kardiale Aspekte - MGO Fachverlage

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Sporttauglichkeits­
untersuchungen im
Kindes- und
Jugendalter –
kardiale Aspekte
F. Wippermann, R. Oberhoffer
Lehrstuhl für Präventive Pädiatrie,
Technische Universität München
„„Einleitung
Körperliche Bewegung im Kindes- und Jugendalter ist ein bedeutender Faktor im Hinblick auf
die körperliche und psychische Entwicklung eines Kindes; »die Ausbildung biologischer Funktionen und Strukturen des Organismus« werden
dadurch gefördert [1]. Auch im Erwachsenenalter
sind die Vorteile sportlicher Bewegung unumstritten; das Risiko der Ausbildung kardiovaskulärer Erkrankungen kann reduziert werden [2].
Sportliche Aktivität kann in unterschiedlichem
Umfang und mit verschiedenen Zielsetzungen
ausgeübt werden:
• als Freizeitsport (Berücksichtigung
präventiver Aspekte),
• als Sport im Rehabilitationsbereich und
• als Leistungssport im Rahmen von
Wettkämpfen.
Sportmedizin untersucht den Einfluss von Bewegung und Sport aber auch Bewegungsmangel auf
den gesunden und kranken Organismus jeden Alters [3]. Aufgabenbereiche und Fragestellungen
im Hinblick auf sportmedizinische Betreuung
und Beratung sind entsprechend unterschiedlich. In der sportmedizinischen Beratung in der
pädiatrischen Praxis sind v. a. folgende Themen
von Interesse:
•
•
•
•
Verletzungsprophylaxe,
Sport während oder nach Infekt,
Sport nach einer Impfung oder
Bewegung als Prävention von Übergewicht
und Komorbiditäten.
Im Leistungssport sind diese Themen ebenfalls
relevant, weitere Aspekte sind:
Sporttauglichkeit – sportmedizinische
Untersuchungen – Sportler-EKG
pädiatrische praxis 86, 581–591 (2016)
Mediengruppe Oberfranken –
Fachverlage GmbH & Co. KG
pädiatrische praxis 2016 Band 86 / 4
• Feststellen der Sporttauglichkeit [4],
• Erkennen von Risikofaktoren, Defiziten oder
therapiebedürftigen Erkrankungen und
• Beratung hinsichtlich einer Vermeidung
sportartspezifischer Verletzungen und
­Überlastungen [2].
Viele Gesellschaften empfehlen vor Aufnahme
regelmäßiger sportlicher Aktivität die Durch-
581
Anamnese
Eigenanamnese
– Aktuelle Beschwerden: Infekt oder Schmerzen?
– Chronische Erkrankungen (kardiovaskulär, pulmonal, neurologisch,
Stoffwechselerkrankungen, Sinnesorgane), Allergien, Operationen?
– Durchgemachte Kinderkrankheiten?
– Ernährung (ausgewogen, einseitig, Mangelzustände), Nahrungsergänzungsmittel?
– Medikamente (regelmäßig oder bedarfsweise)?
– Impfstatus entsprechend STIKO- Empfehlungen und aktuell?
– Bei Mädchen: regelmäßige Periode?
– Im Rahmen von Belastung auftretende Beschwerden?
­ • Schwindel
• (Prä-)Synkopen
• Palpitation, thorakale Schmerzen
• Dyspnoe
• Nasenbluten
• Rasche Ermüdbarkeit
–Schmerzen am Bewegungsapparat?
Familienanamnese
– Kardiovaskuläre Erkrankungen (strukturelle Erkrankungen, Herzrhythmusstörungen, arterielle Hypertonie, hypertrophe Kardiomyopathie,
Gefäßerkrankungen)?
– Stoffwechselerkrankungen (Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen, Schilddrüsenerkrankungen)?
– Unklare oder plötzliche/frühe Todesfälle in der Familie (besonders vor
dem 65. Lebensjahr)?
Sportanamnese
– Welche Sportart?
– Seit wann wird der Sport ausgeübt?
– Wie hoch sind Trainings- und Wettkampfintensität?
Tab. 1 | Anamnese im Rahmen sportmedizinischer Untersuchungen (modifiziert nach [4–7, 16, 17])
führung einer Sporttauglichkeitsuntersuchung
[5, 6, 7]. Darüber hinaus wird eine regelmäßige Reevaluation der Untersuchungsergebnisse
gefordert, um auf Veränderungen reagieren zu
können. Im Kindesalter gilt es, insbesondere den
Einfluss von Bewegung und potentieller Schädigungen auf den sich im Wachstum befindlichen
Körper zu berücksichtigen [8]. Unter kardiologischen Gesichtspunkten steht die Detektion
struktureller und rhythmologischer Herzerkrankungen im Vordergrund [9].
Profi-Rugby-Spieler, der während eines Spiels
einen Myokardinfarkt erlitt und an den Folgen
verstarb [10]. Diese Ereignisse sind mit einer
Häufigkeit von 0,5 bis 2,1 pro 100.000 [11] insgesamt eher selten; jedoch ist die Prävalenz bei
jungen Athleten gegenüber ihren nicht-sportlich aktiven Altersgenossen dreifach erhöht
[12]. Verschiedene kardiovaskuläre Erkrankungen können unter höherer körperlicher Belastung Beschwerden bereiten und so demaskiert
werden.
Im Rahmen des Sports, v. a. des Leistungssports, werden immer wieder plötzliche Todesfälle berichtet, zuletzt von einem 29-jährigen
Die Ursachen kardialer Zwischenfälle oder eines
plötzlichen Herztods während körperlicher Aktivität unterscheiden sich in Abhängigkeit vom
582
2016 Band 86 / 4 pädiatrische praxis
Alter. Zudem finden sich geografische Häufungen
bzw. Unterschiede. Während in den USA ursächlich für den Sudden Cardiac Death in the Young
(SCDY) v. a. die hypertrophe Kardiomyopathie
(26 %), die Commotio cordis oder Koronaranomalien angegeben werden [13], zeigten Corrado et
al. für das Gebiet Veneto in Italien ein gehäuftes
Auftreten der arrhythmogenen rechtsventrikulären Dysplasie [12, 14]. In Deutschland gilt die
Myokarditis als eine der Hauptursachen [15].
Im Erwachsenenalter dominieren kardiovaskuläre Risikofaktoren wie arterielle Hypertonie, Arteriosklerose und Folgeerkrankungen; in dieser
Altersgruppe sind besonders ältere Sportler im
Freizeitsport nach längerer Pause gefährdet kardiale Ereignisse zu erleiden [2].
„„Inhalte sportmedizinischer
­Untersuchungen im Kindes- und
­Jugendalter entsprechend der
­Empfehlungen der verschiedenen
­Gesellschaften [4–7, 16, 17]
3. Körperliche Untersuchung
Die körperliche Untersuchung besteht aus einem pädiatrisch-internistischen und einem pädiatrisch-orthopädischen Teil. Es erfolgt eine
Blutdruckmessung entsprechend des Goldstandards [19] in Ruhe am rechten Oberarm. Für die
Bewertung der anthropometrischen Daten und
der Blutdruckwerte werden geschlechts- und altersspezifische Perzentilenkurven herangezogen
(Tab. 2).
4. Ruhe EKG
Die Durchführung eines Ruhe-EKGs wird von vielen Fachgesellschaften und Sportverbänden empfohlen, ist jedoch nicht obligater Bestandteil aller Sporttauglichkeitsuntersuchungen (Tab. 3).
2. Anamnese
Vermehrte körperliche Aktivität kann funktionelle und strukturelle Veränderungen am Herz als
Ausdruck einer Adaptation an vermehrte Leistung
bewirken [20, 15], woraus wiederum EKG-Veränderungen resultieren können. Der Interpretation
von EKG-Veränderungen bei Sportlern liegen als
Standard die 2010 von Corrado et al. in einem
Positionspapier veröffentlichten Empfehlungen
der European Society of Cardiology (ESC) sowie
die neueren Seattle-Kriterien zugrunde [21, 22].
Sie nehmen eine Unterscheidung in physiologische, trainingsassoziierte und pathologische,
trainingsunabhängige Veränderungen vor; zudem
wird berücksichtigt, ob strukturelle oder primär
rhythmologische Veränderungen vorliegen. Mögliche EKG-Veränderungen bei einem Sportler sind
in Tabelle 4 aufgelistet. Bei Auftreten pathologischer EKG-Veränderungen werden weiterführende Untersuchungen notwendig. Die Seattle-Kriterien gelten für Jugendliche ab 14 Jahren
und Erwachsene; spezifische Veränderungen des
Sportler-EKGs im Kindesalter werden nicht aufgeführt. Die Interpretation eines Sportler-EKGs
ist z. T. schwierig, weshalb die Auswertung durch
einen erfahrenen Sportmediziner oder (Kinder-)
Kardiologen empfohlen wird [21, 12].
Im Rahmen der Anamnese werden Eigen-, Familien- und Sportanamnese erhoben (Tab. 1).
Die routinemäßige Durchführung eines Ruhe-EKGs
im Rahmen sportmedizinischer Untersuchungen
Die Empfehlungen zur Durchführung sportmedizinischer Untersuchungen differieren in Abhängigkeit von Land, Bundesland und sogar
Verband. Während der Deutsche Fußball Bund
(DFB) seit 1999 alle Profisportler zu einer Sporttauglichkeitsuntersuchung verpflichtet, werden
diese Empfehlungen von anderen Sportverbänden nicht umgesetzt [18].
Im Folgenden wird eine detaillierte Sporttauglichkeitsuntersuchung aufgeführt, die sich aus
den von verschiedenen Gesellschaften empfohlenen Untersuchungselementen zusammensetzt.
1. Fragebogen zur körperlichen Aktivität
Vom Sportler auszufüllen.
pädiatrische praxis 2016 Band 86 / 4
583
Körperliche Untersuchung
Pädiatrischinternistische
Untersuchung
– Erheben anthropometrischer Daten: Körpergröße und -gewicht, BMI
– Messen des Blutdrucks in Ruhe (nach 5 Min. Sitzen) am rechten
Oberarm
– Messen der Herzfrequenz in Ruhe
– Körperliche Untersuchung unter besonderer Beachtung
kardiopulmonaler Aspekte
Pädiatrisch-­
orthopädische
Untersuchung
–
–
–
–
–
Wichtig: Berücksichtigung verschiedener Entwicklungsphasen
Inspektion der Wirbelsäule
• Achsabweichungen
• Rumpfstabilität
• Hinweise auf Haltungsschwäche
Inspektion der großen Gelenke
• Bewegungsausmaß?
• Fehlstellungen?
• Defizite?
• Asymmetrien?
• Instabilitäten?
Inspektion der Muskulatur
• Verkürzungen?
• Insuffizienzen?
Hinweise auf Überlastungsschäden?
Tab. 2 | Körperliche Untersuchung (modifiziert nach nach [4–7, 16, 17])
12-Kanal-Ruhe-EKG im Rahmen von Sporttauglichkeitsuntersuchungen
Interpretation des EKGs unter Berücksichtigung von Alter und Trainingszustand
• Frequenz, Herzrhythmusstörungen?
• Zeitintervalle?
• Lagetyp?
• Hypertrophiezeichen?
• Erregungsausbreitung und -rückbildung?
• Physiologische oder pathologische Veränderungen?
Tab. 3 | Ruhe-EKG [5, 7]
wird kontrovers diskutiert. Die American Heart
Association (AHA) empfiehlt eine ausführliche
körperliche Untersuchung und Anamnese; nur
bei Auffälligkeiten erfolgt ein EKG [23, 12], da
es als Universalscreening-Methode eine geringe
Spezifität und mäßige Sensitivität habe und vergleichsweise kostenintensiv sei [24]. In Italien
hingegen wird die Untersuchung bereits seit vielen Jahren durchgeführt, nachdem Corrado et al.
nachweisen konnten, dass durch routinemäßige
584
Ableitung eines EKGs die Prävalenz eines plötzlichen Herztodes bei jungen Sportlern deutlich
gesenkt werden konnte [14]. Entsprechend der
in Italien gültigen Empfehlungen verhalten sich
ESC, Internationales Olympisches Komitee (IOC),
American College of Sports Medicine und andere
Organisationen und fordern die Durchführung eines Ruhe-EKGs zur Detektion maskierter kardiovaskulärer Erkrankungen als obligaten Bestandteil
einer Sporttauglichkeitsuntersuchung [25, 26].
2016 Band 86 / 4 pädiatrische praxis
EKG-Veränderungen bei Sportlern
Physiologische Veränderungen
–
–
–
–
–
Sinusbradykardie (30 bpm)
AV-Block I° oder II° Typ Wenckebach
Inkompletter RSB
Frühe Repolarisation
I solierte linksventrikuläre
Hypertrophiezeichen
– Frühe Repolarisation
Pathologische Veränderungen
–
–
–
–
–
–
–
–
T-Wellen-Inversion
ST-Senkungen
Pathologische Q-Wellen
Linksatriale Vergrößerung
Linksanteriorer oder -posteriorer Hemiblock
Rechtsventrikuläre Hypertrophie
Kompletter LSB oder RSB
Long- oder Short-QT
Tab. 4 | EKG-Veränderungen bei Sportlern (modifiziert nach [21, 22])
Fakultative Untersuchungen:
Spiroergometrie
Bei Auffälligkeiten in der Untersuchung, Eigenoder Familienanamnese können weitere Untersuchungen eingeleitet werden. Im Hinblick auf die
Beurteilung der Sporttauglichkeit eines Kindes ist
das Belastungs-EKG eine aussagekräftige Untersuchung. Die Leistungsfähigkeit eines Sportlers wird
quantifiziert; ebenso können unter Belastung auftretende kardiopulmonale Beschwerden wie z. B.
Herzrhythmusstörungen detektiert werden.
140/90 mmHg zum Zeitpunkt 5 Minuten nach Belastungsende; die Werte im Kindes- und Jugendalter sind niedriger anzusiedeln [29]. In Tabelle
5 sind die Bedingungen zur Durchführung einer
Spiroergometrie aufgeführt. Verschiedene Pathologien können die Durchführung einer spiroergometrischen Untersuchung verhindern oder einen
Abbruch der Belastung bewirken (Tab. 6).
Dabei stehen verschiedene Belastungsformen zur
Verfügung:
Zum Ausschluss struktureller Veränderungen
steht die Echokardiografie zur Verfügung, bei
speziellen Fragestellungen auch andere bildgebende Verfahren wie MRT oder CT. Nicht zuletzt
können zur Abklärung von Auffälligkeiten laborchemische Untersuchungen erfolgen.
• Fahrrad-,
• Laufband- oder
• Ruderergometrie.
„„Spezielle kardiale Aspekte in
Sporttauglichkeitsuntersuchungen
Häufig findet die Fahrradergometrie Anwendung,
da das Fahrradfahren für Viele Bestandteil des
alltäglichen Lebens ist und somit eine physiologische Belastung darstellt [27]. Die Untersuchung ist standardisiert und reproduzierbar:
Unter ansteigender Belastung werden kardiopulmonale und metabolische Parameter untersucht
und schließlich eine Aussage über die körperliche
Leistungsfähigkeit des Sportlers erwirkt [27, 28].
Es erfolgt eine Beurteilung des Blutdruck- und
Herzfrequenzverhaltens; Herzrhythmusstörungen
sowie überschießende Blutdruckwerte können erfasst werden. Als Richtwert für die Beurteilung des
Blutdrucks nach Belastung gilt bei Erwachsenen
pädiatrische praxis 2016 Band 86 / 4
Patientenbericht 1
Ein 14-jähriger Junge stellt sich zur sportmedizinischen Untersuchung vor. Er spielt seit 8 Jahren
Fußball, seit zwei Jahren als Leistungssport. Das
aktuelle Trainingspensum beträgt 4 Trainingseinheiten à 90 min/Woche und ein Spiel. Aktuell
bestehe Infektfreiheit; der Junge beschreibt vereinzelte Schwindelepisoden bei raschem Aufstehen, belastungsinduzierte Beschwerden werden
ebenso wie chronische Erkrankungen verneint.
Familienanamnese: Vater arterielle Hypertonie,
Hypothyreose; Großvater (vtl.) Asthma bronchiale.
585
Voraussetzungen Spiroergometrie
– I nfektfreiheit des Sportlers
– Keine intensive Trainingseinheit am Vortag der Untersuchung
– Leichte, kohlenhydratreiche Kost am Untersuchungstag, bis max. 2 – 3 Stunden vor dem Test,
kein Nikotinkonsum
– Lockere, bequeme Kleidung, Sportschuhe
– Aufklärung über den Ablauf der Untersuchung
– Standardisierte Untersuchungsbedingungen
Tab. 5 | Voraussetzungen Spiroergometrie (modifiziert nach [28, 30])
Abbruchkriterien und Kontraindikationen
Absolute Kontraindikationen
–A
kuter fieberhafter Infekt
– S chwere arterielle Hypertonie oder dekompensierte Herzinsuffizienz
–A
kute Myokardischämie
– S ymptomatische/höhergradige Aorten- oder Mitralstenose
–A
kute schwere Atemwegsobstruktion
Abbruchkriterien
–K
linische Symptome, die auf eine kardiovaskuläre Limitierung hinweisen, wie
• Schwindel
• Kopfschmerzen
• Angina-Pectoris-Beschwerden
• Dyspnoe
• Übelkeit
• Verminderung peripherer Perfusion
–A
uftreten von Veränderungen im EKG
•R
hythmusstörungen (Couplets, Salven, vermehrt Extrasystolen, supraventrikuläre oder
ventrikuläre Tachykardie)
• Erregungsausbreitungs- und -überleitungsstörungen
• Auftreten von ST-Senkungen oder -Hebungen 0,2 mV
• Fehlender Anstieg der Herzfrequenz unter Belastung
• Ausgeprägter Blutdruckabfall
Tab. 6 | Abbruchkriterien und Kontraindikationen Spiroergometrie (modifiziert nach [27, 28, 30])
Ansonsten unauffällige Familienanamnese, keine
frühen oder plötzlichen Todesfälle in der Familie.
EKG: QTc mit 450 ms verlängert, sonst unauffälliges EKG.
Körperliche Untersuchung: Körpergröße 170 cm
(51. Pz.), Körpergewicht 50,5 kg (26. Pz.), BMI
17,5 kg/m² (18. Pz.). Herzfrequenz 80/min, RR
rechter Oberarm 110/70 mmHg (50. Pz/50.–
90. Pz.), linker Oberarm 112/65 (50. Pz./50.
Pz.), unauffällige pädiatrisch-internistische und
-orthopädische Untersuchung.
Echokardiografie: Bis auf eine physiologische
Pulmonalklappeninsuffizienz unauffälliger Befund.
586
Spiroergometrie: QTc wiederholt verlängert unter Belastung und in der Erholungsphase. Sehr
gute körperliche Belastbarkeit.
2016 Band 86 / 4 pädiatrische praxis
Auf Grund mehrfach verlängerter QTc-Intervalle
werden Ruhe-EKG und Spiroergometrie nach einigen Tagen wiederholt:
EKG: Keine QTc-Verlängerungen.
Spiroergometrie: QTc unter Belastung wechselnd, nach Belastung verlängert. In Ruhe 412
ms, Minute 2 unter Belastung 464 ms, Minute 4
unter Belastung 420 ms, Minute 6 unter Belastung 461 ms, Minute 8 unter Belastung 449 ms.
Minute 6 in der Nachbelastungsphase 494 ms.
LZ-EKG: QTc wechselnd (Werte zwischen 390 und
448 ms).
Fazit: Wiederholtes Auftreten verlängerter
QTc-Intervalle bei subjektiver Beschwerdefreiheit
und unauffälliger Familienanamnese. Anhand der
Schwartz-Kriterien [31] ergibt sich mit einem Gesamtpunktwert von 1 eine geringe Wahrscheinlichkeit des Vorliegens eines Long-QT-Syndroms.
Da der Junge wegen einer QT-Verlängerung von
445 ms in der Erholungsphase jedoch dem
Risikokollektiv [32] zuzuordnen ist, wird eine
Vorstellung in der rhythmologischen Ambulanz
und die Durchführung einer genetischen Untersuchung empfohlen. Bis zum Erhalt aller Ergebnisse und dem Ausschluss eines Long-QT-Syndroms kann kein Attest über Sporttauglichkeit
ausgestellt werden.
Long-QT-Syndrom
Das Long-QT-Syndrom fasst eine Gruppe von Erkrankungen zusammen, denen Ionenkanaldefekte
zugrunde liegen, die zu einer Verlängerung der Repolarisationszeit führen [33]. Sie sind häufig kongenital durch Mutationen in den Genen LQT1 bis
LQT10 bedingt; aber auch exogene Faktoren wie
Medikamente, Elektrolytveränderungen oder Stoffwechselerkrankungen können eine Verlängerung
des korrigierten QT-Intervalls verursachen [21].
Das klinische Erscheinungsbild variiert: bei asymptomatischen Patienten finden sich ausschließlich Veränderungen im EKG, bei Auftreten von
Symptomen sind ventrikuläre Arrhythmien, Torsades de Pointes oder Kammerflimmern zu beob-
pädiatrische praxis 2016 Band 86 / 4
achten [21, 34, 35]. In Abhängigkeit vom jeweiligen Ionenkanaldefekt zeigen sich verschiedene
klinische Ausprägungen: Liegt die häufigste
Mutation (LQT1) vor, besteht ein erhöhtes Risiko
des Auftretens von Synkopen oder eines Herzstillstands während körperlicher Anstrengung,
eine Mutation in LQT3 hingegen verursacht eher
Bradykardie-bedingte QT-Verlängerungen und
konsekutiv einen Herzstillstand in Ruhe [34].
Die Diagnostik eines Long-QT-Syndroms beruht in
erster Linie auf der Auswertung des Ruhe-EKGs.
Die Analyse der QT-Zeit erfolgt in Ableitung II
des EKGs. Um frequenzbedingte Veränderungen
des Intervalls zu nivellieren, wird eine frequenzkorrigierte QT-Zeit (QTc) anhand der Bazett-Formel berechnet [33].
Bei eindeutig verlängerter QT-Zeit ist die Diagnosestellung vergleichsweise einfach. In Abhängigkeit von Alter und Geschlecht existieren
unterschiedliche Grenzwerte: bei Männern ist
ein korrigiertes QT-Intervall 440 ms, bei Frauen 460 ms als verlängert zu werten; deutlich
pathologisch ist eine Verlängerung des Intervalls
500 ms, der Zwischenbereich gilt als Grauzone
[34]. Für das Kindesalter konnten Davignon et al.
eine große Streubreite von QT-Intervall-Dauer und
Herzfrequenz nachweisen. In ihren Untersuchungen betrug die QTc-Zeit in 95 % der Fälle 450
ms, in 98 % 480 ms [36]. Diese Zahlen finden
sich in den sogenannten Schwartz-Kriterien wieder, derer man sich in der schwierigeren Diagnostik grenzwertiger QT-Zeiten bedient. EKG-Befunde,
Eigen- und Familienanamnese werden abgefragt;
verschiedenen Kriterien werden je nach Relevanz
verschiedene Punktwerte zugeordnet und diese
anschließend summiert. In Abhängigkeit von der
Gesamtpunktzahl ergibt sich dann eine geringe
bis hohe Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen
eines Long-QT-Syndroms [31]. Eine Belastungsuntersuchung kann Informationen zu QT-Veränderungen während und nach Belastung liefern [33]:
Überschreitet bei einem Sportler die QTc-Dauer
im Belastungs-EKG 445 ms in der 4. Minute nach
Belastung (Erholungsphase), wird er einem Risikokollektiv zugeordnet. In diesem Fall sollte mittels genetischer Untersuchung das Vorliegen einer
Mutation ausgeschlossen werden [32].
587
Zur Therapie des Long-QT-Syndroms stehen β-Blocker zur Verfügung. Bei unzureichender Wirkung
oder Auftreten gravierender kardialer Ereignisse
wird die Implantation eines ICD empfohlen [33].
Im Zusammenhang mit dem vorangegangenen
Fallbeispiel stellt sich die Frage nach Ausübung
körperlicher Aktivität: Patienten wird empfohlen,
jene Sportarten zu wählen, die geringe statische
und dynamische Elemente enthalten, von stärkeren Belastungen ist abzusehen [12, 35, 37].
Patientenbericht 2
Ein 17-jähriger Jugendlicher stellt sich zur sportmedizinischen Untersuchung vor. Er betreibt
seit vier Jahren Triathlon, seit drei Jahren als
Leistungssport. Das aktuelle Trainingspensum
beträgt 14 Stunden/Woche. Aktuell bestehe Infektfreiheit; belastungsinduzierte Beschwerden
werden verneint.
Familienanamnese: Vater paroxysmales VHF
(Z. n. Ablation). Ansonsten unauffällige Familienanamnese, keine frühen oder plötzlichen Todesfälle in der Familie.
Körperliche Untersuchung: Körpergröße 193 cm
(96. Pz.), Körpergewicht 71,3 kg (54. Pz.), BMI
19,1 kg/m² (15. Pz.). Herzfrequenz 53/min, RR
rechter Oberarm 120/67 mmHg (50. Pz/50.
Pz.), unauffällige pädiatrisch-internistische und
-orthopädische Untersuchung.
EKG: Sinusbradykardie, Zeiten im Normbereich,
unauffällige Erregungsausbreitung, Knotung im
aufsteigenden Schenkel des QRS-Komplexes als
Zeichen unspezifischer intraventrikulärer Erregungsausbreitungsstörungen. Frühe Repolarisation mit erhöhtem ST-Abgang aus aszendierender S-Zacke in V1 bis V3, ansonsten unauffällige
Erregungsrückbildung.
Echokardiografie: M-Mode: LVED 54 mm, LA 34
mm, IVSd 13 mm, LVPWd 12 mm. Relative Wanddicke (Verhältnis von linksventrikulären Wanddicken und enddiastolischem Innendurchmesser)
47 % (normal bis 42 %). Beurteilung: Septumhy-
588
pertrophie und beginnende Hypertrophie der
linksventrikulären Hinterwand, momentan keine
hämodynamischen Auswirkungen.
LZ-EKG: Unauffälliger Befund.
Spiroergometrie: Belastung bis 360 W (entsprechend 5 W/kg KG), VO2max: 46,9 ml/min/
kg (entsprechend 132 %), RER 1,09, keine Rhythmusstörungen unter Belastung.
Fazit: Sehr gute Belastbarkeit bei ordentlicher
Ausbelastung. Wegen der Auffälligkeiten in
der echokardiografischen Untersuchung erfolgte weiterhin ein MRT zur Differenzierung eines
Sportlerherzens vs. HCM.
MRT-Untersuchung: Die enddiastolischen Volumina beider Ventrikel befinden sich knapp unter
der 95. Pz. für männliche Normalpersonen. Der
LV-Massenindex liegt über der oberen Normgrenze.
Selbst für Ausdauersportler ist eine LV-Masse von
114 g/m² hoch. Insgesamt liegt eine für die Sportart ungewöhnlich hohe konzentrische LV-Masse
vor, die jedoch keine Asymmetrie aufweist, keine
Zeichen einer hypertrophen Kardiomyopathie hat
und noch normale LV-Funktion aufweist.
Fazit: In den Untersuchungen zeigte sich eine
ungewöhnlich hohe konzentrische linksventrikuläre Masse, jedoch keine Asymmetrie oder
Zeichen einer hypertrophen Kardiomyopathie
und eine normale LV-Funktion, so dass die Empfehlung ausgesprochen wurde, das Training für
einige Wochen zu pausieren und anschließend
eine Kontrolle der Echokardiografie durchzuführen. Eine hypertrophe Kardiomyopathie ist
unwahrscheinlich, sollte sich die Hypertrophie
zurückbilden. Die Veränderungen wären also eher
als strukturelle Anpassungsvorgänge im Rahmen
des Sports im Sinne eines Sportlerherzens zu interpretieren.
Sportlerherz vs. Hypertrophe
Kardiomyopathie (HCM)
Infolge regelmäßiger intensiver körperlicher Aktivität kommt es zu kardialen Umbauvorgängen
2016 Band 86 / 4 pädiatrische praxis
Sportlerherz
Veränderungen
Hypertrophe Kardiomyopathie
Symmetrisch
Linksventrikuläre
Hypertrophie
Asymmetrisch
55 mm
Linksventrikuläres Volumen
45 mm
Ellipsoid
Form des linken Ventrikels
Anormal
Linksventrikuläre Vergrößerung
Linksatriale Vergrößerung
Nicht-dilatierter linker Ventrikel
Normal
Linksventrikuläre Füllung/
Relaxation
Anormal
50 ml/kg/min
VO2max.
45 ml/kg/min
–
Pathologische SarkomerMutation
+
Tab. 7 | Sportlerherz vs. HCM (mod. nach [20])
im Sinne einer Anpassung an vermehrte Arbeit,
v. a. in Sportarten mit hoher aerober Kapazität
[15, 20]. Diese Veränderungen im Sinne eines
Sportlerherzens sind abzugrenzen von einer hypertrophen Kardiomyopathie, die im jungen Alter
eine häufige Ursache eines plötzlichen Herztods
im Sport darstellt [13]. Fehlerhafte Expression
verschiedener Gene verursacht die pathologische
Hypertrophie des Herzens. Hohe körperliche Belastung stellt bei Vorliegen einer HCM ein Risiko
dar, da regulatorische Mechanismen getriggert
werden können, die wiederum ein Fortschreiten
der Hypertrophie verursachen. Eine besondere Gefahr besteht im Auftreten von Herzrhythmusstörungen, v. a. einer Reentry-Tachykardie [12]. Aus
diesem Grund ist der Ausschluss einer HCM im
Rahmen sportmedizinischer Untersuchungen von
hoher Bedeutung, jedoch vielfach schwierig.
Bei einem Sportlerherz liegt eher eine Hypertrophie des rechten und linken Ventrikels vor bei
normaler systolischer und diastolischer Funktion, und die Zunahme der Wanddicke ist mit 10
bis 20 % vergleichsweise gering. Die Umbauvorgänge sind dynamisch und bei Verminderung
körperlicher Belastung reversibel [13].
Zur Differenzierung von Sportlerherz und hypertropher Kardiomyopathie werden verschiedene
Kriterien überprüft (Tab. 7), die Pellicia et al.
pädiatrische praxis 2016 Band 86 / 4
im Rahmen ihrer Untersuchungen aufstellten
[20]. Spezifische strukturelle Veränderungen des
Herzens im Kindesalter werden nicht beschrieben.
Hinsichtlich sportlicher Aktivität von Patienten mit
einer HCM herrschen verschiedene Ansichten vor:
Die American Heart Association erlaubt Patienten
mit einer HCM weiterhin sportliche Betätigung im
Hinblick auf die positiven Effekte körperlicher Aktivität, die ESC hingegen rät bei Vorliegen einer
HCM von intensiver körperlicher Arbeit ab [12].
Auch in den Fallbeispielen zeigt sich, dass sowohl
in der elektro- als auch echokardiografischen Untersuchung bei Sportlern spezifische Veränderungen festzustellen sind, die im Rahmen des Sports
als physiologisch im Sinne einer Adaptation des
Herzens an vermehrte Belastung zu werten sind.
Verschiedene für das Sportler-EKG oder die Echokardiografie formulierte Kriterien können die Interpretation der Untersuchungsbefunde erleichtern
und gleichermaßen im Rahmen von Sporttauglichkeitsuntersuchungen von Kindern und Jugendlichen unterstützend herangezogen werden, spezifische Kriterien für das Kindesalter fehlen jedoch.
„„Zusammenfassung
Regelmäßige sportliche Aktivität hat viele positive Effekte auf die Entwicklung eines Kindes. Bei
589
angeborenen Erkrankungen kann intensive körperliche Belastung jedoch auch ein Risiko darstellen.
und Jugendsport. Aus der Ständigen Kommission Kinder- und
Jugendsport der DGSP. Stand 17.10.2013.
2. Löllgen H. Das A&O der sportärztlichen Vorsorge. Cardio
Im Rahmen von Sport wird immer wieder von
schweren kardialen Zwischenfällen bis hin zum
plötzlichen Herztod berichtet. Rhythmologische
oder strukturelle Herzerkrankungen, die bisher
unentdeckt waren, da sie in Ruhe oder unter
leichter körperlicher Belastung keine Beschwerden bereitet haben, können unter intensiver
körperlicher Aktivität demaskiert werden. Deshalb ist v. a. im Leistungssport eine ausführliche Sporttauglichkeitsuntersuchung bestehend
aus Anamnese und körperlicher Untersuchung
empfohlen. Ein Ruhe-EKG wird bereits vielfach
angeraten, seine Einführung als obligater Untersuchungsbestandteil ist jedoch umstritten.
News 2015; 18: 16.
3. Rost R: Lehrbuch der Sportmedizin. Köln: Deutscher Ärzteverlag; 2002. S. 23.
4. Förster H, Hebestreit H. Sportrisiko und Sporttauglichkeitsuntersuchung. In: Hebestreit H, Beneke R. Kinder- und Jugendsportmedizin. Stuttgart: Thieme; 2002. S. 56–72.
5. Berbalk A, Boldt F, Hansel J, Horstmann T, Huonker M,
Löllgen H et al. S1-Leitlinie. Vorsorgeuntersuchung im Sport.
Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP)
2007.
6. Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB). Prüfkarten und
Formulare zur Sporttauglichkeit. (https://www.dosb.de/de/suche/solr/sporttauglichkeit/). Zugegriffen: 25.8.2016.
7. Gesellschaft für Pädiatrische Sportmedizin. Sportmedizinischer Untersuchungsbogen für Kinder und Jugendliche.
(https://www.kindersportmedizin.org/attachments/article/243/
Untersuchungsbogen2008.pdf). Zugegriffen: 25.8.2016.
Wippermann F, Oberhoffer R:
Pre-participation Physical Examinations
in young athletes
8. Schmittenbecher PP. Themenschwerpunkt Sport – Sportverletzungen im Kindesalter – Epidemiologie, Prävention und Therapie. Kinder- und Jugendarzt BVKJ 2014; 6: 326–328.
9. Kaltman JR, Thompson PD, Lantos J, Berul CI, Botkin J,
Summary: Daily activity and sports in childhood
are important factors for normal psychosocial and
motoric development, whereas intensive physical
exertion can imply risks for children with chronic
diseases. In the context of sports severe cardiac
events like sudden cardiac death in the young are
reported. Triggered by exercise, so far undetected
electric and structural heart diseases can cause
massive physical consequences.
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as an inherent part of the tests is disputed.
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Dr. med. Friederike Wippermann
Lehrstuhl für Präventive Pädiatrie
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