeigefinger, beugt sich vor und steckt sich die beiden Fingerspitzen in die Ohren, sodass der so aufgehängte Bügel frei pendeln kann. Man lässt den Bügel an eine Tischkante stoßen. Man sollte keinem Schüler diesen AHA-Effekt vorenthalten! Erklärungshilfe: Durch die gute akustische Kopplung kommt der Schall viel verlustfreier ins Ohr und ergibt dermaßen einen ungewöhnlichen (und auch unerwarteten) Eindruck. 3.5 Eine kleine Glasmusik.... Material: Trinkgläser, Bierflaschen, Wasser Durchführung: Füllt man dünnwandige Trinkgläser beliebiger Form unterschiedlich hoch mit Wasser, kann man durch leichtes, gleichmäßiges Entlangstreichen am oberen Glasrand mit einem Finger verschieden hohe Töne erzeugen. Tipp: Das Experiment funktioniert besonders gut mit frisch gewaschenen Gläsern und feuchtem Finger! Freihandversuche 2012 -8- Haimo Tentschert Erklärungshilfe: Wie in den Metallplatten erzeugt man hier im Glas stehende Wellen, deren Frequenz von der Art des Glases und vom frei schwingenden Teil abhängt, daher beeinflusst die Wasserfüllung die Tonhöhe. Variante: Bierflaschen, verschieden hoch mit Wasser gefüllt, anblasen. 3.6 Richtungshören Material: 2 m langer, dünner Gummischlauch Durchführung: Ein etwa 2 m langer dünner Gummischlauch mit markierter Mitte wird auf einem Tisch aufliegend von hinten um den Kopf eines Schülers gelegt. Der Schüler hält die Enden an seine Ohren. Ein zweiter Schüler klopft leicht (!) an verschiedenen Stellen auf den Schlauch, der horchende Schüler muss erkennen, ob in der Mitte oder näher bei einem der Ohren auf den Schlauch geklopft wird. Ein lustiges Experiment zur Funktionsweise unseres Gehörs, das die große Empfindlichkeit des Richtungshörens zeigt! 3.7 Schallübertragung Material: Glas mit großem Durchmesser, Cellophanhaut, Styroporflocken Durchführung: Man legt sehr leichte Teilchen, z.B. kleine Styroporflocken, auf eine dünne, elastische Haut, die man über ein Glas (z.B. REX-Glas) spannt. Erzeugt man kräftige Schallwellen in der Nähe, zeigen die Teilchen die Vibration der Membran. 3.8 Schlauchtöne Material: Installationsschlauch (2m) Durchführung: Halten des Schlauches an einem Ende und Drehen über Kopf bewirkt Töne. 4 WÄRMELEHRE 4.1 Heißluftrakete” Material: Papierserviette, leeres Teesackerl, .... Durchführung: Man rollt eine Serviette zu einem Zylinder und dreht diesen an einem Ende zusammen. Dann stellt man ihn auf den Tisch und zündet ihn am oberen Ende an. Mit etwas Glück erhebt sich diese Heißluftrakete und steigt auf. In Gasen verliert jeder Körper scheinbar so viel an Gewicht, wie die von ihm verdrängte Gasmenge wiegt (statischer Auftrieb). Der statische Auftrieb in der Luft wird z.B. bei Ballons und bei Luftschiffen ausgenützt 4.2 Fahrradpumpe Material: Fahrradpumpe Durchführung: Durch mehrmaliges schnelles Pumpen der unten verschlossenen Pumpe spürt man deutlich die Erwärmung der komprimierten Luft. Wärme ist die ständige ungeordnete Bewegung der Teilchen. Die Temperatur eines Körpers ist umso höher, je heftiger sich die Teilchen bewegen bzw. je größer ihre Geschwindigkeit ist. 4.3 Abkühlung durch Expansion Material: CO2-Patrone, Nagel, Hammer, Zange Durchführung: Die Patrone wird mit der Zange (Schraubstock) fest gehalten und mit einem Nagel der Verschluss durchstoßen. Das schnell austretende CO2 kühlt die Patrone so stark ab, dass sich zB beim Anhauchen die Patrone mit Reif überzieht. 4.4 Absorption von Wärmestrahlung Material: Glühbirne, weißes und schwarzes Plastiksackerl Durchführung: Das Plastiksackerl wird in die unmittelbare Nähe einer eingeschalteten Glühbirne gebracht. Während das Weiße längere Zeit hindurch unbeschädigt bleibt, wird das Schwarze innerhalb kurzer Zeit schmelzen. Freihandversuche 2012 -9- Haimo Tentschert 4.5 Nebelbildung im Wasserflasche Material: Plastikflasche, Wasser, Papierstreifen, Zünder Durchführung: Eine Plastikflasche wird mit etwas Wasser gefüllt und geschüttelt, damit sich die Luft mit Wasserdampf sättigt. Das restliche Wasser wird ausgeleert. Ein kleiner brennender Papierstreifen hineingeworfen und die Flasche verschlossen. Man drückt die Flasche zusammen und hält sie kurze Zeit (Erwärmung). Dann lässt man die Flasche aus (Abkühlung) und es bildet sich Nebel. Erklärungshilfe: Das abgebrannte Papier liefert genügend Kondensationskeime für die Nebelbildung. 4.6 Aggregatzustandsänderung Material: einige Schüler Durchführung: Sch. halten sich eingehakt in dichter Packungfester Stoff Sch bewegen sich durch Klasse. „Wärmezufuhr“ dichte Packung löst sich, es bleibt ein „Stoff“, wenn sich die Sch. an den Händen locker halten „Bindungsarme“; Bewegung leichter möglich. Weitere „Wärmezufuhr“ Auflösen der Bindungen frei beweglich Der Schmelzpunkt ist jene Temperatur, bei der ein fester Körper in den flüssigen Aggregatzustand übergeht. Der Erstarrungspunkt ist jene Temperatur, bei der ein flüssiger Körper in den festen Aggregatzustand übergeht. Der Schmelzpunkt und der Erstarrungspunkt eines Stoffes liegen bei der gleichen Temperatur. Beim Verdampfen geht ein Stoff vom flüssigen in den gasförmigen Zustand über. Das Verdampfen bei der Siedetemperatur heißt Sieden, Verdampfen bei einer beliebigen Temperatur nennt man Verdunsten 4.7 Die gebogenen Trinkhalme Material: 2 Trinkhalme, Klebestreifen, heißes Wasser, Injektionsspritze Durchführung: Die beiden Trinkhalme werden mit Klebestreifen parallel aneinander geklebt. Mit Hilfe der Spritze wird in einen Trinkhalm heißes Wasser eingebracht. Auf Grund der Wärmedehnung kommt es zur Biegung der Halme. Thermometer sind Messgeräte für die Temperatur. Diese gibt den Wärmezustand eines Körpers zahlenmäßig an. In Thermometern werden die temperaturabhängigen Eigenschaften von Stoffen (Wärmedehnung, elektrische Leitfähigkeit, Strahlungsempfindlichkeit) genützt. 4.8 Ein Thermometer aus Papier Material: mit Aluminium beschichtetes Papier, Kerzenflamme Durchführung: Ein Streifen aus aluminiumbeschichtetem Papier verbiegt sich unter Wärmeeinfluss auf Grund der unterschiedlichen Längenausdehnung. 4.9 Das Leidenfrost’sche Phänomen Material: Herdplatte evtl. Trinkhalm oder Pipette Auf Grund der geringen Wärmeleitfähigkeit von Wasserdampf verdampfen Wassertropfen nicht auf einer heißen Herdplatte. 4.10 Ei durch Flaschenhals Material: Milchflasche, hartes Ei Durchführung: Man wirft in eine Milchflasche ein Stückchen brennendes Papier und verschließt diese mit einem geschälten, hart gekochten Ei. Nach kurzer Zeit rutscht das Ei (wegen des entstehenden Unterdrucks) in die Flasche. Man bringt es wieder heraus durch Erzeugen von Überdruck in der Flasche (auf den Kopf stellen und wieder erhitzen oder Flasche nach oben halten, dass das Ei die Öffnung verschließt, kurz hinein blasen, Vorher Flasche auswaschen, um Verbrennungsreste zu entfernen). 4.11 Kaminwirkung Material: Kerze, Schachtel (ev. durchsichtige Kunststoffbox), Rohr Durchführung: In die Schachtel wird oben ein Loch geschnitten, die Kerze unterhalb gestellt und angezündet. Wird das Rohr auf die Öffnung gesetzt, sieht man eine deutliche Kaminwirkung (nachzuweisen zB mittels Rauch) ACHTUNG: Aufpassen, dass die Schachtel nicht anbrennt! Freihandversuche 2012 - 10 - Haimo Tentschert 4.12 Sonnenkollektor Material: Styropor, Glasplatte, schwarzes Papier, Thermometer Durchführung: Aus Styropor wird ein Kollektorkörper gebaut. Als Erweiterung wird mit einer Glasplatte abgedeckt und weiters der Kollektor mit schwarzem Papier ausgekleidet. Jedes Mal wird mit einem Thermometer die Lufttemperatur gemessen 4.13 Volumenänderung durch Wärme Material: Flasche, Luftballon Durchführung: Man erhitzt eine leere Flasche und stülpt einen leeren Luftballon über den Rand. Dann kühlt man die Flasche und beobachtet den Luftballon. Anschließendes Erwärmen kehrt den Vorgang wieder um. Das Volumen von Körpern wird im Allgemeinen beim Erwärmen größer, beim Abkühlen kleiner. Bei gleicher Erwärmung dehnen sich Gase wesentlich stärker aus als Flüssigkeiten und diese stärker als die festen Körper. Bei Erwärmung um 1 °C dehnen sich Gase bei gleichbleibendem äußeren Druck um 1/273 ihres Volumens aus 4.14 Volumenänderung von Gasen Material: Bierflasche, 5 Cent- (10 Groschen)-Stück Durchführung: Man verschließt eine kalte, leere Bierflasche mit einer Münze (anfeuchten wegen Abdichtung!) und erwärmt sie anschließend mit beiden Händen. Erklärung: Die durch Erwärmung sich ausdehnende Luft hebt die Münze immer wieder hoch. 4.15 Längenänderung von Metall Material: 2 Flaschen, Metallstricknadel, Korken, Nagel, Papierstreifen, Bunsenbrenner Durchführung: 2 gleich hohe Flaschen werden mit einem Kork verschlossen. In einen der beiden Korken sticht man seitlich waagrecht eine Stricknadel aus Metall (oder den geraden Teil eines Metallkleiderbügels) und positioniert die beiden Flaschen so, dass die Stricknadel mit dem anderen Ende genau auf dem zweiten Kork liegt. Darunter legt man einen Nagel mit einem Papierstreifen als Zeiger. Erhitzt man mit einem Bunsenbrenner die Stricknadel, dehnt sie sich aus und dreht dadurch den Nagel, was durch den sich drehenden Papierstreifen deutlich sichtbar wird. 4.16 Wärmeleitung - Isolation durch Luft Material: 4 Glasplatten, 2 Kerzen, Gummiring, Wachs- oder Butterkügelchen Durchführung: 2 Glasplatten übereinander und 2 Glasplatten mit einem Gummiring dazwischen werden jeweils über eine Kerze gelegt, darauf kommt ein Wachs- oder Butterkügelchen als „Messgerät“. Beispiel für Wärmedämmung bei einem : Doppelglasfenster. 4.17 Wärmeleitung in Wasser Material: Reagenzglas, Wasser und ein Stückchen Eis; biegsamer stärkerer Draht, Bunsenbrenner Durchführung: In einem Reagenzglas wird ein Stück Eis mit einem Draht im unteren Drittel festgeklemmt, so dass das Eis auch bei gefülltem Reagenzglas unter Wasser bleibt. Das Reagenzglas wird mit Wasser gefüllt und leicht schräg mit dem oberen Drittel über eine Bunsenbrennerflamme gehalten. Dabei kann man es mit der Hand im unteren Drittel festhalten, ohne sich die Finger zu verbrennen. Man kann aber auch eine Zange benutzen, um das Reagenzglas über die Flamme zu halten. Nach einer Weile siedet das Wasser oben im Reagenzglas, ohne dass das Eis unten merklich schmilzt. 4.18 Wärmeleitung mit einer Münze Material: Münze, Streichhölzer Durchführung: Hält man eine Münze am Rand mit den Fingern einer Hand und erwärmt man sie mit einem Streichholz an der den Fingern gegenüberliegenden Seite, so wird die Münze so schnell heiß, dass man sie fallen lässt, um sich nicht die Finger zu verbrennen, noch bevor das Streichholz abgebrannt ist. Holz leitet offenbar schlecht, da das Streichholz bis zu seinem vollständigen Abbrennen in der Hand gehalten werden kann. Freihandversuche 2012 - 11 - Haimo Tentschert 4.19 Wärmestrahlung 1 Material: 2 Flaschen, davon eine schwarz, die andere weiß angestrichen, Wasser, Thermometer, Sonne...... Durchführung: Die beiden Flaschen werden gleich hoch mit Wasser gefüllt und eine Zeit lang an die Sonne gestellt. Danach wird der Temperaturunterschied festgestellt. 4.20 Wärmestrahlung 2 Material: geöffnete Blechdose, Kerze, 2 gleiche Münzen, Glühlampe mit Fassung und Netzanschluss Durchführung: An der Innenwand einer Blechdose wird auf halber Höhe eine Fläche von mit einer Kerzenflamme berußt. An der Außenwand befestigt man mit möglichst wenig Wachs zwei Münzen. Eine der Münzen sollte außen über der schwarz gefärbten Stelle liegen und die andere in gleicher Höhe gegenüber der ersten Münze, .h. über einer glänzenden oder weißen Stelle. Die präparierte Dose stülpt man über eine Glühlampe. Die Münze über der schwarz gefärbten Fläche rutscht deutlich früher ab, weil sich dort das Wachs wesentlich schneller erwärmt als über der glänzenden Stelle. Berührt man außen an der Dose gleichzeitig die beiden Bereiche mit den Fingern, kann man den Temperaturunterschied deutlich fühlen. 4.21 Wärmetransport Material: Kupferblech, Styropor, Kork, Fliesen, Holz, ... Durchführung: Teste das Versuchsmaterial durch! Lege jeweils eine Hand auf zwei verschiedene Gegenstände. 4.22 Der feuerfeste Luftballon Material: Luftballon, Wasser, Kerze Durchführung: Man füllt etwas Wasser in den Luftballon und bläst ihn etwas auf. Dann hält man ihn über eine Kerzenflamme. Das Wasser erhitzt sich, ohne dass der ballon platzt. Erklärungshilfe: Die Wärmeleitfähigkeit und spezifische Wärmekapazität des Wassers verhindern, dass die Temperatur des Ballons über die Flammtemperatur steigt. 5 ELEKTROSTATIK 5.1 Das bewegte Styropor Material: Stecknadel, 2 Styroporstücke; Magnet Durchführung: Das eine Styroporstück wird mittig drehbar mit der Nadel fixiert. Durch Nähern des geriebenen zweiten wird dieses wegen der Abstoßung in Drehung versetzt. Hält man die Nadel mit der Spitze nach oben an einen Magnet, so hat man eine praktisch reibungsfreie Lagerung und kleinste Bewegungen werden erkannt. Es gibt positive und negative Ladungen. Gleichnamige Ladungen stoßen einander ab, ungleichnamige ziehen einander an. Gleich große positive und negative Ladungen gleichen sich aus. Zwischen den Ladungen wirken anziehende bzw. abstoßende Kräfte. Der Wirkungsbereich der Kräfte von elektrischen Ladungen heißt elektrisches Feld. Auf allen elektrisch neutralen Körpern sind positive und negative Ladungen in gleicher Anzahl vorhanden. Sie können durch Reiben oder durch elektrische Influenz getrennt werden. 5.2 Folienversuch Material: 2 Folien DINA4 Format, Papierteilchen (am besten aus Locher) Durchführung: 1. Folie auf Tisch mit Taschentuch o.ä. fest reibend anpressen, dann gleichzeitig hochheben, Folie ist dann geladen und zieht z.B. Haare an; 2. Folie aufladen und aus ca 50cm einer anderen geladenen Folie nähern; 2. Zwei Folien übereinander auf Tisch anpressen und aufladen wie vorher, dann gleichzeitig parallel zum Tisch hochheben und schnell von einander trennen, dann wieder langsam aufeinander zu bewegen 3. Eine Folie aufladen, daneben Papierteilchen auflegen und mit geladener Folie parallel zum Tisch langsam den Papierteilchen nähern (Hinweis: genau beobachten, was mit Teilchen an Folie passiert). Freihandversuche 2012 - 12 - Haimo Tentschert 4. Eine Folie auf Tisch reibend anpressen, dann Papierteilchen drauflegen und Folie gleichzeitig mit den Papierteilchen parallel zum Tisch hochheben 5.3 Wasser in elektrischen Feld Material: dünner Wasserstrahl, Kunststoffkamm Durchführung: Der Wasserstrahl wird vom (Dipolcharakter des Wassers). 5.4 geriebenen Kunststoffkamm abgelenkt Trinkhalm-Kräfte Material: 2 Trinkhalme (mit Knick) Durchführung: Die beiden Trinkhalme werden kräftig gerieben und geknickt. Man hält sie an der kürzeren Seite und führt die längeren Teile parallel zueinander. Dabei kann man die abstoßenden Kräfte deutlich spüren. 6 ELEKTRIZITÄT 6.1 Apfelbatterie Material: Kupfer- und Zinkstab, Zitrone bzw. Apfel, Voltmeter Durchführung: Mit Hilfe von Kupfer- und Zinkstäben, Zitronen, Äpfeln (o.ä.) und einem Voltmeter lassen sich viele interessante Experimente machen, auch der Betrieb billiger Digitaluhren ist damit möglich. 6.2 Münzenbatterie Material: 2 Münzen aus unterschiedlichem Material (zB 1 S-, 10 g-Stück, Euromünzen weniger geeignet), Löschpapier, Zitronensaft, Multimeter Durchführung: Man legt zwischen die beiden Münzen ein mit Zitronensaft getränktes Stück Löschpapier und misst mit einem Multimeter die Spannung zwischen den beiden Münzen. Stromquellen liefern elektrischen Strom. Ein Stromkreis ist ein geschlossener Stromweg. 6.3 Licht durch Salz Material: Flachbatterie (4,5 V), Glühlampe, isolierter Draht oder Experimentierkabel, Trinkglas oder Becher, Kochsalz Durchführung: Ein Trinkglas wird mit Leitungswasser gefüllt. Von drei ca. 20 cm langen Drahtstücken entfernt man von den Enden die Isolierung. Von einem Draht verbindet man ein Ende mit einem Pol einer Batterie, das andere Ende lässt man in das Wasser hängen. Ein zweites Stück Draht wird mit einem Ende an einer Glühlampe befestigt, das andere Ende lässt man ebenfalls in das Wasser hängen. Verbindet man mit dem dritten Drahtstück den anderen Pol der Batterie mit der Glühlampe, so leuchtet diese nicht. Erst wenn man Kochsalz in das Wasser streut, beginnt sie zu leuchten. 6.4 Elektromagnet , Material: Batterie, Nagel, isolierter Kupferdraht, Büroklammern Durchführung: Man wickelt um einen Nagel 10, 20, 30, 40,.... Windungen des Drahtes und schließt eine Batterie an Dann versuche man, Büroklammern an einem Ende des Nagels durch den Elektromagnet aufzuheben 6.5 Freier Fall im Kupferrohr Material: Kupferrohr, Plastikrohr, Stabmagnet, Eisenbolzen Durchführung: Lässt man einen zylinderförmigen Magnet und einen gleichgroßen Eisenbolzen durch eine Plastikröhre, ein Kupferrohr bzw. ein gleich dickes, aber längsgeschlitztes Kupferrohr (Schlitz mit Tixo verschließen, um Unterschiede des Luftwiderstandes auszuschließen) fallen, sind deutliche Unterschiede in der Fallzeit festzustellen, die man auf Induktionserscheinungen zurückführen kann. Erklärungshilfe: Induktionserscheinungen werden nur durch den fallenden Magneten hervorgerufen, im geschlitzten Kupferrohr ist die Ausbildung von Wirbelströmen deutlich erschwert, daher die Verzögerung kaum merklich. Freihandversuche 2012 - 13 - Haimo Tentschert 6.6 Induktion: Material: 2 Nägel, Draht, Kompass, Batterie Durchführung: Man baut mit 2 Nägeln und Draht folgende Anordnung. Dann schaltet man den Stromkreis ein und aus und beobachtet den Kompass. Dabei kann man unterschiedliche Windungszahlen verwenden 6.7 Induktionsmotor Material: Aludose (abgeschnittener Deckel), Gefäß mit Wasser, Magnet, Draht Durchführung: Die Aludose wird auf das Wasser gesetzt. Wichtig ist, dass das Gefäß ganz voll ist und sich ein kleiner „Wassergupf“ bildet. Der Magnet wird an dem Draht befestigt und von oben in die Aludose gehalten. Dreht man den Draht mit dem Magneten, wird sich auch die Dose zu drehen beginnen. 6.8 Der einfachste Elektromotor Material: 1,5 V Batterie, 15 cm dünner Draht, Spanplattenschraube, Neodym-Magnet Durchführung: Nimm in eine Hand eine 1,5 V Batterie und halte mit dem Zeigefinger ein abisoliertes Ende des Drahtes an einen Pol der Batterie. Am anderen Pol der Batterie wird die Spitze einer Schraube, an der ein Magnet haftet, angebracht. Nun wird das andere Ende des am Ende abisolierten Drahtes zum Magneten geführt. Bei der Berührung beginnt sich die Schraube mit dem Magneten sogleich zu drehen. 6.9 Kompass Material: Kork, Stecknadel, Magnet, Wasser Durchführung: Man magnetisiert Stecknadel durch drüberstreifen über einen Permanentmagneten, befestigt sie auf einer kleinen Korkscheibe und lässt diese auf Wasser schwimmen. 6.10 Die gespenstische Leuchtstoffröhre Material: Leuchtstoffröhre, funktionstüchtig oder ausgedient, Overheadprojektor-Folie, evtl. Hartgummistab und Fleecestoff oder Katzenfell Durchführung: Nachdem man ein Zimmer verdunkelt hat, und sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, reibt man eine Overheadprojektor-Folie an der Röhre. Der Teil der Röhre, an dem die reibende Folie anliegt oder gerade angelegen hat, leuchtet gespenstisch auf. Das Leuchten ist besonders hell, wenn die Folie abgezogen wird. 7 OPTIK 7.1 Bildentstehung am Löffel Material: großer Löffel Durchführung: An der konvexen sowie an der konkaven Seite eines (Suppen-)Löffels lassen sich die verschiedenen Abbildungen an gekrümmten Spiegeln darstellen. Auch lässt sich der Brennpunkt bestimmen. 7.2 Bildentstehung durch Reflexion Material: 2 Kerzen, Glasplatte Durchführung: 2 gleiche Kerzen werden im Abstand von etwa 20 cm aufgestellt, eine wird angezündet. Schüler erhalten anschließend den Auftrag, eine dünne Glasplatte so dazwischen zu platzieren, dass auch die zweite Kerze scheinbar brennt. Abstände variieren und in eine Tabelle eintragen (Bildweite = Gegenstandsweite). 7.3 Der abgeknickte Bleistift Material: Bleistift, Glas, Wasser Durchführung: Ein in das Wasserglas schräg hinein gestellter Bleistift erscheint „gebrochen”. Freihandversuche 2012 - 14 - Haimo Tentschert 7.4 Schraubenfischen Material: wassergefüllter Trog, Schraubenmutter, Glasrohr, Stricknadel, Stativmaterial Durchführung: Man legt die Schraubenmutter in den Trog und fixiert mittels Stativmaterial das Rohr so, dass man die unter Wasser liegende Mutter „anpeilen” kann. Nachdem man genau „gezielt” hat, stößt man die Stricknadel durch das Rohr, um den „Fisch” zu erlegen. Was wird man erleben? 7.5 Der blinde Fleck des Auges Material: weißes Papier, Münze, Stift Durchführung: Auf ein weißes Blatt Papier malt man ein kleines Kreuz (Größe: ca. 2 cm). Rechts daneben legt man in geringem Abstand (5 - 10 cm) ein Geldstück. Mit einer Hand wird das linke Auge verdeckt. Mit dem rechten Auge fixiert man das Kreuz und geht mit dem Kopf aus einer Höhe von ca. 40 cm langsam näher an das Kreuz. Bei einer noch relativ großen Höhe wird das Geldstück verschwinden (nur für den Beobachter!). Legt man die Münze weiter vom Kreuz entfernt, so verschwindet sie bereits in größerer Höhe. 7.6 Die unendlichen Spiegel Material: 2 Spiegel, Stativmaterial Durchführung: Bei einem Spiegel wird auf der Rückseite eine kleine Fläche der Beschichtung abgekratzt. Die beiden Spiegel werden mit den Spiegelflächen parallel zu einander aufgestellt. Schaut man durch das Fenster in den zweiten Spiegel, sieht man „unendlich“ viele Reflexionen. Ähnlich kann man auch 3 Spiegel mit den Spiegelflächen zueinander als Dreieck aufstellen. 7.7 Totalreflexion am Wasserglas Material: Trinkglas, Wasser Durchführung: Wenn man ein leeres Trinkglas in der Hand hält, kann man beim Blick schräg von oben die Finger sehen. Sobald Wasser eingefüllt wird, werden die Finger wegen der Totalreflexion „unsichtbar” (Spiegelung durch Totalreflexion). 7.8 Die unsichtbare Kreide Material: großes Trinkglas, Reagenzglas, beliebiger Gegenstand, der in das Reagenzglas passt, z.B. ein Stück farbige Tafelkreide Durchführung: Ein Stück farbige Tafelkreide wird in ein Reagenzglas gelegt und dieses flach in ein mit Wasser gefülltes Trinkglas gehalten. Blickt man von oben auf das Reagenzglas, so kann man die Farbkreide in ihm sehen. Wird das Reagenzglas steil in das Wasser gehalten, so glänzt die Oberfläche des Reagenzglases silbern und die Kreide ist nicht mehr zu sehen. Füllt man Wasser in das Reagenzglas, so verschwindet der silberne Glanz und die farbige Kreide wird wieder sichtbar. 7.9 Farbige Schatten, Kern- und Halbschatten Material: 3 gleichartige Lampen (Diaprojektor), Farbfilter Durchführung: Die Verwendung von drei Lampen mit den Farbfiltern rot, grün und blau ergibt bekannter Weise einigermaßen weißes Licht im Überschneidungsbereich der Lichtkegel. Bildet man die drei Lichtkreise auf eine weiße Leinwand im Finstern so ab, dass sie sich großteils überschneiden und erzeugt dann mit der Hand oder anderen Gegenständen Schatten, erscheinen diese zur Verblüffung der Schüler plötzlich, je nach abgedeckten Lampen, in verschiedenen Farben! 7.10 Himmelsblau – Abendrot Material: Küvette, Wasser, Taschenlampe, etwas Milch, Polarisationsfilter Durchführung: ins Wasser gibt man etwas Milch. Hinter die Küvette positioniert man die Taschenlampe. Blickt man von vorne durch die Küvette zur Lampe, sieht man einen rötlichen Schimmer. Blicht man von oben, sieht man wegen der Streuung einen bläulichen Ton. Mit einem Polfilter lässt sich die Polarisation des gestreuten Lichtes erkennen. Freihandversuche 2012 - 15 - Haimo Tentschert 7.11 Finsternisse Material: 2 Kugeln (10 cm und 4 cm), Diaprojektor Durchführung: Einfache Demonstration der Finsternisse mit Hilfe von auf Stäben fixierten Kugeln (Holz, Styropor,..) im entsprechenden Abstand (hängt auch von der Lichtquelle ab) von Schülern gehalten und mit Hilfe eines Diaprojektors oder einer Leuchtstoffröhre (ausgedehnte Lichtquelle) beleuchtet. 7.12 Katakaustik Material: Metallring; Kaffeehäferl, Flüssigkeit (kein Wasser!) Durchführung: Lässt man ein breites Lichtbündel (Sonnenlicht) schräg von oben auf einen am Tisch liegenden Metallring (in ein gefülltes Kaffeehäferl) fallen, so sieht man die Reflexion des Lichtes am Hohlspiegel. Dadurch, dass das Licht über die gesamte Breite des Halbkreises einfällt, entsteht kein Brennpunkt, sondern eine Brennfläche. Vergleiche: Konzentrierender Kollektor! (Tatsächliche parabolische Form haben z.B. Autoscheinwerfer, Scheinwerferreflektor) 7.13 Lichtleiter Material: Plastikflasche, schwarze Farbe, Taschenlampe, Glasschüssel Durchführung: Man malt die Flasche schwarz an. Dann sticht man etwas oberhalb des Bodens ein kleines Loch und kratzt gegenüber vom Loch etwas von der Farbe ab, sodass Licht hindurch treten kann. Man füllt die Flasche mit Wasser, stellt sie in die Glasschüssel und leuchtet an der frei gekratzten Stelle mit einer Taschenlampe hinein. Hält man bei verdunkeltem Zimmer einen Finger in den Wasserstrahl, wird darauf ein Lichtpunkt sichtbar. 7.14 Linsen Material: 2 Plastik-Linsen, Schale mit Wasser, Folie mit Muster Durchführung: Eine Linse wird mit Wasser gefüllt, die andere enthält Luft. Man beobachtet das geometrische Muster am Boden der Schale mit beiden Linsen, und zwar, indem man die Linse jeweils in Luft und ins Wasser hält. Hält man die mit Wasser gefüllte Linse über das Wasser, erscheint das Muster vergrößert; wird die Linse dann ins Wasser gelegt, erfolgt keine Brechung mehr (gleicher Brechungsindex). Die „Luftlinse“ bewirkt in Luft keine Veränderung des Musters, wohl aber die Funktion einer Zerstreuungslinse, wenn sie ins Wasser gehalten wird. 7.15 Wasserlupe Material: Postkarte, Wasser Durchführung: Mit einer Nadel wird ein kleines Loch in eine nichtsaugende Postkarte gemacht und ein Wassertropfen darauf gegeben. Betrachtet man jetzt dadurch in geeignetem Abstand feine Strukturen, erkennt man die Lupenwirkung der „Wasserlinse“. 7.16 Zauberlinse Durchführung: Man füllt eine Eprouvette mit Wasser und legt sie auf ein Blatt Papier, auf das man mit 2 verschiedenen Farben die Worte DAS ROTE AUTO DIE HOHE EICHE geschrieben hat. Anschließend fragt man Schüler nach ihren Beobachtungen und einer Erklärung. 7.17 Camera Obscura (Lochkamera) Material: schwarze Filmdose, Transparentpapier, Nadel, Kerze Durchführung: Man klebt über die Öffnung des Filmdose ein Transparentpapier, sticht ein Loch in den Boden - und fertig ist eine einfache Camera Obscura! Die Dose wird mit dem Loch in Richtung Flamme gehalten und man blickt auf das Transparentpapier. Durch das kleine Loch fällt Licht auf das Transparentpapier der gegenüber liegenden Seite. Es erfolgt eine Abbildung der Kerzenflamme, die verkehrt und verkleinert ist. Ähnlich einer optischen erzeugt ein kleines Loch auf einer Projektionsfläche ein Abbild von Gegenständen. Freihandversuche 2012 - 16 - Haimo Tentschert 7.18 Münze in Wasser Material: Münze, Gefäß, Wasser Durchführung: Man schaut so von oben in ein leeres Gefäß, dass man gerade noch den Rand einer darin liegenden Münze sieht. Dann füllt man Wasser ein. Die Münze wird scheinbar angehoben und sichtbar. 7.19 Sonnenkollektor Material: Aludose Durchführung: Der Boden einer Aludose kann als konzentrierender Kollektor verwendet werden. Man sucht den Brennpunkt dieses Spiegels (Brennfleck) und kann dort sogar ein kleines Papierstück (Teil eines Papiertaschentuches) zum Brennen bringen. Achtung: Dosen, deren Boden abgeflacht ist und auf Grund einer Beschichtung wenig reflektieren, sind dazu nicht geeignet. 7.20 Spektrum Material: OH-Projektor, Prisma, abdeckendes Papier Durchführung: Deckt man den Overheadprojektor bis auf einen schmalen Spalt ab, kann man mit Hilfe eines Glas- oder Kunststoffprismas schöne Spektren auf die Decke werfen. 7.21 Wasserprisma Material: Küvette, Spiegel, Wasser Durchführung: Man legt den Spiegel schräg in das Wasser und lässt (Sonnen-)Licht darauf fallen. Durch den Wasserkeil entsteht ein Spektrum das man auf einem entsprechend gehaltenem Blatt Papier oder an der Wand sehen kann. 7.22 Beugung Material: Kerze, Bleistifte, Seidentuch,... Durchführung: Schüler sollen eine brennende Kerze durch zwei sehr eng aneinander gehaltene runde Bleistifte, durch ihre Wimpern, ein Seidentuch (o.ä.) beobachten und ihre Beobachtungen beschreiben. Erklärungshilfe: Durch die Beugung am Spalt oder Gitter erscheinen mehrere Flammen links und rechts, die mittlere Flamme wird auseinandergezogen, die „Nebenflammen” erscheinen farbig (außen rot, innen blau). Je enger der Spalt, um so deutlicher der Effekt. Dies erreicht man z. B. durch Schräghalten des Seidentuches (Verändern der Gitterkonstante) 7.23 Beugung an der CD Material: CD, Laser (Laserpointer) Durchführung: Man sendet einen Laserstrahl auf die CD und betrachtet das reflektierte Beugungsbild. Aus den geometrischen Verhältnissen lässt sich die Gitterkonstante, ähnlich wie beim Gitter, berechnen. Freihandversuche 2012 - 17 - Haimo Tentschert 8 RADIOAKTIVITÄT 8.1 Halbwertszeit des Bierschaums Material: Bier (nicht zu kalt), gerades Bierglas, Maßband Durchführung: Bier wird so in ein möglichst gut zylinderförmiges (gerades!) hohes Glas gegossen, dass möglichst viel Schaum entsteht. Die Höhe des Schaums (nicht die Gesamthöhe, nur die Schaumhöhe!) wird dann im 10-Sekunden-Takt gemessen und in einem Diagramm aufgetragen. Es ergibt sich eine Zerfallskurve! 8.2 Modellversuch zum radioaktiven Zerfall Der radioaktive Zerfall ist ein statistischer Zufallsprozess. Dieser Zufallsprozess wird durch das Werfen einer Münze simuliert, deren zwei mögliche Auftreffzustände das Zerfallen oder Nichtzerfallen eines Atoms simulieren. Durchführung: alle Schüler stehen auf und nehmen eine Münze in die Hand. Lehrer moderiert den Ablauf. Die stehende Schülerzahl entspricht der Ausgangsmenge N(0) der radioaktiven Atome. Nun werden die Münzen fallengelassen, alle Schüler, deren Münze „Kopf“ zeigt, setzen sich (sie sind „zerfallen“), dies entspricht dem ersten Zeitschritt. Der Vorgang wird sooft wiederholt, bis alle Schüler „zerfallen“ sind. Auswertung: in einem Koordinatensystem wird der Ablauf grafisch dargestellt, auf der einen Achse werden die Zerfallsschritte (entspricht der Zerfallszeit t), auf der anderen wird die jeweils nicht zerfallene Anzahl von „Schülerinnen“ aufgetragen (entspricht der nicht zerfallenen Teilchenzahl N(t)- Querverbindung zur Mathematik ) Hinweis: Für diesen Versuch ist eine größere Schülerzahl von Vorteil. Man kann den Versuch auch für zu Hause Schülern anbieten, indem der Münzwurf entsprechend oft durchgeführt wird, beginnend mit einer ersten groß gewählten Zahl von Würfen. Freihandversuche 2012 - 18 - Haimo Tentschert INHALTSVERZEICHNIS 4.10 EI DURCH FLASCHENHALS .......................... 10 MECHANIK ................................................... 2 1.1 MESSUNG DER GEHGESCHWINDIGKEIT ......... 2 4.11 KAMINWIRKUNG......................................... 10 1.2 BRÜCKE AUS PAPIER (KRÄFTE) .................... 2 4.12 SONNENKOLLEKTOR ................................... 11 1.3 REIBUNG ....................................................... 2 4.13 VOLUMENÄNDERUNG DURCH WÄRME ....... 11 1.4 EIN FLASCHENZUG MIT BESENSTIELEN ......... 2 4.14 VOLUMENÄNDERUNG VON GASEN ............. 11 1.5 GLEICHGEWICHT ........................................... 2 4.15 LÄNGENÄNDERUNG VON METALL .............. 11 1.6 SCHWERPUNKT ............................................. 3 4.16 - ISOLATION DURCH LUFT ........................... 11 1.7 SCHWERPUNKT DES BUNDESLANDES ............ 3 4.17 WÄRMELEITUNG IN WASSER ...................... 11 1.8 WIE LEICHT KOMMT ES ZUM FALL ................ 3 4.18 WÄRMELEITUNG MIT EINER MÜNZE ........... 11 1.9 ZÜNDHOLZBRECHEN ..................................... 3 4.19 WÄRMESTRAHLUNG 1 ................................ 12 1.10 HEBELGESETZ ............................................... 3 4.20 WÄRMESTRAHLUNG 2 ................................ 12 1.11 DEHNUNG EINES GUMMIFADENS................... 4 4.21 WÄRMETRANSPORT.................................... 12 1.12 FREIER FALL ................................................. 4 4.22 DER FEUERFESTE LUFTBALLON .................. 12 1.13 SCHWERELOS IM FREIEN FALL (1) ................. 4 5 ELEKTROSTATIK ..................................... 12 1.14 SCHWERELOS IM FREIEN FALL (2) ................. 4 5.1 DAS BEWEGTE STYROPOR .......................... 12 1.15 RÜCKSTOß EINES LUFTBALLONS ................... 4 5.2 FOLIENVERSUCH......................................... 12 1.16 DICHTE ......................................................... 4 5.3 WASSER IN ELEKTRISCHEN FELD ................ 13 1.17 AUFTRIEB ..................................................... 4 5.4 TRINKHALM-KRÄFTE.................................. 13 1.18 DAS ARÄOMETER ......................................... 5 1.19 DIE TANZENDEN ROSINEN ............................. 5 6 ELEKTRIZITÄT ......................................... 13 1.20 CARTESIANISCHER TAUCHER ........................ 5 6.1 APFELBATTERIE .......................................... 13 1.21 SCHWIMMT KNETMASSE? ............................. 5 6.2 MÜNZENBATTERIE...................................... 13 1.22 HYDRAULISCHE PRESSE ................................ 5 6.3 LICHT DURCH SALZ .................................... 13 1.23 HOVERCRAFT................................................ 5 6.4 ELEKTROMAGNET , ..................................... 13 1.24 KUGERL IN FLASCHE ..................................... 6 6.5 FREIER FALL IM KUPFERROHR .................... 13 1.25 LUFTBALLON IN EINER FLASCHE ................... 6 6.6 INDUKTION: ................................................ 14 1.26 LUFTDRUCK 1 ............................................... 6 6.7 INDUKTIONSMOTOR .................................... 14 1.27 LUFTDRUCK 2 ............................................... 6 6.8 DER EINFACHSTE ELEKTROMOTOR ............. 14 1.28 MAGDEBURGER HALBKUGELN ..................... 6 6.9 KOMPASS ................................................... 14 1.29 WASSERBAROMETER .................................... 6 6.10 GESPENSTISCHE LEUCHTSTOFFRÖHRE ........ 14 1.30 DOSENKOLLAPS ............................................ 6 1.31 OBERFLÄCHENSPANNUNG 1 .......................... 7 7 OPTIK ........................................................... 14 1.32 OBERFLÄCHENSPANNUNG 2 .......................... 7 7.1 BILDENTSTEHUNG AM LÖFFEL.................... 14 1.33 STOFF SPERRT WASSER ................................ 7 7.2 BILDENTSTEHUNG DURCH REFLEXION ........ 14 7.3 DER ABGEKNICKTE BLEISTIFT .................... 14 2 FLIEGEN ........................................................ 7 7.4 SCHRAUBENFISCHEN .................................. 15 2.1 DRUCK IN STRÖMENDEN MEDIEN ................. 7 7.5 DER BLINDE FLECK DES AUGES .................. 15 2.2 FLAMME IM TRICHTER .................................. 7 7.6 DIE UNENDLICHEN SPIEGEL ........................ 15 2.3 TRAGFLÄCHENMODELL................................. 7 7.7 TOTALREFLEXION AM WASSERGLAS .......... 15 2.4 ZIMMERBUMERANG ...................................... 8 7.8 DIE UNSICHTBARE KREIDE ......................... 15 2.5 PAPIERHUBSCHRAUBER ................................ 8 7.9 FARBIGE SCHATTEN, KERN- UND 3 SCHALL.......................................................... 8 HALBSCHATTEN ................................................... 15 7.10 HIMMELSBLAU – ABENDROT ...................... 15 3.1 SCHWINGUNG EINER STIMMGABEL ............... 8 7.11 FINSTERNISSE ............................................. 16 3.2 AUFZEICHNUNG EINER SCHWINGUNG ........... 8 7.12 KATAKAUSTIK ............................................ 16 3.3 SCHNURTELEFON .......................................... 8 7.13 LICHTLEITER............................................... 16 3.4 GLOCKENGELÄUTE ....................................... 8 7.14 LINSEN ....................................................... 16 3.5 EINE KLEINE GLASMUSIK.... .......................... 8 7.15 WASSERLUPE ............................................. 16 3.6 RICHTUNGSHÖREN ........................................ 9 7.16 ZAUBERLINSE ............................................. 16 3.7 SCHALLÜBERTRAGUNG ................................. 9 7.17 CAMERA OBSCURA (LOCHKAMERA) .......... 16 3.8 SCHLAUCHTÖNE ........................................... 9 7.18 MÜNZE IN WASSER..................................... 17 4 WÄRMELEHRE ............................................ 9 7.19 SONNENKOLLEKTOR ................................... 17 4.1 HEIßLUFTRAKETE” ........................................ 9 7.20 SPEKTRUM .................................................. 17 4.2 FAHRRADPUMPE ........................................... 9 7.21 WASSERPRISMA.......................................... 17 4.3 ABKÜHLUNG DURCH EXPANSION .................. 9 7.22 BEUGUNG ................................................... 17 4.4 ABSORPTION VON WÄRMESTRAHLUNG......... 9 7.23 BEUGUNG AN DER CD ................................ 17 4.5 NEBELBILDUNG IM WASSERFLASCHE.......... 10 8 RADIOAKTIVITÄT .................................... 18 4.6 AGGREGATZUSTANDSÄNDERUNG ............... 10 8.1 HALBWERTSZEIT DES BIERSCHAUMS .......... 18 4.7 DIE GEBOGENEN TRINKHALME ................... 10 8.2 MODELLVERSUCH ...................................... 18 4.8 EIN THERMOMETER AUS PAPIER ................. 10 4.9 DAS LEIDENFROST’SCHE PHÄNOMEN ......... 10 1 Freihandversuche 2012 - 19 - Haimo Tentschert