So schmeckt Niederösterreich Kulinarischer Klimaschutz in der

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So schmeckt Niederösterreich
Kulinarischer Klimaschutz in der Gemeinde
Leitfaden für eine klimafreundliche Lebensmittelbeschaffung in Gemeinden
So schmeckt Niederösterreich
Niederösterreichs Bäuerinnen und Bauern haben viel zu bieten! Mit der
Initiative „So schmeckt Niederösterreich“ soll das Bewusstsein für diese
Schönheiten und Besonderheiten geweckt, der ländliche Raum als Lebens- und Wirtschaftsraum gestärkt und den Niederösterreicherinnen und
Niederösterreichern die Vorteile regionaler Köstlichkeiten, verbunden mit
hoher Qualität bewusst gemacht werden. Wer Lebensmittel aus der Region bevorzugt, die gerade Saison haben und nicht weit transportiert werden
müssen, tut etwas für die eigene Gesundheit, aber auch für regionale Wertschöpfung, Arbeitsplätze, Umwelt und Klima.
Die Aktion „Kulinarischer Klimaschutz in Gemeinden“ gliedert sich in die Kampagne „So schmeckt Niederösterreich“
ein. Engagierte Gemeinden gehen mit gutem Beispiel voran und setzen auf regionale Lebensmittelversorgung. Unsere
Bäuerinnen und Bauern, die auch hochwertige Lebensmittel erzeugen und dabei auch die Landschaft pflegen und erhalten, brauchen unsere Unterstützung. Ich hoffe auf rege Teilnahme und wünsche Ihnen viel Erfolg und Genuss bei Ihren
kulinarischen Klimaschutz-Maßnahmen!
Ihr Umweltlandesrat Josef Plank
So einfach ist es, Klima und Boden zu schützen!
285 Klimabündnis- und 39 Bodenbündnisgemeinden in Niederösterreich beweisen mit zahlreichen Aktivitäten ihr Engagement für eine
nachhaltige Entwicklung. Gerade der Lebensmitteleinkauf in Gemeinden bietet dazu viele Möglichkeiten: Immerhin kommen in unseren
Breiten 20% der CO2-Emissionen aus dem Bereich Lebensmittelproduktion und Ernährung! Hier kann also auch viel für den Klimaschutz
Maga. Maria Christine
Franziska Simmer
Schweighofer
getan werden – Gemeinden sind Großverbraucher und können Beispiel sein für andere öffentliche und private BeschafferInnen. Im Klimaprogramm des Landes Niederösterreich werden
für die Lebensmittelbeschaffung die Kriterien „Regionalität, Saisonalität, fairer Handel und Bio-Produktion“ empfohlen.
Diesen Kritieiren will auch das Projekt „So schmeckt Niederösterreich – Kulinarischer Klimaschutz in der Gemeinde“
gerecht werden; es wurde von "die umweltberatung" im Auftrag der NÖ Landesregierung entwickelt.
Wir möchten im Besonderen an die Klimabündnis- und Bodenbündnisgemeinden appellieren, sich an der Initiative zu
beteiligen und verstärkt Lebensmittel aus der Region einzusetzen. Wir helfen Ihnen gerne dabei und diese Mappe soll
dazu nützliche Hinweise geben. Für Rückfragen und Anregungen sind die MitarbeiterInnen von "die umweltberatung"
gern für Sie erreichbar!
Franziska Simmer und
Maga. Maria Christine Schweighofer
"die umweltberatung"
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Kulinarischer Klimaschutz – die Gemeinde als Vorbild Hauptkriterien einer klimfreundlichen, ökologischen Lebensmittelbeschaffung
Seite 7
Kriterien und Maßnahmenvorschläge für eine klimafreundliche Lebensmittelbeschaffung in Gemeinden
1. 1.1.
1.2. 1.3. 1.4. 1.5. 1.6. 1.7. 1.8. 1.9. Kindergarten und Schule Arbeitsblatt: Checkliste Jause/ Schulbuffet Arbeitsblatt: Checkliste Mittagsverpflegung Arbeitsblatt: Checkliste Neueinrichtung einer Mittagsverpflegung Arbeitsblatt: Checkliste Trinkinsel Arbeitsblatt: Fairtrade Points Arbeitsblatt: Ausflüge/ Lehrausgänge/ Exkursionen Arbeitsblatt: Checkliste Kindergarten- und Schulfeste Arbeitsblatt: Checkliste Elternsprechtage/ Elternabende Arbeitsblatt: Checkliste Lehrküche Seite 13
Seite 14
Seite 16
Seite 19
Seite 21
Seite 24
Seite 25
Seite 26
Seite 28
1.10. Arbeitsblatt: Checkliste LehrerInnenzimmer/ -konferenzen 1.11. Serviceteil Schulen/ Kindergärten Seite 30
Seite 32
Seite 34
2. Feste und Veranstaltungen 2.1. Arbeitsblatt: Checkliste Feste und Veranstaltungen 2.2. Serviceteil Feste/ Veranstaltungen Seite 37
Seite 38
Seite 40
3. 3.1. 3.2. 3.3. 3.4. 3.5. Betriebsverpflegung: Buffet, Cafeteria & Kantine Arbeitsblatt: Checkliste Betriebsrestaurant/ Kantine Arbeitsblatt: Checkliste Catering von Großküche/ Gasthaus Arbeitsblatt: Checkliste Betriebliche Zwischenverpflegung Arbeitsblatt: Warmes Mittagessen auf der Baustelle Serviceteil Betriebsverpflegung Seite 41
Seite 42
Seite 44
Seite 47
Seite 50
Seite 51
4.
4.1. 4.2. 4.3. Gemeinschaftsverpflegung und Großküchen Arbeitsblatt: Checkliste Großküchen Arbeitsblatt: Checkliste Essen auf Rädern Serviceteil Gemeinschaftsverpflegung Seite 53
Seite 54
Seite 56
Seite 58
5. 5.1. 5.2. 5.3. Bewirtung im Gemeindeamt/ Rathaus Arbeitsblatt: Checkliste Sitzungsbewirtung Arbeitsblatt: Obstkorb und Trinkinseln in Gemeinde und Rathaus Serviceteil Bewirtung im Gemeindeamt/ Rathaus Seite 59
Seite 59
Seite 61
Seite 62
6. Geschenke und Geschenkskörbe 6.1. Arbeitsblatt: Geschenke-Check 6.2. Serviceteil Geschenke und Geschenkskörbe Seite 63
Seite 63
Seite 64
7. Für GemeindebürgerInnen 7.1. Arbeitsblatt: Angebote für GemeindebürgerInnen Seite 65
Seite 65
8. Verpachtungen 8.1. Checkliste Verpachtungen 8.2. Serviceteil Verpachtungen Seite 67
Seite 68
Seite 69
Aus den Pilotgemeinden Stadtgemeinde Mank Stadtgemeinde Melk Marktgemeinde Loosdorf Seite 70
Seite 70
Seite 71
Seite 72
9. 9.1. 9.2. 9.3. 10. Service Webtipps Adressen von "die umweltberatung" Seite 73
Seite 73
Seite 74
So schmeckt Niederösterreich
Kulinarischer Klimaschutz in der Gemeinde
Wo Menschen sind, wird gegessen und getrunken. Was wäre ein rauschendes Fest ohne
gutes Essen? Was wäre eine Ausstellungseröffnung ohne kulinarischen Gruß? Was wäre
ein langer Schultag ohne Jause oder Mittagstisch? Was wären Bad, Kino, Krankenhaus
oder Heim ohne Küche? Oder eine anstrengende Sitzung ohne erfrischende Getränke?
Gemeinden geben beträchtliche Summen für Lebensmittel und Getränke aus. Entweder direkt, durch den Einkauf von
Getränken und Speisen für Bewirtung, Geschenke oder die Jause im Büro. Oder indirekt, durch Weitervergabe an Subunternehmen wie BetreiberInnen von Schulbuffets, Kantinen, Caterings etc.
Beim Lebensmittel-Einkauf kann die Gemeinde Vorbild sein, aber auch viel bewirken! In unseren Breiten kommen rund
20% der CO2-Emissionen aus dem Bereich Lebensmittel und Ernährung. Hier kann im Klimaschutz also auch viel bewirkt werden – einerseits, weil Gemeinden Großverbraucher sind, andererseits, weil öffentliche Einrichtungen mit gutem
Beispiel vorangehen können (und sollen).
Eine nachhaltige, klimafreundliche Beschaffung von Lebensmitteln in Gemeinden sorgt dafür, dass
• die Menschen anlass- und bedarfsgerecht versorgt werden,
• die Wertschöpfung im Ort und der Region erhöht wird,
• in der Region Arbeitsplätze erhalten oder sogar neu geschaffen werden,
• Millionen von Transportkilometern gespart werden,
• Klima und Böden geschützt werden und
• das Essen besonders gut schmeckt!
Klimaschutz zum „Anbeißen“
Klimaschutz geht alle an, und Klimaschutz ist in vielen Lebensbereichen möglich. In kaum einem anderen Feld können
GemeindebürgerInnen das Thema „Klimaschutz“ aber besser nachvollziehen und „verinnerlichen“ als bei der Verpflegung. Warum? Weil alle mehrmals täglich essen und somit besonders häufig mit dem Thema konfrontiert sind. Für
NiederösterreicherInnen sind Frische und Naturnähe die wichtigsten Kriterien für Lebensmittelqualität und immer mehr
KonsumentInnen legen Wert auf Herkunft, Saisonalität und biologische Produktion.
Essen und Trinken gehören somit zu den wichtigsten und besten „Kommunikationsmedien“ für Nachhaltigkeit (regional,
saisonal, biologisch & fair genießen).
Klimaschutz beim Lebensmitteleinkauf in der Gemeinde - wie geht das?
Was gegessen wird, beeinflusst - am Weg vom Acker bis zum Teller - auch die Umwelt. Das wiederum hat Einfluss auf
den Zustand von Wasser, Luft, Böden und Klima – und auf die Lebensmittelqualität der Menschen – eine wechselseite
Beziehung!
Ernährung und Energie
Rund 20% des gesamten Energieverbrauches verursachen Produktion und Verarbeitung, Transport, Zubereitung und
Entsorgung von Lebensmitteln. Besonders klimarelevant sind dabei die landwirtschaftliche Produktion mit 52 %, Handel
und Lebensmittel-Transporte mit 13% und natürlich die privaten Einkaufsfahrten. Dieser hohe Energieverbrauch kann
durch eine geeignete Lebensmittelauswahl deutlich reduziert werden.
Die klimafreundliche Zauberformel: Regional – saisonal – biologisch!
• Saisonales aus der Region einkaufen • biologische Lebensmittel bevorzugen
• Verpackungsabfall reduzieren • Produkte aus fairem Handel wählen
Was bringt „regional“ und „saisonal“?
• Erdbeeren im Juni und Chinakohl im November: Was bringt Saisonales aus der Region?
In den Supermarktregalen ist das Angebot von Obst und Gemüse mittlerweile zu jeder Jahreszeit weitgehend konstant.
Viele Lebensmittel haben allerdings weite Transportwege hinter sich, bevor sie bei uns im Regal landen. Obwohl wir
nicht mehr essen, haben sich die Lebensmitteltransporte seit 1970 mehr als verdoppelt! Bis 2010 werden sie Schätzungen zufolge vervierfacht sein!1 Es wird immer mehr und weiter transportiert. Die vielen Transport-Kilometer
erfordern große Mengen an Energie, verschmutzen die Luft und verursachen Lärmbelästigung.
• „Saisonales aus der Region“ schmeckt besser!
Wer schon mal im Winter Tomaten oder Erdbeeren gegessen hat, weiß: Kein Vergleich! Der Geschmack frisch geernteter,
sonnengereifter Früchte ist einfach unschlagbar. Jede Jahreszeit hat ihre Köstlichkeiten!
• „Saisonales aus der Region“ ist wertvoller!
Nur voll ausgereifte, frisch geerntete Früchte haben die volle Dichte an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären
Pflanzenstoffen. Aktuelle Studien dokumentieren eine Verschlechterung der Vitamin- und Mineralstoffgehalte bei “Supermarkt-Gemüse”. Der Grund: Die vorzeitige Ernte von noch unreifen Früchten, um lange Lagerzeiten und weite Transportwege zu ermöglichen. Ein volles Aroma und einen optimalen Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und bioaktiven
Pflanzenstoffen können Obst und Gemüse jedoch nur dann ausbilden, wenn sie ausreichend Zeit und Sonne zum Reifen
haben.
100 g Neuseelandkiwi 100 g Weinviertler Minikiwi
ca. 100 mg Vitamin C
ca. 1200 mg Vitamin C
• „Saisonales aus der Region“ ist klima- und umweltfreundlicher!
Weniger Lebensmitteltransporte heißt auch: weniger Energieverbrauch, weniger CO2-Emissionen, weniger Verkehr und
Lärm auf den Straßen. Ein Umstand, der sich positiv auf das Klima auswirkt. Insbesondere Transporte mit dem Flugzeug
verursachen eine extrem hohe Umweltbelastung. So ist der Energieaufwand für den Transport von einem Kilogramm
Lebensmitteln (Kiwi, Lammfleisch,..) aus Neuseeland per Flugzeug nach Europa gleich hoch wie der Energieaufwand für
den Transport von 6.800 Kilogramm Lebensmitteln aus der Region (aus einem Umkreis von 100 Kilometer) per LKW!2
Je näher die Ernte, umso besser: Schon der Verzicht auf Frischprodukte aus Übersee ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Am klimaschädlichsten ist mit Abstand der Flugverkehr, aber auch der zunehmende LKW-Verkehr führt zu einem
vermehrten Ausstoß von lungengängigen, krebsfördernden Feinpartikeln und verursacht erhebliche Schäden an Straßen
und Bauwerken. Ein 40 Tonnen schwerer LKW beansprucht die Straßen genauso stark wie 160.000 PKWs!
Nicht zu vergessen sind an dieser Stelle auch die privaten Einkaufsfahrten: Etwa 10% des Individualverkehrs wird
dem Lebensmitteleinkauf zugeordnet. Eine funktionierende Nahversorgung kann diesen Anteil reduzieren.
Der kurze Weg von der Herstellung zur/m VerbraucherIn spart jedoch nicht nur Transporte. Er erfordert auch weniger
aufwändige Verpackungen und stärkt das gegenseitige Vertrauen von ErzeugerInnen und KonsumentInnen. Wer Produkte der Region kauft, kennt eher die sozialen und ökologischen Bedingungen, unter denen sie hergestellt wurden. Bei
Importwaren fehlt uns oft jede Information dazu. (Ausnahme: „fairer Handel“)
1
Gupfinger, Mraz, Werner: Prost Mahlzeit! Essen und Trinken mit gutem Gewissen, Wien-München, 2000.
2
ebd.
Saisonales aus der Region!
Saisonal essen bedeutet, Obst und Gemüse zu bevorzugen, das in unserer Klimazone während der jeweiligen
Jahreszeit im Freiland ausreifen kann. Denn der Anbau im beheizten Treibhaus oder unter Folie erfordert einen
bis zu 10fach höheren Einsatz an Primärenergie und auch die CO2-Emissionen liegen entsprechend höher.
Emission von CO2 (Äquivalenten) bei der Produktion von 1 kg Tomaten
Freiland konventionell 85,70 g
Freiland biologisch 34,06 g
Beheizter Tunnel konventionell 9.305,16 g
(Taylor, 2001)
Der Heizenergieverbrauch der in Österreich produzierten Glashaustomaten ist bis zu 13 mal höher als der Energieverbrauch für den LKW-Transport von Importtomaten aus 3000 km entfernten Ländern. Die Empfehlung
lautet daher: regional und saisonal!
Die Nähe genießen schafft Arbeitsplätze
Werden nur 10 % mehr regionale, bäuerliche Produkte gekauft, wird die Inlandsnachfrage derart angekurbelt, dass
17.000 Arbeitsplätze in Österreich neu geschaffen werden. (www.hagel.at)
Was bringt „biologisch“?
Kontrolliert biologischer Anbau steht für artgerechte Tierhaltung, Verzicht auf chemische Spritzmittel,
leichtlösliche Mineraldünger und Verbot von Gentechnik. Biologische Lebensmittel werden zunehmend von KonsumentInnen als “richtig” und “besser für mich” wahrgenommen. Die positiven Assoziationen, die bei der Einschätzung von “Bio-Lebensmitteln” auftauchen, beziehen sich vor allem auf
“ungespritzt” und auf “artgerechte Tierhaltung”.
• „Bio“ ist gesünder!
Untersuchungen zeigen: Biolebensmittel enthalten durchschnittlich mehr Vitamine, Mineralstoffe und mehr lebensnotwendige Eiweißbausteine. Der Gehalt an gesundheitsfördernden bioaktiven Pflanzenstoffen ist um 10-50%
höher als bei vergleichbaren Produkten aus konventionellem Anbau. Durch den Verzicht auf chemischen Pflanzenschutz
sind Bio-Produkte in der Regel frei von Pestizid-Rückständen. Außerdem wird auf Wachstumsregulatoren, chemisch
synthetische Düngemittel und Keimhemmungsmittel im Pflanzenbau und auf vorbeugende Medikamentengabe in der
Tierhaltung verzichtet.
Biologisch gezogenes Gemüse speichert geringere Mengen an Nitrat. Milch und Fleisch vom Bio-Rind sind aufgrund der
Weidehaltung reicher an mehrfach ungesättigten Fettsäuren und konjugierter Linolsäure, einer Fettsäure, die krebshemmend und gegen Arterienverengung wirksam ist.
Fütterungsversuche zeigen, dass Tiere, die biologisch gefüttert wurden, fruchtbarer und vitaler sind. Auch für Menschen
zeigt Bio-Ernährung Vorteile: Muttermilch von Frauen, die sich vorwiegend biologisch ernähren, weist höheren Gehalt
an Omega-3-Fettsäuren und mehrfach ungesättigten Fettsäuren auf. Je höher der Bio-Anteil in der Ernährung, desto
geringer die Pestizidbelastung.3
3
Velimirov, Müller: Ist Bio wirklich besser?, Wien, 2003
• „Bio“ ist sicher
Bio ist gentechnikfrei, Lebensmittelbestrahlung ist untersagt. Kritische Zusatzstoffe wie Farbstoffe, Konservierungsmittel
und Geschmacksverstärker sind für Bio-Erzeugnisse gänzlich verboten. Bei Bio-Lebensmitteln sind Produktion und Verarbeitung gesetzlich geregelt und nachvollziehbar. Strenge Kontrollen garantieren, dass bio drin ist, wo bio drauf steht.
Achten Sie auf die Kennzeichung “aus biologischer (ökologischer) Landwirtschaft (Anbau)”.
• „Bio“ ist klima- und umweltfreundlicher
Mineraldünger und synthetische Pflanzenschutzmittel sind in ihrer Produktion
sehr energieaufwändig. Durch den Verzicht auf diese Betriebsmittel und durch
das Verbot von Futtermittelimporten aus den Ländern des Südens verbraucht
die biologische Landwirtschaft nur ein Drittel des Energieverbrauchs der
konventionellen Landwirtschaft, die CO2-Emissionen sind sogar um 50 - 60%
geringer! Der Verzicht auf leichtlösliche Mineraldünger und chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel bedeutet auch
einen geringeren Rohstoffverbrauch und eine deutlich geringere Nitrat- und Rückstandsbelastung von Boden und Grundwasser.
Treibhaus-Menü und Klimaschutz-Menü
Treibhaus-Menü
250 g konv. Weißbrot 160 g konv. Rindfleisch 160 g konv. Getreidelaibchen 500 ml konv. Milch 200 g konv. Glashaustomaten 1
konv. Apfel aus Südafrika 200 g konv. Fisolen aus Ägypten 200 g konv. Bananen aus Costa Rica Summe CO2
90 g
460 g
32 g
125 g
640 g
220 g
640 g
150 g
2.357 g
Quelle: Salmhofer, Klimabündnis Kärnten
Klimaschutz-Menü
250 g Bio-Vollkornbrot 160 g Bio-Rindfleisch 160 g Bio-Getreidelaibchen 500 ml Bio-Milch 200 g konv. Freiland-Tomaten 1
heimischer Bio-Apfel 2200 g heimische Bio-Fisolen 200 g getrocknete Bananen aus Costa Rica CO2
45 g
290 g
12 g
55 g
140 g
50 g
50 g
50 g
Summe 692 g
Informationen zur Biokennzeichnung finden Sie unter:
www.biolebensmittel.at
www.bio-austria.at
Vielfalt am Feld und am Teller
Laut Welternährungsorganisation FAO sind im 20. Jahrhundert rd. 75% der Kulturpflanzensorten unwiederbringlich verlorengegangen. Ähnliches passiert bei Nutztierrassen. Damit verschwinden auch kulinarische Traditionen
und eine ungeheure Geschmacksvielfalt. Viele Bio-Betriebe haben sich auf alte Gemüse-, Obst- und Getreidesorten spezialisiert und sie so vor dem Aussterben bewahrt. Doch nicht nur am Feld und im Garten, auch auf biologisch bewirtschafteten Wiesen ist die Vielfalt an Pflanzen und Tieren höher. Durch die schonende biologische
Wirtschaftsweise sind auf Bioflächen über 30% mehr Vögel, Fledermäuse und bis zu 500 % mehr Wildkräuterarten zu finden!
10
Was bringt „aus fairem Handel“?
Der faire Handel steht für Gerechtigkeit: Produkte werden ohne Ausbeutung der Menschen produziert, die Menschen erhalten gerechte Löhne und arbeiten zu fairen Bedingungen., Kinderarbeit
ist verboten. Kooperiert wird mit Kleinbauern/-bäuerinnengruppen und Betrieben in Ländern des
Südens, die ökologisch und sozial verträglich produzieren. Dank traditioneller Anbaumethoden,
Handarbeit und Auslese ist die Qualität der Lebensmittel, die mit dem fairTrade-Gütesiegel ausgezeichnet sind, besonders hoch.
In fairTrade-Qualität sind viele beliebte Lebensmittel erhältlich: Tee, Kaffee, Kakao, Orangensaft, Bananen, Nüsse, Trockenfrüchte, Schokolade, Zucker und vieles mehr. Achten Sie auf das fairTrade-Siegel. Viele fairTrade Produkte gibt es
auch in Bioqualität – Achten Sie auf die Kennzeichnung.
Das Land Niederösterreich hat im Klimaprogramm 2004 – 2008 festgelegt, dass beim Einkauf von Produkten aus Afrika, Asien oder Südamerika auf soziale und ökologische Auswirkungen der Produktion vor Ort besonderer Wert gelegt
werden soll. Gemeinden sollen daher zur Umstellung auf fairTrade-Lebensmittel motiviert werden.
Was bringt „abfallarm“?
Wachsende Müllmengen mit immer komplexeren Inhaltsstoffen: Unser tägliches Essen ist untrennbar mit dem Entstehen von Abfällen verbunden. Pro Person fallen dabei Schätzungen zufolge jährlich rund 90 Kilogramm an Lebensmittelendverpackungen (ohne Vor- und Zwischenverpackungen) an (Taylor, 2000). Noch vor etwa 15 Jahren wurden die
wichtigsten Getränke ausschließlich in Mehrweg-Glasflaschen verpackt. Doch nach Entwicklung von Verbundkarton und
PET-Flasche sinkt der Mehrweganteil kontinuierlich. Auch Mehrweg-Innovationen wie die PET-Mehrweg-Flasche, die
grundsätzlich die Vorteile von Glas und PET vereinigt, konnten an dieser Entwicklung nichts ändern.
Viele Lebensmittelverpackungen sind in der Herstellung sehr energieaufwändig – Aluminium, Verbundstoffe mit Alu
(Karton mit Alubeschichtung), PS-Schaumstoff, Glas, Weißblechdosen,.. Auch die Mülltrennung bringt oft nicht die
erwartete Einsparung. Weder bei Aludosen, Getränkekartons und PET-Flaschen, noch bei anderen Kunststoffgebinden
ist echtes Recycling möglich. Getrennt gesammelter Abfall wird oft unter hohem Energieeinsatz zu minderwertigen
Produkten verarbeitet. Ausweg: Die KonsumentInnen entscheiden am „Point of Sale“ über die Menge und Art der von
ihnen gekauften verpackten Lebensmittel. Möglichst wenig Abfall einkaufen! Also offen statt verpackt, Mehrweg statt
Einweg, wenig Kleinstverpackungen,…
Mehrwegflaschen statt Getränkedosen
Eine einzige Mehrwegflasche schafft an Füllmenge soviel wie rund 130 Dosen! Getränkedosen werden aus Aluminium und - zu einem geringen Anteil am österreichischen Markt - aus Weißblech hergestellt. Aluminium ist ein
sehr energieaufwändig produzierter Packstoff. Die Produktion einer Getränkedose verschlingt etwa eine Kilowattstunde Energie - für die gleiche Menge könnte man sieben Stunden fernsehen. Außerdem verursacht eine Getränkedose schon bei der Herstellung einen Abfallberg von etwa 360 Gramm - ein 10faches ihres Eigengewichts.
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Das Klimabündnis in Niederösterreich:
Der Treibhauseffekt ist Hauptursache für die bereits merkbare Klimaveränderung.
Die globale Klimaerwärmung um 0,7 Grad Celsius in den letzten 100 Jahren ist im
Wesentlichen auf die Zunahme von Kohlendioxid in der Atmosphäre zurückzuführen. Hauptverantwortlich dafür sind einerseits die Verbrennung fossiler Brennstofe
zur Energiegewinnung, für Verkehr bzw. Transporte.
CLIMATE ALLIANCE
KLIMA-BÜNDNIS
ALLIANZA DEL CLIMA e.V.
Mitverantwortlich ist auch die Zerstörung der tropischen Regenwälder zur
Futter- und Lebensmittelproduktion (für den Export in Industrienationen),
für Industrie, Kraftwerksbau, Bergbau sowie zur Tropenholzgewinnung.
Das Land NÖ und bereits 285 Gemeinden aus Niederösterreich (Stand März 2007) sind dem Klimabündnis
beigetreten und haben sich folgende Ziele gesetzt:
• die CO2-Emissionen alle 5 Jahre um 10 Prozent zu reduzieren
• Halbierung der Pro-Kopf-Emissionen bis spätestens 2030 (Basisjahr 1990)
• Langfristig die Verminderung der Treibhausgas-Emissionen auf ein nachhaltiges Niveau von 2,5 Tonnen CO2-
Äquivalenten pro EinwohnerIn und Jahr
• auf die Verwendung von Tropenholz, FCKW, H-FCKW und H-FKW zu verzichten und
• die indianischen PartnernInnen im Amazonasgebiet bei ihren Bemühungen um den Erhalt des Regenwaldes zu unterstützen.
www.klimabuendnis.at
Das Bodenbündnis in Niederösterreich:
Jährlich verschwinden weltweit geschätzte 25 Milliarden Tonnen fruchtbarer Boden.
Die Hauptgründe: Erosion und Verbauung. Neben dem direkten Verlust von landwirtschaftlicher Produktionsfläche ist eine qualitative Verschlechterung der Böden
durch Verdichtung, Humusabbau, Schadstoffanreicherung und Versalzung durch
die künstliche Bewässerung zu beobachten. Das Land NÖ ist 2003 dem
„Bodenbündnis Europäischer Städte und Gemeinden“ beigetreten. Niederösterreich bekennt sich damit zu einem verstärkten Schutz der Böden als
Nahrungsgrundlage der Zukunft und will in den nächsten Jahren den Flächenverbrauch senken, ein System zur
Bodenüberwachung einrichten und Öffentlichkeitsarbeit für einen nachhaltigen Umgang mit Böden verstärken.
Bodenschutz ist übrigens auch Klimaschutz: Im Humus von Böden wird Kohlenstoff gespeichert. Gesunde, humusreiche Böden binden enorme Mengen an Kohlenstoff und sind damit bedeutende Ausgleichskörper im globalen Kohlendioxid-Haushalt.
www.bodenbuendnis.at
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So schmeckt Niederösterreich - Kulinarischer Klimaschutz in der Gemeinde
Kriterien und Maßnahmenvorschläge für eine klimafreundliche Lebensmittelbeschaffung
in Gemeinden
1. Kindergarten und Schule
Essen wirkt! Besonders auf Kinder und Jugendliche. Wer in Kindergarten und Schule konzentriert arbeiten und Leistung
erbringen will, braucht eine gute, bedarfsgerechte Verpflegung.
Eine gesunde Ernährung ist entscheidend für die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.
Gesundheitsstatistiken zeigen allerdings: Mit Ernährung assoziierte Krankheiten manifestieren sich zunehmend bereits im
Schulalter. Die Zahlen der von Übergewicht und Alters-Diabetes betroffenen Kinder sind alarmierend. Bis zu ein Viertel
der SchülerInnen kommt ohne Frühstück in die Schule, bis zu 40 % der Kinder essen kaum Obst oder Gemüse. Süßigkeiten, die immer gleichen Wurstsemmeln, fette Snacks und zuckersüße Limonaden sind kein Ersatz für eine gesunde
Jause. Sie spenden zwar kurzfristig Energie, machen aber schnell wieder müde: eine Berg- und Talfahrt mit besonders
vielen Kalorien!
„Gelegenheit macht Diebe“
Was Kinder und Jugendliche essen, hängt nicht
nur von Gewohnheiten, sondern sehr stark
vom konkreten Angebot und von der
Präsentation der Lebensmittel ab.
Kindergärten und Schulen können somit sehr
viel dazu beitragen, die Ernährungssituation zu
verbessern:
• durch ein attraktives Verpflegungsangebot
mit hochwertigen Komponenten:
Trinkinseln, Pausenbuffet,
Mittagsverpflegung
• durch die Zeitgestaltung:
Ist in den Pausen genügend Zeit zum Klo gehen, toben und essen?
• durch ansprechende Präsentation: Die Augen essen mit! Gerade bei der Jause wird gerne auf Aussehen und Ambiente beim Essen vergessen.
• Schule als Werbefläche: Lebensmittelkonzerne unterhalten - keineswegs nur uneigennützig - Sponsoringverträge mit Schulen. Achten Sie darauf, wofür in der Schule geworben wird.
13
1.1. Arbeitsblatt: Checkliste Jause/Schulbuffet
1.1.1. Erhebung der IST-Situation
• Ist die Gemeinde Trägerin von Kindergärten und Schulen?
• Wird in den Kindergärten und/oder Schulen ein Jausenbuffet angeboten?
• Wer organisiert/betreibt das Jausenbuffet?
• Wer bestimmt sonst noch über das Angebot im Buffet?
• Was wird für die Jause angeboten?
1.1.2. Allgemeine Anforderungen
• Es gelten die Bestimmungen der
Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV)
1.1.3. Buffet-Check
Notieren Sie im folgenden Raster das derzeitige Angebot
am Buffet und bewerten Sie es anhand der 5 Kriterien:
regional/ saisonal, biologisch, abfallarm, fair, gesund
nach folgendem Schema:
+ Kriterium ist erfüllt
o weiß nicht/ halb-halb
- Kriterium ist nicht erfüllt
L1
CHECKLISTE Jause/Schulbuffet
Angebot
Bewertungs-Raster für
derzeitiges Angebot
Empfehlung
beispielhaft
Bemerkung/Bezugsquellen
Brot &
Gebäck
............................
............................
............................
Mind. zu 50% Vollkornbrote und
–weckerl
Belag: Wurst, Käse, Gemüse,
Aufstriche
Vollkornmehlspeisen
Örtl. Bäckerei
DirektvermarkterIn
(www.abhof.info)
Biologische Produkte bevorzugen
(www.bio-austria.at)
Getreideprodukte
............................
............................
............................
Müsli oder Frischkornbrei mit
Früchten
Hirsespeise mit Obst
Nudelsalat
Vollkorn-Pizzaschnitten
Polenta-Pizzaschnitten
DirektvermarkterIn
Lebensmitteleinzelhandel
kompostierbare Becher
(www.abfallverband.at)
Biologische Produkte bevorzugen
Obst
............................
............................
............................
Obst der Saison
Obstsalat
Obst-Gemüse-Rohkost
DirektvermarkterIn
Biokistl/Gemüsekistl
Lebensmitteleinzelhandel
Biologische Produkte bevorzugen
regional/
biologisch abfallarm
saisonal
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fair
gesund
Angebot
Bewertungs-Raster für derzeit. Angebot
Empfehlung beispielhaft
Bemerkung/Bezugsquellen
Gemüse/
Erdäpfel
............................
............................
............................
Gemüse als Brotbelag,
Salatvariationen, Knabberei
ev. warme Suppe oder Eintopf
ev. gefüllte Erdäpfel
DirektvermarkterIn
Biokistl/ Gemüsekistl
Lebensmitteleinzelhandel
Biologische Produkte bevorzugen
Milch/ Milchprodukte
............................
............................
............................
Milch/ Kakao, Jogurt/ Molkegetränke / Buttermilch
Jogurt ev. mit Früchten
Topfencremes mit Früchten
Pudding
Schulmilch (Info: LLK NÖ,
Ing. Weber, [email protected])
DirektvermarkterIn
Lebensmitteleinzelhandel
Molkerei
Biologische Produkte bevorzugen
Knabberei
............................
............................
............................
Geröstete Kerne/ Nüsse
Popcorn, Vollkorncrackers
Studentenfutter
Trockenobst
Müsliriegel
Schokoriegel
DirektvermarkterIn
Lebensmitteleinzelhandel
Schokoriegel, Trockenobst und
Nüsse aus fairem Handel (www.
fairtrade.at, www.weltlaeden.at)
Biologische Produkte bevorzugen
Getränke
............................
............................
............................
Leitungswasser
Früchte-, Kräutertee
Fruchtsäfte – gespritzt
Gemüsesäfte
Keine Dosen!
Mehrweggebinde
Siehe auch Seite 21: “Trinkinseln”
Biologische Produkte bevorzugen
regional/
biologisch abfallarm
saisonal
fair
gesund
Sonstiges
............................
............................
In den Warenkorb eines Kindergarten- oder Schulbuffets passen nicht:
… stark zuckerhältige oder Light-Getränke (Limonaden, Dicksaft)
… koffeinhaltige Getränke (Energiedrinks, Colagetränke,..)
… Rohmilchprodukte
… stark zuckerhältige Speisen
1.1.4. Auswertung/ Nächste Schritte
• Sie konnten alle oder die meisten Kriterien mit + bewerten?
Beim Buffet werden bereits die wesentlichen Kriterien einer gesunden und klimafreundlichen Lebensmittelbeschaffung
berücksichtigt. Sie können sich zu Ihrem Buffetbetrieb gratulieren.
• Sie konnten weniger als die Hälfte der Kriterien mit + bewerten?
Empfehlenswert ist die Überarbeitung der Leistungsbeschreibung für die Buffetbetreibung. Setzen Sie gemeinsam
mit allen wesentlichen Beteiligten (Direktion/ Leitung, Kindergärten- und Lehrpersonal, SchulwartIn, Eltern- und
SchülervertreterInnen, SchulmedizinerIn, BuffetbetreiberIn,...) ein Verpflegungsziel und verwirklichen Sie es Schritt für
Schritt.
Nehmen Sie die Beratungs- und Betreuungsangebote wahr. Eine Moderation von außen erleichtert es, die verschiedenen
Interessen unter einen Hut zu bringen. Adressen von Ansprechstellen sowie Informationen und Bezugsquellen finden Sie
auf Seite 34.
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1.2. Arbeitsblatt: Checkliste Mittagsverpflegung
1.2.1. Erhebung der IST-Situation
• Ist die Gemeinde Trägerin von Kindergärten und Schulen mit Nachmittagsbetreuung, von Horten
oder von Ganztagsschulen?
• Wird den Kindern und Jugendlichen ein Mittagessen angeboten?
• Wie ist die Mittagsverpflegung organisiert?
• Wer bestimmt derzeit das Angebot?
• Was wird angeboten?
1.2.2. Allgemeine Anforderungen
• Richtlinien für einen ernährungsphysiologisch ausgewogenen Wochenspeiseplan für Kinder und Jugendliche:
1 x Fleischgericht
1 x vegetarisches Gericht
1 x Fleischmischgericht (Auflauf, Eintopf,..)
bis zu 1 x Fischgericht
1 x Lieblings-Speise der Woche (ein Wunschgericht – süß oder pikant,
jede Woche liefert eine andere Klasse/Gruppe den Vorschlag)
dazu mind. 3 x Salat
und 3 x Obst oder Obstdessert als Nachspeise
Quelle: “Bremer Checkliste”, www.dge.de, abgewandelt
• Zusätzlich zu beachten:
…Jede Mittagsmahlzeit enthält mindestens eine frische Komponente in Form von Obst, Salat oder Gemüse.
…Zu jedem Mittagessen wird ein Getränk gereicht (Leitungswasser, Tee).
…Zum Backen und Braten bevorzugt Rapsöl oder Olivenöl verwenden. Gehärtete Fette vermeiden.
…Für Salate kaltgepresste Pflanzenöle verwenden.
…Frittierte Speisen selten anbieten.
…Warmhalte- bzw. Standzeiten so kurz wie möglich halten (günstig: rd. 30 min, keinesfalls länger als 3 Stunden!).
Die Temperatur darf nicht unter 75°C fallen. Ein Temperaturabfall auf 70°C ist in der letzten Stunde der
Heißhaltezeit tolerabel.
…Die Esskultur von SchülerInnen aus anderen Kulturen ist zu berücksichtigen
(ev. Gerichte aus anderen Kulturen in den Speiseplan aufnehmen)
• Es gelten die Bestimmungen der Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV), die „Gute Hygienepraxis“ und die
„Hygiene-Leitlinie für Großküchen, Küchen des Gesundheitswesens u. Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung“
1.2.3. Mittagessen-Check
Bewerten Sie im folgenden Raster das derzeitige Mittags-Angebot anhand der 5 Kriterien:
regional/ saisonal, biologisch, abfallarm, fair, gesund
nach folgendem Schema: + Kriterium ist erfüllt o weiß nicht/ halb-halb - Kriterium ist nicht erfüllt
16
L2
CHECKLISTE Mittagsverpflegung
Angebot
Bewertungs-Raster für
derzeitiges Angebot
regional/
biologisch abfallarm
saisonal
Speiseplan
fair
Empfehlung
beispielhaft
Bemerkung/Bezugsquellen
“Richtlinien” für einen ernährungsphysiologisch ausgewogenen
Speiseplan siehe Pt. 2. “Allgemeine Anforderungen”
Bewerten Sie die derzeitigen
Speisepläne im Feld “gesund”
nach diesen “Richtlinien” für einen
ausgewogenen Speiseplan
gesund
Fleisch/
Geflügel/
Fleischwaren
Örtliche Fleischerei DirektvermarkterIn
Lebensmitteleinzelhandel/
Großhandel
Biologische Produkte bevorzugen
Obst
Obst der Saison
Trockenobst
Südfrüchte aus fairem Handel
DirektvermarkterIn
Lebensmitteleinzel- /Großhandel
Biologische Produkte bevorzugen
Gemüse/
Erdäpfel
Gemüse der Saison;
bevorzugt Frischgemüse,
max. 25% Tiefkühlgemüse
frische Kräuter
DirektvermarkterIn
Lebensmitteleinzel- /Großhandel
Biologische Produkte bevorzugen
Milch/
Milchprodukte
Keine Rohmilchprodukte
DirektvermarkterIn
Lebensmitteleinzel- /Großhandel
Molkerei
Biologische Produkte bevorzugen
Fisch
Heimische Fische
Lebensmitteleinzelhandel/
Großhandel
Biofisch bevorzugen
(www.biofisch.at)
Liste stark gefährdeter Fischarten:
www.greenpeace.at
bestandsschonend gefangener
Meeresfisch (http://de.msc.org)
delfinschonend gefangener
Thunfisch (www.delphinschutz.
org/thunmarken.html)
Meeresfische nur aus nicht gefährdeten Beständen (60 – 70% der
weltweiten Fischbestände in den
Meeren gelten als überfischt bzw.
gefährdet)
Eier
Eier aus Freilandhaltung
DirektvermarkterIn
Lebensmitteleinzel- /Großhandel
Biologische Eier bevorzugen
Mehle,
Grieße,
Nudeln,
Getreide,
Brot & Gebäck
Mind. zu 50% Vollkornanteil
DirektvermarkterIn
Lebensmitteleinzel- /Großhandel
Örtliche Bäckerei
Getränke
Leitungswasser
Tee
Heimische Obstsäfte gespritzt
DirektvermarkterIn
Lebensmitteleinzel- /Großhandel
Mehrweggebinde
Siehe auch Seite 21: „Trinkinseln”
Biologische Produkte bevorzugen
Sonstiges
17
1.2.4. Auswertung/ Nächste Schritte
• Sie konnten alle oder die meisten Kriterien mit + bewerten?
Bei der Mittagsverpflegung werden bereits die wesentlichen Kriterien einer klimafreundlichen Lebensmittelbeschaffung berücksichtigt. Sie können sich zu Ihrem/-r EssensanbieterIn bzw. LieferantenIn gratulieren.
• Sie konnten weniger als die Hälfte der Kriterien mit + bewerten?
Empfohlen wird die Überarbeitung der Leistungsbeschreibung für den/die AnbieterIn! Setzen Sie gemeinsam mit allen
Beteiligten: Schul- bzw. KindergartenträgerIn, Verwaltung, Direktion/ Leitung, SchulwartIn, Eltern- und SchülervertreterInnen, Lehr-, Kindergaren-, Hort- und Küchenpersonal, BuffetbetreiberIn,… ein Verpflegungsziel und verwirklichen
Sie dieses Schritt für Schritt.
Nehmen Sie unabhängige Beratungs- und Betreuungsangebote wahr. So erhalten Sie frühzeitig eine Einschätzung zu Realisierbarkeit und Wirtschaftlichkeit Ihrer Ziele. Eine Moderation von außen erleichtert es, die verschiedenen Interessen
unter einen Hut zu bringen. Adressen von Ansprechstellen finden Sie auf Seite 34.
Notizen
18
1.3. Arbeitsblatt: Checkliste Neueinrichtung einer Mittagsverpflegung
Kindergärten und Schulen, die ein Mittagessen anbieten möchten, haben viele Möglichkeiten. Die Bandbreite reicht vom
kleinen warmen Snack des/der Buffetbetreibers/-in bis zur mehrgängigen Mahlzeit. Ob die Speisen im Kindergarten oder
der Schule frisch gekocht, fix und fertig von einem Gasthaus, einer Großküche oder einem Catering-Service geliefert
werden, richtet sich nach den Vorlieben, den räumlichen und den finanziellen Möglichkeiten. In jedem Fall ist ein geeigneter Speiseraum in Kindergarten oder Schule notwendig. In manchen Fällen werden die Schulkinder vielleicht auch
außerhalb des Schulgebäudes – z. B. in einem nahen Wirtshaus oder einer Kantine, in dem auch kindgerechte Speisen
angeboten werden – essen können.
Mögliche Varianten:
• Frisch gekocht – tägliche Zubereitung des Mittagessens vor Ort im Kindergarten oder der Schule
• Frisch Gekochtes wird zugliefert von einem nahen Gasthaus, einem Catering, einer Großküche,..
Einzelne frische Zutaten wie Salate, Obst- oder Topfenspeisen können – so die räumlichen Möglichkeiten vorhanden
sind, im Kindergarten oder der Schule vorbereitet werden.
• Gekühlte (oder tiefgekühlte) Speisen werden angeliefert und vor Ort erwärmt/regeneriert
• Mischsysteme
Vor der Einführung einer Mittagsverpflegung sind viele wichtige Fragen zu klären. Regen Sie eine Projektgruppe mit allen
wesentlichen Beteiligten an: Direktion/Leitung, Lehrpersonal, SchulwartIn, Eltern- und SchülervertreterInnen, SchulmedizinerIn, BuffetbetreiberIn,....
1.3.1. Fragen, die vorab zu klären sind:
• Wieviele Mittags-Tischgäste werden erwartet?
• Welche Erwartungen und Wünsche haben alle
Beteiligten ans Essen bezüglich Qualitätsstandards, Speisenangebot,…? Nützlich ist, gemeinsam ein
“Leistungsverzeichnis“ für ein ausgewogenes und bezahlbares Mittagessen festzulegen.
• Wie groß müssen Speiseraum und Küche sein?
• Welche Möglichkeiten der Verpflegung
vor Ort gibt es?
1.3.2. Danach
• Anbote anhand des entwickelten
Leistungsverzeichnisses einholen
• Gesetzliche Rahmenbedingungen beachten –
mit der Lebensmittelbehörde abstimmen
• Entscheidung für ein Verpflegssystem
19
Qualitätsstandards und Leistungsverzeichnis für EssensanbieterInnen/ LieferantInnen
Textbausteine (Vorschläge):
Folgende Textbausteine können Sie für Ihr Leistungsverzeichnis übernehmen
Basis für das Speisenangebot sind die “Richtlinien” für einen ernährungsphysiologisch
ausgewogenen Speiseplan siehe Pt. 1.2.2. “Allgemeine Anforderungen” (Seite 16)
• Das tägliche Menü besteht aus 2 (oder 3) Gängen (Vorspeise/Suppe und Hauptgericht, Hauptgericht und Dessert)
• Kriterien für eine klima- und umweltgerechte Verpflegung sind einzuhalten
Relevante Punkte:
• Definieren Sie den Anteil an Lebensmitteln aus biologischer Landwirtschaft
• z.B. „mindestens 30% vom geldwertigen Anteil am gesamten Wareneinkauf für das Mittagessen muss aus biologi-
scher Landwirtschaft stammen” oder einzelne Komponenten müssen aus biologischer Landwirtschaft stammen
(z.B. sämtliche Frischkartoffeln, sämtliche Milchprodukte, Rindfleisch,… werden ausschließlich in Bio-Qualität eingesetzt)
• Beim Speiseplan soll bevorzugt auf saisonale Besonderheiten Rücksicht genommen werden. Obst, Gemüse und
Salatangebot werden saisonal und regional ausgewählt und bevorzugt als Frischware eingesetzt. Tiefkühlprodukte werden nur ersatzweise (max. 25% des Gemüses ) angeboten
• Bei Südfrüchten, Kakao etc. Bevorzugung von Produkten, die mit Gütesiegel aus fairem Handel ausgezeichnet sind
• Einzeln verpackte Fertigdesserts werden nicht angeboten
• Fertigprodukte werden nicht/ nur in Ausnahmefällen (Häufigkeit zu definieren) angeboten
• Der Lieferzeitpunkt von…Uhr ist einzuhalten
• Die Warmhaltezeit soll eine Stunde nicht überschreiten
• Regelmäßige Besprechungen (z.B. alle 4 Wochen) mit… sind durchzuführen
• Alle rechtlichen Vorschriften (Lebensmittelhygiene-Verordnung, Kennzeichnungsvorschriften,..) sind einzuhalten
Zur Absicherung empfiehlt es sich, vorab mit der Lebensmittelbehörde Kontakt aufzunehmen
• Setzen Sie gemeinsam mit allen Beteiligten: Schul- bzw. Kinder gartenträgerIn, Verwaltung, Direktion/ Leitung, SchulwartIn,
Eltern- und SchülervertreterInnen, Lehr-, Kindergarten-, Hort und Küchenpersonal, Catering, WirtIn,... ein Verpflegungsziel
fest und verwirklichen Sie dieses Schritt für Schritt.
• Nehmen Sie unabhängige Beratungs- und
Betreuungsangebote wahr! So erhalten Sie
frühzeitig eine Einschätzung zu Realisierbar keit und Wirtschaftlichkeit Ihrer Ziele. Eine
Moderation von außen erleichtert es, die
verschiedenen Interessen unter einen Hut zu
bringen. Adressen von Ansprechstellen finden
Sie auf Seite 34.
20
1.4. Arbeitsblatt: Checkliste Trinkinsel
Viele Kinder und Jugendliche trinken zu wenig. Nur wer genügend und regelmäßig trinkt, bleibt körperlich fit und geistig
leistungsfähig. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass SchülerInnen nach einer Durstphase – zum Beispiel nach
dem Turnen – neue Lerninhalte nicht mehr so gut aufnehmen. Sie zeigen Defizite im Kurzzeitgedächtnis und verarbeiten
weniger Informationen als unter normalen Bedingungen. Gewöhnung an regelmäßiges Trinken auch in der Schule ist hier
besonders wichtig. Eine Möglichkeit dazu ist ein stets verfügbares Getränkeangebot. Je leichter verfügbar das Getränk ist,
desto häufiger wird getrunken. Getränke nicht aus dem Klassenzimmer verbannen!
1.4.1. Erhebung der IST-Situation
• Ist die Gemeinde Trägerin von Kindergärten und Schulen?
• Werden in den Kindergärten und/oder Schulen Getränke angeboten?
• Welche Getränke werden angeboten?
• Wer organisiert/betreibt die “Trinkinseln”?
• Wer bestimmt über das Angebot an Getränken?
1.4.2. Allgemeine Anforderungen
• Es gelten die Bestimmungen der Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV)
1.4.3. Getränke-Check
Notieren Sie im folgenden Raster das derzeitige Angebot an Getränken und bewerten Sie es anhand der 5 Kriterien:
regional/ saisonal, biologisch, abfallarm, fair, gesund
nach folgendem Schema:
+ Kriterium ist erfüllt
o weiß nicht/ halb-halb
- Kriterium ist nicht erfüllt
L3
CHECKLISTE Trinkinsel
Angebot
Bewertungs-Raster für
derzeitiges Angebot
regional/
biologisch abfallarm
saisonal
Tee
............................
............................
............................
fair
Empfehlung
beispielhaft
Bemerkung/Bezugsquellen
Früchte-, Kräuter- oder
Gewürztees
• in Thermoskannen
• im Heißgetränkedispenser
DirektvermarkterIn
Lebensmitteleinzel- /Großhandel
Geräte: Gastronomiebedarf-Fachhandel
“Der NÖ Mehrwegbecher”
(www.abfallverband.at)
Biologische Produkte bevorzugen
gesund
21
Angebot
Bewertungs-Raster für derzeit. Angebot
regional/
biologisch abfallarm
saisonal
Wasser
............................
............................
............................
fair
Empfehlung beispielhaft
Bemerkung/Bezugsquellen
Leitungswasser
• Wasserleitung im Klassen-/
Gruppenraum
• Wasserleitung bzw. Wasserspender am Gang/ in der Aula
• Frisch, kostenlos, kein Abfall
Überprüfen Sie den baulichen und
hygienischen Zustand der Toiletten – wenn das Klo “unschön”
ist, verkneifen sich Kinder oft das
Trinken.
Bei “Wasserspendern” auf Müllaufkommen (Becher) und Hygiene
(Verkeimung) achten.
Manche Wasserspender haben
direkten Trinkwasseranschluss.
(kein Transportaufkommen für
Wasserbehälter)
“Der NÖ Mehrwegbecher”
(www.abfallverband.at)
gesund
Mineralwasser
• Wasser von möglichst regionalen
Abfüllern
• Mehrwegflaschen bevorzugen
Getränkeautomaten
............................
............................
............................
Kaltgetränkeautomaten
Mineralwasser
Fruchtsaft gespritzt
Milchmixgetränke
Vermeiden:
• stark zuckerhältige Getränke
(Limonaden, Eistee,..),
• koffeinhaltige Getränke (Energiedrinks, Colagetränke,..)
Heißgetränkeautomaten
Falls Heißgetränkeautomaten,
dann mit fairem, ggf. regionalem
Tee-, Kakaoangebot
Getränkeautomaten müssen
(H)FCKW-frei und für Mehrweggebinde geeignet sein.
Heißgetränkeautomaten müssen
“mehrwegfähig” sein (z.B. Becherstopp-Taste)
Keine Dosen!
Bei Flaschen auf Rückgabe/ Wiederbefüllungsmöglichkeit achten.
Säfte von reg. DirektvemarkterInnen sind in Automaten möglich
– in der Vergabe berücksichtigen.
Einzelne DirektvermarkterInnen
bieten auch selbst Automaten an.
Wenn das Getränk offen im
Becher ausgegeben wird, darauf
achten, dass wiederverwendbare
Becher eingestellt werden können.
Kompostierbare Becher bzw “Der
NÖ Mehrwegbecher” verwenden
(www.abfallverband.at)
Heißgetränkeautomaten mit Kakao, Kaffee für Lehrpersonen, höhere Schulen – auf fairen Handel
achten (www.fairtrade.at, Liste m.
Fairtrade-Automatenaufsteller)
Biologische Produkte bevorzugen
Getränkedispenser
............................
............................
............................
Fruchtsäfte gespritzt oder selbstgemachte „Eis-Tees“ (Fruchtsaft
verdünnt mit ungesüßtem Früchtetee) Getränkekühler/ Getränkedispenser
Direktvermarktung
Geräte: GastronomiebedarfFachhandel
“Der NÖ Mehrwegbecher”
(www.abfallverband.at)
Biologische Produkte bevorzugen
Getränke am
Buffet
............................
............................
............................
Leitungswasser
Früchte-, Kräutertee
Fruchtsäfte – gespritzt
Gemüsesäfte - gespritzt
Keine Dosen! Mehrweggebinde
Direktvermarktung
Lebensmitteleinzel-/ Großhandel
Für offene Getränke:
“Der NÖ Mehrwegbecher”
(www.abfallverband.at)
Biologische Produkte bevorzugen
Sonstiges
............................
............................
22
1.4.4. Auswertung/ Nächste Schritte
• Sie konnten alle oder die meisten Kriterien mit + bewerten?
Beim Buffet werden bereits die wesentlichen Kriterien einer klimafreundlichen Lebensmittelbeschaffung
berücksichtigt. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Getränkeangebot!
• Sie konnten weniger als die Hälfte der Kriterien mit + bewerten?
Setzen Sie gemeinsam mit allen wesentlichen Beteiligten: Direktion/ Leitung, Kindergarten-, und Lehrpersonal, SchulwartIn, SchulmedizinerIn, Eltern- und SchülervertreterInnen, BuffetbetreiberIn,... ein Ziel und verwirklichen
Sie es Schritt für Schritt.
• Sie stellten bei der Auswertung fest, dass es kaum Getränkeangebote in der Schule gibt?
Überlegen Sie gemeinsam mit allen Beteiligten, wie das Getränkeangebot in Schule und Kindergarten attraktiv
gestaltet werden kann.
Nehmen Sie die Beratungs- und Betreuungsangebote wahr! Eine Moderation von außen erleichtert es, die verschiedenen Interessen unter einen Hut zu bringen. Adressen von Ansprechstellen sowie Informationen und Bezugsquellen
finden Sie auf Seite 34.
Notizen
23
1.5. Arbeitsblatt: Fairtrade Points
• Der Fairtrade Point (FTP) ist ein mobiler Verkaufs- und Informationsstand für fair gehandelte Produkte, der von
Weltläden eigens für Schulen entworfen wurde.
• Im Rahmen des Fairtrade Points können auch SchülerInnen die Aufgabe übernehmen, fair Trade Produkte zu verkaufen und damit lernen, wie man selbstständig ein kleines Geschäft führt (Folder in der Mappe). Der faire
Handel und die Lebensbedingungen der Partnerorganisationen im Süden werden jungen Menschen näher gebracht.
1.5.1. Wie funktioniert ein Fairtrade Point?
• SchülerInnen betreiben in der Schule eigenständig ein Geschäft mit fair gehandelten Produkten.
• Sie erhalten vom Weltladen einen Rabatt auf die eingekauften Produkte und können so Geld für die Klassenkassa
oder für gemeinsame Aktivitäten einnehmen.
• Die Waren aus dem Weltladen kommen auf Kommission, angeboten werden u.a. Fruchtsäfte, Biobananen,
Schokoladen, Pralinen, Trockenobst, Nüsse etc. (Produktliste auf www.fairtrade.at).
• Das Angebot mit dem/der SchulbuffetbetreiberIn absprechen – nicht Konkurrenz, sondern eine faire Ergänzung ist das Ziel!
• In Schulen sollten mind. acht SchülerInnen und zwei Lehrpersonen mitarbeiten.
• Standort und Öffnungszeiten abklären – gemeinsam mit allen Beteiligten: Direktion, SchulwartIn, BuffetbetreiberIn, Lehrpersonal, SchülerInnen,..
1.5.2. Nächste Schritte
Informationen und eine genauere Anleitung
zum Start eines FAIRTRADE Points ist bei der
ARGE Weltläden, Tel: 0650/60 50 100,
[email protected].
und bei einigen Weltläden (www.weltlaeden.at)
direkt erhältlich.
Notizen
24
1.6. Arbeitsblatt: Ausflüge/ Lehrausgänge/ Exkursionen
Nicht nur im regulären Kindergarten- und Schulalltag, auch bei Ausflügen kann auf klima-und umweltfreundliche
Lebensmittel geachtet werden. Durch geeignete Ausflugsziele kann das Bewusstsein für regionale, ökologische Lebensmittelproduktion bei Kindern, Jugendlichen und PädagogInnen gesteigert werden.
1.6.1. Ausflugs-Check
Im folgenden Raster finden Sie Ideen für klima- und umweltgerechte, kulinarische Ausflüge und Lehrausgänge
Thema
Empfehlung beispielhaft
Bemerkung/ Bezugsquellen
Jause
Jausenbox aus Kunststoff
Rezeptvorschläge für die gesunde Jause von
daheim gibt’s auf
www.rezepte.umweltberatung.at
Getränke
Getränke in wiederbefüllbaren Sport- bzw.
Jausenflaschen
Tutgut-Trinkflaschen (www.tutgut.at)
Keine Dosen!
Keine Einweg-Plastikflaschen
Ausflugsziele
• Besuch am Biobauernhof
• Besuch bei örtlichen/
regionalen DirektvermarkterInnen
• Besuch bei Arche Noah auf
Schloss Schiltern
• Besuch bei örtlichen Bäckereien,…
• Besuch bei NÖ Teichwirten,
Imkereibetrieben
• Bio-Erlebnisbauernhof Tullnerbach
Exkursionsbetriebe:
www.bio-austria.at
www.arche-noah.at
www.schuleambauernhof.at
www.biofisch.at
www.biene.cc
www.bioerlebnis.at
1.6.2. Nächste Schritte
Der nächste Ausflug kommt bestimmt!
Planen Sie eine klima- und umweltfreundliche, kulinarische Exkursion.
25
1.7. Arbeitsblatt: Kindergarten- und Schulfeste
Feste gehören zu den Höhepunkten eines Jahres. Was wäre ein rauschendes Fest ohne gutes Essen? Feste sind zudem
sehr öffentlichkeitswirksam. Eltern, Großeltern, Geschwister, Lehrkräfte, FreundInnen können hier in gemütlicher Atmosphäre über die Initiative „So schmeckt Niederösterreich – Kulinarischer Klimaschutz in der Gemeinde“ informiert
werden und die regionalen Köstlichkeiten genießen.
1.7.1. Erhebung der IST-Situation
• Ist die Gemeinde Trägerin von Kindergärten und Schulen?
• Werden in den Kindergärten und/oder Schulen Schulfeste veranstaltet?
• Wer organisiert das Fest?
• Wer bestimmt über die kulinarischen Angebote beim Fest?
• Was wird angeboten?
1.7.2. Fest-Check
Notieren Sie im folgenden Raster das derzeitige Angebot bei Festen und bewerten Sie es anhand der 5 Kriterien:
regional/ saisonal, biologisch, abfallarm, fair, gesund
nach folgendem Schema:
+ Kriterium ist erfüllt
o weiß nicht/ halb-halb
- Kriterium ist nicht erfüllt
CHECKLISTE Kindergarten- und Schulfeste
Angebot
Bewertungs-Raster für
derzeitiges Angebot
L4
Empfehlung
beispielhaft
Bemerkung/Bezugsquellen
Brot &
Gebäck
............................
............................
............................
Mind. Zu 50% Vollkornbrote und
–weckerl
Dazu: Aufstriche, Käse, Gemüse,
etc.
Örtl. Bäckerei
DirektvermarkterIn
Biologische Produkte bevorzugen
Snacks/
Speisen
............................
............................
............................
Auf vegetarisches Angebot nicht
vergessen!
Kulinarische Ideen:
Nudelsalate
Salate
Pizzaschnitten
Suppen
Gefüllte Erdäpfel
Maiskolben mit Soße etc.
Gegrilltes
Direktvermarktung,
Lebensmitteleinzelhandel
Mehrweggeschirr
(ggf. Geschirrmobil mit mobilem
Gastro-Geschirrspüler, Info: www.
abfallverband.at)
Einweggeschirr erzeugt viel Mist
und “Fast Food” bzw. Bierzeltatmosphäre.
Kompostierbares Geschirr (www.
abfallverband.at)
Biologische Produkte bevorzugen
regional/
biologisch abfallarm
saisonal
26
fair
gesund
Angebot
Bewertungs-Raster für derzeitig.Angebot
Empfehlung beispielhaft
Bemerkung/Bezugsquellen
Desserts,
Mehlspeisen
............................
............................
............................
Fruchtsalate
Topfenspeisen
Fruchtjogurts
Vollkornmehlspeisen
Obst
DirektvermarkterIn, Lebensmitteleinzelhandel
Mehrweggeschirr
(Geschirrmobil:
www.abfallverband.at)
Kompostierbares Geschirr
(www.abfallverband.at)
Biologische Produkte bevorzugen
Südfrüchte aus fairem Handel
(www.fairtrade.at,
www.weltlaeden.at)
Getränke
............................
............................
............................
Wasser aus Krügen
Fruchtsäfte aus Mehrwegflaschen
Kaffee aus fairem Handel
DirektvermarkterIn, Lebensmitteleinzel-/Großhandel
Keine Dosen!
Mehrweggebinde bzw. in Gläser
eingeschenkt
Mehrweggeschirr
(Geschirrmobil:
www.abfallverband.at)
“Der NÖ Mehrwegbecher”
(www.abfallverband.at)
Bei Flaschen auf Rückgabe/
Wiederbefüllmöglichkeit achten.
Kaffee (www.fairtrade.at)
Biologische Produkte bevorzugen
Sonstiges
............................
............................
............................
Ein Fairtrade Point oder Weltbazar
am Schulfest informiert die BesucherInnen über fairen Handel und
bessert gleichzeitig die Klassenoder Schulkassa auf,
Siehe 1.5. Arbeitsblatt:Fairtrade
Points, Seite 24
regional/
biologisch abfallarm
saisonal
fair
gesund
1.7.3. Auswertung/ Nächste Schritte
• Sie konnten alle oder die meisten Kriterien
mit + bewerten?
Bei Ihren Festen werden bereits die wesent lichen Kriterien einer klimafreundlichen
Lebensmittelbeschaffung berücksichtigt.
Gratulation!
• Sie konnten weniger als die Hälfte der Kriterien mit + bewerten?
Empfohlen wird, gemeinsam mit allen an der Festorganisation beteiligten Personen zu
überdenken, wie das Fest klima- und umwelt freundlicher gestaltet werden kann
(Kriterien s.o.).
27
1.8. Arbeitsblatt: Elternsprechtage/ Elternabende
In vielen Kindergärten und Schulen ist es üblich, die Eltern bei ihren Kindergärten- oder Schulbesuchen anlässlich
Elternabend bzw. Elternsprechtag zu bewirten. Oft bringen Eltern/Lehrpersonal Selbstgemachtes mit. Weisen Sie im
Elternbrief auf Ihr klimafreundliches Projekt hin und laden Sie die Eltern ein, beim Selbstgemachten auf regionale,
saisonale und biologische Produkte zu achten.
1.8.1. Erhebung der IST-Situation
• Ist die Gemeinde Trägerin von Kindergärten und Schulen?
• Werden die Eltern bei Veranstaltungen in Kindergärten und/oder Schulen bewirtet?
• Wer bestimmt über die kulinarischen Angebote?
• Was wird angeboten?
1.8.2. Elternbewirtungs-Check
Notieren Sie im folgenden Raster das derzeitige Angebot bei Elternabend oder Elternsprechtag und bewerten Sie es
anhand der 5 Kriterien: regional/ saisonal, biologisch, abfallarm, fair, gesund
nach folgendem Schema:
+ Kriterium ist erfüllt
o weiß nicht/ halb-halb
- Kriterium ist nicht erfüllt
L5
CHECKLISTE Elternbewirtung
Angebot
Bewertungs-Raster für
derzeitiges Angebot
Empfehlung
beispielhaft
Bemerkung/Bezugsquellen
Brot &
Gebäck
............................
............................
............................
Mind. Zu 50% Vollkornbrote und
–weckerl
Dazu: Aufstriche, Käse, Gemüse,
etc.
Örtl. Bäckerei
DirektvermarkterIn
Biologische Produkte bevorzugen
Snacks/
Speisen
............................
............................
............................
Auf vegetarisches Angebot nicht
vergessen!
DiektvermarkterIn, Lebensmitteleinzelhandel
Mehrweggeschirr (bei Bedarf
ausleihen, Info: www.abfallverband.at)
Kompostierbares Geschirr (www.
abfallverband.at)
Biologische Produkte bevorzugen
regional/
biologisch abfallarm
saisonal
28
fair
gesund
Angebot
Bewertungs-Raster für derzeitig.Angebot
Empfehlung beispielhaft
Bemerkung/Bezugsquellen
Desserts,
Mehlspeisen
............................
............................
............................
Fruchtsalate
Topfenspeisen
Fruchtjogurts
Vollkornmehlspeisen
Obst
DiektvermarkterIn, Lebensmitteleinzelhandel
Mehrweggeschirr (bei Bedarf
ausleihen,
Info: www.abfallverband.at)
Kompostierbares Geschirr
(www.abfallverband.at)
Südfrüchte aus fairem Handel
(www.fairtrade.at,
www.weltlaeden.at)
Biologische Produkte bevorzugen
Getränke
............................
............................
............................
Wasser aus Krügen
Fruchtsäfte aus Mehrwegflaschen
Kaffee aus fairem Handel, auf
Milch-Portionsverpackungen
verzichten
DirektvermarkterIn, Lebensmitteleinzel-/ Großhandel Keine
Dosen!
“Der NÖ Mehrwegbecher” (www.
abfallverband.at)
Kaffee (www.fairtrade.at)
Biologische Produkte bevorzugen
regional/
biologisch abfallarm
saisonal
fair
gesund
Sonstiges
............................
............................
............................
1.8.3. Auswertung/ Nächste Schritte
• Sie konnten alle oder die meisten Kriterien mit + bewerten?
Die Eltern werden bereits weitgehend klimafreundlich verwöhnt. Gratulation!
• Sie konnten weniger als die Hälfte der Kriterien mit + bewerten?
Empfohlen wird, gemeinsam mit den OrganisatorInnen der Elternbewirtung das Angebot klima- und
umweltfreundlicher zu gestalten.
29
1.9. Arbeitsblatt: Checkliste Lehrküche
An vielen Schulen lehren engagierte LehrerInnen den SchülerInnen im Kochunterricht Ernährungs- und Verbraucherbildung. Ein wesentlicher Punkt kann und soll dabei sein: Lebensmittelqualität, regionaler, ökologischer Einkauf, fairer
Handel. Ziel könnte sein, möglichst mit im Ort/in der Region verfügbaren Lebensmitteln zu kochen.
1.9.1. Erhebung der IST-Situation
• Ist die Gemeinde Trägerin von Schulen (ggf. auch Kindergärten) mit Lehrküchen?
• Wer organisiert den Einkauf für die Lehrküche?
• Ist ein Schulgarten für Kräuter etc. vorhanden?
• Was und wo wird üblicherweise gekauft?
1.9.2. Allgemeine Anforderungen
• Es gelten die Bestimmungen der
Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV)
1.9.3. Lehrküchen-Check
Bewerten Sie im folgenden Raster das derzeitige SpeisenAngebot in der Lehrküche anhand der 5 Kriterien:
regional/saisonal, biologisch, abfallarm, fair, gesund
nach folgendem Schema:
+ Kriterium ist erfüllt
o weiß nicht/ halb-halb
- Kriterium ist nicht erfüllt
L6
CHECKLISTE Lehrküche
Angebot
Bewertungs-Raster für
derzeitiges Angebot
regional/
biologisch abfallarm
saisonal
Speisenplanung
Fleisch/
Geflügel/
Fleischwaren
30
fair
Empfehlung
Beispielhaft
Bemerkung/Bezugsquellen
Nicht auf vegetarische Speisen
vergessen.
Einkaufsliste erstellen.
Die SchülerInnen überlegen/recherchieren wo und wie in der
Gemeinde regionale, biologische
bzw. fair gehandelte und abfallarm
verpackte Lebensmittel erhältlich
sind.
gesund
Örtliche Fleischerei,
DirektvermarkterIn
Lebensmitteleinzel- / Großhandel
Biologische Produkte bevorzugen
Angebot
Bewertungs-Raster für derzeitig.Angebot
Empfehlung beispielhaft
Bemerkung/Bezugsquellen
Obst
Obst der Saison
Südfrüchte aus fairem Handel
DirektvermarkterIn
Biokistl/Gemüsekistl-Lieferdienste
Lebensmitteleinzel-/ Großhandel
Biologische Produkte bevorzugen
Gemüse/
Erdäpfel
Gemüse der Saison
Bevorzugt Frischgemüse
DirektvermarkterIn
Biokistl/Gemüsekistl-Lieferdienste
Lebensmitteleinzel-/ Großhandel
Biologische Produkte bevorzugen
Milch/
Milchprodukte
Keine Rohmilchprodukte
Direktvermarktung
Lebensmitteleinzel- /Großhandel
Molkerei
Biologische Produkte bevorzugen
Fisch
Heimische Fische
Lebensmitteleinzel-, Großhandel
Biofisch bevorzugen
(www.biofisch.at)
Liste stark gefährdeter Fischarten:
www.greenpeace.at
bestandschonend gefangener
Meeresfisch (http://de.msc.org)
delfinschonend gefangener
Thunfisch (www.delphinschutz.
org/thunmarken.html)
regional/
biologisch abfallarm
saisonal
fair
gesund
Meeresfische nur aus nicht gefährdeten Beständen (60 – 70% der
weltweiten Fischbestände in den
Meeren gelten als überfischt bzw.
gefährdet)
Eier
Eier aus Freilandhaltung
Direktvermarktung
Lebensmitteleinzel- /Großhandel
Biologische Eier bevorzugen
Mehl, Grieß,
Nudeln,
Getreide,
Brot & Gebäck
Mind. zu 50% Vollkornanteil
DirektvermarkterIn
Lebensmitteleinzel- /Großhandel
Örtliche Bäckerei
Biologische Produkte bevorzugen
Getränke
Leitungswasser
Verdünnte Frucht-/Gemüsesäfte
Tee
Direktvermarktung
Lebensmitteleinzel-/ Großhandel
Mehrweggebinde
Siehe auch Seite 21: “Trinkinseln”
Biologische Produkte bevorzugen
Sonstiges
1.9.4. Auswertung/ Nächste Schritte
• Sie konnten alle oder die meisten Kriterien mit + bewerten?
In der Lehrküche werden bereits die wesentlichen Kriterien einer klima freundlichen Lebensmittelbeschaffung berücksichtigt. Sie können Ihren SchülerInnen und Lehrpersonen gratulieren!
• Sie konnten weniger als die Hälfte der Kriterien mit + bewerten?
Empfohlen wird die Überabeitung der Speiseplanung bzw. Einkaufsliste. Setzen Sie gemeinsam mit allen Beteiligten – Lehrpersonal- und Schüler vertreterInnen - ein Verpflegungsziel und verwirklichen Sie dieses Schritt
für Schritt.
31
1.10. Arbeitsblatt: Checkliste LehrerInnenzimmer/ Konferenzen
Lehrkräfte sind Vorbilder – auch beim Essen. Darüberhinaus gilt auch für Erwachsene: Wer konzentriert arbeiten und
Leistung erbringen will, braucht eine gute, bedarfsgerechte Verpflegung.
1.10.1. Erhebung der IST-Situation
• Ist die Gemeinde Trägerin von Kindergärten und Schulen?
• Wer organisiert die Versorgung der Lehrkräfte bei Konferenzen oder im „Schulalltag“?
• Was wird angeboten?
1.10.2. LehrerInnenzimmer-Check
Notieren Sie im folgenden Raster das derzeitige Angebot
im LehrerInnenzimmer bzw. bei Konferenzen und
bewerten Sie es anhand der 5 Kriterien:
regional/ saisonal, biologisch, abfallarm, fair, gesund
nach folgendem Schema:
+ Kriterium ist erfüllt
o weiß nicht/ halb-halb
- Kriterium ist nicht erfüllt
L7
CHECKLISTE LehrerInnenzimmer
Angebot
Bewertungs-Raster für
derzeitiges Angebot
regional/
biologisch abfallarm
saisonal
Speisen
............................
............................
............................
32
fair
Empfehlung
Beispielhaft
Bemerkung/Bezugsquellen
• Obstkorb (für die Pause
zwischendurch, hilft bei der
Umsetzung von “5 am Tag”)
• Gemüseteller mit Dips
• Mind. zu 50% Vollkornbrote
und –weckerl, Belag: Wurst,
Käse, Gemüse, Aufstriche
• Nudelsalat,
Vollkorn-Pizzaschnitten
• Trockenfrüchte und Nüsse
• Fruchtsalate
• Topfenspeisen
• Fruchtjogurts
• Vollkornmehlspeisen
DirektvermarkterIn
Schulbuffet
Südfrüchte, Trockenfrüchte und
Nüsse, Schokoriegel aus fairem
Handel (www.fairtrade.at,
www.weltlaeden.at)
Biologische Produkte bevorzugen
gesund
Angebot
Bewertungs-Raster für derzeitig.Angebot
regional/
biologisch abfallarm
saisonal
fair
Empfehlung beispielhaft
Bemerkung/Bezugsquellen
• Wasser in Krügen
immer am Tisch
• Fruchtsäfte oder Mineralwasser
aus Mehrwegflaschen
• Kaffee, Tee Orangensaft,
aus fairem Handel
• Auf Milch-Portionsverpackungen
verzichten
DirektvermarkterIn
Lebensmitteleinzel-/Großhandel
Keine Dosen!
Kaffee aus fairem Handel ist auch
bei Kaffeeautomaten möglich
(www.fairtrade.at)
Biologische Produkte bevorzugen
Besonders Menschen in sprechenden Berufen, wie eben Lehrkräfte, sollten viel trinken!
gesund
Getränke
............................
............................
............................
Sonstiges
............................
............................
............................
1.10.3. Auswertung/ Nächste Schritte
• Sie konnten alle oder die meisten Kriterien
mit + bewerten?
Den LehrerInnen steht bereits weitgehend ein
klimafreundliches Jausenangebot zur Verfügung.
Gratulation!
• Sie konnten weniger als die Hälfte der Kriterien
mit + bewerten?
Empfohlen wird, gemeinsam mit den
OrganisatorInnen der Lehrpersonalverpflegung
das Angebot klima- und umweltfreundlicher
zu gestalten.
33
1.11. Serviceteil Schulen/ Kindergärten
Broschüren, Bücher,…
Ganz einfach besser essen in der Schule
Broschüre im Rahmen der Aktion „Gesünder leben in NÖ – tut gut“, Oktober 2005,
für NiederösterreicherInnen kostenlos, Tel.: 02742/ 226 55, www.besser-essen.at, www.umweltberatung.at
besser essen im Büro - Tipps für die gesunde Ernährung im stressigen Alltag
Broschüre im Rahmen der Aktion „Gesünder leben in NÖ – tut gut“, Juni 2004, für NiederösterreicherInnen kostenlos,
Tel.: 02742/ 226 55, www.besser-essen.at, www.umweltberatung.at
besser essen – ein ganzes Leben voller Genuss, Tipps für die gesunde Ernährung in der zweiten Lebenshälfte
Broschüre im Rahmen der Aktion „Gesünder leben in NÖ – tut gut“, Oktober 2006, für NiederösterreicherInnen kostenlos, Tel.: 02742/ 226 55 oder www.besser-essen.at, www.umweltberatung.at
besser trinken.
Broschüre im Rahmen der Aktion „Gesünder leben in NÖ – tut gut“, Mai 2004, für NiederösterreicherInnen kostenlos,
Tel.: 02742/ 226 55 oder www.besser-essen.at, www.umweltberatung.at
Bio-Catering für Feste, Schulen & mehr.
Infoblatt zum kostenlosen Download auf www.umweltberatung.at
„die neue Umwelt“ für Kinder ››Zuckerzwerg und Vollkornriese‹‹ - Süßigkeiten und gesunde Jause, Getreide
und Keimlinge, Gartenbeet und Komposthaufen u.v.m.: Die Koboldkinder haben viele Rätsel, Rezepte, Bastelanleitungen und ein lustiges Brettspiel entworfen.
(30 Seiten, Preis nach Menge gestaffelt von EUR 1,50 bis EUR 1,10)
Saisonkalender: Welche Früchte und Gemüsesorten haben wann bei uns Saison, wann sind sie lagerbar?
Kostenlos erhältlich, "die umweltberatung", Tel.: 027 42/ 718 29, www.umweltberatung.at
So gut... was meinem Kind schmeckt
Zehetgruber, Rosemarie, AV-Buch, 2005, Bezug: www.av-buch.at, www.tutgut.at
Infopakete Ernährung, GIVE-Servicestelle für Gesundheitsbildung, Bezug: www.give.or.at
Richtlinie für Buffetbetriebe, Lehrmittelverkaufsstellen, Automaten und Kopiergeräte
Zukunftsministerium: RUNDSCHREIBEN Nr. 53/1997
Webtipps:
www.oege.at
Österreichische Gesellschaft für Ernährung, Kriterien für Pausen- und Mittagsverpflegung in Schulen, Möglichkeit der
ÖGE-Zertifizierung
34
www.umweltzeichen.at
Umweltzeichen für Schulen - Richtlinie für Schulen und LehrerInnen-Bildungseinrichtungen zum Download
www.oekolog.at
ÖKOLOG ist das Basis-Programm des Bildungsministeriums zur Bildung für Nachhaltigkeit
und Schulentwicklung an österreichischen Schulen.
Workshop-, Exkursionsangebote und Elternabende für Kindergärten und Schulen bieten:
bioerlebnis norbertinum - www.bioerlebnis.at
Betreute Erlebnisprogramme für Kindergärten und Schulen am Bio-Erlebnisbauernhof in Tullnerbach
BIO AUSTRIA Niederösterreich - www.bio-austria.at
Schul-Workshops mit Biobäuerinnen, Exkursionen zu Biobauernhöfen
NÖ Landes-Landwirtschaftskammer, Abteilung „Bildung, Bäuerinnen, Jugend“
A-3100 St. Pölten, Wiener Straße 64 www.lk-noe.at | www.schuleambauernhof.at | www.seminarbaeuerin-noe.at
Schul- und Kindergarten-Workshops mit Seminarbäuerinnen, Schule am Bauernhof
Südwind-Agentur - www.suedwind-noesued.at | www.suedwind-noewest.at | www.suedwind-agentur.at.
Workshops für Kinder und Jugendliche. Themen: Schokolade, Cotton, Banane, Baumwoll-Mode, Fußball oder Kaffee,
Orient, Globalisierung oder Welt-Work-Shop
Gesundheitsforum Niederösterreich - www. gfnoe.at
Projekte, Veranstaltungen, Sommercamps
Besondere Angebote von "die umweltberatung":
Informationen: "die umweltberatung" NÖ Tel.: 027 42/ 718 29,
[email protected], www.umweltberatung.at
Herdgeschichten – Ein heißer Topf für Volks- und Sonderschulen
Mit diesem Unterrichtsmaterial wollen wir Ihnen Lust machen,
mit den Schülerinnen die Themen Ernährung, Garten und Landwirtschaft auf kreative, unkonventionelle Art zu entdecken und
zu bearbeiten. Informationen, Unterrichtsbehelfe und spannende
Spielanleitungen zum Entdecken der Zusammenhänge zwischen
Konsum- und Essverhalten.
Der Herdgeschichten-Topf ist durch Förderung des Landes NÖ für
Schulen um EUR 140.- erhältlich (Preis für andere Bundesländer
EUR 490.-). Bestellung: Tel.: 02742/ 71 829,
[email protected] oder unter
www.umweltberatung.at
35
Wissen zum Essen
Die neue Bildungsmappe zu Ernährung und Umweltschutz richtet sich an LehrerInnen und beinhaltet Arbeitsblätter und
viele Ideen für die Arbeit mit 10-14-Jährigen. Das Thema „Ernährungsökologie“ wird leicht verständlich und spannend
aufbereitet, eine kulinarische Reise bringt viele Informationen zu verschiedenen Lebensmittelgruppen. Behandelt werden auch Körperwahrnehmung, Esskultur, Snacks und Brainfood, Ausflugs-, Link- und Büchertipps rund um das Thema
Ernährung.
LehrerInnen von niederösterreichischen Schulen erhalten die Bildungsmappe nach einer Einschulung von "die umweltberatung" kostenlos.
Information und Buchung: "die umweltberatung" Kompetenzzentrum für Umweltbildung Tullnerbach,
Tel.: 02233/ 576 40, [email protected]
• Kreative Workshops in Schulen:
Workshop für Volksschulen und für die Unterstufe auf Bestellung bei "die umweltberatung".
Workshop für MultiplikatorInnen:
Herdgeschichten-Topf: Sehr gut! Der Unterrichtsbehelf für Ernährung und Ökologie wird bei kostenlosen
Weiterbildungen vorgestellt.
Diverse Workshops und Seminare zu den Themen nachhaltiger Konsum, nachhaltige Ernährung, biologische
Landwirtschaft, und vieles mehr.
Beratung Schulbuffet und Mittagsverpflegung
"die umweltberatung" NÖ, Tel.: 027 42/ 718 29, www.umweltberatung.at
Beratung von Schulen bei der Umstellung auf gesunde, biologische Verpflegung in der Schule.
www.gutessen.at, Kaiblinger & Zehetgruber OEG – gutessen consulting
Betreuung von Schulen: Von der Idee bis zur Umsetzung – Projektbegleitung und Moderation
Kaiblinger & Zehetgruber OEG, Schönbrunnerstraße 61/13, 1050 Wien, Tel.: 0664/ 150 84 31
Bezugsquellen
www.bio-austria.at/niederoesterreich
www.abhof.info/direktvermarkter/
www.landwirtschaftskammer.at/niederoesterreich
www.hasenfit.at
www.fairtrade.at
www.weltladen.at
36
Lebensmittelbehörde
www.noe.gv.at/service/GS/GS3/Lebensmittelkontrolle.htm
Hier finden Sie die aktuellen Hygienerichtlinien, alle weiteren
relevanten Gesetze sowie die Adressen der acht Dienstellen
in Niederösterreich, die auch beratend zur Seite stehen.
2. Feste und Veranstaltungen
Feste und Events sind die Würze des Jahres. Sie sind ein Rahmen, einander zu treffen, zu reden, zuzuhören, zuzuschauen,
mitzumachen und natürlich gemeinsam zu essen. Was wäre ein rauschendes Fest, eine gelungene Veranstaltung ohne
Essen und Trinken? Zunehmend ist die kulinarische Verpflegung Teil der Inszenierung, ein eigener Programmpunkt.
Die Gemeinde kann in ihrer Rolle als Veranstalterin, Förderin oder genehmigende Behörde eine klima- und umweltfreundliche Gestaltung der Feste unterstützen.
Feste sind auch ein Wirtschaftsfaktor. Durch die Verwendung regionaler und biologisch produzierter Produkte bleibt ein
Teil der Wertschöpfung in der Region. Feste sind außerdem eine geeignete Plattform, um innovative regionale Produkte
zu bewerben.
Die Region erlebbar machen
Feste und Veranstaltungen sind ein guter Anlass,
eine Region kulinarisch vorzustellen und das Ganze mit Genuss zu verbinden! BesucherInnen werden das gelungene Fest, die schöne Feier mit den
besonderen landwirtschaftlichen und handwerklich erzeugten Produkten und den außergewöhnlichen Speisen in Erinnerung behalten. „O8/15“
gibt es überall, wahre Spezialitäten gibt es nur bei
Ihnen! Dabei liegt oft das Besondere im Einfachen
und Bodenständigen.
Feste unter dem Motto „So schmeckt Niederösterreich. Kulinarischer Klimaschutz in der Gemeinde“
können auch genutzt werden, Klima- und Umweltschutzaspekte bei den BesucherInnen und in
der Öffentlichkeit „genussvoll“ zu verankern.
v.l.n.r.: NÖ Umweltlandesrat DI Josef Plank, Petra Nemec - "die umweltberatung",
Dr. Kurt Weinberger - Österr. Hagelversicherung
Große und kleinere Veranstaltungen
Eine Vielzahl an Festen und Veranstaltungen finden in den Gemeinden statt. Je nach Größe und Umfang variiert die
kulinarische Versorgung.
Jahrmärkte, Kirtage, Stadtteilfeste, Straßenfeste, Zeltfeste,
WM-Übertragungen, Sportveranstaltungen,
Jugend-Events, Parties, Ferienspiele und andere Kinderfeste,
Eröffnungsfeiern, Kultur- und Theaterveranstaltungen, Open-Air-Konzerte, Festspiele, Tagungen, Konferenzen, ….
Sauberhafte Feste
Die Aktion „Sauberhafte Feste“, initiiert vom Land Niederösterreich und den NÖ Abfallverbänden, hilft Ihnen dabei, Ihre
Feste abfallarm und somit umweltfreundlicher zu gestalten. www.sauberhaftefeste.at
37
2.1. Arbeitsblatt: Checkliste Feste und Veranstaltungen
Feste im Gemeindegebiet werden von verschiedensten TrägerInnen veranstaltet: Vereine, Kirchen, Betriebe, die öffentliche Hand etc. Beachten Sie die Vorbildwirkung bei gemeindeeigenen Veranstaltungen!
2.1.1. Erhebung der IST-Situation
•
•
•
•
Werden in der Gemeinde Feste veranstaltet? Welche?
Wer organisiert das Fest? Wer ist VeranstalterIn?
Wer bestimmt über die kulinarischen Angebote beim Fest?
Was wird angeboten?
2.1.2. Allgemeine Anforderungen
• Es gelten die Bestimmungen der Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV)
• Bei Vergabe des Caterings sind die Rechtsgrundlagen für Vergabeverfahren einzuhalten.
2.1.3. Fest-Check
Notieren Sie im folgenden Raster das derzeitige Angebot bei der Großveranstaltung und bewerten Sie es anhand der
5 Kriterien: regional/saisonal, biologisch, abfallarm, fair, gesund
nach folgendem Schema:
+ Kriterium ist erfüllt
o weiß nicht/halb-halb
- Kriterium ist nicht erfüllt
CHECKLISTE Checkliste Feste und Veranstaltungen
Angebot
Bewertungs-Raster für
derzeitiges Angebot
regional/
biologisch abfallarm
saisonal
Speisen
............................
............................
............................
38
fair
L8
Empfehlung
beispielhaft
Bemerkung/Bezugsquellen
• regionale und saisonale
Lebensmittel bevorzugen
• regionale und biologische
Spezialitäten hervorheben
• Bio-Anteil
• Auf vegetarisches Angebot
nicht vergessen!
Leistungsverzeichnis mit KlimaKriterien fürs Catering Hauptkomponenten der Speisen ausschließlich von örtlichen und regionalen
(Bio)AnbieterInnen bzw. aus
fairem Handel (www.fairtrade.at,
www.weltlaeden.at)
Mehrweggeschirr (Geschirrmobil
mit mobiler “Waschstraße”
Info: www.abfallverband.at)
Kompostierbares Geschirr
(www.abfallverband.at)
Keine Portionsverpackungen für
Senf, Butter, Majonäse, Ketchup,
Kaffeeobers, Zucker,..
gesund
Angebot
Bewertungs-Raster für derzeitig.Angebot
regional/
biologisch abfallarm
saisonal
fair
Empfehlung beispielhaft
Bemerkung/Bezugsquellen
Keine Dosen!
Mehrweggebinde bzw. in Gläser/
Becher eingeschenkt
Leistungsverzeichnis mit KlimaKriterien fürs Catering
Getränke ausschließlich von
örtlichen und regionalen
(Bio)Anbietern Kaffee aus fairem
Handel (www.fairtrade.at,
www.weltlaeden.at)
Bei Flaschen auf Rückgabe/
Wiederbefüllungsmöglichkeit
achten.
Geschirrmobil:
(www.abfallverband.at)
Getränkefirmen bieten z.T. den
Verleih von Spülgeräten und
Geschirr an.
“Der NÖ Mehrwegbecher”
(www.abfallverband.at)
Verwendung von waschbaren
Trinkbechern (z.B. NÖ Mehrwegbecher), wo Gläser aufgrund der
Verletzungsgefahr nicht eingesetzt
werden dürfen. Pfandsystem um
Rückgabe sicherzustellen.
gesund
Getränke
............................
............................
............................
Sonstiges
............................
............................
............................
In die Genehmigung von
Veranstaltungen auf öffentlichen
Plätzen und Straßen bzw. in
Vereinsförderungen ggf. den
Passus aufnehmen, dass die
Veranstaltung nur genehmigt wird,
wenn der Veranstalter bestimmte
“Klima-Kriterien” einhält.
2.1.4. Auswertung/ Nächste Schritte
•
Sie konnten alle oder die meisten Kriterien
mit + bewerten?
Bei Ihren Festen werden bereits die wesentlichen
Kriterien einer klimafreundlichen Lebensmittelbeschaffung berücksichtigt. Gratulation!
•
Sie konnten weniger als die Hälfte der Kriterien
mit + bewerten?
Empfohlen wird, gemeinsam mit allen an der
Organisation des Festes Beteiligten die Beschaffung
und Versorgung beim Fest zu überdenken und klima- und umweltfreundliche Alternativen zu wählen bzw. ein entsprechendes Leistungsverzeichnis für
Catering-Services zu erstellen (Kriterien s.o.).
39
2.2. Serviceteil Feste/ Veranstaltungen
Broschüren, Bücher,…
Leitfaden zur umweltgerechten Organisation von Veranstaltungen
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Wien, 2005
Die Broschüre gibt einen Überblick über die wesentlichen Kriterien für “Greening Events” und kann kostenlos im Lebensministerium bestellt werden, [email protected]
Webtipps:
www.greening-events.at
eine Homepage des Lebensministeriums:
“Twenty steps to greening events” und der “Leitfaden zur umweltgerechten Organisation von Veranstaltungen” als pdf
zum Download
www.umweltzeichen.at
Leitlinien zur Ökologisierung des öffentlichen Beschaffungswesens zum Download
Zitat B.2.6. Küche und Kantine (Catering)
Allgemeine Anforderungen:
• Getränkeautomaten müssen mit Mehrwegflaschen und bei Heißgetränkeautomaten mit Mehrwegbechern und einer Bechersperrtaste ausgestattet sein.
• Bei der Ausschreibung von Catering-Dienstleistungen ist festzulegen, dass nur Mehrweggebinde und
Mehrweggeschirr zu verwenden sind.
• Bei Essenszustellungen ist die Bereitstellung von Mehrwegbehältnissen zu verlangen.
• Die Betriebsküche soll
- Lebensmittel aus biologischem Landbau anbieten und möglichst in der Zubereitung der Speisen verwenden,
- auch ein vegetarisches Gericht anbieten,
- keine Tiefkühleinzelportionen verwenden,
- keine Portionsverpackungen verwenden,
- kein Einweggeschirr verwenden,
- energiesparende Küchengeräte verwenden,
- Mülltrennung durchführen, insbesondere auch Altspeiseöle und –fette gesondert erfassen und einem befugten
Abfallsammler übergeben.
www.natuerlichwien.at/wenigermist/umweltfreundlicheevents
Infos zur Ökologisierung von Veranstaltungen als PDF zum Download
Bezugsquellen
www.bio-austria.at/niederoesterreich
www.abhof.info/direktvermarkter/
www.landwirtschaftskammer.at/niederoesterreich
www.fairtrade.at
www.weltladen.at
40
Lebensmittelbehörde
www.noe.gv.at/service/GS/GS3/Lebensmittelkontrolle.htm
Hier finden Sie die aktuellen Hygienerichtlinien, alle weiteren
relevanten Gesetze sowie die Adressen der acht Dienstellen
in Niederösterreich, die auch beratend zur Seite stehen.
3. Betriebsverpflegung: Buffet, Cafeteria & Kantine
Vollzeitbeschäftigte ArbeiterInnen und Angestellte sind an einem Arbeitstag ca. 10 Stunden nicht daheim. Ein bis zwei
Mahlzeiten (Jause, Mittagessen) werden also außer Haus, am Arbeitsplatz eingenommen. Fazit: Wer während der Arbeitszeit nicht gut isst, isst wahrscheinlich insgesamt nicht gut. Denn mögliche Ernährungsmängel sind am Abend kaum
mehr auszugleichen.
Über die Erhaltung der körperlichen Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten hinaus hat das gemeinsame
Essen und Trinken in der Mittags- oder Jausenpause auch eine kommunikative und soziale Funktion und trägt damit zum
psychischen Wohlbefinden der Beschäftigten bei.
Eine funktionierende Betriebsverpflegung trägt maßgeblich zu einer positiven Unternehmenskultur bei und hilft, die
Arbeitszufriedenheit zu steigern.
Je nach Betriebsgröße, Branche und Standort variiert die gängige Betriebsverpflegung:
• Betriebsrestaurant/ Kantine
• Catering von Großküche/ Gasthaus
• Cafeteria
• Buffet/ Kiosk
• Mobile Jause (Servierwagen)
• Verpflegungsautomaten
• Getränkeautomaten
Gemeinden haben die Möglichkeit, eine klima- und
umweltgerechte Beschaffung im eigenen “Betrieb”
für die Verpflegung der Gemeindebeschäftigten
durchzuführen. Darüber hinaus können sie
Betriebe, die im Gemeindegebiet angesiedelt
sind, dazu motivieren und sie bei der
Optimierung der Betriebsverpflegung
auch aktiv unterstützen.
41
3.1. Arbeitsblatt: Checkliste Betriebsrestaurant/ Kantine
3.1.1. Erhebung der IST-Situation
•
•
•
•
•
Betreibt die Gemeinde selbst für ihre Beschäftigten eine Kantine?
Sind im Gemeindegebiet Betriebe angesiedelt, die ein Betriebsrestaurant bzw. eine Kantine betreiben?
Wird die Küche in Eigenregie geführt oder ist sie an eine/n externe/n BetreiberIn vergeben?
Wer bestimmt derzeit das Angebot?
Was wird angeboten?
3.1.2. Allgemeine Anforderungen
•
•
Es gelten die Bestimmungen der Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV), die „Gute Hygienepraxis“ und die
Hygiene-Leitlinie für Großküchen, Küchen des Gesundheitswesens und Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung
Die Esskultur von Beschäftigen aus anderen Kulturen wird im Speisenangebot berücksichtigt.
3.1.3. Kantinen-Check
Bewerten Sie im folgenden Raster das derzeitige Kantinen-Angebot
anhand der 5 Kriterien: regional/ saisonal, biologisch, abfallarm, fair, gesund
nach folgendem Schema:
+ Kriterium ist erfüllt
o weiß nicht/halb-halb
- Kriterium ist nicht erfüllt
CHECKLISTE Checkliste Betriebsrestaurant/ Kantine
Angebot
Bewertungs-Raster für
derzeitiges Angebot
regional/
biologisch abfallarm
saisonal
Speiseplan
fair
Empfehlung
beispielhaft
Bemerkung/Bezugsquellen
• Jede Mittagsmahlzeit enthält
mindestens eine frische
Komponente in Form von Obst,
Salat oder Gemüse.
• Vegetarische Speisen immer
zur Wahl
• Wenig Frittiertes
(maximal 2 x/ Monat)
• Fleischanteil reduziert zugunsten
von Getreide und Gemüse
Bewerten Sie die derzeitigen
Speisepläne im Feld “gesund”
nach diesen “Richtlinien” für einen
ausgewogenen Speiseplan
gesund
Fleisch/
Geflügel/
Fleischwaren
Obst
42
L9
Örtliche Fleischerei
Lebensmitteleinzel-/ Großhandel
Biologische Produkte bevorzugen
Obst der Saison
Südfrüchte aus fairem Handel
DirektvermarkterIn
Lebensmitteleinzel-/ Großhandel
Biologische Produkte bevorzugen
Angebot
Bewertungs-Raster für derzeitig.Angebot
Empfehlung beispielhaft
Bemerkung/Bezugsquellen
Gemüse/
Erdäpfel
Gemüse der Saison
Bevorzugt Frischgemüse,
max. 25 % Tiefkühlgemüse
DirektvermarkterIn
Lebensmitteleinzel-/ Großhandel
Biologische Produkte bevorzugen
Milch/
Milchprodukte
Keine Rohmilchprodukte
Direktvermarktung
Lebensmitteleinzel-/ Großhandel
Molkerei
Biologische Produkte bevorzugen
Fisch
Heimische Fische
Meeresfisch (http://de.msc.org)
delfinschonend gefangener
Thunfisch
(www.delphinschutz.org/thunmarken.html)
regional/
biologisch abfallarm
saisonal
fair
gesund
Meeresfische nur aus nicht gefährdeten Beständen (60 – 70% der
weltweiten Fischbestände in den
Meeren gelten als überfischt bzw.
gefährdet)
Eier
Eier aus Freilandhaltung
Direktvermarktung
Lebensmitteleinzel-/ Großhandel
Biologische Eier bevorzugen
Mehle, Grieße,
Nudeln,
Getreide,
Brot & Gebäck
Mind. zu 50% Vollkornanteil
Direktvermarktung
Lebensmitteleinzel-/ Großhandel
Örtliche Bäckerei
Biologische Produkte bevorzugen
Getränke
Leitungswasser
Mineralwasser oder Fruchtsäfte
(gespritzt) aus der Region in
Mehrweggebinden
Tee
DirektvermarkterIn
Lebensmitteleinzel-/ Großhandel
Mehrweggebinde
Biologische Produkte bevorzugen
3.1.4. Auswertung/ Nächste Schritte
• Sie konnten alle oder die meisten Kriterien mit + bewerten?
Im Betriebsrestaurant werden bereits die wesentlichen Kriterien einer klimafreundlichen Lebensmittelbeschaffung
berücksichtigt. Sie können den BetreiberInnen nur gratulieren!
•
Sie konnten weniger als die Hälfte der Kriterien mit + bewerten?
Empfohlen wird, die Leistungsbeschreibung für die Küchenbewirtschaftung zu über arbeiten. Setzen Sie gemeinsam
mit allen Beteiligten (Beschäftigte, Betriebsrat, Betriebsund Küchenleitung,…) ein Verpflegungsziel und verwirklichen Sie dieses Schritt für Schritt.
Nehmen Sie unabhängige Beratungs- und Betreuungsangebote wahr! So erhalten Sie frühzeitig eine realistische
Einschätzung der Verwirklichung und Wirtschaftlichkeit
Ihrer Ziele, wertvolle Tipps für die zielgruppenspezifische Optimierung der Verpflegung und Sie erhalten
Unterstützung bei der betriebsinternen Kommunikation.
Eine Moderation von außen erleichtert es, die verschiedenen Interessen unter einen Hut zu bringen. Adressen
von Ansprechstellen finden Sie auf Seite 51
43
3.2. Arbeitsblatt: Checkliste Catering von Großküche/ Gasthaus
Kleinere Betriebe, die keine eigene Küche betreiben, haben oft die Möglichkeit einer Belieferung mit fertigen Speisen/
Menüs von nahegelegenen Großküchen, Caterings oder örtlichen Gasthäusern.
Mögliche Varianten:
• Frisch Gekochtes wird zugliefert von einem nahen Gasthaus, einem Catering, einer Großküche,... Einzelne frische
Zutaten wie Salate können – so die räumlichen Möglichkeiten vorhanden sind – vor Ort zubereitet werden.
• Gekühlte (oder tiefgekühlte) Speisen werden angeliefert und vor Ort erwärmt/ regeneriert
• Mischsysteme
3.2.1. Erhebung der IST-Situation
•
•
•
•
Steht den Gemeindeangestellten eine Versorgung über Zulieferung von Großküche, Wirtshaus oder Catering zur
Verfügung oder wäre dies denkbar?
Sind im Gemeindegebiet Betriebe angesiedelt, die über Großküche oder Wirtshaus versorgt werden (könnten)?
Wer bestimmt derzeit das Angebot?
Was wird angeboten?
3.2.2. Allgemeine Anforderungen
•
•
•
•
Stehen ein Speiseraum und eventuell eine Kleinküche zur Verfügung?
Es gelten die Bestimmungen der
Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV)
Bei Vergabe des Caterings durch die öffentliche Hand sind
die Rechtsgrundlagen für Vergabeverfahren einzuhalten.
Die Esskultur von Beschäftigen aus anderen Kulturen
ist im Speisenangebot zu berücksichtigen.
3.2.3. Catering-Check
Bewerten Sie im folgenden Raster das derzeitige
Catering-Angebot anhand der 5 Kriterien:
regional/ saisonal, biologisch, abfallarm, fair, gesund
nach folgendem Schema:
+ Kriterium ist erfüllt
o weiß nicht/halb-halb
- Kriterium ist nicht erfüllt
44
L 10
CHECKLISTE Checkliste Catering
Angebot
Bewertungs-Raster für
derzeitiges Angebot
regional/
biologisch abfallarm
saisonal
Speiseplan
fair
Empfehlung
beispielhaft
Bemerkung/Bezugsquellen
• Jede Mittagsmahlzeit enthält
mindestens eine frische
Komponente in Form von Obst,
Salat oder Gemüse.
• Vegetarische Speisen immer
zur Wahl
• Wenig Frittiertes
(maximal 2 x/ Monat)
• Fleischanteil reduziert zugunsten
von Getreide und Gemüse
Bewerten Sie die derzeitigen
Speisepläne im Feld “gesund”
nach diesen “Richtlinien” für einen
ausgewogenen Speiseplan
gesund
Fleisch/
Geflügel/
Fleischwaren
Örtliche Fleischerei
Lebensmitteleinzel-/ Großhandel
Biologische Produkte bevorzugen
Obst
Obst der Saison
Südfrüchte aus fairem Handel
DirektvermarkterIn
Lebensmitteleinzel-/ Großhandel
Biologische Produkte bevorzugen
Gemüse/
Erdäpfel
Gemüse der Saison
Bevorzugt Frischgemüse,
max. 25 % Tiefkühlgemüse
DirektvermarkterIn
Lebensmitteleinzel-/ Großhandel
Biologische Produkte bevorzugen
Milch/
Milchprodukte
Keine Rohmilchprodukte
Direktvermarktung
Lebensmitteleinzel-/ Großhandel
Molkerei
Biologische Produkte bevorzugen
Fisch
Heimische Fische
Lebensmitteleinzel-/ Großhandel
Biofisch bevorzugen
(www.biofisch.at)
Liste gefährdeter Fischarten
(www.greenpeace.at)
bestandschonend gefangener
Meeresfisch (http://de.msc.org)
delfinschonend gefangener
Thunfisch
(www.delphinschutz.org/thunmarken.html)
Meeresfische nur aus nicht gefährdeten Beständen (60 – 70% der
weltweiten Fischbestände in den
Meeren gelten als überfischt bzw.
gefährdet)
Eier
Eier aus Freilandhaltung
Direktvermarktung
Lebensmitteleinzel-/ Großhandel
Biologische Eier bevorzugen
Mehl, Grieß,
Nudeln,
Getreide,
Brot & Gebäck
Mind. zu 50% Vollkornanteil
Direktvermarktung
Lebensmitteleinzel-/ Großhandel
Örtliche Bäckerei
Biologische Produkte bevorzugen
Getränke
Leitungswasser
Mineralwasser oder Fruchtsäfte
(gespritzt) aus der Region in
Mehrweggebinden
Tee
DirektvermarkterIn
Lebensmitteleinzel-/ Großhandel
Mehrweggebinde
Biologische Produkte bevorzugen
Sonstiges
45
3.2.4. Auswertung/ Nächste Schritte
• Sie konnten alle oder die meisten Kriterien mit + bewerten?
Ihr Caterer berücksichtigt bereits die wesentlichen Kriterien einer klimafreundlichen Lebensmittelbeschaffung.
Sie können den BetreiberInnen nur gratulieren!
•
Sie konnten weniger als die Hälfte der Kriterien mit + bewerten?
Es empfiehlt sich, die Leistungsbeschreibung für das Catering in Abstimmung mit allen Beteiligten (Beschäftigte,
Betriebsrat, Betriebsleitung,…) zu überarbeiten und Kriterien für eine klima- und umweltgerechte sowie ernährungsphysiologisch abgestimmte Verpflegung in das Leistungsverzeichnis für die Belieferung aufzunehmen. Anleitungen
und Textbausteine finden Sie unter 1.3. Arbeitsblatt: „Checkliste Neueinrichtung einer Mittagsverpflegung“
auf Seite 19
Notizen
46
3.3. Arbeitsblatt: Checkliste Betriebliche Zwischenverpflegung
(Cafeteria, Buffet/ Kiosk, Mobile Jause, Verpflegungsautomaten, Getränkeautomaten,..)
3.3.1. Erhebung der IST-Situation
• Bietet die Gemeinde selbst für ihre Beschäftigten eine Zwischenverpflegung an?
• Sind im Gemeindegebiet Betriebe angesiedelt, die eine Zwischen verpflegung anbieten?
• Wer organisiert/ betreibt die Zwischenverpflegung?
• Wer bestimmt derzeit das Angebot?
• Was wird angeboten?
3.3.2. Allgemeine Anforderungen
• Es gelten die Bestimmungen der Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV)
3.3.3. Betriebsjausen-Check
Notieren Sie im folgenden Raster das derzeitige Angebot der betrieblichen Zwischenverpflegung und bewerten Sie
es anhand der 5 Kriterien: regional/saisonal, biologisch, abfallarm, fair, gesund
nach folgendem Schema:
+ Kriterium ist erfüllt
o weiß nicht/ halb-halb
- Kriterium ist nicht erfüllt
CHECKLISTE Checkliste Betriebsjause
Angebot
Bewertungs-Raster für
derzeitiges Angebot
L 11
Empfehlung
beispielhaft
Bemerkung/Bezugsquellen
Brot & Gebäck
............................
............................
............................
Mindestens 50% Vollkornbrote
und –weckerl
Belag: Wurst, Käse, Gemüse,
Aufstriche
Ev. warme Speisen: Toasts,
belegte Baguettes,
Vollkorn-Pizzaschnitten,..
Vollkornmehlspeisen
Örtliche Bäckerei
DirektvermarkterIn
Biologische Produkte bevorzugen
Getreideprodukte
............................
............................
...........................
Müsli mit Früchten
Nudelsalat
Direktvermarktung
Lebensmitteleinzelhandel
Biologische Produkte bevorzugen
Obst
............................
............................
............................
Obst der Saison - Obstkorb
Obstsalat
Direktvermarktung
Biokistl/ Gemüsekistl-Lieferdienste
Lebensmitteleinzelhandel
Biologische Produkte bevorzugen
regional/
biologisch abfallarm
saisonal
fair
gesund
47
Angebot
Bewertungs-Raster für derzeitig.Angebot
Empfehlung beispielhaft
Bemerkung/Bezugsquellen
Gemüse/
Erdäpfel
............................
............................
Gemüse als Brotbelag, Salat, zum
Knabbern zwischendurch
ev. warme Speisen (Suppen,
Eintöpfe, gefüllte Erdäpfel,..)
Direktvermarktung
Biokistl/ Gemüsekistl-Lieferdienste
Lebensmitteleinzelhandel
Biologische Produkte bevorzugen
Milch/
Milchprodukte
............................
............................
Milch/ Kakao, Jogurt/ Molkegetränke/ Buttermilch
Jogurt ev. mit Früchten
Topfencremes mit Früchten
DirektvermarkterIn
Lebensmitteleinzelhandel
Molkerei
Biologische Produkte bevorzugen
Knabberei
............................
............................
............................
Geröstete Kerne/ Nüsse
Rohkost
Popcorn, Vollkorncrackers
Studentenfutter, Trockenobst,
Müsliriegel, Schokoriegel
Direktvermarktung
Lebensmitteleinzelhandel
Schokoriegel, Trockenobst und
Nüsse aus fairem Handel
(www.fairtrade.at, www.weltlaeden.at)
Biologische Produkte bevorzugen
Getränke
............................
............................
............................
Wasser
Fruchtsäfte - gespritzt
Keine Dosen!
Mehrweggebinde
Biologische Produkte bevorzugen
Kaffee aus fairem Handel
(www.fairtrade.at, www.weltlaeden.at)
Getränkeautomaten
............................
............................
............................
Kaltgetränkeautomaten
Mineralwasser
Fruchtsaft gespritzt
Milchmixgetränke
Getränkeautomaten müssen
(H)FCKW-frei und für Mehrweggebinde geeignet sein.
Heißgetränkeautomaten müssen
“mehrwegfähig” sein (z.B. Becherstopp-Taste)
Keine Dosen!
Bei Flaschen auf Rückgabe/ Wiederbefüllungsmöglichkeit achten.
Säfte von regionalen DirektvermarkterInnen sind in Automaten
möglich – in der Vergabe berücksichtigen.
Einzelne DirektvermarkterInnen
bieten auch selbst Automaten an.
Wenn das Getränk offen im
Becher ausgegeben wird, darauf
achten, dass wiederverwendbare
Becher eingestellt werden können.
kompostierbare Becher bzw.
“Der NÖ Mehrwegbecher”
(www.abfallverband.at)
Heißgetränkeautomaten mit
Kakao, Kaffee aus fairem Handel
(www.fairtrade.at, Liste mit
Fairtrade-Automatenaufsteller)
Biologische Produkte bevorzugen
Getränkedispenser
............................
............................
............................
Fruchtsäfte gespritzt oder selbstgemachte „Eistees“ (Fruchtsaft mit
Tee gespritzt) im Getränkekühler/
Getränkedispenser
regional/
biologisch abfallarm
saisonal
Sonstiges
............................
............................
48
fair
gesund
Heißgetränkeautomaten
Falls Heißgetränkeautomaten,
dann mit fairem, ggf. regionalem
Tee-, Kakaoangebot
Direktvermarkter
Geräte: Gastronomiebedarf,
Fachhandel
“Der NÖ Mehrwegbecher”
(www.abfallverband.at)
Biologische Produkte bevorzugen
Keine Portionsverpackungen für
Senf, Butter, Majonäse, Ketchup,
Kaffeeobers, Zucker,..
3.3.4. Auswertung/ Nächste Schritte
• Sie konnten alle oder die meisten Kriterien mit + bewerten?
In der betrieblichen Zwischenverpflegung werden bereits die wesentlichen Kriterien einer klimafreundlichen
Lebensmittelbeschaffung berücksichtigt. Wunderbar! Überlegen Sie gegebenenfalls, ob das Jausenangebot für die
Beschäftigten aus Ernährungs- und Gesundheitsförderungssicht ausreichend ist.
• Sie konnten weniger als die Hälfte der Kriterien mit + bewerten?
Empfohlen wird, das Sortiment zu überarbeiten und gemeinsam mit allen Beteiligten Kriterien für eine klima- und
umweltgerechte sowie ernährungsphysiologisch abgestimmte Zwischenverpflegung zu definieren und gegebenenfalls
in das Leistungsverzeichnis für die Betreiber aufzunehmen.
Nehmen Sie unabhängige Beratungs- und Betreuungsangebote wahr. So erhalten Sie frühzeitig eine Einschätzung zu Realisierbarkeit und Wirtschaftlichkeit Ihrer Ziele. Eine Moderation von außen erleichtert es, die verschiedenen Interessen
unter einen Hut zu bringen. Adressen von Ansprechstellen finden Sie auf Seite 51.
Notizen
49
3.4. Warmes Mittagessen auf der Baustelle
BaustellenarbeiterInnen, die WochenpendlerInnen sind, wollen gerne ein warmes Mittagessen. Zumeist schließen sich
dann auch andere ArbeiterInnen, besonders solche von Subfirmen an.
Möglichkeiten des Baustellencaterings:
• Gasthäuser in Baustellennähe
• Großküchen in Baustellennähe
(Krankenhäuser, Pensionistenheime,
Essen auf Rädern, Betriebsküchen, Schulküchen)
• Catering
Vorraussetzungen für Gasthäuser und
Großküchen in Baustellennähe:
• Beide Küchenarten beliefern bereits andere Einrichtungen und haben die entsprechende Ausstattung
(Transportcontainer, Geschirr, Lieferauto)
• Oder: Die Küche will sich im Bereich Betriebsessen etablieren und eine entsprechende Logistikschiene aufbauen
• Mindestbestellmengen liegen meist bei 10 Essen täglich
• Die Baustellenverantwortlichen einigen sich mit der Küchenleitung über Bestellmodus, Wahlmöglichkeiten
und Lieferzeiten
• Das Essen sollte auch gesund sein, was zunehmend mehr Personen, die im Bauwesen beschäftigt sind, wichtig ist.
Entsprechende Unterlagen dazu gibt es seit Herbst 2006 bei der AUVA oder unter www.essart.at
• Das Essen soll in Warmhaltecontainern geliefert werden, da fixe Essenszeiten nicht immer eingehalten werden
können, wenn z.B. gerade eine Betonlieferung erfolgt.
• Auch das Essgeschirr ist mitzuliefern.
• Kriterien für klima- und umweltgerechte Beschaffung siehe 3.2.3 Catering-Check, Seite 44
50
3.5. Serviceteil Betriebsverpflegung
Broschüren, Bücher,…
„besser essen im Büro“, Lebensqualität, Verein zur Förderung umweltbewusster Lebensführung (Hg.)
kostenlos erhältlich bei der tut gut Hotline: 02742/ 226 55 oder auf www.besseressen.at
Webtipp
www.gfnoe.at
BetriebsFIT – Gesundheitsforum NÖ
www.essart.at
Information und Beratung zu „Essen auf der Baustelle“
www.echtausnoe.at
Aktion von Land NÖ, NÖ Landwirtschaftskammer und Wirtschaftskammer NÖ zur besseren Kennzeichnung
und gemeinsamen Vermarktung niederösterreichischer Spezialitäten
Workshopangebot von "die umweltberatung"
besser essen im Büro – Workshop
Tipps für die Ernährung im Arbeitsalltag
Kipferlbrösel auf der Tastatur, Kaffeeflecken am Schreibtisch und keine Zeit zum Mittagessen? Gerade im stressigen Berufsalltag ist eine gesunde, ausgewogene Ernährung wichtig, um Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu erhalten. Bei diesem
Workshop gibt´s Infos und Tipps zu einer ausgewogenen Ernährung am Arbeitsplatz und schmackhafte Rezeptideen.
Information und Buchung für Betriebe: tut gut Hotline, Tel.: 02742/ 226 55-1, [email protected]
Beratung Betriebsverpflegung
www.gutessen.at, Kaiblinger & Zehetgruber OEG – gutessen consulting
Betreuung: Von den MitarbeiterInnen-Wünschen zum konkreten Angebot im Betrieb
Unterstützung bei der Umsetzung Ihrer großen und kleinen kulinarischen Ziele:
vom frischen Obstkorb bis zur Optimierung Ihres Kantinenangebotes, vom Automaten mit den etwas anderen Snacks
bis zum umfassenden kulinarischen Unternehmensprofil.
www.umweltberatung.at
Beratung und viele Tipps zu gesunder, umweltbewusster Ernährung auch im stressigen Alltag
www.bio-austria.at/niederoesterreich
Beratung und Unterstützung beim Einsatz von Biolebensmitteln in Küchen
51
Bezugsquellen
www.bio-austria.at/niederoesterreich
www.abhof.info/direktvermarkter/
www.landwirtschaftskammer.at/
niederoesterreich
www.fairtrade.at
www.weltladen.at
Lebensmittelbehörde
www.noe.gv.at/service/GS/GS3/Lebensmittelkontrolle.htm
Hier finden Sie die aktuellen Hygienerichtlinien, alle weiteren
relevanten Gesetze sowie die Adressen der acht Dienstellen
in Niederösterreich, die auch beratend zur Seite stehen.
Notizen
52
4. Gemeinschaftsverpflegung und Großküchen
Krankenhäuser, Heime, Kurhäuser,... - wo viele Menschen essen, steht die Küche vor einer besonderen Herausforderung.
Der Speiseplan soll immer Neues bieten und doch gewohnten Geschmackspräferenzen entgegenkommen. Die modernen Ernährungsempfehlungen sollen umgesetzt werden und es muss natürlich gut schmecken!
Wenn MeinungsforscherInnen Herrn und Frau Österreicher tief in den Teller schauen, zeigt sich der Wunsch nach regionalen und biologischen Lebensmitteln. Immer mehr Großküchen versuchen diesem Wunsch der Tischgäste gerecht zu
werden.
Hohe Lebensmittelqualität: besonders für Kranke, Betagte und Kinder
Gutes Essen hält Leib und Seele zusammen. Ohne zu essen, können wir nicht leben und ohne über das Essen zu reden,
macht das Leben nur halb so viel Spass. Daher wird in den Pensionisten- und Pflegeheimen und den Krankhenhäusern
der Speiseplan auch kräftig kommentiert. Über die Lieblingsspeisen freut sich jede/r und wenn´s besonders schmeckt,
gibt es ein Lob für die Küche. Essen und Trinken bedeutet Lebensqualität und liegt in der Wertehierarchie der Menschen
ganz oben. Regionale Bio-Lebensmittel haben hier einen besonders hohen Stellenwert. Denn im Alter sind Geschmacksempfinden und Appetit häufig nicht mehr so ausgeprägt. Biologisch erzeugte Lebensmittel sind beliebt, weil sie besonders geschmacksintensiv sind. Betagte Menschen nehmen oft weniger Nahrung zu sich, verschiedene Medikamente
beeinflussen die Nährstoffaufnahme. Die Mahlzeiten müssen somit sehr nährstoffreich sein, um den Bedarf zu decken.
Auch hier sind Bio-Lebensmittel der Region mit dem hohen Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen von Vorteil.
Landtagsbeschluss: 25% Bioanteil in NÖ Großküchen
Bereits mehr als 80 Einrichtungen (Landespensionisten und -pflegeheime, Krankenhäuser, Internatsschulen, Kinderheime) in Niederösterreich setzen sehr erfolgreich biologische und regionale Lebensmittel ein.
53
4.1. Arbeitsblatt: Checkliste Großküche
4.1.1. Erhebung der IST-Situation
• Betreibt die Gemeinde eine Großküche (Krankenhaus, Heim, Seniorenresidenz,..)?
• Wird die Küche in Eigenregie geführt oder ist sie an eine/n externe/n BetreiberIn vergeben?
• Wer bestimmt derzeit das Angebot?
• Was wird angeboten?
4.1.2. Allgemeine Anforderungen
• Es gelten die Bestimmungen der Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV), die „Gute Hygienepraxis“ und die
Hygiene-Leitlinie für Großküchen, Küchen des Gesundheitswesens und Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung.
• Die Rechtsgrundlagen für Vergabeverfahren sind einzuhalten.
• „Richtwerte“ für die Speiseplangestaltung: wünschenswerte Angebotshäufigkeit pro Woche (7 Tage)
bis 3 x Fleisch, bis zu 1 x Fisch, 3-4 x vegetarisch (mit Getreide, Milch, Ei, Gemüse,..)
dazu mind. 4 x Salat, 6 x Gemüse und 4 x Obst oder Obstdessert als Nachspeise
O
O
O
O
O
O
O
O
zu jeder Mahlzeit eine fleischfreie Wahlmöglichkeit
Jede Mittagsmahlzeit enthält mindestens eine frische Komponente in Form von Obst, Salat oder Gemüse.
Zu jedem Mittagessen sollte ein Getränk gereicht werden (Leitungswasser, Tee).
Zum Backen und Braten bevorzugt Rapsöl oder Olivenöl verwenden. Gehärtete Fette vermeiden.
Für Salate kaltgepresste Pflanzenöle verwenden.
Frittierte Speisen selten anbieten.
Warmhalte- bzw. Standzeiten so kurz wie möglich halten (günstig: rd. 30 min, keinesfalls länger als 3 Stunden!).
4.1.3. Großküchen-Check
Bewerten Sie im folgenden Raster das derzeitige Angebot in Ihrer Großküche anhand der 5 Kriterien:
regional/ saisonal, biologisch, abfallarm, fair, gesund
nach folgendem Schema:
+ Kriterium ist erfüllt
o weiß nicht/halb-halb
- Kriterium ist nicht erfüllt
L 12
CHECKLISTE Checkliste Großküchen
Angebot
Bewertungs-Raster für
derzeitiges Angebot
regional/
biologisch abfallarm
saisonal
Speiseplan
54
fair
Empfehlung
beispielhaft
Bemerkung/Bezugsquellen
• Jede Mittagsmahlzeit enthält
mindestens eine frische
Komponente in Form von Obst,
Salat oder Gemüse.
• Vegetarische Speisen immer
zur Wahl
• Wenig Frittiertes
(maximal 2 x/ Monat)
• Fleischanteil reduziert zugunsten
von Getreide und Gemüse
Bewerten Sie die derzeitigen
Speisepläne im Feld “gesund”
nach den Richtwerten für einen
ausgewogenen Speiseplan (siehe
4.1.2 Allgemeine Anforderungen)
gesund
Angebot
Bewertungs-Raster für derzeitig.Angebot
regional/
biologisch abfallarm
saisonal
fair
Empfehlung beispielhaft
Bemerkung/Bezugsquellen
gesund
Fleisch/
Geflügel/
Fleischwaren
Örtliche Fleischerei
Direktvermarktung
Lebensmitteleinzel-/ Großhandel
Biologische Produkte bevorzugen
Obst
Obst der Saison
Südfrüchte aus fairem Handel
DirektvermarkterIn
Lebensmitteleinzel-/ Großhandel
Biologische Produkte bevorzugen
Gemüse/
Erdäpfel
Gemüse der Saison
Bevorzugt Frischgemüse, Kräuter
max. 25 % Tiefkühlgemüse
DirektvermarkterIn
Lebensmitteleinzel-/ Großhandel
Biologische Produkte bevorzugen
Milch/
Milchprodukte
Keine Rohmilchprodukte
Direktvermarktung
Lebensmitteleinzel-/ Großhandel
Molkerei
Biologische Produkte bevorzugen
Fisch
Heimische Fische
Lebensmitteleinzel-/ Großhandel
Biofisch bevorzugen (www.biofisch.at)
Liste gefährdeter Fischarten
(www.greenpeace.at)
bestandschonend gefangener
Meeresfisch (http://de.msc.org)
delfinschonend gefangener
Thunfisch
(www.delphinschutz.org/thunmarken.html)
Meeresfische nur aus nicht gefährdeten Beständen (60 – 70% der
weltweiten Fischbestände in den
Meeren gelten als überfischt bzw.
gefährdet)
Eier
Eier aus Freilandhaltung
DirektvermarkterIn
Lebensmitteleinzel-/ Großhandel
Biologische Eier bevorzugen
Mehl, Grieß,
Nudeln,
Getreide,
Brot & Gebäck
Mind. 50% Vollkornanteil
Direktvermarktung
Lebensmitteleinzel-/ Großhandel
Örtliche Bäckerei
Biologische Produkte bevorzugen
Getränke
Leitungswasser
Tee
Frucht-/ Gemüsesäfte (gespritzt)
DirektvermarkterIn
Lebensmitteleinzel/ Großhandel
Mehrweggebinde
Biologische Produkte bevorzugen
Sonstiges
4.1.4. Auswertung/ Nächste Schritte
• Sie konnten alle oder die meisten Kriterien mit + bewerten?
In der Großküche werden bereits die wesentlichen Kriterien einer klimafreundlichen Lebensmittelbeschaffung
berücksichtigt. Sie können dem Küchenteam nur gratulieren!
• Sie konnten weniger als die Hälfte der Kriterien mit + bewerten?
Empfohlen wird, die Leistungsbeschreibung für die Küchenbewirtschaftung zu überarbeiten. Setzen Sie gemeinsam mit allen Beteiligten ein Verpflegungsziel und verwirklichen Sie dieses Schritt für Schritt.
Nehmen Sie unabhängige Beratungs- und Betreuungsangebote wahr. So erhalten Sie frühzeitig eine Einschätzung zu
Realisierbarkeit und Wirtschaftlichkeit Ihrer Ziele, professionelle Bezugsquellen für Bio-Lebensmittel und wertvolle Tipps
für eine saisonale Speiseplangestaltung und für die zielgruppenspezifische Optimierung der Verpflegung. Eine Moderation von außen erleichtert es, die verschiedenen Interessen unter einen Hut zu bringen. Adressen von Ansprechstellen
finden Sie auf Seite 58.
55
4.2. Arbeitsblatt: Checkliste Essen auf Rädern
Die Aktion „Essen auf Rädern“ unterstützt ältere, kranke oder pflegebedürftige Personen, die nicht in der Lage sind,
sich selbst eine warme Mahlzeit (meist das Mittagessen) zuzubereiten. Gemeinden (oder private Organisationen) übernehmen in Form mobiler Mahlzeitendienste die Verantwortung für die Verpflegung dieser Menschen. Die Mahlzeiten
werden häufig in Wirtshäusern oder Großküchen zubereitet und ggf. auch von diesen zugestellt. Die Menüangebote sind
je nach AnbieterIn unterschiedlich, häufig werden diätetische Anforderungen berücksichtigt (Normalkost, Schonkost,
Diabetikerkost, Vegetarische Kost).
4.2.1. Erhebung der IST-Situation
• Ist die Gemeinde Anbieterin bzw. Auftraggeberin von mobilen Mahlzeitendiensten?
• Wer bestimmt derzeit das Angebot?
• Was wird angeboten?
4.2.2. Allgemeine Anforderungen
• Es gelten die Bestimmungen der Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV)
• Bei Vergabe sind die Rechtsgrundlagen für Vergabeverfahren einzuhalten.
• „Richtlinien“ für die Speiseplangestaltung: wünschenswerte Angebotshäufigkeit
pro Woche (7 Tage) siehe Pt. 4.1.2. dietätische Erfordernisse sind darüberhinaus einzubeziehen.
4.2.3. Essen auf Rädern-Check
Bewerten Sie im folgenden Raster das derzeitige Angebot mobiler Mahlzeitendienste anhand der 5 Kriterien:
regional/ saisonal, biologisch, abfallarm, fair, gesund
nach folgendem Schema:
+ Kriterium ist erfüllt
o weiß nicht/ halb-halb
- Kriterium ist nicht erfüllt
CHECKLISTE Checkliste Essen auf Rädern
Angebot
Bewertungs-Raster für
derzeitiges Angebot
regional/
biologisch abfallarm
saisonal
Speiseplan
56
fair
Empfehlung
beispielhaft
L 13
Bemerkung/Bezugsquellen
gesund
Bewerten Sie die derzeitigen
Speisepläne im Feld “gesund”
nach den in Pt 4.1.2 angeführten
“Basis-Richtlinien” für einen ausgewogenen Speiseplan, dietätische
Erfordernisse sind darüberhinaus
zu berücksichtigen
Angebot
Bewertungs-Raster für derzeitig.Angebot
regional/
biologisch abfallarm
saisonal
fair
Empfehlung beispielhaft
Bemerkung/Bezugsquellen
gesund
Fleisch/
Geflügel/
Fleischwaren
Örtliche Fleischerei
Direktvermarktung
Lebensmitteleinzel-/ Großhandel
Biologische Produkte bevorzugen
Obst
Obst der Saison
Südfrüchte aus fairem Handel
DirektvermarkterIn
Lebensmitteleinzel-/ Großhandel
Biologische Produkte bevorzugen
Gemüse/
Erdäpfel
Gemüse der Saison
Bevorzugt Frischgemüse
max. 25 % Tiefkühlgemüse
DirektvermarkterIn
Lebensmitteleinzel-/ Großhandel
Biologische Produkte bevorzugen
Milch/
Milchprodukte
Keine Rohmilchprodukte
Direktvermarktung
Lebensmitteleinzel-/ Großhandel
Molkerei
Biologische Produkte bevorzugen
Fisch
Heimische Fische
Lebensmitteleinzel-/ Großhandel
Biofisch bevorzugen
(www.biofisch.at)
Liste gefährdeter Fischarten
(www.greenpeace.at)
bestandschonend gefangener
Meeresfisch (http://de.msc.org)
delfinschonend gefangener
Thunfisch
(www.delphinschutz.org/thunmarken.html)
Meeresfische nur aus nicht gefährdeten Beständen (60 – 70% der
weltweiten Fischbestände in den
Meeren gelten als überfischt bzw.
gefährdet)
Eier
Eier aus Freilandhaltung
DirektvermarkterIn
Lebensmitteleinzel-/ Großhandel
Biologische Eier bevorzugen
Mehl, Grieß,
Nudeln,
Getreide,
Brot & Gebäck
Mind. 50% Vollkornanteil - feinst
vermahlen. Besonders für Betagte:
untermischen/ ”verstecken”
Direktvermarktung
Lebensmitteleinzel-/ Großhandel
Örtliche Bäckerei
Sonstiges
4.2.4. Auswertung/ Nächste Schritte
• Sie konnten alle oder die meisten Kriterien mit + bewerten?
Ihr mobiler Mahlzeitendienst berücksichtigt bereits die wesentlichen Kriterien einer klimafreundlichen Lebensmittel beschaffung. Sie können den BetreiberInnen nur gratulieren!
• Sie konnten weniger als die Hälfte der Kriterien mit + bewerten?
Empfohlen wird, die Leistungsbeschreibung für die Mahlzeitendienste – in Abstimmung mit allen Beteiligten zu über arbeiten und Kriterien für eine klima- und umweltgerechte sowie ernährungsphysiologisch abgestimmte Verpflegung
in das Leistungsverzeichnis für die AnbieterInnen aufzunehmen. Anleitungen und Textbausteine dazu finden Sie
unter 1.3. Arbeitsblatt: „Checkliste Neueinrichtung einer Mittagsverpflegung“ auf Seite 19.
57
4.3. Serviceteil Gemeinschaftsverpflegung
Beratung „Bio in der Großküche“
Das Projekt „25 % Bio-Anteil in NÖ Großküchen“ wurde von "die umweltberatung" und Bio Austria – Niederösterreich
durchgeführt. Bei beiden Institutionen erhalten Sie fundierte Beratung und auch Hilfestellung bei Beschaffung, Ausschreibung, MitarbeiterInnen-Schulung und Kommunikation.
www.umweltberatung.at
www.bio-austria.at/niederoesterreich
Weitere Beratungsangebote
www.gutessen.at
Speiseplanbewertung: Soll/ Ist-Analyse, Erarbeitung des Optimierungspotenzials,
Beratung einer zielgruppenspezifische und kundenorientierte Speisenplanung.
Bezugsquellen
www.bio-austria.aat/niederoesterreich
www.abhof.info/direktvermarkter/
www.landwirtschaftskammer.at/niederoesterreich
www.fairtrade.at
www.weltladen.at
58
Lebensmittelbehörde
www.noe.gv.at/service/GS/GS3/Lebensmittelkontrolle.htm
Hier finden Sie die aktuellen Hygienerichtlinien, alle weiteren
relevanten Gesetze sowie die Adressen der acht Dienstellen
in Niederösterreich, die auch beratend zur Seite stehen.
5. Bewirtung im Gemeindeamt/ Rathaus
Auch im Gemeindeamt selbst wird gegessen
und getrunken. Zum einen beherbergt das
Amtsgebäude Gemeindebeschäftigte, die Getränke, eine Jause oder ein Mittagessen brauchen. Daneben gibt es viele Sitzungen, bei
denen Getränke, Kaffee oder auch ein kleiner
Imbiss serviert werden. In vielen Gemeinden
steht den BesucherInnen ein kleiner kulinarischer Gruß, zum Beispiel ein Obstkorb, oder
eine Trinkmöglichkeit zur Verfügung.
Gemeinden haben viele Möglichkeiten, eine
klima- und umweltgerechte Beschaffung im
eigenen “Betrieb” für die Verpflegung der Gemeindebeschäftigten (siehe Pt. 3. Betriebsverpflegung: Buffet, Cafeteria & Kantine, Seite 41) und von BesucherInnen
durchzuführen.
5.1. Arbeitsblatt: Checkliste Sitzungsbewirtung
Wer konzentriert arbeiten und Leistung erbringen will, braucht eine gute, bedarfsgerechte Verpflegung. Auch und gerade
bei anstrengenden Gemeinderats- oder Ausschusssitzungen, Besprechungen, …
5.1.1. Erhebung der IST-Situation
• Wer organisiert in der Gemeinde die Verpflegung bei Sitzungen?
• Was wird angeboten?
5.1.2. Sitzungs-Check
Notieren Sie im folgenden Raster das derzeitige Angebot bei Sitzungsbewirtungen und bewerten Sie es anhand
der 5 Kriterien: regional/ saisonal, biologisch, abfallarm, fair, gesund
nach folgendem Schema:
+ Kriterium ist erfüllt
o weiß nicht/halb-halb
- Kriterium ist nicht erfüllt
59
CHECKLISTE Checkliste Sitzungsbewirtung
Angebot
Bewertungs-Raster für
derzeitiges Angebot
L 14
Empfehlung
beispielhaft
Bemerkung/Bezugsquellen
Speisen
............................
............................
............................
Obstkorb
Trockenfrüchte und Nüsse
(„Hirnnahrung“)
Direktvermarktung
Südfrüchte aus fairem Handel
(www.fairtrade.at,
www.weltlaeden.at)
Biologische Produkte bevorzugen
Getränke
............................
............................
............................
• Wasser in Krügen sollte bereit
stehen
• Fruchtsäfte oder Mineralwasser
aus Mehrwegflaschen
• Orangensaft, Kaffee, Tee aus
fairem Handel
• auf Milch-Portionsverpackungen
verzichten
regional/
biologisch abfallarm
saisonal
fair
gesund
Sonstiges
............................
............................
............................
5.1.3. Auswertung/ Nächste Schritte
•
Sie konnten alle oder die meisten
Kriterien mit + bewerten?
Die Sitzungsbewirtung ist in Ihrer
Gemeinde bereits weitgehend
klimafreundlich. Gratulation!
•
Sie konnten weniger als die Hälfte der Kriterien mit + bewerten?
Empfohlen wird, Einkauf und Verpflegung klima- und umweltfreundlicher zu
gestalten.
60
Bei längeren Sitzungen:
Gemüseteller mit Dips
Fruchtsalate
Topfenspeisen
Fruchtjogurts
Vollkornmehlspeisen
Direktvermarktung,
Lebensmitteleinzelhandel
Keine Dosen!
Kaffee aus fairem Handel ist auch
bei Kaffeeautomaten möglich
(www.fairtrade.at)
Biologische Produkte bevorzugen
5.2. Obstkorb und Trinkinseln in Gemeinde und Rathaus
Wer Amtswege zu erledigen hat, freut sich über eine Möglichkeit, zwischendurch den Durst oder kleinen Hunger zu
stillen. Mit einem kleinen kulinarischen Gruß zeigt die Gemeinde ihre Gastfreundschaft, die BesucherInnen fühlen sich
einfach wohler.
5.2.1. Erhebung der IST-Situation
• Gibt es ein Getränke- oder Lebensmittelangebot für GemeindebesucherInnen?
• Was wird angeboten?
5.2.2. Check: Angebot für Gäste
Notieren Sie im folgenden Raster das derzeitige Angebot für BesucherInnen und bewerten Sie es anhand der 5 Kriterien:
regional/ saisonal, biologisch, abfallarm, fair, gesund
nach folgendem Schema:
+ Kriterium ist erfüllt
o weiß nicht/ halb-halb
- Kriterium ist nicht erfüllt
L 15
CHECKLISTE Angebot für Gäste
Angebot
Bewertungs-Raster für
derzeitiges Angebot
Empfehlung
beispielhaft
Bemerkung/Bezugsquellen
Obstjause
............................
............................
............................
Obstkorb
Trockenfrüchte und Nüsse
Direktvermarktung
Saisonale biologische Früchte
oder Produkte aus fairem Handel
bevorzugen
Wasser
............................
............................
............................
Trinkbrunnen
Wasser in Krügen
“Der NÖ Mehrwegbecher”
(www.abfallverband.at)
Getränkeautomaten
............................
............................
............................
Kaltgetränkeautomaten
Mineralwasser
Fruchtsaft gespritzt
Milchmixgetränke
Getränkeautomaten müssen
(H)FCKW-frei und für Mehrweggebinde geeignet sein.
Heißgetränkeautomaten müssen
“mehrwegfähig” sein (z.B. Becherstopp-Taste)
Keine Dosen!
Bei Flaschen auf Rückgabe/Wiederbefüllungsmöglichkeit achten.
Säfte von regionalen DirektvermarkterInnen sind in Automaten
möglich – in der Vergabe berücksichtigen.
regional/
biologisch abfallarm
saisonal
fair
gesund
Vermeiden:
• stark zuckerhältige Getränke
(Limonaden, Eistee,..),
• koffeinhaltige Getränke
(Energiedrinks, Colagetränke,..)
Heißgetränkeautomaten
Heißgetränkeautomaten, mit
fairem Tee-, Kaffeeangebot
61
Angebot
Bewertungs-Raster für derzeitig.Angebot
regional/
biologisch abfallarm
saisonal
fair
Empfehlung beispielhaft
Bemerkung/Bezugsquellen
gesund
Getränkeautomaten
............................
............................
............................
Einzelne DirektvermarkterInnen
bieten auch selbst Automaten an.
Wenn das Getränk offen im
Becher ausgegeben wird, darauf
achten, dass wiederverwendbare
Becher eingestellt werden können.
Kompostierbare Becher bzw.
“Der NÖ Mehrwegbecher”
(www.abfallverband.at)
Heißgetränkeautomaten
(www.fairtrade.at, Liste mit Fairtrade-Automatenaufsteller)
Biologische Produkte bevorzugen
Sonstiges
............................
............................
............................
5.2.3. Auswertung/ Nächste Schritte
• Sie konnten alle oder die meisten Kriterien mit + bewerten?
Die Gästebewirtung ist in Ihrer Gemeinde bereits weitgehend klimafreundlich. Gratulation!
• Sie konnten weniger als die Hälfte der Kriterien mit + bewerten?
Empfohlen wird, Einkauf und Verpflegung das Angebot klima- und umweltfreundlicher zu gestalten.
5.3. Serviceteil Bewirtung
im Gemeindeamt/ Rathaus
Bezugsquellen
www.bio-austria.at/niederoesterreich
www.abhof.info/direktvermarkter/
www.landwirtschaftskammer.at/niederoesterreich
www.fairtrade.at
www.weltladen.at
62
6. Geschenke und Geschenkskörbe
Gastgeschenke, Wahlpräsente, Muttertagsgruß, Ballspenden, Geschenkkörbe,… All diese Präsente sind eine Visitenkarte
der Gemeinde und der Personen, die diese repräsentieren. Sie sollen daher nicht bereits nach kurzer Zeit „verstauben“
oder gar zu „Abfall“ werden. Eine Möglichkeit dies zu vermeiden, ist ein kulinarisches Geschenk, das bei der „Entsorgung“
vollen Genuss bietet. Die Wahl örtlicher oder regionaler kulinarischer Spezialitäten hat auch Vorbildwirkung. Attraktive
Geschenkideen von regionalen handwerklichen ErzeugerInnen oder DirektvermarkterInnen werden auch private Betriebe und örtliche Vereine gerne aufgreifen.
6.1. Arbeitsblatt: Geschenke-Check
Im folgenden Raster finden Sie Ideen für klima- und umweltgerechte kulinarische Geschenke. Der Kreativität der örtlichen DirektvermarkterInnen
oder LebensmittelproduzentInnen sind keine Grenzen gesetzt.
Thema
Empfehlung beispielhaft
Bemerkung/ Bezugsquellen
Geschenke
Knabberkerne
Marmeladen, Kompotte, eingelegtes Gemüse
Äpfel
Trockenobst
Öle
Eingelegter Käse
Mehlsackerl mit Rezept
Haltbare Mehlspeisen, Kekse
DirektvermarkterIn
Bäckerei, andere handwerkliche
LebensmittelerzeugerInnen
ARGE Bäuerinnen
Lebensmitteleinzelhandel
Feinkost
Getränke
Säfte in Flaschen
Sirupe
Wein
Schnaps und Most
DirektvermarkterIn
ARGE Bäuerinnen
Lebensmitteleinzelhandel
Geschenkkörbe
• Regionale Spezialiäten
• Biologische Produkte
• Faire Produktkörbe
• (Themenkörbe: Süße Verführungen,
Essig und Öl, Kräuterkorb, Jausenkorb,
Frühstückskorb,…)
DirektvermarkterIn
ARGE Bäuerinnen
Lebensmitteleinzelhandel
Feinkost
Faire Geschenke: www.fairtrade.at,
www.weltlaeden.at
6.1.1. Nächste Schritte
Machen Sie eine Liste an potentiellen kulinarischen Geschenken. Manche ErzeugerInnen kreieren vielleicht auch eine
örtliche „Geschenks-Spezialität“ oder füllen in Geschenksportionen ab.
63
6.2. Serviceteil Geschenke und Geschenkskörbe
Bezugsquellen
www.bio-austria.at/niederoesterreich
www.abhof.info/direktvermarkter
www.landwirtschaftskammer.at/niederoesterreich
www.fairtrade.at
www.weltladen.at
Notizen
64
7. Angebote für GemeindebürgerInnen
Wer sich vorwiegend von saisonalen und biologischen Lebensmitteln aus der Region ernährt, verwöhnt nicht nur den
Gaumen, sondern tut auch der Umwelt etwas Gutes! Gemeinden können mit gutem Beispiel vorangehen und die BürgerInnen unterstützen, auch bei sich zu Hause nach ökologischen, klimafreundlichen Kriterien einzukaufen. Die Gemeinde
kann in der Öffentlichkeit Bewusstsein für dieses wichtige Zukunftsthema bilden, BürgerInnen zur Eigeninitiative aktivieren und bereits engagierte Menschen unterstützen, fördern und koordinieren.
7.1. Arbeitsblatt: Angebote für GemeindebürgerInnen
Im folgenden Raster finden Sie Ideen für klima- und umweltgerechte, kulinarische Angebote für Ihre
GemeindebürgerInnen
Thema
Empfehlung beispielhaft
Bemerkung/ Bezugsquellen
Öffentlichkeitsarbeit/
Bewusstseinsbildung
Gemeindezeitungsartikel
Weisen Sie in der Gemeindezeitung regelmäßig
auf den Wert eines klimafreundlichen Lebensmitteleinkaufes hin. Unterstützung gibt´s bei www.
umweltberatung.at.
Einkaufsmöglichkeiten
Öffentlichkeitswirsame Events:
• Saftpressaktion
• regionalkulinarische Abende in Kooperation
mit der örtlichen Gastronomie
• Exkursionen zu örtlichen bzw. regionalen
SpezialitätenproduzentInnen, Biobauern, NÖ
Teichwirten, DirektvermarkterInnen, Imkern,
zur Arche Noah auf Schloss Schiltern…
DirektvermarkterIn, Bauernladen
Zustelldienste, Bio-Gemüseabokisten,…
Bauernmarkt, Wochenmarkt
Lebensmittelhandel, Bäckerei, Fleischerei…
Weltbasar
Exkursionsbetriebe:
www.bio-austria.at
www.arche-noah.at
www.biofisch.at
www.biene.cc
NahversorgerInnen haben viele Vorteile: Sie
sind leicht zu Fuß erreichbar, verpackungsarmer
Einkauf ist möglich und oft stammen die Produkte aus der Region, vielleicht sogar aus dem
Ort. Unterstützen Sie die ansässigen Betriebe und
fördern Sie neue AnbieterInnen.
Unterstützung bei der Etablierung von
Märkten, Bauern-/ Bäuerinnenmärkten,
Bauernläden, Ab Hof-Verkauf, Bio-Abokisten:
NÖ Landes-Landwirtschaftskammer,
DI Adelheid Gerl, Tel: 02742/ 259-6502
Bio Austria Niederösterreich, Ing. Andreas Karl,
Tel: 02742/ 90 833
Unterstützung bei der Einrichtung eines Weltbasars (im Rahmen eines Festes oder auch als
Fixpunkt) www.weltlaeden.at
Ideenbörse und Drehscheibe für verschiedenste
Initiativen: www.dorf-stadterneuerung.at/
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Thema
Empfehlung beispielhaft
Bemerkung/ Bezugsquellen
Informationsveranstaltungen
• Ausstellungen
• Vorträge
• Seminare
• Broschüren, Infoblätter,…
www.umweltberatung.at
"die umweltberatung" bietet für die GemeindebürgerInnen eine Reihe von Veranstaltungen,
Infoblätter und Broschüren, die sich mit Lebensmittelqualität beschäftigen.
z.B. Ausstellung und Broschüre „Öko-Check Ihrer
Ernährung“
Service für
GemeindebürgerInnen
www.besser-essen.at
Im Rahmen der Aktion „Gesünder Leben in NÖ
- tut gut“ wird eine Fülle an Materialien, Seminaren und natürlich köstlichen und
gesunden Rezepten mit Zutaten aus regionaler,
saisonaler und biologischer Produktion angeboten. FachberaterInnen stehen an der Hotline für
Ernährungsanfragen zur Verfügung.
Tel.: 02742/ 22 6 55-1
7.1.1. Nächste Schritte
Überlegen Sie, wie die Information und klimafreundliche Einkaufsmöglichkeiten der BürgerInnen in Ihrer Gemeinde
verbessert werden können. Machen Sie mit allen Beteiligten einen Umsetzungsplan und setzen Sie Ihre Ziele Schritt für
Schritt um. Holen Sie sich Unterstützung!
66
8. Verpachtungen
Buffets und Automaten im Kino, im Bad oder am Sportplatz, Gastronomie im Museum, für die Festsaal-Bewirtung…
öffentliche Institutionen und private Unternehmen stehen regelmäßig vor der Frage, ob die Verpflegung selbst organisiert
oder an externe Dienstleistungsbetriebe vergeben wird.
Die Gemeinde kann als Verpächterin eine klima- und umweltfreundliche Ausrichtung des Angebotes einfordern.
8.1. Arbeitsblatt: Checkliste Verpachtungen
Gemeindeeigene Betriebe können mit gutem Beispiel vorangehen und wichtige Impulse setzen! Beachten Sie im Zusammenhang mit Verpachtungen bei Bedarf auch Pt. 4. Gemeinschaftsverpflegung und Großküchen (Seite 53), Pt. 3.
Betriebsverpflegung: Buffet, Cafeteria & Kantine (Seite 41) und Pt. 2 Feste und Veranstaltungen (Seite 37)
8.1.1. Erhebung der IST-Situation
• Gibt es in der Gemeinde Verpachtungen von Buffets, Gastronomie und Automaten?
• Wo sind diese? Wie lange laufen die Pachtverträge?
• Wer bestimmt über die kulinarischen Angebote?
• Was wird angeboten?
8.1.2. Allgemeine Anforderungen
• Es gelten die Bestimmungen der Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV)
• Bei Vergabe sind die Rechtsgrundlagen für Vergabeverfahren einzuhalten.
8.1.3. Verpachtungs-Check
Notieren Sie im folgenden Raster das derzeitige Angebot bei
verpachteten Buffets, Gastronomie oder Automaten und
bewerten Sie es anhand der 5 Kriterien:
regional/ saisonal, biologisch, abfallarm, fair, gesund
nach folgendem Schema:
+ Kriterium ist erfüllt
o weiß nicht/halb-halb
- Kriterium ist nicht erfüllt
67
L 16
CHECKLISTE Checkliste Verpachtungen
Angebot
Bewertungs-Raster für
derzeitiges Angebot
Empfehlung
beispielhaft
Bemerkung/Bezugsquellen
Speisen
............................
............................
............................
• regionale und saisonale Lebensmittel bevorzugen
• regionale und biologische Spezialitäten hervorheben
• Bio-Anteil
• Auf vegetarisches Angebot nicht
vergessen!
Leistungsverzeichnis erstellen.
Hauptkomponenten der Speisen
von örtlichen und regionalen
(Bio)AnbieterInnen bzw. aus
fairem Handel (www.fairtrade.at,
www.weltlaeden.at)
Keine Portionsverpackungen für
Senf, Butter, Majonäse, Ketchup,
Kaffeeobers, Zucker,..
Getränke
............................
............................
............................
Keine Dosen!
Mehrweggebinde bzw. in Gläser/
Becher eingeschenkt
Leistungsverzeichnis erstellen
Getränke von örtlichen und
regionalen (Bio)AnbieterInnen
Kaffee aus fairem Handel
(www.fairtrade.at, www.weltlaeden.at)
Bei Flaschen auf Rückgabe/
Wiederbefüllmöglichkeit achten.
regional/
biologisch abfallarm
saisonal
fair
Sonstiges
............................
............................
............................
gesund
In die Genehmigung von Veranstaltungen auf öffentlichen Plätzen
und Straßen bzw. in Vereinsförderungen ggf. den Passus aufnehmen, dass die Veranstaltung
nur genehmigt wird, wenn die
VeranstalterInnen bestimmte
“Klima-Kriterien” einhalten.
8.1.4. Auswertung/ Nächste Schritte
• Sie konnten alle oder die meisten Kriterien mit + bewerten? Ihre PächterInnen erfüllen bereits die
wesentlichen Kriterien einer klimafreundlichen Lebensmittelbeschaffung. Gratulation!
• Sie konnten weniger als die Hälfte der Kriterien mit + bewerten?
Empfohlen wird, gemeinsam mit allen beteiligten Personen die Leistungsverzeichnisse für
die Verpachtungen hinsichtlich klima- und umweltfreundlicher Beschaffung zu überdenken und bei Neuvergabe zu berücksichtigen.
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8.2. Serviceteil Verpachtungen
www.bundeskanzleramt.at
Information zum aktuellen Vergaberecht, Neues Bundesvergabegesetz 2006, Schwellenwertverordnung 2005 etc.
zum Download
www.bva.gv.at/BVA/default.htm
Bundesvergabeamt, Informationen und Rechtsgrundlagen zur Vergabe
www.umweltzeichen.at
Leitlinien zur Ökologisierung des öffentlichen Beschaffungswesens zum Download
(Stichwort: Ökoeinkauf)
Zitat B.2.6. Küche und Kantine (Catering)
Allgemeine Anforderungen:
• Getränkeautomaten müssen mit Mehrwegflaschen und bei Heißgetränkeautomaten mit Mehrwegbechern und einer Bechersperrtaste ausgestattet sein.
• Bei der Ausschreibung von Catering-Dienstleistungen ist festzulegen, dass nur Mehrweggebinde und
Mehrweggeschirr zu verwenden sind.
• Bei Essenszustellungen ist die Bereitstellung von Mehrwegbehältnissen zu verlangen.
• Die Betriebsküche hat
- Lebensmittel aus biologischem Landbau anzubieten und möglichst in der Zubereitung der Speisen zu verwenden,
- auch ein vegetarisches Gericht anzubieten,
- keine Tiefkühleinzelportionen zu verwenden,
- keine Portionsverpackungen zu verwenden,
- kein Einweggeschirr zu verwenden,
- energiesparende Küchengeräte zu verwenden,
Mülltrennung durchzuführen, insbesondere auch Altspeiseöle und –fette gesondert zu erfassen und einem
befugten Abfallsammler zu übergeben.
www.gutessen.at
Unterstützung bei der Formulierung der konkreten Anforderungen für gewünschte Verpflegungsleistungen
z.B. für die Vergabe an neue Pächter.
Bezugsquellen
www.bio-austria.at/niederoesterreich
www.abhof.info/direktvermarkter
www.landwirtschaftskammer.at/niederoesterreich
www.fairtrade.at
www.weltladen.at
Lebensmittelbehörde
www.noe.gv.at/service/GS/GS3/Lebensmittelkontrolle.htm
Hier finden Sie die aktuellen Hygienerichtlinien, alle weiteren
relevanten Gesetze sowie die Adressen der acht Dienstellen
in Niederösterreich, die auch beratend zur Seite stehen.
69
9. Aus den Pilotgemeinden
Das Projekt “So schmeckt Niederösterreich - Kulinarischer Klimaschutz in der Gemeinde“ soll einen wichtigen Beitrag für
Klimaschutz und Wirtschaft leisten: Der kommunale Lebensmitteleinkauf soll durch Einsatz von regionalen, saisonalen,
biologischen und fair gehandelten Lebensmitteln auch umwelt- und klimafreundlicher werden. Wer beim Lebensmittelkauf auf saisonale, heimische Qualität setzt, sorgt für Klimaschutz, sichert Arbeitsplätze und erhält die Wirtschaftskraft in
der Region.
Die Pilotphase des Projektes „So schmeckt Niederösterreich - Kulinarischer Klimaschutz in der Gemeinde “ startete im
Herbst 2005. Drei Pilotgemeinden - die Stadtgemeinden Mank und Melk sowie die Marktgemeinde Loosdorf – haben
in einem halben Jahr Projektlaufzeit Handlungsfelder für eine klimafreundliche Lebensmittelbeschaffung in ihren Gemeinden ausfindig gemacht, einen Maßnahmenplan entwickelt und diesen Schritt für Schritt verwirklicht. Betreut wurden Sie dabei von "die umweltberatung", Franziska Simmer, sowie durch Maga. Karin Kaiblinger und Maga. Rosemarie
Zehetgruber von gutessen consulting.
9.1. Stadtgemeinde Mank
Fakten: 3.233 EinwohnerInnen, Gesunde Gemeinde, Klimabündnisgemeinde
Volksschule, Hauptschule, Polytechnische Schule, Sonderschule,
Kindergarten, NÖ Landespensionistenheim, Caritaswohnhaus
Hauptprojekt der Stadtgemeinde Mank: Schulbuffet
• In der Hauptschule wurde ein Schulbuffet eingerichtet. Betreiber ist der örtliche Lebensmitteleinzelhändler Gallistl, Kriterien: keine Dosen, alle Lebensmittel sind aus der Region und/oder biologisch bzw. fair gehandelt, das Angebot entspricht zudem den Empfehlungen einer „Gesunden Jause“. Die Familie Schwab-Gallistl setzt neben einem Basisangebot täglich Tagesschwerpunkte: An je einem Tag pro Woche gibt es zusätzlich Nudel salat, Obstsalat, Vollkornpizzaschnitten, Müsli,
Mehlspeisen
• Schulmilch in allen Schulen war bereits vom
Biohof Hansinger
• Trinkbrunnen wurden installiert
Weiters wurde umgesetzt:
Am Gemeindeamt:
• Apfelkorb für BesucherInnen und Angestellte
• Apfelsaft von örtlichem Direktvermarkter, Orangensaft fair gehandelt
• ausschließlich fair Trade Kaffee
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Feiern/ Feste/ Geschenke
• Bei Feiern und Festen wird das Buffet von einer ARGE der örtlichen Bäuerinnen angeboten
• Fest 100 Jahre Bauernbund mit regionalen Produkten im April 2006
• Häferl mit gerösteten Kürbiskernen von örtlichem Direktvermarkter
• kulinarische Wahlwerbung: Dinkelmehlsackerl, Weckerl, Kürbiskerne, Äpfel von örtlichen DirektvermarkterInnen
Lebensmitteleinzelhandel Schwab-Gallistl
• regionale bäuerliche Produkte im Sortiment (bereits mehr als 10 regionale bäuerliche LieferantInnen)
• faire Produkte im Sortiment
Kinobuffet
• Manker Schmankerlteller in Vorbereitung
Direktvermarkter im Ort
• regionale Einkaufsmöglichkeiten bei Bäuerinnen/ Bauern werden vermehrt beworben
• Wiedereinführung eines Bauernmarktes im Ort – Vorgespräche
Landespensionisten- und Pflegeheim
• kein direkter Einfluss der Gemeinde, machen mit beim Projekt „Bio in der Großküche“ mit 25% Bioanteil
9.2. Stadtgemeinde Melk
Fakten: 5.222 EinwohnerInnen, Gesunde Gemeinde, Klimabündnisgemeinde
Volksschule, Hauptschule, Sonderschule, Privathauptschule, Stiftsgymnasium, 3 Landeskindergärten, Landesklinikum
Mostviertel MELK, Landespensionisten- und Pflegeheim, Sommerspiele Melk & Donauarena Melk (65-70 Veranstaltungen, davon 2 Großveranstaltungen/ Jahr, im Sommer rd. 10.000 BesucherInnen)
Hauptprojekt der Stadtgemeinde Melk:
Catering bei Kulturveranstaltungen
• Entwicklung eines kulinarischen Jahresprogrammes der Sommerspiele Melk
• Im Rahmen des alljährlichen Frühlingsempfanges
(23. März) wurde die neue Kulinarik vorgestellt und
den Festgästen zur Verkostung geboten. Es wurden
die Hauptkomponenten und die Getränke
vorwiegend von örtlichen und regionalen
(Bio)AnbieterInnenn bezogen. Regionale
Spezialitäten wurden hervorgehoben.
Festpielsommer 2006:
• Catering der Kulturveranstaltungen nach dem Motto „So schmeckt Niederösterreich - Kulinarischer Klimaschutz in der Gemeinde“
• mit einer regionalen Käserei wurde der „Nibelungenkäse“ kreiert
• Das Kindertheater „Afrika tanzt“ am 23. Juli stand kulinarisch unter dem Motto „Transfair“
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• Unter dem Motto „Die Kunst gut zu essen“ stand im Herbst 2006 auch eine rein kulinarische Veranstaltung am Programm – Kooperation mit Melker Köchen und Konditoren
Weitere Maßnahmen, die bereits umgesetzt wurden:
Schulen
• Privathauptschule – täglich Jause mit Aufstrichbroten, die von Schulklassen (tägl. 3 SchülerInnen von einer anderen Klasse) gemacht werden, ein mal pro Woche gibt es eine „Vollkornjause“ von der örtlichen Bäckerei Teufner
• Hauptschule – Schulwart kauft bei Bäckerei Teufner Brot/ Gebäck, Aufstriche macht er selbst, fallweise gibt es
Klassenjausen mit ElternvertreterInnen
Landespensionisten- und Pflegeheim
• kein direkter Einfluss der Gemeinde, Teilnahme am Projekt „Bio in der Großküche“ mit 25% Bioanteil
9.3. Marktgemeinde Loosdorf
3.600 EinwohnerInnen, Klimabündnisgemeinde
Volksschule, Hauptschule, Polytechnischer Lehrgang, Sonderschule, 3 Kindergärten, Heim für Schwerstbehinderte
Hauptprojekt der Marktgemeinde Loosdorf:
Bauernmarkt/ Direktvermarkter
• Beim Bauernmarkt Loosdorf (jeder 2. Samstag im Monat) wurde das Angebot erweitert, die
Bewerbung verstärkt (NÖN, Gemeindezeitung,
Melker,...)
• regionale Einkaufsmöglichkeiten bei Bäuerinnen/ Bauern werden vermehrt beworben, Milch- und Eierautomat für zeitlich ungebundene Versorgung
Lebensmitteleinzelhandel
• faire Produkte im Sortiment
Schulen
• Elternbrief zur „gesunden Jause“
• Schulmilch: Waldviertler Bauernmilch
• Volksschule: Lehrkräfte kaufen Obst regional ein und machen eine Obstjause für die SchülerInnen
Feiern/ Feste/ Geschenke
• Am Tag der offenen Tür in Loosdorf (17. Juni 2006) wurde ein Bauernmarkt organisiert
• Geschenkkörbe von ARGE BäuerInnen befüllt
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SERVICE
10. Service
Webtipps:
www.oekoeinkauf.at
hier steht „Check it!” - ein Kriterienkatalog zur Berücksichtigung des Umweltschutzes im Beschaffungs- und
Auftragswesen zum Download bereit.
www.wien.gv.at/umweltschutz/oekokauf/ergebnisse.html
Kriterienkataloge für die ökologische Beschaffung von ÖkoKauf Wien.
www.nachhaltigkeit.at
www.abfallverband.at
Informationen zur Abfallreduktion.
www.mehrweg.at
Die INITIATIVE mehrweg.at besteht seit 1998 und sieht sich als österreichische Plattform zur Förderung von
Abfallvermeidung durch Mehrwegsysteme.
www.gemeinde21.at
Plattform zur Lokalen Agenda 21 des Amtes der niederösterreichischen Landesregierung.
www.oekoweb.at/takeit
Aktuelle Information zum umweltfreundlichen Einkauf, herausgegeben vom IFZ/BeschaffungsService Austria.
www.effizienzboerse.at
Das Faktor 10 Institut Österreich hat diese Internet-Plattform für ökoeffiziente Produkte und Dienstleistungen ins
Leben gerufen.
www.beschaffung-info.de
Deutscher Informationsdienst für umweltfreundliche Beschaffung.
www.igoeb.ch
Interessengemeinschaft ökologische Beschaffung (Schweiz).
www.bundeskanzleramt.at
Information zum aktuellen Vergaberecht, Neues Bundesvergabegesetz 2006, Schwellenwertverordnung 2005 etc.
zum Download.
www.bva.gv.at/BVA/default.htm
Bundesvergabeamt, Informationen und Rechtsgrundlagen zur Vergabe.
www.umweltzeichen.at
Hier findet man/ frau die „Leitlinien für eine Ökologisierung der Bundesverwaltung” zum Download.
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Impressum
HerausgeberIn, MedieninhabeInr & Copyright: "die umweltberatung" Niederösterreich. Verlegerin: Pro Region Consulting GmbH
Redaktionelle Leitung: Franziska Simmer, Maga. Maria Christine Schweighofer: "die umweltberatung"
Autorinnen: Maga. Karin Kaiblinger, Maga. Rosemarie Zehetgruber – Kaiblinger & Zehetgruber OEG – gutessen consulting, www.gutessen.at
Grafische Gestaltung: Bernhard Dinhopl, [email protected]
© Mai 2007
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