Das Menschliche Ohr

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Das Menschliche Ohr – Aufsatz von Sebastian Garwers [email protected]
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Das Menschliche Ohr
Beim Sprechen werden die Stimmbänder in Schwingung versetzt. Das spürt man, wenn man
die Fingerspitzen an den Kehlkopf legt. Die Schwingungen werden an die Luft übertragen.
Dabei entstehen Luftdruckschwankungen, die sich als Schallwellen ausbreiten.
Gelangen Schallwellen an unser Ohr, so werden sie von der Ohrmuschel in den etwa 3cm
langen, gekrümmten Gehörgang geleitet. Am Ende des Gehörganges sitzt das Trommelfell. Es
ist ein dünnes Häutchen, das den Gehörgang abschließt. Dahinter liegt das Mittelohr, ein
etwa 4mm breiter Spaltraum, der durch einen Gang, die Ohrtrompete, mit dem Rachenraum
in Verbindung steht. Die am Trommelfell ankommenden Schallwellen versetzen es in
Schwingungen, die auf drei kleine Gehörknöchelchen (Hammer, Amboß, Steigbügel)
übertragen werden. Sie leiten die Trommelfellschwingungen zum Innenohr. Die
Gehörknöchelchen verkleinern die Schwingungsausschläge und verstärken ihren Druck.
Im Innenohr liegt eine aus 2 ½ Windungen bestehende knöcherne Hörschnecke, die von einem
Hautschlauch durchzogen ist. Seine membranartige Wand unterteilt das Innere der Schnecke
in drei Längsgänge. Der mittlere Gang ist der Schneckengang. Er enthält etwa 16 000
Sinneszellen, deren Sinneshärchen von einer Deckmembran überdeckt werden. Über dem
Schneckengang liegt der Vorhofgang, darunter der Paukengang. An einem Ende des
Vorhofganges sitzt das Ovale Fenster; am anderen Ende, am Schneckentor, hat der
Vorhofgang Verbindung mit dem Paukengang. Diese schließt mit dem Runden Fenster zum
Mittelohr ab. Alle drei Gänge sind mit einer wäßrigen Flüssigkeit, der Ohrlymphe, gefüllt.
Wirkt der Steigbügel mit kräftigen Stößen auf das Ovale Fenster ein, wird die Ohrlymphe in
Schwingung versetzt, und der Hautschlauch schwingt mit. Die Folge ist ein verbiegen der
Sinneshärchen. Dieser mechanische Reiz erregt die Sinneszellen. Über Nervenzellen, die mit
den Sinneszellen in Verbindung stehen und deren ableitende Fasern sich zum Hörnerv
zusammenlagern, laufen nun Erregungen zum Gehirn. Dort entsteht der Höreindruck.
Schon Wilhelm Busch wußte:“ Musik wird störend oft empfunden, dieweil sie mit Geräusch
verbunden“.
Die Voraussetzung dafür, daß wir Musik hören können, ist unter anderem die Fähigkeit,
Tonhöhen unterscheiden zu können. Physikalisch unterscheiden sie sich durch ihre Frequenz,
also die Anzahl der Schwingungen in der Sekunde. Wie erfolgt die Tonunterscheidung durch
das Gehör?
Untersuchungen an der Hörschnecke haben gezeigt, daß ein Ton einer bestimmte Frequenz
nicht alle Sinneszellen im Schneckengang gleichmäßig erregt. Der Hautschlauch in der
Schnecke schwingt nur in einem kleinen Bereich besonders heftig. An anderen Stellen sind die
Schwingungsausschläge sehr gering. Wird die Frequenz geändert, so liegt die Stelle größter
Erregung an einer anderen Stelle der Schnecke. Töne hoher Frequenz werden im vorderen
Teil in der Nähe des Ovalen Fensters aufgenommen. Für niedrigere Frequenzen verschiebt
sich der erregte Bereich in Richtung Schneckentor.
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Das Menschliche Ohr – Aufsatz von Sebastian Garwers [email protected]
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Die tiefste hörbare Frequenz liegt bei etwa 16 Hz. Die obere Hörgrenze ist stark
altersabhängig. Beim Jugendlichen liegt sie bei 20 kHz. Ein 45jähriger hört Töne bis 15 kHz,
und beim 65jährigen ist die obere Höhrgrenze bis auf 5 kHz abgesunken. Beim Sprechen liegt
die hauptsächlich benutzten Frequenzen zwischen 250 Hz bis 5kHz (1 Hz bedeutet eine
Schwingung pro Sekunde; 1000 Hz = 1kHz).
Im Frequenzbereich zwischen 2 kHz – 5 kHz ist das Ohr am empfindlichsten. Um bei tieferen
oder höheren Frequenzen gleiche Lautstärkeempfindungen zu erhalten, muß die Schallstärke
größer sein. Die Empfindlichkeit für Unterschiede in der Schallstärke nimmt jedoch mit
zunehmender Schallstärke ab. So kann man klar unterscheiden, ob in einem Orchester 2 oder
3 Geigen spielen. Ob es aber 20 oder 21 sind, läßt sich aufgrund der Lautstärkeempfindung
nicht mehr feststellen.
Die Position einer Schallquelle können wir auch mit geschlossenen Augen feststellen. Dieses
räumliche Höreindruck wird durch das hören mit zwei Ohren ermöglicht. Schall einer
Schallquelle erregt beide Ohren. Diese Erregungen unterscheiden sich jedoch etwas
voneinander. In dem Ohr, das der Schallquelle näher ist, treten die Erregungen geringfügiger
früher auf und sind etwas stärker. Aus diesem sehr kleinen Unterschied ermittelt das Gehirn
die Lage der Schallquelle.
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