EMV_und_Netzrueckwirkungen_Zusammenfassung 19.10.2014

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EMV und Netzrückwirkungen
1) Grundlagen
elektr. Felder  von elektrischen Ladungen (Quellenfeld) und zeitlich veränderlichen Magnetfeldern
(Wirbelfeld)
magn. Felder  von Strömen oder zeitlich veränderlichen elektrischen Feldern
 Wechselfelder treten stets gemeinsam auf  elektromagnetisches Feld
Was ist die EMV?
Die elektromagnetische Verträglichkeit ist die Fähigkeit eines Betriebsmittels oder einer ortsfesten
Anlage, in seiner elektromagnetischen Umgebung zufriedenstellend zu arbeiten, ohne dabei selbst
elektromagnetische Störungen zu verursachen, aufgrund derer der bestimmungsgemäße Betrieb
anderer Betriebsmittel oder ortsfester Anlagen in derselben Umgebung nicht möglich wäre.
Was versteht man unter elektromagnetischem Umfeld?
umfasst alle elektromagnetischen Erscheinungen, die an einem bestimmten Ort festgestellt werden
können.
Elektrische Betriebsmittel sind Gegenstände, die als Ganzes oder in einzelnen Teilen zur Gewinnung,
Fortleitung oder zum Gebrauch der elektrischen Energie bestimmt sind (auch Bauteile, Baugruppen).
Störfestigkeit: ist die Fähigkeit eines Betriebsmittels oder ortsfesten Anlage, unter Einfluss einer
elektromagnetischen Störung ohne Funktionsbeeinträchtigung zu arbeiten.
Beeinflussungsschema der EMV
Unterscheidung zwischen leitungsgebundener Störübertragung und gestrahlter Störung (Kopplung
über elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder bzw. Wellen)
Modell: Quelle  Kopplungsmechanismus  Senke
Störgröße: elektromagnet. Größe, die in einer elektrischen Einrichtung eine unerwünschte
Beeinflussung hervorrufen kann.
Intrasystembeeinflussung vs. Intersystembeeinflussung (systemeigene vs. systemfremde)
LA… Leitungsgebundene
Störaussendung
SA… Strahlungsgebundene
Störaussendung
LB… Leitungsgebundene
Beeinflussung
SB… Strahlungsgebundene
Beeinflussung
Beispiele möglicher Beeinflussungen?
Schalten von Leistungsschaltern, Schützen, Relais
Zünden von Entladungslampen, Kurzschlüsse
Hochfrequenzstrahlung
elektrostatische Entladung
direkter Blitzschlag
Einkopplung von Störspannungen und –strömen durch elektromagnetische Felder
ferner Blitzeinschlag (Überspannung als Wanderwelle)
Gliederung der elektromagnetischen Beeinflussung?
Gleichstrombeeinflussung  elektrochemisch
Niederfrequente Beeinflussung  ohmsch, induktiv, kapazitiv
Hochfrequente Beeinflussung  durch leitungsgeführte Nahfelder, durch Abstrahlung
Was versteht man unter TEMPEST?
Temporary emanation and spurious transmission, Funkentstörung und Abhörsicherheit, Aussendung
elektromagnetischer Signale außerhalb des Nutzfrequenzbereichs, elektromagnetische Abstrahlung
von – meistens zur Informationsübertragung genutzten – Geräten
elektromagnet. Umfeld
natürliche Quellen: Blitzentladungen, Erdmagnetfeld (50µT)
künstliche Quellen: (großräumig beabsichtigt) Fernsehsender, Radiosender, Funkdienste,
Mobiltelefon; (kleinräumig beabsichtigt) Hörhilfen, Diebstahlsicherungen, Türöffner; (unbeabsichtigt)
Haushaltsgeräte, Hochspannungsleitungen, Kabel, Transformatoren
Störphänomene?
Funkentstörung, Störfestigkeit, Blitzschutz, NEMP, Berührungsschutz, Electrostatic discharge (ESD),
elektrische Korrosion, TEMPEST, Streufeldarmut, Amagnetik, Ortung, Sekundärstrahlung, Radiation
Hazard, Korona, Netzrückwirkungen
Was sind die 3 Funktionsstörungen?
 Funktionsminderung: Beeinträchtigung der Funktion, die zwar nicht vernachlässigbar ist, aber als
zulässig akzeptiert wird
 Funktionsstörung: Beeinträchtigung der Funktion, die nicht mehr zulässig ist. Die Fehlfunktion
endet mit dem Abklingen der Störgröße
 Funktionsausfall: Beeinträchtigung der Funktion, die nicht mehr zulässig ist und wobei die
Funktion nur durch technische Maßnahmen wieder hergestellt werden kann
Richtwert für das Erdmagnetfeld? ca. 50µT (medizinische Diagnose bis 2,5T, Schönwetterfeldstärke
100V/m, unter Gewitterwolken 3-20kV/m, unter 380kV Leitung 8kV/m).
Warum können in der Energietechnik die Felder als quasistationär betrachtet werden?
Quasistationäre Betrachtung zulässig, da Systemabmessungen (z.B. Leitungslängen l) wesentlich
kleiner als die Wellenlänge sind: λ=c/f=6000km, l<λ/10
Halbkugelerder, Potentialverlauf und Schrittspannung?
Dielektrizitätszahl von z.B. Papier?
Papier 1-4, Wasser 80, Holz 2-3.5, trockene Erde 3.9, feuchte Erde 29, Eis 100, Bariumtitanat 10³-104
Anordnungen, damit M=0?
𝑀=
𝑟23 𝑟14
𝛷 𝜇0
=
∗ 𝑙 ∗ 𝑙𝑛
2𝜋
𝑟24 𝑟13
𝐼
r14=r24 & r23=r13  M=0  Leiter 3 und 4 liegen in Symmetrieebene zwischen Leiter 1 und 2
r13=r14 & r23=r24  M=0  Leiter 3 und 4 liegen symmetrisch zur von Leiter 1 und 2
aufgespannten Ebene
oder Bruch in ln-Term = 1  M=0  Leiter liegen auf dem Kreis des Appolonius
2) Störquellen
Was ist ein Drehfeld?
Gleichstromleitung  Punkt  Vektor  Gleichfeld
einphasige Leitung  Gerade  pulsierender Vektor  Wechselfeld
dreiphasige Leitung  B zeitlich veränderlich  sinusf. Größe: Ellipse  Drehfeld
B zeitlich konst.  Sonderfall Kreis  rotierender Vektor, Dreher  Drehfeld
Entstehung von Drehfeldern: Ströme sind sinusförmig, besitzen gleiche Frequenz und
(gleiche/ungleiche) Phasenlage zueinander, Umlaufzeit = Periodendauer
Entfernungsgesetze?
die Gesetzmäßigkeit, mit der die Amplitude der Feldintensität mit wachsendem Abstand abnimmt,
wird Entfernungsgesetz genannt. Können mit einfachen Funktionen beschrieben werden: 1/r, 1/r²,
1/r³.
im Nahbereich bestimmen die geometrischen Einzelheiten die Feldverteilung  keine einfachen
Gesetze, Fernbereich ab ca. 4-5-facher größter geometrischer Abmessung
Einzelleiter: B = µ*I/2πρ, d/2 ≤ ρ ≤ ∞  1/r Abhängigkeit, Gerade mit Steigung -1 im doppellog.
Diagramm
Zweidrahtleitung: B=µ/2π*I*2a/ρ²  1/r² Abhängigkeit, Gerade mit Steigung -2, Störfeld kleiner, je
enger Leiter zusammenrücken, Kompensationseffekt
Drehstromsysteme: |B|=µ*a/2πr²*√3*I  1/r² Abhängigkeit, Gerade mit Steigung -2
Kreisschleife: B=µ/2π*I*A/z³  1/r³ Abhängigkeit für alle Richtungen, Gerade mit Steigung -3
verdrillte Leitung: auf Zylindermantel schraubenförmig angeordneter, stromdurchflossener Leiter,
Schraubensteigung p (pitch), Abstandsgesetz proportional zu 1/√ρ*e^(-k*ρ)
Was ist phase-splitting?
Übertragungsströme werden auf 2 räumlich symmetrische Leitungssysteme aufgeteilt. Durch
Anordnung erhöht sich der Exponent des Abnahmegesetzes von 2 auf 3.
vorwiegend bei Verschienung angewendet, Exponent durch weitere Aufspaltung weiter erhöht
Wie ist die Fahrleitungsanlage einer elektrischen Vollbahn
aufgebaut?
1) Fahrdraht
2) Tragseil
3) Verstärkungsleitung
4) Schienen
5) Rückleiter
Was versteht man unter Netzrückwirkungen?
Unter Netzrückwirkungen versteht man die Veränderung der Netzspannung durch an das Netz
angeschlossene Betriebsmittel. Diese besitzen eine nichtlineare oder zeitvariante StromSpannungskennlinie. Folgende Netzspannungsänderungen können auftreten: Größe der Spannung
(Spannungsschwankungen), Kurvenform (Oberschwingungen)
nicht nur von Kundenanlagen, auch von Kleinkraftwerken (Solaranlagen, Windkraftwerke) starke
Einflüsse
Aufgabe der EVU: Begrenzungen der Netzrückwirkungen, Gerätehersteller: Einhaltung bestimmter
Grenzwerte für Oberschwingungsströme
Arten und Ursachen:
•
•
•
•
•
•
langsame Spannungsschwankungen: gleichzeitiges Einschalten von mehreren Verbrauchern
bei ungenügendem Leitungsquerschnitt
Spannungsunterbrechung: Kurzschlüsse im Hochspannungsnetz und Wiedereinschaltung
Spannungseinbruch: Leistungsstarke Verbraucher benötigen große Ströme beim Einschalten
Überspannung: Abschaltung von Leistungsstarken Verbrauchern
Impulse: Ein- und Ausschalten induktiver und kapazitiver Lasten, Thyristorsteuerungen
Verzerrungen der Netzspannung: Nichtlineare Verbraucher, Gleichrichteranlagen
Kennzeichnung des Oberschwingungsgehaltes? THD-R angeben
1
𝑡 +𝑇 2
𝑖 (𝜏)𝑑𝜏
Effektivwert: Ieff = �𝐼12 + 𝐼22 + 𝐼32 + 𝐼42 + ⋯ = � ∫𝑡 0
𝑇
Scheitelfaktor (Crest-Faktor): 𝑓𝑠 = 𝐶𝑆 =
Formfaktor: 𝑓𝐹 =
Sinus = 1,11
𝐼𝑒𝑓𝑓
0
𝑀𝑎𝑥𝑖𝑚𝑎𝑙𝑤𝑒𝑟𝑡 (𝑆𝑝𝑖𝑡𝑧𝑒𝑛𝑤𝑒𝑟𝑡)
,
𝐼𝑒𝑓𝑓
𝑎𝑟𝑖𝑡ℎ𝑚𝑒𝑡𝑖𝑠𝑐ℎ𝑒𝑟 𝑀𝑖𝑡𝑡𝑒𝑙𝑤𝑒𝑟𝑡
, (arithmetischer MW durch Zweiweggleichrichtung), bei
Klirrfaktor (THD-R, total harmonic distortion ratio): 𝑘 =
THD-F =
2
�𝐼22 +𝐼32 +𝐼42 +𝐼5+⋯
𝐼1
bei Sinus = √2
2
�𝐼22 +𝐼32 +𝐼42 +𝐼5+⋯
𝐼𝑒𝑓𝑓
in %
Maßnahmen zur Verringerung der Netzrückwirkungen?
im Netz: Verringerung des Innenwiderstandes, von der Last gesteuerte Blindleistungskompensation,
Filter
beim Verbraucher: hohe Pulszahl bei Stromrichtern, Anlaufstrombegrenzung, Saugkreise,
Verringerung der Gleichzeitigkeit von starken Oberschwingungserzeuger
Tiefpassfilter: Abflachung der Steilheit von Stromänderungen di/dt
Saugkreisanlagen: zum Kurzschließen von Oberschwingungsströmen
Schwungrad: stoßförmige Belastungen (Pressen, Punktschweißen) ausgleichen
dynamische Kompensationsanlage
Symmetrierung
Anschluss an eine höhere Spannungsebene
Ist die Bezeichnung Reibungselektrizität richtig?
Bei Berührung zwischen 2 Stoffen kommt es zu einer Wanderung von Ladungsträgern, wenn die
Ladungsdichten unterschiedlich sind. Ziel ist eine einheitliche Ladungsdichte, es wirken dabei auf die
Ladungsträger Ausgleichskräfte. Die Körper laden sich auf. Die Ladungswanderung kommt zum
Stillstand, wenn die auf die Ladungen wirkenden Rückholkräfte (elektr. Kräfte) den Ausgleichskräften
(nichtelektrische Kräfte) die Waage halten. Entscheidend ist die innige Berührung. Durch Reiben wird
für deutlich größere Bereiche der wirklichen Oberfläche vorübergehend eine hinreichende
Annäherung der Stoffe erreicht. Für den eigentlichen Effekt der Ladungstrennung zwischen den
unterschiedlichen Materialien spielt der Vorgang der Reibung allerdings keine Rolle. Die Bezeichnung
Reibungselektrizität ist daher nur historisch zu rechtfertigen. Die auftretende Spannung wird in der
Physik Berührungs- oder Kontaktspannung genannt und kann einige Volt betragen.
Auch bei gleichartigen Stoffen möglich  kleine Verunreinigungen der Oberfläche, auch
Temperaturunterschied.
Durchbruchspannung von Luft ca. 30kV/m, Funkenlänge ca. 3cm  Spannung von 90kV
Situation bei Entladevorgang bei Personen, Richtwerte für Körperkapazität und Körperwiderstand,
zeitlicher Verlauf für aperiodische Entladung und Schwingfall?
C_Körper = 100-300pF
R_Körper = 1-30kΩ
L_Körper = 0,3-1,5µH
û=2-15kV
î=5-30A
di/dt=2…35 A/ns
δ=R/2L
ω0=1/√(LCK)
Aperiodisch, wenn δ > ω
Schwingfall, wenn δ < ω
Skizze für ESD Entladestrom bei Rollsessel?
R = RK+RG = 10-20Ω
L = LK+LG=0,03-1µH
C = 30…500pF
û=1…3kV
ESD Schutz am Arbeitsplatz?
Tischmatte, Bodenmatte, Handgelenksband, elektr. leitfähiger Drehsessel, Verteiler für die
Erdungsanschlüsse
Leitfähige Kunststoffe, wie kann man Kunststoffe leitend machen?
•
•
•
Veränderung der Chemie, so dass Elektronenfähigkeit möglich ist: selbstleitende Kunststoffe,
„organische Metalle“, Leitfähigkeit nimmt mit der Zeit ab
Leitfähige Beschichtung des nichtleitenden Gehäuses: durch Bedampfen, Spritzen oder
galvanisch aufgebrachte Metalle; Leitlacke
Beeinflussung der elektrischen Leitfähigkeit durch Additive: Unterschied zwischen
Leitfähigkeit von Kunststoffen und Additiven ca. 18-21 Zehnerpotenzen, Graphit 10^5,
Polypropylen 10^-15, Strom nur über leitfähige Additive  Konzentration muss ausreichend
hoch sein, dass geschlossene leitfähige Strombahnen entstehen
NEMP?
ist ein elektromagnetischer Impuls, der infolge einer Nuklearexplosion auftritt. Gammastrahlen
können aus Luftmolekülen Elektronen herausschlagen (Compton-Effekt). Die Gesamtheit der
Compton-Elektronen ergibt den Compton-Strom, der in Wechselwirkung mit dem Magnetfeld der
Erde das impulsartige Auftreten des elektromagnetischen Feldes bewirkt.
ENDO-NEMP (in Bodennähe gezündete Kernwaffe, EMP in Größenordnung der übrigen
Wirkungskomponenten), EXO-NEMP (außerhalb der Erdatmosphäre gezündet, 100km-500km, nur
EMP hat Zerstörungspotential)
EMAX=500kV/m, HMAX=133A/m, T1 (Stirnzeit) = 5ns, T2 (Rückenhalbwertzeit) = 200ns
Gammaquant trifft auf Elektron eines Atoms oder Moleküls  überträgt einen Teil seiner Energie auf
das Elektron, welches mit hoher Energie weggeschleudert wird
RT=110*√Detonationshöhe(km), NEMP endet nicht am Tangentenradius, Felder mit geringerer
Amplitude reichen über diesen Bereich hinaus
Schutzmethoden gegenüber NEMP?
Dämpfung des elektromagnetischen Feldes, Verminderung der Einkopplung auf Leitungen, Dämpfung
der Störgrößen, Verwendung unempfindlicher Technologien.
HPM?
High Power Microwaves, NEMP = breitbandig, niedrige Frequenzen bis einige hundert Megahertz
HPM = schmalbandig mit Mittenfrequenz von 0,5MHz bis einige GHz, Leistung im Gigawattbereich,
einige 10ms bis µs, Wiederholrate einige 100Hz
Einkopplung in elektrisch kurze Antennen?
Voraussetzungen: elektrisch gut leitend, elektrisch kurz (= jene Zeit, die zum Ladungsausgleich längs
der Antenne benötigt wird ist gegenüber der Anstiegszeit des EMP vernachlässigbar).
3) Messtechnik
Gleichtakt – Gegentakt?
Kapazitive Ankopplung des Störspannungssimulators an die Netzzuleitungen
Störimpulse von Kontakten (Burst)?
Simulation elektromagnetischer Wellenfelder?
auf freiem Feld: Umgebung des Testgeländes ebenfalls elektromagnet. Störungen ausgesetzt
in Räumen: Probleme mit Reflexionen (Absorberwände, teuer), Antennen i.a. schmalbandig
Feldwellenwiderstand 377Ω
offener Wellenleiter (Streifenleitung): zwischen den Platten breitet sich eine geführte TEM-Welle
aus, offener TEM-Wellenleiter, Paralellplattenleitung, mit Wellenwiderstand der Streifenleitung
abgeschlossen um Reflexionen zu vermeiden, Frequenzbeschränkung durch Knicke (Änderung des
Wellenwiderstandes)
TEM-Messzelle (Crawford-Zelle): Koaxialer Wellenleiter mit rechteckigem Querschnitt, Vorteil:
vollständige Abschirmung, Weiterentwicklung einer koaxialen Anordnung, bei höheren Frequenzen
an den Knicken zu Sekundärstrahlungen, die die Homogenität stören
GTEM-Zelle: Als „Abschlusswiderstand“ dient eine Absorberwand, die einen reflexionsfreien
Abschluss ermöglicht, Konzept versucht, die Wellenausbreitung nicht zu stören
Messmethoden des elektrischen Feldes?
2 Gruppen von Messgeräten:
Messsonden, die den Verschiebungsstrom zwischen zwei leitenden, von einander isolierten
Elektroden messen (Kugelsonde, würfelförmige Sonde, parallele Platten)
Sonden, die elektrooptische Effekte ausnützen (Pockels-Effekt), es kommt in Abhängigkeit von der
elektrischen Feldstärke bei bestimmten Kristallen zur Veränderung des Brechungsindex
Messmethoden des magnetischen Feldes?
Messen der Hallspannung: Wird eine dünne Metallplatte von einem gleichmäßig über ihren
Querschnitt verteilten Strom I durchflossen, so ist zwischen den beiden Punkten 1 und 2, die am
Rande der Platte zu beiden Seiten gleich weit von der Stromzuleitung entfernt liegen, keine
Potentialdifferenz vorhanden. Wirkt aber senkrecht zur Platte ein Magnetfeld mit der Induktion B, so
tritt zwischen 1 und 2 eine Spannung auf. Sie ist dem Strom und der magnetischen Induktion direkt
proportional.
Eignen sich zum messen von Gleich und Wechselspannungen bis einige kHz, Messbereich 10µT bis 3T
Messen der induzierten Spannung: ui = -N dΦ/dt
4) Maßnahmen
Möglichkeiten der Schirmung?
Aufgabe: Unterdrückung von Störungen, die elektr., magnet und elektromagnet. Felder hervorrufen.
 Schirmung des Störers, Schirmung des gestörten Gerätes
Alle durch die Schirmhülle führenden Versorgungs- und Signalleitungen müssen mit Filter versehen
werden
Öffnungen, schlechte Verbindungen zwischen den Schirmblechen, Sättigungseffekte
ferromagnetischer Materialien führen zu Abweichungen von der idealen geschlossenen Schirmhülle
Scharfe Ecken führen zu einer Minderung der Wirksamkeit
Verwendung eines geeigneten Brechungsverfahrens  Schirm kann kostengünstig dimensioniert
werden
Schirmung gegen elektrische Felder?
elektrisch leitende Gitter
elektrisch leitende Metallhüllen,
Brechung der elektrischen Kraftlinien an Grenzflächen, Materialien mit hoher relativer
Dielektrizitätskonstanten
Schirmung gegen niederfrequente magnetische Felder?
Brechung der magnetischen Kraftlinien an Grenzflächen von Materialien mit unterschiedlicher
relativer Permeabilität
Erzeugung eines Gegenfeldes durch Wirbelströme, induzierte Strome in kurzgeschlossenen
Leiterschleifen
bei Wirbelstromschirmung: Schirmwirkung proportional der Leitfähigkeit, Frequenz, Wandstärke
bei Gleichfeld: Feldleitung, bei Wechselfeld: Feldverdrängung
Formel für die Schirmung bei einer dünnwandigen Hohlkugel?
dünnwandige Hohlkugel, hochpermeables Material 
bei Zylinder:
1
𝑄
= µ𝑟
𝑑
𝐷
1
𝑄
4
3
= µ𝑟
𝑑
𝐷
Welchem Faktor entspricht 100dB?
100dB = 20*log(x)  x=10^5=10000
Mögliche geometrische Anordnungen für geschlossene Lösung bei Berechnung der Schirmung?
analytische Berechnung (eine allgemeine Formel) nur bei
ebene, unendlich ausgedehnte Platten
zylinderförmige, unendlich ausgedehnte Rohre
kugelförmige Schirme
Was ist der Eckeneffekt?
Durch Feldverdrängung bei höheren
Frequenzen steigt die Feldstärke im Bereich
der Ecke des Schirmes stark an. Die
Feldliniendichte ist ein Maß für die Feldstärke.
Der Anstieg der Feldliniendichte im
Eckenbereich hat zur Folge, dass auch
innerhalb des Schirmes die Feldstärke ansteigt.
Die lokale Schirmwirkung sinkt, da man auf das
ungestörte Feld bezieht  Eckenkorrektur
(z.B. -7dB bei b=0,2r0)
Feldüberhöhung an Spitze kann bis zum 15-fahen des ungestörten Wertes betragen.
Kabelschirmung?
Abschirmung von Gehäusen oft nicht
ausreichend, da Spannungen und Ströme
über Leitungen eingekoppelt werden.
Kapazitive Beeinflussung bei galvanisch
getrennten Stromkreisen (Bild rechts)
Maßnahmen: Schirmung, Symmetrierung,
Potentialtrennung, einseitige Erdung (bei
Störspannungsquelle bzw. am entfernten Ende), beidseitige Erdung
Maßnahmen bei induktive Beeinflussung:
Entkoppelung der Stromkreise (Leiterschleifen normal aufeinander positionieren),
Verringerung des von der Störschleife herrührenden Magnetfeldes durch Kurzschlussschleifen
(Feldkompensation),
Verdrillen der Leitungen,
Schirmen (ferromagnetische Rohre, Metallschläuche), je größer die Permeabilität, desto besser die
Schirmwirkung, eine leitende Verbindung zwischen Schirm und Erde ist nicht notwendig
EMV gerechter Aufbau?
Unterscheide: Eigenstörfestigkeit, Fremdstörfestigkeit, Emissionsgrad
Erhöhung der Störfestigkeit bei der Störsenke ist i.a. günstiger als die Reduzierung der
Störaussendung bei der Störquelle.
Zonenkonzept in Schaltschränken: Unterteilung in EMV-Zonen mit unterschiedlicher Störkategorie. In
Zonen herrscht unterschiedliches elektromagnetisches Klima. An Zonengrenzen Schirme, Filter
•
•
•
•
•
•
•
Räumliche Trennung von Signalleitungen und Leistungskabel, Verwendung von geerdeten
Trennblechen
Verdrillung von ungeschirmten Leitungen, Fläche zwischen Hin- und Rückleiter klein halten
Unnötige Leitungslängen vermeiden
Reserveadern an beiden Enden erden (Feldschwächung, Reduktionsfaktor)
Verlegen der Leitungen nahe an geerdeten Blechen, Störeinkopplungen werden verhindert
Schirme beidseitig erden, dürfen keine Unterbrechungen aufweisen
alle metallenen Teile des Schaltschrankes gut leitend zu verbinden
Filter?
zur Verminderung von leitungsgebundenen Störgrößen bei der Störquelle (Entstörfilter) oder bei der
Störsenke (Störfilter). Nutzsignal soll von den spektralen Anteilen des Störsignales getrennt werden.
Nichtideales Verhalten von Bauelementen?
 Abweichen vom idealen Verhalten bei höheren Frequenzen, entscheidend sind die Länge und der
Abstand der beiden Anschlussdrähte und der Aufbau des Bauelements
ohmscher Widerstand: zusätzlich Induktivität und Kapazität der Zuleitung
Kondensator: zusätzlich Induktivität und Widerstand der Zuleitung
Induktivität: zusätzlich Induktivität und Kapazität der Zuleitung, Streukapazität der Spule und
ohmscher Widerstand der Spule
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