Das Karpaltunnel

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Was ist der Karpaltunnel?
Der Karpaltunnel ist eine tunnelartige
Röhre, die sich in der Tiefe zwischen
der Daumenballen- und der
Kleinfingermuskulatur befindet. Er
beheimatet neben den Beugesehnen
den Handnerv (Nervus medianus), der
die Daumen- und Handmuskeln sowie
die Haut des Daumens, des
Zeigefingers, des Mittelfingers und
einen Teil des Ringfingers versorgt.
Der Karpaltunnel
Karpaltunnel und
Handwurzelband
n Der
Karpaltunnel ist von
Handwurzelknochen und einem dicken
unelastischen Band begrenzt. In diesem
2 x 2 x 1 cm breiten Kanal laufen
insgesamt 9 Sehnen und der Handnerv.
Jeder Druck in diesem Karpalkanal führt
zu den charakteristischen Beschwerden
des Karpaltunnelsyndroms.
Was ist das KarpaltunnelSyndrom?
Das KTS wurde um 1850 vom Londoner
Chirurgieprofessor Sir James Paget
entdeckt. Es wird seit 1913 mit einer
besonderen Operationstechnik behandelt.
Das (Karpaltunnelsyndrom) wird durch die
Einengung des Handnervs im Karpaltunnel
verursacht und äußert sich je nach
Schweregrad durch unterschiedliche
Nervensymptome. Typisch für dieses
Krankeitsbild ist, dass die Schmerzen
besonders nachts sehr stark sind.
Häufigkeit des
Karpaltunnelsyndroms
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0,1 - 5% der Bevölkerung sind betroffen
Frauen sind dreimal so häufig wie Männer
betroffen
der Altersgipfel liegt zwischen 40 und 60, KTS
ist jedoch in jedem Alter möglich
es gibt eine Häufung in bestimmten
Berufsgruppen durch mechanische
Überbeanspruchung des Handgelenks: RSISyndrom (Repetitive Strain Injury)
Betroffene Zonen und Nerven
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Nervus Medianus am
Handgelenk
Handgelenk
Blutgefäße
weitere Nerven der
Hand
Handsehnen
Handmuskeln
Ausstrahlung der KTSBeschwerden
Erste Beschwerden im Alltag
Symptome und Lokalisation
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Nächtliche Gefühlsstörungen
" von Fingerspitzen bis Schulter/Nacken reichend
Vermindertes Hautgefühl in
" Daumen bis Ringfinger, v.a. Zeige- u. Mittelfinger
Dumpfe Schmerzen
" in Daumenballen, Handgelenk bis Unterarm
Ungeschicklichkeit, Schwäche
" vor allem Daumenmuskulatur, Fingerfeinmotorik
Muskelschwund
" im Daumenballen
Ursachen
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Entzündliche Schwellung der
Beugesehnenscheiden.
Brüche mit Verschiebungen
oder in Fehlstellung verheilte
Brüche im HandgelenkHandwurzelbereich.
Rheumatische Erkrankungen.
Diabetes mellitus
(Zuckerkrankheit).
Schwellungen des Nervens.
Tumore.
Schilddrüsenerkrankung.
Schwangerschaft.
Mögliche Ursachen einer
Überbeanspruchung des Handgelenks
n Computerarbeit
n Nähen,
Bügeln
n Presslufthammerarbeit
n Arbeiten in Kühlhäusern; an Kühltheken
n Gartenarbeit
n Fahrradfahren, Motorradfahren
n Krückentragen
Ärztliche Diagnose des
Karpaltunnelsyndroms
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Anamnese
Klinische Untersuchung (Haut, Muskeln,
Muskelkraft, Hautgefühl)
Nervenleitgeschwindigkeit
(Elektroneurographie, Elektromyographie)
Ggf.: Röntgen, Ultraschall, Tomographie
Labor (Blutzucker, Schilddrüse,
Rheumafaktoren)
Konservative (nichtoperative)
Behandlungsformen
n
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Es gibt einige alternative
Wege, das KarpaltunnelSyndrom ohne Operation zu
heilen.
Diese sind u.a.:
*Nacht-Handgelenksschienen
*Heiße und kalte Kompressen
*Physiotherapie, Massage
*Ultraschallbehandlung
*Vitamin B6-Therapie
Handgelenksschiene
(Arbeitsplatz)
Thermoplastische
Lagerungsschiene (nachts)
Operative Behandlung
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n
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In schweren Fällen oder wenn die konservative
Therapie nicht zum Erfolg führt, besteht die
Indikation zum operativen Vorgehen.
Die Standardmethode besteht in der ”Offenen” OPMethode, bei der das Handwurzelband (Retinaculum
flexorum) mit einem großen Schnitt von außen
durchtrennt wird.
Eine zweite Technik ist die sog. ”Endoskopische”
Methode, bei der das Handwurzelband von “innen
nach außen” mit einem kleinen Schnitt gespalten
wird.
Offene Karpaltunnelspaltung
Endoskopische
Operationstechnik
Ultraschalltherapie
Steroid -Injektionen
Physiotherapie, Massage
Vitaminbehandlung mit B6
Literaturhinweise
Literaturhinweise
Literaturhinweise
Prävention durch
ergonomische Hilfsmittel
Prävention durch
ergonomische Tastaturen
Prävention durch Übungen am
Arbeitsplatz
Zukünftige Aufgaben für Industrie,
Berufsverbände und Forschung
n
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n
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Verbesserte Ergonomie am Arbeitsplatz
(Geräte, Tische, Software)
Aufklärung über die Ursachen des KTS und
Anleitung zu Übungen am Arbeitsplatz
Epidemiologische Untersuchungen über
Ursachen und Verbreitung des KTS und der
RSI-Erkrankungen
Studien über Wirksamkeit von
Therapieformen
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