PRESSEINFORMATION Medizin / Onkologie / Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie 22.- 26. September 2014: Erste bundesweite Aktionswoche zu Kopf-Hals-Tumoren Experten am RKH Kassel sind spezialisiert auf komplizierte Eingriffe Kassel, 16. September 2014 – Die europäische „head and neck awareness week“ soll für Krebserkrankungen im Kopf-Halsbereich sensibilisieren. In den letzten zehn Jahren zeigte sich international ein deutlicher Anstieg von KopfHals-Tumoren, besonders auch bei Frauen. Betroffen sind meist die Schleimhäute von Mundhöhle, Zunge, Rachen und Kehlkopf.1 Die Deutsche Krebsgesellschaft schätzt, dass in Deutschland pro Jahr etwa 50 von 100.000 Einwohnern an Krebs im Kopf-Halsbereich erkranken.2 Das Rote Kreuz Krankenhaus (RKH) Kassel ist mit seinem Tumorschwerpunkt, der Strahlentherapie und der besonderen Expertise im Bereich Mund-KieferGesichtschirurgie spezialisiert auf die Behandlung von Tumoren im Gesicht und Kopf-Halsbereich. Prof. Dr. Dr. med. Hendrik Terheyden, Chefarzt der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, und Dr. med. Mathias Kleiß, Chefarzt der Klinik für Interdisziplinäre Onkologie beantworten die häufigsten Fragen zum Thema in einem Kurzinterview. Frage 1: Wie entstehen Krebserkrankungen in der Mundhöhle, im Kiefer oder im Rachen? Dr. Kleiß: „Wichtige bekannte Risikofaktoren sind Rauchen und Alkoholkonsum. In einigen Fällen ist aber auch ein Virus, zum Beispiel das Humane Papilloma-Virus 16, für die Entstehung der Krebserkrankung verantwortlich. Wichtig ist, bei Beschwerden, zum Beispiel Schmerzen beim Schlucken oder Kauen, die länger als zwei Wochen andauern, zum Zahnarzt zu gehen. Auch bei Veränderungen im Mund oder am 1 2 European Head and Neck Society, www.ehns.org www.krebsgesellschaft.de/pat_ka_kopf_hals_tumor_definition,108162.html Zahnfleisch, die länger als zwei Wochen bestehen, sollte ein Zahnarzt aufgesucht werden.“ Frage 2: Wie können Krebserkrankungen im Mund-, Kiefer-, Gesichtsbereich behandelt werden? Prof. Terheyden: „Tatsächlich bietet eine Operation die beste Aussicht auf eine erfolgreiche Heilung. Die chirurgische Entfernung von Krebs in der Mundhöhle und an der Zunge erfordert viel Erfahrung, ästhetisches Geschick und Fingerspitzengefühl, damit keine gefährlichen Tumorzellen und auch keine sichtbaren Narben zurückbleiben. Unsere chirurgischen Techniken sind sehr weit entwickelt, wir sind in unserer Klinik auf komplizierte Operationen im Kopf- und Halsbereich spezialisiert. Durch Lappenplastiken mit mikrochirurgischem Blutgefäßanschluss können auch große Gewebedefekte so ersetzt werden, dass kaum funktionelle Ausfälle, z.B. beim Schlucken, Kauen oder Sprechen zurückbleiben. Bei bösartigen Tumoren an schwierigen Stellen im Gesicht wie z. B. auf der Nase geht es um jeden Millimeter Haut. Je nach Kranksheitstyp halten wir einen Sicherheitsabstand von 3 Millimetern zu allen Seiten ein, bei besonders gefährlichen Krebstypen sogar 2 Zentimeter. Durch Lappenplastiken mit Verschiebung des umliegenden Gewebes können häufig selbst bei große Defekten das Gesicht oder die Lippen so wiederhergestellt werden, dass Narben kaum noch sichtbar sind.“ Frage 3: Gibt es noch weitere Behandlungsmöglichkeiten? Dr. Kleiß: „Grundsätzlich gibt es noch die Möglichkeit einer Bestrahlung, evtl. in Kombination mit einer Chemotherapie. Diese kommt zum Einsatz, wenn eine Operation nicht möglich ist, oder wenn die Geschwulst nicht komplett entfernt werden kann. Auch bei großen Tumoren oder bei ausgedehnten Lymphknotenmetastasen wird eine ergänzende Strahlen-Chemo-Therapie empfohlen, um die therapeutische Sicherheit zu erhöhen.“ Onkologische Kompetenz Seit 1982 ist das Rote Kreuz Krankenhaus Kassel Teil des onkologischen Schwerpunktes Kassel und betreut krebskranke Patienten aus der Region Kassel und Nordhessen sowohl ambulant als auch stationär. Seit 2013 ist das RKH Mitglied im neu gegründeten „Nordhessischen Onkologie-Verbund“. Alle Krebspatienten erhalten bei Bedarf eine multiprofessionelle Behandlung durch Chirurgen, Strahlentherapeuten und medizinische Onkologen. Nach der Operation helfen logopädische und physiotherapeutische Übungen sowie Beratung und Unterstützung bei der Ernährung. Auch eine psychoonkologische Begleitung für Patienten und Angehörige gehört zum ständigen Angebot. Prof. Dr. Dr. med. Hendrik Terheyden, Chefarzt der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am RKH Kassel Dr. med. Mathias Kleiß, Chefarzt der Klinik für Interdisziplinäre Onkologie am RKH Kassel Herausgeber: Rotes Kreuz Krankenhaus Kassel, Gemeinnützige GmbH Redaktion / Ansprechpartner: Medical Consulting Group I Mörsenbroicher Weg 200 I D-40470 Düsseldorf Annette Theis I Tel. +49 (0) 2 11 / 51 60 45-150 I Fax +49 (0) 2 11 / 51 60 45-209 I [email protected]