Grundwissen Physik – 7. Jahrgangsstufe – Ortenburg-Gymnasium Oberviechtach I. Mechanik 1. Bewegungen Eine Bewegung heißt gleichförmig, wenn sie mit konstanter Geschwindigkeit v abläuft. Dann gilt: 𝑣= ∆𝑠 ∆𝑡 𝑚 𝑘𝑚 𝑚 ∙3,6 𝑘𝑚 𝑘𝑚 :3,6 𝑚 Einheit: [v] = 1 𝑠 oder [v] = 1 ℎ Umrechnung: 𝑠 → ℎ oder ℎ → 𝑠 Bei einer ungleichförmigen Bewegung ändert sich die Geschwindigkeit des Körpers. Die Beschleunigung a gibt an, wie schnell sich die Geschwindigkeit in einem Zeitabschnitt ändert. Es gilt: 𝑎= ∆𝑣 ∆𝑡 𝑚 Einheit: [𝑎] = 1 𝑠2 2. Kräfte Die Ursache für die Änderung einer Bewegung (Geschwindigkeit und/oder Richtung) oder der der Form eines Körpers nennt man Kraft F. Zur vollständigen Beschreibung einer Kraft sind folgende Bestimmungsstücke nötig: Größe (Betrag), Richtung und Angriffspunkt der Kraft Kräfte werden mithilfe von Pfeilen dargestellt. Zwei Kräfte sind im Gleichgewicht (d.h. sie heben sich in ihrer Wirkung auf), wenn sie gleich groß, aber entgegengesetzt gerichtet sind. Trägheitssatz von Newton: Wirkt auf einen Körper keine resultierende Kraft (d.h. es wirkt keine Kraft oder alle angreifenden Kräfte sind im Gleichgewicht), so behält der Körper seinen Bewegungszustand bei, d.h. o war er in Ruhe, so bleibt er in Ruhe. o war er in Bewegung, so bewegt er sich mit gleicher Geschwindigkeit in die gleiche Richtung weiter. Kraftgesetz von Newton: Die auf einen Körper wirkende Kraft F ist das Produkt aus der Masse m des Körpers und der ihm erteilten Beschleunigung a. 𝐹 =𝑚∙𝑎 𝑘𝑔∙𝑚 Einheit: [𝐹] = 1 2 = 1 𝑁 𝑠 Wechselwirkungsgesetz: Übt ein Körper A auf den Körper B eine Kraft aus, so übt B auf A eine gleich große, entgegengesetzt gerichtete Kraft aus. 3. Gravitationskraft und Masse Alle Körper ziehen sich gegenseitig an. Die Ursache für diese Gravitationskräfte sind die Massen der Körper. Die durch die Erde ausgeübte Gravitationskraft nennt man Schwerkraft, Erdanziehungskraft oder Gewichtskraft FG. Die Masse ist ortsunabhängig, d.h. sie ist überall gleich groß. Die Gewichtskraft hängt dagegen von der jeweiligen Fallbeschleunigung g ab. Es gilt: 𝐹𝐺 = 𝑚 ∙ 𝑔 𝑚 Fallbeschleunigung g = 9,81 𝑠2 4. Zusammenwirken von Kräften Zwei oder mehrere in einem Punkt angreifende Kräfte lassen sich durch eine Kraft (Ersatz-/ oder Summenkraft) ersetzen. Die Ersatzkraft erhält man durch Addition der Kraftpfeile (Kräfteparallelogramm). 5. Kraft und Verformung Man unterscheidet zwischen elastischer (rückgängiger) und plastischer (bleibender) Verformung. Für die Federhärte D einer Feder gilt: 𝐷= 𝐹 𝑠 F: Zugkraft s: Dehnung 𝑁 Einheit: [𝐷] = 1 𝑚 Gesetz von Hooke: Für die elastische Verformung von Körpern (Dehnung von Federn) gilt: D = konstant II. Elektrizitätslehre 1. Atome und Moleküle Alle Körper sind aus Atomen bzw. Molekülen aufgebaut, wobei Moleküle aus zwei oder mehreren Atomen bestehen. Jedes Atom besteht aus einem positiv geladenen Atomkern und einer negativ geladenen Atomhülle. Der Atomkern enthält die positiv geladenen Protonen und die elektrisch neutralen Neutronen. In der Atomhülle befinden sich die negativ geladenen Elektronen. Ein Körper heißt positiv/ negativ geladen, wenn auf ihm Elektronenmangel/ Elektronenüberschuss vorliegt. 2. Elektrischer Strom Elektrischer Strom ist die Bewegung von Ladungsträgern (Elektronen). Elektrischer Strom fließt nur in einem geschlossenen Stromkreis. Elektrische Bauteile können hintereinander (Reihenschaltung) oder parallel zueinander (Parallelschaltung) geschaltet werden. Wirkungen des elektrischen Strom: Leuchtwirkung, Wärmewirkung, chemische Wirkung, magnetische Wirkung Die elektrische Stromstärke I gibt an, wie viele Elektronen sich pro Sekunde durch den Leiterquerschnitt bewegen. Einheit: [I] = 1 A Die elektrische Spannung U gibt an, wie stark der Antrieb des elektrischen Stromes ist. Einheit: [U] = 1 V Der elektrische Widerstand R eines Bauteils gibt an, wie stark der Strom in ihm behindert wird. Einheit: [R] = 1 Ω = 1 V/A Zwischen den elektrischen Größen gilt folgender Zusammenhang: 𝑅= 𝑈 𝐼 3. Magnetismus In der Umgebung von Dauermagneten oder stromdurchflossenen Leitern wirken auf ferromagnetische Stoffe (Eisen, Nickel, Cobalt) Kräfte. Die Stellen größter Anziehungskraft eines Magneten bezeichnet man als Pole. Jeder Magnet besitzt mindestens zwei verschiedene Pole, einen Nord- und einen Südpol. Gleichnamige Pole stoßen sich ab und ungleichnamige Pole ziehen sich an. Zerteilt man einen Magneten, so sind die Bruchstücke, stets wieder vollständige Magnete. III. Optik 1. Ausbreitung von Licht Licht breitet sich allseitig und geradlinig aus (Modell der Lichtstrahlen). Hinter lichtundurchlässigen Körpern bilden sich bei der Beleuchtung mit Licht Schatten. Eine Sonnenfinsternis entsteht, wenn der Mond zwischen Sonne und Erde steht und der Mondschatten auf die Erdoberfläche fällt. Eine Mondfinsternis entsteht, wenn die Erde zwischen Sonne und Mond steht. Der Mond befindet sich dann im Schatten der Erde. Mondphasen kommen dadurch zustande, dass man immer nur den jeweils beleuchteten Teil des Mondes sieht. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Licht beträgt im Vakuum c = 300 000 km/s. 2. Reflexion Glatte Oberflächen (z.B. Spiegel) reflektieren das Licht gerichtet. Raue Oberflächen streuen das Licht in alle Richtungen. Nur Körper, die Licht aussenden oder auf sie fallendes Licht streuen, sind für unser Auge sichtbar. Reflexionsgesetz: o Einfallender und reflektierter Strahl, sowie das Einfallslot liegen in einer Ebene (Einfallsebene). o Einfallswinkel α = Reflexionswinkel α‘ 3. Brechung Ein Lichtstrahl ändert beim schrägen Übergang von einem durchsichtigen Medium in ein anderes seine Richtung (Knickung). Es gibt optisch dichtere und optisch dünnere Medien. Die optische Dichte wird durch die Brechzahl n beschrieben. (z.B. nLuft < nWasser < nGlas) Brechungsgesetz: o Einfallender und gebrochener Strahl, sowie das Einfallslot liegen in einer Ebene. o Einfallswinkel α > Brechungswinkel β beim Übergang von einem optisch dünneren zu einem optisch dichteren Medium („zum Lot hin“). o Der Lichtweg bei der Brechung von Licht ist umkehrbar. 4. Abbildung mit Linsen Sammellinsen bündeln parallele Lichtstrahlen in einem Punkt, dem Brennpunkt F. Mit Sammellinsen lässt sich ein reelles Bild erzeugen. Die Lage des Bildes lässt sich mittels Mittelpunktstrahl, Brennstrahl und Parallelstrahl konstruieren. Befindet sich der Gegenstand innerhalb der Brennweite, so entsteht ein virtuelles Bild, d.h. die Sammellinse wirkt als Lupe. Linsen, die paralleles Licht nach der Brechung in verschiedene auseinander laufende Richtungen lenken, nennt man Zerstreuungslinsen. 5. Dispersion und Farben Weißes Licht lässt sich mithilfe eines Prismas in seine farbigen Bestandteile zerlegen. Es besteht aus den Spektralfarben Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau und Violett. Der Grund für die Aufspaltung ist die Tatsache, dass die Stärke der Lichtbrechung von der Lichtfarbe abhängig ist (Dispersion). Das weiße Licht der Sonne wird durch Brechung an Regentropfen in seine farbigen Bestandteile zerlegt (Regenbogen).