- Heftarchiv - Internet World Business

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€ 4,50 I FR. 9,00
E-COMMERCE I ONLINE-MARKETING I TECHNIK
43205
INTERNET WORLD Business
AUSGABE 23/14 10. NOVEMBER 2014
ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL
www.internetworld.de
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Facebook Atlas und die Konkurrenz
S. 12
Personalisierte Shopping-Erlebnisse
Der digitale Verkäufer
in der Umkleidekabine S. 30
Der Stellenmarkt für
Internet-Fachkräfte
S. 39
oder unter internetworld.de/stellenmarkt
Warten auf die Explosion
Leistungsschutzrecht
Axel Springer knickt ein
Online-Lebensmittelhandel steht in Deutschland vor dem Durchbruch
Foto: Axel Springer SE
Traffic-Einbrüche von bis zu 80 Prozent
verzeichneten Websites wie Autobild.de
und Welt.de, nachdem Google im Oktober die Indexierung dieser Seiten auf
das Maß zurückgefahren hat, das laut
Leistungsschutzrecht (LSR) kostenfrei
möglich ist. Jetzt verzichtete Axel Springer als letzter deutscher Großverlag gegenüber Google auf Leistungen aus dem
LSR. Für Springer-Chef Mathias Döpfner könnte es bei seiner Weigerung,
Google die Inhalte gratis zu überlassen,
nicht nur um Geld gegangen sein: Der
dokumentierte Traffic-Einbruch belegt
seine These, dass Google eine marktbeherrschende Stellung einnimmt.
Verzicht auf Leistungsschutzrecht:
Axel-Springer-Zentrale in Berlin
Location Based Services
Halte ich für hilfreich
43 %
mazon und eBay: nicht gerade die
Namen, die einem als Erstes einfallen,
wenn man an Lebensmittel im Internet
denkt. Dennoch belegen die beiden USRiesen auf der Rangliste der Firmen, bei
denen die Deutschen Ess- und Trinkbares
online ordern, die ersten beiden Plätze. Fast
die Hälfte aller deutschen Internet-Nutzer
(45 Prozent) hat schon einmal bei Amazon
Lebensmittel bestellt. Rewe.de, der OnlineService der Supermarktkette Rewe, kommt
nur auf fünf Prozent.
Pure Online Player oder Supermarktketten – noch ist nicht entschieden, wer im
Netz die Schlacht um den täglichen Bedarf
der Konsumenten gewinnt. Während in der
Befragung von Fittkau & Maaß weitere fünf
Prozent angaben, bei Rewe.de bereits mehrmals bestellt zu haben, sieht Tabellenführer
Amazon hier weniger gut aus: Nur einer
von fünf Lebensmittelbestellern wird zum
Wiederholungstäter. An ambitionierten
Projekten fehlt es auf beiden Seiten nicht,
an Wettbewerbsdruck auch nicht. Deutsch-
land gilt als das Land der Supermärkte,
allein Rewe bringt es bundesweit auf 3.350
Filialen. Nirgends ist der Margendruck
höher als hier. In anderen Ländern ist der
Online-Lebensmittelversand längst weiter
verbreitet. Dennoch sind Experten überzeugt: Die Bequemlichkeit des Online-Einkaufs wird auch hierzulande siegen – und
dann könnte es ganz schnell gehen. Mehr
◼
zum Thema lesen Sie ab Seite 8.
E-Commerce
Online-Marketing
Technik
A
Foto: Fotolia / Gpointstudios
„Redcoon alleine ist
noch keine Strategie“
Warum selbst schleppen? Lieferangebote für Lebensmittel liegen im Trend
Unbefriedigende Zahlenspiele
Aus Liebe zum Kühlschrank
Mahnen allein reicht nicht
Gerade einmal zwei Prozent Marktwachstum attestiert der Branchenverband BEVH
dem E-Commerce in Deutschland. Handelsexperte Gerrit Heinemann kann darüber nur den Kopf schütteln.
S. 15
Mit digitalem Storytelling die Leads erhöhen – das ist die Content-Strategie der
Robert Bosch GmbH. Michael Schmidtke,
Director Digital und Social Media, verrät,
wie Bosch dabei vorgeht.
S. 22
Unbezahlte Rechnungen sind für ShopBetreiber ein ständiges Ärgernis. Dennoch
unternimmt fast ein Drittel nichts dagegen.
Ein durchdachtes Inkasso hilft, säumige
Kunden zum Bezahlen zu bewegen. S. 28
Würde meine Daten nicht dafür hergeben
38 %
USA: Frauen mögen Facebook
Kenne ich noch nicht
23 %
76 %
66 %
Unentschieden: Fast die Hälfte
aller Konsumenten findet ortsbezogene Mobildienste gut – doch
die Zahl der Zweifler ist groß
aller weiblichen
Internet-User
sind auf
Facebook
aller männlichen
Internet-User
sind auf
Facebook
INTERNET WORLD Business 23/14
Quelle: Steria Mummert
n = 1.000 Konsumenten in Deutschland
Like: In den USA ist der Teil der Surferinnen, die
Facebook nutzen, höher als der der Surfer
INTERNET WORLD Business 23/14; Quelle: BI Intelligence
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München
Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt
Foto: MSH
Media-Saturn-Chefs im Interview
Facebooks neue Werbeplattform
Atlas sorgt für Bewegung im Markt
und könnte Google ins Schwitzen bringen – vor allem im Mobile
Advertising. Doch auch andere
soziale Netzwerke hübschen sich
für die Anzeigenkunden auf. S. 20
Foto: Phizzard
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Anbieter: domainfactory GmbH, Oskar-Messter-Str. 33, 85737 Ismaning, Deutschland
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INHALT
10. November 2014
23/14
INTERNET WORLD Business
3
Online B2B Conference
Inhalt
SCHWERPUNKT
Online, Mobile und Social für den B2B-Sektor
TECHNIK
Frisches online ordern
Lebensmittel aus dem Internet
8
E-COMMERCE
Verlorene Jahre aufgeholt
Media-Saturn rüstet auf
12
Bequemes aus dem Netz
Der Online-Shop Ergonomiewelt.de
14
Unbefriedigende Zahlenspiele
Statistiken zum E-Commerce-Markt
15
Digitales Steuerchaos
Versteuerung von E-Dienstleistungen
16
28
Digitaler Offline-Handel
Personalisierte Shopping-Erlebnisse
30
Fulfillment für Großkunden
Ebay Enterprise baut ein Logistikzentrum
32
Erfolg im Online Marketing lässt sich heute nicht
mehr nur durch klassische Kommunikationsmaßnahmen erzielen, vielmehr bedarf es eines zielgruppengenauen Dialogs. Das gewinnt insbesondere im
B2B-Umfeld mehr und mehr an Bedeutung.
Die Online B2B Conference widmet sich an zwei Veranstaltungstagen den wichtigsten Online-MarketingStrategien in B2B-Unternehmen. Die Konferenz findet
vom 01. bis 02. Dezember 2014
im Empire Riverside Hotel in
Hamburg statt. Die Themen
reichen von Content Marketing,
E-Mail-Marketing, CrossmediaKommunikation, Monitoring und
Kennzahlen bis hin zu rechtlichen
Fragestellungen.
RUBRIKEN
Update
KNOW-HOW
Serie, Teil 2: Ihr Käuferlein kommet
Weihnachtstipps fürs Online-Marketing
Mahnen muss sein
Inkassomaßnahmen für Shops
4
Dienstleisterverzeichnis
34
Personalien
38
Termine
38
Stellenmarkt
39
Impressum
40
Szene: Neocom
41
Meinung: Effizienz von Offline-Werbung
42
Am ersten Veranstaltungstag
geben Referenten aus der Praxis
Einblick in ihre aktuellen Projekte.
Der zweite Tag findet im Workshop-Format statt. Die Teilnehmer können sich aus
insgesamt neun Workshops ihr persönliches Programm zusammenstellen. Ziel des WorkshopKonzepts ist es, tiefer in die einzelnen Themen einzusteigen und mit den restlichen Teilnehmern in einen
Dialog zu treten.
18
20
Aus Liebe zum Kühlschrank
Content Marketing bei Bosch
22
Fusion der Gattungen
g
g
Übergreifende
Intermedia-Währung
23
Roberto rappt für Sixt
Der Autovermieter setzt auf Schlager
24
15
Foto: Fotolia / Denis Junker
ONLINE-MARKETING
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Soziale Netzwerke als Werbeträger
Die Fachzeitschrift INTERNET WORLD Business präsentiert die Online B2B Conference. Unsere Leser
erhalten deshalb Sonderkonditionen und können ab
450 Euro zzgl. MwSt. (statt ab 590 Euro zzgl. MwSt.)
an der Konferenz teilnehmen. Einfach den Code
obc14diwb online bei der Anmeldung eingeben.
Informationen zu Programm, Referenten und die Anmeldung unter www.online-business-conference.de
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oto
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20
28
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Menschen in diesem Heft
Mirko Dieseler,
Geschäftsführer von Einfachlotto.de,
glaubt, dass Offline-Werbung für ein
Online-Unternehmen unverzichtbar
ist. Für ihn lassen sich User über
Facebook Ads oder Display-Werbung
faktisch gar nicht aktivieren.
42
Gerrit Heinemann,
Leiter eWeb Research Center an der
HS Niederrhein, kritisiert die Zahlen
des BEVH zum deutschen OnlineHandel. Ihn stört vor allem die Methodik und wie mit dem Thema Mobile
Commerce umgegangen wird.
15
Jan Honsel
ist Country Manager DACH bei Pinterest. Er erklärt, wie Werbungtreibende in Deutschland das Bildernetzwerk derzeit nutzen können. Den
Nutzwert von Pinterest sieht er vor
allem in der Traffic-Lieferung.
21
Michael Schmidtke
ist Director Digital und Social Media
bei Bosch. Die digitalen Kanäle
gehören für den Konzern seit einigen
Jahren fest zum Alltag. Schmidtke
setzt dabei auf Content Marketing
und Storytelling.
22
David Selinger
ist Mitgründer und CEO von Richrelevance. Er denkt, dass sich Personalisierung in den kommenden drei
Jahren stark verändern wird und kritisiert, dass heute viele Daten noch
in Silos liegen.
31
Wolf Wagner,
Partner bei der Strategieberatung
Ernst & Young, beobachtet, dass das
Thema Lebensmittel online gerade
eine hohe Dynamik entfaltet. Laut
Wolf treibt vor allem mobile Technik
den Trend an.
09
UPDATE
Marc Schmitt,
Geschäftsführer
Aquarius Digital
GmbH, über
Content Marketing und Story
Telling.
Wo liegen für Unternehmen die
Schwierigkeiten beim Content
Marketing?
In vielen Unternehmen herrscht
das Missverständnis vor, man
habe gar nichts Spannendes zu
erzählen. Für Außenstehende
kann aber vermeintlich Alltägliches aus dem Unternehmen
sehr interessant sein. Packende
Storys in einem Unternehmen
aufzuspüren und spannend
multimedial zu erzählen – das
erfordert echte StorytellingKompetenz.
Für viele Unternehmen ist Content Marketing trotzdem nur
eine nette Spielerei.
Wir sehen bei unseren Kunden
schon lange keine ContentMarketing-Aktivitäten mehr,
die ohne einen strategischen
Ansatz verfolgt werden. Der
Aufwand, der investiert werden
muss, ist dafür viel zu groß. Die
Relevanz von Branding und
Image sollte in einer vernetzten
Welt nicht unterschätzt werden.
PUBLICIS
Agenturriese kauft
Digital-Kompetenz
Der Werbekonzern Publicis setzt
seine Einkaufstour fort. Für 3,7
Milliarden US-Dollar übernimmt
er die Digital-Agentur Sapient
Nitro, die weltweit rund 13.000
Mitarbeiter beschäftigt. Damit will
Publicis seine Digital-Kompetenz
ausbauen und möglichst schon im
nächsten Jahr die Hälfte seiner
Umsätze im Bereich digitale Kommunikation erzielen. Bereits 2011
hatte Publicis die US-Agentur
Rosetta Marketing und zwei Jahre
zuvor Razorfish übernommen –
beides Agenturen mit großem ITund Digital-Know-how. Unter
dem Namen Publicis Sapient will
das Network künftig Unternehmen in allen Fragen der digitalen
Transformation beraten. Das Kartellamt muss der Übernahme
noch zustimmen. (hvr)
Der Versandhändler Amazon
stockt zur Vorweihnachtszeit die
Zahl seiner Mitarbeiter kräftig
auf. Allein in Deutschland sollen
in den nächsten Wochen 10.000
Saisonarbeiter den rund 9.000
Festangestellten beim Päckchen-
Luxus im Web
Kreative Pausengestaltung bei Otto
Unternehmen damit offenbar den
Druck auf Google erhöhen. Disney kritisiert seit Langem, dass die
Suchmaschine bei ihren Ergebnissen auf Links zu illegalen Streaming-Portalen und anderen Piraten-Sites verweist. Die
Disney-Suchmaschine
soll stattdessen nur die
offziellen Seiten der
Rechteinhaber berücksichtigen und Links zu
illegalen
Angeboten
unter den Tisch fallen
lassen. Die Popularität
einer Seite soll im Ranking keine Rolle mehr
spielen. Möglicherweise
Rechtzeitig zum Fest: Aushilfskraft
könnte damit die Seite
packt Bestellung in Geschenkpapier
Go.com wiederbelebt
werden, die als Suchim vergangenen Jahr am Spitzen- maschine konzipiert war, dann
bestelltag 4,6 Millionen Kunden- eine Suchfunktion für Disney-Inbestellungen eingegangen – also halte beherbergte und jetzt nur
etwa 53 Orders pro Sekunde. Die noch als Landing Page dient. (hvr)
Saisonkräfte benötigt Amazon
allerdings auch, um etwaige
Streiks der festangestellten Mit- APPLE
arbeiter abzufedern. (hvr)
die neue Uhr im Frühjahr 2015 –
so drückt sich Ahrendts in einer
firmeninternen Nachricht aus,
aus der den Blog 9to5mac zitiert.
Damit enttäuscht das Unternehmen die Hoffnung vieler AppleFans, die sich den Markteintritt
bereits für die Weihnachtssaison
gewünscht hatten. Auch das Erscheinungsdatum Anfang 2015
scheint damit vom Tisch.
So richtig überraschend ist der
Rückzieher allerdings nicht. Vor
allem die Batterielaufzeit macht
den Entwicklern noch zu schaffen und ist für die Verzögerung
der Produktion verantwortlich.
DISNEY
Das Gerät soll nachts geladen
werden, um den folgenden Tag
durchzuhalten. Der Markt der
smarten Uhren gilt als vielversprechend. Nach einer Studie der
Unternehmensberatung Gartner
sollen in zwei Jahren vierzig Prozent aller am Handgelenk
getragenen Wearable Devices bereits Smartwatches sein. (skr)
packen helfen. Ohne die Zusatzkräfte könnte Amazon das Weihnachtsgeschäft nicht mehr stemmen. Wie Steven Harmann, der
Chef der Logistikzentren in
Deutschland bekannt gab, seien
Smartwatch
kommt erst später
AMAZON
10.000 Mitarbeiter für
Weihachtsgeschäft
Pläne für eigene
Suchmaschine
Der Medienkonzern Disney hat
offenbar ein Patent auf eine eigene
Suchmaschine angemeldet. Nach
einem Bericht des Online-Magazins Trendsderzukunft.de will das
Apple-Fans, die auf die Smartwatch des Konzerns hoffen, müssen sich noch gedulden: Die
Watch kommt erst im Frühjahr
2015 auf den Markt. Das erklärte
Angela Ahrendts, die den Vertrieb leitet. Erst mal das Weihnachtsgeschäft, dann das chinesische Neujahr und schließlich
Virtueller Airport-Aufenthalt
Wo informierst Du Dich über neue
Trends bei Luxus und Lifestyle?
68,4 %
54,6 %
49,2 %
In
Magazinen /
Zeitschriften
Im
Geschäft
vor Ort
Für Luxusinteressierte ist das
Web wichtiger als Zeitschriften
INTERNET WORLD Business 23/14
Quelle: Tomorrow Focus Media
Apple tüftelt noch an der
Batterielaufzeit
Das Aufgabenfeld der ITAbteilung verschiebt sich:
von der reinen Organisation
der Geschäftsprozesse hin zu
deren aktiver Gestaltung.
54 %
39,1 %
Im
Internet
23/14
Foto: Apple
Q&A
Neue Rubrik
„Kinosaal“:
Auftakt mit
Scifi-Oldie
„Last Man on
Earth“
Motivierender Mittag: Seit
April bietet die Otto Group
ihren Mitarbeitern die etwas
andere Mittagspause an: mal
einen Poetry Slam, dann wieder einen Lunch Beat oder gar
eine Philosophie-Vorlesung.
Nun wurde ein Video-Clip
über die Veranstaltungsreihe
„Culture Club“ gedreht.
Foto: Amazon
Kino in der App: Die
Zeitschrift TV Movie baut
ihre Programm-App
aus: User können über
sie jetzt jede Woche fünf
Spielfilme kostenlos auf
ihrem iPad ansehen.
Kooperationspartner ist
die Spielfilmplattform
Netzkino.de.
10. November 2014
Foto: Otto Group
INTERNET WORLD Business
Foto: Bauer Media Group
4
der deutschen
Manager fordern, die IT
müsse in den Unternehmen verstärkt als Innovationstreiber fungieren.
Im TV
70 %
Mit 3-D-Brille im Flughafen: Das neue Terminal am Munich Airport wird erst in einem
Jahr fertig. Doch schon heute können sich Werbekunden einen Eindruck von ihm verschaffen, wenn sie eine 3-D-Brille aufsetzen. Bei einem virtuellen Rundgang erhalten
sie ein Gefühl für Gebäudegröße, Raumverhältnisse und die neuen Werbeträger.
der IT-Verantwortlichen wollen diesen
Part künftig einnehmen.
Quelle: PAC / Digital Transformation in
Deutschland
Interaktives Video: Ändert der User die Blickrichtung, ändert sich das Bild
Foto: Starbucks
Momentum Duo: Die
Marke Sennheiser
betont ihren High-EndAnspruch auch im Netz.
Über die Webcam kann
man den Bildausschnitt
eines Musik-Videos
ändern, je nach Blickrichtung. Kampagne:
Fred & Farid Shanghai.
5
23/14
Foto: Sennheiser
10. November 2014
Heiße Getränke kommen
direkt an den Schreibtisch
STARBUCKS
Kaffeekette plant
Lieferservice
„Für hier oder to go?“ Diese gleichermaßen schräge wie häufig
formulierte Frage soll zumindest
bei der Kaffeekette Starbucks
demnächst seltener gestellt werden. Der US-Konzern plant einen
eigenen Lieferservice, der Snacks,
Heißgetränke und Muffins künftig direkt ins Büro liefern soll.
Dies gab Starbucks-Chef Howard
Schultz vor Analysten bekannt.
Das Unternehmen, das weltweit
über 21.000 Filialen betreibt, will
den Service zunächst in den USA
testen und dort auch nur Premiumkunden zur Verfügung stellen. Die können über eine App
den Cappuccino Medium ins
Office kommen lassen.
Die Pläne wurden im Umfeld
der Vorstellung der aktuellen
Bilanzzahlen bekannt gegeben.
Starbucks hat im vierten Geschäftsquartal 3,3 Milliarden Euro
umgesetzt. (hvr)
SERVICE-HOTLINES
SKY
Gute Noten für
Aldi und Telekom
Neues Mobilangebot
für Nichtabonnenten
Abgestürzte Computer, Smart- Der Pay-TV-Anbieter Sky reaphones mit Aussetzern oder ein giert auf die neuen Herausforschwer durchschaubarer Mobil- derer wie Netflix. Unter dem
funktarif: Wer sich nicht durch die Namen „Sky Online“ können
Foren oder die Q & As der Anbie- Zuschauer ab sofort Serien,
ter quälen will, sucht Hilfestellung Filme und Dokus auf mobilen
bei den Service-Hotlines. Die Empfangsgeräten sehen, ohne
Zeitschrift „Chip“ hat zusammen Abonnent zu sein. Das Angebot
mit dem Marktforschern von Sta- kostet in der abgespeckten Vertista deren Qualität untersucht. sion 9,90 Euro im Monat, wer
Ergebnis: Im Durchschnitt dauert aktuelle Blockbuster und Serien
es zum Beispiel bei Internet-Pro- sehen will, muss 19,99 bezahlen.
vidern mehr als drei Minuten, bis Zudem sind täglich einzelne
sich jemand meldet. Die Beratung Sportpakete zubuchbar.
der Telekom fiel den Testern
dabei positiv auf, einen Ausreißer gab es offenbar bei
Vodafone. Hier weigerte
sich eine Beraterin, Auskunft zu geben.
Überraschung bei den
Mobilfunkern: Sowohl bei
O2 als auch bei Vodafone
riet die Hotline von eigenen
Sky Online: Sporttickets können
Produkten ab. In einem Fall
für 19,99 Euro gelöst werden
wurde sogar ein Angebot
der Konkurrenz empfohlen.
Testsieger wurde hier Aldi Talk Der Pay-TV-Sender gab außervor E-Plus, Base und Blau.de. Für dem bekannt, dass er im Geden Test wurde jede Hotline zehn schäftsjahr 2013 in Deutschland
Mal kontaktiert. (hvr)
zum ersten Mal operativ Geld
verdient hat. Die Abonnentenzahl kletterte auf 3,67 Millionen.
Im kommenden Jahr will der
Sender die 4-Millionen-Grenze
knacken. (hvr)
Zwischen Marken und Konsumenten klafft eine Lücke
Marketer
Konsumenten
Die Erwartungshaltung der Kunden wird von den Unternehmen häufig enttäuscht
91 %
32 %
... würden sich
beim Kauf
durch ein
Angebot im
richtigen
Moment
beeinflussen
lassen
... haben für
solch ein
Angebot die
richtigen Tools
76 %
50 %
... nutzen
während des
Einkaufs ihr
Smartphone,
für Preisvergleiche und
Kundenbewertungen
... reagieren
auf diese
Nachfrage mit
passenden
Apps oder
Textnachrichten
68 %
... wünschen
sich innerhalb
von 24 Stunden eine Antwort auf ihre
Tweets an
eine Marke
73 %
... glauben, dass
Unternehmen
über Bonusprogramme ihre
Kunden für ihre
Treue belohnen wollen
66 %
... der Unternehmen sehen
das anders:
Über Bonusprogramme zeigen
ihnen Kunden
ihre Treue
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des E-Commerces:
28. Februar 2015
Kongress Palais
Kassel
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Online-Shop
Prozesse
Multi-Channel
CRM
Warenwirtschaft
Auftragsabwicklung
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... sagen,
dass sie nicht
auf jeden einzelnen Tweet
antworten
können
Die Ansprüche der Kunden sind hoch, viele Unternehmen haben darauf noch nicht reagiert
INTERNET WORLD Business 23/14
Quelle: Kitewheel
www.plentymarkets.com
UPDATE
6
INTERNET WORLD Business
10. November 2014
23/14
World Wide Web
Start-up
Mit Crowdsell lernen Firmen
Kunden und deren Wünsche
besser kennen – und können
sie für Informationen oder
Empfehlungen belohnen.
Wie ein neues Angebot starten, wie die weiteren Wünsche
von Kunden herausbekommen? Statt auf Umfragen setzt
Crowdsell.de auf Mitmachen,
Wettbewerbe und Gewinne.
„Bei uns entdecken Kunden
Produkte, Unternehmen können Zielgruppen befragen, zu
Empfehlungen animieren oder
ihre Marke in Erinnerung
bringen“, erklärt Mitgründer
Giovanni Bruno. Crowdsell
soll helfen, Vertriebs- und
Marketingprobleme zu lösen.
Unternehmen starten auf dem
Marktplatz sogenannte „Chal-
Crowdsell: Kunden
befragen und belohnen
lenges“, zum Beispiel Umfragen, Verkostungen oder
Spiele. Wer diese von den
registrierten Crowdsellern
zuerst oder besonders gut
löst, bekommt den ausgelobten Gewinn, das Unternehmen
hingegen eine anonymisierte
Auswertung der Daten. Knapp
40 Euro bezahlen Unternehmen ab Dezember für Einzelkampagnen, rund 100 Euro im
Monat für die unbegrenzte
Zahl an Challenges: „Das
Spielerische sorgt für hohe
Aufmerksamkeit und Aktivität“, hat Bruno nach den ersten Kampagnen festgestellt.
Das Start-up aus Halle bastelt
noch an einer Crowdsell-App
sowie an Chat-Möglichkeiten
für Challenge-Gruppen. (vs)
NEW YORK / USA
Etsy bietet eigenes Kartenlesegerät an
https://www.etsy.com/reader
BUDAPEST / UNGARN
Widerstand gegen Internet-Steuer
http://on.fb.me/1FN5zXu
Bastler und Handwerker verkaufen ihre Produkte auch auf
Märkten und Messen. Mobile Payment wird wichtig. Etsy,
der US-Marktplatz für Selbstgemachtes, bietet jetzt einen
Dongle, der mobile Geräte zu Kartenlesegeräten umfunktioniert; das geht jedoch nur mit der Etsy-App. Mit 2,75 Prozent pro Transaktion verlangt Etsy zudem mehr als Paypal
und Amazon. (vs)
Hunderttausende protestieren in Ungarn online und auf
Straßen gegen die Internet-Steuer. Nach Plänen der rechtskonservativen Regierung um Viktor Orbán sollen Nutzer pro
Gigabyte Datenverkehr 50 Eurocent Steuern zahlen. Die
ersten Proteste zeigen Wirkung: Die Abgabe soll für Nutzer
auf 2,30 und für Firmen auf 16,60 Euro pro Monat gedeckelt
werden. Die Demonstrationen gehen trotzdem weiter. (vs)
SEATTLE / USA
Shops im Black-Friday-Fieber
http://www.amazon.com/BlackFriday/b?node=384082011
Am 28. November ist Black Friday,
der Freitag, an dem in den USA
das Weihnachtsgeschäft eingeläutet wird – zahlreiche Läden öffnen
bereits in den frühen Morgenstunden. Auch Online-Shops starten
große Rabattaktionen. Anbieter wie
Amazon warten gar nicht erst auf
den Stichtag. Sie zählen den Countdown und verbinden dies mit täglich
neuen Kampfpreisangeboten. (hvr)
QUISMA
Spielwaren-Shops im
Performance-Check
Passend zur Vorweihnachtszeit
hat die Performance-Agentur
Quisma die Online-Präsenz der
Spielwarenanbieter Mytoys, Kidoh, Toys“R“Us, Otto, Walzkidzz, Amazon, Jako-O und Galeria-Kaufhof untersucht. Ergebnis: Restlos überzeugt keines der
Angebote. So verfügen beispiels-
Mytoys: Gute Noten fürs
Google-Ranking
ROM / ITALIEN
Kostenloser Internet-Zugang
http://bit.ly/13atykv
Fünf Millionen Euro soll sich Italien den
Ausbau von Funknetzen kosten lassen.
So will die Partito Democratico für kostenlose Internet-Zugänge an Bahnhöfen, in Bibliotheken, Krankenhäusern
und an Schulen sorgen. „Kostenloses
Internet würde einen großen kulturellen Einfluss haben und der Wirtschaft
helfen, sich zu erholen“, begründet PDAbgeordneter Sergio Boccadutri die
Gesetzesinitiative. (vs)
weise nur drei der Anbieter über
ein für Mobile optimiertes Design. Bei der Google-Sichtbarkeit
war ebenfalls Luft nach oben.
Hier überzeugten nur Mytoys
und Amazon. (hvr)
SAMSUNG
Nutzer stimmen über
Galaxy Note Edge ab
Wegen seines innovativen Seiten-Displays war das Galaxy
Note Edge von Samsung auf der
diesjährigen IFA ein Publikumsmagnet. Allerdings war bis zuletzt unklar, ob das Phablet auch
in Deutschland tatsächlich in
den Verkauf geht. Diese Entscheidung obliegt jetzt den Nutzern: Sie können ab sofort darüber abstimmen, ob das Galaxy
Note Edge auch hierzulande erhältlich sein soll. Die Abstim-
SINGAPUR
Taobao lässt abholen
http://zd.net/1FV912q
Online bestellen, an 70 Stationen von Sing
Post abholen: Für seinen ersten Abhol- oder
Click & Collect-Service kooperiert der chinesische Marktplatz Taobao mit der Post
von Singapur. An dieser hat sich Mutter
Alibaba im Mai beteiligt. Für rund 250 Mio.
US-Dollar gab es 10 Prozent. Erfolg vorausgesetzt, werden auch Abholstationen im
benachbarten Malaysia eingerichtet. (vs)
mung erfolgt auf der deutschen Samsung-Website.
Dort befindet sich eine
Schaltfläche, die mit „Vote
für das Note Edge!“ beschriftet ist. Sollte das Ergebnis positiv ausfallen,
Crowdfunding: Musik-Software,
wird das Galaxy Note Edge
Made in Germany, braucht Geld
zunächst exklusiv als Premium Edition im eigenen
Online-Shop erhältlich sein. Ab wollen die Unternehmensgründem 1. Januar 2015 soll dann eine der genügend Geld einsammeln,
Standardausführung folgen, die um die Entwicklung der mobilen
über den freien Handel vermark- App voranzutreiben. Flowkey ist
ein E-Learning-Angebot, mit
tet wird. (sv)
dem man angeblich relativ einfach ein Tasteninstrument erlernen oder bestehende Kenntnisse
FLOWKEY
E-Learning-Plattform wieder auffrischen kann. Im Mittelpunkt steht eine Software, die
sucht Investoren
automatisch und in Echtzeit
erkennt, ob Töne richtig gespielt
Das im Februar 2014 gegründete wurden. In Verbindung mit
Berliner Start-up Flowkey startet einem neuen Lern-Interface soleine Crowdfunding-Kampagne. len Songs damit in 15 Minuten
Über die Plattform Seedmatch erlernt werden können. (hvr)
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Telefon-Flat. In den ersten Ausbaugebieten verfügbar. Für beide Angebote gilt: Inklusive Internet-Flat, 1&1 HomeServer für 0,– € (Versand 9,60 €), 24 Monate Vertragslaufzeit.
1&1 Telecom GmbH, Elgendorfer Straße 57, 56410 Montabaur
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INTERNET WORLD Business
10. November 2014
23/14
Foto: Fotolia / Gpointstudios
8
Lebensmittel online
Neue Technikmöglichkeiten
bringen Bewegung in den
Lebensmittelhandel
Das Online-Geschäft besorgen derzeit Branchenfremde
und Gründer
Im Ausland wird mehr
experimentiert, es entstehen neue Marktkonzepte
„Der deutsche Konsument
ändert sein Verhalten kurzfristig und explosiv, wenn
sich das Angebot ändert
und verbessert“
Pascal Zier,
GF Gourmondo.de, Lebensmittel.de
www.gourmondo.de
Frisches online ordern
Im deutschen Lebensmittelhandel regt sich was: Konzerne bereiten Online- und Lieferkonzepte vor. Doch die Konkurrenz im Ausland ist schon deutlich weiter
ilch, Butter, Eier, Kartoffeln: Wer bei
Rewe Lebensmittel online bestellt,
muss zwar mindestens vier Tage vorausplanen, um zum gewünschten Termin
beliefert zu werden, aber dann wird alles –
Frisches, Gekühltes und Haltbares – sortiert in Tüten an die Haustür geliefert.
Bezahlt wird nach dem Empfang der
Ware, und was nicht gefällt, nimmt der
Lieferant wieder mit. Laut Testberichten
(persönliche Erfahrungen der Redaktion
bestätigen diese) funktioniert Rewes
Online-Angebot.
Ein Anfang ist gemacht: 2011 eingeführt, kann bei Rewe bisher in 18 Städten
im Web geordert werden. Mainz und Osnabrück werden demnächst ans Liefernetz
angeschlossen. In 12 Filialen können Kunden Bestellungen abholen. Angesichts der
3.350 Märkte, die Rewe in Deutschland
betreibt, wirkt das Angebot noch wie ein
Pilotprojekt, doch Rewe erhöht das Tempo: „Warum soll ich schleppen, was ich geliefert bekommen kann“, sinniert ReweChef Alain Caparros und geht sogar davon
aus, dass der Tagesbedarf bald online eingekauft werden wird.
Um sich zu rüsten, holten sich die Kölner vom britischen Konkurrenten Tesco
einen Geschäftsführer für Digitales – der
Belgier Jean-Jacques van Oosten startet im
M
Dezember. Rewe investiert jetzt auch in
Web-Händler und hat gerade das Münchner Start-up Commercetools gekauft, das
Shop-Software entwickelt.
In der Branche tut sich etwas: Auch Wettbewerber Edeka gibt Gas. In einigen Regionen beliefert der Verbund mittelständischer Händler ebenfalls Kunden. Nun will
Wo Verbraucher Lebensmittel online bestellen
Mehrmals gekauft
Einmal gekauft
Amazon
9%
45 %
eBay
5%
26 %
Gourmondo
2%
15 %
Rewe.de
5%
5%
Edeka24.de
2%
6%
Allyouneed.com
2%
5%
Lebensmittel.de
2%
5%
Mytime.de
3%
2%
Food.de
1%
3%
Bringmeister.de
1% 2%
Saymo.de
1% 2%
INTERNET WORLD Business 23/14
Fünf Prozent der Befragten haben einmal über
Rewe.de eingekauft, ebenso viele schon mehrmals
Quelle: Fittkau & Maaß, 04/2014
10. November 2014
23/14
INTERNET WORLD Business
Was Verbraucher online bestellten
9
Warum Essen nicht im Web gekauft wird
Spezialitäten
Keine Möglichkeit, die Ware zu sehen, zu riechen und zu fühlen
24 %
Süßwaren
23 %
83 %
Fehlendes Angebot
81 %
Wein/Sekt
22 %
Erste OnlineAngebote
Hohe Kosten
Spirituosen
77 %
17 %
Lieferung zu kompliziert
Konserven
73 %
14 %
Hoher Preis
Alkoholfreie Getränke
11 %
67 %
Fertiggerichte
Mangelndes Vertrauen
10 %
64 %
Fleisch/Wurstwaren
7%
Zu zeitaufwendig
7%
Fehlendes Einkaufserlebnis
62 %
Bier
Käse
56%
7%
Bezahlung
Tiefkühlkost
50 %
6%
Brot/Backwaren
Datenschutz
6%
48 %
Obst/Gemüse
4%
Schlechte Qualität der Produkte
4%
Keine Anbieter/Shops bekannt
Bringdienste wie Shopsters oder
Shopwings stellen die neueste
Geschäftsidee im Lebensmittelhandel
dar: Einkäufer gehen in die Supermärkte und liefern für rund 5 Euro
Gebühr die Lebensmittel aus dem
Supermarkt nach Hause.
46 %
Wasser
Milch/Milchprodukte
44 %
3%
Technik
Fisch
31 %
2%
Spezialitäten hat fast jeder Vierte schon einmal online
geordert, Frisches wie Milch indes nur 3 Prozent
INTERNET WORLD Business 23/14
Edeka die Lebensmittelsparte von Tengelmann übernehmen. Zu ihr gehören neben
451 Kaiser’s- und Tengelmann-Filialen der
Online-Lieferdienst Bringmeister sowie die
Webshops Plus.de und Garten-XXL. „Bei
der Übernahme geht es um die Verdichtung des Filialnetzes und Online-Kompetenz“, urteilt Achim Himmelreich, Berater
bei Mücke, Sturm & Company in Köln.
Noch ist nicht klar, ob das Kartellamt die
Übernahme durchwinkt. Der Lebensmittelmarkt in Deutschland wird von Edeka, Rewe,
Lidl und Aldi beherrscht, die vier decken
rund 85 Prozent ab. Immer mehr Supermarktbetreiber entdecken die Relevanz des
Internets für ihren Vertrieb. „Das Thema Lebensmittel online entfaltet gerade eine hohe
Dynamik“, beobachtet Wolf Wagner, Partner bei der Strategieberatung Ernst & Young
(EY). „Mobile Techniken treiben den Trend,
aber auch Pure Player und die demografische Entwicklung – Ältere wollen nichts
Schweres mehr schleppen.“
Laut Ernst & Young wurden in Deutschland 2013 rund 175 Milliarden Euro für
Lebensmittel ausgegeben. Nur 0,3 Prozent
entfielen auf Online-Bestellungen. Werden
die Cross-Channel-Einkäufe addiert, also
„Wer es jetzt im Lebensmittelhandel schafft, Verbraucher
über Cross-Channel-Konzepte
an sich zu binden, wird
in Zukunft
die Nase vorn haben“
Wolf Wagner,
Partner Ernst & Young,
(EY) Köln
www.ey.com
Quelle: Ey.com 2014
Lebensmittel sinnlich zu erleben ist der meistgenannte
Grund (83 Prozent), der gegen die Online-Order spricht
INTERNET WORLD Business 23/14
die, bei denen sich die Verbraucher online
informierten, steigt der Anteil auf – immer
noch läppische – sechs Prozent. In Großbritannien, Frankreich, der Schweiz und
den USA liegt der Online- und CrossChannel-Anteil am Lebensmittelhandel
hingegen bereits bei mittleren zweistelligen
Prozentraten.
Möglichkeiten für direkte
Kommunikation
Doch auch hierzulande wünschen sich die
Kunden Umfragen zufolge schon länger
Online-Services oder Bestell-, Liefer- und
Abholmöglichkeiten für Lebensmittel.
Längst wissen sie, wie E-Commerce den
Alltag erleichtern und die Auswahl vergrößern kann – auch wenn sie das Obst nicht
betasten und das Brot nicht riechen können. 36 Prozent würden Lebensmittel ordern, bei Einkäufern für Familien steigt der
Quelle: Ey.com 2014
Anteil gar auf 64 Prozent. Interessant wird
die Online-Nutzung für den Handel durch
die Möglichkeiten der mobilen Technik:
Beim Warten informieren sich die Verbraucher online über Waren und lassen
sich, falls sie nicht gleich bestellen, zu späteren Käufen anregen. So entstehen Kommunikationsformen, die den Absatz fördern: „Konsumenten, die mehrere Kaufund Informationskanäle benutzen, geben
30 Prozent mehr aus als der Durchschnitt“,
zitiert Wagner Studienergebnisse. „Wer
jetzt die Cross-Channel-Kunden erreicht,
bekommt die Sahne der Verbraucher und
hat auch in Zukunft die Nase vorn.“
Bislang überlassen die Supermärkte diese
ausgabefreudige Klientel jedoch noch
Start-ups und Branchenfremden. Hinter
dem Online-Supermarkt Allyouneed.com,
der bundesweit ausliefert, steckt der Logistiker DHL. Er hat sich so als Food-Spezialist etabliert, hilft Filialisten und Start-ups
wie Lebensmittel.de und plant, das
Geschäft auszuweiten – acht Wochen lang
lieferten DHL und Allyouneed Fertiggerichte der Lufthansa. „Ein Testpilot, den
wir vielleicht umsetzen“, lässt Allyouneed
wissen. Die Kunden wünschen sich für
Tage, an denen sie nicht kochen können,
frische Alternativen zum Essen aus Dosen.
„Lebensmittel online ist heute auf
Nischenprodukte oder Kochkisten beschränkt“, stellt Himmelreich fest. „Der
Markt ist reif, neue Konzepte technisch
und logistisch umzusetzen.“ Start-ups liefern hauptsächlich Spezialitäten oder lösen
durch innovative Dienste Einkaufsprobleme: Gourmondo hat die Feinschmecker
im Visier, Unternehmen wie Kochabo.de,
Kommtessen.de oder Schlemmertuete.de
die Familien. Diesen liefern sie regelmäßig
die (frischen) Zutaten für ausgesuchte Rezepte. Am Start sind zudem Shopsters. ▶
Über Rezepte verkaufen Dienste wie
Hellofresh.de, Kochabo.de, Kochzauber.de, Kommtessen.de oder
Schlemmertuete.de Lebensmittel.
Den Abonnenten werden regelmäßig
die frischen Zutaten zu Speisen nach
Hause geliefert.
Hinter Online-Supermärkten wie
Allyouneed, Mytime.de, Food.de oder
Lebensmittel.de stecken Gründer oder
Unternehmen wie der Logistiker DHL
oder die ostfriesische Bünting-Gruppe.
Die Pure Player bieten Frisches, liefern
aber oft nicht überall.
Mit Apps inspirieren die Supermarktketten Rewe und Edeka: Nutzer finden
hier Angebote und Rezepte, legen sich
Einkaufszettel an. Einige Edeka-Filialen ermöglichen die mobile Bezahlung per App. Manche Filialen liefern
auch nach Hause.
SCHWERPUNKT
10
INTERNET WORLD Business
Ideen aus dem
Ausland
Le Shop, Schweiz
Die Migros-Tochter hat sich als
Online-Supermarkt etabliert. Bestellungen liefert die Schweizer Post
nach Hause oder Kunden holen sie in
Drive-in-Stationen an großen Straßen
oder bald im Bahnhof ab.
Tesco, Großbritannien
Der Supermarktbetreiber lässt online
ordern, liefert nach Hause, an Bibliotheken oder andere Orte, die die Kunden vorgeben. Filialen bieten eine
Fahrspur für Abholer, das spart an
den Schaltern Wartezeit.
de und Shopwings.de, die nach US-Vorbild
Verbrauchern den Einkauf abnehmen und
dafür in Großstädten Käufer in Supermärkte schicken. Längst existieren gute
Ideen für die Lieferung und Abholung:
Dienste wie Tiramizoo oder Atalanda vernetzen mithilfe ihrer Plattformen Kurierdienste und ermöglichen eine schnelle Lieferung. Start-ups wie Bringbee.ch versuchen wiederum Verbraucher zu animieren,
Lieferungen für Nachbarn mitzunehmen.
Was bereits funktioniert und Kunden
bindet, zeigt der Blick ins Ausland: Bestellsummen von umgerechnet mehr als 200
Euro realisiert in der Schweiz Le Shop. Seit
1999 liefert die Migros-Tochter mit der
Schweizer Post aus. Familien lassen sich
beim Wocheneinkauf helfen – und holen
ihre Waren auch in Drive-in-Läden oder
am Bahnhof ab. Zwar haben sich dort Gepäckschalter als ungeeignet zum Abholen
erwiesen, weil die Schlangen davor nach
Büroschluss endlos waren, gekühlte Abholfächer sind aber ein praktikabler Ersatz.
In Großbritannien erwartet Waitrose
Kunden, die Waren abholen, am Welcome
Desk. Zur Ware gibt’s den Einpackservice
für Geschenke oder Blumen, dort kann
Kleidung zur Reinigung abgegeben oder
auf Tablets weiter im Waitrose-Angebot
gestöbert werden. Konkurrent Tesco hat
für die bequeme Abholung sein Filialnetz
enger geknüpft, stellt Waren auch zu, auf
Wunsch zum festlegten Termin und an
öffentlich zugängliche Orte wie Bibliotheken, Parkplätze, Schulen und Büros.
Die größten Lebensmittelhändler in Deutschland
Edeka
(Edeka: 37,8 Mrd. €/Netto 12,9 Mrd. €)
ca. 50 Mrd. €
Rewe
37,1 Mrd. €
Lidl-Schwarz
(Lidl: 18,6 Mrd. €/Kaufland 13,6 Mrd. €)
rd. 32 Mrd. €
Metro
(Real: 9,1 Mrd. €/Metro C+C: 5,4 Mrd. €)
29,7 Mrd. €
Aldi
(Aldi Nord: 13,3 Mrd. €/Aldi Süd: 15,6 Mrd. €)
ca. 29 Mrd. €
Lekkerland
8,4 Mrd. €
Tengelmann
7,4 Mrd. €
Globus
4,6 Mrd. €
Bartels-Langness
3,7 Mrd. €
Norma
3 Mrd. €
Transgourmet
€
3 Mrd. €
Edeka ist nach Gesamtumsatz 2013 der größte Lebensmittelhändler in
Deutschland. Die vier größten Lebensmittelhändler besetzen 80 Prozent des
Marktes. Die Grafik nennt zudem Erlöse ausgewählter Supermarkt-Töchter
INTERNET WORLD Business 23/14
Quelle: Tradedimensions/Nielsen
Innovative Retail Laboratory nahe Saarbrücken. Er denkt beispielsweise an Informationen rund um die Verträglichkeit
oder Herkunft von Produkten. Die eignen
sich besonders gut zur Verbreitung über
das mobile Internet, Social Media oder in
Apps, die auch für die Bestellungen immer
wichtiger werden.
In USA versucht sich Walmart an CrowdLogistik und belohnt Kunden, die Bestellungen auf der Rückfahrt ausliefern. Mit
zunehmender Integration des Internets,
intensivieren sich die Kundenkontakte, entstehen mehr direkte Kommunikationskanäle und verändern sich Märkte, Sortimente
und Angebote. Beispiel Whole Foods: Die
US-Supermarktkette hat sich den Wün-
schen ihrer mobilen und an Neuigkeiten
interessierten Klientel angepasst. Bestellung, Lieferung und Abholung gehören in
allen Filialen zum Standard, ebenso Apps
mit Informationen und zum Bestellen. Wer
kommt, wird zum Bleiben animiert: Tafeln
erzählen in den Märkten, woher und von
wem Obst, Käse und Fleisch stammen. Neben Lebensmitteln finden sich Fertigmenüs zum Aufwärmen und Plätze zum Ausruhen und Treffen. Whole Foods ergänzt
seine Filialen um Lounges und Cafés, in
Houston lockt eine Erlebnisbrauerei Abholer und Besucher zum Bleiben und Kaufen.
Ungeplanter Nebeneffekt: Eine WholeFoods-Filiale in der Nachbarschaft wird in
Kalifornien bereits als positiver Faktor für
Arbeitgeber wie auch für Entwickler von
Immobilien und Stadtvierteln gesehen.
telhandel abhalten: „Viele Verbraucher
kennen keine Angebote für die Bestellung
von Lebensmitteln“, nennt Zier die wichtigste Hürde. Umfragen zufolge wissen 80
Prozent der Verbraucher nicht, dass Lebensmittel genauso wie Kleidung online
bestellt werden können und dann auch
nach Hause geliefert werden. Vor allem
aber mangelt es an der Informationspolitik der Unternehmen gegenüber ihren
Kunden: So glauben immerhin laut EYUmfrage 64 Prozent der Befragten, dass
Online-Bestellungen nicht vertrauenswürdig sind und dass ihnen Ware mit
schlechter Qualität geliefert wird.
„Es gilt, interessante Schnittstellen zwischen Online und Offline für den Konsumenten zu schaffen“, fordert Antonio
Krüger, wissenschaftlicher Direktor des
immer in eine Online-Bestellung münden,
ist fraglich; Kunden lassen sich gerne auch
inspirieren.“
Kontaktmöglichkeiten zu nutzen, sinnvolle Webservices anzubieten – das ist jetzt
die Herausforderung für die Branche. „Wir
rechnen mit einer regelrechten Explosion
der digital beeinflussten Lebensmittelkäufe“, sagt EY-Handelsexperte Wagner.
Die Wette gilt: Bis 2020 soll der Umsatz auf
200 Milliarden Euro steigen, 30 Prozent
davon sollen online erzielt werden, allein
zehn Prozent durch Bestellungen. Die
Kunden freuen sich schon.
◼
Sortimente und Kontakte
Whole Foods, USA
Die Supermarktkette passt ihr Sortiment an neue Lebensgewohnheiten
an. Neben Lebensmitteln finden sich
vorgekochte Gerichte in den Regalen,
Filialen wandeln sich zu Lounges und
Restaurants. Folge: Arbeitgeber werben mit Nähe zu Whole-Foods-Filialen.
23/14
Im Vergleich dazu ist Deutschland noch
ein Entwicklungsland. Online-Strategien
bieten Kunden nur Insellösungen. „Alle
logistischen Probleme, bis hin zur Lieferung im Zeitfenster, mit wenig Verpackung
und anderes mehr sind gelöst“, heißt es bei
Allyouneed. „Es gibt keine Hinderungsgründe mehr.“ Selbst das Argument der
knappen Margen, die Zusatzdienstleistungen bremsen, zieht nicht mehr: „Verbraucher bezahlen zusätzliche Services, wenn
sie Sinn machen“, weiß Pascal Zier, Mitgründer von Gourmondo.de und Lebensmittel.de. Die Lieferung ist ihnen fünf
Euro und mehr wert und sie geben mehr
für Alltägliches aus, wenn es gekauft und
gebracht wird.
Näher betrachtet sind es nicht etwa aufwendige Liefer- oder Abholservices, die
die Kunden heute vom Online-Lebenmit-
Online verändert Märkte,
Waitrose, Großbritannien
Waitrose experimentiert mit KühlSchließfächern in Bahnhöfen, wo
Kunden Bestelltes abholen. An
Welcome Desks können Abholer
Geschenke und Blumen einpacken lassen oder per Tablet mehr bestellen.
10. November 2014
Mehr Umsatz, mehr Online,
mehr Bestellungen
Zumindest in diesem Punkt haben Rewe
und Edeka schon geliefert: In deren Apps
speichern Kunden ihren Bedarf, erhalten
Rezeptvorschläge – und bezahlen sogar
über diese in einigen Edeka-Filialen. „Digitale Kanäle bieten Berührungspunkte zum
Kunden“, sagt Himmelreich. „Ob diese
Susanne Vieser
internetworld.de/vs
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E-COMMERCE
12
INTERNET WORLD Business
10. November 2014
23/14
Verlorene Jahre aufgeholt
Lange wurde Media-Saturn fürr
seine mangelnde Web-Strategie
ie
verspottet. Seit Oktober rüstett
der Elektronikanbieter auf, wird
rd
vom Gejagten zum Jäger
Pieter Haas & Martin Sinner
Pieter Haas (rechts) kam 2001 als Sprecher der Geschäftsführung der Media
Markt Saturn Holding Nederland zu Metro.
Seit Mai 2014 ist er Mitglied des Vorstands
der Metro AG und stellvertretender Vorsitzender der Geschäfsführung der MediaSaturn-Holding.
Martin Sinner (links) gründete 2000 den
Online-Preisvergleichsdienst Idealo und
wirkte als Business Angel bei diversen
Start-ups. Seit November leitet er als CEO
die neu geschaffene Electronics Online
Group (EOG), zu der auch Redcoon zählt.
Foto: Media-Saturn-Holding
it Multichannel-Pilotprojekten für
Media Markt und Saturn, den PurePlayer Redcoon und die neu geschaffene
Electronics Online Group (EOG) gibt jetzt
Media-Saturn im E-Commerce – endlich –
richtig Gas. Im Doppelinterview sprechen EOG-Chef Martin Sinner und der
amtierende Media-Saturn-Geschäftsführer Pieter Haas über die Online-Pläne von
Europas größtem Elektronik-Retailer.
M
„Ich habe bei Idealo
erlebt, wie viel
Unprofessionalität es im
Online-Handel gibt“
Martin Sinner,
CEO der Electronics Online Group
(EOG)
Saturn und Media Markt eröffneten ihre
Online-Shops erst 2011/12. Inzwischen liegen
Sie bei Online-Umsätzen von mehr als einer
Milliarde Euro und haben kürzlich zwei
Multichannel-Pilotmärkte eröffnet. Hat Ihre
Aufholjagd damit bereits das Ziel erreicht?
24 Stunden geöffnet: Saturn testet in Ingolstadt Boxen, aus denen Kunden ihre
Online-Bestellungen rund um die Uhr abholen können
Pieter Haas: Wenn wir nur die beiden
neuen Märkte von Media Markt und
Saturn in Ingolstadt hätten, dann wären
wir damit ganz vorne. Denn diese beiden
Märkte stehen für einen „Everywhere
Commerce“, der es Kunden ermöglicht,
auf dem Kanal zu kaufen, der ihnen am
nächsten ist. Aber natürlich haben wir
noch viele weitere Märkte und müssen
diese in den nächsten Jahren entsprechend
modernisieren. Dennoch denke ich, dass
uns nach den verlorenen Jahren der
Sprung in die europäische Spitzengruppe
im Multichannel-Handel gelungen ist.
Für andere ist Multichannel nur der
Pick-up von Online-Bestellungen, die
über ein Zentrallager abgewickelt werden.
Wir setzen dagegen auf integrierte Lösungen, die durchgehend lokale Bestände nutzen. Es gibt einige Handelsunternehmen,
die das können. Aber es gibt noch viel
mehr Händler, die lokale Bestände nicht
online abbilden können. Auf diesem Vorsprung wollen wir uns aber nicht ausruhen, sondern gehen weiter nach vorne.
Zum Beispiel mit dem „Inspiration Store“,
den wir zusammen mit eBay und anderen
Händlern in Bremen eröffnet haben und
in dem wir es Kunden ermöglichen, per
Smartphone und QR-Code einzukaufen
und zu bezahlen. Daneben gibt es weitere
Anwendungen, die wir in unsere Märkte
integrieren und irgendwann sind wir dann
bei Beacons und Geofencing.
Glauben Sie wirklich, dass solche moderaten Anpassungen auch in einigen Jahren
noch ausreichen werden, um mit Ihrem
Handelskonzept auf dem Markt zu bestehen? Dann, wenn immer stärker online
geprägte Generationen zu den Konsumenten hinzustoßen werden?
Haas: Solche Konsumenten werden wir
natürlich online ansprechen. Doch wird
sich auch das stationäre Geschäft weiterentwickeln. Viele Bedürfnisse der OnlineGeneration werden auch in Zukunft stationär besser befriedigt werden, schließlich
sind das ganz normale Konsumenten. Ich
glaube nicht an eine Zukunft, in der alles
online läuft.
Vor fünf Jahren haben noch Leute zu
mir gesagt: „Sie arbeiten in einem Business
mit Stores? Suchen Sie sich schnell einen
anderen Job!“ Inzwischen versuchen die
Onliner selbst, Stores zu eröffnen. Ich
denke, dass es für den stationären Handel
wesentlich einfacher ist, online aktiv zu
werden als für Online-Händler, ins stationäre Geschäft einzusteigen. Die Wettbewerber von Redcoon, die stationäre Stores
eröffnen wie zum Beispiel Cyberport oder
Notebooksbilliger, werden von ihrer Billigpositionierung wegkommen müssen.
Aber dann sind sie nicht mehr im Wettbewerb mit Redcoon, sondern mit Media
Markt und Saturn.
Martin Sinner: Wenn wir vom Ende des
stationären Handels sprechen, haben wir
immer einen viel zu US-zentrierten Blick.
Ich denke, ich kann das nach meiner Zeit
im Silicon Valley ganz gut einschätzen.
Das Problem von einer Elektronikkette
wie Best Buy ist dort nicht nur, dass die
10. November 2014
23/14
INTERNET WORLD Business
Ende Juni 2014 waren bei
Mediamarkt.de
Umsatz generierte Media-Saturn
in den ersten neun Monaten des
aktuellen Geschäftsjahres.
Flächeneffizienz nach unten geht. Das Problem ist in den USA vielmehr ein großes
Shopping-Mall-Sterben. Denn was nutzt
der beste Best Buy, wenn die Mall, in der
sich der Markt befindet, stirbt. In den USA
gibt es also weniger ein Problem des stationären Handels als der Shopping-Malls.
Die Abholquote liegt bei rund
verfügbar, bei Saturn.de mehr als
einen Leute mit einem IT-Background,
die sich dem Handel zugewendet haben.
Als Zweites gibt es im Online-Umfeld oft
einen sehr starken Handelsbackground.
Nun bin ich künftig in einer Gruppe beschäftigt, in der es bereits eine sehr hohe
Handelskompetenz gibt. Da wird von mir
also nicht unbedingt erwartet, dass ich
diesen Teil gut können muss, sondern
dass ich eben mein Online- und
E-Commerce-Wissen einbringe. Das ergänzt sich dann sehr gut.
13
Bis 2015 will Media-Saturn
des Gesamtumsatzes online
erzielen; auf lange Sicht sollen
es 20 Prozent werden.
Sinner: Nein, der Wearables-Shop ist nur
ein Beispiel – wenn auch keineswegs ein
unrealistisches. Wir werden screenen,
welche verfügbaren Unternehmen gut zu
uns passen, welche davon zu guten Konditionen zu haben sind und auch entsprechend skalierbar sind. Es wird dabei zu
einem großen Teil um Player in Nischen
gehen. Parallel dazu werden wir auch selbst
neue Sachen machen – ohne Redcoon in
seiner Entwicklung zu beeinträchtigen.
Herr Sinner, Sie verfügen als Gründer des
Vergleichsportals Idealo, aber auch als
Investor mit Beteiligungen an einer ganzen
Reihe von Start-ups über eine große E-Commerce-Erfahrung. Wie beurteilen Sie die
Wenn es um spannende neue Konzepte im
Chancen von Media-Saturn in einer sich Sie bauen für Media-Saturn ja nicht nur die E-Commerce geht, denkt man eher an Bewandelnden Handelswelt?
Electronics Online Group auf, sondern neh- reiche wie Fashion, Möbel oder LebensmitSinner: Zunächst einmal ist meine Rolle
men auch die lange vakante Position des tel. In der Elektronikbranche scheint es
bei Media-Saturn überhaupt nicht statio- CEO von Redcoon ein. Wäre nicht eine der dagegen nur noch um die Verfeinerung der
när. Aber durch den Einstieg von Springer beiden Aufgaben für sich genommen schon bestehenden Ansätze zu gehen. Ist aus Ihrer
bei Idealo konnte ich bereits Erfahrungen genug Herausforderung?
Sicht ein Projekt wie Ottos „About You“
mit einem Unternehmen sammeln, das sich Sinner: Es ist nicht so, dass ich zu 100 Pro- auch im Elektronikumfeld vorstellbar?
in einer Branche befindet, die gerade kom- zent die Rolle eines operativen Geschäfts- Sinner: Zunächst gibt es hier eine Reihe
plett umbricht. Und ich denke, dass zum führers von Redcoon einnehmen werde. von „low-hanging Fruits“: Die Arbeit an
Beispiel der Journalismus durch Online Wir müssen uns hier noch verstärken. Ich KPIs oder Usability – etwas, was gerne in
besser geworden ist – und nicht schlechter. würde meine Rolle zumindest teilweise einem Umfeld mit Handelsschwerpunkt
Mit dem Handel sehe ich das ähnlich: Er eher mit der eines Beteiligungsmanagers vernachlässigt wird. Ich habe bei Idealo
erlebt, wie viel Unprofessionalität es im
wird durch die Online-Herausforderung vergleichen.
Online-Handel gibt. Es gibt
nicht schlechter, sondern besneben den Top-Shops viele
ser. Man soll sich nicht der
Online-Händler, die noch
Illusion hingeben, dass ein
„Redcoon,
nur
für
sich
allein
extrem weiterentwicklungsUnternehmen blind ist, nur
genommen, kann keine Strategie sein“ bedürftig sind. Da kann man
weil es sich in einer Branche
sich schon dadurch differenbefindet, die gerade restrukPieter Haas,
zieren, indem man simple
turiert wird. Es gibt bei
Geschäftsführung Media-Saturn
Dinge extrem gut macht. AlMedia-Saturn viele Leute, die
lerdings kann ich mir vieles,
sehr kompetent sind. Zudem
was es in Fashion-Shops gibt,
ist es ein großer Vorteil, einen
Gesellschafter zu haben, der viele Probleme Haas: Wir haben mit Martin einen CEO auch im Elektronikumfeld vorstellen. Die
lösen kann, die Start-ups bis zum Marktzu- für die strategischen Hauptaufgaben der Darstellungstiefe ist zum Beispiel etwas,
gang haben. Bei der EOG werden wir des- Electronics Online Group. Einen COO für das Hardware-Shops bisher generell nur
halb bis zu einem gewissen Grad aus dem das Tagesgeschäft von Redcoon suchen sehr wenig gemacht haben. Deshalb ist der
Vollen schöpfen können. Natürlich gibt es wir dagegen noch. Das sieht man schon Elektronikkauf im Netz auch so ein qualBereiche, wie zum Beispiel das Recruiting, daran, dass der Dienstsitz von Martin voller Vorgang für Frauen. Mir geht es
wo ein großer Handelskonzern sich viel- München sein wird – und eben nicht nicht um eine Feminisierung des Einkaufens, aber mehr Erklärungen zu liefern
leicht schwerer tut. Aber hier werden wir si- Aschaffenburg.
und bessere Anschauungsmöglichkeiten
cherstellen, dass wir trotzdem die richtigen
Warum dauert es so lange, einen Geschäfts- zu bieten ist etwas, das wir auch bei Idealo
Leute anziehen.
konzentriert und kontinuierlich weiterführer für Redcoon zu finden?
Wie würden Sie Ihre künftige Rolle bei Haas: Uns war immer klar, dass Redcoon entwickelt haben. Das klingt nicht spektanur für sich genommen keine Strategie kulär, war aber sehr erfolgreich.
Media-Saturn charakterisieren?
Sinner: Ich werde vor allem darauf
sein kann. Mit Martin haben wir jetzt
schauen, welche operativen Themen einen „Gründer-Vater“ für die ganze Inwiefern wird es Ihnen möglich sein, innerdurch Beteiligungen noch nicht abge- Familie gefunden. Das ist ein ganz anderes halb eines großen Handelskonzerns im
deckt sind und wo es hier mögliche Part- Profil als die ursprüngliche Suche nach Start-up-Modus zu agieren?
ner für Media-Saturn gibt. Ich denke, dass einem neuen Geschäftsführer für Red- Sinner: Das geht, wenn man sich an
mir der gewisse Abstand zum E-Com- coon. Aber wir befinden uns nicht in bestimmte Regeln hält. Dazu gehört, sich
merce-Geschäft dabei hilfreich sein wird, Handlungsnot – es ist bei Redcoon nicht so wenig wie möglich in bestehende ProStandards für Key-Performance-Indika- zu einem Stillstand gekommen.
zesse einpassen zu lassen. Denn ein Starttoren in der Electronics Online Group
up-Charakter ist eine kulturelle Frage und
aufzubauen, um die Unternehmen, an de- In der Pressemitteilung zur EOG-Grün- hat viel mit der Besetzung und der Motinen wir beteiligt sind oder die wir aufbau- dung wurde ein Wearables-Webshop als vation der Leute zu tun. Etwas Ähnliches
en, besser zu verstehen. Man muss einen Beispiel für die zukünftigen Aktivitäten der würde ich gerne auch im Rahmen der
Blick darauf werfen, wo der klassische In- Gruppe genannt. Ist dieses Thema bereits Electronics Online Group etablieren. ◼
ternet-Handel herkommt. Das sind zum als gesetzt zu betrachten?
Interview: Matthias Hell
Media-Saturn-Holding:
Multichannel-Offensive 2014
Mai: Test von Same Day Delivery in
Kooperation mit Tiramizoo in sieben
deutschen Städten.
September: Launch des ersten Multichannel-Media-Marktes in Ingolstadt
mit Drive-in-Schalter; in weiteren 260
Media-Märkten soll MultichannelTechnologie folgen.
Oktober: Launch des Inspiration Store
in Bremen – ein temporärer Shop in
Kooperation mit eBay, Paypal und der
Mutter Metro.
Oktober: Kooperation mit Shopkick
als einem der ersten deutschen Handelspartner des mobilen LoyaltyAnbieters
Oktober: Launch der Werbekampagne: „Wer will, der kriegt. Im Markt.
Im Netz. Jederzeit“ für Media Markt.
Oktober: Launch der ersten 24-Stunden-Abholstation bei Saturn in Ingolstadt.
Oktober: Media-Saturn kündigt die
Bündelung aller Online-Pure-PlayAktivitäten unter dem Namen „Electronics Online Group“ (EOG) an.
November: Martin Sinner, Gründer
des Vergleichsportals Idealo, wird
In der Media-Saturn-Zentrale
sollen Innovationen entstehen
CEO der Electronics Online Group und
soll in dieser Funktion die Online-PurePlay-Aktivitäten der Media-SaturnHolding deutlich ausbauen. Unter
anderem sollen Akquisitionen und
neue Online-Konzepte wie NischenWebshops für Wachstum sorgen.
E-COMMERCE
14
INTERNET WORLD Business
10. November 2014
23/14
Jeder Fachhändler wird auf seiner
eigenen Unterseite vorgestellt
Variabel: Die Produkte lassen sich vor
der Bestellung individuell anpassen
Bequemes aus dem Netz
Individuelle Anpassung und persönliche Beratung – wie sich diese Vorteile des
Fachhandels ins Internet übertragen lassen, machen 20 Ergonomie-Experten vor
ShopPorträt
Sortiment
Ergonomische Möbel für Büro,
Wohnzimmer und Kinderzimmer.
Betreiber
Verbund aus über 20 deutschen
Ergonomie-Fachhändlern. Die Bestellung geht an den Fachhändler,
der am nächsten zur Lieferadresse
stationiert ist.
Logistik
Versand via DHL, Spedition oder
Abholung im örtlichen Geschäft.
USP
Stark anpassbares Sortiment.
Sitzbezüge, Polstervarianten,
Tischformate etc. können individuell bestimmt werden.
WWW
www.ergonomiewelt.de
or Jens Ewers’ Schreibtisch im Chefbüro der Lübecker Sitz-Art GmbH
stehen zwei Bürostühle: ein HAG und ein
Bioswing 560 – der 1,96-Meter-Mann mag
Stuhlmarken mit großer Sitztiefe. Seit
1998 hat der Schleswig-Holsteiner sein
eigenes Ladengeschäft für ergonomische
Möbel. Stühle, Sessel und Schreibtische
auf ihre Nutzer individuell abzustimmen
ist seither sein Metier. „Bevor Sie nicht auf
einem Stuhl gesessen haben, wissen Sie
nicht, ob er für Sie bequem ist“, ist Ewers
überzeugt. Ergonomie und persönliche
Beratung – das gehört für den Händler untrennbar zusammen. Dennoch ist Ewers
seit Ende 2013 mit Sitz-Art auch im Internet vertreten: im Online-Shop Ergonomiewelt.de. „Wir hatten vorher keinen
eigenen Online-Shop, denn mir war klar,
dass ergonomische Möbel ausprobiert
werden müssen“, so Ewers. „Das ist für den
Online-Handel ein Problem: Was nützt es
dem Kunden aus München, wenn der
Händler, der den Online-Shop betreibt,
mit seinem Fachgeschäft in Lübeck sitzt?“
Den Ausweg aus dem Dilemma fand der
Händler Ende 2012: Ein gemeinsamer
Online-Shop für die Mitglieder des Fachverbands Ergonomie-Partner, in dem Fachgeschäfte für ergonomische Möbel organisiert sind, musste her. Bis es so weit war,
hatte der Lübecker aber einiges an Überzeugungsarbeit zu leisten: „Viele Kollegen
begrüßten das Konzept zwar, wollten aber
im Detail wissen, wie die Verteilung zwi-
V
schen On- und Offline-Geschäft aussehen
wird“, erinnert sich Ewers. Andere hatten
schon einen eigenen Online-Shop und
mussten erst von den Vorteilen einer Zusammenarbeit überzeugt werden. Manche
Händler standen und stehen dem Internet
als Vertriebsweg sehr misstrauisch gegenüber, sie befürchten eine Kannibalisierung
ihres eigenen Geschäfts. Aber es gab auch
Kollegen, die gleich von Anfang an mit
Feuer und Flamme dabei waren. Schließlich konnte Ewers über 20 Kollegen aus
ganz Deutschland von seiner Idee überzeugen; gemeinsam gründeten sie die
Istua GmbH, die als Trägerin des gemeinsamen Shops fungieren sollte, und bestell-
„Wir wollen das Netz
an teilnehmenden Fachhändlern ausweiten“
Christoph J. Welsch,
Geschäftsführer Istua GmbH
ten Christoph Welsch zum Geschäftsführer. „Die Ergonomiewelt ist eine konsequente Fortsetzung im Netz“, so Welsch.
„Deshalb haben wir den Shop auch ganz
exklusiv für uns entwickeln und designen
lassen.“ Das war aufgrund der besonderen
technischen Vorgaben an den Shop auch
nötig. Kunden sehen nach außen hin einen
einheitlichen Online-Shop; erst im Checkout nach Eingabe der Lieferadresse tritt der
Fachhändlerbund in Erscheinung: Jetzt
wird als Verkäufer der Fachhändler gelistet,
dessen Ladengeschäft am nächsten liegt. Er
liefert die Ware aus oder bietet auch eine
Abholung vor Ort an. Umgekehrt können
die Fachhändler ihren Kunden im Ladengeschäft auch eine Lieferung offerieren.
Ein knappes Jahr ist Ergonomiewelt.de
jetzt online und die Betreiber sind mit der
Entwicklung bisher zufrieden. Jetzt soll
die nächste Stufe gezündet werden: „Für
die Zukunft wollen wir das Netz an teilnehmenden Fachhändlern nach und nach
ausweiten“, erklärt Welsch. „Dabei wollen
wir vor allem die noch weißen Flecken auf
unserer Landkarte abdecken, damit möglichst alle Kunden von Ergonomiewelt.de
einen Fachhändler in ihrer Nähe finden
können.“ Auch am Shop, am Sortiment
◼
und am Service wird noch getüftelt.
Ingrid Lommer
internetworld.de/il
23/14
15
Foto: Fotolia / Denis Junker
10. November 2014
Unbefriedigende
Zahlenspiele
Die verfügbaren Statistiken zum deutschen
E-Commerce-Markt lassen viele Fragen offen
nline-Händler, die ihr Geschäft auf
validen Marktzahlen aufbauen wollen,
hatten es noch nie so schwer wie derzeit.
Die Prognosen unterschiedlicher Marktforscher und Verbände zur Entwicklung
des deutschen E-Commerce-Marktes driften weit auseinander. Der Bundesverband
E-Commerce und Versandhandel (BEVH)
konstatierte in seiner jüngsten Erhebung zu
den Umsätzen im interaktiven Handel für
das dritte Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum gerade einmal ein Umsatzplus
von zwei Prozent. Das Jahreswachstum für
2014 wurde auf einen mittleren einstelligen
Prozentbereich nach unten korrigiert. Gerrit
Heinemann, Leiter des eWeb Research
O
„Der deutsche Online-Handel
rutscht frühestens ab 2018 in
einstellige Wachstumsraten“
Gerrit Heinemann,
Leiter eWeb Research Center
Hochschule Niederrhein
www.hs-niederrhein.de
Centers an der Hochschule Niederrhein,
kann über diese Zahlen allerdings nur den
Kopf schütteln. Amazon, das allein circa 30
Prozent des Marktes abdeckt, wachse zurzeit um rund 21 Prozent. eBay, das auf sein
Handelsvolumen bezogen weitere 30 Prozent Marktumsatzes erreiche, melde ein
Wachstum von 15 Prozent. Apple liege mit
seinem deutschen Webshop inklusive
iTunes bei circa 30 Prozent. Rechne man
diese Player, die einen Marktanteil von 70
Prozent halten, zusammen, komme man
auf eine Wachstumsrate von 22 Prozent.
„Wenn die Zahlen des BEVH stimmen sollten, müsste der Rest des Marktes inklusive
Zalando praktisch null Umsatz gemacht
haben. Aber auch die Multichannel-Händler wie Douglas und Galeria Kaufhof weisen hohe zweistellige Zuwachsraten auf “,
so Heinemann. Er rechnet für den deutschen Online-Handel erstmals ab 2018 mit
einstelligen Wachstumsraten, „aber auch
nur, weil sich viele Online-Umsätze über
Click & Collect in die Filiale verlagern“.
Ähnlich argumentiert Kai Hudetz vom
Institut für Handelsforschung (IFH) Köln.
Es sei unbestritten, dass der Konzentrationsprozess im Online-Handel weiter voranschreite. Doch wie können steigende
Nutzerzahlen, wachsendes Vertrauen und
höhere Durchschnittsbons dramatisch sinkende Online-Umsatzzuwächse zur Folge
haben? Das IFH prognostiziert für 2014
einen E-Commerce-Umsatz von knapp 43
Milliarden Euro. „Damit kann der OnlineHandel – wenn auch nicht mehr so stark
wie in den Vorjahren – weiterhin zweistellig wachsen“, so Hudetz.
Künftig will der HDE gemeinsam mit der
GfK mehr Licht ins Dunkel bei den Zahlen
bringen. Beide Partner arbeiten im Moment
an einer Methode, wie die E-CommerceUmsätze in Deutschland greifbarer werden.
Die US-Kollegen von eMarketer kombinieren für ihre Zahlen beispielsweise Nutzerbefragungen mit Bilanzzahlen – und
erwarten von 2013 bis 2020 eine Umsatzverdoppelung im europäischen OnlineHandel. Auch für den deutschen Markt
prophezeien die Auguren weiterhin zweistellige Wachstumsraten.
Der BEVH indes sieht sich zu Unrecht in
der Kritik. Schon für die Halbjahreszahlen
habe man Prügel bezogen, Studien von
Dritten haben den angedeuteten Trend
◼
aber dann später bestätigt.
Daniela Zimmer
internetworld.de/dz
RECHT
16
INTERNET WORLD Business
10. November 2014
23/14
§
Foto: Fotolia / Denys Rudyi
Sabine Heukrodt-Bauer LL.M.
Ab 2015 müssen E-Dienstleistungen in der EU am Empfängerort versteuert werden
Das sollten Sie beachten
∙ Innerhalb der EU richtet sich
die Besteuerung von E-Dienstleistungen im B2C-Bereich
künftig nach dem im Land des
Kunden geltenden Steuersatz.
∙ Das MOSS-Verfahren erleichtert die Abwicklung erheblich.
RUNDFUNKBEITRAG
Verwaltungsgericht
weist Klagen ab
Mehrere Klagen gegen den von Verbrauchern und Unternehmen zu bezahlenden
Rundfunkbeitrag hat das Verwaltungsgericht (VG) Hannover jetzt abgewiesen. Nach
Ansicht der Richter erfüllt der Beitrag
auch nach seiner Umstellung von einer
geräte- auf eine haushaltsbezogene Berechnung immer noch seine verfassungsgemäße Funktion. Vorbei ist der Streit
damit noch nicht. Das VG Hannover hat
wegen der grundsätzlichen Bedeutung
eine Revision am Niedersächsischen Verwaltungsgerichtshof zugelassen. (fk)
Das Bestimmungslandprinzip führt dazu,
dass die jeweiligen Leistungen künftig
nicht mehr mit dem Mehrwertsteuersatz
des eigenen Landes besteuert werden, sondern individuell mit dem jeweiligen Steuersatz des Landes des empfangenden Kunden. Die Folge: ein erheblicher Aufwand
für die IT und die Buchhaltung sowie
Pricing-Risiken für die betroffenen Anbieter. Diese müssen in jedem Land, in
dem Kunden die E-Dienstleistung abnehmen, die Rechnungen und Steuererklärungen nach den jeweils dort geltenden
Vorschriften erstellen – insbesondere bei
Sprachbarrieren ein enormer Aufwand.
Es gibt jedoch eine Möglichkeit, diesen
Prozess entscheidend zu vereinfachen und
den damit verbundenen Zeit- und Geldaufwand zu reduzieren: das sogenannte
MOSS-Verfahren („Mini One Stop Shop“)
oder eingedeutscht KEA („kleine einzige
Anlaufstelle“). Es erlaubt Anbietern, die
anfallende Steuer auch über EU-Grenzen
hinweg im eigenen Land zu erklären und
zu entrichten. Voraussetzung für die Teil-
4.588.888,-
US$
zahlte
bei einer Auktion der
ICANN Ende Oktober für
die Top-Level-Domain
.buy
Quelle: Domain-Recht.de
eBay: Die Wahrheit muss
nicht gelöscht werden
„E-Dienstleistern, die sich nicht
vorbereiten, droht ein böses
Erwachen im neuen Jahr“
Mario Wagner
Steuerberater und Partner
bei Schomerus & Partner
www.schomerus.de
blog.schomerus.de
nahme am MOSS-Verfahren von Beginn
an ist eine Anmeldung des Unternehmens
beim Bundeszentralamt für Steuern (BZSt)
◼
vor dem Jahreswechsel.
Eine Kundin hatte bei einem eBayHändler Schuhe gekauft und diese, da
sie nicht passten, direkt zurückgeschickt. Die Ware ging bei der Rücksendung verloren und der Händler
weigerte sich, den Kaufpreis zurückzuzahlen. Die Kundin gab daraufhin
diese Bewertung ab: „Leider nicht
gepasst, keine Rückerstattung bekommen! Schuhe weg. Geld weg ...!“ Der
Händler forderte die Kundin zur
Löschung auf.
Zu Unrecht, wie das Landgericht
Dresden entschied. Die Tatsachenbehauptung der Kundin sei wahr gewesen, denn sie habe die Artikel zurückgeschickt und keine Kaufpreisrückerstattung erhalten, obwohl der Händler
dazu verpflichtet gewesen wäre. Er
trage beim Rücktransport nach einem
Widerruf das Transportrisiko. Es bestehe kein Anspruch auf Löschung von
wahren Tatsachenbehauptungen, auch
wenn diese negativ sind.
Ebay-Händlern bleibt in solchen
Fällen die Möglichkeit, über Gegenäußerungen Einfluss auf die Darstellung zu nehmen.
Mario Wagner
IP-ADRESSEN
BGH bittet EuGH um
Vorabentscheid
Wie ist mit IP-Adressen datenschutzrechtlich umzugehen? Der Bundesgerichtshof
hat jetzt ein laufendes Verfahren ausgesetzt und die höhere Instanz, den Europäischen Gerichtshof, gebeten, eine Vorabentscheidung über die rechtskonforme
Behandlung von IP-Adressen zu fällen. In
dem Verfahren fordert ein Kläger von der
Bundesrepublik Deutschland, die IPAdressen eines Besuchers von Websites
des Staates nicht länger zu speichern als
der Besuch des Nutzers auf diesen Seiten
dauert. (fk)
Foto: Fotolia / Photobank Kiev UA
pps, E-Books, Video-Downloads oder
Software as a Service – Unternehmer,
die solche E-Dienstleistungen im Internet
EU-weit an Privatleute erbringen, sind mit
einer gravierenden Rechtsänderung konfrontiert: Ab 1. Januar 2015 gilt nämlich
auch in diesen B2C-Fällen – wie im Übrigen schon länger bei B2B-Beziehungen –
das sogenannte Bestimmungslandprinzip.
Treffen die Anbieter keine Vorkehrungen,
müssen sie sich in bis zu 27 ausländischen
EU-Staaten nach dem dortigen Steuerrecht registrieren lassen.
www.res-media.net
Händler können die Löschung einer
Bewertung nicht verlangen, wenn
diese aus wahren Tatsachenbehauptungen besteht (LG Dresden, Urteil
vom 29.08.2014, Az.: 3 O 709/14).
Digitales Steuerchaos
A
Rechts- und Fachanwältin für
Informationstechnologierecht
in Mainz
Dauerthema Datenspeicherung: EuGH
soll über IP-Adressen entscheiden
Die Themen-Guides der
Internet World Business
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Logistik Guide 2015
Beilage
INTERNET WORLD
Business 2/15
vom 19.01.2015
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KNOW-HOW
18
INTERNET WORLD Business
10. November 2014
23/14
Ihr Käuferlein kommet
INTERNET WORLD Business hat nach Marketingtipps gesucht, mit denen Online-
Serie: Mehr WebUmsatz zu
Weihnachten
Für viele Online-Händler
ist Weihnachten die umsatzstärkste Zeit des Jahres.
Mit ein paar Tipps klingeln die
Kassen noch schöner.
Folge 1: Weihnachtstipps für
die Webshop-Gestaltung
(Ausgabe 22/2014)
Folge 2: Weihnachtstipps fürs
Online-Marketing
(Ausgabe 23/2014)
Händler mehr Weihnachts-Shopper in ihre Läden locken können
ehn Euro Weihnachtsermäßigung, 30
Prozent Christkindl-Rabatt, zwei zum
Preis von einem, Gratisversand: Wer in
der Vorweihnachtszeit in sein E-MailPostfach oder seinen Facebook-Account
schaut, fühlt sich durch die dort herrschende Wühltischatmosphäre binnen
Sekunden jeglicher besinnlicher Adventsstimmung beraubt. Mitten in der umsatzstärksten Zeit des Jahres kennen viele
Händler offenbar nur einen Weg, sich
gegenüber der Konkurrenz zu profilieren:
Preissenkungen. Schon ab Mitte Oktober
werden die Kunden mit Nachlässen bombardiert – relativ lieblose Aktionen, die
zudem nur Stammkunden erreichen,
denn nur die haben einen E-Mail-Newsletter abonniert oder geben sich als Fan
einer Marke bei Facebook zu erkennen.
Z
Werden Sie zum
Geschichtenerzähler
Dabei bietet doch gerade die Vorweihnachtszeit jede Menge Stoff für stimmungsvolles Content Marketing in Newsletter-Form und in sozialen Netzwerken.
Spielzeug-Shops beispielsweise könnten
beliebte Kinderbuchautoren mit einer
Weihnachtsgeschichte beauftragen,
aller Smartphone-Besitzer
die dann in 24 Häppchen an Newswollen ihr Telefon beim
letter-Abonnenten oder FacebookGeschenkekauf in
Fans ausgeliefert wird. Wer auf
diese Weise täglich positiv bei
stationären Läden nutzen.
Eltern und Kindern in Erscheinung tritt, wird vermutlich auch
von
Shoppern ruft lieber
nicht vergessen, wenn es gilt,
über sein Smartphone ProduktProdukte auf den Wunschzettel zu
informationen ab, statt sich an
setzen und diese zu bestellen.
einen Verkäufer zu
Haushalts- oder Lebensmittelhändwenden.
ler könnten mit Rezeptideen („Das
Quelle: Google
schmeckt auch der Schwiegermutter“),
Basteltipps („Geschenkverpackungen für
Grobmotoriker“) oder Orga-Ratschlägen
(„Weihnachten ohne Bandscheibenvorfall“) Eindruck schinden. Wer schon in der
Überschrift den Kunden bei seinen Stärken
beziehungsweise Schwächen packt, verbessert seine Öffnungsraten garantiert.
Für Modehändler bietet es sich geradezu an, die schönsten Ideen für die Garderobe inklusive Schmink- und Frisurtipps
75 %
1 3
vorzustellen. Das für Rabatte vorgesehene die Kundenakquise im WeihnachtsBudget kann für prominente Testimonials geschäft geht. Das Ziel ist klar: Die Kunaus gängigen TV-Styling-Shows investiert den sollen möglichst täglich in den Shop
werden, die zum Beispiel Tipps fürs Weih- gelotst werden, um dort neue Schnäppnachts-Outfit geben.
chenangebote zu sehen oder an GewinnSelbst unerwartete und nicht
spielen teilzunehmen.
ganz ernst gemeinte Inhalte
Dass dies funktioniert, zeigt
kommen bei den Empfändas Beispiel des Elektrogern gut an. So warb der
nikversenders GetdigiEvent-Veranstalter
tal.de. Dessen Adventsder
Verbraucher
werden
Jochen Schweizer vor
quiz hat aufgrund der
einen Mix aus digitalen
dem
Nikolaustag
schwierigen Fragen
Kanälen und stationären
2012 mit passenden
im Laufe von vier JahLäden nutzen, um
Events für unartige
ren eine relativ große
Geschenke zu suchen
Zeitgenossen
und
Bekanntheit erlangt.
schlug etwa für notoriNutzer diskutieren eifund zu kaufen
Quelle: PWC
sche Ehebrecher einen
rig auf den Facebook-SeiGutschein zum Babybauchten von Getdigital.de über
Shooting vor. Wem es partout
die Lösungen und fragen die
an Ideen mangelt, der muss nur die
eigene Community um Rat. 2013 wurde
Dezemberausgabe der Printmagazine am der Buzz so groß, dass die Server überlastet
nächstgelegenen Kiosk durchblättern. waren und nicht mehr reagierten.
Wenn Kunden für solche Inhalte Geld
Dienstleister wie beispielsweise Contilla
bezahlen, lassen sie sich auch zum Öffnen bieten derartige Aktionen zu überschaubaeines Gratis-Newsletters motivieren.
ren Kosten an: Für 1.490 Euro können
Der Zwang zu einer eigenen Content- Kunden der Kölner Agentur mithilfe des
Marketing-Strategie steigt mit dem An- Tools „Interactive Creator“ einen Onlinewachsen relevanter Online-Plattformen, Adventskalender umsetzen; eine Weihdie Händlern Berührungspunkte mit dem nachts-Challenge gibt es für 1.690 Euro.
Kunden bieten. Neben Facebook und
Wie beim E-Mail-Marketing gilt: Die
Twitter sind dies zunehmend auch der Bil- Inhalte sollten klug gewählt sein. Marian
derdienst Pinterest oder das Video-Portal Wurm, Geschäftsführer der Agentur
Youtube. Will man Google-internen Zah- Löwenstark Online-Marketing, plädiert
len Glauben schenken, konsultieren Inter- dafür, keine beliebigen Prämien wie Gutnet-Nutzer vor dem Kauf eines passenden scheine oder Tablets zu verschenken, sonGeschenks bis zu zwölf Online-Quellen. dern nur Produkte zu verlosen, die in Be2010 lag die Zahl noch bei fünf Quellen. zug zur eigenen Marke oder dem eigenen
Demnach steigen auch die Abrufe soge- Unternehmen stehen. „Oder Sie verlosen
nannter Haul-Videos in der Vorweih- keine Produkte, sondern erfüllen Weihnachtszeit um den Faktor 1,7. Das sind nachtswünsche“, so der Marketing-Profi.
Clips, in denen eine meist jüngere weibli- Dabei können Kunden beispielsweise auf
che Privatperson ein jüngst ergattertes Facebook ihre Weihnachtswünsche kundProdukt, häufig aus dem Bereich Kosme- tun. Und im Adventskalender wird dann
tik, Mode oder Accessoires, präsentiert, am nächsten Tag verraten, welcher
erklärt oder bewertet.
Wunsch erfüllt wird.
Der Computer-Händler Gravis dachte
2012 das Konzept Adventskalender vollAdvents-Countdown
kommen neu. Statt jeden Tag ein neues
Schnäppchen zu präsentieren, öffnete der
bis Weihnachten
Händler am 1. Dezember gleich alle 24
Ähnlich wie E-Mail-Newsletter sind auch Türchen – und klappte danach jeden Tag
Online-Adventskalender oder Weihnachts- eine Tür mit einem Sonderangebot wieder
Challenges ein Dauerbrenner, wenn es um zu. Doch es muss gar nicht immer nur um
67 %
Preisnachlässe gehen, um Kunden zu
begeistern, wie der Online-Adventskalender von Literaturcafe.de zeigt. Hier finden
Literaturliebhaber jeden Tag aufs Neue
Ausschnitte aus Romanen, die nie geschrieben wurden – und folglich auch nicht
gekauft werden können. Die Kunden
kommen trotzdem wieder.
SEO und SEA
im Griff behalten
Schlussendlich gehört natürlich auch
Suchmaschinenmarketing als Muss in die
vorweihnachtliche Mediaplanung. Untersuchungen der Performance-MarketingAgentur Quisma unter acht großen Online-Spielehändlern in Deutschland zeigen: Selbst die Großen der Branche haben
in Sachen SEO und SEA noch Optimierungspotenzial. Vor allem bei der mobilen
Suche könnten die Shops ihre Präsenz laut
Quisma noch erheblich verbessern. Auch
in Sachen Snippets, also der Vorschau auf
den Google-Suchseiten, sehen die Performance-Marketing-Spezialisten noch
Optimierungspotenzial. Florian Retzer,
Internet-Nutzer
konsultieren bis zu
12 Quellen im Web, bevor
sie ein Geschenk kaufen.
2010 lag die Zahl
noch bei
5 Quellen
Quelle: Google
Search Advertising Lead bei Bing, rät
darüber hinaus: „Stellen Sie sicher, dass
Ihre Kampagnen für mobile Devices ausgeliefert werden und berücksichtigen Sie
die zu erwartenden Klicks in der Budgetgestaltung.“ Noch sieht er den Handel
schlecht auf den hohen Anteil mobiler
Käufer vorbereitet.
Google legt Händlern insbesondere zur
Weihnachtszeit ans Herz, im eigenen
Account Regeln zu installieren, damit
Alarm geschlagen wird, wenn die Conversion Rates sinken. Auch sollten die Budgets
im Auge behalten werden. Droht eine
Überschreitung, sind High-Performance◼
Kampagnen zu bevorzugen.
Daniela Zimmer
internetworld.de/dz
Foto: ma_rish / iStockphoto
19
Pflichtenheft für das
Weihnachtsgeschäft
Schwarze Herrenuhren
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1. Optimieren Sie Ihre Newsletter
65 Prozent aller E-Mails werden von den Empfängern auf ihrem Smartphone oder Tablet gelesen.
Noch wichtiger als eine stimmungsvolle ContentMarketing-Strategie zu erarbeiten, ist es in
Sachen E-Mail-Marketing daher, den Newsletter
für mobile Endgeräte zu optimieren. Andernfalls
scheitert das tollste Content-Konzept an der
schlechten Darstellung.
2. Trommeln Sie auf allen Kanälen
Erstmals seit diesem Jahr können auch deutsche
Web-Händler bei Amazons „Holiday Deals“ vom
1. November bis zum 22. Dezember mit Extrarabatten um Kunden buhlen. Auch das OnlineShopping-Event Black Friday Sale, das am 27.
November ab 19.00 Uhr für 24 Stunden startet,
verschafft Webshops eine höhere Reichweite und
Zusatzumsätze.
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3. Denken Sie Multichannel
Versehen Sie sämtliche Kaufquittungen mit einem
Gutschein-Code, um Kunden auf den Online-Shop
aufmerksam zu machen und Verkäufe anzukurbeln. Motivieren Sie im Gegenzug Online-Käufer
zur Abholung in der Filiale, indem sie ihnen als
Add-on ein kleines Geschenk oder eine hübsche
Verpackung versprechen. Die Chance, Mitnahmeeffekte im Laden zu erzielen, ist groß.
Anzeigen,
die ankommen
Dank semantischer Analyse erstellen Sie mit camato für Millionen
Keywords per Knopfdruck hochwertige AdWords-Kampagnen – mit
perfekt passenden Anzeigentexten, die Ihre Kunden gezielt ansprechen
und ans Ziel führen. Performancesteigerung und Zeitersparnis im
Doppelpack. Weitere Infos finden Sie auf www.crealytics.com/camato.
4. Mobilisieren Sie Ihr SEO und SEM
Ein mobiler Webshop muss im mobilen Web auch
gefunden werden. Deswegen ist mobiles SEO und
SEM eigentlich Pflicht. Doch selbst große OnlineHändler haben noch Optimierungspotenzial,
wenn es um die Darstellung des eigenen Unternehmens im organischen Ranking geht. Darüber
hinaus sollten SEM-Kampagnen auch ins mobile
Web verlängert werden.
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www.camato.de
[email protected]
Übersicht
Campaign Management
Reporting & Bid Management
i Support
Projekt: camato_de
Abmelden
Einstellungen
Übersicht
Kosten
19. April- 18. Mai 2014
im Vergleich zu
Umsatz nach Storno
Export
Spalten
2.500
10.000
2.000
8.000
1.500
6.000
1.000
5. Social Media ist nicht nur Facebook
4.000
500
0
22 April
19 April
Bei Social Media nur an Facebook zu denken, ist
zu kurz gesprungen. Gerade das Bildernetzwerk
Pinterest eignet sich hervorragend, um durch
stimmungsvolle Bilderwelten eine weihnachtliche
Einkaufsatmosphäre zu erzeugen. Auch YoutubeVideos werden bei der Suche nach geeigneten
Geschenken immer wichtiger. Und auf Spotify
könnten Web-Händler die passenden Songs zum
Weihnachtsbummel präsentieren.
Kosten
Klicks
Datum
Anzeigenbausteine
?
?
17.05.2014 764,24 €
16.05.2014 874,57 €
15.05.2014 680,58 €
14.05.2014 437,48 €
13.05.2014 501,79 €
12.05.2014 570,95 €
11.05.2014 672,72 €
10.05.2014 873,15 €
09.05.2014 946,64 €
08.05.2014 803,04 €
07.05.2014 651,83 €
06.05.2014 687,35 €
05.05.2014 756,59 €
04.05.2014 859,68 €
03.05.2014 905,13 €
02.05.2014 1.011,27 €
01.05.2014 930,10 €
30.04.2014 651,38 €
Uhren
Schwarz
Herren
Sonderzeichen
©
®
2.000
Anzeigenassistent
25 April
?
3.508
4.174
3.204
2.043
2.349
2.681
3.049
3.731
4.001
3.380
2.681
2.837
3.150
3.537
3.745
4.114
3.844
2.670
Impr.
?
326.430
372.695
335.320
205.756
232.017
256.127
312.081
402.304
438.523
442.383
308.522
347.504
359.814
391.951
399.523
443.101
476.198
286.649
28 April
30 April
Umsatz vor Storno
Anzeigeneditor
?
Umsatz nach Storno
?
?
03 Mai
CLV vor Kosten
1.667,48 €
2.565,36 €
2.239,39 €
3.445,24 €
2.509,05 €
3.860,08 €
1.490,41 €
2.292,95 €
1.338,11 €
2.058,64 €
1.910,99 €
2.940,00 €
2.452,81 €
3.773,57 €
{KeyWord:Schwarze
Herrenuhren}
1.921,98 €
2.956,90 €
2.904,91 €
4.469,11 €
example.com/Klassische-Herrenuhren
2.700,81 €
4.155,12 €
1.944,19 €
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1.159,28 €
1.555,69 €
800,85 €
842,47 €
1.203,87 €
1.899,48 €
1.304,84 €
1.698,29 €
1.358,04 €
1.088,76 €
1.225,40 €
1.261,57 €
1.677,05 €
1.323,56 €
2.388,18 €
1.458,39 €
1.036,14 €
06 Mai
09 Mai
12 Mai
15 Mai
# Verkäufe
# verk. Artikel
# Neukunden
Neukundenwert
Allgemeine
Anzeigenvorlage
?
CLV vor Kosten vor Storno
Schwarze Herrenuhren
21
23
34
35
?
?
?
?
?
1.153,85 €
22
49
8
400,00 €
1.576,40 €
24
113
12
550,00 €
2.184,31 €
38
86
14
700,00 €
1.121,58 €
18
39
8
350,00 €
1.176,20 €
20
55
8
400,00 €
1.658,71 €
28
64
13
600,00 €
2.545,66 €
41
110
21
1.050,00 €
Farbe
Geschlecht
Produktart
{KeyWord:
}
1.770,41
€
40
77
15
750,00 €
2.380,65 €
40
85
16
800,00 €
example.com/KlassischeGeschlecht
Produktart
1.994,52
€
37
91
9
450,00 €
1.603,24 €
27
54
7
350,00 €
Klassische Geschlecht
in Farbe
Produktart
1.800,74 €
28
65
8
400,00 €
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31
58
13
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32
82
14
700,00 €
1.768,71 €
31
75
15
750,00 €
3.294,74 €
46
120
23
1.100,00 €
2.135,57 €
30
59
9
450,00 €
1.456,20 €
18
38
8
400,00 €
™
Anzeigen generieren
Speichern
Abbrechen
ONLINE-MARKETING
20
INTERNET WORLD Business
10. November 2014
23/14
1,35
Milliarden
Menschen
Fot
o: F
otolia
/ Robu_s
sind mindestens einmal
pro Monat auf Facebook
1,12
Milliarden
Mitglieder
nutzen das Netzwerk
mindestens einmal pro
Monat mobil
Werbung? I like!
Quelle: Unternehmensangaben
Facebook Atlas mischt den Werbemarkt auf und könnte Google zum Schwitzen bringen.
Auch andere soziale Netzwerke machen sich für Anzeigenkunden schön
oogle, Twitter, Facebook: Sie alle verdienen Geld mit Online-Werbung.
Während Facebook-Chef Mark Zuckerberg mit den Geschäftszahlen für das dritte Quartal 2014 zufrieden ist, sorgen die
Q3-Ergebnisse bei den Wettbewerbern für
Stirnrunzeln. Google etwa muss einen Gewinnrückgang von fünf Prozent auf 2,8
Milliarden US-Dollar verzeichnen. Vor al-
G
Umsatz von Facebook nach Segmenten
3,5
3,0
2012
2013
2014
Werbung mobil
Werbung
Payments (virtuelle Güter und Lizenzen)
2,5
2,0
1,5
1,0
0,5
Q1
Q2
Q3
Q4
Q1
Q2
Q3
Q4
Q1
Q2
Q3
Zwei Drittel der Anzeigenerlöse erzielt Facebook in Q3 2014 mit Mobile Ads
INTERNET WORLD Business 23/14
Quelle: Statista, Facebook; Angaben in Mrd. US-Dollar
lem im zukunftsträchtigen mobilen Werbegeschäft schnitt der Konzern nicht gut
ab: Zwar verbuchte Google 17 Prozent
mehr bezahlte Klicks, doch weil sich mit
Mobile Ads weniger hohe Preise erzielen
lassen, sanken die Erlöse per Klick um
zwei Prozent. Auch Twitter erfüllte die Erwartungen nicht. Obwohl der Umsatz um
114 Prozent auf 361 Millionen US-Dollar
stieg (320 Millionen aus dem Werbegeschäft), betrug der Verlust 175 Millionen
US-Dollar. Google und Twitter treten auf
der Stelle, nur bei Facebook hat man mit
einer Gewinnsteigerung von 90 Prozent
auf 806 Millionen US-Dollar Grund zum
Jubeln. Drei Milliarden Dollar stammen
davon aus dem Werbegeschäft. Zwei Drittel der Anzeigenerlöse erzielte das Netzwerk durch mobile Werbung (s. Chart).
Die Zahlen verdeutlichen einmal mehr
die Bedeutung sozialer Netzwerke als
Werbeträger. „Lange Zeit ging es im
Online-Marketing um Kaufabsichten, langfristige, Eins-zu-eins-Kundenbeziehungen
standen hierbei weniger im Vordergrund“,
erklärt Mani Pirouz. Für den Regional
Director bei Kenshoo, Anbieter für Marketing-Software, hat Social Media die
Qualität der Interaktionen deutlich verbessert. Davon profitiert auch das Marketing. Der große Trumpf dabei: Daten.
Genau damit will nun Facebook Atlas
punkten. Mit der Werbeplattform hat der
Konzern seine Vermarktungstätigkeit auf
mobile und stationäre Internet-Seiten
außerhalb der eigenen Plattform erweitert.
Auch andere soziale Netzwerke hübschen
sich für den Werbemarkt auf. Twitter bietet Unternehmen derzeit die Möglichkeit,
über Promoted Tweets, Accounts oder
Trends Werbebotschaften mit „Sponsored“ versehen zu verbreiten. Spannende
Einsatzgebiete könnten in naher Zukunft
das TV-Ad-Targeting sowie der Kauf-Button bieten. Mit Ersterem werden FernsehSpots über einen gemeinsamen Hashtag
auch online gezielt an die diskutierenden
Zuschauer ausgespielt. Über den Shopping-Button können Werbekunden in ihre
Twitter-Anzeigen eine Kauffunktion einbauen. Xing hingegen möchte mehr kleine
und mittlere Unternehmen gewinnen und
hat dafür ein neues Tool für Selbstbuchungsanzeigen eingeführt. Unternehmen können sowohl ihre Inhalte auf Xing
wie etwa Stellenanzeigen als auch externe
Webseiten bewerben. Die Anzeigen erscheinen im Newsstream der gewählten
Zielgruppe. Die Auslieferung läuft automatisiert im Auktionsmodell.
Auf großes Interesse stieß im August
auch der Versuch von Pinterest, die deutsche Social-Media-Landschaft zu erobern.
Jan Honsel, erster Chef des Bildernetzwerks für den Raum DACH, will Unternehmen mit Kundendialog und Reichweite locken (s. Interview). So ist Pinterest für
das US-Portal Buzzfeed nach eigenen An-
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INTERNET WORLD Business
Mit Promoted Pins gibt es bei Pinterest in den USA erste Monetarisierungstests.
Die bezahlten Werbeanzeigen sind in den Content der Feeds eingebunden
gaben inzwischen zweitwichtigster Traffic-Lieferant, nach Facebook allerdings.
Dessen Bedeutung bestätigt auch eine Studie von Shareaholic. Im September lag der
Anteil des von Facebook kommenden
Traffics am Gesamt-Traffic von Webseiten
bei über 22 Prozent, der von Twitter kommende Referral-Traffic stagniert bei rund
einem Prozent. Die Untersuchung basiert
auf mehr als 300.000 Webseiten weltweit
und über 400 Millionen eindeutigen Besuchern pro Monat.
Nur ein Ad Server
Damit nicht genug: Atlas soll mithilfe der
Facebook-ID als Tracking-Grundlage für
eine Revolution des Werbemarkts sorgen
und Google über kurz oder lang Anteile
abjagen. Peer Wörpel, Leiter Social Media
bei Pilot Hamburg, warnt jedoch vor voreiligen Schlüssen: „Stand heute ist Atlas
‚nur‘ ein besserer Ad Server, der crossdevice funktioniert. Er hat nichts mit
einem Google Display Network gemein
oder stellt eine direkte Bedrohung für
Google dar.“ Eine ernste Herausforderung
steht dem Experten nach eher Vermarktern und Technologiedienstleistern ins
Haus. Vor allem denjenigen, die sich nicht
mit den Themen auseinandersetzen und
derzeit nicht auf einer breiten Nutzerdatenbasis Werbeflächen vermarkten. Damit
Atlas Google zu nahe kommt, müsste laut
Wörpel erst einmal Inventar wie beim
Google Display Network erschlossen werden. „Vielleicht liegt hier aber auch die
Chance für Verlage, gemeinsam mit Facebook Atlas eine Gefahr für Google zu werden“, so der Agentur-Mann.
An ein Entweder-Google-oder-Facebook
glaubt auch Sven-Olaf Peeck nicht. „Beide
wissen viel über ihre User. Allerdings mit
unterschiedlichen Blickwinkeln“, so der
Co-Geschäftsführer von Crowdmedia.
Google besitzt mit der Suche und Youtube
zwei riesige Pull-Kanäle. Facebook punktet laut dem Social-Media-Experten mit
klickbasierter Abrechnung, verschiedenen Werbeformaten und vielfältigen Targeting-Möglichkeiten. Das kommt dann
bei Performance-orientierten Push-Kampagnen für Seeding, Abverkauf oder LeadGenerierung zum Einsatz.
Facebook will und wird allerdings eine
wachsende Rolle im Performance-Display-Markt bekommen, daran zweifelt der
Crowdmedia-Chef nicht. „Dadurch mögen Google Gewinne in diesem wachsenden Markt entgehen. Das könnte aber
auch zulasten der Premium-Umfelder und
-Vermarkter gehen“, glaubt Peeck. Seiner
Meinung nach werden Marken kaum weiter Tausend-Kontakt-Preise für eine vermutete Affinität bezahlen, wenn sie eine
genaue Interessenauskunft im Atlas-Netzwerk auf Cost-per-Click-Basis erhalten.
Attraktivität im Werbemarkt basiert auf
Reichweite. Noch wächst die Zahl der MAU
(Monthly Active Users), sowohl bei Facebook als auch bei Twitter – auch wenn sich
das Wachstum deutlich abgeschwächt hat.
Durch Atlas wird das Surf- und Kaufverhalten der User noch transparenter – für
das Netzwerk selbst und auch für Werbungtreibende. Ob die User dann noch
◼
aktiv bleiben, ist abzuwarten.
21
284 Millionen
Menschen
sind mindestens einmal
pro Monat auf Twitter
80 %
davon setzen dafür
ihr Smartphone ein
Quelle: Unternehmensangaben
Susanne Gillner
internetworld.de/sg
„Wir sind einfach eine extreme Traffic-Maschine“
Jan Honsel ist seit August 2014 erster
Deutschlandchef beim Bildernetzwerk
Pinterest. Er selbst pflegt auf seinem
Pinterest-Profil inzwischen 45 Pinnwände mit über 10.000 Pins und über
28.000 Followern.
Wie können Werbungtreibende Pinterest
im Moment nutzen?
Jan Honsel: In den USA gibt es erste
Monetarisierungstests mit Promoted Pins.
Die werblichen Pins gibt es in Deutschland noch nicht, sie sind aber perspektivisch denkbar. Werbungtreibende haben
im Moment in Deutschland die Möglichkeit, unter anderem mit eigenen Profilen
auf sich aufmerksam zu machen.
Welche Vorteile bringt das?
Honsel: Unternehmen haben mit Pinterest die Möglichkeit, Zugang zu Zielgruppen zu bekommen, die sie bisher nicht
oder nicht ausreichend erreicht haben.
Zudem können sie natürlich auch ihre
Bestandskunden und -User ansprechen
und noch besser bedienen. Das ist wertvolles Direktmarketing. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich die Nutzer von Pinterest
in einem zukunftsorientierten Verwendungsmodus befinden. Das heißt, sie sind
für sich oder für ihr direktes Umfeld auf
der Suche nach Themen, die in Kürze
voraussichtlich realisiert werden. Das
kann das Kochrezept für den Abend oder
das passende Kleid für die Hochzeit der
Freundin sein – oftmals durchaus sehr
intime Momente, an denen Marken mit
dem richtigen Content teilhaben können.
Die Kontakte, die so zwischen Marke und
Kunde entstehen, sind wahnsinnig wertvoll, vor allem im Vergleich zu Interaktionen bei und mit anderen Social Networks,
wo es eher um die Generierung von Zuschreibungen zu einem geht, nach dem
Motto ich verbinde mich mit Marken und
Themen, um entsprechend von der
Außenwelt wahrgenommen zu werden.
Was ist mit Reichweite und Traffic?
Honsel: Egal ob für Online-Shops oder
Verlage, beide wollen ihre Zielgruppen
erreichen. Pinterest kann helfen, das
Markenerlebnis neu zu gestalten und mit
Leuten in Kontakt zu kommen, die das
Magazin am Kiosk beispielsweise erst
einmal nicht kaufen würden, aber am
Thema interessiert sind.
Mit passenden Boards
und Pins kann das Unternehmen es schaffen, diese User zu überzeugen
und zu ihren Käufern zu
machen. Wir sind einfach
eine extreme TrafficMaschine. Jeder Pin dient
als Rückkanal und bringt
Nutzer und Reichweite.
Für Buzzfeed international sind wir beispielsweise mit Abstand die
zweitgrößte Social-Traffic-Quelle nach
Facebook.
Wie sieht momentan Ihre Arbeit mit Werbungtreibenden konkret aus?
Honsel: Wir sind aktuell vor allem beratend unterwegs. Das heißt, wir erklären,
wie man ein Profil aufbaut, welche Themen individuell relevant sind und wie die
Unternehmen von den Nutzern gefunden
werden können. Auch saisonale Anpassungen sind natürlich wichtig oder die
Verlinkung zur Webseite. Außerdem ist
Mobile bei uns natürlich ein Riesenthema▶
Jan Honsel,
Country Manager
DACH
Pinterest
www.pinterest.
com
sowie die ständige Optimierung des
Content und des Uploading-Prozesses.
Zudem kümmern wir uns um unser
Partnerschaftsprogramm – wie eben
mit Verlagen.
Zuletzt noch ein Tipp für Unternehmen?
Honsel: Man sollte auf jeden Fall den
„Pin it“-Button in die anderen Unternehmenskanäle integrieren und natürlich
kommunikativ sein und darüber sprechen. Pinterest ist kein Selbstläufer, ohne
Arbeit und Pflege bringt der schönste Pin
nichts.
ONLINE-MARKETING
22
INTERNET WORLD Business
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23/14
Aus Liebe zum Kühlschrank
Mit digitalem Storytelling die Leads erhöhen – das ist die Content-Strategie der Robert Bosch GmbH.
Welche Geschichten besonders gut ankommen und wie wichtig Mobile ist, erklärt Michael Schmidtke
us der Leitstelle für Alarmanlagen
wurden Spezialisten für Social Media,
aus soliden Hausgerätenutzern Experiencer, die auf Facebook über ihren Kühlschrank philosophieren. Die Robert Bosch
GmbH setzt sowohl in der Mediaplanung
als auch in der Kommunikation seit drei
Jahren verstärkt auf die digitalen Kanäle.
Michael Schmidtke, Director Digital und
Social Media, beschreibt die ContentMarketing-Strategie des Konzerns.
A
Wie digital ist Bosch heute?
Michael Schmidtke: In den vergangenen
drei Jahren haben wir stark an unserer digitalen Transformation gearbeitet. Das betrifft
zum einen unsere eigenen Plattformen, die
über 200 Apps, 350 Social-Kanäle oder 500
Web-Auftritte, die Bosch inzwischen weltweit betreibt. Zum anderen gilt das auch für
unser Marketing. Die digitalen Kanäle von
Social bis Mobile gehören für uns in der
Mediaplanung wie in der Kommunikation
inzwischen zum Alltag.
wickeln die Geschichten über
zahlreiche Plattformen weiter.
Ein Beispiel dafür ist die
„Bosch World Experience“, bei
der sich diesen Sommer über
50.000 Menschen dafür beworben haben, mit uns in sechs
Stationen rund um die Welt zu
reisen und „Bosch – Technik
fürs Leben“ und ihren Nutzen
zu erfahren. Dabei wurden die
sechs am Ende ausgewählten
Teilnehmer zu „Storytellern“
und berichteten mit Posts oder
Fotos auf ihren Social-MediaKanälen von ihren Erlebnissen. Das bildete wiederum den
Ausgangspunkt für zahlreiche
neue „Story Loops“, die den
Bogen zu unterschiedlichen
Produktbereichen, Länderangeboten, aber auch zwischen
den zahlreichen digitalen Plattformen von Bosch weiter
schlagen konnten.
Reputation eines Unternehmens zu steigern, die Attraktivität als Arbeitgeber zu erhöhen
oder den Verkauf von Produkten zu unterstützen. Natürlich
ist es immer schwer, die Wirkung direkt einer einzelnen
Maßnahme
zuzurechnen.
Manchmal, wie im Fall unserer
Streetart-Kampagne, kann man
aber den Return on Investment von digitalem Storytelling in Form von Leads auch
klar nachweisen. (s. Kasten)
Worauf achten Sie dabei?
Schmidtke: Angesichts der wachsenden
Zahl an digitalen Kanälen ist es wichtig,
dass alle Initiativen optimal zusammenspielen und für die Nutzer ein stimmiges
Bild ergeben. Wichtiges verbindendes Element dabei ist das Storytelling. Es kann
einen Bogen zwischen unterschiedlichen
Produktbereichen, Länderangeboten, aber
auch zwischen den verschiedenen digitalen Plattformen schlagen.
Wie sieht Ihr Storytelling in der Praxis aus?
Schmidtke: Dank Social Media kann Sto-
rytelling heute eine ganz neue Wirkung
entfalten und so helfen, effektiver über eine
Vielzahl von digitalen Kanälen zu kommunizieren. Denn die User, oder besser Experiencer, werden selbst zu Geschichtenerzählern und teilen nicht nur Inhalte,
sondern bringen Erfahrungen ein und ent-
Nutzen Sie Social Media auch
für Serviceanfragen?
Schmidtke: Ja, denn User
erwarten heute auf allen Kanälen rasch kompetente Antworten. Um das
zu erreichen, haben wir ein einheitliches
Kontaktmanagement über alle externen
Kanäle hinweg aufgebaut. So können Anfragen rasch an die richtige Stelle gelangen
und schnell beantwortet werden. Dies ist
auch eine kleine Erfolgsgeschichte digitaler Transformation. Denn die BoschEinheit, die heute die Anfragen auf Social
Media bearbeitet, hat sich aus der Leitstelle
für unsere Alarmanlagen entwickelt.
Heute bieten die Kollegen in 26 Sprachen
in 40 Ländern auch eine Vielzahl von
Dialog-Services, und zwar nicht nur
Bosch-intern, sondern als Geschäftsmodell auch für zahlreiche andere Kunden.
„Die digitalen Kanäle gehören
für uns zum Alltag“
Michael Schmidtke
Director Digital und Social Media,
Robert Bosch GmbH
Für uns ist es natürlich ein großer Vorteil,
dass eigene Mitarbeiter den Dialog führen.
Das kommt gut an, wie man etwa an den
Rückmeldungen zu Dialog und Service
auf unserer Facebook-Wall auf „Bosch
Global“ sehen kann.
Wie zahlt sich Ihre Content-Strategie aus?
Schmidtke: Storytelling kann helfen, die
Quigo: Streetart with Bosch
Um das in die Jahre gekommene Laser-Messgerät Quigo zu bewerben, ließ sich Bosch von den Fans auf Social Media inspirieren
Unterhaltsame Werbung für ein LaserMessgerät zu kreieren, ist kein leichte
Aufgabe. Das spiegelte sich auch beim
Verkauf des Bosch Quigo wider. „Ein Produkt, für das nur noch wenig Kommunikation gemacht wurde und dessen Verkaufskurve tendenziell eher fiel“,
bestätigt Schmidtke. Um Quigo wieder zu
alter Größe zu verhelfen, startete Bosch
Anfang 2014 eine Kampagne, die sich von
den Fans auf Social Media inspirieren
ließ. Vor allem „Streetartists“, die die
Inspirationsquelle Social Media: Der
Quigo im Einsatz für Streetartists
Laserlinien des Geräts an die Wand werfen und daran ihre Graffiti-Werke ausrichten, dienen als Kreativquelle für den
„Streetart“-Clip. Die Ergebnisse: Auf
Youtube wurden über 230.000 Views
erzielt, auf Facebook und Twitter gab es
Engagement-Raten von über drei Prozent. Der Umsatz konnte um 39 Prozent
gesteigert werden, das ist ein zusätzlicher Umsatz von etwa 920.000 Euro. Die
Gesamtkosten für die digitale Umsetzung betrugen 100.000 Euro.
Was funktioniert bei Usern gut?
Schmidtke: Bosch hat eine
große Heimwerker-Community, deren Interesse von der
Dekoration bis zur Gartengestaltung reicht. Auch alle Themen rund ums Kochen sind
von großem Interesse. Und natürlich begeistern sich unsere
User für alles, was mit Technik
auf zwei oder vier Rädern zu
tun hat: vom Motorradausflug
bis zu den großen Autorennen.
Aktuell haben wir beispielsweise gefragt, aus welchen Gründen die Menschen ihren Kühlschrank lieben, und haben aus der ganzen Welt eine
überwältigende Zahl an kreativen Antworten in Form von Videos, Bildern, Statements
und sogar Liebesliedern erhalten. Da wird
Storytelling natürlich zu einem Selbstläufer.
Welche Rolle nimmt Mobile bei Ihnen ein?
Schmidtke: Mobile sollte kein Selbstzweck
sein, sondern es sollte immer der spezifische Mehrwert der mobilen Kommunikation wie Location Based Services im Vordergrund stehen. Deshalb haben wir erst
einmal die Websites responsiv gemacht,
bei denen ein klarer Business Case für
Mobile bestand. Oberste Priorität in diesem Jahr hatte für uns, eine konsistente
Kommunikation im Bereich der Apps herzustellen. So haben wir ein „Bosch App
Center“ mit einem einheitlichen Management aufgebaut, sodass Bosch-Apps an
einem Ort verfügbar, qualitätsgeprüft und
zielgruppenspezifisch angeboten werden.
Zudem haben wir eine ‚Bosch Event App‘
entwickelt, die wir im letzten Jahr bei
internen Events eingesetzt haben und nun
auch im Rahmen von Messen anwenden.
Im Oktober haben wir außerdem den ersten Bosch Hackathon veranstaltet und mit
rund 25 externen Developern und Designern App-Ideen fürs Auto entwickelt. ◼
Susanne Gillner
internetworld.de/sg
10. November 2014
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INTERNET WORLD Business
23
Fusion der Gattungen
Die Media-Analyse Intermedia 2014 Plus wird den Planungsalltag der Werber nicht
völlig verändern, liefert aber Argumente für die Zusammensetzung des Media-Mixes
er gläserne Mediennutzer, wie ihn sich
Werbungtreibende wünschen, stünde
rund um die Uhr unter Beobachtung. Jeder
Kontakt mit einem Medium, jede Chance
Werbung aufzunehmen, würde dokumentiert. Von einem derartigen 24/7-Tracking
der Mediennutzung ist die Arbeitsgemeinschaft Mediaanalyse (Agma) Lichtjahre
entfernt. Doch mit der Ende Oktober veröffentlichten Media-Analyse (MA) Intermedia 2014 Plus liefern die obersten
Werbewährungshüter zumindest das, was
Advertiser seit Jahren vehement fordern:
die übergreifende Konvergenzstudie, die
die in den verschiedenen MAs dokumentierte Nutzung von TV, Radio, Plakat, Print
und nun auch Online in einem großen
Datenwerk vereint.
D
Wir sichern
Ihre Zahlungen
zu 100% ab.
Strategisches Instrument
„Es ist nun gelungen, die währungsgebenden Datenbestände auch in ihren Überschneidungen auf hohem Niveau sichtbar zu
machen. So wurde ein Standard geschaffen“,
erklärt Uwe Storch, Head of Media bei Ferrero. „Die MA Intermedia Plus verschafft
uns als Unternehmen einen Überblick zu
Nutzungszusammenhängen, den wir in dieser Qualität und in diesem Umfang bislang
noch nicht hatten.“ Manfred Klaus, geschäftsführender Gesellschafter der PlanNet-Gruppe, sieht das ähnlich. „Das detaillierte Zusammenspiel aller MA-Medien war
so bislang noch in keiner Planungsdatei
abgebildet.“ Erstmals gibt es eine Währung,
die die Page Impression vergleichbar zur
TV-Sekunde und zur Printseite macht, die
den Plakatkontakt in Bezug zu genossenen
Radiominuten setzt. Klaus erhofft sich Erkenntnisse zum Zusammenspiel von Online
und klassischen Medien: „Wo ergänzt Online
die Klassik? Wo können wir schon auf reine
oder hauptsächlich digitale Pläne gehen?“
Das ist keinesfalls so trivial, wie es sich
anhört. Seit fast 20 Jahren bastelt die Agma
Foto: Fotolia / Dreaming Andy
nun an ihrem Datenwerk. Die Einigung
scheiterte lange an unterschiedlichsten
Hürden: an abweichenden Erhebungsmethodiken und Kontaktdefinitionen zum
einen und an der Heterogenität der beteiligten Player zum anderen. Online-Portalanbieter, die Digitalsparten der TVHäuser, Radiovermarkter, Unternehmen
mit Printhintergrund – sie alle rührten wie
die berühmten Köche im Intermedia-Brei.
„Leider sind die Daten nicht so weitreichend, wie wir es uns wünschen – das ist leider der Preis für Kompromisse und sicher
auch eine Kostenfrage“, erklärt Frank
Händler, Director bei Brand Science, der
Forschungs-Unit von OMD. Die Agenturgruppe wird auch künftig ihre eigenen
Tools einsetzen und, so Händler, „beobachten, wie die Daten der Intermedia-Datei mit
unseren Daten harmonieren“. Auch den
Planungsalltag von Pilot-Geschäftsführe-
Erstmals mit Online: MA Intermedia Plus
Mit der Media-Analyse (MA)
2014 Intermedia Plus werden zum ersten Mal OnlineReichweiten in den Intermedia-Datensatz integriert. Ausgangspunkt sind die einzelnen Gattungsstudien
(Media-Analysen) zu Online, Print, Radio,
Fernsehen und Plakat. Darauf aufbauend werden weitere Datenquellen mit
einbezogen:
∙ Händlermodell: Informationen zu
Überschneidungen der Mediennutzung, die seit 2013 parallel in den Fragebögen der Media-Analysen mit erhoben werden.
î &OLHQW5HNUXWLHUXQJ: Die
Online-Nutzung einiger Befragter aus den Gattungsstudien wird für einen bestimmten Zeitraum gemessen.
∙ Hub Survey: Single-Source-Studie,
bei der die 5.000 Teilnehmer stündlich ihre
gesamte Mediennutzung per Smartphone
erfassen. Mit statistisch-mathematischen
Verfahren werden diese Daten fusioniert.
Die Studie gibt Aufschluss über Medialeistung, Werbeträgerstrukturen, soziodemografische Zielgruppendaten, Überschneidungen zwischen den Gattungen
und Nettoreichweiten für Mixkampagnen.
rin Martina Vollbehr wird die Millionen
Euro teure Studie nicht maßgeblich verändern. „Wir werden die Datei wie bisher ausschließlich in der strategischen Planung
einsetzen, also zur Auswahl der geeignetsten Gattungen.“ Aber gerade für die Kombination von TV und Online könne die Intermedia-Datei nur grobe Ansätze liefern.
Für etwas anderes als die strategische
Planung ist die MA Intermedia seitens der
Verantwortlichen allerdings auch gar nicht
gedacht. Schließlich erscheint sie nur einmal jährlich. Zu selten, findet Manfred
Klaus. Der Plan-Net-Chef glaubt, dass eine
halbjährliche Aktualisierung zumindest
Saisonalisierungseffekte bereinigen könnte. „Für TV ist ja weiterhin nur das ,starke‘
dunkle Halbjahr – die Quartale vier und
eins – in der Datei abgebildet.“ Kürzere
Berichtszyklen fordert Klaus für alle Erhebungen: „Man muss die Frage stellen, ob
für die taktische Planung eine monatlich
erscheinende Studie wie die Agof Internet
Facts/MA Online noch zeitgemäß ist und
den Planungsalltag widerspiegelt.“
Mediascale-Geschäftsführer Wolfgang
Bscheid glaubt ohnehin nicht, dass die Studie zu Media-Shifts führen wird. „Sie kann
aber helfen, den Wertbeitrag digitaler
Kommunikationsmaßnahmen besser darzustellen.“ Das gilt umso mehr, wenn die
Intermedia in die nächste Runde geht. Die
Einbindung der Digital Facts (Fusion aus
Mobile und Internet Facts) sowie der plattformübergreifenden MA Audio stehen als
◼
Nächstes auf der Agenda.
Vera Günther
internetworld.de/vg
PayProtect: für sichere
Kaufprozesse im E-Commerce.
Mit PayProtect können Shopbetreiber von
den Vorteilen des Rechnungskaufes
profitieren – ohne Ausfallrisiko.
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im Lastschriftverfahren.
TOP-KAMPAGNE
24
INTERNET WORLD Business
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23/14
Roberto rappt für Sixt
Vorgestellt
von
Der Autovermieter wirbt mit einem Ex-Schlagersänger und viel Augenzwinkern für sich
nsolvenz, Rosenkrieg mit der Ex und
Haftbefehl: Der Schlagersänger Roberto
Blanco fand sich dieses Jahr häufig in den
Negativschlagzeilen wieder. Doch der
Automobilvermieter Sixt hat ein Herz für
solche Stehaufmänner und nutzt deren
Image-Crashs geschickt für eine crossmediale Inszenierung. Das war bereits bei
Matthias Reim der Fall und geschieht nun
mit Blanco. Im Werbe-Clip spielt der
77-Jährige zunächst sich selbst – ihm wird
alles gepfändet. Alles? Nicht ganz.
I
Steckbrief
Antje Kundt
Sales Director Europe bei
Spreadshirt
Foto: Youtube
www.spreadshirt.de
∙ Agentur: Jung von Matt
∙ Start: August 2014
∙ Kanäle: Youtube, Social Media,
Print-Anzeigen
Dank Sixt kann sich der Entertainer noch
ein Auto leisten, das nur gemietet und daher vor der Beschlagnahme geschützt ist.
Was folgt, ist ein überdreht klischeehaftes
Rap-Video mit leicht bekleideten Mädchen und Blanco als Gangster-Rapper.
Herrlich amüsant.
Das Augenzwinkern bei der Kampagne
ist zwar überdeutlich, aber gerade deshalb
auch so komisch. Sixt ist bei seiner Werbung ständig auf der Suche nach aktuellen
Noch happy: Der Schlagersänger
trifft auf den Gerichtsvollzieher
Foto: Youtube
∙ Auftraggeber: Sixt
„Hot Topics“ und konzentriert sich dabei tion und dem vorrangigen Verbreitungsimmer auf ein schlüssiges Storytelling und medium Youtube medial einen Spagat.
die Nähe zum Kunden.
Sixt wurde dafür mit über 600.000 Views
Aus dem Klassiker „ein bisschen Spaß auf Youtube, 13.400 Facebook-Klicks und
muss sein“ wurde in diesem Fall kurzer- 6.900 Likes belohnt. Hut ab. Ein witziger
◼
hand „ein bisschen Spar’n muss sein“. Die und gelungener Auftritt.
Rap-Musik spricht die jüngere
Generation an, die überwiegend auf Youtube „unterwegs“ ist. Parallel schaltete
Sixt Anzeigen in Tageszeitungen, um möglichst auf allen
Kanälen präsent zu sein.
Man kann von Roberto
Blanco und seiner Musik halten, was man will, aber es gehört eine ordentliche Portion
Mut und Selbstironie dazu,
sich so in Szene zu setzen.
Sixt macht sich gern die Negativschlagzeilen
Auch Sixt begeht mit dem
von Promis für die eigene Kampagne zunutze
Musiker der älteren Genera-
Foto: Youtube
Kaum wiederzuerkennen: Roberto Blanco im Rap-Video für Autovermieter Sixt
∙ Kampagne: „Ein bisschen
Spar’n muss sein“
Alles weg: Im Insolvenzverfahren
verliert Blanco auch seine Villa
Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Amorelie
Konzeption von drei neuen Werbespots für den
Online-Shop
Brandtouch
FraunhoferGesellschaft
Publicis
Pixelpark
Cewe
Entwicklung eines neuen Clips für die Marke
Cewe Fotobuch; die Weihnachtskampagne wird
online und offline verlängert
Wunderman
München, Y&R
Verantwortung des Etats für das Employer
Branding; Ziel ist es, Fachkräfte und Absolventen zu gewinnen, crossmediale Kampagne
Intelliad
Verantwortung der Öffentlichkeitsarbeit der
Performance-Marketing-Plattform
Cocodibu
Cotton USA
Verteidigung des Media-Business von Cotton
USA, Hersteller von Baumwollprodukten
Media Team
OMD Düsseldorf
Opel
Develey
Verantwortung der Mediastrategie, -planung
und -einkauf der Develey-Marken
Mediaplus
Umsetzung einer Native-Advertising-Kampagne
zum Launch des neuen Adam Rocks, mit nativem Themen-Special auf Neon.de
Carat, iProspect
und G+J Media
Sales EMS
„Die Welt“
und „Welt am
Sonntag“
Entwicklung der neuen „Haute Lecture“Kampagne für den B2B-Bereich, Maßnahmen
in Print und Online
Dieckertschmidt
Toyota
Geschäftskundenservice
Entwicklung einer Kampagne für die „Business
Plus Wochen“, die spezielle Extras für Gewerbetreibende bietet; Maßnahmen u.a. in Online
mit Banner und eigener Landing Page
Saatchi &
Saatchi Pro
eBay
Verwaltung des Performance-Marketings in
Deutschland; Fokus liegt auf dem Affiliate-Marketing-Programm für das eBay Partner Network
Roeye
Western
Union
Entwicklung einer 360-Grad-Kampagne für den
Geldtransfer-Anbieter, mit Maßnahmen in
Online, Mobile, Out-of-Home (OoH) und Print
Brainagency
Strategien für Ihr B2B Online Marketing
01.-02.12.2014, Hamburg
Online, Mobile, Social für B2B
Tickets a
b
€ 450,– *
01. Dezember – Konferenztag
(statt € 5
90,–)*
Case Studies & Berichte aus der Praxis
Ihr Cod
OBC14die:
wb
02. Dezember – Intensiv-Workshops
Online Strategie, Social Media, Content Marketing, E-Mail Marketing,
Online Kennzahlen, SEO/SEA etc.
Top Referenten auf der Online B2B Conference 2014:
Moderation
Nina Diercks,
Dirks & Diercks
Rechtsanwälte
Björn Instinsky,
Hamburger
Sparkasse AG
Florian Hoffmann,
Brainlab AG
Ingo Notthoff,
T-Systems
Multimedia
Solutions GmbH
Dirk Ploss,
CMO4U Dirk Ploss
Svenja Teichmann,
crowdmedia GmbH
Mehr Infos und Anmeldung unter:
* zzgl. MwSt.
online-business-conference.de
Goldsponsor:
Sponsoren:
Veranstalter:
KONFERENZ – 01. Dezember 2014
Status Quo & Online Vertrieb
09.00
Begrüßung durch die Moderatorin Svenja Teichmann
Geschäftsführerin, crowdmedia GmbH
„B2B or not to be“ – Die 5 größten Fehler im B2B-Online-Marketing und wie man sie vermeidet
Dirk Ploss, CMO4U Dirk Ploss
Erfolgsbeitrag von Online für den B2B Vertrieb am Beispiel Social Media
Prof. Dr. Alexander Rossmann, Professur für Marketing & Vertrieb, Hochschule Reutlingen | Reutlingen University
10.45
Kaffeepause
Online ist vielseitig – vom Website-Relaunch bis Content-Strategie
11.15
Praxis
Herausforderungen in einer digitalen Welt für die Medizintechnologie. Wie der Relaunch der Corporate
Website in einem regulierten Umfeld zum Meilenstein in der Firmengeschichte wurde
Florian Hoffmann, Manager Online Marketing, Corporate Marketing, Brainlab AG & Tobias Schalkhaußer, Geschäftsführer Strategie & Beratung, schalk & friends – agentur für digitale Medien
Praxis
KPIs – Ist die Conversion Rate irreführend? Welche Faktoren Sie berücksichtigen sollten
Stephan Wenger, eCommere Manager, Anton Paar GmbH & B2B Unternehmensberater
Content – Bedeutung für Webseiten & E-Commerce
Holger Tautz, Head of Online Marketing, VOTUM GmbH
13.00
Mittagessen
Recht & themenspezifische Diskussionsrunden
14.00
Was habe ich in Zeiten Social Media & Content-Marketing hinsichtlich meiner Mitarbeiter zu beachten?
Nina Diercks, M. Litt (University of Aberdeen), Rechtsanwältin und Partnerin bei Dirks & Diercks
Rechtsanwälte, Gründerin des Social Media Recht Blog
Interaktiv
Thementische
Zeit für einen intensiven Austausch – Je nach Ihrem persönlichen Interessensgebiet haben Sie die
Möglichkeit, mit Experten der Branche und Kollegen aus anderen Unternehmen über Ihre konkreten
Problemstellungen zu diskutieren. Es werden Thementische mit unterschiedlichsten Schwerpunkten
angeboten u.a. Social Media, Content Marketing Strategie, SEO & SEA u.v.m.! Entscheiden Sie vor
Ort, an welchen Thementischen Sie gerne teilnehmen möchten.
15.30
Kaffeepause
Best Practices – E-Mail Marketing, Content Marketing & 360Grad Kommunikation
16.00
Praxis
B2B E-Mail Marketing: Praxisbeispiele entlang des Kundenlebenszyklus
N.N.
Kunden per Content-Marketing überzeugen
Ingo Notthoff, Leiter Marketing / Head of Marketing, T-Systems Multimedia Solutions GmbH
Crossmedia: Gelungene 360 Grad Kommunikation
N.N.
ca. 18.00 Ende des Konferenz-Tages
Networking
Hafen- und Elbetörn – Gelegenheit zum ausgiebigen Networking
ab 19.00 Sie sind herzlich eingeladen, den Abend in lockerem Ambiente ausklingen zu lassen. Nutzen Sie
Programmänderung
vorbehalten
die Gelegenheit zum ausgiebigen Networking in entspannter Atmosphäre. Der ideale Rahmen
um Gespräche
zu vertiefen und neue Kontakte zu knüpfen. Mit dem Fahrgastschiff „HAFEN HAMBURG“ machen Sie einen
Hafen- und Elbetörn. Für das leibliche Wohl wird gesorgt.
Strategien für Ihr B2B Online Marketing
WORKSHOPS – 02. Dezember 2014
Und so funktioniert der Workshop-Tag:
Sie wählen im Vorfeld insgesamt vier Workshops aus. Die Workshops 1-3 finden
zweimal statt, d.h. von den Workshops 1-3 können Sie 2 Workshops besuchen;
von den Workshops 4-6 und 7-9 müssen Sie jeweils 1 Workshop auswählen. Die
Workshops dauern je 90 Minuten und sind auf 30 Plätze begrenzt. Somit ist ein
intensives Arbeiten mit unseren Experten garantiert.
09.00
10.45
11.15
12.45
13.45
15.15
15.45
Workshop 1
Workshop 2
Workshop 3
Strategische Planung von
B2B Online-Marketing
Social Media: Die ContentStrategie ist das A und O
Content Marketing im B2B
Lead Management
Angela Staiber,
Leitung Konzeption,
creative360
Svenja Teichmann,
Geschäftsführerin
& Felix Schlepper,
Consultant, crowdmedia GmbH
Sven-Olaf Peeck,
Geschäftsführer,
crowdmedia GmbH
Workshop 1
Workshop 2
Workshop 3
Strategische Planung von
B2B Online-Marketing
Social Media: Die ContentStrategie ist das A und O
Content Marketing im B2B
Lead Management
Angela Staiber,
Leitung Konzeption,
creative360
Svenja Teichmann,
Geschäftsführerin
& Felix Schlepper,
Consultant, crowdmedia GmbH
Sven-Olaf Peeck,
Geschäftsführer,
crowdmedia GmbH
Workshop 4
Workshop 5
Workshop 6
E-Mail Marketing:
Von der Leadgewinnung bis
zur Stammkundenpflege
Search Marketing
(SEO & SEA) als
Wachstumsmotor für B2B
Web-Analyse: vom Datensilo
zum Maßnahmenkatalog
Christian Mohr,
Vertriebsleiter & Mitglied der
Geschäftsleitung,
rabbit eMarketing GmbH
Tobias Jungcurt,
Geschäftsführer,
SoQuero GmbH
Björn Instinsky,
Kampagnenmanager
Digitaler Vertrieb,
Hamburger Sparkasse AG
Workshop 7
Workshop 8
Workshop 9
Online-Marketing & Recht:
Praktische Tipps für
Unternehmen
Herausforderung Digitaler
Wandel für Unternehmen
Digital Brand- and Productselling im B2B-E-Commerce
und B2B-Onlineshowrooming
Kaffeepause
Mittagessen
Kaffeepause
Sabine Heukrodt-Bauer LL.M.,
Fachanwältin für IT-Recht,
Res Media – Kanzlei für IT-Recht,
E-Commerce und Gewerblichen
Rechtsschutz
ca. 17.15
Svenja Teichmann,
Geschäftsführerin,
crowdmedia GmbH
Sebastian Bomm,
Customer Experience Designer,
Geschäftsführender Gesellschafter
Kommerz – digitale Marken- &
Einkaufserlebnisse GmbH
Ende des Workshop-Tages
Programmänderung vorbehalten (Stand: 05.11.2014)
Programmänderung vorbehalten
Workshop-Details unter::
ence
online-business-conference
TECHNIK
28
INTERNET WORLD Business
10. November 2014
23/14
Tipps für
die Dienstleisterwahl
Referenzen
Kennt sich das Inkasso-Unternehmen
in meiner Branche aus? Ist es erfahren im E-Commerce? Lassen Sie sich
Referenzkunden nennen.
Foto: Fotolia / K.-P. Adler
Reputation
Wie lange ist der Dienstleister auf
dem Markt tätig? Welchen Tenor
haben Kommentare im Internet?
Machen Sie sich ein Bild von der
Reputation des Dienstleisters.
Transparenz
Was unternimmt der Dienstleister
tatsächlich im Inkassoverfahren?
Fordern Sie Transparenz. Lassen Sie
sich genau erklären, welche Schritte
der Dienstleister im Regelfall in welchen Zeitintervallen durchführt. Klären Sie, ob Sie bei jedem einzelnen
Fall den jeweiligen Stand des Mahnverfahrens einsehen können.
Ansprache
Wie spricht der Dienstleister mit dem
Schuldner? Der Schuldner ist noch
immer Ihr Kunde, er sollte auch im
Mahnverfahren so behandelt werden.
Lassen Sie sich die verwendeten
Standardmahnschreiben zeigen.
Technologie
Wie ist der Dienstleister technologisch ausgestattet? Klären Sie, wie
die Inkassofälle und die notwendigen
Daten an den Dienstleister übergeben werden. Fragen Sie nach, wie oft
der Dienstleister Zahlungseingänge
verbuchen kann. Achten Sie darauf,
wie viele Prozessschritte automatisiert sind.
Kosten
Welche Kosten entstehen? Lesen Sie
das Kleingedruckte genau. Einige
Dienstleister verlangen Nichterfolgspauschalen oder Erfolgsprovisionen.
Im Idealfall ist der Inkassoauftrag für
den Auftraggeber nicht risikobehaftet. Das heißt, er trägt im vorgerichtlichen Verfahren keine Kosten. Der
Inkassodienstleister erhält die entstehenden Inkassogebühren.
Mahnen reicht nicht
Unbezahlte Rechnungen sind für Shop-Betreiber ein ständiges Ärgernis. Ein gut
durchdachtes Inkasso hilft, säumige Kunden zum Bezahlen zu bewegen
ie erstaunliche Nachricht gleich vorab:
Fast ein Drittel der Online-Händler
unternimmt gar nichts, um an ihr Geld zu
kommen, wenn der Kunde nicht rechtzeitig
bezahlt – obwohl ihnen dadurch bares Geld
verloren geht. Wie das Institut Ibi Research
ermittelte, nehmen 30 Prozent der ShopBetreiber ihr Mahnwesen selbst in die
Hand, weitere 40 Prozent verlassen sich
teilweise oder ganz auf einen Dienstleister.
Doch wie sollte das Inkasso aussehen?
Nichts zu tun, ist in jedem Fall die schlechteste Lösung: zum einen weil es für den
Händler einen Einnahmenverlust bedeutet, zum anderen weil sich im Internet
schnell herumspricht, wenn ein Händler
säumige Kunden ungeschoren davonkommen lässt.
Immer wieder ist von Web-Foren zu hören, in denen Schuldner sich untereinander austauschen. „So wurde etwa bekannt,
dass der Schuhhändler Deichmann früher
erst ab einem Warenwert von 50 Euro gemahnt hat. In der Folge gingen zunehmend Bestellungen von 49 Euro ein, die
nicht bezahlt wurden“, weiß Christoph
Ruoff, Head of Business Development
beim Inkassodienstleister Atriga. Alfons
Winhart, Geschäftsführer vom Deggendorfer Inkasso-Service PNO-Inkasso, ergänzt: „Der Ruf eines Online-Händlers ist
sofort ruiniert. Professionelles Mahnwesen sendet dagegen ein wichtiges Signal an
den Markt.“
D
Was macht ein Inkassoverfahren erfolgreich? Ein wichtiger Punkt sind verständliche, eindeutige Formulierungen. Ruoff
empfiehlt beispielsweise beim Setzen eines
Zahlungsziels oder einer Frist einen Zusatz wie „zahlbar bis zum Soundsovielten,
eingehend auf unserem Konto“ anzufügen. Damit ist klar, dass die
fällige Summe nicht erst am
vierzehnten Tag überwiesen werden, sondern bereits
Anteil der Mahnverfahren je Zahlart
auf dem Konto des HändZahlung auf Rechnung
lers verbucht sein sollte.
Trotzdem hält er es für sinn8,3 %
voll, jeweils etwa drei Tage
Lastschrift
Kulanzzeit anzuhängen, um
3,4 %
zu verhindern, dass sich
Vorkasse per Überweisung
Zahlungseingang und Mah1,2 %
nung zu oft überschneiden.
Kreditkarte
Die erste Mahnung heißt
1,2 %
in aller Regel „Zahlungserinnerung“ – und das aus
Nachnahme
gutem Grund: Tatsächlich
0,9 %
haben viele Kunden nur
Paypal
vergessen, die Rechnung zu
0,3 %
begleichen. Andere warten
Sofortüberweisung
noch einige Tage den Ein0,1 %
gang des nächsten Gehalts
ab, wieder andere haben die
Bei mehr als acht Prozent der Zahlungen auf
Rechnung vielleicht aus
Rechnung findet ein Mahnverfahren statt
Versehen mit dem Versandkarton weggeworfen. „Vor
INTERNET WORLD Business 23/14
Quelle: Ibi Research, Gesamtkosten von Zahlungsverfahren,
allem bei außen aufgeklebStand: September 2014, 14 ≤ n ≤ 90
ten Rechnungen kommt
Seine Empfehlung lautet: Ein stringentes
Mahnverfahren sollte immer Bestandteil
eines ernsthaften Geschäftsbetriebs sein.
Dazu gehören die automatisierte Überwachung von Fälligkeitsterminen, die zeitnahe Rechnungsstellung und Mahnung sowie ein schlüssiger Aufbau der Mahnstufen.
10. November 2014
23/14
29
Durchführung von Mahn- und Inkassomaßnahmen
Wir lassen alle Maßnahmen von einem Dienstleister/Rechtsanwalt durchführen
10 %
Wir führen alle Maßnahmen selbst durch
Wir wollen
nur Ihr Geld...
vermehr
30 %
en!
Wir führen Maßnahmen teils selbst, teils durch einen Dienstleister/Rechtsanwalt durch
30 %
Wir führen keine Mahn- und Inkassomaßnahmen durch
30 %
payolution ermöglicht es Ihnen die in Deutschland,
Österreich und der Schweiz beliebteste Zahlungsart
Kauf auf Rechnung sowie Ratenzahlung ohne Ausfallrisiko in Ihrem Online-Shop anzubieten.
Fast ein Drittel der Online-Händler verzichtet komplett auf ein Mahnund Inkassowesen. Meist mangelt es an den nötigen Prozessen
Hier einige unserer Highlights:
INTERNET WORLD Business 23/14
Quelle: Ibi Research, Gesamtkosten von Zahlungsverfahren, Stand: September 2014, n = 210
das immer wieder vor“, betont Ruoff. Im
Ton sollte die Erinnerung daher freundlich bleiben, auch kreative Formulierungen sind erlaubt.
Dennoch muss immer klar sein, dass es
der Händler ernst meint. Im Text sollten
Rechnungssumme und -datum nochmals
genannt werden, dazu der Firmenname
und, ganz wichtig, auch der Shop-Name,
insbesondere wenn er sich vom Firmennamen unterscheidet. Außerdem sollte
unbedingt eine Frist gesetzt werden.
In der zweiten Mahnung kann bereits
ein Hinweis stehen, dass die Forderung an
ein Inkassobüro übergeben wird, wenn
der Kunde nun nicht umgehend bezahlt.
Allerdings gilt hier: Was ein Händler
ankündigt, muss er auch tun – sonst wird
er schnell unglaubwürdig. Gleichzeitig ist
es wichtig, dem Kunden gegenüber immer
Gesprächsbereitschaft zu signalisieren,
etwa über einen Hinweis wie „Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung“.
Von Zahlungserinnerungen per E-Mail
hält Winhart nichts. „Mails werden oft
nicht als ernsthaftes Mahnschreiben wahrgenommen. Viele halten es sogar für
Spam, weil mittlerweile etliche SpamMails mit Betreffzeilen wie ‚Mahnung‘,
‚Ihr Zahlungsverzug‘ unterwegs sind“,
erklärt Winhart.
Bleiben beide Mahnungen erfolglos,
sollte der Shop-Betreiber weitere Maß-
nahmen ergreifen, entweder selbst oder
über einen Dienstleister. In der Regel gilt
es zunächst, mit dem Schuldner in Kontakt zu kommen. Bewährt hat sich hier der
Telefonanruf. Beim Schuldner entsteht
durch ihn das Gefühl von Dringlichkeit,
sodass er eher bezahlt. Dem säumigen
Zahler sollte klargemacht werden,
dass es sinnvoll ist, gemeinsam
eine Lösung zu finden, bevor
neue Unannehmlichkeiten
der Zahlungen
wie ein gerichtliches Mahnauf Rechnung
verfahren mit weiteren
bleiben offen
Kosten entstehen. „Viele
Schuldner sind richtig froh,
Quelle:
Ibi Research
dass jemand die Sache in die
Hand nimmt und konstruktive
Lösungsvorschläge wie etwa eine
Teil- oder Ratenzahlung macht“, weiß
Winhart: „Durch ein konsequentes und
effektives betriebliches Mahnwesen lassen
sich bis zu 15 Prozent der ansonsten ausgefallenen Forderungen doch noch realisieren.“ Ruoff geht sogar davon aus, dass sich
im Idealfall allein mit den ersten beiden
Mahnungen 35 bis 50 Prozent der Forderungen eintreiben lassen. Und das ist in je◼
dem Fall der Mühe wert.
4,6 %
Christiane Fröhlich
internetworld.de/cf
Pflichtangaben seit 1. November 2014
Wenn der Händler die Realisierung der Forderung
an einen Inkassodienstleister übergibt, muss er diesem folgende Daten liefern:
∙ Name oder Firma des Gläubigers beziehungsweise des Auftraggebers
∙ Forderungsgrund, zum Beispiel Kaufvertrag oder
Dienstleistungsvertrag mit Vertragsgegenstand
und Datum des Vertragsschlusses
∙ Wenn Inkassokosten geltend gemacht werden:
Art, Höhe und Entstehungsgrund dieser Kosten
∙ Erklärung, dass eventuell für die Inkassovergütung geltend gemachte Umsatzsteuerbeträge
Foto: Fotolia / Wolfilser
Seit dem 1. November 2014 müssen einem Schuldner
bei der Geltendmachung von Forderungen nach dem
Gesetz gegen unseriöse Geschäftspraktiken (GguG)
bestimmte Informationen zur Verfügung
gestellt werden.
Stellen Sie uns auf die Probe und fordern Sie direkt
ein individuelles Angebot an. Am besten unter
www.payolution.com/angebot. Wir freuen uns auf Sie!
Ohne die nötigen Informationen kann ein
Schuldner nicht korrekt gemahnt werden
vom Auftraggeber nicht als Vorsteuer abgezogen
werden können
∙ Wenn Zinsen verlangt werden: Zinsberechnung
unter Angabe der zu verzinsenden Forderung,
des Zinssatzes und des Zeitraums der Verzinsung
TECHNIK
INTERNET WORLD Business
„Produktempfehlungen
sind eine obligatorische
Funktion im E-Commerce“
Sofie Staes,
Manager E-Commerce
Operations, Viking Deutschland
www.viking.de
10. November 2014
23/14
Foto: Phizzard
30
Digitaler Offline-Handel
Wie personalisierte Shopping-Erlebnisse im stationären Handel aussehen können,
zeigen das US-Unternehmen Richrelevance und das deutsche Start-up Phizzard
as Bürogebäude im Stadtteil South of
Market von San Francisco ist eher
unscheinbar. Dass im vierten Stock an der
Zukunft des Einkaufens gearbeitet wird,
sieht man dem Haus von außen nicht an,
Das US-Unternehmen Richrelevance hat
dort in seinen Räumlichkeiten sein „Omnichannel Lab“ eingerichtet. Der Zweck:
Besuchern und Kunden soll gezeigt werden, wie Einkaufserlebnisse im Stationärhandel künftig persönlicher gestaltet werden können – unter Einsatz von Tablets,
Smartphones, Beacons, Touchscreens und
Scannern.
D
Die kalifornischen Software-Entwickler
kommen aus dem digitalen Commerce.
David Selinger, Mitgründer und Geschäftsführer von Richrelevance, leitete
zuvor die Entwicklungsabteilung von
Amazons Data-Mining-Team. Seit 2006
arbeitet er mit seinem Team an Personalisierungsalgorithmen, die Online-Shops
für verschiedene Zwecke nutzen können:
für verhaltensbasierte Produktempfehlungen im Shop, für das Ausliefern zielgerichteter Werbung oder für das Versenden
personalisierter E-Mail-Newsletter. Zu
den Kunden von Richrelevance zählen un-
ter anderem der Büromateralhändler Office Depot, die amerikanische Kaufhauskette Target und L’Oréal.
In Deutschland gehören Galeria Kaufhof und der Online-Schreibwarenhändler
Viking.de, die deutsche Tochter von Office
Depot, zu den Kunden von Richrelevance.
Viking.de verwendet zum Beispiel die
Softwarelösung „Richrecs“ für die Personalisierung des Online-Shops. Sofie Staes,
Manager E-Commerce Operations Benelux, Deutschland, Österreich und Schweiz
bei Viking Deutschland, will mit dem Tool
das Einkaufserlebnis der Kunden steigern.
Personalisiertes Upselling mit Click & Collect
Produktvorschläge am Regal
Auf diesem Ausdruck, vielleicht mit perWare online bestellen und im Geschäft
sönlicher Begrüßung, könnten auch ein
vor Ort abholen (Click & Collect) ist zwar
Gutscheincode oder Hinweise auf aktunoch nicht sehr weit verbreitet, wird
elle Angebote stehen, die zu einem weijedoch tendenziell zunehmen. Wenn
teren Kauf im Laden animieren.
Kunden in ein Geschäft kommen, um die
Ware mitzunehmen, scannen
sie im Omnichannel Lab ihren
Bestell- oder Abholschein.
Dadurch kann der Händler
den Kunden erkennen. Der
Retailer weiß, was der Kunde
abholt, und hat nun mehrere
Möglichkeiten: Er kann zum
online bestellten Produkt passendes Zubehör vorschlagen
– entweder auf einem Bildschirm, der neben dem Scanner angebracht ist, oder auf
dem Ausdruck, auf dem dem
Kunden mitgeteilt wird, wohin
er gehen muss – oder mitteilen
Auf dem Ausdruck zum Abholen der Ware vor
wie die Abholnummer lautet.
Ort wird passendes Zubehör empfohlen
zum Beispiel auf dem Bildschirm des
Die Kundin steht vor einem Regal und
Tablets erscheinen. Die Verkäuferin
betrachtet verschiedene Pullis. Sie
kann der Kundin auch gleich weitere
nimmt einen heraus und hält das Etikett
passende Kleidungsstücke empfehlen
an den Scanner, der am Regal angeoder ähnliche Produkte mitbringen.
bracht ist. Und schon zeigt ihr der ebenfalls dort montierte Bildschirm, welcher Rock, welche
Hose und welche Accessoires
gut zu diesem Stück passen
würden und ebenfalls im Laden probiert werden können.
Richrelevance ist beim Einsatz des PersonalisierungsTools flexibel und bietet
sowohl Lösungen für die
Shopper als auch für das Verkaufspersonal an. Voraussetzung ist, dass die Verkäuferin
einen Tablet-PC bei sich hat,
der über WLAN Daten empfängt. Dann könnte der von
Empfehlung am Regal: Scannt der Kunde ein
der Kundin ausgesuchte Pulli
Etikett, werden ihm ähnliche Waren gezeigt
10. November 2014
23/14
Den Kunden werden Produkte vorgeschlagen, die sie gemäß ihrer Kaufhistorie
gerade benötigen könnten. Außerdem
erhofft sich Viking dadurch bessere Upund Cross-Selling-Aktivitäten.
Dass die Warenkorbgröße im Shop zugenommen hat, ist laut Staes ein Zeichen,
dass die Empfehlungen im Shop funktionieren. „Wir haben den Einfluss von Richrecs mit einem externen Testdienstleister
gemessen und eine Zunahme des durchschnittlichen Bestellwerts um 13 Prozent
festgestellt“, sagt die E-Commerce-Managerin. Ihrer Meinung nach sind Produktempfehlungen inzwischen eine obligatorische Funktion im E-Commerce.
Das, was im digitalen Handel schon gut
klappt, wandert nun im Zuge der Multichannel-Entwicklung in den stationären
Handel, konkreter: in den Mode- und
Schuhhandel. Grundsätzlich können aber
auch Baumärkte oder Drogerien Empfehlungsfunktionen nutzen. Wie das bei
Click & Collect funktionieren könnte,
zeigt Richrelevance gleichfalls im „Omnichannel Lab“ (siehe Kasten Seite 30).
Bringservice in die Kabine
Auch das Berliner Unternehmen Phizzard
bietet Empfehlungslösungen für den stationären Handel an. Peer Hohn, Geschäftsführer und CEO von Phizzard, will „den
stationären Handel digitalisieren“. Modehändler sollen dabei ihre Vor-Ort-Stärken
wie die Anprobe und die emotionale Inszenierung von Waren mit Big Data kombinieren. Hierfür möchte Phizzard Touchscreens in Umkleidekabinen anbringen,
auf denen ein „virtueller Anprobe-Begleiter“ läuft (siehe oben). Wenn der Kunde
einen Artikel scannt, erscheint dieser auf
dem Bildschirm in der Umkleidekabine.
Durch die Verbindung mit dem Phizzard-Rechenzentrum gibt der Screen
daraufhin weitere Produktempfehlungen
und zeigt an, in welchen Größen das
Produkt noch vorhanden ist. Wählt der
INTERNET WORLD Business
31
Virtueller „Anprobe-Begleiter“
TV-Gerät zur Statusanzeige des BringÄhnlich wie Richrelevance stattet das
services und einen Server plus DatenanBerliner Start-up Phizzard Umkleidekabindung. Die Miete für das Paket beträgt
binen mit Touchdisplays, Scanner und
laut Listenpreis 399 Euro netto pro
WLAN-Zugang aus. Der Touchscreen ist
Monat. Reports werden dazu geliefert.
mit einer Big-Data-Applikation des Phizzard-Rechenzentrums
verbunden. Scannt der Kunde ein
Produkt, taucht auf dem Screen
bei der Anprobe die Frage auf,
ob das Produkt passt, zu klein
oder zu groß ist. Mithilfe eines
Empfehlungsalgorithmus werden auf dem Bildschirm weitere Artikel vorgeschlagen, um
das Outfit abzurunden. Auf dem
Tablet des Verkaufspersonals
erscheint ein Hinweis, wenn
der Kunde andere Kleidungsstücke probieren möchte.
Phizzard hat ein Paket geschnürt. Es umfasst ein TouchUmkleidekabinen mit Touchscreens ermöglidisplay, einen Tablet-PC, ein
chen die Auswertung von Anproben
Kunde ein angezeigtes Produkt, wird die
Verkäuferin informiert und bringt es.
Um diesen Service umzusetzen, arbeitet
die Verkäuferin mit einem Tablet-PC.
Zusätzlich wird ein weiterer Bildschirm
installiert, der dem Verkaufspersonal den
aktuellen Status anzeigt. Ist ein Artikel
nicht in der Filiale vorrätig, kann ihn der
Kunde gleich reservieren. War die Anprobe
erfolgreich und der Kunde will kaufen,
könnte im nächsten Schritt eine PaymentMöglichkeit eingebunden werden. Pulli,
T-Shirt oder Hose könnten sogleich am
Bildschirm oder über das Tablet der Verkäuferin bezahlt werden. Das würde das
Warten an der Kasse ersparen, vorausgesetzt, die Verkäuferin entfernt die
Warensicherung.
Technische Voraussetzungen sind eine
WLAN-Verbindung im Ladengeschäft sowie ein Datenfeed des Händlers aus dessen
Warenwirtschaftssystem oder aus dem
Touchscreen in der Umkleidekabine
passendes Accessoire herbeizuzauWer kennt das nicht: Beim Probieren
bern. Bedient er den Bildschirm, wird
eines Kleidungsstücks in der Umkleidediese Information an das Tablet der Verkabine stellt sich heraus, dass die Hose
käuferin übermittelt, die das gewünschte
zu eng oder der Rock eine Nummer zu
Produkt zur Umkleidekabine bringt.
groß ist, aber es ist lästig, sich wieder
anzuziehen, durch den Laden
zu laufen und das passende
Stück zu holen.
Mit den Lösungen von Richrelevance und Phizzard wird
das Verkaufspersonal per
„Knopfdruck“ informiert. In
der Umkleidekabine hängt ein
Touchscreen mit Scanner. Der
Kunde scannt das Etikett der
Kleidung, die er zur Anprobe
mitnimmt. Auf dem Bildschirm erscheinen die ausgewählten Artikel. Unter oder
neben jedem Artikel hat er
nun die Möglichkeit, eine
Benötigt der Kunde das Hemd in einer andeandere Größe, Farbe oder ein
ren Größe, wird die Verkäuferin informiert
Online-Shop zu Phizzard. Für das Abscannen und Erfassen der Ware nutzt Phizzard
den Barcode mit EAN (European Article
Number) auf den Etiketten.
Im praktischen Einsatz ist der virtuelle
Anprobe-Begleiter bereits in zwei Filialen des Streetwear-Händlers Bodycheck
und bei Shoepassion, einem Berliner Unternehmen, das rahmengenähte Schuhe
online und in einem Ladengeschäft in der
Bundeshauptstadt verkauft.
Phizzard bietet noch einen weiteren Servic an: das Tracking des Kundenverhaltens
im Laden. Mittels Bluetooth- und WLANSignalen der Kunden-Smartphones ermittelt Phizzard deren Position und errechnet
daraus verschiedene Schlüsselwerte. Erhoben wird zum Beispiel das Verhältnis von
Passanten zu Shop-Besuchern oder wie
viele Shop-Besucher etwas anprobiert
haben. Lassen sich die Kundinnen und
Kunden auf den Touchscreen ein, kann
Phizzard auch erheben, wie viele Artikel
gepasst haben und wie das Verhältnis von
Anproben zu Käufen ist. Dieser „Besucherzähldienst“ kann zusätzlich zu den
Touchscreens hinzugebucht werden.
Mit den Reportings erfahren Händler
beispielsweise, welche Kleidungsstücke
häufiger als andere anprobiert werden,
oder welche zwar anprobiert, aber nicht
gekauft werden. Der Händler kann experimentieren und den Kunden über den Bildschirm individuelle Angebote machen,
zum Beispiel einen Nachlass gewähren,
wenn sie ein anderes Produkt dazukaufen.
Noch sind solche Lösungen kaum verbreitet. Doch an diesen Beispielen wird
deutlich, wie das stationäre Einkaufserlebnis künftig von der Digitalisierung profitieren könnte. Auswertungsverfahren und
Empfehlungsalgorithmen aus dem OnlineHandel werden auf den Offline-Handel
übertragen, um mit den Kunden direkt
◼
und individuell zu kommunizieren.
Ingrid Schutzmann
internetworld.de/is
David Selinger,
Mitgründer und CEO von
Richrelevance
www.richrelevance.com
„Kenne Deine Kunden“
Amazon setzt die Standards bei der
Auswertung von Kundendaten und
der Personalisierung. Wie können
sich Händler gegen diese Konkurrenz
behaupten?
David Selinger: Die erste Regel lautet:
Kenne Deine Kunden. Im Handel geht
es nicht mehr allein um das Produkt,
sondern um Services und Inhalte rund
um die eigenen Produkte. Ein Beispiel: Williams Sonoma weiß, dass ihr
Kunde der begeisterte Hobbykoch ist.
Deshalb möchte Williams Sonoma,
dass sich Kunden in ihrer eigenen Küche großartig fühlen. Danach richtet
das Unternehmen sein Sortiment und
den Präsentationskontext aus.
Die zweite Regel lautet: Im Mittelpunkt steht die Personalisierung. Hören Sie auf damit, gegen Amazon zu
konkurrieren. Blicken Sie auf Ihre
Kunden und führen Sie Ihre eigene
Kundenstrategie ein.
Welche Daten erhebt Richrelevance?
Selinger: Wir betrachten den Kontext,
in dem eine Kundin einkauft und ihre
Kaufhistorie. Dann kombinieren wir,
was sie am wahrscheinlichsten kaufen wird. Wichtig ist, die Käuferin im
jeweiligen Kauferlebnis zu erfassen:
Wer ist sie und was wünscht sie sich?
Für jeden Kunden werden Unique
Identifiers erhoben, also eindeutige
Identifizierungsmerkmale, zum Beispiel Einkäufe, das Klickmuster, das,
was er in den Warenkorb gelegt hat.
Das ist am leichtesten, wenn der
Kunde aufgrund einer Registrierung
bekannt ist.
Welche Entwicklungen sehen Sie im
Bereich Personalisierung?
Selinger: Personalisierung wird sich
in den kommenden drei Jahren stark
verändern. Heute liegen viele Daten
noch in Silos. Wir sind dabei, diese
Silos aufzubrechen und wir bewegen
uns immer stärker hin zu Echtzeitanalyse. Es wird auch wichtig, Werbebotschaften über verschiedene Geräte
hinweg besser zu orchestrieren.
TECHNIK
32
INTERNET WORLD Business
10. November 2014
23/14
ist Mitglied der Geschäftsleitung
der Schumacher Packaging
Gruppe
www.schumacher-packaging.com
Tipps für die optimale Verpackung im Online-Handel
1. Machen Sie einen guten Eindruck
Wenn der Empfänger sein Paket auspackt, ist das für Sie als OnlineHändler meist der einzige physische
Kontaktpunkt zum Kunden. Wählen
Sie eine Verpackung, die durch Materialstärke, Druckbild oder kundenfreundliches Handling – etwa durch
eine Aufreißperforation – hochwertig
erscheint, denn dies erhöht für Ihren
Kunden den Wert des verpackten
Produkts.
2. Senken Sie die Retourenquote
Nur wenn die gewählte Verpackung in
Größe und Qualität zu dem zu versendenden Produkt passt, werden Transportschäden zuverlässig vermieden.
3. Schützen Sie die Ware bei Retouren
Wenn die Planung für Ihre Verpackung
so ausgelegt ist, dass sie nur auf dem
ersten Transportweg zuverlässig
schützt, aber bei der Rücksendung
schon schwächelt, dann haben Sie
eindeutig an der falschen Stelle
gespart. Gerade in retourenintensiven
E-Commerce-Branchen spielt eine
hochwertige Verpackung deshalb eine
wichtige Rolle.
4. Beachten Sie die Produkt- und die
Handling-Anforderungen
Als Online-Händler sollten Sie Ihre
Verpackungen entsprechend der Größe, dem Gewicht und der Empfindlichkeit der Produkte auswählen und den
Schutz vor Transportschäden im Blick
haben. Vergessen Sie zudem nicht,
auch Abpackprozesse, Stückzahlen
und Handling-Anforderungen zu
durchdenken. Zum Beispiel kann eine
Verpackung mit Adhäsionsverschluss
bei manuellen Verpackungsprozessen Zeit und Geld sparen.
5. Denken Sie an den Umweltschutz
Verpackungen aus Wellpappe und
Karton werden aus nachwachsenden
Rohstoffen mit hoher Recyclingquote
gefertigt und sind daher sehr umweltfreundlich. Ihr Einsatz hinterlässt einen positiven Eindruck beim Kunden.
Machen Sie sich dieses gute Image
zunutze.
Ebay Enterprise baut ein Logistikzentrum in Halle
und will damit Fullservice-Versand anbieten
ie Nachricht sorgte Anfang Oktober
für einige Aufregung in der Branche:
Ebay baut ein Fulfillment-Center in Halle
an der Saale. Fulfilment by eBay – damit
könnte der Marktplatz näher an seinen
Erzrivalen Amazon heranrücken, so die
Analyse der Experten. Jetzt hat sich eBay
zu den Presseberichten geäußert: Das
Unternehmen baut tatsächlich ein eigenes
Logistikzentrum im Gewerbegebiet
Starpark bei Halle. 26.000 Quadratmeter
groß soll es werden und rund 30 Millionen
Euro kosten.
Bauherr ist allerdings nicht eBay selbst,
sondern das Tochterunternehmen eBay
Enterprise. Die Fullservice-Dienstleistungssparte, früher bekannt unter dem
Namen GSI Commerce, will mit dem
neuen Logistikzentrum das FullserviceE-Commerce-Angebot für seine deutschen (Groß-)Kunden verbessern. EbayVerkäufer, die keine Kunden bei Enterprise
sind, werden aber künftig nicht von Halle
aus versenden können.
D
Fullservice-Angebot
durch Fulfillment ergänzen
Enterprise-Kunden hingegen können Bestellungen aus dem eigenen Online-Shop
oder dem Marktplatz von eBay ab der
geplanten Eröffnung des FulfillmentZentrums im zweiten Quartal 2015 vollständig über eBay Enterprise abwickeln
Foto: Fotolia
Norbert Hager
Foto: Thomas Ziegler
Fulfillment für
Großkunden
lassen. Die Ware wird beim
Dienstleister gelagert und aus
dessen Hallen auch versendet –
ein ähnlicher Service also, wie
Ebay-Manager Michael Kliger (re.) mit dem
ihn Anbieter wie Hermes oder
Hallenser Bürgermeister beim Vor-Ort-Termin
Docdata bereits im Programm
haben.
Derzeit zählt eBay Enterprise 42 Marken entsprechen.“ Der Vice President Internaund 29 Händler weltweit zu seinen Kun- tional bei eBay Enterprise war eine der
den, dazu gehören auch Levi’s und Sony. treibenden Kräfte bei der Standortwahl; er
„Unser neuer deutscher Standort erfüllt erzielte eine ungewöhnlich schnelle Einidie nationalen, aber auch internationalen gung mit den örtlichen Behörden: Die
Anforderungen unserer Kunden“, erklärt komplette Transaktion vom ersten KonEbay-Manager Michael Kliger das Engage- takt bis zur Übergabe der Verträge und
ment. „Wir werden damit unseren Kunden Genehmigungen war innerhalb von drei
in Europa noch verstärkter spezifische Monaten abgeschlossen.
Fulfillment- und Versanddienste anbieten,
Auch von einer Wirtschaftsförderung
die in Bezug auf Skalierbarkeit, Geschwin- des Landes Sachsen-Anhalt profitiert das
digkeit und Kosten den ständig wachsen- Unternehmen – ein Umstand, der vor
den Anforderungen des digitalen Handels allem der Lokalpresse sauer aufstieß,
schließlich sollten im Starpark eigentlich hochdotierte
Industriejobs entstehen, nicht
die im Vergleich dazu wenig
prestigeträchtigen 300 neuen
Arbeitsplätze in der Logistik.
Andererseits aber stand die
Gewerbefläche lange Zeit leer –
von der Ansiedelung von
eBay Enterprise und den 300
neuen Arbeitsplätzen erhofft
sich die Landesregierung eine
Signalwirkung für den Standort Halle.
Volle Regale wird es im neuen Logistikzentrum
◼
frühestens ab dem zweiten Quartal 2015 geben
Ingrid Lommer
Neugeschäft
Etats, Launches, Optimierung und Tools für den Web-Auftritt
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Barry Callebaut
Globaler Relaunch des Intranet-Portals im Responsive Design, Umsetzung der Kollaborationsplattform in acht Sprachen
Namics
Coop, Schweiz
Konzeption und Gestaltung der Webseite zur Disney-SammelbildKampagne
Nexum
Duden Verlag
Multimediales Lernportal „Lernhelfer“ in responsivem Design und als
Hybrid-App für iOS und Android
Sirup
Peek & Cloppenburg
Kreative Überarbeitung des Online-Mode-Shops Fashion ID
Commerce Plus
Gries Deco Company
Relaunch des Online-Shops Depot-online.com, Wechsel von Magento zu
Demandware
Demandware
Heizoel24
Einbindung der Ratenzahlung von Ratepay
Ratepay
Lebensbaum
Auffrischung der internationalen Corporate-Website des Bio-Händlers im
Responsive Design
Monday Consulting
Media Broadcast
Neue Webseite für das Hybrid-TV-Portal „Multithek“
Coma
Parador
Einbindung der Zahlungslösung von Payone in den Online-Shop inklusive
Debitorenmanagement
Payone
Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected]
Wenn Sie von München
nach Frankfurt wollen,
fliegen Sie ja auch nicht
über Fort Meade, Maryland.
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PERSONALIEN
38
INTERNET WORLD Business
Jan Milkereit /
Peter Fritzen /
Andrea Bergheim
Fischer Appelt,
Hamburg
Ihre Sportkompetenzen bündelt künftig
die Agentur Fischer Appelt in einer Unit
am Standort Köln. Operativ geleitet wird
die Einheit, die unter Managing Partner
Dino Büscher angesiedelt ist, von Jan Milkereit (Foto) als Head of Sports Marketing. Zum seinem standort- und disziplinübergreifenden Team gehören 16
Mitarbeiter, darunter Peter Fritzen, der
bisher Director Marketing bei Sportfive
war. Darüber hinaus heuert Andrea
Bergheim als Director Operation an. Sie
verantwortet am Standort in Doha sämtliche Sportmarketing-Projekte im Nahen
Osten und in China für Fischer Appelt.
www.fischerappelt.de
Arina Pirayesh /
Agnes Zimmermann /
Robert Schön /
André Würde
HSE24, Ismaning
Mit vier neuen Mitarbeitern verstärkt der
Multichannel-Versandhändler HSE24 das
Moderatorenteam. Neu dabei sind Model
und Schauspielerin Agnes Zimmermann
(Foto) und ihre Kollegin Arina Pirayesh,
die beide zuvor unter anderem bei 1-2-3.
tv als Moderatorinnen gearbeitet haben.
Zudem stoßen die Schauspieler Robert
Schön, der zuvor für Sat1 und Super RTL
tätig war, sowie André Würde, der ebenfalls schon moderiert hat, zu HSE24.
www.hse24.de
Termine
Online B2B Conference
Strategien für Ihr Online Marketing im
B2B-Bereich zeigt diese Konferenz auf,
an deren zweitem Tag unter anderem die
Themen Social Media, Content Marketing, SEO und SEA, Recht, E-Mail-Marketing und Online-Kennzahlen in IntensivWorkshops vermittelt werden.
Termin: Hamburg,
1. und 2. Dezember 2014
Kosten: Für unsere Leser ab 450 Euro
statt 590 Euro zzgl. MwSt.
(Code: obc14diwb)
Info:
www.online-businessconference.de
LeWeb
Auf dieser Konferenz für digitale Innovationen diskutieren Vertreter von Marken,
10. November 2014
David Sear
Daniela Flesch
Payback. München
Skrill, London (GB)
Mit Wirkung zum 1. Januar 2015 haben die Skrill
Group und Paysafecard
David Sear zum CEO der
Firmengruppe ernannt. Seit
August 2014 arbeitet der künftige Chef bereits als Chief Commercial Officer bei dem Online-PaymentAnbieter, nachdem er beim ForeignExchange-Spezialisten Travelex und
zuletzt als CEO bei Weve, einem Joint
Marco Junk
BVDW, Düsseldorf
Der Bundesverband
Digitale Wirtschaft in
Düsseldorf hat Marco
Junk zum Geschäftsführer berufen. Der
39-Jährige, der das Amt am 25. November
übernimmt, kommt vom Branchenverband
Bitkom, bei dem er bislang als Mitglied
der Geschäftsleitung den Geschäftsbereich Technologien und Märkte leitete.
www.bvdw.org
23/14
Venture britischer Mobilfunkbetreiber, tätig
gewesen war. Bei Skrill
in London löst Sear nun
Siegfried Heimgärtner ab,
der den Posten seit Juni 2012
innehatte. Der bisherige CEO, unter
dessen Ägide die Akquisition von Paysafecard fällt, wechselt als Strategic Advisor ins Global Advisory Board.
www.skrill.com
Development tätig sind, lösen die beiden
Gründer Arne Bleckwenn sowie Hinrich
Dreiling ab, die zunächst noch Geschäftsführer bleiben. Im ersten Quartal 2015
wollen Bleckwenn und Hinrich, die ihre
Ämter auf eigenen Wunsch aufgeben, dann
in den Beirat von Wimdu wechseln und
weiterhin eng mit dem neuen Führungsduo zusammenarbeiten. Für Kahlke und
Kress ist es bereits die dritte gemeinsame Station: Sie hatten 2004 das OnlinePartnerportal Elitepartner gegründet.
www.wimdu.de
Den Bereich Marketing Services verantwortet Daniela Flesch
künftig bei der Multichannel-Plattform
Payback. Die bisherige Marketingleiterin
Filialen der Verlagsgruppe Weltbild ist
unter anderem für die Produktion aller
Werbemittel für die Filialen der Partnerunternehmen zuständig. Flesch, die zuvor auch bei BMW und O2 tätig war, berichtet an Christian Weinkauf, den Head
of Operations Germany & Poland.
www.payback.net
Korbinian Frank
Exozet, Berlin
Als Director Market
Relations verantwortet Korbinian Frank bei
der Digitalagentur Exozet sämtliche Sales- und Marketing-Aktivitäten sowie die
Unternehmenskommunikation. Bislang
war Frank, der schon zwischen 2005 und
2008 bei Exozet war, bei Docuware in USA
Vice President of Worldwide Marketing.
www.exozet.com
Arne Kahlke /
Sören Kress
Wimdu, Berlin
Karl-Heinz Plünnecke
TIE Kinetix, München
Eric Peper
LSP Digital, Hamburg
Zum 1. Januar 2015
wechseln Arne Kahlke
und Sören Kress gemeinsam zu Wimdu,
Online-Vermittler von City-Apartments.
Während Kahlke (Foto) Chief Executive
Officer wird, heuert Kress als Geschäftsführer bei dem Berliner Unternehmen
an. Die beiden, die bisher bei Parship als
CEO beziehungsweise Director Business
Als neuer Senior Sales Manager DACH ist
Karl-Heinz Plünnecke
bei der Digitalagentur TIE Kinetix künftig
vor allem für den Aufbau der Vetriebsregionen West, Nord und Ost zuständig. Bislang war er Director Business Solutions
eines ERP-Partners von Microsoft.
www.tiekinetix.com
Nach nicht einmal einem Jahr hat Eric Peper das Online-Portal
Myvideo, eine Tochter von Pro Sieben
Sat1, wieder verlassen. Der bisherige Myvideo-Geschäftsführer, der den Posten
Ende 2013 übernommen hatte, hat bei der
Strategieberatung LSP Digital angeheuert.
www.lspdigital.de
Start-ups, Medienunternehmen und Technologiefirmen über Trends und die Zukunft der Internet-Branche. Zu den Referenten zählen unter anderem Vertreter
von Google, Lego, Paypal, Nestlé, Allianz,
Unruly, Indiegogo sowie Ogilvy & Mather.
Termin: Paris (F),
9. bis 11. Dezember 2014
Kosten: 1.890 Euro (Preis gültig bis
28. November und inkl. MwSt.)
Info:
www.leweb.co
DLD15
Mehr als 150 Speaker und 1.000 Besucher werden zur elften Ausgabe dieser
Konferenz erwartet, die „Digital Giants“,
Start-ups, führende Meinungsmacher
und Branchengrößen zusammenbringen
möchte. Das Programm wurde bislang
noch nicht veröffentlicht.
Termin: München,
18. bis 20. Januar 2015
Kosten: Auf Einladung
Info:
www.dld-conference.com
Smart Data Summit
Wie Sie mit den richtigen Daten mehr
Effizienz im Marketing erreichen, zeigt
Ihnen diese Veranstaltung kompakt an
einem Tag. Auf der Agenda stehen Vorträge und Praxisberichte unter anderem
zu den Themen Customer Journey Analyse, Marketing Automation, Personalisierung, Data-Management-Plattformen
sowie Datenqualität und Datenschutz.
Zielgruppe sind insbesondere Führungskräfte und Manager aus den Bereichen
Database, (Online) Marketing, CRM und
Kommunikation sowie Geschäftsführer
mittelständischer Unternehmen aller
Branchen sowie Mitarbeiter von Mediaund Werbeagenturen.
Termin: München,
29. Januar 2015
Kosten: Für unsere Leser 490 Euro
statt 590 Euro zzgl. MwSt.
(Code: SDSJ15iwb)
Info:
www.smart-data-summit.de
Campixxweek
Mit einer Mischung aus Konferenz, Barcamp, Networking- und Fun-Event richtet sich diese Veranstaltung an alle Interessierten zum Thema Online Marketing.
Von Montag bis Freitag dreht sich jeden
Tag alles um ein jeweils anderes Thema,
von Neuromarketing über Creativity und
Inbound Marketing bis hin zu Media und
Communication. Am Samstag und Sonntag, 14. und 15. März, steht zudem Suchmaschinenoptimierung auf der Agenda
des abschließenden SEO Campixx.
Termine: Berlin,
9. bis 15. März 2015
Kosten: 149 bis 645 Euro inkl. MwSt.
Info:
www.campixx-week.de
STELLENMARKT
10. November 2014
23/14
INTERNET WORLD Business
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Portalmanager (m/w) lal.de
LAL Sprachreisen GmbH
München
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AutomotiveTraining & Consulting GmbH
Stuttgart
Online Marketing Manager (m/w)
spacedealer GmbH
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Social Media Manager (m/w)
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Webdeveloper (m/w)
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Webdesigner (m/w)
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PERSONALIEN
40
INTERNET WORLD Business
10. November 2014
23/14
Martin Sinner
Electronics Online Group,
Ingolstadt
Thomas Gruber
Wer liefert was,
Hamburg
Zum Dezember 2014
wechselt Thomas Gruber als Chief Sales Officer zur Anbietersuche Wer liefert was. Der 41-Jährige
kommt von der Verlagsgruppe Handelsblatt, bei der er bislang das Marketing
und den Vertrieb leitete. Diesen Posten
übernimmt nun Iris Bode.
www.wlw.de
Unter dem Namen Electronics Online Group hat
die Ingolstädter MediaSaturn Holding ihre Aktivitäten im Bereich Online
Pure Player gebündelt. Verantwortlich für deren Entwicklung ist in
Zukunft Martin Sinner, der als CEO
zu der Konzerntochter wechselt, in
deren Zentrum der Internet-Händler
Redcoon steht. (Siehe auch Interview
auf S. 12) Zu den Aufgaben des 47-Jährigen,
der zuvor unter anderem das Vergleichsportal Idealo gegründet hat,
gehört der Ausbau der Aktivitäten durch Akquisitionen. Auch
neue Konzepte etwa für spezialisierte
Webshops für Wearables oder andere
Produktgruppen sind geplant.
www.media-saturn.com
Nico Effenberger
Spree7, Berlin
Der Berliner TradingDesk-Service Spree7
holt Nico Effenberger
als Media & Data Partnership Manager an Bord. In der Position
soll er vor allem das Thema Programmatic Premium vorantreiben. Bisher war
Effenberger bei Urban Media fürs Gesamtportfolio sowie die Implementierung von
Real-Time Advertising zuständig.
www.spree7.com
Ilonka Mohr /
Christian Mohr
Rabbit eMarketing,
Frankfurt am Main
Die beiden langjährigen
Mitarbeiter Ilonka Mohr, Personalleiterin,
und Christian Mohr, Vertriebsleiter, werden Mitglieder der Geschäftsleitung bei
der Frankfurter E-Mail-Marketing-Agentur Rabbit eMarketing. Sie berichten an
die Geschäftsführer Uwe-Michael Sinn
und Nikolaus von Graeve.
www.rabbit-emarketing.de
Constanze Wolff
Kisura, Berlin
Als Head of Styling
wechselt Constanze
Wolff zu Kisura, einer
Online-Plattform für Personal Styling. In
der Position kümmert sich die 33-Jährige
vor allem um den Ausbau des strategischen Einkaufs. Wolff kommt von der CBR
Fashion Holding GmbH, bei der sie in den
vergangenen zehn Jahren im Bereich Design & Produkt tätig war.
www.kisura.de
Christian Heins /
Michael M. Müller
TV Smiles, Berlin
Der Mitgründer und
bisherige CSO Christian
Heins ist neuer CEO von TV Smiles. Bei
der Second Screen App löst er Frederic
Westerberg ab, der das Berliner Unternehmen ebenfalls mitgegründet hat und
nun in den Aufsichtsrat wechselt. Neben
Heins (Foto), der sich auf die Profitabili-
tät von TV Smiles konzentrieren sowie ab
2015 die Internationalisierung vorantreiben will, erhält auch Michael Maximilian
Müller eine neue Aufgabe bei dem Startup. Der ehemalige Mitarbeiter von Sony
und Lehman Brothers heuert als Finanzchef an und berichtet direkt an Heins.
www.tvsmiles.de
Anne Kim /
Thorsten Schüttler
Interactivemedia,
Darmstadt
Das Düsseldorfer Verkaufsbüro des Digitalvermarkters Interactivemedia CCSP wird künftig von Thorsten
Schüttler geleitet. Der bisherige stellvertretende Unitleiter Digital Sales der Senior Sales Region Süd von Axel Springer
Media Impact folgt auf Anne Kim, die
zum Hamburger Standort wechselt. Dort
berichtet sie als Key Account Managerin
New Business an Oliver Wolde, Senior
Vice President Sales & Publisher.
www.interactivemedia.net
Felix Hauffe /
Daniel Raumer
Laterpay, München
Mit zwei Mitarbeitern
verstärkt sich der Micropayment-Dienstleister Laterpay aus
München: Felix Hauffe verantwortet als
Head of Sales sämtliche Vertriebsaktivitäten. Der 44-Jährige war zuletzt Leiter
Vertrieb und Logistik bei den Medientagen München. Vom Fachmagazin Games
Markt wechselte zudem Daniel Raumer
zu Laterpay, wo der 30-Jährige das Bezahlsystem im Games-Bereich vermarkten sowie die Social-Media- und Presseaktivitäten verantworten soll.
www.laterpay.net
Sven Frommholz
TWT Interactive,
Düsseldorf
Als Teamleiter eServices geht Sven Frommholz zur Internet-Agentur TWT Interactive
in Düsseldorf. Der 39-Jährige, der an die
Geschäftsführung berichtet, verantwortet
den strategischen Ausbau der Solution
Professional Hosting und Cloud Services.
www.twt.de
André Knie
Wunderknaben,
Erkrath
Bei der Digitalagentur
Wunderknaben leitet
André Knie in Zukunft die Kreation. Der
Creative Director betreute zuvor als Freelancer unter anderem die Deutsche Telekom, BASF und Santander.
www.wunderknaben.com
INTERNET WORLD Business
ISSN 1433-3309
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH
Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb:
Bayerstraße 16a, 80335 München
Telefon (089) 741 17–0, Fax –101
www.internetworld.de
Sitz des Verlags:
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH,
Karlstraße 3, 89073 Ulm
Geschäftsführer
Florian Ebner,
Dr. Günter Götz
Chefredakteur:
Dr. Günter Götz (gg),
[email protected]
Stellvertretender Chefredakteur:
Frank Kemper (fk),
[email protected]
Leitung Online-Redaktion:
Tanja Gabler (tga),
[email protected]
Redaktion:
Till Dziallas (tdz),
[email protected]
Christiane Fröhlich (cf),
[email protected]
Susanne Gillner (sg),
[email protected]
Vera Günther (vg),
[email protected]
Stefan Hofer (host),
[email protected]
Ingrid Lommer (il),
[email protected]
Ingrid Schutzmann (is),
[email protected]
Susanne Vieser (vs),
[email protected]
Daniela Zimmer (dz),
[email protected]
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Matthias Hell, Helmut van Rinsum
Schlussredaktion:
Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu
Textchefin:
Vera Günther (vg),
[email protected]
Art Directorin:
Maria-Luise Sailer
Gestaltung:
Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch,
Catharina Burmester, Hedi Hefele,
Manuela Keller, Simone Köhnke,
Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner,
Ilka Rüther, Christian Schumacher
Anzeigenleitung:
Angelika Hochmuth,
Telefon: (089) 741 17–432,
Fax: (089) 741 17–269,
E-Mail: [email protected]
Einträge im Dienstleisterverzeichnis:
Marita Brotz,
Telefon: (089) 741 17–281,
Fax: (089) 741 17–269,
E-Mail: [email protected]
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 19
vom 01.10.2014
Leitung Herstellung/Vertrieb:
Thomas Heydn,
Telefon: (089) 741 17–111,
E-Mail: [email protected]
Leserservice:
Hotline: (089) 741 17–205,
Fax: (089) 741 17–101
E-Mail: [email protected]
Bank: Deutsche Bank
Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10)
IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00
BIC: DEUTDEMM
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zweiwöchentlich am Montag.
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10. November 2014
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für Ihr Whitepaper
Fotos: Veranstalter
01
Neuer Name, neue
Preisträger
02
Auf der zweiten Neocom in Düsseldorf wurde der Versender
des Jahres gekürt: Ikea gewann den „Neo14“
etztes Jahr hatte die Neocom Premiere:
eine zweitägige Kongressmesse, entstanden nach dem Aus des traditionsreichen Versandhandelskongresses. Jetzt
fand auf dem Düsseldorfer Areal Böhler –
in einer der acht Hallen – die zweite Messeauflage statt, komplett mit Kongress, Gala
und Party. Der Eindruck vieler Teilnehmer: Die Neocom versucht sich von einer
Dialogmarketing- hin zu einer E-Commerce-Messe zu entwickeln. Und sie lobt
einen Branchenpreis aus – den Neo14
erhielt als „bester Versender“ Ikea. (fk) ◼
L
01 Der Charme der industriellen
Revolution: Die Neocom fand im
Düsseldorfer Areal Böhler statt
Ihr Gewinn
02 Auf rund 11.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche fanden sich in diesem
Jahr mehr E-Commerce-Anbieter ein
03 Gut besucht: Der begleitende Fachkongress zur Messe
Ð Qualifizierte Leads
04 Zweite Auflage: Die Neocom entstand
vor einem Jahr, als der BEVH dem
Versandhandelskongress seine
Unterstützung entzog
Ð Hohe Aufmerksamkeit in der
Zielgruppe
Unser Service
Ð Unsere Whitepaper-Area
04
03
Ð Banner auf Website / im Newsletter
ÐSocial Media Marketing auf Facebook,
Twitter, Google+
Performance über alles
Auf dem Affilinet Performance Summit wechselten sich
www.internetworld.de
Show-Einlagen und programmatische Ansagen ab
röffnete Affilinet-Chef Ulrich Bartholomäus 2013 den Performance Summit in
München auf einem Trampolin, legte er in
diesem Jahr noch eins drauf – er schwang
mit Co-Moderatorin Tanja Baumann auf
der Bühne das Tanzbein. Und so ging es
weiter: Ernste Themen wie die Keynote von
1&1-Vorstand Jan Oetjen zur digitalen
Transition wechselten sich ab mit heiteren
Einlagen wie dem Auftritt von SchauspielCoach Michael Rossié. Dem Publikum hat’s
gefallen – und Ulrich Bartholomäus kann
wirklich gut tanzen. (fk)
◼
E
01 Von Data Wars und mobilen Visionen: Keynote von 1&1-Vorstand
Jan Oetjen
02 Der Eindruck trügt nicht: Das
Publikum fühlte sich über weite
Strecken sehr gut unterhalten
Ich berate Sie gerne:
01
02
Angelika Hochmuth
Anzeigenleitung
INTERNET WORLD Business
[email protected]
Tel.: 0 89 / 741 17 – 432
MEINUNG
42
INTERNET WORLD Business
10. November 2014
23/14
Etwas Offline muss sein
Offline-Werbung ist bei der Neukundengewinnung effizienter als reine Online-Werbung
m gleich mal mit der Tür ins Haus zu
fallen: Bekanntheit und vor allem
Kundengewinnung lassen sich aus unserer
Sicht mit Online-Werbung nicht erzielen –
selbst einem Online-Unternehmen gelingt
dies nicht. Die Akquise für neue Registrierungen ist über diesen Kanal teurer als
über klassische Wege. Mehr noch: Über
Facebook Ads, Display-Werbung und
Newsletter lassen sich User faktisch gar
nicht aktivieren. Offline-Werbung ist deshalb für ein Online-Unternehmen unverzichtbar. Deutlich positive Effekte bringt
Online-Werbung bei der Aktivierung von
Bestandskunden. Das jedenfalls zeigt
unsere Werbekampagne im ersten Terzial
dieses Jahres deutlich.
Im Wesentlichen ging es uns darum,
neue Mitglieder für unsere Online-Plattform zu gewinnen. Dabei haben wir auf
einen möglichst breiten Mix gesetzt –
angefangen von Marketingkooperationen
und Plakat über SEA, Display und Newsletter-Anzeigen bis zu Facebook Ads. Als
besonders effizient erwiesen sich die Marketingkooperationen. Hier arbeiteten wir
mit bekannten Marken wie Warsteiner
zusammen – konkret ging es dabei um ein
Kronkorken-Gewinnspiel. Neben den
Hauptgewinnen konnten Teilnehmer hier
auch Lotto-Gutscheine gewinnen. Die
Kosten pro Lead (CPL) und die pro Order
(CPO) liegen bei solchen Aktionen um ein
Vielfaches niedriger als für die Akquise
über die Online-Kanäle. Eine solche Form
des Cross-Marketings eröffnet Start-ups –
so unser Fazit – einen schnelleren Reichweitenaufbau als Stand-alone-Lösungen.
Es zeigt auch, dass Konsumenten bereitwillig einen Medienbruch akzeptieren –
U
Was andere
schreiben
Thomas Braun,
Tobra Promotion
Es ist falsch zu glauben, dass OnlineMarketing, insbesondere Social-MediaKanäle, das altbewährte OfflineMarketing abgelöst hätten. Offline
durchgeführte Maßnahmen geben
nach wie vor den stärksten Kaufimpuls, da sie von Massenmedien wie
Fernsehen, Radio und Außenwerbung
sowie deren Reichweiten profitieren.
Yvonne Genovese,
Gartner
Marketiers können die Offline-Welt
nicht einfach abschalten. Sie müssen
traditionelle und digitale Marketingprogramme, -disziplinen, -kanäle und
-technologien miteinander kombinieren, um Kunden aufmerksam zu machen, sie zu erreichen und zu halten.
A. Michelle Blakeley,
Micro Business Therapy
Bei aller Beachtung, die Social Media
und SEO bei Unternehmern heute
erfahren, ist es verständlich, dass sie
leicht die Wirksamkeit von OfflineWerbemaßnahmen verdrängen. Das
Internet hilft uns enorm bei der niemals endenden Suche nach Kunden
und öffentlicher Wahrnehmung. Doch
deshalb dürfen wir grundsätzliche
Geschäftspraktiken nicht auf den
Müll werfen, Praktiken, die oft nicht
nur erprobt und wirksam sind, sondern sich auch ziemlich leicht umsetzen lassen.
Sean McPheat, Berater und
Motivation Speaker
„Unsere Erfahrungen zeigen:
Konsumenten akzeptieren
bereitwillig einen
Medienbruch, wenn er aus
ihrer Sicht fantasievoll
incentiviert ist“
Mirko Dieseler, Geschäftsführer
Einfachlotto.de
www.einfachlotto.de
also hier Flasche aufmachen, Kronkorken
prüfen, online registrieren – wenn er aus
ihrer Sicht fantasievoll incentiviert ist.
Im Gegensatz dazu ist SEA unserer
Erfahrung nach nur bedingt für die Neukundenakquise einsetzbar. Display-Werbung, Newsletter-Anzeigen und Facebook
Ads fallen glatt durch. Der CPL lag bei unseren Kampagnen hier teils deutlich über
#cloud computing
300 Euro, der CPO sogar teils deutlich
über 800 Euro. Anders sieht es bei der
Aktivierung von Bestandskunden
aus. Gezielt haben wir Online-Werbung mit unserem Sport-SponsoringEngagement gekoppelt – also DisplayAnzeigen im Bereich von Fußball-affinen
Umfeldern geschaltet oder etwa Facebook
Ads auf den Fan Pages der Clubs Arminia
Bielefeld und Fortuna Düsseldorf gebucht.
In Summe eine sehr lohende Aktion,
gleichwohl der individuelle Leistungsbeitrag der Ads nicht immer klar nachgewiesen werden kann. Fazit für uns: OfflineMarketing – vor allem Kooperationen mit
der Markenartikelindustrie – werden auch
künftig bei uns im Fokus stehen, OnlineMarketing kommt flankierend zum Einsatz. SEO ist selbstverständlich gesetzt –
gerade haben wir dafür einen zusätzlichen
Manager eingestellt.
Man kann solche Kampagnenergebnisse
immer anzweifeln: Ist auf die richtigen
Keywords gesetzt worden? Wie funktional
ist die Registrierung auf der Website? Wie
gut ist die Qualität der Newsletter-Abonnenten? Und ja: Wir zielen mit unserem
Produkt nicht allein auf die GroßstadtHipster, sondern auf eine sehr breite Zielgruppe mit einer in Summe sehr heterogenen Mediennutzung. Nicht jeder von
ihnen ist always on.
Doch bevor wir uns hier im Klein-Klein
verlieren, im Kern geht es mir um etwas
anderes, wesentlich Grundsätzlicheres:
Wenn wir das Vertrauen in Online-Marketing bei der werbungtreibenden Wirtschaft weiter stärken wollen, müssen wir
die Leistungen der einzelnen Kanäle schonungslos offenlegen.
◼
Zitat
51 %
aller US-Amerikaner
glauben, dass stürmisches
Wetter einen Einfluss auf
Cloud Computing hat
Online-Marketing hat viele Vorteile:
zum Beispiel Kommunikation in zwei
Richtungen, engen Kontakt mit Ihrer
Zielgruppe und die Möglichkeit, statistische Nutzerdaten zu erhalten.
Offline-Marketing spricht jedoch ein
anderes Publikum an, das Sie zu
anderen Zeiten und an anderen Orten
erreichen können. Deshalb sollte
man beide Marketingkanäle in einer
Kampagne kombinieren.
„Es ist nicht immer gut, der Erste zu sein“
Ikea-Chef Peter Agnefjäll begründet im Interview mit der
„Süddeutschen Zeitung“, warum sich der Möbelkonzern
mit einer E-Commerce-Strategie so lange Zeit lässt.
Quelle: Citrix-Umfrage unter 1.000 amerikanischen Verbrauchern
Was wir herstellen,
das testen wir. Was
wir testen, das läuft.
Um zu gewährleisten, dass unsere Systeme sich völlig problemlos in Ihre Serverinfrastruktur implementieren lassen und dort reibungsfrei arbeiten, haben wir neben
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