Geschlechtsspezifische Unterschiede bei psychischen Erkrankungen Dr. Christine Reif-Leonhard WHO 2001 Frühberentung wegen verminderter Erwerbsfähigkeit 2012 100 90 80 Atmung 70 Nerven/Sinne Skelett/ Muskel/Bindegewebe 60 Herz/Kreislauf 50 Stoffwechsel/Verdauung 40 Neubildungen 30 42,1 10 sonstiges 28,5 20 psychische Erkrankungen 8,6 0 1983 2002 2012 Rentenversicherung in Zeitreihen, Deutsche Rentenversicherung Bund, Oktober 20 Psychische Erkrankungen ohne Geschlechtsbevorzugung Demenz Frauen erkranken in der Regel später – Östrogenschutzeffekt? Schizophrenie Bipolare Störung Psychische Erkrankungen, die häufiger bei Männern auftreten Mehr Jungen? Jungen: Mädchen 3:1 Männer: mehr vollendete Suizide, Frauen mehr Suizidversuche Antisoziale Persönlichkeit Alkoholabhängigkeit Männer:Frauen 4:1 Psychische Erkrankungen, die häufiger bei Frauen auftreten Angststörungen Depressionen Essstörungen Medikamentenabhängigkeit Männer externalisieren Frauen internalisieren Frauen sind anfälliger für stressbezogene Erkrankungen hohe Sensibilität in sozialen Gefügen biologische Faktoren Häufigkeit von Depressionen ca. 5% • Rund 7,7% der Bevölkerung im Laufe eines Jahres behandlungsbedürftig erkrankt (unipolare Depression); > 5 Mio. Menschen • Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer • Erkrankung betrifft alle Altersgruppen Ca. jede 4. Frau und jeder 8. Mann erkranken im Laufe des Lebens an einer Depression. (DEGS, 2013) Haupt- und Nebenkriterien nach ICD-10 Suizidgedanken / Suizidale Handlungen Negative und pessimistische Zukunftsperspektiven Verlust von Interesse u. Freude depressive Stimmung Gefühl von Schuld und Wertlosigkeit Vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen gestörter Antrieb Appetitminderung Verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit Schlafstörungen Mindestens 2 Hauptsymptome Mindestens 2 Nebensymptome über mehr als 2 Wochen Psychische und körperliche Ursachen: Zwei Seiten einer Medaille Psychosoziale Aspekte Neurobiologische Aspekte Vulnerabilität z. B. negative Lebenserfahrungen, Persönlichkeit z. B. genetische Faktoren Auslöser z. B. akute psychosoziale Belastung, Stress, Umzug z. B. Überaktivität der Stresshormonachse Depressiver Zustand depressive SymptoMatik (Erleben und Verhalten) z. B. neurochemische Dysfunktionen, Überaktivität der Stresshormonachse Therapie Psychotherapie Pharmakotherapie Todesursachen im Vergleich: BRD 2014 Suizid Drogen 10.209 1.032 Verkehr Mord/Todschlag HIV/Aids 3.566 859 388 Bundesamtefür Statistik/Gesundheitsberichterstattung des Bundes; 08.12.2014) Depressionen • • • • • häufig meist rezidivierender, nicht selten chronischer Verlauf kann jeden treffen oft lebensbedrohlich häufigste Ursache für suizidale Handlungen • wirksame Behandlungen sind verfügbar • große diagnostische und therapeutische Defizite • Krankheit mit dem größten Optimierungsspielraum Was tun? Das Pilotprojekt in Nürnberg Interventionsregion Nürnberg Kontrollregion Würzburg Wirksamkeit der Intervention Nürnberg Würzburg Rückgang der suizidalen Handlungen in Nürnberg im Vergleich zur Kontrollregion Würzburg (2000: Ausgangsjahr, 2001/2002: Interventionsjahr, 2003: Folgejahr) (Hegerl et. al, 2006) 2003: Deutsches Bündnis gegen Depression e.V. Unterstützung bei der Planung und Durchführung eines regionalen Bündnisses: • Materialien: Plakat- und Flyervorlagen , Informationsmaterial (DVDs, Ratgeber, Film für Ärzte zum Selbstkostenpreis), Materialien zur Psychoedukation, Foliensammlungen, Kinospot, Fortbildungsmaterial,... • Personelle Unterstützung • Referentenschulung vor Ort („Train-theTrainer“) • Administrative Hilfen (z.B. zur Vereinsgründung) • Vorlagen für Sponsoren und Pressemappe • Material zur Kampagnenplanung und zur Evaluation • eigener Bereich auf der Homepage (www.buendnis-depression.de) • Regelmäßige Informationen aus und Bündnistreffen in der Zentrale in Leipzig • Beteiligung an überregionalen Projekten Deutsches Bündnis gegen Depression 42 Marburg – das bundesweite Netzwerk 1 Aachen 2 Alzey-Worms 3 Berlin 4 Bernkastel-Wittlich 5 Bochum 6 Bonn/ Rhein-Sieg 7 Bremen 8 Cham 9 Darmstadt 10 Dillingen 11 Dithmarschen 12 Donau-Bodensee 13 Dortmund 14 Dresden 15 Duisburg 16 Düren 17 Düsseldorf 18 Eisenhüttenstadt 19 Erlangen 20 Essen 21 Flensburg 22 Freiburg 23 Fulda 24 Fürth 25 Göppingen 26 Kreis Groß Gerau 27 Gütersloh 28 Hamburg-Harburg 29 Hanau 30 Hannover 31 Heidenheim 32 Herne 33 Hildesheim/ Peine/ Gifhorn 34 Ingolstadt 35 Kaiserslautern/Westpfalz 36 Kempten 37 Landau-Südliche Weinstraße 38 Leipzig 39 Lübeck 40 Halle (Saale) 41 Mainz 43 Memmingen-Unterallgäu 44 München 45 Münster 46 Neckar-Alb 47 Neckar-Odenwald-Kreis 48 Nordhessen 49 Nürnberg 50 Nürnberger Land 51 Oberhausen 52 Weser-Ems 53 Olpe-Siegen-Wittgenstein 54 Ostfriesland 55 Paderborn 56 Plauen/Vogtlandkreis 57 Kreis Plön 58 Recklinghausen 59 Regensburg 60 Rhein-Ahr-Wied 61 Rhein-Hunsrück-Kreis 62 Rhein-Neckar-Süd 63 Rostock 64 Saarland 65 Schleswig-Flensburg 66 Schwarzwald/Baar/Heuberg/ Zollern-Alb 67 Schwerin 68 Stadtroda-Thüringen 69 Kreis Steinfurt 70 Kreis Wesel 71 Würzburg 72 Wuppertal 73 Hochsauerlandkreis 74 Rheinisch-Bergischer Kreis 75 Rottal-Inn 76 Saalfeld-Rudolstadt 77 Frankfurt am Main 78 Landkreis Görlitz (Stand Nov 2015) * offizielle Kampagne beendet; teilweise weiterhin Aktivitäten Bündnis gegen Depression Frankfurt a.M. e.V. Gründungsmitglieder: Universitätsklinikum Frankfurt, Zentrum für Psychische Gesundheit: Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes – und Jugendalters Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie – Psychosomatik, Klinikum Frankfurt Hoechst Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Agaplesion Markus Krankenhaus Klinik Hohe Mark vitos Klinik Bamberger Hof Verhaltenstherapie-Ambulanz, Institut für Psychologie, Goethe-Universität Frankfurt GAP - Gesellschaft f. Ausbildung in Psychotherapie, Psychotherapeutische Institutsambulanz Gesundheitsamt Frankfurt am Main Frankfurter Netzwerk für Suizidprävention (FRANS) Bündnis gegen Depression Frankfurt a.M. e.V. Schirmherr: Henni Nachtsheim 4-Ebenen-Aktionsprogramm Öffentlichkeitsarbeit & De-Stigmatisierung Hausarztweiterbildungen & Suizidprävention Depression im Arbeitsleben – Betriebliche Gesundheitsvorsorge PR-Aktivitäten – De-Stigmatisierung Geplante Veranstaltungen (Auswahl): Filmabend „Das dunkle Gen“ in Kooperation mit dem Filmmuseum (09.09.2016) Donnerstag, 16. Juni 2016, 15:00 - 16:00 Uhr, Vitos Klinik Bamberger Hof: „Postpartale Depression - eine Longitudinalstudie zu Risiko- und Schutzfakoren" (Sarah Hain) Mittwoch, 6. Juli 2016, 16:00 Uhr: Agaplesion Markus Krankenhaus Eröffnungsveranstaltung Gerontopychiatrie: "Depression des älteren Menschen" (Prof. Holthoff-Detto (Berlin) Freitag, 14.Oktober, 13-16 Uhr: Plenarsaal im Römer „Depressionen über die Lebensspanne“ Mittwoch, 26. Oktober 2016, 18:00 Uhr: "Antidepressiva oder Psychotherapie: Chancen und Grenzen" (DP S. Stier; PD Dr. C. Fehr) „ Regionaler Adressflyer Homepage: www.buendnis-depression.de Für regionale Adressen, Veranstaltungstipps, Termine, inhaltliche Informationen, Materialdownload durch die Bündnispartner ... Infomaterial (Broschüren, DVDs, Psychoedukationsmaterialien) Unterstützung von Selbsthilfegruppen für Betroffenen und Angehörige www.diskussionsforum-depression.de www.fideo.de FIghting DEpression Online, ein Online-Informations-angebot mit integriertem Diskussionsforum für junge Menschen ab 14 Jahren