elke poelzl vortrag 06.Okt09 01

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Von der Lust und der Last
Vom Schönen und Schwierigen
mit der Sexualität
Elke Pölzl, MSc
Kirchberg an der Raab
6. Oktober 2009
Was verbinden Sie mit dem
Begriff Lust?
(allg.)
Erleben eines sinnlichen
Hochgefühls
positiv erregendes Begehren
zeitlich begrenztes Glücksgefühl bei
Erfüllung des Begehrens
Was verbinden Sie mit dem
Begriff Lust?
(psycholog.)
Eine grundsätzlich mögliche Art von Gefühl
wird auf verschiedene Wege erreicht
durch Erfahrung gelernt und verstärkt
Entstehung wird beeinflusst durch die individuelle
Bereitschaft zur Lustempfindung und die
Verfügbarkeit von Lustobjekten (-subjekten)
Was verbinden Sie mit dem
Begriff Lust?
(psychoanalyt.)
Zentrale Energie des Unbewussten (Libido)
verlangt nach Entladung durch
Lustgewinn
sucht Unlust zu vermeiden
Was verbinden Sie mit dem
Begriff Lust?
(ethol.)
Anreiz und Belohnung für
Fortpflanzungsverhalten
Einschränkung beim Menschen: Bereitschaft zu
Lustempfindungen ist nicht zusammenhängend mit
Fortpflanzungsfähigkeit
Was verbinden Sie mit dem
Begriff Lust?
(sexol.)
zentrale Methode und Inhalt, subjektiver Zweck und
Ziel von Sexualität
auch unabhängig von Fortpflanzungsfunktion
(Sexualreaktionen ohne Lustgefühle)
auch losgelöst von sozialer Funktion
(Lustgewinn ohne Liebesgefühle)
Was verbinden Sie mit dem
Begriff Lust?
(kult.)
Gegensätzliche Auffassungen
Hedonismus – (individuelle) Lust als höchstes Ziel
Utilitarismus – qualitativer Unterschied zwischen
„höheren“ (Erkenntnis, Tugend) und
„niederen“ (körperlichen) Lüsten
Was verbinden Sie mit dem
Begriff Sexualität?
Kernsätze
Sexualität ist ein zentraler Aspekt der Identität und
spielt in Beziehungen eine wesentliche Rolle.
Sexualität wird in Beziehungen gelebt. Da unsere
Werdensgeschichte auch eine Verletzungsgeschichte ist,
gibt es im Leben jedes Menschen wunde Punkte.
Sexualstörungen sind Beziehungsstörungen in
unterschiedlichen Beziehungskonstellationen.
Störungen haben Vorrang
„Gestörtes“ Sexualverhalten
Austausch von Zuneigungszeichen
Anspannung / Angst / Abwehr
Erregungsniveau steigt nicht kontinuierlich an
In ähnlichen Situationen: Erinnern an negative
Konsequenzen
Durch wiederholte aversive Reaktionen immer weitere
Vorverlagerung des hemmenden Einflusses
...und plötzlich ist sie weg...
Lustabriss
Mögliche Ursachen sekundärer
Lustlosigkeit
Persönliche Ängste und Konflikte
Partnerkonflikte
Erwartungsängste
Informations- und Fertigkeitsdefizite
Mögliche Ursachen sekundärer
Lustlosigkeit
Angst, Erwartungen des/der Partners / Partnerin nicht
zu erfüllen
Vermeidung von negativen Erfahrungen als positive
Konsequenz von Lustlosigkeit
Unbefriedigte Bedürfnisse nach Zärtlichkeit
Unrealistische Erwartungen an jahrelangen,
leidenschaftlichen Sex
Psychologische Effekte des Älterwerdens
Latente Probleme des Einzelnen in der Beziehung
Lustabträgliche Lebensgestaltung
Frühere Lernerfahrungen (Schnell, schnell.....)
Mögliche Ursachen sekundärer
Lustlosigkeit
Konditionierung (z.B. Masturbation mit speziellem,
erotischen Material)
Unglückliche Bewältigungsversuche (exzessive
Selbstbeobachtung)
Gestörte Partnerbeziehung (Partnerentwertung – ein
Partner ist z.B. verwahrlost, ungepflegt)
Mangelndes Wissen über den Partner
Arbeitsleben
Reizüberflutung
Leistungsdruck durch Medien
Kognitive Aspekte (Mythen)
Der Mythos stirbt zuletzt....
Sexuelle Mythen
Sex ist schmutzig
Ewige Leidenschaft
Nur ein sexuell aktives Paar ist ein glückliches Paar
1000 Schuss
Sex im Alter ist abartig
Onanie schädigt die Gesundheit
ohne Orgasmus keine befriedigende Sexualität
nur der koitale Orgasmus ist der natürliche Orgasmus
nur der vaginale Orgasmus ist richtige Orgasmus
Mann will immer
Frau als Verführerin, triebhaft, Heilige, Hure.....
Satt und zufrieden
„Ungestörtes“ Sexualverhalten
Blicke
Worte
Ansteigen der sexuellen Erregung
Körperkontakt
Koitus
Orgasmus
Postkoital: Zufriedenheit, Entspannung =
positive Konsequenz
Gehäuftes Auftreten: Prinzip der positiven Verstärkung
Eine Frage der Beziehung
Entwicklungsstufen von Beziehungen
Verschmelzung
Differenzierung
Modellierung
Wertschätzung
Wir sind eins
Ich bin ich
Das sind wir
stabile Anerkennung
Welche Erwartungen haben Sie
an eine gute Beziehung?
Vertrauen
Geborgenheit
Wärme
Anteilnahme
Verlässlichkeit
Verantwortung
Anerkennung
Sicherheit
Welche Erwartungen haben Sie
an eine gute Beziehung?
Sex
Genuss
Lachen
Abenteuer
Unterhaltung
Abwechslung
Spaß ...
Sicherheit / Lebendigkeit
Vertrauen
Geborgenheit
Wärme
Anteilnahme
Verlässlichkeit
Verantwortung
Anerkennung
Heilmittelzubereitung
Bestandteile
Neugierde
gegenseitiges Vertrauen
Akzeptanz
Gefühle zeigen
Lob und Anerkennung
Selbständigkeit / Freiräume
Gespräche
Aufmerksamkeiten
gemeinsame Zeit
Entwicklung von Übereinstimmungen
Würze
Warten Sie nicht auf gemeinsame Lust
Akzeptieren Sie, dass nicht immer beide
dasselbe wollen - und verhandeln Sie
Überprüfen Sie Ihre Ansprüche
Entspannen Sie sich
Das ferne Land
und doch so nah!?
Fantasien
sind nicht Betrug am Partner/an der Partnerin
können das sexuelle Repertoire erweitern
halten Paarsexualität lebendig
können Ablenkung von der Ablenkung sein
geben Hinweis auf sexuelle Orientierung,
Sehnsüchte und neue Möglichkeiten
Let`s talk about...
Sexuelle Wünsche äußern
Intime Privatsprache finden
Den Augenblick zum Glitzern bringen
Let`s do it!
Spiegelübung
Masturbationsübung
Wirkung
Von der Technik zur Sinnlichkeit
Erhöhung der Hingabefähigkeit
Wissenserweiterung
Erweiterung des sexuellen
Verhaltensrepertoires
Dialog mit vermeintlich
problematischen Körperzonen
Orgasmus
Physiologisch ist der Orgasmus ein Reflex aufgrund
einer ausreichenden Stimulierung oder Phantasie
Ängste, Aggressionen und Abwehrhaltungen können
das Zusammenspiel zwischen Stimulation,
Neurotransmitter - Produktion und Impuls-Leitung
stören
Das Orgasmuserleben ist so individuell wie ein
Fingerabdruck
Das höchste der Gefühle
Der männliche Orgasmus
„Männer haben eine Sexualität sinnlicher Wahrnehmung, das heißt: sehen und
hören spielen eine wesentliche Rolle. Wenn die Frau Lust empfindet, dann erregt
das den Mann zerebral, das stimuliert ihn, das wirkt sich auf sein limbisches System
aus, auf den emotionalen Teil seines Nervensystems. Das löst eine regelrechte
Kettenreaktion aus, die zur Steigerung der Lust führt. Alles spielt sich im Gehirn ab,
dem größten männlichen Geschlechtsorgan." (Dr. Sylvain Mimoun, Androloge und
Sexualwissenschaftler)
„Wenn ein Mann eine Frau kennen lernt und der sexuelle Akt bevorsteht, muss er
Leistung zeigen, da hat er gar keine Wahl. Ob er es schafft oder nicht, ist eine
andere Frage, doch er weiß, er muss Leistung bringen und allein das setzt ihn unter
Druck.“ (Patrick)
„Wenn du deine Partnerin nicht liebst, dann willst du nach dem Orgasmus wirklich
nur aufstehen und auf der Stelle verschwinden." (Mossen)
Das höchste der Gefühle
Der männliche Orgasmus
"Denken die Frauen wirklich, dass wenn der Mann ejakuliert, er auch einen
Orgasmus hat? Dass sich das darauf beschränkt? Ein Mann kann ejakulieren,
ohne Lust zu empfinden. Sex kann auch für ihn langweilig und nervtötend sein."
(Cédric)
"Was mich von der körperlichen Empfindung her am meisten beeindruckt und
geprägt hat, ist die Fellatio. Das Gefühl, der Kopf explodiert. Für mich ist das ein
Orgasmus, der das Eindringen in eine Vagina bei weitem übertrifft." (Mossen)
"Was wirklich zählt, ist, dass beide Partner auf derselben "Wellenlänge" sind. Wenn
beide wirklich dasselbe wollen, kann es nur schön sein. Und genau hier liegt der
Unterschied, wenn Männer beschreiben, dass sie Sex allein aus einem Trieb heraus
haben oder weil sie verliebt sind. Auch wenn es nur eine vorübergehende
Verliebtheit ist. Denn wenn sie eine starke Beziehung haben, dann wird die
Sexualität 10 Mal intensiver erlebt, weil da Emotionen dahinter stecken, der Akt ist
nicht mehr nur technisch oder mechanisch." (Dr. Mimoun)
Der kleine Tod
Der weibliche Orgasmus
"Für eine Frau ist es wichtig, die Lust für sich selbst zu entdecken. Diese
Erfahrung kann sie dann in das Liebesleben des Paares mit einbringen.
Wenn die Frau weiß, wie ihr Körper funktioniert, kann das den Sex zu
zweit bereichern." (Dr. Pierre Desvaux, Androloge und Sexualwissenschaftler)
"Sexuelle Phantasien regen unser erotisches Vorstellungsvermögen an; sie
sind eine gute Ausgangsbasis um Freude an der Sexualität zu empfinden.
Unter der Voraussetzung, dass man bei diesen Fantasien kein schlechtes
Gewissen hat; denn diese können oft etwas Anrüchiges haben." (Dr. Desvaux)
"Ich glaube, dass nicht so sehr die Länge, sondern viel mehr die Dicke des
Penis entscheidend ist." (Robin)
Der kleine Tod
Der weibliche Orgasmus
"Ich weiß, dass ich beim Orgasmus einen etwas blöden Eindruck mache.
Ich schreie und krümme mich zusammen. Das ist vielleicht nicht so toll,
wenn einem dabei jemand zuschaut. Ich habe dabei das Gefühl, dass mein
Inneres nach außen gekehrt wird. Deshalb kann ich nur Sex mit jemandem
haben, den ich vielleicht nicht unbedingt liebe, aber für den ich tiefe
Gefühle habe. Ich muss mich wohlfühlen und Vertrauen zu der Person
haben." (Robin)
"Ich bekam ihn bei der Penetration; ich war oben. Da war auch dieses
Gefühl, dass ich das Geschehen dominiere. Es fühlte sich an, als hätte ich
eine Batterie in mir, die mir elektrische Stöße versetzt. Und mein Herz
schlug wie wild. Es war wie ein Wunder. Als würde sich der ganze Bauch
öffnen. Es war wunderschön. Wer das noch nie erlebt hat, ist wirklich zu
bedauern." (Jocelyne, über ihren ersten Orgasmus, den sie mit 46 Jahren erlebte)
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Erotische Filme
Emmanuelle (Just Jaeckin,1973) Im Reich der Sinne (Nagisa Oshima,1976)
Je t’aime, moi non plus (Serge Gainsbourg,1976) Die flambierte Frau
(Robert van Ackeren,1983) 9 1/2 Wochen (Adrian Lyne,1986) Gefährliche Liebschaften (Stephen
Frears,1988) Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber (Peter Greenaway,1989)
Fessle mich! (Pedro Almodóvar,1990) Basic Instinct (Paul Verhoeven,1992) Der Liebhaber
(Jean-Jacques Annaud,1992) Das Piano (Jane Campion, 1993) Der Schrei der Seide (Yvon Marciano, 1996)
Live Flesh (Pedro Almodovar,1997) Eyes wide shut (Stanley Kubrick,1998) High Art (Lisa Cholodenko, 1998)
Romance (Catherine Breillat,1998) Eine pornografische Beziehung (Frédéric Fonteyne,1999)
In the mood for love
(Wong Kar-Wai, 2000)
Klavierspielerin (Michael Haneke,2001)
Intimacy (Patrice Chéreau,2000) Die
Secretary (Steven Shainberg,2002) In the Cut
(Jane Campion, 2003)
Literatur & Links
Spätmoderne Beziehungswelten (G. Schmidt u. a.)
Die männliche Sexualität. Was (nicht) alle schon immer über Männer
wußten (B. Zilbergeld)
Vom Höchsten der Gefühle: Wie der Mensch zum Orgasmus kommt (R. Degen)
Guter Sex trotz Liebe. Wege aus der verkehrsberuhigten Zone (U. Clement)
Die Psychologie sexueller Leidenschaft (D. Schnarch)
Zur Sexologie des "vaginalen“ Orgasmus (K. F. Stifter)
Wenn Eros uns den Kopf verdreht. (H. Koisser/E. M. Schulak)
www.gesundesleben.at
www.oegs.or.at
www.netdoktor.at
www.fgz.co.at
www.maennerberatung.at
www.mendoc.at
www.homo.at
www.firstlove.at
www.arte.tv/de/geschichte-gesellschaft/Orgasmus/1451658.html
Bei Fragen & für weitere Informationen
Elke Pölzl, MSc
Diplom-Lebensberaterin
zert. Paar- und Sexualberaterin
eingetragene Mediatorin (BMJ)
STADT GRAZ
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Interne Krisenprävention und -intervention
8020 Graz, Dreihackengasse 49
Telefon: 0316/711432-14
Telefax: 0316/711432-15
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