Auf eine farbige Schweiz - Schweizerische Bundeskanzlei

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Am 21. Oktober 2007 sind
Nationalratswahlen
Auf eine farbige Schweiz
41
2
Inhaltsverzeichnis
Brief der Bundeskanzlerin
Politische Karte der Parteien
Kleine Staats- und Wahlkunde
Kleine Wahlanleitung
Adresse für weitere Informationen
Seiten
5
6 – 7
9 – 23
25 – 35
37
Selbstporträts aller im Nationalrat vertretenen Parteien:
Schweizerische Volkspartei (SVP)
Sozialdemokratische Partei der Schweiz (SP Schweiz)
Freisinnig-Demokratische Partei (FDP)
Christlichdemokratische Volkspartei (CVP)
Grüne Partei der Schweiz (Die Grünen)
Liberale Partei der Schweiz (LPS)
Evangelische Volkspartei der Schweiz (EVP)
Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU)
Partei der Arbeit (PdA)
Alternative Kanton Zug
Christlich-soziale Partei (CSP)
Grünliberale Partei Kanton Zürich (glp)
Lega dei Ticinesi (LEGA/LdT)
Schweizer Demokraten (SD)
solidaritéS
8
10
12
14
16
18
20
22
24
26
28
30
32
34
36
3
Las colurs unidas
da la Svizra
Bundeskanzlei BK
Bundeskanzlerin
CH-3003 Bern, BK, Hu
An die Wahlberechtigten
Referenz/Aktenzeichen:
Ihre Referenz:
Unsere Referenz: Hu
Bern, im September
2007
Nationalratswahlen 200
7
Liebe Wahlberechtigte
148 Männer und 52 Fra
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21. Oktober 2007 die
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vorne beweIch bedanke mich gan
z herzlich für Ihr Engag
ement.
Annemarie Huber-Hotz
Eine Frage des Standpunktes
LPS Liberale Partei: 4 Sitze
1 F, 3 M
SP Sozialdemokratische Partei: 52 Sitze
25 F, 27 M
CVP Christlichdemokratische Volkspartei: 28 Sitze
10 F, 18 M
EVP Evangelische Volkspartei: 3 Sitze
3 M
Die Grünen Grüne Partei: 12 Sitze
7 F, 5 M


PdA Partei der Arbeit: 2 Sitze
1 F, 1 M
solidaritéS: 1 Sitz
1M
 CSP Christlich-soziale Partei: 1 Sitz
1M
 Alternative Kanton Zug: 1 Sitz
1M
glp Grünliberale Partei: 1 Sitz
1M
LEGA
1M
Die politische Landkarte
FDP Freisinnig-Demokratische Partei: 36 Sitze
5 F, 31 M
Lega dei Ticinesi: 1 Sitz
SVP Schweizerische Volkspartei: 55 Sitze
3 F, 52 M
EDU Eidgenössisch-Demokratische Union: 2 Sitze
2 M
SD Schweizer Demokraten: 1 Sitz
1M
Die politische Landkarte stellt ein Bild der
schweizerischen Parteienlandschaft dar.
Ihr liegen die namentlichen Abstimmungen
im Nationalrat der aktuellen Legislatur
zugrunde.
Die politische Landkarte ist eine geometrische Umsetzung des Stimmverhaltens.
Jede der 930 Namensabstimmungen trägt
gleich viel zur Positionierung der Parteien
bei. Die Lage der Parteien zeigt, wie nahe
oder fern diese einander stehen. Das heisst,
je häufiger zwei Parteien gegeneinander
stimmen, desto grösser ist ihre Distanz auf
der Karte.
Mit der politischen Landkarte werden die
wichtigen politischen Konfliktlinien im
Parlament sichtbar. Der grösste Gegensatz
verläuft auf der Horizontalen: Hier stehen
sich die sozial und ökologisch eingestellte
Linke und die wirtschaftsorientierte Rechte
gegenüber.
In der Vertikalen verläuft der Gegensatz
zwischen den auf Bewahrung und Abschottung gerichteten Konservativen und den
auf Öffnung und Modernisierung zielenden
Liberalen.
© Michael Hermann/Heiri Leuthold,
Universität Zürich
Selbstporträt
Schweizerische Volkspartei (SVP)
Gründungsjahr
1917
Wähleranteil
26,7%
Nationalratswahlen 2003
Anzahl Mitglieder
85 000
Anzahl Sitze im Nationalrat
55
nach den Nationalratswahlen 2003
Anzahl Sitze im Ständerat
8
Postadresse
Brückfeldstr. 18
Postfach 8252, 3001 Bern
Web-Adresse
www.svp.ch
Die Schweizerische Volkspartei (SVP) ist mit rund 85 000 Mitgliedern und einem
Wähleranteil von 26,7% die stärkste Partei der Schweiz. Mit Christoph Blocher und
Samuel Schmid stellt sie zwei profilierte Bundesräte. Sie entstand 1971 aus dem
Zusammenschluss der Schweizerischen Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei (BGB)
und der Demokratischen Parteien der Kantone Glarus und Graubünden. Die SVP
vertritt den Mittelstand, das heisst Gewerbler, Bauern, Unternehmer, aber auch Angestellte. Überdies vertritt die SVP all jene, welchen eine unabhängige, neutrale und
freie Schweiz wichtig ist, welche die demokratischen Rechte verteidigen und sich
gegen immer mehr staatliche Interventionen und unnötige Gesetze wehren wollen.
Unsere drei wichtigsten Standpunkte:
1. D
ie SVP setzt sich für die Souveränität und Neutralität unseres Landes ein. Es ist
ihr gelungen, den EU-Beitritt der Schweiz und die damit verbundenen nachteiligen Auswirkungen zu verhindern.
2. D
ie SVP setzt sich dafür ein, dass allen mehr Geld zum Leben bleibt. Sie setzt sich
ein für eine Senkung der Steuern, Abgaben und Gebühren und hat eine Volksinitiative für tiefere Krankenkassenprämien eingereicht.
3. D
ie SVP fordert mehr Sicherheit in den Städten und an den Schulen. Die SVP
setzt sich seit Jahren für die Bekämpfung des Asylmissbrauchs, gegen die illegale
Einwanderung und für eine gewisse Zurückhaltung bei Einbürgerungen ein.
Kleine Staats- und Wahlkunde
Wer darf wählen,
wer kann gewählt
werden?
Kandidatinnen und Kandidaten jeder
Couleur
Vor vier Jahren präsentierten sich auf den amtlichen Wahlzetteln für die 200 Nationalratssitze 2836 Kandidaten, davon 993 Frauen und 1843 Männer. In der Schweiz haben alle
mündigen Schweizerinnen und Schweizer ab 18 Jahren nicht nur das Wahl- und Stimmrecht,
sondern auch das Recht, sich selber zur Wahl zu stellen. Weitere Rechte sind das Initiativ-,
das Referendums- sowie das Petitionsrecht. In kaum einem anderen Staat gibt es so weit
gehende Mitbestimmungsrechte des Volkes.
Schade nur, dass zum Beispiel vom Wahlrecht nicht mal die Hälfte aller Berechtigten
Gebrauch macht!
9
Selbstporträt
Sozialdemokratische Partei der Schweiz (SP Schweiz)
Gründungsjahr
1888
Wähleranteil
23,3%
Nationalratswahlen 2003
Anzahl Mitglieder
35 000
Anzahl Sitze im Nationalrat
52
nach den Nationalratswahlen 2003
Anzahl Sitze im Ständerat
9
Postadresse
Spitalgasse 34
Postfach 7876, 3001 Bern
Web-Adresse
www.spschweiz.ch
Die SP Schweiz setzt sich für eine soziale, offene und ökologische Schweiz ein. Mit
Micheline Calmy-Rey und Moritz Leuenberger verfügt sie über zwei glaubwürdige
Mitglieder im Bundesrat. Auch in den grössten Städten gestaltet die SP die Regierungsarbeit wesentlich. Die SP hat sich zum Ziel gesetzt, bei den Wahlen im Herbst
2007 stärkste politische Kraft zu werden. Damit will sie den Rechtsblock im Bundesrat sprengen und noch mehr Einfluss erhalten in Regierung und Parlament. Um
sichere Renten, faire Löhne und gerechte Steuern zu garantieren. Und den notwendigen Reformen für eine moderne Familienpolitik, Chancengleichheit in der Bildung
und dem ökologischen Umbau der Wirtschaft zum Durchbruch zu verhelfen.
Unsere drei wichtigsten Standpunkte:
1. S
ozial: Die SP Schweiz steht ein für eine sichere AHV, ein flexibles Rentenalter,
das sich alle leisten können, gleiche Bildungschancen für alle, die Vereinbarkeit
von Beruf und Familie und die Gleichstellung.
2. O
ffen: Die SP Schweiz ist für einen EU-Beitritt und eine aktive Aussenpolitik im
Sinne der SP-Bundesrätin Micheline Calmy-Rey: Einsatz für Menschenrechte,
Frieden und Entwicklungszusammenarbeit.
3. Ö
kologisch: Die SP Schweiz setzt sich ein für die CO2-Lenkungsabgabe, einen
attraktiven öffentlichen Verkehr und für die Förderung erneuerbarer Energien und
bekämpft den Bau neuer Atomkraftwerke.
10
Kleine Staats- und Wahlkunde
Wer hat in der
Schweiz eigentlich
das Sagen?
Die drei Gewalten
Das Parlament (National- und Ständerat), die Regierung (Bundesrat) und die drei Gerichte
(Bundesgericht, Bundesstrafgericht und Bundesverwaltungsgericht) bilden die drei Gewalten
im Bund. Alle politische Macht aber geht vom Volk aus:
Das Volk wählt das Parlament, also die Mitglieder des National- und Ständerats, die sogenannte Legislative oder gesetzgebende Gewalt. Diese wiederum wählt die Regierung,
also den Bundesrat, die Exekutive oder eben die ausführende Gewalt. Und ebenfalls vom
Parlament werden die Bundesrichterinnen und Bundesrichter (Judikative) als dritte Gewalt
gewählt.
11
Selbstporträt
Freisinnig-Demokratische Partei (FDP)
Gründungsjahr
1894
Wähleranteil
17,3%
Nationalratswahlen 2003
Anzahl Mitglieder
120 000
Anzahl Sitze im Nationalrat
36
nach den Nationalratswahlen 2003
Anzahl Sitze im Ständerat
14
Postadresse
Neuengasse 20
Postfach 6136, 3001 Bern
Web-Adresse
www.fdp.ch
Die FDP ist eine positive politische Kraft, welche die Schweiz auf die künftigen
He­rausforderungen vorbereiten will. Damit unser Land im internationalen Umfeld
bestehen kann, brauchen wir eine intelligente, wachsende, gerechte und offene
Schweiz. In ihrer Politik orientiert sich die FDP an den liberalen Grundwerten:
Freiheit, Verantwortung und Gerechtigkeit. Die Menschen haben die Freiheit, ihr
Glück zu suchen und damit ihr Leben so zu gestalten, wie sie es für richtig halten.
Jeder Einzelne trägt Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft unter Berücksichtigung ethischer Massstäbe. Gerechtigkeit stützt sich auf Chancengleichheit. Damit
kann jeder seine Möglichkeiten zum Erfolg nutzen. Mit Pascal Couchepin und
Hans-Rudolf Merz hat die FDP zwei Bundesräte, welche die Schweiz bewegen.
Unsere drei wichtigsten Standpunkte:
1. D
ie intelligente Schweiz – Wissen ist unser Rohstoff
Unser Land gehört zu den führenden Denk-, Forschungs- und Kulturstandorten
der Welt.
2. D
ie wachsende Schweiz – Wachstum sichert unsere Zukunft
Wachstum entsteht durch die Leistung Aller und wird durch gute Rahmenbedingungen für die Wirtschaft ermöglicht.
3. D
ie gerechte und die offene Schweiz – Gerechtigkeit heisst Chancengleichheit
Wir leben in einem Land mit guten und gerechten Rahmenbedingungen und funktionierendem sozialem Netz. Die Schweiz ist ein tolerantes, modernes, offenes
Land und pflegt konstruktive Beziehungen zu Europa und der Welt.
12
Wer vertritt wessen
Interessen?
Kleine Staats- und Wahlkunde
Nicht immer auf einer Linie
Die Schweiz hat ein Zweikammer-Parlament: den Nationalrat (grosse Kammer, 200 Sitze)
und den Ständerat (kleine Kammer, 46 Sitze), zusammen die «Eidgenössischen Räte» oder
die «Vereinigte Bundesversammlung». Der Nationalrat repräsentiert die Gesamtbevölkerung, der Ständerat die Gliedstaaten des Bundes, die Kantone. Darin zeigen sich die zwei
Prinzipien des Staatsaufbaus: das demokratische, in dem alle Stimmberechtigten dasselbe
Gewicht haben, und das föderalistische, das den kleinen wie den grossen Kantonen gleiche Stimmkraft gibt.
Jedes Geschäft wird vom National- und Ständerat behandelt. Kommen die beiden Räte zu unterschiedlichen Ergebnissen, müssen sie sich in einem speziellen Verfahren einigen (Differenzbereinigung).
13
Selbstporträt
Christlichdemokratische Volkspartei (CVP)
Gründungsjahr
1970*
Wähleranteil
14,4%
Nationalratswahlen 2003
Anzahl Mitglieder
100 000
Anzahl Sitze im Nationalrat
28
nach den Nationalratswahlen 2003
Anzahl Sitze im Ständerat
15
Postadresse
Postfach 5835
3001 Bern
Web-Adresse
www.cvp.ch
*entstanden aus der Schweizerischen Konservativen Volkspartei, gegründet 1912
Die CVP steht ein für eine liberal-soziale Schweiz. Unsere Politik sucht den Ausgleich zwischen Mensch und Gemeinschaft, Eigenverantwortung und Solidarität.
Wir gestalten das Zusammenleben gemäss einem christlichen Menschen- und
Gesellschaftsbild. Unsere Politik ermöglicht ausgewogene Lösungen und bringt
die Schweiz vorwärts. Im Bundesrat werden diese Werte von Wirtschaftsministerin
Doris Leuthard vertreten.
Die CVP ist die wirtschaftsfreundliche, sozial verantwortliche und eigenständige
Kraft im politischen Zentrum. Unsere Politik schafft Arbeitsplätze, sichert unsere
wichtigsten Sozialwerke finanziell und verbessert die Rahmenbedingungen für die
Familien. Dank einer pragmatischen Klima- und Umweltpolitik schaffen wir eine
nachhaltige Lebensgrundlage.
Unsere drei wichtigsten Standpunkte:
1. Arbeit: Wir fördern den Wirtschaftsstandort Schweiz mit Innovationskraft, attraktiven Steuern, erstklassigen Infrastrukturen und einem hohen Bildungsniveau. So
sichern wir Arbeitsplätze und Wohlstand.
2. Familie: Wir müssen ein kinderfreundlicheres Land werden! Familien brauchen
für die Kindererziehung und Betreuung bessere Rahmenbedingungen. So ermöglichen wir eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
3. S
oziale Sicherheit: Die Finanzierung der Sozialwerke ist die grösste Herausforderung der nächsten 20 Jahre. Nur mit gezielten Reformen ohne unrealistischen
Aus- oder Abbau können wir sie sichern.
14
Was ist der Unterschied
zwischen dem Proporz- und
dem Majorzwahlsystem?
Kleine Staats- und Wahlkunde
Zuerst die Partei,
dann die Kandidaten
Bei den Nationalratswahlen wird zuerst errechnet, wie viele Stimmenanteile jede Partei
erhalten hat. Sie sind massgebend für die Sitzverteilung unter den Parteien (Proporz- oder
Verhältniswahlrecht). Erst anschliessend erhalten die Kandidatinnen und Kandidaten mit den
höchsten Stimmenzahlen die Sitze, welche ihre Partei errungen hat.
Die Zahl der Abgeordneten eines Kantons richtet sich nach der Einwohnerzahl. Den Kantonen Uri und Glarus, Ob- und Nidwalden sowie den beiden Appenzell steht je ein einziger Sitz
zur Verfügung. Deshalb wird in diesen Kantonen auch nach dem Majorzsystem gewählt, d.h.
den Sitz erhält die Person mit den meisten Stimmen.
Die grosse Kammer zählt 200 Sitze. Auf rund 36 000 Einwohner entfällt somit ein Nationalratssitz.
15
Selbstporträt
Grüne Partei der Schweiz (Die Grünen)
Gründungsjahr
1983
Wähleranteil
7,4%
Nationalratswahlen 2003
Anzahl Mitglieder
6 000
Anzahl Sitze im Nationalrat
12
nach den Nationalratswahlen 2003
Anzahl Sitze im Ständerat
–
Postadresse
Waisenhausplatz 21
3011 Bern
Web-Adresse
www.gruene.ch
Die Grünen wollen, dass alle Menschen in einer gesunden Umwelt in Würde und
Frieden leben können. Wir setzen uns ein für Umwelt- und Tierschutz. Ebenso
wichtig ist uns aber auch ein respektvolles Zusammenleben zwischen Frauen und
Männern, zwischen Jung und Alt und zwischen Einheimischen und Eingewanderten.
Wir engagieren uns für die Überwindung von Unrecht und Gewalt hier und weltweit.
Und wir wollen die natürlichen Grundlagen erhalten, damit auch die künftigen Generationen auf unserem Planeten gute Lebenschancen haben.
In der Schweiz gibt es in fast allen Kantonen grüne Parteien. Und seit 2003 gibt es
die Jungen Grünen, die sich mit viel Phantasie für die Umwelt, für Chancengleichheit und eine gerechte Globalisierung einsetzen.
Unsere drei wichtigsten Standpunkte:
1. K
limapolitik: Weg vom Öl lautet unsere Losung. Wir wollen den vollständigen
Umstieg auf erneuerbare Energien bis zum Jahr 2050 und den Atomausstieg. Das
dient der Umwelt, dem Klima und der Gesundheit.
2. C
hancengleichheit: In der Schule, in der Ausbildung und im Beruf sollen Frauen
und Männer die gleichen Rechte und Chancen haben. Wegen Herkunft, Geschlecht
oder Religion darf niemand benachteiligt werden.
3. F
riedenspolitik: Wir sind für ein Verbot von Kriegsmaterial-Exporten und für
weltweite Gerechtigkeit. Die Schweiz soll sich einsetzen für Entwicklungszusammenarbeit, Friedenspolitik, Menschenrechte.
16
Was passiert
eigentlich mit den
kleinen Parteien?
Kleine Staats- und Wahlkunde
Immer gegen die Kleinen?
In vielen Kantonen werden gleichzeitig mit den Nationalratswahlen Ständeratswahlen
durchgeführt. Diese finden nach kantonalem Recht statt. Das Wahlverfahren bei den
Ständeratswahlen bringt es mit sich, dass starke Parteien bevorzugt werden, Minderheiten
dagegen leer ausgehen. In allen Kantonen – mit Ausnahme des Juras – wählen Bürgerinnen
und Bürger ihre Abgeordneten für den Ständerat nämlich im Majorzverfahren.
Das macht Sinn, denn die kleine Kammer zählt ja lediglich 46 Sitze: 20 Kantone stellen je
zwei Abgeordnete, die 6 früheren Halbkantone (OW, NW, BS, BL, AR, AI) je eine Vertreterin
oder einen Vertreter.
17
Selbstporträt
Liberale Partei der Schweiz (LPS)
Gründungsjahr
1913
Wähleranteil
2,2%
Nationalratswahlen 2003
Anzahl Mitglieder
20 000
Anzahl Sitze im Nationalrat
4
Nationalratswahlen 2003
Anzahl Sitze im Ständerat
–
Postadresse
Spitalgasse 32
Postfach 7107, 3001 Bern
Web-Adresse
www.liberal.ch
Die Liberale Partei der Schweiz (LPS) vertritt ein allumfassendes, stark in zeitlosen
Werten – namentlich der Aufklärung – verankertes Gedankengut: persönliche Freiheit, Rücksicht gegenüber dem Mitmenschen, Respekt der unterschiedlichen Identitäten, Verantwortung, Kreativität und Eigeninitiative. Diese Werte verteidigt sie und
lebt sie vor. Denn es hat sich gezeigt, dass nur mit ihnen wirtschaftlicher und sozialer
Fortschritt, Fortschritt der Menschheit möglich sind. Die LPS ist eine bürgerliche
Partei und spielt in den vier Kantonen Basel-Stadt, Genf, Neuenburg und Waadt in
Parlament und Regierung eine wichtige Rolle. In vier weiteren Kantonen (BE, FR,
VS, ZH) ist sie auf Kantons- und Gemeindeebene in der Legislative vertreten.
Unsere drei wichtigsten Standpunkte:
1. D
ie LPS setzt sich ein für ein kohärentes, gerechtes und wirksames Sozialsystem.
Sie unterstützt die Konsolidierung der Sozialversicherungen und kämpft für eine
Gesellschaft, die auf Freiheit, Sicherheit und Verantwortung basiert.
2. D
ie LPS setzt sich ein für einen starken und wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstandort. Dafür braucht es eine Verbesserung des Steuersystems, die Entwicklung
von Rahmenbedingungen für die Konkurrenzfähigkeit der Unternehmen und die
Schaffung von Arbeitsplätzen.
3. D
ie LPS setzt sich ein für eine hochstehende Breitenbildung, für Spitzenbildungen, die für alle zugänglich sind, die die entsprechenden Fähigkeiten mitbringen, sowie für eine Forschung, die die Weiterentwicklung des geistes-, sozial- und
naturwissenschaftlichen Wissens in der Schweiz sichert.
18
Was machen die
Gewählten während
einer Legislatur?
Kleine Staats- und Wahlkunde
Sie treiben es
ganz schön bunt
Nationalrat und Ständerat kommen in der Regel viermal im Jahr zusammen: Im Frühling,
Sommer, Herbst und Winter halten sie jeweils eine dreiwöchige ordentliche Session ab. Die
Sitzungen der Räte sind öffentlich und können auch über das Internet www.parlament.ch
live verfolgt werden.
Neben ihrer Haupttätigkeit, der Beratung und Beschlussfassung von Gesetzen, haben die
Mitglieder des National- und Ständerats in den letzten vier Jahren insgesamt 6338 parlamentarische Vorstösse eingereicht: 397 parlamentarische Initiativen, 1367 Motionen, 744 Postulate, 1685 Interpellationen, 854 Anfragen und 1291 schriftliche Fragen im Rahmen
der Fragestunden des Nationalrats.
19
Selbstporträt
Evangelische Volkspartei der Schweiz (EVP)
Gründungsjahr
1919
Wähleranteil
2,3%
Nationalratswahlen 2003
Anzahl Mitglieder
4 528
Anzahl Sitze im Nationalrat
3
Nationalratswahlen 2003
Anzahl Sitze im Ständerat
–
Postadresse
Josefstr. 32
Postfach 7334, 8023 Zürich
Web-Adresse
www.evppev.ch
Die EVP versteht sich als Wertepartei. Sie will auf der Grundlage des Evangeliums
eine sachbezogene und am Menschen orientierte Politik betreiben. Dahinter steht
die Überzeugung, dass sich christlicher Glaube in konkretem politischem Engagement ausdrücken muss. «Christliche Werte, menschliche Politik» lautet der Slogan
der EVP. Heute hat sich die EVP als kleine, aber wirkungsvolle Partei etabliert. Ihre
Mitglieder setzen auf allen Ebenen klare Akzente, ihre Stimmen geben immer wieder
den Ausschlag für die eine oder andere Seite.
In den Kantonen AG, AR, BL, BS, BE, FR, SG, SH, SO, TG und ZH ist die EVP
mit insgesamt 51 Mandaten in den kantonalen Parlamenten vertreten. Die Jungpartei
*jevp politisiert seit 2004.
Unsere drei wichtigsten Standpunkte:
1. G
estärkte Familien: Die EVP will Familien finanziell entlasten und wo nötig unter­
stützen. Sie setzt dazu auf ein Kindergeld, welches alle anderen Zahlungen und
Abzüge ersetzt und mittels Steuern finanziert wird.
2. G
erechte Wirtschaft: Wir wünschen uns einen gerechten Umgang mit Geld. Das
bedeutet: Schuldenabbau, faire Löhne zuoberst und zuunterst, ein einfaches Steuer­
system ohne Löcher und ein gerechter Handel.
3. G
esunde Umwelt: Die EVP möchte die Abhängigkeit der Schweiz von nichterneuerbaren Energieträgern rasch verringern. Dazu setzt sie auf eine ökologische
Steuerreform und eine CO2-Abgabe auch auf Treibstoffen.
20
Was sind
Fraktionen?
Kleine Staats- und Wahlkunde
Farblich Ton in Ton
Fraktionen sind der Zusammenschluss von Abgeordneten einer Partei oder politisch verwandter Parteien. Zur Bildung einer Fraktion braucht es mindestens fünf Mitglieder.
Fraktionen haben das Recht, Mitglieder in parlamentarische Kommissionen zu entsenden.
In den parlamentarischen Kommissionen werden die Geschäfte intensiv vorberaten und
wichtige Vorentscheidungen gefällt; der Einsitz in die Kommissionen ist für die politische
Einflussnahme einer Partei deshalb sehr wichtig. Die Kommissionsmitglieder informieren
ihre Fraktionskolleginnen und -kollegen über die entsprechenden Vorlagen.
Im Nationalrat gibt es derzeit sechs Fraktionen: die der Schweizerischen Volkspartei, die
Sozial­demokratische, die Freisinnig-Demokratische, die Christlichdemokratische, die Grüne
sowie die der EVP–EDU.
21
Selbstporträt
Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU)
Gründungsjahr
1975
Wähleranteil
1,3%
Nationalratswahlen 2003
Anzahl Mitglieder
2 500
Anzahl Sitze im Nationalrat
2
nach den Nationalratswahlen 2003
Anzahl Sitze im Ständerat
–
Postadresse
Postfach 2144
3601 Thun
Web-Adresse
www.edu-udf.ch
Die EDU ist eine bürgerliche Partei mit sozialer Ausrichtung. Sie ist den biblischen
Grundwerten verpflichtet. Menschen mit einer christlichen Grundgesinnung und
einem freiheitlich-demokratischen Verständnis finden hier eine ideale Plattform für
ihr politisches Engagement. Die EDU ist in 18 Kantonen in der Deutschschweiz, der
Romandie und dem Tessin präsent und politisiert im Nationalrat sowie in diversen
Kantons- und Gemeindeparlamenten, in Gemeinderäten und Kommissionen.
«Zukunft gestalten – Werte erhalten!» Der Wahlslogan bringt’s auf den Punkt: Basie­
rend auf christlich-jüdischen Werten wollen wir die Gegenwart und die Zukunft unseres Landes konstruktiv mitgestalten und lösungsorientierte Vorschläge einbringen.
Ein Engagement in der Jungen EDU ist ab 16 Jahren möglich.
Unsere drei wichtigsten Standpunkte:
1. P
olitischer Tatbeweis: Die EDU politisiert nicht nach Zeitgeist oder main stream,
sondern sucht nachhaltige Lösungen. Sie lanciert Positionspapiere, Broschüren,
Referenden, Petitionen und betreibt gezielte Ausbauarbeit.
2. E
thische Anliegen: Als Werte orientierte Partei stellt sich die EDU bei der Abtreibung, der Fortpflanzungs- und Transplantationsmedizin und (aktiven) Sterbehilfe
gegen den Machbarkeitswahn von Wissenschaft und Medizin.
3. S
achpolitische Fragen: Die EDU engagiert sich für ausgeglichene Finanzen, für
verantwortliches Handeln in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Verkehr, Energie,
Landwirtschaft sowie für eine glaubwürdige Landesverteidigung.
22
Was sind
Kommissionen?
Kleine Staats- und Wahlkunde
Hinter verschlossenen
Türen
Nicht jedes Parlamentsmitglied kann sich individuell mit jedem einzelnen Sach­geschäft
intensiv auseinandersetzen. Deshalb haben die beiden Räte zur Vorberatung ihrer Geschäfte
je zwölf ständige Kommissionen, nämlich zwei Kommissionen, welche die Arbeit des Bundesrats beaufsichtigen (Finanz- und Geschäftsprüfungskommission) und zehn Kommissionen,
die die Geschäfte der Räte in den verschiedenen Politikbereichen vorbereiten. Verschiedene
weitere Kommissionen und Delegationen befassen sich mit wichtigen Sachgebieten, eine
davon zum Beispiel mit der Neuen Eisenbahn-Alpentransversalen (NEAT).
Die Mitglieder des Nationalrats arbeiten in der Regel in einer oder zwei Kommissionen, jene
des Ständerats in bis zu vier. Die Kommissionen tagen durchschnittlich drei bis vier Tage pro
Quartal. Ihre Sitzungen sind nicht öffentlich.
23
Selbstporträt
Partei der Arbeit (PdA)
Gründungsjahr
1944
Wähleranteil
0,9%
Nationalratswahlen 2003
Anzahl Mitglieder
2 000
Anzahl Sitze im Nationalrat
2
nach den Nationalratswahlen 2003
Anzahl Sitze im Ständerat
–
Postadresse
Turmweg 24
3013 Bern
Web-Adresse
www.pda.ch
Die Partei der Arbeit der Schweiz setzt sich seit jeher ein für ein Bündnis der Kräfte,
die in Opposition zum Kapitalismus stehen, und kämpft für eine Befreiung der
Menschheit von Ausbeutung und Unterdrückung. Sie unterstützt den Kampf aller
Menschen und Bewegungen, die aus der Überzeugung heraus, dass eine andere Welt
möglich ist, am Aufbau einer solchen arbeiten. Der Einsatz der PdA kennt keine
Landesgrenzen, denn es geht ihr darum, die Ungerechtigkeiten auf der ganzen Welt
zu bekämpfen. Die Aktivistinnen und Aktivisten der PdA sind auf allen Ebenen der
Schweizer Politik präsent. Ihr Ziel ist immer dasselbe: Vorschläge unterbreiten für
den Aufbau einer solidarischen Gesellschaft, die Entfaltung jeder und jedes Einzelnen und der Schutz der Umwelt – kurz: eine wahrhaft sozialistische Gesellschaft.
Unsere drei wichtigsten Standpunkte:
1. Wirtschaft: Mitbestimmungsrecht der Werktätigen bei der Unternehmensführung.
Volksabstimmungen über wichtige Entscheide in Wirtschaftsfragen. Unternehmen
von öffentlichem Interesse wieder in Besitz der Öffentlichkeit.
2. S
oziale Sicherheit: Eingliederung der 2. Säule in die AHV. Eine auf Solidarität
basierende Volkspension. AHV- und IV-Renten, die ein Leben in Würde ermöglichen. Rückkehr zu 520 Taggeldern in der Arbeitslosenversicherung.
3. U
mwelt und Frieden: eine Schweiz, in der es definitiv keine gentechnisch veränderten Organismen und keine Atomkraft gibt. Abschaffung der Armee und
Verwendung des Militärbudgets für die AHV und die IV, die Krankenversicherung
und die Mutterschaftsversicherung.
24
Wo und wann kann
gewählt werden?
Kleine Wahlanleitung
Gelegenheit macht
Wähler
Nebst dem Urnengang am Wahlsonntag ist es in allen Kantonen an mindestens zwei der
letzten vier Tage vor dem 21. Oktober 2007 möglich zu wählen. Entweder sind bestimmte Urnen schon vor dem offiziellen Wahltag geöffnet, oder Sie können Ihren Wahlzettel in
einem verschlossenen Umschlag bei einer Amtsstelle abgeben oder in den speziellen Briefkasten Ihrer Gemeinde werfen.
Alle Kantone ermöglichen die Briefwahl. Vergessen Sie nicht, das Couvert korrekt zu frankieren. Im Kanton Tessin ist es aber nötig, die Gemeindekanzlei rechtzeitig darum zu ersuchen,
wenn auch bei der Ständeratswahl brieflich abgestimmt werden soll.
Die briefliche Stimmabgabe ist auch aus dem Ausland möglich; allerdings muss der Wahlzettel rechtzeitig bei Ihrer Wohn- bzw. Heimatgemeinde eintreffen.
25
Selbstporträt
Alternative Kanton Zug
Gründungsjahr
2005
Wähleranteil
Nationalratswahlen 2003
0,5%, Liste «Alternative
Kanton Zug», damals noch
keine Partei
Anzahl Mitglieder
335
Anzahl Sitze im Nationalrat
1
nach den Nationalratswahlen 2003
Anzahl Sitze im Ständerat
–
Postadresse
Postfach 4806
6304 Zug
Web-Adresse
www.alternative-zug.ch
Unser Herz ist grün. Und wir haben es auf dem linken Fleck.
Unser Herz ist grün, weil der Schutz der Umwelt und die nachhaltige Entwicklung
zent­rale Werte unserer Politik darstellen. Wir setzen uns für die Förderung des
öffentlichen Verkehrs und für eine umweltverträgliche Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik ein. Und wir haben es auf dem linken Fleck, weil wir uns konsequent für
die Rechte und Chancen aller Menschen und gegen die Ausbeutung der Dritten Welt
engagieren. Wir fordern die Gleichstellung von Mann und Frau, eine erschwingliche
Bildung für alle, günstigen Wohnraum für wenig und normal Verdienende und eine
Migrations- und Integrations­politik, die die Ausländer/innen als gleichwertige Menschen behandelt.
Unsere drei wichtigsten Standpunkte:
1. D
as Zuger «Steuerparadies» ist für die Mehrheit der Zuger/innen nicht annähernd
paradiesisch, da der tiefe Steuersatz enorm hohe Mieten zur Folge hat. Daher
fordern wir ein Zug für alle Zuger/innen.
2. U
nsere Politik orientiert sich an den Menschenrechten, und wir setzen uns für
deren konsequente Einhaltung ein. Daher werden wir die Entwicklung im Ausländer- und Asylwesen kritisch verfolgen.
3. D
ie nationalen und globalen Umweltprobleme haben sich in den letzten Jahren
verschärft. Daher verfolgen wir eine ökologisch konsequente Politik, die auf die
Befreiung von fossilen Brennstoffen zielt.
26
Gibt es Hilfe für
Spezialfälle?
Kleine Wahlanleitung
Klar doch!
Wenn Sie Hilfe brauchen, keine Angst, Sie bekommen sie! Einige Kantone setzen sogenannte Wanderurnen ein. Und in einigen Kantonen ist es auch zulässig, eine Stellvertreterin oder
einen Stellvertreter mit dem verschlossenen Stimmcouvert an die Urne zu schicken. Den
Wahlzettel müssen Sie aber selbst ausfüllen. Schreibunfähigen Personen ermöglicht ein
Spezialverfahren die Wahl.
Nicht alle Kantone regeln die Wahl gleich. Sollte Ihnen etwas nicht klar sein, gibt Ihnen Ihre
Gemeindeverwaltung gerne Auskunft über alle Möglichkeiten in Ihrem Kanton. 27
Selbstporträt
Christlich-soziale Partei (CSP)
Gründungsjahr
1997
Wähleranteil
0,4%
Nationalratswahlen 2003
Anzahl Mitglieder
1 500
Anzahl Sitze im Nationalrat
1
nach den Nationalratswahlen 2003
Anzahl Sitze im Ständerat
–
Postadresse
Eichenstr. 79
3184 Wünnewil
Web-Adresse
www.csp-pcs.ch
Im Zentrum unserer Politik steht die sichere und würdige Existenz aller Menschen.
Politisches Handeln für eine intakte Umwelt, gute Bildungschancen, sichere Arbeits­
plätze und Renten sind Schwerpunkte unserer Arbeit. Wir fühlen uns mitverantwortlich für das, was bei uns und in der Welt geschieht. Wir setzen uns dort ein, wo Soli­
darität nötig und Toleranz gefragt sind. Unsere Politik ist zukunftsgerichtet, wobei
wir Bewähr­tes erhalten und Verbesserungswürdiges neu gestalten wollen. Sicherheit,
Ehrlichkeit und Vertrauen sind für uns das Fundament einer tragfähigen Gesellschaft.
Unsere drei wichtigsten Standpunkte:
1. Viele Jugendliche starten mit einer Lehre. Auch weiterhin müssen attraktive Lehrstellen angeboten werden. Betriebe, die zusätzliche Lehrlinge ausbilden, müssen
deshalb finanziell unterstützt werden.
2. I n der Arbeitswelt braucht es Arbeitsplätze für alle. Auch für Ältere, Behinderte
und Leistungsschwächere. Es kann nicht sein, dass Menschen entlassen werden,
damit Firmen ihren Gewinn maximieren.
3. Wer arbeitet und sich einsetzt, muss einen gerechten Lohn dafür erhalten. Vollzeitlöhne für Ausgelernte unter Fr. 3 000.- monatlich decken die Lebenskosten aber
nicht. Darum: Löhne müssen existenzsichernd sein!
28
Kleine Wahlanleitung
Worauf ist zu
achten bei einem
leeren Wahlzettel?
Keine Angst vor dem leeren Blatt
In Ihren Wahlunterlagen finden Sie einerseits vorgedruckte Parteilisten (gilt nicht für die
Kantone, in denen nur ein Sitz zu vergeben ist) und andererseits leere Wahlzettel. Wenn
Sie einen leeren Wahlzettel benutzen wollen, so verwenden Sie bitte nicht irgendein leeres
Blatt, sondern unbedingt einen amtlichen Wahlzettel. Wenn Sie oben eine Parteibezeichnung und die entsprechende Listennummer hinschreiben,
zählen leere Linien für diese Partei. Nur eine Parteibezeichnung und Listennummer reicht
aber nicht – Sie müssen mindestens einen gültigen Personennamen auf die Liste setzen.
Sie können die Wahlchancen Ihrer Kandidatin oder Ihres Kandidaten erhöhen, indem Sie
den Namen kumulieren, das heisst, Sie setzen diesen maximal zweimal auf die Liste. Aber
Achtung: Vereinfachungen wie «dito» oder «Gänsefüsschen» sind nicht erlaubt.
29
Selbstporträt
Grünliberale Partei Kanton Zürich (glp)
Gründungsjahr
2004
Wähleranteil
Nationalratswahlen 2003
Kandidatur auf der Liste
der «Grünen»
Anzahl Mitglieder
460
Anzahl Sitze im Nationalrat
1
nach den Nationalratswahlen 2003
Anzahl Sitze im Ständerat
–
Postadresse
Asylstrasse 41
8032 Zürich
Web-Adresse
www.grunliberale.ch
Grünliberale Politik will das Nachhaltigkeitsdreieck Umwelt, Soziales und Wirtschaft im Gleichgewicht halten. Da wir auch in Zukunft auf eine intakte Umwelt und
gesunde Finanzen angewiesen sind, dürfen wir in keinem Bereich auf Kosten zukünftiger Generationen leben. Der Staat hat die Voraussetzungen dafür zu schaffen,
damit auch spätere Generationen so leben können, dass diese nicht Hypotheken aus
unserer Zeit abtragen müssen. Dazu arbeiten wir vor allem mit marktwirtschaftlichen
Instrumenten und Lenkungsabgaben. Diese müssen Anreize zum Masshalten schaffen. Verbote und Gebote sollen erst in zweiter Linie eingesetzt werden. Die Grün­
liberalen politisieren sachbezogen ausserhalb des klassischen Linksrechts-Schemas.
Unsere drei wichtigsten Standpunkte:
1. U
mwelt: Alle sind auf eine intakte Umwelt als Lebensgrundlage angewiesen. Wir
wollen eine lebenswerte Welt ohne Altlasten hinterlassen, damit auch zukünftige
Generationen das Leben geniessen können.
2. F
inanzen: Der Staat soll als leistungsfähiges und auf Kernaufgaben konzentriertes
Dienstleistungsunternehmen ohne Schuldenberge unter Einbezug der Eigenverantwortung der Menschen funktionieren.
3. S
oziales: Primär sollen Eigenleistung, Verantwortungsbewusstsein und Solidarität gefördert werden. Unterstützung soll anreizorientiert, mit Mass und trotzdem
menschenwürdig erfolgen.
30
Kleine Wahlanleitung
Was mache ich,
wenn mir jemand
nicht passt?
Nichts ist unabänderlich
Auch nicht eine gedruckte Parteiliste. Falls Sie eine solche bevorzugen, können Sie darauf
Namen streichen und mit andern einer beliebigen Partei ersetzen. Wenn Sie einen Namen
verdoppeln (kumulieren) oder aus einer andern Liste übernehmen (panaschieren), bedenken
Sie: Am Schluss dürfen nicht mehr Namen auf der Liste stehen, als Ihr Kanton Sitze im
Nationalrat hat, und kein Name darf mehr als zweimal vorkommen.
Korrekturen müssen Sie unbedingt von Hand ausführen – am besten in Blockschrift.
Hinweis: In den Kantonen Uri, Obwalden, Nidwalden, Glarus, Appenzell Ausserrhoden und
Appenzell Innerrhoden sind vorgedruckte Wahlzettel ungültig.
31
Selbstporträt
Lega dei Ticinesi (LEGA/LdT)
Gründungsjahr
1991
Wähleranteil
0,3%
Nationalratswahlen 2003
Anzahl Mitglieder
1 500
Anzahl Sitze im Nationalrat
1
nach den Nationalratswahlen 2003
Anzahl Sitze im Ständerat
–
Postadresse
via Monte Boglia 3
6900 Lugano
Web-Adresse
www.legaticinesi.ch
Die Lega entsteht Anfang der Neunzigerjahre aus einer allgemeinen Unzufriedenheit über die Politik im Kanton Tessin; sie fühlt sich dem Geist der Unabhängigkeit
verpflichtet und sieht sich deshalb auch als Bewegung und nicht als Partei. Dank der
sonntags erscheinenden Gratiszeitung «Il Mattino della domenica» erreicht die Lega
die Tessiner Haushalte, und es gelingt ihr, politische Fragen auf eine neue Art und
Weise zu präsentieren. Der Mut von Giuliano Bignasca wird mit guten Resultaten
bei den natio­nalen Wahlen 1991 belohnt: Die Lega erreicht 2 von 8 Tessiner Sitzen
im Nationalrat und 1 Sitz im Ständerat. 1995 gelingt der Lega der Einzug in die
Tessiner Kantons­regierung mit Marco Borradori, der seither dreimal wiedergewählt
worden ist. Die Lega arbeitet auf Bundesebene mit den Schweizer Demokraten und
der SVP zusammen und vertritt die sozial orientierte Rechte der Schweiz.
Unsere drei wichtigsten Standpunkte:
1. Unabhängigkeit: Die Globalisierung in Wirtschaft und Politik schwächt die Schweiz.
Wenn wir unsere Tradition der Unabhängigkeit und der Freiheit hochhalten, wird
sich die Schweiz in einem schwachen und zerstückelten Europa behaupten können.
2. Service public: Der Bund muss seinen Service public bewahren und dafür sorgen,
dass im ganzen Land für alle die gleichen Bedingungen gelten. Privatisierungen sind
wenn immer möglich zu vermeiden.
3. Mobilität: Das Tessin benötigt bessere Verbindungen zum Rest des Landes. Die
Gotthardroute stösst heute an ihre Grenzen; Naturgefahren und strukturelle Prob­
leme führen dazu, dass ihre uneingeschränkte Öffnung gefährdet ist.
32
Darf ich meinen
Nachbarn wählen?
Kleine Wahlanleitung
Keine unbekannten Meister
Wählbar ist eine Person nur dann, wenn sie auf einer offiziellen Wahlliste aufgeführt ist;
Sie können also nicht irgendeine Ihnen bekannte und genehme Person auf den Wahlzettel
schreiben. Anders ist das allerdings in den Majorzkantonen UR, OW, NW, GL, AR und AI. Da
ist jede Person wählbar, die das Stimm- und Wahlrecht hat.
33
Selbstporträt
Schweizer Demokraten (SD)
Gründungsjahr
1990
Wähleranteil
1%
Nationalratswahlen 2003
Anzahl Mitglieder
5 800
Anzahl Sitze im Nationalrat
1
nach den Nationalratswahlen 2003
Anzahl Sitze im Ständerat
–
Postadresse
Postfach 8116
3001 Bern
Web-Adresse
www.schweizer-demokraten.ch
Für die Schweizer Demokraten (SD) ist Patriotismus kein Fremdwort. So wollen wir
die Schweiz als freie, lebensfähige und unabhängige Nation erhalten. Unsere Politik
dient dem Ziel, einen gesunden, stabilen und sozialen Lebensraum für uns Schweizer zu schaffen. Wir fordern einen Einwanderungsstopp für Nichteuropäer und die
Rückführung nicht anpassungswilliger Ausländer. Wir wehren uns sowohl gegen die
gefährliche Islamisierung wie auch gegen die schleichende Amerikanisierung der
Schweiz. Den EU-Beitritt lehnen wir entschieden ab. Der Globalisierungswahn muss
gestoppt werden, denn Arbeitslosigkeit, Lohndruck und Sozialabbau sind die Folgen
davon. Wir setzen uns für die Erhaltung unserer Umwelt, Natur sowie für einen
rigorosen Tierschutz ein.
Unsere drei wichtigsten Standpunkte:
1. D
ie Schweiz muss für Illegale und dreiste Einschleicher unattraktiv werden. Wir
fordern einen besseren Schutz der Grenze und eine Justiz, die härter gegen Asylmissbrauch, Kriminalität und Gewalt vorgeht.
2. E
inen Beitritt zur zentralistischen, bürokratischen und undemokratischen EU
lehnen die SD ab. Niemals dürfen unsere Freiheit und die direktdemokratischen
Volksrechte einem EU-Beitritt geopfert werden.
3. Wir verlangen den absoluten Schutz der inländischen Arbeitnehmer und Lehrlinge
auf dem Arbeitsmarkt sowie der einheimischen Studierenden im Ausbildungssektor und wehren uns gegen Lohndruck und Sozialabbau.
34
Wie bleibt das Wahlgeheimnis gewahrt?
Kleine Wahlanleitung
Bleiben Sie für
einmal anonym
Im Gegensatz zu einem Kunstwerk dürfen Sie den Wahlzettel auf keinen Fall unterschreiben
noch anderswie kennzeichnen und auch keine Bemerkungen darauf anbringen – dies alles
führt dazu, dass Ihr Wahlzettel ungültig wird.
Diese Anonymisierung schützt Ihr Wahlgeheimnis, das heisst, sie verhindert, dass gegen
Ihren Willen bekannt wird, wen Sie gewählt haben.
Hingegen dürfen Sie nicht vergessen, den separaten Stimmausweis zu unterschreiben.
35
Selbstporträt
solidaritéS
Gründungsjahr
keine Angaben
Wähleranteil
0,5%
Nationalratswahlen 2003
Anzahl Mitglieder
keine Angaben
Anzahl Sitze im Nationalrat
1
nach den Nationalratswahlen 2003
Keine Angaben
36
Anzahl Sitze im Ständerat
–
Postadresse
Postfach 2089
1211 Genf 2
Web-Adresse
www.solidarites.ch
Wo gibt‘s noch mehr
Wissenswertes?
Grosse Staats- und Wahlkunde
Wählen ist keine Kunst,
eine Wahl zu treffen schon
Unter www.ch.ch, www.parlament.ch und www.tellvetia.ch finden Sie hochinteressante
Zusatzinformationen über unser Staatswesen im Generellen, über die Wahlen, Kandidaten,
Parteien im Speziellen bis hin zu Wahlempfehlungen entsprechend Ihrer persönlichen
politischen Einstellung.
0800 80 2007
Noch Fragen zu den Wahlen? Vom 1. bis 19. Oktober 2007 steht Ihnen das Wahltelefon der
Parlamentsdienste von Montag bis Freitag, 15 bis 20 Uhr, kostenlos zur Verfügung.
37
Herausgeber:
Schweizerische Bundeskanzlei
3003 Bern
Konzept, Realisation:
Bundeskanzlei
Sektion Information und Kommunikation
Fotos:
Rolf Weiss
3063 Ittigen
Bestellmöglichkeit:
Bestell-Nr. 104.025 d
Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL)
Verkauf Publikationen
3003 Bern
www.bundespublikationen.admin.ch
38
39
Mischen Sie mit!
Jetzt werden die Farben frisch gemischt.
Mit Ihrer Stimme entscheiden Sie mit,
ob das neue Bild der Schweiz eher
Ton in Ton oder kontrastreich sein wird.
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