So schmeckt Niederösterreich Kulinarischer Klimaschutz in der Gemeinde Leitfaden für eine klimafreundliche Lebensmittelbeschaffung in Gemeinden So schmeckt Niederösterreich Niederösterreichs Bäuerinnen und Bauern haben viel zu bieten! Mit der Initiative „So schmeckt Niederösterreich“ soll das Bewusstsein für diese Schönheiten und Besonderheiten geweckt, der ländliche Raum als Lebens- und Wirtschaftsraum gestärkt und den Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern die Vorteile regionaler Köstlichkeiten, verbunden mit hoher Qualität bewusst gemacht werden. Wer Lebensmittel aus der Region bevorzugt, die gerade Saison haben und nicht weit transportiert werden müssen, tut etwas für die eigene Gesundheit, aber auch für regionale Wertschöpfung, Arbeitsplätze, Umwelt und Klima. Die Aktion „Kulinarischer Klimaschutz in Gemeinden“ gliedert sich in die Kampagne „So schmeckt Niederösterreich“ ein. Engagierte Gemeinden gehen mit gutem Beispiel voran und setzen auf regionale Lebensmittelversorgung. Unsere Bäuerinnen und Bauern, die auch hochwertige Lebensmittel erzeugen und dabei auch die Landschaft pflegen und erhalten, brauchen unsere Unterstützung. Ich hoffe auf rege Teilnahme und wünsche Ihnen viel Erfolg und Genuss bei Ihren kulinarischen Klimaschutz-Maßnahmen! Ihr Umweltlandesrat Josef Plank So einfach ist es, Klima und Boden zu schützen! 285 Klimabündnis- und 39 Bodenbündnisgemeinden in Niederösterreich beweisen mit zahlreichen Aktivitäten ihr Engagement für eine nachhaltige Entwicklung. Gerade der Lebensmitteleinkauf in Gemeinden bietet dazu viele Möglichkeiten: Immerhin kommen in unseren Breiten 20% der CO2-Emissionen aus dem Bereich Lebensmittelproduktion und Ernährung! Hier kann also auch viel für den Klimaschutz Maga. Maria Christine Franziska Simmer Schweighofer getan werden – Gemeinden sind Großverbraucher und können Beispiel sein für andere öffentliche und private BeschafferInnen. Im Klimaprogramm des Landes Niederösterreich werden für die Lebensmittelbeschaffung die Kriterien „Regionalität, Saisonalität, fairer Handel und Bio-Produktion“ empfohlen. Diesen Kritieiren will auch das Projekt „So schmeckt Niederösterreich – Kulinarischer Klimaschutz in der Gemeinde“ gerecht werden; es wurde von "die umweltberatung" im Auftrag der NÖ Landesregierung entwickelt. Wir möchten im Besonderen an die Klimabündnis- und Bodenbündnisgemeinden appellieren, sich an der Initiative zu beteiligen und verstärkt Lebensmittel aus der Region einzusetzen. Wir helfen Ihnen gerne dabei und diese Mappe soll dazu nützliche Hinweise geben. Für Rückfragen und Anregungen sind die MitarbeiterInnen von "die umweltberatung" gern für Sie erreichbar! Franziska Simmer und Maga. Maria Christine Schweighofer "die umweltberatung" Inhaltsverzeichnis Einführung Kulinarischer Klimaschutz – die Gemeinde als Vorbild Hauptkriterien einer klimfreundlichen, ökologischen Lebensmittelbeschaffung Seite 7 Kriterien und Maßnahmenvorschläge für eine klimafreundliche Lebensmittelbeschaffung in Gemeinden 1. 1.1. 1.2. 1.3. 1.4. 1.5. 1.6. 1.7. 1.8. 1.9. Kindergarten und Schule Arbeitsblatt: Checkliste Jause/ Schulbuffet Arbeitsblatt: Checkliste Mittagsverpflegung Arbeitsblatt: Checkliste Neueinrichtung einer Mittagsverpflegung Arbeitsblatt: Checkliste Trinkinsel Arbeitsblatt: Fairtrade Points Arbeitsblatt: Ausflüge/ Lehrausgänge/ Exkursionen Arbeitsblatt: Checkliste Kindergarten- und Schulfeste Arbeitsblatt: Checkliste Elternsprechtage/ Elternabende Arbeitsblatt: Checkliste Lehrküche Seite 13 Seite 14 Seite 16 Seite 19 Seite 21 Seite 24 Seite 25 Seite 26 Seite 28 1.10. Arbeitsblatt: Checkliste LehrerInnenzimmer/ -konferenzen 1.11. Serviceteil Schulen/ Kindergärten Seite 30 Seite 32 Seite 34 2. Feste und Veranstaltungen 2.1. Arbeitsblatt: Checkliste Feste und Veranstaltungen 2.2. Serviceteil Feste/ Veranstaltungen Seite 37 Seite 38 Seite 40 3. 3.1. 3.2. 3.3. 3.4. 3.5. Betriebsverpflegung: Buffet, Cafeteria & Kantine Arbeitsblatt: Checkliste Betriebsrestaurant/ Kantine Arbeitsblatt: Checkliste Catering von Großküche/ Gasthaus Arbeitsblatt: Checkliste Betriebliche Zwischenverpflegung Arbeitsblatt: Warmes Mittagessen auf der Baustelle Serviceteil Betriebsverpflegung Seite 41 Seite 42 Seite 44 Seite 47 Seite 50 Seite 51 4. 4.1. 4.2. 4.3. Gemeinschaftsverpflegung und Großküchen Arbeitsblatt: Checkliste Großküchen Arbeitsblatt: Checkliste Essen auf Rädern Serviceteil Gemeinschaftsverpflegung Seite 53 Seite 54 Seite 56 Seite 58 5. 5.1. 5.2. 5.3. Bewirtung im Gemeindeamt/ Rathaus Arbeitsblatt: Checkliste Sitzungsbewirtung Arbeitsblatt: Obstkorb und Trinkinseln in Gemeinde und Rathaus Serviceteil Bewirtung im Gemeindeamt/ Rathaus Seite 59 Seite 59 Seite 61 Seite 62 6. Geschenke und Geschenkskörbe 6.1. Arbeitsblatt: Geschenke-Check 6.2. Serviceteil Geschenke und Geschenkskörbe Seite 63 Seite 63 Seite 64 7. Für GemeindebürgerInnen 7.1. Arbeitsblatt: Angebote für GemeindebürgerInnen Seite 65 Seite 65 8. Verpachtungen 8.1. Checkliste Verpachtungen 8.2. Serviceteil Verpachtungen Seite 67 Seite 68 Seite 69 Aus den Pilotgemeinden Stadtgemeinde Mank Stadtgemeinde Melk Marktgemeinde Loosdorf Seite 70 Seite 70 Seite 71 Seite 72 9. 9.1. 9.2. 9.3. 10. Service Webtipps Adressen von "die umweltberatung" Seite 73 Seite 73 Seite 74 So schmeckt Niederösterreich Kulinarischer Klimaschutz in der Gemeinde Wo Menschen sind, wird gegessen und getrunken. Was wäre ein rauschendes Fest ohne gutes Essen? Was wäre eine Ausstellungseröffnung ohne kulinarischen Gruß? Was wäre ein langer Schultag ohne Jause oder Mittagstisch? Was wären Bad, Kino, Krankenhaus oder Heim ohne Küche? Oder eine anstrengende Sitzung ohne erfrischende Getränke? Gemeinden geben beträchtliche Summen für Lebensmittel und Getränke aus. Entweder direkt, durch den Einkauf von Getränken und Speisen für Bewirtung, Geschenke oder die Jause im Büro. Oder indirekt, durch Weitervergabe an Subunternehmen wie BetreiberInnen von Schulbuffets, Kantinen, Caterings etc. Beim Lebensmittel-Einkauf kann die Gemeinde Vorbild sein, aber auch viel bewirken! In unseren Breiten kommen rund 20% der CO2-Emissionen aus dem Bereich Lebensmittel und Ernährung. Hier kann im Klimaschutz also auch viel bewirkt werden – einerseits, weil Gemeinden Großverbraucher sind, andererseits, weil öffentliche Einrichtungen mit gutem Beispiel vorangehen können (und sollen). Eine nachhaltige, klimafreundliche Beschaffung von Lebensmitteln in Gemeinden sorgt dafür, dass • die Menschen anlass- und bedarfsgerecht versorgt werden, • die Wertschöpfung im Ort und der Region erhöht wird, • in der Region Arbeitsplätze erhalten oder sogar neu geschaffen werden, • Millionen von Transportkilometern gespart werden, • Klima und Böden geschützt werden und • das Essen besonders gut schmeckt! Klimaschutz zum „Anbeißen“ Klimaschutz geht alle an, und Klimaschutz ist in vielen Lebensbereichen möglich. In kaum einem anderen Feld können GemeindebürgerInnen das Thema „Klimaschutz“ aber besser nachvollziehen und „verinnerlichen“ als bei der Verpflegung. Warum? Weil alle mehrmals täglich essen und somit besonders häufig mit dem Thema konfrontiert sind. Für NiederösterreicherInnen sind Frische und Naturnähe die wichtigsten Kriterien für Lebensmittelqualität und immer mehr KonsumentInnen legen Wert auf Herkunft, Saisonalität und biologische Produktion. Essen und Trinken gehören somit zu den wichtigsten und besten „Kommunikationsmedien“ für Nachhaltigkeit (regional, saisonal, biologisch & fair genießen). Klimaschutz beim Lebensmitteleinkauf in der Gemeinde - wie geht das? Was gegessen wird, beeinflusst - am Weg vom Acker bis zum Teller - auch die Umwelt. Das wiederum hat Einfluss auf den Zustand von Wasser, Luft, Böden und Klima – und auf die Lebensmittelqualität der Menschen – eine wechselseite Beziehung! Ernährung und Energie Rund 20% des gesamten Energieverbrauches verursachen Produktion und Verarbeitung, Transport, Zubereitung und Entsorgung von Lebensmitteln. Besonders klimarelevant sind dabei die landwirtschaftliche Produktion mit 52 %, Handel und Lebensmittel-Transporte mit 13% und natürlich die privaten Einkaufsfahrten. Dieser hohe Energieverbrauch kann durch eine geeignete Lebensmittelauswahl deutlich reduziert werden. Die klimafreundliche Zauberformel: Regional – saisonal – biologisch! • Saisonales aus der Region einkaufen • biologische Lebensmittel bevorzugen • Verpackungsabfall reduzieren • Produkte aus fairem Handel wählen Was bringt „regional“ und „saisonal“? • Erdbeeren im Juni und Chinakohl im November: Was bringt Saisonales aus der Region? In den Supermarktregalen ist das Angebot von Obst und Gemüse mittlerweile zu jeder Jahreszeit weitgehend konstant. Viele Lebensmittel haben allerdings weite Transportwege hinter sich, bevor sie bei uns im Regal landen. Obwohl wir nicht mehr essen, haben sich die Lebensmitteltransporte seit 1970 mehr als verdoppelt! Bis 2010 werden sie Schätzungen zufolge vervierfacht sein!1 Es wird immer mehr und weiter transportiert. Die vielen Transport-Kilometer erfordern große Mengen an Energie, verschmutzen die Luft und verursachen Lärmbelästigung. • „Saisonales aus der Region“ schmeckt besser! Wer schon mal im Winter Tomaten oder Erdbeeren gegessen hat, weiß: Kein Vergleich! Der Geschmack frisch geernteter, sonnengereifter Früchte ist einfach unschlagbar. Jede Jahreszeit hat ihre Köstlichkeiten! • „Saisonales aus der Region“ ist wertvoller! Nur voll ausgereifte, frisch geerntete Früchte haben die volle Dichte an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Aktuelle Studien dokumentieren eine Verschlechterung der Vitamin- und Mineralstoffgehalte bei “Supermarkt-Gemüse”. Der Grund: Die vorzeitige Ernte von noch unreifen Früchten, um lange Lagerzeiten und weite Transportwege zu ermöglichen. Ein volles Aroma und einen optimalen Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und bioaktiven Pflanzenstoffen können Obst und Gemüse jedoch nur dann ausbilden, wenn sie ausreichend Zeit und Sonne zum Reifen haben. 100 g Neuseelandkiwi 100 g Weinviertler Minikiwi ca. 100 mg Vitamin C ca. 1200 mg Vitamin C • „Saisonales aus der Region“ ist klima- und umweltfreundlicher! Weniger Lebensmitteltransporte heißt auch: weniger Energieverbrauch, weniger CO2-Emissionen, weniger Verkehr und Lärm auf den Straßen. Ein Umstand, der sich positiv auf das Klima auswirkt. Insbesondere Transporte mit dem Flugzeug verursachen eine extrem hohe Umweltbelastung. So ist der Energieaufwand für den Transport von einem Kilogramm Lebensmitteln (Kiwi, Lammfleisch,..) aus Neuseeland per Flugzeug nach Europa gleich hoch wie der Energieaufwand für den Transport von 6.800 Kilogramm Lebensmitteln aus der Region (aus einem Umkreis von 100 Kilometer) per LKW!2 Je näher die Ernte, umso besser: Schon der Verzicht auf Frischprodukte aus Übersee ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Am klimaschädlichsten ist mit Abstand der Flugverkehr, aber auch der zunehmende LKW-Verkehr führt zu einem vermehrten Ausstoß von lungengängigen, krebsfördernden Feinpartikeln und verursacht erhebliche Schäden an Straßen und Bauwerken. Ein 40 Tonnen schwerer LKW beansprucht die Straßen genauso stark wie 160.000 PKWs! Nicht zu vergessen sind an dieser Stelle auch die privaten Einkaufsfahrten: Etwa 10% des Individualverkehrs wird dem Lebensmitteleinkauf zugeordnet. Eine funktionierende Nahversorgung kann diesen Anteil reduzieren. Der kurze Weg von der Herstellung zur/m VerbraucherIn spart jedoch nicht nur Transporte. Er erfordert auch weniger aufwändige Verpackungen und stärkt das gegenseitige Vertrauen von ErzeugerInnen und KonsumentInnen. Wer Produkte der Region kauft, kennt eher die sozialen und ökologischen Bedingungen, unter denen sie hergestellt wurden. Bei Importwaren fehlt uns oft jede Information dazu. (Ausnahme: „fairer Handel“) 1 Gupfinger, Mraz, Werner: Prost Mahlzeit! Essen und Trinken mit gutem Gewissen, Wien-München, 2000. 2 ebd. Saisonales aus der Region! Saisonal essen bedeutet, Obst und Gemüse zu bevorzugen, das in unserer Klimazone während der jeweiligen Jahreszeit im Freiland ausreifen kann. Denn der Anbau im beheizten Treibhaus oder unter Folie erfordert einen bis zu 10fach höheren Einsatz an Primärenergie und auch die CO2-Emissionen liegen entsprechend höher. Emission von CO2 (Äquivalenten) bei der Produktion von 1 kg Tomaten Freiland konventionell 85,70 g Freiland biologisch 34,06 g Beheizter Tunnel konventionell 9.305,16 g (Taylor, 2001) Der Heizenergieverbrauch der in Österreich produzierten Glashaustomaten ist bis zu 13 mal höher als der Energieverbrauch für den LKW-Transport von Importtomaten aus 3000 km entfernten Ländern. Die Empfehlung lautet daher: regional und saisonal! Die Nähe genießen schafft Arbeitsplätze Werden nur 10 % mehr regionale, bäuerliche Produkte gekauft, wird die Inlandsnachfrage derart angekurbelt, dass 17.000 Arbeitsplätze in Österreich neu geschaffen werden. (www.hagel.at) Was bringt „biologisch“? Kontrolliert biologischer Anbau steht für artgerechte Tierhaltung, Verzicht auf chemische Spritzmittel, leichtlösliche Mineraldünger und Verbot von Gentechnik. Biologische Lebensmittel werden zunehmend von KonsumentInnen als “richtig” und “besser für mich” wahrgenommen. Die positiven Assoziationen, die bei der Einschätzung von “Bio-Lebensmitteln” auftauchen, beziehen sich vor allem auf “ungespritzt” und auf “artgerechte Tierhaltung”. • „Bio“ ist gesünder! Untersuchungen zeigen: Biolebensmittel enthalten durchschnittlich mehr Vitamine, Mineralstoffe und mehr lebensnotwendige Eiweißbausteine. Der Gehalt an gesundheitsfördernden bioaktiven Pflanzenstoffen ist um 10-50% höher als bei vergleichbaren Produkten aus konventionellem Anbau. Durch den Verzicht auf chemischen Pflanzenschutz sind Bio-Produkte in der Regel frei von Pestizid-Rückständen. Außerdem wird auf Wachstumsregulatoren, chemisch synthetische Düngemittel und Keimhemmungsmittel im Pflanzenbau und auf vorbeugende Medikamentengabe in der Tierhaltung verzichtet. Biologisch gezogenes Gemüse speichert geringere Mengen an Nitrat. Milch und Fleisch vom Bio-Rind sind aufgrund der Weidehaltung reicher an mehrfach ungesättigten Fettsäuren und konjugierter Linolsäure, einer Fettsäure, die krebshemmend und gegen Arterienverengung wirksam ist. Fütterungsversuche zeigen, dass Tiere, die biologisch gefüttert wurden, fruchtbarer und vitaler sind. Auch für Menschen zeigt Bio-Ernährung Vorteile: Muttermilch von Frauen, die sich vorwiegend biologisch ernähren, weist höheren Gehalt an Omega-3-Fettsäuren und mehrfach ungesättigten Fettsäuren auf. Je höher der Bio-Anteil in der Ernährung, desto geringer die Pestizidbelastung.3 3 Velimirov, Müller: Ist Bio wirklich besser?, Wien, 2003 • „Bio“ ist sicher Bio ist gentechnikfrei, Lebensmittelbestrahlung ist untersagt. Kritische Zusatzstoffe wie Farbstoffe, Konservierungsmittel und Geschmacksverstärker sind für Bio-Erzeugnisse gänzlich verboten. Bei Bio-Lebensmitteln sind Produktion und Verarbeitung gesetzlich geregelt und nachvollziehbar. Strenge Kontrollen garantieren, dass bio drin ist, wo bio drauf steht. Achten Sie auf die Kennzeichung “aus biologischer (ökologischer) Landwirtschaft (Anbau)”. • „Bio“ ist klima- und umweltfreundlicher Mineraldünger und synthetische Pflanzenschutzmittel sind in ihrer Produktion sehr energieaufwändig. Durch den Verzicht auf diese Betriebsmittel und durch das Verbot von Futtermittelimporten aus den Ländern des Südens verbraucht die biologische Landwirtschaft nur ein Drittel des Energieverbrauchs der konventionellen Landwirtschaft, die CO2-Emissionen sind sogar um 50 - 60% geringer! Der Verzicht auf leichtlösliche Mineraldünger und chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel bedeutet auch einen geringeren Rohstoffverbrauch und eine deutlich geringere Nitrat- und Rückstandsbelastung von Boden und Grundwasser. Treibhaus-Menü und Klimaschutz-Menü Treibhaus-Menü 250 g konv. Weißbrot 160 g konv. Rindfleisch 160 g konv. Getreidelaibchen 500 ml konv. Milch 200 g konv. Glashaustomaten 1 konv. Apfel aus Südafrika 200 g konv. Fisolen aus Ägypten 200 g konv. Bananen aus Costa Rica Summe CO2 90 g 460 g 32 g 125 g 640 g 220 g 640 g 150 g 2.357 g Quelle: Salmhofer, Klimabündnis Kärnten Klimaschutz-Menü 250 g Bio-Vollkornbrot 160 g Bio-Rindfleisch 160 g Bio-Getreidelaibchen 500 ml Bio-Milch 200 g konv. Freiland-Tomaten 1 heimischer Bio-Apfel 2200 g heimische Bio-Fisolen 200 g getrocknete Bananen aus Costa Rica CO2 45 g 290 g 12 g 55 g 140 g 50 g 50 g 50 g Summe 692 g Informationen zur Biokennzeichnung finden Sie unter: www.biolebensmittel.at www.bio-austria.at Vielfalt am Feld und am Teller Laut Welternährungsorganisation FAO sind im 20. Jahrhundert rd. 75% der Kulturpflanzensorten unwiederbringlich verlorengegangen. Ähnliches passiert bei Nutztierrassen. Damit verschwinden auch kulinarische Traditionen und eine ungeheure Geschmacksvielfalt. Viele Bio-Betriebe haben sich auf alte Gemüse-, Obst- und Getreidesorten spezialisiert und sie so vor dem Aussterben bewahrt. Doch nicht nur am Feld und im Garten, auch auf biologisch bewirtschafteten Wiesen ist die Vielfalt an Pflanzen und Tieren höher. Durch die schonende biologische Wirtschaftsweise sind auf Bioflächen über 30% mehr Vögel, Fledermäuse und bis zu 500 % mehr Wildkräuterarten zu finden! 10 Was bringt „aus fairem Handel“? Der faire Handel steht für Gerechtigkeit: Produkte werden ohne Ausbeutung der Menschen produziert, die Menschen erhalten gerechte Löhne und arbeiten zu fairen Bedingungen., Kinderarbeit ist verboten. Kooperiert wird mit Kleinbauern/-bäuerinnengruppen und Betrieben in Ländern des Südens, die ökologisch und sozial verträglich produzieren. Dank traditioneller Anbaumethoden, Handarbeit und Auslese ist die Qualität der Lebensmittel, die mit dem fairTrade-Gütesiegel ausgezeichnet sind, besonders hoch. In fairTrade-Qualität sind viele beliebte Lebensmittel erhältlich: Tee, Kaffee, Kakao, Orangensaft, Bananen, Nüsse, Trockenfrüchte, Schokolade, Zucker und vieles mehr. Achten Sie auf das fairTrade-Siegel. Viele fairTrade Produkte gibt es auch in Bioqualität – Achten Sie auf die Kennzeichnung. Das Land Niederösterreich hat im Klimaprogramm 2004 – 2008 festgelegt, dass beim Einkauf von Produkten aus Afrika, Asien oder Südamerika auf soziale und ökologische Auswirkungen der Produktion vor Ort besonderer Wert gelegt werden soll. Gemeinden sollen daher zur Umstellung auf fairTrade-Lebensmittel motiviert werden. Was bringt „abfallarm“? Wachsende Müllmengen mit immer komplexeren Inhaltsstoffen: Unser tägliches Essen ist untrennbar mit dem Entstehen von Abfällen verbunden. Pro Person fallen dabei Schätzungen zufolge jährlich rund 90 Kilogramm an Lebensmittelendverpackungen (ohne Vor- und Zwischenverpackungen) an (Taylor, 2000). Noch vor etwa 15 Jahren wurden die wichtigsten Getränke ausschließlich in Mehrweg-Glasflaschen verpackt. Doch nach Entwicklung von Verbundkarton und PET-Flasche sinkt der Mehrweganteil kontinuierlich. Auch Mehrweg-Innovationen wie die PET-Mehrweg-Flasche, die grundsätzlich die Vorteile von Glas und PET vereinigt, konnten an dieser Entwicklung nichts ändern. Viele Lebensmittelverpackungen sind in der Herstellung sehr energieaufwändig – Aluminium, Verbundstoffe mit Alu (Karton mit Alubeschichtung), PS-Schaumstoff, Glas, Weißblechdosen,.. Auch die Mülltrennung bringt oft nicht die erwartete Einsparung. Weder bei Aludosen, Getränkekartons und PET-Flaschen, noch bei anderen Kunststoffgebinden ist echtes Recycling möglich. Getrennt gesammelter Abfall wird oft unter hohem Energieeinsatz zu minderwertigen Produkten verarbeitet. Ausweg: Die KonsumentInnen entscheiden am „Point of Sale“ über die Menge und Art der von ihnen gekauften verpackten Lebensmittel. Möglichst wenig Abfall einkaufen! Also offen statt verpackt, Mehrweg statt Einweg, wenig Kleinstverpackungen,… Mehrwegflaschen statt Getränkedosen Eine einzige Mehrwegflasche schafft an Füllmenge soviel wie rund 130 Dosen! Getränkedosen werden aus Aluminium und - zu einem geringen Anteil am österreichischen Markt - aus Weißblech hergestellt. Aluminium ist ein sehr energieaufwändig produzierter Packstoff. Die Produktion einer Getränkedose verschlingt etwa eine Kilowattstunde Energie - für die gleiche Menge könnte man sieben Stunden fernsehen. Außerdem verursacht eine Getränkedose schon bei der Herstellung einen Abfallberg von etwa 360 Gramm - ein 10faches ihres Eigengewichts. 11 Das Klimabündnis in Niederösterreich: Der Treibhauseffekt ist Hauptursache für die bereits merkbare Klimaveränderung. Die globale Klimaerwärmung um 0,7 Grad Celsius in den letzten 100 Jahren ist im Wesentlichen auf die Zunahme von Kohlendioxid in der Atmosphäre zurückzuführen. Hauptverantwortlich dafür sind einerseits die Verbrennung fossiler Brennstofe zur Energiegewinnung, für Verkehr bzw. Transporte. CLIMATE ALLIANCE KLIMA-BÜNDNIS ALLIANZA DEL CLIMA e.V. Mitverantwortlich ist auch die Zerstörung der tropischen Regenwälder zur Futter- und Lebensmittelproduktion (für den Export in Industrienationen), für Industrie, Kraftwerksbau, Bergbau sowie zur Tropenholzgewinnung. Das Land NÖ und bereits 285 Gemeinden aus Niederösterreich (Stand März 2007) sind dem Klimabündnis beigetreten und haben sich folgende Ziele gesetzt: • die CO2-Emissionen alle 5 Jahre um 10 Prozent zu reduzieren • Halbierung der Pro-Kopf-Emissionen bis spätestens 2030 (Basisjahr 1990) • Langfristig die Verminderung der Treibhausgas-Emissionen auf ein nachhaltiges Niveau von 2,5 Tonnen CO2- Äquivalenten pro EinwohnerIn und Jahr • auf die Verwendung von Tropenholz, FCKW, H-FCKW und H-FKW zu verzichten und • die indianischen PartnernInnen im Amazonasgebiet bei ihren Bemühungen um den Erhalt des Regenwaldes zu unterstützen. www.klimabuendnis.at Das Bodenbündnis in Niederösterreich: Jährlich verschwinden weltweit geschätzte 25 Milliarden Tonnen fruchtbarer Boden. Die Hauptgründe: Erosion und Verbauung. Neben dem direkten Verlust von landwirtschaftlicher Produktionsfläche ist eine qualitative Verschlechterung der Böden durch Verdichtung, Humusabbau, Schadstoffanreicherung und Versalzung durch die künstliche Bewässerung zu beobachten. Das Land NÖ ist 2003 dem „Bodenbündnis Europäischer Städte und Gemeinden“ beigetreten. Niederösterreich bekennt sich damit zu einem verstärkten Schutz der Böden als Nahrungsgrundlage der Zukunft und will in den nächsten Jahren den Flächenverbrauch senken, ein System zur Bodenüberwachung einrichten und Öffentlichkeitsarbeit für einen nachhaltigen Umgang mit Böden verstärken. Bodenschutz ist übrigens auch Klimaschutz: Im Humus von Böden wird Kohlenstoff gespeichert. Gesunde, humusreiche Böden binden enorme Mengen an Kohlenstoff und sind damit bedeutende Ausgleichskörper im globalen Kohlendioxid-Haushalt. www.bodenbuendnis.at 12 So schmeckt Niederösterreich - Kulinarischer Klimaschutz in der Gemeinde Kriterien und Maßnahmenvorschläge für eine klimafreundliche Lebensmittelbeschaffung in Gemeinden 1. Kindergarten und Schule Essen wirkt! Besonders auf Kinder und Jugendliche. Wer in Kindergarten und Schule konzentriert arbeiten und Leistung erbringen will, braucht eine gute, bedarfsgerechte Verpflegung. Eine gesunde Ernährung ist entscheidend für die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Gesundheitsstatistiken zeigen allerdings: Mit Ernährung assoziierte Krankheiten manifestieren sich zunehmend bereits im Schulalter. Die Zahlen der von Übergewicht und Alters-Diabetes betroffenen Kinder sind alarmierend. Bis zu ein Viertel der SchülerInnen kommt ohne Frühstück in die Schule, bis zu 40 % der Kinder essen kaum Obst oder Gemüse. Süßigkeiten, die immer gleichen Wurstsemmeln, fette Snacks und zuckersüße Limonaden sind kein Ersatz für eine gesunde Jause. Sie spenden zwar kurzfristig Energie, machen aber schnell wieder müde: eine Berg- und Talfahrt mit besonders vielen Kalorien! „Gelegenheit macht Diebe“ Was Kinder und Jugendliche essen, hängt nicht nur von Gewohnheiten, sondern sehr stark vom konkreten Angebot und von der Präsentation der Lebensmittel ab. Kindergärten und Schulen können somit sehr viel dazu beitragen, die Ernährungssituation zu verbessern: • durch ein attraktives Verpflegungsangebot mit hochwertigen Komponenten: Trinkinseln, Pausenbuffet, Mittagsverpflegung • durch die Zeitgestaltung: Ist in den Pausen genügend Zeit zum Klo gehen, toben und essen? • durch ansprechende Präsentation: Die Augen essen mit! Gerade bei der Jause wird gerne auf Aussehen und Ambiente beim Essen vergessen. • Schule als Werbefläche: Lebensmittelkonzerne unterhalten - keineswegs nur uneigennützig - Sponsoringverträge mit Schulen. Achten Sie darauf, wofür in der Schule geworben wird. 13 1.1. Arbeitsblatt: Checkliste Jause/Schulbuffet 1.1.1. Erhebung der IST-Situation • Ist die Gemeinde Trägerin von Kindergärten und Schulen? • Wird in den Kindergärten und/oder Schulen ein Jausenbuffet angeboten? • Wer organisiert/betreibt das Jausenbuffet? • Wer bestimmt sonst noch über das Angebot im Buffet? • Was wird für die Jause angeboten? 1.1.2. Allgemeine Anforderungen • Es gelten die Bestimmungen der Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV) 1.1.3. Buffet-Check Notieren Sie im folgenden Raster das derzeitige Angebot am Buffet und bewerten Sie es anhand der 5 Kriterien: regional/ saisonal, biologisch, abfallarm, fair, gesund nach folgendem Schema: + Kriterium ist erfüllt o weiß nicht/ halb-halb - Kriterium ist nicht erfüllt L1 CHECKLISTE Jause/Schulbuffet Angebot Bewertungs-Raster für derzeitiges Angebot Empfehlung beispielhaft Bemerkung/Bezugsquellen Brot & Gebäck ............................ ............................ ............................ Mind. zu 50% Vollkornbrote und –weckerl Belag: Wurst, Käse, Gemüse, Aufstriche Vollkornmehlspeisen Örtl. Bäckerei DirektvermarkterIn (www.abhof.info) Biologische Produkte bevorzugen (www.bio-austria.at) Getreideprodukte ............................ ............................ ............................ Müsli oder Frischkornbrei mit Früchten Hirsespeise mit Obst Nudelsalat Vollkorn-Pizzaschnitten Polenta-Pizzaschnitten DirektvermarkterIn Lebensmitteleinzelhandel kompostierbare Becher (www.abfallverband.at) Biologische Produkte bevorzugen Obst ............................ ............................ ............................ Obst der Saison Obstsalat Obst-Gemüse-Rohkost DirektvermarkterIn Biokistl/Gemüsekistl Lebensmitteleinzelhandel Biologische Produkte bevorzugen regional/ biologisch abfallarm saisonal 14 fair gesund Angebot Bewertungs-Raster für derzeit. Angebot Empfehlung beispielhaft Bemerkung/Bezugsquellen Gemüse/ Erdäpfel ............................ ............................ ............................ Gemüse als Brotbelag, Salatvariationen, Knabberei ev. warme Suppe oder Eintopf ev. gefüllte Erdäpfel DirektvermarkterIn Biokistl/ Gemüsekistl Lebensmitteleinzelhandel Biologische Produkte bevorzugen Milch/ Milchprodukte ............................ ............................ ............................ Milch/ Kakao, Jogurt/ Molkegetränke / Buttermilch Jogurt ev. mit Früchten Topfencremes mit Früchten Pudding Schulmilch (Info: LLK NÖ, Ing. Weber, [email protected]) DirektvermarkterIn Lebensmitteleinzelhandel Molkerei Biologische Produkte bevorzugen Knabberei ............................ ............................ ............................ Geröstete Kerne/ Nüsse Popcorn, Vollkorncrackers Studentenfutter Trockenobst Müsliriegel Schokoriegel DirektvermarkterIn Lebensmitteleinzelhandel Schokoriegel, Trockenobst und Nüsse aus fairem Handel (www. fairtrade.at, www.weltlaeden.at) Biologische Produkte bevorzugen Getränke ............................ ............................ ............................ Leitungswasser Früchte-, Kräutertee Fruchtsäfte – gespritzt Gemüsesäfte Keine Dosen! Mehrweggebinde Siehe auch Seite 21: “Trinkinseln” Biologische Produkte bevorzugen regional/ biologisch abfallarm saisonal fair gesund Sonstiges ............................ ............................ In den Warenkorb eines Kindergarten- oder Schulbuffets passen nicht: … stark zuckerhältige oder Light-Getränke (Limonaden, Dicksaft) … koffeinhaltige Getränke (Energiedrinks, Colagetränke,..) … Rohmilchprodukte … stark zuckerhältige Speisen 1.1.4. Auswertung/ Nächste Schritte • Sie konnten alle oder die meisten Kriterien mit + bewerten? Beim Buffet werden bereits die wesentlichen Kriterien einer gesunden und klimafreundlichen Lebensmittelbeschaffung berücksichtigt. Sie können sich zu Ihrem Buffetbetrieb gratulieren. • Sie konnten weniger als die Hälfte der Kriterien mit + bewerten? Empfehlenswert ist die Überarbeitung der Leistungsbeschreibung für die Buffetbetreibung. Setzen Sie gemeinsam mit allen wesentlichen Beteiligten (Direktion/ Leitung, Kindergärten- und Lehrpersonal, SchulwartIn, Eltern- und SchülervertreterInnen, SchulmedizinerIn, BuffetbetreiberIn,...) ein Verpflegungsziel und verwirklichen Sie es Schritt für Schritt. Nehmen Sie die Beratungs- und Betreuungsangebote wahr. Eine Moderation von außen erleichtert es, die verschiedenen Interessen unter einen Hut zu bringen. Adressen von Ansprechstellen sowie Informationen und Bezugsquellen finden Sie auf Seite 34. 15 1.2. Arbeitsblatt: Checkliste Mittagsverpflegung 1.2.1. Erhebung der IST-Situation • Ist die Gemeinde Trägerin von Kindergärten und Schulen mit Nachmittagsbetreuung, von Horten oder von Ganztagsschulen? • Wird den Kindern und Jugendlichen ein Mittagessen angeboten? • Wie ist die Mittagsverpflegung organisiert? • Wer bestimmt derzeit das Angebot? • Was wird angeboten? 1.2.2. Allgemeine Anforderungen • Richtlinien für einen ernährungsphysiologisch ausgewogenen Wochenspeiseplan für Kinder und Jugendliche: 1 x Fleischgericht 1 x vegetarisches Gericht 1 x Fleischmischgericht (Auflauf, Eintopf,..) bis zu 1 x Fischgericht 1 x Lieblings-Speise der Woche (ein Wunschgericht – süß oder pikant, jede Woche liefert eine andere Klasse/Gruppe den Vorschlag) dazu mind. 3 x Salat und 3 x Obst oder Obstdessert als Nachspeise Quelle: “Bremer Checkliste”, www.dge.de, abgewandelt • Zusätzlich zu beachten: …Jede Mittagsmahlzeit enthält mindestens eine frische Komponente in Form von Obst, Salat oder Gemüse. …Zu jedem Mittagessen wird ein Getränk gereicht (Leitungswasser, Tee). …Zum Backen und Braten bevorzugt Rapsöl oder Olivenöl verwenden. Gehärtete Fette vermeiden. …Für Salate kaltgepresste Pflanzenöle verwenden. …Frittierte Speisen selten anbieten. …Warmhalte- bzw. Standzeiten so kurz wie möglich halten (günstig: rd. 30 min, keinesfalls länger als 3 Stunden!). Die Temperatur darf nicht unter 75°C fallen. Ein Temperaturabfall auf 70°C ist in der letzten Stunde der Heißhaltezeit tolerabel. …Die Esskultur von SchülerInnen aus anderen Kulturen ist zu berücksichtigen (ev. Gerichte aus anderen Kulturen in den Speiseplan aufnehmen) • Es gelten die Bestimmungen der Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV), die „Gute Hygienepraxis“ und die „Hygiene-Leitlinie für Großküchen, Küchen des Gesundheitswesens u. Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung“ 1.2.3. Mittagessen-Check Bewerten Sie im folgenden Raster das derzeitige Mittags-Angebot anhand der 5 Kriterien: regional/ saisonal, biologisch, abfallarm, fair, gesund nach folgendem Schema: + Kriterium ist erfüllt o weiß nicht/ halb-halb - Kriterium ist nicht erfüllt 16 L2 CHECKLISTE Mittagsverpflegung Angebot Bewertungs-Raster für derzeitiges Angebot regional/ biologisch abfallarm saisonal Speiseplan fair Empfehlung beispielhaft Bemerkung/Bezugsquellen “Richtlinien” für einen ernährungsphysiologisch ausgewogenen Speiseplan siehe Pt. 2. “Allgemeine Anforderungen” Bewerten Sie die derzeitigen Speisepläne im Feld “gesund” nach diesen “Richtlinien” für einen ausgewogenen Speiseplan gesund Fleisch/ Geflügel/ Fleischwaren Örtliche Fleischerei DirektvermarkterIn Lebensmitteleinzelhandel/ Großhandel Biologische Produkte bevorzugen Obst Obst der Saison Trockenobst Südfrüchte aus fairem Handel DirektvermarkterIn Lebensmitteleinzel- /Großhandel Biologische Produkte bevorzugen Gemüse/ Erdäpfel Gemüse der Saison; bevorzugt Frischgemüse, max. 25% Tiefkühlgemüse frische Kräuter DirektvermarkterIn Lebensmitteleinzel- /Großhandel Biologische Produkte bevorzugen Milch/ Milchprodukte Keine Rohmilchprodukte DirektvermarkterIn Lebensmitteleinzel- /Großhandel Molkerei Biologische Produkte bevorzugen Fisch Heimische Fische Lebensmitteleinzelhandel/ Großhandel Biofisch bevorzugen (www.biofisch.at) Liste stark gefährdeter Fischarten: www.greenpeace.at bestandsschonend gefangener Meeresfisch (http://de.msc.org) delfinschonend gefangener Thunfisch (www.delphinschutz. org/thunmarken.html) Meeresfische nur aus nicht gefährdeten Beständen (60 – 70% der weltweiten Fischbestände in den Meeren gelten als überfischt bzw. gefährdet) Eier Eier aus Freilandhaltung DirektvermarkterIn Lebensmitteleinzel- /Großhandel Biologische Eier bevorzugen Mehle, Grieße, Nudeln, Getreide, Brot & Gebäck Mind. zu 50% Vollkornanteil DirektvermarkterIn Lebensmitteleinzel- /Großhandel Örtliche Bäckerei Getränke Leitungswasser Tee Heimische Obstsäfte gespritzt DirektvermarkterIn Lebensmitteleinzel- /Großhandel Mehrweggebinde Siehe auch Seite 21: „Trinkinseln” Biologische Produkte bevorzugen Sonstiges 17 1.2.4. Auswertung/ Nächste Schritte • Sie konnten alle oder die meisten Kriterien mit + bewerten? Bei der Mittagsverpflegung werden bereits die wesentlichen Kriterien einer klimafreundlichen Lebensmittelbeschaffung berücksichtigt. Sie können sich zu Ihrem/-r EssensanbieterIn bzw. LieferantenIn gratulieren. • Sie konnten weniger als die Hälfte der Kriterien mit + bewerten? Empfohlen wird die Überarbeitung der Leistungsbeschreibung für den/die AnbieterIn! Setzen Sie gemeinsam mit allen Beteiligten: Schul- bzw. KindergartenträgerIn, Verwaltung, Direktion/ Leitung, SchulwartIn, Eltern- und SchülervertreterInnen, Lehr-, Kindergaren-, Hort- und Küchenpersonal, BuffetbetreiberIn,… ein Verpflegungsziel und verwirklichen Sie dieses Schritt für Schritt. Nehmen Sie unabhängige Beratungs- und Betreuungsangebote wahr. So erhalten Sie frühzeitig eine Einschätzung zu Realisierbarkeit und Wirtschaftlichkeit Ihrer Ziele. Eine Moderation von außen erleichtert es, die verschiedenen Interessen unter einen Hut zu bringen. Adressen von Ansprechstellen finden Sie auf Seite 34. Notizen 18 1.3. Arbeitsblatt: Checkliste Neueinrichtung einer Mittagsverpflegung Kindergärten und Schulen, die ein Mittagessen anbieten möchten, haben viele Möglichkeiten. Die Bandbreite reicht vom kleinen warmen Snack des/der Buffetbetreibers/-in bis zur mehrgängigen Mahlzeit. Ob die Speisen im Kindergarten oder der Schule frisch gekocht, fix und fertig von einem Gasthaus, einer Großküche oder einem Catering-Service geliefert werden, richtet sich nach den Vorlieben, den räumlichen und den finanziellen Möglichkeiten. In jedem Fall ist ein geeigneter Speiseraum in Kindergarten oder Schule notwendig. In manchen Fällen werden die Schulkinder vielleicht auch außerhalb des Schulgebäudes – z. B. in einem nahen Wirtshaus oder einer Kantine, in dem auch kindgerechte Speisen angeboten werden – essen können. Mögliche Varianten: • Frisch gekocht – tägliche Zubereitung des Mittagessens vor Ort im Kindergarten oder der Schule • Frisch Gekochtes wird zugliefert von einem nahen Gasthaus, einem Catering, einer Großküche,.. Einzelne frische Zutaten wie Salate, Obst- oder Topfenspeisen können – so die räumlichen Möglichkeiten vorhanden sind, im Kindergarten oder der Schule vorbereitet werden. • Gekühlte (oder tiefgekühlte) Speisen werden angeliefert und vor Ort erwärmt/regeneriert • Mischsysteme Vor der Einführung einer Mittagsverpflegung sind viele wichtige Fragen zu klären. Regen Sie eine Projektgruppe mit allen wesentlichen Beteiligten an: Direktion/Leitung, Lehrpersonal, SchulwartIn, Eltern- und SchülervertreterInnen, SchulmedizinerIn, BuffetbetreiberIn,.... 1.3.1. Fragen, die vorab zu klären sind: • Wieviele Mittags-Tischgäste werden erwartet? • Welche Erwartungen und Wünsche haben alle Beteiligten ans Essen bezüglich Qualitätsstandards, Speisenangebot,…? Nützlich ist, gemeinsam ein “Leistungsverzeichnis“ für ein ausgewogenes und bezahlbares Mittagessen festzulegen. • Wie groß müssen Speiseraum und Küche sein? • Welche Möglichkeiten der Verpflegung vor Ort gibt es? 1.3.2. Danach • Anbote anhand des entwickelten Leistungsverzeichnisses einholen • Gesetzliche Rahmenbedingungen beachten – mit der Lebensmittelbehörde abstimmen • Entscheidung für ein Verpflegssystem 19 Qualitätsstandards und Leistungsverzeichnis für EssensanbieterInnen/ LieferantInnen Textbausteine (Vorschläge): Folgende Textbausteine können Sie für Ihr Leistungsverzeichnis übernehmen Basis für das Speisenangebot sind die “Richtlinien” für einen ernährungsphysiologisch ausgewogenen Speiseplan siehe Pt. 1.2.2. “Allgemeine Anforderungen” (Seite 16) • Das tägliche Menü besteht aus 2 (oder 3) Gängen (Vorspeise/Suppe und Hauptgericht, Hauptgericht und Dessert) • Kriterien für eine klima- und umweltgerechte Verpflegung sind einzuhalten Relevante Punkte: • Definieren Sie den Anteil an Lebensmitteln aus biologischer Landwirtschaft • z.B. „mindestens 30% vom geldwertigen Anteil am gesamten Wareneinkauf für das Mittagessen muss aus biologi- scher Landwirtschaft stammen” oder einzelne Komponenten müssen aus biologischer Landwirtschaft stammen (z.B. sämtliche Frischkartoffeln, sämtliche Milchprodukte, Rindfleisch,… werden ausschließlich in Bio-Qualität eingesetzt) • Beim Speiseplan soll bevorzugt auf saisonale Besonderheiten Rücksicht genommen werden. Obst, Gemüse und Salatangebot werden saisonal und regional ausgewählt und bevorzugt als Frischware eingesetzt. Tiefkühlprodukte werden nur ersatzweise (max. 25% des Gemüses ) angeboten • Bei Südfrüchten, Kakao etc. Bevorzugung von Produkten, die mit Gütesiegel aus fairem Handel ausgezeichnet sind • Einzeln verpackte Fertigdesserts werden nicht angeboten • Fertigprodukte werden nicht/ nur in Ausnahmefällen (Häufigkeit zu definieren) angeboten • Der Lieferzeitpunkt von…Uhr ist einzuhalten • Die Warmhaltezeit soll eine Stunde nicht überschreiten • Regelmäßige Besprechungen (z.B. alle 4 Wochen) mit… sind durchzuführen • Alle rechtlichen Vorschriften (Lebensmittelhygiene-Verordnung, Kennzeichnungsvorschriften,..) sind einzuhalten Zur Absicherung empfiehlt es sich, vorab mit der Lebensmittelbehörde Kontakt aufzunehmen • Setzen Sie gemeinsam mit allen Beteiligten: Schul- bzw. Kinder gartenträgerIn, Verwaltung, Direktion/ Leitung, SchulwartIn, Eltern- und SchülervertreterInnen, Lehr-, Kindergarten-, Hort und Küchenpersonal, Catering, WirtIn,... ein Verpflegungsziel fest und verwirklichen Sie dieses Schritt für Schritt. • Nehmen Sie unabhängige Beratungs- und Betreuungsangebote wahr! So erhalten Sie frühzeitig eine Einschätzung zu Realisierbar keit und Wirtschaftlichkeit Ihrer Ziele. Eine Moderation von außen erleichtert es, die verschiedenen Interessen unter einen Hut zu bringen. Adressen von Ansprechstellen finden Sie auf Seite 34. 20 1.4. Arbeitsblatt: Checkliste Trinkinsel Viele Kinder und Jugendliche trinken zu wenig. Nur wer genügend und regelmäßig trinkt, bleibt körperlich fit und geistig leistungsfähig. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass SchülerInnen nach einer Durstphase – zum Beispiel nach dem Turnen – neue Lerninhalte nicht mehr so gut aufnehmen. Sie zeigen Defizite im Kurzzeitgedächtnis und verarbeiten weniger Informationen als unter normalen Bedingungen. Gewöhnung an regelmäßiges Trinken auch in der Schule ist hier besonders wichtig. Eine Möglichkeit dazu ist ein stets verfügbares Getränkeangebot. Je leichter verfügbar das Getränk ist, desto häufiger wird getrunken. Getränke nicht aus dem Klassenzimmer verbannen! 1.4.1. Erhebung der IST-Situation • Ist die Gemeinde Trägerin von Kindergärten und Schulen? • Werden in den Kindergärten und/oder Schulen Getränke angeboten? • Welche Getränke werden angeboten? • Wer organisiert/betreibt die “Trinkinseln”? • Wer bestimmt über das Angebot an Getränken? 1.4.2. Allgemeine Anforderungen • Es gelten die Bestimmungen der Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV) 1.4.3. Getränke-Check Notieren Sie im folgenden Raster das derzeitige Angebot an Getränken und bewerten Sie es anhand der 5 Kriterien: regional/ saisonal, biologisch, abfallarm, fair, gesund nach folgendem Schema: + Kriterium ist erfüllt o weiß nicht/ halb-halb - Kriterium ist nicht erfüllt L3 CHECKLISTE Trinkinsel Angebot Bewertungs-Raster für derzeitiges Angebot regional/ biologisch abfallarm saisonal Tee ............................ ............................ ............................ fair Empfehlung beispielhaft Bemerkung/Bezugsquellen Früchte-, Kräuter- oder Gewürztees • in Thermoskannen • im Heißgetränkedispenser DirektvermarkterIn Lebensmitteleinzel- /Großhandel Geräte: Gastronomiebedarf-Fachhandel “Der NÖ Mehrwegbecher” (www.abfallverband.at) Biologische Produkte bevorzugen gesund 21 Angebot Bewertungs-Raster für derzeit. Angebot regional/ biologisch abfallarm saisonal Wasser ............................ ............................ ............................ fair Empfehlung beispielhaft Bemerkung/Bezugsquellen Leitungswasser • Wasserleitung im Klassen-/ Gruppenraum • Wasserleitung bzw. Wasserspender am Gang/ in der Aula • Frisch, kostenlos, kein Abfall Überprüfen Sie den baulichen und hygienischen Zustand der Toiletten – wenn das Klo “unschön” ist, verkneifen sich Kinder oft das Trinken. Bei “Wasserspendern” auf Müllaufkommen (Becher) und Hygiene (Verkeimung) achten. Manche Wasserspender haben direkten Trinkwasseranschluss. (kein Transportaufkommen für Wasserbehälter) “Der NÖ Mehrwegbecher” (www.abfallverband.at) gesund Mineralwasser • Wasser von möglichst regionalen Abfüllern • Mehrwegflaschen bevorzugen Getränkeautomaten ............................ ............................ ............................ Kaltgetränkeautomaten Mineralwasser Fruchtsaft gespritzt Milchmixgetränke Vermeiden: • stark zuckerhältige Getränke (Limonaden, Eistee,..), • koffeinhaltige Getränke (Energiedrinks, Colagetränke,..) Heißgetränkeautomaten Falls Heißgetränkeautomaten, dann mit fairem, ggf. regionalem Tee-, Kakaoangebot Getränkeautomaten müssen (H)FCKW-frei und für Mehrweggebinde geeignet sein. Heißgetränkeautomaten müssen “mehrwegfähig” sein (z.B. Becherstopp-Taste) Keine Dosen! Bei Flaschen auf Rückgabe/ Wiederbefüllungsmöglichkeit achten. Säfte von reg. DirektvemarkterInnen sind in Automaten möglich – in der Vergabe berücksichtigen. Einzelne DirektvermarkterInnen bieten auch selbst Automaten an. Wenn das Getränk offen im Becher ausgegeben wird, darauf achten, dass wiederverwendbare Becher eingestellt werden können. Kompostierbare Becher bzw “Der NÖ Mehrwegbecher” verwenden (www.abfallverband.at) Heißgetränkeautomaten mit Kakao, Kaffee für Lehrpersonen, höhere Schulen – auf fairen Handel achten (www.fairtrade.at, Liste m. Fairtrade-Automatenaufsteller) Biologische Produkte bevorzugen Getränkedispenser ............................ ............................ ............................ Fruchtsäfte gespritzt oder selbstgemachte „Eis-Tees“ (Fruchtsaft verdünnt mit ungesüßtem Früchtetee) Getränkekühler/ Getränkedispenser Direktvermarktung Geräte: GastronomiebedarfFachhandel “Der NÖ Mehrwegbecher” (www.abfallverband.at) Biologische Produkte bevorzugen Getränke am Buffet ............................ ............................ ............................ Leitungswasser Früchte-, Kräutertee Fruchtsäfte – gespritzt Gemüsesäfte - gespritzt Keine Dosen! Mehrweggebinde Direktvermarktung Lebensmitteleinzel-/ Großhandel Für offene Getränke: “Der NÖ Mehrwegbecher” (www.abfallverband.at) Biologische Produkte bevorzugen Sonstiges ............................ ............................ 22 1.4.4. Auswertung/ Nächste Schritte • Sie konnten alle oder die meisten Kriterien mit + bewerten? Beim Buffet werden bereits die wesentlichen Kriterien einer klimafreundlichen Lebensmittelbeschaffung berücksichtigt. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Getränkeangebot! • Sie konnten weniger als die Hälfte der Kriterien mit + bewerten? Setzen Sie gemeinsam mit allen wesentlichen Beteiligten: Direktion/ Leitung, Kindergarten-, und Lehrpersonal, SchulwartIn, SchulmedizinerIn, Eltern- und SchülervertreterInnen, BuffetbetreiberIn,... ein Ziel und verwirklichen Sie es Schritt für Schritt. • Sie stellten bei der Auswertung fest, dass es kaum Getränkeangebote in der Schule gibt? Überlegen Sie gemeinsam mit allen Beteiligten, wie das Getränkeangebot in Schule und Kindergarten attraktiv gestaltet werden kann. Nehmen Sie die Beratungs- und Betreuungsangebote wahr! Eine Moderation von außen erleichtert es, die verschiedenen Interessen unter einen Hut zu bringen. Adressen von Ansprechstellen sowie Informationen und Bezugsquellen finden Sie auf Seite 34. Notizen 23 1.5. Arbeitsblatt: Fairtrade Points • Der Fairtrade Point (FTP) ist ein mobiler Verkaufs- und Informationsstand für fair gehandelte Produkte, der von Weltläden eigens für Schulen entworfen wurde. • Im Rahmen des Fairtrade Points können auch SchülerInnen die Aufgabe übernehmen, fair Trade Produkte zu verkaufen und damit lernen, wie man selbstständig ein kleines Geschäft führt (Folder in der Mappe). Der faire Handel und die Lebensbedingungen der Partnerorganisationen im Süden werden jungen Menschen näher gebracht. 1.5.1. Wie funktioniert ein Fairtrade Point? • SchülerInnen betreiben in der Schule eigenständig ein Geschäft mit fair gehandelten Produkten. • Sie erhalten vom Weltladen einen Rabatt auf die eingekauften Produkte und können so Geld für die Klassenkassa oder für gemeinsame Aktivitäten einnehmen. • Die Waren aus dem Weltladen kommen auf Kommission, angeboten werden u.a. Fruchtsäfte, Biobananen, Schokoladen, Pralinen, Trockenobst, Nüsse etc. (Produktliste auf www.fairtrade.at). • Das Angebot mit dem/der SchulbuffetbetreiberIn absprechen – nicht Konkurrenz, sondern eine faire Ergänzung ist das Ziel! • In Schulen sollten mind. acht SchülerInnen und zwei Lehrpersonen mitarbeiten. • Standort und Öffnungszeiten abklären – gemeinsam mit allen Beteiligten: Direktion, SchulwartIn, BuffetbetreiberIn, Lehrpersonal, SchülerInnen,.. 1.5.2. Nächste Schritte Informationen und eine genauere Anleitung zum Start eines FAIRTRADE Points ist bei der ARGE Weltläden, Tel: 0650/60 50 100, [email protected]. und bei einigen Weltläden (www.weltlaeden.at) direkt erhältlich. Notizen 24 1.6. Arbeitsblatt: Ausflüge/ Lehrausgänge/ Exkursionen Nicht nur im regulären Kindergarten- und Schulalltag, auch bei Ausflügen kann auf klima-und umweltfreundliche Lebensmittel geachtet werden. Durch geeignete Ausflugsziele kann das Bewusstsein für regionale, ökologische Lebensmittelproduktion bei Kindern, Jugendlichen und PädagogInnen gesteigert werden. 1.6.1. Ausflugs-Check Im folgenden Raster finden Sie Ideen für klima- und umweltgerechte, kulinarische Ausflüge und Lehrausgänge Thema Empfehlung beispielhaft Bemerkung/ Bezugsquellen Jause Jausenbox aus Kunststoff Rezeptvorschläge für die gesunde Jause von daheim gibt’s auf www.rezepte.umweltberatung.at Getränke Getränke in wiederbefüllbaren Sport- bzw. Jausenflaschen Tutgut-Trinkflaschen (www.tutgut.at) Keine Dosen! Keine Einweg-Plastikflaschen Ausflugsziele • Besuch am Biobauernhof • Besuch bei örtlichen/ regionalen DirektvermarkterInnen • Besuch bei Arche Noah auf Schloss Schiltern • Besuch bei örtlichen Bäckereien,… • Besuch bei NÖ Teichwirten, Imkereibetrieben • Bio-Erlebnisbauernhof Tullnerbach Exkursionsbetriebe: www.bio-austria.at www.arche-noah.at www.schuleambauernhof.at www.biofisch.at www.biene.cc www.bioerlebnis.at 1.6.2. Nächste Schritte Der nächste Ausflug kommt bestimmt! Planen Sie eine klima- und umweltfreundliche, kulinarische Exkursion. 25 1.7. Arbeitsblatt: Kindergarten- und Schulfeste Feste gehören zu den Höhepunkten eines Jahres. Was wäre ein rauschendes Fest ohne gutes Essen? Feste sind zudem sehr öffentlichkeitswirksam. Eltern, Großeltern, Geschwister, Lehrkräfte, FreundInnen können hier in gemütlicher Atmosphäre über die Initiative „So schmeckt Niederösterreich – Kulinarischer Klimaschutz in der Gemeinde“ informiert werden und die regionalen Köstlichkeiten genießen. 1.7.1. Erhebung der IST-Situation • Ist die Gemeinde Trägerin von Kindergärten und Schulen? • Werden in den Kindergärten und/oder Schulen Schulfeste veranstaltet? • Wer organisiert das Fest? • Wer bestimmt über die kulinarischen Angebote beim Fest? • Was wird angeboten? 1.7.2. Fest-Check Notieren Sie im folgenden Raster das derzeitige Angebot bei Festen und bewerten Sie es anhand der 5 Kriterien: regional/ saisonal, biologisch, abfallarm, fair, gesund nach folgendem Schema: + Kriterium ist erfüllt o weiß nicht/ halb-halb - Kriterium ist nicht erfüllt CHECKLISTE Kindergarten- und Schulfeste Angebot Bewertungs-Raster für derzeitiges Angebot L4 Empfehlung beispielhaft Bemerkung/Bezugsquellen Brot & Gebäck ............................ ............................ ............................ Mind. Zu 50% Vollkornbrote und –weckerl Dazu: Aufstriche, Käse, Gemüse, etc. Örtl. Bäckerei DirektvermarkterIn Biologische Produkte bevorzugen Snacks/ Speisen ............................ ............................ ............................ Auf vegetarisches Angebot nicht vergessen! Kulinarische Ideen: Nudelsalate Salate Pizzaschnitten Suppen Gefüllte Erdäpfel Maiskolben mit Soße etc. Gegrilltes Direktvermarktung, Lebensmitteleinzelhandel Mehrweggeschirr (ggf. Geschirrmobil mit mobilem Gastro-Geschirrspüler, Info: www. abfallverband.at) Einweggeschirr erzeugt viel Mist und “Fast Food” bzw. Bierzeltatmosphäre. Kompostierbares Geschirr (www. abfallverband.at) Biologische Produkte bevorzugen regional/ biologisch abfallarm saisonal 26 fair gesund Angebot Bewertungs-Raster für derzeitig.Angebot Empfehlung beispielhaft Bemerkung/Bezugsquellen Desserts, Mehlspeisen ............................ ............................ ............................ Fruchtsalate Topfenspeisen Fruchtjogurts Vollkornmehlspeisen Obst DirektvermarkterIn, Lebensmitteleinzelhandel Mehrweggeschirr (Geschirrmobil: www.abfallverband.at) Kompostierbares Geschirr (www.abfallverband.at) Biologische Produkte bevorzugen Südfrüchte aus fairem Handel (www.fairtrade.at, www.weltlaeden.at) Getränke ............................ ............................ ............................ Wasser aus Krügen Fruchtsäfte aus Mehrwegflaschen Kaffee aus fairem Handel DirektvermarkterIn, Lebensmitteleinzel-/Großhandel Keine Dosen! Mehrweggebinde bzw. in Gläser eingeschenkt Mehrweggeschirr (Geschirrmobil: www.abfallverband.at) “Der NÖ Mehrwegbecher” (www.abfallverband.at) Bei Flaschen auf Rückgabe/ Wiederbefüllmöglichkeit achten. Kaffee (www.fairtrade.at) Biologische Produkte bevorzugen Sonstiges ............................ ............................ ............................ Ein Fairtrade Point oder Weltbazar am Schulfest informiert die BesucherInnen über fairen Handel und bessert gleichzeitig die Klassenoder Schulkassa auf, Siehe 1.5. Arbeitsblatt:Fairtrade Points, Seite 24 regional/ biologisch abfallarm saisonal fair gesund 1.7.3. Auswertung/ Nächste Schritte • Sie konnten alle oder die meisten Kriterien mit + bewerten? Bei Ihren Festen werden bereits die wesent lichen Kriterien einer klimafreundlichen Lebensmittelbeschaffung berücksichtigt. Gratulation! • Sie konnten weniger als die Hälfte der Kriterien mit + bewerten? Empfohlen wird, gemeinsam mit allen an der Festorganisation beteiligten Personen zu überdenken, wie das Fest klima- und umwelt freundlicher gestaltet werden kann (Kriterien s.o.). 27 1.8. Arbeitsblatt: Elternsprechtage/ Elternabende In vielen Kindergärten und Schulen ist es üblich, die Eltern bei ihren Kindergärten- oder Schulbesuchen anlässlich Elternabend bzw. Elternsprechtag zu bewirten. Oft bringen Eltern/Lehrpersonal Selbstgemachtes mit. Weisen Sie im Elternbrief auf Ihr klimafreundliches Projekt hin und laden Sie die Eltern ein, beim Selbstgemachten auf regionale, saisonale und biologische Produkte zu achten. 1.8.1. Erhebung der IST-Situation • Ist die Gemeinde Trägerin von Kindergärten und Schulen? • Werden die Eltern bei Veranstaltungen in Kindergärten und/oder Schulen bewirtet? • Wer bestimmt über die kulinarischen Angebote? • Was wird angeboten? 1.8.2. Elternbewirtungs-Check Notieren Sie im folgenden Raster das derzeitige Angebot bei Elternabend oder Elternsprechtag und bewerten Sie es anhand der 5 Kriterien: regional/ saisonal, biologisch, abfallarm, fair, gesund nach folgendem Schema: + Kriterium ist erfüllt o weiß nicht/ halb-halb - Kriterium ist nicht erfüllt L5 CHECKLISTE Elternbewirtung Angebot Bewertungs-Raster für derzeitiges Angebot Empfehlung beispielhaft Bemerkung/Bezugsquellen Brot & Gebäck ............................ ............................ ............................ Mind. Zu 50% Vollkornbrote und –weckerl Dazu: Aufstriche, Käse, Gemüse, etc. Örtl. Bäckerei DirektvermarkterIn Biologische Produkte bevorzugen Snacks/ Speisen ............................ ............................ ............................ Auf vegetarisches Angebot nicht vergessen! DiektvermarkterIn, Lebensmitteleinzelhandel Mehrweggeschirr (bei Bedarf ausleihen, Info: www.abfallverband.at) Kompostierbares Geschirr (www. abfallverband.at) Biologische Produkte bevorzugen regional/ biologisch abfallarm saisonal 28 fair gesund Angebot Bewertungs-Raster für derzeitig.Angebot Empfehlung beispielhaft Bemerkung/Bezugsquellen Desserts, Mehlspeisen ............................ ............................ ............................ Fruchtsalate Topfenspeisen Fruchtjogurts Vollkornmehlspeisen Obst DiektvermarkterIn, Lebensmitteleinzelhandel Mehrweggeschirr (bei Bedarf ausleihen, Info: www.abfallverband.at) Kompostierbares Geschirr (www.abfallverband.at) Südfrüchte aus fairem Handel (www.fairtrade.at, www.weltlaeden.at) Biologische Produkte bevorzugen Getränke ............................ ............................ ............................ Wasser aus Krügen Fruchtsäfte aus Mehrwegflaschen Kaffee aus fairem Handel, auf Milch-Portionsverpackungen verzichten DirektvermarkterIn, Lebensmitteleinzel-/ Großhandel Keine Dosen! “Der NÖ Mehrwegbecher” (www. abfallverband.at) Kaffee (www.fairtrade.at) Biologische Produkte bevorzugen regional/ biologisch abfallarm saisonal fair gesund Sonstiges ............................ ............................ ............................ 1.8.3. Auswertung/ Nächste Schritte • Sie konnten alle oder die meisten Kriterien mit + bewerten? Die Eltern werden bereits weitgehend klimafreundlich verwöhnt. Gratulation! • Sie konnten weniger als die Hälfte der Kriterien mit + bewerten? Empfohlen wird, gemeinsam mit den OrganisatorInnen der Elternbewirtung das Angebot klima- und umweltfreundlicher zu gestalten. 29 1.9. Arbeitsblatt: Checkliste Lehrküche An vielen Schulen lehren engagierte LehrerInnen den SchülerInnen im Kochunterricht Ernährungs- und Verbraucherbildung. Ein wesentlicher Punkt kann und soll dabei sein: Lebensmittelqualität, regionaler, ökologischer Einkauf, fairer Handel. Ziel könnte sein, möglichst mit im Ort/in der Region verfügbaren Lebensmitteln zu kochen. 1.9.1. Erhebung der IST-Situation • Ist die Gemeinde Trägerin von Schulen (ggf. auch Kindergärten) mit Lehrküchen? • Wer organisiert den Einkauf für die Lehrküche? • Ist ein Schulgarten für Kräuter etc. vorhanden? • Was und wo wird üblicherweise gekauft? 1.9.2. Allgemeine Anforderungen • Es gelten die Bestimmungen der Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV) 1.9.3. Lehrküchen-Check Bewerten Sie im folgenden Raster das derzeitige SpeisenAngebot in der Lehrküche anhand der 5 Kriterien: regional/saisonal, biologisch, abfallarm, fair, gesund nach folgendem Schema: + Kriterium ist erfüllt o weiß nicht/ halb-halb - Kriterium ist nicht erfüllt L6 CHECKLISTE Lehrküche Angebot Bewertungs-Raster für derzeitiges Angebot regional/ biologisch abfallarm saisonal Speisenplanung Fleisch/ Geflügel/ Fleischwaren 30 fair Empfehlung Beispielhaft Bemerkung/Bezugsquellen Nicht auf vegetarische Speisen vergessen. Einkaufsliste erstellen. Die SchülerInnen überlegen/recherchieren wo und wie in der Gemeinde regionale, biologische bzw. fair gehandelte und abfallarm verpackte Lebensmittel erhältlich sind. gesund Örtliche Fleischerei, DirektvermarkterIn Lebensmitteleinzel- / Großhandel Biologische Produkte bevorzugen Angebot Bewertungs-Raster für derzeitig.Angebot Empfehlung beispielhaft Bemerkung/Bezugsquellen Obst Obst der Saison Südfrüchte aus fairem Handel DirektvermarkterIn Biokistl/Gemüsekistl-Lieferdienste Lebensmitteleinzel-/ Großhandel Biologische Produkte bevorzugen Gemüse/ Erdäpfel Gemüse der Saison Bevorzugt Frischgemüse DirektvermarkterIn Biokistl/Gemüsekistl-Lieferdienste Lebensmitteleinzel-/ Großhandel Biologische Produkte bevorzugen Milch/ Milchprodukte Keine Rohmilchprodukte Direktvermarktung Lebensmitteleinzel- /Großhandel Molkerei Biologische Produkte bevorzugen Fisch Heimische Fische Lebensmitteleinzel-, Großhandel Biofisch bevorzugen (www.biofisch.at) Liste stark gefährdeter Fischarten: www.greenpeace.at bestandschonend gefangener Meeresfisch (http://de.msc.org) delfinschonend gefangener Thunfisch (www.delphinschutz. org/thunmarken.html) regional/ biologisch abfallarm saisonal fair gesund Meeresfische nur aus nicht gefährdeten Beständen (60 – 70% der weltweiten Fischbestände in den Meeren gelten als überfischt bzw. gefährdet) Eier Eier aus Freilandhaltung Direktvermarktung Lebensmitteleinzel- /Großhandel Biologische Eier bevorzugen Mehl, Grieß, Nudeln, Getreide, Brot & Gebäck Mind. zu 50% Vollkornanteil DirektvermarkterIn Lebensmitteleinzel- /Großhandel Örtliche Bäckerei Biologische Produkte bevorzugen Getränke Leitungswasser Verdünnte Frucht-/Gemüsesäfte Tee Direktvermarktung Lebensmitteleinzel-/ Großhandel Mehrweggebinde Siehe auch Seite 21: “Trinkinseln” Biologische Produkte bevorzugen Sonstiges 1.9.4. Auswertung/ Nächste Schritte • Sie konnten alle oder die meisten Kriterien mit + bewerten? In der Lehrküche werden bereits die wesentlichen Kriterien einer klima freundlichen Lebensmittelbeschaffung berücksichtigt. Sie können Ihren SchülerInnen und Lehrpersonen gratulieren! • Sie konnten weniger als die Hälfte der Kriterien mit + bewerten? Empfohlen wird die Überabeitung der Speiseplanung bzw. Einkaufsliste. Setzen Sie gemeinsam mit allen Beteiligten – Lehrpersonal- und Schüler vertreterInnen - ein Verpflegungsziel und verwirklichen Sie dieses Schritt für Schritt. 31 1.10. Arbeitsblatt: Checkliste LehrerInnenzimmer/ Konferenzen Lehrkräfte sind Vorbilder – auch beim Essen. Darüberhinaus gilt auch für Erwachsene: Wer konzentriert arbeiten und Leistung erbringen will, braucht eine gute, bedarfsgerechte Verpflegung. 1.10.1. Erhebung der IST-Situation • Ist die Gemeinde Trägerin von Kindergärten und Schulen? • Wer organisiert die Versorgung der Lehrkräfte bei Konferenzen oder im „Schulalltag“? • Was wird angeboten? 1.10.2. LehrerInnenzimmer-Check Notieren Sie im folgenden Raster das derzeitige Angebot im LehrerInnenzimmer bzw. bei Konferenzen und bewerten Sie es anhand der 5 Kriterien: regional/ saisonal, biologisch, abfallarm, fair, gesund nach folgendem Schema: + Kriterium ist erfüllt o weiß nicht/ halb-halb - Kriterium ist nicht erfüllt L7 CHECKLISTE LehrerInnenzimmer Angebot Bewertungs-Raster für derzeitiges Angebot regional/ biologisch abfallarm saisonal Speisen ............................ ............................ ............................ 32 fair Empfehlung Beispielhaft Bemerkung/Bezugsquellen • Obstkorb (für die Pause zwischendurch, hilft bei der Umsetzung von “5 am Tag”) • Gemüseteller mit Dips • Mind. zu 50% Vollkornbrote und –weckerl, Belag: Wurst, Käse, Gemüse, Aufstriche • Nudelsalat, Vollkorn-Pizzaschnitten • Trockenfrüchte und Nüsse • Fruchtsalate • Topfenspeisen • Fruchtjogurts • Vollkornmehlspeisen DirektvermarkterIn Schulbuffet Südfrüchte, Trockenfrüchte und Nüsse, Schokoriegel aus fairem Handel (www.fairtrade.at, www.weltlaeden.at) Biologische Produkte bevorzugen gesund Angebot Bewertungs-Raster für derzeitig.Angebot regional/ biologisch abfallarm saisonal fair Empfehlung beispielhaft Bemerkung/Bezugsquellen • Wasser in Krügen immer am Tisch • Fruchtsäfte oder Mineralwasser aus Mehrwegflaschen • Kaffee, Tee Orangensaft, aus fairem Handel • Auf Milch-Portionsverpackungen verzichten DirektvermarkterIn Lebensmitteleinzel-/Großhandel Keine Dosen! Kaffee aus fairem Handel ist auch bei Kaffeeautomaten möglich (www.fairtrade.at) Biologische Produkte bevorzugen Besonders Menschen in sprechenden Berufen, wie eben Lehrkräfte, sollten viel trinken! gesund Getränke ............................ ............................ ............................ Sonstiges ............................ ............................ ............................ 1.10.3. Auswertung/ Nächste Schritte • Sie konnten alle oder die meisten Kriterien mit + bewerten? Den LehrerInnen steht bereits weitgehend ein klimafreundliches Jausenangebot zur Verfügung. Gratulation! • Sie konnten weniger als die Hälfte der Kriterien mit + bewerten? Empfohlen wird, gemeinsam mit den OrganisatorInnen der Lehrpersonalverpflegung das Angebot klima- und umweltfreundlicher zu gestalten. 33 1.11. Serviceteil Schulen/ Kindergärten Broschüren, Bücher,… Ganz einfach besser essen in der Schule Broschüre im Rahmen der Aktion „Gesünder leben in NÖ – tut gut“, Oktober 2005, für NiederösterreicherInnen kostenlos, Tel.: 02742/ 226 55, www.besser-essen.at, www.umweltberatung.at besser essen im Büro - Tipps für die gesunde Ernährung im stressigen Alltag Broschüre im Rahmen der Aktion „Gesünder leben in NÖ – tut gut“, Juni 2004, für NiederösterreicherInnen kostenlos, Tel.: 02742/ 226 55, www.besser-essen.at, www.umweltberatung.at besser essen – ein ganzes Leben voller Genuss, Tipps für die gesunde Ernährung in der zweiten Lebenshälfte Broschüre im Rahmen der Aktion „Gesünder leben in NÖ – tut gut“, Oktober 2006, für NiederösterreicherInnen kostenlos, Tel.: 02742/ 226 55 oder www.besser-essen.at, www.umweltberatung.at besser trinken. Broschüre im Rahmen der Aktion „Gesünder leben in NÖ – tut gut“, Mai 2004, für NiederösterreicherInnen kostenlos, Tel.: 02742/ 226 55 oder www.besser-essen.at, www.umweltberatung.at Bio-Catering für Feste, Schulen & mehr. Infoblatt zum kostenlosen Download auf www.umweltberatung.at „die neue Umwelt“ für Kinder ››Zuckerzwerg und Vollkornriese‹‹ - Süßigkeiten und gesunde Jause, Getreide und Keimlinge, Gartenbeet und Komposthaufen u.v.m.: Die Koboldkinder haben viele Rätsel, Rezepte, Bastelanleitungen und ein lustiges Brettspiel entworfen. (30 Seiten, Preis nach Menge gestaffelt von EUR 1,50 bis EUR 1,10) Saisonkalender: Welche Früchte und Gemüsesorten haben wann bei uns Saison, wann sind sie lagerbar? Kostenlos erhältlich, "die umweltberatung", Tel.: 027 42/ 718 29, www.umweltberatung.at So gut... was meinem Kind schmeckt Zehetgruber, Rosemarie, AV-Buch, 2005, Bezug: www.av-buch.at, www.tutgut.at Infopakete Ernährung, GIVE-Servicestelle für Gesundheitsbildung, Bezug: www.give.or.at Richtlinie für Buffetbetriebe, Lehrmittelverkaufsstellen, Automaten und Kopiergeräte Zukunftsministerium: RUNDSCHREIBEN Nr. 53/1997 Webtipps: www.oege.at Österreichische Gesellschaft für Ernährung, Kriterien für Pausen- und Mittagsverpflegung in Schulen, Möglichkeit der ÖGE-Zertifizierung 34 www.umweltzeichen.at Umweltzeichen für Schulen - Richtlinie für Schulen und LehrerInnen-Bildungseinrichtungen zum Download www.oekolog.at ÖKOLOG ist das Basis-Programm des Bildungsministeriums zur Bildung für Nachhaltigkeit und Schulentwicklung an österreichischen Schulen. Workshop-, Exkursionsangebote und Elternabende für Kindergärten und Schulen bieten: bioerlebnis norbertinum - www.bioerlebnis.at Betreute Erlebnisprogramme für Kindergärten und Schulen am Bio-Erlebnisbauernhof in Tullnerbach BIO AUSTRIA Niederösterreich - www.bio-austria.at Schul-Workshops mit Biobäuerinnen, Exkursionen zu Biobauernhöfen NÖ Landes-Landwirtschaftskammer, Abteilung „Bildung, Bäuerinnen, Jugend“ A-3100 St. Pölten, Wiener Straße 64 www.lk-noe.at | www.schuleambauernhof.at | www.seminarbaeuerin-noe.at Schul- und Kindergarten-Workshops mit Seminarbäuerinnen, Schule am Bauernhof Südwind-Agentur - www.suedwind-noesued.at | www.suedwind-noewest.at | www.suedwind-agentur.at. Workshops für Kinder und Jugendliche. Themen: Schokolade, Cotton, Banane, Baumwoll-Mode, Fußball oder Kaffee, Orient, Globalisierung oder Welt-Work-Shop Gesundheitsforum Niederösterreich - www. gfnoe.at Projekte, Veranstaltungen, Sommercamps Besondere Angebote von "die umweltberatung": Informationen: "die umweltberatung" NÖ Tel.: 027 42/ 718 29, [email protected], www.umweltberatung.at Herdgeschichten – Ein heißer Topf für Volks- und Sonderschulen Mit diesem Unterrichtsmaterial wollen wir Ihnen Lust machen, mit den Schülerinnen die Themen Ernährung, Garten und Landwirtschaft auf kreative, unkonventionelle Art zu entdecken und zu bearbeiten. Informationen, Unterrichtsbehelfe und spannende Spielanleitungen zum Entdecken der Zusammenhänge zwischen Konsum- und Essverhalten. Der Herdgeschichten-Topf ist durch Förderung des Landes NÖ für Schulen um EUR 140.- erhältlich (Preis für andere Bundesländer EUR 490.-). Bestellung: Tel.: 02742/ 71 829, [email protected] oder unter www.umweltberatung.at 35 Wissen zum Essen Die neue Bildungsmappe zu Ernährung und Umweltschutz richtet sich an LehrerInnen und beinhaltet Arbeitsblätter und viele Ideen für die Arbeit mit 10-14-Jährigen. Das Thema „Ernährungsökologie“ wird leicht verständlich und spannend aufbereitet, eine kulinarische Reise bringt viele Informationen zu verschiedenen Lebensmittelgruppen. Behandelt werden auch Körperwahrnehmung, Esskultur, Snacks und Brainfood, Ausflugs-, Link- und Büchertipps rund um das Thema Ernährung. LehrerInnen von niederösterreichischen Schulen erhalten die Bildungsmappe nach einer Einschulung von "die umweltberatung" kostenlos. Information und Buchung: "die umweltberatung" Kompetenzzentrum für Umweltbildung Tullnerbach, Tel.: 02233/ 576 40, [email protected] • Kreative Workshops in Schulen: Workshop für Volksschulen und für die Unterstufe auf Bestellung bei "die umweltberatung". Workshop für MultiplikatorInnen: Herdgeschichten-Topf: Sehr gut! Der Unterrichtsbehelf für Ernährung und Ökologie wird bei kostenlosen Weiterbildungen vorgestellt. Diverse Workshops und Seminare zu den Themen nachhaltiger Konsum, nachhaltige Ernährung, biologische Landwirtschaft, und vieles mehr. Beratung Schulbuffet und Mittagsverpflegung "die umweltberatung" NÖ, Tel.: 027 42/ 718 29, www.umweltberatung.at Beratung von Schulen bei der Umstellung auf gesunde, biologische Verpflegung in der Schule. www.gutessen.at, Kaiblinger & Zehetgruber OEG – gutessen consulting Betreuung von Schulen: Von der Idee bis zur Umsetzung – Projektbegleitung und Moderation Kaiblinger & Zehetgruber OEG, Schönbrunnerstraße 61/13, 1050 Wien, Tel.: 0664/ 150 84 31 Bezugsquellen www.bio-austria.at/niederoesterreich www.abhof.info/direktvermarkter/ www.landwirtschaftskammer.at/niederoesterreich www.hasenfit.at www.fairtrade.at www.weltladen.at 36 Lebensmittelbehörde www.noe.gv.at/service/GS/GS3/Lebensmittelkontrolle.htm Hier finden Sie die aktuellen Hygienerichtlinien, alle weiteren relevanten Gesetze sowie die Adressen der acht Dienstellen in Niederösterreich, die auch beratend zur Seite stehen. 2. Feste und Veranstaltungen Feste und Events sind die Würze des Jahres. Sie sind ein Rahmen, einander zu treffen, zu reden, zuzuhören, zuzuschauen, mitzumachen und natürlich gemeinsam zu essen. Was wäre ein rauschendes Fest, eine gelungene Veranstaltung ohne Essen und Trinken? Zunehmend ist die kulinarische Verpflegung Teil der Inszenierung, ein eigener Programmpunkt. Die Gemeinde kann in ihrer Rolle als Veranstalterin, Förderin oder genehmigende Behörde eine klima- und umweltfreundliche Gestaltung der Feste unterstützen. Feste sind auch ein Wirtschaftsfaktor. Durch die Verwendung regionaler und biologisch produzierter Produkte bleibt ein Teil der Wertschöpfung in der Region. Feste sind außerdem eine geeignete Plattform, um innovative regionale Produkte zu bewerben. Die Region erlebbar machen Feste und Veranstaltungen sind ein guter Anlass, eine Region kulinarisch vorzustellen und das Ganze mit Genuss zu verbinden! BesucherInnen werden das gelungene Fest, die schöne Feier mit den besonderen landwirtschaftlichen und handwerklich erzeugten Produkten und den außergewöhnlichen Speisen in Erinnerung behalten. „O8/15“ gibt es überall, wahre Spezialitäten gibt es nur bei Ihnen! Dabei liegt oft das Besondere im Einfachen und Bodenständigen. Feste unter dem Motto „So schmeckt Niederösterreich. Kulinarischer Klimaschutz in der Gemeinde“ können auch genutzt werden, Klima- und Umweltschutzaspekte bei den BesucherInnen und in der Öffentlichkeit „genussvoll“ zu verankern. v.l.n.r.: NÖ Umweltlandesrat DI Josef Plank, Petra Nemec - "die umweltberatung", Dr. Kurt Weinberger - Österr. Hagelversicherung Große und kleinere Veranstaltungen Eine Vielzahl an Festen und Veranstaltungen finden in den Gemeinden statt. Je nach Größe und Umfang variiert die kulinarische Versorgung. Jahrmärkte, Kirtage, Stadtteilfeste, Straßenfeste, Zeltfeste, WM-Übertragungen, Sportveranstaltungen, Jugend-Events, Parties, Ferienspiele und andere Kinderfeste, Eröffnungsfeiern, Kultur- und Theaterveranstaltungen, Open-Air-Konzerte, Festspiele, Tagungen, Konferenzen, …. Sauberhafte Feste Die Aktion „Sauberhafte Feste“, initiiert vom Land Niederösterreich und den NÖ Abfallverbänden, hilft Ihnen dabei, Ihre Feste abfallarm und somit umweltfreundlicher zu gestalten. www.sauberhaftefeste.at 37 2.1. Arbeitsblatt: Checkliste Feste und Veranstaltungen Feste im Gemeindegebiet werden von verschiedensten TrägerInnen veranstaltet: Vereine, Kirchen, Betriebe, die öffentliche Hand etc. Beachten Sie die Vorbildwirkung bei gemeindeeigenen Veranstaltungen! 2.1.1. Erhebung der IST-Situation • • • • Werden in der Gemeinde Feste veranstaltet? Welche? Wer organisiert das Fest? Wer ist VeranstalterIn? Wer bestimmt über die kulinarischen Angebote beim Fest? Was wird angeboten? 2.1.2. Allgemeine Anforderungen • Es gelten die Bestimmungen der Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV) • Bei Vergabe des Caterings sind die Rechtsgrundlagen für Vergabeverfahren einzuhalten. 2.1.3. Fest-Check Notieren Sie im folgenden Raster das derzeitige Angebot bei der Großveranstaltung und bewerten Sie es anhand der 5 Kriterien: regional/saisonal, biologisch, abfallarm, fair, gesund nach folgendem Schema: + Kriterium ist erfüllt o weiß nicht/halb-halb - Kriterium ist nicht erfüllt CHECKLISTE Checkliste Feste und Veranstaltungen Angebot Bewertungs-Raster für derzeitiges Angebot regional/ biologisch abfallarm saisonal Speisen ............................ ............................ ............................ 38 fair L8 Empfehlung beispielhaft Bemerkung/Bezugsquellen • regionale und saisonale Lebensmittel bevorzugen • regionale und biologische Spezialitäten hervorheben • Bio-Anteil • Auf vegetarisches Angebot nicht vergessen! Leistungsverzeichnis mit KlimaKriterien fürs Catering Hauptkomponenten der Speisen ausschließlich von örtlichen und regionalen (Bio)AnbieterInnen bzw. aus fairem Handel (www.fairtrade.at, www.weltlaeden.at) Mehrweggeschirr (Geschirrmobil mit mobiler “Waschstraße” Info: www.abfallverband.at) Kompostierbares Geschirr (www.abfallverband.at) Keine Portionsverpackungen für Senf, Butter, Majonäse, Ketchup, Kaffeeobers, Zucker,.. gesund Angebot Bewertungs-Raster für derzeitig.Angebot regional/ biologisch abfallarm saisonal fair Empfehlung beispielhaft Bemerkung/Bezugsquellen Keine Dosen! Mehrweggebinde bzw. in Gläser/ Becher eingeschenkt Leistungsverzeichnis mit KlimaKriterien fürs Catering Getränke ausschließlich von örtlichen und regionalen (Bio)Anbietern Kaffee aus fairem Handel (www.fairtrade.at, www.weltlaeden.at) Bei Flaschen auf Rückgabe/ Wiederbefüllungsmöglichkeit achten. Geschirrmobil: (www.abfallverband.at) Getränkefirmen bieten z.T. den Verleih von Spülgeräten und Geschirr an. “Der NÖ Mehrwegbecher” (www.abfallverband.at) Verwendung von waschbaren Trinkbechern (z.B. NÖ Mehrwegbecher), wo Gläser aufgrund der Verletzungsgefahr nicht eingesetzt werden dürfen. Pfandsystem um Rückgabe sicherzustellen. gesund Getränke ............................ ............................ ............................ Sonstiges ............................ ............................ ............................ In die Genehmigung von Veranstaltungen auf öffentlichen Plätzen und Straßen bzw. in Vereinsförderungen ggf. den Passus aufnehmen, dass die Veranstaltung nur genehmigt wird, wenn der Veranstalter bestimmte “Klima-Kriterien” einhält. 2.1.4. Auswertung/ Nächste Schritte • Sie konnten alle oder die meisten Kriterien mit + bewerten? Bei Ihren Festen werden bereits die wesentlichen Kriterien einer klimafreundlichen Lebensmittelbeschaffung berücksichtigt. Gratulation! • Sie konnten weniger als die Hälfte der Kriterien mit + bewerten? Empfohlen wird, gemeinsam mit allen an der Organisation des Festes Beteiligten die Beschaffung und Versorgung beim Fest zu überdenken und klima- und umweltfreundliche Alternativen zu wählen bzw. ein entsprechendes Leistungsverzeichnis für Catering-Services zu erstellen (Kriterien s.o.). 39 2.2. Serviceteil Feste/ Veranstaltungen Broschüren, Bücher,… Leitfaden zur umweltgerechten Organisation von Veranstaltungen Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Wien, 2005 Die Broschüre gibt einen Überblick über die wesentlichen Kriterien für “Greening Events” und kann kostenlos im Lebensministerium bestellt werden, [email protected] Webtipps: www.greening-events.at eine Homepage des Lebensministeriums: “Twenty steps to greening events” und der “Leitfaden zur umweltgerechten Organisation von Veranstaltungen” als pdf zum Download www.umweltzeichen.at Leitlinien zur Ökologisierung des öffentlichen Beschaffungswesens zum Download Zitat B.2.6. Küche und Kantine (Catering) Allgemeine Anforderungen: • Getränkeautomaten müssen mit Mehrwegflaschen und bei Heißgetränkeautomaten mit Mehrwegbechern und einer Bechersperrtaste ausgestattet sein. • Bei der Ausschreibung von Catering-Dienstleistungen ist festzulegen, dass nur Mehrweggebinde und Mehrweggeschirr zu verwenden sind. • Bei Essenszustellungen ist die Bereitstellung von Mehrwegbehältnissen zu verlangen. • Die Betriebsküche soll - Lebensmittel aus biologischem Landbau anbieten und möglichst in der Zubereitung der Speisen verwenden, - auch ein vegetarisches Gericht anbieten, - keine Tiefkühleinzelportionen verwenden, - keine Portionsverpackungen verwenden, - kein Einweggeschirr verwenden, - energiesparende Küchengeräte verwenden, - Mülltrennung durchführen, insbesondere auch Altspeiseöle und –fette gesondert erfassen und einem befugten Abfallsammler übergeben. www.natuerlichwien.at/wenigermist/umweltfreundlicheevents Infos zur Ökologisierung von Veranstaltungen als PDF zum Download Bezugsquellen www.bio-austria.at/niederoesterreich www.abhof.info/direktvermarkter/ www.landwirtschaftskammer.at/niederoesterreich www.fairtrade.at www.weltladen.at 40 Lebensmittelbehörde www.noe.gv.at/service/GS/GS3/Lebensmittelkontrolle.htm Hier finden Sie die aktuellen Hygienerichtlinien, alle weiteren relevanten Gesetze sowie die Adressen der acht Dienstellen in Niederösterreich, die auch beratend zur Seite stehen. 3. Betriebsverpflegung: Buffet, Cafeteria & Kantine Vollzeitbeschäftigte ArbeiterInnen und Angestellte sind an einem Arbeitstag ca. 10 Stunden nicht daheim. Ein bis zwei Mahlzeiten (Jause, Mittagessen) werden also außer Haus, am Arbeitsplatz eingenommen. Fazit: Wer während der Arbeitszeit nicht gut isst, isst wahrscheinlich insgesamt nicht gut. Denn mögliche Ernährungsmängel sind am Abend kaum mehr auszugleichen. Über die Erhaltung der körperlichen Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten hinaus hat das gemeinsame Essen und Trinken in der Mittags- oder Jausenpause auch eine kommunikative und soziale Funktion und trägt damit zum psychischen Wohlbefinden der Beschäftigten bei. Eine funktionierende Betriebsverpflegung trägt maßgeblich zu einer positiven Unternehmenskultur bei und hilft, die Arbeitszufriedenheit zu steigern. Je nach Betriebsgröße, Branche und Standort variiert die gängige Betriebsverpflegung: • Betriebsrestaurant/ Kantine • Catering von Großküche/ Gasthaus • Cafeteria • Buffet/ Kiosk • Mobile Jause (Servierwagen) • Verpflegungsautomaten • Getränkeautomaten Gemeinden haben die Möglichkeit, eine klima- und umweltgerechte Beschaffung im eigenen “Betrieb” für die Verpflegung der Gemeindebeschäftigten durchzuführen. Darüber hinaus können sie Betriebe, die im Gemeindegebiet angesiedelt sind, dazu motivieren und sie bei der Optimierung der Betriebsverpflegung auch aktiv unterstützen. 41 3.1. Arbeitsblatt: Checkliste Betriebsrestaurant/ Kantine 3.1.1. Erhebung der IST-Situation • • • • • Betreibt die Gemeinde selbst für ihre Beschäftigten eine Kantine? Sind im Gemeindegebiet Betriebe angesiedelt, die ein Betriebsrestaurant bzw. eine Kantine betreiben? Wird die Küche in Eigenregie geführt oder ist sie an eine/n externe/n BetreiberIn vergeben? Wer bestimmt derzeit das Angebot? Was wird angeboten? 3.1.2. Allgemeine Anforderungen • • Es gelten die Bestimmungen der Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV), die „Gute Hygienepraxis“ und die Hygiene-Leitlinie für Großküchen, Küchen des Gesundheitswesens und Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung Die Esskultur von Beschäftigen aus anderen Kulturen wird im Speisenangebot berücksichtigt. 3.1.3. Kantinen-Check Bewerten Sie im folgenden Raster das derzeitige Kantinen-Angebot anhand der 5 Kriterien: regional/ saisonal, biologisch, abfallarm, fair, gesund nach folgendem Schema: + Kriterium ist erfüllt o weiß nicht/halb-halb - Kriterium ist nicht erfüllt CHECKLISTE Checkliste Betriebsrestaurant/ Kantine Angebot Bewertungs-Raster für derzeitiges Angebot regional/ biologisch abfallarm saisonal Speiseplan fair Empfehlung beispielhaft Bemerkung/Bezugsquellen • Jede Mittagsmahlzeit enthält mindestens eine frische Komponente in Form von Obst, Salat oder Gemüse. • Vegetarische Speisen immer zur Wahl • Wenig Frittiertes (maximal 2 x/ Monat) • Fleischanteil reduziert zugunsten von Getreide und Gemüse Bewerten Sie die derzeitigen Speisepläne im Feld “gesund” nach diesen “Richtlinien” für einen ausgewogenen Speiseplan gesund Fleisch/ Geflügel/ Fleischwaren Obst 42 L9 Örtliche Fleischerei Lebensmitteleinzel-/ Großhandel Biologische Produkte bevorzugen Obst der Saison Südfrüchte aus fairem Handel DirektvermarkterIn Lebensmitteleinzel-/ Großhandel Biologische Produkte bevorzugen Angebot Bewertungs-Raster für derzeitig.Angebot Empfehlung beispielhaft Bemerkung/Bezugsquellen Gemüse/ Erdäpfel Gemüse der Saison Bevorzugt Frischgemüse, max. 25 % Tiefkühlgemüse DirektvermarkterIn Lebensmitteleinzel-/ Großhandel Biologische Produkte bevorzugen Milch/ Milchprodukte Keine Rohmilchprodukte Direktvermarktung Lebensmitteleinzel-/ Großhandel Molkerei Biologische Produkte bevorzugen Fisch Heimische Fische Meeresfisch (http://de.msc.org) delfinschonend gefangener Thunfisch (www.delphinschutz.org/thunmarken.html) regional/ biologisch abfallarm saisonal fair gesund Meeresfische nur aus nicht gefährdeten Beständen (60 – 70% der weltweiten Fischbestände in den Meeren gelten als überfischt bzw. gefährdet) Eier Eier aus Freilandhaltung Direktvermarktung Lebensmitteleinzel-/ Großhandel Biologische Eier bevorzugen Mehle, Grieße, Nudeln, Getreide, Brot & Gebäck Mind. zu 50% Vollkornanteil Direktvermarktung Lebensmitteleinzel-/ Großhandel Örtliche Bäckerei Biologische Produkte bevorzugen Getränke Leitungswasser Mineralwasser oder Fruchtsäfte (gespritzt) aus der Region in Mehrweggebinden Tee DirektvermarkterIn Lebensmitteleinzel-/ Großhandel Mehrweggebinde Biologische Produkte bevorzugen 3.1.4. Auswertung/ Nächste Schritte • Sie konnten alle oder die meisten Kriterien mit + bewerten? Im Betriebsrestaurant werden bereits die wesentlichen Kriterien einer klimafreundlichen Lebensmittelbeschaffung berücksichtigt. Sie können den BetreiberInnen nur gratulieren! • Sie konnten weniger als die Hälfte der Kriterien mit + bewerten? Empfohlen wird, die Leistungsbeschreibung für die Küchenbewirtschaftung zu über arbeiten. Setzen Sie gemeinsam mit allen Beteiligten (Beschäftigte, Betriebsrat, Betriebsund Küchenleitung,…) ein Verpflegungsziel und verwirklichen Sie dieses Schritt für Schritt. Nehmen Sie unabhängige Beratungs- und Betreuungsangebote wahr! So erhalten Sie frühzeitig eine realistische Einschätzung der Verwirklichung und Wirtschaftlichkeit Ihrer Ziele, wertvolle Tipps für die zielgruppenspezifische Optimierung der Verpflegung und Sie erhalten Unterstützung bei der betriebsinternen Kommunikation. Eine Moderation von außen erleichtert es, die verschiedenen Interessen unter einen Hut zu bringen. Adressen von Ansprechstellen finden Sie auf Seite 51 43 3.2. Arbeitsblatt: Checkliste Catering von Großküche/ Gasthaus Kleinere Betriebe, die keine eigene Küche betreiben, haben oft die Möglichkeit einer Belieferung mit fertigen Speisen/ Menüs von nahegelegenen Großküchen, Caterings oder örtlichen Gasthäusern. Mögliche Varianten: • Frisch Gekochtes wird zugliefert von einem nahen Gasthaus, einem Catering, einer Großküche,... Einzelne frische Zutaten wie Salate können – so die räumlichen Möglichkeiten vorhanden sind – vor Ort zubereitet werden. • Gekühlte (oder tiefgekühlte) Speisen werden angeliefert und vor Ort erwärmt/ regeneriert • Mischsysteme 3.2.1. Erhebung der IST-Situation • • • • Steht den Gemeindeangestellten eine Versorgung über Zulieferung von Großküche, Wirtshaus oder Catering zur Verfügung oder wäre dies denkbar? Sind im Gemeindegebiet Betriebe angesiedelt, die über Großküche oder Wirtshaus versorgt werden (könnten)? Wer bestimmt derzeit das Angebot? Was wird angeboten? 3.2.2. Allgemeine Anforderungen • • • • Stehen ein Speiseraum und eventuell eine Kleinküche zur Verfügung? Es gelten die Bestimmungen der Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV) Bei Vergabe des Caterings durch die öffentliche Hand sind die Rechtsgrundlagen für Vergabeverfahren einzuhalten. Die Esskultur von Beschäftigen aus anderen Kulturen ist im Speisenangebot zu berücksichtigen. 3.2.3. Catering-Check Bewerten Sie im folgenden Raster das derzeitige Catering-Angebot anhand der 5 Kriterien: regional/ saisonal, biologisch, abfallarm, fair, gesund nach folgendem Schema: + Kriterium ist erfüllt o weiß nicht/halb-halb - Kriterium ist nicht erfüllt 44 L 10 CHECKLISTE Checkliste Catering Angebot Bewertungs-Raster für derzeitiges Angebot regional/ biologisch abfallarm saisonal Speiseplan fair Empfehlung beispielhaft Bemerkung/Bezugsquellen • Jede Mittagsmahlzeit enthält mindestens eine frische Komponente in Form von Obst, Salat oder Gemüse. • Vegetarische Speisen immer zur Wahl • Wenig Frittiertes (maximal 2 x/ Monat) • Fleischanteil reduziert zugunsten von Getreide und Gemüse Bewerten Sie die derzeitigen Speisepläne im Feld “gesund” nach diesen “Richtlinien” für einen ausgewogenen Speiseplan gesund Fleisch/ Geflügel/ Fleischwaren Örtliche Fleischerei Lebensmitteleinzel-/ Großhandel Biologische Produkte bevorzugen Obst Obst der Saison Südfrüchte aus fairem Handel DirektvermarkterIn Lebensmitteleinzel-/ Großhandel Biologische Produkte bevorzugen Gemüse/ Erdäpfel Gemüse der Saison Bevorzugt Frischgemüse, max. 25 % Tiefkühlgemüse DirektvermarkterIn Lebensmitteleinzel-/ Großhandel Biologische Produkte bevorzugen Milch/ Milchprodukte Keine Rohmilchprodukte Direktvermarktung Lebensmitteleinzel-/ Großhandel Molkerei Biologische Produkte bevorzugen Fisch Heimische Fische Lebensmitteleinzel-/ Großhandel Biofisch bevorzugen (www.biofisch.at) Liste gefährdeter Fischarten (www.greenpeace.at) bestandschonend gefangener Meeresfisch (http://de.msc.org) delfinschonend gefangener Thunfisch (www.delphinschutz.org/thunmarken.html) Meeresfische nur aus nicht gefährdeten Beständen (60 – 70% der weltweiten Fischbestände in den Meeren gelten als überfischt bzw. gefährdet) Eier Eier aus Freilandhaltung Direktvermarktung Lebensmitteleinzel-/ Großhandel Biologische Eier bevorzugen Mehl, Grieß, Nudeln, Getreide, Brot & Gebäck Mind. zu 50% Vollkornanteil Direktvermarktung Lebensmitteleinzel-/ Großhandel Örtliche Bäckerei Biologische Produkte bevorzugen Getränke Leitungswasser Mineralwasser oder Fruchtsäfte (gespritzt) aus der Region in Mehrweggebinden Tee DirektvermarkterIn Lebensmitteleinzel-/ Großhandel Mehrweggebinde Biologische Produkte bevorzugen Sonstiges 45 3.2.4. Auswertung/ Nächste Schritte • Sie konnten alle oder die meisten Kriterien mit + bewerten? Ihr Caterer berücksichtigt bereits die wesentlichen Kriterien einer klimafreundlichen Lebensmittelbeschaffung. Sie können den BetreiberInnen nur gratulieren! • Sie konnten weniger als die Hälfte der Kriterien mit + bewerten? Es empfiehlt sich, die Leistungsbeschreibung für das Catering in Abstimmung mit allen Beteiligten (Beschäftigte, Betriebsrat, Betriebsleitung,…) zu überarbeiten und Kriterien für eine klima- und umweltgerechte sowie ernährungsphysiologisch abgestimmte Verpflegung in das Leistungsverzeichnis für die Belieferung aufzunehmen. Anleitungen und Textbausteine finden Sie unter 1.3. Arbeitsblatt: „Checkliste Neueinrichtung einer Mittagsverpflegung“ auf Seite 19 Notizen 46 3.3. Arbeitsblatt: Checkliste Betriebliche Zwischenverpflegung (Cafeteria, Buffet/ Kiosk, Mobile Jause, Verpflegungsautomaten, Getränkeautomaten,..) 3.3.1. Erhebung der IST-Situation • Bietet die Gemeinde selbst für ihre Beschäftigten eine Zwischenverpflegung an? • Sind im Gemeindegebiet Betriebe angesiedelt, die eine Zwischen verpflegung anbieten? • Wer organisiert/ betreibt die Zwischenverpflegung? • Wer bestimmt derzeit das Angebot? • Was wird angeboten? 3.3.2. Allgemeine Anforderungen • Es gelten die Bestimmungen der Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV) 3.3.3. Betriebsjausen-Check Notieren Sie im folgenden Raster das derzeitige Angebot der betrieblichen Zwischenverpflegung und bewerten Sie es anhand der 5 Kriterien: regional/saisonal, biologisch, abfallarm, fair, gesund nach folgendem Schema: + Kriterium ist erfüllt o weiß nicht/ halb-halb - Kriterium ist nicht erfüllt CHECKLISTE Checkliste Betriebsjause Angebot Bewertungs-Raster für derzeitiges Angebot L 11 Empfehlung beispielhaft Bemerkung/Bezugsquellen Brot & Gebäck ............................ ............................ ............................ Mindestens 50% Vollkornbrote und –weckerl Belag: Wurst, Käse, Gemüse, Aufstriche Ev. warme Speisen: Toasts, belegte Baguettes, Vollkorn-Pizzaschnitten,.. Vollkornmehlspeisen Örtliche Bäckerei DirektvermarkterIn Biologische Produkte bevorzugen Getreideprodukte ............................ ............................ ........................... Müsli mit Früchten Nudelsalat Direktvermarktung Lebensmitteleinzelhandel Biologische Produkte bevorzugen Obst ............................ ............................ ............................ Obst der Saison - Obstkorb Obstsalat Direktvermarktung Biokistl/ Gemüsekistl-Lieferdienste Lebensmitteleinzelhandel Biologische Produkte bevorzugen regional/ biologisch abfallarm saisonal fair gesund 47 Angebot Bewertungs-Raster für derzeitig.Angebot Empfehlung beispielhaft Bemerkung/Bezugsquellen Gemüse/ Erdäpfel ............................ ............................ Gemüse als Brotbelag, Salat, zum Knabbern zwischendurch ev. warme Speisen (Suppen, Eintöpfe, gefüllte Erdäpfel,..) Direktvermarktung Biokistl/ Gemüsekistl-Lieferdienste Lebensmitteleinzelhandel Biologische Produkte bevorzugen Milch/ Milchprodukte ............................ ............................ Milch/ Kakao, Jogurt/ Molkegetränke/ Buttermilch Jogurt ev. mit Früchten Topfencremes mit Früchten DirektvermarkterIn Lebensmitteleinzelhandel Molkerei Biologische Produkte bevorzugen Knabberei ............................ ............................ ............................ Geröstete Kerne/ Nüsse Rohkost Popcorn, Vollkorncrackers Studentenfutter, Trockenobst, Müsliriegel, Schokoriegel Direktvermarktung Lebensmitteleinzelhandel Schokoriegel, Trockenobst und Nüsse aus fairem Handel (www.fairtrade.at, www.weltlaeden.at) Biologische Produkte bevorzugen Getränke ............................ ............................ ............................ Wasser Fruchtsäfte - gespritzt Keine Dosen! Mehrweggebinde Biologische Produkte bevorzugen Kaffee aus fairem Handel (www.fairtrade.at, www.weltlaeden.at) Getränkeautomaten ............................ ............................ ............................ Kaltgetränkeautomaten Mineralwasser Fruchtsaft gespritzt Milchmixgetränke Getränkeautomaten müssen (H)FCKW-frei und für Mehrweggebinde geeignet sein. Heißgetränkeautomaten müssen “mehrwegfähig” sein (z.B. Becherstopp-Taste) Keine Dosen! Bei Flaschen auf Rückgabe/ Wiederbefüllungsmöglichkeit achten. Säfte von regionalen DirektvermarkterInnen sind in Automaten möglich – in der Vergabe berücksichtigen. Einzelne DirektvermarkterInnen bieten auch selbst Automaten an. Wenn das Getränk offen im Becher ausgegeben wird, darauf achten, dass wiederverwendbare Becher eingestellt werden können. kompostierbare Becher bzw. “Der NÖ Mehrwegbecher” (www.abfallverband.at) Heißgetränkeautomaten mit Kakao, Kaffee aus fairem Handel (www.fairtrade.at, Liste mit Fairtrade-Automatenaufsteller) Biologische Produkte bevorzugen Getränkedispenser ............................ ............................ ............................ Fruchtsäfte gespritzt oder selbstgemachte „Eistees“ (Fruchtsaft mit Tee gespritzt) im Getränkekühler/ Getränkedispenser regional/ biologisch abfallarm saisonal Sonstiges ............................ ............................ 48 fair gesund Heißgetränkeautomaten Falls Heißgetränkeautomaten, dann mit fairem, ggf. regionalem Tee-, Kakaoangebot Direktvermarkter Geräte: Gastronomiebedarf, Fachhandel “Der NÖ Mehrwegbecher” (www.abfallverband.at) Biologische Produkte bevorzugen Keine Portionsverpackungen für Senf, Butter, Majonäse, Ketchup, Kaffeeobers, Zucker,.. 3.3.4. Auswertung/ Nächste Schritte • Sie konnten alle oder die meisten Kriterien mit + bewerten? In der betrieblichen Zwischenverpflegung werden bereits die wesentlichen Kriterien einer klimafreundlichen Lebensmittelbeschaffung berücksichtigt. Wunderbar! Überlegen Sie gegebenenfalls, ob das Jausenangebot für die Beschäftigten aus Ernährungs- und Gesundheitsförderungssicht ausreichend ist. • Sie konnten weniger als die Hälfte der Kriterien mit + bewerten? Empfohlen wird, das Sortiment zu überarbeiten und gemeinsam mit allen Beteiligten Kriterien für eine klima- und umweltgerechte sowie ernährungsphysiologisch abgestimmte Zwischenverpflegung zu definieren und gegebenenfalls in das Leistungsverzeichnis für die Betreiber aufzunehmen. Nehmen Sie unabhängige Beratungs- und Betreuungsangebote wahr. So erhalten Sie frühzeitig eine Einschätzung zu Realisierbarkeit und Wirtschaftlichkeit Ihrer Ziele. Eine Moderation von außen erleichtert es, die verschiedenen Interessen unter einen Hut zu bringen. Adressen von Ansprechstellen finden Sie auf Seite 51. Notizen 49 3.4. Warmes Mittagessen auf der Baustelle BaustellenarbeiterInnen, die WochenpendlerInnen sind, wollen gerne ein warmes Mittagessen. Zumeist schließen sich dann auch andere ArbeiterInnen, besonders solche von Subfirmen an. Möglichkeiten des Baustellencaterings: • Gasthäuser in Baustellennähe • Großküchen in Baustellennähe (Krankenhäuser, Pensionistenheime, Essen auf Rädern, Betriebsküchen, Schulküchen) • Catering Vorraussetzungen für Gasthäuser und Großküchen in Baustellennähe: • Beide Küchenarten beliefern bereits andere Einrichtungen und haben die entsprechende Ausstattung (Transportcontainer, Geschirr, Lieferauto) • Oder: Die Küche will sich im Bereich Betriebsessen etablieren und eine entsprechende Logistikschiene aufbauen • Mindestbestellmengen liegen meist bei 10 Essen täglich • Die Baustellenverantwortlichen einigen sich mit der Küchenleitung über Bestellmodus, Wahlmöglichkeiten und Lieferzeiten • Das Essen sollte auch gesund sein, was zunehmend mehr Personen, die im Bauwesen beschäftigt sind, wichtig ist. Entsprechende Unterlagen dazu gibt es seit Herbst 2006 bei der AUVA oder unter www.essart.at • Das Essen soll in Warmhaltecontainern geliefert werden, da fixe Essenszeiten nicht immer eingehalten werden können, wenn z.B. gerade eine Betonlieferung erfolgt. • Auch das Essgeschirr ist mitzuliefern. • Kriterien für klima- und umweltgerechte Beschaffung siehe 3.2.3 Catering-Check, Seite 44 50 3.5. Serviceteil Betriebsverpflegung Broschüren, Bücher,… „besser essen im Büro“, Lebensqualität, Verein zur Förderung umweltbewusster Lebensführung (Hg.) kostenlos erhältlich bei der tut gut Hotline: 02742/ 226 55 oder auf www.besseressen.at Webtipp www.gfnoe.at BetriebsFIT – Gesundheitsforum NÖ www.essart.at Information und Beratung zu „Essen auf der Baustelle“ www.echtausnoe.at Aktion von Land NÖ, NÖ Landwirtschaftskammer und Wirtschaftskammer NÖ zur besseren Kennzeichnung und gemeinsamen Vermarktung niederösterreichischer Spezialitäten Workshopangebot von "die umweltberatung" besser essen im Büro – Workshop Tipps für die Ernährung im Arbeitsalltag Kipferlbrösel auf der Tastatur, Kaffeeflecken am Schreibtisch und keine Zeit zum Mittagessen? Gerade im stressigen Berufsalltag ist eine gesunde, ausgewogene Ernährung wichtig, um Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu erhalten. Bei diesem Workshop gibt´s Infos und Tipps zu einer ausgewogenen Ernährung am Arbeitsplatz und schmackhafte Rezeptideen. Information und Buchung für Betriebe: tut gut Hotline, Tel.: 02742/ 226 55-1, [email protected] Beratung Betriebsverpflegung www.gutessen.at, Kaiblinger & Zehetgruber OEG – gutessen consulting Betreuung: Von den MitarbeiterInnen-Wünschen zum konkreten Angebot im Betrieb Unterstützung bei der Umsetzung Ihrer großen und kleinen kulinarischen Ziele: vom frischen Obstkorb bis zur Optimierung Ihres Kantinenangebotes, vom Automaten mit den etwas anderen Snacks bis zum umfassenden kulinarischen Unternehmensprofil. www.umweltberatung.at Beratung und viele Tipps zu gesunder, umweltbewusster Ernährung auch im stressigen Alltag www.bio-austria.at/niederoesterreich Beratung und Unterstützung beim Einsatz von Biolebensmitteln in Küchen 51 Bezugsquellen www.bio-austria.at/niederoesterreich www.abhof.info/direktvermarkter/ www.landwirtschaftskammer.at/ niederoesterreich www.fairtrade.at www.weltladen.at Lebensmittelbehörde www.noe.gv.at/service/GS/GS3/Lebensmittelkontrolle.htm Hier finden Sie die aktuellen Hygienerichtlinien, alle weiteren relevanten Gesetze sowie die Adressen der acht Dienstellen in Niederösterreich, die auch beratend zur Seite stehen. Notizen 52 4. Gemeinschaftsverpflegung und Großküchen Krankenhäuser, Heime, Kurhäuser,... - wo viele Menschen essen, steht die Küche vor einer besonderen Herausforderung. Der Speiseplan soll immer Neues bieten und doch gewohnten Geschmackspräferenzen entgegenkommen. Die modernen Ernährungsempfehlungen sollen umgesetzt werden und es muss natürlich gut schmecken! Wenn MeinungsforscherInnen Herrn und Frau Österreicher tief in den Teller schauen, zeigt sich der Wunsch nach regionalen und biologischen Lebensmitteln. Immer mehr Großküchen versuchen diesem Wunsch der Tischgäste gerecht zu werden. Hohe Lebensmittelqualität: besonders für Kranke, Betagte und Kinder Gutes Essen hält Leib und Seele zusammen. Ohne zu essen, können wir nicht leben und ohne über das Essen zu reden, macht das Leben nur halb so viel Spass. Daher wird in den Pensionisten- und Pflegeheimen und den Krankhenhäusern der Speiseplan auch kräftig kommentiert. Über die Lieblingsspeisen freut sich jede/r und wenn´s besonders schmeckt, gibt es ein Lob für die Küche. Essen und Trinken bedeutet Lebensqualität und liegt in der Wertehierarchie der Menschen ganz oben. Regionale Bio-Lebensmittel haben hier einen besonders hohen Stellenwert. Denn im Alter sind Geschmacksempfinden und Appetit häufig nicht mehr so ausgeprägt. Biologisch erzeugte Lebensmittel sind beliebt, weil sie besonders geschmacksintensiv sind. Betagte Menschen nehmen oft weniger Nahrung zu sich, verschiedene Medikamente beeinflussen die Nährstoffaufnahme. Die Mahlzeiten müssen somit sehr nährstoffreich sein, um den Bedarf zu decken. Auch hier sind Bio-Lebensmittel der Region mit dem hohen Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen von Vorteil. Landtagsbeschluss: 25% Bioanteil in NÖ Großküchen Bereits mehr als 80 Einrichtungen (Landespensionisten und -pflegeheime, Krankenhäuser, Internatsschulen, Kinderheime) in Niederösterreich setzen sehr erfolgreich biologische und regionale Lebensmittel ein. 53 4.1. Arbeitsblatt: Checkliste Großküche 4.1.1. Erhebung der IST-Situation • Betreibt die Gemeinde eine Großküche (Krankenhaus, Heim, Seniorenresidenz,..)? • Wird die Küche in Eigenregie geführt oder ist sie an eine/n externe/n BetreiberIn vergeben? • Wer bestimmt derzeit das Angebot? • Was wird angeboten? 4.1.2. Allgemeine Anforderungen • Es gelten die Bestimmungen der Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV), die „Gute Hygienepraxis“ und die Hygiene-Leitlinie für Großküchen, Küchen des Gesundheitswesens und Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung. • Die Rechtsgrundlagen für Vergabeverfahren sind einzuhalten. • „Richtwerte“ für die Speiseplangestaltung: wünschenswerte Angebotshäufigkeit pro Woche (7 Tage) bis 3 x Fleisch, bis zu 1 x Fisch, 3-4 x vegetarisch (mit Getreide, Milch, Ei, Gemüse,..) dazu mind. 4 x Salat, 6 x Gemüse und 4 x Obst oder Obstdessert als Nachspeise O O O O O O O O zu jeder Mahlzeit eine fleischfreie Wahlmöglichkeit Jede Mittagsmahlzeit enthält mindestens eine frische Komponente in Form von Obst, Salat oder Gemüse. Zu jedem Mittagessen sollte ein Getränk gereicht werden (Leitungswasser, Tee). Zum Backen und Braten bevorzugt Rapsöl oder Olivenöl verwenden. Gehärtete Fette vermeiden. Für Salate kaltgepresste Pflanzenöle verwenden. Frittierte Speisen selten anbieten. Warmhalte- bzw. Standzeiten so kurz wie möglich halten (günstig: rd. 30 min, keinesfalls länger als 3 Stunden!). 4.1.3. Großküchen-Check Bewerten Sie im folgenden Raster das derzeitige Angebot in Ihrer Großküche anhand der 5 Kriterien: regional/ saisonal, biologisch, abfallarm, fair, gesund nach folgendem Schema: + Kriterium ist erfüllt o weiß nicht/halb-halb - Kriterium ist nicht erfüllt L 12 CHECKLISTE Checkliste Großküchen Angebot Bewertungs-Raster für derzeitiges Angebot regional/ biologisch abfallarm saisonal Speiseplan 54 fair Empfehlung beispielhaft Bemerkung/Bezugsquellen • Jede Mittagsmahlzeit enthält mindestens eine frische Komponente in Form von Obst, Salat oder Gemüse. • Vegetarische Speisen immer zur Wahl • Wenig Frittiertes (maximal 2 x/ Monat) • Fleischanteil reduziert zugunsten von Getreide und Gemüse Bewerten Sie die derzeitigen Speisepläne im Feld “gesund” nach den Richtwerten für einen ausgewogenen Speiseplan (siehe 4.1.2 Allgemeine Anforderungen) gesund Angebot Bewertungs-Raster für derzeitig.Angebot regional/ biologisch abfallarm saisonal fair Empfehlung beispielhaft Bemerkung/Bezugsquellen gesund Fleisch/ Geflügel/ Fleischwaren Örtliche Fleischerei Direktvermarktung Lebensmitteleinzel-/ Großhandel Biologische Produkte bevorzugen Obst Obst der Saison Südfrüchte aus fairem Handel DirektvermarkterIn Lebensmitteleinzel-/ Großhandel Biologische Produkte bevorzugen Gemüse/ Erdäpfel Gemüse der Saison Bevorzugt Frischgemüse, Kräuter max. 25 % Tiefkühlgemüse DirektvermarkterIn Lebensmitteleinzel-/ Großhandel Biologische Produkte bevorzugen Milch/ Milchprodukte Keine Rohmilchprodukte Direktvermarktung Lebensmitteleinzel-/ Großhandel Molkerei Biologische Produkte bevorzugen Fisch Heimische Fische Lebensmitteleinzel-/ Großhandel Biofisch bevorzugen (www.biofisch.at) Liste gefährdeter Fischarten (www.greenpeace.at) bestandschonend gefangener Meeresfisch (http://de.msc.org) delfinschonend gefangener Thunfisch (www.delphinschutz.org/thunmarken.html) Meeresfische nur aus nicht gefährdeten Beständen (60 – 70% der weltweiten Fischbestände in den Meeren gelten als überfischt bzw. gefährdet) Eier Eier aus Freilandhaltung DirektvermarkterIn Lebensmitteleinzel-/ Großhandel Biologische Eier bevorzugen Mehl, Grieß, Nudeln, Getreide, Brot & Gebäck Mind. 50% Vollkornanteil Direktvermarktung Lebensmitteleinzel-/ Großhandel Örtliche Bäckerei Biologische Produkte bevorzugen Getränke Leitungswasser Tee Frucht-/ Gemüsesäfte (gespritzt) DirektvermarkterIn Lebensmitteleinzel/ Großhandel Mehrweggebinde Biologische Produkte bevorzugen Sonstiges 4.1.4. Auswertung/ Nächste Schritte • Sie konnten alle oder die meisten Kriterien mit + bewerten? In der Großküche werden bereits die wesentlichen Kriterien einer klimafreundlichen Lebensmittelbeschaffung berücksichtigt. Sie können dem Küchenteam nur gratulieren! • Sie konnten weniger als die Hälfte der Kriterien mit + bewerten? Empfohlen wird, die Leistungsbeschreibung für die Küchenbewirtschaftung zu überarbeiten. Setzen Sie gemeinsam mit allen Beteiligten ein Verpflegungsziel und verwirklichen Sie dieses Schritt für Schritt. Nehmen Sie unabhängige Beratungs- und Betreuungsangebote wahr. So erhalten Sie frühzeitig eine Einschätzung zu Realisierbarkeit und Wirtschaftlichkeit Ihrer Ziele, professionelle Bezugsquellen für Bio-Lebensmittel und wertvolle Tipps für eine saisonale Speiseplangestaltung und für die zielgruppenspezifische Optimierung der Verpflegung. Eine Moderation von außen erleichtert es, die verschiedenen Interessen unter einen Hut zu bringen. Adressen von Ansprechstellen finden Sie auf Seite 58. 55 4.2. Arbeitsblatt: Checkliste Essen auf Rädern Die Aktion „Essen auf Rädern“ unterstützt ältere, kranke oder pflegebedürftige Personen, die nicht in der Lage sind, sich selbst eine warme Mahlzeit (meist das Mittagessen) zuzubereiten. Gemeinden (oder private Organisationen) übernehmen in Form mobiler Mahlzeitendienste die Verantwortung für die Verpflegung dieser Menschen. Die Mahlzeiten werden häufig in Wirtshäusern oder Großküchen zubereitet und ggf. auch von diesen zugestellt. Die Menüangebote sind je nach AnbieterIn unterschiedlich, häufig werden diätetische Anforderungen berücksichtigt (Normalkost, Schonkost, Diabetikerkost, Vegetarische Kost). 4.2.1. Erhebung der IST-Situation • Ist die Gemeinde Anbieterin bzw. Auftraggeberin von mobilen Mahlzeitendiensten? • Wer bestimmt derzeit das Angebot? • Was wird angeboten? 4.2.2. Allgemeine Anforderungen • Es gelten die Bestimmungen der Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV) • Bei Vergabe sind die Rechtsgrundlagen für Vergabeverfahren einzuhalten. • „Richtlinien“ für die Speiseplangestaltung: wünschenswerte Angebotshäufigkeit pro Woche (7 Tage) siehe Pt. 4.1.2. dietätische Erfordernisse sind darüberhinaus einzubeziehen. 4.2.3. Essen auf Rädern-Check Bewerten Sie im folgenden Raster das derzeitige Angebot mobiler Mahlzeitendienste anhand der 5 Kriterien: regional/ saisonal, biologisch, abfallarm, fair, gesund nach folgendem Schema: + Kriterium ist erfüllt o weiß nicht/ halb-halb - Kriterium ist nicht erfüllt CHECKLISTE Checkliste Essen auf Rädern Angebot Bewertungs-Raster für derzeitiges Angebot regional/ biologisch abfallarm saisonal Speiseplan 56 fair Empfehlung beispielhaft L 13 Bemerkung/Bezugsquellen gesund Bewerten Sie die derzeitigen Speisepläne im Feld “gesund” nach den in Pt 4.1.2 angeführten “Basis-Richtlinien” für einen ausgewogenen Speiseplan, dietätische Erfordernisse sind darüberhinaus zu berücksichtigen Angebot Bewertungs-Raster für derzeitig.Angebot regional/ biologisch abfallarm saisonal fair Empfehlung beispielhaft Bemerkung/Bezugsquellen gesund Fleisch/ Geflügel/ Fleischwaren Örtliche Fleischerei Direktvermarktung Lebensmitteleinzel-/ Großhandel Biologische Produkte bevorzugen Obst Obst der Saison Südfrüchte aus fairem Handel DirektvermarkterIn Lebensmitteleinzel-/ Großhandel Biologische Produkte bevorzugen Gemüse/ Erdäpfel Gemüse der Saison Bevorzugt Frischgemüse max. 25 % Tiefkühlgemüse DirektvermarkterIn Lebensmitteleinzel-/ Großhandel Biologische Produkte bevorzugen Milch/ Milchprodukte Keine Rohmilchprodukte Direktvermarktung Lebensmitteleinzel-/ Großhandel Molkerei Biologische Produkte bevorzugen Fisch Heimische Fische Lebensmitteleinzel-/ Großhandel Biofisch bevorzugen (www.biofisch.at) Liste gefährdeter Fischarten (www.greenpeace.at) bestandschonend gefangener Meeresfisch (http://de.msc.org) delfinschonend gefangener Thunfisch (www.delphinschutz.org/thunmarken.html) Meeresfische nur aus nicht gefährdeten Beständen (60 – 70% der weltweiten Fischbestände in den Meeren gelten als überfischt bzw. gefährdet) Eier Eier aus Freilandhaltung DirektvermarkterIn Lebensmitteleinzel-/ Großhandel Biologische Eier bevorzugen Mehl, Grieß, Nudeln, Getreide, Brot & Gebäck Mind. 50% Vollkornanteil - feinst vermahlen. Besonders für Betagte: untermischen/ ”verstecken” Direktvermarktung Lebensmitteleinzel-/ Großhandel Örtliche Bäckerei Sonstiges 4.2.4. Auswertung/ Nächste Schritte • Sie konnten alle oder die meisten Kriterien mit + bewerten? Ihr mobiler Mahlzeitendienst berücksichtigt bereits die wesentlichen Kriterien einer klimafreundlichen Lebensmittel beschaffung. Sie können den BetreiberInnen nur gratulieren! • Sie konnten weniger als die Hälfte der Kriterien mit + bewerten? Empfohlen wird, die Leistungsbeschreibung für die Mahlzeitendienste – in Abstimmung mit allen Beteiligten zu über arbeiten und Kriterien für eine klima- und umweltgerechte sowie ernährungsphysiologisch abgestimmte Verpflegung in das Leistungsverzeichnis für die AnbieterInnen aufzunehmen. Anleitungen und Textbausteine dazu finden Sie unter 1.3. Arbeitsblatt: „Checkliste Neueinrichtung einer Mittagsverpflegung“ auf Seite 19. 57 4.3. Serviceteil Gemeinschaftsverpflegung Beratung „Bio in der Großküche“ Das Projekt „25 % Bio-Anteil in NÖ Großküchen“ wurde von "die umweltberatung" und Bio Austria – Niederösterreich durchgeführt. Bei beiden Institutionen erhalten Sie fundierte Beratung und auch Hilfestellung bei Beschaffung, Ausschreibung, MitarbeiterInnen-Schulung und Kommunikation. www.umweltberatung.at www.bio-austria.at/niederoesterreich Weitere Beratungsangebote www.gutessen.at Speiseplanbewertung: Soll/ Ist-Analyse, Erarbeitung des Optimierungspotenzials, Beratung einer zielgruppenspezifische und kundenorientierte Speisenplanung. Bezugsquellen www.bio-austria.aat/niederoesterreich www.abhof.info/direktvermarkter/ www.landwirtschaftskammer.at/niederoesterreich www.fairtrade.at www.weltladen.at 58 Lebensmittelbehörde www.noe.gv.at/service/GS/GS3/Lebensmittelkontrolle.htm Hier finden Sie die aktuellen Hygienerichtlinien, alle weiteren relevanten Gesetze sowie die Adressen der acht Dienstellen in Niederösterreich, die auch beratend zur Seite stehen. 5. Bewirtung im Gemeindeamt/ Rathaus Auch im Gemeindeamt selbst wird gegessen und getrunken. Zum einen beherbergt das Amtsgebäude Gemeindebeschäftigte, die Getränke, eine Jause oder ein Mittagessen brauchen. Daneben gibt es viele Sitzungen, bei denen Getränke, Kaffee oder auch ein kleiner Imbiss serviert werden. In vielen Gemeinden steht den BesucherInnen ein kleiner kulinarischer Gruß, zum Beispiel ein Obstkorb, oder eine Trinkmöglichkeit zur Verfügung. Gemeinden haben viele Möglichkeiten, eine klima- und umweltgerechte Beschaffung im eigenen “Betrieb” für die Verpflegung der Gemeindebeschäftigten (siehe Pt. 3. Betriebsverpflegung: Buffet, Cafeteria & Kantine, Seite 41) und von BesucherInnen durchzuführen. 5.1. Arbeitsblatt: Checkliste Sitzungsbewirtung Wer konzentriert arbeiten und Leistung erbringen will, braucht eine gute, bedarfsgerechte Verpflegung. Auch und gerade bei anstrengenden Gemeinderats- oder Ausschusssitzungen, Besprechungen, … 5.1.1. Erhebung der IST-Situation • Wer organisiert in der Gemeinde die Verpflegung bei Sitzungen? • Was wird angeboten? 5.1.2. Sitzungs-Check Notieren Sie im folgenden Raster das derzeitige Angebot bei Sitzungsbewirtungen und bewerten Sie es anhand der 5 Kriterien: regional/ saisonal, biologisch, abfallarm, fair, gesund nach folgendem Schema: + Kriterium ist erfüllt o weiß nicht/halb-halb - Kriterium ist nicht erfüllt 59 CHECKLISTE Checkliste Sitzungsbewirtung Angebot Bewertungs-Raster für derzeitiges Angebot L 14 Empfehlung beispielhaft Bemerkung/Bezugsquellen Speisen ............................ ............................ ............................ Obstkorb Trockenfrüchte und Nüsse („Hirnnahrung“) Direktvermarktung Südfrüchte aus fairem Handel (www.fairtrade.at, www.weltlaeden.at) Biologische Produkte bevorzugen Getränke ............................ ............................ ............................ • Wasser in Krügen sollte bereit stehen • Fruchtsäfte oder Mineralwasser aus Mehrwegflaschen • Orangensaft, Kaffee, Tee aus fairem Handel • auf Milch-Portionsverpackungen verzichten regional/ biologisch abfallarm saisonal fair gesund Sonstiges ............................ ............................ ............................ 5.1.3. Auswertung/ Nächste Schritte • Sie konnten alle oder die meisten Kriterien mit + bewerten? Die Sitzungsbewirtung ist in Ihrer Gemeinde bereits weitgehend klimafreundlich. Gratulation! • Sie konnten weniger als die Hälfte der Kriterien mit + bewerten? Empfohlen wird, Einkauf und Verpflegung klima- und umweltfreundlicher zu gestalten. 60 Bei längeren Sitzungen: Gemüseteller mit Dips Fruchtsalate Topfenspeisen Fruchtjogurts Vollkornmehlspeisen Direktvermarktung, Lebensmitteleinzelhandel Keine Dosen! Kaffee aus fairem Handel ist auch bei Kaffeeautomaten möglich (www.fairtrade.at) Biologische Produkte bevorzugen 5.2. Obstkorb und Trinkinseln in Gemeinde und Rathaus Wer Amtswege zu erledigen hat, freut sich über eine Möglichkeit, zwischendurch den Durst oder kleinen Hunger zu stillen. Mit einem kleinen kulinarischen Gruß zeigt die Gemeinde ihre Gastfreundschaft, die BesucherInnen fühlen sich einfach wohler. 5.2.1. Erhebung der IST-Situation • Gibt es ein Getränke- oder Lebensmittelangebot für GemeindebesucherInnen? • Was wird angeboten? 5.2.2. Check: Angebot für Gäste Notieren Sie im folgenden Raster das derzeitige Angebot für BesucherInnen und bewerten Sie es anhand der 5 Kriterien: regional/ saisonal, biologisch, abfallarm, fair, gesund nach folgendem Schema: + Kriterium ist erfüllt o weiß nicht/ halb-halb - Kriterium ist nicht erfüllt L 15 CHECKLISTE Angebot für Gäste Angebot Bewertungs-Raster für derzeitiges Angebot Empfehlung beispielhaft Bemerkung/Bezugsquellen Obstjause ............................ ............................ ............................ Obstkorb Trockenfrüchte und Nüsse Direktvermarktung Saisonale biologische Früchte oder Produkte aus fairem Handel bevorzugen Wasser ............................ ............................ ............................ Trinkbrunnen Wasser in Krügen “Der NÖ Mehrwegbecher” (www.abfallverband.at) Getränkeautomaten ............................ ............................ ............................ Kaltgetränkeautomaten Mineralwasser Fruchtsaft gespritzt Milchmixgetränke Getränkeautomaten müssen (H)FCKW-frei und für Mehrweggebinde geeignet sein. Heißgetränkeautomaten müssen “mehrwegfähig” sein (z.B. Becherstopp-Taste) Keine Dosen! Bei Flaschen auf Rückgabe/Wiederbefüllungsmöglichkeit achten. Säfte von regionalen DirektvermarkterInnen sind in Automaten möglich – in der Vergabe berücksichtigen. regional/ biologisch abfallarm saisonal fair gesund Vermeiden: • stark zuckerhältige Getränke (Limonaden, Eistee,..), • koffeinhaltige Getränke (Energiedrinks, Colagetränke,..) Heißgetränkeautomaten Heißgetränkeautomaten, mit fairem Tee-, Kaffeeangebot 61 Angebot Bewertungs-Raster für derzeitig.Angebot regional/ biologisch abfallarm saisonal fair Empfehlung beispielhaft Bemerkung/Bezugsquellen gesund Getränkeautomaten ............................ ............................ ............................ Einzelne DirektvermarkterInnen bieten auch selbst Automaten an. Wenn das Getränk offen im Becher ausgegeben wird, darauf achten, dass wiederverwendbare Becher eingestellt werden können. Kompostierbare Becher bzw. “Der NÖ Mehrwegbecher” (www.abfallverband.at) Heißgetränkeautomaten (www.fairtrade.at, Liste mit Fairtrade-Automatenaufsteller) Biologische Produkte bevorzugen Sonstiges ............................ ............................ ............................ 5.2.3. Auswertung/ Nächste Schritte • Sie konnten alle oder die meisten Kriterien mit + bewerten? Die Gästebewirtung ist in Ihrer Gemeinde bereits weitgehend klimafreundlich. Gratulation! • Sie konnten weniger als die Hälfte der Kriterien mit + bewerten? Empfohlen wird, Einkauf und Verpflegung das Angebot klima- und umweltfreundlicher zu gestalten. 5.3. Serviceteil Bewirtung im Gemeindeamt/ Rathaus Bezugsquellen www.bio-austria.at/niederoesterreich www.abhof.info/direktvermarkter/ www.landwirtschaftskammer.at/niederoesterreich www.fairtrade.at www.weltladen.at 62 6. Geschenke und Geschenkskörbe Gastgeschenke, Wahlpräsente, Muttertagsgruß, Ballspenden, Geschenkkörbe,… All diese Präsente sind eine Visitenkarte der Gemeinde und der Personen, die diese repräsentieren. Sie sollen daher nicht bereits nach kurzer Zeit „verstauben“ oder gar zu „Abfall“ werden. Eine Möglichkeit dies zu vermeiden, ist ein kulinarisches Geschenk, das bei der „Entsorgung“ vollen Genuss bietet. Die Wahl örtlicher oder regionaler kulinarischer Spezialitäten hat auch Vorbildwirkung. Attraktive Geschenkideen von regionalen handwerklichen ErzeugerInnen oder DirektvermarkterInnen werden auch private Betriebe und örtliche Vereine gerne aufgreifen. 6.1. Arbeitsblatt: Geschenke-Check Im folgenden Raster finden Sie Ideen für klima- und umweltgerechte kulinarische Geschenke. Der Kreativität der örtlichen DirektvermarkterInnen oder LebensmittelproduzentInnen sind keine Grenzen gesetzt. Thema Empfehlung beispielhaft Bemerkung/ Bezugsquellen Geschenke Knabberkerne Marmeladen, Kompotte, eingelegtes Gemüse Äpfel Trockenobst Öle Eingelegter Käse Mehlsackerl mit Rezept Haltbare Mehlspeisen, Kekse DirektvermarkterIn Bäckerei, andere handwerkliche LebensmittelerzeugerInnen ARGE Bäuerinnen Lebensmitteleinzelhandel Feinkost Getränke Säfte in Flaschen Sirupe Wein Schnaps und Most DirektvermarkterIn ARGE Bäuerinnen Lebensmitteleinzelhandel Geschenkkörbe • Regionale Spezialiäten • Biologische Produkte • Faire Produktkörbe • (Themenkörbe: Süße Verführungen, Essig und Öl, Kräuterkorb, Jausenkorb, Frühstückskorb,…) DirektvermarkterIn ARGE Bäuerinnen Lebensmitteleinzelhandel Feinkost Faire Geschenke: www.fairtrade.at, www.weltlaeden.at 6.1.1. Nächste Schritte Machen Sie eine Liste an potentiellen kulinarischen Geschenken. Manche ErzeugerInnen kreieren vielleicht auch eine örtliche „Geschenks-Spezialität“ oder füllen in Geschenksportionen ab. 63 6.2. Serviceteil Geschenke und Geschenkskörbe Bezugsquellen www.bio-austria.at/niederoesterreich www.abhof.info/direktvermarkter www.landwirtschaftskammer.at/niederoesterreich www.fairtrade.at www.weltladen.at Notizen 64 7. Angebote für GemeindebürgerInnen Wer sich vorwiegend von saisonalen und biologischen Lebensmitteln aus der Region ernährt, verwöhnt nicht nur den Gaumen, sondern tut auch der Umwelt etwas Gutes! Gemeinden können mit gutem Beispiel vorangehen und die BürgerInnen unterstützen, auch bei sich zu Hause nach ökologischen, klimafreundlichen Kriterien einzukaufen. Die Gemeinde kann in der Öffentlichkeit Bewusstsein für dieses wichtige Zukunftsthema bilden, BürgerInnen zur Eigeninitiative aktivieren und bereits engagierte Menschen unterstützen, fördern und koordinieren. 7.1. Arbeitsblatt: Angebote für GemeindebürgerInnen Im folgenden Raster finden Sie Ideen für klima- und umweltgerechte, kulinarische Angebote für Ihre GemeindebürgerInnen Thema Empfehlung beispielhaft Bemerkung/ Bezugsquellen Öffentlichkeitsarbeit/ Bewusstseinsbildung Gemeindezeitungsartikel Weisen Sie in der Gemeindezeitung regelmäßig auf den Wert eines klimafreundlichen Lebensmitteleinkaufes hin. Unterstützung gibt´s bei www. umweltberatung.at. Einkaufsmöglichkeiten Öffentlichkeitswirsame Events: • Saftpressaktion • regionalkulinarische Abende in Kooperation mit der örtlichen Gastronomie • Exkursionen zu örtlichen bzw. regionalen SpezialitätenproduzentInnen, Biobauern, NÖ Teichwirten, DirektvermarkterInnen, Imkern, zur Arche Noah auf Schloss Schiltern… DirektvermarkterIn, Bauernladen Zustelldienste, Bio-Gemüseabokisten,… Bauernmarkt, Wochenmarkt Lebensmittelhandel, Bäckerei, Fleischerei… Weltbasar Exkursionsbetriebe: www.bio-austria.at www.arche-noah.at www.biofisch.at www.biene.cc NahversorgerInnen haben viele Vorteile: Sie sind leicht zu Fuß erreichbar, verpackungsarmer Einkauf ist möglich und oft stammen die Produkte aus der Region, vielleicht sogar aus dem Ort. Unterstützen Sie die ansässigen Betriebe und fördern Sie neue AnbieterInnen. Unterstützung bei der Etablierung von Märkten, Bauern-/ Bäuerinnenmärkten, Bauernläden, Ab Hof-Verkauf, Bio-Abokisten: NÖ Landes-Landwirtschaftskammer, DI Adelheid Gerl, Tel: 02742/ 259-6502 Bio Austria Niederösterreich, Ing. Andreas Karl, Tel: 02742/ 90 833 Unterstützung bei der Einrichtung eines Weltbasars (im Rahmen eines Festes oder auch als Fixpunkt) www.weltlaeden.at Ideenbörse und Drehscheibe für verschiedenste Initiativen: www.dorf-stadterneuerung.at/ 65 Thema Empfehlung beispielhaft Bemerkung/ Bezugsquellen Informationsveranstaltungen • Ausstellungen • Vorträge • Seminare • Broschüren, Infoblätter,… www.umweltberatung.at "die umweltberatung" bietet für die GemeindebürgerInnen eine Reihe von Veranstaltungen, Infoblätter und Broschüren, die sich mit Lebensmittelqualität beschäftigen. z.B. Ausstellung und Broschüre „Öko-Check Ihrer Ernährung“ Service für GemeindebürgerInnen www.besser-essen.at Im Rahmen der Aktion „Gesünder Leben in NÖ - tut gut“ wird eine Fülle an Materialien, Seminaren und natürlich köstlichen und gesunden Rezepten mit Zutaten aus regionaler, saisonaler und biologischer Produktion angeboten. FachberaterInnen stehen an der Hotline für Ernährungsanfragen zur Verfügung. Tel.: 02742/ 22 6 55-1 7.1.1. Nächste Schritte Überlegen Sie, wie die Information und klimafreundliche Einkaufsmöglichkeiten der BürgerInnen in Ihrer Gemeinde verbessert werden können. Machen Sie mit allen Beteiligten einen Umsetzungsplan und setzen Sie Ihre Ziele Schritt für Schritt um. Holen Sie sich Unterstützung! 66 8. Verpachtungen Buffets und Automaten im Kino, im Bad oder am Sportplatz, Gastronomie im Museum, für die Festsaal-Bewirtung… öffentliche Institutionen und private Unternehmen stehen regelmäßig vor der Frage, ob die Verpflegung selbst organisiert oder an externe Dienstleistungsbetriebe vergeben wird. Die Gemeinde kann als Verpächterin eine klima- und umweltfreundliche Ausrichtung des Angebotes einfordern. 8.1. Arbeitsblatt: Checkliste Verpachtungen Gemeindeeigene Betriebe können mit gutem Beispiel vorangehen und wichtige Impulse setzen! Beachten Sie im Zusammenhang mit Verpachtungen bei Bedarf auch Pt. 4. Gemeinschaftsverpflegung und Großküchen (Seite 53), Pt. 3. Betriebsverpflegung: Buffet, Cafeteria & Kantine (Seite 41) und Pt. 2 Feste und Veranstaltungen (Seite 37) 8.1.1. Erhebung der IST-Situation • Gibt es in der Gemeinde Verpachtungen von Buffets, Gastronomie und Automaten? • Wo sind diese? Wie lange laufen die Pachtverträge? • Wer bestimmt über die kulinarischen Angebote? • Was wird angeboten? 8.1.2. Allgemeine Anforderungen • Es gelten die Bestimmungen der Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV) • Bei Vergabe sind die Rechtsgrundlagen für Vergabeverfahren einzuhalten. 8.1.3. Verpachtungs-Check Notieren Sie im folgenden Raster das derzeitige Angebot bei verpachteten Buffets, Gastronomie oder Automaten und bewerten Sie es anhand der 5 Kriterien: regional/ saisonal, biologisch, abfallarm, fair, gesund nach folgendem Schema: + Kriterium ist erfüllt o weiß nicht/halb-halb - Kriterium ist nicht erfüllt 67 L 16 CHECKLISTE Checkliste Verpachtungen Angebot Bewertungs-Raster für derzeitiges Angebot Empfehlung beispielhaft Bemerkung/Bezugsquellen Speisen ............................ ............................ ............................ • regionale und saisonale Lebensmittel bevorzugen • regionale und biologische Spezialitäten hervorheben • Bio-Anteil • Auf vegetarisches Angebot nicht vergessen! Leistungsverzeichnis erstellen. Hauptkomponenten der Speisen von örtlichen und regionalen (Bio)AnbieterInnen bzw. aus fairem Handel (www.fairtrade.at, www.weltlaeden.at) Keine Portionsverpackungen für Senf, Butter, Majonäse, Ketchup, Kaffeeobers, Zucker,.. Getränke ............................ ............................ ............................ Keine Dosen! Mehrweggebinde bzw. in Gläser/ Becher eingeschenkt Leistungsverzeichnis erstellen Getränke von örtlichen und regionalen (Bio)AnbieterInnen Kaffee aus fairem Handel (www.fairtrade.at, www.weltlaeden.at) Bei Flaschen auf Rückgabe/ Wiederbefüllmöglichkeit achten. regional/ biologisch abfallarm saisonal fair Sonstiges ............................ ............................ ............................ gesund In die Genehmigung von Veranstaltungen auf öffentlichen Plätzen und Straßen bzw. in Vereinsförderungen ggf. den Passus aufnehmen, dass die Veranstaltung nur genehmigt wird, wenn die VeranstalterInnen bestimmte “Klima-Kriterien” einhalten. 8.1.4. Auswertung/ Nächste Schritte • Sie konnten alle oder die meisten Kriterien mit + bewerten? Ihre PächterInnen erfüllen bereits die wesentlichen Kriterien einer klimafreundlichen Lebensmittelbeschaffung. Gratulation! • Sie konnten weniger als die Hälfte der Kriterien mit + bewerten? Empfohlen wird, gemeinsam mit allen beteiligten Personen die Leistungsverzeichnisse für die Verpachtungen hinsichtlich klima- und umweltfreundlicher Beschaffung zu überdenken und bei Neuvergabe zu berücksichtigen. 68 8.2. Serviceteil Verpachtungen www.bundeskanzleramt.at Information zum aktuellen Vergaberecht, Neues Bundesvergabegesetz 2006, Schwellenwertverordnung 2005 etc. zum Download www.bva.gv.at/BVA/default.htm Bundesvergabeamt, Informationen und Rechtsgrundlagen zur Vergabe www.umweltzeichen.at Leitlinien zur Ökologisierung des öffentlichen Beschaffungswesens zum Download (Stichwort: Ökoeinkauf) Zitat B.2.6. Küche und Kantine (Catering) Allgemeine Anforderungen: • Getränkeautomaten müssen mit Mehrwegflaschen und bei Heißgetränkeautomaten mit Mehrwegbechern und einer Bechersperrtaste ausgestattet sein. • Bei der Ausschreibung von Catering-Dienstleistungen ist festzulegen, dass nur Mehrweggebinde und Mehrweggeschirr zu verwenden sind. • Bei Essenszustellungen ist die Bereitstellung von Mehrwegbehältnissen zu verlangen. • Die Betriebsküche hat - Lebensmittel aus biologischem Landbau anzubieten und möglichst in der Zubereitung der Speisen zu verwenden, - auch ein vegetarisches Gericht anzubieten, - keine Tiefkühleinzelportionen zu verwenden, - keine Portionsverpackungen zu verwenden, - kein Einweggeschirr zu verwenden, - energiesparende Küchengeräte zu verwenden, Mülltrennung durchzuführen, insbesondere auch Altspeiseöle und –fette gesondert zu erfassen und einem befugten Abfallsammler zu übergeben. www.gutessen.at Unterstützung bei der Formulierung der konkreten Anforderungen für gewünschte Verpflegungsleistungen z.B. für die Vergabe an neue Pächter. Bezugsquellen www.bio-austria.at/niederoesterreich www.abhof.info/direktvermarkter www.landwirtschaftskammer.at/niederoesterreich www.fairtrade.at www.weltladen.at Lebensmittelbehörde www.noe.gv.at/service/GS/GS3/Lebensmittelkontrolle.htm Hier finden Sie die aktuellen Hygienerichtlinien, alle weiteren relevanten Gesetze sowie die Adressen der acht Dienstellen in Niederösterreich, die auch beratend zur Seite stehen. 69 9. Aus den Pilotgemeinden Das Projekt “So schmeckt Niederösterreich - Kulinarischer Klimaschutz in der Gemeinde“ soll einen wichtigen Beitrag für Klimaschutz und Wirtschaft leisten: Der kommunale Lebensmitteleinkauf soll durch Einsatz von regionalen, saisonalen, biologischen und fair gehandelten Lebensmitteln auch umwelt- und klimafreundlicher werden. Wer beim Lebensmittelkauf auf saisonale, heimische Qualität setzt, sorgt für Klimaschutz, sichert Arbeitsplätze und erhält die Wirtschaftskraft in der Region. Die Pilotphase des Projektes „So schmeckt Niederösterreich - Kulinarischer Klimaschutz in der Gemeinde “ startete im Herbst 2005. Drei Pilotgemeinden - die Stadtgemeinden Mank und Melk sowie die Marktgemeinde Loosdorf – haben in einem halben Jahr Projektlaufzeit Handlungsfelder für eine klimafreundliche Lebensmittelbeschaffung in ihren Gemeinden ausfindig gemacht, einen Maßnahmenplan entwickelt und diesen Schritt für Schritt verwirklicht. Betreut wurden Sie dabei von "die umweltberatung", Franziska Simmer, sowie durch Maga. Karin Kaiblinger und Maga. Rosemarie Zehetgruber von gutessen consulting. 9.1. Stadtgemeinde Mank Fakten: 3.233 EinwohnerInnen, Gesunde Gemeinde, Klimabündnisgemeinde Volksschule, Hauptschule, Polytechnische Schule, Sonderschule, Kindergarten, NÖ Landespensionistenheim, Caritaswohnhaus Hauptprojekt der Stadtgemeinde Mank: Schulbuffet • In der Hauptschule wurde ein Schulbuffet eingerichtet. Betreiber ist der örtliche Lebensmitteleinzelhändler Gallistl, Kriterien: keine Dosen, alle Lebensmittel sind aus der Region und/oder biologisch bzw. fair gehandelt, das Angebot entspricht zudem den Empfehlungen einer „Gesunden Jause“. Die Familie Schwab-Gallistl setzt neben einem Basisangebot täglich Tagesschwerpunkte: An je einem Tag pro Woche gibt es zusätzlich Nudel salat, Obstsalat, Vollkornpizzaschnitten, Müsli, Mehlspeisen • Schulmilch in allen Schulen war bereits vom Biohof Hansinger • Trinkbrunnen wurden installiert Weiters wurde umgesetzt: Am Gemeindeamt: • Apfelkorb für BesucherInnen und Angestellte • Apfelsaft von örtlichem Direktvermarkter, Orangensaft fair gehandelt • ausschließlich fair Trade Kaffee 70 Feiern/ Feste/ Geschenke • Bei Feiern und Festen wird das Buffet von einer ARGE der örtlichen Bäuerinnen angeboten • Fest 100 Jahre Bauernbund mit regionalen Produkten im April 2006 • Häferl mit gerösteten Kürbiskernen von örtlichem Direktvermarkter • kulinarische Wahlwerbung: Dinkelmehlsackerl, Weckerl, Kürbiskerne, Äpfel von örtlichen DirektvermarkterInnen Lebensmitteleinzelhandel Schwab-Gallistl • regionale bäuerliche Produkte im Sortiment (bereits mehr als 10 regionale bäuerliche LieferantInnen) • faire Produkte im Sortiment Kinobuffet • Manker Schmankerlteller in Vorbereitung Direktvermarkter im Ort • regionale Einkaufsmöglichkeiten bei Bäuerinnen/ Bauern werden vermehrt beworben • Wiedereinführung eines Bauernmarktes im Ort – Vorgespräche Landespensionisten- und Pflegeheim • kein direkter Einfluss der Gemeinde, machen mit beim Projekt „Bio in der Großküche“ mit 25% Bioanteil 9.2. Stadtgemeinde Melk Fakten: 5.222 EinwohnerInnen, Gesunde Gemeinde, Klimabündnisgemeinde Volksschule, Hauptschule, Sonderschule, Privathauptschule, Stiftsgymnasium, 3 Landeskindergärten, Landesklinikum Mostviertel MELK, Landespensionisten- und Pflegeheim, Sommerspiele Melk & Donauarena Melk (65-70 Veranstaltungen, davon 2 Großveranstaltungen/ Jahr, im Sommer rd. 10.000 BesucherInnen) Hauptprojekt der Stadtgemeinde Melk: Catering bei Kulturveranstaltungen • Entwicklung eines kulinarischen Jahresprogrammes der Sommerspiele Melk • Im Rahmen des alljährlichen Frühlingsempfanges (23. März) wurde die neue Kulinarik vorgestellt und den Festgästen zur Verkostung geboten. Es wurden die Hauptkomponenten und die Getränke vorwiegend von örtlichen und regionalen (Bio)AnbieterInnenn bezogen. Regionale Spezialitäten wurden hervorgehoben. Festpielsommer 2006: • Catering der Kulturveranstaltungen nach dem Motto „So schmeckt Niederösterreich - Kulinarischer Klimaschutz in der Gemeinde“ • mit einer regionalen Käserei wurde der „Nibelungenkäse“ kreiert • Das Kindertheater „Afrika tanzt“ am 23. Juli stand kulinarisch unter dem Motto „Transfair“ 71 • Unter dem Motto „Die Kunst gut zu essen“ stand im Herbst 2006 auch eine rein kulinarische Veranstaltung am Programm – Kooperation mit Melker Köchen und Konditoren Weitere Maßnahmen, die bereits umgesetzt wurden: Schulen • Privathauptschule – täglich Jause mit Aufstrichbroten, die von Schulklassen (tägl. 3 SchülerInnen von einer anderen Klasse) gemacht werden, ein mal pro Woche gibt es eine „Vollkornjause“ von der örtlichen Bäckerei Teufner • Hauptschule – Schulwart kauft bei Bäckerei Teufner Brot/ Gebäck, Aufstriche macht er selbst, fallweise gibt es Klassenjausen mit ElternvertreterInnen Landespensionisten- und Pflegeheim • kein direkter Einfluss der Gemeinde, Teilnahme am Projekt „Bio in der Großküche“ mit 25% Bioanteil 9.3. Marktgemeinde Loosdorf 3.600 EinwohnerInnen, Klimabündnisgemeinde Volksschule, Hauptschule, Polytechnischer Lehrgang, Sonderschule, 3 Kindergärten, Heim für Schwerstbehinderte Hauptprojekt der Marktgemeinde Loosdorf: Bauernmarkt/ Direktvermarkter • Beim Bauernmarkt Loosdorf (jeder 2. Samstag im Monat) wurde das Angebot erweitert, die Bewerbung verstärkt (NÖN, Gemeindezeitung, Melker,...) • regionale Einkaufsmöglichkeiten bei Bäuerinnen/ Bauern werden vermehrt beworben, Milch- und Eierautomat für zeitlich ungebundene Versorgung Lebensmitteleinzelhandel • faire Produkte im Sortiment Schulen • Elternbrief zur „gesunden Jause“ • Schulmilch: Waldviertler Bauernmilch • Volksschule: Lehrkräfte kaufen Obst regional ein und machen eine Obstjause für die SchülerInnen Feiern/ Feste/ Geschenke • Am Tag der offenen Tür in Loosdorf (17. Juni 2006) wurde ein Bauernmarkt organisiert • Geschenkkörbe von ARGE BäuerInnen befüllt 72 SERVICE 10. Service Webtipps: www.oekoeinkauf.at hier steht „Check it!” - ein Kriterienkatalog zur Berücksichtigung des Umweltschutzes im Beschaffungs- und Auftragswesen zum Download bereit. www.wien.gv.at/umweltschutz/oekokauf/ergebnisse.html Kriterienkataloge für die ökologische Beschaffung von ÖkoKauf Wien. www.nachhaltigkeit.at www.abfallverband.at Informationen zur Abfallreduktion. www.mehrweg.at Die INITIATIVE mehrweg.at besteht seit 1998 und sieht sich als österreichische Plattform zur Förderung von Abfallvermeidung durch Mehrwegsysteme. www.gemeinde21.at Plattform zur Lokalen Agenda 21 des Amtes der niederösterreichischen Landesregierung. www.oekoweb.at/takeit Aktuelle Information zum umweltfreundlichen Einkauf, herausgegeben vom IFZ/BeschaffungsService Austria. www.effizienzboerse.at Das Faktor 10 Institut Österreich hat diese Internet-Plattform für ökoeffiziente Produkte und Dienstleistungen ins Leben gerufen. www.beschaffung-info.de Deutscher Informationsdienst für umweltfreundliche Beschaffung. www.igoeb.ch Interessengemeinschaft ökologische Beschaffung (Schweiz). www.bundeskanzleramt.at Information zum aktuellen Vergaberecht, Neues Bundesvergabegesetz 2006, Schwellenwertverordnung 2005 etc. zum Download. www.bva.gv.at/BVA/default.htm Bundesvergabeamt, Informationen und Rechtsgrundlagen zur Vergabe. www.umweltzeichen.at Hier findet man/ frau die „Leitlinien für eine Ökologisierung der Bundesverwaltung” zum Download. 73 Impressum HerausgeberIn, MedieninhabeInr & Copyright: "die umweltberatung" Niederösterreich. Verlegerin: Pro Region Consulting GmbH Redaktionelle Leitung: Franziska Simmer, Maga. Maria Christine Schweighofer: "die umweltberatung" Autorinnen: Maga. Karin Kaiblinger, Maga. Rosemarie Zehetgruber – Kaiblinger & Zehetgruber OEG – gutessen consulting, www.gutessen.at Grafische Gestaltung: Bernhard Dinhopl, [email protected] © Mai 2007