Blick in die Forschung: Kurzberichte Jagd nach den Vorläufern der Supernovae Ia Sie sind eine wesentliche Stütze für die kosmische Entfernungsskala – dabei ist noch nicht einmal gesichert, welche Sterne hier in einer gigantischen Explosion vergehen. Sind es tatsächlich Weiße Zwerge, die als Supernovae Ia zerrissen werden? Das Röntgenteleskop Chandra hilft nun, diese Vermutung zu überprüfen. S upernovae sind spektakuläre Stern- die energiereichen Explosionswellen für den Astronomen den Einsatz dieser »Stan- explosionen, Mengen die Dynamik und die Entwicklung der Ga- dardkerzen« zur Distanzmessung bis zu ei- von Sternmaterie und Energie in die Um- laxien selbst eine bedeutende Rolle; denn ner Rotverschiebung von etwa z = 1,5 (ent- gebung schleudern. Für wenige Wochen Supernovae heizen ihre Galaxien auf. sprechend einer Entfernung von mehr als die enorme Es gibt eine Reihe unterschiedlicher acht Milliarden Lichtjahren). Mit Hilfe sol- Heimatgalaxie sein – und sogar heller Typen von Supernovae – einer davon, ge- cher Entfernungsmessungen können die strahlen als die gesamte Galaxie. nannt Typ Ia, ist insbesondere für die Kos- Forscher auch Aussagen zur Struktur des Den Mechanismus dieser Supernovae mologie bedeutsam. Das liegt daran, dass Universums machen, beispielsweise wie zu ergründen, ist für viele Wissenschaft- sich die absolute Helligkeit, also die Leucht- viel Dunkle Materie und Dunkle Energie es ler faszinierend. Sie analysieren die Explo- kraft, der Supernovae dieses Typs aus der enthält und wie die kosmische Expansion sion einerseits experimentell – das heißt: Form ihrer Lichtkurve, das heißt aus dem verläuft – gebremst oder beschleunigt. Im mit astronomischen Beobachtungen – zeitlichen Verlauf ihrer scheinbaren Hel- Jahre 1998 haben auf diese Weise zwei For- und andererseits theo­retisch mit nume- ligkeit ableiten lässt. Der Vergleich der so schungsgruppen die beschleunigte Expan- rischen Modellen, die sie an den größten gewonnenen absoluten Helligkeit mit der sion des Universums festgestellt. Rechenanlagen berechnen. Solche Unter- direkt gemessenen scheinbaren Hellig- suchungen sind für viele Bereiche der As- keit liefert dem Forscher eine Informati- Weiße Zwerge als Vorläufer? tronomie von Belang, weil in Supernovae on über die Entfernung der Explosion von Ursache der meisten Supernovae ist die die meisten schweren Elemente im Kos- der Erde. Die enorme Helligkeit der Super- Explosion eines massereichen Sterns: Sein mos produziert werden. Ferner spielen novae (absolut etwa –19,7 mag) gestattet ausgebrannter Kern kollabiert, und die Axel M. Quetz/SuW-Grafik können sie die hellsten Objekte in ihrer Ein Weißer Zwerg verschlingt seinen benachbarten Riesenstern. Durch den Drehimpuls der Sternmaterie bildet sich eine heiße, rotierende Materiescheibe um den Zwerg aus. 20 August 2008 Sterne und Weltraum freigesetzte Gravitationsenergie sprengt seine äußeren, hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium bestehenden Schichten auseinander. Bei den Supernovae vom Typ Ia war schon lange klar, dass sie anders sind. Denn in ihren Spektren fehlen Spuren der Elemente Wasserstoff und Helium – stattdessen konnten die Astronomen Silizium, Kalzium und Eisen nachweisen. Noch in anderer Hinsicht unterscheiden sich Supernovae Ia von anderen Typen: Sie treten nicht nur in jungen, sondern auch in alten Galaxien auf. Das spricht bereits gegen die Explosion eines massereichen Sterns, denn alte Galaxien sollten keine massereichen (weil kurzlebigen) Sterne mehr enthalten. Diese Indizien führten die Astronomen zu dem Schluss, dass in Supernovae vom Typ Ia so genannte Weiße Zwerge explodieren. Das sind Überbleibsel von massearmen Sternen, die vor allem aus Kohlenstoff und Sauerstoff bestehen. Weiße Zwerge sind sehr kompakt: Sie sind nur trotzdem so viel Masse wie unsere Sonne. In ihrem Inneren findet keine Kernfusion mehr statt. Dennoch sind sie stabil, denn der Gravitationskraft, die den Weißen Zwerg zusammenzudrücken sucht, wirkt eine andere Kraft entgegen, die durch einen quantenmechanischen Effekt zu Stan- ESO, künstlerische Darstellung etwa so groß wie die Erde, enthalten aber de kommt: Die Elektronen im Sternplasma lassen sich nicht beliebig komprimie- Schließlich wird der Weiße Zwerg zu massereich und explodiert in einer Supernova Ia. ren, denn infolge des Pauli-Prinzips können sich keine zwei Elektronen im gleichen Quantenzustand befinden. Aus die- tronenstern oder Schwarzen Loch – führt, In der zweiten Variante, dem »Zwei- sem Grunde baut sich in der Materie des bleibt nach einer Supernova Ia nichts üb- Zwerge-Szenario«, besteht ein Doppel- Weißen Zwergs ein Entartungsdruck auf, rig: Sie wird restlos auseinandergerissen. sternsystem aus zwei Weißen Zwergen, welcher dem Druck der Gravitation entgegenwirkt. Ein-Zwerg- und Zwei-Zwerge-Szenario Ein solches Gleichgewicht stellt sich je- Wie kann es passieren, dass die Mas- die sich gegenseitig umkreisen. Durch se des Weißen Zwergs die kritische Grenze Abstrahlung von Gravitationswellen ver- überschreitet? Grundsätzlich gibt es dafür liert das Doppelsternsystem im Laufe der zwei Möglichkeiten; beide erfordern die Zeit Energie und Drehimpuls, so dass sich Anwesenheit eines Begleitsterns für den die beiden Zwerge näher und näher kom- Weißen Zwerg. men, bis sie schließlich miteinander ver- doch nur bis zu einer gewissen Obergrenze In der ersten Variante, dem »Ein-Zwerg- schmelzen. Falls die Summe ihrer Massen der Masse ein: Oberhalb von 1,39 Sonnen­ Szenario«, ist der Begleitstern ein »norma- die kritische Grenze von 1,39 Sonnenmas- massen können die Kohlenstoff-Sauer- ler« Stern. Wenn der Begleitstern während sen überschreitet, explodieren sie nach stoff-Zwerge durch den Entartungsdruck seiner stellaren Entwicklung größer wird der Verschmelzung als Supernova vom nicht mehr stabilisiert werden. Die Gra- (siehe SuW 7/2008, Seite 42 – 48) und seine Typ Ia. vitation gewinnt dann die Oberhand und Oberfläche zu nahe an den Weißen Zwerg Derzeit ist nicht bekannt, welches die- führt zu einem Kollaps, in dem die mittel- rückt, bewirkt die Gravitationskraft des ser beiden Szenarien die Supernovae vom schweren Elemente Kohlenstoff und Sau- Zwergs einen Massen­überfluss vom Be- Typ Ia erklärt – im Prinzip sind beide mög- erstoff schlagartig zu Eisen fusioniert wer- gleitstern auf den Zwerg (siehe Bild links). lich. Dies stellt für die Theorie der Stern- den. Die plötzlich freigesetzte Fusionsener- Falls dieser Vorgang lange genug andauert, explosionen ein großes Problem dar, weil gie zerreißt den Weißen Zwerg. Im Gegen- kann der Weiße Zwerg so viel an Masse ge- die Kenntnis der Vorgeschichte der Explo- satz zu den Supernovae vom Typ II, in de- winnen, dass er die kritische Grenze über- sion wesentlich ist, um etwa den Super- nen der Kollaps eines massereichen Sterns schreitet, kollabiert und als Supernova ex- nova-Überrest und die nachfolgende An- zu einem kompakten Relikt – einem Neu- plodiert (Bild oben). reicherung mit chemischen Elementen www.astronomie-heute.de August 2008 21 Vorher-Nachher einer Supernova: Die Chandra-Beobachtung von vor vier Jahren Chandra vor der Supernova zeigt am Ort der Supernova SN 2007on eine Röntgenquelle (oben). Das Zentrum der Wirtsgalaxie NGC 1404 der Supernova D;K8;? befindet sich am unteren Bildrand. Im Optischen wurde die Explosion eindeutig mit dem NASA-Satelliten Swift nachgewiesen Lambert Spix (unten). NSkyscout Sterne und Sternbilder einfach finden. SN 2007on Bestell-Nr. 2109. € 9,90 (D), € 10,20 (A) Der Skyscout ist als »Immer-dabei-Werkzeug« für Sternfreunde konzipiert. Einsteiger lernen einfach, Sterne und Sternbilder zu finden und Amateurastronomen finden eine kompakte und robuste Aufsuchhilfe für ihre Lieblingsobjekte. Ronald Stoyan NFernrohr Führerschein in 4 Schritten Eine Anleitung für Teleskop-Besitzer Oculum Astroeinstieg, 4. Aufl. 2008, 144 S. m. 208 Abb., kart. m. Spiralbg., Oculum. Bestell-Nr. 1484. € 16,90 (D), € 17,40 Dieses Buch bringt einsteigergerecht Antworten auf alle Fragen rund um die Optik, Mechanik und Benutzung eines astronomischen Teleskops. in Galaxien zu verstehen. Ein Verständnis Physik in Garching und am Exzellenzclu- der Vorgeschichte ist auch entscheidend, ster Universe der Technischen Universi- um die Supernovae als möglichst genaue tät München hat nun zusammen mit dem Werkzeuge für die Kosmologie nutzen zu Autor einen neuen Weg gefunden, um die können. Vorläufer der Supernovae Ia direkt zu be- Suchstrategien obachten. Es gelang ihnen, viel weiter entfernte Vorläufer von Sternexplosionen zu Das Rätsel um die Vorgeschichte der Ex- untersuchen, als es bislang mit optischen plosion motiviert zu einer Suche nach dem Beobachtungen möglich war. Ihre Metho- Vorläufer. Wie könnte man vorgehen? de basiert auf Folgendem: Der einfachste Weg für den Astro- Wenn im Ein-Zwerg-Szenario der Wei- nomen ist es abzuwarten, bis eine Super- ße Zwerg Materie vom Nachbarstern auf- Stefan Binnewies, Wolfgang Steinicke, Jens Moser nova vom Typ Ia irgendwo aufleuchtet. So- sammelt, dann bildet sich bei diesem Vor- bald ihre Position am Himmel bekannt ist, gang, Akkretion genannt, um den Zwerg ei- NSternwarten recherchiert der Forscher, ob auf älteren ne Materiescheibe aus (Bild S. 20), die sich 95 astronomische Observatorien in aller Welt Aufnahmen an dieser Stelle ein Vorläu- auf sehr hohe Temperaturen aufheizt. Da- ferstern zu erkennen ist. Diese Methode durch strahlt sie energiereiche Röntgen- funktioniert gut bei den Supernovae vom strahlung ab. Derartige Strahlungsquellen Bestell-Nr. 2558. € 49,90 (D), € 51,30 (A) Typ II, bei denen ein massereicher, heller gehören zu den hellsten Röntgenstrahlern Stern explodiert – er sollte auf den vor der in einer Galaxie: Mit einem empfindlichen Sternwarten sind als »Fenster zum Himmel« ganz besondere Orte – wissenschaftlich, architektonisch und historisch. Sie symbolisieren die Sehnsucht des Menschen, seinen Platz im Kosmos richtig einordnen zu können. Der einzigartige Bildband fängt diesen Geist auf. 95 Sternwarten auf fünf Kontinenten werden in Wort und Bild vorgestellt: von den großen Refraktoren des 19. Jahrhunderts über die riesigen Spiegel des 20. Jahrhunderts bis hin zu den gigantischen Astronomie-Tempeln heutiger Zeit. Explosion aufgenommenen Bildern gut zu Röntgenteleskop können sie noch in einer sehen sein. Bei Supernovae vom Typ Ia ist Entfernung von etwa 50 Millionen Licht- das Verfahren schwieriger, weil der voran- jahren beobachtet werden. 2008, 304 S. m. 217 meist farb. Abb., geb., Oculum. Mehr Informationen finden Sie unter: www.science-shop.de/oculum Bequem bestellen: per E-Mail [email protected] telefonisch 06221 9126-841 Bestellungen in 22 D & A unter € 20,–2008 sowie Bestellungen im sonst. August Ausland berechnen wir mit € 3,50. Alle Preise inkl. Umsatzsteuer. Preise unter Vorbehalt. Spektrum der Wissenschaft Verlagsges. mbH gegangene Weiße Zwerg klein und leucht- Die Beobachtungsmethode hat nur schwach ist. Bis vor Kurzem war es nicht zwei Haken: Erstens explodieren inner- gelungen, den Vorgänger einer Superno- halb dieser Entfernung pro Jahr nur weni- va vom Typ Ia auszumachen. Eine alterna- ge Supernovae Ia; zweitens gibt es zur Zeit tive Methode besteht darin, die Spektren nur ein Röntgenteleskop, das hinreichend der Sternexplosion nach Spuren des Vor- empfindlich ist, nämlich das US-ameri- läufersystems zu untersuchen. Dabei ha- kanische Röntgenobservatorium Chand- ben die Astronomen zwar Fortschritte ge- ra, das auf einem Satelliten um die Erde macht, doch ist dieses Verfahren zu indi- kreist. Mit Chandra können nur so wenige rekt, um daraus überzeugende Schlüsse zu Galaxien beobachtet werden, dass in ih- ziehen. nen allen zusammen pro Jahr mit höch- Eine internationale Forschergruppe am stens einer Supernova Ia zu rechnen ist. Max-Planck-Institut für extraterrestrische Die Wissenschaftler haben lange darauf Sterne und Weltraum NASA/CXC/MPE/R. Voss et al.; NASA/Swift Swift im Optischen Eine praktische Orientierungshilfe für Sternfreunde, komplett mit Himmelsansichten, Aufsuchhilfen, Karten und Beschreibungen. 2., verb. Aufl. 2008, o. Pag., m. 4 Jahreszeiten-, 4 Übersichts-., 8 Detailkarten, kart., Oculum. gewartet, dass sie mit Chandra einen Weißen Zwerg kurz vor der Explosion entde- Zum Nachdenken cken. Am 5. November 2007 war es dann so weit: Die Supernova mit der Katalogbezeichnung SN 2007on explodierte in einer elliptischen Galaxie namens NGC 1404 in Supernovae vom Typ Ia D er voranstehende Bericht schil­ Aufgabe 4: Beim Zwei-Zwerge-Szenario dert Fortschritte bei der Suche umkreisen einander vor der Supernova- nach den Vorläufern von Supernovae Explosion zwei Weiße Zwerge. Dieses pernova einen ganzen Tag lang beobach- vom Typ Ia. Zwar deuten die neuen System emittiert Gravitationswellen. Sie tet. Die Beobachtung war empfindlich ge- Beobachtungen mit Hilfe des Röntgen- entstehen auf andere Weise als elektro- nug, um in so großer Entfernung einen ak- satelliten Chandra auf das »Ein-Zwerg- magnetische Wellen. Diese lassen sich kretierenden Weißen Zwerg entdecken zu Szenario« hin, bei dem ein Stern, der bereits durch zwei entgegengesetzte La- können. Und in der Tat stand am Ort der sein maximales Volumen ausfüllt, und dungen erzeugen, die einen elektrischen späteren Supernova eine Röntgenquelle, ein Weißer Zwerg einander umkreisen. Dipol bilden. Jedoch gibt es bei der deren Eigenschaften mit dem Ein-Zwerg- Dennoch mag in anderen Fällen auch Schwerkraftwechselwirkung keine nega- Szenario konsistent waren! Dies schien das »Zwei-Zwerge-Szenario« zutreffen, tive Masse, mit deren Hilfe sich ein Gravi- der erste eindeutige Nachweis des Vorläu- bei dem zwei Weiße Zwerge umeinan- tationsdipol aufbauen ließe. Die Emissi- fers einer Supernova Ia zu sein. Das Zwei- der kreisen. on von Gravitationswellen erfordert eine einer Entfernung von 60 Millionen Lichtjahren (siehe Bild links). Vier Jahre vor der Explosion hatte Chandra den Ort der Su- Zwerge-Szenario schied als Erklärung aus, Im Folgenden sollen ein paar Ener- kompliziertere Verteilung, ein periodisch weil bei zwei umeinander rotierenden Wei- giebetrachtungen zu solchen Superno- veränderliches Quadrupolmoment. Die ßen Zwergen keine starke Röntgenquelle va-Explosionen und ihren Vorgängern zu erwarten ist. angestellt werden. durch Gravitationswellen abgestrahlte Leistung LG, analog zur elektromagnetischen Strahlung ebenfalls Leuchtkraft Als jedoch die Astronomen bessere Bilder von der SN 2007on gemacht hatten, Aufgabe 1: Bei der Supernova-Explosion wurden Zweifel an der Interpretation ange- wird ein großer Teil der Sternmaterie meldet. Sie stellten fest, dass die Röntgen- weggeschleudert. Man bestimme die quelle nicht exakt an der gleichen Position stand, wie die später optisch beobachtete in der expandierenden Hülle steckende kinetische Energie Ekin für einen Vor- Supernova. Somit war ebenfalls nicht klar, läuferstern von zwei Sonnenmassen die Gravitationskonstante und c 2,998 ob die Röntgenquelle wirklich verschwun- (m 2 MA), der die Hälfte seiner Ma- 3 108 m/s die Lichtgeschwindigkeit. Die den war. Die Beobachtungsdaten könnten terie bei der Explosion verliert. Die mittlere Masse der Weißen Zwerge be- auch so ausgelegt werden, dass sich zwei Expan­sionsgeschwindigkeit der abge- trage m 1 MA und r 0,003 AE, etwas unterschiedliche Quellen am Himmel zu- worfenen Hülle betrage typische yS 10 000 km/s, die Sonnenmasse ist MA mehr als die Entfernung Erde–Mond, sei fällig sehr nahe gekommen waren. Warten auf das Heureka-Erlebnis 1,989 3 1030 kg. genannt, lässt sich abschätzen mit: 64 G4 m 5 –– . LG –– –– 5 c5 r ( ) Dabei ist G 6,6743 3 10 –11 m3 kg–1 s–2 ihr Abstand vom Schwerezentrum. Die Astronomische Einheit ist 1 AE 149,6 Millionen km. Man vergleiche mit der Dennoch sprechen die Daten eher dafür, Aufgabe 2: Durch Vergleich mit unserer dass die erste Interpretation mit dem »Ein- Sonne bestimme man die Leuchtkraft Zwerg-Szenario« richtig ist. Weitere Rönt- LSN einer Supernova, deren absolute Aufgabe 5: Offenbar verliert das Stern- genbeobachtungen werden zeigen, ob das Helligkeit im Maximum MSN –19,7 paar durch die Abstrahlung der Gravita- Modell mit dem akkretierenden Weißen mag erreicht. Die absolute Helligkeit tionswellen Energie, die ihren Abstand Zwerg wirklich Bestand hat und ob viel- der Sonne ist MSonne 4,83 mag, ihre voneinander verringert. Um welchen leicht auch das »Zwei-Zwerge-Szenario« Leuchtkraft ist: LA 3,826 3 1026 W. Faktor ändert sich das Ergebnis, wenn bei Supernovae vom Typ Ia vorkommt. Der Zusammenhang zwischen Hellig- der Abstand der beiden Weißen Zwerge Leuchtkraft der Sonne. Auch wenn im Fall von SN 2007on der keit und Leuchtkraft ist durch LSN/LA auf a) die Hälfte bzw. b) ein Viertel ge- vermeintliche Vorläufer keiner sein sollte, dex[–(MSN MSonne)/2,5 mag] gegeben, schrumpft ist? so verspricht doch die Methode große Fort- mit der Abkürzung dex a 10a. Axel M. Quetz Ihre Lösungen senden Sie bitte schritte im Verständnis der Supernovae Ia. bis zum 15. August an: Die Röntgenbeobachtungen mit Chandra Aufgabe 3: Welche Energie emittiert die laufen weiter, es werden immer mehr Ga- Supernova nach ihrer Explosion inner- Redak­tion SuW – Zum Nach­denken, laxien beobachtet. Irgendwann werden die halb a) von einem Tag beziehungsweise Max-Planck-Institut für As­tro­no­mie, Astronomen ein weiteres »Heureka«-Er- b) von einem Jahr, wenn man konstante Kö­nigstuhl 17, D-69117 Hei­­del­berg. lebnis haben und möglicherweise eine Su- Leuchtkraft voraussetzt und dazu den Fax: (+49|0) 62 21–52 82 46. pernova Ia entdecken, von deren heißem, Wert des Helligkeitsmaximums verwen- Einmal im Jahr werden unter den akkretierenden Vorläufer eindeutige, aus- det? Man vergleiche mit dem Ergebnis erfolgreichen Lösern Preise verlost: sagekräftige Röntgenbeobachtungen vor- von Aufgabe 1. siehe Seite 125. liegen. www.astronomie-heute.de Rasmus Voss August 2008 23