LABORATORIUM FÜR MEDIZINISCHE DIAGNOSTIK DR. MED. JELENA TODOROV-HERMA HÜTTENSTRASSE 31A, 40215 DÜSSELDORF & 0211-377384 Ärztin für Laboratoriumsmedizin MARION SCHMITHÜSEN FAX 0211-3840174 [email protected] www.tolab.de Ärztin für Laboratoriumsmedizin in Kooperation mit DR. MED. SEBASTIAN PFEIFFER Arzt für Laboratoriumsmedizin Arzt für Immunologie Sensitivität [ % ] Sensitivität [ % ] 80 60 40 20 0 Colorektal Pankreas Ovarial Magen Mamma Bronchial Karzinom Version Dezember 2015 Prostata CA 549 CA 50 CA 72-4 CA 15-3 CA 19-9 CEA Tumormarker UNTERSUCHUNGSVERZEICHNIS UND LABORMEDIZINISCHER WEGBEGLEITER Gemeinschaftspraxis DR. MED. JELENA TODOROV-HERMA Ärztin für Laboratoriumsmedizin MARION SCHMITHÜSEN Ärztin für Laboratoriumsmedizin In Kooperation mit DR. MED. SEBASTIAN PFEIFFER Arzt für Laboratoriumsmedizin Arzt für Immunologie Hüttenstraße 31a 40215 Düsseldorf Tel Fax eMail web 0211-377384 0211-3840174 [email protected] www.tolab.de Zusammengestellt von: Dr. med. Jelena Todorov-Herma Marion Schmithüsen Dr. med. Sebastian Pfeiffer EDV von: Dr. med. Ingo Herma Text verarbeitet mit: Word für Windows 2003, Microsoft Stand: Dezember 2015 BITTE BENUTZEN SIE DAS STICHWORTVERZEICHNIS 1 Allgemeines Vorwort Sehr geehrte Frau Kollegin, Sehr geehrter Herr Kollege, Mit dem vorliegenden Untersuchungskatalog wollen wir den mit uns zusammenarbeitenden Kollegen ein Untersuchungsverzeichnis und eine Leistungsübersicht unseres medizinischen Laboratoriums vorlegen. Der Katalog enthält Empfehlungen für die Probenentnahme, wichtige Versandvorschriften, Normalwertangaben und Anmerkungen zu den diversen Laborparametern bezüglich Interpretation der Untersuchungsergebnisse und diagnostischen Querverweisen. Sofern dies sinnvoll erscheint, werden sinnvolle Kombinationen diverser Laborparameter benannt und Hinweise auf Laborwert-Kontrollstrategien gegeben. Sofern es nicht anders angegeben ist, handelt es sich bei den Angaben zu Normbereichen um Erwachsenen-Normalwerte. Es ist evident, dass sich in den Textspalten mit den Anmerkungen keine umfangreichen Lehrbücher der Inneren Medizin oder der Labormedizin unterbringen lassen; dies würde den Rahmen eines Untersuchungsverzeichnisses sprengen und Ihrer Fachbibliothek nur einen weiteren unübersichtlichen 'Riesenschinken' hinzufügen. Der Katalog soll bei den konkreten Nöten mit dem medizinischen Laboratorium helfen und vielleicht noch ein paar Stichworte zur Indikation und Interpretation der Laborparameter liefern. Obwohl wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit aller Angaben erheben können, hoffen wir doch auf Richtigkeit und Aktualität. Falls Ihnen Fehler auffallen, oder Sie Vorschläge haben, wie man die eine oder andere Thematik besser darstellen kann, teilen Sie uns dies bitte gelegentlich mit. Die besprochenen Laborparameter sind in der ersten Ebene thematisch gegliedert, erst in zweiter Linie alphabetisch. Dies erscheint uns übersichtlicher und beim Blättern informativer. Wenn Sie ein bestimmtes Objekt nachschlagen wollen, benutzen Sie bitte das bewusst ausführlich gestaltete Stichwortverzeichnis am Ende dieses Buches Dr. Jelena Todorov-Herma Marion Schmithüsen Dr. Sebastian Pfeiffer Düsseldorf, im Dezember 2015 2 Untersuchungsverzeichnis Dres. Todorov-Herma und Partner Inhalt Hinweis: Das vorliegende Untersuchungsverzeichnis ist hauptsächlich in die großen labormedizinischen Hauptkapitel (Hämatologie, Klinische Chemie, Endokrinologie usw.) gegliedert. Innerhalb der Hauptkapitel sind die einzelnen Parameter vorwiegend alphabetisch sortiert. Die alphabetische Ordnung wurde jedoch an Stellen, wo dies sinnvoll erschien durchbrochen, und Parameter zusammengefasst, die "auf einen Blick" eine schnelle Information zum aktuellen Thema ermöglichen. Wenn Sie also etwas Bestimmtes suchen, benutzen Sie bitte das Stichwortverzeichnis am Ende des Buches. Inhalt Vorwort ....................................................................................................................................................... 2 Inhalt .......................................................................................................................................................... 3 Allgemeines; Probengewinnung und Versand ............................................................................................ 5 Untersuchungsauftrag ........................................................................................................................... 5 Kurierdienst ........................................................................................................................................... 5 Befundmitteilung .................................................................................................................................... 5 Probenmaterial ...................................................................................................................................... 6 Versandmaterial..................................................................................................................................... 6 Probenentnahme und Probengewinnung ............................................................................................... 6 Klinische Chemie ........................................................................................................................................ 9 Hämatologie ..............................................................................................................................................26 Hämatologie, Anämieabklärung, Flussdiagramm ..................................................................................29 Hämatologie, Anämie: Differentialdiagnose, Tabellarische Übersicht ...................................................30 Hämostaseologie.......................................................................................................................................31 Endokrinologie ..........................................................................................................................................34 Leitsymptome Gynäkologisch Endokriner Erkrankungen ......................................................................42 Gynäkologisch Endokrine Erkrankungen, Rationelles diagnostisches Vorgehen ..................................46 Fertilität, endokrinologische Parameter .................................................................................................48 Schwangerschaftsvorsorge .......................................................................................................................51 Schwangerschaftsvorsorge, 1. Mutterschaftsvorsorgeuntersuchung ....................................................51 Schwangerschaftsvorsorge, 2. Frühe Gravidität ...................................................................................54 Tripel-Diagnostik, Labormed. Serum-Screening auf Neuralrohrdefekt, Trisomie 21 .............................54 Schwangerschaftsvorsorge, 3. Weitere Untersuchungen während der Gravidität .................................57 Infektionsserologie ....................................................................................................................................59 Infektionsserologie, Einführung .............................................................................................................59 Infektionsserologie, bakterielle Infektionen ...........................................................................................61 Infektionsserologie, virale Infektionen ...................................................................................................70 Infektionsserologie, Parasitosen ...........................................................................................................85 Infektionsserologie, Endomykosen .......................................................................................................87 Immunologie..............................................................................................................................................89 Immunologie, Richtungsweisende Autoantikörperdiagnostik, Übersichtstabelle ...................................92 Immunologie,Gesamt-IgE und Allergen-spezifisches IgE bei Erkrankungen des atopischen Formenkreises ....................................................................................................................................100 Allergie, Hypersensitivitässyndrome ...................................................................................................103 Pollenflugkalender ..............................................................................................................................105 EAST-Allergen-Liste ...........................................................................................................................106 Exogen allergische Alveolitis ...............................................................................................................112 Tumormarker...........................................................................................................................................114 Tumormarker, Anmerkungen zur Befundinterpretation .......................................................................114 3 Untersuchungsverzeichnis Dres. Todorov-Herma und Partner Inhalt Tumormarker, tabellarische Übersicht ................................................................................................ 115 Sinnvolle Kombination von Tumormarkern ......................................................................................... 117 Ektope Hormonbildung als paraneoplastisches Syndrom ................................................................... 118 Funktionstests......................................................................................................................................... 129 Funktionstests Adenohypophyse ........................................................................................................ 129 Funktionstests Neurohypohyse .......................................................................................................... 135 Funktionstests Nebennierenrinde ....................................................................................................... 136 Weitere Funktionstests ....................................................................................................................... 141 Zytologische Diagnostik .......................................................................................................................... 143 Zytologie maligner Tumoren im gynäkologischen Bereich .................................................................. 143 Hormonzytologie im gynäkologischen Bereich ................................................................................... 146 Zytologie maligner Tumoren und nichtmaligner Erkrankungen im extragenitalen Bereich .................. 148 Impressionszytologie des Auges bei Benetzungsstörungen ............................................................... 155 Mikrobiologie ........................................................................................................................................... 157 Drug-Monitoring ...................................................................................................................................... 162 Toxikologie.............................................................................................................................................. 173 Stichwortverzeichnis ............................................................................................................................... 177 4 Allgemeines Probengewinnung und Versand UNTERSUCHUNGSAUFTRAG Ambulante Kassenpatienten: Überweisungsschein: Wir bitten um gut leserliches vollständiges Ausfüllen des Überweisungsscheins mit allen Patientendaten wie Name, Vorname, Geburtsdatum, Adresse, Angabe ob Mitglied, Familie, Rentner, der genauen Bezeichnung der Krankenkasse, der Krankenkassen-Nummer, dem Abrechnungsquartal sowie der Angabe der von uns durchzuführenden Untersuchungen einschließlich aller befundrelevanter Angaben wie z.B. Schwangerschaftswoche, Zyklustag etc. Bei Mehrfacheinsendungen im selben Quartal bitte jedesmal einen Überweisungsschein mit einsenden. Die Abrechnung wird sonst erschwert. Privatpatienten: Formlosen Untersuchungsauftrag oder einen unserer Überweisungsscheine mit vollständiger, gut leserlicher Adresse, inkl. Postleitzahl des Wohnortes sowie Angabe der privaten Krankenkasse (Postbeamten B, KVB 1-3, IV etc.), da sonst falsch abgerechnet wird. Stationäre Patienten: Begleitschreiben vollständig ausfüllen und mit Stempel des Krankenhauses, Durchwahl-Rufnummer und Name des Stationsarztes oder Oberarztes versehen, evtl. Kostenstelle. Besonders zu beachten: Klinische und therapeutische Angaben beifügen, sie nützen Ihnen und Ihren Patienten, erleichtern uns die Plausibilitätskontrolle und die Interpretation der Befunde. Alle für die korrekte Abrechnung erforderlichen Angaben gut lesbar vermerken. Die häufigste Störquelle in der Zusammenarbeit zwischen einsendendem Arzt und dem Labor sind unleserlich ausgefüllte Begleitscheine und unleserlich beschriftetes Probenmaterial. Sie erhalten dann Befunde von Patienten, die Sie gar nicht kennen! Zusätzlich wird dann Ihr Patient in unserer EDV unter falschem Namen geführt, wodurch evtl. wichtige Vorbefunde unauffindbar sind. In so einem Fall entsteht viel Ärger durch Suchen und Telefonieren, wodurch Ihr und unser Personal sinnlos belastet wird. Die Versandgefäße sicher verschließen, damit niemand der Gefahr einer Infektion ausgesetzt wird. Darauf achten, dass die Daten auf den Röhrchen mit denen auf dem Begleitschein und auf dem Blutgruppenpass/ Mutterpass übereinstimmen. Besonders bei Bluteinsendungen zur Blutgruppenbestimmung ist die vollständige Beschriftung des Röhrchens (Name, Vorname, ggf. Geburtsdatum) zwingend erforderlich, da wir sonst die Blutgruppenbestimmung rechtlich gesehen nicht durchführen dürfen. Untersuchungsmaterial und Begleitscheine immer in dieselbe Versandtüte geben. Wird dem Patienten ein Röhrchen mitgegeben, dann bitte vollständig beschriften. Schutzhülse, Schein und Tüte beifügen. Bitte das Röhrchen mit dem Untersuchungsmaterial, nicht die Schutzhülle, mit Vor- und Zunamen beschriften. KURIERDIENST Ein eigener Kurierdienst steht für den Transport des Untersuchungsmaterials zur Verfügung. Vorteile: schneller und sicherer Probentransport geringer Verpackungsaufwand kein Postgang erforderlich keine Hämolyse durch tiefe Temperaturen im Winter und hohe Temperaturen im Sommer einfacher Transport tiefgefrorenen Untersuchungsmaterials geringere Ausfallszeiten für Ihre Patienten durch schnellere Befundmitteilung in dringenden Fällen können Proben auch außerhalb der festgesetzten Zeiten abgeholt werden Bei nur sehr unregelmäßigem Probenaufkommen und größerer Entfernung Ihrer Praxis zu unserem Labor ist der Postweg vorzuziehen. Frankierte Versandtüten können bei uns angefordert werden. Alternativ können besondere "Abholtage" vereinbart werden. BEFUNDMITTEILUNG Eilige oder pathologische, die Gesundheit akut bedrohende Ergebnisse, werden sofort telefonisch oder per FAX durchgegeben. Die Befundüberbrin- 5 Allgemeines Probengewinnung und Versand gung erfolgt ansonsten per Kurier, Post, DFÜ oder auf Wunsch per FAX. PROBENMATERIAL Die angegebenen Mengen sind für Einzelanalysen berechnet. Bei Anforderung mehrerer Untersuchungen aus demselben Probenmaterial genügen im allgemeinen 5 ml Serum oder Plasma bzw.10 ml Voll-, EDTA- oder Heparinblut. VERSANDMATERIAL Auf Anforderung werden Versandgefäße, Begleitscheine, Etiketten und Versandtaschen kostenlos zur Verfügung gestellt (nur für Einsendungen an die Laborpraxis verwenden). Folgende Versandgefäße und Konservierungsmittel werden zur Verfügung gestellt: bei Anforderung das gewünschte (z.B. Vacutainer heitsmonovetten Braun etc.) von Blutentnahmeröhrchen bitte Blutentnahmesystem angeben von Becton Dickinson, Sichervon Sarstedt, Primavetten von Universalröhrchen (10ml), steril, ohne Zusätze, für Serum, Liquor, Urin, Punktate. Monovetten für Vollblutgewinnung Röhrchen für EDTA-Blut Röhrchen für Citratblut (1:10) Röhrchen für die Blutsenkung (1:4) Röhrchen für Vollblut NaF-Röhrchen für die Blutzucker-Bestimmung Heparinröhrchen für HLA-Bestimmungen Urinsammelflaschen (2000ml) Urinsammelflaschen (250ml) für Kultur bzw. TBC-Nachweis Urinröhrchen (10ml, steril) Blutkulturflaschen, aerob, anaerob mit Nährmedium Konservierungsmittel zum Sammeln von 24hUrin Sputumgefäße (steril) Punktatröhrchen (steril) Stuhlröhrchen (mit Löffel) Abstrichtupfer mit Transportmedium Transportmedium für flüssiges Material Chlamydien-,/Gonokokken-/ HPV-GensondenAbstriche Objektträger für die Zytologie 6 Milliporefilter für die Impressionszytologie Kühlboxen Schutzhülsen bzw. -behälter Aufkleber für die Probenidentifikation Versandtüten (frankiert u. unfrankiert) PROBENNAHME UND PROBENGEWINNUNG Vollblut: Nach Desinfektion der Haut mit 70%igem Isopropylalkohol Vene am liegenden oder sitzenden Patienten punktieren. Venöses Blut in entsprechender Monovette entnehmen oder in geeignetes Röhrchen überführen. Name, Vorname, Geburtsdatum, Entnahmedatum auf dem Aufkleber gut leserlich vermerken. Bei Blutentnahme aus einem liegenden Venenkatheter die ersten 10ml Blut verwerfen. Serum: Blut im Röhrchen 20 min bei Raumtemperatur stehen lassen. Abzentrifugieren bei 3500 U/min Serum nach dem Zentrifugieren in Transportröhrchen überführen. Aufkleber vollständig gut leserlich beschriften. EDTA/ NaF-Blut: Die Blutentnahme sollte in fertig beschichteten Röhrchen an einer nicht zu lange gestauten Vene erfolgen. Anschließend sofort durch Rollen bzw. mehrmaliges vorsichtiges Kippen gut mischen. Schaumbildung vermeiden. Citratblut (1:10) für Gerinnungsuntersuchungen: 0,5ml einer 3,8%igen Citratlösung in einer 5ml Spritze vorlegen (oder fertig beschichtetes Röhrchen verwenden), ohne Stauung auf 5ml mit venösem Blut auffüllen; falls Stauung unvermeidbar ist, diese nicht länger als 1 Minute belassen, und während der Blutentnahme Berührung des Blutes mit Gewebsthromboplastin vermeiden. anschließend sofort verschließen und durch Rollen bzw. mehrmaliges vorsichtiges Kippen gut mischen. Schaumbildung vermeiden. Sofort 10 min bei 2000 U/min zentrifugieren. Plasma in Transportröhrchen überführen. Transportröhrchen vollständig beschriften Probe bis zur Bestimmung im Kühlschrank (4°C) lagern. Allgemeines Probengewinnung und Versand Heparin-Blut: Sofern kein bereits mit Heparin beschichtes Röhrchen zur Verfügung steht, 10ml Blut mit 0,3ml Liquemin® aufziehen, sofort gut durchmischen. 24h-Sammelurin: Quantitative Analysen von Urinbestandteilen dienen der Feststellung, wieviel von den zu bestimmenden Substanzen in 24 Stunden von den Nieren ausgeschieden werden. Die Sammelperiode des 24h-Urins erstreckt sich über einen Tag und eine Nacht und beginnt am Morgen zwischen 7.oo und 8.oo Uhr. Zunächst wird die Blase entleert, dieser Urin wird verworfen. Von diesem Zeitpunkt an wird bis zum nächsten Morgen um die gleiche Zeit (diese Urinmenge gehört noch dazu) gesammelt. Da viele Medikamente die Urinanalysen stören, müssen mindestens am Tag vor dem Urinsammeln und während der Zeit des Urinsammelns selbst alle Medikamente abgesetzt werden (möglichst länger). Zur Berechnung der 24h-Ausscheidung des zu bestimmenden Stoffes ist die genaue Angabe des 24h-Urinvolumens erforderlich. Vor dem Abfüllen der zur Untersuchung benötigten Urinmenge muss der Urin gemischt und ein evtl. vorhandener Bodensatz gut aufgeschüttelt werden!. Zur Verhinderung von Bakterienwachstum muss der Urin dunkel und kühl (am besten im Kühlschrank) aufbewahrt werden. Beginn der Sammelperiode vor dem Wochenende ist nicht zu empfehlen. Hinsichtlich konservierender Zusätze siehe jeweilige Anmerkungen. Zytologische Abstriche zur gynäkolgischen Krebsvorsorge: Ideal sind zwei kräftig abgenommene Abstriche von der Portio und aus dem Cervikalkanal, die dann auf einem Objektträger ausgerollt, und nicht ausgestrichen werden. Anschließend sollen die eindeutig mit Patientennamen und Abnahmestelle beschrifteten Objektträger in 96%-Alkohol fixiert werden und dann in den mitgelieferten Transportcontainern verschickt werden. Zytologische Abstriche zur Zyklusphasen-Bestimmung: Ideal ist ein zart abgenommener Abstrich vom oberen seitlichen Scheidengewölbe, weil von dort entnommene Epihelzellen am besten zu beurteilen sind. Der Abstrich soll auf einem eindeutig beschrifteten Objektträger vorsichtig ausgerollt, anschließend in 96%-Alkohol fixiert und dann in den mitgelieferten Transportcontainern verschickt werden. Chlamydien-/ Gonokokken-/ HPV-GensondenAbstriche bei Frauen: Mit dem ersten beiliegenden Abstrichtupfer die Ektozervix von Schleim, Eiter, Sekreten befreien. Diesen ersten Tupfer verwerfen. Den zweiten Tupfer in den Endozervikalkanal einführen, einmal fest drehen und nach ca. 10 Sekunden herausnehmen, ohne die Vaginalschleimhaut zu berühren. Den Tupfer in das Transportröhrchen geben und soweit abbrechen, dass dieser in dem Transportröhrchen verbleiben kann. bei Männern: Glans mit Wasser reinigen. Tupfer 3-4 cm in die Urethra einführen. 10 Sekunden belassen, einmal drehen und entfernen. Den Tupfer in das Transportröhrchen geben und soweit abbrechen, dass dieser in dem Transportröhrchen verbleiben kann. Alternative: 1-2 ml Erstportion des Morgenurins einsenden. Das Röhrchen mit den Personalien des Patienten beschriften. Die Probe ist 1 Woche bei Raumtemperatur stabil. Material zu Nachweis von Erregern (Bakterien, Pilze, Parasiten, Viren): Erste Probennahme möglichst vor Beginn der Chemotherapie; bei Material bereits behandelter Patienten bitte Angaben über Art und Dauer der antimikrobiellen Therapie. Untersuchungsmaterial nur in sterilen, sicher verschließbaren Gefäßen mit bruchsicherer Transporthülle versenden. Gefährdung durch unhygienische Verpackung sollte vermieden werden. Geeignetes Versandmaterial kann von uns bezogen werden. Verwendung spezieller Transportmedien ist erforderlich bei Verdacht auf Infektion mit Anaerobiern, Gonokokken, Gardnerellen und Trichomonaden und bei Abstrichen generell empfehlenswert. Stuhlproben auf TPE- und sonstige Enteritis-Erreger sowie auf Wurmeier bitte nur in den dafür vorgesehenen Transportbehältern verschicken. Eine bohnengroße Probe genügt!! Zur Erhöhung der diagnostischen Ausbeute bzw. zum Ausschluss einer Infektion ist die Einsendung von Stuhlproben (3) von mehreren Tagen (3) sinnvoll 7 Allgemeines Probengewinnung und Versand Blut- und Liquor-Kulturen sowie Untersuchungsmaterial zum Nachweis von Protozoen (Amöben, Lamblien, Trichomonaden) bis zur Verarbeitung bei 37°C lagern oder umgehend ins Labor bringen. Alle anderen Materialien für bakteriologische und mykologische Untersuchungen dagegen bei Kühlschranktemperatur (48°C) aufbewahren, nicht einfrieren! Optimaler Entnahmezeitpunkt einer oder mehrerer Blutkulturen: im Fieberanstieg vor Antibiotikagabe. Untersuchungsmaterial in ausreichender Menge entnehmen. Bei Verdacht auf Diphtherie, Gonorrhoe, Gasödem mindestens zwei Abstriche oder einen Abstrich und je zwei ObjektträgerAusstriche einsenden (mikroskopische Diagnose!). Bei Verdacht auf Tuberkulose nach Möglichkeit mehrere Proben sowie eine möglichst große Menge Untersuchungsmaterial (50-100 ml Morgenurin, 3ml Sputum etc.) entnehmen. Art des Probenmaterials sowie Lokalisation der Probenentnahme (z.B. bei Abstrichen) genau angeben, da nur so eine fachgerechte Verarbeitung und Befundung möglich. Bitte auch klinische Angaben (Verdachtsdiagnose, Grunderkrankung, Vorbefunde), persönliche Daten (Alter, Geschlecht) und sonstige Hinweise (z.B. Tropenreisen bei Verdacht auf ParasitenInfektion) auf dem Begleitschein vermerken. Notfalluntersuchungen als solche kennzeichnen. Telefon- bzw. FAX-Nummer angeben, um eine schnelle Befundmitteilung zu ermöglichen. 8 ABKÜRZUNGEN AAS AG AGG AK BAT BLOT CLOT DBLOT DC DFC EAST EIA ELISA ELPHO FLPHO FPIA GZM GC/MS HA HAH HPLC ICA ICP/MS IFCC IFT IHA IR ISE LIA KULT KBR KOAG LC/MS LIA MAK MIKR MEIA NEPH PHOT PCR RIA SC TURB WB Atomabsorption Antigen-Nachweis Agglutinationsreaktion Antikörper-Nachweis biologischer Arbeitsstoff-Toleranzwert Immunoblot Clotting Test Dot-Blo Dünnschichtchromatographie Durchflusszytometrie Enzym-Allergo-Sorbent-Test Enzym-Immuno-Assay Enzym-Linked-Immuno-Sorbent-Assay Elektrophorese Flammenphotometer Fluoreszenzpolarisationsimmunoassay Gelzentrifugationsmethode Gaschromatographie/Massenspektrometrie Hämagglutination Hämagglutinations-Hemmtest High-Pressure-Liquid-Chromatographie Ion-Capture-Assay induk. gekoppelte Plasmamassenspektrometrie International Federation of Clinical Chemistry Immunfluoreszenztest indirekte Hämagglutination Infrarot-Spektroskopie Ionen-Selektive-Elektrode Chemilumineszenz-Immuno-Assay bakteriologischer Kulturansatz Komplementbindungsreaktion koagulometrisch Liquid-Chromatographie/ Massenspektrometrie Lumineszenz-Immuno-Assay maximale Arbeitsplatzkonzentration Mikroskopie aus Untersuchungsmaterial Mikropartikel-Enzym-Immunoassay Nephelometrie Photometrie Polymerase Chain-Reaction Radio-Immuno-Assay Säulenchromatographie Turbidimetrie Western Blot Klinische Chemie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Albumin PHOT* Serum w 36-50 g/l m 37-50 g/l Serum, Urin, im Serum: s. Gesamteiweiß, Serum-ElektrophoLiquor: 1ml rese. Diagnostik von Schrankenstörungen im ZNS im Liquor: Diagnostik von Schrankenstörungen Liquor 110-350 mg/l leicht: multipe Sklerose, alkoholische Polyneuropathie, Hirninfarkt Urin bis 15 mg/l (morgens) mittel: Virale Meningitis, diabetische Poly2,6-16,6 mg/l (24 Std-Urin) neuropathie, Hirninfarkt schwer: Guillain-Barré-Neuritis Liquor-Serum-Quotient: < 7 x 10-3 Herpes-Simplex-Enzephalitis, Tuberbei intakter Blut-Hirn-Schranke kulöse Meningits. Eitrige Meningitis Aldolase PHOT* Erwachsene bis 7.6 U/l Kinder bis 9.3 U/l Serum: 2ml Verdacht auf Muskelerkrankung hämolysefrei Alkalische Phosphatase PHOT IFCC AP Kind/ Jugendl. 100 - 700 U/l Erwachsene 80 - 270 U/l Serum: 1ml AP-Isoenzyme ELPHO* Darm-AP bis 45 U/l (8-20%) Serum: 2ml Leber-AP bis 49 U/l (5-15%) Knochen-AP bis 96 U/l Cholestase (s.a. -GT) Knochenerkrankungen, Skeletterkrankungen bei malignen Tumoren, Osteomalazie, Nephropathien, Hyperparathyreoidismus, Skelettdeformierungen erhöht: Leberzirrhose, Cholestase, entzdl. Darmerkrankungen, chron. Hämodialyse erhöht: hepatobiliäre Erkrankungen, primäres Leberzell-Ca, cholangioläres Karzinom, Lebermetastasen erhöht: physiologisch bei Jugendlichen in der Wachstumsperiode erhöht: physiologisch in der 2. Schwangerschaftshälfte, pathologisch bei einer Vielzahl von malignen Tumoren Plazenta-AP Ammoniak PHOT* w 19.0 – 82.0 µg/dl m 25.0 - 94.0 µg/dl EDTA-Blut Laborentnahme kompensierte oder dekompensierte Leberzirrhose mit Enzephalopathie DD komatöser Zustände Amylase i.S. PHOT < 220 U/l Serum: 1ml akute Pankreatitis (s.a.Lipase), chronische Pankreatitis, Parotitiden (marantisch, -epidemica, alkoholinduziert) Cave: - Makroamylase: erhöhter Amylase-Wert ohne passende klinische Symptomatik - Niereninsuffizienz führt zu falsch-hohem Wert 9 Klinische Chemie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Amylase i. U. PHOT < 460 U/l Urin: 10 ml indiziert bei erhöhten Serumamylasewerten bei: V.a. Makroamylasämie (Amylase i.U. im Normbereich, kein klinisches Korrelat) Niereninsuffizienz (Amylase i.S. erhöht, Amylase i.U. normal) Alpha-1-Antitrypsin TURB * 90 - 200 mg/dl Serum: 1ml erniedrigt: Hepatitis unklarer Genese im Säuglings und Kleinkindesalter und des Erwachsenen. Lungenemphysem des Erwachsenen ACE PHOT* Angiotensin converting enzyme 10.0 - 65.0 U/ml Serum: 1ml M. Boeck, Verlaufskontrolle außerdem erhöht: Hyperthyreose, Diabetes mellitus, Alkoholismus, primär biliäre Zirrhose erniedrigt: bei Gabe von ACE-Hemmern: 4 Wochen vor Blutentnahme absetzen. Apolipoproteine NEPH* Apo-A m 115-220 mg/dl Apo-B Serum: 1ml s.a. HDL u. LDL-Lipoproteine Früherkennung eines atherogenen Risikos Verlaufskontrolle bei Pat. mit KHK und AVK sowie unter lipidsenkender Therapie 65 - 105 mg/dl Apolipoprotein B100Phänotypisierung PCR* EDTA:3ml s. Befundbericht Differentialdiagnostik von FettstoffwechselStörungen Apolipoprotein EPhänotypisierung PCR* EDTA:3ml s. Befundbericht Differentialdiagnostik von FettstoffwechselStörungen, M. Alzheimer Beta-2-Mikroglobulin i.S. EIA* bis 60. Lj bis 3.0 mg/l ab 60. Lj bis 3,8 mg/l Beta-2-Mikroglobulin i.U. EIA* bis 0.3 mg/l Serum: 1ml erhöht bei lymphoiden Neoplasien: Non-Hodgkin Lymphom, Plasmozytom Urin 10 ml Abschätzung des Glomerulumfiltrates: i.S. erhöht, i.U. erniedrigt Erkennung von renal-tubulären Schaden: z.B. Aminoglykosidnephrotoxozität, Cadmiumschädigung: i.S. erniedrigt, i.U. erhöht Bilirubin, gesamt PHOT Serum: 1ml bis 1,0 mg/dl Neugeborene 24 Std. bis 4,0 mg/dl 24-48 Std. bis 9,0 mg/dl 10 Differentialdiagnose und Verlaufsbeurteilung des Ikterus Klinische Chemie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Bilirubin, direkt PHOT Serum: 1ml Differentialdiagnose des prähepatischen, des intrahepatischen und des posthepatischen Ikterus Calcium FLPHO Serum: 2,1-2,7 mmol/l Urin: m < 7,5 mmol/die w < 6,2 mmol/die Serum: 1ml Urin: 20ml 24h-Vol. angeben Sinnvoll ist die gleichzeitige Bestimmung von Calcium im Serum und im Urin von Phosphor im Serum und im Urin evtl. von Parathormon und Calcitonin je nach klin. Symptomatik bzw. Verdachtsdiagnose. Hyperkalziämie: bis 5.Tag bis 13,5 mg/dl Erkrankungen Neoplastische Syndrome: Mamma-Ca, Bronchial-Ca, mit osteoklastischer Metastasierung Primärer Hyperparathyreoidismus Vitamin-D-Überdosierung Vitamin-A-Überdosierung Milch-Alkali-Syndrom Östrogentherapie beim metastasierenden Mamma-Ca Thiazid-Medikation Hyperthyreose Sarkoidose Morbus Addison, Absetzen einer Korticosteroidtherapie Familiäre hypokalziurische Hyperkalziämie Ca i.S. P i.S. Ca i.U. P i.U. Multiples Myelom, Hypernephrom, Pankreas-Ca, Prostata , n , n n , n , n n n, n, n n, n, n, n, n, n, n, n n n, n, n, n n n, n, n n n Hypokalziämie: Erkrankungen Vitamin-D-Mangel, Malabsorptions-Syndrom Hypoparathyreoidismus Chron. Niereninsuffizienz Nephrotisches Syndrom Leberzirrhose Neoplastische Syndrome: Prostata-Ca, Mamma-Ca, Bronchial-Ca, Schilddrüsen-Ca mit osteoblastischer Metastasierung Akute Pankreatitis Therapie mit Antikonvulsiva Leukämie-Therapie Ca i.S. P i.S. Ca i.U. P i.U. n n , n n, n n n , n n, n, n n n, n, n n 11 Klinische Chemie Untersuchung/Normbereich Spezimen Chlorid ISE* Serum: 98 - 106 mmol/l Urin: 120 - 240 mmol/die Serum: 1ml Störungen im Säure-Basen-Haushalt Urin: 20ml Störungen des Elektrolythaushalts 24h-Vol. angeben Cholinesterase (CHE) PHOT m 4.6 – 11.5 KU/l w 3.9 – 10.8 KU/l Serum: 1ml Diagnose von Lebererkrankungen, V.a. Insektizidvergiftung, vor der Gabe von Muskelrelaxantien bei Hinweis auf eine Cholinesterasevariante (anamnestisch verlängerte Apnoe) erhöhte CHE-Werte: Diabetes mellitus, Hyperlipoproteinämie Cholesterin PHOT bis 200 mg/dl s. a. Lipidelektrophorese Serum: 1ml Früherkennung eines Arterioklerose-Risikos. Therapiekontrolle bei Behandlung mit lipidsenkenden Medikamenten Chymotrypsin i. Stuhl PHOT* normal > 6,0 U/g pathologisch < 2,0 U/g Stuhl: 2g Suchtest bei V.a. exokrine Pankreasinsuffizienz s. a. Pankreas-Elastase Coeruloplasmin TURB* 20.0 - 60.0 mg/dl Serum: 1ml V.a. M. Wilson bei folgender klinischer Symptomatik: - chronisch aktive Hepatitis oder akutes Leberversagen bei jungen Menschen, evtl. mit hämolytischer Anämie - neurologische oder psychiatrische Symptome - Kayser-Fleischer-Kornealring V.a. Menkes-Syndrom s.a. Kupfer Creatinin i.S.PHOT m bis 0.9 mg/dl w bis 0.7 mg/dl Creatinin i.U. PHOT 1,1 - 2,5 g/die Creatinin-Clearance 90 - 170 ml/min Serum: 1ml Erfassung einer eingeschränkten glomerlären Filtrationsrate (GFR) Urin 10 ml 24h-Vol an geben Serum-Creatinin erhöht: Niereninsuffizienz, akuter Muskelzerfall, Akromegalie Serum-Creatinin erniedrigt: Abnahme der Muskelmasse, z.B. bei Katabolie im Rahmen einer Niereninsuffizienz, Diabetes mellitus b. Jugendlichen, Schwangerschaft durch erhöhte Creatinin-Clearance bei renaler Hyperperfusion Über die CKD-EPI Formel kann unter Berücksichtigung von Alter und Geschlecht auf die GFR zurückgeschlossen werden. Creatin-Kinase (CK) PHOT IFCC Serum: 1ml bei Myokardinfarkt, Myokarditis,bei Skelett- 12 Anmerkung/Indikation Klinische Chemie Untersuchung/Normbereich m w Säuglinge: Kleinkinder: Spezimen Anmerkung/Indikation muskelerkrankungen. Screening auf Muskeldystrophie bei Kleinkindern und Neugeborenen Suche nach Konduktorinnen der Muskeldystrophie 10 - 171 U/l 10 - 145 U/l 10 - 180 U/l 10 - 145U/l Herzinfarkt: Frühdiagnose: CK > 100 U/l CK-MB > 6% der CK-gesamt CK/ GOT-Quotient: 5-10 Spätdiagnose: LDH/ HBDH-Quotient (s. dort) Skelettmuskelschädigung: körperliche Aktivität, Intramuskuläre Injektionen operative Eingriffe, multiple Traumen, Muskel- CK-Isoenzyme: CK-MM ca. 95% der CK-gesamt CK-MB unter 6% der CK-gesamt CK-BB unter 1% der CK-gesamt krämpfe, Epileptische Anfälle, arterielle Embolie, maligne Hyperthermie, Muskeldystrophien, Intoxikationen, chronischer Alkoholismus, entzündliche Muskelerkrankungen, Hypothyreose CK-Erhöhung durch andere Ursachen: Leber-, Pankreas-, Magen- und Darmerkrankungen, Schwangerschaft und Entbindung, maligne Tumoren, Thyreotoxische Krise DAO (Diaminoxidase) > 10 U/ml unauffällig 3-10 U/ml V.a. Histaminintoleranz < 3 U/ml Histaminintoleranz Serum: 2ml Diaminoxidase (DAO) ist das entscheidende Histamin abbauende Enzym. Ein DAO-Mangel führt zu einer Histaminintoleranz bzw. Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Ursachen für einen DAO-Mangel können Magen-Darm-Erkrankungen, Mangel an Spurenelementen und Vitaminen, DAO-Hemmer (Alkohol, Medikamente) sowie seltene angeborene Enzymdefekte sein. Delta-Amino-Lävulinsäure PHOT* 0.25 – 6.40 mg/ 24h BAT:< 15.0 mg/ 24h 24h-Urin: 50ml, lichtgeschützt gesammelt normal bis erhöht: chron. hepatische Porphyrie, chron. Bleiintoxikation, Alkoholismus, chron. Leberschaden, Hämolytische Anämie erhöht bis stark erhöht: akute intermittierende Porphyrie, Bleiintoxikation hereditäte Koproporphyrinurie, Porphyria variegata s. a. Porphyrine-Auftrennung Eisen PHOT m 7.0 – 28.0 µmol/l w 7.0 – 26.0 µmol/l Serum: 1ml Blutabnahme ohne Venenstauung V.a. latenten oder manifesten Eisenmangel, Eisenverwertungsstörung oder Eisenüberladung Der Eisenspiegel unterliegt starken zirkadianen sowie intraindividuellen Schwankungen. Zur Steigerung der diagnostischen Aussagefähigkeit Befundprofil von Eisen, Transferrin und Ferritin angezeigt. 13 Klinische Chemie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Prälatenter Eisenmangel: Ferritin (-), Fe und Transferrin normal (n) Latenter Eisenmangel: Ferritin und Fe (-), Transferrin (+) Manifester Eisenmangel: zusätzlich hypochrommikrozytäre Anämie (MCV,Hbe, Hb erniedrigt) Erniedrigte Eisenwerte: Unterversorgung: einseitige Ernährung Erhöhter Bedarf: Schwangerschaft, Laktation, Säuglinge und Kleinkinder Resorptionsdefekte: Magen und Duodenalresektion, Zöliakie Hypo- und Atransferrinämie: Nephrotisches Syndrom, konnataler Mangel, Exsudative Enteropathie Vermehrter Eisenverlust: Meno- und Metrorrhagien, gastrointestinale Blutungen, Blutspender, Hämodialyse Eisenverteilungsstörungen: Infekte, chron. Entzündungen, Neoplasien, Urämie, Stress, Beachte: hier ist das Befundprofil nahezu spiegelbildlich: Fe und Transferrin (-), Ferritin (+), absolut gesehen besteht kein Eisenmangel Erhöhte Eisenwerte: Idiopathische Hämochromatose. Sekundäre Hämochromatosen: Sideroblastische Anämie, Homozygote Thalassämie, Alkoholzirrhose, Porphyria cutanea tarda, gehäufte Bluttransfusionen, nutritive Eisenüberladung, Megaloblastische Anämie Befundprofil: Fe und Ferritin (+), Transferrin (-) Eisenbindungskapazität 46 – 76 umol/l Serum: 1ml s. Transferrin, löslicher Tranferrin-Rezeptor Eisenbindungskapazität, freie 10 – 26 umol/l Serum: 1ml s. Transferrin, löslicher Tranferrin-Rezeptor Eiweiß-gesamt i.S. PHOT Erwachsene 60 - 80 g/l Neugeborene 46 - 68 g/l Säuglinge 48 - 76 g/l Kinder 60 - 80 g/l Serum: 1ml Hypoproteinämie Synthesestörung: Antikörpermangelsyndorm Analbuminämie, Leberschaden, Eiweiß-Mangelernährung Malabsorptionssyndrom: Einheimische oder tropische Sprue, Zöliakie, Nahrungsmittelallergie, Disaccharidase-Mangel, Mukoviscidose Proteinverlustsyndrom:Glomerulonephritis mit Proteinurie, Nephrotisches Syndrom, Exsudative Enteropathie, Verbrennungen, nässende Ekzeme, Aszites-Bildung, Pleuraexsudation, Hämodialyse. Pseudohypoproteinämie: Massive Blutungen, Infusionstherapie, Schwangerschaft, Polydipsie 14 Klinische Chemie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Hyperproteinämie: Plasmozytom, M. Waldenström, chronisch aktive Hepatitis, Aktiver M. Boeck, Sepsis lenta, Leberzirrhose Eiweiß i.U. PHOT* Morgenurin < 10 mg/dl Sammelurin < 150 mg/die 24h-Urin: 10 ml Eiweißfraktionen i.S. ELPHO Kapillarelektrophorese in % Präalbumin u. Albumin 55.6 – 66.1 Alpha-1-Globulin 2,9 - 4,9 Alpha-2-Globulin 7,1 – 11,8 Beta-Globulin 8,4 – 13.1 Gamma-Globulin 11,1 – 18,8 Serum: 1ml Eiweißfraktionen i.U. SDS-PAGE* Gesamt-Eiweiß < 150 mg/die 24h-Urin DD der Hypo- und Hyperproteinämie s. Eiweiß-gesamt i.S. zweigipfelig DD der Proteinurie: Glomeruläre Proteinurie (höhermolekulare Plasmaproteine): Glomerulonephritis, Nierenamyloidose, Diabetes mellitus, systemischer Lupus erythematodes, Nierenvenenthrombose, Schönlein-Henoch-Pur pura, Wegnersche Granulomatose, Schwangerschaftsnephropathie Eiweißausscheidung meist > 3g/24h Tubuläre Proteinurie (niedermolekulare Plasmaproteine bei verminderter tubulärer Rückresorptionskapazität für Eiweiß): renal-tubuläre Azidose, hypokaliämische sowie interstitielle Nephropathie, Cadmiumintoxikation, akutes Nierenversagen Eiweißausscheidung meist < 2g/24h Überlaufproteinurie (Überschreiten der tubulären Rückresorptionskapazität für Eiweiß): Myoglobinurie, Hämoglobinurie, Eiweißausscheidung meist ca. 1g/24h Ferritin LIA m 25 - 310 µg/l w 25 - 310 µg/l Neugeb. 200 - 600 µg/l Kleinkind 50 - 200 µg/l Kind <14J 25 – 140 µg/l Serum: 1ml erniedrigt: Eisenmangelanämie, Kontrolle unter Eisentherapie empfohlen erhöht (unabhängig vom Eisenvorrat): Karzinome, Lebererkrankungen, rheumatoide Arthritis, sowie bei allen chronischen Entzündungen, sideroachrestische Anämie, Eisenüberladung nach Polytransfusion, Thalassämie 15 Klinische Chemie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation s.a. Eisen, Transferrin Nach Eisengabe bei nachgewiesener Eisenmangelanämie sollte so lange fortgeführt werden, bis es nicht nur zur Normalisierung des peripheren Blutbilds sondern auch zu der des Ferritins, d.h. des Speichereisens kommt. Folsäure LIA* 3,0 - 17,0 µg/l Serum: 1ml Gallensteinanalyse IR * erniedrigt: Megaloblastäre Anämie, allgemeine Unterernährung (z.B. Alkoholismus), Malabsorptionssyndrom (Sprue, Zöliakie), Jejunum-Resektion, Langzeittherapie mit Folsäure-Antagonisten (Phenobarbital, Daraprim, Phenytoin, orale Kontrazeptiva, Sulfonamide, häufige, rasch aufeinanderfolgende Schwangerschaften, Mehrlingsschwangerschaften und Laktation. Erkrankungen mit starker Zellproliferation, Hämoblastosen, chron. hämolyt. Anämie, Langzeithämodialyse, Psoriasis, exfoliative Dermatits s. Steinanalyse Gelenkpunktat Punktat: 5 ml Farbe, Viskosität, Leukozyten mit Differenzierung, Eiweißgehalt, LDH, Harnsäure, AST, Rheumafaktor, CRP, Waaler Rose, Zytologie, Mikrobiologie Gamma-Glutamyl-Transferase -GT PHOT IFCC m bis 55 U/l w bis 38 U/l Frühgeborene bis 175 U/l 1.Tag bis 4. Woche 14 - 163 U/l 2. bis 12. Monat 2 - 91 U/l > 12 Monate 3 - 38 U/l Serum: 1ml 16 erhöht: Leber- und Gallenwegserkrankungen, Differentialdiagnose der Lebererkrankungen sowie deren Verlaufsbeobachtung, akute Virushepatitis, Fettleberhepatitis, Leberzirrhose, Cholestase, Verschlussikterus, Cholestase durch hormonelle Kontrazeptiva, chron. und akute Durchblutungsstörungen der Leber, Alkohollismus, Pharmaka (durch Enzyminduktion), durch prim. Leberzellschädigung und durch intrahepatische Cholestase): Antikonvulsiva (Phenytoin, Phenobarbital), Thyreostatika, anabole Steroide, Thiazid-Diuretika, Meprobamat, Phenothiazine, Azathioprin, Streptokinase, Tuberkulostatika, Zytostatika, Antirheumatika -GT bei anderen Erkrankungen: akute Pankreatitis, Pankreaskopf-Ca. Herzinfarkt, akutes Nierenversagen, Transplantatabstoßung, Hirntumor, Diabetes mellitus mit Gefäßkomplikationen -GT / GPT-Quotient: unter 1 akute Virushepatitis, chron. Hepatitis Cholestase Klinische Chemie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation 1-6 biliäre Zirrhose, Fettleber, Verschlussikterus über 6 Primär biliäre Zirrhose, Metastasenleber, extrahepatischer Verschlussikerus Glutamat-Dehydrogenase* GLDH m bis 4,0 U/l w bis 3,0 U/l Glucose, nüchtern PHOT Stoffwechsellage 50-100 mg/dl Serum: 1ml Beurteilung von Schwere (Nekrose) und Ausmaß einer akuten Parenchymschädigung. Differentialdiagnose des Ikterus Schmidt'scher Quotient: (GOT + GPT) / GLDH: unter 20: Verschlussikterus, biliäre Zirrhose, Metastasenleber 20 - 50 akute Schübe bei chronischem Leberleiden cholestatische Hepatosen über 50: akute Virushepatitis, akute Alkoholtoxische Hepatitis Serum: 0,5ml Erkennung einer diabetischen Kapillarblut oder Venenblut im NaFRöhrchen Therapiekontrolle des Diabetes durch Arzt oder Patient. Nachweis einer Hyperglykämie Hypoglykämie-Ursachen: Überdosierung von Antidiabetika, Insulinom, extrapankreatische Tumoren, Mangelernährung, Malabsorption, chron. Alkoholismus, dekomp. Leberzirrhose, Galaktose-, Fruktoseintoleranz Glucose, postprandial PHOT < 160 mg/dl Glucosetoleranztest 75g, oral Erwachsene: Grenzbereich in Klammern nüchtern: <100 (-110) mg/dl 60 min: <160 (-220) mg/dl 120 min: <120 (-150) mg/dl 180 min: <100 (-130) mg/dl Kinder: s.o. Hyperglykämie Ursachen: Diabetes mellitus (Typ I, Typ II), pankreatopriver Diabetes, akute und chronische Pankreatitis, M. Cushing, Phäochromozytom, Akromegalie Hyperthyreose, Hämochromatose, Lebererkrankungen Hypoglykämie Ursachen: Überdosierung von Antidiabetika, Insulinom, extrapankreatische Tumoren, Mangelernährung Malabsorption, chron. Alkoholismus, dekomp. Leberzirrhose, Galaktose-, Fruktoseintoleranz s.o. Durchführung s.d. Erkrankungen die im OGGT ein pathologisches Ergebnis vortäuschen können: Duodenalulkus: induzierte Hyperglykämie wegen vermehrter Dünndarmhormonsekretion Z. n. Billroth II: forcierte Glukoseresorption Hypokaliämie, Hypomagnesiämie, hormonelle Kontrazeptiva, kaliuretische Diuretika (Sulfonamidderivate, Etacrynsäure), Laxantien 17 Klinische Chemie Untersuchung/Normbereich nüchtern: 60 min: 120 min: 180 min: Spezimen < 100 mg/dl < 155 mg/dl < 115 mg/dl < 100 mg/dl bei Schwangeren: 50g-BZ-Belastungstest 60 min < 135 mg/dl Anmerkung/Indikation Erkrankungen und Faktoren, die trotz Vorliegens einer diab. Stoffwechsellage zum negativen Testergebnis führen: Malabsorption: akute Enteritis, M. Crohn Colitis ulcerosa, Glukose-Galaktose-Intoleranz, Disaccharidase-Mangel, M. Whipple, Darmtuberkulose, Parasitenbefall Medikamente: Coffein, Reserpin, Biguanide, Sulfonamidderivate, Gonadotropine NaF-Blut Screening auf Gestationsdiabetes bei pathologischem BZ-Wert erfolgt ein 75g-BZ-Belastungstest nüchtern: < 92 mg/dl 60 min: < 180 mg/dl 120 min: < 153 mg/dl Glucose i.U. PHOT Morgenurin: bis 15mg/dl Sammelurin: bis 0,2g/die 24h-Urin: 10 ml Erkennung einer diabetischen Stoffwechsellage, Therapiekontrolle durch Arzt und Patienten Hyperglucosurie-Ursachen: Diabetes mellitus, renaler Diabetes, toxische Nierenschädigung, Schwangerschaftsglucosurie GOT (ASAT) PHOT IFCC Aspartat-Amino-Transferase m < 40 U/l w < 32 U/l Serum: 1ml Diagnostik, Differenzierung und Verlaufsbeurteilung von Erkrankungen der Leber und der Gallenwege, Herzinfarkt, Skelettmuskelschäden Das Muster GPT, -GT, CHE wird als Screening auf Leber-Gallenwegserkrankungen empfohlen. De Ritis-Quotient: GOT/ GPT < 1 leichter Leberschaden z.B. entzündlich > 1-2 schwergradiger Leberschaden, chronisch aktive Lebererkrankung oder alkoholischer Leberschaden. Neugeborene 6,0 - 38,0 U/l Säuglinge 7,0 - 27,0 U/l Kinder > 1 Jahr 5,0 - 22,0 U/l GPT (ALAT) PHOT IFCC Alanin-Amino-Transferase m < 50 U/l w < 35 U/l Neugeborene Säuglinge Kinder <1Jahr 4,0 - 32,0 U/l 6,0 - 36,0 U/l 5,0 - 21,0U/l Hb A1c Einstellung des diabetischen Stoffwechsels 6- 7% gut 7- 8% mittel 8 -10% schlecht über 10% sehr schlecht 3.5 – 5.5% Schwangere 18 Serum: 1ml retrospektive Langzeitkontrolle des Kohlenhydratstoffwechsels bei Diabetes mellitus mit integraler Information der Hyperglykämie in den zurückliegenden 3 Monaten Klinische Chemie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Haptoglobin TURB * m: 25 - 181, w: 18 -153 mg/dl Serum: 1ml Diagnostik und Verlaufsbeurteilung hämolytischer Erkrankungen erniedrigt: Hämolytische Anämie (intravaskulär), akute und chronische Lebererkrankungen, Malabsorptionssyndrom, kongenitaler HaptoglobinMangel (z.B. 30% der Schwarzen in Nigeria) erhöht: akute und chronische Entzündungen, akute Gewebsnekrosen, maligne Tumoren, intraund extrahepatische Cholestase, M. Hodgkin, nephrotisches Syndrom, rheumatoide Arthritis, Eisenmangelanämie, Plasmozytom, Amyloidose. Harnsäure i.S. PHOT m: < 6,0 mg/dl, w: < 5.7 mg/dl Serum: 1ml Gichtverdacht, Kontrolle bei Gichtbehandlung, bei Syptomen und Befunden die den Verdacht auf eine Hyperurikämie begründen: Übergewicht, Störung der Glucosetoleranz, Fettstoffwechselstörung, Urolithiasis, Hypertonie, Nierenerkrankung, frühzeitige Atherosklerose, Fettleber, Gicht in der Familie, Hämoblastosen, Zytostatika-Therapie und Röntgenbestrahlung außerdem erhöht: Hungerzustände, Null-Diät, Medikamente (Thiazid-Diuretika, Tuberkulastatika), Infusionen, Cadmium- oder Berrylium-Intoxikationen, Hyperthyreose, Hyperparathyreoidismus, Glykogenspeicherkrankheit, Akromegalie, Alkoholismus Harnsäure i.U. PHOT kostabhängig 300 – 800 mg/24h 24 Std. Urin 50 ml verminderte Ausscheidung mit erhöhten Serum Werten: Gicht, Niereninsuffizienz, Exsikkose Hypovolämie, Pharmaka (Salizylate, Probenicid, Sulfinpyrazon, Diuretika), Präeklampsie und Eklampsie, Hyperthyreose, Hyperparathyreoi dismus, Keto- und Laktatazidose, Vergiftung durch Blei oder Berrylium erhöhte Ausscheidung mit erhöhten SerumWerten: angeborene Enzym-Mangelzustände, verstärkter Purinkatabolismus (Zellzerfall) Harnstoff i.S. PHOT 10 - 50 mg/dl Serum: 1ml Diagnose und Verlaufsbeurteilung der Niereninsuffizienz, Überwachung der Diät bei konservativer Therapie der chron. Niereninsuffizienz Harnstoff i.U. PHOT 20 - 35g/die 24h Urin 10 ml HBDH PHOT IFCC* Serum: 1ml Erwachsene 68 - 135 U/l Verdacht auf einen mehrere Tage zurückliegenden Herzinfarkt. Verlaufsbeurteilung des Herzinfarktes, Verdacht auf Lungenembolie 19 Klinische Chemie Untersuchung/Normbereich Neugeborene Säuglinge 1-3 Jahre Spezimen 98 - 515 U/l 90 - 300 U/l 83 - 173 U/l HDL-Cholesterin PHOT m hohes Risiko < 35 mg/dl mittleres Risiko 35 - 55 mg/dl geringes Risiko > 55 mg/dl w hohes Risiko < 45 mg/dl mittleres Risiko 45 - 65 mg/dl geringes Risiko > 65 mg/dl Anmerkung/Indikation Differenzierung des Ikterus: LDH/ HBDH-Quotient: 1,4-1,6 Infektionskrankheit, Thromboembolische Erkrankung < 1,3 Herzinfarkt, intravasale Hämolyse, > 1,6 Leberparenchymschaden Serum: 1ml 25-Hydroxy-Cholecalciferol Früherkennung des Atherosklerose-Risikos (Bestimmung des nicht atherogenen Cholesterinanteils), Therapiekontrolle bei Behandlung mit lipidsenkenden Medikamanten (eine Abnahme der HDL-Fraktion sollte vermieden werden) s.a. LDL-Cholesterin. Bei GesamtcholesterinWerten im Grenzbereich kommt der LDL/ HDL-Quotient zur Anwendung: < 4,0: geringes Risiko > 4,0: erhöhtes Risiko s. Vitamin D3 Kalium i.S. ISE 3,5 - 5,0 mmol/l Serum: 1ml hämolysefrei Kalium i.U.* 34 – 126 mmol/d 24h-Urin: 10 ml Kupfer i.S. PHOT* 65 - 165 µg/dl Serum: 1ml Kupfer i.U. PHOT* bis 50 µg/g Crea 24h-Urin 10 ml LDH Laktat-Dehydrogenase Erwachsene 120 - 240 U/l Säuglinge bis 1 Mo bis 800 U/l Säuglinge bis 1 J. bis 400 U/l Kinder bis 300 U/l LDH im Punktat bis 200 U/l Serum: 1ml Verdacht auf mehrere Tage zurückliegenden hämolysefrei Herzinfarkt. Verlaufsbeurteilung des Herzinfarkts V.a. Lungenembolie, Differenzierung des Ikterus Diagnostik von Organschäden durch quantitative Isoenzym-Bestimmung 20 Punktat: 1ml V.a. M. Wilson, Menkes Syndrom und neonatalen Kupfermangel, bei längerer parenteraler Ernährung. s.a. Coeruloplasmin M. Wilson (hepatolentikuläre Degeneration): Serum-Kupfer erniedrigt, Urin-Kupfer erhöht. Coeruloplasmin (stark) erniedrigt, Leber-Kupfergehalt stark erhöht. Menkes -Syndrom (Kinky-Hair-Syndrom): Typische klinische Symptomatik, Serum Kupfer erniedrigt, Coeruloplasmin stark vermindert. Leberkupfergehalt erniedrigt. Vermehrter Cu-Einbau in Fibroblasten, Cu-Gehalt der Duodenalschleimhaut erhöht Klinische Chemie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation LDH-Isoenzyme LDH 1 20-30% LDH 2 28-42% LDH 3 15-25% LDH 4 4-15% LDH 5 7-15% Serum: 1ml nur sinnvoll bei erhöhter LDH: LDH 1 und 2 entstammen vorwiegend aus Herzmuskel, Erythrozyten, Niere. LDH 3 und 4 entstammen vorwiegend aus dem lymphatischen Gewebe, und Thrombozyten. LDH 5 aus Leber, Skelettmuskel DD elektrophoretischer LDH-Muster anodisch: Herzmuskelschaden (Infarkt, Operation), Hämolyse (in vivo oder in vitro), ineffektive Erythropoese, Muskeldystrophie, Niereninfarkt, Keimzelltumoren intermediär: Thrombozytenzerfall, Milzinfarkt, lymphoretikuläre Erkrankungen, maligne Tumoren. kathodisch: Leber- Gallenwegserkrankungen, Rechtsherzinsuffizienz, Skelettmuskelverletzung, Prostata-Ca u.a. LDL-Cholesterin Ideal < 150.0 mg/dl bei zusätzlichen Risikofaktoren: < 130 mg/dl bei Diabetes < 100 mg/dl bei Diabetes mit Angiopathie < 70 mg/dl bei Diabetes mit KHK mäßiges Risiko: 150.0 - 190.0 mg/dl hohes Risiko: > 190.0 mg/dl Serum: 2ml Früherkennung eines Atheroskleroserisikos Verlaufskontrolle bei Therapie mit lipidsenkenden Medikamenten s. a. HDL-Cholesterin sowie LDL/ HDL-Quotient Lipoprotein (a) * < 30.0 mg/dl Serum: 1ml Lp (a) ist ein von allen Lipidparametern unabhängiger Risikofaktor für die koronare Herzkrankheit und für die zerebrale Atherosklerose. Insbesondere scheint Lp (a) ein guter Diskriminator zwischen hypercholesterinämischen Patienten mit und ohne koronare Herzkrankheit zu sein Lipidelektrophorese * Serum: 2ml gleichzeitige Bestimmung von Cholesterin, Triglyceriden, HDL-, LDL-Cholesterin nach Fredrickson anodisch (HBDH) anodisch intermediär intermediär kathodisch Parameter wird berechnet nach der Friedewald-Formel Typen Cholesterin Triglyceride LDL-Cholesterin HDL-Cholesterin Xanthome I n eruptiv IIa n oft tendinös, tuberös IIb oft tendinös, tuberös III n- oft tuberoeruptiv IV n- n oft tuberoeruptiv V n- n- oft tuberoeruptiv Atherosklerose-, KHK-Risiko ø +++ +++ +++ ++ + 21 Klinische Chemie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Lithium ISE* 0.6 - 1.2 mmol/l toxisch: > 3.0 mmol/l letal: > 4.0 mmol/l Serum: 2ml Lysozym * Serum: < 9.0 mgEL/l Liquor: < 0.5 mgEL/l Urin: < 0.3 mgEL/l Serum: 2ml Liquor, Urin Eliminationshalbwertszeit: 24 Std Blutentnahme: 12 Std. nach letzter Einnahme Elimination: renal Klinik: auch bei normaler Nierenfunktion große Konzentrationsschwankungen Nebenwirkungen: > 1.5 mmol/l: Muskelzucken, Ataxie, Somnolenz > 3.0 mmol/l: Krämpfe, Dehydratation, Koma > 4.0 mmol/l: potentiell letal Aktivitätsbeurteilung neben ACE des M. Boeck Früherkennung von NierentransplantatAbstoßungsreaktionen, Unterscheidung und Verlaufskontrolle von Leukosen, Verlaufs- und Therapiebeurteilung kindlicher Harnwegsinfekte, Unterscheidung bakterieller von abakteriellen Meningitiden bei Kindern, Magnesium Serum: 0.7 - 1.1 mmol/l Urin: 2.0 - 6.2 mmol/d Serum: 1ml Hypomagnesiämie: 24h-Urin: 5ml Neuromuskuläre Übererregbarkeit, kardiale Rhythmusstörungen, gastrointest. Beschwerden. Ursachen: - renale Verluste (nephrotoxische Medikamente) - forcierte Diurese (z.B. Thiazide) - mangelhafte Zufuhr über die Nahrung (Alkoholismus, Resorptionsstörungen, gastrointestinale Verluste - endokrinologische Störungen (Hyperthyreose, Hypo- und Hyperparathyreoidismus, Aldosteronismus, Diabetes mellitus Hypermagnesiämie: Hyporefelxie, Hypotonie Regelmäßige Mg-Kontrolle empfohlen bei: - andauernder Therapie mit Diuretika o. nephrotoxischen Medikamenten - Alkoholentzug - parenteraler Ernährung - Niereninsuffizienz Meist ist eine Hypomagnesiämie mit einer Hypokaliämie sowie mit einer Hypokalziämie vergesellschaftet. Myoglobin PHOT* < 47 µg/l 22 Serum: 1ml wird aus dem Herz- und dem Skelettmuskel freigesetzt. Indikation: V.a. Herzinfarkt (Frühdiagnose, Reinfarkt) Therapiebeurteilung bei Thrombolyse des HI Rhabdomyolysen, hereditäre Muskelerkrankungen, maligne Hyperthermie, Verlaufsbeurteilung von Herz- und Skelettmuskelerkrankungen, akutes und chronisches Nierenversagen, Klinische Chemie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Leistungsbeurteilung in der Sportmedizin Natrium ISE Serum: Erwachsene: Kinder: Serum: 1ml 135 - 150 mmol/l 130 - 145 mmol/l Pankreaselastase * Normal > 200 µg/g Stuhl Pankreasinsuffizienz Leicht: 100 – 200 µg/g Stuhl schwer: < 100 µg/g Stuhl Stuhl: 5g erniedrigte Werte sprechen für eine exokrine Pankreasinsuffizienz Phosphor, anorganisch Serum: Erwachsene: 0.8 - 1.6 mmol/l Kinder: 1.3 - 2.3 mmol/l Urin: 22 - 48 mmol/d Serum: 2ml s.a. Calcium hämolysefrei 24h-Urin: 10 ml Porphyrin-Auftrennung * Gesamtporphyrine bis 100 µg/d Porphobilinogen bis 1.5 mg/d -ALA 0.3 - 6.4 mg/d Uroporphyrin 3.0- 24 µg/d Koproporphyrin 14.0 - 78.0 µg/d Heptacarboxypor. bis 3.0 µg/d Hexacarboxypor. bis 2.0 µg/d Pentacarboxypor. bis 4.0 µg/d 24h-Urin: 50 ml bei V.a. hereditäre hepatische Porphyrie des kühl, nativ, akuten Formenkreises, akute und chronische lichtgeschützt Bleivergiftung, toxisch induzierte, symptomatische hepatische Porphyrien durch Hexachlorbenzol, polychlorierte Biphenyle, Vinylchlorid und TCDD -ALA s. d. Saure Phosphatase (SP) PHOT* m: < 4.7 U/l, w < 3.7 U/l Serum: 2ml Indikation: Diagnose und Verlaufsbeurteilung des Prostata-Ca, V. a. Knochentumoren und Saure Prostata-Phosphatase (PP) * < 1.5 U/l Serum: 2ml deren Metastasen, M. Gaucher, M. Paget, Hyperparathyreoidismus, ren. Osteodystrophie Stuhl auf Ausnutzung * Muskelfasern: negativ Stärke: negativ Fette: negativ Stuhl: 5g s. a. Pankreaselastase im Stuhl Transferrin * 23.0 - 38.0 mg/dl Serum: 1ml s. Eisen, Ferritin Steinanalyse * s. Befundbericht 23 Klinische Chemie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Transferrin-Rezeptor, löslicher m: 2.2 – 5,0 mg/l w: 1.9 – 4.4 mg/l Serum: 1ml Ein Quotient aus Transferrin-Rezeptor und Ferritin über 1.5 spricht für eine insuffiziente Speichereisenreserve Triglyceride bis 180.0 mg/dl Serum: 1ml s. Cholesterin, Lipidelektrophorese, HDL-, LDLCholesterin Troponin-T 0 - 0.5 µg/l Serum: 2ml wird ausschließlich aus dem Myokard freigesetzt. Indikation: V.a. Herzinfarkt (Früh-, Spätdiagnose, Reinfarkt) Nachweis von Mikroinfarkten (instabile Angina pectoris Therapiebeurteilung bei Thrombolyse des HI Herzkontusion bei Traumatisierung Myokardschäden bei Herzoperation Nicht-invasive Abschätzung der Infarktgröße Trypsin* 140 - 400 µg/l Serum: 2ml stark erhöht: akute Pankreatitis (> 600 µg/l) erhöht: Mukoviscidose normal-erniedrigt: chronische Pankreatitis erniedrigt: Diabetes mellitus Urinuntersuchung pH 4.8-7.4 spez. Gewicht 1012-1030 Eiweiß bis 10 mg/dl Bilirubin negativ Urobilinogen negativ Glukose bis 30 mg/dl Nitrit negativ Erys/ Hb negativ Leukozyten negativ Urin: 10 ml s. a. Myoglobin Urinsediment mikroskopische Untersuchung Vitamine Vitamin A* 300 -600 µg/l Serum: 1ml Vitamin B1 (Thiamin)* 20 - 60 µg/l EDTA-Blut: 5ml 24 Klinische Chemie Untersuchung/Normbereich Spezimen Vitamin B2* 137 -370 µg/l EDTA-Blut: 5ml Vitamin B5 (Pantothensäure)* 25 -80 µg/l Serum: 1ml Vitamin B6* (Pyridoxalphosphat) * > 4.9 µg/l EDTA-Blut: 5ml lichtgeschützt Vitamin B12 (Cobalamin) 200 - 900 ng/l Serum: 1ml Vitamin C* (Ascorbinsäure) 5.0 - 15.0 mg/l Serum: 2ml Vitamin D (25-OH-Cholecalciferol) µg/l < 20 absoluter Mangel 20 – 32 relativer Mangel 32 – 100 Referenzbereich > 120 toxisch Serum: 2ml Vitamin D (1,25-OH-Cholecalciferol)* 25 - 90 ng/l Serum: 2ml Vitamin E (Tocopherol)* 5.0 - 18.0 mg/l Serum: 2ml Zink* Serum: Urin: Serum: 2ml Urin: 10 ml Zinn* < 2.0 µg/l 600 - 1200 µg/l 150 - 1200 µg/l Anmerkung/Indikation Serum: 2ml 25 Hämatologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Blutbild Kleines Blutbild: Erythrozyten, Hb, HbE, MCV Hämatokrit, Leukozyten Thrombozyten, RDW, Mentzer-Index Großes Blutbild: Erythrozyten, Hb, HbE, MCV Hämatokrit, Leukozyten mit Differentialblutbild, evtl. Thrombozyten und Retikulozyten EDTA-Blut: 3ml Normalwerte des Blutbildes ^ m Hb (g/dl) 14-18 HKT (%) 41-51 Erythrozyten (•106/µl ) 4,5-6 MCV (fl) HbE (pg) HKT • 10 Ery-Zahl Hb • 10 Ery-Zahl w 12-16 37-47 4-5,5 80-100 27-31 Retikulozyten (‰ v. Ery) 10-20 Thrombozyten 150.000-400.000 Leukozyten 4000-9000 Differentialblutbild Stabkernige Segmentkernige Eosinophile Basophile Lymphozyten Monozyten (% Leuko) 2-10 40-70 2-10 0-1 20-40 2-10 im Differentialblutbild: Neutrophile vermehrt: - physikalische pder emotionale Stimuli - Entzündungen, Myokardinfarkt - bakterielle, parasitäre Infektionen - metabolische Entgleisung (Coma) - Intoxikationen - akuter Blutverlust - CML, Osteomyelofibrose, Polycythämia vera - Z.n. Splenektomie vermindert: - Medikamente: Analgetika/ Antiphlogistika, Antimalariamittel, Kardiaka, Antibiotika, Antidiabetica Diuretika, Sedativa, Antikonvulsiva, Antidepressiva, H2-Blocker, Thyreostatika, Phenothiazine - Knochenmarksschädigung (iatrogen) - bakterielle Infektionen (Typhus, Brucellose), Viren, Rickettsien, Protozoen Eosinophile 26 vermehrt: - Allergische Erkrankungen - Hauterkrankungen: Pemphigus, Derm. herpetiformis, Erythema exsudativum multiforme - Parasitenbefall - Infektionskrankheiten, z.B. Scharlach - Löffler-Syndrom, Löfgren-Syndrom - CML, Eosinophilen-Leukämie, M. Hodgkin, Hämatologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation metastasierende Karzinome - familiäre Anomalie Eosinophile vermindert: - akuter Infekt, Stress, Korticosteroid-Therapie Basophile vermehrt: - CML, Polyzythämia vera Monozyten vermehrt: - Tbc, Endokarditis, Brucellose, Lues, Malaria, - Rekonvaleszenz nach akuten Infekten - nach Agranulozytose - Monozyten-Leukämie, M. Hodgkin, CML, Ca - SLE, M. Boeck, Colitis ulcerosa, M. Crohn Lymphozyten vermehrt (mit lymphatischen Reizformen): - Keuchhusten, EBV, CMV, Hepatitis - ALL (Hiatus leucaemicus) mit Anämie, Thrombopenie und Granulozytopenie - CLL (Gumprechtsche Kernschatten), M. Waldenström vermindert: - M. Hodgkin, Polyzythämia vera, Malignome, Miliar-Tb, SLE, Urämie, M. Cushing, Steroide Blutsenkungsgeschwindigkeit BSG mm m w 1.Std. 3-8 6 - 11 2.Std. 5 - 18 6 - 20 Citratblut 1:5 Reaktion: +++ (über 100 mm nach 1h): Tumor: Plasmozytom, M. Waldenström M. Hodgkin Infektion: Rheum. Fieber, Sepsis, Peritonitis Kollagenose: Vaskulitis, Polyarthritis, Polymyalgia rheumatica Varia: Nephrotisches Syndrom Reaktion: ++ (über 50 mm nach 1h): Tumor: metastasierender Tumor Infektionen: bakterielle Infekte Varia: Gewebsnekrosen, Herzinfarkt, chronische Leberkrankheiten Reaktion: + (bis 50 mm nach 1h): Tumor: Leukämie Infektion: Tuberkulose Varia: postoperativ, Anämie, Hyperlipidämie, Schwangerschaft (nach der 8. Woche), Menstruation, orale Kontrazeptiva, falsche Bestimmung Reaktion: - (erniedrigt): Tumor: Polyzythämia vera Varia: Polyglobulie, Herzinsuffizienz, Kryoglobulinämie, Exsikkose, Ikterus, Anabolika, Plas- 27 Hämatologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation maexpander, falsche Bestimmung Eosinophile, absolut bis 360/ µl Blut EDTA-Blut s.o. Folsäure 3-20 ng/m Serum: 1ml erniedrigt: makrozytäre hyperchrome Anämie s. klin. Chemie Haptoglobin * m: 25 -180 mg/dl, w: 18 – 153 mg/dl Serum: 1ml Diagnostik und Verlaufsbeurteilung hämolytischer Erkrankungen erniedrigt: Hämolytische Anämie (intravaskulär), akute und chronische Lebererkrankungen, Malabsorptionssyndrom, kongenitaler HaptoglobinMangel (z.B. 30% der Schwarzen in Nigeria) erhöht: akute und chronische Entzündungen, akute Gewebsnekrosen, maligne Tumoren, intraund extrahepatische Cholestase, M. Hodgkin, nephrotisches Syndrom, rheumatoide Arthritis, Eisenmangelanämie, Plasmozytom, Amyloidose Hämopexin * 50-115 mg/dl Serum: 1ml bindet ebenso wie Haptoglobin freies Hämoglobin, spricht aber erst an, wenn kein freies Hämoglobin mehr verfügbar ist Hämoglobinanalyse EDTA-Blut: 2 ml s. klin. Chemie Hb-F quantitativ bis 2% des ges. Hämoglobin Hb-A1c quantitativ Hb-A1 96,8 – 97,8 % Hb-A2 2.2 – 3.2 % des ges. Hämoglobin Hb-A2 > 3.2% bei Thalassämia minor Hb-S negativ Hämoglobinelektrophorese Laborentnahme Sichelzellanämie Osmotische Resistenz der Erythrozyten beginnende Hämolyse 0,46-0,42% komplette Hämolyse 0,34-0,30% Laborentnahme erhöht: Thalassämie erniedrigt: Kugelzellanämie 28 Hämatologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Retikulozyten Brilliant-Kresyl-Blau im Ausstrich m 0,5-1,5 % w 0,8-4,1% EDTA-Blut: 3 ml erhöht: chron. hämolytische Anämie, nach Eisengabe bei Eisenmangelanämie erniedrigt: bei Eisenmangelanämie Thrombozyten 150- 450 /nl Blut EDTA-Blut: unklare petechiale Blutungen, Ausschluss einer Blutungsneigung, Kontrolle bei Bestrahlung und Zytostase, V. a myeloproliferatives Syndrom s. a. Hämostaseologie Vitamin B12 200 - 900 ng/l Serum: 2ml erniedrigt: perniziöse Anämie, funikuläre Myelose s. klin. Chemie ANÄMIEABKLÄRUNG Anamnese Rotes Blutbild Weißes Blutbild Retikulozyten Thrombozyten MCV, MCH, MCHC BSG-Reaktion Urinstatus Stuhl-Hämoccult Creatinin/ Harnstoff Bilirubin Normozytär Hämolyse: LDH, freies Hämoglobin Haptoglobin, Coombs-Test ft3, ft4, TSH, Cortisol Leberenzyme Knochenmark Mikrozytär Serumeisen; Transferrin-Rezeptor Transferrin, EBK, fEBK, Ferritin Hämoglobinelektrophorese Makrozytär Vitamin B 12-Spiegel Folsäure-Spiegel Knochenmark (megaloblastär?) 29 Hämatologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation DIFFERENTIALDIAGNOSE DER ANÄMIEN (MCV, MCH) Mikrozytär/ Hypochrom Eisenmangel: Laborbefunde: prälatent: Ferritin erniedrigt latent: Ferritin erniedrigt Eisen erniedrigt Transferrin erhöht manifest: zusätzlich erniedrigt Hb, MCV, MCH, MCHC Retikulozyten BB: Anisozytose, Poikilozytose Normozytär/ Normochrom Renale Anämie: Laborbefunde: Creatinin, Harnstoff: erhöht Erythropoetin: erniedrigt außerdem zusätzlich: - Eisenmangel - gestörte Eisenutilisation - Folsäuremangel - Hämolyse durch Dialyse Chronische Entzündungen: Laborbefunde: erniedrigt: Hb, Eisen, Transferrin erhöht: Ferritin (DD s.o.) Hämolytische Anämie Laborbefunde: erhöht: - Retikulozyten, LDH, indirektes Bilirubin, Hb i.S. Hb i.U. erniedrigt: - Haptoglobin, Hämopexin - osmotische Resistenz außerdem evtl.nachweisbar: - Autoimmun-Wärme-Antikörper (Coombs-Test-positiv) - Autoimmun-Kälte-Antikörper - Malaria-Ausschluss - BSG-Beschleunigung (=Schleiersenkung) Thalassämia minor: Laborbefunde: Erythrozyten > 5.0 x 106/ µl normal: Eisen und Transferrin erhöht: Ferritin Hb A2 > 4% BB: Poikilozytose, Targetzellen, basophile Tüpfelung Sideroachrestische Anämie: erworben: Bleiintoxikation durch Inhalation von Bleioxiden (Autobatterieherstellung, Keramikmanufaktur) Laborbefunde: - basophile Tüpfelung - Eisen: normal/ erhöht - Transferrin: normal/ erniedrigt - Ferritin: normal/ erhöht - Blei i.U.: erhöht - delta-ALA i.U.: erhöht DD - akute interm. Porphyrie - Medikamente: INH, Cycloserin, Pyrazinamid, Chloramphenicol, Azathioprin - versch. Grunderkrankungen PcP, Panarteriitis nodosa, Karzinom, Osteomyelofibrose, Leukämie, Thalassämie, Malabsorptionssyndrom, Alkoholismus, Porphyria cutanea tarda angeboren: idiopath. Form Pyridoxin-empfindliche Form 30 Knochenmarksinfiltration - Leukämie - Plasmozytom Endokrinologische Störungen - Hypothyreose - M. Addison Hypersplenismus: Laborbefunde:: Thrombozytopenie Aplastische Anämie - Panmyelopathie Makrozytär/ Hyperchrom Perniziöse Anämie Laborbefunde: Hb < 10 g/dl Leukozyten < 4000/ µl Thrombozyten < 100.000/ µl BSG > 50 mm n.W./ 1h MCV > 100 µm3 MCHC > 31 g/dl Hypersegmentierung > 2% Retikulozyten < 4% LDH-Erhöhung: Hämolyse indirektes Bilirubin erhöht pathologischer Schilling-Test Auto-Anitkörper gegen: - Parietalzellen (90%) - Intrinsic-Faktor (60%) - Schilddrüse (40%) Vitamin B 12-Mangel Folsäuremangel-Anämie: Laborbefunde: s.o. außer: normaler Schilling-Test Folsäure erniedrigt - keine neurologissche Symptomatik, - typische Medikamentenanamnese: Antikonvulsiva, Barbiturate, orale Kontrazeptiva, Folsäureantagonisten: Methotrexat, Triamteren, Pyrimethamin, Trimethoprim außerdem durch: - Fehlernährung, - Malabsorption - Enzymdefekte (kongenital oder erworben) - Mehrbedarf: Gravidität, Malignom, Kindesalter, gesteigerte Erythropoese, gesteigerte Stoffwechselaktivität, z.B. Hyperthyreose Gerinnung Untersuchung/Normbereich Spezimen Antithrombin III (AT III) > 83 % Citratplasma Verdacht auf angeborenen AT III-Mangel als Ur1:10 1ml sache thromboembolischer Erkrankungen. Verdacht auf erworbenen AT III-Mangel Verlaufskontrolle einer Substitutionstherapie Erkrankungen mit veränderten AT III-Werten: - angeborener familiärer heterozygoter AT IIImangel - fortgeschrittener Leberparenchymschaden (Leberzirrhose, toxisches Leberversagen - Sepsis, Verbrauchskoagulopathie - Nephrotisches Syndrom - Exsudative Gastroenteropathie - Operationen mit großen Wundflächen - posttraumatisch - Neugeborene - Heparintherapie - Östrogenhaltige Ovulationshemmer Blutungszeit Subaquale Blutungszeit nach Marx 1 - 5 min Labor Suchtest bei Verdacht auf hämorrhagische Thrombopathie, Beurteilung der Thrombozytenfunktion, insbesondere bei grenzwertiger Thrombozytopenie Thrombozytenfunktionsstörungen bei: - von Willebrand-Syndrom - Aspirin-like-disease - Medikamente: Aspirin®, Valproinsäure, Penicillin - Urämie - erhöhter Anfall von Fibrinogenspaltprodukten - hohe Heparinkonzentrationen D-Dimer Männer Frauen: < 300 < 550 < 700 < 1200 < 1700 < 2500 Citratblut 1:10…1ml Nachweis einer gesteigerten Fibrinolyse Thrombose, Gestose, HELLP-Syndrom DIG (disseminierte intravasale Gerinnung) < 500 mg/l Anmerkung/Indikation Nicht schwanger ohne orale Kontrazeption Nicht schwanger mit oraler Kontrazeption schwanger 04. – 13.SSW schwanger 14. – 26.SSW schwanger 27. – 33.SSW schwanger 34. – 40.SSW Fibrinogen-Spaltprodukte * < 1 µg/ml Labor Nachweis einer gesteigerten Fibrinolyse Diagnose d. hämolytisch-urämischen Syndroms s. a. D-Dimer Fibrinogen * nach Clauss 1.8 - 4.0 g/l Citratblut 1:10 1ml Überwachung der fibrinolytischen Therapie Aufdeckung angeborener oder erworbener Fibrinogenmangelzustände Nachweis erhöhter Fibrinogenkonzentrationen 31 Gerinnung Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Gerinnungsfaktoren * Einzelanalyse Faktoren II, V, VII, IX, X, XI 70 - 120% der Norm Citratblut Verdacht auf angeborenen oder erworbenen 1:10 je 1ml Mangel oder Defekt eines oder mehrerer Gerinnungsfaktoren. Abklärung des pathologischen Ausfalls eines oder mehrerer Suchtests (Quick, PTT, PTZ) Faktoren VIII, XII 70 - 150% der Norm Die häufigsten angeborenen Gerinnungsstörungen sind die Hämophilie A Hämophilie B von Willebrand-Syndrom Erworbener Mangel von Gerinnungsfaktoren kommt häufiger vor, meist sind mehrere Gerinnungsfaktoren betroffen: Vitamin-K-Mangel: Cumarintherapie, mangelnde Zufuhr, Resorptionsstörung, Antibiotika-Therapie vermindert: II, VII, IX, X, Protein S und C Leberparenchymschaden: Hepatitis, Leberzirrhose, tox. Leberversagen, Schockleber vermindert: zunächst VII, bei Progredienz der Schädigung alle Faktoren und Inhibitoren Die Untereinheiten von XIII können erhöht sein Verbrauchskoagulopathie: das Faktorendefizit wird bestimmt von der Phase der DIG, der jeweiligen Syntheserate und dem Umsatz vermindert: Faktor V, AT III, Fibrinogen fibrinolytische Therapie: vermindert: Plasminogen, Fibrinogen, Faktor V, VIII, XIII, Verlustkoagulopathie: vermindert: - bei Aszites: Faktoren des Prothrombinkomplexes, AT III, Plasminogen, Fibrinogen - bei Nephrotischem Syndrom: AT III, Faktor XII - bei Amyloidose: Faktor X (IX, XI, Plasminogen) Medikamentös bedingte Faktorenmangelzustände: vermindert: - Asparaginase-Therapie: Faktor IX, X, XIII, Fibrinogen, - Cephalosporine mit Cumarin-ähnlicher Wirkung: Faktor II, VII, IX, X - Valproinsäure: Faktor IX, VIII Hemmkörperhämophilien: Faktor VIII-Inhibitor, Faktor XI- und Faktor XII-Inhibitor Die Inhibitoren täuschen einen Faktorenmangel vor. Bei Hämophilie infolge Substitutionstherapie mit Gerinnungsfaktoren Autoimmungerkrankungen, myeloproliferativen Erkrankungen 32 Gerinnung Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Thrombozytenzählung: 150 - 400 /nl Blut EDTA-Blut: 1 ml Thrombozytopenie: Akute Leukämien, Endstadium chron. Leukämie, Myelofibrose-Syndrom, Plasmozytom, Knochenmarksmetastasen, Aplastisches Syndrom, Perniziöse Anämie, Wiskott-Aldrich-Syndrom, toxisch: Zytostatika, Radiatio, Medikamente, Infekte (meist viral), Urämie, DIC, Thrombotischthrombozytopenische Purpura (MoschkowitzSyndrom), Riesenhämangiome KasabachMerritt, Idiopathische thrombozytopenische Purpura (ITP, M. Werlhof), Kollagenosen, Hypersplenie-Syndrom Thrombozytose: Splenektomie, Reaktive Thrombozytose (Blutung, Malignom, Entzündung, Sepsis) Myeloproliferatives Syndrom Prothrombinzeit (Thromboplastinzeit, "Quick-Wert") 70 - 120 %, INR 1.17 - 0.75 Cumarintherapie: 15 -25% Citratblut: 1:10 1ml Suchtest bei V.a.plasmatische Gerinnungsstörungen (Faktor VII, V, X, II), Lupusinhibitoren - präoperativ - Überwachung der Therapie mit Vitamin-KAntagonisten (Cumarinderivate, Marcumar®) - Verlaufskontrolle bei Vitamin K-Mangelzuständen, Lebererkrankungen. Repräsentiert primär das Verhalten des Prothrombinkomplexes, Faktor VII, extrinsisches Gerinnunssystem Partielle Thromboplastinzeit (PTT) 25- 38 sec Citratblut: 1:10 1ml Suchtest bei V.a. hämorrhagische Diathese V.a. Hämophilie (A und B), M. von Willebrand Überwachung und Steuerung d. Heparintherapie V.a. Lupus-Hemmkörper Repräsentiert primär das Verhalten des intrinsischen Gerinnungssystems (XII, XI, IX, VIII) Plasma-Thrombinzeit (PTZ) * 16 - 21 sec Citratblut: 1:10 1ml Überwachung der fibrinolytischen Therapie Überwachung der Heparintherapie Diagnose der Hyperfibrinolyse Einordnung einer hämorrhagischen Diathese 33 Endokrinologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation ACTH * < 63 pg/ml EDTA-Plasma 1 ml tiefgefroren versenden DD der ACTH-abhängigen und unabhängigen Cushing-Formen: normal bis leicht erhöht: hypothalamischhypophysäre Dysfunktion erhöht: M. Addison (NNR-Insuffizienz) ektope ACTH-Bildung in Tumoren (z.B. Bronchial-Ca) erniedrigt: NNR-Adenom oder NNR-Ca Aldosteron * liegend: 25-150 ng/l stehend: 70-350 ng/ l Serum: 1ml tiefgefroren erhöht: Conn-Syndrom erniedrigt: prim. NNR-Enzymdefekt in der Aldosteron-Biosynthese Untersuchung in der Medikamentenpause ADH * bis 3,4 pg/ml Heparin-Pl. tiefgefroren erniedrigt: Diabetes insipidus; gleichzeitige Messung der (erniedrigten) Serumosmolalität erforderlich AMH (Anti-Müller-Hormon) * s. Befundbericht Serum: 1 ml Anti-Müller-Hormon wird bei Frauen ausschließlich von den Granulosazellen der ovariellen Follikel während der Follikelreifung produziert. Nach einem Anstieg im jungen Erwachsenenalter kommt es zu einem kontinuierlichen Abfall mit zunehmendem Alter. Ca. 5 Jahre vor der Menopause sinkt das AMH in einen nicht mehr messbaren Bereich. Die AMH-Konzentration korreliert somit mit der mit der ovariellen Reserve. Wichtig bei der Interpretation des Wertes ist der jeweilige Vergleich mit einem altersgematchten Referenzklientel. Androstendion Mann: Frau: Kind: Menopause: Serum: 2ml Zwischenprodukt des Testosterons erhöht: Hirsutismus, PCO-Syndrom, Adrenogenitales Syndrom Serum: 1ml circadiane Rhythmik, daher mehrmalige Bestimmung erforderlich erhöhte Basalwerte, gestörte Tagesrhythmik: M. Cushing (primär und sekundär) DD: Adipositas, Östrogene in der Schwangerschaft und hormonelle Kontrazeptiva erhöhen den Cortisolwert erniedrigte Cortisolwerte: prim. und sek. NNRinsuffizienz 0.7 – 3,6 ng/ml 0.3 – 3,5 ng/ml 0.1 – 0.8 ng/ml 0.9 – 2.1 ng/ml Cortisol i.S. * 8.00 Uhr: 5-25 µg/dl 10.00 Uhr: 5-25 µg/dl 12.00 Uhr: 5-25 µg/dl 15.00 Uhr: 5-20 µg/dl 18.00 Uhr: 5-15 µg/dl 24.00 Uhr: 0-15 µg/dl 34 Endokrinologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Funktionstests (s.d.): ACTH-Stimulationstest: DD prim. u. sek. M. Cushing Erkennung der NNR-Insuffizienz Dexamethason-Hemmtest Dg. des M. Cushing (2mg Dexamethason): keine Supprimierbarkeit DD M. Cushing (8mg Dexamethason) Supprimierbarkeit des hypothalamo-hypophysären Cushing-Syndroms, keine Supprimierbarkeit beim autonomen NNR-Tumor CRF-Test, Lysin-Vasopressin-Test: Hypophyseninsuffizienz, DD des Cushing-Syndroms Metopiron-Test: DD des Cushing-Syndroms Screeningtest zur Erfassung der Cortisol i. 24h-Urin * generellen Sekretionsleistung C-Peptid * 0,5 - 3,0 ng/ml Serum: 1ml (-20°C) Integrale Messung der Sekretionsaktivität der B-Zellen Beurteilung der Insulininkretion auch bei exogen zugeführtem Insulin, Abklärung der Inkretionskapazität der Pankreas-B-Zellen DD hypoglykämischer Zustände: Insulinom: erhöhte C-Peptid- und Insulin-Werte Hypoglykämia factitia: Heimliche Insulin-Selbstinjektion: nicht messbares C-Peptid bei deutlich erhöhten Insulin-Werten Postoperative Kontrolle nach Pankreatektomie zur Entfernung eines Pankreaskarzinoms oder eines Insulinoms zur Aufdeckung von Restgewebe oder Rezidiven DHEAS Frau: Prämenopause. 0.3 – 2.6 µg/ml Gravidität: 0.2 - 1.2 µg/ml Postmenopause: 0.1 – 2.5 µg/ml Serum: 1ml Akne, Oligomenorrhoe DD der adrenalen oder ovariellen Störung DD des Virilismus und Hirsutismus erhöht: konnatale oder erworbene hyperandrogenämische Ovarialinsuffizienz, androgenitales Syndrom erniedrigt: NNR-Insuffizienz sek. Cushing-Syndrom Bei Pubertas tarda bei männlichen Patienten haben solche mit Wachstumsmangel niedrige, solche mit einem hypogonadotropen Hypogonadismus hohe DHEAS-Spiegel Idealer Blutabnahme-Modus: 3.-7. Zyklustag, früher Vormittag bei Androgenisierung Mann: 1.0 - 4,2 µg/ml Neugeborene: 0,9 - 1,8 µg/ml Pubertät: 0,6 – 3.7 µg/ml 35 Endokrinologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation FSH Follikel-stimulierendes Hormon w Follikelphase 2.9 - 12.0 mIU/ml Ovulationsphase 6.3 - 24.0 mIU/ml Lutealphase 1.5 - 7.0 mIU/ml Menopause 17. - 113 mIU/ml Präpubertät 0.1 - 5.0 mIU/ml beginnende Pubertät 2.0 - 10 mIU/ml Serum: 1ml erhöht: bei hypergonadotropen Formen des Hypogonadismus (primär) physiologisch erhöht: Mittzyklisch, Menopause erniedrigt: bei hypogonadotropen Formen des Hypogonadismus (hypophysär-hypothalamische Störung) s.a. LH-RH-Test Idealer Blutabnahme-Modus: 3.-7. Zyklustag bei Amennorrhoe, Oligomenorrhoe, Anovulation, Androgenisierung Gastrin * bis 90 ng/l bis 240 ng/l nach proteinreicher Mahlzeit Serum: 1ml (-20°C) Achtung: 10 Std Nahrungskarenz ! erhöht bis 200 ng/l: chron. atrophische Gastritis mit/ohne Vorliegen einer perniziösen Anämie, Ulcus duodeni benigne Magenausgangsstenose, Vagotomie, Pylorusverschluss, Verner-Morrison-Syndrom erhöht bis 500 ng/l: Zollinger-Ellison-Syndrom, postoperativ zeigt eine Normalisierung des Gastrinspiegels eine vollständige Entfernung der Gastrinome an. ZES ist auch mit anderen Endokrinopathien verknüpft: Hyperparathyreoidismus, Hypophysentumoren, Nebennierenadenom, Ovarialtumor, autonomes Schilddrüsenadenom, Insulinom Funktionstests: 1. Sekretin-Infusionstest; 2. Glukagon-Stimulationstest Glukagon * 50 - 200 ng/l EDTA-Plasma 500 E Trasylol/ml (-20°C) erhöht: Stress, Schock, Operationen, Leberzirrhose, Diabetes mellitus, Glukagonom, akute Pankreatitis, Akromegalie, Niereninsuffizienz m 1.8 - 18.0 mIU/ml Gonadotropine s. FSH, LH Human Growth Hormon * STH/HGH bis 5.0 µg/l Serum: 1ml (-20°C) 5-HIES * 5-Hydroxy-Indol-Essigsäure bis 9.0 mg/die dieser Bereich gilt, wenn 3 Tage zuvor keine Bananen, Ananas, Nüsse oder Medikamente (bes. PhenothiazinDerivate) eingenommen wurden Urin: 50 ml erhöht bei Karzinoid, unspezifisch über 10 ml bei anderen Karzinomen sammeln 24-h-Volumen angeben 36 DD des hypophysären Zwerg- oder Großwuchses Endokrinologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation 17-Hydroxyprogesteron * w Follikelphase: 2.0 - 10.0 ng/l Lutealphase: 10.0 - 40.0 ng/l m 5.0 - 18.0 ng/l Serum: 1ml erhöht: kongenitale adrenale Hyperplasie, Schwangerschaft, einige adrenale und ovarielle Adenome, AGS Insulin 8 - 25 mU/l Serum: 1ml (-20°C) Klinische Aussagekraft haben nur durch insulinogene Reize stimulierte Seruminsulinspiegel (Hungerversuch, i.v. Tolbutamidtest); zur Differenzierung hypoglykämischer Ereignisse erhöht: Insulinom; DD des Diabetes mellitus Der HOMA-Index errechnet sich aus dem Insulin und dem Nüchternblutzucker und ist ein Maß für die Insulinresistenz: HOMA-Index < 2.0 unauffällig > 2.0 V.a. Insulinresistenz > 2.5 Insulinresistenz > 5.0 Diabetes Typ II Katecholamine i.U. * Noradrenalin Adrenalin VMS 23 - 105 µg/die bis 20 µg/die bis 10.0 mg/die LH Luteinisierendes Hormon w Follikelphase 1.5 - 8.0 IU/l Lutealphase 0.2 - 6.5 IU/l Ovulationsph. 9.6 - 80.0 IU/l Menopause 8.0 - 33.0 IU/l m Urin: 50 ml erhöht: Phäochromozytom, Stress, Herzinfarkt, über 30 ml 6n Herzinsuffizienz, hämorrhagischer Schock, HCl gesam- Tumormetastasen, Urämie, Thalliumvergiftung, melt. 24h-Vol. zu 15% bei essentieller Hypertonie angeben evtl. erhöht bei progressiver Muskeldystrophie, Myasthenie, Antihypertensiva-Einnahme, Medikamente eine Woche vor der Untersuchung absetzen Serum: 1ml bei Amenorrhoe, Oligomenorrhoe, Anovulation, Androgenisierung erhöht: hypergonadotrope Form des Hypogonadismus erniedrigt: Hypogonadismus s.a. LH-RH-Test Idealer Blutabnahme-Modus: 3.-7. Zyklustag evtl. gepooltes Serum. Wegen pulsatiler Blutspiegelveränderungen können innerhalb weniger Minuten die Serumwerte um bis zu 100 % schwanken. Repräsentative Durchschnittswerte nur aus Mischserum (z.B. in 20 min. Abständen gewonnene Blutproben möglich Serum: 1ml Verlaufskontrolle bei medikamentöser Ovulationsauslösung, Corpus luteum-Insuffizienz: präovulatorisch ist E2 erniedrigt, das 2. Maximum in der Lutealphase nicht nachweisbar Ovarialinsuffizienz: E2-Werte < 25 ng/l Anovulatorische Zyklen: subnormale E2-Werte 1.1 - 7.0 IU/l Präpubertät 0.1 - 2.6 IU/l Östradiol E2 w Follikelphase Präovulationspeak Lutealphase Postmenopause Präpubertät 19.0 - 147 ng/l 70 - 368 ng/l 55 - 214 ng/l 6.0 - 32.0 ng/l 10.0 - 25.0 ng/l 37 Endokrinologie Untersuchung/Normbereich m 20.-40. Lj. 50.-90. Lj. Präpubertät Spezimen 10.0 - 39.0 ng/l 10.0 - 45.0 ng/l 10.0 - 25.0 ng/l Anmerkung/Indikation in der Follikelphase, Östrogenentzugsblutung Granulosazelltumor: E2-Werte erhöht, Gonadotropin-Werte erniedrigt Idealer Blutabnahme-Modus: 3.-7. Zyklustag PTH * Parathormon intakt: 15.0 - 65.0 pg/ml Serum: 1ml zur Sensitivitätssteigerung Calciumbestimmung zusätzlich ratsam erhöht: prim. Hyperparathyreoidismus, sek. Hyperparathyreoidismus bei Niereninsuffizienz, Malabsorption erniedrigt: nicht parathyreogene Hypercalzämie, Vitamin-D-Überdosierung, Milch-Alkalisyndrom, M. Boeck, Hyperthyreose, Thiazid-Einnahme, Tumorhyperkalzämie Progesteron w proliferative Phase Lutealphase Postmenopause m Serum: 1ml 0,1 - 1,4 ng/ml 3.3 - 30.0 ng/ml 0,2 - 0,8 ng/ml 0,1 – 1.4 ng/ml Zyklusabhängiges Verhalten Nachweis der erfolgten Ovulation, Corpus-luteum-Insuffizienz: 3 Blutabnahmen im Abstand von 3-4 Tagen. Mindestens 2 Werte sollten über 10 ng/ml liegen Idealer Blutabnahmemodus: 22./23. Zyklustag, Bestimmungen in der 2. Zyklusphase stark erhöht bei 21-Hydroxylase-Mangel Schwangerschaft: 1. Trimenon 2. Trimenon 3. Trimenon 11,2 – 90,0 ng/ml 25,5 – 89.4 ng/ml 48,4 – 422 ng/ml Serum: 1ml Achtung: Tageszeitliche Schwankungen, keine zyklusabhängigen. Physiologische Ursachen der Erhöhung: Palpation der Brustdrüse, Koitus, Schlafperiode unter 6 Stunden, morgens, Stress körperliche Arbeit, Hypoglykämie, Schwangerschaft, postpartale Laktation. Es gibt eine sehr große Anzahl von Medikamenten, die zu erhöhten Prolaktin Werten führen können. Pathologische Ursachen der Erhöhung: Hypothyreose, hypothalamische Störung, Hypophysentumoren: Akromegalie, M. Cushing, Prolaktinom, Hypophsenstieldurchtrennung, Leberzirrhose, Nierenversagen, Ektope Sekretion maligner Tumoren Prolaktin w Menopause m 1.0 - 25.0 ng/ml bis 9,6 ng/ml 0,1 - 15,0 ng/ml Indikationen: Amenorrhoe, Oligomenorrhoe, Anovulation, Galaktorrhoe, Corpus luteum Insuffizienz, Mastodynie, Sehstörungen, Kopfschmerzen, Spermatogenesestörungen 38 Endokrinologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Idealer Blutabnahme-Modus: Zyklusmitte oder 22./23. Zyklustag, 4-5 Stunden nach dem Aufwachen Serotonin * 40 - 200 µg/l EDTA-Blut: 6ml Karzinoid-Syndorm, Metastasen eines Tumors von enterochromaffinen Zellen außerdem erhöht bei Parkinson-Syndrom, Down-Syndrom, unbehandelter Phenylketonurie Schizophrenie Sexualhormonbindendes Globulin SHBG w < 50 LJ 34 - 148 nmol/l w > 50 LJ 26 - 118 nmol/l Schwangere > 220 nmol/l Kind 13 - 71 nmol/l m 17 - 77 nmol/l Serum: 2ml erhöht: Leberzirrhose, Thyreotoxikose, synthetische Östrogene, bei Männern auch bei Hypogonadismus, Gynäkomastie erniedrigt: Adipositas, Myxödem, Hirsutismus ohne klinische Relevanz Testosteron w 0.1 – 0.7 ng/ml m 12-16 Lj 0.9 - 3,2 m > 18 Lj 3.5 – 8.5 Serum: 1ml erhöht: NNR-Hyperplasie, androgen-produzierende Tumoren der NNR oder des Ovars, testikuläre Feminisierung erniedrigt: Hypogonadismus, Kryptorchismus, Pubertas tarda, Impotentia coeundi auch erniedrigt bei Stress, Alkohol, Drogen und nach schweren Operationen idealer Blutabnahmemodus: 3.-7. Zyklustag evtl. gepooltes Serum. Wegen pulsatiler Blutspiegelschwankungen können binnen weniger Minuten die Serumwerte bis um 100% schwanken. Repräsentative Durchschnittswerte nur aus Mischserum (z.B. 3 in 20 minütigen Abständen) gewonnenen Blutproben möglich. fT3 3,5 – 6,5 pg/ml Serum: 1ml Das freie T3 spiegelt infolge seiner überwiegend intrazellulären Verteilung weit stärker als das freie T4 den Funktionszustand des peripheren Gewebes wider erhöht: Hyperthyreose, dann fT3 immer erhöht erniedrigt: Hypothyreose, zum Nachweis der Hypothyreose fT3-Bestimmung allein nicht sicher, Kombination mit fT4 und TSH-basal, evtl. TRH-Test Abfall von fT3 während der Schwangerschaft vom 1.-3. Trimenon fT4 0,8 - 1.8 ng/dl Serum: 1ml Das freie T4 stellt außerhalb der Zellen die biologisch wirksame Fraktion des Gesamtthyroxins dar. Damit entspricht der fT4-Wert der aktuellen hormonell wirksamen Plasmakonzen- ng/ml ng/ml 39 Endokrinologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation tration des Schilddrüsenhormons erhöht: Hyperthyreose, fT4 nur in 90% erhöht erniedrigt: Hypothyreose, dann fT4 immer erniedrigt Abfall von fT4 während der Schwangerschaft TRH-Stimulationstest Serum je TSH-basal 0,3 - 2,5 mU/l 1 ml 30' nach, Anstieg auf 2,5 - 25 mU/l Test positiv bei Anstieg um mind. 2,5 mU/l Säuglinge am 5. Lebenstag: bis 20 mU/l TSH-basal TSH-Antwort vermindert: Hyperthyreose, Leberzirrhose, Niereninsuffizienz, M. Cushing, endogene Depressionen, Anorexia nervosa, Akromegalie Medikamente: ASS, Bromocriptin, L-DOPA, Steroide TSH-Antwort gesteigert: Hypothyreose Die Bestimmung des TSH-basal ist sensitivster Parameter für das Screening der Schilddrüsenfunktion Durchführung TRH-Test: Präparate: z.B. Antepan, Relefact, Thyroliberin u.a. Nasale und i.v. Applikaton von TRH gebräuchlich. Genaue Verfahrensweise jeweiligem Packungsprospekt entnehmen. Prinzip: Blutentnahme für die Basalwertbestimmung, 1. i.v. Applikation von z.b. 200 µg TRH. 2. Blutentnahme nach 30', TSHBestimmung. Interpretation je nach Verhältnis TSH-basal und TRH-Antwort. s. TRH-Test auch im Kap. 'Funktionstests' TRH-Test zur Kontrolle der Substitutionstherapie bei Hypothyreose und der Ermittlung der minimalen Schilddrüsenhormondosis bei Suppressionstherapie bei Struma: Therapiekontrolle bei Substitutionstherapie mit Schilddrüsenhormonen bei Hypothyreose: Dosis richtig: normales TSH-basal, normaler TRH-Test; Dosis zu hoch: erniedriges TSH-basal, negativer TRH-Test; Dosis zu niedrig: erhöhtes TSH-basal (oder überschießende Reaktion nach TRH-Gabe Therapiekontrolle bei Suppressionstherapie der euthyreoten, blanden Struma: Messung basales TSH (und/oder TRH-Test): Angestrebt wird vermindertes TSH-basal (und/oder ein negativer TRH-Test) bei hochnormalem Schilddrüsenhormonspiegel Vanillinmandelsäure * bis 10,0 mg/die 40 24h-Urin über 15 ml 6n HCl gesammelt bei Verdacht auf Phäochromozytom, Neuroblastom, Arterielle Hypertonie, sowie Erkrankungen mit hoher Phäochromozytom-Koinzidenz: Neurofibromatose Recklinghausen, Morbus LindauHippel, Sturge-Weber Syndrom, Tuberöse Sklerose, Cushing-Syndrom, Aortenisthmusstenose, Endokrinologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Nierenarterienstenose, multiple endokrine Neoplasien. Typ 2a: Phäochromozytom, medulläres Schilddrüsen-Ca, Hyperparathyreoidismus, sowie Typ 2b: Phäochromozytom, orofaziale Neurome, marfanoider Habitus und medulläres Schilddrüsen-Ca Der Normwert-Bereich gilt nur, wenn vorher kein Obst (Bananen), Kaffee, Medikamente (Aspirin) oder Vanille enthaltene Speisen eingenommen wurden. Vasopressin siehe unter ADH Wachtumshormon siehe unter HGH, STH, IGF1, IGFBP3 41 Fertilität Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation LEITSYMPTOME GYNÄKOLOGISCH ENDOKRINER ERKRANKUNGEN Wachstumsstörungen, Entwicklungsstörungen (Pubertas tarda, Pubertas praecox, Hochwuchs, Minderwuchs, Untergewicht, Übergewicht) Blutungsanomalien (Poly-, Oligo-, Amenorrhoe) Androgenisierungserscheinungen (Virilismus, Hirsutismus, Akne, androgenetische Alopezie, Seborrhoe) Prämenstruelles Syndrom Mastodynie/ -pathie, Galaktorrhoe Klimakterische Beschwerden (Postmenopause-Syndrom, Osteoporose) BLUTUNGSANOMALIEN: Amenorrhoe: 42 primäre A.: DD: - primäre (hypergonadotrope) Ovarialinsuffizienz: signifikant erhöhte FSH-Werte bei jüngeren Patientinnen sollten durch eine Chromosomenuntersuchung (Karyogramm) abgeklärt werden - primäre (hypogonadotrope) Ovarialinsuffizienz: normale oder erniedrigte FSH, LH-Gonadotropin-Werte; es handelt sich meist um eine konstitutionelle Pubertas tarda. Zur Abklärung eines hypophysären Minderwuchses ist die STH/ HGH-Bestimmung indiziert. sekundäre A.: DD: - Hyperprolaktinämie, (Prolaktin) - Hyperandrogenämie, (Testosteron) - Schilddrüsenfunktionsstörung (TSH, fT3, fT4 evtl. TRH-Test) - Störung des hypothalamisch-hypophysär-ovariellen Regelkreises als Folge einer psychogenen Konfliktsituation, einer anorektischen Reaktion oder Leistungssport mit häufig noch normalen FSH-Werten jedoch einem hypogonadotropen LHNiveau bei fehlender Pulsatilität der LH-Sekretion. Oligomenorrhoe: DD: - Störung der Follikelreifung mit folgender Anovulation Fertilität Untersuchung/Normbereich Spezimen (Zykluslänge 33-90 Tage) als Androgenisierungseffekt auf vermehrte AndrogenSekretion, - Hyperprolaktinämie - Schilddrüsenfunktionsstörung Diagnostik: Polymenorrhoe: DD: (Zykluslänge < 25 Tage) DD: FSH/ LH-Quotient am Zyklusanfang und Testosteron, DHEAS bei ausgeprägter Androgenisierung 17-OH-Progesteron evtl. GnRH-Test, ACTH-Test Prolaktin, TSH (evtl. TRH-Test) - chronische Anovulation mit Follikelpersistenz - klimakterische Ovarialinsuffizienz - Hyperprolaktinämie - Schilddrüsenfunktionsstörung Diagnostik: Sterilität, Infertilität: Anmerkung/Indikation FSH, Östradiol, Progesteron Prolaktin, TSH (evtl. TRH-Test) - bei Eumenorrhoe: Diagnostik: - serielle Follikulometrie - Cervixscore zur Abschätzung d. endogenen Östradiol-Aktivität. Bei schlechtem Score zusätzlich präovulatorisch Progesteron und E2. - Postkoitaltest - Spermatozoen-Cervixmucus-Test, - Spermatozoen-Ak im Serum und im Cervikalsekret - mittluteal Progesteron / E2-Kontrolle zur Differenzierung von Follikelreifungsstörungen, erfolgter Ovulation sowie Lutealphasendefekten - unausgewogener Progesteron/ E2Quotient (< 120:1) mit unterwertiger Progesteron-Sekretion - Hyperprolaktinämie (Prolaktin) - Hyperandrogenämie (Testosteron, DHEAS) - Schilddrüsenfunktionsstörungen (fT3, fT4, TSH, evtl. TRH-Test) auch ohne klinische Symptomatik wie z.B. Galaktorrhoe, Hirsutismus, Struma - bei Oligo-, Poly-, Amenorrhoe: - FSH, LH, E2 und evtl. Progesteron - Prolaktin, - Testosteron, DHEAS, - fT3, fT4, TSH (evtl. TRH-Test) Im Rahmen der Basisdiagnostik sollte eine bestehende Röteln-Immunität unbedingt sichergestellt werden. Vor einer geplanten Sterilitätsbehandlung ist eine infektionsserologische Unter- 43 Fertilität Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation suchung auf HIV- ,Lues-, Hepatitis B-, Toxoplasmose-, CMV-Antikörper sowie Chlamydienoder Gonokokken-Infektionen in Abhängigkeit von der klinischen Situation indiziert. ANDROGENISIERUNSGERSCHEINUNGEN: Hirsutismus, Virilismus, Akne, androgenetische Alopezie, Seborrhoe DD: - androgenproduzierende Prozesse der Ovarien - androgenproduzierende Prozesse der Nebennieren Diagnostik: Testosteron, DHEAS - Testosteron-Wert > 2.0 ng/ml und DHEAS-Wert > 7.0 pg/ml können auf einen androgenproduzierenden Tumor der NNR hinweisen. - Auch bei geringgradiger Erhöhung von Testosteron (> 0.8 ng/ml) und von DHEAS (> 3.0 pg/ml) kann eine differenzierende Abklärung sinnvoll sein: Hyperandrogenämie ovariellen Ursprungs: PCO-Syndrom: Das Syndrom polyzyklischer Ovarien umfasst alle hyperandrogenämischen Ovarialfunktionsstörungen. Die chronisch vermehrte LH-Stimulation der Ovarien bei relativem FSH-Mangel führt zu einer vermehrten ovariellen Androgen-Sekretion und Anovulation, wobei eine TestosteronErhöhung nachweisbar ist. Häufig (50%) kommt es reaktiv zu einer benignen Hyperplasie der NNR mit erhöhten DHEAS-Werten. Diagnostik: 44 Testosteron, DHEAS evtl. Androstendion LH/ FSH-Quotient am Zyklusanfang Als Therapie (bei nicht akutem Kinderwunsch): antiandrogen wirkende Ovulationshemmer Fertilität Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Hyperandrogenämie adrenalen Ursprungs: Kongenitale adrenale Hyperplasie (late onset-Form): Diagnostik: DHEAS, 17-OH-Progesteron vor und nach Stimulation mit 0.25 IU ACTH i.v. Heterozygotes AGS (partieller 21-Hydroxylasemangel): überschießender 17-OH-Progesteron-Anstieg auf ACTH-Gabe (normal < 5 ng/ml). Solche Patientinnen sollten frühzeitig erkannt werden um eine adäquate Corticoid-Therapie zu gewährleisten. Diagnostik: Cortisol, 17-OH-Progesteron vor und nach ACTH Zentrales Cushing-Syndrom: Diagnostik: Dexamethason-Kurztest mit Bestimmung Cortisol, Testosteron, DHEAS von Peripher erhöhte Androgenaktivität: bei: - Adipositas - Schilddrüsenfunktionsstörungen - Östrogenmangel mit SHGB-Verminderung und konsekutivem Anstieg des freien, biologisch aktiven Testosterons bei normalen Gesamt-Testosteron-Werten. Zur Unterscheidung funktioneller von tumorbedingter Hyperandrogenämie eignet sich der Dexamethason-Kurztest (s.d.) (Supprimierbarkeit?) PRÄMENSTRUELLES SYNDROM, MASTODYNIE/-PATHIE (GALAKTORRHOE): DD: - latente Hyperprolaktinämie - verminderte Progesteron-Sekretion (Lutealphasendefekt?) - vermehrte Östradiol-Wirkung mit Verringerung des Progesteron/ Östradiol-Quotienten (< 120) - Schilddrüsenfunktionsstörung KLIMAKTERIUM: zunehmende Insuffizienz der ovulatorischen Zyklusfunktion aufgrund nachlassender Gelbkörperfunktion über anovulatorischen Zyklen bis hin zur Amenorrhoe und Menopause. - Frühphase: leichte FSH-Erhöhung mit normalen oder erhöhten Östradiol-Werten und erniedrigten Progesteron-Werten mit häufig aufgrund dieser Konstellation folgenden dysfunktionellen Blutungen u./ o. Endometriumhyperplasie. - Spätphase: signifikante FSH- und LH-Erhöhung mit basal niedrigen Östradiol-Werten mit Amenorrhoe. 45 Fertilität Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation RATIONELLES DIAGNOSTISCHES VORGEHEN bei: Zyklischen Ovarialfunktionsstörungen /Sterilität (bei regelmäßigem Zyklus) (Follikelreifungsstörung, Lutealphasendefekt) Amenorrhoe / Oligomenorrhoe / Zyklusstörungen (Schwangerschaft ausgeschlossen?) primäre Diagnostik durch Blutabnahme mittluteal (4.-7. Tag nach BT-Anstieg bzw. nach Ovulation oder 7 Tage vor zu erwartender Abbruchblutung zur Bestimmung von: Hormon Normalwerte Progesteron > 12 ng/ml > 90 pg/ml Östradiol Prolaktin < 25 ng/ml Testosteron DHEAS Cortisol < 1.0 ng/ml < 3.5 pg/ml < 25 µg/dl Weiterführende Untersuchungen bei Anovulation (Progesteron < 7 ng/ml) FSH, LH (Blutabnahme in der frühen Follikelphase 3.-7 ZT) wenn FSH < 20 mIU/ml, E2 > 25 pg/ml Gestagen-Test: keine BlutungLHRH-Test BlutungClomiphen-Test wenn FSH > 20 mIU/ml, E2 < 25 pg/ml Differentialdiagnose: -(prämatures) Klimakterium - iatrogene Ovarialinsuffizienz -OP, Zytostase, Radiatio - Ovarialhypoplasie - Gonadendysgenesie bei Hyperprolaktinämie (PRL > 25 ng/ml oder klinisch V.a. Galaktorrhoe, Lutealphasendefekt (LPD)): PRL: Kontrollbestimmung nach Ausschluss exogener Einflüsse (Medikamente, Stress, etc.): bei PRL-Werten über 200 ng/ml Tumordiagnostik (Prolaktinom?) TRH-Test: Ausschluss einer (präklinischen) Hypothyreose bei Hyperandrogenämie (Testosteron > 1.0 ng/ml, DHEAS > 3.5 pg/ml) entsprechend der klin. Symptomatik zusätzlich bei: Androgenisierung: Hirsutismus (Akne, androgen. Alopezie, Seborrhoe) SHGB (30-90 nmol/l) 17-OH-Progesteron (< 1.5 ng/ml) bei erhöhten Werten V.a. postpuberales AGS ACTH-Test wenn Testosteron > 1.3 ng/ml, DHEAS > 4.5 ng/ml Adipositas (V.a. M. Cushing) Dexamethason-Suppressionstest V.a. Polyzyklische Ovarien-Syndrom (PCO): Follikelreifungsstörung, Anovulation TRH-Test 46 TSH: (µU/ml) basal: 0.5-2.5 30 min: 2.0-25.0 bei V.a. Schilddrüsenfunktionsstörung fT3, fT4 TAK, MAK, TRAK Fertilität Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Flussdiagramm Abklärung zyklische Ovarialfunktionsstörungen, Dysmenorrhoe, Sterilität klinische Untersuchung Prolaktinbestimmung Prolaktin erhöht Prolaktin nicht erhöht spontane Blutungen Amenorrhoe (anovul. Zyklus, Corp. lut.-Insuff.) Gestagentest keine Blutung Blutung ÖstrogenGestagen-Test keine Blutung Blutung FSHBestimmung FSH nicht erhöht HypophysenUntersuchung Tumor Gruppe V HypophysenUntersuchung kein Tumor Gruppe VI FSH erhöht Gruppe II kein Tumor Tumor Gruppe I Gruppe VII Gruppe III Gruppe IV Schema der WHO-Klassifikation der Ovarialinsuffizienz und ihre Differenzierung: I Hypothalamisch-hypophysär bedingte Amenorrhoe mit verminderter Östrogenbildung, niedrigem oder normalem FSH, normalem Prolaktin, kein Hypophysentumor II Hypothalamisch-hypophysäre Ovarialinsuffizienz mit Blutungsanomalien (Corpus luteumInsuffizienz, anovulatorische Zyklen, Oligomenorrhoe), FSH und Prolaktin normal III primäre Ovarialinsuffizienz IV Anomalie des Genitaltraktes V Hyperprolaktinämie bei hypothalamisch-hypophysärem Tumor VI Wie V, jedoch ohne nachweisbaren Tumor VII Tumor in hypothalamo-hypophysärer Region, Prolaktin und Gonadotropine normal, geringe Östradiolproduktion 47 Fertilität Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation DHEAS w Prämenopause Gravidität Postmenopause Serum: 1ml 0.5 - 3.5 ng/l 0.2 - 1.2 ng/l 0.1 - 0.6 ng/l m 0,7 - 5,6 ng/l Neugeborene 0,9 - 1,8 ng/l Akne, Oligomenorrhoe DD des Virilismus und Hirsutismus erhöht: konnatale oder erworbene hyperandrogenämische Ovarialinsuffizienz, konnatale oder erworbene hyperandrogenämische Ovarialinsuffizienz erniedrigt: NNR-Insuffizienz, sek. Cushing-Syndrom Bei Pubertas tarda bei männlichen Patienten haben solche mit Wachstumsmangel niedrige, solche mit einem hypogonadodropen Hypogonadismus hohe DHEAS-Spiegel Idealer Blutabnahme-Modus: 3.-7. Zyklustag, früher Vormittag Serum: 1ml bei Amenorrhoe, Oligomenorrhoe, Anovulation, Androgenisierung erhöht: hypergonadotrope Form des Hypogonadismus (primär) erniedrigt: hypogonadotroper Hypogonadismus (hypophysär-hypothalamische Störung) s.a. LHRH-Test Idealer Blutabnahmemodus: 3.-7. Zyklustag Serum: 1ml bei Amenorrhoe, Oligomenorrhoe, Anovulation, Androgenisierung erhöht: hypergonadotrope Form des Hypogonadismus erniedrigt: Hypogonadismus s.a. LH-RH-Test Idealer Blutabnahme-Modus: 3.-7. Zyklustag, evtl. gepooltes Serum. Wegen pulsatiler Blutspiegelveränderungen können innerhalb weniger Minuten die Serumwerte um bis zu 100% schwanken. Repräsentative Durchschnittswerte nur aus Mischserum (z.B. 3 in 20 minütigen Abständen gewonnene Blutproben möglich) Serum: 1ml Verlaufskontrolle bei medikamentöser Ovulationsauslösung, Corpus luteum-Insuffizienz: präovulatorisch ist E2 erniedrigt, das 2. Maximum in der Lutealphase nicht nachweisbar. Ovarialinsuffizienz: E2-Werte < 25 ng/l Anovulatorische Zyklen: subnormale E2-Werte in der Follikelphase, Östrogenentzugsblutung Idealer Blutabnahme-Modus: 3.-7. Zyklustag Pubertät 0,1 - 0,6 ng/l FSH Follikel stimulierendes Hormon w Follikelphase 2.9 - 12.0 mIU/ml Ovulationsphase 6.3 - 24.0 mIU/ml Lutealphase 1.5 - 7.0 mIU/ml Menopause 17.0 - 113 mIU/ml Präpubertät 2.0 - 5.0 mIU/ml beginnende Pubertät 2.0 - 10 mIU/ml m 1.2 - 12.0 mIU/ml LH Luteinisierendes Hormon w Follikelphase 1.5 - 8.0 mIU/ml Lutealphase 0.2 - 6.5 mIU/ml Ovulationsph. 9.6 - 80.0 mIU/ml Menopause 8.0 - 33.0 mIU/ml m 1.1 - 7.0 mIU/ml Präpubertät 0.1 - 2.6 mIU/ml Östradiol (E2) w Follikelphase Präovulationspeak Lutealphase Postmenopause Präpubertät 30.0 - 150 ng/l 150 - 500 ng/l 30 - 200 ng/l 6.0 - 25.0 ng/l 10.0 - 25.0 ng/l m 20.-40. Lj. 50.-90. Lj. Präpubertät 6.0 - 25.0 ng/l 20.0 - 45.0 ng/l 10.0 - 25.0 ng/l 48 Fertilität Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Progesteron w proliferative Phase 0,1 - 1,4 ng/ml Lutealphase 1.8 - 30.0 ng/ml Postmenopause 0,2 - 0,8 ng/ml Serum: 1ml Zyklusabhängiges Verhalten Nachweis der erfolgten Ovulation, Corpus luteum-Insuffizienz: 3 Blutabnahmen im Abstand von 3-4 Tagen. Mindestens 2 Werte sollten über 10 ng/ml liegen Idealer Blutabnahmemodus: 22./23. Zyklustag, Bestimmungen in der 2. Zyklusphase stark erhöht bei 21-Hydroxylase-Mangel Serum: 1ml Achtung: Tageszeitliche Schwankungen, keine zyklusabhängigen. Physiologische Ursachen der Erhöhung: Palpation der Brustdrüse, Koitus, Schlafperiode unter 6 Stunden, morgens, Stress körperliche Arbeit, Hypoglykämie, Schwangerschaft, postpartale Laktation. Medikamente, die zu erhöhten Prolaktin Werten führen können: Phenothiazine (z.B.Megaphen, Atosil, Omca, Decentan, Neurocil) m 0,3 - 0,8 ng/ml Prolaktin w Menopause 1,0 - 25.0 ng/ml bis 9,6 ng/ml m 0,1 - 15,0 ng/ml Trizyklische Antidepressiva (z.B. Tofranil, Laroxyl, Saroten) Butyrophenone (Haldol, Sigaperidol, Dehydrobenzperidol), Thioxanthenderivate (z.B. Truxal), Reserpin (Serpasil, Sedaraupin), Methyldopa (Presinol), Metoclopramid (Paspertin), Pimocid (Orap), Sulpirid (Dogmatil), Östrogene und einige Gestagene, Cimetidin (Tagamet ), Domperidon (Motilium), Heroin, TRH. Pathologische Ursachen der Erhöhung: Hypothyreose, hypothalamische Störung, Hypophysentumoren: Akromegalie, M. Cushing, Prolaktinom, Hypophsenstieldurchtrennung, Leberzirrhose, Nierenversagen, Ektope Sekretion maligner Tumoren Indikationen: Amenorrhoe, Oligomenorrhoe, Anovulation, Galaktorrhoe, Corpus luteum Insuffizienz, Mastodynie, Sehstörungen, Kopfschmerzen, Spermatogenesestörungen Idealer Blutabnahme-Modus: Zyklusmitte oder 22./23. Zyklustag, 4-5 Stunden nach dem Aufwachen An Immunglobulin gebundenes Prolaktin in nicht biologisch aktiver Form Makroprolaktin . fT3 3,05 - 5,35 pg/ml Serum: 1ml s. Kap. Endokrinologie, Fertilität 49 Fertilität Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation fT4 0.8 - 1,8 ng/dl Serum: 1ml s. Kap. Endokrinologie, Fertilität TRH-Stimulationstest (TRH-Test) TSH-basal 0,3 - 3,5 mU/l 30' nach 2,5 - 25 mU/l Serum je 1 ml TSH-Antwort vermindert: Hyperthyreose, Leberzirrhose, Niereninsuffizienz, M. Cushing, endogene Depressionen, Anorexia nervosa, Akromegalie Medikamente: ASS, Bromocriptin, L-DOPA, Steroide TSH-Antwort gesteigert: Hypothyreose Ausführliche Beschreibung des TRH-Tests s. Kap. Funktionstests Adenohypophyse SHBG * Sexualhormon-bindendes Globulin Mann 13 - 55 nmol/l Frau 30 - 90 nmol/l Schwangere 220 - 450 nmol/l Serum: 2ml nur ca. 2% des Testosterons liegen in freier, biologisch aktiver Form vor. Testosteron w 0,3 - 1,0 ng/ml m 3,0 - 13,5 ng/ml Serum: 1ml 50 Androgenindex: (Testosteron/ SHGB) Frau: 0.1 - 2.5 µg/nmol x 100 Hirsutismus > 7.0 µg/nmol x 100 Mann 7.5 - 55 µg/nmol x 100 erhöht: NNR-Hyperplasie, androgen-produzierende Tumoren der NNR oder des Ovars, testikuläre Feminisierung erniedrigt: Hypogonadismus, Kryptorchismus, Pubertas tarda, Impotentia coeundi auch erniedrigt bei Stress, Alkohol, Drogen und nach schweren Operationen, körp. Arbeit idealer Blutabnahmemodus: 3.-7. Zyklustag evtl. gepooltes Serum. Wegen pulsatiler Blutspiegelschwankungen können binnen weniger Minuten die Serumwerte bis um 100% schwanken. Repräsentative Durchschnittswerte nur aus Mischserum (z.B. 3 in 20 minütigen Abständen) gewonnenen Blutproben möglich. Schwangerschaftsvorsorge 1. Mutterschaftsvorsorgeuntersuchung Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Antikörpersuchtest negativ Vollblut: 10ml s. Blutgruppenbestimmung Nativblut Kontrolle in der 22.-32. SSW, bei D-negativen Schwangeren in der 22. und 32. SSW. Bei positivem Nachweis von irregulären Antikörpern Differenzierung und Titerbestimmung anschließen Antikörperdifferenzierung Antikörpertiter Vollblut: 20ml Bei folgenden Schwangerschaftsrelevanten AntiNativblut körpern ist eine Titerkontrolle in kurzen Intervallen erforderlich: anti-D anti-C anti-c anti-E anti-e anti-S anti-s anti-A anti-B anti-Tj-a anti-U anti-cW anti-K anti-k anti-Kp-a anti-Kp-b anti-Fy-a anti-Fy-b anti-Jk-a anti-Jk-b anti-Lu-b Einschränkung: Wurde einer rh-negativen Frau während der Schwangerschaft als prophylaktische Maßnahme Anti-D-Hyperimmunglobulin appliziert, erübrigt sich die oben genannte Titerkontrolle AB-Gamma-Test negativ bzw. Titer gegen A-Erythrozyten: < 1:40 B-Erythrozyten: < 1:40 Nativblut Indikation: Verdacht auf ABO-Inkompatibilität zwischen Mutter und Feten bei Schwangeren der Blutgruppe 0 (Null). Das Risko eines Morbus häm. neonatorum ist bei jeder erneuten Schwangerschaft gleich. Blutgruppenbestimmung Vollblut: 10ml Nativblut ohne Zusätze Bei einer Schwangeren zum frühestmöglichen Termin zusammen mit dem Antikörpersuchtest, Röteln-Test und Lues-Such-Reakton (TPHA) durchführen, evtl. zusätzlich HIV, Toxoplasmose HBsAG, Listeriose, Cytomegalie, Varizella zoster Cytomegalie Virus-IgG-Ak Serum: 1ml empfohlen im Rahmen der Mutterschaftsvorsorge. Risiko eines konnatalen CMV-Syndroms bei Infektion in der Frühgravidität (40%) s. Kapitel Infektionsserologie Serum: 1ml empfohlen im Rahmen der Mutterschaftsvorsorge. Zur Feststellung des Immunstatus der Schwangeren. Risiko der perinatalen Infektion bei HBs-Ag positiven Müttern s. Kapitel Infektionsserologie Cytomegalie Virus IgM-Ak Hepatitis B Surface-AG HBs-AG anti-HBc-Ak anti-HBs-Ak 51 Schwangerschaftsvorsorge 1. Mutterschaftsvorsorgeuntersuchung Untersuchung/Normbereich Spezimen Hepatitis C AK Serum: 1ml Herpes-simplex-Virus 1,2 Serum: 1ml Pränatale HSV-Infektionen führen zu Aborten, Frühgeburten, Mikrocephalie und Hörschäden. Perinatale Infektionen des Neugeborenen durch infizierte Geburtswege können sepsisähnliche Krankheisbilder mit Encephalitis verursachen (Letalität 50%) s. Kapitel Infektionsserologie Direktnachweis möglich HIV-AK Humanes Immundefizienz Virus Serum: 1ml empfohlen im Rahmen der Mutterschaftsvorsorge s. Kapitel Infektionsserologie Listeriose AK * Listeria O1-Ak Listeria O4-Ak Listeria H1-Ak Listeria H4-Ak Serum: 1ml empfohlen im Rahmen der Mutterschaftvorsorge s. Kapitel Infektionsserologie < 1:40 < 1:40 < 1:40 < 1:40 Luesserologie Lues-AK (CLIA) FTA-Abs FTA-Abs19-IgM VDRL-Test TPHA Anmerkung/Indikation Serum: 2ml Wenn der CLIA-Test als Lues Suchreaktion positiv ausfällt, muss durch den FTA-Abs-Test die Spezifität und durch die FTA-Abs-IgM-, VRDL- und Cardiolipin-KBR-Teste die Akuität einer Lues-Infektion überprüft werden s. Kapitel Infektionsserologie Parvoviren-AK IgG-AK IgM-AK Serum: 1ml Röteln AK Röteln-IgG-Ak > 15.1 Röteln-IgM-Ak negativ Serum: 1ml IgG-Ak> 15.0 sprechen für einen ausreichenden Immunstatus der Schwangeren Ein IgG-Wert < 10.0 spricht für fehlenden Immunschutz und macht eine Impfung im Wochenbett erforderlich. Ein positives IgM spricht für eine akute RötelnInfektion bei fehlendem oder niedrigen IgG. Bestätigungstests erfolgen in einem Externlabor s. Kapitel Infektionsserologie Toxoplasmose 52 Serum: 1ml Ringelröteln IgG-Titer bei akuter und reaktivierter Schwangerschaftsvorsorge Untersuchung/Normbereich Spezimen Toxoplasmose-IgG-Ak Toxoplasmose-IgM-Ak Varizella Zoster-Virus-KBR Varizella-Zoster-IgG-Ak Varizella-Zoster-IgM-Ak 1. Mutterschaftsvorsorgeuntersuchung Anmerkung/Indikation Infektion erhöht. IgM-Ak sprechen für eine akute Infektion. Persistenz auch nach Therapie für 612 Monate. Risiko einer Toxoplasmose-Embryopathie im 3. Trimenon am größten. Empfohlen im Rahmen der Mutterschaftsvorsorge (besonders bei Katzenkontakt) s. Kapitel Infektionsserologie Serum: 1ml Risiko einer VZV-Embryopathie beträgt etwa 2% Bei Seronegativen nach Kontakt Sofortgabe von Zoster-Hyperimmunglobulin. Risiko für schwere neonatale VZV-Infektion bei mütterlichen Varizellen 4 Tage vor und 2 Tage nach Entbindung (kindliche Letalität 30%) s. Kapitel Infektionsserologie 53 Schwangerschaftsvorsorge 3. Weitere Untersuchungen während der Gravidität Untersuchung/Normbereich Spezimen AFP -1-Fetoprotein (5.-95.-Perzentile) Grenzbereich 15. SSW 4,8-23,4 IU/ml -42.0 IU/ml 16. SSW 7,4-34,0 IU/ml -53.5 IU/ml 17. SSW 7,6-32,9 IU/ml -58.0 IU/ml 18. SSW 7,9-34,0 IU/ml -63.0 IU/ml 19. SSW 8,3-47,9 IU/ml -70.0 IU/ml 20. SSW 11,4-84,3 IU/ml -92.0 IU/ml Serum: 1ml -HCG Humanes Choriongonadotropin post ovulationem: 1. Woche 10-30 2. Woche 200-500 3. Woche 1000-3000 4. Woche 5000-10000 2.-3. Monat 10000-100000 4.-6. Monat 5000 50000 7.-9. Monat 2000-15000 Serum: 1ml Progesteron 10. SSW 10-35 ng/ml 12. SSW 10-38 ng/ml 14. SSW 12-41 ng/ml 16. SSW 13-45 ng/ml 18. SSW 14-50 ng/ml 20. SSW 16-56 ng/ml 22. SSW 18-67 ng/ml 24. SSW 20-78 ng/ml Serum: 1ml Östriol, frei (fE3) 14.SSW 0.3 -.1.3 ng/ml 15.SSW 0.4 - 1.6 ng/ml 16.SSW 0.4 - 2.0 ng/ml 17.SSW 0.5 - 2.4 ng/ml 18.SSW 0.5 - 2.9 ng/ml 19.SSW 0.6 - 3.4 ng/ml 20.SSW 0.7 - 4.0 ng/ml 21.SSW 0.8 - 4.7 ng/ml Serum: 10ml Zwischen der 14. und 21. SSW dient die Bestimmung von fE3 neben der von AFP sowie -HCG der Abschätzung des Risikos eines Neuralrohrdefektes (NRD) bzw. eines DownSyndroms (Trisomie 21). Tripel-Diagnostik (s. dort) Tripel-Diagnostik Serum: 10ml Hierbei handelt es sich um ein Serum-Screening auf Neuralrohrdefekt (NRD) und Trisomie 21 zwischen der 14. und 21.SSW mittels statistischer Auswertung der parallel bestimmten AFP-, -HCG-sowie fE3-Werte. Diese drei Werte werden in Relation gebracht zur aktuellen Schwan- 54 Anmerkung/Indikation Werte über dem Grenzbereich der entsprechenden Schwangerschaftswoche sollten kontrolliert (2,5 Median) werden erhöht: Neuralrohrdefekt, Spina bifida cystica Anenzephalie, Mehrlingsgravidität stark erhöht: Fruchttod erniedrigt: verhaltener Abort, Down-Syndrom U/l U/l U/l U/l U/l U/l U/l Nachweis einer Gravidität mit Bestimmung der Trophoblastenfunktion bezogen auf des Gestationsalter erhöht: Mehrlingsgravidität, Blasenmole, Chorionepitheliom erniedrigt: Missed abortion, Tubargravidität Die Halbwertszeit von -HCG beträgt nach einem Abort oder nach einer Interruptio in den ersten beiden Tagen 0,63 Tage, danach 3,8 Tage Während der Schwangerschaft steigt die Progesteron-Sekretion kontinuierlich an. Eine Einzelbestimmung ist jedoch nicht sehr aussagekräftig; erst die Verlaufskontrolle bietet einen guten Überwachungsparameter. Ein plötzlicher Abfall der Progesteron-Verlaufskurve weist auf ein vermindertes Wachstum des Feten oder einen drohenden Abort hin. Ein leichter Abfall gegen Ende der Schwangerschaft ist jedoch normal Oberhalb der 21.SSW hat die Bestimmung von fE3 die gleiche Aussagekraft wie das GesamtÖstriol (s. dort) Schwangerschaftsvorsorge Untersuchung/Normbereich 3. Weitere Untersuchungen während der Gravidität Spezimen Anmerkung/Indikation gerschaftswoche und dem Alter der Schwangeren. Ein computergesteuertes Auswerteprogramm errechnet anhand dieser fünf Parameter das statistische Risiko für den Feten, einen NRD bzw. ein Down-Syndrom zu haben. Die aktuellen Messwerte werden graphisch zum Median eines Kollektivs gesunder Schwangerer korreliert. Im Befundbericht wird das statistische Risiko von Down-Syndrom und NRD spezifiziert und abschließend mit dem Risiko einer Amniozentese korreliert. Neuralrohrdefekt (NRD): AFP: Bei Neuralrohrdefekt, Anencephalie, Omphalocele etc. werden Werte von mehr als 2.8 - 2.5 MoM (Multiple of Median) gefunden. Erhöhte Werte im mütterlichen Serum sind kontrollbedürftig bzw. durch eine AFP-Bestimmung im Fruchtwasser (Amniozentese!) abklärungsbedürftig Die AFP-Konzentration ist abhängig von: - der Schwangerschaftswoche - dem Gewicht der Schwangeren: je höher das KG, desto niedriger der Wert (pro 10kg um 0.1-) - Diabetes (niedrigere Konzentration, Faktor 0.8) - Mehrlingsschwangerschaften (Bei Gemini 2-facher Median, wegen gegenseitiger Kompensationsmöglichkeiten ist Interpretation abweichender Werte schwierig). -die AFP-Konzentration ist nicht altersabhängig. Trisomie 21: AFP: Es finden sich durchschnittlich niedrigere Spiegel als bei nicht betroffenen Schwangerschaften. fE3: Die Konzentration des fE3 im mütterlichen Serum von Trisomie 21-Graviditäten liegt durchschnittlich um 0.6 -0.8 MoM (Multiple of Median) niedriger als bei Normalgraviditäten. -HCG: Bei Trisomie 21-Graviditäten findet man eine nach der 14.SSW verwertbare deutliche Erhöhung um durchschnittlich 2.8 - 2.5 MoM gegenüber Normalgraviditäten Das Risiko der Geburt eines Kindes mit Trisomie 21 steigt mit dem Alter der Mutter; die Mehrzahl der Kinder mit Trisomie 21 werden jedoch von Müttern unter 35 Jahren geboren. (Häufigkeitsverteilung) Die Erkennungsrate für eine Down-SyndromGravidität liegt bei alleinigem AFP-Screening auch unter Berücksichtigung des mütterlichen 55 Schwangerschaftsvorsorge Untersuchung/Normbereich 3. Weitere Untersuchungen während der Gravidität Spezimen Anmerkung/Indikation Alters nur bei etwa 25%. Die Kombinationsgewichtung der Parameter AFP, fE3, -HCG und das individuelle Altersrisiko erreicht eine Treffsicherheit von 60% bei Risikograviditäten und erlaubt eine bessere Eingrenzung des Trisomie 21Risikos auch für jüngere Frauen. Östriol, gesamt 30. SSW 35 - (85) - 180 µg/l 31. SSW 35 - (90) - 210 µg/l 32. SSW 40 - (100) - 245 µg/l 33. SSW 40 - (110) - 275 µg/l 34. SSW 45 - (130) - 300 µg/l 35. SSW 50 - (140) - 330 µg/l 36. SSW 60 - (160) - 350 µg/l 37. SSW 70 - (180) - 375 µg/l 38. SSW 85 - (190) - 390 µg/l 39. SSW 100 - (210) - 410 µg/l 40. SSW 120 - (230) - 425 µg/l 41. SSW 150 - (280) - 450 µg/l Serum: 1ml Überwachung der Funktionstüchtigkeit der fetoplazentaren Einheit bei einer Risikogravidität bei Diabetes mellitus, bei Hypertonie, Präeklampsie und bei Zuständen mit intrauteriner Wachstumsretardierung. Artefizielle Erniedrigung der Werte bei Therapie mit Antibiotika (z.B. Penicillin, Ampicillin), Corti kosteroiden und Methadon Artefizielle Erhöhung der Werte bei Therapie mit Barbituraten, Diuretika und 2-Sympathomimeti ka (Tokolytika) Plötzlich abfallende Östriolwerte sind ein Sym ptom einer Notsituation des Feten Prolaktin 1. Trimenon: bis 50 µg/l 2. Trimenon: bis 100 µg/l 3. Trimenon: bis 200 µg/l Serum: 1ml Während der Gravidität kommt es zu einem kontinuierlichen Anstieg der Werte auf das 15-20fache des Ausgangsspiegels. Postpartal fallen die Werte innerhalb von 4 Wochen wieder auf den Ausgangswert ab. Während der Stillperiode sind die basalen Werte nicht signifikant erhöht; die saugreizbedingten Anstiege sind aber kurzzeitig überschießend. fT3 3,5-6,5 pg/ml Serum: 1ml Das freie T3 spiegelt infolge seiner überwiegend intrazellulären Verteilung weit stärker als das freie T4 den Funktionszustand des peripheren Gewebes wider erhöht: Hyperthyreose, dann fT3 immer erhöht erniedrigt: Hypothyreose, zum Nachweis der Hypothyreose fT3-Bestimmung allein nicht sicher, Kombination mit fT4 und TSH-basal, evtl. TRHTest Abfall von fT3 während der Schwangerschaft vom 1.-3. Trimenon fT4 0,8-1,8 ng/dl Serum: 1ml 56 Das freie T4 stellt außerhalb der Zellen die biologisch wirksame Frakion des Gesamtthyroxins dar. Damit entspricht der fT4-Wert der aktuellen hormonell wirksamen Plasmakonzentration des Schilddrüsenhormons erhöht: Hyperthyreose, fT4 nur in 90% erhöht erniedrigt: Hypothyreose, dann fT4 immer erniedrigt Schwangerschaftsvorsorge Untersuchung/Normbereich 3. Weitere Untersuchungen während der Gravidität Spezimen Anmerkung/Indikation Abfall von fT4 während der Schwangerschaft THBG Thyroxinbindendes Globulin 12-30 mg/l Serum: 1ml In der Schwangerschaft ist ein erhöhter TBGSpiegel physiologisch Daher ist die Interpretation pathologischer Werte von Gesamt-T3 und Gesamt-T4 ohne die zusätzliche TBG-Bestimmung nicht möglich. TSH-basal 1. Trimenon 2. Trimenon Serum: 1ml leichte Erhöhung des Basalwertes gesteigerte Stimulation beim TRH-Test Serum: je 1 ml vermehrte Stimulierbarkeit des TRH-Tests bei Schwangerschaft (s.a. Kap. Endokrinologie, Funktionstests) 1.1 – 3,0 mIU/l 1.2 - 3.7 mIU/l TRH-Stimulationstest TSH-basal 0,3-2,5 mU/l 30' nach, Stimulation: 1-2 x Basalwert 57 Infektionsserologie Hinweise zur Befundinterpretation Infektionen Zum serologischen Nachweis von Infektionen durch Bakterien, Viren und Parasiten werden im wesentlichen eingesetzt: Bakterienagglutination (Widal-Reaktion) Komplementbindungsreaktion (KBR) indirekte Hämagglutination, (IHA) Hämagglutinationshemmtest (HAH) Neutralisationstest (NT) Latex-Agglutination, qualitativ und quantitativ (LA) Immunfluoreszenz, direkte und indirekte (DIF und IFT) Enzymimmunoassay (EIA), Lumineszenz-Immunassay (LIA) Western-Blot (WB) Die Widal-Reaktion, die KBR und die IHA können als Suchreaktion zum indirekten Erregernachweis eingesetzt werden. Erkannt werden Antikörper der Klassen IgG und IgM, die WidalReaktion erfasst vorwiegend 19s IgM-Ak, wobei die Tests nicht zwischen IgG- und IgM-Ak differenzieren können. Der Titerwert einer Einzelprobe erlaubt deshalb keine zuverlässigen Aussagen über das Vorliegen einer akuten oder anamnestischen Infektion über die Dauer einer akuten oder anamnestischen Infektion zur Abgrenzung gegenüber einer kürzlich durchgemachten Infektion Eine sichere Befundinterpretation wird möglich anhand der Verlaufskontrolle von im Abstand von 1-2 Wochen entnommener Proben. Ein Anstieg um mindestens 2 Titerstufen (vierfacher Titeranstieg) spricht für eine akute Infektion, ein gleichbleibender Titer für eine bestehende Infektion und ein abfallender Titer für eine vor kurzem durchgemachte Infektion. Reinfektionen können, trotz fehlendem Nachweis von spezifischem IgM, in der KBR und im IHA einen Titeranstieg bewirken. Die KBR und die Widal-Reaktion sind ungeeignet zur Beurteilung der Immunitätslage des Organismus gegenüber dem Erreger. Ein den Grenzwert nicht überschreitender Titeranstieg schließt die akute Infektion nicht aus. Ursachen können die mangelnde Aktivierung des Immunsystems sein aufgrund einer lokalisierten Infektion, einer Abwehrschwäche des Immunsystems oder wenn es sich um Kleinkinder handelt. Der IFT, der EIA und LIA können als Suchreaktion zum indirekten Erregernachweis eingesetzt werden. Erfasst werden erregerspezifische Antikörper der Klassen IgG, IgM und IgA. Ein negatives Testergebnis spricht gegen das Vorliegen spezifischer Antikörper. Eine Infektionsexposition mit dem vermuteten Erreger kann ausgeschlossen werden unter der Voraussetzung, dass es sich nicht um Patienten mit Immunschwäche handelt und zwischen dem Zeitpunkt der Infektion und der Blutentnahme ein Zeitraum von mindestens 5-7 Tagen liegt. Das positive Testergebnis weist auf eine akute, kürzer- oder längerzeitig zurückliegende Infektionsexposition mit dem entsprechenden Erreger hin: Voraussetzung ist, dass eine Kreuzreaktivität, bedingt durch eine Antigengemeinschaft mit einem anderen Erreger, ausgeschlossen werden kann. Der Nachweis von spezifischen IgM-Ak (IgA-Ak) weist auf eine akute, noch bestehende oder kürzlich abgelaufene Infektion hin. IgM-Ak entsprechen der primären Immunantwort, erreichen nach 1-2 Wochen maximale Werte und fallen innerhalb von 2 bis 3 Monaten nach Auftreten der klinischen Symptomatik auf nicht nachweisbare Werte ab. Ausnahmen von dieser Regel bestehen. Bei Reinfektionen kann ein spezifischer IgM-Anstieg ausbleiben. Der Nachweis IgM-spezifischer Antikörper beim Feten oder Neugeborenen weist auf eine präbzw. perinatale Infektion hin. 58 Infektionsserologie Hinweise zur Befundinterpretation Spezifische IgG-Ak steigen 2 bis 3 Wochen nach erfolgter Infektion an. Maximalwerte werden nach mehreren Wochen erreicht, um dann sehr lange, oft lebenslang, zu persistieren. Die Höhe des in der Einzelprobe ermittelten IgG-Wertes ist ein Kriterium für die Immunitätslage (Serumnarbe, Impfung) und des Immunschutzes vor einer Neuerkrankung durch denselben Erreger. IgG- und IgM-Antikörper können ansteigen nach Impfung und bei Zweitinfektion mit einem Erreger, der eine Antigengemeinschaft mit dem Infektionserreger hat. 59 Infektionsserologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Bordetella pertussis-AK IgG-AK IgM-AK IgA-AK Serum: 2ml Erreger des Keuchhustens zur Überprüfung des Immunstatus, zum Nachweis einer Infektion mikroskopischer Direktnachweis möglich: (2 luftgetrocknete Objektträger mit Nasen/ Rachensekret) Borrelien methodenabhängige Normalwerte Serum: 2ml Erreger des Lyme disease B. burgdorferi Prävalenz: 2 - 5%, 10 - 20% der Schildzecken Ixodes ricinus sind mit B. burgd. durchseucht. endemischer Verlauf Inkubationszeit: 5 bis 59 Tage Symptomatik: St I Erythema chronicum migrans, Lymphadenosis benigna cutis (Tage bis Wochen) St II lymph. Meningoradikulitis (M. Bannwarth) seltener Karditis oder Lymphozytom (Wochen bis Monate) St III Arthritis, chron. Encephalomyelitis und der Acrodermatitis atrophicans (Monate bis Jahre) Bakterielle Infektionen falsch-positive Ergebnisse: - IgM durch akute EBV-Infektion - B. recurrentis und Trep. pallidum aufgrund der Antigengemeinschaft bzw. Kreuzreaktionen Brucellose * Erregerreservoir: Rind Grenztiter Widal: > 1:80 KBR: > 1:5 Br.-Coombstest > 1:80 Serum: 2ml Br. abortus - M. Bang - Br. melitensis- -Maltafieber- -E.-R.: Schaf, Ziege Meldepflicht bei Erkrankung und Tod Inkubationszeit: 1-3 Wochen Symptomatik: Vielgestaltig, undulierendes Fieber, allgemeines Krankheitsgefühl, Splenomegalie, Lymphknotenschwellung, Sakroiliitis, Osteoarthritis, -myelitis. falsch-positive Ergebnisse: - durch Infektionen mit Yersinia enterocolitica 0.9 - bei Cholera, nach Cholera-Impfung - bei einer Tularämie-Infektion Campylobacter-Infektionen Grenztiter KBR: > 1:5 Widal: > 1:10 60 Serum: 2ml in 3-7% als einziger Enteritis-Erreger ermittelt C. jejuni, C. coli Inkubationszeit: 2-5 Tage Symptomatik: fieberhafte Enterokolitis mit zahlreichen (-20/d) Infektionsserologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation wässrigen Durchfällen. Anschließend ein symptomarmes Ausscheidungsstadium von etwa 3 Wochen. 2% der Erkrankten entwickeln als Spätkomplikation eine reaktive Arthritis. 70% dieser Patienten haben eine HLA-B27-Assoziation Aufgrund ungenügender diagn. Sensitivität und Spezifität sollte dem Direktnachweis der Erreger im Stuhl der Vorzug gegeben werden. Chlamydien-Infektionen Direktnachweis GS: DNA-Gensonden-Hybridisierung Serodiagnostik EIA – IgG, IgA GS-Abstrich Serum: 2ml Drei humanpathogene Chlamydien-Spezies: C. pneumoniae: milde Pneumonie bei Erw. C. psittaci: Ornithose, atypische Pneumonie C. trachomatis Symptomatik von C. trachomatis-Infektionen: Serotypen A, B, C: Trachom Serotypen D - K: Frau: Urethritis, Zervizitis, Endometritis, Salpingitis, Peritonitis, Perihepatitis, Arthritis Konjunktivitis, Exanthem, M. Reiter Mann: Urethritis, Prostatitis, Epididymitis, Proktitis, Konjunktivitis, Arthritis, Exanthem Säuglinge/ Neugeborene: Konjunktivitis, Pneumonie, Otitis media, Pharyngitis Die Chlamydien-Serodiagnostik durch KBR, IFT und EIA hat den Nachteil geringerer Sensitivität und Spezifität, da alle diese Tests Antikörper gegen ein allen Chlamydiengattungen gemeinsames Antigen erfassen. Methode der Wahl: DNA-Gensonden-Hybridisierung Vorteile: unempfindliche Methode Nachweis selbst bei geringer Erregerzahl und bereits begonnener Therapie kein Transport infektiösen Materials Stabilität des Materials von 1 Woche bei Zimmertemperatur gleichzeitige Untersuchung aus der selben Abstrichprobe auf Chlamydien und Gonokokken möglich (s.u. Gonorrhoe) Indikation zur Untersuchung: klinische Beschwerden Infektion des Partners Schwangerschaft Kinderlosigkeit Die DNA-Gensonden-Röhrchen können bei uns angefordert werden 61 Infektionsserologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Fleckfieber (Q-Fieber) * Rickettsien-AK KBR < 1:5 AGG < 1:80 Serum: 2ml Erreger: Rickettsia burnetti weltweite Zoonose Überträger: Schafzecken auf Schafe, Rinder etc. Infektion: Staubinhalation (Bauern,Schäfer, Schlachthofarbeiter, Tierärzte Inkubationszeit: 2-4 Wochen Symptomatik:überwiegend asymptomatisch oder grippeähnlich hohes Fieber, Kopfschmerzen, Arthr- Myalgien atypische Pneumonie, (Hepatitis, Myokarditis) Erkrankung und Tod sind meldepflichtig Gonorrhoe Direktnachweis 1. kulturell 2. DNA-Gensonden-Hybridisierung GO-Abstrich Der Direktnachweis von Neisseria gonorrhoeae GS-Abstrich aus dem Abstrichmaterial ist Methode der Wahl. Die Serodiagnostik kann nur als zusätzliches Hilfsmittel bei V.a. disseminierte Gonorrhoe sein. Erregerreservoir: Mensch Eintrittspforte: Schleimhaut des Urogenitalkanals der Mundhöhle, von Rektum und Analkanal sowie bei Neugeborenen die Konjunktiven. Inkubationszeit: 2-5 Tage Symptomatik: Frau: zu 60% asymptomatisch, symptomat. Formen: Zervizitis, Urethritis, Proktitis, Bartholinitis, Adnexitis, Salpingitis Mann: Urethritis, Proktitis, Pharyngitis Prostatitis, Epididymitis Seronachweis KBR > 1:10 DNA-Gensonden-Hybridisierung vorteilhafteste Methode: Die Gonokokken-Anzüchtung ist unbefriedigend wegen der Empfindlichkeit der Erreger. Mit der Methode der DNA-GS-Hybridisierung spielt die Erregerempfindlichkeit keine Rolle; im flüssigen Transportmedium des Gensondenabstrichröhrchens wird die Gonokokken-DNA freigelegt, die dann im Labor spezifisch nachgewiesen werden kann. Durch Eintauchen des Abstrichtupfers in das Transportmedium werden die Erreger abgetötet; die Probe kann vor der Laboranalyse bis zu einer Woche bei Zimmertemperatur aufbewahrt werden. Auch anbehandelte Gonorrhoe kann nachgewiesen werden, da auch bereits im Patienten abgetötete Gonokokken erfasst werden können. Aus einem GS-Abstrichröhrchen können gleichzeitig Gonokokken und Chlamydien nachgewiesen werden. Die DNA-Gensonden-Röhrchen können bei uns angefordert werden 62 Infektionsserologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Gonokokken-Antikörper (KBR) sind meist nicht nachweisbar bei frischer unkomplizierter Gonorrhoe der verschiedenen Schleimhautepithelien, da keine systemische Immunantwort in Gang gesetzt wird. Disseminierte Gonokokkeninfektionen können mit erhöhten Ak-Titern einhergehen. Entscheidend ist die Titerbewegung. falsch-positive Ergebnisse: - Infektion mit anderen Neisserien z.B. Meningokokken - Rheumafaktoren oder Immunkomplexe Legionellosen Grenztiter IFT > 1:128 EIA > 1:1200 Serum: 2ml L. pneumophilia S 1, bevorzugt angesiedelt in Warmwassersystemen Inzidenz: 6000/ Jahr, ältere Menschen Inkubationszeit: Pontiac-Fieber: 1 - 2 Tage Legionärskrankheit: 5-6 Tage Symptomatik: Pontiac-Fieber: akute Erkrankung des Respirationstraktes mit katarrhalischen Symptomen und hohem Fieber, keine Lungeninfiltrationen, keine Todesfälle Legionärskrankheit: Abgeschlagenheit, Fieber > 39°C, Schüttelfrost, trockener Husten, Luftnot, Kopf- und Gliederschmerzen, Funktionsstörung innerer Organe, akute Niereninsuffizienz häufig, meist unilaterale pulmonale Infiltrationen, Todesfälle möglich Mit einem Antikörpernachweis ist erst in der zweiten Krankheitswoche zu rechnen, hat daher für die Akutphase keine Bedeutung Etwa 1-2% der Gesamtbevölkerung sollen signifikant erhöhte Titer haben, die innerhalb eines Jahres wieder verschwinden. Leptospirose * Grenztiter KBR > 1:20 Serum: 2ml M. Weil: L. icterohämorrhagiae (Ratte) Feldfieber: L. grippotyphosa (Maus) Canicola-Fieber: L. canicola (Hund) Schweinehüterkrankheit: L. pomona (Schwein) Meldepflichtig: Erkrankung und Tod Inkubationszeit: 1-2 Wochen Symptomatik: zweiphasiger Krankheitsverlauf. Das Stadium I (Leptospirämie) beginnt aus vollem Wohlbefinden mit hohem Fieber und 63 Infektionsserologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Schmerzen der Muskulatur und dauert etwa 3 bis 6 Tage. Dann etwa zweitägiges fieberfreies Intervall mit erneutem Fieberanstieg im Stadium II. Die Symptomatik dieses Stadiums ist gekennzeichnet durch die jeweilige Organmanifestation, z.B. Hepatitis, Nephritis, Splenomegalie, Lymphadenitis, Meningitis und Hämorrhagien. Beweisend für eine Infektion gilt ein mindestens vierfacher Titeranstieg innerhalb von 8-14 Tagen, das Maximum wird in der 3.-5. Woche erreicht. Ein erhöhter Titer kann jahrelang erhalten bleiben. falsch-positiv: - durch hämolytische oder bakteriell verunreinigte Blutproben. Listeriose Grenztiter KBR anti-O1 anti-O4 anti-H1 anti-H4 Serum: 2ml > 1:40 > 1:40 > 1:40 > 1:40 L. monozytogenes Bei Gesunden verläuft die Infektion asymptomatisch; befallen werden Abwehrgeschwächte, Feten und Neugeborene, Schwangere Erregerreservoir: tierische Produkte wie Käse, Milch, Hühnerfleisch und roh zubereitete Salate Übertragungsmodus bei Erwachsenen: oral Diaplazentare Infektion: 10 Wochen bis einige Tage vor der Niederkunft bei Infektion der Mutter Die Feten sterben in der Regel in utero, während bei der Mutter die Infektion symptomlos oder grippal verläuft Perinatale Infektion: Neugeborene werden über die Geburtswege infiziert Inkubationszeit: 1-10 Wochen Symptomatik: Die Listeriose ist eine durch Sepsis charakterisierte generalisierte Infektion (Meningitis) Letalität ca 30%, es gibt verschiedene Formen: L. des ZNS: Meningoencephalitis konnatale L.: Granulomatosis infantiseptica chronisch-septische L. glanduläre L. lokale L. der Schleimhäute und Haut falsch-positiv: bei isolierter O-Titer-Erhöhung kann eine Kreuzreaktion mit Staphylokokken vorliegen. Mycoplasmen spez. IgG und IgM-AK KBR < 1:10 64 Serum: 2ml Erreger: Mycoplasma pneumoniae häufigster Erreger bei ambulant erworbenen Pneumonien im Jugendalter Infektionsserologie Untersuchung/Normbereich Spezimen IHA < 1:40 IFT < 1:10 Salmonellosen Direktnachweis mit serologischer Bestätigung (Gruber) Seronachweis Widal anti O >1:100 anti-H >1:100 anti-Vi > 1:10 Anmerkung/Indikation Symptomatik: Bronchitis, evtl. atyp. Pneumonie oft Kälteagglutinintiter-Anstieg (> 1:32) Stuhlprobe Serum: 2ml S. enteritidis S. typhimurium Epidemiologie: die Nutztierbestände und die Lebensmittel tierischen Ursprungs gelten als Infektionsquelle für Mensch und Tier pathogen Inkubationszeit: wenige Stunden bis 3 Tage Symptomatik: enteritisches Krankheitsbild, das auf den Darm beschränkt bleibt, Bakteriämie und eine Ak-Bildung bleibt aus, daher kein serologischer Nachweis möglich. HLA-B27-assoziierte postinfektiösen Arthritiden kommen vor S. typhi S. paratyphi A, B, C nur menschenpathogen, fäkal-orale Übertragung oder indirekt durch Trinkwasser-Verunreinigung und Lebensmittelkontamination. Inkubationszeit: 1-4 Wochen Symptomatik: systemische Typhus- oder Parathyphus Infektion mit Bakteriämie, Bakteriurie, Salmonellenauscheidung im Stuhl und Bildung spezifischer Antikörper frühzeitige Antibiotika-Gabe kann die Ausbildung von anti-H, anti-O und anti-Vi hemmen hohe Kreuzreaktivität untereinander vorhanden. Meldepflicht: bei Verdacht, Erkrankung, Tod und Ausscheidern 65 Infektionsserologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Shigellosen Direktnachweis mit serologischer Bestätigung (Gruber) Serum: 2ml Stuhlprobe Shigellenruhr: Sh. dysenteriae Sh. flexneri Sh. boydii Sh. sonnei Erregerreservoir: Mensch Übertragungsweg: fäkal-oral, über Lebensmittelkontamination Titer > 1:160 sind beweisend, Maximum nach 4-6 Wochen Symptomatik: nach allgemeinen Prodromalzeichen Einsetzen von Leibschmerzen mit anfallsweisen Tenesmen und Durchfällen mit dünnflüssig-breiigen Entleerungen, die später nur noch aus Schleim und Beimengungen von Blut und Eiter bestehen. Die Erkrankung bleibt auf den Dickdarm beschränkt HLA-B27-assoziierte postinfektiösen Arthritiden kommen vor (b. Sh. flexneri-Infektion) Seronachweis (Widal) HA-Test Shigella flexneri Shigella sonnei Shigella dysenteriae < 1:50 < 1:100 < 1:100 Meldepflicht: bei Verdacht, Erkrankung, Tod und Ausscheidern Yersiniosen Stuhlprobe Y. enterocolitica Direktnachweis Serum: 2ml Y. pseudotuberculosis Seronachweis Für Menschen und warmblütige Tiere pathogen Widal anti-OH > 1:80 oral-alimentärer Infektionsweg anti-O > 1:40 Inkubationszeit: 3-10 Tage für Y. enterocolitica KBR anti-O > 1:10 Symptomatik: IHA anti-O > 1:160 man unterscheidet eine enteritische, eine pseuEIA: methodenabhängige Normalwerte doappendizitische und eine septikämische Form Komplikationen: bei HLA-B27-Positiven akute reaktive Arthritis, Erythema nodosum, akute Glomerulonephritis und Myokarditis Staphylokokken-Infektionen Nachweis von Staphylolysin 0.2-2.0 IE/ml Serum: 2ml falls direkter Erregernachweis nicht möglich, bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises mit niedrigen Streptokokken-Ak-Titern Bei Werten über 6.0 IE/ml kommen Staphylokokken als Erreger in Betracht: bei Sepsis, bei tiefen eitrigen Infektionen, bei Pyodermien, bei Knochen- und Gelenkserkrankungen Streptokokken-Infektionen Nachweis von Anti-DNase-B bis 250 E/ml Antistreptolysin Erwachsene: bis 200 E/ml Kinder bis 150 E/ml Serum: 2ml Nachweis einer akuten Streptokokkeninfektion: Hautphlegmone, Erysipel Nachweis einer vorausgegangenen Infektion, bei Folgeerkrankungen: akutes rheumatisches Fieber Chorea minor 66 Infektionsserologie Untersuchung/Normbereich Antihyaluronidase Treponematosen Serodiagnostik: TPHA-Test: FTA-Abs-Test: FTA-Abs-IgM Cardiolipin-KBR VDRL-Test Spezimen bis 300 E/ml Anmerkung/Indikation akute Glomerulonephritis Durch Bestimmung aller 3 Ak wird die Sensitivität bezüglich einer A-Streptokokkeninfektion deutlich gesteigert ein normales AST bei erhöhter anti-DNase und anti-Hy spricht für streptokokkenbedingte Hauterkrankung. Serum: 2ml < 1:80 (Suchtest) < 1:5 < 1:5 < 1:2 < 1:2 Treponema pallida: Erreger der Lues - bei Vorliegen verdächtiger Haut- und Schleimhautläsionen - zur Erkennung bzw. Ausschluss einer Infektion z.B. bei Blutspendern - zur Differentialdiagnose bei Ulcus molle und dem Lymphogranuloma venereum - im Rahmen der Mutterschaftsvorsorge - zur Erkennung der Therapiebedürfigkeit einer serologisch diagnostizierten Lues bei Erwachsenen und Neugeborenen. - zur Differenzierung des Infektionsstadiums - zur Beurteilung des Behandlungserfolges nach antibiotischer Therapie Befundinterpretation bei Verdacht auf Primär- und Sekundär-Lues-Infektion Antikörper-Befund Beurteilung Bemerkungen TPHA FTA-Abs Card-R. negativ negativ negativ z.Z. kein Anhalt für Lues DD: Ulcus molle Lymph. venereum Herpes genitalis TPHA FTA-Abs Card-R. TPHA FTA-Abs Card-R. oder TPHA FTA-Abs Card-R. TPHA FTA-Abs Card-R. negativ negativ positiv positiv negativ negativ Bei möglicher Infektion innerhalb von 14Tagen vor der Untersuchung kurzfristige Verlaufskontrolle empfohlen. biologisch unspezifischer Befund Frühe Primärlues oder sanierend behandelte bzw. spontan ausgeheilte Lues ("IgG-Serumnarbe") oder unspezifischer Befund sanierend behandelte bzw. spontan ausgeheilte Lues ("IgG-Serumnarbe") kurzfristige Verlaufskontrolle, bei gleichbleibendem Befund ist eine Differenzierung zwischen Serumnarbe und unspezifischem Befund nicht möglich TPHA FTA-Abs FTA-IgM Card-R. positiv positiv positiv positiv negativ positiv positiv positiv positiv negativ fehlt eine Infektions- und Behandlungsanamnese Kontrolle empfohlen oder Infektion im Primarstadium Befundabklärung mit FTA-Abs-IgM behandlungsbedürftige ein IgM-Titer von > 1:20 spricht für Lues (alle Stadien) Behandlungsbedürftigkeit oder behandlungsbedürftige neonatale Lues bei Neugeborenen 67 Infektionsserologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Serologische Kontrolle des Effektes antibiotischer Therapie: Ein Titerabfall um drei oder vier Verdünnungsstufen spricht für eine Sanierung der Infektion. Andernfalls hat die Behandlung nicht zur Ausheilung geführt oder der Patient hat sich zwischenzeitlich neu infiziert. Eine abschließende Beobachtung des Therapieerfolgs mit einem treponemenspezifischen IgM-Test ist 8 bis 12 Monate nach Behandlungsende indiziert 68 Infektionsserologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Virale Infektionen Die Indikationen zur serologischen Untersuchung auf eine virale Infektion sind vielfältig: - Abklärung der akuten symptomatischen Infektionen bei Kindern, Erwachsenen, schwangeren Frauen und Neugeborenen einschließlich der pränatalen Diagnostik. - HIV-Diagnostik einschließlich von opportunistischen Virus- und anderen Infektionen, sowie die Hepatitis A-, B-, C-, D-Diagnostik. - Diagnostik bei chronischen Erkrankungen, z.B. des ZNS, des Herzens, der Gelenke, des lymphoretikulären Systems. - Überwachung von Transplantations- und anderen immunsupprimierten Patienten, z.B. Leukämiepatienten im Hinblick auf akute und reaktivierte Infektion. - obligatorische Schwangerschaftsvorsorge (Röteln, Lues, Hepatitis B, HIV) und häufig gewünschte Untersuchungen in der Schwangerschaft (Toxoplasmose, Cytomegalie, Varizellen, Parvovirus B19, Listeriose). - Feststellung der Immunitätslage bei Kontakt in der Schwangerschaft, z.B. mit Röteln, Cytomegalie, Varizellen, Parvovirus B19, Herpes simplex, Epstein-Barr-Virus, HIV, Hepatitis A, B, C. - Feststellung der Immunitätslage Immunsupprimierter vor/ nach Transplantation. - Feststellung der Immunitätslage vor/ nach Impfung. Häufige virusbedingte Krankheitsbilder und assoziierte Viren Krankheitssyndrom Respirationstrakt Pharyngitis (Kinder) Pharyngitis (Erwachsene) Pseudo-Krupp (Pseudo-Croup) Bronchiolitis Tracheobronchitis atyp. Pneumonie (Kinder) atyp. Pneumonie (Erwachsene) Gastrointestinaltrakt Gastroenteritis (Kleinkinder) Gastroenteritis (Schulkinder/ Erwachsene) Assoziierte Viren Rhino-Viren Adeno-Viren Coxsackie A, B-Viren ECHO-Viren Parainfluenza-Viren Typ 1-3 Influenza-Viren A, B Rhino-Viren Influenza-Viren A, B Epstein-Barr-Viren (EBV) Herpes simplex-Virus 1(HSV) Corona-Viren RS-Viren [Pertussis] Parainfluenza-Viren Typ 1-3 RS-Viren Parainfluenza-Viren Typ 1-3 Adeno-Viren Influenza A-Viren [Mycoplasma pneumoniae] [Mycoplasma pneumoniae] Influenza A, B-Viren Adeno-Viren Rota-Viren A, C Corona-Viren Rota-Viren A, C Adeno-Viren Typ 40, 41 Fortsetzung 69 Infektionsserologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Krankheitssyndrom Assoziierte Viren Hepatitis Hepatitis-A-Viren (HAV) Hepatitis-B-Viren (HBV) Hepatitis-C-Viren (HCV) Hepatitis-D-Viren (HDV) Hepatitis-E-Viren (HEV) Epstein-Barr-Viren (EBV) Zytomegalie-Viren (CMV) Coxsackie-Viren A, B Adeno-Viren Herpes simplex-Viren 1, 2 [Treponema pallida] [Leptospirose] Zentralnervensystem aseptische Meningitis akute Enzephalomyelitis Paresen postinfektiöse Enzephalitis Polyradikulitis subakut-sklerosierende Panencephalitis AIDS Hautexantheme makulopapulös vesikulär hämorrhagisch lokalisierte Läsionen Fortsetzung 70 Anmerkung/Indikation Mumps-Viren Coxsackie B 1-5, Typ A7, 9 ECHO-Viren Herpes simplex-Viren 1, 2 (HSV) Arbo-Viren (FSME) Masern-Viren Mumps-Viren Varizella Zoster-Viren (VZV) Röteln-Viren Entero-Viren Polio-Viren Typ 1-3 Masern-Viren Varizella Zoster-Viren (VZV) Zytomegalie-Viren (CMV) Epstein-Barr-Viren (EBV) Arbo-Viren (FSME) [Mycoplasma pneumoniae] Masern-Viren (SSPE) HIV 1-Viren Masern-Viren, Röteln-Viren Parvo-Viren B 19 (Ringelröteln) Herpes-V. 6 (Exanthema subitum) ECHO-Viren, Coxsackie-Viren Varizella Zoster-Viren Herpes-simplex-Viren Typ 1 Coxsackie A 16-Viren Entero-Viren Typ 71 [Rickettsien] Herpes simplex-Viren Typ 1, 2 Papilloma-Viren (Warzen) [Borrelia burgdorferi] Molluscum contagiosum-Viren Infektionsserologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Krankheitssyndrom Lymphadenitis generalisiert lokalisiert Parotis Orchitis Pankreatitis Postaurikulär inguinal Epididymitis Lymphadenopathie-Syndrom Chron. Erschöpfungssyndrom (CFS) Myalgische Encephalomyelitis (ME) Urogenitaltrakt Vulvovaginitis Zervizitis Penis-Vulva-Läsionen Akute hämorrhagische Zystitis Auge Konjunktivitis hämorrhagisch Keratitis nekrotisierende Retinitis Chorioretinitis Andere Arthritis, Arthralgien Anmerkung/Indikation Assoziierte Viren Epstein-Barr-Viren Röteln-Viren Zytomegalie-Viren HIV-Viren Mumps-Viren Mumps-Viren Mumps-, Coxsackie-Viren Röteln-Viren [Chlamydia trachomatis] Mumps-Viren Epstein-Barr-Viren (EBV) HIV 1 Herpes-Viren Typ 6 Zytomegalie-Viren (CMV) Epstein-Barr-Viren Herpes-Viren (Typ 6?) (HSV) Zytomegalie-Viren (CMV) Entero-, ECHO-, Retro-Viren Herpes-simplex-Viren 1, 2 Papilloma-Viren Typ 6, 11, 16, 18 Zytomegalie-Viren (CMV) [Chlamydia trachomatis] [Mycoplasma hominis] Herpes-simplex Viren Typ 1, 2 Papilloma-Viren (Warzen) Molluscum contagiosum-Viren Adeno-Viren Typ 11, 2, 21 Adeno-Viren Herpes-simplex-Viren Typ 1, 2 Entero-Viren Typ 70 Coxsackie-Viren Typ A 24 Herpes-simplex-Viren [Chlamydia trachomatis] Entero-Viren Typ 70 Varizella Zoster-Viren (VZV) Masern-Viren Zytomegalie-Viren (CMV) HIV 1 [Toxoplasma gondii] Röteln-Viren, Coxsackie-Viren Parvo-Viren Typ B19 Hepatitis B-Viren (HBV) [Yersinien] [Borrelia burgdorferi] 71 Infektionsserologie Untersuchung/Normbereich Fortsetzung 72 Spezimen Anmerkung/Indikation Infektionsserologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Krankheitssyndrom Assoziierte Viren Pleurodynie Coxsackie B-Viren [Leptospiren] Influenza-Viren A, B Arbo-Viren Coxsackie B-Viren ECHO-Viren Zytomegalie-Viren (CMV) [Q-Fieber] Influenza-Viren A, B [Borrelia burgdorferi] Myalgie, Myositis Myokarditis Endokarditis Neonatal Missbildungen Mikrocephalie intrakranielle Verkalkungen Dystrophie petechiale Blutungen Hepatosplenomegalie Exanthem Hautscarification hypoplastische Gliedmaßen disseminierte Sepsis ähnliche Symptome Röteln-Viren Zytomegalie-Viren (CMV) [Toxoplasma gondii] Zytomegalie-Viren (CMV) [Toxoplasma-gondii] Röteln-Viren Zytomegalie-Viren (CMV) [Toxoplasma gondii] [Treponema pallidum, Lues] Varizella Zoster-Viren (VZV) Herpes-simplex-Viren Typ 1, 2 Coxsackie B-Viren Zytomegalie-Viren (CMV) Hepatitis-B-Viren (HBV) HIV 1 Meningitis, Encephalitis, -Krämpfe Coxsackie B-Viren Herpes-simplex-Viren 1, 2 ECHO-Viren Lymphochoriomeningitis (LCM) Myokarditis Coxsackie B-Viren Konjunktivitis [Chlamydia trachomatis] [Gonokokken] Adeno-Viren Bronchiolitis [Chlamydia trachomatis] Adeno-Viren Pneumonie RS-Viren Parainfluenza-Viren 1, 3 Zytomegalie-Viren (CMV) Enteritis Rota-Viren A, C [ ] keine Viren 73 Infektionsserologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation DIAGNOSTIK EINZELNER VIRUSERKRANKUNGEN: Adenoviren Grenzwerte KBR > 1:64 oder vierfacher Titeranstieg Serum: 2ml Stuhl: 5g Direktnachweis im Stuhl Cytomegalievirus (CMV) ErwachsenenGrenzwerte: KBR > 1:8 EIA-IgG: negativ EIA-IgM: negativ 74 Serum: 2 ml Typ 1-39: Weltweit mit 5-8% an Erkrankungen des oberen und unteren Respirationstraktes beteiligt, Tröpfchen- und Schmierinfektion Nach Primärinfekt oft Persistenz in lymphoadenoiden Geweben mit intermittierender Virusausscheidung im Stuhl. Lokale IgA und auch gute humorale Ak-Bildung mit langdauerndem Schutz gegen Zweiterkrankung mit dem gleichen Typ Typ 40-41: Erreger akuter Gastroenteritiden, besonders bei Kleinkindern (s. a. Rota-Viren) Durchseuchungsgrad: 50-80% im alter Übertragung: Tröpfchen-Infektion Symptomatik: - konnatales CMV-Syndrom: Hepatosplenomegalie, Ikterus, Petechien, Mikrocephalie, intrazerebrale Verkalkungen, Enzephalitis, Taubheit, Chorioretinitis, Entwicklungsretardierung - iatrogen, seronegative Frühgeborene: Hepatosplenomegalie, Sepis, resp. Insuffizienz Letalität (20%) - postnatal, 16-30 Jahre, jugendliches Alter: zu 70% asymptomatisch, Fieber, Müdigkeit, Lymphadenopathie, Myokarditis, Neuropathien Infektionsserologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation CMV-PCR EDTA: 2 ml Zur Diagnostik einer Reaktivierung, Verlaufskontrolle bei protrahiertem Verlauf und immungeschwächten Patienten (z.B. HIV), sowie unter immunsuppressiver Therapie Coxsackie-Viren Grenzwerte KBR > 1:5 Serum: 2ml Typen: Coxsackie A9 Coxsackie B1 - B6 Symptomatik: s. b. Enteroviren ECHO-Viren Grenzwerte: KBR > 1:5 Titeranstieg ist entscheidend Serum: 2ml Typ: 4, 6, 9, 14, 30 Symptomatik: s. b. Enteroviren Epstein-Barr-Viren EBV Schnelldiagnose: Paul-Bunell-Test auf heterophile Antikörper EIA/ IFT: anti-VCA-IgG > 1:256 (bleibende Antikörper) anti-VCA-IgM > 1:64 (Frühantikörper) anti-EA > 1:16 (Frühantikörper) anti-EBNA < 1:8 (Spätantikörper) Serum: 2ml Erkrankungsgipfel: 12 - 20 Lebensjahr Übertragung: Tröpfchen-und Schmierinfektion oder Sexualverkehr Inkubationszeit: 4 - 7 Wochen Bei Kindern erfolgt die Infektion häufig asymptomatisch Krankheitsbilder: akut: infektiöse Mononukleose X-linked proliferatives Syndrom (XLP) chronische Verläufe: chronisch aktive EBV chronisches Erschöpfungssyndrom (CES) Sjögren-Syndrom rheumatoide Arthritis Hairy leucoplacia maligne Tumoren: Burkitt-Lymphom Nasopharyngeal-Ca EBV-Viruslast (PCR) EDTA-Blut Nach jeder EBV-Infektion kommt es zur lebenslangen Latenz mit intermittierender Virusausscheidung aus dem Rachen Zur Diagnostik einer Reaktivierung, Verlaufskontrolle bei protrahiertem Verlauf und immungeschwächten Patienten (z.B. HIV), sowie unter immunsuppressiver Therapie 75 Infektionsserologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Enteroviren Polio-Viren Coxsackie-Viren A9, B 1 - 6 ECHO-Viren 4, 6, 9, 14, 30 Enteroviren 68-71 Serum: 2ml Übertragung: fäkal/ orale/ Aerosol-Infektion Inkubationszeit: für die Primärsyptome: 2-4 Tage nach Organbefall: 10-20 Tage Virusausscheidung: aus dem Rachen: 1-2 Wochen aus dem Darm: 2-4 Wochen Krankheitsbilder: Polio-Viren: Polio-Infektion Coxsackie-Viren A: Fieber, asept. Meningitis, respiratorische Erkrankungen, Herpangina Coxsackie-Viren B: zusätzlich Pleurodynie, Perikarditis, Myokarditis, Enteritis ECHO-Viren: Fieber, asept. Meningitis, respiratorische Erkrankungen, lymphonoduläre Pharyngitis Enteroviren: Polio-ähnliches Bild, respiratorische Erkrankungen, hämorrhagische Konjunktivitis Serum: 2ml Liquor: 1 ml Erreger der Frühsommermeningoencephalitis In Mitteleuropa treten epidemisch Infektionen im Mai/ Juni und September auf. Überträger: Ixodes ricinus. Symptomatik: Im Anschluss an den oft unbemerkten KBR > 1:64 oder Titeranstieg µ-capture-IgM-Test FSME-Viren EIA-IgG/ IgM in Serum u. Liquor Antikörpernachweis mit Beginn Phase 2 positiv Immunität nach Infektion: IgG positiv, IgM negativ Zeckenbiss nach einer Inkubationszeit von 7-17 Tagen Vorstadium mit grippalen Symptomen (Phase 1). In 2/3 der Fälle bleibt es bei diesem abortiven Verlauf. In 1/3 der Fälle folgt nach einem beschwerdefreien Intervall das Organstadium (Phase 2) mit Meningitis, Meningoencephalitis oder Meningomyelitis. (Zecken auch Überträger der Borreliose (Lyme disease) s.d.) Letalität: 1-5% ZNS-Komplikationen: 1-2% Dauerschäden: ca. 7% Die natürliche Infektion, ohne oder mit Symptomen hinterläßt eine lebenslange Immunität. Vor Reise in Endemiegebiet Serostatus überprüfen, ggf.: Aktive Impfung (FSME-Vaccine Behring®): Empfohlen vor Reise in Endemiegebiete mit geplantem Aufenthalt in Waldgebieten (Donau-Seitentäler, Bayern, Kärnten, Jugoslawien, Ungarn); gut verträglich, nach der 3. Impfung in > 90% IgG-Ak vorhanden Auffrischungsimpfung alle 3-5 Jahre empfohlen. Nach Zeckenbiss im Endemiegebiet: passive Immunisierung mit FSME Immunglobulin S Behring® 76 Infektionsserologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Hepatitis-A-Viren (HAV) EIA-IgG EIA-IgM Serum: 2ml Infektionsquelle: Stuhl Übertragung: fäkal-oral, Genuss von Muscheln oder Getränken Inkubationszeit: 12-40 Tage (Mittel 20 Tage) Prophylaxe: normales Immunglobulin Auftreten: epidemisch, sporadisch Prognose: gut, keine Chronifizierung Antikörper-Konstellation: IgM-negativ, IgG-negativ: kein Anhalt für HAV IgM-positiv, IgG-negativ: akute Infektion IgM-negativ, IgG-positiv: Immunität gegen HAV Hepatitis-B-Viren (HBV) HBsAG HBeAG anti-HBc anti-HBc-IgM anti-HBe anti-HBs Serum: 2ml anti-HBs-Titer: unter 10 IU/l 10 - 100 IU/l 100 - 1000 IU/l 1000 - 10000 IU/l über 10000 IU/l Infektionsquelle: Blut, Sperma, Speichel Übertragung: parenteral, Intimkontakt, perinatal Inkubationszeit: 40-160 Tage (Mittel 65 Tage) Prophylaxe: HB-Immunglobulin, aktive Impfung Auftreten:sporadisch Prognose: Übergang in chronische Hepatitis, Leberzirrhose, Leberzell-Ca möglich Aktive Immunisierung: Nach abgeschlossener Hepatitis B-Vakzination (3.Impfung) werden folgende Kontrollen bzw Revakzinationsschemata von der WHO empfohlen: sofortige Revakzination Revakzination innerhalb von 6 Monaten anti-HBs-Titerkontrolle nach 1 - 2 Jahren anti-HBs-Titerkontrolle nach 2 - 4 Jahren anti-HBs-Titerkontrolle nach 4 - 5 Jahren Hepatitis-B-Erkrankungsstadien mit der entsprechenden Antikörperkonstellation: Hepatitis B-Stadium Inkubationszeit akute Infektion mit hoher Infektiosität (0 - 2 Monate) Infektion mit geringer Infektiosität (2 - 4 Monate) Z.n. Infektion mit ausreichender Immunität (4-6 Monate) Z.n. Hepatitis-B-Impfung mit ausreichendem Schutz gesunder HBs-AG-Träger chronischer HBV-Verlauf (> 6 Monate) HBs-AG HBe-AG anti-HBc antianti-HBe anti-HBs HBc-IgM ^ ^ ^ ^ ^ ^ x-^ x-^ x x ^ ^ ^ ^-x x x x ^ ^ ^ x ^ x x ^ x ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ x > 10IU ^ x-^ x-^ x x-^ ^ ^ 77 Infektionsserologie Untersuchung/Normbereich Hepatitis B-Stadium - Doppel- oder Reinfektion mit zwei verschiedenen HBV-Subtypen - niedertitr. Immunkomplexbildung im Rahmen der Viruselimination (passager) - falsch-positiv (Messfehler?) Spezimen HBs-AG Anmerkung/Indikation HBe-AG anti-HBc x x-^ x-^ antianti-HBe anti-HBs HBc-IgM x-^ x-^ x HBV-PCR EDTA: 2ml Zur Kontrolle der Viruslast bei Therapie, zur Erfassung einer Reaktivierung Hepatitis-C-Viren (HCV) (früher Non-A-Non-B-Hepatitis) EIA: anti-HCV Bestätigung mit HCV-RNS-Nachweis Rekombinant Immonoblot Assay (=RIBA) zum anti-HCV-Nachweis Serum: 2ml Infektionsquelle: Blut, Transfusion Übertragung: parenteral, Intimkontakt? Inkubationszeit: 7-140 Tage (Mittel 50 Tage) Auftreten: sporadisch Prognose: Übergang in chronische Hepatitis, Leberzirrhose, Leberzell-Ca möglich Antikörperbestimmung: zur Diagnose der akuten, chronischen und abgelaufenen Hepatitis C zur Prüfung auf Infektiosität bei Blutspendern Zur Therapieplanung Zum Monitoring unter antiviraler Therapie, zur Erfassung einer Reaktivierung Hepatitis-D-Viren (HDV) HDV-AG anti-HDV Serum: 2ml Infektionsquelle: Blut Übertragung: parenteral, perinatal, Intimkontakt Inkubationszeit: Koinfektion bei HBV-positiven wie bei HBV, Superinfektion: 7-50 Tage Auftreten: sporadisch Prophylaxe: wie bei HBV Prognose: Übergang in chronische Hepatitis, Leberzirrhose, Leberzell-Ca möglich Keine HDV- ohne HBV-Infektion, meist folgt die HDV-Erkrankung der HBV-Erkrankung, was sich in einem zweigipfligen Transaminasenverlauf zeigt. Die Vermehrung des HDV scheint zumindest vorübergehend die Vermehrung von HBV zu hemmen. Chronische Verlaufsform im Rahmen einer superinfizierten HBV-Erkrankung mit teilweise fulminantem Verlauf. Hepatitis-E-Viren (HEV) IFT: anti-HEV ein negatives Ergebnis schließt eine HEV aus Serum: 2ml Infektionsquelle: Stuhl Übertragung: fäkal-oral Inkubationszeit: 20-60Tage (Mittel 40 Tage) Auftreten:häufig epidemisch? Prophylaxe: Immunglobulin aus Endemiegebiet HCV-Genotypisierung HCV-PCR 78 Infektionsserologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Symptome wie bei HAV-Infektion mit negativer HAV-Serologie Prognose: keine Chronifizierungsgefahr Unterschiede zur HAV: - hohe Letalität bei Schwangeren (17-33%) - Cholestaseneigung Hepatitis-Non-A-Non-B Differentialdiagnose: viral: - Hepatitis A, B, C, D, E, - EBV-, CMV-Infektion bakteriell: - Syphilis - Leptospirose toxisch: - Medikamente - Halothan®-Narkose - Pilzvergiftung metabolisch: - M. Wilson - Fettleber anderes: - Lebermetastasen - Cholezystitis - ischämische Hepatitis (kardial) - akutes Budd-Chiari-Syndrom Herpes-simplex-Viren Infektionen Typ 1/ 2 Ak-Nachweis: 2 Blutproben: 1 kurz nach Symptombeginn und 1 Probe 2-3 Wochen später Serum: 2ml KBR: Methode der Wahl Typenunterscheidung nicht sicher möglich, da > 90% Kreuzrektionen EIA-IgG/ IgM IgG-Subklassen 1, 2, 3, 4 eine der weitverbreitetsten Durchseuchungsrate: 40-90% HSV Typ 1/ 2: Tröpfchen/ Aerosol-Infektion ü. d. Respirationstrakt, über Urogenitalsekrete und Speichel, neonatale Infektion Symptomatik: Erstinfektion mit Virusvermehrung in den regionalen Lymphknoten Persistenz in den sensorischen Ganglien, Reaktivierung durch verschiedene Stimuli wie Stress, Fieber, UV-Bestrahlung, Trauma, Menstruation, Immunsuppression, Schwangerschaft. Meist kommt es dabei weder zum IgG- noch zum IgM-Anstieg wenn symptomarmer Verlauf Antikörperbefunde - KBR- bzw IgG-und IgM-Anstieg: Erstinfektion - KBR- bzw.IgG konstant, ohne IgM: frühere bzw rekurrierende lokale Infektion, zB. Genitaltrakt - KBR- bzw. IgG-, IgA-Anstieg mit/ohne IgM: Erstinfektion oder reaktivierte disseminierte Infektion, zB. Enzephalitis mit IgG und IgA im Liquor 79 Infektionsserologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation - IgG-Subklasse 1: bei allen Seropositiven - IgG-Subklassen 2-4: Hinweis auf rekurrierende Infektionen Direktnachweis möglich aus dem Bläscheninhalt spezielles Abnahmesystem notwendig Humanes Herpes-Virus Typ 6 Serum: 2ml Antikörper-Nachweis: IFT- IgG: > 1:64 IFT-IgM: > 1:16 NT > 1:40 6-14 Tage nach Exanthema subitum EIA: nur IgG-Nachweis möglich cave: Kreuzreaktion mit CMV und EBV Humanes Immundefizienz-Virus (HIV) Suchtest: EIA: anti-HIV 1/ 2 Bestätigungstest: IF: anti-HIV 1 und anti-HIV 2 Western-blot-Test HIV-Antigen ist ca 2-4 Wochen vor den anti-HIV-Ak nachweisbar absolute Zellzahl: T4-Zellen: 500-1600/ul T8-Zellen: 300-800/ul relative Zellzahl: 80 Serum: 2ml Krankheitsbilder: Kinder (1-3 Jahre): Exanthema subitum, Erythematosis makutans Erwachsene: rekurrierende febrile Erkrankung mit Lymphadenopathie chron. postinfektiöses Erschöpfungssyndrom (CES), mononukleoseähnliche Symptome, chronisches Fieber, Gewichtsverlust, Müdigkeit, aktivierte B-und T-Lymphozyten Assoziation als Kofaktor mit Lymphoproliferation und immunsuppressiver Erkrankung z.B. B-Zell-Non-Hodgkin Lymphom, HIV, Leukämie Typen: HIV 1 und HIV 2 Übertragung: parenteral, Intimkontakt, perinatal Serokonversion nach 6-12 Wochen Symptomatik: Stadium I: inapparent oder in Form einer akutenVirus-Infektion als Grippe oder EBV-Erkrankung. über ca 2-3 Wochen Stadium II: nach klinisch asymptomatischem Zwischenstadium von Monaten bis Jahren Ausbildung eines: Lymphadenopathie-Syndroms (LAS): Durchfälle, Gewichtsverlust, Müdigkeit, Nachtschweiß, Fieber oder AIDS-related-complex (ARC) oder AIDS-Vollbild mit typischen opportunistischen Infektionen (Pneumocystis carinii, Toxoplasmose, Candidiasis, Crytococcose, Histoplasmose, CMV- ,Mycobakteriumavium-Infektionen, haarige Leukoplakie, multidermatomaler Zoster, rekurrente Salmonellenbakteriämie, Tbc), Tumoren, Kaposi-Sarkom oder B-Zell-Lymphom Procedere bei gesicherter HIV-Infektion: Lymphozyten-Differenzierung: Bestimmung der absoluten und relativen T4- Helfer- und T8-Suppressor-Zellzahl sowie der Ermittlung des T4 / T8-Quotienten Infektionsserologie Untersuchung/Normbereich Spezimen T4-Zellen: 35-56% T8-Zellen: 17-36% T4 /T8-Quotient (Index): 1.1-2.9 Anmerkung/Indikation Therapieindikation: - T4-Zellzahl < 500/ul bzw. bei Vorliegen von opportunistischen Infektionen Humanes Papillomavirus (HPV) Nukleinsäurenachweis mit PCR HPV-Typ-Bestimmung mittels homologer Sonden in situ-Hybridisierung Abstrich Symptomatik: Kinder: Hautwarzen (Typ 1, 2, 3, 4) Erwachsene: Zervix-Dysplasien , -Karzinome und Präkanzerosen (Typ 16, 18) Laryngeale Papillome (Typ 6, 11) Mit verbesserten Nachweismethoden, z.B. der PCR (polymerase chain reaction) wird eine Durchseuchungsrate mit einem oder mehreren der genitalen HPV-Typen auch bei Frauen ohne auffälligen zytologischen Befund von > 40% festgestellt. (Koilozytose im gyn. Abstrich) Influenza-Viren Grenzwerte: KBR: Titeranstieg oder > 1:64 EIA: IgG-Titeranstieg oder hohe Titer IgM selten nachweisbar Serum: 2ml Typ A, B Bedeutung: häufige Antigenvariation mit dem Erscheinen neuer Subtypen Epidemiologie: Epidemisch November - April als Tröpfchen- oder Schmierinfektion Inkubationszeit: 1- 4 Tage, die Virusausscheidung ist 1-2 Tage nach Symptombeginn am höchsten Symptomatik: - subklinisch - milde Form: Fieber, Husten, Myalgie - schwere Form: Pneumonie, Bronchiolitis, Otitis media, Myositis, Myokarditis - Superinfektion mit bakteriellen Erregern - Reye´s-Syndrom Masern-Virus KBR > 1:8 EIA-IgG: positiv EIA-IgM: negativ Serum: 2ml hohe Durchseuchungsrate (> 95%) Inkubationszeit: 10 - 14 Tage Prodromalphase: 2 - 4 Tage Exanthemphase: 8 - 10 Tage Komplikationen: - Otitis media durch bakterielle Superinfektion - Pneumonie durch bakterielle Superinfektion - Encephalomyelitis - SSPE subakut sklerosierende Panencephalitis - atypische Masern nach inadäquater inaktiveroder Lebendimpfung und späterem Masernkontakt Mumps-Viren KBR > 1:8 EIA-IgG > 1:64 Serum: 2ml hohe Durchseuchungsrate (> 95%) Übertragung: Tröpfchen-Infektion Inkubationszeit: 14 - 21 Tage 81 Infektionsserologie Untersuchung/Normbereich EIA-IgM Spezimen > 1:512 Anmerkung/Indikation Infektiosität: ca 5 Tage vor und nach Symptombeginn Zielorgane: verschiedene Speicheldrüsen, Hoden, Ovar, Pankreas, Gehirn IgM-Ak: 2-4 Tage nach Symptombeginn für ca 2-3 Monate IgG-Ak: nach 6-8 Tagen und lebenslanger Persistenz Komplikationen: Sterilität nach Mumpsorchitis Parainfluenza-Viren Grenzwerte: KBR: Titeranstieg ist entscheidend EIA: IgG: positiv Serum: 2ml Typ 1 bis 3 sind für 30-40% aller akuten Erkrankungen des Respirationstraktes verantwortlich Übertragung: Tröpfchen-Infektion Reinfektionen häufig, da nur schwacher Immunschutz vorhanden. Parvoviren EIA: IgG und IgM Serum: 2ml wichtigster Vertreter: Parvovirus B 19 Symptomatik: - Erythema infektiosum (Ringelröteln) - Hydrops fetalis bei Primärinfektion in der Schwangerschaft (das Risiko des Auftretens eines H. f. und Anämie innerhalb 2-8 Wochen nach Beginn der mütterlichen Infektion beträgt 10%, das Risiko eines intrauterinen Fruchttodes beträgt ca 8%) - Auslösung akuter aplastischer Krisen bei Patienten mit chronisch hämolytischer Anämie - persistierende Infektionen bei Immunsupprimierten mit Folge Knochenmarksdepression und chronischer Anämie Durchseuchungsrate: bei Kindern bis 5 J.: 15-30% bei Erwachsenen: ca. 60% Übertragung: Tröpfchen-Infektion Inkubationszeit: 14-18 Tage Infektiosität: 2-4 Tage nach Exanthembeginn Picorna-Viren Grenzwerte: KBR > 1:5 entscheidend ist der Titerverlauf Serum: 2ml Mischung aus Rotaviren EIA: IgG und IgM IgG <1:5 IgM <1:5 Test pos. 7-10 Tage nach Infektionsbeginn Serum: 2ml Stuhlprobe wichtigste Gruppe A Häufigste Ursache von akuten gastrointestinalen Infektionen bei Säuglingen und Kleinkindern Infektionsweg fäkal-oral, plötzlicher Beginn einer akuten Diarrhoe evtl. Erbrechen und Fieber 1-2 Tage nach Infektion IgG-negativ, IgM-positiv: frische Infektion IgG-positiv, IgM-negativ: frühere Infektion mit ausreichendem Schutz 82 Coxsackie-Viren A9, B1 - B6 ECHO-Viren Typ 4, 6, 9, 14, 30 Symptomatik: s. b. Enteroviren Infektionsserologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Respiratory syncytial Virus (RSV) KBR × 1:64 EIA: IgG und IgA akut: Serokonversion, Titeranstieg kürzlich erfolgt: IgG Ø 1:2048 IgA ca. 1:256 Serum: 1ml Häufigste Ursache von Bronchiolitis und Pneumonien bei Säuglingen und Kleinkindern. Tröpfchen und Schmierinfektion, Inkubationszeit ca. 4 Tage, Infekt von Epithelzellen Nasopharynx, descendierend. Komplikation: Myokarditis, Myelitis, Meningitis Rhinoviren EIA (Antigennachweis) Rachenabstrich Hauptursache von Erkältungen (common cold) bei Kindern und Erwachsenen Rötelnvirus Grenzwerte nach Impfung oder Infektion: HAH: > 1:8 EIA-IgG: > 10 IU/ml EIA-IgM: negativ Serum: 2ml Die Hauptdurchseuchung findet im Schul- und Jugendalter statt. Bei Primärinfektion in der Schwangerschaft besteht das Risiko einer Röteln-Embryopathie. Die Rate seronegativer Frauen im gebärfähigen Alter beträgt etwa 5,6% Übertragung: Tröpfchen-Infektion Inkubationszeit: 16-18 Tage, in 20% subklinisch oder mit uncharakteristischen Symptomen Infektiosiät: 1 Woche vor und nach dem symptomatischen Stadium Antikörperbefunde bei Serokonversion: 2-3 Wochen nach Infektion steigen die HAH-, EIA-IgG, EIA-IgG-Titer deutlich an. Die IgM-Ak sind 4-8 Wochen mit sinkender Konzentration nachweisbar, können aber in Ausnahmefällen jahrelang persistieren. Die HAH- und EIA-IgG-Ak bleiben in leicht absinkenden Titern meist lebenslang vorhanden. Antikörper-Konstellationen bei Schwangeren: HAH-, EIA-IgG und EIA-IgM negativ: kein Rötelnimmunschutz vorhanden Kontakt der Schwangeren zu infektiösen Überträgern ist dringend zu vermeiden. Röteln-Impfung sollte im Wochenbett erfolgen HAH 7 1:32, IgG grenzwertig (10-20 IU) und IgM negativ: Immunschutz wahrscheinlich nicht vorhanden HAH 8 1:32, IgG positiv (B 10 IU), IgM-negativ: Rötelnimmunschutz ausreichend, keine weiteren Maßnahmen notwendig. HAH 8 1:32, IgG-negativ, IgM-positiv (++/+++): Hinweis auf akute Infektion, im 1. Trimenon besteht erhöhte Embryopathie-Gefahr (s.u.) Abortindikation? Pränataldiagnostik durch Chordozentese in der 22.-23. SSW: IgM-Ak negativ: keine fetale Infektion 83 Infektionsserologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation IgM-Ak positiv: fetale Infektion aber nicht gleichbedeutend mit kindlicher Schädigung Rötelnembryopathie beim Neugeborenen: HAH 8 1:32, IgM-positiv beim Neugeborenen HAH 8 1:32, IgM-negativ: mütterliche passive Antikörper (harmlos), keine Embryopathie Rötelnlebendimpfung: abgeschwächte meist asymptomatische Impfreaktion, die erst nach 4-8 Wochen zum signifikanten Antikörperanstieg führt, wobei die Titer stets niedriger sind als nach natürlicher Infektion und für ca 10-15 Jahre nachweisbar bleiben. Reinfektionen nach Röteln-Impfung können nicht ausgeschlossen werden. Röteln-Embryopathiesyndrom: Risiko einer Röteln-Embryopathie bei Infektion in der Schwangerschaft: 1.-6. SSW: 56% 7.-12. SSW: 25% 13.-17. SSW: 13% > 17. SSW: < 3.5% 50-70%: Missbildungen an Auge, Ohr und Herz 40%: Mikrocephalie, statomotorische und geistige Retardierung 45-60%: geringes Geburtsgewicht, Hepatosplenomegalie, Ikterus, Myokarditis, Pneumonie Thrombozytopenie, Anämie, Exanthem, 8%: late-onset-Syndrom im 4.-7.Lebensmonat 10%: Spätmanifestation im jugendlichen Alter: Diabetes mellitus, Panencephalitis, Krampfleiden, progressive Röteln Tetanus-Toxoid-AK Antitoxin-Gehalt (IU/ml): < 0.01 kein Immunschutz 0.01-0.1 fraglicher Immunschutz 0.1-1.0 ausreichender Immunschutz 1.0-10.0 langfristiger Immunschutz > 10.0 Impfung ist kontraindiziert Varizella-Zoster-Viren und April, Grenzwerte nach Infektion oder Impfung: KBR: > 1:8 EIA-IgG: positiv EIA-IgM: negativ Hinweis auf akute Infektion: KBR: > 1:8 EIA-IgM: positiv 84 Serum: 2ml zur Überprüfung des Immunschutzes - bei einem Antitoxin-Gehalt über 10.0 IU/ml ist eine Impfung wegen der Gefahr von Impfkomplikationen kontraindiziert - 10% der Männer und 25% der Frauen haben keinen ausreichenden Immunschutz Serum: 2ml endemisch zwischen Dezember hochkontagiös. Die Durchseuchungsrate bebeträgt etwa 93% - im Erwachsenenalter sind also 6-7% für eine Erstinfektion empfänglich. Inkubationszeit: 16-21 Tage Übertragung: Tröpfchen-, Schmierinfektion Infektiosität: hoch im Bläschenstadium Komplikationsrisiko: Infektionsserologie Untersuchung/Normbereich EIA-IgG: negativ Zytomegalie-Viren (CMV) Spezimen Anmerkung/Indikation - bei Immunsupprimierten (Letalität 7-10%) - pneumonische bakterielle Superinfektion - kongenitales Varizellen-Syndrom bei schwangeren Frauen mit VZV in der 1.-24. SSW - Varizellen um den Geburtstermin : Risiko für schwere neonatale Varizellen besteht bei mütterlichen Varizellen 4 Tage vor bis 2 Tage nach Entbindung (neonatale Letalität 30%) Verhütung: Verzögerung der Geburt, Sofortgabe v. Zosterhyperimmunglobulin an Neugeborenes Isolierung und evtl. Aciclovir®-Therapie siehe CMV Parasitosen Der Nachweis von Parasiten ist mittels direkter und indirekter Methoden möglich. Die direkte Methode hat Vorrang. Der direkte Erregernachweis ist beweisend; serologische Nachweismethoden sind zum Teil schwierig und aufwendig und bedürfen der abwägenden Interpretation. Wert und Unwert serologischer Nachweismethoden sind von Parasit zu Parasit sehr unterschiedlich. Z.B. gelingt in 60% der Fälle von Bilharziose der Nachweis der Eier im Stuhl bzw. im Harn, während es bei der Toxoplasmose unmöglich ist, Toxoplasmen direkt nachzuweisen. Bei einigen Parasitosen lassen sich keine zirkulierenden Antikörper feststellen. Klinische Symptomatik und mögliche Ursachen bei Erkrankungen nach Tropenreisen Symptom Meningo-/Encephalitis Epilepsie Myokarditis Perikarditis Endokarditis Hämoptoe Dolente Hepatomegalie Ikterus Splenomegalie Lymphadenopathie Diarrhoe/ Dysenterie Myalgie Konjunktivitis Schüttelfrost Mögliche Ursache Malaria, Typhus, Gelbfieber, Dengue, Arboviren, afrikanische Trypanosomiasis, Meningokokken, Poliomyelitis, Leptospirose, Tuberkulose Malaria, Toxoplasmose, Zystizerkose Chagas-Krankheit, Echinokokken, Trichinen, Leptospirose, Borreliose, Typhus, Poliomyelitis Psittakose Brucellose, Rickettsiose (Q-Fieber) Tuberkulose, Amöbiasis, Askariden, Echinokokkose (Zystenruptur) Amöbenabszess, Hepatitis, Kala-Azar, Echinokokkose Hepatitis, Malaria, Gelbfieber, Arboviren, Leptospiren, Borrelien Typhus, Tuberkulose, Brucellose, Leptospiren, Borrelien, Malaria, Kala-Azar, afrikanische Trypanosomiasis, Schistosomiasis Toxoplasmose, Kala-Azar, Filariosen, afrik. Trypanosomiasis Salmonellen, Shigellen, Cholera, Campylobacter, Amöbiasis, Lamblien, Schistosomen Leptospiren, Borrelien Arboviren Malaria, Typhus, Gelbfieber, virale hämorrhagische Fieber, Salmonellen, Borrelien, Rickettsien 85 Infektionsserologie Untersuchung/Normbereich Anämie normozytär mikrozytär makrozytär Spezimen Anmerkung/Indikation chronische Infektionen Hämolyse: Plasmodium falciparum, Kala-Azar, Toxoplasmose Salmonellen, Cholera, Sichelzellanämie Eisenmangel: Ancylostoma duodenale, Amöbiasis, Schistosomen B12-Mangel: Diphyllobotrium latum, chronische Lamblien B12- und Folsäure-Mangel: tropische Sprue Amöbiasis direkt im Stuhl : Magna-Formen indirekt: nicht sicher bei der intestinalen Form extraintestinal: IIF, EIA: > 1:80 Stuhl (warm) Entamoeba histolytica (weltweites Vorkommen) Serum: 2ml akute Amöbenruhr: blutig-schleimige Stühle chronisch: wechselhafte intestinale Störungen Amöbenleberabszess Chagas-Krankheit (direkt im Blut) Grenzwerte: indirekt: IIF: > 1:10 Latex-Agglutination Serum: 2ml (Blut) Erreger: Trypanosoma cruzei Überträger: Raubwanzen Vorkommen: von Mexiko bis Argentinien Symptomatik: Fieber, Ödeme, Lymphknotenschwellung, Hepatosplenomegalie, Störungen der Herzaktion Echinokokkose IIF: > 1:10 EIA, PHA: > 1:32 Serum: 2ml Mittelmeerraum, Asien, Nordamerika Echinococcus multilocularis Echinococcus granulosus Symptomatik: raumforderende Prozesse im Brust- oder Bauchraum mit gleichzeitiger Bluteosinophilie Leishmaniose (Kala-Azar, Orientbeule) (direkt von Geschwürmaterial) Grenzwerte: indirekt: IIF, EIA: > 1:20 PHA: > 1:64 Serum: 2ml Abstrich Südosteuropa, Mittelmeerraum, Naher Osten , Afrika, Südamerika, China, Indien Überträger: Sandmücken (Phlebotomus) Symptomatik: Kopf-, und Gliederschmerzen, Fieber, Erbrechen, Durchfälle, Haut- und Schleimhautgeschwüre. cave: Kreuzreaktionen mit Trypanosomen Malaria Methode der Wahl direkt: Plasmodiennachweis indirekt: IIF: > 1:20 (1:40) nur bei Malaria-Verdacht während oder nach der Chemoprophylaxe, bei anbehandelten Fällen ohne Plasmodiennachweis im Blut, bei Blutspendern aus 86 Blutausstrich Malaria-Gebiete: 40.Grad nördlicher und Serum: 2ml 30.Grad südlicher Breite Plasmodium vivax: Malaria tertiana Plasmodium malariae: Malaria quartana Plasmodium falciparum: Malaria tropica Übertragung: weibliche Anopheles-Mücke Symptomatik: Fieberschübe, Glieder-, Muskelschmerzen, intestinale Störungen, Milz- und Leberschwellung, Ikterus. Infektionsserologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Malaria-Gebieten. Ak-Nachweis ca. 7 Tage nach Beginn der Parasitämie Anmerkung/Indikation Fieberhafte Erkrankungen, auch längere Zeit nach Verlassen eines Malaria-Gebietes sollten den Verdacht auf diese Infektion lenken. Schlafkrankheit direkt in Blut oder Liquor indirekt: IIF EIA, PHA Serum: 2ml Blut, Liquor Erreger: Trypanosoma gambiense Trypanosoma rhodesiense Vorkommen: Afrika (20.Grad nördlicher und südlicher Breite) Symptomatik: unregelmäßiges Fieber, Ödeme, Lymphknotenschwellung, Somnolenz als Spätstadium Toxoplasmose KBR: > 1:5 EIA-IgG, IgM Serum: 2ml Toxoplasma gondii Im Erwachsenenalter harmlose Erkrankung. Bei Erstinfektion währende der Schwangerschaft im 3. Trimenon höchste Fetopathie-Gefahr Durchseuchungsrate: 40-70% Befundkonstellation: - KBR > 1:5, IgG negativ, IgM negativ: kein Hinweis auf Toxoplasmose-Infektion. Kontrolle in der Spätschwangerschaft erforderlich - KBR > 1:5, IgG positiv, IgM negativ: Z.n. abgelaufener Toxoplasmose-Infektion mit ausreichender Immunität, keine Fetopathie-Gefahr. Keine weiteren Kontrollen, keine Therapie erforderlich - KBR > 1:5, IgG negativ, IgM positiv: Hinweis auf akute behandlungsbedürftige Infektion - KBR > 1:5, IgG positiv, IgM positiv: Z.n. nicht mehr akuter Infektion mit ausreichender Immunität, keine Fetopathiegefahr, Therapie nicht erforderlich. (IgM-Titer können bis zu einem Jahr nach Infektion persistieren) Nur nach Immunsuppression (HIV, Organtransplantation kann es zur Reaktivierung latenter Infektionen kommen. Trichinose direkt: Muskeluntersuchung indirekt: IIF: > 1:10 EIA, PHA Ak frühestens 10 Tage nach der Infektion Serum: 2ml weltweit verbreitet Übertragung: Genuss rohen oder ungenügend erhitzten Fleisches von Schwein, Wildschwein Symptomatik: gastrointestinale Störungen, Fieber, Eosinophilie, Ödeme, Muskelschmerzen Endomykosen 87 Infektionsserologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Unter disem Begriff werden Pilzinfektionen innerer Organe sowie invasive Schleimhaut-Mykosen zusammengefasst. Wichtige prädisponierende Faktoren sind: chronisch-konsumierende (maligne) Grundleiden große chirurgische Eingriffe (Herzklappen-, Transplantationschirurgie aggressive Medikation mit Corticosteroiden, Zytostatica, Immunsuppressiva, antibakterielle Chemotherapeutica invasive diagnostische und therapeutische Techniken wie Tracheostoma, endotracheale Intubation, Venenkatheter, Harnblasendauerkatheter, Hämo- und Peritonealdialyse. AIDS Candida-Mykose Serum: 2ml Candida-Antigen: LA Candida-Antikörper: IHA, IIF, EIA: Titerbewegung entscheidend methodenabhängige Grenzwerte cave: reduzierte Ak-Bildungsfähigkeit bei Pat. mit Immunabwehrschwäche Aspergillus-Mykose Aspergillus-Antigen: LA Aspergillus-Antikörper: IHA, EIA Titerbewegung entscheidend methodenabhängige Grenzwerte Serum: 2ml cave: reduzierte Ak-Bildungsfähigkeit bei Pat. mit Immunabwehrschwäche Symptomatik: Aspergillom bronchopulmonale Aspergillose, disseminierte invasive Aspergillose Cryptococcus neoformans-Mykose Cryptococcus-Antigen: LA Serum: 2ml Liquor Cryptococcus-Meningitis bei Nachweis i. Liquor bei alleinigem Nachweis im Serum extrameningeale Kryptokokkose Titerbewegung entscheidend methodenabhängige Grenzwerte 88 Immunologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Alpha-1-Antitrypsin * 190 - 350 mg/dl Serum: 2ml Verdacht auf hereditären Mangel bei folgenden Symptomen oder Erkrankungen: - Icterus prolongatus des Neugeborenen - Hepatitis unklarer Genese im Kindesalter - Lungenemphysem des Erwachsenen - Hepatitis oder Leberzirrhose unklarer Genese des Erwachsenen Antikörpersuchtest negativ Serum: 2ml s.a. Coombs-Test s.a. Kap. Schwangerschaftsvorsorge Anti-DNase-B * bis 250 E/ml Serum: 1ml Nachweis einer existenten Streptokokkeninfektion: Angina tonsillaris, Hautphlegmone Nachweis einer vorausgegangenen Infektion, bei Folgeerkrankungen: akutes rheumatisches Fieber Chorea minor akute Glomerulonephritis s.a. Anti-Streptolysin O (AST) Anti-Hyaluronidase Durch Bestimmung aller 3 Ak wird die Sensitivität bezüglich einer A-Streptokokkeninfektion deutlich gesteigert Anti-Streptolysin O (AST) bis 200 E/ ml bei Erwachsenen bis 150 E/ ml bei Kindern Serum: 1ml s.o. ein normales AST bei erhöhter anti-DNase und anti-Hy spricht für streptokokkenbedingte Hauterkrankung. Anti-Staphylolysin (ASTA) * bis 2.0 IE/ ml Serum: 1ml bei Erkrankungen des rh. Formenkreises, besonders bei niedrigen Streptokokken-Ak-Titern. bei Infektionen, bei denen der direkte Erregernachweis nicht möglich ist: Sepsis, tiefe eitrige Infektionen, Knochen- und Gelenkerkrankungen, Pyodermien. Autoantikörper gegen Acetylcholin-Rezeptoren Blutzellen Granulozytenkerne Granulozytenplasma Lymphozyten Thrombozyten DNS-Doppelstrang Serum: 2ml Myasthenia gravis Rheumatoide Arthritis, SLE, Kollagenosen M. Wegener (Krankheitsaktivität) SLE Immunthrombozytopenie, SLE SLE (meist aktives Stadium) 89 Immunologie Untersuchung/Normbereich DNS-Einzelstrang extrahierbare nukleäre Antigene (ENA) anti-Sm anti-nRNP anti-SS-A anti-SS-B anti-Ku/Ki anti-PCNA,-HSP 65/70,-HSP 90 anti-Jo-1,-PL7,-PL12,-KJ,-Mi-2 anti-Scl-70, -Zentromer anti-nukleäres Lamin Gefäße Gliadin Haut Stachelzelldesmosomen epidermale Basalmembran Intrinsic-Faktor Lunge Alveolen-Basalmembran Magen-Darm Colonepithel Lebermembran-AG Leber-Nieren-AG Parietalzellen Mitochondrien Muskulatur Glatte Muskulatur Herzmuskel 90 Spezimen Anmerkung/Indikation SLE, medikamenteninduzierter SLE, Kollagenosen, rheumatoide Arthritis, autoimmune chronische Hepatitis Sharp-Syndrom, SLE, Kollagenosen rheumatoide Arthritis, Sjögren-Syndrom, sekundäres Sicca-Syndrom, progressive Sklerodermie, Poly-, Dermatomyositis, CREST-Syndrom SLE (HLA-DR4-assoziiert), Sklerodermie rheumatoide Arthritis mixed-connective-tissue-disease (MCTD) SLE (HLA-DR3-assoziiert), Sjögren-Syndrom, Isolierte Ceratoconjunctivitis sicca, isolierte Xerostomie Neonatales LE-Syndrom (Kind) rheumatoide Arthritis (25%) Sjögren-Syndrom, SLE, monoklonale Gammopathie mit Zeichen einer Kollagenose SLE und chronisch-aktive Hepatitis SLE, rheumatoide Arthritis Überlappungssyndrome aus SLE, DermatoPolymyositis, Sklerodermie progressive systemische Sklerodermie (PSS), CREST-Syndrom, idiopath. Raynaud-Syndrom SLE, Sklerodermie, chronisch-aktive Hepatitis Kollagenosen Zöliakie, Dermatitis herpetiformis Duhring IgA-Nephritis, Purpura Schönlein-Henoch Pemphigus vulgaris bullöses Pemphigoid, Herpes gestationes atrophische Gastritis, perniziöse Anämie Goodpasture-Syndrom, Lungenhämorrhagien Autoimmun-Glomerulonephritis Colitis ulcerosa chronisch-aggressive Hepatitis chronisch-aggressive Hepatitis atrophische Gastritis, perniziöse Anämie, niedrige Titer auch bei älteren Personen, Vitiligo, Autoimmunthyreoiditis Primär biliäre Zirrhose, DD der chron. Hepatitis Medikamenten-induzierte Hepatitis Sklerodermie/ CREST-Syndrom Sjögren-Syndrom, renal-tubuläre Azidose Kombination PBZ mit Arthralgien bei Frauen DD anderer Kollagenosen hochtitrig: chronisch-aktive Hepatitis niedertitrig: Virusinfektionen (EBV) Postkardiotomie-Syndrom Immunologie Untersuchung/Normbereich Skelettmuskel Myelin Nebenniere Nebenschilddrüse Niere C3/ C4-Nephritis-Faktor Glomerulus-Basalmembran Tubulus-Basalmembran Ovar Pankreas Gangepithel Parietalzellen Inselzellen Insulinrezeptoren Insulin (Rind, Schwein, human) Parotis Speicheldrüsengangepithel Tränendrüsengangepithel Plazenta Retikulin Schilddrüse T3, T4 TAK/ MAK Thyreoglobulin TSH-Rezeptoren Spermatozoen Thrombozyten Thymus Spezimen Anmerkung/Indikation Peri-, Myocarditis nach Virus-, Rickettsien-, Protozoen- oder bakteriellen Infektionen Myasthenia gravis, Thymom Penicillamin-Therapie idiopath. Polyradikulitis Guillain-Barré M. Addison, Polyendokrinopathien idiopath. Hypoparathyreoidismus, Polyendokrinopathien Glomerulonephritis mit vermindertem C3 und C4 rapid-progressive Glomerulonephritis partielle Lipodystrophie extreme C3-, C4-Erniedrigung Goodpasture-Syndrom Autoimmun-Glomerulonephritis Interstitielle Nephritis prämature Ovarialinsuffizienz Polyendokrinopathien Sjögren-Syndrom atrophische Gastritis, perniziöse Anämie Typ I-Diabetes mellitus insulin-resistenter Diabetes mellitus extrem-hoher Insulin-Bedarf bei Diabetes Typ I bei Insulintherapie, nur hohe Titer sind von Bedeutung als Hinweis auf Insulinresistenz Sjögren-Syndrom Sjögren-Syndrom Polyendokrinopathien, prim. Ovarialinsuffizienz Dermatitis herpetiformis Duhring, M. Crohn glutensensitive Enteropathie, Zöliakie unklare Schilddrüsenhormonkonstellation Diskrepanz zwischen Klinik und Schilddrüsenhormonkonzentrationen Hashimoto-Thyreoiditis, M. Basedow V.a. postpartale Schilddrüsendysfunktion Hypothyreose bei Neugeborenen Hashimoto-Thyreoiditis, Myxödem, Hypothyreose, Therapie- und Verlaufskontrolle Hyperthyreose, M. Basedow Vasektomierte Männer, Männer und Frauen mit ungeklärter Infertilität idiopathische thrombozytopenische Purpura Evans-Syndrom, SLE Myasthenia gravis 91 Immunologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Richtungsweisende Autoantikörperdiagnostik Erkrankung/ Syndrom Kollagenosen Untersuchung auf Autoantikörper gegen ANF, ENA, AMA, n-ss-DNS, n-ds-DNS, Gefäße, glatte Muskulatur, Kollagen, Sarkolemm, Granulozytenkerne systemischer Lupus erythematodes ANF, n-ds-DNS, ENA (evtl. SS-A, SS-B) Kollagen, Lymphozyten, Thrombozyten, GranuloSLE zyten ANF, ENA, n-ss-DNS, Histone, Rheumafaktor, primär chronische Polyarthritis Kollagen PCP ANF, ENA (U1-n-RNP, Scl 70) Sharp-Syndrom (MCTD = mixed connective tissue disease) ANF, AMA (Typ 3), ANF hier negativ Pseudo-LE ANF, ENA (SS-a, SS-B) Sjögren-Syndrom Tränendrüsen-, Speicheldrüsen-, Pankreasgangsepithel ANF, evtl. ds-DNS, Scl 70, U1-n-RNP, Sklerodermie Zentromere, Kollagen ANF, PM-1, quergestreifte Muskulatur, Myosin Dermatomyositis/ Polymyositis evtl. n-ds-DNs Granulozytenplasma, quergestreifte Muskulatur Wegnersche Granulomatose evtl. ANF Leber AMA (Typ 2), evtl. Gallengänge, glatte Muskulatur, Primär biliäre Zirrhose gehäuft verbunden mit Kollagenosen und entsprePBZ chenden Antikörpermustern Chronisch aggressive Hepatitis Nachweis der Virusantigene der HBV, HCV, HDV - viral Lebermembran-Antigen, glatte Muskulatur, ANF AMA (Typ 4), Lebermembran-Antigen, - autoimmun mit Cholestase evtl. Liver-Kidney-Mikrosomen, ANF ANF, Lebermembran-Antigen, glatte Muskulatur, n- autoimmun ohne Cholestase ss-DNS, Liver-Kidney-Mikrosomen Schilddrüse Thyreoglobulin, Mikrosomen, Kolloid II, Hashimoto- Thyreoiditis evtl. Magenparietalzellen, Skelettmuskulatur Thyreoglobulin, Mikrosomen Primäres Myxödem Thyreoglobulin, Mikrosomen Hyperthyreose TSH-Rezeptoren (TRAK) M. Basedow Mikrosomen, TRAK, selten Thyreoglobulin Hämatologie Intrinsic-Faktor, Parietalzellen Perniziöse Anämie evtl. Skelettmuskulatur Thrombozyten Immunthrombozytopenie Endokrinologie Inselzellen Diabetes mellitus Typ I Insulin Insulintherapie Nebenniere, evtl. Skelettmuskulatur M. Addison Fortsetzung 92 Immunologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Erkrankung/ Syndrom Hypoparathyreoidismus Infertilität (weiblich und männlich) Haut Pemphigus-Formen bullöses Pemphigoid/ Herpes gestationis Dermatitis herpetiformis Vitiligo Magen-Darm Colitis ulcerosa Atrophische Gastritis Glutensensible Enteropathie (Sprue) Herz Dressler-Syndrom (=Postmyokardinfarkt-Syndrom) Infektiöse Perimyokarditis Postkardiotomie-Syndrom Niere Goodpasture-Syndrom (=rapide progressive Glomerulonephritis mit Lungenblutung) Interstitielle Nephritis Lupusnephropathie Andere Erkrankungen Thymom/ Thymusdysplasie Polyneuritis Guillain-Barré Myasthenia gravis prämature Ovarialinsuffizienz Anmerkung/Indikation Untersuchung auf Autoantikörper gegen Nebenschilddrüse, evtl. Nebenniere Spermatozoen Stachelzelldesmosomen epidermale Basalmembran Retikulin evt. Parietalzellen Colonepithel Intrinsic-Faktor, Parietalzellen Retikulin Herzmuskel Herzmuskel Herzmuskel Alveolen-, Glomerulum-Basalmembran Tubulus-Basalmembran n-ds-DNS Skelettmuskulatur Myelin Acetylcholin-Rezeptoren, Skelettmuskulatur Ovar, Plazenta Bence-Jones Protein negativ Urin 10 ml sezernierendes Plasmozytom 2-Mikroglobulin i.U. bis 250 µg/l Urin: 20ml zur Abschätzung der glomerulären Filtrationsrate C-1-Esterase-Inhibitor 21 - 39 mg/dl Serum: 2ml C-1-Esterase-Inhibitor (Aktivität) 70 – 130 % Citrat: 2 ml Abnahme im Anfall und anfallsfreien Stadium bei Patienten mit hereditärem oder erworbenen Angioödem der Haut, des Gastrointestinaltraktes und der Trachea Bestimmung des funktionellen Anteils des C1Esterase-Inhibitor C3-Komplement Serum: 1ml Hypokomplementämie durch Immunkomplex- 93 Immunologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation 80 - 180 mg/dl C4-Komplement 20 - 50 mg/dl C3-Aktivator 10 - 40 mg/dl Komplement, gesamt 85 - 125% Patient/Standard (-20°C) bildung: SLE, idiopath. membranoproliferative GN, postinfektiöse GN, GN bei chron.-aktiven Infekionen, idiopath. und rheumatische Vaskulitis, Kryoglobulinämie, Medikamentenüberempfindlichkeit (Chlorpropamid,Kaliumjodid,Sulfasalazin) M. Basedow, Thyreoiditis, Strahlentherapie der Schilddrüse Ileo-jejunaler Bypass (Immunkomplex-vermittelte Arthritis, Hämolyse, Complementerniedrigung, Chemotherapie maligner Tumoren (ALL und M. Hodgkin), Plasmozytom Hypokomplementämie ohne Immunkomplexbildung: Embolisation, hämolyt.-urämisches Syndrom, Sepsis, akute Pankreatitis, Leberversagen, Mangelernährung, nephrotisches Syndrom, Herzinfarkt, Verbrennungen, kardio-pulmonaler Bypass, Malaria, HSV-Infektionen, Porphyrie CCP-Antikörper < 17.0 U/ml Serum: 2ml Coombs-Test direkt: negativ indirekt: negativ Vollblut: 8ml zur Erfassung von inkompletten gebundenen IgG-Wärme-(Auto)Antikörpern zirkulierenden IgG-Wärme-(Auto)Antikörpern gegen Erythrozytenantigene Irreguläre Antikörper, die sich bei einer Reaktionstemperatur von über 30°C nachweisen lassen, können für Transfusionsreaktionen und die Entstehung des Morbus haemolyticus neonatorum (Mhn) verantwortlich sein Morbus haemolyticus neonatorum: anti-D, anti-C, anti-E, anti-c (andere < 1%) - der indirekte Coombs-Test ist positiv bei der Kindsmutter - der direkte Coombs-Test ist positiv beim Kind Autoimmunhämolytische Anämien (AIHA) 85% der AIHA werden durch Wärme-Antikörper verursacht.- der direkte Coombs-Test ist positiv; die Spezifizierung ergibt meist anti-e-Auto-Ak 94 Antikörper gegen cyklisches citruliniertes Protein Der Nachweis von CCP-AK weist mit hoher Wahrscheinlichkeit auf eine rheumatoide Arthritis. Da das Auftreten dieser AK unabhängig Von Rheumafaktoren ist, stellt ihr Nachweis eine diagnostische Hilfe insbesondere bei Rheumafaktor-negativen Aseren dar. Sie gehören der IgG-Klasse an, werden schon sehr früh im Krankheitsverlauf beobachtet und haben einen hohen prognostischen Wert. Immunologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation C-reaktives Protein (CRP) < 10,0 mg/l Serum: 1ml C-reaktives Protein - high sensitiv CRPhs < 0.7 mg/l Serum: 2ml CRP ist das klassische Akute-Phase-Protein Der Konzentrationsanstieg im Plasma weist auf ein entzündliches Geschehen hin. Vorteile der CRP-Bestimmung als Indikator einer entzündlichen Erkrankung gegenüber der Temperaturmessung, BSG-Reaktion und Leukozytenzählung: - Fieber und Leukozytose können bei Sepsis und lokalen akut-entzündlichen Prozessen ausbleiben. - Patienten mit Leukopenie lassen bei akuten Infektionen eine Leukozytose vermissen. - Während der akuten Entzündungsreaktion zeigt die CRP-Konzentration geringere Schwankungen als die Leukozytenzahl und die BSG-Reaktion. - Auch nicht akut-entzündliche Vorgänge können einhergehen mit Fieber, z.B. zerebral bedingt oder Leukozytose, z.B. körperliche Anstrengung, akuter Blutverlust. - Die BSG-Reaktion ist nicht entzündungsspezifisch, ihr Wert wird z.B. beeinflusst von Hämatokrit, Erythrozytenform und -größe, Immunglobulinwert. - Postoperativ auftretende Infektionen werden an der CRP-Zunahme schneller erkannt als durch Leukozytose und Anstieg der BSG. - Die Entzündungsaktivität kann bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises am CRPVerhalten besser beurteilt werden als durch die BSG. Entsprechend neueren Studien ist bei Werten unter 0.7 von einem geringen Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen auszugehen. Bei Werten > 1.9 mg/l steigt das Erkrankungsrisiko um das 3-4fache an. HLA (Humane Leukozyten Antigene) Heparin-Blut: Aus diagnostischen, prognostischen und 10 ml therapeutischen Gründen werden bei unterschiedlichen Erkrankungen HLA-Determinanten oder -Haplotypen zur Phäno- oder Genotypisierung von Patienten und Familienangehörigen herangezogen: rR-Werte über 1 sprechen für erhöhte und unter 1 für verminderte Risiken, eine bestimmte Krankheit zu bekommen. So haben z.B. Träger des HLA B 27 ein 87.4 fach höheres Risiko, einen M. Bechterew zu entwickeln als HLA B 27 negative Personen Andererseits besteht z.B. für HLA-B-5-positive Personen nur 1/10 des Risikos (rR=0.1), eine rekurrierende aphthöse Stomatitis zu entwickeln als HLA-B-5-negative Personen 95 Immunologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Häufige Assoziation von Erkrankungen mit HLA-Determinanten Erkrankungen Infektionen rekurrierender Herpes labialis gesunde HBs-AG-Träger Tuberkulose Poliomyelitis Endokrine Störungen kongenitale Nebennierenhyperplasie Erkrankungen Alkohol-induzierte chronische Pankreatitis M. Addison Juveniler Diabetes mellitus Typ I M. Basedow Hashimoto-Thyreoiditis Neurologische Krankheitsbilder Schizophrenie Manisch-depressive Störungen Multiple Sklerose M. Alzheimer Myasthenia gravis Ophthalmologische Erkrankungen Akute Uveitis anterior Diabetische Retinopathie Rheumatischer Formenkreis M. Bechterew M. Reiter Shigellen-Arthritis Salmonellen-Arthritis Yersinia-Arthritis Gonokokken-Arthritis Psoriasis-Arthritis rheumatoide Arthritis Lyme-Arthritis (Borreliose) Gastrointestinale-, Leberund Nierenerkrankungen Zöliakie (Glutenenteropathie) Chronisch-aktive Hepatitis Alkohol-induzierte Leberzirrhose Primäre Glomerulonephritis 96 HLA-Antigen bzw. Haplotyp relatives Krankheitsrisiko (rR) * A 10 B 15 Bw 41 B8 B16 11.2 5.1 4.3 B 5, Bw 47 3.6, 15.4 HLA-Antigen bzw. Haplotyp B 40 B 8, DR 3 DR 5, Dw 2 DR 3 + DR 4 Dw 21 DR 3 DR 4, DR 5 relatives Krankheitsrisiko (rR) * 3.1 3.9, 6.3 0.4, 0.2 20.2 20.0 6.8 3.1, 3.2 A 9, B 27 B 16 DR 2, Dw 2 Bw 7, Cw 3 B 8, Bw 59 11.9 2.3 4.1 28.0 12.7, 12.3 B27 B8 10.4 4.0 B 27 B 27 B 27 B 27 B 27 B 27 B 27 DR 2, DR 5 DR 4, Dw 4 DR 2 + DR 4 84.4 37.0 20.7 17.6 17.6 13.9 4.0 B7 DR 3 + DR 7 B 8, DR 3 B 13 B 8, B 15 C4B*3 0.2 0.3 0.4, 0.3 11.0-16.0 22.0 0.4 52.1 9.0, 13.9 0.2 2.6 22.0 Immunologie Untersuchung/Normbereich Spezimen IgA-Nephropathie Gold-Nephropathie Goodpasture-Syndrom Haut- und Schleimhauterkrankungen Rekurrierende aphthöse Stomatitis M. Behçet Alopecia areata/ totalis Psoriasis Erkrankungen Dermatitis herpetiformis Duhring Sicca-Syndrom Pemphigus vulgaris Allergien Staub-Allergie Insulin-Allergie Sichelzellanämie Chronische exogen-allergische Alveolitis Systemische Erkrankungen Thrombangiitis obliterans Hämochromatose (Bronzediabetes) Sjögren-Syndrom systemischer Lupus erythematodes Perniziöse Anämie Malignome akute lymphatische Leukämie Burkitt-Lymphom Sonstige Erkrankungsbereiche Angeborene Herzmissbildung Asbestose Geburtseklampsie mit Proteinurie Frühabort bei Partnern mit HLA-Identität (Neben)wirkungen von Medikamenten D-Penicillamin induzierte Myasthenia gravis Nebenwirkungen der Gold-Therapie - Nephropathie - Mukokutane Läsionen - Interstitielle Pneumonie Aspirin-sensitives Asthma Immunglobuline IgG 8.0 - 18.0 g/l IgA 0.9 - 4.5 g/l IgM 0.6 - 3.5 g/l Anmerkung/Indikation DR 4 B 8, DR 3 DR 2 B5 B7 B5 DQw 6 (w1) B 12 B 13, 17, 37, Cw 6 4.0 14.0, 28.9 15.9 0.1 5.9 6.3 0.3 5.4 4.7, 4.7, 6.4 13.3 HLA-Antigen bzw. Haplotyp B 8, DR 3, Dw 3 DR 3 DR 4, Dw 10 relatives Krankheitsrisiko (rR) * 8.7, 15.4, 13.5 9.7 14.4 Aw 33 B7 B 35 DRw 6 11.7 3.5 6.0 16.5 B 12 A3 B 8, Dw 3 DR 2, DR 3 DR 5 8.2 3.2, 9.7 3.7, 5.8 5.4 A2 DR 7 1.4 3.4 A2 B 27 DR 4 4.9 3.7 6.0 66.0 DR 1, DR 7 20.6, 6.3 DR 3 B 35 B 40 DQw 2 28.9 10.3 5.6 4.1 0.1 Serum: 2ml Immunglobulinmangel: primär (angeboren): - Agammaglobulinämie (Typ Bruton) - Selektiver IgA-Mangel (Häufigkeit 1:700) - Selektiver IgM-Mangel (sehr selten) - Selektiver IgG-Mangel 97 Immunologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation - Ig-Mangel mit T-Zell-Defekt (Di-George-Synd.) - Kombinierte Immunmangelsyndrome Severe Combined Immune Deficiency syndrom Wiskott-Aldrich-Syndrom, Nezelof-Syndrom sekundär (erworben): - Maligne Tumoren (erst im Terminalstadium) - Lymphatische Leukämie - Thymom - Plasmozytom, M. Waldenström - iatrogen (Korticosteroide, Zytostatika, Strahlen) - Immunglobulin-(Protein)-Verlust: intestinale Lymphangiektasie (Enteropathie) nephrotisches Syndrom Verbrennungen - Virusinfektionen: Masern, Röteln, EBV Polyklonale Immunglobulin-Vermehrung: - Hepatitis A, B, C, - chronisch persistierende Hepatitis - Autoimmunhepatitis - primär biliäre Zirrhose, Leberzirrhose - Alkohol induzierte Lebererkrankungen Oligoklonale Immunglobulin-Vermehrung: - nach Virusinfekten - bei immunsuppressiver Therapie nach Organtransplantation - bei Schleimhaut-Infektionen - bei ZNS-Erkrankungen (z.B. Multiple Sklerose) - Immunkomplexe (z.B. Rheumafaktoren) Monoklonale Gammopathien: Plasmozytom (=multiples Myelom, M. Kahler) Labor-Diagnostik: - Serum/ Urin-Eiweiß-Elektrophorese - Bence-Jones Proteinurie (BJP) - Immunelektrophorese in Serum und Urin - Immunfixationselektrophorese i.S. und i.U. - Kappa/ Lambda-Quotient i. S. und i. U. - Immunglobuline i.S. - 2-Mikroglobulin - Serumviskosität (Hyperproteinämie) - Kryoglobuline -kleines Blutbild, Thrombozyten, BSG, Gesamteiweiß, Creatinin, Calcium, GOT, GPT, AP Häufigkeiten: - 60% IgG-Klasse-Typ Kappa, BJP 60% - 20% IgA-Klasse, BJP 70% - 5% BJP-Leichtketten - 0.5% IgD-Klasse-Typ Lambda, BJP 88% - 0.1% IgE-Klasse-Typ Kappa, BJP 70% 98 Immunologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation M. Waldenström: 3-5 mal seltener als Plasmozytom Labor-Diagnostik: s. oben Können Plasmozytom und M. Waldenström als Ursache einer Proteinurie sowie monoklonalen Gammopathie ausgeschlossen werden, kommt differentialdiagnostisch in Betracht: Amyloidose: laborchemisch nicht nachweisbar Immunglobulin G-Subklassen IgG 1-Subklasse: Erwachsene: 4.0-10.0 g/l Kinder: 1-2 Jahre: 1.5-8.5 g/l 2-5 Jahre 2.6-10.5 g/l 5-7 Jahre 3.6-12.0 g/l 7-13 Jahre 4.7-12.0 g/l 13-16 Jahre 3.9-9.5 g/l Serum: 2ml IgG 2-Subklasse: Erwachsene: Kinder: 1-2 Jahre: 2-5 Jahre 5-7 Jahre 7-13 Jahre 13-16 Jahre 1.5-4.9 g/l 20-270 45-450 65-300 75-500 140-460 g/l g/l g/l g/l g/l IgG 3-Subklasse: Erwachsene: 16-65 Kinder: 1-2 Jahre: 5-80 2-5 Jahre 6-100 5-7 Jahre 11-70 7-13 Jahre 6-90 13-16 Jahre 21-100 IgG 4-Subklasse: Erwachsene: 8-150 Kinder: 1-2 Jahre: 0.1-75 2-5 Jahre 0.2-170 5-7 Jahre 3-100 7-13 Jahre 6-250 13-16 Jahre 12-250 Immunglobulin E IgE-gesamt (EIA): Erwachsene: bis 100 IgG-Subklassen-Mangel bei folgenden Erkrankungen: IgG 1: nephrotisches Syndrom minimal-changes Nephritis IgG 2: - obere Atemwegsinfektionen und bronchopulmonale Infektionen - Anfälligkeit für Infektionen mit Pneumokokken und Hämophilus influenzae - bei zusätzlichem IgA-Mangel Sepsisneigung IgG 3: - rezidivierende virale Infektionen der Luftwege, Sinusitis, Otitis media Asthma bronchiale (+ IgG-1-Mangel) IgG 4: - chron. bronchopulmonale Krankheiten, Otitis media, Bronchiektasien + IgG 2-Mangel Ein IgG-Subklassenmangel kann ohne klinische Relevanz sein. Zum anderen kann trotz normaler IgG-Subklassen-Konzentration die Antikörper antwort innerhalb einer IgG-Subklasse auf eine bestimmte Antigengruppe gestört sein (immunologische Lücke) g/l g/l g/l g/l g/l g/l g/l g/l g/l g/l g/l g/l Serum: 2ml KU/l - Zur Allergiediagnose bzw. Atopieprognose bei Säuglingen und Kleinkindern mit rezidivierender (spastischer) Bronchitis, Pseudo-Croup-Anfällen 99 Immunologie Untersuchung/Normbereich Kinder: Neugeborene 1-6 Monate 7-12 Monate 1-5 Jahre 6-9 Jahre 10-15 Jahre 1.2 7.2 12.7 60.0 155.0 199 Spezimen KU/l KU/l KU/l KU/l KU/l KU/l Anmerkung/Indikation - Differentialdiagnose der Neurodermitis atopica zur Dermatitis seborrhoides im Säuglingsalter sowie Verlaufsprognose. - Differentialdiagnose von atopischem extrinsic vom nichtatopischem intrinsic Asthma - Differentialdiagnose der Rhinitis allergica und der Rhinopathia vasomotorica - bei allergieverdächtigen Krankheitsbildern unklarer Genese: akute und chron. rezidivierende Urtikaria, rezidiv. Quincke-Ödem, unklare Exantheme, unklare Magen-Darm-Beschwerden, V.a. Arzneimittelallergie Bei der Interpretation von IgE-gesamt Titern sollte der Titer des Allergen-spezifischen IgE (s. EAST-Liste) hinzugezogen werden: Gesamt-IgE und Allergen-spezifisches IgE bei Erkrankungen des atopischen Formenkreises Erkrankung Beurteilung Saisonale Konjunktivitis und Rhinitis (Pollinosis) Während der Blütezeit heufiebererregender Pflanzen kommt es bei disponierten Personen zur Ausbildung einer Rhinitis. Im EAST-Test auf Allergen-spezifisches IgE wird während dieser Zeit ein deutlicher Anstieg spezifischer Reagine gefunden, meist nicht nur gegen eine Pollenart, sondern zugleich gegen allergenverwandte Pollen einer Pflanzengattung Perenniale Rhinitis Bei ganzjähriger Erkrankung Pollinosis unwahrscheinlich. Verursacht meist durch Tierallergene (Haare, Urin, Blut, Hautdrüsen), Vogelfedern, Hausstaubmilben, Schimmelpilzsporen bei meist ganzjährigem Allergen-Einstrom. Die Gesamt IgEKonzentration kann, trotz erhöhtem Allergen-spezifischem IgE auf ein einzelnes Allergen, im Referenzbereich liegen Atopisches Asthma Die aktuelle IgE-Konzentration wird bei diesem Krankheitsbild im bronchiale wesentlichen durch das Ausmaß der Allergenaufnahme bestimmt. Bei Verdacht auf atopisches Asthma bronchiale soll die Bestimmung des Gesamt- IgE und ein Multiallergen-EAST-Test bzw. ein EAST-Test auf ein einzelnes verdächtigtes Allergen durchgeführt werden Atopische Es werden fast immer pathologische Gesamt- IgE-Werte gefunden; Dermatitis (syn.: die Höhe des Gesamt-IgE ist dabei mit dem Ausmaß der atopisches Ekzem, Hautveränderungen korreliert. Häufig sind mit dem EAST-Test Neurodermitis) Allergen-spezifisches IgE gegen Tierallergene, Pollen, Hausstaubmilben und diverse Nahrungsmittel nachweisbar, ohne dass diese Sensibilisierungen klinisch relevant sein müssen Urtikaria, Quincke- Der Gesamt-IgE Wert liegt selten über dem oberen Referenzwert. Ödem In einigen Fällen können mit dem EAST-Test Allergen-spezifisches IgE nachgewiesen werden, die eine allergische Pathogenese bestätigen Erhöhungen von Gesamt-IgE bei nicht-atopischen Erkrankungen: 100 Immunologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation - Parasiten-Befall - AIDS, Wiskott-Aldrich-Syndrom, Non-Hodgkin-Syndrom - Maligne Tumoren des HNO-Bereichs, des Bronchopulmonal-, des Gastrointestinaltraktes, der Mesenterial-Lymphknoten und der Hoden - Hyper-IgE-Syndrom (rezidiv. bakterielle Infektionen der Haut und des Respirationstraktes) im frühen Kindesalter Interleukine Interleukin-6 < 5.4 pg/ml EDTA: 1 ml Proinflammatorisches Zytokin, induziert in der Leber die Bildung von CRP, ist daher vor CRP-Anstiegen erhöht messbar. Interleukin-8 < 62 pg/ml EDTA: 1 ml Proinflammatorisches Zytokin, wird in den Erythrozyten gespeichert. Erhöht bei: Psoriasis, zystischer Fibrose, idiopathischer Lungenfibrose, Pleuraerkrankungen, Rheumatoider Arthritis, septischen Prozessen sowie Gewebsverletzungern Interleukin-10 < 9.1 pg/ml EDTA: 1 ml IL10 als antiinflammatorisches Zytokin wird in seiner Konzentration durch inflammatorische Zytokine (IL6, IL8, TNFa) und durch Stressmediatoren beeinflusst. Eine erhöhte Konzentration spricht für eine antiinflammatorische Antwort im Rahmen eines entzündlichen bzw. infektiösen Prozesses. Hohe IL10-Werte allein erlauben keine Aussage über die aktuelle Immunkompetenz des Patienten. Interleukin-2-Rezeptor, löslicher 220-710 IU/ml Serum: 1 ml zellulärer Proliferationsmarker, erhöht bei Rejektionsphänomen und Sarkoidose (M. Boeck), dort Verlaufskontrollparameter bei Tumoren des lymphatischen Systems, bei schweren Infektionskrankheiten oder Abstoßungsreaktionen z.B. bei Aborten in der Frühschwangerschaft oder nach Transplantationen. TNF-alpha <8.1 pg/ml Heparin:1 ml Proinflammatorisches Zytokin, triggert mehrere inflammatorische Prozesse, Target einer Therapie mit Biologika bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises Erhöhung bei Patientinnen mit PCO-Syndrom Kälteagglutinine Kältehämolysine < 1:16 Plasma o. 2 Formen antierythrozytärer Auto-Antikörper: Serum (37°C)- postinfektiöse passagere KälteagglutininEDTA-Blut Krankheit (PKAK) mit KA-Titern bis 1:512 101 Immunologie Untersuchung/Normbereich Spezimen bei erweiterter Wärmeamplitude von über 30°C kann in-vivo Hämolyse auftreten Kryoglobuline Kryokrit: Kryoglobulin Kryofibrinogen < 0.4% < 80 mg/l < 80 mg/l Anmerkung/Indikation nach Infektionen mit Mycoplasma pneumoniae CMV, Röteln oder EBV - chronische Kälteagglutininkrankheit (CKAK) mit Titern über 1:1000 bis 1:1.000.000 als idiopathische Form oder im Rahmen von malignene Prozessen des RES (z.B. monoklonale Gammopathie, Retikulumzellsarkom, lymphatische Leukämie Serum: 20ml bei Plasmozytom, M. Waldenström, CLL, SLE, 37°C Sjögren-Syndrom, lymphoproliferative Erkrankungen, Glomerulonephritis, (EBV, CMV), idiop. Symptomatik: Zyanose, Gliederstarre, Raynaud Syndrom, Hautblutungen, Nekrosen/ Gangrän der unteren Extremitäten, Hämolyse, Hör- und Sehstörungen, periphere Neuropathien Zelluläre Immunolgie Das unspezifische zelluläre Immunsystems mit seinen Granulozyten, NK-Zellen und den Monozyten, als auch das spezifische zelluläre Immunsystem mit den Lymphozyten und seinen Subsets ist ein wichtige funktionelle Einheit, wenn es um Elemination bakterieller, viraler Erreger, aber auch um Erkennung maligne veränderter Zellen und um Induktion von Toleranz, beispielsweise in der Schwangerschaft, geht. Die Diagnostik erfolgt in der Regel über eine Impedanzmessung, beispielsweise im Blutbild, oder mittels Durchflusszytometrie. Dabei werden Oberflächenproteine, die spezifische für den jeweiligen Zelltyp sind angefärbt, und durch einen Laser zur Fluoreszenemission angeregt. Als Analysematerial kommt standardmäßig EDTA-Vollblut zum Einsatz, das NICHT zentrifugiert werden darf, da die Zellen sonst lysiert werden. Lymphozytendifferenzierung EDTA-Blut Durchflusszytometrie: Lymphozyten-gesamt: 1300-3300/ µl T-Lymphozyten rel. 65-80 % abs. 800-2300/ µl B-Lymphozyten rel. 2-10 % abs. 20-200/ µl NK-Zellen rel. 5-20 % abs. 50-400/ µl T-Lymphozyten-Subpopulation T4-Helferzellen rel. 35-56 % abs. 500-1600/ µl T8-Suppressorz. rel. 17-36 % abs. 300-800/ µl T4/ T8-Ratio 1.1-2.9 aktiv. HLA T3-Zellen rel. 0-5 % abs. 0-100 /µl aktiv. HLA T8-Zellen rel. 0-5 % abs. 0-100 /µl aktiv. HLA T4-Zellen rel. 0-5 % abs. 0-100 /µl 102 bei nachgewiesener HIV-Infektion (s.d.), bei chronisch-rezidivierenden Infektionen, bei Immunsuppression, bei Tumorpatienten, bei lymphoproliferativen Erkrankungen, bei Autoimmunerkrankungen, bei V. a. Chronisches Erschöpfungssyndrom (deutliche Erhöhung der Suppressorzellen, Erniedrigung der Helferzellen mit verminderter T4/ T8-Ratio, B-Lymphozytenverminderung, Erhöhung der aktivierten T-Zellen mit Verminderung der NK-Zellen), bei Kinderwunsch Empfohlene Basisuntersuchungen: Großes Blutbild mit Immunphänotypisierung, Immunglobuline IgG, IgA, IgM, IgE IgG-Subklassen (s.d.) Interleukine s.d.. (IL6, IL8, IL10, Il2RS, TNF) Ferritin, löslicher Transferrin-Rezeptor Vitamin D 25OH ggf. EBV-PCR und CMV-PCR ggf. C3- und C4-Komplement (s.d.) ggf. zirkulierende Immunkomplexe (s.d.) Immunologie Untersuchung/Normbereich Spezimen rel. 0-5 % abs. 0-100 Inducer-Suppressor rel. > 15 % abs. > 300/ µl Aktivierte T8/38-Zellen rel. 0 – 20 % abs. 0 – 400/ µl Regulatorische T-Zellen (CD4+/25+/127- Zellen) Chronische Aktivierungsmarker CD8/CD28-T-Zellen rel. 0 – 60 % abs. 0 – 780/ µl CD8/11a highT8-Zellenrel. 0 – 30 % abs. 0 – 460/ µl CD8/CD57 T8-Zellen rel. 0 – 30 % abs. 0 – 460/ µl Anmerkung/Indikation Cytotox. T-Zellen individueller Verlaufskontrollparameter Rheumafaktor (RF) < 65 U/ml Waaler Rose (WR) < 1:40 Serum: 2ml der klassische Rheumafaktor ist ein Auto-Ak der Klasse IgM, der gegen das IgG-Molekül gerichtet ist. Beim RF-Test kommt es zur Agglutitination IgG-sensibilisierter Latexpartikel. Beim WR-Test zur Agglutination von IgG-sensibilisierten Schaferythrozyten. Wertigkeit: Die beim WR-Test erzielten Titer sind niedriger als bei der Latex-Methode, die Spezifität ist jedoch höher. Interpretation: Der Rheumafaktor (RF) weist nur eine relative Assoziation zur rheumatoiden Arthritis auf. Niedrige Titer werden bei einer Vielzahl rheumatischer und nicht rheumatischer Erkrankungen gefunden: Schwangerschaft, Asthma bronchiale, reaktive Synovitis, degenerative und entzündliche Gelenkserkrankungen,M. Basedow, Hepatitis B, Mononukleose und andere Virusinfekte, lymphoproliferative Erkrankungen. Mit zunehmendem Alter des Patienten steigt die Wahrscheinlichkeit eines positiven RF-Nachweises ohne klinisches Korrelat. Der Rheumafaktor ist nur im Zusammenhang mit einer entsprechenden klinischen Symptomatik diagnoseweisend. Der absolute Wert ist kein sicheres Maß für die Krankheitsaktivität. Für die individuelle Verlaufsbeurteilung und Therapiekontrolle ist der RF- bzw. WR-Titer von Bedeutung. s.a. CCP-AK MAK (TPO-AK, mikrosomale AK) < 12.0 IU/ml Serum: 2ml hinter hypothyreoten Schilddrüsenstörungen können Autoantikörper gegen thyroidale Peroxidase-AK als Ausdruck einer Hashimoto-Threoiditis stehen. 103 Immunologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Dieser AK findet sich auch bei primärem Myxödem, einem M.Basedow oder einer postpartalen Thyreoiditis. Oft werden TPO-Auto-AK auch bei anderen Autoimmunerrkrankungen wie z.B. rheumatoider Arthritis, M. Addison oder Diabetes mellitus Typ I gefunden. TAK (Thyreoglobulin-AK) * < 100 IU/ml Serum: 2ml TAK können auf eine Hashimoto-Thyreoiditis, eine subakute Thyreoiditis de Quervain, eine Immunhyperthreose, eine endemische Struma sowie ein differenziertes Schilddrüsen-Ca deuten Oft werden TAK-AK auch bei anderen Autoimmunerrkrankungen wie z.B. rheumatoider Arthritis, M. Addison, Diabetes mellitus Typ I, pulmonaler Sarkoidose und bei Frauen mit wiederholten Aborten gefunden. zirkulierende Immunkomplexe - zirkulierende C3d-Immunkomplexe - zirkulierende C1q-Immunkomplexe s. Befundbericht Serum: 2ml Erkrankungen d. rheumatischen Formenkreises, (PcP, SLE, Sjögren-Syndrom, MCTD, etc.) Virale, bakterielle und parasitäre Infektionen, (HBV, CMV, EBV, SSPE, HIV, Streptokokken, Gonokokken, Meningokokken, Treponemen, Malaria, Toxoplasmose, Trypanosomiasis), Glomerulonephritis, Neoplasien Im Krankheitsfall findet man Werte bis zum Zehnfachen des oberen Referenzbereichs. Immunkomplexe in geringer Konzentration finden sich auch bei Gesunden. Die Bedeutung des Nachweises von CIC reduziert sich daher auf die Verlaufskontrolle und Therapieüberwachung; sie dienen als zusätzliches diagnostisches Hilfsmittel. 104 Immunologie Allergien - Hypersensitivitätssyndrome, allgemeine Vorbemerkungen, Screening Allergie ist eine spezifische Änderung der Immunitätslage im Sinne einer krankmachenden Überempfindlichkeit. Einteilung von Coombs und Gell in die Typen I (Soforttyp, IgE- vermittelt), Typ II (z.B. immunhämolytische Anämien), Typ III (Reaktionen durch zirkulierende Immunkomplexe (s. dort)) und Typ IV (Reaktion vom verzögerten Typ, z. B. Tuberkulinreaktion, Kontaktekzem). Im Bemühen um die Abklärung der häufigen Allergien im Bereich des Respirationstraktes, der Augen, der Haut usw. besitzen die IgE vermittelten Typ I Sofortreaktionen eine überragende praktische Bedeutung. Die wichtigsten Allergene für die IgE vermittelten Allergien vom Soforttyp I Inhalationsallergene Pollen Tierhaare und -epithelien Hausstaubmilbe Schimmelpilzsporen Getreidestäube Mehle Holzstäube Enzyme Nahrungsmittel Medikamente Penicilline Kontrastmittel Lokalanästhetika Insektengifte Kuhmilch Fisch Hülsenfrüchte Hühnereier Gewürze Obst Fleisch Farbstoffe Konservierungsstoffe Bienengift Wespengift Schema zur Diagnose der Allergien vom IgE vermittelten Soforttyp, Allergie-Screening Anamnese: Individualanamnese, individuelle Expositionsabhängigkeit, spezielle Möglichkeiten des Allergenkontaktes, berufliche Exposition, soziale Verhältnisse, Stäube, Nahrungsmittel, Tiere In vivo-Testverfahren: Hauttest als Scratch-, Prick-, Intrakutan-, oder Reibetest In vitro-Testverfahren: IgE-gesamt (Interpretation und Indikation siehe dort) Allergenspezifisches IgE, Enzym-Allergo-Sorbent-Test, EAST-Test (siehe unten EAST-Liste) Differentialblutbild (Eosinophilie) (Basophilen-Degranulationstest) EAST-Test (Enzym-Allergo-Sorbent-Test) auf Allergen-spezifisches IgE Indikation: Ergänzung der Messung des IgE-gesamt, von Anamnese, Haut- und Provokationstests Kontrolle einer Hyposensibilisierungstherapie: Im Verlauf der Hyposensibilisierungs-Immun- therapie soll für eine erfolgreiche Behandlung das Allergen-spezifische IgE für das Hauptallergen ansteigen, wenn die Werte vor und drei Monate nach Beginn der Therapie verglichen werden Verdacht auf IgE-vermittelte Soforttypreaktion; Nachweis der Sensibilisierung 105 Immunologie Allergien - Hypersensitivitätssyndrome, allgemeine Vorbemerkungen, Screening Undurchführbarkeit von Hauttestungen bei Reaktionsanomalien der Haut, z.B. Ekzem, Dermatitis, Urtikaria facticia, Medikation mit Antiallergika, Antihistaminika, Glucokortikoiden in Dosierungen > 10 mg Prednisolon-Äquivalent, bei Kindern, älteren Patienten und bei schwerem akuten Krankheitsbild Widersprüchliche Ergebnisse von Anamnese, Haut- und Provokationstests Unterbrechung antiallergischer Therapie aus Krankheitsgründen nicht möglich Empfehlenswertes EAST-Suchspektrum auf Allergen-spezifisches IgE für den deutschsprachigen Raum, Allergie-Screening Bei unspezifischen Beschwerden und unklarer Anamnese ist es häufig erforderlich, mit dem EAST auf Allergen-spezifisches IgE einen Suchtest durchzuführen: Pollen Stäube Schimmel Tiere, Nahrungsmittel Lieschgras (häufiges Gras, g6), Roggen (bedeutsamer fliegender Getreidepollen, g12), Beifuß (gibt auch Hinweis auf Gewürzallergie, w6), Birke (fliegt im April und Mai, t3), Erle (fliegt schon im Januar und Februar, t2), Hasel (t4), Buche (t5), Spitzwegerich (w9), siehe folgenden Pollenflugkalender Hausstaubmilbe (d1), Mehlmilbe (d2), Hausstaub (h1, h2), Bettfedern (ex05), Alternaria (m6), Aspergilli (mx07), Penicillia (mx08), Mucor (m4), Cladosporium (m2), bzw. mx01 Unter Berücksichtigung der individuellen Exposition bzw. bei anamnestischem Verdacht. (z.B. Katzenepithel (e1)), Nahrungsmittel oft unsicher im Ergebnis, z.B. Hühnerei (f1, f75), Kuhmilch (f2, f76, f77, f78, f203), Soja (f14), Mehle (fx03), Nüsse (fx01) Für Suchtests mittels EAST auf Allergen-spezifisches IgE stehen zwei Suchpanel zur Verfügung: Inhalationspanel: Serum: 2ml 20 Allergene werden ausgetestet: d1 Milbe, d2 Milbe, t2 Erlenpollen, t3 Birkepollen,t4 Haselpollen,t7 Eichen pollen, gx5 Gräserpollenmischung, g12 Roggenpollen,w6 Beifußpollen, w9 Wegerichpollen, e1 Katzenepithel e3 Pferdeepithel, e2 Hundeepithel, e6 Meerschweinchenepithel, e84 Hamster epithel, e82 Kaninchenepithel, m1 Penicillium, m2 Cladosporium, m3 Aspergillus, m6 Alternaria Nahrungsmittelpanel Serum: 2ml 20 Allergene werden ausgetestet: f17, Haselnuss, f13 Erdnuss, f256 Walnuss f20 Mandel, f2 Milch, f1 Eiklar, f75 Eigelb, f78 Kasein, f35 Kartoffel, f85 Sellerie, f31 Karotte f25 Tomate, f3 Dorsch, f23 Krabbe, f33 Orange f49 Apfel, f4 Weizenmehl, f5 Roggenmehl, f10 Sesam, f14 Soja s.a. Gliadin-AK, DAO (Diamin-Oxidase) 106 Immunologie Allergien - Hypersensitivitätssyndrome, allgemeine Vorbemerkungen, Screening Zusätzlich bieten wir bei Verdacht auf Nahrungsmittelunverträglichkeit ein Test auf Gliadin/ Transglutaminase-AK bei Vedacht auf Zöliakie sowie DAO, einen Test zum Ausschluss einer Histaminunverträglichkeit bei Diamin-Oxidase-Mangel an. Besteht klinisch der Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie und allergenspezifische IgEAntikörper sind beim Patienten nicht nachweisbar, kommt eine Überprüfung auf allergenspezifische IgG- und IgA-Antikörper in Betracht: Folgende Allergene können ausgetestet werden: - Gliadin/ Gluten - Kuhmilch - Casein - alpha-Lactalbumin - beta-Lactalbumin - Hühnereiklar - Hühnereigelb - Soja - u.a. 107 Immunologie Allergien - Hypersensitivitätssyndrome, allgemeine Vorbemerkungen, Screening POLLENFLUGKALENDER Die angegebenen Zeiträume können sich um ca. 2-3 Wochen verschieben Spezies Code Erle t2 Hasel t4 Pappel t14 Ulme t8 Weide t12 Ahorn t1 Ampfer w18 Birke t3 Esche t15 Platane g11 Ruchgras g1 Binsen Buche t5 Eibe Eiche t7 Fichte Kiefer t16 Knäuelgras g3 Löwenzahn w8 Schwingel g4 Spitzwegerich w9 Tanne Wiesenrispengras g8 Hahnenfuß Holunder t26 Lieschgras g6 Lolch g5 Roggen g12 Straußgras g9 Brennessel w20 Gänsefuß w10 Kastanie t17 Linde t27 Rose w28 Beifuß w6 Bingelkraut Goldrute w12 Heidekraut w31 Hopfen f334 Hauptblütezeit Vor- oder Nachblüte 108 Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Immunologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Allergen-spezifisches IgE Serum: 2ml Enzym-Allergo-Sorbent-Test, EAST gewünschtes Allergen angeben; s. Allergenliste. Anforderung via Code-Nr. ausreichend. Bitte Indikation angeben. Beachte auch vorstehende allgemeine Überlegungen zu Indikation und Diagnosefindungsverfahren. Die Ergebnisse des EAST-Tests werden üblicherweise semiquantitativ in den Allergieklassen 0-5 ausgedrückt, wobei 0 als negativer Nachweis gilt, 1-5 aufsteigend positive Reaktionen bezeichnet. Je höher der Allergen-spezifische IgE-Antikörper ist, umso wahrscheinlicher ist eine klinische Bedeutung des Allergens für das Krankheitsgeschehen. Dennoch sollte eine definitive Diagnose nicht auf dem Ergebnis eines einzelnen Diagnostiktests beruhen, sondern sollte möglichst durch Auswertung aller Laborergebnisse und auch klinischer Ergebnisse von in vivo Tests wie Haut- und Provokationstests sowie eine vollständige Anamnese ergänzt werden. Auf besondere Anforderung können die Ergebnisse auch quantitativ mitgeteilt werden; dies kann z.B. als Kontrolle nach einer Hypo- bzw. Desensibilisierungstherapie sinnvoll sein. Anmerkung/Indikation Bei Nahrungsmittelallergie kann es vorkommen, dass zirkulierende IgE-Ak nicht nachweisbar sind, obwohl eindeutige klinische Verdachtsmomente bestehen. Diese Antikörper können gegen Allergene gerichtet sein, die erst durch eine industrielle Verarbeitung, Kochen oder Verdauung entstehen oder verändert werden. In dem Original-Lebensmittel, auf das der Patient getestet wurde, existieren sie jedoch nicht. Die IgE-Bindungskapazität kann von Allergen zu Allergen variieren. Identische Ergebnisse von verschiedenen Allergenen müssen nicht unbedingt klinische Gleichwertigkeit als Konsequenz haben. Insektengift-IgE und Penicillin-IgE werden gewöhnlich in nur geringer Menge der Klassen 0-1 produziert, während Symptome und die Anfälligkeit für hypersensitive Reaktionen vorhanden sind. Kreuzreaktionen: Eng verwandte Allergene wie Pollen und Insektengift beinhalten einige kreuzreaktive Epitope; das Ergebnis einer Patientenprobe kann für alle kreuzreagierenden Allergiequellen positiv sein, obwohl nur IgE-Ak für ein bestimmtes Allergen vorhanden sind. Allergen-spezifisches IgG: Einige allergische Reaktionen (z.B. die Reaktion eines Patienten auf eine durchgeführte Immunotherapie) können Allergen-spezifisches IgG produzieren, die falsch-niedrige Konzentrationen von Allergen-spezifischem IgE hervorrufen. Auch nicht aufgeführte Allergene sind im Prinzip austestbar, sofern sie auf Testplättchen koppelbar sind. Es können auch individuelle Allergene ausgetestet werden, indem die vom Patienten gebrachte das verdächtige Allergen enthaltende Substanz testgerecht zubereitet wird und so einer Austestung zugänglich gemacht werden kann. EAST-ALLERGEN-LISTE code ALLERGEN code ALLERGEN code ALLERGEN EINZELALLERGENE UND GRUPPENALLERGENE g07 g08 g09 g10 g11 g12 g13 g14 g15 g16 g17 g18 g19 g20 g21 g22 g70 G GRÄSERPOLLEN g01 g02 g03 g04 g05 g06 Ruchgras Hundszahngras Knäuelgras Wiesenschwingel Lolch Lieschgras Schilf Wiesenrispengras Weißes Straußgras Sorgho (Sudangras) Trespe Roggen Wolliges Honiggras Hafer Weizen Wiesenfuchsschwanz Glatthafer Gerste Kammgras Mais Quecke Bahiagras Haargerste 109 Immunologie code ALLERGEN code ALLERGEN code ALLERGEN T BÄUME/ STRÄUCHERPOLLEN t01 t02 t03 t04 t05 t06 t07 t08 t09 t10 g11 t12 t13 t14 t15 t16 t17 t18 t19 t20 t21 t22 t23 t25 t26 t27 t28 t70 t71 t72 t73 Ahorn Erle Birke Hasel Buche Sadebaum Eiche Ulme Olive Walnuss Platane Salweide Jasmin Pappel Esche Kiefer Kastanie Eukalyptus Mimose Liguster Flieder Weißdorn Zypresse Goldregen Holunder Linde Robinie Maulbeerbaum Zeder Königspalme Austral. Kiefer w15 w16 w17 w18 w19 w20 w21 w22 w23 w24 w25 w26 w27 w28 w29 w30 w31 w32 w34 w35 w36 w40 w100 e07 e13 e14 e15 e16 e51 e72 e74 e75 e76 e77 e79 e88 e89 e90 e91 e98 e99 Taubenkot Taubenserumprotein Kanarienvogelserum Hühnerserumprotein Papageiserumprotein Zierfinkenkot Mäuseurinprotein Rattenurinprotein Rattenserumprotein Mäuseserumprotein Wellensittichkot Wellensittich-Serumprotein Mausepithelien u. -Protein Mäusekot Rattenkot Nymphensittichkot Papageienkot Kanarienvogelkot D MILBEN d01 d02 d03 d70 d71 d72 d73 d74 Haustaubmilbe Dermatophagoides pteronyssinus Mehlmilbe Derm. farinae Derm. microceras Acarus siro Lepidoglyphus destructor Tyrophagus putrescentiae Glycophagus domesticus Euroglyphus maynei H HAUSSTAUB h01 h02 h03 h04 h05 Greer Labs Hollister Stier Bencard Allergopharma HAL P PARASITEN p01 p02 p03 Ascaris Echinococcus Schistosoma I INSEKTEN i01 i03 Bienengift Wespengift W KRÄUTER/ BLUMEN w01 w02 w03 w04 w05 w06 w07 w08 w09 w10 w11 w12 w13 w14 hohe Ambrosie ausd. Ambrosie dreilappige Ambrosie falsche Ambrosie Wermut Beifuß Margerite Löwenzahn Spitzwegerich weißer Gänsefuß Salzkraut Goldrute Spitzklette Fuchsschwanz 110 Melde Weidenröschen Aster Sauerampfer Glaskraut Brennessel Glaskraut Chrysantheme Dahlie Luzerne echte Kamille Narzisse Nelke Rose Sonnenblume Tulpe Heidekraut Raps Klee Geranie Primel Hyazinthe Huflattich E TIERALLERGENE e01 e02 e03 e04 e05 e06 e08 e09 e10 e11 e50 e70 e71 e73 e78 e80 e81 e82 e83 e84 e85 e86 e92 e95 e96 Katzenepithelien Hundeepithelien Pferdeepithelien Rinderepithelien Hundeschuppen Meerschweinchen Nerzepithelien Kanarienvogelfedern Papageienfedern Taubenfedern Zierfinkenfedern Gänsefedern Mäuseepithlien Rattenepithelien Wellensittichfedern Ziegenepithelien Schafepithelien Kaninchenepithelien Schweineepithelien Goldhamsterepithelien Hühnerfedern Entenfedern Truthahnfedern Entendaunen Gänsedaunen Immunologie code ALLERGEN i05 i06 i08 i09 i70 i71 i72 i73 i74 i75 Bremse Küchenschabe Hummel Reismehlkäfer Feuerameise Mücke Sudanfliege rote Mückenlarve Wasserflöhe Hornissengift O BAKTERIEN/ SPERMA o02 o50 o51 o70 o71 o72 E. coli Staph. aureus Staph.viridans Sperma (Ejakulat) Seminalplasma Spermasediment C MEDIKAMENTE code ALLERGEN f02 f60 f63 f70 f76 f77 f78 f81 f82 f150 f201 f203 f204 f205 f206 f207 f208 f209 Kuhmilcheiweiß Camembert Roquefort Schweizer Käse Alpha-Lactalbumin Beta-Lactglobulin Kasein Cheddarkäse Schimmelkäse Edamer Käse Gouda Käse Milch, gekocht Muttermilch Joghurt Kefir Parmesankäse Schafskäse Ziegenkäse HÜHNEREI c01 c02 c03 c70 c71 c72 c73 c201 c202 c202 c204 c205 c206 c207 c208 c209 c210 c211 c212 c213 c214 c267 b Penicillin G Penicillin V Chymopapain Insulin (Schwein) Insulin (Rind) ACTH Insulin (human) Cephalosporine Trimethoprim Sulfmethoxazol Gold-Chlorid Ampicillin Doxycyclin Acetylsalicylsäure Pyrazolon Paracetamol/ Phenacetin Furosemid Tetracyclin Erythromycin Gentamycin Amoxicillin Bromelain Barbiturate F NAHRUNGSMITTEL MILCHPRODUKTE f01 f67 f68 f74 f75 Eiklar (Hühnereiweiß) Ovalbumin Ovomucoid Vollei Eigelb FLEISCH f26 f27 f57 f58 f59 f83 f88 f130 f221 f222 Schwein Rind Ente Gans Pferd Huhn Lamm/ Hammel Truthahn Reh Wildschwein GEMÜSE f12 f14 f14 f25 f31 f35 Erbse Sojabohne weiße Bohne Tomate Karotte Kartoffel code ALLERGEN f38 f39 f46 f47 f48 f61 f62 f64 f65 f66 f85 f86 f96 f100 f121 f127 f132 f133 f134 f135 f136 f137 f163 f301 f302 f303 f306 f308 f309 f310 f311 f312 f314 f315 f316 f317 f318 Spinat Kohl Paprika Knoblauch Zwiebel Blumenkohl, gekocht Blumenkohl, roh Kresse Linse Porree Sellerie Petersilie Avocado Kopfsalat Maisgemüse Champignon Grüne Bohne Gurke Broccoli Kürbis Rote Beete Spargel Kohlrabi Aubergine Austernpilz Chinakohl Fenchel Grünkohl Radieschen Rettich Rosenkohl Rotkohl Sauerampfer Sauerkraut Schwarzwurzel Wirsing Zucchini OBST f30 f32 f33 f34 f44 f49 f50 f72 f73 f84 f87 Grapefruit Zitrone Orange Mandarine Erdbeere Apfel Weintraube Ananas Kirsche Kiwi Melone 111 Immunologie code ALLERGEN code ALLERGEN code ALLERGEN f91 f92 f94 f95 f122 f162 f217 f272 f273 f274 f275 f276 f277 f279 f280 f281 f04 f05 f06 f07 f08 f09 f11 f53 f79 f251 f252 f253 f255 f256 f257 f258 f259 f260 f332 f333 f334 f336 f337 Backhilfsmittel Honig Hopfen Weinessig Weinhefe S GEWÜRZE s01 s02 s03 s04 s05 s06 s07 s08 s09 s10 s11 s12 s201 s202 s203 s206 s207 s209 s210 s211 s212 Anis Curry Kümmel Lorbeerblatt Muskatnuss Paprika Pfeffer (schwarz) Zimt Oregano Basilikum Dill Vanille Bohnenkraut Koriander Ingwer Majoran Mohn Nelken Piment Rosmarin Thymian K BERUF/ HOBBY k01 k02 k03 k04 k05 k07 k08 k13 k14 k15 k16 k17 k20 k21 k22 k23 k24 Acrylon Baumwolle/ bearb. Baumwolle/ unbearb. Dreschstaub Flachs Heustaub Hopfen Jute Kapok Kunstseide (Rayon) Leinen Nylon Schafwolle/ bearb. Schafwolle/ unbearb. Seide Strohstaub Tabakstaub Mango Banane Birne Pfirsich Pflaume Nektarine Aprikose Blaubeere Brombeere Feige Himbeere Johannisbeere Preiselbeere Rosine Sauerkirsche Stachelbeere Weizenmehl Roggenmehl Gerstenmehl Hafermehl Maismehl Reis Buchweizenmehl Guarkernmehl Gluten/Gliadin Dinkel Gries Hirse Johannniskernmehl Kartoffelmehl Kokosflocken Rizinus Sago Weizenschrot FISCH f03 f21 f22 f40 f41 f42 f55 f56 f152 f232 f233 f235 f236 f237 f238 f239 Dorsch (Kabeljau) Hering Forelle Thunfisch Lachs Schellfisch Aal Rotbarsch Scholle Hecht Karpfen Makrele Sardelle Sardine Seezunge Tintenfisch MEERESTIERE f23 f24 f37 f71 f80 f101 f231 f234 Krabbe Garnele Miesmuschel Languste Hummer Venusmuschel Auster Krebs MEHLE 112 NÜSSE f13 f16 f17 f18 f19 f20 f36 f103 f104 f105 Erdnuss Walnuss Haselnuss Paranuss Esskastanie Mandel Kokosnuss Pekannuss Pistazie Cashew-Nuss SONSTIGE NAHRUNGSGENUssMITTEL f10 f45 f51 f52 f89 f90 f93 f97 f98 f99 f102 f125 f126 f128 f131 Sesamschrot Bäckerhefe Sojaschrot Schokolade Senf Malz Kakao Kamillentee Leinsamenschrot Tee Kaffee Pfefferminztee Pfefferminzkräuter Schnecke Schwarze Olive Immunologie code ALLERGEN code ALLERGEN code ALLERGEN k25 k26 k31 k32 k33 k34 k35 k36 k37 k38 k39 k40 k41 k42 k43 k44 k45 k47 k50 k70 k71 k72 k73 k74 k75 k76 k77 k78 k79 k80 k81 k82 k83 k84 k85 k86 k87 k201 k211 k218 k251 k252 k262 k263 k264 k265 k270 Terylene Weizendrusch Ahorn Buche Eiche Esche Fichte Kiefer Limba Makore Mahagoni Nussbaum Obechi Ramin Rote Zeder Tanne Teak Meranti Wollfett grüne Kaffeebohne Rhizinusbohne Isphagula Wildseide Rohseide Isozyanat TDI Isozyanat MDI Isozyanat HDI Äthylenoxid Phthalsäureanhydrid Formaldehyd Ficus spec. Latex Baumwollsamen Sonnenblumensamen Chloramin T Trimellitatanhydrid -Amylase Alpenveilchen Gummibaum Schnittgras Kambalaholz Kirschholz Kollagen Lakritz Papain Pektin Alkalase m02 m03 m04 m05 m06 m07 m08 m09 m10 m11 m12 m13 m14 m15 m16 m17 m18 m19 m20 m21 m22 m23 m24 m25 m27 m28 m29 m30 m31 m32 m33 m34 m35 m36 m37 m38 m39 m40 m42 m43 m44 m45 m47 m48 ex02 HAUSTIERE 2: Katze, Hund, Meerschweinchen, Goldhamster ex03 NUTZTIERE: Pferd, Rind, Schaf, Kaninchen ex05 BETTFEDERN: Gänsefedern, -daunen, Entenfedern, -daunen ex70 NAGERMISCHUNG: Meerschwein, Mäuse, Ratten, Kaninchen, Hamster ex71 FEDERNMISCHUNG: Tauben-, Gänse-, Hühner-, Entenfedern ex72 KÄFIGVÖGELMISCHUNG: Kanarienvogel-, Papagei-, Fink-, Wellensittichfedern fx01 NÜSSE: Erdnuss, Haselnuss, Paranuss, Kokosnuss, Mandel fx02 MEERESTIERE: Dorsch, Garnele, Miesmuscheln, Thunfisch, Lachs fx03 CEREALIEN/ MEHLE: Weizen-, Hafer-, Mais-, Buchweizenmehl fx04 FLEISCH: Schwein-, Rind-, Pferd-, Lamm-/ Hammelfleisch fx05 KINDERNAHRUNG: Hühnereiweiß, Kuhmilcheiweiß, Weizenmehl, Erdnuss, Sojabohne fx06 GEMÜSE I: Erbse, weiße Bohne, Karotte, Kartoffel fx07 M SCHIMMELPILZE GEMÜSE II: Tomate, Spinat, Kohl, Paprika m01 Penicillium notatum Cladosporium herbarum Aspergillus fumigatus Mucor racemosus Candida albicans Alternaria tenuis Botrytis cinerea Helminthosporium halodes Fus. moniliforme Stemph. botryosum Rhizopus nigricans Aureobas. pullulans Phoma betae Epicoccum purpurascens Tricoderma viride Curvularia lunata Cladospor. fluvum Fusarium culmorum Asperg. versicolor Mucor mucedo Asperg. clavatus Mucor spinosus Neurospora sitophila Paecilomyces spp. Pen. brevicompactum Pen. commune Pen. expansum Asp. repens Penic. roqueforti Penic. viridicatum Cladospor. cladospor Asperg. niger Serpula lacrymans Sporobolm. roseus Asperg. terreus Trich. mentagrophyt Trich. rubrum Trich. verrucosum Asperg. amstelodami Ustilago tritici Brauereihefe Bäckerhefe Chaetomium globosum Asperg. nidulans Asperg. oryzae MULTIALLERGEN- SCHEIBEN ex01 HAUSTIERE 1: Katze, Pferd, Rind, Hund 113 Immunologie code ALLERGEN fx08 fx09 fx10 fx15 code ALLERGEN GEMÜSE III: Sojabohne, Zwiebel, Sellerie, Champignon FRÜCHTE I: Orange, Apfel, Banane, Pfirsich rium herb., Muc. racemosus, Candida albicans mx02 SCHIMMELPILZE II: Rhiz.nigricans, Aureob. pullulans, Muc. spinosus, Neur. sitophila FRÜCHTE II: Zitrone, Erdbeere, Ananas, Birne mx03 SCHIMMELPILZE III: Epic. purpurascens, Fus. culGEFLÜGELFLEISCH: Enmorum, Muc. mucedo, te, Gans, Huhn,Truthahn Chaet. globosum fx16 KÄSE: Schweizer Käse, Cheddarkäse, Schimmelkäse, Edamer Käse gx01 GRÄSER/ frühblühend: Knäuel, Liesch, Wiesenris- mx05 SCHIMMELPILZE V: Muc. pengras, Lolch, Wiesenracemosus, Thiz. nigricans, schwingel Muc. mucedo, Muc. spinosus GRÄSER/ spätblühend: Ruch, Wolliges Honiggras, mx06 ASPERGILLI I: Aspergillus Schilf, Roggen, Lolch fumigatus, Asp. clavatus, Asp. amstelodami, Asp. niHAUSMISCHUNG: Derm. dulans pteronyssinus, Derm. farinae, Holl. steer, Küchen- mx07 ASPERGILLI II: Asp. verschabe sicolor, Asp. repens, Asp. niger, Asp. terreus SYNTHETISCHE BEKLEIDUNGSSTOFFE: Acrylon, mx08 PENICILLIA: Pen. notatum, Kunstseide, Terylene, NyPen. brevicomp., Pen. exlon pansum, Pen. roqueforti gx04 hx02 kx01 kx02 kx03 mx04 SCHIMMELPILZE IV: Phoma betae, Paecilom. spp., Sporobolm. roseus, Ustiligo tritici STOFFE/ FASERN: Baum- sx01 wolle, Jute, Schafwolle, Seide sx02 GETREIDESTÄUBE: Dreschstaub, Heustaub, Strohstaub, Weizendrusch tx05 kx04 WEICHHÖLZER: Buche, Kiefer, Rote Zeder, Tanne kx05 HARTHÖLZER: Eiche, Mahagoni, Obechi, Ramin mx01 SCHIMMELPILZE: Penicillium notatum, Cladospo- 114 GEWÜRZE I: Anis, Curry, Kümmel, Knoblauch GEWÜRZE II: Muskatnuss, Paprika, Pfeffer, Senf BÄUME/ frühblühend: Erle, Hasel, Ulme, Salweide, Pappel tx06 BÄUME/ spätblühend: Ahorn, Birke, Buche, Eiche wx03 KRÄUTER: Beifuß, Spitzwegerich, Weißer Gänsefuß, Brennessel code ALLERGEN wx05 BLUMEN I: Aster, Chrysantheme, Dahlie, Hyazinthe wx06 BLUMEN II: Margerite, Rose, Tulpe, Primel Immunologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Allergen-spezifisches IgG Serum: 2ml V.a. exogen allergische Alveolitis Durch Inhalation verschiedener organischer Antigene kommt es zu einer Hypersensitivitätsreaktion der Lunge (Alveolen, Interstitium). Es handelt sich um die gewebslokalisierte Immunreaktion vom Arthus-Typ (Typ III) mit Ausbildung präzipitierender IgG-Antikörper. Aber auch andere Immunreaktionen kommen vor (Typ I-Sofortreaktion, Typ IV-Spätreaktion). Aus einer akuten Entzündung der Alveolen und des Interstitiums kann sich bei chronischer Exposition eine Lungenfibrose entwickeln. Meist findet man dieses Krankheitsbild bei beruflicher Exposition gegen bestimmte Antigene ( meldepflichtige Berufserkrankungen) Symptomatik: akute Verlaufsform: 6-8 Stunden nach Antigenexposition Husten, Dyspnoe, Fieber. Abklingen der Beschwerden nach wenigen Tagen bei Antigenkarenz. subakute und chronische Form: schleichender Beginn mit zunehmendem Husten, Dyspnoe, Zyanose Diagnose: Nachweis präziptitierender IgG-Antikörper gegen das verdächtige Antigen. Dabei ist zu beachten, dass präzipitierende Antikörper auch bei symptomlosen (gesunden) Exponierten gefunden werden können (z.B. 40% der Taubenzüchter). Es können alle Allergene der EAST-Liste (s. o.) getestet werden. Übersicht verschiedener IgG-vermittelter Alveolitiden mit korrespondierenden Allergenen Ursache Erkrankung Bakterien, Farmerlunge Thermophile Aktinomyceten Drescherlunge Bagassose, Winzerlunge Pilzarbeiterlunge Antigenkontakt Schimmeliges Heu Schimmeliges Getreide Schimmelige Bagasse (Rückstand bei Zuckergewinnung aus Zuckerrohr) Kompost aus Pferdemist mit Weizenstroh Präzipitinbildung gegen Micropolyspora faeni, Micromonospora chalcea, Micromonospora melanospora, Saccharomonospora viridis, Thermopolyspora glaucea Thermoactinomyces vulgaris, Thermoactinomyces viridis, Thermoactinomyces sacchari, Sporobolomyces, Streptomyces albus /violaceus, Heu, Stroh, Dreschstaub Thermoactinomyces vulgaris Micropolyspora faeni, Thermoactinomyces vulgaris, Thermoactinomyces viridis, Thermoactinomyces sacchari 115 Immunologie Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Befeuchterfieber Luftbefeuchter, Klimaanlagen Ursache Bazillen Erkrankung Waschmittel-Lunge Pilze AhornrindenschälerLunge Malzarbeiterlunge Antigenkontakt bei der Detergentienherstellung in der Waschmittelindustrie bei der Ahorn-Bearbeitung bei der Verarbeitung von Gerste zu Malz Paprikaspalter-Lunge beim Spalten von schimmeligen Paprikaschoten Tomatenzüchterschimmelige Tomaten Lunge Käsewäscher-Lunge bei Reinigung schimmeligen Käses durch Abreiben mit Tüchern Sequoiose Sägespäne von amerik. Rothölzern Korkarbeiterlunge schimmeliger Korkstaub ZellstoffverarbeiterLunge heterologe HypophysenInhalation von Schweine Eiweiße schnupfer-Lunge oder Rinderpulver (z.B. Therapie d. Diabetes insipidus) Taubenzüchterlunge Taubenpflege Andere Vogelhalterlunge Vogelpflege Tierhalterlunge Tierpflege Weizenkäfer-Lunge bei Kontakt mit Mühlenstaub Isocyanat-Alveolitis Antazolin-Alveolitis 116 Präzipitinbildung gegen Bacillus subtilis Cryptostroma corticale Aspergillus clavatus Aspergillus fumigatus Mucor stolonifer, Penicillium glaucum, Rhizopus nigricans Penicillium brevicompactum Penicillium casei Graphium aureobasidium pullulans Penicillium frequentans Alternaria tenuis heterologes Eiweiß, Hypophysenantigen Kot, Federn, Serumprotein von Tauben Aspergillus fumigatus (im Kot) Kot, Federn, Serumprotein von Kanarienvogel Wellensittich Nymphensittich Papageien Zierfinken Enten Gänse Hühner Epithelien, Urinprotein von Hunden, Meerschweinchen Mäusen Ratten Sitophilus granarius (Weizenkäfer) Isozyanate Antazolin Tumormarker Anmerkungen zur Befundinterpretation Definition Tumormarker sind im allgemeinen Proteine mit einem Kohlenhydrat- oder Lipidanteil. Sie sind entweder Bestandteile der Zellmembran oder des Zytoplasmas der Tumorzelle oder werden von gesunden Zellen als Reaktion auf malignes Wachstum exprimiert. Tumormarker sind für den malignen Phänotyp einer Krebszelle charakteristisch und nicht immunogen für den Organismus, der sie bildet. Der Nachweis von Tumormarkern im Blut oder anderen Körperflüssigkeiten sowie deren Konzentrationsänderung können ein Indikator für malignes Wachstum sein. Indikation zur Bestimmung von Tumormarkern Monitoring Tumornachsorge, Therapieerfolg- und Therapieüberwachung, Metastasenfrüherkennung von chirurgisch, zytostatisch oder radiologisch behandelten Malignom-Patienten Überwachung von Risikopatienten Prognose Einteilung Man unterscheidet: onkofetale und onkoplazentare Antigene (CEA, AFP, HCG, Plazenta-AP) Hybridom definierte Antigene (CA 19-9, CA 125, CA 15-3, CA 50, CA 72-4, CA 549) Differenzierungs- und Proliferationsantigene (NSE, PAP, PSA, TPA, 2-Mikroglobulin) ektopisch gebildete Hormone als Paraneoplasie (ACTH, Calcitonin, VIP, Parathormon, HCG, Insulin, Somatomedin) ektopisch gebildete Proteine (Bence-Jones Protein, monoklonales Immunglobulin, Ferritin) Wahl des Tumormarkers Bis auf wenige Ausnahmen (z.B. HCG) gibt es keinen organspezifischen Tumormarker; trotzdem sind für bestimmte Organmanifestationen einzelne Tumorantigene besonders typisch, sodass deren Nachweis im Serum zur Therapieüberwachung herangezogen werden kann. Wesentliche Voraussetzung hierfür ist, dass vor Beginn der Therapie ein Markerergebnis vorliegt, das für die Verlaufsbeobachtung herangezogen werden kann. Bei der prätherapeutischen Markerbestimmung zeigt sich auch, welche Marker das Tumorindividuum sezerniert. 117 Tumormarker Anmerkungen zur Befundinterpretation Übersicht Onkofetale Antigene, Schwangerschaftsassoziierte Proteine, Hormone, Proteine, Enzyme und Membranantigene Tumormarker Neoplasien an folgenden Organen Erhöhung bei nicht malignen Erkrankungen CEA Colon-, Rektum-, Magen-, Pankreas-, Ovarien-, Mamma-, Harnblasen-, Nieren-Ca Ovarien-, Bronchial-, Pankreas-Ca Leberzirrhose, entzündliche Erkrankungen der Lunge und des Gastrointestinaltraktes, Raucher Schwangerschaft, Leberzirrhose, M. Crohn, Colitis ulcerosa Pankreatitis, Cholangitis, Leberzirrhose, Cholelithiasis Pankreatitis, Cholangitis, Ulcera, M. Crohn Colitis ulcerosa entzündliche Erkrankungen des Bronchialbzw. Urogenitalsystems Pankreatitis, Cholezystitis, Colitis ulcerosa, Pneumonie CA12-5 CA19-9 Mamma-, Ovarien-, Cervix-, Uterus-Ca Pankreas-, Colon-, Magen-Ca CYFRA 21-1 Blasen-Ca, Bronchial-Ca CA 50 Colon-, Rektum-, Magen-, Pankreas-,Mamma-, Ovarien-, Bronchial-Ca Plattenepithel-Ca an Lungen, Ösophagus, Anus, Cervix und im HNO-Bereich Lungen-, Colon-, Rektum-, Mamma-, Harnblasen-Ca CA 15-3 SCC TPA AFP -HCG CA 724 NSE ACTH Parathormon Calcitonin Thyreoglobulin Prolaktin FSH, STH, TSH Insulin, C-Peptid Glukagon -2-Mikroglobulin Katecholamine, VMS Serotonin, 5-HIES 118 prim. Leberzell-Ca, Teratom Blasenmole, Chorionepitheliom, Teratom, Ovarien Magen, Ovarien, Bronchien Bronchial-Ca (kleinzellig), Neuroblastom, Apudom Bronchial-Ca (paraneoplastisch), Hypophysentumore Nebenschilddrüsen-, Pankreas-, Bronchial-Ca Bronchial-Ca, medulläres Schilddrüsen-Ca Schilddrüsen-Ca Prolaktinom benigne Erkrankungen der Lunge und des Gstrointestinaltraktes (häufig), Gravidität im 3. Trimenon, Leberzirrhose, Hepatitis Lebererkrankungen, Schwangerschaft Schwangerschaft Hämolyse stört primäre NNR-Insuffizienz sekundärer Hyperparathyreoidismus postprandial, Alkohol, Hyperparathyreoidismus Stress, Palpation der Mammae, Medikamente Hypophysentumoren Insulinom Glukagonom Lymphom, Myelom, Leukämie, Pankreas-Ca, Leberzell-Ca Phäochromozytom, Hämoblastom Erkrankungen mit erhöhtem Zellumsatz (Infektionen, Autoimmunerkrankungen) Diätbeeinflussung, Medikamente Karzinoid Diätbeeinflussung Tumormarker Anmerkungen zur Befundinterpretation Einflussgrößen der Tumormarkerkonzentration Gesamtzahl der Marker-bildenden Zellen und somit der Tumormasse, Tumorausbreitung und dem Tumorstadium Syntheserate des Tumormarkers Freisetzungsrate des Tumormarkers aus der Tumorzelle oder von der Zelloberfläche Exprimierung des Markers. Ein Tumormarkeranstieg tritt nicht auf, wenn der individuelle Tumor den Marker nicht trägt Der Tumortyp ist ein "Non-Sekretor". Der Tumormarker wird von der Tumorzelle exprimiert, aber nicht in die Körperflüssigkeiten abgegeben Blutversorgung des Tumors; ist sie schlecht, gelangt weniger Tumormarker in die Blutbahn Gewebsnekrosegrad des Tumors; starker Tumorzerfall verursacht einen zur Tumorgröße überproportionalen Anstieg des Tumormarkers, z.B.unter zytostatischer Therapie oder Radiatio Abbaurate des Tumormarkers; besteht eine Aussscheidungsstörung, z.B. durch Niereninsuffizienz, Leberfunktionsstörung oder Cholestase, so nimmt die Tumormarkerkonzentration überproportional zu Einfluss von Antikörpern; es kann zur Bildung von Immunkomplexen kommen, deren Eliminationsrate von der Größe der Komplexe abhängt Diagnostische Bedeutung Die Wertigkeit eines Tumormarkertests für die Diagnostik, Verlaufs- und therapeutische Beurteilung wird durch seine diagnostische Sensitivität und Spezifität beschrieben: Die diagnostische Sensitivität eines Tests ist das Maß "richtig-positiver" Testergebnisse, d.h. wie sicher tatsächlich Krebskranke aufgrund dieses Tests erkannt werden können. In fortgeschritteneren Tumorstadien liegt die Sensitivität der verwendeten Tumormarker zwischen 60-97%. Da der diagnostische Wert durch den Umstand, dass Tumormarker-Erhöhungen auch benigne Ursachen haben können, wird üblicherweise ein "cut-off"-Wert angegeben. Zur Erfassung von Frühstadien sind Tumormarker weniger gut geeignet. Die diagnostische Spezifität eines Tests ist das Maß "richtig-negativer" Testergebnisse, d.h. wie sicher Gesunde aufgrund dieses Tests von Kranken abgegrenzt werden können. Bei der Mehrzahl der Tumormarker ist die Spezifität so unbefriedigend, dass ihre Verwendung bei der Primärdiagnostik abgelehnt wird. Leichte Erhöhungen treten bei einer Vielzahl nicht maligner Erkrankungen auf, wobei bestimmte Krankheitsmuster für die jeweiligen Marker charakterstisch sind oder auch aus anderen Ursachen, wie CEA bei Rauchern und CA 12-5 bei Alkoholabusus. Typischerweise steigen malignombedingte Erhöhungen im Krankheitsverlauf exponentiell an; demgegenüber fluktuieren Markerwerte bei benignen Erkrankungen mit dem Krankheitsverlauf oder bleiben auf konstantem Niveau, so dass die Verlaufskontrolle häufig eine Abgrenzung erlaubt. Je höher Sensitivität und Spezifität, desto geringer der Prozentanteil "falsch-poitiver" oder "falsch-negativer" Testergebnisse 119 Tumormarker Anmerkungen zur Befundinterpretation Sinnvolle Kombination von Tumormarkern zur Erhöhung der Sensitivität und Spezifität Karzinom Histologie Tumormarkerprofil Anus Colon/ Rektum Plattenepithel-Ca Adeno-Ca HNO-Bereich Hoden Plattenepithel-Ca Seminom Teratom Mischtumor epithelialer Tumor CEA, CA 50, SCC CEA (80%), CA 50 (60%), CA 19-9 (50%),TPA (70%) SCC, CEA, IgE, Sialinsäure SCC, -HCG AFP AFP und/ oder HCG ACTH, Prolaktin, STH, TSH, FSH, LH C-Peptid, Insulin NSE, Serotonin, 5-HIES i.U AP, Hydroxyprolin, TPA, CEA AFP (90%), (HBs-AG-positiv) CA 50, CA 19-9 (60%) CEA (60%) 2-Mikroglobulin, Immunglobuline, Paraproteine CEA (75%), CA 50, CA 12-5, CA 72-4, TPA (80%) CEA (75%), NSE, (95%)(IgE, Calcitonin), TPA (80%), Ferritin CEA, SCC, CA 72-4, CYFRA 21-1, CEA (40%), CA 50 (60%), CA 72-4 (65%), CA 19-9 (50%) CEA (80%), CA 50, CA 15-3 (80%), CA 549, TPA (70%) Parathormon NSE CEA (40%), TPA (55%), CYFRA 21-1 (65%), Ferritin, CA 50 CEA, SCC, CEA, CA 50, CA 72-4, CA 19-9, TPA (75%) CA 50, CA12-5 (85%), CA 72-4, CA 15-3 (40%) AFP und /oder HCG Hypophysenadenom Insulinom Karzinoid Knochensarkom Leber Leukämie Lunge adenomatöser Tumor epithelialer Tumor mesenchymaler Tumor hepatozellulär cholangiozellulär metastatisch CML, CLL, AML, HL, NHL Plasmozytom Adeno-Ca kleinzelliges Ca Magen Plattenepithel-Ca Adeno-Ca Mamma Adeno-Ca Nebenschilddrüse Neuroblastom Nieren/ Harnblase adenomatöser Tumor epithelialer Tumor epithelialer Tumor Ösophagus Ovar Plattenepithel-Ca muzinöses Zystadenom epithelialer Tumor Keimzelltumor [Fortsetzung nächste Seite] 120 Tumormarker Anmerkungen zur Befundinterpretation Karzinom Histologie Tumormarkerprofil Pankreas Adeno-Ca Phäochromozytom Prostata Schilddrüse epithelialer Tumor Adeno-Ca medulläres Ca follikuläres/ papilläres Ca Adeno-Ca (Endometrium) Chorion-Ca Plattenepithel-Ca (Zervix) epithelialer Tumor CEA (40%), CA 50 (75%), CA 19-9 (85%), CA 12-5 (50%) Katecholamine i.S., VMS i.U. PSA; PAP Calcitonin, NSE, CA 50, CEA Thyreoglobulin, TPA CEA, CA 50, CA 12-5, TPA -HCG SCC, CA 50, Ferritin Gastrin i.S. Uterus ZES (Gastrinom) Leit-Tumormarker sind unterstrichen; sofern hinreichend sinnvoll möglich wurden Prozentangaben für die Sensitivität von Tumormarkern bei Malignomtypen angegeben. Die Prozentangaben gelten für fortgeschrittene Tumorstadien, können jedoch bei der Verlaufskontrolle z.B. in der Tumornachsorge bei der Befundbewertung dienlich sein. Die Sensitivität bei der Verlaufskontrolle von Tumorerkrankungen läßt sich durch die Kombination der aufgeführten Marker zum Teil erheblich steigern Ektope Hormonbildung als paraneoplastisches Syndriom Hormon Ektope Bildung als Paraneoplasie ACTH Calcitonin kleinzelliges Bronchial-Ca, Lungenkarzinoid Bronchial-Ca, Pankreas-Ca, Kieferhöhlen-Ca, Corpus-Ca, Blasen-Ca, neuroendokrine Karzinome Hypernephroides Karzinom, zerebellares Hämangioblastom, Hepatom, Uterus myomatosus medulläres Schilddrüsen-Ca, Magen-Ca, Parathyreoidea-Ca, Insulinom Chorionepitheliom, Blasenmole, Hodentumor, Ovarialtumor, Pankreas-Ca; Vipom Bronchial-Ca, Hypernephroides Karzinom, Mamma-Ca, CollumCa Hypernephroides Karzinom, Bronchial-Ca Bronchial-Ca, Hypernephroides Karzinom, Wilms-Tumor Karzinoid, Insulinom, Pankreas-Ca, Bronchial-Ca Leberzell-Ca, NNR-Ca, Hypernephroides Karzinom, Magen-Ca Bronchial-Ca, Pankreas-Ca, NNR-Ca, Prostata-Ca, Corpus-Ca, Hodgkin-Lymphom Adeno-Ca von Bronchien und Magen Erythropoetin Gastrin Beta-HCG Parathormon Prolaktin Renin Serotonin, 5-HIES Somatomedin Vasopressin STH (Wachstumshormon) 121 Tumormarker Untersuchung/Normbereich Spezimen ACTH Adreno-Cortocotropes Hormon methodenabhängiger Wert s. Befundbericht EDTA-Plasma Verdacht auf ektope ACTH-Sekretion (Hypokalieingefroren ämie und metabolische Alkalose bei bekanntem versenden Tumormarker); Kühlbehälter bei jedem kleinzelligen Bronchial-Ca, auch ohne anfordern klinische Zeichen eines Hypercortisolismus Aldosteron i. S. liegend: 50-194 µg/l aufrecht: 95-340 µg/l Serum: 1ml (-20°C) Aldosteron i. U. * normale Ernährung 6-25 µg/d salzarme Ernährung 17-44 µg/d salzreiche Ernährung bis 6 µg/d Urin: 50 ml s.o. 24h-Volumen angeben AFP Alpha-1-Fetoprotein bis 10 µg/l (ca. 7 IU/ml) Serum: 1ml absolut: V.a. hepatozelluläres Karzinom, Keimzelltumor (Hoden, Ovar, extragonadal) Nachsorge bei o. g. Tumorpatienten AFP-Konzentrationsabfall: postoperativ: HWZ ca. 5 Tage bei wesentlich längerer Abklingquote: gestörter Katabolismus, Leber, kleiner Residualtumor? Radio/Chemotherapie: bei zügigem Abfall bis zur Normalisierung Hinweis auf vollständige Elimination des Markerbildenden Zelltyps. Bei gemischtzelligen Keimzelltumoren (Teratomen) Mitbestimmung von HCG notwendig cave: Typenwandel unter der Therapie relativ: Kontrolle von Leberzirrhose-Patienten auf Entstehung eines prim. LeberzellKarzinoms. Kontrolle von Patienten mit erhöhtem Risiko eines Keimzelltumors, z.B. Maldescensus testis, gesunder eineiiger Zwilling eines Patienten mit Hodentumor, Patienten mit Z.n. HodentumorOp in Vollremission wegen erhöhtem Risiko eines kontralateralen Tumors ACE * 18 - 55 IU/l Serum: 1ml Diagnose der Sarkoidose (M. Boeck) Verlaufs- und Therapiebeurteilung d. M. Boeck Bei einem Teil der Patienten werden erhöhte Werte vermisst: bei klinischer Inaktivität, zu Beginn der akuten Sarkoidose mit den klinischen Zeichen höchster Aktivität in Form 122 Anmerkung/Indikation erhöht: Conn-Syndrom erniedrigt: prim. NNR-Enzymdefekt in der Aldosteron-Biosynthese Untersuchung in der Medikamentenpause Tumormarker Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation des Löfgren-Syndroms ACE-Erhöhung bei anderen (granulomatösen) Erkrankungen: - M. Gaucher, Beryllose, Lepra, Silikose, TBC, Asbestose, Prim. biliäre Zirrhose, - chronisch-alkoholische Lebererkrankung, Hyperthyreose, Diabetes mellitus, HIV-Infektion Probennahme in der Medikamentenpause von 4 Wochen von ACE-Hemmern -2-Mikroglobulin i.S. * bis 39.LJ < 2.0 mg/l 40.-59.LJ < 2.6 mg/l ab 60.LJ< 3.1 mg/l Serum: 2ml cut-off: 3.0 mg/l Kontrolle bei Rektum-, Lungen-, Nieren- und Mamma-Ca Prognose und Verlauf bei M. Hodgkin und NonHodgkin-Lymphom, Myelom und lymphatischer Leukämie frühzeitiger Hinweis auf Einschränkung der glomerulären Filtrationsrate außerdem erhöht bei: Pankreastumoren, Transplantatabstoßung, PCP, Sjögren-Syndrom, Mehrproduktion von TLymphozyten (AIDS) Sensitivität: Non-Hodgkin-Lymphome - Stadium I/ II - Stadium III/ IV in Remission Stad. I/ II in Remission Stad. III/ IV 36% 62% 10% 21% Hodgkin-Lymphome - Stadium I/ II - Stadium III/ IV in Remission Stad. I/ II in Remission Stad. III/ IV 32% 71% 4% 18% Plasmozytom 38% Leukämien - ALL komplette Remission - AnLL komplette Remission 75% 62% 82% 58% Initial erhöhte Werte korrelieren mit verkürzten Überlebenszeiten -2-Mikroglobulin i.U. * bis 250 µg/l Urin: 10ml Spontanurin s.o. erniedrigt: bei Einschränkung der GFR 123 Tumormarker Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Bence-Jones Protein negativ Serum: 2ml sezernierendes Plasmozytom (M. Kahler) s. Immunelektrophorese, Immunfixation Calcitonin * bis 100.0 pg/ml Serum: 1ml (-20°C) Erkennung und Verlaufskontrolle d. medullären Schilddrüsenkarzinoms (C-Zell-Ca) V.a. Schilddrüsenmalignom (kalter Knoten) Patienten mit lang anhaltenden und sonst nicht klärbarer Diarrhoe Familienscreening von Patienten mit nachgewiesenem C-Zell-Ca (autosomal-dominant) Bei Phäochromozytomen (- multiple endokrine Neoplasie Typ II Als Paraneoplasie beim kleinzelligen BronchialCa CA 12-5 bis 35 U/ml bis 65 U/ml Grauzone Cut-off: 65 U/ml Serum: 1ml Sensitivität bei: Ovarial-Ca (serös) Pankreas-Ca Bronchial-Ca Colorektales Ca Leberzell-Ca Mamma-Ca 82% 59% 32% 23% 70% 12% Therapie- und Verlaufskontrolle bei serösem Ovarial-Ca CA 15-3 cut-off: bis 25 U/ml bis 39 U/ml Grauzone Serum: 1ml Bestätigung des Mamma Karzinoms Therapie und Verlaufskontrolle Sensitivität: Mamma-Ca - allgemein - metastasierend - präoperativ - postoperativ, rezidivfrei - Knochenmetastasen - Lebermetastasen 38% 70-97% 40% 18% 60% 71% Ovarial-Ca (serös) 45-75% andere gynäkologische Ca 15.5% CA 19-9 cut-off: 37 U/ml Serum: 1ml bei Verdacht auf Pankreas-Ca, hepatobiliäres Karzinom, Magen-Ca Therapie- und Verlaufskontrolle Sensitivität: Pankreas-Ca Colon-Ca Magen-Ca 124 80% 60% 60% Tumormarker Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Ovarial-Ca Gallenwegs-Ca 60% 60-90% Bei Patienten und Gesunden mit der seltenen Blutgruppenkonstellation Lewis-a/b-negativ (5% der Bevölkerung sind keine CA19-9-Werte messbar, da ihnen ein für die Expression des CA 19-9 Epitops wichtiges Enzym fehlt. CA 50 * cut-off: 25 U/ml Serum: 1ml Sensitivität: Prostata-Ca Uterus-Ca Colorectales Ca Blasen-Ca Gallenwegs-Ca Bronchial-Ca Mamma-Ca Ovarial-Ca 90% 80% 50-75% (Stadium!) 67% 67% 52% 50% 40% CA 50 eignet sich gut als Zweitmarker in Kombination mit anderen organspezifischeren Markern zur Sensitivitätssteigerung CA 72-4 cut-off: 6.7 U/ml Serum: 1ml Hohe Sensitivität bei Magen-Ca Zweitmarker bei muzinösem Ovarial-Ca und bei nicht-kleinzelligem Bronchial-Ca Sensitivität: Adeno-Ca des Magens Gallenwegs-Ca Colorektales Ca Pankreas-Ca 63% (Stadium) 52% 34% 32% Hohe Tumorspezifität; kaum Expression bei benignen Erkrankungen oder Entzündungen: < 5% Choledocholithiasis, M. Crohn, Colitis ulcerosa CEA bis 3.0 ng/ml bis 10.0 ng/ml bei Rauchern cut-off: 5.0 ng/ml Serum: 1ml Ergänzender diagnostischer Test im Rahmen der Diagnose von Colon-, Rektum- und Pankreas-Ca, sowie von medullärem SchilddrüsenKarzinom; Erkennung von Tumorrezidiven im postoperativen Verlauf von Colon-, Rektum- und Mamma-Karzinomen; Überwachung der Chemotherapie von Mamma-Ca. Zeitschema für die Kontrolle: bis 2 Jahre postoperativ: monatlich 3 -5 Jahre postoperativ: alle 2 Monate 6 - 7 Jahre postoperativ: alle 6 Monate danach: jährlich 125 Tumormarker Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Sensitivität: Colorektales Ca - Dukes A - Dukes B - Dukes C - Dukes D Magen-Ca (alle Stadien) Bronchial-Ca - operabel - inoperabel Mamma-Ca - ohne Fernmetastasen - mit Fernmetastasen Pankreas-Ca Ovarial-Ca Uterus/ Cervix-Ca Andere Karzinome 23% 52% 72% 83% 58% 39% 57% 16% 64% 56% 25% 40% 44% C-Peptid * 0,5 - 3,0 µg/l Serum: 2ml (-20°C) postoperative Kontrolle nach Pankreatektomie zur Entfernung eines Pankreas-Karzinoms oder Insulinoms; bei Resten von pankreatitischem Gewebe ist C-Peptid noch vorhanden. Ansteigende C-Peptid-Werte sprechen für ein Rezidiv oder Metastasen CYFRA 21-1 * cut-off: 2.6ng/ml Serum: 2ml Blasen-Ca (dem TPA deutlich überlegen) Bronchial-Ca ( dem SCC bei PlattenepithelKarzinomen überlegen) Sensitivität: Blasen-Ca - nicht muskelinvasiv - muskelinvasiv Bronchial-Ca - Plattenepithel-Ca 38% 65% 60% Erythropoetin * 22 - 54 U/l Serum: 1ml Nieren-Ca, Nephroblastom auch erhöht: bei allen nicht renalen Anämien, Hypoxie, sek. Polyzythämie, akuter Leukämie, Gravidität, polyzystischen Nieren, Phäochromozytom Ferritin w 25 - 210 µg/l m 30 - 310 µg/l Serum: 1ml erhöht (unabhängig vom Eisenvorrat): Hodgkin-Lymphom, Leukämie, Myelom Bronchial-Ca FSH Serum: 1ml Hypophysen-Tumor 126 Tumormarker Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation s. Endokrinologie s. Befundbericht Gastrin * bis 90 ng/l bis 240 ng/lnach proteinreicher Mahlzeit Serum: 1ml Achtung: 10-std. Nahrungskarenz erhöht bis 200 ng/l: chronisch-atrophische Gastritis mit/ ohne Vorliegen einer perniziösen Anämie, Ulcus duodeni, benigne Magenausgangsstenose, Vagotomie, Pylorusverschluss, Verner-Morrison-Syndrom erhöht über 500 ng/l: Zollinger-Ellison-Syndrom, postoperativ zeigt eine Normalisierung des Gastrinspiegels eine vollständige Entfernung des Gastrinoms an Das Zollinger-Ellison-Syndrom (ZES) ist auch mit anderen Endokrinopathien verknüpft: Hyperparathyreoidismus Hypophysentumoren Nebennierenrindenadenom Ovarialtumor autonomes Schilddrüsenadenom Insulinom Funktionstests: 1. Sekretin-Infusionstest (s.u.) 2. Glukagon-Stimulationstest (s.u.) Glukagon * 50 - 200 ng/l EDTA 1ml erhöht: Stress, Schock, Operationen, Leberzirrhose, Diabetes mellitus, Glukagonom, akute Pankreatitis, Akromegalie, Niereninsuffizienz (-20°C) HCG Humanes Choriongonadotropin < 10 U/l Serum: 1ml bei Verdacht auf Keimzelltumor (Hoden, Ovar, Plazenta, extragonadal) Verlaufskontrolle und Therapieüberwachung von Patienten mit Keimzelltumoren, Kontrolle von tienten mit erhöhtem Risiko eines Keimzelltumors (Maldescensus testis, gesunder eineiiger Zwilling eines Patienten mit Hodentumor, Patient in Vollremission nach Therapie eines Hodentumors wegen des Risikos der Entstehung eines kontralateralen Zweittumors Sensitivität: Nicht-Seminome Seminom Chorionepitheliom Blasenmole Adeno-Ca des Pankreas 75% 13% 100% 97% 35% 127 Tumormarker Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation HGH/ STH * Somatotropes Hormon bis 5 µg/l Serum: 1ml (-20°C) Hypophysen-Ca, zerebrale Tumoren 5-HIES * 5-Hydroxy-Indolessigsäure bis 9 mg/d Urin: 50ml erhöht: Karzinoid-Syndrom und unspezifisch bei über 10ml anderen Karzinomen HCl konz. gesammelt Dieser Bereich gilt, wenn 3 Tage zuvor keine Bananen, Ananas, Nüsse oder Medikamente (bes. Phenothiazin-Derivate) eingenommen wurden. Insulin 8 - 25 mU/l Serum: 1ml (-20°C) Katecholamine i.U.* Katechol. ges. bis 274 µg/die über 30ml Noradrenalin bis 100 µg/die Adrenalin bis 48 µg/die Urin: 50ml erhöht: Phäochromozytom, Stress, Herzinfarkt Herzinsuffizienz, hämorrhagischer Schock, 6N HCl ges. Tumormetastasen, Urämie, Thalliumvergiftung, 24h-Vol. an- zu 15% bei essentieller Hypertonie geben evtl. erhöht: progressive Muskeldystrophie, Myasthenie, Antihypertensiva-Einnahme Medikamente 1 Woche vor der Untersuchung absetzen. NSE * Neuronen-spezifische Enolase cut-off: 12.5 ng/ml bis 25.0 ng/ml (Graubereich) Serum: 1ml Klinische Aussagekraft haben nur durch insulinogene Reize stimulierte Seruminsulinspiegel (Hungerversuch, i.v. Tolbutamidtest) zur Differenzierung hypoglykämischer Ereignisse erhöht: Isulinom (s. a. C-Peptid) DD des Diabetes mellitus erhöht: kleinzelliges Bronchial-Ca Neuroblastom Apudom Bei zu lange gelagerten bzw. hämolytischen Blutproben können falsch-hohe Werte gemessen werden. Sensitivität: Bronchial-Ca - kleinzelliges - gesamt - Frühstadium - Spätstadium - 1-2 Metastasen - über 3 Metastasen - nichtkleinzelliges - Adeno - Plattenepithel 128 69% 39% 87% 84% 100% 14% 33% 13% Tumormarker Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation - Neuroblastome 100% APUDome (u.a. Karzinoide, C-Zell-Karzinome, Neuroblastome, gastroenteropankreatische Tumoren 7% PAP Prostataspezifische saure Phosphatase 0.2 - 2.8 µg/l cut-off: 3.0 ng/ml Serum: 2ml Verlaufskontrolle des bereits diagnostizierten Prostata-Ca, Therapiekontrolle Sensitivität: Prostata-Ca - metastatisch - ohne Metastasen - Stadium A - Stadium B - Stadium C - Stadium D 65% 21% 33% 42% 64% 73% Kreuzreaktivität zu PSA < 0.022% PTH Parathormon intaktes PTH: 15 - 65 ng/l Serum: 1ml erhöht: Nebenschilddrüsenadenom Nebenschilddrüsen-Ca PSA Prostata-spezifisches Antigen cut-off: 2.7 µg/l Serum: 1ml Prostata-Ca (Sensitivität: 80%) Therapie- und Verlaufskontrolle bei Prostata-Ca, Staging Die parallele Bestimmung von PSA und PAP hat eine höhere Sensitivität als die alleinige PSABestimmung. Sensitivität: Prostata-Ca - gesamt - metastatisch - ohne Metastasen - Stadium A - Stadium B - Stadium C - Stadium D 50% 88% 30-70% 25% 28% 36% 64% Kreuzreaktivität zu PAP < 0.022% SCC squamous cell carcinoma cut-off: 2.0 ng/ml Serum: 1ml erhöht bei Plattenepithel-Karzinomen: der Lunge, der Cervix uteri, des Ösophagus, des Analkanals, des HNO-Bereichs und der Haut. Direkte Korrelation zu Stadium, Klinik und Rezidivierung, daher gut geeignet zur Therapie-, Verlaufs- und Rezidivkontrolle 129 Tumormarker Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Sensitivität: Cervix-Ca, squamös - gesamt - Stadium 0 - Stadium 1 - Stadium 2 - Stadium 3 - Stadium 4 - Rezidive 74% 10% 33% 36% 70% 75% 82% rezidivfreie Frauen - Ca-in-situ und mikroinvasives Ca - Stadium 1B - Stadium 2 - Stadium 3 - Stadium 4 12% 36% 59% 83% 91% Bei Niereninsuffizienz ist mit falsch zu hohen Werten in Abhängigkeit vom Creatininwert zu rechnen Serotonin 50 - 200 mg/l EDTA-Blut: 6ml Karzinoid-Syndrom Metastasen eines Tumors enterochromaffiner Zellen außerdem erhöht bei: Parkinson-Syndrom Down-Syndrom unbehandelter Phenylketonurie Schizophrenie Thyreoglobulin, humanes Normalperson 15 - 25 ng/l nach Thyreoidektomie bis 3.0 ng/l bei Metastasen über 20 ng/l Serum: 1ml zur Verlaufskontrolle beim differenzierten Schilddrüsen-Ca, vorwiegend bei Patienten nach einer vollständigen Entfernung der Schilddrüse durch OP oder/ und Radiojodtherapie TPA * bis 55 U/l bei Gesunden bis 99 U/l bei Tumorpatienten ohne Tumoraktivität Serum: 1ml Verlaufs- und Therapiekontrolle verschiedener bereits diagnostizierter Malignome. Es empfiehlt sich, das TPA in Kombination mit anderen Tumormarkern bei den einzelnen Primärtumorlokalisationen einzusetzen. Geeignet als Tumormarker bei urothelialen Malignomen TRAK * TSH-Rezeptoren-Ak < 2.0 U/l 130 Serum: 1ml geeignet zur Abgrenzung der Autoimmunhyperthyreosen sowie zur Überwachung der thyreostatischen Therapie Tumormarker Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation VIP * Vasoactive intestinal polypeptide bis 20 pmol/l Laborentnahme persistierende, profuse, wässrige Durchfälle mit Hypokaliämie Verner-Morrison-Syndrom 131 Funktionstests Weitere Funktionstests Als Ursache des Hypopituitarismus kommen folgende Faktoren in Betracht: hypothalamische Störungen und hypophysäre Störungen (neoplastisch, entzündlich, vaskulär, degenerativ, traumatisch). Basaldiagnostik Spezimen: 2ml Serum Bestimmung: FSH, LH, Prolaktin, TSH, HGH/STH, ACTH Clomiphen-Test Zur Prüfung der hypothalamisch-hypophysären Funktion wird Clomiphen (2x1 Tbl. Dyneric für 5 Tage) verabreicht. Clomiphen blockiert die dienzephalen Östrogenrezeptoren und führt zu einer kompensatorischen Ausschüttung von FSH und LH und damit zur Stimulation des Ovars. Der Clomiphen-Test ist positiv, wenn die Gonadotropine auf ein Mehrfaches ihrer Ausgangswerte bis zum 5. Einnahmetag ansteigen bzw. innerhalb von 6 Wochen nach Absetzen der Medikation eine Blutung ausgelöst wird. LH-RH-Test Die Stimulierbarkeit des Hypophysenvorderlappens lässt sich durch die Applikation von LH-RH (Gn-RH) überprüfen Spezimen: je 2ml Serum Durchführung: 25-100 µg LH-RH (Relefact LH-RH 0,025 mg) langsam i.v. Entnahme nach Bestimmung von min LH/ FSH 0 x 20 x 40 x 60 x Interpretation: Mit der Ansprechbarkeit der Hypophyse ist ein LH-Anstieg auf das 4fache des Basalwertes 2040 Minuten nach LH-RH-Applikation zu verzeichnen. Bei der Messung von FSH und LH kann man folgende Reaktionen beobachten: 1. Normale ("adulte") Reaktion, bei der, wie im Zustand der Geschlechtsreife, die Sekretion von LH die von FSH übersteigt. 132 Funktionstests Weitere Funktionstests 2. Bei der "präpuberalen" Reaktion gleichen sich LH- und FSH-Sekretion einander quantitativ und qualitativ ähnlich wie im Kindesalter an. 3. Bei fehlender Reaktion auf LH-RH liegt eine Funktionsruhe der gonadotropen Zellen des Hypophysenvorderlappens vor, wie sie bei der schweren hypothalamischen Amenorrhoe und nach Läsion von Hypothalamus und Hypophysenstiel vorkommt. Prolaktin-Stimulationstest (MCP-Test, Paspertin-Test) bei Verdacht auf vermehrte (nächtliche) Prolaktinsekretion: w Amenorrhoe, Oligomenorrhoe, anovulatorische Zyklen, Corpus-luteum-Insuffizienz, Galaktorrhoe, leichte Virilisierungserscheinungen, erste Hormonanalyse bei der Abklärung der weiblichen Sterilität cave: auch bei normalen Stimulationswerten kann ein Mikroadenom der Hypophyse bzw. des Hypothalamus vorliegen! Radiologische Abklärung erforderlich! m Libido- und Potenzstörungen, Hypogonadismus mit und ohne Gynäkomastie, Galaktorrhoe, hypophysäre, hypothalamische Erkrankungen Spezimen: Durchführung: je 2ml am besten am 20.-22. Zyklustag nach basaler Blutentnahme 10mg Metoclopramid (Paspertin) im Bolus i.v. Entnahme nach Bestimmung von min Prolaktin 0 x 30 x Interpretation: Ein Anstieg des Prolaktins nach Metoclopramid < 300 ng/ml gilt als normal, ein Anstieg auf 300-400 ng/ml weist auf eine latente Hyperprolaktinämie hin und Werte > 400 ng/ml sind für eine manifeste Hyperprolaktinämie typisch. TRH-Stimulationstest, TSH-basal TSH-basal: Ausschluss einer Schilddrüsenfunktionsstörung bei im Referenzbereich liegenden peripheren Hormonwerten TRH-Stimulationstest: bei TSH-basal-Spiegeln außerhalb des Referenzbereiches, zur Differentialdiagnose klinisch noch nicht oder bereits manifester Störungen des Regelkreises 133 Funktionstests Weitere Funktionstests Hypophyse-Schilddrüse TRH-Test zur Kontrolle der Substitutionstherapie bei Hypothyreose und der Ermittlung der minimalen Schilddrüsenhormondosis bei Suppressionstherapie bei Struma: Spezimen: Serum je 1 ml Durchführung: Präparate: z.B. Antepan, Relefact, Thyroliberin u.a. Nasale und i.v. Applikaton von TRH gebräuchlich; wegen guter Verträglichkeit und Plateaubildung in der Praxis vorteilhaft. Genaue Verfahrensweise jeweiligem Packungsprospekt entnehmen. Prinzip: Blutentnahme für die Basalwertbestimmung TSH, 1. z.B. i.v. Applikation von z.B. 200 µg TRH, 2. Blutentnahme nach 30', TSHBestimmung, Interpretation je nach Verhältnis TSH- basal und TRH- Antwort, s. u. Entnahme nach Bestimmung von min TSH/ Prolaktin 0 x 30 x Interpretation: Referenzwerte TSH-basal: 0,3-3,5 mU/l, Säuglinge am 5. Lebenstag: bis 20 mU/l. Beim TSH-Screening Neugeborener sind Werte über 20 mU/l kontrollbedürftig. Werte zwischen 50 und 100 mU/l sind hochverdächtig, Werte über 100 mU/l beweisend für eine konnatale Hyperthyreose. TSH Antwort 30' nach Stimulation, Anstieg auf 2,5-25mU/l, Test positiv bei Anstieg um mindestens 2,5 mU/l. Interpretation der möglichen TSH-basal-, TSH-nach-Stimulation-Konstellation s. nachstehende Tabelle. Therapiekontrolle bei Hypothyreose (Substitution von Schilddrüsenhormonen): Dosis richtig: normales TSH-basal, normaler TRH-Test Dosis zu hoch: erniedriges TSH-basal, negativer TRH-Test Dosis zu niedrig: erhöhtes TSH-basal (oder überschießende Gabe nach TRH-Gabe) Therapiekontrolle der euthyreoten, blanden Struma (Suppressionstherapie): Messung des basalen TSH (und/oder TRH-Test): Angestrebt wird vermindertes TSH-basal (und/oder ein negativer TRH-Test) bei hochnormalem Schilddrüsenhormonspiegel TSH-Antwort vermindert: Hyperthyreose, Leberzirrhose, Niereninsuffizienz, M. Cushing, endogene Depressionen, Anorexia nervosa, Akromegalie, Medikamente: ASS, Bromocriptin, LDOPA, Steroide TSH-Antwort gesteigert: Hypothyreose Beurteilung und Differentialdiagnose des TSH-Basalwertes und des TRH-Tests TSHBasalwert unter 0,1 über 0,1 und unter 0,3 über 0,3 und unter 3,5 134 Anstieg Beurteilung/Differentialdiagnose TSH nach TRH unter 2,0 Hyperthyreose; supprimierter Regelkreis Schilddrüse-Hypophyse liegt vor unter 2,0 ÚGrauzoneÛ, TRH-Test erforderlich oder über 2,0 über 2,0 Euthyreose, unter Ausschluss einer -auch latentenaber Funktionsstörung der Schilddrüse unter 25 bzw. 30 Funktionstests Weitere Funktionstests unter 3,5 unter 2 unter 3,5 und über 3,5 über 25 (30) Supprimierter Regelkreis Hypophyse-Schilddrüse. -Bei klinischer Euthyreose mit normalen fT3- und fT4-Werten als sog. latente Hyperthyreose -Bei klinischer Hyperthyreose mit erhöhten fT3- und / oder fT4Werten als manifeste Hyperthyreose -Unter ausreichender thyreosuppressiver Behandlung mit Schilddrüsenhormonen Überschießende TSH-Ausschüttung nach TRH-Stimulation -Bei klinischer Euthyreose mit normalen fT3- und fT4-Werten als sog. latente Hypothyreose, z.B. beginnende chronische Thyreoiditis, Jodfehlverwertung, extremer Jodmangel, reaktiv bis zu sechs Monaten nach Absetzen einer Suppressionstherapie oder noch länger nach Durchführung einer Radiojodtherapie wegen Hyperthyreose Bei manifester Hypothyreose mit erniedrigtem fT4- und auch evtl. fT3-Wert Wiederholungstests erst nach einer Wartezeit von 10 Tagen Somatotropin-Suppressionstest bei Verdacht auf autonome STH/HGH-Überproduktion (Akromegalie, Gigantismus) cave: 2 Tage vorher dem Patienten keine Alpha- oder Beta-Rezeptorenblocker, Corticoide, Bromergocryptin, Sympathomimetika, L-Dopa, Phenothiazine oder Reserpin geben. Für 10-12 Stunden vor der Untersuchung sollte der Patient nüchtern gewesen sein Spezimen: je 1ml Serum Durchführung: Dauerkanüle legen, nach 30 min am liegenden, ruhenden Patienten basale Blutentnahme, danach Gabe von 100 g Glukose p.o. Entnahme nach Bestimmung von min STH/ HGH Glucose 0 x x 60 x x 90 x x 120 x x Interpretation: Referenzwerte: basal bis 4ng/ml Nach Glukose-Aufnahme fällt STH bei Normalpersonen oft auf nicht messbare Werte (< 2ng/ml) innerhalb der ersten 60 min des BlutglukoseAnstiegs ab. Mit dem BZ-Abfall steigt STH wieder an. Dieser Regelkreis ist bei Akromegalen allermeist nicht vorhanden DD: Anorexia nervosa, M. Wilson, chron. Nierenleiden, Thyreotoxikose, akute intermittierende Porphyrie Somatotropin-Stimulationstest bei Verdacht auf STH/HGH-Mangel (Minderwuchs) cave: 2 Tage vorher dem Patienten keine Alpha- oder Beta-Rezeptorenblocker, Corticoide, Bromergocryptin, Sypathomimetika, L-Dopa, Phenothaizine oder Reserpin geben. Für 10-12 Stunden vor der Untersuchung sollte der Patient nüchtern gewesen sein Spezimen: je 1ml Serum Durchführung: Dauerkanüle legen, nach 30 min am liegenden, ruhenden Patienten basale Blutentnahme, danach Gabe von 0,5 g Arginin-Hydrochlorid /kg KG 1:10 in physiol. Kochsalzlösung lösen und über 30 min infundieren 135 Funktionstests Weitere Funktionstests Entnahme nach Bestimmung von Interpretation: min STH/ HGH 0 x 30 x 60 x 90 x 120 x normale Stimulierbarkeit: 10,0-40,0 ng/ml subnormale Stimulierbarkeit: 5,0-10,0 ng/ml fehlende Stimulierbarkeit: unter 5,0 ng/ml Glukagon-Propranolol-Test bei Verdacht auf STH-Mangel ist dieser Test bei Säuglingen und Kleinkindern besonders empfehlenswert, da STH-Anstieg durch Beta-Blockade ohne Hypoglykämie und ohne Azidose Spezimen: je 1 ml Serum Durchführung: Dem nüchternen Patienten 2 Std. vor Versuchsbeginn 1mg/kg KG (max. 40 mg) Propranolol (Dociton) p.o. sowie 0,1 mg Glukagon/kg KG i.m. Entnahme nach Bestimmung von min STH/ HGH Glucose 0 x x 30 x x 60 x x 90 x x 120 x x 150 x x 180 x x STH-Clonidin-Test Clonidin ist das stärkste derzeit bekannte alpha-adrenerge STH-Stimulans. Auch hierbei tritt keine Hypoglykämie auf Spezimen: je1ml Serum Durchführung: dem nüchternen Patienten werden 0,075 mg Clonidin (Catapresan) pro m2 Körperoberfläche p.o. gegeben (keine Gefahr der RR-Senkung) Entnahme nach Bestimmung von Interpretation: min STH/ HGH 0 x 30 x 60 x 90 x 120 150 180 x x x STH/ HGH muss während der Versuchsdauer deutlich ansteigen. Keine absolut zuverlässigen Referenzwerte Insulin-Hypoglykämie-Test bei Verdacht auf HVL-Insuffizienz, STH-Mangel, sekundäre NNR-Insuffizienz (ACTH-Mangel) Spezimen: Durchführung: je 1 ml Serum nach Basalwertabnahme 0,1 IE Alt-Insulin/kg KG i.v. 0,2-0,3 IE/kg KG bei Patienten mit Akromegalie, Cushing-Syndrom, Adipositas, oder Diabetes mellitus cave: schwere Hypoglykämie-Zustände möglich Entnahme nach Bestimmung von min Glucose STH/ HGH Cortisol -30 x x x 0 x x x 30 x x x 60 x x x 90 x x x 120 x x x Interpretation: Durch den Insulin-bedingten BZ-Abfall werden STH und Cortisol stimuliert 136 Funktionstests Weitere Funktionstests GRF-Test zur Unterscheidung zwischen hypothalamisch und hypophysär bedingtem STH-Mangel. GRF (=Growth-Hormone-Releasing-Factor) stimuliert die STH-Ausschüttung aus der Hypophyse Spezimen je 1ml Serum Durchführung: nach der Basalwertabnahme morgens 1,0 g/kg KG GRF i.v. im Bolus nüchternem Patienten applizieren Entnahme nach Bestimmung von min STH/ HGH 0 x 30 x 60 x 90 x 120 x WICHTIG: Durch Stress bzw. Angst vor der Blutabnahme kann die STH-"Nüchtern"-Konzentration bei allen Stimulationstesten schon deutlich im Bereich einer kräftigen Stimulation liegen. Mit einem weiteren Anstieg ist dann nicht zu rechnen. Durstversuch zur Diagnose des Diabetes insipidus Erhöhung der Plasmaosmolalität durch Wasserentzug führt zu einer Ausschüttung von ADH (Vasopressin), welches die renale Wasserrückresorption fördert. Der Urinfluss nimmt ab, das spezifische Gewicht bzw. die Urinosmolalität steigen an. Bei Diabetes insipidus wird wegen des fehlenden antidiuretischen Hormons weiter Wasser ausgeschieden bis zur Exsikkose und zum Gewichtsverlust. Der Urin hat ein niedriges spezifisches Gewicht, d.h. eine verringerte Urinosmolalität. Spezimen: jeweils Urin, EDTA-Blut (3ml) und 2ml Serum mit Zeitangabe Durchführung: Frühstück mit wenig Flüssigkeit, danach Blase entleeren lassen, anschließend Körpergewicht feststellen und absolutes Trinkverbot, jede halbe Stunde Urin lassen, Patienten stündlich wiegen. Entnahme nach Bestimmung im Interpretation: Stunden Urin Menge spez. Gew. Osmolalität Blut Hämatokrit Serum Natrium Chlorid Osmolalität 0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x Refenzbereiche des Konzentrationsvermögens: Serum: 280 - 307 mosmol/kg Urin: 855 -1335 mosmol/kg Urin: 1022 -1035 spezif. Gewicht Psychogene Polydipsie: 3-5%iger Gewichtsverlust ohne Anstieg der Plasmaosmolalität (eher findet man eine erniedrigte Osmolalität des Plasmas) Diabetes insipidus zentralis: vermindertes Konzentrationsvermögen, leicht erhöhte Plasmaosmolalität im Durstversuch Urinvolumen größer als 5l/24h Nach Pitressin-Gabe (ADH) Anstieg der Urinosmolalität auf normale Werte. 137 Funktionstests Weitere Funktionstests Diabetes insipidus renalis: wie beim Diabetes insipidus zentralis, jedoch kein Anstieg der Urinosmolalität im Pitressin-Test Basaldiagnostik Die primäre NNR-Insuffizienz (M. Addison) beruht auf einer Erkrankung der Nebenniere selbst. Es ist eine seltene, chronisch progrediente Krankheit, die meist zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr auftritt und durch den Mangel an Mineralo- und Glukocorticoiden gekennzeichnet ist (ACTH-Spiegel erhöht). Als Ursache kommen am häufigsten Destruktionen der NNR durch Autoimmunprozesse vor, seltener bei Tuberkulose, Karzinommetastasen und degenerativen Prozessen, selten als angeborene NNR-Hypoplasie. Der sekundären Form (ACTH-Verminderung) liegt eine Hypophysenvorderlappen-Insuffizienz zugrunde. Spezimen: 2ml Serum, 20ml 24h-Sammelurin Durchführung: Serum: ACTH, Cortisol, Aldosteron, Natrium, Kalium Urin: Cortisol, Aldosteron, Natrium, Kalium, Kreatinin, 17-Ketosteroide und 17-Hydroxy-Corticosteroide Cortisol-Tagesprofil Verdacht auf NNR-Insuffizienz, Cushing-Syndrom, Überprüfung des intakten Regelkreises Hypothalamus-Hypophyse-Nebennierenrinde Spezimen: je 1ml Serum Entnahme Bestimmung von Suchtest Krankenhaus Uhr 6 8 12 16 20 24 Cortisol Cortisol x x x x x x x x x Interpretation: Der höchste Wert ist morgens (8.00 Uhr), der niedrigste nachts (24.00 Uhr) zu erwarten. Eine aufgehobene zirkadiane Rhythmik ist typisch für das Cushing-Syndrom jedweder Genese. DD: akute Psychosen, schwere Allgemeinerkrankungen ACTH-Stimulationstest ACTH-Kurztest Der Test dient zur Überprüfung der Hormonreserve der Nebennierenrinde bei Verdacht auf primäre oder sekundäre Nebennierenrinden-Insuffizienz. Zur Differentialdiagnose des CushingSyndroms Spezimen: je 1ml Serum Durchführung: nach Basalwertabnahme sofort 25 I.E. ACTH (Synacthen) im Bolus i.v. Entnahme nach Bestimmung von min 0 x 30 x 60 x 90 x 120 x ACTH-Infusionstest Spezimen: je 1ml Serum Durchführung: nach Basalwertabnahme 50 I.E. ACTH (Synacthen) in 500 ml physiologischer NaCl-Lösung über 8 Stunden infundieren 138 Funktionstests Weitere Funktionstests Entnahme nach Bestimmung von * ** Stunden Cortisol Progesteron* Androstendion** DHEAS** Testosteron** 0 x x x x x 4 x x x x x 6 x x x x x 8 x x x x x bei Verdacht auf AGS bei schweren Formen von Hirsutismus Interpretation: Referenzwerte: 5 - 25 µg/dl um 8.00 Uhr morgens, 0 - 5 µg/dl um 24.00 Uhr Bei einem Anstieg des Plasma-Cortisols über 25 µg/dl ist eine Nebennierenrinden-Insuffizienz mit hinreichender Sicherheit ausgeschlossen. Durch mehrtägige Wiederholung der ACTH-Belastung kann auch zwischen primärer und sekundärer Nebennierenrinden-Insuffizienz unterschieden werden, da es bei der sekundären (zentralen) NNR-Insuffizienz durch die wiederholte ACTH-Gabe zu einer zunehmenden Stimulierbarkeit der Nebennierenrinde kommt. Beim Cushing-Syndrom mit beidseitiger Nebennierenrindenhyperplasie kommt es zu einem überschießenden Anstieg des Plasma-Cortisols (Hypersensitivität der Nebennierenrinden) (zentraler oder sekundärer M. Cushing). Beim (primären) M.Cushing auf der Grundlage eines autonomen Nebennierenrindentumors wird in etwa 50% der Fälle ein normaler bis mäßiger Anstieg, in 50% kein Anstieg des Plasmacortisols beobachtet. Dexamethason-Suppressionstest Dexamethason hemmt die ACTH-Freisetzung und damit die endogene Steroidproduktion über den bekannten Feedback-Mechanismus, ohne selbst in die Bestimmung der Steroide mit einzugehen. Beim Cushing-Syndrom ist die ACTH-Freisetzung mit 2 mg Dexamethason im Gegensatz zum Gesunden in der Regel nicht zu blockieren. Dagegen kann mit 8 mg Dexamethason beim hypothalamo-hypophysären Cushing-Syndrom in der Regel eine Suppression erreicht werden, während die Steroidproduktion beim Cushing-Syndrom auf der Grundlage eines autonomen Nebennierenrinden Tumors bzw. beim ektopischen ACTH-Syndrom unbeeinflusst bleibt. Spezimen: je 1ml Serum Durchführung: Kurztest: nach Basalwertabnahmne am ersten Tag gegen 24.00 Uhr 2mg Dexamethason (Fortecortin) in Tablettenform p.o. Entnahme nach Bestimmung von Tag/ Uhr Cortisol 1./ 8 x 12 x 16 x 2./ 8 x 12 x 16 x Langtest: nach Basalwertabnahme 8 mg Dexamethason (Fortecortin) täglich in Tablettenform über 2 Tage. Entnahme nach Bestimmung von Tag/ Uhr Cortisol 1./ 8.00 x 2./ 8.00 x 3./ 8.00 x 139 Funktionstests Weitere Funktionstests Langtest bei NNR-Überfunktion/ Hirsutismus: nach Basalwertabnahme 2mg Dexamethason (Fortecortin) p.o. über 14 Tage Entnahme nach Bestimmung von Bestimmung von Tag/ Uhr Cortisol Progesteron DHEAS Androstendion Testosteron 1./ 8.00 x x x x x 15./ 8.00 x x x x x CRF-Test Der hypothalamische Corticotropin-Releasing-Faktor (CRF) stimuliert die ACTH-Sekretion aus der Hypophyse. Der Test dient der Differentialdiagnose eines ACTH-Mangels aufgrund einer hypothalmischen bzw. hypophysären Schädigung Spezimen: je 2ml Serum Durchführung: nach Basalwertabnahmen wird dem nüchternen Patienten CRF in einer Dosierung von 1 µg/kg/KG als Bolus i.v. Entnahme nach Bestimmung von min Cortisol ACTH -15 x x 0 x x 15 x x 30 x x 60 x x 90 x x 120 x x Lysin-Vasopressin-Test Lysin-Vasopressin stimuliert aufgrund CRF-ähnlicher Wirkung die endogene ACTH-Sekretion aus der Hypophyse. Ein ACTH- und Cortisolanstieg erfolgt deshalb auch bei einem suprasellären Krankheitsprozess (z.B. Kraniopharyngeom), bei dem der Insulin-Hypoglykämie-Test pathologisch ausfällt. Dient der Differentialdiagnostik des Cushing-Syndroms sowie der Hypophyseninsuffizienz, speziell bei Verdacht auf hypothalamische Läsion (tertiäre NNR-Insuffizienz) Spezimen: je 1ml Serum Durchführung: nach Basalwertabnahme werden 5 I.E. Lysin-Vasopressin in 50 ml phys. NaCl-Lsg. innerhalb von 60 min i.v. infundiert Entnahme nach Bestimmung von min ACTH Cortisol 0 x x 15 x x 30 x x 60 x x 90 x x Interpretation: Fehlende Anstiege des ACTH und des Cortisols beweisen den hypophysären ACTH-Mangel. Beim hypothalamo-hypophysären Cushing-Syndrom kommt es in den meisten Fällen zu einem exzessiven Anstieg sowohl des ACTH als auch des Cortisols. Beim prim. Cushing-Syndrom (autonomes NNR-Adenom) wird kein Cortisol-Anstieg gemessen. Bei der hypothalamisch bedingten NNR-Insuffizienz (tertiäre NNR-Insuffizienz) kommt es meist zu einem ACTH-Anstieg. 140 Funktionstests Weitere Funktionstests Metopiron-Test Metopiron hemmt die 11-Beta-Hydroxylase der NNR und verhindert dadurch die Biosynthese von Cortisol, Aldosteron und Corticosteron. Aufgrund des Wegfalls des negativen FeedbackMechanismus dieser Hormone auf den Hypothalamus kommt es zu einer vermehrten Sekretion von CRF und ACTH, was wiederum zu einer gesteigerten Syntheseleistung der NNR führt. Indikation: Verdacht auf sekundäre NNR-Insuffizienz Spezimen: je 1ml Serum, 24Std.-Urin sammeln (Volumen angeben) Durchführung: vor, während und nach dem Test wird Urin gesammelt, nach Basalwertabnahme werden alle 4 Std. über 24 Std. p.o. 750 mg Metopiron (nicht auf nüchternen Magen) Entnahme Bestimmung von Entnahme Bestimmung von Tag/ Uhr Serum Cortisol ACTH Tag Urin OH 17 Kreatinin 1./ 8.00 2./ 8.00 3./.8.00 4./ 8.00 1. x x 2. x x 3. x 4. x x x x x x x x Interpretation: Der Test prüft die Fähigkeit der Hypophyse, auf eine Verringerung des negativen Feedback-Effektes der 11-OH-Steroide mit einer adaequaten ACTH-Sekretion zu reagieren. Beim hypothalamo-hypophysären Cushing-Syndrom wird eine normale bis übermäßige Reaktion beobachtet. Beim autonomen NNR-Adenom und in den meisten Fällen von ektopischem ACTH-Syndrom besteht keine Reaktion. Übersicht der Funktionstests zur Diagnose wichtiger Störungen der ACTH-Sekretion: Hypothalamohypophysäres Cushing Syndrom Cushing-Syndrom bei autonomem NNR-Tumor Ektopisches ACTHSyndrom Hypopituitarismus Isolierter ACTHMangel Hypothalamogene NNR-Insuffizienz Primäre NNRInsuffizienz Cortisol ACTH erhöht normal bis erhöht erniedrigt erhöht erhöht erniedrigt erniedrigt erniedrigt erniedrigt stark erhöht erniedrigt erniedrigt erniedrigt stark erhöht Dexamethason Hemmtest 2mg 0 Dexamethason Hemmtest 8mg + CRFTest LVPTest MetopironTest InsulinHypogly kämieTest ACTHTest +/++ +/++ +/++ 0 ++ 0 0 0 0 0 0 0/+ 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0/+ 0 0 0 0 0/+ n n 0 0 0/+ n n n n 0 n = normale Reaktion von ACTH und/oder Cortisol, 0 = keine Reaktion +/++ = normale bis überschießende Reaktion 141 Funktionstests Weitere Funktionstests ALDOSTERON-BLUTHOCHDRUCK Renin-Stimulationstest Zur Sicherung der Diagnose eines primären Hyperaldosteronismus, bei Verdacht auf Störung der Aldosteron-Biosynthese (M. Addison und Adrenogenitales Syndrom (AGS) mit SalzverlustSyndrom) Spezimen: je 1ml EDTA-Plasma (-20°C) Durchführung: basale Blutabnahme am liegenden Patienten, danach i.v. Gabe von 1mg/kg KG Furosemid (Lasix)und 2 Std. Orthostase Entnahme nach Bestimmung von Stunden Renin Aldosteron Cortisol 0 x 2 x x x Oraler Glukosetoleranz-Test Klinischer Verdacht auf eine gestörte Glukosetoleranz bei laborchemisch im Grenzbereich liegenden Blutglukosewerten; Verdacht auf renalen Diabetes; als Provokationstest zur Stimulierung der endogenen Insulinsekretion bei bestimmten seltenen klinischen Fragestellungen. Folgende Voraussetzungen müssen zur Erzielung eines verwertbaren Ergebnisses beim Probanden gegeben sein: Vor dem Test mindestens 3 Tage lang übliche Essgewohnheiten (mindestens 200 g Kohlenhydrate pro Tag) Vor dem Test mindestens 3 Tage lang Absetzen störender Medikamente (z.B. Coffein, Reserpin, Biguanide, MAO-Hemmer, blutglukosesenkende Sulfonamidderivate, Gonadotropin, mittelkettige Fettsäuren, Saluretika (vor allem Thiazide), Corticosteroide, hormonelle Kontrazeptiva, Laxantien, Nikotinsäure, Nitrazepam, Phenothiazine, Phenazetin, Schilddrüsenhormone). Vor dem Test Fortsetzung der normalen körperlichen Aktivität, Bettlägerigkeit oder Übermäßige körperliche Aktivität sind auszuschließen, mindestens 3-tägiger Abstand zur Menstruation Spezimen: Kapillarblut Durchführung: nach Blutentnahme am nüchternen Patienten orale Gabe von 100 g Dextrose in Flüssigkeit, die innerhalb von 5 min getrunken werden sollte Entnahme nach Bestimmung von Interpretation: min Glukose 0 x 30 x 60 x 90 x 120 x Referenzwerte, siehe Glucosetoleranztest, oral Intravenöser Glukosetoleranz-Test Alternative zum oralen Glukosetoleranz-Test bei Verdacht auf eine gestörte Glukosetoleranz; bei Störung der Glukoseresorption. Dieser Test ist nur ausnahmsweise erforderlich, z.B. bei Z.n. Bilroth-II-Operationen, enteralen Resorptionsstörungen (einheimische Sprue), Disaccharidasemangel, Enteritis regionalis, Colon irritabile. Bedingungen wie beim oGT Spezimen: Serum oder NaF-Plasma Interpretation: Referenzwerte, siehe Glucosetoleranztest, oral 142 Funktionstests Weitere Funktionstests Laktosetoleranz-Test Verdacht auf primären oder sekundären Laktasemangel; Verdacht auf Laktose-Malabsorption anderer Genese, Meteorismus, Durchfall oder Flatulenz nach Ernährung mit Milch und Milchprodukten Spezimen: Kapillarblut Durchführung: nach Blutentnahme am nüchternen Patienten orale Gabe von 50 g Laktose in 400 ml Wasser Entnahme nach Bestimmung von min Glukose 0 x 30 x 60 x 90 x 120 x Interpretation: Das Fehlen eines Blutglukoseanstiegs um mehr als 25 mg/dl sowie das Ausbleiben einer gastrointestinalen Symptomatik im Verlauf von 8 Std. nach Testbeginn (Blähungen, Bauchkrämpfe, Durchfall) sprechen für eine Laktoseunverträglichkeit D-Xylose-Test Verdacht auf Störungen der funktionellen Integrität des oberen Dünndarms, MalabsorptionsSyndrom Spezimen: 1ml Serum und 5h-Sammelurin Durchführung: nach Basalwertentnahme und nach Blasenentleerung trinkt der nüchterne Patient 25 g D-Xylose in 300 ml Wasser oder schwachem Tee. Weitere 300 ml werden zur Sicherstellung einer ausreichenden Diurese nachgetrunken. Nach Testbeginn ist für fünf Stunden der Urin vollständig zu sammeln und mit einzusenden Entnahme nach Bestimmung von Stunden Xylose 0 x 1 x 2 x Interpretation: Referenzbereich: Urin > 4g / 5Std. 1 Std.-Serumwert > 30 mg/dl 2 Std.-Serumwert > 30 mg/dl Fällt der Test pathologisch aus, kommen Erkrankungen in Betracht, die Duodenum und/ oder Jejunum befallen, z.B. einheimische oder tropische Sprue, Dünndarmresektion, Amyloidose, intestinales Lymphom, Sklerodermie, Strahlenenteritis, Malabsorption bei Mukosaschädigung durch Pharmaka (Neomycin), M. Whipple, Dermatitis herpetiformis, Karzinoid-Syndrom, Zollinger-Ellison-Syndrom. Unter einer Therapie mit Gluten-freier Diät bei einheimischer Sprue kann sich der D-XyloseTest wieder normalisieren 143 Zytologische Diagnostik Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Zytologische Malignitätskriterien Die zytomorphologische Malignitätsdiagnostik beruht auf einer Vielzahl von Einzelmerkmalen, die zu beachten sind: vergrößerte Zellkerne erhöhter DNS-Gehalt der Kerne erhöhte Kern-Plasma-Relation Hyperchromasie der Zellkerne unregelmäßige Form der Kerne Unregelmäßigkeiten der intranukleären Chromatinstruktur vergrößerte Nukleoli Mehrkernigkeit Mitosen Anisonukleose und Polymorphie der Kerne Zellplasmaveränderungen Anzahl der atypischen Zellen und ihre Lagerung Tumordiathese "Ortsfremdheit" der aufgefundenen Zellen Es gibt aber kein spezifisches Merkmal der Atypie an der Einzelzelle, welches in jedem Fall die Diagnose maligner Zellen oder deren Vorstadien erlauben würde. Für sich allein genommen, können alle diese Merkmale auch an gutartigen Zellen vorkommen. In bestimmter Kombination mit anderen Merkmalen aber sind sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nur bei atypischen Zellen zu beobachten. Letztlich sind Erfahrungen in der visuellen Beurteilung der Zellbilder von außerordentlicher Bedeutung. Zytologie maligner Tumoren und ihrer Vorstufen im gynäkolgischen Bereich Abstriche von Portio, Vagina, Vulva die Einteilung verschiedener Veränderungen im Zervikalbereich erfolgt in 5 Gruppen nach Papanicolaou Zur Früherkennung von malignen Veränderungen und deren Vorstufen im Bereich von Ektound Endozervix sowie im Corpusbereich Zytologie von: - Kondylomen - Dysplasien - Carcimonata in situ - Plattenepithelkarzinomen der Cervix uteri - Adenocarcinomata in situ der Endozervix - Adenokarzinomen der Endozervix - Adenokarzinomen des Endometrium - Ovarialkarzinomen bzw. von Peritonealflüssigkeit und Ovarialtumorpunktaten - Tubenkarzinomen - Vaginal- und Uterus-Malignomen - Vulvakarzinomen Gruppe I Normales Zellbild, dem Alter entsprechend einschließlich leichter entzündlicher und degenerativer Veränderungen sowie bakterieller Zytolyse. Gruppe II 144 Zytologische Diagnostik Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Deutlich entzündliche Veränderungen an Zellen des Platten- und zervikalen Zylinderepithels. Zellen aus Regenerationsepithel, unreife metaplastische Zellen, stärkere degenerative Zellveränderungen, Para- und Hyperkeratosezellen. Normale Endometriumzellen, auch nach der Menopause. Ferner spezielle Zellbilder wie follikuläre Zervizitis, Zellveränderungen bei IUP. Zeichen einer HPV-Infektion ohne wesentliche Kernveränderungen, Zeichen einer Herpes- oder Zytomegalie-Infektion. Empfehlung: Gegebenenfalls zytologische Kontrolle, Zeitabstand je nach klinischem Befund evtl. nach vorheriger Entzündungsbehandlung oder Aufhellung durch Hormongaben mit vorheriger Hormonbestimmung im Blut (z.B. FSH, LH, Progesteron, Östradiol, Testosteron, Prolaktin). Gruppe III D Zellen einer Dysplasie leichten bis mäßigen Grades (Zeichen einer HPV-Infektion wie Koilozyten werden besonders erwähnt) Empfehlung: Kontrolle in 3 Monaten Gruppe IV a Zellen einer schweren Dysplasie oder eines Carcinoma in situ (Zeichen einer HPV-Infektion wie Koilozyten werden besonders erwähnt). Empfehlung: Histologische Klärung, ausnahmsweise zytologische Kontrollen. Gruppe IV b Zellen einer schweren Dysplasie oder eines Carcinoma in situ, Zellen eines invasiven Carcinoms nicht auszuschließen. Empfehlung: Histologische Klärung Gruppe V Zellen eines malignen Tumors - Zellen eines Plattenepithelkarzinoms (verhornend/ nicht verhornend) - Zellen eines Adenokarzinoms endometrialen, endozervikalen oder extrauterinen Ursprungs. - Zellen sonstiger maligner Geschwülste. Empfehlung: sofortige histologische Klärung Gruppe III Unklarer Befund: 145 Zytologische Diagnostik Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation - schwere entzündliche, degenerative oder iatrogene Zellveränderungen, die eine sichere Beurteilung zwischen gut- und bösartig nicht zulassen. - auffällige Zellen eines Drüsenepithels, deren Herkunft aus einem Karzinom nicht sicher auszuschließen ist, möglichst mit Hinweis, ob die Zellen endometrialen, endozervikalen oder extrauterinen Ursprungs sind. Empfehlung: Je nach klinischem Befund kurzfristige zytologische Kontrolle oder sofortige histologische Abklärung Neben der Einstufung in eine PAP-Gruppe nach der MÜNCHNER NOMENKLATUR II wird der Proliferationsgrad (nach A. Schmitt) mitgeteilt sowie eine Aussage über das Vorhandensein von Mikroorganismen wie: - Döderlein-Flora mit oder ohne Zytolyse - bakterielle Mischflora - Kokkenflora/ Gardnerella - Pilze - Trichomonden etc. gemacht. Ursachen falsch-negativer zytologischer Befunde können sein: - klinisch bereits erkennbare Karzinome, da durch nekrotische Beläge an der Oberfläche des Tumors maligne Zellen im Abstrich nicht gefunden werden - starke Entzündungen im Bereich der Vagina durch Kokken, Trichomonaden oder Pilze; der zytologischen Kontrolluntersuchung sollte eine Entzündungsbehandlung vorangehen - starke Blutungen in den ersten Tagen der Menstruation reduzieren das beurteilbare Zellmaterial im Abstrich - Fehler des Labors (Screening- oder Diagnosefehler) - Fehler bei der Entnahme und Herstellung des Abstrichs: Fehler bei der Wahl des richtigen Ortes für die Abstrichentnahme Fehler bei der Wahl des geeignetes Entnahmeinstruments mangelnde Sorgfalt des Arztes bei der Abstrichentnahme (z.B. Fehlen von Endozervikalzellen) 146 Zytologische Diagnostik Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Schema der Krebsfährtensuche im gynäkologischen Bereich Unverdächtige Portio, Zytologie aus der Zervix Verdächtige Portio, Zytologie gezielt Pap I / II weitere zytologische Kontrollen im Rahmen der nächsten Vorsorgeuntersuchung Pap III D Wiederholung des Abstrichs in 3 Monaten Pap III Sofortige Wiederholung des Abstrichs nach empfohlener Behandlung Sofortige Wiederholung des Abstrichs nach empfohlener Behandlung Pap III D III Unverdächtiger Befund oder Epitheldysplasien Kurzfristige Kontrolle Im Gesunden entfernt Pap IVa/ IVb/ V Konisation Carcinom in situ Mikrokarzinom I a Manifestes Zervixkarzinom Probeexzision Hormonzytologie im gynäkologischen Bereich Zervixkarzinom I b oder darüber Abstrich vom oberen Drittel der seitlichen Vaginalwand Nicht im Gesunden entfernt Kurzfristige Kontrolle Kurzfristige Kontrolle oder einfache Uterusextirpation Einfache Uterusextirpation Radikaloperation nach Wertheim oder Strahlentherapie Indikation: - Zyklusphasenbestimmung - endogener oder exogener Hormoneinfluss auf das Vaginalepithel Anwendungsgebiet der hormonorientierten Vaginalzytologie: Aufdeckung von Veränderungen des Vaginalepithels unter exogener Zufuhr von - östrogenwirksamen Substanzen - gestagenwirksamer Substanzen - androgenwirksamer Substanzen Vaginalzytologisches Bild unter hormoneller Kontrazeption Vaginalzytologische Veränderungen unter ovulationsauslösenden Medikamenten 147 Zytologische Diagnostik Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Vaginalzytologie bei endokrinologischen Störungen - Kindheit: Pubertas präcox Prämature Thelarche, Pubarche - Geschlechtsreife: Amenorrhoe Zyklusanomalie Postmenopause Möglichkeiten und Grenzen: Die Grenzen sind gegeben durch - die begrenzte Zahl von Reaktionsmöglichkeiten des Vaginalepithels unterschiedlichen hormonalen Reizen gegenüber: - Störungen des Zellbildes durch eine Reihe nichthormonaler Einflüsse, - Fehler bei der Abstrichentnahme und Herstellung der Präparate. Die Vorteile sind gegeben durch - das gegenüber Hormoneinfluss empfindlichere Vaginalepithel im Vergleich zum Endometrium - es spiegelt wegen seiner gegenüber dem Endometrium höheren Abschilferungstendenz jeweils die augenblickliche hormonale Situation wider - problemlose Feststellung der prä- und postovulatorischen Phase - Möglichkeit der Ovulationsvorhersage - Direktanalyse des tatsächlichen Hormoneffekts auf das Zielorgan, da hormonanalytische Ergebnisse und Vaginalepithelaufbau häufig völlig divergieren. Unter einer Clomiphenbehandlung z.B. kommt es zu einer Stimulierung der Ovarien mit Anstieg des Östrogenspiegels, während das Vaginalepithel in gleichem Maße eine Proliferationshemmung zeigt. Ebenso kann unter einer gestagenbetonten Pille eine weitgehende Atrophie am Vaginalepithel eintreten, obwohl hormonanalytisch kein Östrogendefizit vorliegt. Es ist also nicht zulässig, aus einer quantitativen Hormonanalyse im Serum Rückschlüsse auf die Wirkungseffekte an den peripheren Hormonrezeptoren zu ziehen. Im Gegenteil sollten man Hormonanalyse und Vaginalzytologie als sich oft ergänzende Methoden betrachten. Befundwiedergabe: Angegeben wird der Proliferationsgrad nach Schmitt, der Karyopyknose-Index, die Faltenbzw. Haufenbildung der Zellen sowie eine zusammenfassende Beurteilung des Zellbildes 148 Zytologische Diagnostik Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation im Hinblick auf den vorliegenden Hormoneffekt. Über im zytologischen Präparat erkennbare Mikroorganismen wird berichtet. 149 Zytologische Diagnostik Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Münchener Nomenklatur III - 2014 Gruppe 0 I II II-a II-p II-g II-e III III-p III-g III-e III-x IIID IIID1 IIID2 IV IVa-p IVa-g IVb-p IVb-g V V-p V-g V-e V-x 150 Bemerkungen Unzureichendes Material Abstrich-Wiederholung Unauffälliger/ unverdächtiger Befund Inklusive leichter sowie deutlicher reaktiv-entzündlicher und degenerativer Veränderungen an Zellen des Platten- und endozervikalen Zylinderepithels (bakterielle Zytolyse, Regenerationsepithel, Parakeratose und Hyperkeratose, Zellbild bei Atrophie, follikuläre Zervizitis, Herpes simplex, strahlen- und IUP-assoziierte Zellveränderungen, tubare Metaplasie und Endometriumzellen bei prämenopausalen Frauen (außer s. II-e) Abstrich im Vorsorgeintervall Befunde mit eingeschränkt protektivem Wert Unauffälliger Befund bei auffälliger Anamnese Plattenepithelzellen mit geringergradigen Kernveränderungen als CIN1 Zervikale Drüsenzellen mit nicht reaktiven Anomalien Endometriumzellen bei Frauen > 40 LJ in der zweiten Zyklushälfte Unklare bzw. zweifelhafte Befunde CIN2 / CIN3 / Plattenepithelkarzinom nicht auszuschließen Kurzfristige Kontrolle nach Entzündungsbehandlung und/ oder hormoneller Aufhellung, Differentialkolposkopie Ausgeprägte Atypien des Drüsenepithels, Adenocarcinoma in situ, invasives Adenokarzinom nicht auszuschließen Differentialkolposkopie Abnorme endometriale Zellen (insbesondere postmenopausal) Histologische Abklärung, klinische Diagnostik Zweifelhafte Drüsenzellen ungewissen Ursprungs Differentialkolposkopie, fraktionierte Abrasio Dysplasie-Befunde mit größerer Regressionsneigung Zellbild einer leichten Dysplasie analog CIN1 Kontrolle in 6 Monatenm, bei Persistenz > 1 Jahr Differentialkolposkopie Zellbild einer mäßigen Dysplasie analog CIN2 Kontrolle in 3 Monaten, bei Persistenz > 6 Monaten Differentialkolposkopie Unmittelbare Vorstadien des Zervixkarzinoms Differentialkolposkopie und Therapie Zellbild einer schweren Dysplasie/ Ca in situ analog zu CIN3 Zellbild eines Adenocarcinoma in situ Zellbild einer CIN3, Invasion nicht auszuschließen Zellbild eines Adenocarcinoma in situ, , Invasion nicht auszuschließen Malignome Weiterführende Diagnostik mit Histologie und Therapie Plattenepithelkarzinom Endozervikales Adenokarzinom Endometriales Adenokarzinom Anderes Malignom, auch unklaren Ursprungs Zytologische Diagnostik Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Impressionszytologie als Diagnostikum bei Benetzungsstörungen des Auges, Sicca-Syndrom des Auges Ursachen von Benetzungsstörungen Lokaler Mikrovilliverlust der Hornhautepithelzellen (z.B. über Nummuli bei Keratoconjunctivi- tis epidemica) mit einer Tränenaufreisszeit von 0 sec. Bindehaut/ Hornhaut-Oberflächenunregelmäßigkeiten (z.B. Salzmann'sche noduläre Dege- neration, große Pinguecula), so dass der Tränenfilm nicht gleichmäßig ausgewalzt werden kann Muzinmangel durch Becherzellverlust (z.B. Vitamin A-Mangel, ausgedehnte Bindehautvernarbungen, Z.n. Radiatio) Mangel an wässriger Tränenphase (z.B. idiopathisch, durch Involutionsveränderungen oder durch Lymphozyteninfiltrationen der Tränendrüse bei Mikulicz-Syndrom, Sjögren-Syndrom, Herford-Syndrom, M. Waldenström etc.) Gestörte Lipidschicht durch Meibomitis/ Blepharitis (z.B. mikrobiell oder als asthenopische Beschwerden bei Refraktionsfehler etc.) mit vorzeitiger Verdunstung der Tränenflüssigkeit Lidschlussunfähigkeit und/ oder weite Lidspalten (z.B. Fazialisparese, endokrine Orbitopathie, hohe Myopie) Akute virale oder bakterielle Konjunktivitis mit vorzeitiger Evaporation des Tränenfilms durch lokalen Temperaturanstieg Mangelnde Reflex-Tränensekretion bei neurologischen Störungen (z.B. Trigeminusparese, Riley-Day-Syndrom) Unzureichende Auswalzung des Tränenfilms durch unregelmäßige Verdickung des Tarsus oder der palpebralen Bindehaut (z.B. Chalazion, Papillom etc.) Impressionszytologie des Auges Milliporefilter Indikation:- Sicca-Syndrom des Auges, Ursafixiert in 96% chen Äthylalkohol - Diagnosestellung - Verlaufskontrolle nach Behandlung - Abschätzung der Progredienz des Sicca-Syndroms - Beurteilung der Bindehaut bei symptomatischen und asymptomatischen Kontaktlinsenträgern Technische Voraussetzungen: Aufnahmegläschen mit 96% Äthylalkohol, Milliporefilter (z.B. Millipore VS, Molsheim, F 7 B 043350), feine Pinzette Entnahmetechnik: Ideal ist die Abdrucknahme von beiden Augen erfahrungsgemäß genügen je 2 Abdrücke von beiden Augen, z.B. rechts oben und nasal, sowie links oben und nasal 1Tr. Lokalanästhetikum in Bindehautsack bei Aufwärtsblick 1Tr. Lokalanästhetikum auf Conjuctiva bulbi bei Abwärtsblick Entnahmestelle mit Zellulosetupfer sehr gut trocknen (zur Erhöhung der Zellausbeute) geviertelten Milliporefilter mit der matten Seite bei 12h limbusnah auf Conjunctiva bulbi auflegen mit Pinzettenrücken oder Watteträger ca. 2 sec. recht fest aufdrücken mit Pinzettenspitze vorsichtig abziehen, Filterstückchen in Aufnahmegläschen mit 96% Äthylalkohol geben und ca. 10-15 Minuten fixieren, Vorsicht vor Verwechselung! 151 Zytologische Diagnostik Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Vorgang nasal bzw. bei 3, 6 und 9h am jeweiligen Auge limbusnah wiederholen Nach der Fixierung können die Filterstücke in eindeutig beschrifteten Transportbehältern (z.B. Eppendorfhütchen) verschickt werden Ideal ist der lichtgeschützte Versand aller vier IZ-Abdrücke eines Patienten in den mitgelieferten Versandcontainern (Beschriftung nicht vergessen!) Beispiele von Befunden bei häufigen Benetzungsstörungen des Auges Verdachtsdiagnose InvolutionsSicca-Syndrom Sjögren-Syndrom Mucinmangelsyndrom Tränenfilminstabilität durch Lipidschichtstörung KPR 1:4 bis 1:20, KPR norm. bis Verlust von 1:12 Becherzellen Pseudoglanduläre Hyperplasie Impressionszytologie Kern-PlasmaRelation (KPR) 1:4 bis 1:12, Becherzellen KPR 1:12 bis 1:20 bis vollständig keratinisiert, Becherzellverlust Befundbericht: Ausgewertet wird die Zahl der Becherzellen pro Beobachtungsfeld. Beurteilt wird die Kern-Plasma-Relation, die Kernstrukur, die Zahl evtl. vorhandener Endomitosen, der Grad evtl. vorhandener Metaplasiezeichen sowie weiterer Besonderheiten der Bindehautepithelzellstruktur. Die Bewertung erfolgt mit abschließender Beurteilung als Normalbefund bzw. leichtes, mäßiges bzw. schweres Sicca-Syndrom an beiden Augen. 152 Mikrobiologie Untersuchung Anmerkung/Indikation Zur Probenabnahme sowie zum Probentransport s. Kapitel Allgemeines: Probenentnahme und Probengewinnung Untersuchungsgang: Das Untersuchungsmaterial wird nach Anfertigung eines Gram-Präparates vom Originalmaterial und entsprechender Aufbereitung auf verschiedenen (Selektiv)-Nährmedien ausgestrichen und dann aerob bzw. anaerob bei definierten Temperaturen über mindestens 24 Stunden inkubiert. Angezüchtete pathogene Keime werden werden mittels immunologischer oder biochemischer Verfahren identifiziert und differenziert. Parallel erfolgt die Erstellung eines Antibiogramms, die gleichfalls 24 Stunden in Anspruch nimmt; im Urin erfolgt die Ermittlung der Keimzahl.Im Falle eines Erregernachweises werden bis zur Befunderstellung also mindestens 48 Stunden benötigt. Eine erste Verdachtsdiagnose kann evtl. bereits mikroskopisch gestellt werden. Pathologische Befunde werden telefonisch oder auf Wunsch per FAX mitgeteilt. Bindehautabstrich Ansatz auf: - Staphylokokken, Streptokokken - Hämophilus-Arten - Pneumokokken - Enterobacteriaceae - Pseudomonas spp. - Neisseria gonorrhoeae - Pilze Abstrich Häufigste Keime: Staphylococcus aureus - und hämolysierende Streptokokken Enterokokken, Enterobakterien Chlamydien können mittels der DNA-Sonden-Hybridisierung direkt (auch im anbehandelten d.h. nicht mehr anzüchtbaren Stadium) nachgewiesen werden. (s.d.) Blutkultur Ansatz auf: - Staphylokokken, Streptokokken - Enterobacteriaceae - Pseudomonas spp. - Candida - Anaerobier Blutkulturflaschen aerob und anaerob Häufigste Keime: Endokarditis: (Prädisposition: Klappenersatz, i.v. Drogenabhängigkeit) Stapylococcus aureus Streptococcus viridans Enterokokken, Pseudomonas aeruginosa, Candida albicans Osteomyelitis: posttraumatisch: Staphylokokken, Enterobakterien, Anaerobier, Pseudomonas aeruginosa hämatogen: Staphylococcus aureus, Streptokokken, Hämophilus, Salmonellen, Enterobakterien Sepsis: Urosepsis, tonsillogene Sepsis, cholangitische Sepsis, Abortsepsis, Kathetersepsis, Puerperalsepsis: Enterobakterien, Staphylo-, Enterokokken Pneumokokken, Meningokokken, Streptokokken 153 Mikrobiologie Untersuchung Anmerkung/Indikation Pseudomonas aeruginosa, Hämophilus, Anaerobier, Candida albicans je nach Ausgangsherd zusätzliche mikrobiologische Untersuchung von: Punktaten, Sputum, Liquor, Urin, Katheterspitze etc. Beachte: - Grundsätzlich Blutkulturen wiederholt abnehmen, aerob und anaerob - nach dem Sepsisausgangsherd bzw. der Eintrittspforte suchen - Prädispositionsfaktoren: Malignome, Immunsuppression, AIDS Bronchialsekret (Bronchiallavage) Ansatz auf: - path. Staphylokokken, Streptokokken B - F - Streptokokken der Gruppe A - Enterobacteriaceae - oxidase-positive gram-negative Keime - Hämophilus influenzae - obligat anaerobe Bakterien - Pneumokokken - Pilze (Mykosen) in Abhängigkeit von der Fragestellung auch oder nur auf - Mykobakterien - andere Häufigste Keime: Bronchopneumonie: Pneumokokken, Staphylokokken Segmentpneumonie: Pneumokokken Abszedierende Pneumonie, Aspirationspneumonie: bei Bronchial-NPL, Alkoholismus, Diabetes mellitus, Immunsuppression, AIDS: Keime der normalen Mund-und Rachenflora, evtl. gelegentlich Anaerobier s.a. Viren Liquor Ansatz auf: - Neisseria meningitidis - Pneumokokken - Hämophilus influenzae - Staphylokokken, Streptokokken - Enterobacteriaceae - Mykobakterium tuberculosis - Pilze in Abhängigkeit von der Fragestellung auch oder nur auf - Mykobakterien - andere Häufigste Keime: Meningitis: Säuglinge: E. coli, Klebsiella spp. Streptokokken Gruppe B Listerien Kinder bis 7 Jahre: Hämophilus, Meningokokken, Pneumokokken Erwachsene: Meningo-, Pneumokokken, Enterobakterien (Strepto-, Staphylokokken, Pseudomonas spp.) s.a. Viren Muttermilch Ansatz auf: - Staphylokokken, Streptokokken - Enterokokken - Enterobacteriaceae Häufigste Keime: Mastitis: Staphylococcus aureus, hämolysierende Streptokokken der Gruppe A Enterokokken (Gruppe D) E. coli 154 Mikrobiologie Untersuchung Anmerkung/Indikation Ohrabstrich Ansatz auf: - path. Staphylokokken, Streptokokken - Hämophilus, - oxidase-positive gram-negative Keime - Enterobacteriaceae Häufigste Keime: Otitis: Pneumokokken Hämophilus, Enterobakterien Pseudomonas aeruginosa Hefen, Schimmelpilze, Aspergilli Prostatasekret/ Sperma Ansatz auf: - Staphylokokken - Enterokokken - Enterobacteriaceae - Gonokokken Häufigste Keime: Prostatitis: E. coli, Enterokokken, Chlamydien, Gonokokken Gonokokken und Chlamydien können mittels der DNA-Sonden-Hybridisierung direkt (auch im anbehandelten d.h. nicht mehr anzüchtbaren Stadium) nachgewiesen werden (s.d.) Punktate Ansatz auf: - path. Staphylokokken, Streptokokken B - F - Streptokokken der Gruppe A - Enterobacteriaceae - oxidase-positive gram-negative Keime - obligat anaerobe Bakterien - Pilze (Mykosen) in Abhängigkeit von der Fragestellung auch oder nur auf - Mykobakterien - andere Häufigste Keime: Gelenkspunktat: Arthritis - primär eitrig: Staphylo-, Streptokokken, Enterobakterien, Hämophilus, Pneumo-, Gono-, Meningokokken Arthritis - sekundär: Serologischer Nachweis s.d. Chlamydien, Mykoplasmen, Yersinien, Salmonellen, Campylobacter, Shigellen s. a. HLA B 27 Pleuraempyem: Pleurapunktat: Enterobakterien, Staphylo-, Pneumo-, Streptokokken, Pseudomonas aeruginosa, Anaerobier Peritonitis: Ascites, Douglas-Punktat, Drainageflüssigkeit oft Mischinfektionen Staphylo-, Strepto-, Enterokokken, Anaerobier, Enterobakterien, Pseudomonas aeruginosa Rachen-/ Mundabstrich Ansatz auf: - path. Staphylokokken, Streptokokken B - F - Streptokokken der Gruppe A - Enterobacteriaceae - oxidase-positive gram-negative Keime - Coryne-Bakterien - Hämophilus influenzae - Pneumokokken Häufigste Keime: Tonsillitis: Streptokokken Gruppe A, Mischinfektionen Borrelien und fusiforme Stäbchen (Angina PlautVincenti) - nur mikroskopischer Nachweis möglich. DD: Mononukleose Glossitis: 155 Mikrobiologie Untersuchung Anmerkung/Indikation - Pilze (Mykosen) in Abhängigkeit von der Fragestellung andere Pilze (meist nur bei konsumierenden Erkr.) DD: Plaques muqueuses (Lues II), Arzneimittelunverträglichkeiten, Hairy leucoplacia Sperma Ansatz auf: - Gonokokken - Staphylokokken, Streptokokken - Chlamydien - Enterobakterien Häufigste Keime: Epididymitis: Staphylococcus aureus, Enterobakterien Gonokokken und Chlamydien können mittels der DNA-Sonden-Hybridisierung direkt (auch im anbehandelten d.h. nicht mehr anzüchtbaren Stadium) nachgewiesen werden (s.d.) Sputum Ansatz auf: - path. Staphylokokken, Streptokokken B - F - Streptokokken der Gruppe A - Enterobacteriaceae - oxidase-positive gram-negative Keime - Hämophilus influenzae - Pneumokokken - Pilze (Mykosen) - Mykobakterien in Abhängigkeit von der Fragestellung andere Häufigste Keime: Bronchitis: Hämophilus, Pneumokokken, Staphylokokken, Streptokokken, Enterobakterien, Pseudomonas Serologischer Nachweis: Chlamydien, Mykoplasmen, Viren s.d. Stuhl Ansatz auf: - Salmonellen - Shigellen - Yersinien - Campylobacter-Stämme - enteropathogene Staphylokokken-Stämme - enterpathogene E.coli-Stämme - Pilze (Mykosen) - Würmer, Wurmeier (Mikroskopischer Nachweis) - Mykobakterien (Magensaft) in Abhängigkeit von der Fragestellung andere Häufigste Keime: Gastroenteritis: Salmonella enteritidis, Campylobacter, enteropathogene E.coli-Stämme Kleinkinder: Staphylococcus aureus, Dyspepsie-Coli, Rotaviren, Adenoviren nach Antibiotika-Therapie: Clostridium difficile:Toxin-Direktnachweis Pilze Zum Negativbeweis sind 3 Stühle an 3 Tagen mit negativem Befund notwendig Wurmerkrankungen: Askariden: Vertreter: Ascaris lumbricoides Nachweis: mikroskopisch Eier im Stuhl Serologie: hohes Gesamt-IgE hohes spezifisches Ascaris-IgE (s.d.) Bandwürmer: Vertreter: Taenia saginata, Taenia solium Nachweis: mikroskopisch Eier im Stuhl makroskopisch Proglottiden im Stuhl 156 Mikrobiologie Untersuchung Anmerkung/Indikation Serologie: hohes Gesamt-IgE Oxyuren: Vertreter: Enterobius vermicularis Nachweis: Analabklebepräparat mikroskopischer Eier-Nachweis Urin Ansatz auf: - path. Staphylokokken, Streptokokken Enterobacteriaceae einschließlich Keimzahlbestimmung Häufigste Keime: Cystitis, Pyelonephritis: Enterobakterien, Entero-, Staphylo-, Streptokokken, Pseudomonas aeruginosa Urethritis: Chlamydien, Gonokokken (DNA-Sonden-Hybridisierungs-Direkt-Nachweis) spezielles Abnahmesystem erforderlich, bitte anfordern! s.d. Vaginalabstrich Ansatz auf: - path. Staphylokokken, Streptokokken - Peptostreptokokken (anaerob) - Enterobacteriaceae - oxidase-positive gram-negative Keime - Neisseria gonorrhoeae - Gardnerella vaginalis (Aminkolpitis) - Pilze (Mykosen) - Trichomonaden - Mycoplasmen Häufigste Keime: E. coli, Enterokokken, Streptokokken, Anaerobier, Gardnerella vaginalis Candida albicans Gonokokken und Chlamydien können mittels der DNA-Sonden-Hybridisierung direkt (auch im anbehandelten d.h. nicht mehr anzüchtbaren Stadium) nachgewiesen werden. (s.d.) Empfohlende Kombination: Vaginalabstrich auf Mikroorganismen, plus Gensonden-Abstrich auf Chlamydien und Neisseria gonorrhoeae; evtl. zusätzlich mikroskopisch-zytologisches Abstrichpräparat auf Objektträger Wundabstrich Ansatz auf: - path. Staphylokokken, Streptokokken B - F - Streptokokken der Gruppe A - Enterobacteriaceae - oxidase-positive gram-negative Keime - obligat anaerobe Bakterien - Pilze (Mykosen) in Abhängigkeit von der Fragestellung andere Häufigste Keime: Staphylo-, Strepto-, Enterokokken E.coli, Pseudomonas aeruginosa, Anaerobier 157 Drug-Monitoring Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Ajmalin/ Prajmalin 0,2-1,0 µg/ml Serum: 2ml Indikation: Präexzitationssyndrom Amiodaron 1,0-2,5 µg/ml Serum: 2ml Chinidin 2,0-5,0 µg/ml toxisch > 10,0 µg/ml Serum: 2ml Eliminations-Halbwertszeit: ca. 6 Std. Empfehlung zur Blutabnahme: Maximum 1 Std. nach Einnahme (Retardpräparate etwa 8 Std.), Minimum unmittelbar vor der nächsten Dosierung Elimination: hepatisch mit aktiven Metaboliten, 10-20% unverändert renal Disopyramid 2,0-5,0 µg/ml toxisch > 7,0 µg/ml Serum: 2ml Eliminations-HWZ: 7 Std. Empfehlung zur Blutabnahme: Maximum 2-3 Std. nach Einnahme, Minimum unmittelbar vor der nächsten Dosierung Elimination: 40-60% renal Lidocain 1,5-5,0 µg/ml toxisch > 8,0 µg/ml Serum: 2ml Eliminations-HWZ: ca. 2 Std. Empfehlung zur Blutabnahme: Während der Infusion Elimination: hepatisch Procainamid 4,0-8,0 µg/ml toxisch > 16 µg/ml aktiver Metabolit: N-Acetylprocainamid 6,0-20,0 µg/ml Serum: 2ml Eliminations-HWZ: 3-5 Std. Empfehlung zur Blutabnahme: Minimum unmittelbar vor der nächsten Dosierung Maximum 1-5 Std. nach der letzten oral verabreichten Dosis Elimination: hepatisch zu aktiven Metaboliten (20-50%), 50% renal Verapamil 50-350 ng/ml Serum: 2ml ANTIARRHYTHMIKA ANTIKONVULSIVA Indikation zur Konzentrationsmessung: Versagen der Therapie, V.a. Intoxikation, Medikation bei Patienten mit veränderter Pharmakokinetik (z.B. Schwangere, Dialyse) Bromid Therapiebeginn: 1000 µg/ml Dauertherapie: bis 3000 µg/ml Serum: 2ml Carbamazepin 4,0-10,0 µg/ml toxisch > 12 µg/ml Serum: 1ml 158 Eliminations-HWZ: 10-25 Std. Blutentnahme-Empfehlung: Maximum 6-18 Std. nach letzter Dosis, Minimum unmittelbar vor nächster Dosis Elimination: hepatisch mit zahlreichen Drug-Monitoring Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation wirksamen Metaboliten, Überdosierung kann anfallsfördernd wirken Clomethiazol 0.1 - 0.4 µg/ml Serum: 2ml Clonazepam 30-60 ng/ml toxisch > 80 ng/ml Serum: 2ml Diazepam 200-500 ng/ml toxisch > 1000 ng/ml Serum: 2ml Diphenylhydantoin Phenytoin Erwachsene 5-20 ng/ml Kinder 5-20 ng/ml Früh-, Neugeborene 6-14 ng/ml toxisch > 20 ng/ml Serum: 1ml Phenytoin weist eine Dosis-abhängige Pharmakokinetik auf Blutentnahme-Empfehlung: Während des Dosierungsintervalls Elimination: in der Leber ohne wirksame Metaboliten Dosissteigerungen wegen der Intoxikationsgefahr nur in kleinen Schritten cave: chron. Lebererkrankungen, in der Schwangerschaft kommt es zum Abfall der Phenytoin-Serumkonzentration Ethosuximid 40-100 ng/ml toxisch > 150 ng/ml Serum: 2ml Eliminations-HWZ: ca. 30 Std. (Kinder) ca. 60 Std. (Erwachsene) Blutentnahme-Empfehlung: Während des Dosierungsintervalls Elimination: 20% renal, keine aktiven Metaboliten cave: Überdosierung kann anfallsfördernd wirken Nitrazepam 40-180 ng/ml toxisch > 200 ng/ml Serum: 2ml Phenobarbital wirksamer Metabolit des Primidon 15-25 ng/ml (bis 40 ng/ml) toxisch > 50 ng/ml Serum: 1ml Eliminations-HWZ: 40-70 Std. (Kinder) 50-120 Std. (Erwachsene) Blutentnahme-Empfehlung: Während des Dosierungsintervalls Elimination: hepatisch, keine wirksamen Metaboliten bekannt cave: Die Interpretation der Phenobarbitalkonzentration im Serum wird dadurch erschwert, dass sich hinsichtlich der Wirkung auf das ZNS eine Toleranz entwickeln kann. Die obere Grenze des therapeutischen Bereichs kann von Patient zu Patient relativ stark variieren. Aufgrund der Induktion hepatischer mikro- 159 Drug-Monitoring Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation somaler Enzyme kann Phenobarbital den Metabolismus anderer Pharmaka beeinflussen. Cave: Wirkung von oralen Kontrazeptiva wird vermindert Phenytoin Serum: 1ml siehe Diphenylhydantoin Primidon 5-12 ng/ml toxisch > 15 ng/ml Serum: 1ml Eliminations-HWZ: 6-8 Std. Blutabnahme-Empfehlung: Maximun 2-4 Std. nach der letzten Dosis, Minimum unmittelbar vor der nächsten Dosis Elimination: 2 antikonvulsiv-wirkende Metaboliten: Phenobarbital und Phenylethylmalonamid. ca. 25% des verabreichten Primidon werden zu Phenobarbital metabolisiert, welches wegen seiner langen HWZ akkumuliert Zur Kontrolle der Therapie mit Primidon sollten sowohl Phenobarbital als auch Primidon bestimmt werden, wobei dem Phenobarbital die größere Bedeutung zukommt Sultiam 6-10 µg/ml toxisch > 20 µg/ml Serum: 2ml Valproinsäure 50-100 ng/ml toxisch > 150 ng/ml Serum: 1ml Venlafaxin 30-175 µg/l Serum: 1ml TRIZYKLISCHE ANTIDEPRESSIVA Amitriptylin 50-250 ng/ml toxisch > 400 ng/ml Serum: 2ml Desipramin wirksamer Metabolit des Imipramin 30-300 ng/ml toxisch > 1500 ng/ml Serum: 2ml Doxepin 50-250 ng/ml toxisch > 1000 ng/ml Serum: 2ml 160 Eliminations-HWZ: 6-15 Std. Blutentnahme-Empfehlung: Maximum 1-8 Std nach der letzten Dosis, Minimum unmittelbar vor der nächsten Dosis Elimination: in der Leber zu ca. 95% Drug-Monitoring Untersuchung/Normbereich Spezimen Imipramin 50-150 ng/ml toxisch > 1500 ng/ml Serum: 2ml Maprotilin 50-250 ng/ml toxisch > 1000 ng/ml Serum: 2ml Mianserin 30-120 ng/ml Serum: 2ml Nortriptylin wirksamer Metabolit des Amitriptylin 50-250 ng/ml toxisch > 500 ng/ml Serum: 2ml Protriptylin 50-300 ng/ml toxisch > 500 ng/ml Serum: 2ml Trimipramin 300-600 ng/ml toxisch > 1000 ng/ml Serum: 2ml Anmerkung/Indikation WEITERE MEDIKAMENTE Chinin 1,0-5,0 µg/ml toxisch > 10 µg/ml Serum: 2ml Chloroquin 20-200 ng/ml toxisch > 1000 ng/ml Serum: 2ml Cyclosporin A 150-500 ng/ml EDTA-Blut: 6ml Digitoxin 9-30 ng/ml Serum: 2ml Digoxin 0,5-2,0 ng/ml Serum: 2ml Furosemid 300-1000 ng/ml Serum: 2ml Haloperidol 2-100 ng/ml Serum: 2ml Eliminations-HWZ: 5-9 Std.(Normalpersonen) 4-53 Std.(Nierentransplantierte), 11-48 Std.(Leberzirrhose-Patienten) 161 Drug-Monitoring Untersuchung/Normbereich Spezimen Anmerkung/Indikation Lithium 0.3 - 1.3 mmol/l toxisch: > 3.0 mmol/l letal: > 4.0 mmol/l Serum: 2ml Eliminationshalbwertszeit: 24 Std Blutentnahme: 12 Std. nach letzter Einnahme Elimination: renal Klinik: auch bei normaler Nierenfunktion große Konzentrationsschwankungen Nebenwirkungen: > 1.5 mmol/l: Muskelzucken, Ataxie, Somnolenz > 3.0 mmol/l: Krämpfe, Dehydratation, Koma > 4.0 mmol/l: potentiell letal Metamizol (4-Aminoantipyrin) 1,0-12 µg/ml Serum: 2ml Nifedipin Serum: 2ml Paracetamol/ Phenacetin 5-25 µg/ml toxisch > 100 µg/ml Serum: 2ml Pentazocin 10-200 ng/ml toxisch > 1000 ng/ml Serum: 2ml Phenylbutazon 40-100 µg/ml toxisch > 500 µg/ml Serum: 2ml Salicylsäure bis 50 µg/ml als Analgetikum bis 250 µg/ml als Antirheumatikum toxisch > 400 µg/ml Serum: 2ml Theophyllin 8-20 µg/ml Serum: 2ml SUCHTSTOFFE Der Nachweis von Suchtmitteln in Blut oder Urin des Patienten ist von klinisch-toxikologischer Bedeutung - zum Nachweis der Sucht - zur Erkennung eines Entzugssyndroms - zur Überwachung der Entzugsbehandlung Amphetamine Urin 10 ml Barbiturate Urin 10 ml Benzodiazepine Urin 10 ml Äthylalkohol Serum: 2ml Cocain-Metabolite Urin 10 ml 162 Drug-Monitoring Untersuchung/Normbereich Spezimen Methadon Urin 10 ml Lösungsmittel/ Schnüffelstoffe Blut. 2ml LSD Urin 10 ml Methaqualon Urin 10 ml Morphine Urin 10 ml Opiumalkaloide Urin 10 ml Phenyl- u. Methylpiperdin Urin 10 ml THC (z.B. Haschisch, Cannabis) Urin 10 ml Anmerkung/Indikation 163 Toxikologie Substanz/Toleranzbereich (*BAT) Spezimen Anmerkung/Indikation Aluminium i.S. 10-40 µg/l toxisch > 100 µg/l Serum: 2ml Aluminium i.U. bis 35 µg/l Urin 10 ml Abschätzung der Aluminium-Belastung des Organismus zur Überwachung aluminium-exponierter Personen (z.B. Dialysepatienten mit oraler AlMedikation (Phosphat-Binder), Arbeiter in Aluminium-verarbeitenden Betrieben Patienten mit M. Alzheimer. Symtome: Ablagerung in Lunge, Knochen, Herz, Leber, Milz, ZNS Verbindungen: Aluminiumoxid, Aluminiumhydroxid, Essigsaure Tonerde, Alaun Arsen i.S. bis 5 µg/l *BAT 30 µg/l Arsen i.U. bis 20 µg/l *BAT 200 µg/l Serum 5ml Blei i.S. 40-70 µg/l *BAT 70 µg/dl 45 µg/dl Frauen < 45 J. toxisch > 100 µg/dl EDTA-Blut: 5 ml Abschätzung der Bleilast des Organismus, zur Überwachung bleiexponierter Personen. Berufstätige an Verkehrsstraßen sowie in Bleiberufen Symptome anorganische Bleiverbindungen: Bleisaum, Bleianämie, Bleikoliken Symptome organische Bleiverbindungen (Antiklopfmittel in Vergaserkraftstoffen): Zielorgane ZNS, Nebennieren: Bleialkylpsychose, Bleikachexie, Vagotonie mit RR-Abfall, Bradycardie Weitere Untersuchungen: rotes Blubild mit Ausstrich, -Aminolävulinsäure i.U., Porphyrine i. U. Verbindungen: Bleibenzin, (Tetraäthylblei), Bleiglas, Bleidämpfe Serum: 2ml Gefahrenquellen: als Legierungszusatz, in der Galvanik, der Akkumulatorenherstellung, in Atomreaktoren (Kontrollstäbe) Symptome akut: pulmonale Resorption: Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Durstgefühl, Tracheitis, Bronchitis, Bronchopneumonie, in schweren Fällen letal verlaufendes Lungenödem *BAT: Biologischer Arbeitsstoff-Toleranzwert Urin 10 ml Blei i.U. bis 70 µg/dl *BAT 110 µg/dl toxisch >250 µg/dl Cadmium i.S. bis 3,0 ng/ml *BAT 15 ng/ml Urin: 20ml Cadmium i.U. bis 5,0 µg/l *BAT 15 µg/l 164 Gefahrenquellen: Blei- und Zinkhütten, Herstellung von Farben, Glasindustrie, Gerbereien, Kürschnereien, zoologische Handlungen Symptome lokal; Erytheme, Ekzeme, Follikulitis, Ätzgeschwüre, Konjunktivitis, Nasenseptumulcus, Tracheitis, Gastroenteritis. resorptiv: Mees' sche Bänder (weiße Querstreifung der Nägel) palamare Hyperkeratosen, Arsenmelanose, Alopezie, motorische Arsenpolyneuritis, Anämie weitere Untersuchungen: rotes und weißes Blutbild Verbindungen: Arsenik, Arsentrichlorid, Arsenate, Arsenite, Arsenwasserstoff Toxikologie Substanz/Toleranzbereich (*.BAT) Spezimen Anmerkung/Indikation *BAT: Biologischer Arbeitsstoff-Toleranzwert orale Resporption: Gastroenterokolitis, chronisch: typ. Gelbfärbung der Zahnhälse der Schneide- und Eckzähne, Rhinitis atrophicans, Emphysem, tubuläre Niereninsuffizeinz, Osteomalazie Verbindungen: Cadmiumoxid, Cadmiumsulfat, Cadmiumsulfid, Cadmiumchlorid Chrom i.S. Serum: 2ml Urin: 20ml bis 3,0 ng/ml Chrom i.U. bis 4,0 µg/l *BAT 25 µg/l Gold therap. Bereich: 2,0-4,0 µg/ml (i.m.) 0,4-0,8 µg/ml (p.o.) Serum: 2ml Mangan i.S. bis 5 ng/ml Serum: 2ml Mangan i.U. bis 5 µg/l Urin 10 ml Nickel i.S. bis 5 µg/l *BAT 50 µg/l Serum: 2ml Nickel i.U. bis 3 µg/g Kreatinin Urin: 20ml Platin bei Therapie mit Cis-Platin (50 mg/m2) Serum: 2ml Gefahrenquellen: in der Galvanik, in der chem. Industrie und der Glasindustrie, im grafischen und fotografischen Bereich, der Holzimprägnierung, der Textilfärberei, der Farbenherstellung, in Bohröl, Zement, Fußbodenklebern Symptome bei 6-wertigem Chrom: Verätzungen und typische, kreisrunde und von einem derben Wall umgebene, tiefgehende Hautulzera, schmerzlose Nasenscheidewandperforation, Ulzera im Magen-Darm-Trakt. Chronische Exposition führt zu Chromstaublunge und zum Chromatlungenkrebs Verbindungen: Chromsäure, Kalium(di)chromat Gefahrenquellen: bei der Heratellung von Legierungen, in der Eisen-, Glas-, und keramischen Industrie, in der Farben-, Lack-, und Trockenbatterieherstellung, zur Verwendung als Katalysator Symptome: Manganpneumonie, Manganismus: ein M. Parkinson ähnliches Syndrom,amyotrophe Lateralsklerose, Leber-, Nierenschäden M. Basedow, Blutbildveränderungen Verbindungen: Mangansulfat, Mangan(tetr)oxid Gastroenteritis, Ekzem, Lungenkarzinom Verbindungen: Nickelcyanid, Nickelcarbonat, Nickeltetracarbonyl, Nickeloxid, Nickelsulfid 165 Toxikologie Substanz/Toleranzbereich (*BAT) Spezimen Anmerkung/Indikation Quecksilber i.S. bis 5 µg/l *BAT 50 µg/l EDTA-Blut: 5 ml Quecksilber i.U. bis 15 µg/l *BAT 200 µg/l Urin: 50ml Gefahrenquellen: anorganisches Hg: bei Holzimprägnierung, Verstärkung photografischer Platten, Entschwefelung organischer Stoffe, beim Vergolden in der Porzellanmalerei, bei der Herstellung medizinischer Hg-Präparate organisches Hg: bei der Herstellung von Sprengund Zündstoffen, von Fungiziden, Saatbeiz- und Holzkonservierungsmitteln Symptome für die akute Exposition: Gastroenteritis, Anurie, Stomatitis, ulzero-hämorrhagische Kolitis Symptome für die chronische Exposition: Hgzahnfleischsaum, Leber- und Nierenparenchymschäden, ZNS-Schädigung: Erethismus und Tremor mercuralis, Neurasthenie Verbindungen: Quecksilbernitrat, Methylquecksilber, Sublimat, Quecksilberoxycyanid, Kalomel Selen i.S. 50-100 µg/l Serum: 2ml Selen i.U. 5-30 µg/24h Urin: 20ml Thallium i.S. bis 1 µg/l Serum: 2ml Thallium i.U. bis 10 µg/l 10-15 mg/kg KG oral: letal Urin: 10ml *BAT: Biologischer Arbeitsstoff-Toleranzwert bis 2,6 µg/l 166 Gefahrenquellen: Glas-, Porzellan- und Elektroindustrie, in der Medizin: Antiseborrhoikum, unkontrollierte Medikation eines Selen-Mangels Symptome akut: Reizung von Augen und Atemwegen, Dermatitis chronisch: anhaltender Knoblauchgeruch des Schweißes und der Atemluft, Kopfschmerz, Reizung der Luftwege, Gastro-intestinale Beschwerden weitere Untersuchungen: stark erniedrigtes Serumchlorid von 56-81 mmol/l Verbindungen: Selenite, Selenate, Selenoxychlorid, Selenwasserstoff Gefahrenquellen: orale Aufahme von Fraßgiften, in der Verhüttungs, Zement- und Glasindustrie, in Kosmetika zur Haarentfernung, bei der Haut pilzbekämpfung und als Antihydrotikum Symptome: nach mehrtägigem Symptomfreien Intervall akute gastrointestinale Beschwerden, nach weiteren 2-3 Tagen akute Polyneuropathie, Schlaflosigkeit, Hysterie, nach 2-3 Wochen büschelweiser Haarausfall (Thallium >500 µg/l) Leichtere Intoxikationen haben einen schleichenden Verlauf mit Obstipation, Gastroenteritis, Enzephalitis-ähnlichem Bild mit diffusem Haarausfall (Thallium <500 µg/l) Verbindungen: Thalliumacetat Toxikologie Substanz/Toleranzbereich (*.BAT) Spezimen Anmerkung/Indikation Zink i.S. 50 -150 µg/dl Serum: 2ml Zink i.U. 300-500 µg/l Urin: 20ml erniedrigt: Akrodermatitis enteropathica nutritiver Zinkmangel: nach parenteraler Ernährung, Alkoholismus Resorptionsstörungen: M. Crohn, Überdosierung von Penicillamin renale und exsudative Verluste Symptomatik: Fieber, Gastroenteritis Verbindungen: Zinkoxid, Zinkchlorid, Zinkchromat, Zinkphosphid Zinn 40-350 µg/ml Serum: 2ml *BAT: Biologischer Arbeitsstoff-Toleranzwert Symptomatik: Hirnödem, Krämpfe, Paraplegie Atemlähmung Verbindungen: Zinnoxid, Zinnhydrid, Triäthylzinn, Tetraäthylzinn 167 Untersuchungsverzeichnis Dres. Todorov / Todorov-Herma Stichwortverzeichnis Hinweis: Das vorliegende Untersuchungsverzeichnis ist hauptsächlich in die großen Labormedizinischen Hauptkapitel (Hämatologie, Klinische Chemie, Endokrinologie usw.) gegliedert. Innerhalb der Hauptkapitel sind die einzelnen Parameter vorwiegend alphabetisch sortiert. Die alphabetische Ordnung wurde jedoch an Stellen, wo dies sinnvoll erschien durchbrochen, und Parameter zusammengefasst, die "auf einen Blick" eine schnelle Information zum aktuellen Thema ermöglichen. Wenn Sie also etwas Bestimmtes suchen, benutzen Sie bitte das folgende Stichwortverzeichnis: Wenn Sie das Untersuchungsprogramm Ihres Laborarztes zur Hand nehmen, werden Sie in den meisten Fällen Informationen zu einem bestimmten Laborparameter suchen. Um die hierzu erforderliche Übersicht in dem bewusst ausführlich angelegten Stichwortverzeichnis zu ermöglichen, sind die Parameter-Haupteinträge mit Seitenzahl in Fettdruck hervorgehoben. Stichwortverzeichnis AB-Gamma-Test, 51 ABO-Inkompatibilität, 51 Abstrich Augenbindehaut, Untersuchung auf Mikroorganismen, 157 weibliches Genitale, 143 ACE, 10; 119 ACE (Angiotensin converting enzyme), 10 Acebutolol, 167 Acrodermatitis atrophicans, 61 ACTH, 34; 119; 138 ektope Bildung, 34 Ektope Bildung als Paraneoplasie, 118 Übersicht Funktionstests, 139 ACTH-Infusionstest, 136 ACTH-Kurztest, 136 ACTH-Stimulationstest, 136 Adenoviren, 74 ADH, 34 Inkretionsstörung, Durstversuch, 135 Adnexitis, 63 Adrenale Hyperplasie, kongenitale rationelle endokrinologische Abklärung, 45 Adrenogenitales Syndrom, 139 AFP, 119 als Tumormarker, 119 Im Rahmen d. Schwangerschaftsvorsorge, 54 AGS rationelle endokrinologische Abklärung, 45 AIDS, 71; 79 Procedere bei gesicherter HIV-Infektion, 79 Procedere Entdeckung der Erkrankung, Diagnosebestätigung, 79 Vollbild, 79 Ajmalin/ Prajmalin, 162 Akne, 35; 42; 44 168 Akromegalie, 38 akute lymphatische Leukämie HLA-Assoziation, 97 akutes rheumatisches Fieber, 67 Albumin, 9 Aldolase, 9 Aldosteron, 34; 119; 139 Funktionstest Diagnose Hyperaldosteronismus, 139 Alkalische Phosphatase (AP), 9 Alkohol Drug Monitoring, 171 Allergen-spezifisches IgE, 106 Allergene für die IgE vermittelten Allergien vom Soforttyp, 103 Allergenliste Test auf Allergen-spezifisches IgE, 106 Allergenspezifisches IgE, 103 Allergie, 103 Allergie-Screening Suchspektrum auf allergen-spezifisches IgE, 104 Allobarbital, 165 Alopecia areata/ totalis HLA-Assoziation, 96 Alpha-1-Antitrypsin, 10; 89 Alpha-1-Fetoprotein, 119 Alprenolol, 167 Aluminium, 173 Alveolitis exogen allergische, 112 exogen-allergische, Berufserkrankungen, 112 exogen-allergische, IgG-Präzipitine, 112 exogen-allergische, Krankheitsbilder, 112 exogen-allergische, Symptomatik, 112 Amenorrhoe Untersuchungsverzeichnis Dres. Todorov / Todorov-Herma Stichwortverzeichnis rationelle endokrinologische Abklärung, 42 Amikacin, 162 Aminoglykoside Drug-Monitoring, 162 Amiodaron, 162 Amitriptylin, 169; 170 Ammoniak, 9 Amniozentese Labormedizinische Indikationsparameter, 55 Amobarbital, 165 Amöbenabszess, 85 Amöbiasis, 85 Amphetamine Drug Monitoring, 171 Amylase i. U., 9 Amylase i.S., 9 Amyloidose, 98 Anaerobier Probengewinnung,Probenversand, 7 Anal-Ca Sinnvolle Kombination von Tumormarkern, 117 Anämie Abklärung, Flussdiagramm, 29 Differentialdiagnose, Tabellarische Übersicht, 30 Ursache Chronische Entzündungen, Laborbefunde, 30 Ursache Eisenmangel, Laborbefunde, 30 Ursache Endokrinologische Störungen, 30 Ursache Folsäuremangel, Laborbefunde, 30 Ursache Hämolyt. Anämie, Laborbefunde, 30 Ursache Knochenmarksinfiltration, 30 Ursache Perniziöse Anämie, Laborbefunde, 30 Ursache Renale Anämie, Laborbefunde, 30 Ursache Sideroachrestische Anämie, Laborbefunde, 30 Ursache Thalassämia minor, Laborbefunde, 30 Ancrod®, 31 Ancylostoma duodenale, 85 Androgenaktivität, peripher erhöhte rationelle endokrinologische Abklärung, 45 androgenetische Alopezie, 42; 44 Androgenindex, 50 Androgenisierung, 37 Androgenisierunsgerscheinungen rationelle endokrinologische Abklärung, 44 androgenitales Syndrom, 35; 36 Androstendion, 34 Anencephalie, 55 Angina tonsillaris, 89 Anorexia nervosa, 50 Ursache sek. Amenorrhoe, 42 Anovulation, 37 Anovulatorische Zyklen, 48 Anti-DNase-B, 67; 89 Anti-Staphylolysin (ASTA), 89 Anti-Streptolysin, 67 Anti-Streptolysin O (AST), 89 Antiarrhythmika Drug-Monitoring, 162 Antibiogramm, 157 Antibiotika Drug-Monitoring, 162 Antidepressiva Drug Monitoring, 169 Antihyaluronidase, 67 Antikonvulsiva Drug-Monitoring, 163 Antikörperdifferenzierung Im Rahmen d. Schwangerschaftsvorsorge, 51 Antikörpersuchtest, 89 Im Rahmen d. Schwangerschaftsvorsorge, 51 Antithrombin III (AT III), 31 AP (Alkalische Phosphatase), 9 AP-Isoenzyme, 9 Apolipoproteine, 10 Aprobarbital, 165 Arboviren, 85 Arsen, 173 Arterielle Hypertonie, 40 Arthritis Folge von Viruserkrankung, 72 Ascaris lumbricoides, 160 Ascorbinsäure, 24 Askariden, 85; 160 Aspergillom, 88 Aspergillose bronchopulmonale, 88 invasive, 88 Aspergillus-Mykose, 87 AST (Anti-Streptolysin O), 68; 89 AT III (Antithrombin III), 31 Atenolol, 167 Atopisches Asthma bronchiale, 100 atrophische Gastritis, 91 Auge Bindehautzytologie, 155 Untersuchung auf Mikroorganismen, 157 Augenbindehautzytologie, 155 Autoantikörper, 89 Acetylcholin-Rezeptoren, 89 Blutzellen, Granulozytenkerne, 89 Blutzellen, Granulozytenplasma, 89 Blutzellen, Lymphozyten, 89 Blutzellen, Thrombozyten, 89 DNS-Doppelstrang, 89 DNS-Einzelstrang, 89 169 Untersuchungsverzeichnis Dres. Todorov / Todorov-Herma Stichwortverzeichnis Gefäße, 90 Gliadin, 90 Haut, 90 Intrinsic-Faktor, 90 Lunge, 90 Magen-Darm, 90 Mitochondrien, 90 Muskulatur, 90 Myelin, 91 Nebenniere, 91 Nebenschilddrüse, 91 Niere, 91 Ovar, 91 Pankreas, 91 Parotis, 91 Plazenta, 91 Retikulin, 91 Schilddrüse, 91 Spermatozoen, 91 Thrombozyten, 91 Autoantikörperdiagnostik Atrophische Gastritis, 93 Colitis ulcerosa, 93 Dressler-Syndrom, 93 Goodpasture-Syndrom, 93 Infektiöse Perimyokarditis, 93 Lupusnephropathie, 93 Myasthenia gravis, 93 Polyneuritis Guillain-Barré, 93 Postkardiotomie-Syndrom, 93 Wegweiser,Übersichtstabelle, 92 B-Lymphozyten, 101 Bakterien Liste der verfügbaren EAST-Allergene, 108 Bakterienagglutination, 59 Bandwürmer, 160 Barbital, 165 Barbiturate Drug Monitoring, 165; 171 Bartholinitis, 63 Basophile Leukozyten Vermehrung/ Verminderung, Ursachen, 27 Bäume Liste der verfügbaren EAST-Allergene, 107 Befundmitteilung, 5 Bence-Jones Protein, 93; 121 Benetzungsstörungen des Auges, Ursachen, 155 Benzodiazepine Drug Monitoring, 166; 171 Beruf/ Hobby Liste der verfügbaren EAST-Allergene, 109 Beta-2-Mikroglobulin i.S., 10; 120 170 Beta-2-Mikroglobulin i.U., 10; 93; 120 Beta-Blocker Drug Monitoring, 167 Beta-HCG, 124 Ektope Bildung als Paraneoplasie, 118 Beta-HCG (Humanes Choriongonadotropin) Im Rahmen d. Schwangerschaftsvorsorge, 54 Bilirubin, gesamt/ direkt, 10 Bindehaut Zytologie, 155 Bindehaut, Auge Untersuchung auf Mikroorganismen, 157 Blasen-Ca Sinnvolle Kombination von Tumormarkern, 117 Blasenmole, 54 Blei, 173 Blumen Liste der verfügbaren EAST-Allergene, 107 Blut Probenbehandlung bakteriologischer und mykologischer Kulturen, 7 Blutbild, 26 Bluteosinophilie, 86 Blutgruppen-AK, irreguläre, 51; 89 Blutgruppen-AK-Differenzierung, 51 Blutgruppenbestimmung Im Rahmen d. Schwangerschaftsvorsorge, 51 Blutkultur optimaler Entnahmezeitpunkt, 7 Untersuchung auf Mikroorganismen, 157 Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) Vermehrung/ Verminderung, Ursachen, 27 Blutungsanomalien, 42 rationelle endokrinologische Abklärung, 42 Blutungszeit, 31 Blutzellen, 89 Bordetella pertussis, 61 Borrelien, 61 Borreliose, 75; 85 Brallobarbital, 165 Bromazepam, 166 Bromid, 163 Bronchial-Ca ektope Bildung von ACTH, 34 Sinnvolle Kombination von Tumormarkern, 117 Bronchialsekret Untersuchung auf Mikroorganismen, 158 Bronchiolitis, 70 Folge von RSV-Virenerkrankung bei Kleinkindern, 81 neonatal, Folge von Viruserkrankung, 73 Bronchitis häufigste Keime, 160 Untersuchungsverzeichnis Dres. Todorov / Todorov-Herma Stichwortverzeichnis Brucellose, 61; 85 BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit) Vermehrung/ Verminderung, Ursachen, 27 Budd-Chiari-Syndrom, 78 Burkitt-Lymphom, 74 HLA-Assoziation, 97 Butalbital, 165 C-1-Esterase-Inhibitor, 93 C-Peptid, 35; 123 C-reaktives Protein (CRP), 94 C3-Aktivator, 93 C3-Komplement, 93 C4-Komplement, 93 CA 12-5, 121 CA 15-3, 121 CA 19-9, 121 CA 50, 122 CA 549, 122 CA 72-4, 122 Cadmium, 173 Calcitonin, 121 Ektope Bildung als Paraneoplasie, 118 Calcium, 10 Calcium, Phosphat Erhöhung/ Erniedrigung, Differentialdiagnose, 11 Campylobacter, 61; 85 Candida-Mykose, 87 Canicola-Fieber, 64 Cannabis, 172 Carbamazepin, 163 Cardiolipin Im Rahmen d. Schwangerschaftsvorsorge, 52 Cardiolipin-KBR, 68 cardiotrope Viren, 73 CEA, 122 Ceratoconjunctivitis sicca, 90 Chagas-Krankheit, 85; 86 Chinidin, 162 Chinin, 170 Chlamydien, 7; 62 Direktnachweis, 62 Chloramphenicol, 163 Chlordiazepoxid, 166 Chlorid, 11 Chloroquin, 170 Chlorpromazin, 168 Chlorprothixen, 168 Cholera, 85 Cholesterin, 12 Cholinesterase (CHE), 12 Chorea minor, 67 Chorionepitheliom, 54 Chorioretinitis, 72 Chrom, 174 Chronisch aggressive Hepatitis Autoantikörperdiagnostik, 92 Chronisches Erschöpfungssyndrom (CES), 101 Chymotrypsin i. Stuhl, 12 CIC (zirkulierende Immunkomlexe), 102 Cisplatin, 170 Citratblut (1:10) für Gerinnungsuntersuchungen Probengewinnung, 6 CK (Creatin-Kinase), 12 CK-Isoenzyme, 12 CK/ GOT-Quotient, 12 CKAK (chronische Kälteagglutininkrankheit), 101 Clobazepam, 166 Clomethiazol, 163 Clomiphen-Test, 129 Clonazepam, 163; 166 Clonidin-Test, 133 Clostridium difficile Toxin A/B Direktnachweis, 160 CMV (Zytomegalie-Viren), 83 CMV-Syndrom konnatal, 83 Cocain-Metabolite Drogenscreening, 171 Codein, 168 Coeruloplasmin, 12 Colon-/ Rektum-Ca Sinnvolle Kombination von Tumormarkern, 117 common cold, 81 Conn-Syndrom, 34; 119 Coombs-Test, 94 Corpus luteum-Insuffizienz, 48; 49 Rolle des Östradiol E2, 37 Corpus-luteum-Insuffizienz Rolle des Progesteron, 37 Corticotropin-Releasing-Faktor, 138 Cortisol, 34; 138 Cortisol-Tagesprofil, 136 Coxsackie-Viren, 74; 75 Creatin-Kinase (CK), 12 Creatinin i.S./ .U., 12 Creatinin i.S/ i.U., 12 Creatinin-Clearance, 12 CRF-Test, 138 CRP (C-reaktives Protein), 94 Cryptococcus neoformans-Mykose, 88 Cumarintherapie Überwachung, 33 Cushing-Syndrom, 136; 137; 138; 139 Funktionstests, 136 Cyclobarbital, 165 171 Untersuchungsverzeichnis Dres. Todorov / Todorov-Herma Stichwortverzeichnis Cyclosporin A, 170 CYFRA 21-1, 123 Cystitis häufigste Keime, 161 Cytomegalie Virus-IgG/ IgM-AK Im Rahmen d. Schwangerschaftsvorsorge, 51 Cytomegalie Virus-IgG/ IgM-Ak Im Rahmen d. Schwangerschaftsvorsorge, 51 D-Xylose-Test, 142 Delta-Amino-Lävulinsäure, 13 Dermatitis herpetiformis Duhring, 90 HLA-Assoziation, 97 Dermatitis seborrhoides, 99 Dermatomyositis, 90 Autoantikörperdiagnostik, 92 dermatotrope Viren, 71 Desensibilisierungstherapie Kontrolle einer, 106 Desipramin, 169 Dexamethason-Suppressionstest, 137 DHEAS, 35; 48 Diabetes insipidus, 34; 135 Diagnose mittels Durstversuch, 135 renalis, 135 zentralis, 135 Diabetes mellitus, 36; 141 Autoantikörperdiagnostik, 92 juveniler, HLA-Assoziation, 96 Ursache Autoantikörper, 91 Diarrhoe, 85 Diäthylbarbital, 166 Diazepam, 164; 167 DIF (direkte Immunfluoreszenz), 59 Differentialblutbild, 26 Difibrase®, 31 Digitoxin, 170 Digoxin, 170 Diphenylhydantoin, 164 Diphyllobotrium latum, 85 Disopyramid, 162 DNA-Gensonden-Hybridisierung, 62; 63 Down-Syndrom, 38 Doxepin, 169 Durstversuch, 135 Dysenterie, 85 Dystrophie neonatal, Folge von Viruserkrankungen, 73 EAST, 106 EAST-Test auf Allergen spezifisches IgE, Indikation, 103 Echinococcus granulosus, 86 Echinococcus multilocularis, 86 Echinokokken, 85 172 Echinokokkose, 85; 86 ECHO-Viren, 74; 75 EIA (Enzymimmunoassay), 59 Eisen, 13 Eisenbindungskapazität s. Transferrin, 14 Eisenerhöhung Differentialdiagnosen, 14 Eisenmangel klin. Konstellationen, 13 Eiweiß i.U., 14 Eiweiß-gesamt i.S., 14 Eiweißfraktionen i.S., 14 Eiweißfraktionen i.U., 14 Eklampsie HLA-Assoziation, 97 Encephalitis, 85 konnatal, 52 neonatal, 73 Encephalomyelitis, 61; 80 Endemiegebiete Frühsommermeningoenzephalitis, 75 Endokarditis, 73; 85 häufigste Keime, 157 Endomykosen, 87 Entamoeba histolytica, 85 Enteritis neonatal, Folge von Viruserkrankung, 73 Enterobius vermicularis, 161 Enteroviren, 75 Enzephalitis, 78 postinfektiöse, Folge von Viruserkrankung, 71 Enzephalomyelitis akute, Folge von Viruserkrankung, 71 Enzym-Allergo-Sorbent-Test, 106 Enzymimmunoassay (EIA), 59 Eosinophile Leukozyten Vermehrung/ Verminderung, Ursachen, 26 Eosinophile, absolut, 28 Epididymitis, 62; 63 Folge von Viruserkrankung, 72 häufigste Keime, 160 Epilepsie, 85 Epstein-Barr-Viren (EBV), 74 Erkältungen Rhinoviren als häufigster Auslöser, 81 Erschöpfungssyndrom, chronisches (CES), 74 Folge von Viruserkrankung, 72 Erysipel, 67 Erythema chronicum migrans, 61 Erythema infektiosum (Ringelröteln), 81 Erythema nodosum, 67 Erythematosis makutans, 78 Untersuchungsverzeichnis Dres. Todorov / Todorov-Herma Stichwortverzeichnis Erythropoetin, 123 Ektope Bildung als Paraneoplasie, 118 Erythrozyten Antikörper gegen, 51 Blutbild, 26 Ethosuximid, 164 Evans-Syndrom, 91 Exanthem neonatal, 73 Exanthema subitum, 78 Exsudative Enteropathie, 14 fE3 (Oestriol, frei) Im Rahmen d. Schwangerschaftsvorsorge, 54 Feminisierung, testikuläre, 39 Ferritin, 15; 124 Feto-neonatalotrope Viren, 73 Fibrinogen, 31 Fibrinogen-Spaltprodukte, 31 Filariosen, 85 Fisch Liste der verfügbaren EAST-Allergene, 109 Fleckfieber (Q-Fieber), 62 Fleisch Liste der verfügbaren EAST-Allergene, 108 Flunitrazepam, 167 Flurazepam, 167 Follikel stimulierendes Hormon (FSH), 48 Follikel-stimulierendes Hormon (FSH), 35 Folsäure, 15; 28 Frühsommermeningoencephalitis, 75 FSH, 124 FSH (Follikel-stimulierendes Hormon), 35; 48 FSME-Viren, 75 fT3, 39; 49 Im Rahmen d. Schwangerschaftsvorsorge, 57 fT4, 39; 50 Im Rahmen d. Schwangerschaftsvorsorge, 57 FTA-Abs-IgM, 68 Im Rahmen d. Schwangerschaftsvorsorge, 52 FTA-Abs-Test, 68 Im Rahmen d. Schwangerschaftsvorsorge, 52 funikuläre Myelose, 29 Furosemid, 170 Galaktorrhoe, 42 Ursachen, DD, 45 Gallensteinanalyse s. Steinanalyse, 15 Gamma-Glutamyl-Transferase Erhöhung, Differentialdiagnosen, 16 Gamma-Glutamyl-Transferase (y-GT), 16 Gardnerellen Probengewinnung, Probenversand, 7 Gastrin, 35; 124 Ektope Bildung als Paraneoplasie, 118 Gastrinom, 36 Gastroenteritis Folge von Rotaviren-Erkrankung Kleinkinder, 81 häufigste Keime, 160 Kinder, Folge von Viruserkrankung, 70 Gastroenterotrope Viren, 70 Gelbfieber, 85 Gelenkpunktat sinnvolle Untersuchungen, s. a. Mikrobiologie, 16 Gelenkspunktat häufigste Keime, 159 Gemüse Liste der verfügbaren EAST-Allergene, 108 Gensonden-Abstriche Probengewinnung, 7 Gentamicin, 162 Genussmittel Liste der verfügbaren EAST-Allergene, 109 Gerinnungsfaktoren, 31 angeborene Störungen, 31 erworbene Störungen, 31 Gewürze Liste der verfügbaren EAST-Allergene, 109 GLDH (Glutamat-Dehydrogenase), 16 Gliadin-AK, 90 Glomerulonephritis, 67 Glomerulonephritis, akute, 67 Glossitis häufigste Keime, 159 Glucose i.U., 17 Glucose, nüchtern, 16 Glucose, postprandial, 17 Glucosetoleranztest, oral Normalwerte, s. a. Funktionstests, 17 Glukagon, 36; 124 Glukagon-Propranolol-Test, 133 Glukosetoleranz-Test, 141 Glutamat-Dehydrogenase (GLDH), 16 Gluten-AK, 90 Gold, 174 Gold-Therapie Nebenwirkungen, HLA-Assoziation, 97 Gonadotropine, 36 Gonokokken, 7 Direktnachweis, 63 Probengewinnung, Probenversand, 7 Gonorrhoe, 62; 63 Goodpasture-Syndrom, 91 GOT (ASAT), 17 GPT, 18 Gräserpollen 173 Untersuchungsverzeichnis Dres. Todorov / Todorov-Herma Stichwortverzeichnis Liste der verfügbaren EAST-Allergene, 106 GRF-Test, 134 Großes Blutbild, 26 Gruber, 67 Gynäkologisch Endokrine Erkrankungen Flussdiagramm rationelles diagnostisches Vorgehen, 47 Leitsymptome, 42 Rationelles diagnostisches Vorgehen, 46 Gynäkomastie, 38 HAH (Hämagglutinationshemmtest), 59 Hairy leucoplacia, 74; 159 Haloperidol, 170 Halothan®-Narkose Beseitigung Vaginismus, 78 Leberveränderungen, 78 Hämagglutinationshemmtest (HAH), 59 Hämatokrit Blutbild, 26 Hämoglobinanalyse, 28 Hämopexin, 28 Hämophilie (A und B) PTT als Suchtest, 33 Hämorrhagien, 65 Haptoglobin, 18 Vermehrung/ Verminderung, Ursachen, 28 Harnsäure i.S./ i.U., 18 Harnstoff i.S./ i.U., 19 Haschisch, 172 Hashimoto-Thyreoiditis, 91; 96 Hausstaub Liste der verfügbaren EAST-Allergene, 107 Hautexantheme Folge von Viruserkrankung, 71 Hautphlegmone, 67 HAV (Hepatitis-A-Viren), 76 Hb Blutbild, 26 Hb A1c, 18 HBDH, 19 HbE Blutbild, 26 HBs-AG Im Rahmen d. Schwangerschaftsvorsorge, 51 HBV (Hepatitis-B-Viren), 76 HCG, 54 HCV (Hepatitis C-Viren), 77 HDL-Cholesterin, 19 HDV (Hepatits-D-Viren), 77 Helicobacter, 61 Helminthen Liste der verfügbaren EAST-Allergene, 107 Heparin-Blut 174 Probengewinnung, 6 Heparintherapie Überwachung, 33 Hepatitis, 65; 70; 71; 77; 78; 85 Differentialdiagnose, 78 Hepatitis B Impfkontrollen und Revakzinationsschema, 76 Hepatitis B Surface-AG Im Rahmen d. Schwangerschaftsvorsorge, 51 Hepatitis-A-Viren (HAV), 76 Immunität, 76 Hepatitis-B Erkrankungsstadien mit Antikörperkonstellation, Übersichtstabelle, 76 Hepatitis-B-Viren (HBV), 76 Hepatitis-C-Viren Antikörpernachweis, 77 Hepatitis-C-Viren (HCV), 77 Hepatitis-D-Viren (HDV), 77 Hepatitis-E-Viren (HEV), 77 Hepatitis-Non-A-Non-B, 78 Hepatomegalie, 85 Hepatosplenomegalie, 86 neonatal, 73 Heptabarbital, 166 Herpes genitalis, 68 Herpes labialis, 95 Herpes simplex Direktnachweis, 78 Herpes-simplex-Viren, 78 Antikörperbefunde, 78 Im Rahmen d. Schwangerschaftsvorsorge, 52 Herzinfarkt Troponin-T, 23 HEV (Hepatitis-E-Viren), 77 Hexobarbital, 166 HGH, 36; 125 HIES, 36; 125 Ektope Bildung als Paraneoplasie, 118 Hirsutismus, 34; 35; 38; 42; 44; 48 Funktionstest bei NNR-Überfunktion, 137 HIV, 70; 79 Im Rahmen d. Schwangerschaftsvorsorge, 52 Procedere bei gesicherter HIV-Infektion, 79 Procedere Entdeckung der Erkrankung, Diagnosebestätigung, 79 HLA (Humane Leukozyten Antigene), 95 HLA-B27, 62; 66; 67 HLA-Determinanten Häufig assoziierte Erkrankungen, 95 Hochwuchs, 42 Hoden-Ca Sinnvolle Kombination von Tumormarkern, 117 Untersuchungsverzeichnis Dres. Todorov / Todorov-Herma Stichwortverzeichnis Hormone ektope Bildung als Paraneoplasie, Übersicht, 118 HPV (Humanes Papillomavirus), 79 HSV (Herpes-simplex-Viren), 78 Hühnerei Liste der verfügbaren EAST-Allergene, 108 Human Growth Hormon, 36 Humanes Choriongonadotropin (ß-HCG) Im Rahmen d. Schwangerschaftsvorsorge, 54 Humanes Herpes-Virus Typ 6, 78 Humanes Immundefizienz-Virus (HIV), 79 Humanes Papillomavirus (HPV), 79 Hydroxy-Cholecalciferol s. Vitamin D3, 19 Hydroxy-Indol-Essigsäure, 36 Hydroxyprogesteron, 36 Hyperaldosteronismus, 139 Hyperandrogenämie, 42 Hyperandrogenämie adrenalen Ursprungs rationelle endokrinologische Abklärung, 45 Hyperandrogenämie ovariellen Ursprungs rationelle endokrinologische Abklärung, 44 Hypercalzämie, 37 Hyperfibrinolyse Diagnose via PTZ, 33 hypergonadotroper Hypogonadismus, 48 Hyperparathyreoidismus, 37 Hyperprolaktinämie, 42 Hypersplenismus, 30 Hypertonie essentielle, Katecholamine, 36 Hypoglykämia factitia, 35 Hypogonadismus, 35; 38; 39; 50 Rolle des LH, 37 hypogonadotroper Hypogonadismus, 48 Hypoparathyreoidismus Autoantikörperdiagnostik, 93 hypophysärer Minderwuchs, 42 Hypophysenadenom Sinnvolle Kombination von Tumormarkern, 117 Hypopituitarismus, 129 Hyposensibilisierungstherapie Kontrolle der Therapie via EAST auf allergenspezifisches IgE, 103 Kontrolle einer, 106 Hypothyreose, 38; 39 Therapiekontrolle, 131 idiopathische thrombozytopenische Purpura, 91 IFT (indirekte Immunfluoreszenz), 59 IgA, 97 IgE, 103 IgE vermittelte Allergien vom Soforttyp, Übersicht, 103 IgE-gesamt, 99; 103 Rolle bei der Differentialdiagnose allergischer Erkrankungen, 99 IgG, 97 allergen-spezifisches, 112 IgG- und IgA allergenspezifische AK, 104 IgG-Antikörper präzipitierende, 112 IgM, 97 IHA, 59 Ikterus, 85 Differentialdiagnose via Lebenenzyme, 16 Imipramin, 169 Immunfluoreszenz, direkte und indirekte (DIF und IFT), 59 Immunglobulin E, 99 Immunglobulin G-Subklassen, 99 Immunglobuline, 97 Immunisierung aktive, gegen Hepatits B, 76 Immunreaktion vom Arthus-Typ, 112 Immunsuppression Überwachung opportunistischer viraler Infektionen, 70 Immunthrombozytopenie Autoantikörperdiagnostik, 92 Impfung aktive, gegen Hepatits B, Kontrolle, 76 IgG-Wert als Parameter für Immunitätslage, 60 passive, gegen Hepatitis B, 76 Impotentia coeundi, 39; 50 indirekte Hämagglutination (IHA), 59 Infektionen Aufzählung serologischer Nachweismethoden, 59 Befundinterpretation serologischer Nachweismethoden, 59 Suchreaktionen indirekter Erregernachweis, 59 Infertilität Autoantikörper gegen Spermatozoen, 91 Autoantikörperdiagnostik, 93 rationelle endokrinologische Abklärung (bei Eumenorrhoe), 43 Influenza-Viren, 80 Inhalationsallergene Aufzählung wichtiger, 103 Insekten Liste der verfügbaren EAST-Allergene, 107 Insulin, 36; 125 Insulin-Hypoglykämie-Test, 133 Insulinom Sinnvolle Kombination von Tumormarkern, 117 Insulintherapie 175 Untersuchungsverzeichnis Dres. Todorov / Todorov-Herma Stichwortverzeichnis Autoantikörperdiagnostik, 92 Intravenöser Glukosetoleranz-Test, 141 Isoniazid (INH), 163 Ixodes ricinus, 61; 75 Kala-Azar, 85; 86 Kalium i.S./ i.U., 19 Kälteagglutinine, 101 Kältehämolysine, 101 Karzinoid, 36; 38 Sinnvolle Kombination von Tumormarkern, 117 Katecholamine i.U., 36; 125 KBR, 59 Keratitis Folge von Viruserkrankung, 72 Keuchhusten, 61 Kleines Blutbild, 26 Klimakterische Beschwerden, 42 Klimakterium rationelle endokrinologische Abklärung, 45 Knochensarkom Sinnvolle Kombination von Tumormarkern, 117 Koilozyten, 144 Kollagenosen Autoantikörperdiagnostik, 92 Komplement, gesamt, 94 Komplementbindungsreaktion (KBR), 59 Konjunktivitis Folge von Benetzungsstörung des Auges, 155 Folge von Viruserkrankung, 72 häufigste Keime, 157 neonatal, 73 Kraniopharyngeom, 138 Kräuter Liste der verfügbaren EAST-Allergene, 107 Kreuzreaktionen kreuzreaktive Allergen-Epitope, 106 Kryoglobuline, 101 Kryptokokkose, 88 Kryptorchismus, 39; 50 Kugelzellanämie, 28 Kupfer i.S./ i.U., 20 LA (Latex-Agglutination), 59 Laktat-Dehydrogenase (LDH), 20 Laktosetoleranz-Test, 141 Lamblien, 85 Laryngeale Papillome, 80 Latex-Agglutination (LA), 59 LDH (Laktat-Dehydrogenase), 20 LDH im Liquor, 20 LDH im Punktat, 20 LDH-Isoenzyme, 20 Differentialdiagnostische Wertigkeit, 20 LDH/ HBDH, 12 176 LDH/ HBDH-Quotient, 19 LDL-Cholesterin, 20 LDL/ HDL-Quotient, 19 Leber-Ca Sinnvolle Kombination von Tumormarkern, 117 Leberzirrhose, 77 Legionärskrankheit, 64 Legionellosen, 64 Leishmaniose, 86 Leptospirämie, 64 Leptospirose, 64; 78; 85 Leukämie Sinnvolle Kombination von Tumormarkern, 117 Leukozyten Blutbild, 26 Levomepromazin, 169 LH, 37 LH (Luteinisierendes Hormon), 48 LH-RH-Test, 129 LIA (Lumineszenz-Immunassay), 59 Lidocain, 162 Lipidelektrophorese, 21 Differentialdiagnose von Fettstoffwechselstörungen, 21 Lipoprotein (a), 21 Liquor Probenbehandlung bakteriologischer und mykologischer Kulturen, 7 Untersuchung auf Mikroorganismen, 158 Listeriose, 65 Listeriose AK Im Rahmen d. Schwangerschaftsvorsorge, 52 Lithium, 21; 171 Lofepramin, 169 Löffler-Syndrom, 26 Löfgren-Syndrom, 26 Lorazepam, 167 Lormetazepam, 167 Lösungsmittel Drug Monitoring, 172 Lp (a), 21 LSD, 172 Lues, 68 ausgeheilte, 68 Befundinterpretation div. Parameterkonstellationen, 68 Behandlungsbedürftigkeit, 68 IgG-Serumnarbe, 68 neonatale, 68 Luesserologie Im Rahmen d. Schwangerschaftsvorsorge, 52 Lungenemphysem, 89 Lungenfibrose, 112 Untersuchungsverzeichnis Dres. Todorov / Todorov-Herma Stichwortverzeichnis Luteinisierendes Hormon (LH), 37 Lyme disease, 61; 75 Lymphadenitis, 65 Folge von Viruserkrankung, 72 Lymphadenopathie, 84; 85 Lymphadenopathie-Syndrom, 72; 79 Lymphadenosis benigna cutis, 61 Lymphochoriomeningitis (LCM), 73 Lymphogranuloma venereum, 68 lymphotrope Viren, 72 Lymphozyten Vermehrung/ Verminderung, Ursachen, 27 Lymphozytendifferenzierung, 101 Lysin-Vasopressin-Test, 138 Lysozym, 21 M. Addison, 34; 91; 96; 136; 139 Autoantikörperdiagnostik, 92 Funktionstests, 136 M. Alzheimer HLA-Assoziation, 96 M. Bannwarth, 61 M. Basedow, 96 M. Bechterew, 95 HLA-Assoziation, 96 M. Boeck, 14; 21; 37; 119 M. Cushing, 34; 35; 38; 40; 50 rationelle endokrinologische Abklärung, 45 M. Gaucher, 120 M. haemolyticus neonatorum, 94 M. Hodgkin, 27 M. Kahler, 98 M. Lindau-Hippel, 40 M. Parkinson, 38 M. Reiter, 62 HLA-Assoziation, 96 M. Waldenström, 14; 27; 98; 155 M. Weil, 64 M. Wilson, 78 Magen-Ca Sinnvolle Kombination von Tumormarkern, 117 Magenausgangsstenose benigne, 35 Magnesium, 22 Hypermagnesiämie, Symptome, 22 Hypomagnesiämie, Symptome, 22 Malaria, 85; 86 Maltafieber, 61 Mamma-Ca Sinnvolle Kombination von Tumormarkern, 117 Mangan, 174 Maprotilin, 169 Masern Komplikationen, 80 Masern-Virus, 80 Zielorgane, 80 Mastitis häufigste Keime, 158 Mastodynie, 42 Ursachen, DD, 45 Mastopathie, 42 MCP-Test, 130 MCV Blutbild, 26 Medazepam, 167 Medikamente Liste der verfügbaren EAST-Allergene, 108 Nennung wichtiger Allergene, 103 Meerestiere Liste der verfügbaren EAST-Allergene, 109 Mees' sche Bänder, 173 Mehle Liste der verfügbaren EAST-Allergene, 109 Mehrlingsgravidität, 54 Meningitis, 65; 75; 81 aseptische, Folge von Viruserkrankung, 71 häufigste bakterielle Keime, 158 neonatal, Folge von Viruserkrankungen, 73 Meningoencephalitis, 65; 75; 85 Meningokokken, 64; 85 Meningomyelitis, 75 Meningoradikulitis, 61 Metamizol, 171 Methadon, 168 Drogenscreening, 171 Methaqualon, 172 Methotrexat, 170 Methylpiperdin, 172 Metopiron-Test, 138 Metoprolol, 167 Mexiletin, 162 Mianserin, 169 Mikrocephalie neonatal, Folge von Viruserkrankungen, 73 Mikulicz-Syndrom Bindehautzytologie am Auge, 155 Milben Liste der verfügbaren EAST-Allergene, 107 Milch-Alkalisyndrom, 37 Milchprodukte Liste der verfügbaren EAST-Allergene, 108 Minderwuchs, 42 Missed abortion, 54 Missbildungen neonatal, Folge von Viruserkrankung, 73 Mononukleose, infektiöse, 74 177 Untersuchungsverzeichnis Dres. Todorov / Todorov-Herma Stichwortverzeichnis Monozyten Vermehrung/ Verminderung, Ursachen, 27 Morphin, 168 Morphine Drug Monitoring, 172 Mucinmangel am Auge, 156 Multiallergen-Scheiben, 104 Liste der verfügbaren Mischungen, 110 Multiple Sklerose HLA-Assoziation, 96 multiples Myelom, 98 Mumps-Viren, 80 Münchner Nomenklatur II, 145 Mundabstrich Untersuchung auf Mikroorganismen, 159 Muttermilch Untersuchung auf Mikroorganismen, 158 Myalgie, 80 als Viruserkrankung, 73 Myasthenia gravis, 89 D-Penicilamin induzierte, HLA-Assoziation, 97 HLA-Assoziation, 96 Mycoplasmen, 65 Myelitis, 81 Mykobakterien, 158 Mykosen innere, prädisponierende Faktoren, 87 Myoglobin, 22 Myokarditis, 67; 80; 81; 84; 85 Folge von Viruserkrankung, 73 neonatal Folge von Viruserkrankung, 73 Myositis, 80 Folge von Viruserkrankung, 73 Myxödem, 38 Nadolol, 167 Nahrungsallergene Aufzählung wichtiger, 103 Nahrungsmittel häufige Allergene, 104 Liste der verfügbaren EAST-Allergene, 108; 109 Nahrungsmittelallergie, 104 Nasopharyngeal-Ca, 74 Natrium, 22 Nebennierenrinden-Insuffizienz, 137 Nebenschilddrüsen-Malignom Sinnvolle Kombination von Tumormarkern, 117 Neisseria gonorrhoeae, 63 Nephritis, 65 Netilmicin, 163 Neuralrohrdefekt, 54 Neuroblastom, 40 Sinnvolle Kombination von Tumormarkern, 117 178 Neuropathie, 84 neurotrope Viren, 71 Neutralisationstest (NT), 59 Neutrophile Leukozyten Vermehrung/ Verminderung, Ursachen, 26 Nickel, 174 Nierenarterienstenose, 40 Nierenmalignom Sinnvolle Kombination von Tumormarkern, 117 Nifedipin, 171 Nitrazepam, 164; 167 NNR-Adenom ektope Bildung von ACTH, 34 NNR-Ca ektope Bildung von ACTH, 34 NNR-Insuffizienz Funktionstests, 136 Non-A-Non-B-Hepatitis, 77 mögliche Differentialdiagnosen, 78 Nortriptylin, 170 Notfalluntersuchungen, 8 NSE, 125 NT (Neutralisationstest), 59 nukleäre Antigene (ENA), 90 anti-Jo-1,-PL7,-PL12,-KJ,-Mi-2, 90 anti-Ku/Ki, 90 anti-nRNP, 90 anti-nukleäres Lamin, 90 anti-PCNA,-HSP 65/70,-HSP 90, 90 anti-Scl-70, -Zentromer, 90 anti-Sm, 90 anti-SS-A, 90 anti-SS-B, 90 Nüsse Liste der verfügbaren EAST-Allergene, 109 Obst Liste der verfügbaren EAST-Allergene, 108 Oestradiol E2, 37; 48 Oestriol, frei (fE3) Im Rahmen d. Schwangerschaftsvorsorge, 54 Oestriol, gesamt Im Rahmen d. Schwangerschaftsvorsorge, 57 Ohrabstrich Untersuchung auf Mikroorganismen, 159 Oligomenorrhoe, 35; 37 rationelle endokrinologische Abklärung, 42 Omphalocele, 55 ophthalmotrope Viren, 72 Opiate Drug Monitoring, 168 Opiumalkaloide Drug Monitoring, 172 Oraler Glukosetoleranz-Test, 141 Untersuchungsverzeichnis Dres. Todorov / Todorov-Herma Stichwortverzeichnis Orchitis Folge von Viruserkrankung, 72 Orientbeule, 86 Ornithose, 62 Osmolalität, 23 Osmotische Resistenz Vermehrung/ Verminderung, Ursachen, 28 Osteomyelitis häufigste Keime, 157 Otitis häufigste Keime, 159 Otitis media, 80 Ovarial-Ca Sinnvolle Kombination von Tumormarkern, 117 Ovarialinsuffizienz, 42; 48 Rolle des Östradiol E2, 37 WHO-Klassifikation, 47 Oxazepam, 167 Oxprenolol, 168 Oxyuren, 161 Panencephalitis subakut sklerosierende, 71 Pankreas-Ca Sinnvolle Kombination von Tumormarkern, 118 Pankreatitis Folge von Viruserkrankung, 72 PAP, 126 PAP-Gruppen, 143 Papanicolaou, 143 Paracetamol, 171 Parainfluenza-Viren, 81 Paraneoplastisches Syndrom Ektope Bildung von Hormonen, 118 Parasiten Liste der verfügbaren EAST-Allergene, 107 Parasitosen, 85 Parathormon, 37 Ektope Bildung als Paraneoplasie, 118 Paratyphus, 66 Parotis Folge von Viruserkrankung, 72 Partielle Thromboplastinzeit (PTT), 33 Parvoviren, 81 Paspertin, 130 Paul-Bunell-Test, 74 PCO-Syndrom rationelle endokrinologische Abklärung, 44 PCP Autoantikörperdiagnostik, 92 Pemphigus Autoantikörperdiagnostik, 93 HLA-Assoziation, 97 Penis-Läsionen Folge von Viruserkrankung, 72 Pentazocin, 168; 171 Pentobarbital, 166 Perazin, 169 Perenniale Rhinitis, 100 Perikarditis, 85 Peritonitis häufigste Keime, 159 Perniziöse Anämie Autoantikörperdiagnostik, 92 HLA-Assoziation, 97 perniziöse Anämie, 91 Perphenazin, 169 Pethidin, 168 Phäochromozytom, 36; 40 Sinnvolle Kombination von Tumormarkern, 118 Pharyngitis Folge viraler Infektion, 70 Phenacetin, 171 Phenobarbital, 164; 166 Phenothiazine Drug Monitoring, 168 Phenylbutazon, 171 Phenylketonurie, 38 Phenylpiperdin, 172 Phenytoin, 164 Phosphor, anorganisch, 23 Picorna-Viren, 81 Pilzvergiftung Leberveränderungen, 78 Pindolol, 168 Plaques muqueuses Mundschleimhautveränderungen Lues II, 159 Plasma-Thrombinzeit (PTZ), 33 Plasmodium falciparum, 85; 86 Plasmodium malariae, 86 Plasmodium vivax, 86 Plasmozytom, 14; 27; 97 Platin, 174 Plattenepithel-Ca Sinnvolle Kombination von Tumormarkern, 117 Pleurapunktat häufigste Keime, 159 Pleurodynie, 73 Pneumonie, 80 Folge von RSV-Virenerkrankung bei Kleinkindern, 81 häufigste Keime, 158 neonatal,Folge von Viruserkrankung, 73 Pneumonie, atypische Erwachsene, Folge von Viruserkrankung, 70 Kinder, Folge von Viruserkrankung, 70 Polio-Viren, 75 179 Untersuchungsverzeichnis Dres. Todorov / Todorov-Herma Stichwortverzeichnis Poliomyelitis, 85 Pollen häufige Allergene, 104 Pollenflugkalender, 105 Polydipsie psychogene, 135 Polyglobulie erniedrigte BSG, 27 Polymenorrhoe rationelle endokrinologische Abklärung, 43 Polyradikulitis Folge von Viruserkrankung, 71 polyzyklische Ovarien rationelle endokrinologische Abklärung, 44 Polyzythämia vera erniedrigte BSG, 27 Pontiac-Fieber, 64 Porphyrin-Auftrennung, 23 Postmenopause-Syndrom, 42 Prämenstruelles Syndrom, 42 Ursachen, DD, 45 Primär biliäre Zirrhose Autoantikörperdiagnostik, 92 primär chronische Polyarthritis Autoantikörperdiagnostik, 92 primäre Amenorrhoe rationelle endokrinologische Abklärung, 42 Primidon, 165 Privatpatienten Untersuchungsauftrag, 5 Procainamid, 162 Progesteron, 37; 49 Im Rahmen d. Schwangerschaftsvorsorge, 54 Proktitis, 63 Prolaktin, 37; 49; 57 Ektope Bildung als Paraneoplasie, 118 Indikationen zur Bestimmung, 38 Medikamente, die zur P.- Erhöhung führen, 38 Medikamente, die zur P.-Erhöhung führen, 49 Pathologische Ursachen der Erhöhung, 38 Physiologische Ursachen Erhöhung, 37 Prolaktin-Stimulationstest, 130 Promazin, 169 Promethazin, 169 Propanolol, 168 Prostata-Ca Sinnvolle Kombination von Tumormarkern, 118 Prostatasekret Untersuchung auf Mikroorganismen, 159 Prostatitis, 62; 63 häufigste Keime, 159 Proteinurie Differentialdiagnosen, 14 180 Prothrombinzeit, 33 Protozoen Probengewinnung, Probenversand, 7 Protriptylin, 170 PSA, 126 Pseudo-Krupp (Pseudo-Croup), 70; 99 Psittakose, 85 PTH, 37; 126 PTT (Partielle Thromboplastinzeit), 33 PTZ (Plasma-Thrombinzeit), 33 Pubertas praecox, 42 Pubertas tarda, 35; 39; 42; 50 pulmotrope Viren, 70 Punktate Untersuchung auf Mikroorganismen, 159 Purpura Schönlein-Henoch, 90 Pyodermie, 67 Q-Fieber, 73; 85 Quecksilber, 175 Quick-Wert, 33 Quincke-Ödem, 99; 100 Rachenabstrich Untersuchung auf Mikroorganismen, 159 Raynaud-Syndrom, 90 Renin Ektope Bildung als Paraneoplasie, 118 Renin-Stimulationstest, 139 Respiratory syncytial Virus (RSV), 81 Retikulozyten, 28 Blutbild, 26 Retinitis nekrotisierende, Folge von Viruserkrankung, 72 Reye´s-Syndrom, 80 RF (Rheumafaktor), 101 Rheumafaktor (RF), 101 rheumatisches Fieber akutes, Anti-DNase-B-Nachweis, 89 rheumatoide Arthritis, 74; 90 HLA-Assoziation, 96 Rhinitis allergica, 99 Rhinopathia vasomotorica, 99 Rhinoviren, 81 Rickettsien, 62 Rickettsiose, 85 Rifampicin, 163 Ringelröteln, 81 Rotaviren, 81 Röteln, 70 Antikörper-Konstellationen bei Schwangeren, 82 Antikörperbefunde bei Serokonversion, 82 Embryopathiesyndrom, 83 Überwachung Lebendimpfung, Serokonversion, 82 Untersuchungsverzeichnis Dres. Todorov / Todorov-Herma Stichwortverzeichnis Röteln-HAH Im Rahmen d. Schwangerschaftsvorsorge, 52 Rötelnvirus, 82 RSV (Respiratory syncytial Virus), 81 Saisonale Konjunktivitis, 100 Sakroilitis, 61 Salicylsäure, 171 Salmonellen, 85 Salmonellosen, 65 Sammelurin Probengewinnung, 6 Saure Phosphatase (SP), 23 Saure Prostata-Phosphatase (PP), 23 SCC, 126 Schilddrüsen-Ca Sinnvolle Kombination von Tumormarkern, 118 Schilddrüsenfunktionsstörung Analyse mittels TSH-basal, TRH-Test, 130; 131 Schildzecken, 61 Schimmelpilze häufige Allergene, 104 Liste der verfügbaren EAST-Allergene, 110 Schistosomiasis, 85 Schlafkrankheit, 86 Schnüffelstoffe Drug Monitoring, 172 Schwangerschaftsvorsorge Prüfung Immunitätslage Varizella-Zoster-Viren, 83 Risiko der fetalen Schädigung durch Parvoviren, 81 serologisches Screening Viruserkrankungen, 70 Toxoplasmose, Interpretation Immunitätslage, 87 Varizellen um den Geburtstermin, Maßnahmen, 83 wünschenswerte serologische Untersuchungen, 70 Schweinehüterkrankheit, 64 Seborrhoe, 44 Secobarbital, 166 sekundäre Amenorrhoe rationelle endokrinologische Abklärung, 42 Selen, 175 Sensitivität Begriffserläuterung, 116 Sepsis, 65; 67 häufigste Keime, 157 Serotonin, 38; 127 Ektope Bildung als Paraneoplasie, 118 Serum Probengewinnung, 6 Serumnarbe allgemeines Verhalten spezifischer IgG-Ak, 60 Sexualhormon-bindendes Globulin (SHBG), 38; 50 Sharp-Syndrom Autoantikörperdiagnostik, 92 SHBG (Sexualhormon-bindendes Globulin), 38 Shigellen, 85 Shigellosen, 67 Sicca-Syndrom HLA-Assoziation, 97 Nachweis via nukleäre Ak, 90 Sicca-Syndrom des Auges, 155 Sichelzellanämie, 28 Sisomicin, 163 Sjögren-Syndrom, 74; 90; 91; 156 Autoantikörperdiagnostik, 92 HLA-Assoziation, 97 Sklerodermie, 90 Autoantikörperdiagnostik, 92 SLE (systemischer Lupus erythematodes), 89 Somatomedin Ektope Bildung als Paraneoplasie, 118 Somatotropin-Stimulationstest, 132 Somatotropin-Suppressionstest, 132 Sotalol, 168 Sperma Liste der verfügbaren EAST-Allergene, 108 Untersuchung auf Mikroorganismen, 160 Spezifität Begriffserläuterung, 116 Splenomegalie, 61; 65; 85 Sputum Untersuchung auf Mikroorganismen, 160 SSPE (subakut sklerosierende Panencephalitis), 80 Staphylokokken-Infektionen b, 67 Staphylolysin, 67 Stationäre Patienten Untersuchungsauftrag, 5 Stäube häufige Allergene, 104 Steinanalyse s. Befundbericht, 23 Sterilität rationelle endokrinologische Abklärung (bei Eumenorrhoe), 43 STH, 36; 125 Ektope Bildung als Paraneoplasie, 118 STH-Clonidin-Test, 133 STH/HGH-Mangel, 132 STH/HGH-Überproduktion, 132 Sträucher Liste der verfügbaren EAST-Allergene, 107 Streptokokken-AK-Titer, 67 Streptokokken-Infektionen, 67 Struma 181 Untersuchungsverzeichnis Dres. Todorov / Todorov-Herma Stichwortverzeichnis Therapiekontrolle, 131 Stuhl Untersuchung auf Mikroorganismen bzw. Helminthen, 160 Stuhl auf Ausnutzung, 23 Stuhlproben Probengewinnung, Probenversand, 7 Sturge-Weber Syndrom, 40 Suchtstoffe Drug Monitoring, 171 Sultiam, 165 Suppressionstherapie Schilddrüse,Therapiekontrolle, 131 Syphilis s.a. Lues, 78 systemischer Lupus erythematodes Autoantikörperdiagnostik, 92 HLA-Assoziation, 97 T-4-Helferzellen, 101 T-8-Suppressorzellen, 101 T-Lymphozyten, 101 T3, frei, 39 T4, frei, 39 T4/ T8-Ratio, 101 Taenia saginata, 160 Taenia solium, 160 TBG Im Rahmen d. Schwangerschaftsvorsorge, 57 Temazepam, 167 Testosteron, 39; 50 Androgenindex, 50 Tetanus-Toxoid-AK Impfkontrolle, 83 Tetrazepam, 167 Thalassämie, 28 Thallium, 175 Thalliumvergiftung, 36 THC, 172 Theophyllin, 171 Thiopental, 166 Thioridazin, 169 Thrombangiitis obliterans HLA-Assoziation, 97 Thromboplastinzeit, 33 Thrombozyten, 29 Blutbild, 26 Thrombozytenzählung, 33 Thrombozytopenie, 30 Ursachen, 33 Thrombozytose Ursachen, 33 Thyreoglobulin, 127 Tierallergene 182 Liste der verfügbaren EAST-Allergene, 107 Tiere häufige Allergene, 104 Tilidin, 168 Tobramycin, 163 Tonsillitis häufigste Keime, 159 Toxoplasma gondii, 86 Toxoplasmose, 85; 86 Interpretation Immunitätslage, 87 Toxoplasmose-KBR Im Rahmen d. Schwangerschaftsvorsorge, 52 TPA, 127 TPHA Suchtest im Rahmen d. Schwangerschaftsvorsorge, 52 TPHA-Test, 68 Tracheobronchitis, 70 Trachom, 62 TRAK, 128 Tränenstörungen Impressionszytologie als Diagnostikum bei Benetzungsstörungen, 155 Transferrin, 23 Treponema pallida, 68 Treponematosen, 68 TRH-Stimulationstest, 40; 50; 130 Im Rahmen d. Schwangerschaftsvorsorge, 58 TRH-Test, 39; 50; 130 Durchführung, 40 Therapiekontrolle bei Substitutionstherapie, 40 Therapiekontrolle bei Suppressionstherapie, 40 Triazolam, 167 Trichinen, 85 Trichinose, 87 Trichomonaden Probengewinnung, Probenversand, 7 Triglyceride, 23 Trimipramin, 170 Tripel-Diagnostik AFP, ß-HCG, fE3-Screening Im Rahmen d. Schwangerschaftsvorsorge, 54 Trisomie 21, 54 Trizyklische Antidepressiva Drug Monitoring, 169 Tropenreisen Erkrankungen und assoziierte Erreger, 85 tropische Sprue, 85 Troponin-T, 23 Trypanosoma cruzei, 86 Trypanosoma gambiense, 86 Trypanosoma rhodesiense, 86 Trypanosomiasis, 85 Untersuchungsverzeichnis Dres. Todorov / Todorov-Herma Stichwortverzeichnis Trypsin, 24 TSH-basal, 39; 40; 130 Im Rahmen d. Schwangerschaftsvorsorge, 58 Tubargravidität, 54 Tuberkulose, 85 Tumormarker Einflussgrößen auf Konzentration, 116 Einteilung, 114 Sinnvolle Kombinationen bei häufigen Malignomen, 117 tabellarische Übersicht, Zuordnung Malignome, nichtmaligne Erkr., 115 Typ I-Sofortreaktion, 112 Typ IV-Spätreaktion, 112 Typhus, 66; 85 Ulcus duodeni, 35 Ulcus molle, 68 undulierendes Fieber, 61 Urethritis, 62; 63 häufigste Keime, 161 Urin Untersuchung auf Mikroorganismen, 161 Urinsediment mikroskopische Untersuchung, 24 Urinuntersuchung, 24 Urogenitotrope Viren, 72 Urtikaria, 99; 100 Uterus-Ca Sinnvolle Kombination von Tumormarkern, 118 Vaginalabstrich häufigste Keime, 161 Untersuchung auf Mikroorganismen, 161 Untersuchung auf Mikroorganismen, Empfohlene Kombination, 161 Vaginismus Beseitigung in Halothan-Narkose, 78 Valproinsäure, 165 Vancomycin, 163 Vanillinmandelsäure, 40 Varizella Zoster-Virus-KBR Im Rahmen d. Schwangerschaftsvorsorge, 53 Varizella-Zoster-Viren, 83 Vasopressin Ektope Bildung als Paraneoplasie, 118 Inkretionsstörung, Durstversuch, 135 s. ADH, 41 VDRL-Test, 68 Im Rahmen d. Schwangerschaftsvorsorge, 52 Verapamil, 162 Verner-Morrison-Syndrom, 35 Versandmaterial, 6 Vinylbital, 166 VIP, 128 Virale Infektionen, 70 häufige Krankheitsbilder und assoziierte Viren (Tabelle), 70 Indikationen zur serologischen Untersuchung, 70 Virilismus, 35; 42; 44; 48 Vitamin A, 24 Vitamin B1 (Thiamin), 24 Vitamin B12, 29 Vitamin B12 (Cobalamin), 24 Vitamin B6 (Pyridoxalphosphat), 24 Vitamin C, 24 Vitamin D (1,25-OH-Cholecalciferol), 24 Vitamin D3 (25-OH-Cholecalciferol), 24 Vitamin E, 24 Vitamin-B12-Mangel, 85 Vitiligo Autoantikörperdiagnostik, 93 Vollblut Probengewinnung, 6 Vulva-Läsionen Folge von Viruserkrankung, 72 Vulvovaginitis Folge von Viruserkrankung, 72 Waaler Rose (WR), 101 Wachtumshormon s. STH, HGH, 41 Warzen Kinder, 79 WB (Western-Blot), 59 Wegnersche Granulomatose Autoantikörperdiagnostik, 92 Western-Blot (WB), 59 Widal-Reaktion, 59 Wiskott-Aldrich-Syndrom, 97 WR (Waaler Rose), 101 Wundabstrich Untersuchung auf Mikroorganismen, 161 Wurmerkrankungen, 160 X-linked proliferatives Syndrom (XLP), 74 Xylose, 25 Xylose-Test, 142 Yersiniosen, 67 Zecken, 61; 75 Aktive FSME-Impfung vor Reise in Endemiegebiet, 75 Zeckenbiss Strategie nach Zeckenbiss in Endemiegebiet, 75 Zervizitis, 62; 63 Folge von Viruserkrankung, 72 Zink, 25; 175; 176 Zinn, 25; 176 zirkulierende Immunkomplexe, 102 Zöliakie, 14 183 Untersuchungsverzeichnis Dres. Todorov / Todorov-Herma Stichwortverzeichnis Zollinger-Ellison-Syndrom, 35 Zystitis akute hämorrhagische, Folge von Viruserkrankung, 72 Zystizerkose, 85 Zytologie Auge, Bindehautzytologie, 155 Ergusszytologie, Anwendungsgebiete, Material, Befundinterpretation, 152 Ergusszytologie, Verfahren, 148 Gynäkologie, Empfohlene Konsequenzen Abstrichbefunde, 146 Gynäkologie, Hormonzytologie, 146 Gynäkologie, maligne Tumoren und Vorstufen, 143 Gynäkologie, Schema der Krebsfährtensuche, 146 Gynäkologie, Ursachen falsch-negativer Befunde, 145 Impressionszytologie des Auges, 155 Durchführung, 155 Liquorzytologie, 152 Lymphknoten, Punktionszytologie, Indikationen, Befundbewertung, 150 Prostata, Punktionszytologie, Indikationen, Befundbewertung, 150 Punktionszytologie, Verfahren, 148 Schilddrüse, Befundbewertung Punktionszytologie, 149 Schilddrüse, Punktionszytologie, 148 Sekret, mögliches Untersuchungsmaterial, 148 Sputum u. Bronchialsekret, Indikationen, Befundinterpretation, 153 Sternalmark, Punktionszytologie, Indikationen, Befundbewertung, 151 Tumoren im extragenitalen Bereich, 148 Urin, Indikation, Befundinterpretation, 153 Weibliche Brustdrüse, Punktions- u. Sekretzytologie, 149 Weibliche Brustdrüse, Punktions- u. Sekretzytologie, Befundbewertung, 149 Zytologische Malignitätskriterien, 143 Zytologische Abstriche zur gynäkolgischen Krebsvorsorge, Probengewinnung, 7 zur ZyklusphasenBestimmung,Probengewinnung, 7 Zytomegalie-Viren (CMV), 83 Zytostatika Drug Monitoring, 170 184 Untersuchungsverzeichnis Dres. Todorov / Todorov-Herma Stichwortverzeichnis 185