Ausgabe 02 | 16 Liebe Kolleginnen und Kollegen, schon immer ist die urologische Klinik in reger Kommunikation mit internationalen Instituten und Kliniken. Ziel ist es, eigene Erfahrungen mit hochrangigen Experten auszutauschen, wissenschaftliche Ergebnisse zu präsentieren und konstruktiv zu diskutieren sowie neue Denkanstöße zu bekommen. Dieses Jahr konnten wir Prof. Evans aus Sacremento (USA), Prof. Cuzick aus London sowie mehrere Kollegen aus Japan und Taiwan im Rahmen des Austauschs der europäischen Gesellschaft für Urologie begrüßen. Wir hoffen, Ihnen mit dieser Ausgabe einen kleinen Einblick über unsere Bemühungen im Bereich des internationalen Austauschs, sowie einen Ausblick über aktuelle Studien und der Immuntherapie des Nierenzellkarzinoms zu geben. Ihre Meike Adam AUS DER KLINIK Besuch Prof. Jack Cuzick S. 02 Academic Exchange Programme S. 04 „Meet the Professor“ Operative Sanierung großer Nierensteine Bilderausstellung auf den Stationen Urologie S. 05 S. 06 S. 07 UroFollow S. 08 Einfluß HEXVIX®- basierter Blasenresektion auf Progression von Urothelkarzinomen Immunmodulation beim Nierenzellkarzinom STUDIENECKE PERSONALIA | TERMINE S. 10 S. 12 S. 16 S.18 2 AUS DER KLINIK AUS DER KLINIK Besuch Prof. Jack Cuzick 3 Anschließend eröffnete Prof. Cuzick seine Vernissage „Flowers“ mit Fotografien, die auf seinen vielen Reisen und Bergtouren entstanden sind. Keynote Lecture im Rahmen der Comprehensive Oncology Center Grand Rounds Oncology Tübingen - Stuttgart Es konnten wunderbare Bilder verschiedenster Blumen grossformatig betrachtet und erstanden werden. Der Erlös der Bilderausstellung ging an den Förderverein Urologie e.V.. Meike Adam, Tübingen Im Rahmen der Comprehensive Oncology Center Grand Rounds Oncology Tübingen - Stuttgart konnte die Klinik für Urologie Tübingen Prof. Cuzick zu einer Keynote Lecture mit dem Titel „The Future of Preventive Medicine for Prostate Cancer“ als auch zu seiner Vernissage „Flowers“ empfangen. Der gebürtige Amerikaner Prof. Jack Cuzick, aufgewachsen in der Nähe von Los Angeles, lebt und arbeitet in London. Er ist Direktor des Wolfson Institute of Preventive Medicine sowie Leiter des Zentrums für Krebsprävention. tical Society, the Institute of Mathematical Statistics und ein Ehrenmitglied des “Royal College of Physicians“. Er zählt nach der Statistik von Thompson Scientific mit mehr als 500 peerreviewed Papern zu den 12 „heißesten“ Forschern weltweit. Prof. Cuzick ist Fellow of Academy of Medical Sciences, the Royal Statis- In seinem anschliessenden Vortrag “The Future of Preventive Medicine for Prostate Cancer berichtete Prof. Cuzick über die Möglichkeiten der Prävention eines Prostatakarzinoms. Sein Ziel ist es, Bedingungen, die zu einem Prostatakarzinom führen, benennen zu können und Mittel als Krebsprävention zu entwickeln. ► Prof. Cuzick`s Vortrag „The Future of Preventive Medicine for Prostate Cancer“. Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen Prof. Stenzl und Prof. Cuzick bei der Eröffnungsrede der Vernissage „Flowers“. Über die Autorin: Dr. med. Meike Adam Oberärztin Klinik für Urologie Tübingen Hoppe-Seyler-Str. 3 72076 Tübingen : [email protected] Auszug der ausgestellten Bilder, welche großformatig im Wendelgang der CRONA Kliniken des Universitätsklinikum Tübingen betrachtet werden konnten. Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen 4 AUS DER KLINIK AUS DER KLINIK Academic Exchange Programme Austausch der Europäischen Gesellschaft für Urologie mit den Gesellschaften für Urologie aus Japan und Taiwan Niklas Harland, Tübingen Im Rahmen des Austausch der Europäischen Gesellschaft für Urologie mit den Gesellschaften für Urologie aus Japan und Taiwan waren am 09. und 10.03.2016 drei Urologen aus Taiwan (Yuan-Hong, Jiang aus Hualien, Lee Hsiang Ying aus Kaohisung und Bing-Juin Chiang aus New Taipei City) sowie zwei Urologen aus Japan (Kenji Omae aus Tokyo und Atsu- „Meet the Professor“ Weiterbildung durch internationalen Wissensaustausch Tina Schubert, Tübingen shi Okada aus Nagoya) in der Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Tübingen zu Gast. Der jährliche Austausch gibt aufstrebenden Urologen die Möglichkeit die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in Patientenversorgung, Forschung und Lehre in unterschiedlichen Ländern zu erleben. Zusätzlich bietet er die herausragende Gelegenheit um internationale Kontakte für zukünftige Zusammenarbeiten zu knüpfen. Am ersten Tag hatten die Kollegen die Möglichkeit eine subtrigonale radikale Prostatektomie mit der da Vinci Methode durch Herrn Prof. Dr. Stenzl zu sehen. Anschließend zeigte Herr PD. Dr. Kruck eine laparoskopische Nierenteilresektion bei einem Patienten mit einem Nierenzellkarzinom. Zum Abschluss konnten die Gäste in der Trainingseinrichtung der Klinik für Urologie erleben, wie die Assistenzärzte sich an speziellen Simulatoren auf die einzelnen Operationen vorbereiten können. Hospitation bei einer subtrigonalen radikalen Prostatektomie mit dem da Vinci durch Herrn Prof. Dr. med. Stenzl. Am zweiten Tag stand die Forschung in der Urologie im Vordergrund. Prof. Dr. Aicher erläuterte die aktuellen Forschungsarbeiten im Bereich der Stammzellforschung mit Schließmuskelzellen sowie Urothel zur Rekonstruktion von Harnröhren. Nach einem lebhaften Austausch und vielen neuen Impulsen für gemeinsame Projekte hatten die Kollegen die Möglichkeit während einer Stadtführung die Tübinger Altstadt zu sehen, bevor es am Folgetag weiter zum Kongress der Europäischen Gesellschaft für Urologie ging. Prof. Aicher erläutert die aktuellen Forschungsarbeiten im Bereich der Stammzellforschung mit Schließmuskelzellen. Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen Über den Autor: Dr. med. Niklas Harland Assistenzarzt Klinik für Urologie Tübingen Hoppe-Seyler-Str. 3 72076 Tübingen : [email protected] 5 Die Fortschritte der modernen Medizin basieren u.a. auf einem stetigen interdisziplinären und internationalen Wissensaustausch. Daher ist die Anwesenheit hochrangiger Gastdozenten in den Uroonkologischen Arbeitskreisen, als auch den Expertentreffen iPet bzw. iNet in Kooperation mit den niedergelassenen Kollegen zur festen Tradition geworden. Als besonderen Gastredner konnten wir im Rahmen des iPet Prof. Christopher P. Evans für ein 3-tägiges „Meet-and-Greet“ begrüßen. Er ist Leiter der urologischen Klinik am UC Davis Medical Center in Sacramento (USA) und gehört zu den angesehensten Experten auf dem Gebiet des Prostatakarzinoms (PCa). Sein operativer Schwerpunkt liegt auf der Entfernung der Prostata mittels da Vinci. Für seine wissenschaftliche Arbeit wurde er bereits mehrfach mit hochdatierten Forschungspreisen und Ehrungen ausgezeichnet. Im Fokus steht hierbei der Androgenrezeptor, der zentrale Hormonrezeptor in Prostata-Zellen, welcher Wachstums- und Progressionsmechanismen steuert. Durch die Entschlüsselung Androgen-abhängiger und Androgen-unabhängiger Signalwege leistet er einen wichtigen Beitrag zur Erprobung neuer medikamentöser Therapien. Die Identifikation zweier langer nicht-kodierender RNAs (PRNCR1 und PCGEM1) als Wachstumstrigger in aggressiven PCas und deren gezielte Hemmung fand internationale Anerkennung durch die Veröffentlichung im „Nature-Journal“. Darüber hinaus konnten weitere bisher unbekannte Interaktionspartner des Androgenrezeptors, wie beispielsweise das RNA-Bindeprotein Lin28 oder der Retinsäure-Rezeptor (ROR-γ) als neuer Ansatz für pharmakologische Entwicklungen identifiziert werden. Als Mitglied des sogenannten „West-Coast-Prostate-Cancer-DreamTeams“ war er an großen klinischen Studien wie z.B. der „PREVAIL“ Studie beteiligt. In dieser Studie konnte der signifikante Therapiebenefit von Enzalutamid für Patienten mit einem metastasierten PCa gezeigt werden, wodurch der Beginn einer Chemotherapie ggf. weiter hinaus gezögert werden kann. In seinem klinischen Alltag legt er besonderen Wert auf die individualisierte Behandlung seiner Patienten durch ein Team aus Urologen, Onkologen sowie Strahlen- Physio- und Psychotherapeuten. Daher war die gemeinsame FallDiskussion von besonders komplexen Patientenfällen mit beiden Professoren und allen Oberärzten vor allem für die jüngeren Assistenzärzte eine wertvolle Erfahrung. Im Anschluss daran bestand die Gelegenheit Prof. Evans während einer „Live-Operation“ über die Schulter zu schauen und sich wertvolle opera- Prof. Dr. med. C. P. Evans und Prof. Dr. med. A. Stenzl beim gemeinsamen Betriebsausflug der Klinik für Urologie. tive Tricks anzueignen. Im Mittelpunkt standen hierbei die „Nerven-erhaltendePräparation“, die Schonung des Schließmuskels, sowie die Nahttechnik der Anastomose. Da neben aller theoretischen und praktischen Expertise aber auch die soziale Kompetenz über die Qualität eines Arztes entscheidet, gipfelte das Treffen in einem gemeinsamen Skiausflug, an welchem auch das Pflege- und Verwaltungsteam teilnahm. Abschließendes Fazit - fundierte Weiterbildung durch Kompetenz mit Herz. Über die Autorin: Tina Schubert Assistenzärztin Klinik für Urologie Tübingen Hoppe-Seyler-Str. 3 72076 Tübingen : [email protected] Gemeinsame Fall-Diskussion von besonders komplexen Patientenfällen. Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen 6 AUS DER KLINIK AUS DER KLINIK Operative Sanierung großer Nierensteine - ein Erfahrungsbericht aus dem General Hospital Kuala Lumpur Simone Bier, Tübingen Nierensteine werden bei 5-10% der Menschen während Ihres Lebens gebildet, wobei Männer dreimal häufiger betroffen sind als Frauen. Am häufigsten ist die Erkrankung idiopathisch, seltener jedoch auf Fehlernährung oder Stoffwechselerkrankungen zurückzuführen. für den Operateur eine ganz besondere Herausforderung dar. Herr Prof. Stenzl, ärztlicher Direktor der Klinik für Urologie des Universitätsklinikums Tübingen ermöglichte seiner Mitarbeiterin Frau Dr. Bier eine vierwöchige Hospitation im General Hospital Kuala Lumpur. Die urologische Abteilung des General Hospitals Kuala Lumpur ist unter der Leitung von Dr. Murali Sundram. Sie gilt als eine der besten urologischen Kliniken des Landes und folgt westlichen Standards. Unter Dr. Murali sind 6 Urologen und eine Urologin, Tübingen die Punktionen sonographiegesteuert durchgeführt. Damit die Niere während der Punktion röntgenologisch adäquat dargestellt werden kann, füllt man das Nierenbecken über einen Ureterenkatheter, der von der Niere über die Blase aus der Harnröhre reicht, mit Kontrastmittel auf. Nach suffizienter Punktion des Nierenkelches wird der Punktionskanal zur Niere auf bis zu einem Durchmesser zwischen 8 und 8,67 mm zu einem Arbeitskanal aufbougiert. Über diesen Arbeitskanal kann danach das Nephroskop eingeführt, der Stein mittels Laser oder Ultraschalllithotripsie zerkleinert und später abgesaugt werden. Wenn während dieser Steinzerkleinerung kein Konkrement in den Harnleiter disloziert, wird im General Hospital auf die postoperative Einlage einer Harnleiterschiene verzichtet und die Patienten können nach Extraktion des passager über den Punktionskanal inserierten Nierenfistelkatheters am Folgetag die Klinik verlassen. In Industrienationen handelt es sich bei Nieren- oder Harnleitersteinen in 80-90% der Fälle um Kalziumoxalatsteine. Häufig sehen wir in der Klinik für Urologie Tübingen Patienten mit kleineren Steinen im Harnleiter oder in der Niere, die mittels ureterorenoskopischer Steinentfernung oder extrakorporaler Stoßwellentherapie suffizient behandelt werden können. Seltener leiden unsere Patienten an großen KelchkonAm General Hospital war es krementen oder gar NierenbeFrau Dr. Bier möglich bei sehr ckenausgusssteinen, die mittels vielen dieser Eingriffe zu assis„mini“-perkutaner Nephrolithototieren und Punktionen sowie die mie (PCNL) behandelt werden Zerkleinerung der Steine selbstmüssen. Bei Nierenbeckenausständig durchzuführen. Frau Dr. Bier mit einem Kollegen aus dem gusssteinen handelt es sich um General Hospital Kuala Lumpur. Konkremente die das NierenDas Team um Dr. Murali war beckenkelchsystem nahezu komplett außerordentlich nett und hilfreich, Ms. Susan Woo, die einzige Kinderuauskleiden und mit einem Verlust der zeigte Frau Dr. Bier viele Tricks für eine rologin des Landes, tätig. Außerdem Nierenfunktion einhergehen können. suffiziente und schnelle Punktion sowie werden aktuell zwei urologische Facheine vollständigen Sanierung dieser ärzte ausgebildet, die bereits Ihre allgeAnders ist dies in Südasien zum Beiungewohnt großen Konkremente. meine chirurgische Ausbildung, welche spiel in Malaysia. Hier sehen Urologen für eine urologische Weiterbildung verÜber die Autorin: regelmäßig Patienten mit sehr großen pflichtend ist, abgeschlossen haben. Nierensteinen oder NierenausgussDr. med. Simone Bier steinen. Verantwortlich hierfür macht Im General Hospital werden tägAssistenzärztin man dafür das in Malaysia bestehende lich Steinsanierungen mittels PCNL Klinik für Urologie Tübingen Äquatorialklima sowie die landestypidurchgeführt. Hierzu erfolgt eine PunkHoppe-Seyler-Str. 3 sche Ernährung. Die operative Sanietion der Niere unter röntgenologischer 72076 Tübingen rung dieser großen Konkremente stellt Kontrolle. Im Gegensatz hierzu wird in : [email protected] Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen 7 Bilderausstellung auf den Stationen der Klinik für Urologie Petra Doppelbauer, Schorndorf Bis vor kurzem war auf unseren Stationen 28 und 29 in der Klinik der Urologie eine Ausstellung von Petra Doppelbauer, einer Künstlerin aus Schorndorf im Remstal zu sehen. Seit über 20 Jahren ist sie dort im regionalen Kunstbereich tätig, und gehört seit sechs Jahren einer Künstlergruppe an, die sich „ART 5“ nennt. Die elf Künstler dieser Gruppe leben Kunst, indem sie zusammen ein altes Bauernhaus gemietet haben und dort arbeiten. Malerei, Bildhauerei und Tonwerkstatt gehören dazu. Frau Doppelbauer arbeitet sowohl zu Hause im Atelier als auch bei ART 5. Es entstehen Werke in Öl und Acryl, sowie Tonskulpturen. Das künstlerische Arbeiten bereichert das Leben der Künstler. Doch die Wir- kung der Kunst beschränkt sich nicht nur auf diejenigen, die sie erstellen, wie auch die Ausstellung in unserem Haus gezeigt hat: Die Bilder können gefallen oder nicht gefallen, ein Lächeln oder ein Stirnrunzeln hervorrufen und zu Diskussionen anregen. Zwei Zitate von Picasso weisen auf die Vielschichtigkeit der Kunst hin, sowie auf ihre Rolle im Leben des Künstlers – und auch darüber hinaus: „Wenn ich wüsste was Kunst ist, würde ich es für mich behalten.“ Außerdem sagte er: „Das Geheimnis der Kunst liegt darin, dass man nicht sucht, sondern findet.“ Auch Petra Doppelbauer behält ihre Kunst nicht für sich und hofft, dass der eine oder andere Betrachter darin etwas findet - ganz ohne zu suchen. Ihr Haupterwerb ist pädagogisches Arbeiten und ambulante Jugendhilfe. Auch dort hat die Kunst ihren Raum: Zum einen zur Förderung begabter Kinder, zum anderen durch die therapeutischen Effekte der Kunst als Balsam für die Seele. Balsam für die Seele - das sollten auch die Werke auf den Stationen 28 und 29 in der Klinik der Urologie sein. Über die Künstlerin: Petra Doppelbauer Atelier-ART5 Hauptstraße 11 73655 Plüderhausen : [email protected] Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen 8 AUS DER KLINIK AUS DER KLINIK UroFollow eine prospektive, zweiarmige Multicenterstudie zur Marker-basierten Nachsorge bei Patienten mit low-risk Urothelkarzinom der Harnblase ist ihre Aussagekraft stark untersucherabhängig. Eine alternative, z.B. Markerbasierte Nachsorgestrategie konnte sich bisher nicht durchsetzen. Gründe hierfür sind u.a., dass die Detektionsraten der angewandten Marker (besonders im low risk Kollektiv) unbefriedigend sind und die Urinmarker-basierte Nachsorge, im Vergleich zur Zystoskopie aufwendig und teuer ist. UroFollow ist eine prospektive, zweiarmige Multicenterstudie zur Marker-basierten Nachsorge bei Patienten mit low-risk Urothelkarzinom der Harnblase mit der man nun in Kombination verschiedener, bereits etablierter Urin- Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen fität der Tests natürlich ganz erheblich. Für die ELISA-Tests ist eine Sensitivität von 68% beschrieben [2]. Problematisch ist vor allem die Anwendungen von NMP22 als POCT z.B. als Screeningmaßnahme oder IGEL-Leistung, da es hier häufig falsch positive Ergebnisse gibt, die Patient wie Behandler gleichermaßen verunsichern können. Über die Autoren: Miriam Hegemann, Dr. med. Tilman Todenhöfer Fachärzte für Urologie Klinik für Urologie Tübingen Hoppe-Seyler-Str. 3 72076 Tübingen : [email protected] : [email protected] Literatur: 1. Hajdinjak, T. (2008). UroVysion FISH test for detecting urothelial cancers: Meta-analysis of diagnostic accuracy and comparison with urinary cytology testing. Urol. Oncol. Semin. Orig. Investig. 26, 646–651. 2. Schmitz-Dräger, B.J., Todenhöfer, T., van Rhijn, B., Pesch, B., Hudson, M.A., Chandra, A., Ingersoll, M.A., Kassouf, W., Palou, J., Taylor, J., et al. (2014). Considerations on the use of urine markers in the management of patients with low-/intermediate-risk non–muscle invasive bladder cancer. Urol. Oncol. Semin. Orig. Investig. 32, 1061–1068. 3. Têtu, B., Tiguert, R., Harel, F., and Fradet, Y. (2005). ImmunoCyt/uCyt+ improves the sensitivity of Miriam Hegemann, Tübingen Tilman Todenhöfer, Tübingen Die grundlegende Biologie des Harnblasenkarzinoms scheint sich zwischen low und high grade Tumoren klar zu unterscheiden: Während sich high grade Karzinome durch eine hohe Progressionsrate und entsprechender Aggressivität auszeichnen, wird das low grade Karzinom bei vielen Patienten zu einer „chronischen Erkrankung“. 30-60% aller Patienten mit low grade Tumoren erleiden ein Rezidiv innerhalb der ersten 3 Jahre. In der Nachsorge des Urothelkarzinoms der Harnblase stellt die Zystoskopie, in Kombination mit der Urinzytologie, den aktuellen Goldstandart dar. Hierbei ist problematisch, dass die Cystoskopie von vielen Patienten als unangenehm empfunden und somit Nachsorgeuntersuchungen zum Teil nicht wahrgenommen werden. Auch weist die Zytologie eine hohe Spezifität für high grade, nicht aber bei low grade Tumoren auf. Des Weiteren vier Studien-Zentren sollen 260 Patienten eingeschlossen werden. Die Randomisierung, also Verteilung auf die Untersuchungsarme, soll 1:1 erfolgen. Die Universitätsklinik für Urologie Tübingen möchte sich mit 100 Patienten an der Studie beteiligen. Die verwendeten Marker sind UroVysion, ImmoCyt/uCyt+ und NMP 22. Alle drei Marker, bzw. deren Testverfahren sind von der amerikanischen FDA (Food and Drug Administration) zugelassen und bereits in klinischen Studien eingesetzt worden. Hierbei konnte gezeigt werden, dass sich durch die Kombination verschiedene Verfahren bessere Vorhersagewerte erzielen lassen als in der Anwendung der einzelnen Marker [4]. 9 marker, der Urinzytologie, der Sonographie des Harntraktes und natürlich der Cystoskopie, Daten für die Erstellung evidenzbasierter, alternativer Nachsorgeschemata schaffen möchte. Für den Sommer 2016 ist der Start der Studie, auch in Tübingen, geplant. Im Rahmen der UroFollow-Studie soll die Nachsorge von low risk Tumorpatienten auf zwei unterschiedliche Arten untersucht werden: Im Usual-care Arm werden die Patienten in der herkömmlichen Weise, mittels Cystoskopie nachgesorgt. Im Marker-Arm erfolgt die Marker-basierte Nachsorge in Kombination mit einer Ultraschalluntersuchung des Harntraktes. Bei einem positiven Markerbefund, einer positiven Zytologie oder stattgehabter Makrohämaturie findet eine Zystoskopie statt. In den insgesamt ► Auch in einer Tübinger Pilotstudie die Urin von low-risk, high-risk und gesunden Probanden untersuchte, konnte man zeigen, dass die Kombination aus allen drei Markern (UroVysion ImmoCyt/ uCyt+ und NMP 22), sowie der Urinzytologie für die low risk Tumoren eine positiven Vorhersagewert von 98% hat. 2% aller low-risk Tumoren werden allerdings mit der untersuchten Urindiagnostik übersehen. Anders bei high-risk Tumoren: Hier lag die Detektionsrate bei 100%. Im Vergleich zu normalen Urothelzellen weisen Tumorzellen oft eine erhöhte Kopienzahl aller Chromosomen sowie Deletionen im kurzen Arm von Chromosom 9 auf. UroVysion kann eine Aneuploidy von Chromosom 3, 7, 17 und ein Verlust von 9p21 mittels Floureszenz in situ Hybridsierung (FISH) detektieren. Eine Metaanalyse aus 2008 zeigte eine Sensitivität von 72%, sowie einer Spezifität von 82% für UroVysion [1]. ImmoCyt/uCyt+ bedient sich dreier fluoreszenzmarkierter Antikörper (19A211, M344 und LDQ10), die sich gegen glycosiliertes CEA (carzinomembrionales Antigen) bzw. tumorspezifische Muzine richtet. Schon früh wurde hier der zusätzliche Nutzen für eine Kombination von ImmoCyt/uCyt+ und Zytologie getestet. Allein betrachtet wurde eine Sensitivität von 74% und eine Spezifität von 62% beschrieben [3]. NMP22 steht für nukleäres Matrixprotein 22. Das unter anderem von Blasenkrebszellen exprimierte Eiweiß, lässt sich sowohl mittels Point-of-CareTests (POCT), als auch quantitativ mittels Enzym-Immunoassay nachweisen. Hierbei variieren Sensitivität und Spezi- urine cytology in patients followed for urothelial carcinoma. Mod. Pathol. Off. J. U. S. Can. Acad. Pathol. Inc 18, 83–89. 4. Todenhöfer, T., Hennenlotter, J., Esser, M., Mohrhardt, S., Aufderklamm, S., Böttge, J., Rausch, S., Mischinger, J., Bier, S., Gakis, G., et al. (2014). Stepwise Application of Urine Markers to Detect Tumor Recurrence in Patients Undergoing Surveillance for Non-Muscle-Invasive Bladder Cancer. Dis. Markers 2014, 1–7. Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen 10 AUS DER KLINIK AUS DER KLINIK 11 Der Einfluß der HEXVIX® - basierten transurethrale Blasenresektion auf die Progression von Urothelkarzinomen der Harnblase Georgios Gakis, Tübingen Das Ziel einer fluoreszenzbasierten Diagnostik von Harnblasenkarzinomen, auch photodynamische Diagnostik (PDD) genannt, ist es im Rahmen der Zystoskopie tumorsuspekte Areale optisch hervorzuheben, welche dann einer exakteren Resektion unterzogen werden können. Hierzu wird vor Durchführung der Fluoreszenzzystoskopie über einen transurethralen Einmalkatheter die Substanz (HEXVIX®) in die Harnblase instilliert und anschliessend nach einer Einwirkzeit von ca. einer Stunde die Untersuchung vorgenommen. Hexaminolävulinsäure ist die Esterform der endogenen Substanz Aminolävulinsäure. Sie wird nach intravesikaler Applikation vornehmlich in stoffwechselaktiven Urothelzellen in den Hämstoffwechsel aufgenommen, und resultiert in einer intrazellulären Akkumulation des photoaktiven Stoffwechselproduktes Protoporphyrin IX. Nach Blaulichtexposition heben sich tumorsuspekte Areale durch eine verstärkte Emission von Rotlicht hervor (Abb. 1). Im Rahmen von randomisierten Studien konnte gezeigt werden, dass die Detektion von malignen Schleimhautveränderungen der Harnblase durch den Einsatz der fluoreszenzbasierten Diagnostik verbessert werden kann. Dies trifft im besonderen Maße für urotheliale Carcinomata in-situ zu. Zudem zeigte sich, daß die Anzahl von intravesikalen Frührezidiven ► Abb.1: Visualisierung eines Blasentumor. Nach Blaulichtexposition heben sich tumorsuspekte Areale durch eine verstärkte Emission von Rotlicht hervor. Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen Abb.2: Rezidivfreies Überleben im untersuchten Kollektiv aufgeteilt nach der Methode der transurethralen Resektion. Patienten unter HAL-basierter TUR-B hatten ein signifikant verlängertes 3-Jahres Überleben nach radikaler Zystektomie (Leg.: HAL: Hexaminolävulinat, ALA: Aminolävulinat, WL: Weißlicht) [3]. signifikant unter Verwendung einer PDD gesenkt werden kann [1]. Der Umstand, dass in den bisherigen Auswertungen zum Einfluß der HEXVIX® - basierten TUR-B kein statistisch signifikanter Zusammenhang auf die Progression von Urothelkarzinomen der Harnblase berichtet werden konnte, ist möglicherweise auch darauf zurückzuführen, dass in den bisherigen randomisierten Studien das rezidivfreie Überleben als primärer Studienendpunkt definiert wurde. Die International Bladder Cancer Group hat kürzlich eine neue Definition zur Progression von nicht-muskelinvasiven Urothelkarzinomen vorgeschlagen. Danach wird neben einer Zunahme des Tumorgradings auch jegliche Zunahme im TNM-Stadieneinteilung als Progression definiert (z.B. Ta nach Tis/T1, Tis nach T1, Entwicklung eines ≥T2 als auch von lymphogenen oder hämatogenen Metastasen). Basierend auf dieser Definition konnte nun anhand einer neuerlichen Auswertung der randomisierten Phase III Studie, welche die konventionelle Weißlichtresektion mit der HEXVIX®-basierten TUR-B verglich, ein signifikanter Unterschied für die progressionsfreie Zeit berichtet werden [2]. Eine aktuelle Arbeit aus unserer Klinik zeigt darüber hinaus, dass die Durchführung einer HEXVIX®-basierten Resektion während des Erkrankungsverlaufes vor radikaler Zystektomie einen signifikanten Einfluß auf das Überleben der Patienten nach der Operation hatte [3] (Abb.2). Im gynäko-onkologischen Bereich konnte ferner gezeigt werden, dass bei Patientinnen mit cervikaler intraepithelialer Neoplasie die topische Anwendung von Hexaminolävulinsäure in einer Reduktion der Viruslast von Humanen Papillomaviren resultierte [4]. Daher sollte es Ziel zukünftiger Studien sein zu untersuchen, inwieweit sich therapeutische Effekte durch den Einsatz der Hexaminolävulinsäure als Phototherapeutikum auch beim Urothelkarzinom erzielen lassen und welche molekularen Marker als Prädiktoren für ein Therapieansprechen dienen könnten. Über den Autor: PD Dr. med. Georgios Gakis Oberarzt Klinik für Urologie Tübingen Hoppe-Seyler-Str. 3 72076 Tübingen : [email protected] Literatur: 1. Burger M, et al. (2013). „Photodynamic diagnosis of non-muscle-invasive bladder cancer with hexaminolevulinate cystoscopy: a meta-analysis of detection and recurrence based on raw data.“ Eur Urol 64(5): 846-54. 2. Kamat AM, et al. (2016). „Hexaminlevulinate on progression of bladder cancer – a new analysis.“ Bladder Cancer doi: 10.3233/BLC-160048. 3. Gakis G, et al. (2015). „Fluorescence-guided bladder tumour resection: impact on survival after radical cystectomy.“ World J Urol 33(10):1429-37 4. Hillemanns P, et al. (2015). “A randomized study of hexaminolevulinate photodynamic therapy in patients with cervical intraepithelial neoplasia 1/2.” Am J Obstet Gynecol 212(4): 465 e1-7. Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen 12 AUS DER KLINIK AUS DER KLINIK 13 Immunmodulation beim Nierenzellkarzinom Jens Bedke, Tübingen Die Immuntherapie des Nierenzellkarzinoms (NZK) durch eine spezifische Modulation des Immunsystems erlebt aktuell eine Renaissance in der Behandlung metastasierter Patienten. Schon frühzeitig war die Aktivierung des Immunsystems ein Bestandteil in der uro-onkologischen Behandlung des NZK. Die unspezifische Stimulation durch die Zytokine Interferon-α und Interleukin-2 führte erstmals zu einer Verlängerung des Gesamtüberlebens und war bis zum Jahr 2006 die Standardbehandlung bei metastasierten Patienten. Therapieansätze in der Immuntherapie Peptidsequenzen, die auf der Zelloberfläche von Tumorzellen durch die HLAMoleküle präsentiert werden, nachdem die intrazelluläre Prozessierung des Der generelle Ansatz in der ImmunTAA Proteins innerhalb der Tumorzelle therapie ist die Sensibilisierung des körerfolgte. TAAs werden hierbei typischerpereigenen Immunsystems gegenüber weise in einer höheren Dichte auf der dem Tumor, der vom Immunsystem als Tumorzelloberfläche als auf gesundem Gewebe abgebildet. Daher eignen sie sich besonders als Zielantigene, gegen die das körpereigene Immunsystem durch CD4+ und CD8+ T-Zellen aktiviert werden kann. Basierend auf diesem Konzept der TAA Aktivierung der angeborenen Immunität wurden in der Vergangenheit verschiedene Tumorimpfstoffe getestet, bei denen professionelle Antigen-präsentierende Zellen (APC) oder dendritische Zellen (DC) aktiviert wurden [3]. Schematische Darstellung der inhibitorischen Signalwege der PD-1/PD-L1 und CTLA-4 CPI (Ref. 3). Insbesondere das Auftreten von Remission oder sogar langanhaltenden Komplettremissionen belegen die Vulnerabilität des Nierenzellkarzinoms gegenüber einer Aktivierung des Immunsystems. In einer Cochrane-Metaanalyse zeigte sich für das Ansprechen auf eine Zytokinbehandlung eine Rate von 13%, das mediane Gesamtüberleben (OS) lag bei 13,3 Monaten [1]. Durch die intravenöse Gabe von hochdosiertem Interleukin-2 konnte die Ansprechrate auf 22% gesteigert werden, wobei 7% der Patienten eine Tumorantwort von mehr als 3 Jahren zeigten [2]. Dennoch wurde die unspezifische Zytokintherapie, nicht nur aufgrund der Nebenwirkungen, sondern auch der zu geringen Ansprechraten in Bezug auf alle behandelten Patienten, zu Gunsten der Therapie mit Tyrosinkinase- und mTOR-Inhibitoren verlassen. „fremd“ erkannt und abgewehrt werden soll. Diese Sensibilisierung erfolgt durch eine Vakzinierung oder die Gabe von immunstimulierenden Antikörpern [3]. Die Grundlage für eine präzise Aktivierung des Immunsystems ist das Erkennen sog. Tumor-assoziierte Antigene (TAA). Tumor-assoziierte Antigene oder auch Peptide (TUMAP) sind kurze Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen IMA901 Bei der Tumorvakzine IMA901 (Immatics, Tübingen, Germany) handelt es sich um einen sog. Peptidimpfstoff, bei dem synthetisch hergestellte Peptide (n=9), die für entsprechende tumorassoziierte Proteine kodieren, als Impfung verabreicht werden. Eine erste Phase II Studie bei mNZK ► Färbung eines NZK für PD-L1. Patienten (n=68) nach Vortherapie zeigte erstmals, dass die Induktion einer spezifischen Immunantwort mit der Aktivierung der T Zellen gegen die Impfpeptide in Kombination mit GM-CSF zu einem verlängerten OS führte. Je stärker die induzierte Immunantwort war, desto länger war das OS. Das Gesamtüberleben konnte durch die immunmodulatorische Gabe mit niedrigdosiertem Cyclophosphamid (300mg/m2 KO) weiter gesteigert werden (23,5 Monate im +Cy-Arm vs 14,8 Monate im -Cy-Arm; p = 0,09) [4,5]. Diese positiven Ergebnisse bildeten die Grundlage für eine Phase III Studie von IMA901 in der Kombination mit Sunitinib in der Erstlinienbehandlung von mNZK Patienten (IMPRINT; NCT01265901). Die Ergebnisse wurden auf dem ESMO 2015 vorgestellt und ergaben einen negativen Ausgang der Studie ohne Verlängerung des primären Endpunktes des Gesamtüberlebens für den Vakzinearm (Sutent+IMA901: 33,1 Monate vs. Sunitinib alleine: n.r.) [6]. Ebenso war das progressionsfreie Überleben (PFS: 15,1 vs. 15,1 Monate) nicht unterschiedlich zwischen den Behandlungsgruppen. Die Auswahl der Kombination von IMA901 mit dem Tyrosinkinaseinhibitor Sunitinib erfolgte aufgrund positiver Vorergebnisse von Sunitinib hinsichtlich der Beeinflussung von T Zellen. So führte die Behandlung mit Sunitinib bei mNZK Patienten zu einer Erniedrigung der regulatorischen T Zellen und zu einer verstärkten Th1 Immunantwort [7]. Die Analyse der induzierten Immunantworten durch die Kombination IMA901 H&E Färbung eines klarzelligen NZK. + Sunitinib der in der IMPRINT Studie behandelten Patienten ergab eine geringere Rate an induzierten Immunantworten im Vergleich zu den Phase II Daten, so dass dieser angenommene positive immunmodulatorische Effekt von Sunitinib mit der Verstärkung einer T Zell Antwort auf die Vakzine sich in der IMPRINT Studie nicht bestätigte. körpereigenen Immunabwehr. Die heute verfügbaren Substanzen zur Beeinflussung dieses Signalweges sind Antikörper, die entweder an PD-1 oder PD-L1 binden [8]. Dadurch wird das hemmende Signal aufgehoben und die zytotoxischen T-Zellen können auch PD-L1-positive Tumorzellen bekämpfen. Nivolumab Eine weitere Erklärung für den negativen Ausgang der Studie könnte eine Positivselektion der Patienten (Einschluss von favourable und intermediate Patienten) sein, da das Gesamtüberleben mit 33,1 Monaten im Vakzinearm deutlich über den bekannten OS Daten anderer TKI Erstlinienstudien liegt. Ein Bias zwischen den Behandlungsgruppen lag jedoch nicht vor. Modulation immunologischer Checkpoints Aktuell kündigt sich mit der Entwicklung der „Checkpoint-Inhibitoren“ (CPI) eine neue Ära in der Immuntherapie an. Von besonderem Interesse ist der PD-1/ PD-L1-Signalweg. PD-1 ist ein Protein, das auf T-Zellen exprimiert wird und in physiologischer Antwort mit dem dem Liganden PD-L1 zu einer Dämpfung des Immunsystems nach erfolgter Aktivierung steht. Durch diesen Mechanismus werden überschießende Immunantworten verhindert und der Entstehung von Autoimmerkrankungen vorgebeugt. Diese im Körper vorhanden physiologische „Bremse“ kann von den NZK Tumoren zweckentfremdet werden, in dem Nierenzellkarziomzellen eine Expression von PD-L1 ausbilden. Als Folge kommt es zu einer Inhibition der Nivolumab ist ein monoklonaler IG4Antikörper gegen PD-1. Die erste abgeschlossen Phase III Studie (CheckMate 025, NCT01668784) zur Checkpoint Inhibition im Bereich des metastasierten Nierenzellkarzinoms wurde mit Nivolumab durchgeführt und zeigte die Überlegenheit von Nivolumab im Vergleich zu Everolimus bei mNZK Patienten nach vorheriger VEGF gerichteter Therapie im Hinblick auf das Gesamtüberleben (OS, primärer Endpunkt) [9]. Die Studie wurde im Juli 2015 vorzeitig auf Empfehlung des Data Monitoring Committe gestoppt, nachdem die planmäßige Interimsanalyse eine Überlegenheit für die Prüfsubstanz Nivolumab (HR 0,73 (98,5% CI, 0.57 to 0,93; p=0.002) ergeben hatte. Das mediane OS betrug 25,0 Monate unter Nivolumabtherapie (95% CI 2,8 – n.r.) vs. 19,6 months (95% CI 17,6 – 23,1) unter Everolimus. Das progressions-freie Überleben (PFS) unterschied sich nicht signifikant zwischen den Substanzen 4,6 Monate (Nivolumab, 95% CI 3,7 - 5,4) vs. 4.4 Monate (Everolimus, 95% CI, 3,7 - 5.5, p=0.11). Eine anhaltende Tumorantwort >12 Monate wurde bei 32 (31%) mit Nivolumab behandelten Patienten beobachtet. ► Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen 14 AUS DER KLINIK Die Studie zeigte ein gutes Sicherheitsprofil mit einer relativ geringen Rate an Grad 3 oder 4 behandlungsassoziierten Nebenwirkungen (Nivolumab: 76 von 406 (19%) der Patienten, Everolimus 145 von 397 (37%) der Patienten). Eine der häufigen Nivolumab Nebenwirkung war die Ausbildung einer Fatigue (2%). Basierend auf diesen Daten erfolgte die Zulassung für Nivolumab (Opdivo®) durch die Food and Drug Administration (FDA) im November. Die Zulassung von Nivolumab in Deutschland erfolgte im April 2016. Weitere Entwicklungen im Bereich der Checkpoint-Inhibitoren (CPI) sind Kombinationstherapien. Aktuell sind in Deutschland zwei Phase III Studien am Laufen, die CPIs in der Erstlinienbehandlung untersuchen: In der Checkmate 214 Studie (NCT02231749) erfolgt eine Kombination von Nivolumab (PD1-AK) mit Ipilimumab (CTLA-4-AK), die Rekrutierung ist abgeschlossen, und die Studie befindet sich in der Nachbeobachtungsphase. In der Studie IMmotion151 (NCT02420821) werden Bevacizumab und der PD-L1 AK Atezolizumab kombiniert (vs. Sunitinib), In die IMmotion 151 Studie können aktuell Patienten eingeschlossen werden. Weitere zukünftige Studien werden den TKI Axitinib mit PD-L1 AK (Avelumab (JAVELIN Renal 101; NCT02684006) / Pembrolizumab) kombinieren. TKI 2.0 Trotz der vielen positiven Nachrichten rund um die neue Substanzklasse der CPI, gibt es weiterhin eine Zahl an Patienten, die nicht oder nur kurz von einer Checkpoint-Inhibition profitieren. Eine Weiterentwicklung von Tyrosinkinaseinhibitoren mit einem veränderten Wirkspektrum, bzw. die Kombination mit Everolimus als mTOR Inhibitor erbrachte sehr interessante Ergebnisse. Cabozantinib ist ein TKI, der neben dem VEGFR2 Rezeptor auch MET inhibiert. Aktuell ist Cabozantinib für die Behandlung des metastasierten medullären Schilddrüsenkarzinoms zugelassen (COMETRIQ®). Bei metastasierten NZK Patienten führte Cabozantinib (US Handelsname für NZK: CABOMETYX™) in der Zweitlinienbehandlung zu einer signifikanten Verlängerung des PFS (Primärer Endpunkt) im Vergleich zum Kontrollarm mit Everolimus (7,4 vs. 3,8 Monate), was zu einer Zulassung von Cabozantinib in im April 2016 durch die FDA führte [10]. Bei der Substanz Lenvatinib (Lenvima®) handelt es sich um einen Multikinase-Inhintor, der neben den Rezeptoren VEGFR1-3 auch FGFR1-4, PDGFRα, RET und KIT inhibiert. In der Kombination mit Everolimus wurde nach Vorbehandlung beim mNZK Patienten in einer Phase II Studie ein medianes PFS von 14,6 Monaten beobachtet [11]. Dieses Ergebnis ist vor allem vor dem Hintergrund interessant, dass alle bisherigen Kombinationstherapien von TKI und mTOR Inhibitoren beim NZK keine positiven Ergebnisse aufzeigten, bzw. eine zu große Toxizität aufwiesen. Der Antrag auf Zulassung dieser Kombination ist aktuell bei der EMA eingereicht. Zusammenfassung Durch die Zulassung von Nivolumab besteht nun auch eine Behandlungsmöglichkeit mit einem Checkpoint-Inhibitor für Patienten mit einem metastasierten Nierenzellkarzinom. Weitere laufende Studien, auch in der Erstlinienbehandlung unterstreichen den die Bedeutung der Immuntherapie für die uro-onkologische Behandlung, welche aktuell eine Renaissance erlebt. Weitere neue Substanzen aus der Klasse der Tyrosinkinaseinhibitoren (Cabozantinib und Lenvatinib) zeigen ebenfalls positive Phase III und II Studienergebnisse, so dass hier zukünftig ebenfalls zusätzliche Behandlungsoptionen bestehen könnten. Über den Autor: Prof. Dr. med. Jens Bedke Stv. Ärztlicher Direktor Klinik für Urologie Tübingen Hoppe-Seyler-Str. 3 72076 Tübingen : [email protected] Literatur: 1. Coppin C, Porzsolt F, Awa A et al. Immunotherapy for advanced renal cell cancer. The Cochrane database of systematic reviews 2005, DOI: 10.1002/14651858. CD001425.pub2: CD001425 2. McDermott DF, Regan MM, Clark JI et al. Randomized phase III trial of high-dose interleukin-2 versus subcutaneous interleukin-2 and interferon in patients with metastatic renal cell carcinoma. Journal of clinical oncology : official journal of the American Society of Clinical Oncology 2005; 23: 133-141 3. Bedke J, Gouttefangeas C, Singh-Jasuja H et al. Targeted therapy in renal cell carcinoma: moving from molecular agents to specific immunotherapy. World journal of urology 2014; 32: 31-38 4. Bedke J, Stenzl A. IMA901: a peptide vaccine in renal cell carcinoma. Expert opinion on investigational drugs 2013; 22: 1329-1336 5. Walter S, Weinschenk T, Stenzl A et al. Multipeptide immune response to cancer vaccine IMA901 after single-dose cyclophosphamide associates with longer patient survival. Nature medicine 2012; 18: 1254-1261 6. Rini B, Stenzl A, Zdrojowy R et al. An open-label, randomized, phase 3 study investigating IMA901 multipeptide cancer vaccine in combination with sunitinib vs. sunitinib alone as first-line therapy for metastatic RCC. http://wwweuropeancancercongressorg/Scientific-Programme/Searchable-Programme - anchorScpr 2015, DOI 7. Finke JH, Rini B, Ireland J et al. Sunitinib reverses type-1 immune suppression and decreases T-regulatory cells in renal cell carcinoma patients. Clin Cancer Res 2008; 14: 6674-6682 8. Bedke J, Kruck S, Gakis G et al. Checkpoint modulation - A new way to direct the immune system against renal cell carcinoma. Human vaccines & immunothera- peutics 2015; 11: 1201-1208 9. Motzer RJ, Escudier B, McDermott DF et al. Nivolumab versus Everolimus in Advanced Renal-Cell Carcinoma. The New England journal of medicine 2015; 373: 1803-1813 10. ChoueiriTK,EscudierB,PowlesTetal.CabozantinibversusEverolimusinAdvancedRenal-CellCarcinoma.TheNewEnglandjournalofmedicine2015;373:1814-1823 11. Motzer RJ, Hutson TE, Glen H et al. Lenvatinib, everolimus, and the combination in patients with metastatic renal cell carcinoma: a randomised, phase 2, open-label, multicentre trial. The Lancet Oncology 2015; 16: 1473-1482 Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen Hier steht eine Anzeige • Behandlung im Rahmen der Zulassung Einschluss NIERENZELLKARZINOM • STUDIENECKE 16 Keimzelltumoren im klinischen Stadium I STUDIENECKE Metastasiert, alle Linien Seminom, klinisches Stadium IIa/b PROSTATAKARZINOM STAR-TOR (NCT 00700258) SAKK 01/10 (NCT 01593241) hormonrefraktär, nicht metastasiert (M0) PROSTATAKARZINOM hormonrefraktär, metastasiert Phase IV, Dokumentation der neu-begonnen Sutent, Axitinib und Torisel Therapie von SCOPE Einschluss Multizentrische prospektive randomisierte Studie zur Nicht• neu-initiierte mit Temsirolimus, Sunitinib, und interventionelle StudieTherapie zur Untersuchung des Einflusses der Axitinib Vorbehandlung vor der Verabreichung von Cabazitaxel auf das Behandlungsergebnis bei Patienten mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom Metastasiert, 1st line Phase II, 1x Carboplatin AUC7 + „involved node“ Radiatio ARAMIS (NCT 02200614) Einschluss • • 17 Phase III, ODM-201 (Hormonmanipulation der 2. Generation) vs. Placebo (2:1) „reines“ Seminom II A/B pT1-4 cN1-2 cM0 Einschluss Aktuelle klinische Studien in der Univ ersitätsklinik für Urologie Tübingen WO 29637 ImMotion 151 (NCT 02420821) Einschluss • Behandlung im Rahmen der Zulassung Phase III, Therapie mit Atezolizumab (Anti-PD1-Antikörper) + Bevacizumab vs. Sunitinib (1:1) NIERENZELLKARZINOM Bevacizumab15 mg/kg (alle 2 Wochen i.v.) alle Metastasiert, und Atezolizumab 1200 mg i.v. Linien Einschluss STAR-TOR (NCT 00700258) • cRCC oder sarkomatoide Histo Phase IV, Dokumentation der neu-begonnen Therapie von • Axitinib Karnofsky > 70 Sutent, und Torisel Einschluss Ausschluss •• • • • • Metastasiert, line Metastasiert, 1 line WO 29637 ImMotion 151 (NCT 02420821) PAZOREAL Phase III, Therapie mit Atezolizumab (Anti-PD1-Antikörper) + Prospektive Bevacizumabnicht-interventionelle vs. Sunitinib (1:1) Studie (NIS) zur Untersuchung der Effizienz und Sicherheit von Pazopanib (Votrient®) und ® Bevacizumab15 mg/kg und Atezolizumab 1200 mg i.v. Everolimus (Afinitor ) im Real-Life Setting bei fortgeschrittenem (alle 2 Wochen i.v.) in einer wachsenden Therapieumgebung Nierenzellkarzinom Einschluss cRCC oder sarkomatoide Histo • Behandlung im Rahmen der Zulassung • Karnofsky > 70 Dokumentation von 2/3 linie geplant. Ausschluss stattgehabte Organ-oder KM-Transplantation • laufende Therapie mit Immunsupressiva HODENKARZINOM HODENKARZINOM st Phase II, 1x Carboplatin AUC7 + „involved node“ Radiatio Phase II, 1x Carboplatin AUC7 + „involved node“ Radiatio Einschluss Einschluss • „reines“ Seminom II A/B •• „reines“ Seminom pT1-4 cN1-2 cM0 II A/B • pT1-4 cN1-2 cM0 Ausschluss Ausschluss • erhöhtes AFP •• erhöhtes GFR<50 AFP •• GFR<50 Fernmetastasen • Fernmetastasen UROTHELKARZINOM UROTHELKARZINOM Lokal-begrenzt Lokal-begrenzt SPIES (NCT 02252549) SPIES (NCT 02252549) klinische Anwendung des Professional Image Enhancement klinische Anwendung des Professional Image Enhancement System (SPIES) System (SPIES) SPIES+Weißlicht-TUR-B vs. Weißlicht-TUR-B (1:1) SPIES+Weißlicht-TUR-B vs.fürWeißlicht-TUR-B Uro-Telegramm | Informationen der Klinik Urologie Tübingen (1:1) Einschluss Einschluss laufende Therapie mit 5-ARIS Lokal-begrenzt hormonsensitiv hormonrefraktär, nicht metastasiert (M0) hormonsensitiv SPIES (NCT 02252549) PREFERE (NCT01717677) PROSPER (NCT01717677) (NCT 02003924) PREFERE klinische Anwendung des Professional Image Enhancement System (SPIES) Präferenzbasierte randomisierte Studie zur Evaluation von Behandlungsmodalitäten beim Prostatakarzinom mit niedrigem oder frühen intermediären Risiko Phase III, Enzalutamid vs. Placebo (2:1) zur Evaluation von BePräferenzbasierte randomisierte Studie handlungsmodalitäten beim Prostatakarzinom mit niedrigem oder frühen intermediären Risiko Einschluss Einschluss • PSA Anstieg unter LH-RH Therapie Einschluss • PSA Verdopplungszeit < 10 Monate • neu-diagnostiziertes Prostatakarzinom (< 3 Monate) • PSA > 2 ng/ml • cT1-cT2b • Gl. 7a, PSA bis 10 µg/l Ausschluss Einschluss • • • cystoskopischer V.a. (primär/Rezidiv) pTa/1/CIS kein Tumor im oberen Harntrakt keine Bestrahlung im Becken Ausschluss • • ausgeprägte Makrohämaturie stattgehabte Instillationstherapie < 6 Mon. Lokal-begrenzt NIMBUS Phase III, Behandlung von hochrisiko, nicht-muskelinvasivem Urothelkarzinom der Harnblase in Standard oder reduzierter BCG-Dosierung Einschluss • Erstindikation zur BCG-Instillation Phase III, Ramucirumab (VEGF-2-Rezeptor-Antagonist) vs. Placebo plus Docetaxel (1:1) SAKK 01/10 (NCT 01593241) SAKK 01/10 (NCT 01593241) • • hoch-dosierte Kortikoide PROSTATAKARZINOM Prospektive nicht-interventionelle Studie (NIS) zurvon Untersuchung Fragebogen basierte Studie zur Lebensqualität Patienten ® Fragebogen Studie zurvon Lebensqualität von Patienten der Hodentumoren Effizienzbasierte und im Sicherheit Pazopanib (Votrient ) und mit klinischen Stadium I ® mit Hodentumoren im klinischen Stadium I Everolimus (Afinitor ) im Real-Life Setting bei fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom in einer wachsenden Therapieumgebung Einschluss Einschluss • Keimzelltumoren im klinischen Stadium I Einschluss • Keimzelltumoren im klinischen Stadium I • Behandlung im Rahmen der Zulassung Seminom, klinisches Stadium IIa/b Seminom, klinisches Stadium IIa/b Ausschluss PROSTATAKARZINOM metastasiert, nach Cisplatin-Versagen Dokumentation von 2/3 linie geplant. PSA-Anstieg unter LH-RH PSA-Verdopplungszeit < 10 Mon. PSA > 2 ng/ml UROTHELKARZINOM Metastasiert, 1 line Keimzelltumoren im klinischen Stadium I Keimzelltumoren im klinischen Stadium I PAZOREAL QoL Hodentumoren QoL Hodentumoren • • • erhöhtes AFP GFR<50 Fernmetastasen SPIES+Weißlicht-TUR-B vs. Weißlicht-TUR-B (1:1) neu-initiierte mitKM-Transplantation Temsirolimus, Sunitinib, und stattgehabte Therapie Organ-oder Axitinib laufende Therapie mit Immunsupressiva 1st st • Ausschluss RANGE (NCT 02426125) Ausschluss • bekannte Blutungsdiathese • Z.n. GI-Perforation < 6 Mon. • thromboembolisches Ereignis oder Blutung Grad III < 3 Mon. • GFR <30 ml/min • Proteinurie • • • neu-diagnostiziertes Prostatakarzinom (< 3 Monate) cT1-cT2b Gl. 7a, PSA bis 10 µg/l Ausschluss • • • • funktionelle Obstruktion Prostatavolumen > 60 g oder großer Mittellappen chronische Entzündungen des Enddarms Kontraindikationen für die angebotenen TherapieOptionen hormonsensitiv, oligo-metastasiert (M1b) gRAMPP (NCT 02454543) Klinische Evaluierung der radikalen Operation bei lokalfortgeschrittenem und rein össär, oligometastischem Prostatakarzinom (1:1) Einschluss • histologisch gesicherten Prostata-CA (ED bis 6 Monate vor Randomisierung) • 1-3 ossäre Metastasen • PSA < 150 ng/ml • asymptomatische/gering symptomatische Erkrankung • lokal resektables Tumorstadium ≤ 75 Jahre Ausschluss • Opioid-Analgetika • Nachweis von visceralen Metastasen oder Hirnmetastasen • neuroendokrine/kleinzellige Differenzierung • Charlson-Komorbidity-Index > 2 • schwere Allgemeinerkrankungen PROSTATAKARZINOM hormonrefraktär, nicht metastasiert (M0) Ausschluss • Epilepsie • funktionelle Obstruktion • Prostatavolumenmetastasiert > 60 g oder großer Mittellappen hormonrefraktär, (M1b) • chronische Entzündungen des Enddarms • Kontraindikationen für die angebotenen TherapieREASSURE (NCT 02141438) Optionen Phase IV, Anwendungsbeobachtung mit XOFIGO Einschluss hormonsensitiv, oligo-metastasiert (M1b) • symptomatische, ossäre Metastasierung gRAMPP (NCT 02454543) Ausschluss Klinische Evaluierung der radikalen Operation bei lokal• vorherigeund Therapie mit XOFIGO fortgeschrittenem rein össär, oligometastischem Prosta• fehlende takarzinom (1:1) Knochenmarksreserve • viszerale oder ausgedehnte lymphogene Einschluss Metastasierung • histologisch gesicherten Prostata-CA (ED bis 6 Monate vor Randomisierung) hormonrefraktär, metastasiert, chemonaiv • 1-3 ossäre Metastasen • PSA < 150 ng/ml SOTIO (NCT 02111577) • asymptomatische/gering symptomatische Erkrankung • III, lokal resektables Tumorstadium ≤ 75 Jahre Phase Firstline-Docetaxel plus Vakzinierung mit extracorporal stim. T-Lymphozyten vs. Placebo (2:1) Ausschluss • Opioid-Analgetika Einschluss •• Nachweis von visceralen Metastasen oder2 Hirnmetabiochemischer oder rad. Progress (mind. Knochenstasen metastasen oder messbare Läsion) PROSTATAKARZINOM • neuroendokrine/kleinzellige Differenzierung • Charlson-Komorbidity-Index > 2 hormonrefraktär, metastasiert • schwere Allgemeinerkrankungen SCOPE hormonrefraktär, nicht metastasiert (M0) Phase III, ODM-201 ARN-509 (Hormonmanipulation (Hormonmanipulation der der 2. Generation) vs. Placebo (2:1) Multizentrische prospektive randomisierte Studie zur Nichtinterventionelle Studie01946204) zur Untersuchung des Einflusses der SPARTAN (NCT Vorbehandlung vor der Verabreichung von Cabazitaxel auf das Phase III, ARN-509 (Hormonmanipulation der 2. Generation) vs. Behandlungsergebnis bei Patienten mit metastasiertem kastratiPlacebo (2:1) Prostatakarzinom onsresistentem Einschluss •• PSA-Anstieg PSA-Anstieg unter unter LH-RH LH-RH •• PSA-Verdopplungszeit PSA-Verdopplungszeit < < 10 10 Mon. Mon. •• PSA PSA > >2 2 ng/ml ng/ml Einschluss Einschluss • PSA-Anstieg unter LH-RH • Behandlung im Rahmen der Zulassung • PSA-Verdopplungszeit < 10 Mon. • PSA > 2 ng/ml SPARTAN (NCT 01946204) ARAMIS (NCT 02200614) Ausschluss Ausschluss • laufende Therapie mit 5-ARIS • laufende Therapie mit 5-ARIS Epilepsie • hoch-dosierte Kortikoide hormonrefraktär, nicht metastasiert (M0) PROSPER (NCT 02003924) Phase III, Enzalutamid vs. Placebo (2:1) Einschluss • PSA Anstieg unter LH-RH Therapie NIERENZELLKARZINOM Ausschluss • laufende Therapie mit 5-ARIS Metastasiert, alle Linien • Epilepsie STAR-TOR (NCT 00700258) Phase IV, Dokumentation der neu-begonnen Therapie von Sutent, Axitinib und Torisel Einschluss • neu-initiierte Therapie mit Temsirolimus, Sunitinib, und Axitinib Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen Metastasiert, 1st line 18 Impressum: Verantwortlich für den Inhalt: Prof. Dr. med. A. Stenzl Schriftleitung: Dr. med. M. Adam Layout: B. Golinski Druck: Mauser & Tröster, www.MTDruck.de Auflage: 2.000 Stück PERSONALIA | TERMINE Herr Michael Denner unterstützt seit 01.02.2016 das administrative Team im Sekretariat von Prof. Dr. med. Stenzl. Frau Dr. med. Simone Bier ist im Rahmen eines Forschungsaufenthalts seit 01.04.2016 für ein Jahr am „Naturwissenschaftliche und Medizinische Institut“ (NMI) in Reutlingen tätig. POSTTHERAPEUTISCHE KONFERENZ PROSTATAKREBS ZENTRUM TÜBINGEN Interdisziplinäres Tumorboard des Südwestdeutschen Tumorzentrums für Urogenitale Tumoren (ZUG). Beginn:jeden Dienstag, 16.00 Uhr Ort: Konferenzraum Urologie (Poliklinik), CRONA Ebene 03 Anmeldung: Fax an 07071/29 5092 E-Mail: [email protected] Frau Dr. med. Susanne Schnürer wurde am 18.02.2016 der Doktorgrad verliehen. Ihre Dissertation trägt den Titel: „Adsorptionsverhalten von Everolimus in vitro und Auswirkungen auf die Zellkultur“. Herr Dr. med. Stefan Aufderklamm ist zum 31.05.2016 aus unserer Klinik ausgeschieden. Er hat zum 01.06.2016 eine Stelle als Oberarzt in der urologischen Klinik des Diakonie-Klinikums Stuttgart angetreten. PATIENTENABEND - PROSTATAKREBS, WAS SOLLTEN SIE WISSEN? Patienteninformationsveranstaltung Termin: 27. September 2016 Beginn: 18.00 Uhr Ort: Hotel Stadt Tübingen Veranstalter: I-MED Institute GmbH UROONKOLOGISCHER ARBEITSKREIS HPV-VIREN/PENISKARZINOM Termin: 26. Oktober 2016 Beginn: 19.30 Uhr Ort: Hotel Stadt Tübingen Organisation: Prof. Dr. med. J. Bedke Kontakt: Fr. Flamm Tel.: 07071/29 80349 iPET - INTERDISZIPLINÄRES PROSTATAKARZINOM EXPERTEN TREFFEN Termin: 16. November 2016 Ort: Mövenpick Hotel, Flughafen Stuttgart Kontakt: Fr. Flamm Tel.: 07071/29 80349 Universitätsklinikum Tübingen Klinik für Urologie Hoppe-Seyler-Str.3 72076 Tübingen Ärztlicher Direktor Prof. Dr. med. Arnulf Stenzl Sekretariat (8.00 Uhr - 17.00 Uhr) Tel.: 07071 29-86613 Fax: 07071 29-5092 E-Mail: [email protected] Stellvertretender Ärztlicher Direktor Prof. Dr. med. Jens Bedke Schwerpunkte: Operative Uro-Onkologie der Prostata, Blase, Niere und Hoden, med. Tumortherapie, Immuntherapie E-Mail: [email protected] Oberarzt-Sekretariat Tel.: 07071 29-80349 E-Mail: [email protected] Herr Dr. med. Tilman Todenhöfer ist seit 07.07.2016 Facharzt für Urologie. Frau Viktoria Stühler hat am 01.09.2016 eine Stelle als Assistenzärztin in unserer Klinik angetreten. Dr. med. Tilman Todenhöfer Facharzt für Urologie E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Dr. med. Simone Bier Assistenzärztin E-Mail: [email protected] Service Hotline (24h-Hotline) Tel.: 07071/29 86000 Fr. Inês Anselmo da Costa Assistenzärztin Hochschulambulanz (8.00 Uhr - 15.30 Uhr) Leitung: Janet Meye E-Mail: [email protected] Hr. Dominik Docter Assistenzarzt Anmeldung: Tel.: Fax: E-Mail: [email protected] Monika Lanz 07071/29 86565 07071/29 5880 Belegungsmanagement (8.00 Uhr - 16.00 Uhr) Kontakt: Barbara Schäffler Tobias Adam Tel.: 07071/29 84097 Fax: 07071/29 84170 E-Mail: [email protected] Hr. Niklas Harland Assistenzarzt E-Mail: [email protected] Oberärztin Dr. med. Meike Adam Schwerpunkte: Endo-Urologie E-Mail: [email protected] Hr. Fahmy Nabil Hassan Assistenzarzt E-Mail: [email protected] Stationen Urologie: Bereichsleitung: Albrecht Röhm E-Mail: [email protected] Oberarzt Dr. med. Bastian Amend Schwerpunkte: Andrologie, Neurourologie, Inkontinenz, Steintherapie E-Mail: [email protected] Fr. Miriam Hegemann Fachärztin für Urologie Stationsleitung: Andreas Kintzinger E-Mail: [email protected] Oberarzt PD Dr. med. Georgios Gakis Schwerpunkte: Urothelkarzinom, radikale Zystektomie, Latissimus Dorsi Detrusor Myoplastie E-Mail: [email protected] Oberarzt Dr. med. Steffen Rausch Schwerpunkte: Endo-Urologie, Andrologie E-Mail: [email protected] Oberarzt Dr. med. Markus Renninger Schwerpunkte: Urologische Diagnostik, Funktionelle Urologie, Gutartige Prostataerkrankungen E-Mail: [email protected] Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen 19 Hr. Bandar Alhubaishy Assistenzarzt E-Mail: [email protected] Oberarzt PD Dr. med. Stephan Kruck Schwerpunkt: Prostatakarzinomdiagnostik, Urologische Bildgebung, Laparoskopie E-Mail: [email protected] Herr Dieter Henger, Leitung der Zentral-OP Pflege Urologie wurde zum 30.06.2016 in den Ruhestand verabschiedet. ADRESSEN E-Mail: [email protected] Dr. med. Johannes Mischinger Assistenzarzt Station 28 (A7 Ost) 07071/29 86651 Tel.: E-Mail: [email protected] Station 29 (A7 Nord) Tel.: 07071/29 86642 Fax: 07071/29 5432 Fr. Eva Neumann Assistenzärztin Wachzimmer Urologie Tel.: 07071/29 84076 E-Mail: [email protected] Endo-Urologie Leitung: Elke Cielo E-Mail: [email protected] Dr. med. Susanne Schnürer Assistenzärztin E-Mail: Zuständigkeit ZUG [email protected] Koordination: Prof. Dr. med. Fr. Tina Schubert Assistenzärztin Jens Bedke Kontakt: Fr. Eva Neumann E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Fr. Viktoria Stühler Assistenzärztin E-Mail: [email protected] Studienteam Leitung: Fr. Miriam Hegemann Tel.: 07071/29 87235 Fax: 07071/29 4396 E-Mail: [email protected] Uro-Telegramm | Informationen der Klinik für Urologie Tübingen Hier steht eine Anzeige