Methodenkatalog

Werbung
Fachbereich
Landschaftsnutzung und Naturschutz
Institut für angewandte Gewässerökologie (IaG)
Schlunkendorfer Str. 2 e, 14554 Seddiner See
Methodenkatalog
zum Monitoring–Programm der
Ökosystemaren Umweltbeobachtung (ÖUB)
in den Biosphärenreservaten Brandenburgs
für die Ökosystemtypen
Acker, Grasland, Moor, Stand- und Fließgewässer
Projektfinanziert durch die
Landesanstalt für Großschutzgebiete Brandenburg /
Landesumweltamt Brandenburg
4. Ausgabe, Mai 2006
Abbildungen auf Titelseite:
Oben links: ÖUB- Fläche Trockenweide Liepe: mineralisches Grasland
Oben rechts: ÖUB- Fläche Acker Bölkendorf in konventioneller Nutzung mit Feldsoll
Unten links: ÖUB-Fläche Plötzendiebel: naturnahes Moor
Unten rechts: GPS Einmessung mit A.-K. Hirsch im Plötzendiebel
Alle Aufnahmen O. BRAUNER (1999)
Zitiervorschlag:
LUTHARDT, V., BRAUNER, O., DREGER, F., FRIEDRICH, S., GARBE, H., HIRSCH, A.-K., KABUS, T.,
KRÜGER, G., MAUERSBERGER, H., MEISEL, J., SCHMIDT, D. †, TÄUSCHER, L., VAHRSON, W.-G.,
WITT, B. & M., ZEIDLER (2006):
Methodenkatalog zum Monitoring - Programm der Ökosystemaren Umweltbeobachtung in den
Biosphärenreservaten Brandenburgs, 4. akt. Ausgabe, unveröff., im Auftrag des Landesumweltamt Brandenburg, FH-Eberswalde, Teil A 177 S. + Anhang; Teil B 134 S.+ Anhang.
Redaktionelle Bearbeitung: CH. REUTTER
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Vorwort
Vorwort
Ziel der Ökosystemaren Umweltbeobachtung (ÖUB) in den Biosphärenreservaten Brandenburgs
ist es, vergleichbare umweltrelevante Daten für die Umweltberichterstattung und die Politikberatung zur Verfügung zu stellen. Die ÖUB beobachtet und erfasst ökologische Entwicklungstrends
und erfüllt damit eine Frühwarnfunktion. Dies spielt insbesondere mit Blick auf schleichende
Umweltveränderungen eine erhebliche Rolle. Die Daten werden langfristig erhoben, um Aussagen sowohl zu Fluktuationen als auch zu ablaufenden gerichteten Prozessen zu ermöglichen.
Die ÖUB betrachtet verschiedene, miteinander in Beziehung stehende Elemente der belebten
und unbelebten Natur. Dabei werden die regionalen Besonderheiten verschiedener Ökosysteme,
ihre Belastungen und differenzierten Nutzungen berücksichtigt.
Im Rahmen der ÖUB werden sowohl eigene Erhebungen durchgeführt als auch bestehende
Routinemessprogramme der EU, des Bundes und der Länder, sowie sonstige laufende Dauerbeobachtungsprogramme integriert (LUTHARDT et al. 1999).
Eine zielgerichtete Auswertung der Daten ist aber nur dann möglich, wenn diese sowohl über die
Zeit, als auch den Raum miteinander vergleichbar sind. Hierzu bedarf es umfangreicher Vereinheitlichungen und Objektivierungen der Datenerhebung. Dies betrifft zum einen die Auswahl der
zu erhebenden Parameter und zum anderen die bei der Datenerhebung und -auswertung eingesetzten Methoden, die einen hohen Indikationswert besitzen müssen und zu vergleichbaren Ergebnissen führen sollen.
Um den Ansprüchen einer ökologischen Dauerbeobachtung auf ökosystemarer Ebene gerecht
zu werden, wurde 1997 im Auftrag der Landesanstalt für Großschutzgebiete Brandenburg das
Konzept erstellt und seither kontinuierlich praktisch umgesetzt (DIVERSE AUTOREN 1999).
Für die konzeptionelle Erarbeitung der Ökosystemgruppe Acker waren dabei Prof. Dr. W.-G.
Vahrson und Prof. Dr. R. Schmidt federführend. Das Monitoringkonzept zum Mineralischen Grasland wurde von Dr. B. Goldschmidt sowie die Moore und das Moorgrasland von Prof. Dr. V.
Luthardt erarbeitet. Die Standgewässer wurden von Dr. R. Mauersberger, die Fließgewässer von
Dipl.-Biol. W. Arp, die Sölle von Dipl.-Biol. F. Dreger sowie der Wald- und Forstteil von Prof. G.
Hofmann übernommen.
Im Zuge der Ersteinrichtung erfolgten von den bearbeitenden Institutionen weitere Konkretisierungen bzw. Modifizierungen und Prioritäten wurden ggf. verschoben.
Die Ist – Zustandsbeschreibung der ausgewählten Untersuchungsflächen und die Analysen der
ersten Zeitreihen, welche in einem umfangreichen Umweltbericht dargestellt werden, bieten bereits einen Einblick in die Vielfältigkeit zukünftiger Auswertungsmöglichkeiten und weisen darauf
hin, dass die ausgewählten Untersuchungsparameter und –methoden geeignet sind, die Fragestellungen der ÖUB zu beantworten (LUTHARDT et al. 2005).
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Vorwort
Im Rahmen einer Expertenrunde wurden die bestehenden Messprogramme im Jahr 2005 evaluiert und kleinere Reduktionen bzw. Ergänzungen vorgenommen. Aufgrund finanzieller Einschränkungen wurden z.B. die Untersuchungsintervalle z.T. vergrößert. Insbesondere das Gewässerprogramm wurde an die internationalen Berichtspflichten der Wasser-Rahmen-Richtlinie
angepasst.
Weiterhin wird zur Zeit im Rahmen eines Promotionsvorhabens mit dem Titel: „Entwicklung praktikabler Auswertemodalitäten für die medienübergreifende Umweltbeobachtung im Rahmen der
Erfordernisse der nationalen und internationalen Umweltgesetzgebung“ unter anderem an der
Anpassung der ÖUB Daten an nationale und internationale Vorgaben sowie der Entwicklung
halbautomatischer Auswerteschritte gearbeitet.
Der jetzt vorliegende Methodenkatalog sollte als bindend für das weitere Monitoring betrachtet
werden und Änderungen nur noch in begründeten Ausnahmen vorgenommen werden.
Teil A des Methodenkatalogs behandelt das Monitoringprogramm für die terrestrischen Offenland-Ökosysteme Acker, Mineralisches und Moor-Grasland und Naturnahes Moor.
Teil B beinhaltet das Monitoringprogramm für die Seen, andere Stand- und Fließgewässer.
Teil C behandelt den Teil des Monitoringprogramms für die Wald- und Forst-Ökosysteme (liegt
derzeit jedoch noch nicht vor!)
TEIL A:
Monitoringprogramm für die Ökosystemgruppen
Acker, Grasland, Moor
V. LUTHARDT, O. BRAUNER, F. DREGER, S. FRIEDRICH, A.-K. HIRSCH, W.-G. VAHRSON,
B. WITT & M. ZEIDLER
FH – Eberswalde
Fr.- Ebertstr. 28
16225 Eberswalde
Kontakt: [email protected]
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
1
TABELLARISCHE MONITORING - ÜBERSICHT............................................................ 11
1.1
ÜBERSICHTSTABELLE ALLER ZU ERHEBENDER PARAMETER DER TERRESTRISCHEN
ÖKOSYSTEMTYPEN ...................................................................................................................... 11
1.2
BEGRIFFSBESTIMMUNGEN ............................................................................................................ 17
1.3
ÖKOSYSTEMBEZOGENE MONITORINGÜBERSICHT DER TERRESTRISCHEN ÖKOSYSTEMGRUPPEN 18
1.3.1
Acker-Ökosysteme ........................................................................................................ 19
1.3.2
Mineralische Grasland-Ökosysteme.............................................................................. 27
1.3.3
Naturnahe Moore........................................................................................................... 38
1.3.4
2
Entwässerte landwirtschaftlich genutzte und aufgelassene Moore (inkl. wiedervernässter
Flächen)......................................................................................................................... 43
FLÄCHENEINRICHTUNG..................................................................................................... 53
2.1
AUSWAHL DER MONITORINGFLÄCHEN ........................................................................................ 53
2.2
FESTLEGUNG DES FLÄCHENDESIGNS ............................................................................................ 53
2.3
FLÄCHENVERMARKUNG ............................................................................................................... 55
2.3.1
Virtuelle Punktvermarkung mit DGPS.......................................................................... 55
2.3.2
Markierung mit Dauermagneten.................................................................................... 57
2.3.3
Punktvermarkung mit Holzpflöcken.............................................................................. 58
2.4
FOTODOKUMENTATION ................................................................................................................ 58
2.5
FOTOMONITORING - ERSTELLUNG DIGITALER PANORAMEN ........................................................ 60
2.6
AUFNAHME DES OBERIRDISCHEN EINZUGSGEBIETES VON NATURNAHEN MOOREN .................... 62
3
DETAILLIERTE METHODENBESCHREIBUNGEN MIT BEGRÜNDUNGEN ZUR
PARAMETER- UND METHODENWAHL ............................................................................................ 63
3.1
BODEN .......................................................................................................................................... 63
3.1.1
Allgemeines Vorgehen .................................................................................................. 63
3.1.2
Alphabetische Parameterübersicht mit Begründung der Auswahl ................................ 64
3.1.3
Durchführung von Profilansprachen, Bodenbohrungen und Bodenbeprobungen ......... 68
3.1.3.1 Anlage und Ansprache der Profilgruben auf mineralischen Standorten........................... 68
3.1.3.2 Bohrstock - Bohrungen..................................................................................................... 69
3.1.3.3 Bodenansprache bei Moorstandorten ............................................................................... 70
3.1.3.4 Entnahme der Bodenproben ............................................................................................. 70
3.1.4
Dokumentation der Probenahme ................................................................................... 74
3.1.5
Transport von Bodenproben .......................................................................................... 74
3.1.6
Konservierung und Lagerung der Bodenproben............................................................ 75
3.1.7
Probenvorbehandlung.................................................................................................... 75
3.1.8
Beschreibung von Methoden, die nicht nach einer gültigen DIN vorgenommen werden
sowie Hinweise und Ergänzungen zu gültigen DIN-Vorschriften ................................ 76
3.1.8.1 Kartierung von Wassererosionsspuren ............................................................................. 76
3.1.8.2 Feldbestimmung der gesättigten Wasserdurchlässigkeit (Kf) .......................................... 77
3.1.8.3 Eindringwiderstand / Durchdringungswiderstand ............................................................ 78
2
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
3.1.8.4
3.1.8.5
3.1.8.6
3.1.8.7
3.1.8.8
3.1.8.9
Inhaltsverzeichnis
Bestimmung der mikrobiellen Biomasse und der Bodenatmung (nach ALEF 1991, BODE
& BLUME 1995, DUNGER & FIEDLER 1989, LABO 1999, GRIMM & WIRTH 1998, SAG
1991 sowie WIRTH 1998) .................................................................................................78
Ergänzung zur DIN 19683 – 12 (Bestimmung der Trockenrohdichte) .............................81
Bestimmung des volumetrischen Bodenwassergehaltes und des
Bodenwasserspannungspotenzials ....................................................................................81
Bestimmung der Einheitswasserzahl [nach SCHMIDT (1981) und (1986)] .......................82
Bestimmung der effektiven Kationenaustauschkapazität (KAKeff)...................................83
Bestimmung des pflanzenverfügbaren Magnesiums .........................................................84
3.1.8.10 Bestimmung des Nitratgehaltes im Boden ........................................................................85
3.1.8.11 Bestimmung des pflanzenverfügbaren Phosphors und Kaliums .......................................89
3.2
GRUNDWASSER..............................................................................................................................91
3.2.1
Allgemeines Vorgehen .................................................................................................. 91
3.2.2
Parameterbegründung und Methodenbeschreibung ...................................................... 91
3.2.2.1 Grundwasserstand / Pegelgang..........................................................................................91
3.2.2.2 Probenahme .......................................................................................................................92
3.2.2.3 Vor-Ort-Messungen...........................................................................................................92
3.2.2.4 Konservierung, Transport und Lagerung von Wasserproben............................................93
3.2.2.5 Chemische Laboranalysen.................................................................................................94
3.3
OBERFLÄCHENWASSER .................................................................................................................95
3.3.1
Allgemeines Vorgehen .................................................................................................. 95
3.3.2
Parameterbegründung und Methodenbeschreibung ...................................................... 95
3.3.2.1 Ausdehnung der offenen Wasserfläche .............................................................................95
3.3.2.2 Wasserstand / Pegelgang ...................................................................................................95
3.3.2.3 Vor-Ort-Messungen...........................................................................................................95
3.3.2.4 Probenahme .......................................................................................................................96
3.3.2.5 Konservierung, Transport und Lagerung von Wasserproben............................................96
3.3.2.6 Chemische Laboranalysen.................................................................................................96
3.4
VEGETATION / FLORA ....................................................................................................................98
3.4.1
Allgemeines Vorgehen .................................................................................................. 98
3.4.2
Parameterauswahl.......................................................................................................... 99
3.4.3
Erfassung des Gesamtartenspektrums ......................................................................... 100
3.4.3.1 Bioindikation ...................................................................................................................100
3.4.3.2 Methodik .........................................................................................................................100
3.4.3.3 Zeitbedarf ........................................................................................................................102
3.4.4
Aufnahme des Vegetationstransektes.......................................................................... 103
3.4.4.1 Bioindikation ...................................................................................................................103
3.4.4.2 Methodik .........................................................................................................................103
3.4.4.3 Zeitbedarf ........................................................................................................................105
3.4.5
Vegetationsaufnahme nach BRAUN - BLANQUET ........................................................ 106
3.4.5.1 Bioindikation ...................................................................................................................106
3.4.5.2 Methodik .........................................................................................................................106
3.4.5.3
Zeitbedarf ........................................................................................................................107
3
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Inhaltsverzeichnis
3.4.6
Vegetationszonierung .................................................................................................. 108
3.4.6.1 Bioindikation .................................................................................................................. 108
3.4.6.2 Methodik......................................................................................................................... 108
3.4.6.3 Zeitbedarf........................................................................................................................ 108
3.4.7
Wasserstufenkartierung ............................................................................................... 109
3.4.7.1 Bioindikation .................................................................................................................. 109
3.4.7.2 Methodik......................................................................................................................... 109
3.4.7.3 Zeitbedarf........................................................................................................................ 111
3.4.8
Bestimmung der oberirdischen Phytomasse ................................................................ 111
3.4.8.1 Bioindikation .................................................................................................................. 111
3.4.8.2 Methodik......................................................................................................................... 111
3.4.8.3 Zeitbedarf........................................................................................................................ 112
3.4.9
Bestimmung der Pflanzeninhaltsstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium................... 112
3.4.9.1 Bioindikation .................................................................................................................. 112
3.4.9.2 Methodik......................................................................................................................... 112
3.4.9.3 Zeitbedarf........................................................................................................................ 112
3.5
FAUNA ........................................................................................................................................ 113
3.5.1
Allgemeines Vorgehen ................................................................................................ 113
3.5.2
Vorgehen zur Auswahl der Tiergruppen ..................................................................... 113
3.5.3
Tabellarische Übersicht der Erfassungszeiträume für die faunistischen Monitoringgruppen
in den einzelnen Ökosystemen .................................................................................... 115
3.5.4
Grundsätzliche Witterungsvoraussetzungen für eine reguläre faunistische Erfassung 116
3.5.5
Vegetationsstrukturerhebung bei der Laufkäfer- und Heuschreckenerfassung ........... 118
3.5.5.1 Bioindikation .................................................................................................................. 118
3.5.5.2 Methodik......................................................................................................................... 118
3.5.5.3 Erfassungszeitraum......................................................................................................... 119
3.5.5.4 Zeitaufwand .................................................................................................................... 119
3.5.6
Methodenbeschreibung und Bioindikation.................................................................. 120
3.5.6.1 Heuschrecken (Saltatoria) .............................................................................................. 120
3.5.6.1.1 Bioindikation............................................................................................................ 120
3.5.6.1.2 Semiquantitative Bestandserfassung ........................................................................ 120
3.5.6.1.3 Quantitative Bestandserfassung ............................................................................... 121
3.5.6.1.4 Gesamtarteninventar................................................................................................. 122
3.5.6.1.5 Erfassungszeitraum .................................................................................................. 123
3.5.6.1.6 Zeitbedarf ................................................................................................................. 123
3.5.6.2 Tagfalter und Widderchen (Rhophalocera und Zygaenidae) ......................................... 124
3.5.6.2.1 Bioindikation............................................................................................................ 124
3.5.6.2.2 Generelle Methodik.................................................................................................. 125
3.5.6.2.3 Semiquantitative Erfassung...................................................................................... 126
3.5.6.2.4 Erfassungszeitraum .................................................................................................. 128
3.5.6.2.5 Zeitbedarf ................................................................................................................. 128
3.5.6.3 Libellen (Odonata) ......................................................................................................... 129
3.5.6.3.1
Bioindikation............................................................................................................ 129
4
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Inhaltsverzeichnis
3.5.6.3.2 Erfassung der Imagines .............................................................................................130
3.5.6.3.3 Erfassung der Exuvien ..............................................................................................131
3.5.6.3.4 Erfassungszeitraum ...................................................................................................132
3.5.6.3.5 Zeitbedarf ..................................................................................................................133
3.5.6.4 Laufkäfer (Carabidae).....................................................................................................134
3.5.6.4.1 Bioindikation.............................................................................................................134
3.5.6.4.2 Methodik ...................................................................................................................134
3.5.6.4.3 Erfassungszeitraum ...................................................................................................136
3.5.6.4.4 Zeitbedarf ..................................................................................................................136
3.5.6.5 Spinnen (Araneae)...........................................................................................................137
3.5.6.5.1 Bioindikation.............................................................................................................137
3.5.6.5.2 Methodik ...................................................................................................................137
3.5.6.5.3 Zeitbedarf ..................................................................................................................137
3.5.6.6 Lurche (Amphibia) ..........................................................................................................138
3.5.6.6.1 Bioindikation.............................................................................................................138
3.5.6.6.2 Methodik ...................................................................................................................138
3.5.6.6.3 Erfassungszeitraum ...................................................................................................140
3.5.6.6.4 Zeitbedarf ..................................................................................................................140
3.5.6.7 Regenwürmer (Lumbricidae) ..........................................................................................141
3.5.6.7.1 Bioindikation.............................................................................................................141
3.5.6.7.2 Methodik ...................................................................................................................141
3.5.6.7.3 Erfassungszeitraum ...................................................................................................142
3.5.6.7.4 Zeitbedarf ..................................................................................................................142
3.6
BEWIRTSCHAFTUNG / NUTZUNG .................................................................................................143
3.6.1
Allgemeines Vorgehen ................................................................................................ 143
3.6.2
Parameterauswahl........................................................................................................ 143
3.7
METEOROLOGISCHE DATEN ........................................................................................................144
3.7.1
Allgemeines Vorgehen ................................................................................................ 144
3.7.2
Parameterbegründung und Methodenbeschreibung .................................................... 145
3.8
PHÄNOLOGISCHE DATEN .............................................................................................................147
3.8.1
Allgemeines Vorgehen ................................................................................................ 147
3.9
IMMISSIONSDATEN ......................................................................................................................151
3.9.1
Allgemeines Vorgehen ................................................................................................ 151
3.9.2
Parameterauswahl........................................................................................................ 153
3.10 DEPOSITIONSDATEN ....................................................................................................................156
3.10.1
Allgemeines Vorgehen ................................................................................................ 156
3.10.2
Parameterbegründung und Methodenauswahl............................................................. 156
4
BENÖTIGTE GERÄTE UND MATERIALIEN...................................................................157
4.1
4.2
4.3
4.4
GERÄTE UND MATERIALIEN ZUR FLÄCHENEINRICHTUNG UND VERMARKUNG .........................157
GERÄTE UND MATERIALIEN ZUR FOTODOKUMENTATION ..........................................................158
GERÄTE UND MATERIALIEN FÜR DIE BODENKUNDLICHE GELÄNDEARBEIT ...............................159
GERÄTE UND MATERIALIEN FÜR DIE GRUNDWASSER-BEPROBUNG ...........................................161
5
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
4.5
4.6
Inhaltsverzeichnis
GERÄTE UND MATERIALIEN FÜR DIE FLORISTISCHE GELÄNDEARBEIT ...................................... 162
GERÄTE UND MATERIALIEN FÜR DIE FAUNISTISCHE GELÄNDEARBEIT ..................................... 163
5
LITERATURVERZEICHNIS................................................................................................ 166
6
ANHANG...........................................................FEHLER! TEXTMARKE NICHT DEFINIERT.
6
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Abkürzungsverzeichnis
Verwendete Abkürzungen:
BM
Bodenmessfeld
BR-FE
Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe
BR-SC
Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin
BR-SW
Biosphärenreservat Spreewalde
DGPS
Differential Global Positioning System
DVWK
Deutscher Verband für Wasserwirtschaft und Kulturbau e.V.
DWD
Deutscher Wetterdienst
GPS
Global Positioning System
IaG
Institut für angewandte Gewässerökologie (Seddin)
LAGS
Landesanstalt für Großschutzgebiete Brandenburgs (ab 2004 Landesumweltamt Brandenburg,
Abteilung Großschutzgebiete)
Level II-Fläche
Forstliche Umweltkontrolle auf Intensitätsstufe
zwei
LFE
Landesforstanstalt Eberswalde
M
Messfeld
MF
Monitoringfläche
Pr.
Probe
VD
Vegetationskundliche Dauerbeobachtungsfläche
WRRL
Wasser Rahmen Richtlinie
ZALF e.V.
Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung
7
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Tabellen- und Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Übersicht der in der ÖUB berücksichtigten meteorologischen Daten, der Immissions- und
Depositionsdaten ......................................................................................................................... 16
Tabelle 2: Übersicht der anzustrebenden Aufnahmezeitpunkte der Fotodokumentation ............................. 58
Tabelle 3: Übersicht über die aufzunehmende Anzahl der Leitprofil- und Oberbodenaufnahmen nach
definiertem Flächendesign für die Offenland-Ökosystemgruppen.............................................. 72
Tabelle 4: Kennwerte der Einheitswasserzahl nach SCHMIDT (1986) für verschiedene Torfarten und
Degradierungsstufen.................................................................................................................... 83
Tabelle 5: Erfassung des Gesamtartenspektrums der Flora der Grünland-ÖUB-Flächen (5-stufige
Häufigkeitsklassifikation).......................................................................................................... 101
Tabelle 6: Skalierung der Artmächtigkeiten sowie des „Gehölz-Überschirmungsgrades“ für die
Transektaufnahme (Bezug: Halbkreis von 2 m = 6,3 m2) ......................................................... 105
Tabelle 7: Kombinierte Artmächtigkeitsskala nach WILMANNS (1989: 30) und LONDO (1984 zit. in
DIERSCHKE 1994) für die Vegetationsaufnahmen im Rahmen der ÖUB.................................. 107
Tabelle 8: Definition der Wasserstufen grundwasserbeeinflusster Standorte, nach SUCCOW (1988)........ 110
Tabelle 9: Tabellarische Übersicht der Erfassungszeiträume für die faunistischen Monitoringgruppen in
den einzelnen terrestrischen Ökosystemgruppen ...................................................................... 115
Tabelle 10: Witterungsverhältnisse als Einflussfaktoren für reguläre Untersuchungsbedingungen bei
faunistischen Erfassungen (nach ULRICH 1995, geändert)........................................................ 117
Tabelle 11: Häufigkeitsschlüssel für die Tagfaltererfassung auf Probeflächen (nach ULRICH 1995)........ 126
Tabelle 12: Logarithmische Abundanzklassen für die Libellenerfassung (nach SIEDLE 1992), verändert.131
Tabelle 13: Zeitaufwand für die einzelnen Untersuchungsparameter der Libellenerfassung..................... 133
Tabelle 14: Fangperioden und Fangfrequenzen der Laufkäfererfassung ................................................... 136
Tabelle 15: Abundanzklassen für Adulti und Juvenile der Amphibien...................................................... 139
Tabelle 16: Abundanzklassen für die Aufnahme von Laichballen /-schnüre und Larvalstadien der
Amphibien ................................................................................................................................. 139
Tabelle 17: Übersicht der Niederschlagsmessstationen des DWD im Einzugsbereich des BR SchorfheideChorin........................................................................................................................................ 144
Tabelle 18: Pflanzenauswahl zur Bestimmung der Vegetationsperiode Jahreszeit in den
Biosphärenreservaten Brandenburgs ......................................................................................... 147
Tabelle 19: Phänologische Meßstationen des DWD in den Biosphärenreservaten, die den ÖUB-Flächen am
nächsten liegen .......................................................................................................................... 149
Tabelle 20: Phänologische Jahreszeiten und ihre Zeigerpflanzen nach dem Deutschen Wetterdienst
(www.dwd.de) ........................................................................................................................... 150
Tabelle 21: Übersicht der erfassten Immissionsparameter des LUA Brandenburg (1998 – 2005) ............ 153
Tabelle 22: Klassenstufen der interpolierten Immissions-Jahresmittelwerte des LUA Brandenburg
(Angaben jeweils in µg/m³)....................................................................................................... 154
8
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Tabellen- und Abbildungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Anlage einer Schürfgrube........................................................................................................68
Abbildung 2: Probenbegleitzettel für die Bodenprobeentnahme ..................................................................74
Abbildung 3: Design eines Transekt-Aufnahmepunktes der Vegetationserfassung ...................................105
Abbildung 4: Beispiel für die grafische Darstellung der Vegetationsperioden im BR Spreewald in den
Jahren 1998-2004..................................................................................................................148
Abbildung 5: Messstellen des Luftgütemessnetzes Land Brandenburg (Stand: 27.02.2005), Quelle:
http://www.mluv.brandenburg.de/cms/detail.php?id=lbm1.c.209332.de&_siteid=700,
(01.03.2006)..........................................................................................................................152
9
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Inhaltsverzeichnis-ANHANG
Übersicht ANHANG Teil A
Standard-Flächendesign:
1.
•
Standard-Flächendesign; Acker hängig mit Catena
2.
•
Detailansicht - Ackercatena
3.
•
Standard-Flächendesign; Acker eben
4.
•
Standard-Flächendesign; mineralisches Grasland
5.
•
Standard-Flächendesign; genutzte und aufgelassene Niedermoore
6.
•
Standard - Probenahmeschema für Oberbodenbeprobung und Bohrstockeinschläge
Datenblätter zur Erosionskartierung:
7.
8.
9.
•
Feldblätter zur Erosionskartierung
•
Aufnahmebögen (Nr.1-4) zur Messung bzw. Schätzung von Abtrags- bzw. Auftragsformen
•
Dokumentationsblätter zur Erosionskartierung
Formblätter:
10.
•
Aufnahmeformblatt für Bohrstockeinschläge
11.
•
Formblatt für die bodenkundliche Profilaufnahme nach AG BODEN (2005)
12.
•
Aufnahmebogen für Moorbodenprofile
13.
•
Probenbegleitliste für die Bodenprobeentnahme
14.
•
Probenahmeprotokoll Bodenmikrobiologie
•
Aufnahmeformular Landwirtschaftliche Betriebsdaten für die Ökosystem Gruppe
15.
16.
Acker
•
Aufnahmeformular Landwirtschaftliche Betriebsdaten für die Ökosystem Gruppe
Grünland
17.
•
Vegetationsaufnahmebogen
18.
•
Ankreuzliste Gesamtarteninventar (Blütenpflanzen)
19.
•
Formblatt Vegetationsstruktur bei der Heuschrecken- und Laufkäfererfassung
•
Erfassungsbogen Heuschrecken (Gesamtarteninventar, Transekt, Isolationsquadrat)
21.
•
Erfassungsbogen Libellen (Odonata)
22.
•
Erfassungsbogen Tagfalter und Widderchen (Rhophalocera & Zygaenidae)
23.
•
Eingabemasken für die Datenbank
20.
10
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
1
Tabellarische Monitoring - Übersicht
Tabellarische Monitoring - Übersicht
1.1 Übersichtstabelle aller zu erhebender Parameter der terrestrischen Ökosystemtypen
Legende:
ze: zwingend erforderlicher Parameter
e: zusätzlich sinnvoller Parameter
a
: in Gräben
b
: nur bei ausgewählten Monitoringflächen
Ökosystemtyp:
Acker
Mineralisches
Grasland
Naturnahes
Moor
Entwässertes,
landwirtschaftlich genutztes
Moor
Aufgelassenes
Moorgrasland
(inkl. wiedervernässter
Flächen)
(inkl. wiedervernässter Flächen)
Parameter
Monitoringfläche
Fotodokumentation
ze
ze
ze
ze
ze
Fotomonitoring (digitale
Panoramen)
e
e
e
e
e
Relief
ze
ze
(bei Hanglage)
Wasser-Erosion
ze
ze
ze
ze
ze
ze
ze
Abgrenzung des Einzugsgebiets
e
Charakter des Einzugsgebietes (Biotopkartierung)
e
ze
Flächenwasserhaushalt
Boden
Leitprofile / Bodenhorizontierung / Bodentyp
ze
ze
Stratigrafie / Oberbodenhorizontierung
ze
Textur (Tongehalt, Korngrößenverteilung, Bodenart)
ze
ze
Trockenrohdichte
ze
ze
11
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Ökosystemtyp:
Acker
Mineralisches
Grasland
Tabellarische Monitoring - Übersicht
Naturnahes
Moor
Entwässertes,
landwirtschaftlich genutztes
Moor
Aufgelassenes
Moorgrasland
(inkl. wiedervernässter
Flächen)
(inkl. wiedervernässter Flächen)
Eindringwiderstand
e
Glührückstand / Glühverlust
e
ze
ze
Substanzvolumen / relative
Lagerungsdichte
e
ze
ze
Einheitswasserzahl des Oberbodens (W1)
ze
ze
ze
Volumetrischer Bodenwassergehalt und Bodenwasserspannungspotential (pF –
WG - Kurve)
e
Wasserleitfähigkeit, Infiltrationskapazität –Kf - Wert
(gesättigt)
e
e
pH-Wert
ze
ze
ze
ze
ze
Elektrische Leitfähigkeit
ze
CaCO3
ze
ze
ze
ze
ze
Cges, (Corg, Humus)
ze
ze
ze
ze
ze
Nges
ze
ze
ze
ze
ze
C/N-Verhältnis
ze
ze
ze
ze
ze
P, K (gesamt)
ze
ze
ze
e
Gesamt- (Nähr-) Stoffgehalte:
(Al, Ca, Fe, Mn, Na, Mg,
S)ges
ze
e
(ze in Auen)
Schwermetalle:
(Cd, Cr, Cu, Ni, Pb, Zn)ges
ze
e
(ze in Auen)
e
(nur in Auen)
e
(nur in Auen)
Schwermetalle:
(As, Hg, Ti)ges
e
(nur in Auen)
PCB
(Poly Chlorierte Biphenyle)
NO3
e
e
12
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Ökosystemtyp:
Acker
Mineralisches
Grasland
Tabellarische Monitoring - Übersicht
Naturnahes
Moor
Entwässertes,
landwirtschaftlich genutztes
Moor
Aufgelassenes
Moorgrasland
(inkl. wiedervernässter
Flächen)
(inkl. wiedervernässter Flächen)
Basensättigung
ze
e
e
KAKpot / KAKeff
ze
e
e
verfügbare Nährstoffe:
(Plak, Klak, MgCaCl2)
ze
ze
(ohne MgCaCl2)
ze
(ohne MgCaCl2)
e
(ohne MgCaCl2)
Mikrobiologische Parameter:
Mikrobielle Biomasse, Basalatmung, Metabolischer Quotient
ze
e
e
e
Nur auf grundwassernahen Standorten
Grundwasser
GW-Stand /-Gang
e
ze
ze
ze
ze
Temperatur
e
e
e
e
e
pH-Wert
e
e
e
e
e
Elektrische Leitfähigkeit
e
e
e
e
e
O2
e
e
e
e
e
NO3
e
e
e
e
e
Pegelgang / Wassertiefe
e
e
e
Ausdehnung der offenen
Wasserfläche
e
Temperatur
e
e
e
pH-Wert
e
e
e
Elektrische Leitfähigkeit
e
e
e
O2
e
e
e
Kges
e
e
e
Pges
e
e
e
Oberflächenwasser
(ggf. in Mooren und Gräben)
13
e
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Ökosystemtyp:
Acker
Mineralisches
Grasland
Tabellarische Monitoring - Übersicht
Naturnahes
Moor
Entwässertes,
landwirtschaftlich genutztes
Moor
Aufgelassenes
Moorgrasland
(inkl. wiedervernässter
Flächen)
(inkl. wiedervernässter Flächen)
Nges (anorganisch)
e
e
e
NO3
e
e
e
Vegetation
Pflanzen- und Artendiversität
ze
ze
ze
ze
ze
Diversität der Vegetation
ze
ze
ze
ze
ze
ze
ze
ze
ze
Pflanzenassoziation bzw.
Vegetationsform
e
Vegetationszonierung
Biomasseproduktion
ze
ze
e
Pflanzeninhaltsstoffe: (Nges,
Pges, Kges)
ze
ze
e
Fauna
Laufkäfer (Carabidae)
ze
Tagfalter / Widderchen
(Rhophalocera / Zygaenidae)
Regenwürmer
(Lumbricidae)
ze
ze b oder e
eb
ze
ze
ze b oder e
e
e
e
ze
e
ze
Heuschrecken
(Saltatoria)
ze
e
ze
e
Libellen (Odonata)
ea
ze
ea
ea
Lurche (Amphibia)
ea
e
ea
ea
e
eb
eb
e
e
Bestellung / Nutzung (Mahd,
Beweidung)
ze
ze
ze
Be- / Entwässerung
ze
ze
ze
Spinnen (Araneae)
Bewirtschaftung / Nutzung
14
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Ökosystemtyp:
Acker
Mineralisches
Grasland
Tabellarische Monitoring - Übersicht
Naturnahes
Moor
Entwässertes,
landwirtschaftlich genutztes
Moor
(inkl. wiedervernässter Flächen)
Einsaat / Dichte
ze
ze
(ggf.)
ze
(ggf.)
Dünger, mineralischer / organischer
(Gülleausbringung etc.)
ze
ze
ze
Anwendung von Pflanzenschutzmitteln
ze
Ernte / Ertrag / Zuwachs
ze
e
e
15
Aufgelassenes
Moorgrasland
(inkl. wiedervernässter
Flächen)
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Tabellarische Monitoring - Übersicht
Meteorologische Daten, Immissions- und Depositionsdaten
Die meteorologischen Daten, die Immissionsdaten und die Depositionsdaten werden nicht direkt auf den
Monitoringflächen erhoben. Hierfür wird auf die verschiedenen, bestehenden überregionalen Messnetze
zurückgegriffen. Es werden, die den Untersuchungsflächen am nächsten liegenden Messstationen bzw.
interpolierte Rasterdaten verwendet.
Aufgrund der finanziellen und politischen Entwicklung wurden die erfassten Parameter der verschiedenen
Messnetzbetreiber im Laufe des bisherigen Monitoring-Zeitraumes zum Teil stark reduziert, so dass die
Datensätze differieren.
Die Depositionsdaten liegen nur bis zum Jahr 2002 vor, danach kann die Auswertung nur anhand der jährlich erscheinenden verallgemeinernden Publikationen des LUA bzw. der LFE erfolgen.
Tabelle 1: Übersicht der in der ÖUB berücksichtigten meteorologischen Daten, der Immissions- und
Depositionsdaten
Meteorologische Daten
Immissionsdaten 1
Depositionsdaten 2
Niederschlag (Schneehöhe)
(ze)
As
Ammonium
Lufttemperatur (Spätfröste)
(ze)
Cd
Calcium
Relative Luftfeuchte
(e)
CO
Chlorid
Windrichtung / -stärke
(e)
H2S
Fluorid
Sonnenscheindauer
(e)
Mn
K
Potenzielle Evapotranspiration
(e)
Ni
Kb5,65
Phänologische Jahreszeiten
(e)
NO
Kb7,0
Dauer der Vegetationsperiode
(ze)
NO2
Mg
NOx
Na
Ozon
Nanorg.
PM
Norg.
Schwebstaub
Nges
SO2
Nitrat
Nitrit
P
Sulfat
TOC
1 Daten liegen bis 2000 als arithmetische Jahresmittelwerte vor; für 2000 liegen die fett markierten Parameter als interpolierte Rasterdaten vor; ab 2001 nur noch PM (Schwebstaub)
2 Depositionsdaten liegen nur bis 2002 als Einzeldaten vor
16
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Tabellarische Monitoring - Übersicht
1.2 Begriffsbestimmungen
Monitoringfläche (MF):
Die Monitoringfläche ist die, für die Beobachtung des jeweiligen Ökosystemtyps konkret im Gelände ausgegrenzte Gesamtuntersuchungsfläche. Aufgrund natürlicher (z.B. stark wechselnder Bodenverhältnisse)
bzw. anthropogen bedingter Heterogenität (z.B. Terrassierungen, Gräben, Wege) lässt sich die Monitoringfläche häufig nicht als einheitliches Ökosystem definieren. Vielmehr handelt es sich oft um eine Vergemeinschaftung verschiedener Ökosystemeinheiten (z.B. Feuchtwiesen-Komplex mit Bereichen unterschiedlicher Feuchtigkeitsgrade inklusive Trockeninseln sowie Meliorationsgräben).
Jedoch ist in der Regel der zu beobachtende Ökosystemtyp (Beobachtungstyp) auf der Monitoringfläche
dominant. Die Abgrenzung der Monitoringfläche ist gleichbedeutend mit der Fläche für die Erstellung der
Gesamtartenlisten der Pflanzen und ausgewählten Tiergruppen sowie gegebenenfalls der Wasserstufenund Vegetationszonierungskartierung.
Bodenmessfeld (BM):
Ist die Dauerbeobachtungsfläche innerhalb des ausgewählten Beobachtungstyps für die Erfassung der Bodenparameter (inklusive der Regenwürmer), mit fest eingemessenen Leitprofilen bzw. Flachschürfen sowie
Untersuchungspunkten für die Oberboden- und Bohrstockbeprobung mit einem ökosystemspezifisch definierten Flächendesign (vgl. ANHANG).
Vegetationskundliche Dauerbeobachtungsfläche (VD):
Bezeichnet die fest eingemessene Dauerbeobachtungsfläche für Vegetationsaufnahmen nach BRAUNBLANQUET.
Messfeld (M):
Als Messfeld werden zusammenfassend die flächenbezogenen Bereiche von vegetationskundlicher Dauerbeobachtungsfläche und Bodenmessfeld bezeichnet.
In der Regel werden auf jeder Monitoringfläche zwei Messfelder eingerichtet und als Haupt- und Nebenmessfeld bezeichnet (vgl. Kapitel 2.2)
Erläuterung zum Untersuchungsturnus:
4w
a
3a
6a
12a
- alle 4 Wochen
- jedes Jahr
- im 1. - - 4. - - 7. - - 10. - - 13. ...Jahr
- im 1. - - - - - 7. - - - - - 13. - - - - - 19. ...Jahr
- im 1. - - - - - - - - - - - 13. - - - - - - - - - - - 25. ...Jahr
17
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Tabellarische Monitoring - Übersicht
Erhebungen im Rahmen der Ersteinrichtung:
Angabe zur Durchführung der Erhebung der Parameter bei der Ersteinrichtung
+
Erhebung erfolgt
(+)
Erhebung eingeschränkt erfolgt
Erhebung nicht erfolgt
1.3 Ökosystembezogene Monitoringübersicht der terrestrischen Ökosystemgruppen
Die Daten zur Immission und Meteorologie werden in den nachfolgenden Übersichtstabellen nicht erwähnt
(siehe Kapitel 3.7 und 3.9).
18
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Tabellarische Methodenübersicht der terrestrischen Ökosysteme: Acker
1.3.1 Acker-Ökosysteme
Zwingend erforderliche
Parameter
Methodik
MonitoringIntervall
Zeitbedarf
Erhebung bei
Ersteinrichtung
3a
10-20 min
+
Monitoringfläche
Fotodokumentation
ÖUB-Methode
Relief
GPS-Einmessung der Aufnahmepunkte
nur zur Erstaufnahme
siehe Kap. 2.3.1
(+)
Wasser-Erosion
(nur auf geneigten Flächen)
Standardisierte Geländekartierung von Erosionsspuren nach der ‘Kartieranleitung zur Erfassung aktueller Erosionsformen’ erarbeitet vom Fachausschuss “Bodenerosion” des DVWK (1996), definiertes Foto, Erfassung der
Verkürzung bzw. Aufhöhung der Geländeoberfläche durch GPS - Höhenermittlungen an definierten Punkten im cm -Bereich sowie durch definierte
Bohrstockeinschläge und Leitprofilansprache
ereignisbedingt
alle 6a
0,5-1 d (je nach
spezifischer Geländesituation)
+
12a
4-6 h je Profil
20-30 min je Bohrstockeinschlag
+
12a
25 h / 12 Proben
+
12a (Leitprofil)
6a (Ap - Horizont und Pflugsohle)
48 h / 1 Probe
(Labor)
+
Boden
Profilgrubenanlage und –ansprache nach KA 5 (AG BODEN 2005), horiLeitprofil / Bodenhorizon- zontweise Beprobung mit Stechzylindern zur Laboranalyse der nachfolgend
tierung / Bodentyp
aufgezählten Parameter
zusätzlich: Bohrstockeinschläge zur Erfassung der Standortheterogenität
Textur (Tongehalt, Korngrößenverteilung, Bodenart)
Trockenrohdichte
Bestimmung der Korngrößenzusammensetzung in allen Horizonten der
Leitprofile, Laboranalyse nach KÖHN – DIN 19 683-2 bzw. TGL 31222/02
(TGL 1985b)
Volumengetreue Entnahme mit Stechzylindern, Laboranalyse nach DIN
19683-12
19
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Zwingend erforderliche
Parameter
Tabellarische Methodenübersicht der terrestrischen Ökosysteme: Acker
Methodik
MonitoringIntervall
Oberbodenbeprobung
des Ap - Horizontes und der Pflugsohle nach definiertem Flächendesign
Zeitbedarf
Erhebung bei
Ersteinrichtung
6a
pH-Wert
Elektrometrische Messung nach DIN ISO 10 390: 05.97 in der Bodenaufschlämmung mit CaCl2
12a (Leitprofil)
3a(Ap - Horizont)
10 min / 1 Probe
+
Elektrische Leitfähigkeit
Laboranalyse in Bodenlösung nach DIN ISO 11265 mit destilliertem Wasser und Leitfähigkeitsmessgerät (Profile LF 197, WissenschaftlichTechnische Werkstätten GmbH, WTW) unter Angabe der Temperatur
12a (Leitprofil)
6a (Ap - Horizont)
16 h / 24 Proben
+
CaCO3
Messung der CO2-Entwicklung mit der Scheiblerapparatur 7.810100 ‘Calcimeter’ (siehe Bedienungsanweisung Normschliff Gerätebau Wertheim)
nach Carbonatzerstörung mit HCl nach DIN ISO 10 693
12a (Leitprofil)
6a (Ap - Horizont)
10 min / 1 Probe
+
Cges
Nges
Prinzip nach DIN ISO 13878 und DIN ISO 10694; simultane direkte Messung von Cges u. Nges im Labor am CNS – 2000 - Elementaranalysator, bei
einer Einwaage in ein Keramikschiffchen von 1-2 g lufttrockenem Boden,
siehe gerätespezifische Bedienungsanweisung
12a (Leitprofil)
6a (Ap - Horizont)
8 min / 1 Probe
+
Corg
Rechenwert Corg = Cges – CCaCO3, CCaCO3 = % CaC03 x 0,12 (0,12 = CAtomgew./
CaC03 Molek.gew. = 12 / 100 = 0,12 )
12a (Leitprofil)
6a (Ap - Horizont)
2 min / 1 Probe
+
C/N – Verhältnis
Berechnung des Verhältnisses Corg / Nges
12a (Leitprofil)
6a (Ap - Horizont
1 min / 1 Probe
+
Humus
Rechenwert (% Humus = Corg x 1,724)
12a (Leitprofil)
6a (Ap - Horizont)
1 min / 1 Probe
+
Kges, Pges
Laboranalyse durch Extraktion mit Königswasser-Aufschluss nach ISO
11466 und anschließender Auswertung mittels Induktiv-gekoppeltem Plasma - Spektrofotometer (ICP)
12a (Leitprofil)
6a (Ap - Horizont)
4,5 h / 11 Proben
+
20
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Zwingend erforderliche
Parameter
Tabellarische Methodenübersicht der terrestrischen Ökosysteme: Acker
Methodik
MonitoringIntervall
Zeitbedarf
Erhebung bei
Ersteinrichtung
12a (Leitprofil)
6a (Ap - Horizont)
4,5 h / 11 Proben
+
Gesamt-(Nährstoff-) Gehalte:
Alges
Laboranalyse durch Extraktion mit Königswasser-Aufschluss nach ISO
11466 und anschließender Auswertung mittels Induktiv-gekoppeltem Plasma - Spektrofotometer (ICP)
Cages
s.o.
s.o.
s.o.
+
Feges
s.o.
s.o.
s.o.
+
Mnges
s.o.
s.o.
s.o.
+
Nages
s.o.
s.o.
s.o.
+
Mgges
s.o.
s.o.
s.o.
+
Sges
siehe bei Nges
12a (Leitprofil)
6a (Ap - Horizont)
4,5 h / 11 Proben
+
Cd
Laboranalyse durch Extraktion mit Königswasser-Aufschluss nach ISO
11466 und anschließender Auswertung mittels Induktiv-gekoppeltem Plasma - Spektrofotometer (ICP)
12a (oder nach
Hochwasserereignissen)
4,5 h / 11 Proben
+
Cr
s.o.
s.o.
s.o.
+
Cu
s.o.
s.o.
s.o.
+
Ni
s.o.
s.o.
s.o.
+
Pb
s.o.
s.o.
s.o.
+
Zn
s.o.
s.o.
s.o.
+
Schwermetalle:
21
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Zwingend erforderliche
Parameter
Tabellarische Methodenübersicht der terrestrischen Ökosysteme: Acker
Methodik
MonitoringIntervall
Zeitbedarf
Erhebung bei
Ersteinrichtung
Basensättigung (BS)
Merkblatt Nr. 1 des LUA NRW (HPLC-UV/ FL) (1994)
Rechenwert, prozentualer Anteil der austauschbaren basischen Kationen an
der Gesamtmenge der austauschbaren Kationen
BS = Ca+Mg+K+Na in mval x 100- g / KAK eff in mval x 100 – g
6a
KAK pot
Laboranalyse unter Verwendung einer bei pH 8,1 gepufferten BaCl2-Lösung
nach MEHLICH, DIN 19 684 –8
6a
16 h / 15 Proben
+
KAK eff
Laboranalyse durch Perkolation mit NH4Cl-Lsg.
6a
4 h / 24 Proben
+
(+)
verfügbare Nährstoffe:
Plak,
Laboranalyse nach AG BODEN (1997) S.73/74 mit Doppellactat (DL)Auszug
12a (Leitprofil)
3a (Ap - Horizont)
2,8 h / 24 Proben
+
Klak
Laboranalyse nach AG BODEN (1997) S.73/74 mit Doppellactat (DL)Auszug
12a (Leitprofil)
3a (Ap - Horizont)
2,8 h / 24 Proben
+
MgCaCl2
Laboranalyse nach AG BODEN (1997) S. 71/72 mit Calciumchlorid-Auszug
12a (Leitprofil)
3a (Ap - Horizont)
4 h / 24 Proben
+
Mikrobielle Biomasse
Ap – Horizont – Beutelprobe, Analyse durch substrat-induzierte Respiration
(nach ANDERSON & DOMSCH 1978 und HEINEMEYER et al. 1989)
3a
ca. 1-2 h für Probe
/ Bodenmessfeld
+
Basalatmung
gleiche Probe wie oben, Analyse durch Durchflussverfahren (DOMSCH
1962) beschrieben bei HEINEMEYER et al. (1989)
3a
ca. 1-2 h für Probe
/ Bodenmessfeld
+
Metabolischer Quotient
gleiche Probe wie oben, Bestimmung nach ANDERSON & DOMSCH (1993)
3a
ca. 1-2 h für Probenahme / Bodenmessfeld
+
Mikrobiologische Parameter:
22
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Zwingend erforderliche
Parameter
Tabellarische Methodenübersicht der terrestrischen Ökosysteme: Acker
Methodik
MonitoringIntervall
Zeitbedarf
Erhebung bei
Ersteinrichtung
Vegetation
Pflanzen- Artendiversität
Gesamtartenliste der Monitoringfläche durch intensive Geländebegehung,
ohne Häufigkeitsangaben
6a
1 d / Monitoringfläche (außer
Moose)
+
Diversität der Vegetation
Gerades Transekt, Aufnahme alle 20 m, Halbkreis mit 2 m Radius
6a
1-2 d / Monitoringfläche (außer
Moose)
+
3a
Gelände: 5 h /
Beobachtungstyp
u. Jahr
Vorsortierung:
20 min / Falle u.
Fangperiode
Bestimmung:
45 - 60 min / Falle
u. Fangperiode
+
6a
Probenahme im
Gelände:
7-10 h / 1-1,5 m²
(durch 3 Hk)
Determination /
Ermittlung der
Biomasse:
4 - 8 h / m²
+
Fauna
Laufkäfer (Carabidae)
6 Bodenfallen / Beobachtungstyp (Messfeld) (6,8 cm Durchmesser, transparente Regenabdeckung u. ggf. Beweidungsschutz); Fangflüssigkeit: Isopropanol-Glycerin-Gemisch (2:1) + Detergenz
Zeitraum: 5 Fangperioden (Leerung 14-tägig) Mitte / Ende April - Anf. /
Mitte Juni: 3 mal, Mitte / Ende Aug. - Anf. Okt.: 2 mal
Erfassungsziel: Aktivitätsdichte, Artenspektrum, Dominanz
Regenwürmer
(Lumbricidae)
Methodenkombination: Handauslese von 1 m² (Acker-Catena 1,5 m²) durch
16 (24) Grabungen von je 1/16 m² (25x25 cm) und 20 cm Tiefe); nachfolgend Tiefenaustreibung (0,2%ige Formalinlösung) mit ca. 30 min Wirkzeit
Zeitraum: einmalig im Frühjahr (Mitte April - Anfang Juni) bzw. Herbst
(Mitte. Sept. bis Anfang Nov.)
Erfassungsziel: Artenspektrum (-zönose), Abundanz, Dominanz, Biomasse
Bewirtschaftung / Nutzung
Befragung der Bewirtschafter mit standardisiertem Formblatt zu:
Bestellung, Fruchtart
Erfassung über Bewirtschaftungsformblatt: Acker
1a
23
+
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Zwingend erforderliche
Parameter
Melioration (Be- /
Entwässerung)
Tabellarische Methodenübersicht der terrestrischen Ökosysteme: Acker
Methodik
MonitoringIntervall
Zeitbedarf
Erhebung bei
Ersteinrichtung
Erfassung über Bewirtschaftungsformblatt: Acker
1a
+
Saatdicht, Einsaat, BodenErfassung über Bewirtschaftungsformblatt: Acker
bearbeitung
1a
+
Mineralischer Dünger
Erfassung über Bewirtschaftungsformblatt: Acker
1a
+
Organischer Dünger (GülErfassung über Bewirtschaftungsformblatt: Acker
leausbringung)
1a
+
Bestandesgüte, Pflanzenschutzmittel
Erfassung über Bewirtschaftungsformblatt: Acker
1a bzw. ereignisbedingt
+
Ernte / Ertrag / Zuwachs
Erfassung über Bewirtschaftungsformblatt: Acker
1a
+
24
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Zusätzlich sinnvolle
Parameter
Tabellarische Methodenübersicht der terrestrischen Ökosysteme: Acker
Methodik
MonitoringIntervall
Zeitbedarf
Erhebung bei
Ersteinrichtung
Monitoringfläche
Fotomonitoring (Panorama) Methode nach TROSIEN (2001)
6a
(+)
Boden
pF - WG – Kurve (volumetrischer Bodenwassergehalt und Bodenwasserspannungs-potential)
Horizontweise volumengerechte Probenahme mit Stechzylindern, nur an
Leitprofilen, Laboranalyse mit Eijkelkamp - Aparatur 08.01 ”Sandkasten
zur pF - Bestimmung (pF 0-2,0) und 08.03 ”Membranpresse (pF 1,015,00)” s. gerätespezifische Anleitung
12a
12 Wochen / 24
Proben
(+)
Bohrlochmethode als horizontweise Infiltrationsmessung mit Feldpermeameter (Guelph Permeameter) 5-fache Wiederholung je Monitoringfläche
Kf - Wert (gesättigte Was- und anschließende Errechnung des Kf-Wertes und / oder Ermittlung der
serleitfähigkeit bzw. Infilt- geschätzten oder beobachteten Obergrenze des geschlossenen Kapillarraumes durch Wasserstandskontrolle im Leitprofil bzw. im Bohrstock zum
rationskapazität)
Aufnahmezeitpunkt. Zusätzliche Einschätzung der standortkundlichen
Feuchtestufe bzw. des ökologischen Feuchtegrades
12a
1 h / Probepunkt
(+)
NO3
Probenahme direkt unter der durchwurzelten Schicht im Jahresgang von
März - Dez., Laboranalyse nach DIN ISO 14256, Messung auch mit ionensensitiver Elektrode möglich (anstelle Spektrometer)
3a
1 h / Probe (Labor)
+
Schwermetalle:
Nur in Auenbereichen
(As, Hg, Ti)ges
Für As und Ti Laboranalyse durch Extraktion mit Königswasser-Aufschluss
nach ISO 11466 und anschließender Auswertung mittels Induktivgekoppeltem Plasma - Spektrofotometer (ICP). Für Hg AAS Kaltdampftechnik nach DIN EN 1483: 08.97
4,5 h / 11 Proben
-
Eindringwiderstand
Nach TGL 31222/10 und TGL 31222/01
3a
25
-
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Zusätzlich sinnvolle
Parameter
Tabellarische Methodenübersicht der terrestrischen Ökosysteme: Acker
Methodik
MonitoringIntervall
Zeitbedarf
Erhebung bei
Ersteinrichtung
Grundwasser
(nur bei grundwassernahen Standorten)
GW-Stand / -Gang
Monatliche Pegelmessung
Grundwasser-Qualität:
Nur im BR – Spreewald durch die Naturwacht!!
O2
Monatliche Messung vor Ort mit O2 -Elektrode
3a
(+)
Temperatur
Monatliche Messung vor Ort mit Elektrode
3a
(+)
pH - Wert
Monatliche Messung vor Ort mit Elektrode
3a
(+)
Elektrische Leitfähigkeit
Monatliche Messung vor Ort mit Elektrode
3a
(+)
NO3
Monatliche Laboranalyse mit INGOLD-Nitratelektrode Typ 152223000 gegen Eichreihe
3a
(+)
1a
10 min / Pegel
(Ablesung)
+
Fauna
Spinnen (Araneae)
entspricht Methodik zur Laufkäfererfassung
3a
26
Gelände: entfällt
Bestimmung:
ca. 90 - 120 min /
Falle u. Fangperiode
-
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Tabellarische Methodenübersicht der terrestrischen Ökosysteme: Mineralisches Grasland
1.3.2 Mineralische Grasland-Ökosysteme
Zwingend erforderliche
Parameter
Methodik
MonitoringIntervall
Zeitbedarf
Erhebung bei
Ersteinrichtung
Monitoringfläche
Fotodokumentation
ÖUB-Methode
3a
10-20 min.
+
Flächenwasserhaushalt
Wasserstufenkartierung
6a
1 d / 5 ha
+
Relief
ze bei Hanglage!
GPS-Einmessung der Aufnahmepunkte
nur zur Erstaufnahme
siehe Kap. 2.3.1
(+)
Profilgrubenanlage und –ansprache nach KA5 (AG BODEN 2005), horiLeitprofil / Bodenhorizonzontweise Beprobung mit Stechzylindern zur Laboranalyse der nachfolgend
tierung / Bodentyp
aufgezählten Parameter
12a
4-6 h / 1 Profil
+
Textur (Tongehalt, Korngrößenverteilung, Bodenart)
Bestimmung der Korngrößenzusammensetzung in allen Horizonten der
Leitprofile, Laboranalyse nach Köhn - TGL 31222/02 bzw. DIN 19683-2
12a
25 h / 12 Proben
+
Trockenrohdichte
Volumengetreue Entnahme mit Stechzylindern, Laboranalyse nach DIN
19683-Blatt 12
12a
im Bereich der
rezenten Aue 6a
48 h / 1 Probe
(Labor)
+
3 h / je Bodenmessfeld
+
10 min / 1 Probe
+
Boden
Oberbodenbeprobung
Beprobung des Ah-Horizontes (bzw. Aa) nach definiertem Flächendesign
pH-Wert
Elektrometrische Messung nach DIN ISO 10390: 05.97 in der Bodenaufschlämmung mit CaCl2
27
12a (Leitprofil)
3a (Ah - Horizont)
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Zwingend erforderliche
Parameter
Tabellarische Methodenübersicht der terrestrischen Ökosysteme: Mineralisches Grasland
Methodik
MonitoringIntervall
Zeitbedarf
Erhebung bei
Ersteinrichtung
Cges
Nges
Prinzip nach DIN ISO 13878 und DIN ISO 10694; simultane direkte Messung von Cges und Nges im Labor am CNS – 2000 - Elementaranalysator, bei
einer Einwaage in ein Keramikschiffchen von 1-2 g lufttrockenem Boden,
siehe gerätespezifische Bedienungsanweisung
12a (Leitprofil)
6a (Ah - Horizont)
8 min / 1 Probe
+
Corg
Rechenwert Corg = Cges – CCaCO3, CCaCO3 = % CaC03 x 0,12 (0,12 = CAtomgew./
CaC03 Molek.gew. = 12 / 100 = 0,12 )
12a (Leitprofil)
6a (Ah - Horizont)
2 min / 1 Probe
+
C/N – Verhältnis
Berechnung des Verhältnisses Corg / Nges
6a
1 min / 1 Probe
+
Humus
Rechenwert (% Humus = Corg x 1,724)
12a (Leitprofil)
6a(Ah - Horizont)
1 min / 1 Probe
+
CaCO3
Messung der CO2-Entwicklung mit der Scheiblerapparatur 7.810100 ‘Calcimeter’ (siehe Bedienungsanweisung Normschliff Gerätebau Wertheim)
nach Carbonatzerstörung mit HCL nach DIN ISO 10693
6a
10 min / 1 Probe
+
Pges, Kges
Laboranalyse durch Extraktion mit Königswasser-Aufschluss nach ISO
11466 und anschließender Auswertung mittels Induktiv-gekoppeltem Plasma - Spektrofotometer (ICP)
12a (Leitprofil),
6a (Ah – Horizont)
4,5 h / 11 Proben
+
12a (Leitprofil)
4,5 h / 11 Proben
+
Gesamt-(Nährstoff) GehalNur auf Auenböden (BR FE)
te:
Alges
Laboranalyse durch Extraktion mit Königswasser-Aufschluss nach ISO
11466 und anschließender Auswertung mittels Induktiv-gekoppeltem Plasma - Spektrofotometer (ICP)
Cages
s.o.
s.o
s.o
+
Feges
s.o.
s.o
s.o
+
28
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Zwingend erforderliche
Parameter
Tabellarische Methodenübersicht der terrestrischen Ökosysteme: Mineralisches Grasland
Methodik
MonitoringIntervall
Zeitbedarf
Erhebung bei
Ersteinrichtung
Mnges
s.o.
s.o
s.o
+
Nages
s.o.
s.o
s.o
+
Mgges
s.o.
s.o
s.o
+
Sges
Direkte Messung im Labor am CNS - 2000 –-Elementaranalysator, bei einer Einwaage in ein Keramikschiffchen von 1-2 g lufttrockenem Boden,
siehe gerätespezifische Bedienungsanweisung
12a (Leitprofil)
8 min / 1 Probe
+
Schwermetalle:
Nur auf Auenböden (BR FE)
Cd
Laboranalyse durch Extraktion mit Königswasser-Aufschluss nach ISO
11466 und anschließender Auswertung mittels Induktiv-gekoppeltem Plasma - Spektrofotometer (ICP)
12a (Oberboden)
6a in rezenten
Auen (oder nach 4,5 h / 11 Proben
Hochwasserereignissen)
+
Cr
s.o.
s.o.
s.o.
+
Cu
s.o.
s.o.
s.o.
+
Ni
s.o.
s.o.
s.o.
+
Pb
s.o.
s.o.
s.o.
+
Zn
s.o.
s.o.
s.o.
+
29
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Zwingend erforderliche
Parameter
Tabellarische Methodenübersicht der terrestrischen Ökosysteme: Mineralisches Grasland
Methodik
MonitoringIntervall
Zeitbedarf
Erhebung bei
Ersteinrichtung
verfügbare Nährstoffe:
Plak,
Laboranalyse nach AG BODEN (1997) S.73/74 mit Doppellactat (DL)Auszug
12a (Leitprofil)
3a (Ah – Horizont)
2,8 h / 24 Proben
+
Klak
s.o.
12a (Leitprofil)
3a (Ah – Horizont)
2,8 h / 24 Proben
+
Grundwasser
Nur bei grundwassernahen Standorten
1a
Pegelinstallation:
1 h (Pegel / Fl.)
Ablesen: 10 min /
Pegel
+
Pflanzen - Artendiversität
Gesamtartenliste der Monitoringfläche durch intensive Geländebegehung,
mit Häufigkeitsangaben (5-stufig)
3a
0,5-1 d / Monitoringfläche (außer
Moose)
+
Diversität der Vegetation
gerades Transekt, Aufnahme alle 20 m, Halbkreis mit 2 m Radius
3a
1-3 d / Monitoringfläche (außer
Moose)
+
Pflanzenassoziation bzw.
Vegetationsform
2 Vegetationsaufnahmen nach BRAUN - BLANQUET je ausgewählter Vegetationseinheit
3a
1-2 h / Aufnahme
(außer Moose)
+
Biomasseproduktion
Ernte oberirdischer Phytomasse vor 1. Schnitt bzw. Beweidung auf 1m2, 5fache Wiederholung, anschließend Wägung
3a
4h/5m
+
GW-Stand /-Gang
Monatliche Pegelmessung
Vegetation
30
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Zwingend erforderliche
Parameter
Tabellarische Methodenübersicht der terrestrischen Ökosysteme: Mineralisches Grasland
Methodik
MonitoringIntervall
Zeitbedarf
Erhebung bei
Ersteinrichtung
Pflanzeninhaltsstoffe:
Nges
direkte Messung im Labor am CNS 2000 Elementaranalysator (simultane
Bestimmung)
3a
10 min / 1 Probe
+
Pges
Laboranalyse durch Extraktion mit Königswasser-Aufschluss nach DIN
38414-S7 und anschließender Auswertung mittels Induktiv-gekoppeltem
Plasma - Spektrofotometer (ICP)
3a
1 h / 1 Probe
+
Kges
s. o.
3a
1 h / 1 Probe
+
3a
Gelände (inkl.
Bestimmung):
Bearb.: 1,5 – 3 (4)
h / Begehung,
9 – 15 (18) h / Jahr
u. Fläche
(+)
3a
Gelände:
5 h / Beobachtungstyp u. Jahr
Vorsortierung: 20
min / Falle u.
Fangperiode
Bestimmung:
45 - 60 min / Falle
u. Fangperiode
+
Fauna
Tagfalter / Widderchen
(Rhophalocera / Zygaenidae)
Nur auf Trockenstandorten (BR SC)
Methodenkombination: Transekt-Methode in standörtlich abgegrenzten
Probeflächen durch Sichtnachweis u. ggf. Kescherfang (semiquantitative
Schätzklassen, 4 Dichteklassen / 100m²) ergänzend Raupen-, Eigelege- u.
Eiablagebeobachtungen (Bodenständigkeitsnachweis)
Gesamtarteninventar (mit 5-stufiger Häufigkeitsklassifikation)
Zeitraum: 4 jahreszeitliche Aspekte von Mai – August
Laufkäfer (Carabidae)
Auf frischen und feuchten Standorten (BR SW + FE)
6 Bodenfallen / Beobachtungstyp (Messfeld) (6,8 cm Durchmesser, transparente Regenabdeckung u. ggf. Beweidungsschutz). Fangflüssigkeit: Isopropanol-Glycerin-Gemisch (2:1) + Detergenz
Zeitraum: 5 Fangperioden (Leerung 14-tägig) Mitte/ Ende April - Anf./
Mitte Juni: 3 mal, Mitte / Ende Aug. - Anf. Okt.: 2 mal
Erfassungsziel: Aktivitätsdichte, Artenspektrum, Dominanz
31
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Zwingend erforderliche
Parameter
Regenwürmer
(Lumbricidae)
Tabellarische Methodenübersicht der terrestrischen Ökosysteme: Mineralisches Grasland
Methodik
MonitoringIntervall
Methodenkombination: Handauslese von 1 m² durch 16 Grabungen von je
1/16m² (25x25 cm) und 20 cm Tiefe; nachfolgend Tiefenaustreibung
(0,2%ige Formalinlösung) mit ca. 30 min Wirkzeit
Zeitraum: einmalig im Frühjahr (Mitte April – Anf. Juni) bzw. Herbst (Mitte Sept. bis Anf. Nov.)
Erfassungsziel: Artenspektrum (-zönose), Abundanz, Dominanz, Biomasse
Methodenkombination: Transekt-Methode (Verhören, Sichtnachweis, ggf.
Kescherfang) auf je zwei 100 m² Transekten/ Beobachtungstyp (semiquantitativ, 6 Dichteklassen/ 100 m²) Gesamtarteninventar (5-stufige Häufigkeitsklassifikation)
Heuschrecken (Saltatoria) Zeitraum: 2 Begehungen (Anf. / Mitte Juli - Anf. Sept.) sowie ggf. Erfassung der Grillen (Gryllidae), Dornschrecken (Tetrigidae) im Mai - Juni als
Nebenbeobachtung
Erfassungsziel: Relative Individuendichten/ 100 m²; Gesamtarteninventar
(5-stufige Häufigkeitsklassifikation)
Zeitbedarf
Erhebung bei
Ersteinrichtung
6a
Probenahme im
Gelände: 7-9 h/m²
(bei 3 Personen)
Determination /
Ermittlung der
Biomasse: 4 – 8
h/m²
+
3a
Gelände (inkl.
Bestimmung):
35 - 50 min
Transekt / Begehung, Gesamtinventar:
2 - 3 h / Fläche u.
Jahr
+
Bewirtschaftung /
Nutzung
Befragung der Bewirtschafter mit standardisiertem Formblatt zu:
Mahd, Beweidung
Erfassung über Bewirtschaftungsformblatt: Grünland
1a
+
Be- / Entwässerung
Erfassung über Bewirtschaftungsformblatt: Grünland
1a
+
mineralische / organische
Düngung
Erfassung über Bewirtschaftungsformblatt: Grünland
1a
+
Einsaat / Dichte (ggf.)
Erfassung über Bewirtschaftungsformblatt: Grünland
1a
+
32
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Zusätzlich sinnvolle
Parameter
Tabellarische Methodenübersicht der terrestrischen Ökosysteme: Mineralisches Grasland
Methodik
MonitoringIntervall
Zeitbedarf
Erhebung bei
Ersteinrichtung
Monitoringfläche
Fotomonitoring (Panorama) Methode nach TROSIEN (2001)
6a
(+)
Boden
Basensättigung (BS)
Rechenwert, prozentualer Anteil der austauschbaren basischen Kationen an
der Gesamtmenge der austauschbaren Kationen
BS = Ca+Mg+K+Na in mval x 100- g / KAK eff in mval x 100 – g
12a
Bohrlochmethode als horizontweise Infiltrationsmessung mit Feldpermeameter (Guelph Permeameter) 5-fache Wiederholung je Monitoringfläche
und anschließende Errechnung des Kf-Wertes und / oder Ermittlung der
Kf - Wert (gesättigte Wasgeschätzten od. beobachteten Obergrenze des geschlossenen Kapillarraumes einmalig bei
serleitfähigkeit bzw. InfiltErsteinrichtung
durch Wasserstandskontrolle im Leitprofil bzw. im Bohrstock zum Aufrationskapazität)
nahmezeitpunkt
zusätzliche Einschätzung der standortkundlichen Feuchtestufe bzw. des
ökologischen Feuchtegrades
5 min / 1 Probe
+
1 h / Probepunkt
-
KAK pot
Beprobung des Leitprofils, Laboranalyse unter Verwendung einer bei pH
8,1 gepufferten BaCl2-Lösung nach MEHLICH, DIN 19684 Teil 8
12a
16 h / 15 Proben
+
KAK eff
Laboranalyse durch Perkolation mit NH4Cl-Lsg.
12a
4 h / 24 Proben
+
12a (Leitprofil)
4,5 h / 11 Proben
+
Gesamt-(Nährstoff) Gehalte:
Alges
Laboranalyse durch Extraktion mit Königswasser-Aufschluss nach ISO
11466 und anschließender Auswertung mittels Induktiv-gekoppeltem Plasma - Spektrofotometer (ICP)
Cages
s.o.
s.o.
s.o.
+
Feges
s.o.
s.o.
s.o.
+
Mnges
s.o.
s.o.
s.o.
+
33
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Zusätzlich sinnvolle
Parameter
Tabellarische Methodenübersicht der terrestrischen Ökosysteme: Mineralisches Grasland
Methodik
MonitoringIntervall
Zeitbedarf
Erhebung bei
Ersteinrichtung
Nages
s.o.
s.o.
s.o.
+
Mgges
s.o.
s.o.
s.o.
+
Sges
Direkte Messung im Labor am CNS - 2000 – Elementaranalysator, bei einer
Einwaage in ein Keramikschiffchen von 1-2 g lufttrockenem Boden, siehe
gerätespezifische Bedienungsanweisung
s.o.
s.o.
+
Cd
Laboranalyse durch Extraktion mit Königswasser-Aufschluss nach ISO
11466 und anschließender Auswertung mittels Induktiv-gekoppeltem Plasma - Spektrofotometer (ICP)
einmalig bei
Ersteinrichtung
4,5 h / 11 Proben
+
Cr
s.o.
s.o.
s.o.
+
Cu
s.o.
s.o.
s.o.
+
Ni
s.o.
s.o.
s.o.
+
Pb
s.o.
s.o.
s.o.
+
Zn
s.o.
s.o.
s.o.
+
As
Nur auf Auenböden (BR FE)
Für As und Ti Laboranalyse durch Extraktion mit Königswasser-Aufschluss
nach ISO 11466 und anschließender Auswertung mittels Induktivgekoppeltem Plasma - Spektrofotometer (ICP). Für Hg AAS Kaltdampftechnik nach DIN EN 1483: 08.97
12a (oder nach
Hochwasserereignissen)
4,5 h / 11 Proben
-
Ti
s.o.
s.o.
s.o.
-
Hg
s.o.
s.o.
s.o.
-
Schwermetalle
34
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Zusätzlich sinnvolle
Parameter
Polychlorierte Biphenyle
(PCB)
Tabellarische Methodenübersicht der terrestrischen Ökosysteme: Mineralisches Grasland
Methodik
MonitoringIntervall
Zeitbedarf
Nur auf Auenböden (BR FE)
Nach E DIN ISO 10382:02.98 u. DIN 38414-20:0106 u. VDLUFA - Methodenhandbuch, Bd. VII
Erhebung bei
Ersteinrichtung
-
Mikrobiologische Parameter:
1-2 h für die Probenahme / Bodenmessfeld
Mikrobielle Biomasse
Ah – Beutelprobe, Analyse durch substrat-induzierte Respiration (nach
ANDERSON & DOMSCH 1978, HEINEMEYER et al. 1989)
3a
Basalatmung
Gleiche Probe wie oben, Analyse durch Durchflussverfahren (DOMSCH
1962) beschrieben bei HEINEMEYER et al. (1989)
3a
-
Metabolischer Quotient
Gleiche Probe wie oben, Bestimmung nach ANDERSON & DOMSCH (1993)
3a
-
Grundwasser
Nur bei Grundwassernahen Standorten
-
GW - Qualität:
O2 / Temperatur
monatliche Messung vor Ort mit Elektrode
3a
5 min / Pegel
(+)
pH
monatliche Vor-Ort-Messung mit Elektrode
3a
5 min / Pegel
(+)
Elektrische Leitfähigkeit
monatliche Vor-Ort-Messung mit Elektrode
3a
1 min / Pegel
(+)
NO3
Laboranalyse
3a
10 min / Pegelprobe
(+)
Bewirtschaftung / Nutzung
Ernte / Ertrag / Zuwachs
1a
35
+
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Zusätzlich sinnvolle
Parameter
Tabellarische Methodenübersicht der terrestrischen Ökosysteme: Mineralisches Grasland
Methodik
MonitoringIntervall
Fauna
Auf Frisch- und Feuchtstandorten (BR SW + FE)
Tagfalter / Widderchen
(Rhophalocera / Zygaenidae)
Methodenkombination: Transekt-Methode in standörtlich abgegrenzten
Probeflächen durch Sichtnachweis u. ggf. Kescherfang (semiquantitative
Schätzklassen, 4 Dichteklassen/ 100m²) ergänzend Raupen-, Eigelege- u.
Eiablagebeobachtungen (Bodenständigkeitsnachweis)
Gesamtarteninventar (mit 5-stufiger Häufigkeitsklassifikation)
Zeitraum: 4 jahreszeitliche Aspekte von Mai – August
Laufkäfer (Carabidae)
Auf Trockenstandorten (BR SC)
6 Bodenfallen/ Beobachtungstyp (Messfeld) (6,8 cm Durchmesser, transparente Regenabdeckung u. ggf. Beweidungsschutz). Fangflüssigkeit: Isopropanol-Glycerin-Gemisch (2:1) + Detergenz
Zeitraum: 5 Fangperioden (Leerung 14-tägig) Mitte/ Ende April - Anf./
Mitte Juni: 3 mal, Mitte / Ende Aug. - Anf. Okt.: 2 mal
Erfassungsziel: Aktivitätsdichte, Artenspektrum, Dominanz
Zeitbedarf
Erhebung bei
Ersteinrichtung
3a
Gelände (inkl.
Bestimmung):
Bearb.: 1,5 – 3 (4)
h / Begehung,
9 – 15 (18) h / Jahr
u. Fläche
(+)
3a
Gelände:
5 h / Beobachtungstyp u. Jahr
Vorsortierung: 20
min / Falle u.
Fangperiode
Bestimmung:
45 - 60 min / Falle
u. Fangperiode
+
Libellen (Odonata)
Methodenkombination: Nur an Gräben
Imagines – semiquantitative Erfassung entlang definierter Grabenabschnitte
(Sichtnachweis, Kescherfang), semiquantitative Exuviensuche (ggf. an 10
m Ufer-Probestreifen)
Zeitraum: 4 Begehungen von Mitte Mai – Mitte August. + sonnenreicher
Tag Ende April / Anf. Mai (Sympecma spp.)
Erfassungsziel: Gesamtarteninventar, relative Häufigkeitsklassen, Bodenständigkeitsnachweis (Exuvien, Jungtiere, Eiablagebeobachtungen)
3a
Imagines/Gelände
(inkl. Bestimmung): 4 x 1,5
h/Fläche/a
Exuvien/Gelände: 4
x 0,5 h/Fläche/a
Bestimmung: 4 h
/Fläche/a
+
Lurche (Amphibia)
Kombiniertes Verfahren: Nur an Gräben
Sichtbeobachtung entlang definierter Grabenabschnitte (Erfassung aller
Stadien; am Tage), Verhören, ggf. Blind- und Sichtkeschern.
Zeitraum: 3 Begehungen von März / April – Juni / Juli
Erfassungsziel: prioritär Gesamtarteninventar, (ggf. semiquantitativ in 8
Abundanzklassen)
3a
Gelände (inkl.
Bestimmung):
3 x 0,5 h/Fläche/a
+
36
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Zusätzlich sinnvolle
Parameter
Spinnen (Araneae)
Tabellarische Methodenübersicht der terrestrischen Ökosysteme: Mineralisches Grasland
Methodik
MonitoringIntervall
Entspricht Methodik zur Laufkäfererfassung
3a
37
Zeitbedarf
Gelände: entfällt
Bestimmung:
ca. 90 - 120
min/Falle/Fangperiode
Erhebung bei
Ersteinrichtung
-
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Tabellarische Methodenübersicht der terrestrischen Ökosysteme: Moore
1.3.3 Naturnahe Moore
Zwingend erforderliche
Parameter
Methodik
MonitoringIntervall
Zeitbedarf
Erhebung bei
Ersteinrichtung
6a
10-20 min.
+
Monitoringfläche
Fotodokumentation
ÖUB-Methode
Boden
Stratigrafie
Stratigrafie: 1 – 2 Bohrtransekte à 5 – 6 Bohrpunkten mit der MoorklappStratigrafie ein- 1 - 4 h pro Peilung
sonde bis zum Untergrund, davon einer in der Nähe des Flachschurfstandormalig zur Erst- je nach Tiefe des
tes. Horizontansprache nach TGL und KA 4/KA 5; Torfart-Ansprache und
einrichtung
Moores
Angabe des Zersetzungsgrades nach v. POST
+
Oberbodenhorizontierung
1 Flachschurf pro Moor bis 5 dm Tiefe, Schaufel und Stechzylinderproben
in 0 – 2 dm und 2 – 4 dm (horizontale Probenahme, horizontgebunden)
Einheitswasserzahl des
Oberbodens nach OHDE
Oberboden 6a
0,5 h pro Flachschurf-
+
Je Probepunkt ca. 1 kg Torf aus 0-20 cm Tiefe, Laboranalyse nach
SCHMIDT (1986)
6a
Probenahme:
ca. 15 min
+
pH-Wert
Elektrometrische Messung nach DIN ISO 10390: 05.97 in der Bodenaufschlämmung mit CaCl2
6a
10 min / 1 Probe
+
CaCO3
Messung der CO2-Entwicklung mit der Scheiblerapparatur 7.810100 ‘Calcimeter’ (siehe Bedienungsanweisung Normschliff Gerätebau Wertheim)
nach Carbonatzerstörung mit HCL nach DIN ISO 10693
6a
10 min / 1 Probe
+
Cges
Nges
Prinzip nach DIN ISO 13878 und DIN ISO 10694; simultane direkte Messung von Cges u. Nges im Labor am CNS – 2000 - Elementaranalysator, bei
einer Einwaage in ein Keramikschiffchen von 1-2 g lufttrockenem Boden,
siehe gerätespezifische Bedienungsanweisung,
6a
8 min /1 Probe
+
Corg
Rechenwert Corg = Cges – CCaCO3, CCaCO3 = % CaC03 x 0,12 (0,12 = CAtomgew./
CaC03 Molek.gew. = 12 / 100 = 0,12 )
6a
2 min / 1 Probe
+
C/N – Verhältnis
Berechnung des Verhältnisses Corg / Nges,
6a
1 min / 1 Probe
+
38
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Zwingend erforderliche
Parameter
Tabellarische Methodenübersicht der terrestrischen Ökosysteme: Moore
MonitoringIntervall
Zeitbedarf
Erhebung bei
Ersteinrichtung
Rechenwert (% Humus = Corg x 1,724)
6a
1 min / 1 Probe
+
Monatliche Pegelmessung
1a
Ablesung: 10 min
/ Pegel
+
Pflanzen – Artendiversität
Gesamtartenliste der Monitoringfläche durch intensive Geländebegehung,
mit Häufigkeitsangaben (5-stufig)
6a
1 d / Moor
(außer Moose)
+
Diversität der Vegetation
Gerades Transekt, Aufnahme alle 10 m bzw. 20 m, Halbkreis mit 2 m Radius
6a
2-4 d / Moor
(außer Moose)
+
Pflanzenassoziation bzw.
Vegetationsform
2 Vegetationsaufnahmen nach BRAUN-BLANQUET je ausgewählter Vegetationseinheit
6a
1-2 h / Aufnahme
(außer Moose)
+
3a
Imagines im Gelände (inkl. Bestimmung):
4 x 1,5 (3) h / Fläche u. Jahr
Exuvien im Gelände: 4 x 0,5 (1,5)
h / Fläche u. Jahr
Bestimmung: 4 (8)
h / Fläche u. Jahr
+
Humus
Methodik
Grundwasser
GW-Stand /-Gang
Vegetation
Fauna
Libellen (Odonata)
Methodenkombination:
Imagines – semiquantitative Erfassung (Sichtnachweis, Kescherfang), semiquantitative Exuviensuche (ggf. an 10 m Ufer-Probestreifen)
Zeitraum: 4 Begehungen von Mitte Mai – Mitte August. + sonnenreicher
Tag Ende April / Anf. Mai (Sympecma spp.)
Erfassungsziel: Gesamtarteninventar, relative Häufigkeitsklassen, Bodenständigkeitsnachweis (Exuvien, Jungtiere, Eiablagebeobachtungen)
39
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Zusätzlich sinnvolle
Parameter
Tabellarische Methodenübersicht der terrestrischen Ökosysteme: Moore
Methodik
MonitoringIntervall
Zeitbedarf
Erhebung bei
Ersteinrichtung
Monitoringfläche
Fotomonitoring
(Panorama)
Nach TROSIEN (2001)
6a
-
einmalig zur
Ersteinrichtung
-
Biotopkartierung im Einzugsgebiet nach LUA (2004)
6a
-
Veraschung im Muffelofen bei 550° und Bestimmung durch VorherNachher-Wägung , nach DIN 19684 -3
6a
Einzugsgebiet:
Analyse des EinzugsgebieAusgrenzung des Einzugsgebietes nach Kartenanalyse
tes
Biotopkartierung
Boden
Glührückstand / Glühverlust
Substanzvolumen
Nach DIN 19683-14
(relative Lagerungsdichte)
30 min / 1 Probe
+
6a
-
Oberflächen - Wasser
Pegelgang
Monatliche Pegelmessung
6a
-
Ausdehnung der offenen
Wasserfläche
Vermessung im März, Mai, Juli, September, November und Darstellung auf
einer Karte
6a
-
Temperatur
Vor -Ort-Messung mit Quecksilberthermometer nach DIN 38404-4; alternativ mit Elektrode
6a
-
O2
Vor – Ort - Messung mit Elektrode
6a
-
Nges (anorganisch)
Laboranalyse; Bestimmung nach DIN 38409-27
6a
-
Pges
Laboranalyse mit ICP nach DIN 38406
6a
-
Qualität oberflächlich
vorh. Wassers (Kolk,
Lagg, Graben):
40
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Zusätzlich sinnvolle
Parameter
Tabellarische Methodenübersicht der terrestrischen Ökosysteme: Moore
Methodik
MonitoringIntervall
Zeitbedarf
Erhebung bei
Ersteinrichtung
Kges
Laboranalyse am AAS nach DIN 9964-3
6a
-
pH
Vor – Ort - Messung mit Elektrode
6a
-
elektrische Leitfähigkeit
Vor – Ort - Messung mit Elektrode
6a
-
NO3
Laboranalyse mit INGOLD - Nitratelektrode Typ 15 222 3000 gegen Eichreihe
6a
-
pH - Wert
Monatliche vor – Ort – Messung mit Elektrode
6a
Elektrische Leitfähigkeit
Monatliche vor – Ort – Messung mit Elektrode
6a
O2
Monatliche vor – Ort – Messung mit Elektrode
6a
1 min / Probenahme
+
Temperatur
Immer gemeinsam mit Wasseranalysen; Messung mit in O2-Elektrode integriertem Temperaturfühler
6a
5 min / Probenahme
+
NO3
Laboranalyse mit INGOLD - Nitratelektrode Typ 15 222 3000 gegen Eichreihe
6a
10 min / Probenahme
+
Luftbildauswertung; Abmessung der Vegetationseinheiten durch Schrittmaß
bzw. mit Hilfe eines Hand - GPS, Eintragung in Geländeskizze sowie Erstellung von Vegetationskarte
12a
Im Gelände 6 h /
ha
+
Grundwasser - Qualität
5-10 min / Probenahme
+
+
Vegetation
Vegetationszonierung
41
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Zusätzlich sinnvolle
Parameter
Tabellarische Methodenübersicht der terrestrischen Ökosysteme: Moore
Methodik
MonitoringIntervall
Zeitbedarf
Erhebung bei
Ersteinrichtung
Fauna
Gesamtarteninventar (jeweils 5-stufige Häufigkeitsklassifikation)
Heuschrecken (Saltatoria) Zeitraum: als Nebenbeobachtung parallel zur Libellenkartierung (Mai- August). Anmerkung: auf ausgewählten Flächen qualifizierte Erfassung
3a
Gelände (inkl.
Bestimmung):
ca. 15-20 min /
Begehung
(+)
Gelände (inkl.
Bestimmung):
ca. 0,5 h / Begehung
(+)
Tagfalter / Widderchen
(Rhophalocera / Zygaenidae)
Gesamtarteninventar (jeweils 5-stufige Häufigkeitsklassifikation)
Zeitraum: als Nebenbeobachtung parallel zur Libellenkartierung (Mai August)
Anmerkung: auf ausgewählten Flächen qualifizierte Erfassung
3a
Laufkäfer (Carabidae)
Nur ausgewählte Flächen
3a
(+)
Spinnen (Aranea)
Nur ausgewählte Flächen
3a
-
Lurche (Amphibia)
Kombiniertes Verfahren: Sichtbeobachtung (Erfassung aller Stadien; am
Tage), Verhören, ggf. Blind- und Sichtkeschern.
Zeitraum: 3 Begehungen, April - Juni/ Juli
Erfassungsziel: prioritär Gesamtarteninventar des Laichgewässers (semiquantitativ in 8 Abundanzklassen)
42
3a
Gelände (inkl.
Bestimmung):
3 x 1 h/ Fläche u.
Jahr
+
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Tabellarische Methodenübersicht der terrestrischen Ökosysteme: Moorgrünland
1.3.4 Entwässerte landwirtschaftlich genutzte und aufgelassene Moore (inkl. wiedervernässter Flächen)
Zwingend erforderliche
Parameter
Methodik
MonitoringIntervall
Zeitbedarf
Erhebung bei
Ersteinrichtung
Monitoringfläche
Fotodokumentation
ÖUB-Methode
6a
10-20 min.
+
Flächenwasserhaushalt
Wasserstufenkartierung
6a
1 d / 5 ha
+
Boden
Stratigrafie
1 – 2 Bohrtransekte mit 5 – 6 Bohrpunkten. Beprobung mit der Moorklapp0,5 – 2 h / Peilung,
sonde bis zum Untergrund, davon einer in der Nähe des Flachschurfstandor- Einmalig zur
je nach Tiefe des
tes. Ansprache nach TGL und KA 4/KA 5; Torfart - Ansprache und Angabe Ersteinrichtung
Moores
des Zersetzungsgrades nach v. POST
+
Oberbodenhorizontierung
1 Flachschurf bis 5 dm Tiefe, Schaufel und Stechzylinderproben in 0 – 2
dm und 2 – 4 dm (horizontale Probenahme), zusätzlich 4 Wiederholungen
gemäß Flächendesign (vertikale Probenahme).
Trockenrohdichte
Glührückstand / Glühverlust
6a (Oberboden)
3 h / Bodenmessfeld
+
Volumengetreue Entnahme mit Stechzylindern, Laboranalyse nach DIN
19683-Blatt 12
6a
48 h / 1 Probe
+
Veraschung im Muffelofen bei 550° und Bestimmung nach DIN 19684 Teil
3
6a
30 min / 1 Probe
+
Substanzvolumen
Nach DIN 19683-14
(relative Lagerungsdichte)
6a
48 h Trocknung +
30 min für Glührückstandsanalyse
(+)
Einheitswasserzahl des
Oberbodens nach OHDE
6a
Probenahme: 15
min
+
Je Probepunkt ca. 1 kg Torf aus 0-20 cm Tiefe, Laboranalyse nach
SCHMIDT (1986)
43
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Zwingend erforderliche
Parameter
Tabellarische Methodenübersicht der terrestrischen Ökosysteme: Moorgrünland
Methodik
MonitoringIntervall
Zeitbedarf
Erhebung bei
Ersteinrichtung
Oberbodenbeprobung
Beprobung aus den Tiefen 0-2 dm und 2-4 dm nach definiertem Flächendesign
pH-Wert
Elektrometrische Messung nach DIN ISO 10390: 05.97 in der Bodenaufschlämmung mit CaCl2
6a
10 min / 1 Probe
+
CaCO3
Messung der CO2-Entwicklung mit der Scheiblerapparatur 7.810100 ‘Calcimeter’ (siehe Bedienungsanweisung Normschliff Gerätebau Wertheim)
nach Carbonatzerstörung mit HCL nach DIN ISO 10693
6a
10 min / 1 Probe
+
Cges
Nges
Prinzip nach DIN ISO 13878 und DIN ISO 10694; simultane direkte Messung von Cges u. Nges im Labor am CNS – 2000 - Elementaranalysator, bei
einer Einwaage in ein Keramikschiffchen von 1-2 g lufttrockenem Boden,
siehe gerätespezifische Bedienungsanweisung,
6a
8 min / 1 Probe
+
Corg
Rechenwert Corg = Cges – CCaCO3, CCaCO3 = % CaC03 x 0,12 (0,12 = CAtomgew./
CaC03 Molek.gew. = 12 / 100 = 0,12 )
6a
2 min / 1 Probe
+
C/N – Verhältnis
Berechnung des Verhältnisses Corg / Nges,
6a
1 min / 1 Probe
+
Humus
Rechenwert (% Humus = Corg x 1,724)
6a
1 min / 1 Probe
+
Nährstoffgehalte
Nur in genutzten Mooren
Plak,
Laboranalyse nach AG BODEN (1997) S.73/74 - mit Doppellactat (DL)Auszug
6a
2,8 h / 1 Probe
+
Klak
s.o.
6a
2,8 h / 1 Probe
+
Kges
Laboranalyse durch Extraktion mit Königswasser-Aufschluss nach ISO
11466 und anschließender Auswertung mittels Induktiv-gekoppeltem Plasma - Spektrofotometer (ICP)
6a
4,5 h / 11 Proben
+
Pges
s.o.
6a
4,5 h / 11 Proben
+
44
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Zwingend erforderliche
Parameter
Tabellarische Methodenübersicht der terrestrischen Ökosysteme: Moorgrünland
Methodik
MonitoringIntervall
Zeitbedarf
Erhebung bei
Ersteinrichtung
Grundwasser
Monatliche Pegelmessung
1a
Ablesung: 10 min
/ Pegel
+
Pflanzen - Artendiversität
Gesamtartenliste der Monitoringfläche durch intensive Geländebegehung,
mit Häufigkeitsangaben (5-stufig)
3a
0,5-1 d / Monitoringfläche (außer
Moose)
+
Diversität der Vegetation
Gerades Transekt, Aufnahme alle 20 m, Halbkreis mit 2 m Radius
3a
1-3 d / Transekt
(außer Moose)
+
Pflanzenassoziation bzw.
Vegetationsform
2 Vegetationsaufnahmen nach BRAUN-BLANQUET je ausgewählter Vegetationseinheit
3a
1-2 h / Aufnahme
(außer Moose)
+
Biomasseproduktion
Nur in genutzten Mooren
Ernte oberirdischer Phytomasse vor 1. Schnitt bzw. Beweidung auf 1m2, 5fache Wiederholung; anschließend Wägung und Bestimmung der Trockenmasse
3a
4h/5m
+
Pflanzeninhaltsstoffe:
Nur in genutzten Mooren
GW-Stand /-Gang
Vegetation
Nges
Direkte Messung im Labor am CNS 2000 Elementaranalysator (simultane
Bestimmung)
3a
10 min / 1 Probe
+
Pges
Laboranalyse durch Extraktion mit Königswasser-Aufschluss nach DIN
38414-S7 und anschließender Auswertung mittels Induktiv-gekoppeltem
Plasma-Spektrofotometer (ICP)
3a
1 h / 1 Probe
+
Kges
Laboranalyse durch Extraktion mit Königswasser-Aufschluss nach DIN
38414-S7 und anschließender Auswertung mittels Induktiv-gekoppeltem
Plasma-Spektrofotometer (ICP)
3a
1 h / 1 Probe
+
45
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Zwingend erforderliche
Parameter
Tabellarische Methodenübersicht der terrestrischen Ökosysteme: Moorgrünland
Methodik
MonitoringIntervall
Zeitbedarf
Erhebung bei
Ersteinrichtung
Fauna
Laufkäfer (Carabidae)
6 Bodenfallen/ Beobachtungstyp (Messfeld) (6,8 cm Durchmesser, transparente Regenabdeckung u. ggf. Beweidungsschutz), Fangflüssigkeit: Isopropanol-Glycerin-Gemisch (2:1) + Detergenz
Zeitraum: 5 Fangperioden (Leerung 14-tägig) Mitte/ Ende April - Anf./
Mitte Juni: 3 mal, Mitte / Ende Aug. - Anf. Okt.: 2 mal
Erfassungsziel: Aktivitätsdichte, Artenspektrum, Dominanz
Regenwürmer
(Lumbricidae)
Nur in genutzten Mooren
Methodenkombination:
Handauslese von 1 m² durch 16 Grabungen von je 1/16m² (25x25 cm) und
20 cm Tiefe; nachfolgend Tiefenaustreibung (0,2%ige Formalinlösung) mit
ca. 30 min Wirkzeit (nicht bei hohem Grundwasserstand)
Zeitraum: einmalig im Frühjahr (Mitte April – Anf. Juni) bzw. Herbst (Mitte Sept. bis Anf. Nov.)
Erfassungsziel: Artenspektrum (-zönose), Abundanz, Dominanz, Biomasse
Nur in genutzten Mooren und ausgewählten aufgelassenen Standorten
Methodenkombination:
Transekt - Methode (Verhören, Sichtnachweis, ggf. Kescherfang) auf je
zwei 100 m² Transekten/ Beobachtungstyp (semiquantitativ, 6 Dichteklassen/100 m²)
Heuschrecken (Saltatoria) Gesamtarteninventar (5-stufige Häufigkeitsklassifikation)
Zeitraum: 2 Begehungen (Anf./ Mitte Juli - Anf. Sept.) sowie ggf. Erfassung der Grillen (Gryllidae), Dornschrecken (Tetrigidae) im Mai - Juni als
Nebenbeobachtung
Erfassungsziel: Relative Individuendichten/100 m²; Gesamtarteninventar
(5-stufige Häufigkeitsklassifikation)
46
3a
Gelände:
5 h / Beobachtungstyp u. Jahr
Vorsortierung:
20 min / Falle u.
Fangperiode
Bestimmung:
45 - 60 min / Falle
u. Fangperiode
+
6a
Probenahme im
Gelände:
7-9 h / 1m² (durch
3 Hk)
Determination /
Ermittlung der
Biomasse:
4 - 8 h / m²
+
3a
Gelände (inkl.
Bestimmung):
35 - 50 min /
Transekt u. Begehung
+ Gesamtinventar
2 - 3 h / Fläche u.
Jahr
+
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Zwingend erforderliche
Parameter
Tabellarische Methodenübersicht der terrestrischen Ökosysteme: Moorgrünland
Methodik
MonitoringIntervall
Zeitbedarf
Erhebung bei
Ersteinrichtung
Bewirtschaftung / Nutzung
Nur in genutzten Mooren
Befragung der Bewirtschafter mit standardisiertem Formblatt zu:
Mahd, Beweidung
Erfassung über Bewirtschaftungsformblatt: Grünland
1a
+
Be- / Entwässerung
Erfassung über Bewirtschaftungsformblatt: Grünland
1a
+
Düngung
Erfassung über Bewirtschaftungsformblatt: Grünland
1a
+
Ernte / Ertrag / Zuwachs
Erfassung über Bewirtschaftungsformblatt: Grünland
1a
+
47
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Zusätzlich sinnvolle
Parameter
Tabellarische Methodenübersicht der terrestrischen Ökosysteme: Moorgrünland
Methodik
MonitoringIntervall
Zeitbedarf
Erhebung bei
Ersteinrichtung
Monitoringfläche
Fotomonitoring (Panorama) Methode nach TROSIEN (2001)
6a
(+)
Boden
Plak,
Nur in aufgelassenen Mooren
Laboranalyse nach AG BODEN (1997) S.73 / 74 - mit Doppellactat (DL) Auszug
6a
2,8 h / Probe
+
Klak
Nur in aufgelassenen Mooren
s.o.
6a
2,8 h / Probe
+
Kges, Pges
Nur in aufgelassenen Mooren
Laboranalyse durch Extraktion mit Königswasser-Aufschluss nach ISO
11466 und anschließender Auswertung mittels Induktiv-gekoppeltem Plasma - Spektrofotometer (ICP)
6a
2,8 h / Probe
+
Basensättigung (BS)
Nur in genutzten Mooren
Rechenwert, prozentualer Anteil der austauschbaren basischen Kationen an
der Gesamtmenge der austauschbaren Kationen
BS = Ca+Mg+K+Na in mval x 100- g / KAK eff in mval x 100 – g
12a
5 min / 1 Probe
(+)
Kf – Wert (Wasserleitfähigkeit)
Nur in genutzten Mooren
Horizontweise Infiltrationsmessung mit Feldpermeameter (Guelph Permeameter), 5-fache Wiederholung je Monitoringfläche und anschließende
Errechnung des Kf - Wertes und / oder Ermittlung der geschätzten oder
beobachteten Obergrenze des geschlossenen Kapillarraumes durch Wasserstandskontrolle im Leitprofil bzw. im Bohrstock zum Aufnahmezeitpumkt,
zusätzliche Einschätzung der standortkundlichen Feuchtestufe bzw. des
ökologischen Feuchtegrades
6a
1h / Probepunkt
-
KAK pot
Beprobung des Leitprofils, Laboranalyse unter Verwendung einer bei pH
8,1 gepufferten BaCl2-Lösung nach MEHLICH, DIN 19684 Teil 8
12a
16 h / 15 Proben
(+)
KAK eff
Laboranalyse durch Perkolation mit NH4Cl-Lsg.
4 h / 24 Proben
-
48
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Zusätzlich sinnvolle
Parameter
Tabellarische Methodenübersicht der terrestrischen Ökosysteme: Moorgrünland
Methodik
MonitoringIntervall
Zeitbedarf
Erhebung bei
Ersteinrichtung
Mikrobiologische Parameter:
Mikrobielle Biomasse
Oberboden-Beutelprobe, Analyse durch substrat-induzierte Respiration
(nach ANDERSON & DOMSCH 1978 und HEINEMEYER et al. 1989)
Basalatmung
Gleiche Probe wie oben, Analyse durch Durchflussverfahren (DOMSCH
1962) beschrieben bei HEINEMEYER et al. (1989)
3a
2 h für die Probenahme / Bodenmessfeld
-
3a
2 h für die Probenahme / Bodenmessfeld
-
3a
2 h für die Probenahme / Bodenmessfeld
-
Metabolischer Quotient
Gleiche Probe wie oben, Bestimmung nach ANDERSON & DOMSCH (1993)
Oberflächen - Wasser
Nur in aufgelassenen wiedervernäßten Mooren
Ausdehnung der offenen
Wasserfläche
Vermessung im März, Mai, Juli, September, November und Darstellung auf
einer Karte
6a
-
Monatliche Pegelmessung
1a
-
pH - Wert
Vor-Ort-Messung mit Elektrode
3a
-
Elektrische Leitfähigkeit
Vor-Ort-Messung mit Elektrode
3a
-
O2
Vor-Ort-Messung mit Elektrode
3a
-
Temperatur
Vor-Ort-Messung mit Quecksilberthermometer nach DIN 38404-4; alternativ mit in O2-Elektrode integriertem Temperaturfühler
3a
-
Nges (anorganisch)
Laboranalyse; Bestimmung nach DIN 38409-27
3a
-
Kges
Laboranalyse am AAS nach DIN 9964-3
3a
-
Grabenwasser
Pegelgang
Grabenwasser-Qualität:
49
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Zusätzlich sinnvolle
Parameter
Tabellarische Methodenübersicht der terrestrischen Ökosysteme: Moorgrünland
Methodik
MonitoringIntervall
Zeitbedarf
Erhebung bei
Ersteinrichtung
Pges
Laboranalyse mit ICP nach DIN 38406
3a
-
No3
Laboranalyse mit INGOLD-Nitratelektrode Typ 152223000 gegen Eichreihe
3a
-
pH - Wert
monatliche vor – Ort - Messung mit Elektrode
3a
5-10 min / Pegel
+ nur BR-SC
Elektrische Leitfähigkeit
monatliche vor – Ort - Messung mit Elektrode
3a
1 min / Pegel
+ nur BR-SC
O2
monatliche vor – Ort - Messung mit Elektrode
3a
Temperatur
immer gemeinsam mit Wasseranalysen; Messung mit in O2-Elektrode integriertem Temperaturfühler
3a
5 min. / Pegel
+ nur BR-SC
NO3
Laboranalyse mit INGOLD - Nitratelektrode Typ 15 222 3000 gegen Eichreihe
3a
10 min / Probenahme
+ nur BR-SC
Biomasseproduktion
Nur in aufgelassenen Mooren
Ernte oberirdischer Phytomasse vor 1. Schnitt bzw. Beweidung auf 1m2, 5fache Wiederholung; anschließend Wägung und Bestimmung der Trockenmasse
3a
4h/5m
(+)
Pflanzeninhaltsstoffe:
Nur in aufgelassenen Mooren
Grundwasser
GW-Qualität:
+ nur BR-SC
Vegetation
Nges
Direkte Messung im Labor am CNS 2000 Elementaranalysator (simultane
Bestimmung)
3a
10 min / 1 Probe
(+)
Pges
Laboranalyse durch Extraktion mit Königswasser-Aufschluss nach DIN
38414-S7 und anschließender Auswertung mittels Induktiv-gekoppeltem
Plasma-Spektrofotometer (ICP)
3a
1 h / 1 Probe
(+)
Kges
Laboranalyse durch Extraktion mit Königswasser-Aufschluss nach DIN
38414-S7 und anschließender Auswertung mittels Induktiv-gekoppeltem
Plasma-Spektrofotometer (ICP)
3a
1 h / 1 Probe
(+)
50
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Zusätzlich sinnvolle
Parameter
Tabellarische Methodenübersicht der terrestrischen Ökosysteme: Moorgrünland
Methodik
MonitoringIntervall
Zeitbedarf
Erhebung bei
Ersteinrichtung
Fauna
Tagfalter / Widderchen
(Rhophalocera / Zygaenidae)
Methodenkombination:
Transekt - Methode in standörtlich abgegrenzten Probeflächen durch Sichtnachweis u. ggf. Kescherfang (semiquantitative Schätzklassen, 4 Dichteklassen/ 100m²) ergänzend Raupen-, Eigelege- u. Eiablagebeobachtungen
(Bodenständigkeitsnachweis) Gesamtarteninventar (mit 5-stufiger Häufigkeitsklassifikation) Zeitraum: 4 jahreszeitliche Aspekte von Mai – August
Libellen (Odonata)
Methodenkombination (nur in Gräben):
Imagines – semiquantitative Erfassung entlang definierter Grabenabschnitte
(Sichtnachweis, Kescherfang), semiquantitative Exuviensuche (ggf. an 10
m Ufer-Probestreifen)
Zeitraum: 4 Begehungen von Mitte Mai – Mitte August + sonnenreicher
Tag Ende April/ Anf. Mai (Sympecma spp.)
Erfassungsziel: Gesamtarteninventar, relative Häufigkeitsklassen, Bodenständigkeitsnachweis (Exuvien, Jungtiere, Eiablagebeobachtungen)
Lurche (Amphibia)
Kombiniertes Verfahren (nur in Gräben):
Sichtbeobachtung entlang definierter Grabenabschnitte (Erfassung aller
Stadien; am Tage), Verhören, ggf. Blind- und Sichtkeschern.
Zeitraum: 3 Begehungen von März/ April – Juni/ Juli
Erfassungsziel: prioritär Gesamtarteninventar, (ggf. semiquantitativ in 8
Abundanzklassen)
51
3a
Gelände (inkl.
Bestimmung):
Bearbeitung: 1,5 –
3 (4) h / Begehung,
9 – 15 (18) h / Jahr
u. Fläche
+
3a
Imagines
Gelände (inkl.
Bestimmung):
4 x 1,5 h / Fläche
u. Jahr
Exuvien
Gelände: 4 x 0,5 h
/ Fläche u. Jahr
Bestimmung: 4 h /
Fläche u. Jahr
+
3a
Gelände (inkl.
Bestimmung):
3 x 0,5 h / Fläche
u. Jahr
+
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Zusätzlich sinnvolle
Parameter
Regenwürmer
(Lumbricidae)
Tabellarische Methodenübersicht der terrestrischen Ökosysteme: Moorgrünland
Methodik
MonitoringIntervall
Nur in aufgelassenen Mooren
Methodenkombination:
Handauslese von 1 m² durch 16 Grabungen von je 1/16m² (25x25 cm) und
20 cm Tiefe; nachfolgend Tiefenaustreibung (0,2%ige Formalinlösung) mit
ca. 30 min Wirkzeit (nicht bei hohem Grundwasserstand).
Zeitraum: einmalig im Frühjahr (Mitte April – Anf. Juni) bzw. Herbst (Mitte Sept. bis Anf. Nov.)
Erfassungsziel: Artenspektrum (-zönose), Abundanz, Dominanz, Biomasse
Nur in aufgelassenen Mooren
Methodenkombination:
Transekt - Methode (Verhören, Sichtnachweis, ggf. Kescherfang) auf je
zwei 100 m² Transekten/ Beobachtungstyp (semiquantitativ, 6 Dichteklassen/ 100 m²)
Heuschrecken (Saltatoria) Gesamtarteninventar (5-stufige Häufigkeitsklassifikation)
Zeitraum: 2 Begehungen (Anf./ Mitte Juli - Anf. Sept.) sowie ggf. Erfassung der Grillen (Gryllidae), Dornschrecken (Tetrigidae) im Mai - Juni als
Nebenbeobachtung
Erfassungsziel: Relative Individuendichten/ 100 m²; Gesamtarteninventar
(5-stufige Häufigkeitsklassifikation)
Spinnen (Araneae)
entspricht Methodik zur Laufkäfererfassung
52
Zeitbedarf
Erhebung bei
Ersteinrichtung
6a
Gelände: (Probenahme) 7-9 h/ 1m²
(durch 3 Hk)
Determination /
Ermittlung der
Biomasse: 4 - 8 h /
m²
+
3a
Gelände (inkl.
Bestimmung):
60 - 90 min/ Beobachtungstyp
+
3a
Gelände: entfällt
Bestimmung:
ca. 90 - 120 min/
Falle u. Fläche
-
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
2
Flächeneinrichtung
Flächeneinrichtung
2.1 Auswahl der Monitoringflächen
Die Auswahl der konkreten Flächen erfolgte auf Grundlage der Konzeption zur ÖUB (siehe VAHRSON et
al. 1997, LUTHARDT 2003) in Abstimmung mit der Landesanstalt für Großschutzgebiete Brandenburgs
(LAGS) und den Biosphärenreservatsverwaltungen.
Die für die Ökosystemare Umweltbeobachtung ausgewählten Ökosystem-Flächen werden vom ÖUB-Team
zur Vorerkundung aufgesucht. Auf Basis der Bodenzustandsform (Bohrstockeinschläge) sowie der Vegetationsausbildung werden die konkreten Messfelder für die spezifischen Beobachtungszieltypen ausgewählt.
Die ausgewählten Bereiche werden zunächst mit Stangen markiert, um anschließend das jeweilige Beprobungsschema (Flächendesign), siehe ANHANG, einzurichten.
2.2 Festlegung des Flächendesigns
Mit ”Flächendesign” wird die regelhafte Anordnung von Untersuchungspunkten bzw. -flächen auf der
Monitoringfläche bezeichnet. Für die Acker-, Grasland- und Niedermoor-Ökosystemtypen wurden in Vorbereitung der Geländearbeit Standard-Flächendesigns entwickelt (siehe ANHANG). Im Gelände werden
dann Messfelder bzw. Punkte für die Aufnahme des Bodens, der Vegetation und der Fauna eingemessen
und markiert (Geräte und Materialien siehe Kapitel 4). Anschließend werden alle Untersuchungspunkte,
soweit möglich, mit GPS eingemessen (Kapitel 2.3). Punkte, bzw. Erhebungsfelder, die nicht mit GPS
eingemessen werden können, müssen entweder dauerhaft markiert und / oder deren Position anhand Feldskizzen und verbalen Beschreibungen detailliert festgehalten werden.
In der Regel werden auf jeder Monitoringfläche zwei Messfelder eingerichtet, um vor unvorhergesehenen
Ereignissen (z.B. durch Wildschweine umgebrochene Vegetationsaufnahme etc.) unabhängiger zu sein.
Durch diese Doppelung wird zugleich eine höhere Stichprobenzahl erreicht. Zur besseren Unterscheidung
werden die beiden Messfelder als sogenanntes Haupt- und Nebenmessfeld bezeichnet. Die Lage von
Haupt- und Nebenmessfeld lässt sich aus den jeweiligen Karten der ÖUB - Monitoringflächen ersehen.
In naturnahen Mooren wird jeweils nur ein Flachschurf unter Berücksichtigung eines Mindestabstandes
von 10 m zu den Vegetationsdauerquadraten beprobt. Aufgrund der kleinräumigen Standortwechsel in
vielen naturnahen Mooren wird das Aufnahmedesign unter Einhaltung dieser Voraussetzungen für jede
Monitoringfläche spezifisch festgelegt. Die Aufnahmeflächen werden dabei vermarkt und möglichst mit
GPS eingemessen.
Um besonderen Standortbedingungen vor Ort wie z.B. kleinräumig wechselnden Bodenverhältnissen und
Relief bzw. sehr schmal und langgestreckt ausgebildeten Ökosystemtypen gerecht zu werden, müssen die
Standard-Flächendesigns gegebenenfalls spezifisch modifiziert werden. Hierdurch wird eine möglichst
hohe Homogenität des Messfeldes und damit eine gute Vergleichbarkeit der Daten von Boden-, Vegetations- und Faunenerhebung gewährleistet.
53
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Flächeneinrichtung
Das spezifische Flächendesign der einzelnen Monitoringflächen sowie eventuell vorgenommene Modifikationen vom Standard-Flächendesign werden genauestens dokumentiert und im zukünftigen Monitoring der
ÖUB beibehalten.
Die eingemessenen Eckpunkte werden auf dem Orthofoto der Monitoringfläche digital markiert und in der
Datenbank abgelegt.
54
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Flächeneinrichtung
2.3 Flächenvermarkung
Das genaue Wiederfinden aller Flächen und Untersuchungspunkte hat oberste Priorität bei einem auf Dauerbeobachtung ausgerichteten Messprogramm. Daher wurde darauf große Sorgfalt gelegt. Die Markierung
erfolgt mittels GPS und in den Boden eingelassener Magnete. Bei nicht genutzten Monitoringflächen werden zudem Holzpflöcke als dauerhafte Markierung eingesetzt.
2.3.1 Virtuelle Punktvermarkung mit DGPS
Auf landwirtschaftlichen Nutzflächen sind dauerhafte Markierungen nicht möglich, da diese entweder
durch die Bewirtschaftung zerstört werden oder aber die Nutzung, und damit auch die weitere Ökosystementwicklung, in nicht gewünschter Weise beeinträchtigt würde.
Als Alternative bot sich hier die Nutzung eines differentiellen Geo-Informationssystems (DGPS) an (siehe
dazu auch Kapitel 4.1). Mit Hilfe dieses auf Satellitendaten basierenden Messsystems lässt sich jeder eingemessene Punkt auf relativ komfortable Weise und mit einer Genauigkeit in Horizontalposition von 2-4
cm (L1/L2-Empfänger) bzw. +/- 30 cm (L1-Empfänger) wiederfinden.
Nach Möglichkeit empfiehlt es sich auch jeden dauerhaft verpflockten Punkt zusätzlich mit GPS einzumessen, für den Fall, dass die Holzmarkierungen verloren gehen. In gehölzreicheren Gebieten muss dafür
das gegenüber größerer Überschirmung unempfindlichere System der L1-Empfänger verwendet werden.
Das Messprinzip (Zwei-Frequenzempfänger; L1/L2)
(nach GOLDSCHMIDT & VAHRSON 1997)
Das GPS (Global Positioning System) funktioniert mit Hilfe des Empfangs und der Verarbeitung von Positions- und Zeitdaten, die von den GPS-Satelliten permanent ausgesendet werden. Die relativen, gemessenen Positionsdaten sind hochgenau (ca. 2 cm Lage- und ca. 4 cm ohne Netzausgleich), da
1. sie differentiell gemessen wurden
2. die Auswertung unabhängig vom Positionscode ist.
ad 1. Es wird nicht eine isolierte Position bestimmt, sondern immer an 2 verschiedenen Stellen zur
selben Zeit gemessen. Die Daten werden entweder vor Ort (Real Time) oder am Computer im
Büro (Post Processing) verglichen und mit speziellen Iterationsalgorithmen ein hochgenauer
Vektor, die sog. Basislinie (baseline), zwischen diesen beiden Positionen berechnet.
ad 2. Die Satellitendaten sind auf 2 Trägerwellen unterschiedlicher Wellenlänge aufcodiert. Da es
sich bei GPS um ein militärisches System handelt, sind auf der einen Welle die Daten mit einem sehr präzisen, aber unter Umständen zeitweilig nicht für die zivile Nutzung freigegebenen
Code (P-Code = Precise Code) verschlüsselt. Die andere Trägerwelle enthält verfälschte, aber
jederzeit zugängliche Daten, die nur eine ungenauere Positionsbestimmung zulassen (C/ACode = Coarse / Aquisition-Code). Das hier verwendete System nutzt die codierten Daten nur,
um für die Iteration einen Anfangswert zu haben. Die Berechnung selbst erfolgt mit Hilfe der
55
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Flächeneinrichtung
Trägerwelle, deren Wellenlänge exakt bekannt ist 3. Die Positionsbestimmung ist daher unabhängig vom Code und sehr genau.
Die absoluten Positionen sind relativ ungenau (max. 5 m, bis zu 100 m), die Basislinie dagegen sehr genau
(s.o.). Für eine exakte Einbindung der gemessenen Daten in das amtliche Koordinatensystem muss vor der
eigentlichen Vermessung ein lokales Netz von Festpunkten eingemessen werden. Die Transformation 4 von
dem GPS-eigenen Koordinatensystem (WGS84) in das von den Vermessungsämtern in Brandenburg verwendete Gauss-Krüger-System 5 nimmt das Auswertungs-Programm vor. Neben der Verschiebung der
Koordinatensysteme werden durch diese Transformation auch lokale Geoidundulationen 6 ausgeglichen.
Das Ergebnis ist ein Netz von Basislinien, das die später vermessenen Punkte zwar richtig, aber ungenauer
als gemessen in das amtliche Koordinatensystem einordnet. Die Endgenauigkeit nach dem sogenannten
Netzausgleich ist abhängig von der Güte des Netzes, d.h. der Menge und Genauigkeit der bei der NetzEinmessung berechneten Basislinien, und der Stärke der Geoidundulationen. Nach unserer Erfahrung ist
die Genauigkeit i.d.R. um mindestens eine Zehnerpotenz schlechter (10-15 cm horizontal und 20-25 cm
vertikal).
Arbeitsschritte und dafür erforderlicher Zeitbedarf:
•
Aufstellen der Basisstation auf einem Topografischen Festpunkt (TP) und Installation der Messung: ca. 30 min
•
Installation des transportablen Teils der Messausrüstung auf der Monitoringfläche und Initialisierung der Messung: ca. 20 min – 1 h (je nach Satellitenkonstellation zum entsprechenden Zeitpunkt)
•
Einmessen jedes gewünschten Punktes mit einer Genauigkeit von 2 – 4 cm: ca. 2 min (i.d.R.) – 35
min und länger (je nach Satellitenkonstellation zum entsprechenden Zeitpunkt)
•
Beenden der Messung und Abbau der Basisstation von TP: ca. 15 min
•
Wiederauffinden von eingemessenen Punkten mit einer Genauigkeit von 2 – 4 cm: ca. 5 min /
Punkt (bei optimaler Satellitenkonstellation) + Zeit für Auf- und Abbau der Basisstation sowie Initialisierung der Messung (s.o.)
•
Netzeinmessung (Vermessung von mind. 2 Basislinien, d.h. Integration von 4 TP’s): ca. 1 Arbeitstag / Monitoringfläche
Eine genaue Arbeitsanweisung für das im Rahmen der ÖUB verwendete Trimble - GPS ist in einem kurzen Handbuch niedergeschrieben (unveröffentlichtes Manuskript).
3
Die Welle hat zwischen dem Satelliten und dem Empfänger n+x (n∈N, x∈R) Perioden durchlaufen. Der
reelle Teil (x) der Schwingungsperiode bei Ankunft am Empfänger kann von diesem exakt bestimmt
werden. Der ganzzahlige Teil (n) wird durch den Zeitvergleich mit den anderen Satellitendaten iterativ
berechnet.
4
7-Parameter-Transformation: 3 Translations-, 3 Rotationsparameter und ein Skalierungsfaktor für die
Veränderung der Vektorlänge
5
Im Krassovsky-Ellipsoid mit 3°-Meridianstreifen (Gartzer Bruch und Niederoderbruch: Mittelmeridian =
15°)
6
Abweichung des realen Geoids vom idealen Ellipsoids durch Unregelmäßigkeiten der Erdfelder (z.B.
Schwerefeld), die bei extraterrestrischen Vermessungsmethoden nicht wirken, so dass damit andere Ergebnisse erzielt werden wie bei terrestrischer Vermessung
56
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Flächeneinrichtung
Einmessungen mit Ein-Frequenzempfänger (L1)
Bei Messungen mit einem einfacherem GPS-Empfänger (Ein-Frequenzempfänger; L1) ist das Messprinzip
das gleiche, jedoch ist die relative Genauigkeit nicht so gut, da die Empfänger nur Satellitendaten einer
Trägerwelle auswerten können und sich der korrekturdatensendende Referenzempfänger mehrere Kilometer weit weg befindet. Dafür entfällt der komplizierte Geräteaufbau. Der Empfänger ist nach vorheriger
Konfiguration sofort messbereit. Das Einmessen der Punkte (ggf. auch Linien od. Flächen) dauert nur wenige Minuten.
Die Punkteinmessung bei der Ersteinrichtung der Monitoringflächen im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe erfolgte ausschließlich mit dem Rucksack-GPS (GS 50) der Firma Leica (siehe auch Kapitel
4.1).
Datenhaltung:
Die GPS-Daten werden derzeit in softwarespezifischen Rohdaten-Files und Projektdateien sowie in GIS verarbeiteten Dateien [ArcView-Shapedateien (*.shp) und dBase-Dateien (*.dbf)] gehalten. Die Koordinaten der Messpunkte liegen außerdem in einfachen *.txt - Dateien vor.
2.3.2 Markierung mit Dauermagneten
Um ein punktgenaues Wiederfinden der Eck- und Transektpunkte zu gewährleisten werden die eingemessenen Punkte in Kombination zur Einmessung mit GPS mit Dauermagneten markiert.
Diese Maßnahme stellt zudem eine zusätzliche Absicherung dar (z. B. bei der Entfernung der Pfähle durch
Schwarzwild oder Menschen) und ermöglicht das genaue Wiederauffinden der Probeflächen insbesondere
dort, wo der Einsatz von GPS-Technik nicht verfügbar bzw. in Folge der Geländesituation (Senke, starke
Überschirmung) zu ungenau oder unmöglich ist.
Bei der Ersteinrichtung der ÖUB - Flächen werden definierte Messfeldpunkte (vgl. Karten der MessfeldFlächendesigns im ANHANG) sowie mehrere Vegetationstransektpunkte mit Dauermagneten markiert 7.
Die Magnete mit den Maßen von 30 x 16 mm werden mittels einer Setzhilfe in Schraubdosen (Filmdosen)
in etwa 25 - 50 cm Erdtiefe 8 eingegraben.
Sie können zukünftig mit einem Magnetsuchgerät (z. B. "MAGNA TRAK 100") mit einer Genauigkeit von
etwa 5 cm wieder aufgefunden werden.
Insbesondere in unübersichtlichem Gelände ist der kombinierte Einsatz mit einem GPS-Handgerät (z. B.
LEICA GS 50) ideal. Das GPS ermöglicht dabei ein „grobes“ Wiederauffinden im „1 m Bereich“ und
nachfolgend lässt sich mit dem Magnetsuchgerät die exakte Lage des Probepunktes bestimmen. Anschließend wird das Messfeld für die Dauer der Beprobung mit Markierungsstangen abgesteckt.
Der kombinierte Einsatz von GPS und Magnetsuchgerät erweist sich neben einer nur bei ungenutzten Ökosystemen möglichen Markierung mit Holzpfählen als relativ zeitsparend.
7
8
Die zusätzliche Markierung mit Dauermagneten wird im Monitoring der ÖUB erst seit dem Jahre 2002
durchgeführt. Für die bereits zuvor eingerichteten Monitoringflächen wurden die Magnete jedoch nachträglich bei der ersten Wiederholungsuntersuchung gesetzt.
Auf Ackerflächen muss die maximale Tiefpflugbearbeitung berücksichtigt werden. Versenkung in mindestens 50 cm Tiefe. Da die maximale Empfangstiefe des Magnetsuchgeräts (MAGNA TRAK 100) bei
70 cm liegt ggf. zwei Magnete verwenden.
57
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Flächeneinrichtung
2.3.3 Punktvermarkung mit Holzpflöcken
An allen Standorten, die nicht landwirtschaftlich genutzt werden, ist neben der GPS-Einmessung sowie
dem Setzen von Magneten eine Punktmarkierung durch eingeschlagene Holzpflöcke möglich. Die zur Verfügung stehenden Hölzer mit einem Ideal-Durchmesser von ca. 5-10 cm werden auf eine Länge von ca.
1,50 m, für die naturnahen Moore ca. 2 m, zugeschnitten und an einer Seite angespitzt.
Für die dauerhafte Markierung der Anfangs- und Endpunkte von Vegetationstransekten am Rande landwirtschaftlich genutzter Flächen eignen sich am besten Holzpflöcke stärkeren Durchmessers (ca. 20 cm).
Um eine lange Haltbarkeit der Markierungspflöcke zu erreichen, sollten möglichst folgende Holzarten
verwendet werden: Robinie, Eiche, Riesen-Lebensbaum, Lärche oder Schwarz-Erle.
Die eingeschlagenen Holzpfähle werden am oberen Ende mit einer ÖUB - einheitlichen Signierfarbe (gelb)
markiert und / oder mit Edding-Markern beschriftet.
Der Erhaltungszustand sowie die Vollständigkeit der Holzpflock-Markierungen (z. B. Entfernung der Pfähle durch Schwarzwild oder Menschen) sollte regelmäßig in mehrjährigem Abstand (vorzugsweise bei Folgeuntersuchungen) kontrolliert und diese ggf. ersetzt bzw. ergänzt werden.
2.4 Fotodokumentation
Ohne den Ansprüchen einer kompletten Standardisierung gerecht zu werden, sollen für die Erfassung des
Gesamteindruckes der Monitoringflächen sowie spezieller Gesichtpunkte Fotografien angefertigt werden.
Darüber hinaus wird auch für die Bebilderung von Umweltberichten und die Öffentlichkeitsarbeit Bildmaterial benötigt.
Die Bilder sind mit einer beliebigen Kamera, normaler Ausstattung (mit Weitwinkelobjektiv, unter Umständen für Detailaufnahmen auch mit Makro- oder Teleobjektiv) aufzunehmen. Empfohlen wird hier jedoch der zweckmäßigere und kostengünstigere Einsatz einer Digitalkamera, da hier die Bilder ohne Umwege für eine digitale Archivierung und Dokumentation bereitstehen.
Die Fotos sind im jeweiligen Untersuchungsjahr (3- oder 6-jähriger Rhythmus) im Frühjahrsaspekt und im
Sommeraspekt zu erstellen (siehe Tabelle 2) und sollten sowohl digital (auf CD) als auch als Papierfoto
(für die Ordner) geliefert werden.
Tabelle 2: Übersicht der anzustrebenden Aufnahmezeitpunkte der Fotodokumentation
Terrestrische Ökosysteme Standgewässer und
Sölle
Frühjahrsaspekt März bis Anfang Mai
März bis Anfang Mai
Sommeraspekt
Juli bis August
Juli bis August
Fließgewässer
Qualmwasser
April bzw. Juni zum Bei jeder
Makrozoobenthos – Beprobung
Untersuchungstermin
Juli bis August
Bei jeder
Beprobung
Jedes Foto ist mit Datum, Tageszeit, genauer Lagebeschreibung und Zusatzinformationen zu evtl. vorgefundenen Besonderheiten zu versehen. Zur Orientierung der Blickrichtung dienen die Himmelsrichtungen,
z.B. Monitoringfläche Schäfergrund: Vegetationstransekt in Nord-Süd-Richtung oder Süd-Nord-Richtung.
58
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Flächeneinrichtung
Vegetation
Die Fotodokumentation der Untersuchungsflächen erfolgt von fest definierten Aufnahmepunkten aus.
Hierfür dienen die mit Magneten vermarkten Endpunkte der Vegetationstransekte.
Von den mit Stangen markierten Endpunkten des Transektes aus wird jeweils ein Bild in Richtung des
gegenüberliegenden Endpunktes angefertigt. Bei sehr langen bzw. nicht vollständig einsehbaren Transekten ist eine Zwei- unter Umständen auch eine Dreiteilung notwendig.
Dabei sollte die „Regel vom goldenen Schnitt“ (⅓ Himmel und ⅔ Motiv) berücksichtigt werden.
Außerdem sind, unter Angabe der Himmelsrichtung (aus der das Bild aufgenommen wird) jeweils beide
Vegetationsaufnahmeflächen so zu fotografieren, dass alle markierten Eckpunkte zu erkennen sind.
Des weiteren sollten Bilder aufgenommen werden, die einen Gesamteindruck vermitteln bzw. die Lage der
Untersuchungsfläche in der Landschaft dokumentieren (z.B. von einem erhöhten Punkt aus).
Zusätzlich sind relevante Sonderstrukturen sowie faunistische oder floristische Besonderheiten durch aussagekräftige Aufnahmen separat festzuhalten.
Boden
Bei der Anlage von Bodenschurfen sollte die Profilwand bei günstiger Beleuchtung im Foto dokumentiert
werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die einzelnen Horizonte gut zu erkennen sind.
Bemerkenswerte Besonderheiten sind ebenfalls gesondert zu dokumentieren.
Darüber hinaus ist die Aufnahme so anzufertigen, dass die, direkt über der Schürfgrube befindliche Vegetation gut zu erkennen ist. Daher sollte es unbedingt vermieden werden, den Bereich über der Profilwand
vor und während der Erdarbeiten zu betreten.
Um eine ausreichende Beleuchtung der Profilwand zu gewährleisten ist auf den Stand der Sonne zu achten,
bzw. ein ausreichend leistungsstarkes Blitzgerät zu verwenden.
Fauna
Die Libellen-Probeflächen, die nicht bereits durch das Gewässermonitoring erfasst wurden (z.B. Begleitbiotope bei Grünlandflächen), sind analog der Vorgehensweise bei Fließgewässern aufzunehmen.
Außerdem sind Belegfotos von faunistischen Besonderheiten oder besonders typischen Arten anzufertigen.
Des weiteren wäre es wünschenswert, besonders bevorzugte Habitatstrukturen der verschiedenen Entwicklungsstadien zu dokumentieren.
Zusätzlich sinnvoll für die Dokumentation sind einzelne charakteristische Aufnahmen der Regenwurmund Laufkäferprobestellen (z.B. Standorte der Bodenfallen) sowie je ein Foto von den Heuschrecken- und
den Tagfalter-Probeflächen (bei mineralischen Grasland im BR Schorfheide-Chorin).
59
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Flächeneinrichtung
2.5 Fotomonitoring - Erstellung digitaler Panoramen
(nach TROSIEN 2001)
Benötigte Arbeitsmaterialien: Stativ, Dreiwegeneiger, QTVR Kopf, Analoge- oder Digitalkamera, Weitwinkeladapter für Digitalkamera, Filme bzw. leere Speicherkarte, Kompass, Maßband, Aufnahmeblatt,
Stift, Absperrband, Fluchtstangen.
Arbeitsschritte:
1.
Abstecken der mit GPS eingemessenen Punkte als Maßstab und zur Orientierung.
2.
Markieren der Vegetationsaufnahmefläche mit Absperrband.
3.
Ansetzten des Objektives an die Analogkamera bzw. des Weitwinkeladapters an die Digitalkamera
und Vorbereitung der Kameras. Bei der Canon EOS 3 wird die Spiegelvorauslösung aktiviert und
der Fernauslöser angesetzt. Bei der Nikon Coolpix 990 wird der Weißabgleich gemäß der Aufnahmesituation (Sonnenschein, bedeckter Himmel) eingestellt. Des weiteren ist die Verwendung
des Weitwinkeladapters im entsprechenden Programm einzustellen. Da die Coolpix 990 über keinen Fernauslöseanschluss verfügt, wird zur Vermeidung von Verwacklungsunschärfen der Selbstauslösermodus aktiviert. Auch die Aufnahmegröße der Bilder und die Komprimierung bei der
Speicherung ist entsprechend der Bedienungsanleitung vorzunehmen. Die Bilder wurden im Aufnahmemodus 2 : 3 mit der höchsten Auflösung fotografiert und mit normaler Kompression gespeichert.
4.
Am QTVR Kopf wird die Bildanzahl für das 360° Panorama eingestellt. Es werden 16 Einzelaufnahmen gemacht.
5.
Aufbau der Kamera auf den QTVR Kopf und Ausrichten des Nodal Point. Bei Verwendung der
Canon EOS 3 mit angesetztem Batterieteil BP-E1 und dem Objektiv Sigma 2,8/24 mm beträgt die
untere Einstellung am QTVR Kopf 76 mm und die obere Einstellung 36 mm. Bei Verwendung der
Digitalkamera Nikon Coolpix 990 beträgt die untere Einstellung ebenfalls 76mm und die obere
25mm. Bei Verwendung eines anderen QTVR Kopfes muss die Kamera entsprechend eingerichtet
werden. Diese Einstellungen müssen nur für die ersten Aufnahmen vorgenommen werden und
bleiben dann eingestellt.
6.
Ausrichten des Stativs über dem eingemessenen Aufnahmepunkt.
7.
Kontrolle der Aufnahmehöhe mit Maßband. Bei Verwendung eines Stativs Manfrotto 055, einem
Dreiwegeneiger 410 sowie dem QTVR Kopf von Kaidan, wird die korrekte Aufnahmehöhe von
ca. 135 bis 137 cm bei Auszug der untersten Beinsegmente des Stativs erreicht.
8.
Einnorden des Aufnahmesystems mit Hilfe eines Kompasses. Zum Einnorden wird der Kompass
über der Kamera gehalten, allerdings soweit entfernt, dass er nicht durch die Metallteile des Aufnahmesystems beeinflusst wird. Die Ausrichtung erfolgt mit der Panoramaeinstellung des Dreiwegeneigers.
9.
Nivellieren des QTVR Kopfes mit Hilfe des Dreiwegeneigers.
10.
Belichtungsmessung des ersten Bildes. Bei der EOS 3 wird im Zeitautomatikprogramm (Av) die
Blende 16 eingestellt und die Belichtungszeit gemessen. Bei der Digitalkamera wird ebenfalls im
Zeitautomatikprogramm die Blende (...) eingestellt und die Belichtungszeit gemessen.
60
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Flächeneinrichtung
11.
Die ermittelten Werte werden in das manuelle Programm übernommen. Anschließend werden die
16 Einzelbilder belichtet. Dazu wird nach jeder Aufnahme der QTVR Kopf um eine Rasterung
weiter gedreht.
12.
Die Aufnahmedaten werden in ein Datenblatt (vgl. TROSIEN 2001) eingetragen und die Aufnahmetechnik abgebaut.
Weiterverarbeitung am PC
Benötigte Arbeitsmittel: Apple Power PC, Diascanner, CD-Brenner, Bildbearbeitungsprogramm (vorzugsweise Adobe Photoshop), QTVR Authoring Studio Software.
•
Dias rahmen und mit Diascanner digitalisieren. Bei Einhaltung der beschriebenen Belichtungssteuerung ist keine Nachbearbeitung der Bilder notwendig. Es müssen allerdings dieselben Scannereinstellungen für alle Bilder beibehalten werden. Die Bilder werden mit ca. 1370 dpi (in Abhängigkeit vom verwendeten Scanner) gescannt. Im Bildbearbeitungsprogramm wird der schwarze
Rand beschnitten. Die Bilder werden mit der Codierung der Untersuchungsfläche und der Bildnummer (z.B. SW_G5_01) in einem Ordner mit dem Code der Untersuchungsfläche, dem Namen
der Fläche und dem Datum der Aufnahme (z.B. SW_G5_Schappigk_17_10_00) gespeichert. Die
Dias werden mit dem Datum der Aufnahme, dem Code der Untersuchungsfläche und der Bildnummer beschriftet und in Klarsichthüllen abgelegt.
•
Die Daten der Digitalkamera werden auf den Computer übertragen und die Bilder, wie vorher beschrieben, bezeichnet und gespeichert.
•
Die Bilder werden zusammen mit den Datenblättern auf einer CD gesichert.
•
Da die Hardware zur Zeit derart große Bilddateien nicht verarbeiten kann, müssen die Bilder vor
der Weiterverarbeitung auf einem Apple Macintosh bei den analog erstellten Bildern auf 50 % und
bei den digitalen Bildern auf 60 % der Ausgangsgröße verkleinert werden. Dies kann jedoch im
Zuge des technischen Fortschrittes überflüssig werden, was der Auflösung der fertigen Panoramen
zu Gute komme würde.
•
Die Einzelbilder werden nun mit der QTVR Authoring Studio Software zu Panoramen zusammengeheftet. Die fertigen Panoramen werden ebenso wie die Ordner der Einzelbilder bezeichnet und
auf einer CD gesichert.
Zeitaufwand
Vor Ort beträgt der Zeitaufwand für das Fotografieren eines Panoramas sowohl mit der Analogkamera als
auch mit der Digitalkamera ca. 15 min. Dazu kommt noch der Zeitbedarf für das Aufsuchen der Fotopunkte und das Markieren der Vegetationsaufnahmeflächen mit Absperrband. Für das Digitalisieren und Nachbearbeiten der analogen Bilder muss für einen versierten Anwender mit ca. 60 min je Panorama gerechnet
werden. Das endgültige Zusammenfügen der Einzelbilder zu einem Panorama und die Erstellung des
QTVR-Movies benötigte ca. 30 min. Allerdings ist der Zeitaufwand für das Digitalisieren, Nachbearbeiten
und Zusammenfügen sehr stark von der verwendeten Hardware abhängig. Da die Computer immer leistungsfähiger werden, ist hier zukünftig mit einem geringeren Zeitbedarf zu rechnen. Zusätzliche Zeit für
das Einmessen der Markierungen sollte nicht entstehen, da diese bereits für andere Arbeiten vermessen
werden müssen und somit genutzt werden können.
61
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Flächeneinrichtung
2.6 Aufnahme des oberirdischen Einzugsgebietes von naturnahen Mooren
Zur Einschätzung des verfügbaren Wasserangebotes bzw. von Störungen oder Veränderungen desselben
sollte für die untersuchten Moore (mit weitgehend geschlossenen Einzugsgebieten) auch die Betrachtung
des oberirdischen Einzugsgebietes mit herangezogen werden.
Die Aufnahme des Einzugsgebietes erfolgt einmalig zur Ersteinrichtung durch Analyse einer Topographischen Karte (1:10.000) mit Fehlerkorrekturen durch eine Geländebegehung.
Für die ausgegrenzten Einzugsgebiete wird 6-jährlich eine Biotopkartierung nach Brandenburger Biotopkartierungsschlüssel (LUA 2004) in der Kartierintensität C vorgenommen und eine digitale Biotopkarte in
Arc-GIS erstellt.
62
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
3
Boden
Detaillierte Methodenbeschreibungen mit Begründungen zur Parameterund Methodenwahl
3.1 Boden
3.1.1 Allgemeines Vorgehen
Bei der Einrichtung einer Monitoringfläche wird der aktuelle Zustand des Bodens durch eine Standortaufnahme (z. B. Leitprofil- und Bohrstockansprachen) und durch eine Grundinventur der chemischen, physikalischen und biologischen Eigenschaften des Bodens festgestellt. Durch Wiederholungsuntersuchungen
im Laufe des Monitoringzeitraumes lassen sich ggf. Veränderungen des ehemals festgestellten Bodenzustandes nachweisen (vgl. LABO 1999).
Zusätzlich soll bei grundwassernahen Standorten der Grundwasserstand beobachtet werden.
Die nachfolgend zusammengestellten Parameter und Erhebungsmethoden, orientieren sich weitgehend an
den bereits laufenden Dauerbeobachtungsprogrammen (SAG (1991) „Konzeption zur Einrichtung von
Boden-Dauerbeobachtungsflächen“, aktualisiert von LABO (1999)) und den Vorgaben der bodenkundlichen Kartieranleitung KA4 (AG BODEN 1994). Ab dem Aufnahmejahr 2006 erfolgen die Aufnahmen nach
der bodenkundlichen Kartieranleitung KA5 (AG BODEN 2005).
Für die analytische Bestimmung werden i.d.R. Verfahren vorgeschlagen, die genormt sind (DIN, DIN ISO,
EN, etc.). Jedoch liegen nicht für jeden gewählten Parameter durchgängig genormte Verfahren vor. Hier
wird zum Teil auf TGL-Vorschriften, aber auch auf gängige, in der Literatur beschriebene und von einigen
Labors bereits erfolgreich eingesetzte Verfahren zurückgegriffen.
63
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Boden
3.1.2 Alphabetische Parameterübersicht mit Begründung der Auswahl
Chemische Parameter
Basensättigung - BS [%]
Die Basensättigung ist ein Maß für die sogenannte Basizität eines Bodens. Sie gibt den %-Anteil der basischen Kationen
(v.a. Ca 2+, Mg 2+, Na 2+, K+) an der potentiellen KAK (s.u.) an (SCHLICHTING 1995).
CaCO3 - Gehalt [%]
Der Kalkgehalt im Boden ist eine wichtige bodenchemische Größe. Er ist ausschlaggebend für die Säurepufferung und
Hintergrund für das C/N - Verhältnis. Aber auch für die Stabilität des Bodengefüges ist der Kalkgehalt von Bedeutung.
Kalkfreie bzw. entkalkte Böden geraten schnell in weniger leistungsfähige Pufferbereiche (Austauscher-Pufferbereich,
Aluminium-Pufferbereich) und neigen zur Verschlämmung (VAHRSON et al. 1997).
Corg [%] und Cges
Als organischer Kohlenstoff wird der Kohlenstoffgehalt bezeichnet, der sich durch Abzug des karbonatgebundenen Kohlenstoffes vom Gesamtkohlenstoffgehalt einer Probe errechnen lässt (Corg = Cges - CCaCO3). Er wird zur Berechnung des
Humusgehaltes sowie des C/N-Verhältnisses herangezogen.
Humusgehalt [%]
Der Humusgehalt ist ein Maß für die Intensität des Bodenlebens und Indikator für Temperatur, Wassergehalt, pH-Wert und
Streuangebot des Standortes. Diese Parameter sind für eine rasche Zersetzung organischer Substanz notwendig.
Elektrische Leitfähigkeit der Bodenlösung [µS /cm bzw. mS /cm]
Die wasserlöslichen Salze sind meist nur im trockenem Boden existent, während sie im frischen bis feuchten Boden teilweise und im nassen Boden vollständig gelöst sein können. Der Salzgehalt wird über die elektrische Leitfähigkeit ermittelt,
da der elektrische Strom durch Wasser um so besser geleitet wird, je höher die Ionenkonzentration im Wasser ist (SCHLICHTING 1995).
Glührückstand und Glühverlust [%]
Der Glührückstand, d.h. die verbleibende Asche (mineralischer Anteil) nach dem Verglühen der Probe bei 550 °C wird zur
Berechnung des Substanzvolumens bzw. der relativen Lagerungsdichte (s.u.) bei Moorböden benötigt.
Anhand des Glühverlustes wird der Anteil der org. Substanz einer Bodenprobe näherungsweise bestimmt. Für (Nieder)Moorböden ist die bei Mineralböden angewendete Umrechnung des Corg -Gehaltes auf den Humusanteil (s.u.) (% Humus x
1,724) mit Unsicherheiten behaftet, da der angenommene Kohlenstoffgehalt der org. Substanz von 58% für Torf nicht
zutreffend ist. In Abhängigkeit vom Zersetzungsgrad der Torfe variieren die einzusetzenden Umrechnungsfaktoren zwischen 1,79 und 2,18. Für anthropogen veränderte Torfe sind sie kaum definierbar. Daher wird für (Nieder)-Moorböden der
Glühverlust als Näherung des Humusgehaltes verstanden (LUTHARDT 1993).
KAK pot, KAK eff [mval/100g Boden]
Die potentielle Kationenaustauschkapazität ist ein Maß für die Belegungsfähigkeit der Austauscher, d.h. für die potentielle
Filter- und Pufferkapazität des Bodens. Mit Hilfe der KAKpot können
•
Versauerungsneigung und Aushagerungspotenzial prognostiziert,
•
der Vorrat verfügbarer Mineralstoffe und die Auswaschungsgefährdung abgeschätzt sowie
• der aktuelle pH-Wert eingeordnet
werden.
In den meisten Fällen ist auch in entkalkten Geschiebelehmen mit subneutralen bis schwach sauren pH-Werten keine nennenswerte Differenz der effektiven Kationenaustauschkapazität gegenüber der KAKpot zu erwarten. Versauerung spielt
unter grünlandgenutzten Böden aufgrund regelmäßiger Kalkung eine untergeordnete Rolle. Lediglich Sand-Standorte mit
einer ohnehin geringen KAKpot und nicht genutzte Standorte sind versauerungsanfällig. In kalkhaltigen Böden sind die
Austauscher vollständig mit Metallkationen (hauptsächlich K+, Ca2+, Mg2+, auf gedüngten Böden auch NH4+) belegt, in
kalkfreien Böden sind je nach pH-Wert Teile der Austauscher mit H3O+-Ionen belegt. Diese Protonen werden bei der Perkolation mit ungepufferter Lösung (Bestimmung von KAKeff) nicht gegen das Perkolationsion ausgetauscht. Die KAKeff ist
daher bei kalkfreien Böden immer geringer als die KAKpot. Unterhalb von ca. pH 7, d.h. bei Kalkfreiheit läuft die Säurepufferung v.a. am Austauscher ab, erst bei pH-Werten unter pH = 4,2 beginnt der Aluminiumpufferbereich (VAHRSON et al.
1997).
64
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Boden
(Nähr-)Stoffversorgung / (Nähr-)Stoffstatus (N, Ca, Al, Fe, S, Mn, Mg, Na, P, K)ges [% bzw. μg/g] und pflanzenverfügbare Nährstoffe (Plak, Klak, MgCaCl2) [mg / 100g Boden] C/N-Verhältnis
Der Nährstoffstatus wird zur Einschätzung der Veränderungen der Trophie des Standortes, der Pflanzenversorgung und des
Auftretens von Nährstoffdisharmonien herangezogen. Die Gesamt-(Nähr-)Stoffgehalte sind ein Maß für den potentiellen
Nährstoff-Vorrat im Boden. Stickstoff und Kohlenstoff sind dabei von besonderer Bedeutung. Das von ihnen gebildete
C/N-Verhältnis ist (besonders bei Grünland und Waldstandorten) ein Maß für Mineralisierungsvorgänge und wesentlicher
Ausdruck der Trophie eines Standortes. Ein enges C/N-Verhältnis erhöht die Verfügbarkeit der Nährstoffe aus dem akkumulierten Humus (s.u.), insbesondere die Aktivität von Ammonifikanten und Nitrifikanten. Atmosphärischer N-Eintrag
verengt das C/N-Verhältnis künstlich und erhöht somit zusätzlich den Gehalt mineralischen Stickstoffs im Boden (⇒
Eutrophierung, Auswaschung).
Kurzfristig werden sich keine deutlichen Veränderungen des C/N-Verhältnisses zeigen, aber für Langzeitbeobachtungen ist
die Erfassung des C/N-Verhältnisses “unabdingbar” (HARTER & LUTHARDT 1998).
Phosphor und Kalium nehmen eine Schlüsselrolle in der Dauerbeobachtung der Nährstoffverhältnisse im Boden ein. Sie
gelten als Indikatoren für Aushagerungseffekte, die aus Naturschutzsicht auf Grünlandstandorten angestrebt werden. Die
DL-lösliche Fraktion (Plak und Klak) gilt in terrestrischen Böden als pflanzenverfügbar. Der aktuelle Nährstoff-Status ist
daher gut an diesem Parameter ablesbar.
Der Gesamtschwefelgehalt ist in terrestrischen Böden i.d.R. sehr gering (0,02-0,2%). Die nasse Deposition von H2SO4 und
H2SO3 der letzten beiden Jahrhunderte hat in gut gepufferten Böden (je nach KAK, s.o.) zu einer Schwefel-Akkumulation
geführt, die bei gleichzeitiger Immission basischer Stäube nicht zu einer Auswaschung basischer Kationen geführt hat.
Nachdem die Staubemission weitgehend eingestellt wurde, können nun die weiterhin hohen Säureeinträge schnell zu einer
Freisetzung des adsorbierten Schwefels und damit zu massiver Versauerung, Mineralstoffauswaschung und verminderter
Bindungskapazität für die ebenfalls nach wie vor hohen Stickstoff-Einträge führen. Die naturschutzfachlich als positiv zu
bewertenden Effekte auf die Aushagerungsgeschwindigkeit eutrophierter Standorte treten gegenüber den überregional
bedeutsamen negativen Auswirkungen auf die Gewässer (Versauerung, Nährstoffüberlastung) zurück (VAHRSON et al.
1997).
NO3 [mg / 100 g Boden]
Umsetzungsprozesse von Nitrat-N und Ammonium-N laufen i.d.R. ziemlich schnell ab. Aus diesem Grund bedürfte eine
realistische Einschätzung der Nitrat-Ammonium-Verhältnisse einer häufigeren Datenerfassung, als dies im Rahmen der
ÖUB leistbar erscheint.
Da der Nitratgehalt unterhalb des durchwurzelten Bodenhorizontes Rückschlüsse auf das Risiko des Nitrataustrages ins
GW zulässt, und Stoffumsätze in dieser Bodentiefe nicht mehr in so hoher Geschwindigkeit ablaufen, erscheint hier eine
Nitraterfassung sinnvoll.
pH-Wert
Der beste messbare Parameter zur Bestimmung der Säure-Basen-Verhältnisse ist der pH-Wert im Oberboden. Vergleichswerte liegen vor. Der pH-Wert ist eine Größe, von der nicht nur fast alle Parameter und Prozesse im Boden abhängig sind,
sondern die auch direkt auf die Biozönose wirkt (Bodenorganismen, höhere Pflanzen).
Schwermetalle (Cd, Cr, Cu, Ni, Pb, Zn)ges [% bzw. μg/g]
Spezifische Schwermetallgehalte geben Auskunft über das aktuelle Säure - Basen -Verhältnis im Boden.
Durch die wiederkehrenden Beprobungen sollen ggf. belastende Einträge, bzw. Veränderungen von einst festgestellten
Schwermetallgehalten beobachtet werden.
Schwermetalle (As, Hg, Ti) und PCB in Auenbereichen des BR Flusslandschaft Elbe
Als generelle Spezifität der Ökosystemtypen des Ackers und Graslandes im BR Elbe ist der historische bzw. noch aktuelle
Einfluss der Überflutungsdynamik der Elbe und zum Teil der zufließenden Flüsse. Aktuelle Forschungsarbeiten u.a. des
LUA Brandenburg zeigen, dass gerade im Bereich der Auenflächen des BR Elbe erhöhte Belastungen an Schwermetallen,
vor allem Arsen, Kupfer, Cadmium, Quecksilber, Blei und der PAK-Gehalte (Polyaromatische Kohlenwasserstoffe) gefunden wurden [SCHMIDT et al. (1998), SCHWARTZ et al. (1999), DINKELBERG et al. (2000)]. Nach Vorschriften des BundesBodenschutzgesetzes (1998) und der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung (1999) ist bei landwirtschaftlich
genutzten Flächen im Verdachtsfall der Wirkungspfad Boden–Nutzpflanze zu analysieren. Dafür wurden Prüf- und Maßnahmewerte für die Nutzung definiert, die konkret für folgende chemische Elemente bzw. Verbindungen festgelegt wurden:
Ackerbau: Arsen, Cadmium, Blei, Quecksilber, Thallium, Benzo(a)pyren
Grünland: Arsen, Blei, Cadmium, Kupfer, Nickel, Quecksilber, Thallium, Polychlorierte Biphenyle (PCB6).
65
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Boden
Physikalische Parameter
Eindringwiderstand
Anhand des Eindringwiderstandes lassen sich unter Verwendung eines Penetrographen Bodenverdichtungen anzeigen. Die
Methode erfolgt nach TGL 31222/10 und 31222/01.
Einheitswasserzahl
Die Einheitswasserzahl von Torfen dient der genauen Kennzeichnung des Grades der anthropogen bedingten, sekundären
Torfumwandlungsprozesse, unabhängig von der Lagerungsdichte und der Objektivierung der Feldansprache.
Erosionsspuren (Wassererosion – lateraler Stofftransport)
Obwohl in den letzten Jahrzehnten z.T. große Anstrengungen zur Reduzierung des Bodenabtrags durch Wasser und Wind
unternommen wurden, kommt der Bodenerosion auch heute noch ein Stellenwert zu, der ihre Berücksichtigung im Rahmen
von Langzeitbeobachtungen an ausgewählten Monitoringflächen erforderlich macht (LABO 1999).
Bodenerosion führt im Abtragungsbereich durch Verarmung an Humus und Pflanzennährstoffen und durch Verminderung
des Wasserspeicher- und Filtervermögens zu einer Beeinträchtigung bis dauerhaften Zerstörung der Bodenfruchtbarkeit mit
Verringerung der Erträge und Ertragssicherheit. Im Akkumulationsbereich treten Probleme durch eine Anreicherung von
Nährstoffen und Pflanzenschutzmitteln, durch Verschmutzungen von Wegen und möglicher Einträge in Gewässer auf.
pF-WG - Kurve [cmWS bzw. hPa - Vol%]
“Die Bilanzierung der wassergebundenen Stoffflüsse erfolgt i.d.R. unter Einsatz von Wasser- und Stofftransportmodellen
... Hierzu ist die Messung des volumetrischen Wassergehaltes und der Saugspannung im Boden in hoher zeitlicher Auflösung erforderlich” (LABO 1999, S. 6-14).
Die ermittelte Kurve aus Wassergehalt und Wasserspannungspotential eines Bodens dient zur weiteren Charakterisierung
des Wasserhaushaltes (neben Kf-Wert, Dichte, Infiltrationskapazität, org. Substanz und Gefüge).
Mit der pF-WG-Kurve ist die Ermittlung der Feldkapazität und des Permanenten Welkepunktes möglich.
Substanzvolumen bzw. relative Lagerungsdichte bei Moorböden [%]
Der Anteil der Festsubstanz (mineralischer Anteil) am Gesamtvolumen des Torfs gilt als Maß für die Strukturierung und
Durchlüftung des Bodens als wesentlicher Faktor für das Bodenleben. Durch z.B. einen Anstieg des Substanzvolumens
lässt sich eine Setzung und Verdichtung des Moorkörpers ableiten (SAUERBREI & SCHMIDT 1995).
Textur (Korngrößenzusammensetzung)
Die Korngrößenzusammensetzung ist einer der wichtigsten konstanten Standortparameter (Stamm-Standorteigenschaft).
Sie ist Grundlage für die Interpretation chemischer und physikalischer Parameter. Mit der Bodenart sind z.B. KAKpot
(Nährstoffhaushalt) und Kf-Wert (Wasserhaushalt) hoch korreliert, andere Parameter sind ebenfalls von der Bodenart
abhängig (u.a. pH-Wert, Dichte). Die Textur ist somit ein langfristiger Kennwert für die Filtereigenschaften sowie die
Standort-, Puffer-, und Habitatfunktion des Bodens (VAHRSON et al. 1997).
Trockenrohdichte [g/cm³]
Veränderungen der Trockenrohdichte des Ober- und Unterbodens deuten auf Verdichtung oder aber bei Extensivierung von
Beweidung oder reduzierter Befahrung auf eine Auflockerung durch Bodenwühler hin. Gerade der letztgenannte Prozess ist
aus zwei Gründen zu beobachten: Zum einen ist bis heute unklar, ob oder in welchem Umfang und in Abhängigkeit von
welchen Parametern v.a. Unterbodenverdichtung reversibel ist. Zum anderen spielt v.a. die Oberbodendichte für die Aktivität des Bodenlebens sowie für den standörtlichen Wasserhaushalt eine Schlüsselrolle (VAHRSON et al. 1997).
Wasserleitfähigkeit (gesättigt), Kf-Wert [ cm/s]
Der Kf-Wert ist die entscheidende kapazitative Größe des Standortwasserhaushalts. Er ist v.a. abhängig von der Korngröße
und von der Dichte des entsprechenden Bodenhorizontes. Verdichtung des Bodens durch Befahrung / Beweidung verringert den Kf-Wert und kann zu Staunässe, aber auch zur schlechteren Nachlieferung von Grundwasser führen, also insgesamt zu wechselfeuchteren Bedingungen. Eine Änderung des Kf-Wertes lässt auch Rückschlüsse auf veränderte Porenanteile zu.
66
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Boden
Mikrobiologische Parameter
Bodenmikroorganismen reagieren einerseits sehr schnell auf Veränderungen der ökologischen Bedingungen, sie sind andererseits
als Generalisten und als Spezialisten an integrativen Leistungen des Ökosystems wie Remineralisierung toter organischer Substanz
und Humusbildung maßgeblich beteiligt. Ziel der mikrobiologischen Bodenanalyse ist die Feststellung der im Boden ablaufenden
Umsatzleistungen als eine der Komponenten der Bodenfruchtbarkeit und Selbstreinigungskraft der Böden sowie als Ausdruck der
Funktion des Bodens als Lebensgrundlage und Lebensraum für Bodenorganismen. Hier ist die Untersuchung von FunktionsSummenparametern vorzunehmen (LABO 1999).
Bodenatmung / Basalatmung [μg CO2-C / h / g TS-Boden]
Die Bodenatmung ist einer der ältesten und immer noch am häufigsten gemessenen Parameter zur Bestimmung metabolischer Aktivitäten der Bodenmikroorganismen. Sie reagiert unterschiedlich auf Bodenverarbeitungs- u. Kultivierungsmethoden und wurde am häufigsten zur Beurteilung ökotoxikologischer Wirkung von Umweltchemikalien und Pflanzenschutzmitteln eingesetzt. Die Bodenatmung gibt Auskunft über die Leistungsfähigkeit vorhandener Populationen im Boden
(ALEF 1991).
Cmik (Mikrobielle Biomasse, mikrobielle Aktivität) [μg Cmik / g Boden oder mg Cmik / kg Boden]
Die über substratinduzierte Respiration bestimmte mikrobielle Biomasse ist ein bundesweit einheitlicher und obligatorischer Parameter der biotischen Bodenuntersuchungen auf Bodendauerbeobachtungsflächen. Mit der mikrobiellen Biomasse
wird eine biologische Komponente der Bodenfruchtbarkeit erfasst. Sie ist der Anteil organischer Substanz im Boden, der
aus lebenden Mikroorganismen besteht (GRIMM & WIRTH 1995). Die ‘Mikrobielle Aktivität’ im Boden umfasst alle biochemischen Stoffumsetzungen, die durch Mikroorganismen katalysiert werden. Um diese Aktivität zu erfassen, wird die
Bestimmung der Bodenatmung (C02-Bildung) herangezogen (s.o.).
Metabolischer Quotient [μg CO2-C / h / g TS-Boden zu in μg Cmik / g TS-Boden]
”Der metabolische Quotient als Verhältnis der Bodenatmung zur mikrobiellen Biomasse gibt einen Hinweis auf den Energiebedarf der Bodenmikroorganismen zum Bodenentnahmetermin. Ein hoher metabolischer Quotient deutet auf einen
hohen Erhaltungsbedarf dieser Biomasse hin, was zu einem höheren Umsatz an Kohlenstoff führen und in einem schnelleren Abbau und Verbrauch an organischer Substanz und damit Nährstofffreisetzung im Boden resultieren kann.” (GRIMM &
BORK 1996).
Sonstige Parameter
Bodenhorizontierung / Leitprofil [cm]
Die Ansprache des Bodentyps dient der Standortkennzeichnung, der Analyse der vertikalen Stoffverteilung zur Interpretation des Bodenentwicklungsgrades sowie zur Abschätzung (Quantifizierung) des lateralen Transportes (Erosion) durch
Horizontverkürzung bzw. -auftrag. Ablaufende Bodenentwicklungen (Kalkauswaschung, Tonverlagerung etc.) können
abgeleitet werden
Bodenhorizontierung bei Moorböden [in cm, bzw. dm]
Die Bodenhorizontierung dient zur Einschätzung der Bodenentwicklung und der Tiefe der sekundären Beeinflussung. Eine
veränderte Bodenhorizontierung zeigt Änderungen des Wasserregimes, und damit veränderte Bodenentwicklung und Stoffflüsse.
Relief
Dieser Parameter dient bei reliefierten Monitoringflächen zur Einschätzung ihrer Einbettung in die Landschaft. Zudem
dient das Mikrorelief als Indikator für Erosionserscheinungen.
Bild-Dokument
Die Visualisierung von Flächen- und Zustandsbeschreibungen ist eine wertvolle Ergänzung zum Verständnis der Gesamtsituation und gibt vor allem strukturelle Gegebenheiten wieder bzw. Farbeindrücke.
67
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Boden
3.1.3 Durchführung von Profilansprachen, Bodenbohrungen und Bodenbeprobungen
3.1.3.1
Anlage und Ansprache der Profilgruben auf mineralischen Standorten
Im Rahmen der Grundinventur werden bei der Einrichtung einer Monitoringfläche eine (mineralisches
Grasland, ebene Äcker) oder mehrere Schürfgruben (hängige Äcker) aufgegraben. Dadurch wird eine vollständige bodenkundliche Ansprache des Bodens sowie die Entnahme von gestörten und ungestörten Bodenproben über das gesamte Profil ermöglicht (LABO, 1999). Die Schürfgruben sollen in erster Linie der
Standortcharakterisierung dienen und werden deshalb als Leitprofile betrachtet.
Die Profilgruben werden innerhalb der Monitoringfläche nach vorgegebenem Flächendesign des jeweiligen Ökosystemtyps an (einer) möglichst repräsentativen Stelle(n) angelegt, angesprochen und beprobt.
(siehe ANHANG).
Darüber hinaus sind sowohl die Geländesituation, die vorhergehenden Bohrstockeinschläge sowie die
fachliche Praxis der KA 5 (AG BODEN 2005) bei der Einrichtung der Schürfgruben zu berücksichtigen.
Frühestens nach einem Zeitraum von 12 Jahren (also im 13. Jahr nach Erstbeprobung) wird das Profil erneut aufgegraben. Dabei wird die angesprochene Profilwand um etwa 20 cm weiter in den ungestörten
Boden hinein abgestochen. Die Lage der jeweils angesprochenen Profilwand ist dem der Monitoringfläche
zugehörigen Flächendesign zu entnehmen.
Bei Catenen wird der
Schurf so angelegt, dass
die Profilwand in Richtung Hangfuß zeigt, um
das Aufgraben zu erleichtern.
Die Breite und Länge der
Schurfe muss der zu erreichenden Tiefe angepasst
werden. Die Breite der
Stirnwand sollte aber
mind. 0,8 m betragen.
Der Aushub wird nach den
verschiedenen Horizonten
getrennt, auf einer 2x3 m
Abbildung 1: Anlage einer Schürfgrube
großen Plane, neben dem
Profil gelagert, damit er nach Abschluss der Profilansprache wieder horizontgerecht eingebracht werden
kann. Die Grasnarbe wird bei Mooren und mineralischem Grasland zuvor ca. spatentief abgestochen und
die einzelnen Soden getrennt vom restlichen Aushub gelagert, um sie nach der Verfüllung, zur Minimierung von Offenstellen, wieder aufzutragen.
68
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Boden
Entlang der Einstieg-Stufen sollte eine Ausstiegshilfe für Kleintiere eingebracht werden (Brett, dicker Ast,
Bodenmaterial etc.).
Die über der Stirnwand liegende Fläche sollte während des Aufgrabens, zwecks Fotobeleg, nicht
betreten werden.
Die Dokumentation der Profilansprache erfolgt über die Aufnahmebögen der KA 4 (AG BODEN 1994) - ab
dem Jahr 2005 mit den Vorgaben der KA 5 (AG BODEN 2005) sowie durch bildliche Dokumentation
(Schurf-Foto und ggf. Zeichnung).
Der Zeitraum zwischen Schurfanlage und der Profilansprache, einschließlich der Probenahme sollte möglichst kurz sein. Die Ansprache und Beprobung sofort nach der Aufgrabung wird angestrebt, um Details,
die beim Aufgrabungsvorgang festgestellt werden, mit in die Bodenansprache einfließen zu lassen.
Bis zum Abschluss der Bodenansprache und Beprobung werden die Profilgruben mit 4 Holzpflöcken und
rot-weißem Markierungsband gesichert. Ein Hinweisschild mit hinterlassener Telefonnummer für Rückfragen sollte an einem der Holzpflöcke angebracht werden.
Beim Verfüllen des Profils sollten bei etwa 40-50 cm unter GOF einige Stücke Flatterband (etwa in
Form eines Kreuzes) eingebracht werden, um das spätere Wiederauffinden zu erleichtern.
Das Aufgraben eines Bodenprofils dauert durchschnittlich 1h, je nach Bewuchs und Bodenart.
3.1.3.2
Bohrstock - Bohrungen
Zur Berücksichtigung der räumlichen Variabilität des Bodens werden die punktuell, in den Leitprofilen,
gewonnenen Ergebnisse durch Pürckhauer-Bohrungen ergänzt.
Bohrstock-Bohrungen bei hängigen Äckern:
(siehe ANHANG)
Der Catena folgend wird jeweils im Abstand von 10 m, 20 m und 30 m, auf der gleichen Höhe wie der
Mittelpunkt der Leitprofil-Stirnwand, eine Bohrung bis in ca. 1 m Tiefe mit dem Pürckhauer-Bohrstock
niedergebracht.
Bohrstock-Bohrungen bei Äckern in ebener Lage:
(siehe ANHANG)
Um die Profilgrube herum werden vier Bohrungen in einem Abstand von 15 m, ausgehend vom Mittelpunkt des Bodenmessfeldes, in vier Richtungen (je 90°) bis in ca. 1 m Tiefe mit dem PürckhauerBohrstock niedergebracht.
Bohrstock-Bohrungen bei Mineralischem Grasland:
(siehe ANHANG)
Um die Profilgrube herum werden vier Bohrungen in einem Abstand von 10 m, ausgehend vom Mittelpunkt des Bodenmessfeldes, in vier Richtungen (je 90°) bis in ca. 1 m Tiefe mit dem PürckhauerBohrstock niedergebracht. Für den Fall, dass der Bohrpunkt auf einen Feldweg etc. fallen würde, kann die
Achse verlängert bzw. verkürzt werden.
Ansprache der Bohrgutabfolge:
Die Ansprache erfolgt, in gekürzter Weise, ebenfalls nach den Vorgaben der KA 5 (AG BODEN 2005). Das
für die ÖUB verwendete Aufnahmeformblatt ist dem ANHANG zu entnehmen.
69
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
3.1.3.3
Boden
Bodenansprache bei Moorstandorten
Bei Moorstandorten wird aus Rücksicht auf das sensible Ökosystem und das, v.a. bei naturnahen Kesselmooren, hoch anstehende Grundwasser lediglich ein Flachschurf (bis ca. 50 cm Tiefe) gegraben, angesprochen und beprobt. Mit der Moorklappsonde wird dann tiefer, bis zum anstehenden Ausgangssubstrat, gebohrt und die Schichtenfolge (Stratigrafie) unter Angabe des Zersetzungsgrades (bei naturnahen Mooren)
nach TGL 24300/04 (TGL 1985a) angesprochen. Zusätzlich zur Geländeansprache nach TGL werden die
Daten später im Büro nach KA 4 / KA 5 (AG BODEN 1994 / 2005) aufbereitet.
Das für die Moorbodenansprache verwendete Aufnahmeformblatt ist dem ANHANG zu entnehmen.
3.1.3.4
Entnahme der Bodenproben
Probenahmen haben stets standortrepräsentativ zu erfolgen und sowohl die räumliche (horizontale und
vertikale) als auch die zeitliche Variabilität einzelner Bodeneigenschaften zu berücksichtigen. Bei der Beprobung ist zu beachten, dass jede Probenahme eine Beeinträchtigung des Untersuchungsobjektes Boden
darstellt, was zu einer zeitlichen Begrenzung der Untersuchungsreihen bzw. zu einer NichtWiederholbarkeit von Untersuchungen führen kann. Einmal beprobte Stellen können aus diesem Grund in
der Regel nicht, bzw. nur nach langen Zeiträumen, wiederbeprobt werden. “Unter diesem Aspekt stellt jede
Probenahme einen ”Flächenverbrauch” im Sinne eines Verbrauches von nicht gestörten und noch beprobbaren Teilarealen der BDF dar.” (LABO 1999).
Die Bodenkunde unterscheidet punktuelle, flächenbezogene, horizontbezogene und tiefenbezogene Probenahmeverfahren.
Bei der ÖUB soll neben der Beprobung der Leitprofile (punktuell-horizontbezogen) eine flächenbezogene
Oberbodenbeprobung (horizontbezogen mit z.T. konkreten Tiefenvorgaben) der Monitoringflächen durchgeführt werden. Um dies über viele Jahre hinweg zu ermöglichen, muss die Probenahme so flächensparend
wie möglich durchgeführt werden. Das heißt: zur Wiederholung der flächenbezogenen Probenahme sollen
die Probenahmestellen innerhalb einer vorgegebenen Fläche verschoben werden, womit vermieden wird,
dass durch vorausgegangene Probenahmen gestörte Bodenbereiche erneut beprobt werden. Aus Gründen
des ökosystemaren Ansatzes (Untersuchung von bodenkundlichen, floristischen und faunistischen Parametern auf der selben Monitoringfläche) muss von dem Probenahmemuster der BodenDauerbeobachtungsprogramme abgewichen werden. Die Oberbodenbeprobung erfolgt nach definiertem
Flächendesign für den jeweiligen Ökosystemtyp (siehe dazu Kapitel 2.2 sowie die StandardFlächendesigns im ANHANG) an vorher durch GPS und Magnete vermarkten Punkten. Vor Beginn des
Monitorings sollte für jedes Bodenmessfeld ein Probenahmeplan mit zugehörigem Probenahmemuster
vorliegen.
“Die flächenbezogene Probenahme bedingt die Entnahme von Parallelproben. Die Analyse einer großen
Anzahl von Parallelproben erlaubt die Berechnung von Mittelwert und Varianz für die verschiedenen, innerhalb einer BDF ermittelten Parameter, so dass statistisch abgesichert werden kann, ob die Werte einer
Wiederholungsbeprobung signifikant von denen vorhergegangener Probenahmen abweichen.” (LABO
1999).
Im Rahmen der ÖUB soll die Untersuchung der statistisch notwendigen Mindestmenge an Parallelproben
je Monitoringfläche gewährleistet werden.
Die Technik der Probenahme erfolgt nach den Vorschriften der DIN 19681 bzw. der KA 4 / KA 5 (AG
BODEN 1994 / 2005).
70
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Boden
Beprobung der Leitprofile auf mineralischen Standorten:
Die Entnahme der Bodenproben aus den Leitprofilen erfolgt i.d.R. durch horizontales Versenken eines
Stechzylinders (à 100 cm³) in die Stirnwand (in Ausnahmefällen auch in die Seitenwände) der Profilgrube,
um eine Einheitlichkeit in der Mengenentnahme zu gewährleisten. Sofern Skelettgehalt und / oder Wurzelwerk einer genauen Festlegung der Entnahmestelle nicht entgegenstehen, sind die Proben aus der Mitte
des jeweiligen Horizontes bzw. der entsprechenden Schicht auf einer horizontalen Linie unter optimaler
Ausnutzung der Profilbreite zu gewinnen. Aus jedem ausgewiesenem Horizont sind mind. 3 Stechzylinder
zu entnehmen.
”Die horizontweise Entnahme begründet sich darin, dass Horizonte Räume mit sehr spezifischen Reaktions- und Speichereigenschaften sind und aus diesen Gründen die Kompartimente darstellen, deren Untersuchung differenzierte Kenntnisse liefern kann.” (SCHÖNTHALER et al. 1998).
Probenahmen in der Profilgrube sollten grundsätzlich von unten begonnen werden, damit untere Proben
nicht durch herabfallende Probenpartikel verfälscht werden. Die Entnahme von ungestörten Bodenproben
aus der Profilwand hat vor der Entnahme der gestörten Bodenproben zu erfolgen.
Im Oberbodenhorizont wird der Stechzylinder vertikal, nach sorgfältiger Entfernung evtl. Humusauflagen,
in den Mineralboden getrieben.
Die Probenahme am Leitprofil dauert durchschnittlich 1-2 h, in Abhängigkeit von der Anzahl der zu beprobenden Horizonte.
Zur Gewinnung lagerungsgetreuer Proben für physikalische Analysen, sind die Stechzylinder nicht horizontal sondern vertikal (also von oben) in den Boden einzubringen. Hierfür werden jeweils die einzelnen
Horizonte abgestochen um den darunter liegenden Horizont zu beproben.
Beprobung der Flachschürfe bei Moorstandorten:
Die Probenahme erfolgt durch Schaufelproben (Beutel) und jeweils mind. 2 Stechzylinder (à 100 cm³) aus
zwei Tiefen: 0-2 dm und 2-4 dm. Dabei ist zu beachten, dass nach Möglichkeit keine Horizontübergänge
erfasst werden. Bei den naturnahen Mooren ist eine Stechzylinderentnahme i.d.R. nicht möglich. Hier kann
man die Zylinder, annähernd lagerungsgetreu, mit der Hand füllen. Das ist dann aber besonders deutlich zu
dokumentieren, um Fehlinterpretationen zu vermeiden!
Für die Analyse der Einheitswasserzahl wird aus dem Bereich 0-2 dm zusätzlich eine Schaufelprobe gewonnen (siehe Kapitel 3.1.8.7).
Für die Beprobung eines Flachschurfs wird i.d.R. eine halbe Stunde benötigt.
Bei den naturnahen Kesselmooren erfolgt, aus Rücksicht auf das sensible Ökosystem, keine zusätzliche
flächenbezogene Oberbodenbeprobung.
Flächenbezogene Oberbodenbeprobung nach definierten Probenahmeschemen:
Eine Detailansicht des Beprobungsschemas der Oberbodenbeprobung sowie der Bohrstockeinschläge innerhalb der Messfeld-Flächendesigns findet sich im ANHANG. Dabei wird die Beprobung bei der Ersteinrichtung in Richtung Norden (1. Wiederholung in Richtung Süden) in 20 cm Abstand zum Messpunkt
(Magnet / Holzpfahl / GPS) in einem Raster von 20 x 40 cm vorgenommen.
71
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Boden
Alle Einzelproben eines Bodenmessfeldes werden zu einer Mischprobe vereinigt (siehe dazu Flächendesigns im ANHANG).
•
auf Ackerflächen:
Beprobung des Ap-Horizontes (regelmäßig gepflügter Horizont) und der Pflugsohle mit je 2 senkrecht
eingetriebenen Stechzylindern à 100 cm3
Bei Äckern in ebener Lage und hängigen Äckern mit 3er-Catena muss mit ca. 4 h für die Probenahme
je Monitoringfläche gerechnet werden (ohne Leitprofil).
Für die Beprobung der Äcker in hängiger Lage mit 5er-Catena müssen durchschnittlich 7 h eingeplant
werden (ohne Leitprofile).
•
auf mineralischem Grasland:
Beprobung des Ah- bzw. Aa-Horizontes und evtl. vorhandener reliktischer Ap-Horizonte mit je 2
senkrecht eingetriebenen Stechzylindern à 100 cm3 (Vor dem Einstechen des Stechzylinders entfernt
man die obersten 1-2 cm des Rasenfilzes mit dem Spaten). Für die Probenahme je Monitoringfläche
(i.d.R. 2 Bodenmessfelder) auf mineralischem Grasland müssen (ohne Leitprofil) 2-4 h eingeplant
werden.
•
auf Niedermooren:
Die Beprobung erfolgt mittels Schaufelproben (Beutel) und jeweils mindestens einem Stechzylinder
aus zwei Tiefen: 0-2 dm und 2-4 dm. Dabei ist zu beachten, dass nach Möglichkeit keine Horizontübergänge erfasst werden.
Für die Analyse der Einheitswasserzahl wird zusätzlich je Probenahmepunkt der Monitoringfläche eine Schaufelprobe aus dem obersten anstehenden Horizont entnommen. Alle Einzelproben eines Bodenmessfeldes werden zu einer Mischprobe vereinigt (siehe Kapitel 3.1.8.7).
Für die Beprobung einer Monitoringfläche (in der Regel 2 Bodenmessfelder) auf Niedermoor (inkl.
Flachschurf) sollten durchschnittlich 3,5 h eingeplant werden.
durchschnittlicher Zeitbedarf für eine einzelne Schaufel- bzw. Stechzylinderprobe:
- ca. 3 min (inkl. Notizen bzw. Beutelbeschriftungen etc.)
Tabelle 3: Übersicht über die aufzunehmende Anzahl der Leitprofil- und Oberbodenaufnahmen
nach definiertem Flächendesign für die Offenland-Ökosystemgruppen
Anzahl
Leitprofil
Oberbodenproben
Acker
(eben)
1
Acker
(hängig 3er Catena)
3
Acker
(hängig 5er Catena)
5
Grasland
(mineralisch)
1
1 (Flachschurf)
12
9
15
9
9
72
Niedermoor
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Boden
Folgende Hinweise und Ergänzungen sind zu beachten:
1) “Die Probenahme sollte, ebenso wie die Analytik, über eine möglichst lange Zeit vom gleichen Team
bzw. der gleichen Institution vorgenommen werden. Auch wenn die jeweilige Vorgehensweise detailliert festgeschrieben ist, erhöht dies die Vergleichbarkeit der Daten” (SCHÖNTHALER et al. 1998).
2) Bei landwirtschaftlicher Nutzung sollte - zur Vermeidung systematischer Fehler bei der Probenahmedie Einstichlinie nie parallel zur Bearbeitungsrichtung liegen.
Die Probenahme ist ausschließlich in der frostfreien Zeit (Frühjahr-Herbst) durchzuführen, wobei Ackerböden soweit abgetrocknet sein müssen, dass sie begehbar sind, nicht schmieren und ein vollständiges Einstechen in den Boden, auf die erforderliche Tiefe bei gleichmäßiger Füllung der Bohrstocknut,
möglich ist. Der Boden darf aber auch nicht ausgetrocknet sein.
3) Pro Probepunkt bzw. Horizont sollten möglichst ca. 500 g feldfrischer Boden entnommen werden.
Weist Probenmaterial ein sehr geringes spezifisches Gewicht auf (z.B. Torf), muss mehr Probematerial
entnommen werden.
4) Alle offensichtlich vom Durchschnitt der Fläche abweichenden Stellen (z.B. Geil-, Hunger-, Fehlstellen, Maulwurfshügel) sind von der Probenahme auszuschließen.
5) Bei der Probenahme mittels Stechzylindern ist zu beachten, dass der Zylinder nicht verkantet, die
Schnittfläche nicht verschmiert (wird) und keine zu große Pressung des Bodens erfolgt. Das volumengerecht entnommene Bodenmaterial kann vom Stechzylinder in einen Probenbeutel umgefüllt und sollte
dabei ggf. auch zerbröckelt werden, um die Laborarbeit zu erleichtern.
6) Bei bestimmten Parametern (z.B. mikrobiologische Analysen, Untersuchung auf organische Spurenstoffe, Probenahme für pflanzenverfügbare Nährstoffe auf Ackerstandorten) sind besondere Vorschriften zu
beachten; siehe dazu in den detaillierten Beschreibungen in Kapitel 3.1.8.
73
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Boden
3.1.4 Dokumentation der Probenahme
Jeder entnommenen Beutelprobe sind Zettel mit folgenden Angaben einzulegen (siehe Abbildung 2). Dabei ist es günstig, die Zettel mit Bleistift zu beschriften, um ein Verlaufen der Schrift bei feuchten Proben
zu vermeiden. Bei sehr feuchten Bodenproben, kann auch der Beutel mit einem Wasser bzw. –abriebfesten
Stift beschriftet werden.
Abbildung 2: Probenbegleitzettel für
die Bodenprobeentnahme
ÖUB-Projekt
Fläche:
Probe-Nr:
Probenahme-Datum:
Tiefe:
Horizont:
Probemenge (ggf.Volumen):
Merkmale/Besonderheiten:
Es ist zweckmäßig, den Transportkisten Listen der Probenaufstellung aller auf der Monitoringfläche entnommenen Proben
beizufügen. Das dafür zu nutzende Formular ist dem ANHANG,
Teil A zu entnehmen.
Auf der Rückseite des Bogens können ggf. zusätzliche Angaben
vermerkt werden:
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Besonderheiten bei der Probenahme wie Wildschweingrabungen o.a. Störungen
besondere Wetterverhältnisse u.ä.
Verweise auf zugehörige Dokumentationsblätter der
Leitprofilansprache
sonstige Bemerkungen
Bearbeiter:
3.1.5 Transport von Bodenproben
1) Die Verpackung des Probenmaterials hat so zu erfolgen, dass eine Verwechslung der Probe oder eine
Zerstörung der Verpackung ausgeschlossen ist. Auf eine dauerhafte (unabwaschbare), sorgfältige, überprüfbare und eindeutige Beschriftung und Kennzeichnung der Proben ist zu achten (Herkunft, Probennummer).
2) Je nach Zielsetzung der Analyse ergeben sich für die Probenahmegeräte und Transportgefäße sowie
deren Verschlüsse unterschiedliche Materialvorgaben (siehe detaillierte Methodenbeschreibungen bzw.
DIN-Vorschriften), da die Proben mit diesen Materialien in Wechselwirkung treten können.
3) Ungestörte Bodenproben in Stechzylindern sind so zu behandeln, dass sich Wassergehalt, Dichte und
sonstige physikalische Parameter der Probe bis zur Weiterverarbeitung im Labor nicht verändern (Abdichtung der Zylinder mit Deckeln, verdunstungs- und erschütterungssichere Transportkoffer). Der
Transport sollte möglichst schnell abgeschlossen sein.
74
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Boden
3.1.6 Konservierung und Lagerung der Bodenproben
Es soll immer angestrebt werden, die Proben umgehend der Laboranalyse zuzuführen. Ist dies nicht möglich, kann das getrocknete Bodenmaterial über lange Zeiträume in geeigneten und korrekt beschrifteten
Behältern (z.B. Papiertüten, stabilen Pappschachteln oder abgedeckten Gläsern) bis zur Analyse und darüber hinaus, kühl und trocken aufbewahrt werden.
Für spezielle bodenphysikalische, bodenchemische bzw. mikrobiologische Parameter ist jedoch eine sofortige Analyse unerlässlich. Ggf. können die Proben einige Stunden dunkel, im Kühlschrank (ca. 3 - 4 °C)
bzw. im Gefrierschrank (-20 °C) aufbewahrt werden. Die jeweiligen Voraussetzungen sind den entsprechenden Kapiteln der Methodenbeschreibung zu entnehmen.
3.1.7 Probenvorbehandlung
Mit Probenvorbehandlung ist die Aufarbeitung der Probe bis zur eigentlichen Prüfung nach dem Standard
für die jeweilige Analysemethode gemeint (nach SCHÖNTHALER et al. 1998 und AG BODEN 1997).
Für Bodenproben gelten die Anweisungen der DIN ISO 11464: Probenvorbehandlung für physikalischchemische Untersuchungen.
75
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Boden
3.1.8 Beschreibung von Methoden, die nicht nach einer gültigen DIN vorgenommen werden sowie Hinweise und Ergänzungen zu gültigen DINVorschriften
3.1.8.1
Kartierung von Wassererosionsspuren
Die Kartierung erfolgt nach den Vorgaben des DVWK (1996) sowie nach der Kartiermethodik der Merkblätter zur Bodenerosion in Brandenburg (FRIELINGHAUS 1997).
Methodenprinzip:
-
-
-
Verfolgung der Verlagerungswege (Wassererosionsformen) vom Beginn des Abtrags über den Verlauf
bis hin zu den Akkumulations- od. Austragsbereichen in die Feldsölle oder Nachbarbiotope.
Einzeichnung der einzelnen vorhandenen Erosionsformen auf der Fläche in eine Feldkarte (M 1: 2000)
mit definierter Symbolik nach DVWK (1996), ID-Nummern, Beobachtungsstandorten bzw. Blickrichtungen von Fotos.
z.B.:
- flächenhafte Abspülung
- flächenhaft parallele lineare Abtragsformen
- Rillen, Rinnen und Gräben
- Akkumulation
- Indikatorpflanzen
- Pflanzenschäden durch Wasserüberstau oder Sedimentauftrag
- Austrag aus der Fläche
Erfassung der Kartierungsdaten in Feldblättern (siehe ANHANG)
Dokumentation in Karten (M 1:10.000 bis 1:25.000)
Datenhaltung in Schadens- bzw. Dokumentationsblättern (siehe ANHANG)
Kartiert wird zum Ausgang niederschlags- und schneereicher Winter und nach Niederschlägen mit hoher
Intensität oder mehr als 10-20 mm Menge, auf potentiell gefährdeten, ggf. gewässernahen Flächen mit
unzureichender Bodenbedeckung.
Kurzfassung der wichtigsten Kartierschritte
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
Feldkartenerstellung (topographische Karte 1:10.000 vergrößert auf 1:5.000 bzw. in Ausnahmefällen auf 1:2.000
Am Schreibtisch Übersicht auf der Karte verschaffen
Geländeübersicht durch Begehung
Besehen der Sedimentationsbereiche und der Austrittswege
Ablaufen der Erosionspfade hangaufwärts
Nähere Bestimmung der einzelnen Pfade
ggf. Markierung der Verästelungen durch Nummern (Basislinie im Akkumulationsbereich)
Fotodokumentation (Erosionsformen, Gewässerrand, Eintrittspfade, Zeigerpflanzen, Pflanzenschäden)
76
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
9.
10.
11.
12.
13.
Boden
ggf. Bodenprobenahme im Akkumulationsbereich
ggf. Bestimmung des Akkumulationsvolumens durch mehrere Einzelmessungen
ggf. Beschreibung der Gewässercharakteristik (Beobachtungen zum Grad der Verschmutzung,
Wasserstand, wasserführend oder nicht)
Aufbereitung der Kartierergebnisse und Darstellung in Karten
Ausfüllen der Dokumentationsblätter
Zusätzliches Verfahren -direkte Messungen des Bodenabtrages durch Wasser:
Langfristige Erfassung der Erniedrigung bzw. Erhöhung der Geländeoberfläche
- durch GPS-Nivellements an definierten Punkten der Acker-Monitoringflächen im cm-Bereich
- sowie durch wiederkehrende Profil- und Bohrstockansprachen (alle 12 Jahre).
3.1.8.2
Feldbestimmung der gesättigten Wasserdurchlässigkeit (Kf)
Auf den Ackermonitoringflächen soll außerhalb der vom Flächendesign definierten Beprobungspunkte an
5 Punkten, jeweils in mittlerer Höhe der ermittelten Horizonte (vgl. Leitprofile / Bohrstockeinschläge),
eine Kf-Wert-Bestimmung mit einem Feldpermeameter durchgeführt werden.
Dazu kann beispielsweise das ‘Guelph Permeameter’ der Firma Eijkelkamp verwendet werden.
„Das Guelph Permeameter ist ein ‘constant head’ Permeameter, das nach dem Mariotte-Flaschen-Prinzip
funktioniert.
Nach dem Bohren eines Loches wird das Guelph Permeameter angelegt. Das Wasser aus dem Permeameter läuft langsam in das Bohrloch und dringt in den Boden.
Zu einem bestimmten Zeitpunkt entsteht eine gesättigte Bodenkugel, und das Wasser sinkt mit einer konstanten Geschwindigkeit (die gemessen werden kann) zurück in den Boden.
Diese Messdaten, zusammen mit dem Durchmesser des Bohrlochs und der Wasserhöhe im Bohrloch, werden zur Bestimmung der (gesättigten) Wasserdurchlässigkeit des Bodens benötigt.
Das komplette Set ist in einem Koffer untergebracht und enthält u.a.:
das Guelph Permeameter
−
ein Stativ
−
einen Bohrer
−
eine Vaku-Testpumpe
−
einen faltbaren Kanister
−
und diverses Zubehör (z.B. Eijkelkamp Agrisearch Equipment - Gerätebeschreibung).
−
weitere Informationen siehe Gebrauchsanweisung des ‘Guelph Permeameter’ (operating instruction (8/86)
Bemerkung:
Die Kf-Wert-Bestimmung ist sehr zeitaufwendig. Pro Bohrloch kann die Analyse bis zu 2 h und länger
dauern, je nach Substrat, Lagerungsdichte und aktueller Feuchte. Weiterhin muss berücksichtigt werden,
dass bei leichteren Böden eine ausreichende Menge Wasser zur Verfügung steht (Volumen des beiliegenden Kanisters reicht dann nicht unbedingt aus!)
−
77
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
3.1.8.3
Boden
Eindringwiderstand / Durchdringungswiderstand
Hierbei handelt es sich um eine Methode zur Messung der Bodenfestigkeit, die den Verformungswiderstand des Bodens gegen Druck-, Scher- und Zugbeanspruchung kennzeichnet, sie basiert auf der Zerstörung des Bodenverbandes (vgl. z.B. WILDE 2000). Es besteht eine enge Beziehung zwischen Eindringwiderstand und Lagerungsdichte sowie Wassergehalt. Die Aufnahmen erfolgen mittels eines Penetrometers
bzw. Penetrographen.
Das Penetrometer misst mit einem (elektronischen) Kraftsensor, der über den Sondenstab mit dem Messkegel verbunden ist, die vom Boden entgegenwirkende Kraft (z.B. Penetrograph (06.02) der Firma Eijkelkamp P 1.51-1).
Die Durchführung und Auswertung der Aufnahmen erfolgt nach TGL 31222/10. Wobei darauf zu achten
ist, dass die Aufnahmen bei Frühjahrsfeuchte (nicht nass und nicht trocken, vgl. auch TGL 31222/01) erfolgen müssen.
Auf ebenen Ackerflächen erfolgt die Beprobung auf einer runden Aufnahmefläche (Radius von ca. 2 m)
innerhalb des Bodenmessfelds, deren Mittelpunkt das Leitprofil darstellt (vgl. ANHANG Flächendesign).
In diesem Bereich werden 15 Einstiche mit dem Penetrometer eingebracht.
Bei hängiger Lage und Aufnahmen nach dem Catena.-Prinzip werden die Einstiche seitlich des Leitprofils
(die Seite, die nicht durch andere Aufnahmeflächen belegt ist) anschließend an die Regenwurmerfassungsflächen in Oberhang-, Mittelhang- und Unterhagposition mit je 15 Wiederholungen vorgenommen.
3.1.8.4
Bestimmung der mikrobiellen Biomasse und der Bodenatmung (nach
ALEF 1991, BODE & BLUME 1995, DUNGER & FIEDLER 1989, LABO
1999, GRIMM & WIRTH 1998, SAG 1991 sowie WIRTH 1998)
Bemerkung zur Methodenwahl:
Eine direkte Bestimmung mikrobieller Biomasse im Boden wäre zweifelsohne der geeignetste Weg. Die
verfügbaren Techniken stoßen jedoch auf viele methodische Schwierigkeiten. Es ist zu beachten, dass die
im Labor gemessenen potentiellen oder aktuellen Aktivitäten zunächst keine Aussage über absolute Mineralisationsraten oder Stoffwechselintensitäten der Mikroflora am Standort (in situ) geben können. Derartige
Messungen sind jedoch erforderlich, um verschiedene Standorte hinsichtlich aktueller Umsetzungsprozesse
untereinander zu vergleichen und den Einfluss verschiedener Umweltfaktoren bzw. Bodenbearbeitungsund Kultivierungsmethoden zu beurteilen (ALEF 1991).
Indirekte oder auf Kulturtechniken beruhende Methoden stellen, trotz berechtigter Kritik hinsichtlich ihrer
Selektivität oder ihres Nachweises von Potentialen, geeignete Techniken zur Erfassung und Quantifizierung des Auftretens und der Vergesellschaftung der am Abbau organischer Substanz beteiligten mikrobiellen Populationen dar (WIRTH schriftl. Mitteilung).
Bemerkung zum Untersuchungsturnus:
“Da bei bodenmikrobiologischen Untersuchungen nur Ergebnisse von Proben vergleichbar sind, die nach
gleicher vorangegangener Witterung, zur gleichen Jahreszeit gezogen wurden, wird vorgeschlagen, die
Untersuchungen auf Ackerflächen jährlich durchzuführen. Auf anderen landwirtschaftlich genutzten
Standorten ist ein mindestens 3-jähriger Turnus vorzusehen.” (LABO 1999, S.5-35).
Im Rahmen der ÖUB können derzeit alle bodenanalytischen Untersuchungen, auch auf Äckern, nur im 6jährigen Turnus durchgeführt werden.
78
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Boden
Entnahme der Bodenproben:
• günstigster Zeitpunkt:
Die bodenmikrobiologischen Eigenschaften schwanken im Laufe des Jahres bedingt durch Witterungseinflüsse und Bodeneigenschaften, bei landwirtschaftlicher Nutzung auch durch Bewirtschaftungsmaßnahmen
(Fruchtart, Bearbeitung, Düngung). Streng genommen sind nur Untersuchungsergebnisse vergleichbar, die
zur gleichen Jahreszeit und bei gleicher Fruchtart gezogen wurden. Auf landwirtschaftlich genutzten Flächen empfiehlt es sich daher, die Proben im zeitigen Frühjahr (März / April) unmittelbar vor Vegetationsbeginn und Bewirtschaftungsmaßnahmen (Ausbringung von Agrochemikalien) zu nehmen, da zu diesem
Zeitpunkt leicht umsetzbare Ernterückstände weitgehend mineralisiert sind sowie der Einfluss der Rhizosphäre und der im jeweiligen Jahr angebauten Frucht noch nicht zum Tragen kommt.
• Menge des Probenmaterials:
Für eine repräsentative mikrobiologische Charakterisierung ist eine flächen-repräsentative Probenahme
erforderlich, d.h. möglichst viele Einzelproben werden zu einer Mischprobe (à ca. 1,5 kg ) zusammengefasst (SAG 1991).
• Technik:
”Die Entnahmetiefe soll bei Acker die regelmäßig durchmischte Krume bis oberhalb der Pflugsohle umfassen ..., da sich die biologische Aktivität im wesentlichen auf diesen Bereich konzentriert.” (SAG 1991).
Bei Grünland soll die Entnahmetiefe bei 0-10 und 10-20 cm liegen (LABO 1999).
für Catenen:
-
-
Entnahme von je einem Stechzylinder (à 100 cm3) aus 2 Tiefen (ca. 2-7 cm und 7-12 cm) an 9 Probepunkten, jeweils 3 für Oberhang, Mittelhang und Unterhang
die Proben aus den zwei Tiefen werden jeweils vermischt
Sammlung der Mischproben in PE-Tüten oder PE-Behältern (vorherige Sterilisation nicht notwendig)
ergibt 3 Mischproben à ca. 1200g Boden, je eine für Ober-, Mittel- und Unterhang
für DBF in ebener Lage:
-
-
Entnahme von je einem Stechzylinder (à 100 cm3) aus 2 Tiefen von ca. 2-7 cm und 7-12 cm nach definiertem Raster der Oberbodenbeprobung (siehe Flächendesign Acker im ANHANG)
Erhalt von 1 Mischprobe à ca. 1200 g für die jeweilige DBF
Dokumentation der Probenahme:
Hierzu empfiehlt sich das Führen spezieller Dokumentationsblätter (siehe ANHANG)
Transport / Probenvorbereitung / Lagerung:
-
-
-
Proben für mikrobiologische Untersuchungen sind +/- offen zu transportieren, um Gasaustausch zu
gewährleisten.
Grundsätzlich sollten Probenahme, Transport und Weiterverarbeitung der Proben im Labor am selben
Tag erfolgen.
Bei längerem Transport sind die Proben möglichst in einem Kühlbehälter zu lagern, damit sie keinen
erhöhten Temperaturen ausgesetzt sind.
79
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
-
Boden
Falls die Verarbeitung der Proben nicht am Tag der Probenahme durchgeführt werden kann, ist eine
Lagerung, sofort nach Transport, im Kühlschrank bei + 3-4°C bis zur Aufbereitung möglich.
”Bei einer Analyse innerhalb von 4 Wochen sind die Proben im Kühlschrank, bei längerer Lagerungszeit
bei -20 °C im Gefrierschrank aufzubewahren. Gefrorene Proben sind 48 Stunden im Kühlschrank aufzutauen und vor der weiteren Aufbereitung mindestens 2 Tage bei Zimmertemperatur zu lagern.” (SAG
1991).
”Die Proben sind innerhalb von 24 - 48 h nach der Entnahme der mikrobiologischen Analyse zu unterwerfen und bis zu diesem Zeitpunkt im naturfeuchten Zustand zu halten. Zwischenzeitlich ausgetrocknete Böden liefern stark abweichende Ergebnisse” (DUNGER & FIEDLER 1989).
-
gründliche Durchmischung der einzelnen Mischproben
Sieben der naturfeuchten Proben auf < 2 mm (außer Niedermoor-Bodenproben)
Falls der Boden zu feucht ist, muss er auf eine zum Sieben geeignete Feuchtigkeit bei Raumtemperatur
angetrocknet werden. Er darf dabei jedoch niemals bis zur Lufttrockne austrocknen (nicht unter 40 % der
FK), da Populationen und Enzyme hierdurch geschädigt und bei Wiederbefeuchtung durch teilweise
schnelle Vermehrung in Dichte und Leistungen stark verändert werden.
-
-
Der gesiebte Boden wird nochmals homogenisiert.
weiterhin kühle Lagerung der in PE-Beutel eingerollten, gesiebten Proben (max. 4 Wochen) bis zur
Analyse
Vorinkubation der Proben bei Zimmertemperatur einen Tag vor der Analyse
Bestimmung der max. Wasserhaltekapazität (WHK) und Einstellung der WHK auf 40 - 60 %
Analytik:
-
Je Mischprobe sollten mind. 3 Labor-Parallelen (besser 5) zur Analyse kommen.
Bestimmung der mikrobiellen Biomasse (Substrat - induzierte Respiration) nach ANDERSON &
DOMSCH 1978, modifiziert nach BECK 1984 unter Glukosezugabe und Ermittlung der CO2-Abgabe bei
22°C und 40-60% mWK mittels computergesteuerten Infrarot-Gasanalysator nach HEINEMEYER et al.
(1989), Angabe des mikrobiellen Kohlenstoffs in μg Cmik g-1 TS-Boden.
-
Bestimmung der Basalatmung an unbehandeltem (ohne Glukosezusatz) gesiebten Boden, ebenfalls mit
der HEINEMEYER -Anlage. Zur Mittelwertbildung wird nach einer bodenarteigenen Equilibrierungsphase, die nach etwa 1-3 Stunden zu einem konstanten Werte-Plateau führt, jeweils 6 Messstunden ab Plateau-Beginn herangezogen. Die Basalatmung wird in μg CO2-C h-1 g-1 TS Boden angegeben.
-
Berechnung des metabolischen Quotienten (nach ANDERSON & DOMSCH 1978, 1993) durch das Verhältnis von Basalatmung zum mikrobiellen Biomasse-C [μg CO2-C h-1 g-1 TS Boden zu in μg Cmik / g
TS- Boden = q CO2*10-3]
80
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
3.1.8.5
Boden
Ergänzung zur DIN 19683 – 12 (Bestimmung der Trockenrohdichte)
(nach BMELF 1994)
Die Bestimmung der Trockenrohdichte erfolgt nach DIN 19683-12. Der so ermittelte Wert kann mit erheblichen Fehlern behaftet sein, wenn nennenswerte Anteile von Wurzeln bzw. Halmen oder ein hoher Skelettanteil in der Probe vorhanden sind. In diesen Fällen ist eine Korrektur vorzunehmen:
dFB = MPr - MSk / VPr - (MSk / dSk*)
Kürzel:
dB
=
Trockenrohdichte der Stechzylinderprobe
dFB
dSk
MPr
MSk
VPr
=
=
=
=
=
Dichte des Feinbodens
Dichte des Skeletts
Masse der trockenen Stechzylinderprobe bei 105 °C
Masse des Skeletts in der Stechzylinderprobe
Volumen der Stechzylinderprobe
* Die Dichte der Steine lässt sich nicht immer mit dem Wert 2,65 g x cm-3 angeben. Dieser Wert kann eingesetzt werden z.B. für Ton- und Kieselschiefer und Quarzit. Angewitterte Steine oder bestimmte geologische Bildungen (z.B. Bims) haben deutlich geringere Dichten aufgrund ihres Porenanteils. Hier sind entsprechende Messungen erforderlich.
3.1.8.6
Bestimmung des volumetrischen Bodenwassergehaltes und des Bodenwasserspannungspotenzials
Durchgeführt wird diese Untersuchung mit der Eijkelkamp-Apparatur - 08.01 ”Sandkasten zur pFBestimmung (pF 0-2,0)“ und 08.03 ”Membranpresse (pF 1,0 – 15,00)“ (nach EIJKELKAMP 1990 und
1992).
Methodenprinzip:
Die Wasserbindung hängt eng mit der Porenmenge bzw. der Porengrößenverteilung eines Bodens zusammen, da Wasser neben Hydratations- (an Partikeloberflächen) und osmotischen Kräften (durch Salze der
Bodenlösung) besonders durch Kapillarkräfte (in Hohlräumen) gebunden wird. Die Bindungsintensität ist
gekennzeichnet durch die Saugspannung, die überwunden werden muss, um eine Bodenprobe zu entwässern. Die in Böden auftretenden Saugspannungen reichen dabei von pF -∞ bis +7 (SCHLICHTING 1995).
Lagerungsgetreu entnommene Bodenproben werden bis zur Wassersättigung befeuchtet und mit der o.g.
EIJKELKAMP -Apparatur schrittweise definierten Spannungen ausgesetzt (zuerst Unterdruck, dann Überdruck). Dabei wird erfasst, wie viel Wasser die Probe bei der jeweils anliegenden Spannung halten kann.
Nach Abschluss aller Messungen und Wägungen werden die Zylinderproben bis zur Gewichtskonstanz
(bei 105°C) getrocknet und gewogen, um das Trockengewicht zu erhalten.
Die Gewichtsdifferenzen zwischen den Wägungen während der Spannungsaussetzung und dem Trockengewicht ergeben die Wassergehalte.
Spannung und zugehöriger Wassergehalt der entsprechenden Bodenprobe werden in einer spezifischen
Kurve abgetragen. Anhand dieser Kurve sind dann die Feldkapazität, der Welkepunkt sowie die Porenverteilung ablesbar.
„Da die Größe der Poren der Intensität ihrer Wasserbindung proportional ist (log ∅ in μm = 0,5 - log bar
oder, da 3 + log bar = pF, log μm = 3,5 - pF bzw. vereinfacht μm = 3/bar) und Wasser die Dichte 1 hat,
kann man aus der Wassermenge, die eine Probe unter definierten Saugspannungen enthält, auf das Volu-
81
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Boden
men der Poren schließen, deren Grenzdurchmesser durch die angelegte Saugspannung definiert sind. Dabei
wird Kreisform der Poren unterstellt (...) und ebenso wie bei der Korngrößenanalyse kann nicht das genaue
Volumen der verschiedenen Poren, sondern nur ein Raum angegeben werden, der durch einen oberen und
unteren Grenzdurchmesser ausgezeichnet ist.“ (SCHLICHTING 1995, S. 104).
Probenahme:
Im Rahmen der ÖUB ist nur eine Beprobung der Leitprofile möglich.
Aus jedem Horizont sollten mind. 5 senkrecht eingetriebene lagerungsgetreue Stechzylinder entnommen
werden. Dafür ist die rechte oder linke Profilwand horizontweise abzustechen.
Vorbereiten der Proben, Vorbereitung der Geräte, Durchführung der Analyse und Wägung der
Proben:
(siehe gerätespezifische Anleitung)
Hinweis / Einschränkung:
„Die Bestimmung erfolgt unterhalb pF 3 meist an 100 cm3 Stechzylinderproben, damit auch die Grobporen
repräsentativ erfasst werden, oberhalb pF 3 zwecks rascherer Gleichgewichtseinstellung hingegen an dünnen (< 0,5 cm) Scheiben der Zylinderproben. Oberhalb pF 4 kann bei tonärmeren Proben auf Volumenproben verzichtet werden. Eigentlich hängt das Ergebnis auch von der Höhe der Stechzylinder ab, da auch
eine in der Probe selbst befindliche Wassersäule entwässernd wirkt und demnach mit einer Zylinderhöhe 0
gearbeitet werden müsste. Praktisch von Belang ist dieser Einfluss aber nur bei pF < 1,5.“ (SCHLICHTING
1995, S. 104).
3.1.8.7
Bestimmung der Einheitswasserzahl [nach SCHMIDT (1981) und (1986)]
Prinzip:
Wasserfesthaltevermögen der Torfe unter konstantem Druck.
Definition:
Die Einheitswasserzahl entspricht dem Wassergehalt des Bodens, den dieser unter einer wirksamen Spannung von 100 kPa festzuhalten vermag.
Berechnung:
W1 = Wassermasse (Bodenfrischmasse – Bodentrockenmasse) / Bodentrockenmasse
Methode:
Es wird etwa 1 kg grubenfrischer Torf ausschließlich aus dem obersten Torfhorizont (i.d.R. von 0-20 cm)
als Mischprobe aus 4-5 Einzelproben nach dem Flächendesign (siehe ANHANG) entnommen und so gelagert, dass Wasserverluste nicht auftreten können (PE-Beutel). Bei naturnahen Mooren wird die gesamte
Probe von einem Probepunkt (Flachschurf) entnommen. Bei der Vorbereitung der Untersuchung werden an
4 bis 5 Punkten der Gesamtprobe insgesamt ca. 200 g Boden entnommen, die unter Wasserzusatz in einer
Schale zu einem zähflüssigen Brei geknetet werden. Die Wasserzugabe wird so bemessen, dass in Bodenvertiefungen etwas Wasser stehen bleibt. Im Abstand von jeweils 2 bis 4 Stunden werden dem Boden bei
Bedarf weitere Wassermengen zugesetzt. Es wird eine Sättigungs- bzw. Quellzeit von insgesamt 24 Stun-
82
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Boden
den eingehalten. Die Laststufen 5 , 20 und 100 kPa können im Abstand von 1 bis 2 Stunden aufgebracht
werden. Für die Endlast werden 24 h Belastungszeit benötigt.
Die ausführliche Methodenbeschreibung ist SCHMIDT (1986) zu entnehmen.
Auswertung:
Tabelle 4: Kennwerte der Einheitswasserzahl nach SCHMIDT (1986)
für verschiedene Torfarten und Degradierungsstufen
Torfart / Stufe der pedogenen Veränderung
W1
Vermullter Torf
<1,5
Schwach vermullter Torf
1,5 bis 1,8
Erlenbruchtorf
1,95
Vererdeter Torf
>1,8 bis 2,2
Schwach vererdeter Torf
>2,2
Schilftorf
2,5 bis 3,8
Seggentorf
3,2 bis 3,6
Die Grenzwerte sind für Torfe mit Glührückständen bis zu 30 % gültig!
3.1.8.8
Bestimmung der effektiven Kationenaustauschkapazität (KAKeff)
Methodenprinzip (nach MEIWES 1984):
Die Bodenprobe wird beim jeweiligen pH-Wert des Bodens mit einer ungepufferten Salzlösung (z.B.
NH4Cl oder BaCl2) behandelt und die ausgetauschten Kationen in der Austauschlösung bestimmt.
Beim Schütteln des Bodens mit 0,5 mol/l Ammoniumchloridlösung werden die Kationen des Bodens gegen Ammoniumionen ausgetauscht und in Lösung gebracht. Nach Filtration der Bodenlösung ist die Konzentration der in Lösung gegangenen Ionen spektroskopisch (mit Plasmaspektrometer - ICP und / oder
Atomabsorbtionsspektrometer - AAS) zu bestimmen und in Ionenäquivalente umzurechnen. Die Summe
der Ionenäquivalente ist die KAKeff.
Anwendung:
Bestimmung in carbonatfreien Böden.
Reagenzien:
Extraktionslösung: 134,0 g Ammoniumchlorid (NH4Cl) mit destilliertem Wasser zu 5 l Wasser lösen.
Durchführung:
Vor Beginn der Untersuchung ist von der Ammoniumchloridlösung der pH-Wert (= pH0) zu bestimmen.
Diese Lösung ist 24 Stunden vor der Untersuchung anzusetzen.
10 g lufttrockener Mineralboden, 5 g humoser Boden oder 2 g Humus, jeweils Feinboden der Siebfraktion
< 2mm werden auf der Analysenwaage in ein Wägeschiffchen auf 1 mg genau eingewogen und quantitativ
in 500 ml Weithals-Plasteflaschen überführt. Mit einem 100 ml Messzylinder werden genau 100 ml Extraktionslösung (0,5 mol/l Ammoniumchloridlösung.) zugegeben, die Flaschen fest verschlossen und an-
83
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Boden
schließend 1 h in der Überkopfschüttelmaschine bei 30 U/min. geschüttelt. Danach werden die Proben über
Trichter und Papierfilter (Rundfilter 589/3) in 100 ml Erlenmeyerkolben filtriert. Dabei sind die ersten 1020 ml des Filtrats zu verwerfen. Falls das Filtrat trüb durchläuft, ist unter Verwendung des gleichen Filters
nochmals zu filtrieren. Die Filtrate sind in gerätespezifische Messröhrchen zu füllen und der Messung zuzuführen. Des weiteren erfolgt eine Bestimmung des pH-Wertes (= pHp) der mit Boden geschüttelten Lösung.
Messung:
1.
2.
3.
Die Messung der Elemente (K, Ca, Mg, Na, Al, Fe, Mn) erfolgt am ICP.
Die Messung für Ba erfolgt am AAS.
Die pH-Werte zur Ermittlung der H+-Konzentration sind mit einem Labor-pH-Messgerät zu
bestimmen (siehe dazu Gerätevorschrift).
Berechnung:
1. Berechnung der Summe der Kationenäquivalente per Rechnerprogramm.
KAK eff [mval / 100 g Boden] = IÄNA + IÄK + IÄCa + IÄMg + IÄAl + IÄFe + IÄBa + IÄMn + IÄH
Zuvor ist die H+ Konzentration wie folgt zu berechnen
( ) (
)
C H + = 10 − pHp − 10 − pHO × 4,545 × 10 4
C (Al ges. )× 0,1112
10 − pHp
1 + −5,85
10
μval / g Boden
C(H+) in μval/g geteilt durch 10 = H+ in mval / 100 g Boden
pH0 = pH-Wert der Ammoniumchloridlösung (muss 24 h vor Bestimmung angesetzt werden)
pHp = pH-Wert der extrahierten und filtrierten Lösung
- bei pH0 > pHp wird die H+-Konzentration gleich Null gesetzt
C(Alges) = Konzentration Al in μg/g - zur Korrektur der H+-Konzentration
3.1.8.9
Bestimmung des pflanzenverfügbaren Magnesiums
Probenahmezeitpunkt:
Die Probenahme für pflanzenverfügbare Nährstoffe auf Ackerstandorten erfolgt am besten zwischen Ernte
und nachfolgender Düngung. Die letzte Düngung soll längere Zeit zurückliegen und es sollten mind. 10
mm Niederschlag gefallen sein (VDLUFA 1991 & 1997).
Analyseprinzip:
(nach SCHACHTSCHABEL 1956)
Extraktion des austauschbaren Magnesiums mit Calciumchloridlösung und Bestimmung des Magnesiums
mit Atom-Absorptions-Spektralfotometrie bei 285,2 nm.
Gerätebedarf:
Schüttelmaschine: rotierend mit 30-35 U/min, Atom-Absorbtions-Spektralfotometer (AAS), Brenngas:
Acetylen.
Reagenzien:
84
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Boden
0,0125 mol/l Calciumchloridlösung
Magnesium-Standardlösung (1 g Mg/1000 ml)
Durchführung:
5 g lufttrockenen, auf 2 mm gesiebten Boden (bei Moor- und Anmoorboden 10 ml feldfeuchten Boden
einwiegen und 100 ml 0,0125 mol/l Calciumchloridlösung) in Schüttelflaschen einwiegen, 50 ml 0,0125
mol/l Calciumchloridlösung zugeben und 2 h maschinell über Kopf schütteln. Filtrieren, die ersten 15 ml
des Filtrates verwerfen und im klaren Filtrat Magnesium mit Hilfe eines AAS bestimmen.
Bemerkungen zur Methode:
Standardmethode zur Ermittlung des pflanzenaufnehmbaren Mg
Methode an Feldversuchen geeicht
Bei sandigen Böden werden ca. 80 %, bei Tonböden nur 60 % des extrahierbaren Mg erfasst.
-
3.1.8.10 Bestimmung des Nitratgehaltes im Boden
Probenahme:
Das Probematerial sollte am besten vor Beginn der Vegetationsperiode aus dem Bereich unter der durchwurzelten Schicht entnommen werden.
Analyseprinzip
(nach VDLUFA 1997 – Kapitel A6.1.3.1, modifiziert nach REICHELT, Landesforstanstalt Eberswalde, Abt.
Bodenkunde / Forschungslabor)
Die Nitrate werden aus feldfeuchten bzw. entsprechend vorbehandelten Bodenproben mit 1%iger Kaliumaluminiumsulfatlösung extrahiert und nach Zugabe von ISA-Lösung die Konzentration an Nitrat mit der
Nitrat-Ionensensitiven Elektrode gemessen.
Anwendungsbereich:
Die Methode ist für Böden aller Art geeignet, sofern die Probenvorbereitung richtig erfolgte (siehe Kapitel
3.1.7).
Geräte:
-
-
Waage, Ablesbarkeit 0,1 g
Analysenwaage, Ablesbarkeit 0,1 mg
Kunststoff-Flaschen von 500ml Fassungsvermögen mit Silikonstopfen 28/34 mm
Überkopf-Schüttelmaschine mit 30-35 U/min
Wägeschiffchen
Messzylinder, Nennvolumen 50 ml und 100 ml
Analysentrichter, Durchmesser 5,0 cm, mit ca. 3 cm langem Auslaufrohr
Rund- oder Faltenfilter , z.B. Rundfilter Filtrak Nr. 132 oder Macherey-Nagel Nr. 619G oder Faltenfilter Macherey-Nagel Nr. 619G1/4
Messkolben, Nennvolumen 100 ml, 250 ml, 500 ml, 1000 ml
Messpipette, Nennvolumen 5 ml oder 10 ml
Vollpipette, Nennvolumen 5 ml, 10 ml, 20 ml, 50 ml, 100 ml
Bechergläser, Nennvolumen 50 ml
85
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
-
Boden
Nitrat-Ionensensitive Elektrode mit Bezugselektrode und Temperaturfühler
Spannungsmesser, z.B. Mikroprozessor pH/ION Meter pMX 2000 von WTW
Magnetrührer mit kunststoffummanteltem Rührstäbchen
Chemikalien:
Als Chemikalien werden nur solche des Reinheitsgrades ‘Zur Analyse’ und als Wasser wird destilliertes
verwendet.
Extraktionslösung, c (KAl(SO4)2 . 12 H2O) = 10 g/l, Herstellung durch Lösen von 10 g der Chemikalie
in destilliertem Wasser zu 1 l
ISA - Lösung (Ionen-Stärke Adjustier - Lösung), Herstellung: 600 g Al2(SO4)3 x 18 H2O (reinst) werden in etwa 600 ml destilliertem Wasser unter Erwärmen gelöst und die Lösung nach Abkühlen auf
Raumtemperatur in einem Messkolben auf 1 l aufgefüllt.
Nitrat-Standard-Lösungen:
-
1. Standard-Vorratslösung (1 g Nitrat / l)
Herstellung: 1,6305 g zwei Stunden bei 120°C getrocknetes KNO3 werden mit der Extraktionslösung (s.o.) zu 1 l gelöst. Die Lösung ist mehrere Monate haltbar.
2. Standard-Gebrauchslösung ( 100mg Nitrat / l)
Herstellung: 100 ml Standard-Vorrats-Lösung (s.o.) werden mit der Extraktionslösung
(s.o.) zu 1 l verdünnt.
Eich-Standard-Reihe:
Die Standard-Gebrauchslösung (s.o.) wird wie folgt mit Extraktionslösung (s.o.) verdünnt:
5 ml Standard-Gebrauchslösung verdünnt auf 500 ml (1 mg Nitrat / l)
5 ml Standard-Gebrauchslösung verdünnt auf 250 ml
(2 mg Nitrat / l)
5 ml Standard-Gebrauchslösung verdünnt auf 100 ml
(5 mg Nitrat / l)
10 ml Standard-Gebrauchslösung verdünnt auf 100 ml (10 mg Nitrat / l)
20ml Standard-Gebrauchslösung verdünnt auf 100 ml
(20 mg Nitrat / l)
50 ml Standard-Gebrauchslösung verdünnt auf 100 ml (50 mg Nitrat / l)
Standard-Gebrauchslösung, unverdünnt
(100 mg Nitrat / l)
Die ersten drei Lösungen sind unmittelbar vor Gebrauch anzusetzen, die anderen vier halten sich etwa einen Monat.
Probenvorbereitung:
Die frischen, gekühlten in das Labor transportierten Bodenproben werden von Hand durch das Kunststoffsieb gedrückt. In der derart homogenisierten Probe sofort die Trockenmasse bestimmen und parallel dazu
zur Bestimmung des Nitratgehaltes einwiegen. Falls die Siebung nur mit großem Zeitaufwand möglich ist
(Lehm), genügt es auch, die Probe von Hand zu zerdrücken und Steine auszulesen. Die Abweichungen
durch Inhomogenität sind geringer als die bei längerer Bearbeitung eintretenden Veränderungen.
Bei Verwendung von eingefrorenen Proben (-25°C) die Beutel auf eine feste Unterlage schlagen, so dass
die Proben in ihre Einzelaggregate zerfallen. Die Proben noch in gefrorenem Zustand ohne Wägeschiffchen direkt in den Kunststoffflaschen einwiegen (höhere Gehalte durch biologische Umsetzung bei langsamem Auftauen). Schnellgetrocknete Proben (siehe Arbeitsvorschrift zur Aufbereitung von Bodenproben)
wie allgemein im Labor üblich einwiegen.
Herstellung des Extraktes:
86
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Boden
10 g der homogenisierten Probe (bei niedrigen Nitratgehalten auch 20 g, bei Humus oder humusreichen
Proben nur 5 g) werden in einem Wägeschiffchen auf 0,1 g genau eingewogen und quantitativ in 500 mlKunststoffflaschen überführt. Mit einem Messzylinder werden 100 ml Extraktionslösung zugegeben, die
Flaschen mit Silikonstopfen fest verschlossen und eine Stunde mit der Schüttelmaschine geschüttelt. Der
Extrakt wird durch ein stickstofffreies Falten- od. Rundfilter filtriert, wobei die ersten 25 ml zu verwerfen
sind. Soll im Extrakt auch der Ammoniumgehalt bestimmt werden, so ist die eingesetzte Menge an Boden
und Extraktionslösung zu verdoppeln.
In jeder Probenserie sind zwei Blindproben (nur Extraktionslösung), eine Wiederholungsprobe aus der
vorhergehenden Serie und eine Kontrollprobe mit bekanntem Gehalt mitzuführen (Schütteln, Filtrieren,
Messen).
Vorbereitung der Messeinrichtung:
-
Schutzrohr der Nitrat-Elektrode abnehmen, dabei ionenselektive Membran nicht berühren
-
Nitrat-Elektrode abspülen, Elektrodenkörper mit einem sauberen Papiertuch abwischen, ionenselektive
Membran nur vorsichtig abtupfen
Bei Referenz-Elektrode Brücken-Elektrolyt (ISA-Lösung) einfüllen bis zum Rand der Einfüllöffnung,
Schliff etwas öffnen (vorsichtig drehen) und etwas Elektrolyt ausfließen lassen, Schliff wieder zudrehen (nicht zu fest), Brücken-Elektrolyt nachfüllen, auf Blasenfreiheit achten
Referenz-Elektrode abspülen und mit Papiertuch abwischen
Elektroden im Halter befestigen und mit dem Messgerät verbinden
-
-
Eichen:
Jeweils 50 ml der Eichlösung werden mit einem Messzylinder abgemessen und in 50 ml-Bechergläser überführt. Mit einer Messpipette gibt man jeweils 1 ml ISA-Lösung zu.
Das Becherglas wird auf einen Magnetrührer gestellt und ein Rührstäbchen dazugegeben. Man taucht Nitrat- und Referenz-Elektrode in die Eichlösung ein, setzt den Magnetrührer in Betrieb, schaltet das Messgerät ein und drückt die Taste ‘mV REL’. Man wartet die Messwerteinstellung ab und notiert den konstanten
Endwert. Die mV-Messwerte werden in einem Eichdiagramm gegen den Logarithmus der jeweiligen Nitrat-Konzentration = logarithmische Achse, mV-Werte = lineare Achse) eingetragen.
Unterhalb von 10 mg/l Nitrat verläuft die Eichkurve nicht mehr linear, in diesem Bereich ist eine Kurve zu
zeichnen.
Die Eichlösungen sollten in mehreren Messgefäßen bereitgehalten werden. Bei Verwendung nur eines
Messgefäßes ist dieses beim Wechsel der Lösungen gründlich zu spülen. Bei der Eichung vorteilhaft mit
den niedrigstkonzentrierten Lösungen beginnen und in Richtung zunehmender Konzentration arbeiten.
Wenn die Eichkurve bereits vorliegt und die letzte Messung innerhalb der vergangenen vier Wochen erfolgte, so genügt die Überprüfung der Eichkurve an zwei Eichpunkten (2 und 50 mg/l). Nur wenn keine
Übereinstimmung vorliegt, muss eine komplette neue Eichkurve aufgenommen werden.
Bestimmung des Nitratgehaltes:
50 ml des hergestellten Extraktes (s. oben, klares Filtrat) werden, mit Hilfe einer Messpipette, mit 1 ml
ISA-Lösung versetzt und in 50 ml-Bechergläsern mit Hilfe der Ionensensitiven Elektrode 9 der Nitratgehalt
gemessen. Mit Hilfe des Eichdiagramms werden aus den mV-Messwerten die Nitratkonzentrationen der
Probelösungen ermittelt.
9
siehe dazu Anleitung zur ionenselektiven Elektrode NO3-, Dr. W. Ingold AG, Urdorf, Schweiz.
87
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Boden
Nach Abschluss der Messungen ist die Nitrat-Elektrode abzuspülen und im Schutzrohr trocken aufzubewahren. Aus der Referenz-Elektrode ist -falls nicht mit Sicherheit am nächsten Tag wieder gemessen wirddie ISA-Lösung abzulassen und die Einfüllöffnung mit der Gummikappe wieder zu verschließen. Die Referenz-Elektrode wird trocken aufbewahrt.
Bei Eichung, Messung sowie Aufbewahrung ist die detaillierte Bedienungsanleitung der Elektrode zu beachten.
Auswertung / Berechnung:
Die in den Extrakten bestimmten Nitrat-Konzentrationen müssen auf die eingewogene Probemenge umgerechnet werden.
Bei Konzentrationsangaben der Messlösung in mg/l ergibt sich der Gehalt in der Probe zu
x(mg / 100 g Boden ) =
a × b × f × 100
1000 × c
wobei
x = Gehalt in der Probe bei der jeweiligen Feuchte
a = Nitrat-Konzentration in der Messlösung (mg/l)
b = Extraktionsmittelmenge (100ml)
c = Bodeneinwaage zur Extraktion (20 bzw. 50 g)
f = Verdünnungsfaktor des Extraktes durch Zugabe der ISA-Lösung (1,02)
Bei Extraktionsmittelmengen von 100 ml und Bodeneinwaagen von 20 bzw. 50 g vereinfacht sich die
Gleichung zu
Einwaage 20 g
x(mg / 100 g Boden ) =
Einwaage 50 g
a × 1,02
2
x(mg / 100 g Boden ) =
a × 1,02
5
Störungen / Einschränkungen:
Der Nitrat-Stickstoffgehalt von Böden unterliegt einer starken Witterungsabhängigkeit. Sinnvolle, ökologisch aussagekräftige Ergebnisse können nur bei einer ganzjährigen Beprobung erreicht werden. Wird
nicht mit einer hohen zeitlichen Auflösung der Beprobung gearbeitet, zeigen die Messungen ein diffuses
Verhalten (HARTER & LUTHARDT 1996).
Die Messung des Nitrats wird durch anionische Tenside (Detergentien) gestört. Außerdem darf das Verhältnis der Konzentration verschiedener anderer Ionen zu Nitrat bestimmte, in der Bedienungsanleitung der
Elektroden angegebene, Werte nicht überschreiten.
88
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Boden
3.1.8.11 Bestimmung des pflanzenverfügbaren Phosphors und Kaliums
Probenahme:
Die Probenahme für pflanzenverfügbare Nährstoffe auf Ackerstandorten erfolgt am besten zwischen Ernte
und nachfolgender Düngung aus dem durchwurzeltem Bodenbereich. Die letzte Düngung soll längere Zeit
zurückliegen und es sollten mindestens 10 mm Niederschlag gefallen sein (VDLUFA 1991).
Prinzip:
(nach AG BODEN 1997)
Extraktion der Nährstoffe Phosphor und Kalium mit einer durch Salzsäure auf pH 3,6 eingestellten Lösung
von Calciumlactat und anschließender fotometrischer Bestimmung.
Gerätebedarf:
Schüttelmaschine, rotierend mit 30-35 U/min, Spektralfotometer oder Filterfotometer für P-Bestimmung
(einzustellende Wellenlänge: 580 nm; Flammenfotometer oder AAS für K-Bestimmung (Wellenlänge: 767
nm)
Reagenzien:
-
-
240 g Calciumlactat mit ca. 1200 ml kochendem destilliertem Wasser übergießen und umrühren bis
alles gelöst ist. Zur noch warmen Lösung 80 ml Salzsäure (c(HCl) = 10 mol/ö) geben und nach dem
Erkalten mit destilliertem Wasser auf 2000 ml auffüllen
500 ml DL-Lösung mit destilliertem Wasser zu 10 l verdünnen. Die Lösung täglich frisch bereiten. Ihr
pH-Wert muss 3,6 betragen.
Standardlösungen für Phosphor und Kalium:
-
-
-
Standard-Vorratlösung: 1,7575 g Kaliumdihydrogenphosphat und 0,5625 Kaliumchlorid mit destilliertem Wasser zu 1 l lösen
50 g Ammoniumheptamolybdat in etwa 800 ml destilliertem Wasser von ca. 50 °C lösen und nach dem
Erkalten mit destilliertem Wasser auf 1000 ml auffüllen. Die Lösung ist mehrere Wochen haltbar.
1,25 g Ascorbinsäure und 350 mg Zinn (II)-chlorid, in 50 ml Salzsäure (c = 10 mol/l) lösen und mit
destilliertem Wasser auf 100 ml auffüllen. Die Lösung täglich frisch zubereiten.
Durchführung:
5 g lufttrockener Boden (bei Moorböden und Anmoorböden 10 ml feldfeuchten Boden einwiegen) in
Schüttelflaschen einwiegen, mit 250 ml DL-Gebrauchslösung (siehe Reagenzien) versetzen, 90 min über
Kopf schütteln, filtrieren und die ersten 20-30 ml des Filtrates verwerfen.
Messung von Phosphor:
Zu 25 ml Bodenextrakt 1 ml Molybdatreagenz und 1 ml Reduktionslösung jeweils in die Mitte der Flüssigkeitsoberfläche dazu dosieren und jeweils schütteln. Nach 10 min bis maximal 25 h nach dem Einfärben
die Extinktion bei 580 nm mit einem Spektralfotometer in 10-mm-Küvetten gegen den Reagenzblindwert
messen.
Messung von Kalium:
89
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Boden
Filtrat direkt in ein Flammenfotometer (Brenngas: Acetylen oder Propan) einsaugen und den Messwert bei
767 nm ablesen.
Bemerkungen:
-
Methode ist an zahlreichen Feldversuchen zur Ermittlung des Düngerbedarfs geeicht.
Methode führt zu Fehlinterpretationen bei Böden mit Carbonatgehalten über 5 % !
90
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Grundwasser
3.2 Grundwasser
3.2.1 Allgemeines Vorgehen
Bei grundwasserbeeinflussten Monitoringflächen ist die Beobachtung von Grundwasserschwankungen im
Jahresgang, sowie die Änderung ausgewählter chemischer Parameter vorgesehen. Für die Beobachtung des
Grundwassers im Rahmen der ÖUB empfiehlt es sich, in unmittelbarer Nähe der Monitoringfläche mindestens einen (beprobbaren) Pegel (Piezometerrohr) bis in eine Tiefe von mind. 50 cm unterhalb des geschätzten mittleren Grundwasser-Niedrigstandes einzulassen (VAHRSON et al. 1997). Die neu errichteten bzw.
schon vorhandenen Pegel sollen in regelmäßigen Abständen abgelesen und beprobt werden.
Jedoch ist zu beachten, dass eine wasserchemische Untersuchung nur in Pegelrohren mit einem Mindestdurchmesser von 10 cm realisiert werden kann.
Vor der Beprobung ist ein Abpumpen des stehenden Wassers erforderlich, um die Analyse bzw. Probenahme in dem frisch nachgelaufenen Wasser vornehmen zu können.
3.2.2 Parameterbegründung und Methodenbeschreibung
3.2.2.1
Grundwasserstand / Pegelgang
Die Beobachtung des Pegelganges dient der genauen und schnellen Erfassung von Veränderungen des
Wasserhaushaltes (als maßgeblicher Faktor des Ökosystems) im Jahresverlauf.
Der Grundwasserstand ist ausschlaggebend für Reduktion und Oxidation im Boden.
Messprinzip (nach SCHLICHTING 1995, LABO 1999 und DIN 19680, siehe auch DIN 38402-13):
In einem Messrohr bildet sich im gesättigten Bereich ein freier Wasserspiegel aus. Die Höhe des Wasserspiegels gibt das hydraulische Potential für den Bereich an, aus dem Wasser in das Rohr eintreten kann.
Geräte für Einbau und Messung:
Piezometerrohre (∅ 2 Zoll entspr. 5 cm) inkl. Überziehstrumpf (Gaze od. Perlon) und Verschlusskappen
(ggf. auch perforiert am unteren Rohrende), Bohrer für Perforierung, kleine Schaufel, Klappspaten bzw.
Erdbohrer, Sand (zur Verfüllung der Zwischenräume sowie als zusätzlicher Filter), Zollstock oder Lichtlot
bzw. Patsche (akustisches Lot)
Das Rohr soll in dem zu messenden Bereich (z.B. Schwankungsbereich des Grund- bzw. Stauwassers)
perforiert bzw. geschlitzt sein. Die Tiefe, d.h. die Rohrlänge und der durchlässige Bereich werden durch
Sondierungen vorher festgelegt. Das Piezometerrohr darf auf keinen Fall den Wasserstauer des zu messenden Wasserkörpers durchstoßen. In Moorböden darf der Torf- bzw. Muddekörper ebenfalls nicht durchstoßen werden, da unter Umständen aus dem Untergrund aufquellendes Wasser den Wasserstand verfälscht.
Insbesondere bei Böden, die stark zur Verschlämmung neigen, und deshalb das Rohr zusetzen, empfiehlt
es sich, ein größeres Bohrloch vorzubohren und das Rohr mit einem Kies-Sand-Mantel zu umgeben. Der
Boden wird in der Nähe der Oberfläche stark angedrückt und das Rohr mit einer Verschlusskappe versehen.
Zur besseren Wiederauffindbarkeit sollte ein mit Flatterband markierter Holzpflock in die Nähe des Rohrpegel gesetzt werden.
91
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Grundwasser
Es empfiehlt sich jedoch aus den o.g. Gründen und aufgrund der längeren Nutzbarkeit durch eine Fachfirma einen massiven, genormten Pegel setzen zu lassen.
Messung:
Die Messung erfolgt vorzugsweise mit einem Lichtlot (bei Erreichen des Wasserspiegels leuchtet eine
kleine Lampe auf). Bei nicht zu tief anstehendem Grundwasser eignet sich auch ein trockener Zollstock.
Maßeinheit
[cm od. m unter bzw. über GOF]
Darstellung der Ergebnisse:
Die Höhe des Wasserspiegels wird in cm unter GOF angegeben. Wird das Grundwasser am Standort durch
mehrere Pegel ermittelt, so sind die Höhenunterschiede des Geländes zu nivellieren, damit die Wasserspiegel auf ein einheitliches Niveau bezogen werden können. Die Darstellung erfolgt als Diagramm, in dem die
Tiefe gegen die Zeit abgetragen wird.
Methodische Fehlerquellen:
In das Piezometer tritt Wasser nur aus Grobporen ein, deshalb kann der Boden (fast) vollständig wassergesättigt sein (Haftwasser), ohne dass in Piezometern freies Wasser auftritt. Bei geringer Wasserleitfähigkeit
hinkt die Anzeige stark den Veränderungen im Boden nach.
Wurde bei Einbau die falsche Tiefe perforiert, kann es zu Fehlmessungen kommen, da das Rohr als Dränage wirkt oder zwei Wasserkörper auf die Anzeige einwirken.
3.2.2.2
Probenahme
Die Beprobung des Grundwassers erfolgt (nach Ablesung des Pegels!) mit einer Pumpe (ggf. auch Schöpfkelle). Günstig ist der Einsatz einer einfachen Hand-Vakuum-Pumpe, die nicht zu schwer ist, mit der aber
das Wasser schnell abgesaugt werden kann. Zuerst wird das Wasser komplett abgepumpt und verworfen.
Das nach einiger Zeit nachlaufende „frische“ Wasser wird beprobt.
Das Wasser wird in eine 250 ml-PE-Flasche abgepumpt. (vgl. auch VAHRSON et al. 1997).
3.2.2.3
Vor-Ort-Messungen
Temperatur [°C]:
Die aktuelle Temperatur ist bei jeder Wasseranalyse mit anzugeben, da die Parameter sehr stark von ihr
abhängen. Dabei wird der von der Sauerstoffelektrode ermittelte Temperaturwert verwendet.
Sauerstoffgehalt [mg/l]und [%]:
Der Sauerstoffgehalt des Grundwassers ist in Ökosystemtypen mit grundwassernaher Oberfläche entscheidend für die Vegetationsausprägung (Anpassung von spezialisierten Pflanzenarten an Sauerstoffarmut im
Wurzelbereich) und die Streuzersetzung. Bei sehr niedrigen O2-Gehalten gehen außerdem Schwermetalle
in Lösung, die in den Vorflutern, die das Einzugsgebiet entwässern, toxisch auf Elemente der limnischen
Biozönose wirken können. Je langsamer der Grundwasserstrom ist, desto eher ist der Sauerstoff durch Oxidation v.a. von zwei- zu dreiwertigem Eisen verbraucht (VAHRSON et al. 1997).
92
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Grundwasser
Messung:
Der Sauerstoffgehalt wird zusammen mit der Temperatur vor Ort mit einer amperiometrischen Elektrode
nach CLARK (Zweielektrodenprinzip) mit integriertem Temperaturmessfühler (z. B. WTW ”Profile Oxi
196”) gemessen.
Zeitbedarf:
5 min/Probe
pH-Wert:
Der pH-Wert des Grundwassers gibt Auskunft über die Pufferkapazität des Einzugsgebietes. Bei sehr niedrigen pH-Werten gehen, ebenso wie bei geringem Sauerstoffgehalt, Schwermetallsalze in Lösung, die in
den Vorflutern wiederzufinden sind (z.B. im Spreewald: Stäube aus dem Braunkohletagebau). Nur die
zeitliche Dokumentation des Grundwasser-pH-Wertes lässt Aussagen über tiefgründige Versauerung zu
(VAHRSON et al. 1997).
Messung:
Da der pH-Wert sich, v.a. bei schwacher Pufferung, sehr rasch unter dem Einfluss von Temperaturänderungen, oder auch einfach über Gleichgewichtseinstellungen mit Bestandteilen der Atmosphäre verändert,
wird er möglichst im Feld gemessen. Der pH-Wert wird im Grundwasserpegel mit einem transportablen
pH-Meter z. B. der Firma WTW (Wissenschftlich-Technische-Werkstätten) ”Profile pH 197” (Messung
über Standard-pH-Einstabmesskette SenTix 50) gemessen.
Zeitbedarf:
5-10 min / Probe
Elektrische Leitfähigkeit [μS/cm]:
Die Elektrische Leitfähigkeit (LF) ist ein Summenparameter für gelöste, dissoziierte Stoffe. Ihre Größe
hängt von der Konzentration und dem Dissoziationsgrad der Ionen sowie von der Temperatur und der
Wanderungsgeschwindigkeit der Ionen im elektrischen Feld ab.
Die LF gibt Hinweise auf den Anteil gelöster Salze im Grundwasser.
Messung:
Da sich auch die Elektrische Leitfähigkeit mit der Temperatur und im Kontakt zur Atmosphäre ändert,
wird dieser Parameter möglichst im Grundwasserpegel mit einer Standard-Leitfähigkeitsmesszelle Tetra
Con 325 (z. B. WTW ”Profile LF 197”) gemessen.
Zeitbedarf:
1 min / Probe
3.2.2.4
Konservierung, Transport und Lagerung von Wasserproben
Inhaltsstoffe von Wasserproben können sich schnell verändern, v.a. bei Vorhandensein von größeren Mengen organischer Stoffe und günstigen Bedingungen für die Entwicklung von Mikroorganismen. Aus diesem Grund ist grundsätzlich eine physikalische Konservierung von Wasserproben durch Kühlung vorzusehen, da Temperaturerhöhung die Geschwindigkeit biochemischer Umsetzungen steigert.
93
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Grundwasser
Es ist immer ratsam, die Proben so rasch wie möglich zu untersuchen. Ist dies nicht möglich, so können die
Proben auf –18°C eingefroren werden. Wichtig ist, dass das Einfrieren und Auftauen zügig erfolgen. Es
empfiehlt sich ein Transport in der Kühltasche.
Beachte! Beim Einfrieren können irreversible Fällungen auftreten, welche die Ergebnisse verfälschen
(RUMP & KRIST 1992).
3.2.2.5
Chemische Laboranalysen
Nitrat-Gehalt (NO3-Gehalt) [mg/l]:
Die Analyse erfolgt nach der aktuellen DIN-Vorschrift (DIN EN ISO 13395) mittels Elektrode.
Zuvor erfolgt eine Filtration der Wasserprobe.
94
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Oberflächenwasser
3.3 Oberflächenwasser
3.3.1 Allgemeines Vorgehen
Oberflächenwasser wird –wenn vorhanden- in den naturnahen bzw. aufgelassenen Mooren (Grabenwasser,
Kolk-, oder Laggwasser) beobachtet.
3.3.2 Parameterbegründung und Methodenbeschreibung
3.3.2.1
Ausdehnung der offenen Wasserfläche
Die Ausdehnung der offenen Wasserflächen wie dem Rand-Lagg naturnaher Kesselmoore unterliegt im
Jahresverlauf einer starken Dynamik.
Sie ist jedoch nicht nur Ausdruck der aktuellen Witterungsverhältnisse, sondern auch für Veränderungen
(z.B. Zufluss aus dem Einzugsgebiet) und Störungen bzw. Beeinflussungen des Wasserhaushaltes des
Moores.
Deshalb wird eine Kartierung der Ausdehnung der offenen Wasserfläche alle 2 Monate (März, Mai, Juli,
September, November) innerhalb des Untersuchungsjahrs vorgenommen. Die Methodik erfolgt wie bei der
Ermittlung der Vegetationszonierung (Kapitel 3.4.6). Im Ergebnis werden ArcGis Karten erstellt.
3.3.2.2
Wasserstand / Pegelgang
Die Beobachtung des Pegelganges dient der genauen und schnellen Erfassung von Veränderungen des
Wasserhaushaltes (als maßgeblicher Faktor des Ökosystems) im Jahresverlauf. Zur Erfassung kann eine
am Gewässerrand fest installierte Messlatte dienen.
3.3.2.3
Vor-Ort-Messungen
Temperatur [°C]:
Die aktuelle Temperatur ist bei jeder Wasseranalyse mit anzugeben, da die Parameter sehr stark von ihr
abhängen. Die Messung erfolgt mit Quecksilberthermometer nach DIN 38404-4. Alternativ kann die Temperatur mit in die übrigen Messelektroden (pH-, O2-, LF-) integrierten Temperaturfühler gemessen werden.
Wird der Sauerstoffgehalt bestimmt, sollte der von der Sauerstoffelektrode ermittelte Temperaturwert verwendet werden.
Sauerstoffgehalt [mg/l]:
Der Sauerstoffgehalt wird vor Ort unmittelbar nach der Probeentnahme mit einem galvanischen Sauerstoffsensor mit integriertem Temperaturmessfühler (WTW ”Profile Oxi 197”) gemessen, da er sich mit der
Temperatur und im Kontakt zur Atmosphäre verändert.
Zeitbedarf:
bis zu 4 min / Probe
pH-Wert:
95
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Oberflächenwasser
Der pH-Wert wird ebenfalls möglichst im Feld, mit einem transportablem pH-Meter der Firma WTW
(Wissenschftlich-Technische-Werkstätten) ”Profile pH 197” (Messung über Standard - pH Einstabmesskette) gemessen, weil auch er sich, v.a. bei schwacher Pufferung, sehr rasch unter dem Einfluss von Temperaturänderungen, oder auch einfach über Gleichgewichtseinstellungen mit Bestandteilen
der Atmosphäre verändert.
Zeitbedarf:
bis zu 4 min / Probe
Elektrische Leitfähigkeit [μS/cm]:
Die Elektrische Leitfähigkeit (LF) ist ein Summenparameter für gelöste, dissoziierte Stoffe. Ihre Größe
hängt von der Konzentration und dem Dissoziationsgrad der Ionen sowie von der Temperatur und der
Wanderungsgeschwindigkeit der Ionen im elektrischen Feld ab. Die LF gibt Hinweise auf den Anteil gelöster Salze im Wasser.
Messung:
Da sich auch die Elektrische Leitfähigkeit mit der Temperatur und im Kontakt zur Atmosphäre ändert,
wird auch dieser Parameter möglichst vor Ort gemessen, mit einer 4-Elektroden-Leitfähigkeitsmesszelle
(WTW ”Profile LF 197” - konduktometrische Messung).
Zeitbedarf:
ca. 1 min / Probe
3.3.2.4
Probenahme
Für die Oberflächenwasserbeprobung wird eine repräsentative Stichprobe (an 5 verschiedenen jahreszeitlichen Terminen innerhalb der Vegetationsperiode: März, Mai, Juni, Juli, September) an einer definierten
Stelle entnommen. 10 Zur Entnahme wird der Probenahmebehälter (PE-Flasche) zunächst mit dem zu beprobenden Wasser gespült, fast randvoll gefüllt und sofort verschlossen.
3.3.2.5
Konservierung, Transport und Lagerung von Wasserproben
siehe Kapitel 3.2.2.4 Grundwasser
3.3.2.6
Chemische Laboranalysen
Grundsätzliche Schritte der Probenvorbehandlung
Mit Probenvorbehandlung ist die Aufarbeitung der Probe bis zur eigentlichen Prüfung nach dem Standard
für die jeweilige Analysemethode gemeint.
(nach SCHÖNTHALER et al. 1998 und AG BODEN 1997)
− Prüfung auf unterschiedliche Feststoffanteile
− ggf. Auslesen gröberen Materials von Hand
10
In Söllen mit temporärer Wasserführung kann es jedoch insbesondere in niederschlagsärmeren Phasen
zum Ausfall einzelner Parameter bzw. des gesamten Untersuchungsprogramms kommen.
96
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Oberflächenwasser
− Filtration (ggf. Membranfilter 45 μm) oder Zentrifugation, Sicherung des Filterrückstandes für die evtl.
Analytik von Schwermetallen und organischen Schadstoffen
− Herstellung der Mischproben aus gleichen Anteilen der ggf. bearbeiteten Urprobe durch Mischen und
Teilen bis zur Reduzierung auf die Analysenproben
− evtl. Bestimmung des Eindampf- bzw. Abdampfrückstandes nach DIN 38409-1
Nitrat-, Nges-Gehalt [mg/l]:
Die Nitrat-Analyse erfolgt nach DIN EN ISO 13395.
Die Bestimmung des Gesamt-Stickstoffs sollte nach DIN 38409-27 erfolgen.
Gesamtphosphat, Pges [mg/l]:
Laboranalyse mit ICP nach DIN 38406.
Kges-Gehalt [mg/l]:
Die Ermittlung des Gesamtgehaltes an K erfolgt im Prinzip nach DIN ISO 9964-3. Anstelle CäsiumChlorid kann auch Strontium-Chlorid verwendet werden. Gemessen wird am AAS (AtomabsorptionsSpektrometer).
97
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Vegetation / Flora
3.4 Vegetation / Flora
3.4.1 Allgemeines Vorgehen
Die Stellung der Vegetation als „Produzent im Ökosystem“ ist hinreichend bekannt. Die Zusammensetzung und Entwicklung der Pflanzengemeinschaften ist Monitoringziel an sich für alle Ökosystemtypen,
unabhängig von ihrer Naturnähe.
Aktuell ist hier besonders die anhaltende Tendenz des Verschwindens der autochthonen Arten aus den
naturnahen Ökosystemen und dem Verschwinden vor allem von Archaeophyten aus den Halbkulturformationen auf der einen Seite - und das Ausbreiten von Ubiquisten und Neophyten in alle Ökosystemtypen also Nivellierung - auf der anderen Seite zu nennen. Jedoch beobachtet man in einigen Gebieten gegenwärtig auch den Effekt, dass sich aufgrund der Umstrukturierung der landwirtschaftlichen Produktion in den
neuen Bundesländern - vor allem weniger Düngereinsatz, gezielte Landschaftspflege - Arten wieder verstärkt ausbreiten. Der Erhalt von Artenvielfalt in Landschaften ist eines der obersten Ziele nachhaltig naturschutzfachlichen Handelns, so dass diese Tendenzen unbedingt einer mit standardisierten Methoden
zeitlich und räumlich nachvollziehbaren Dauerbeobachtung bedürfen.
Jedoch ist nicht nur das Vorkommen von Arten an sich Beobachtungsziel, sondern auch die typisch wiederkehrende und relativ stabile Vergesellschaftung von Pflanzenarten. Auch diese ist in unserer Landschaft
selten geworden und ist Ziel der Beobachtung. Für die naturnahen und halbnatürlichen Ökosysteme steht
die Frage: Halten sich die Vergesellschaftungen oder in welcher Richtung schichten sie sich um? Für alle
anderen Ökosysteme formuliert sich die Frage: Stellen sich wieder typische Vergesellschaftungen in Anpassung an die neuartigen Standortverhältnisse ein oder wird alles von Ubiquisten überprägt und ist demzufolge nicht mit den klassischen pflanzensoziologischen Methoden voneinander abzugrenzen?
Zum anderen ermöglicht die Auswertung der Vegetationsaufnahmen über die Anwendung ökologischer
Zeigerwerte das frühzeitige Erkennen bei Veränderungen von Standortparametern, die in Messwerten noch
nicht auszudrücken sind bzw. nur außerordentlich aufwendig zu erfassen sind. Oftmals ist es nur über die
Kombination von abiotischen und biotischen Parametern möglich, die tatsächlichen Verhältnisse wiederzuspiegeln - als Stichwort seien hier nur die pflanzenverfügbaren Nährstoffgehalte vor allem in organischen
Böden genannt.
Neben den Rückschlüssen auf die abiotischen Standortverhältnisse sind auch Rückschlüsse bzw. ergänzende Interpretationsmöglichkeiten für Veränderungen der Fauna vor allem über Strukturdaten möglich. Die
Beschreibungen zur zusätzlichen Erhebung der Vegetationsstruktur bei der Heuschrecken- und Laufkäfererfassung finden sich in Kapitel 3.5.5.
Die gewählten Methoden für die Erfassung von Vegetationsdaten differieren in Abhängigkeit der Spezifitäten der einzelnen Ökosystemgruppen. Die Vegetationserfassung der terrestrischen Offenlandökosysteme
erfolgt als hierarchisch gestaffeltes System auf verschiedenen Beobachtungsebenen, die mit einem weitgehend reduzierten Aufwand und höchstmöglich standardisiertem Vorgehen, allerdings geschultem Personal,
umfangreiche Auswertungen ermöglicht und eine komplexe Betrachtung der ablaufenden Prozesse in ihren
Zusammenhängen, Richtungen und Wirkungen gewährleistet.
98
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Vegetation / Flora
3.4.2 Parameterauswahl
Die Recherche diverser Monitoringprogramme ergab, dass i.d.R. zur Vegetationserfassung fest markierte
Dauerquadrate unterschiedlicher Flächengröße und Anordnung genutzt werden – dies ist das üblichste
Verfahren. Des Weiteren werden Transektmethoden in unterschiedlicher Variation angewandt, um zu ausgewählten Fragestellungen Antworten zu erhalten – hier sind vor allem Erfolgskontrolluntersuchungen von
Managementmaßnahmen zu nennen. Wesentlich seltener ist die Kombination beider Vorgehensweisen.
Obwohl sich die ÖUB nur streng auf die topische Ebene bezieht, wurde für den Offenlandbereich die
Kombination von drei Verfahren mit unterschiedlichem räumlichen Bezug gewählt, die hierarchisch ineinander geschachtelt werden können. Dies hat den entscheidenden Vorteil, dass mehrere Diversitätsebenen
beobachtet werden können: Arten, Gesellschaften und ein definierter Landschaftsraum. Die ersten Auswertungen der Ersteinrichtung belegen die Sinnhaftigkeit dieser Vorgehensweise (LUTHARDT & BRAUNER
2002, LUTHARDT et al. 2005).
Die Pflanzenarten-Diversität wird über die Erstellung einer Gesamtartenliste aller in der Monitoringfläche
vorhandenen Arten einschl. der Moose erfasst. Anhand der Liste erhält man einen Überblick über die Artenvielfalt, gegebenenfalls Vorkommen von Rote-Liste-Arten bzw. von sogenannten „Störzeigern“. Um
einen räumlich zuordenbaren Überblick über die Anordnung verschiedener Vegetationsausbildungen, über
Verschiebungen im Artgefüge und Dominanzverhalten zu erhalten, wird eine speziell angepasste Transektmethode angewendet. Um den Aspekt der typischen Vergesellschaftung von Pflanzen abzubilden,
werden am Beispiel ausgewählter Vegetationseinheiten komplette Aufnahmen nach BRAUN-BLANQUET
vorgenommen. Zusätzlich zu den aufgezählten Erfassungen wird ergänzend, für die naturnahen Moore eine
Skizze der flächenmäßigen Verteilung der Vegetationszonierung angefertigt.
Für die als Grasland genutzten Standorte wird als ergänzender Parameter die Biomasseproduktion erfasst
und es werden die Pflanzeninhaltsstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium ermittelt. Fragen des Nährstoffstatus spielen eine große Rolle für eine nachhaltige Landbewirtschaftung, für die Artenvielfalt und das
Konkurrenzgefüge sowie die Einschätzung der Stoffflüsse in der Landschaft.
Auf Grasland-Ökosystemen wird zudem die Wasserstufenkartierung mittels der Vegetation als Parameter
für den Flächenwasserhaushalt angewandt.
99
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Vegetation / Flora
3.4.3 Erfassung des Gesamtartenspektrums
3.4.3.1
Bioindikation
Die Pflanzenarten-Diversität ist über die Erstellung einer Gesamtartenliste aller in der Monitoringfläche
vorhandenen Arten aufzunehmen. Die Erfassung erfolgt unter Einbeziehung aller randlich vorkommenden
Arten oder Arten von irgendwelchen Störstellen bzw. Sonderstandorten. Anhand der Liste erhält man einen
Überblick über die Artenvielfalt, gegebenenfalls Vorkommen von Rote-Liste-Arten bzw. sogenannten
“Störzeigern” und registriert über die Jahre stärkere Veränderungen in der Häufigkeit bzw. das Verschwinden oder Neuhinzukommen von Arten.
Es ergeben sich verschiedene Auswertungsmöglichkeiten: Analyse des Artenspektrums bezüglich des Anteils autochthoner Arten / Archaeophyten / Neophyten; Rote-Liste-Arten, ökosystemtypische / nicht ökosystemtypische Arten etc. Über das Einwandern bzw. Verschwinden von Arten in der Zeit können über
deren ökologische Ansprüche Aussagen zur Entwicklung des Systems (einschließlich Konkurrenzverschiebungen) getroffen werden.
3.4.3.2
Methodik
Die Erstellung der Gesamtartenliste erfolgt durch intensive Geländebegehung der gesamten Monitoringfläche. Als Grundlage für die Geländearbeit dient die Standard-Geländeliste für die Floristische Kartierung
Brandenburg 11 siehe ANHANG.
Alle vorkommenden Arten werden in der Liste abgestrichen, bzw. zusätzlich notiert (Moose) 12. (Falls aus
neuer Zeit Gesamtartenlisten von einzelnen Monitoringflächen (z.B. KRATZERT 1998, MICHAELIS 1996,
TIMMERMANN 1992) vorlagen, wurden diese zur Grundlage genommen). Es werden alle Arten erfasst, die
innerhalb des Areals, welches als zu beobachtende Monitoringfläche definiert wurde, vorkommen, unabhängig davon, ob sie randlich einstreichen, sich an die Ränder zurückgezogen haben, oder Störstellen besiedeln. Als Zusatzinformation wird vermerkt, welche Arten nur randlich, d.h. nur im Abstand von 2 m von
der äußeren Grenze der Monitoringfläche, zu finden sind. Dies wird eingetragen in die Spalte “Begehungsgebiete” der Geländeliste. Zu den nur randlich vorkommenden Arten gehören auch die Pflanzen der die
Flächen direkt umgebenden Entwässerungsgräben oder (Feld-)Gehölzstandorte. Bei Äckern wird die Ökosystemtyp-Grenze definiert als die Schlaggrenze, gleichbedeutend mit der letzten gepflügten Reihe. Säume
an Wegen o. ä. werden nicht mit aufgenommen. Die Grenze eines Solls bildet die Außenkante der nicht
beackerten Fläche.
Zu empfehlen ist, zuerst mit der Transektaufnahme der Fläche zu beginnen, die dabei erfassten Arten auf
der Gesamtartenliste zu vermerken und die anschließende Begehung der Gesamtfläche auf die im Transekt
11
Erhältlich bei: Botanischer Verein von Berlin und Brandenburg, Königin-Luise-Str. 6-8, 14195 Berlin,
www.botanischer-verein-brandenburg.de, Tel. 030/7748437.
12
Bei Mooren werden die in den Transekten und Vegetationsaufnahmen erfassten Moose auch in der Gesamtartenliste der Datenbank geführt.
100
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Vegetation / Flora
nicht erfassten Bereiche zu konzentrieren. Es wird mit einem Umkreisen der Fläche begonnen und die weiteren Muster der Begehung nach den Geländegegebenheiten ausgerichtet.
Bei der Ersteinrichtung wurde zusätzlich eine Feinuntergliederung der Monitoringfläche in standörtlich
differenzierte Bereiche vorgenommen (herleitbar aus den Karten der Wasserstufen, bzw. Vegetationszonierung), und jeweils detaillierte Artenlisten erstellt, die der Erstbeschreibung der Flächen zu entnehmen sind.
Zudem wurden alle Arten in 3 Häufigkeitsklassen erfasst:
3-stufige Häufigkeitsklassifikation:
1:
selten (Art auf Montoringfläche mit 1-2 Fundorten)
2:
zerstreut (Art auf Monitoringfläche zerstreut, > 2 Fundorte)
3:
häufig (Art auf Monitoringfläche +/- regelmäßig mit hoher Individuenzahl auftretend)
Tabelle 5: Erfassung des Gesamtartenspektrums der Flora der Grünland-ÖUB-Flächen (5-stufige
Häufigkeitsklassifikation)
1 (ss)
Art auf Monitoringfläche sehr selten; ein bis sehr wenige Einzelfunde, oft an Sonderstrukturen gebunden.
2 (s)
Art auf Monitoringfläche selten; vereinzelt auf gesamter Fläche vorkommend und / oder auf
kleine Areale (Sonderstandorte) beschränkt; hier dann jedoch stellenweise in höheren Individuenzahlen / Dominanzen auftretend.
3 (z)
Art auf Monitoringfläche zerstreut vorkommend; auf der gesamten Fläche und / oder mehreren Teilarealen regelmäßig in überwiegend mittleren Individuenzahlen / Dominanzen auftretend.
4 (v)
Art auf Monitoringfläche verbreitet; auf der gesamten Fläche und / oder überwiegenden
Teilarealen regelmäßig in überwiegend höheren Individuenzahlen / Dominanzen auftretend.
5 (h)
Art auf Monitoringfläche häufig; auf der gesamten Fläche und / oder überwiegenden Teilarealen in überwiegend hohen bis sehr hohen Individuenzahlen / Dominanzen auftretend.
Ab 2006 werden die Häufigkeitsangaben zur Gesamtartenliste in einer 5-stufigen Skalierung für die Graslandökosysteme (Moor- und mineralisches Grasland, aufgelassenes Grasland) im Standardprogramm mit
erfasst (siehe Tabelle 5). Auf Ackerflächen erfolgt die Erfassung in 5 Häufigkeitsklassen fakultativ.
Die Gesamtartenliste für die naturnahen Moore ist in den Monaten Juli bis September zu erstellen. Die
Artenliste für das Grünland auf mineralischen Standorten bzw. Moorgrünland sollte zwischen Ende Mai
und Juli in Abhängigkeit von den Mahd- bzw. Weideterminen erfolgen. Die Aufnahme der Ackerflächen
ist maßgeblich an den jeweiligen Bewirtschaftungsrhythmus gebunden und muss von Fall zu Fall festgelegt werden.
Bei jedem Aufenthalt im Gelände wird die Liste unabhängig vom jahreszeitlichen Aspekt ergänzt, um
Vollständigkeit zu erzielen.
101
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Vegetation / Flora
Die Artenliste wird alphabetisch sortiert. Die Nomenklatur erfolgt bisher nach EHRENDORFER (1973). Zukünftig wird auch für die Datenbank die Verwendung der Nomenklatur nach WISSKIRCHEN & HAEUPLER
(1998) angestrebt.
3.4.3.3
Zeitbedarf
Der Zeitbedarf wird mit einem halben bis ganzen Tag veranschlagt, je nach Größe der Fläche. Bei den
Moosarten ist der Bestimmungsaufwand (Büro) hinzuzurechnen.
102
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Vegetation / Flora
3.4.4 Aufnahme des Vegetationstransektes
3.4.4.1
Bioindikation
Transekte stellen ein verbindendes methodisches Element zwischen Artenliste (ohne genaue Artmächtigkeitsangaben), Vegetationsaufnahme (ohne die Garantie einer Flächenrepräsentanz) und Vegetationskartierung (sehr aufwendig, schwer reproduzierbare räumliche Grenzziehung) dar. Das Verfahren wird in vielfachen Modifizierungen breit angewandt.
Der Vorteil besteht ergänzend zu der Artenliste darin, dass ein räumlicher Überblick über die Anordnung
der verschiedenen Vegetationsausbildungen, sowie über Verschiebungen im Artgefüge und Dominanzverhalten gegeben wird. Es ergeben sich zahlreiche Auswertungsmöglichkeiten über räumliche Darstellungen
in Verbindung mit der Ermittlung ökologischer Zeigerwerte nach ELLENBERG et al. (1992).
Jedoch werden nicht alle auf der Fläche vorkommenden Arten erfasst (im Durchschnitt 50 % der Gesamtartenzahl, Schwankung 13 - 77 %, genaueres dazu in LUTHARDT & BRAUNER 2002), so dass in Ergänzung
dazu die Gesamtartenliste nötig ist.
3.4.4.2
Methodik
Entlang einer an den Anfangs- und Endpunkten fest markierten, damit genau wiederfindbaren geraden
Linie quer durch die Gesamtfläche werden in einem definierten, standardisierten Abstand auf der Fläche
eines Halbkreises alle Arten angesprochen und deren Artmächtigkeit in 5 groben Stufen aufgenommen.
Pro Fläche werden 1 (-2) Transekte eingerichtet. Bei Anzahl und Lage der Transekte wird Wert darauf
gelegt, die standörtlichen Verhältnisse in ihrer Variabilität möglichst vollständig abzubilden.
Folgende Punkte sind bei der Festlegung der Transekte zu beachten:
•
Möglichst die gesamte Bandbreite der Standorts- und Vegetationsverhältnisse sollte abgebildet werden.
•
Es sollten vor allem Bereiche geschnitten werden, in denen in naher Zukunft Veränderungen (z. B.
Austrocknung, Eutrophierung) sehr wahrscheinlich sind.
•
Sinnvoll ist eine Lage entlang bereits vorhandener Bodentransekte, wodurch von vornherein auf die
standörtlichen Gegebenheiten geschlossen werden kann.
Die Anfangs- und Endpunkte des Transektes werden festgelegt und an dauerhaften Punkten fest markiert.
Diese Punkte werden mit GPS eingemessen (falls nicht möglich: andersartige genaueste Beschreibung).
Eine Markierung kann z. B. durch einen farbigen Anstrich erfolgen. Falls keine dauerhaften Punkte vorhanden sind, werden die Anfangs- und Endpunkte durch eingeschlagene, dauerhafte Pfähle (Robinie, Eiche) markiert. Vom Anfangspunkt aus gesehen wird die genaue Himmelsrichtung festgelegt, in die das
Transekt führt. Zwischenpunkte des Transektes werden für die Dauer der Untersuchung mit Fluchtstangen
markiert bzw. in ungenutzten Ökosystemen dauerhaft durch eingeschlagene Holzpfähle gekennzeichnet,
die mit GPS eingemessen werden.
103
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Vegetation / Flora
Anfangs- und Eckpunkte und einige Zwischenpunkte werden zusätzlich mit Magneten markiert (konkrete
Angaben siehe Orthofoto in der Datenbank). Die Markierungen erfolgen in der Regel bei 1 m, 10 m und 50
m nach Transektbeginn sowie bei 1 m vor Transektende. Zur genaueren Wiederauffindbarkeit der Transektaufnahmen sind bei genutzten Monitoringflächen des mineralischen Grünlands und des Moorgrünlands
zusätzlich Magnete bei allen 100 m Abschnitten (100 m, 200 m, 300 m,...), die zudem mit GPS eingemessen werden, sinnvoll.
In Abhängigkeit von der Länge des Transektes erfolgt bei kleineren Flächen (bis ca. 100 m Transektlänge)
alle 10 Meter, bei langen Transekten alle 20 Meter ein Transekt-Stop. Dies wird bei der Ersteinrichtung
festgelegt und dann so beibehalten. Dadurch wird auf dem Transekt die erforderliche Genauigkeit der Abbildung der Vegetationszonierung erzielt. Die Wahrscheinlichkeit erhöht sich für die kleineren Ökosysteme, dass auch kleinere, oftmals sehr sensible Vegetationseinheiten erfasst werden.
Auf landwirtschaftlich genutzten Monitoringflächen wird die besondere Spezifik der Randsituation dokumentiert.
Kennzeichnend für die Randbereiche landwirtschaftlich genutzter Flächen sind geringere mineralische
Düngung, geringerer Eintrag von Tierkot sowie geringerer Eintrag von Pflanzenschutzmitteln.
Somit finden sich auf intensiv genutzten Flächen viele typische Arten der Wiesen, bzw. Äcker nur noch
unmittelbar an der Schlaggrenze. Zur Dokumentation dieser besonderen Standorte bzw. Vegetationsverhältnisse wird jeweils der erste und letzte Transekt-Stop unmittelbar an den Rand der Monitoringfläche
gelegt. In Abhängigkeit von der jeweiligen Fläche erübrigt sich dieser zum Teil, wenn entweder beim
Transekt-Stop bei 20 m noch die Randsituation vorhanden ist, oder aber Transekt-Anfangs- oder –
endpunkt nicht identisch sind mit der Schlaggrenze.
Das Vorgehen auf der jeweiligen Fläche wird bei der Ersteinrichtung dokumentiert und für die Dauer der
ÖUB so beibehalten.
Vor Beginn der Aufnahme wird das Transekt mit Fluchtstangen abgesteckt und dadurch für die Dauer der
Aufnahme markiert. Die Abstände zwischen den Transekt-Stops werden durch eine 10 bzw. 20 Meter lange Schnur mit Stäben an den Enden abgemessen. Die Aufnahme der Pflanzenarten erfolgt (in Begehungsrichtung gesehen rechts) jeweils in einem Halbkreis mit 2 m Radius. Mit Hilfe von drei Schnüren (á 2m)
an deren Ende jeweils ein Stab befestigt ist, wird ausgehend von dem Transekt-Stop ein Halbkreis markiert
(siehe Abbildung 3).
Zu diesem Zweck werden 3 Stäbe jeweils mit einer 2 m langen Schnur mit Schlaufe am Ende versehen.
Die Schlaufen werden auf den Stab gesteckt, der den Transekt-Stop markiert. Hierdurch kann an 3 Punkten
der Halbkreis mit einem Radius von 2 Metern abgesteckt werden.
104
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Vegetation / Flora
Radius 2m
10 m
bzw.
20 m
Transektrichtung
2
4
6m
Abbildung 3: Design eines Transekt-Aufnahmepunktes der Vegetationserfassung
Alle Arten von Gefäßpflanzen (in naturnahen und wiedervernässten Mooren zusätzlich die Bryophyten)
werden mit Artmächtigkeitsstufen von 1 bis 5 versehen (siehe Tabelle 6). Außerhalb der Aufnahmefläche
stehende, diese jedoch überschirmende Gehölze werden gesondert mit dem Vermerk „Überschirmung“
erfasst. Die Deckung des Kronenbereiches wird in 5 Deckungsgradstufen angegeben (siehe Tabelle 6:
Skalierung der Artmächtigkeiten sowie des „Gehölz-Überschirmungsgrades“). Zusätzlich wird an
jedem Transektpunkt die Gesamtdeckung und die mittlere Wuchshöhe des Vegetationsbestandes erfasst.
Die Höhenangabe bezieht sich dabei auf die obere Schicht (mit großer Deckung) der fotosynthetisch aktiven Organe. Die Eingabemaske für die Datenbank ist dem Anhang zu entnehmen.
Tabelle 6: Skalierung der Artmächtigkeiten sowie des „Gehölz-Überschirmungsgrades“ für die
Transektaufnahme (Bezug: Halbkreis von 2 m = 6,3 m2)
Skala
1
Artmächtigkeiten / GehölzÜberschirmung
<1%
2
1 – 10 %
3
> 10 – 25 %
4
> 25 – 50 %
5
> 50 %
3.4.4.3
Zeitbedarf
Die Einrichtung des Vegetationstransektes (Abstecken mit Fluchtstangen) dauert bei 1-2 Personen je nach
Größe und Übersichtlichkeit der Fläche eine Stunde bis einen halben Tag.
Die Aufnahme des Vegetationstransektes, inklusive Abstecken und Einfluchten der Transekt-Stops, dauert
in Abhängigkeit von der Länge des Transektes, der Artenausstattung und des Kenntnisstandes des Bearbeiters bezüglich der Determinierung der Pflanzensippen (Moose!) 1 bis 3 Tage je Monitoringfläche. Insbesondere bei den naturnahen Mooren ist der Bestimmungsaufwand für die Moose (Büro) zu berücksichtigen.
105
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Vegetation / Flora
3.4.5 Vegetationsaufnahme nach BRAUN - BLANQUET
3.4.5.1
Bioindikation
Die Vegetationsaufnahme nach BRAUN-BLANQUET dient zur Ermittlung der genauen Artenzusammensetzung, Vergesellschaftung der Arten und der Vegetationsstruktur.
Neben der lebenden Phytomasse wird im Zuge der Vegetationsaufnahme auch die abgestorbene Biomasse
(Streuschicht) erfasst. Die tote oberirdische Phytomasse zeigt in sehr extensiv genutztem Grasland bzw.
aufgelassenem Grasland die Nutzungsintensität bzw. Dauer der Auflassung an. Oft ist die Phytomasseproduktion in aufgelassenem Grasland so hoch, dass die Zersetzung der Produktion nicht mehr nachkommt
und abgestorbene Pflanzenteile zu einer Of-Auflage akkumulieren. Dies beeinträchtigt die Keimungsbedingungen vieler höherer Pflanzen ebenso wie die Fortbewegung bodennah lebender Tiere (Raumwiderstand).
3.4.5.2
Methodik
Pro Ökosystem werden 1-2 sensible bzw. typische Vegetationsausbildungen ausgewählt. Je ausgewählter
Vegetationseinheit erfolgen die Vegetationsaufnahmen in einfacher Wiederholung, um von zufälligen Ereignissen, wie z.B. Umbruch durch Wildschweine, unabhängiger zu sein.
Die Größe der Aufnahmefläche richtet sich nach dem jeweiligen Vegetationstyp und erfolgt in Anlehnung
an DIERSCHKE (1994: 151). Innerhalb der angegebenen Spannen wird die Größe den jeweiligen Gegebenheiten angepasst, um die Homogenität und Repräsentativität (nicht nur der Arten, sondern auch deren Dominanzen) der Aufnahme zu gewährleisten.
Die Form (Rechteck oder Quadrat) und Größe der einzelnen Aufnahme wird vor Ort bei der Erstaufnahme
festgelegt, beschrieben und in der gesamten Dauer der Ökosystemaren Umweltbeobachtung so beibehalten.
Die definierten Eckpunkte werden, wenn möglich, mit GPS eingemessen und mit Magneten markiert (siehe Orthofoto in der Datenbank).
Bei nicht genutzten Ökosystemen werden die Eckpunkte zusätzlich durch einen eingeschlagenen Pfahl
markiert.
Da die Aufnahmeflächen unterschiedliche Größen besitzen, ist die Frequenzmethode (vgl. HOFMANN
1997) nicht durchführbar. Statt dessen muss zur Ermittlung der Artmächtigkeit eine Schätzskala zur Anwendung kommen. Gewählt wird die Artmächtigkeitsskala nach LONDO (1984 zitiert in DIERSCHKE 1994:
159), da sich bei der Dauerbeobachtung von kleineren Sukzessionsschritten die BRAUN-BLANQUET-Skala
als zu ungenau erwies (vgl. NIETFELD 1994: 70, SCHIEFER 1981 zit. in NIETFELD 1994: 85, SCHMIDT 1974
zit. in DIERSCHKE 1994: 159).
Insbesondere in den Deckungsgraden “3” und “4” sind erst größere Sukzessionsschritte mit der BRAUNBLANQUET-Skala dokumentierbar. Im unteren Bereich ist diese jedoch gut anwendbar und hinreichend
genau. Es ergibt sich deshalb folgende Skala: (Tabelle 7)
106
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Vegetation / Flora
Tabelle 7: Kombinierte Artmächtigkeitsskala nach WILMANNS (1989: 30) und LONDO (1984 zit. in
DIERSCHKE 1994) für die Vegetationsaufnahmen im Rahmen der ÖUB.
Skala
Individuenzahl
Deckung [%]
Mittelwert [%]
r
1, kleine Wuchsformen
≤1
0,1
+
2-5, kleine Wuchsformen
≤1
0,5
1
6-50 (inkl. 1-5 bei großen Wuchsformen)
≤5
2,5
2m
> 50
≤5
2,5
2a
beliebig
5 - 15
10
2b
beliebig
>15 - 25
20
3
beliebig
>25 - 35
30
4
beliebig
>35 - 45
40
5
beliebig
>45 - 55
50
6
beliebig
>55 - 65
60
7
beliebig
>65 - 75
70
8
beliebig
>75 - 85
80
9
beliebig
>85 - 95
90
10
beliebig
>95 - 100
(100)
Es werden alle Pflanzen einschließlich der Bryophyten erfasst. Neben der Ermittlung der Deckung der einzelnen Schichten wird auch der Gesamtdeckungsgrad der lebenden Phytomasse notiert. Für die Ermittlung
der Artmächtigkeiten wird nur eine Krautschicht ausgewiesen. Die Summe der mittleren Deckungsgrade
der einzelnen Arten kann den Gesamtdeckungsgrad der Krautschicht deshalb weit übersteigen. Zusätzlich
wird die mittlere Wuchshöhe des Vegetationsbestandes erfasst. Die Höhenangabe bezieht sich dabei auf
die obere Schicht (mit großer Deckung) der fotosynthetisch aktiven Organe. Die Mächtigkeit der Streuschicht wird in Zentimeter, deren Deckung in Prozent angegeben. Die Methode der Vegetationsaufnahme
wird nicht auf den Ackerstandorten angewendet. Die Vegetationsaufnahme erfolgt in Abhängigkeit von
den Bewirtschaftungsterminen zwischen Mai und September.
3.4.5.3
Zeitbedarf
Bevor die Vegetationsaufnahme erfolgen kann, ist zunächst deren Wiederauffinden nötig. Dies erfolgt in
der Regel durch die Kombination von GPS und Magnetsuchgerät. Nur in ungenutzten Ökosystemen kann
die Fläche fest vermarkt werden.
Die Dauer der Aufnahme beträgt je nach gewählter Flächengröße und Artinventar 1 bis 2 Stunden pro Vegetationsaufnahme. Bei den Moosarten ist der Bestimmungsaufwand (Büro) hinzuzurechnen.
107
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Vegetation / Flora
3.4.6 Vegetationszonierung
3.4.6.1
Bioindikation
Zusätzlich zu den aufgezählten Erfassungen ist es eine sinnvolle Ergänzung, für die naturnahen Moore
(und die Sölle) eine Skizze der flächenmäßigen Verteilung der Vegetationszonen anzufertigen.
Dies ergibt sich aus dem z. T. kleinflächig wechselnden Mosaik der Vegetation in diesen Ökosystemtypen.
Eine Erhöhung der Anzahl der Transekte ermöglicht erst bei hohem Aufwand eine flächenmäßig räumliche
Abbildung der Monitoringfläche. Die Vegetationszonierung leistet dies bei den zumeist kleinen Arealen
mit wesentlich geringerem Aufwand.
3.4.6.2
Methodik
Die Skizzierung der Vegetationszonierung erfolgt für die größeren Flächen nach Ausscheidung kartierbarer
Vegetationseinheiten, die durch Luftbildauswertung gewonnen werden.
Als Kartengrundlage dient eine Skizze (basierend auf einer Luftbildauswertung) der großflächigen Vegetationseinheiten.
Durch intensive Geländebegehung im Abstand von ca. 20 Metern erfolgt die Auskartierung und ggf. weitere Untersetzung.
Hierdurch kann sich im Extremfall ein Verschiebungsfehler der Vegetationsgrenzen von 10–20 Metern
ergeben. Wo möglich, werden zur erhöhten Genauigkeit die Flächen mit Hilfe eines Rucksack-GPS eingemessen.
Die Vegetationseinheiten werden in Karten im Maßstab 1 : 2500 oder 1 : 1000 eingetragen, je nach Größe
der Monitoringfläche.
Falls aus neuerer Zeit Karten der Vegetationszonierung für die konkrete Fläche vorliegen, werden diese für
die Ersteinrichtung übernommen.
Im Gelände werden für jede Vegetationsausbildung die kennzeichnenden Pflanzenarten notiert. Gearbeitet
wird nach der pflanzensoziologischen Methode. Die gefundenen Einheiten werden dann Assoziationen,
zumindest aber Verbänden zugeordnet. Vorgegangen wird nach der gängigen pflanzensoziologischen Literatur wie z.B. POTT (1995), SCHUBERT, HILBIG & KLOTZ (1995), PASSARGE (1996) und (1999). Die Vegetationszonierungen werden digitalisiert und in ArcGis dargestellt.
3.4.6.3
Zeitbedarf
Der Zeitbedarf variiert erheblich in Abhängigkeit von der Flächengröße, der Kleinflächigkeit der Vegetationszonierung und der Begehbarkeit. Die Begehbarkeit ist deshalb entscheidend, da für die Vegetationszonierung Abstände in Metern ermittelt werden müssen.
Viele Flächen sind sehr klein, schlecht begehbar und zeigen ein kleinflächiges Vegetationsmosaik.
Auf 1 ha hochgerechnet ergibt sich ein Zeitbedarf von 6 Stunden.
108
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Vegetation / Flora
3.4.7 Wasserstufenkartierung
3.4.7.1
Bioindikation
Wasserstufen dienen der Beurteilung des Flächenwasserhaushalts auf Graslandstandorten. Die ausgewiesenen Wasserstufen sind durch durchschnittliche Grundwasserstände hinterlegt. Wechselfeuchtigkeit ist
zusätzlich ausgewiesen.
3.4.7.2
Methodik
Zur Feststellung der Wasserstufe bedient man sich der vorkommenden Gefäßpflanzenarten. Die Methode
ist beschrieben bei KOEPKE et al. (1985) und KOEPKE (1989). Diese wird in der ÖUB weiterhin benutzt, da
zu Beginn der Ersteinrichtung noch keine Neubearbeitung der Methodik vorlag.
Für die Feucht- und Frischwiesen liegt eine Neubearbeitung mit Modifizierungen der Methodik von SUCCOW & JOOSTEN (2001) vor. Diese wird im Vergleich im Jahr 2006 (Feuchtgrünland BR Spreewald) getestet und danach über das weitere Vorgehen entschieden.
In jeder andersartigen Vegetationsausbildung (z.B. auffälliger Wechsel von Arten, starke Verschiebung
von Dominanzen) werden alle Arten notiert (ohne Berücksichtigung des Deckungsgrades bzw. der Häufigkeit). Die Auswertung erfolgt anhand der Literatur entnommenen Daten zur Wasserstufenamplitude der
einzelnen Arten. Zur Auswertung werden alle Arten einer Vegetationsausbildung untereinander aufgelistet
und deren Amplitude bezüglich der Wasserstufen durch Kreuze dargestellt. Für jede Wasserstufe werden
die aufgelisteten Kreuze addiert. Der höchste gefundene Wert kennzeichnet die Wasserstufe der jeweiligen
Vegetationseinheit (SUCCOW in KOEPKE 1989).
Die ausgewiesenen Wasserstufen sind in der Literatur (SUCCOW 1988, SUCCOW & JOOSTEN 2001) durch
durchschnittliche Grundwassergänge hinterlegt (vgl. Tabelle 8).
Für geübte Kartierer ist diese relativ aufwendige Vorgehensweise nicht mehr notwendig. Durch die Betrachtung der Gesamtheit der Arten kann bereits im Gelände die jeweilige Wasserstufe in einer Geländeskizze eingetragen werden.
Bei der Ansprache der Wasserstufe muss der Kartierer entscheiden, welche der gefundenen Arten nur noch
reliktisch vorhanden sind und welche die aktuellen Wasserverhältnisse widerspiegeln. Beispielsweise zeigen bei Wiedervernässung viele Arten ein hohes Beharrungsvermögen.
109
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Vegetation / Flora
Tabelle 8: Definition der Wasserstufen grundwasserbeeinflusster Standorte, nach SUCCOW (1988)
Bezeichnung
Verbale Beschreibung
Mittlerer Grundwassserstand [cm]
im Frühjahr
im Sommer
5+
nass
ca. 30 – 0 über Flur
≤ 20 unter Flur
4+
sehr feucht bis halbnass (stark
grundwasserbeherrscht)
ca. 0 – 20 unter Flur
ca. 0 – 25 unter Flur
3+
feucht (grundwasserbeherrscht)
ca. 10 – 20 unter Flur
ca. 20 – 45 unter Flur
2+
mäßig feucht (grundwasserbestimmt)
ca. 20 – 40 unter Flur
ca. 45 – 65 unter Flur
1
frisch
k.A.
k.A.
2-
mäßig trocken (grundwasserbeeinflusst)
ca. 30 - 60 unter Flur
ca. 70 - 120 unter Flur
3-
trocken (schwach grundwasserbeeinflusst)
ca. 70 - 90 unter Flur
ca. 100 - 150 unter Flur
über Flur
ca. 60 - 100 unter Flur
k.A.
k.A.
4+/2-
wechselnass
3+/2-
wechselfeucht
2+/-
mäßig wechselfeucht
ca. 0 – 60 unter Flur
ca. 40 - 120 unter Flur
3+/-
wechseltrocken
ca. 40 – 80 unter Flur
ca. 100 - 150 unter Flur
2+/3-
mäßig wechseltrocken
ca. 50 - 90 unter Flur
ca. 100 - 150 unter Flur
Wasserstufen grundwasserferner Standorte, nach SUCCOW (1988):
2- (mäßig trocken)
3- (trocken)
4- (sehr trocken)
5- (dürr)
Zusätzlich zur vorhandenen Literatur wird festgelegt (LUTHARDT mündlich 1999):
Wasserstufe 4+ ergibt sich, wenn feuchtigkeitsliebende Großseggen-Arten mit mehr als 50 % Deckung
vorkommen.
Wasserstufe 4+/2-, 3+/2- bzw. 2+/2- ergeben sich beim dominanten Auftreten einer oder mehrerer der folgenden Arten: Potentilla anserina, Ranunculus repens, Glechoma hederacea.
Mit Hilfe von Fluchtstangen wird die Monitoringfläche zur besseren Orientierung in 25 m x 25 m große
Quadrate unterteilt. Durch Geländebegehung wird die gesamte Fläche abgelaufen und die Grenzen der
einzelnen Vegetationsausbildungen, die vor allem an den dominierenden Arten festgemacht werden, in
eine Geländeskizze (Topographische Karte 1:5000) eingetragen. Wo möglich, werden zur erhöhten Genauigkeit die Flächen gleicher Wasserstufe mit Hilfe eines Rucksack-GPS eingemessen.
Wenn bereits eine Karte der Vegetationszonierung der betreffenden Monitoringfläche vorliegt, können
anhand dieser die Wasserstufen direkt übertragen werden, da die Karte der Wasserstufen eine Vergröberung darstellt.
110
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
3.4.7.3
Vegetation / Flora
Zeitbedarf
Der Zeitbedarf ist in erster Linie abhängig von der Flächengröße und der Homogenität der Fläche. Bei
mittlerer Homogenität ergibt sich inklusive Abstecken mit Fluchtstangen ein Zeitbedarf von ca. 1 Tag für 5
Hektar.
3.4.8 Bestimmung der oberirdischen Phytomasse
3.4.8.1
Bioindikation
Fragen des Nährstoffstatus spielen eine große Rolle für eine nachhaltige Landbewirtschaftung zum einen,
für die Artenvielfalt und das Artengefüge zum anderen und für die Stoffflüsse in der Landschaft zum dritten.
Sie dient ferner zur Beurteilung der Produktivität des Standorts und ist ein Maß für die Struktur und Dichte
des Bestandes, die ihn als Lebensraum für die Fauna charakterisiert.
Daher wird es für die als Grasland genutzten Standorte zur Ermittlung der Nährstoffverfügbarkeit die Biomasseproduktion erfasst, da die Nährstoffverfügbarkeit allein aus den Bodenanalysewerten oftmals nicht
abzulesen ist.
3.4.8.2
Methodik
Die Lage der Beerntungs-Quadrate sollte sowohl in der Nähe der Vegetationsaufnahme als auch in der
Nähe der Flächen für die faunistischen Aufnahmen liegen. Somit können Aussagen bezüglich der Zusammenhänge zwischen Fauna und Quantität bzw. Struktur der Phytomasse gewonnen werden.
An 5 Stellen außerhalb der Vegetationsaufnahme-Flächen werden repräsentative Quadrate (100 cm x 100
cm) ausgewählt. Hier soll die Vegetation möglichst so wie in der Vegetationsaufnahme beschaffen sein.
Die Quadrate werden nicht eingemessen oder markiert, sondern jeweils vom Bearbeiter selbst ausgesucht.
Hierdurch wird vermieden, dass jedes Mal durch die Beerntung die gleiche Fläche vorzeitig gemäht wird,
wodurch sich Änderungen in der Vegetation ergeben können.
Ein mitgeführter Rahmen von 100 cm x 100 cm wird auf den Boden gelegt, und die gesamte oberirdische
Phytomasse innerhalb des Rahmens geerntet (Sichel, Sense oder Rasenkantenschere) wobei die Schnitthöhe 3-5 cm beträgt. Das Frischgewicht wird im Gelände mit einer transportablen Waage ermittelt. Anschließend wird der Mittelwert der 5 Proben errechnet. Der Mittelwert (in g/m²) wird auf kg/ha umgerechnet (x
10).
Von den 5 Proben werden jeweils eine repräsentative Mischprobe entnommen (ca. 1-1,5 kg) und in frischem Zustand erneut ausgewogen. Diese Mischproben werden bei 80°C im Trockenschrank getrocknet
und erneut gewogen, um die Trockenmasse zu bestimmen (MÜHLENBERG 1993: 28).
Die Entnahme der oberirdischen Phytomasse erfolgt (relativ kurz) vor dem ersten Schnitt bzw. ersten
Viehauftrieb. Der Zeitpunkt hierfür ist je nach Ökosystemtyp zwischen Anfang Mai und Ende Juni.
111
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Vegetation / Flora
3.4.8.3 Zeitbedarf
2
Im Gelände werden für Ernte und Abwägen für 5 Teilflächen à 1m ca. 4 Stunden benötigt. Die
Laborbearbeitung umfasst ca. 30 min.
3.4.9 Bestimmung der Pflanzeninhaltsstoffe Stickstoff, Phosphor und
Kalium
3.4.9.1
Bioindikation
Im Boden lassen sich Aushagerungs- und Eutrophierungstendenzen erst mit großer Zeitverzögerung
und in abgeschwächter Form nachweisen. Schneller reagiert die Vegetation (Vergesellschaftung der
Arten) auf Änderungen im Nährstoffhaushalt. Noch bevor Umschichtungen in der Vegetation
stattfinden, reagieren die Pflanzen auf Standortveränderungen bereits durch geänderte Inhaltsstoffe
(HARTER 1998: 161). Da die ÖUB auch eine Frühwarnfunktion erfüllen soll, ist die Einführung dieses
Parameters unerlässlich.
3.4.9.2
Methodik
Im Labor wird das Schnittgut zum Trocknen ausgebreitet, zwei mal gewendet und nach vollständiger
Lufttrocknung Mischproben entnommen, die erneut gewogen werden. Von der luftgetrockneten
Phytomasse (siehe Kap. 3.4.8) werden ca. 80 bis 100 g entnommen und auf 2 mm Korngröße
zerkleinert (z.B. Hochleistungs-Schneidmühle Typ SM 2000). Anschließend werden von dem
Probenmaterial mit Korngröße 2 mm 5 - 10 g entnommen und auf 0,5 mm zerkleinert (z.B. UltraZentrifugal-Mühle Typ ZM-1). Der Gehalt an Nt wird im Labor durch direkte Messung am CNS-2000Elementaranalysator festgestellt (simultane Bestimmung). Zur Ermittlung von Pt und Kt fand im Jahr
2006 ein Methodenwechsel statt. Nach dem neuen Verfahren erfolgt eine Laboranalyse durch
Extraktion mit Salpetersäure-Druck-Aufschluss nach HFA* B 3.2.1 und anschließend eine
Auswertung mittels Induktiv-gekoppeltem Plasma-Spektrofotometer (ICP, nach HFA* Teil D). Vor
dem Wechsel wurde anstelle des Salpetersäure-Druck-Aufschlusses mit dem KönigswasserAufschluss extrahiert (nach DIN 38414-S7).
3.4.9.3
Zeitbedarf
Die Zerkleinerung auf 2 mm dauert ca. 15 min / Probe, die folgende Zerkleinerung auf 0,5 mm ca. 10
min / Probe.
Der Zeitbedarf zur Ermittlung von Pt und Kt beträgt 1 Std. / Probe. Für die Analyse von Nt werden 10
min / Probe benötigt.
* HFA – Handbuch Forstliche Analytik 2005, www.bmelv.de
112
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Fauna
3.5 Fauna
3.5.1 Allgemeines Vorgehen
Der Einsatz faunistischer Indikationsmethoden ist auf der Ebene dieser sektorübergreifenden ökologischen
Umweltbeobachtung von hoher Bedeutung. Im allgemeinen sind die ökologischen Ansprüche von Tieren
und Pflanzen nicht vollständig deckungsgleich. Tiere besitzen eine mehr oder minder ausgeprägte Mobilität und benötigen in vielen Fällen ein Nebeneinander unterschiedlicher Vegetationstypen (HEUBLEIN 1983,
zit. in HÄNGGI 1989). Bei vielen Indikatorgruppen handelt es sich gegenüber bestimmten ökologischen
Parametern nicht um Bioindikatoren im engeren Sinne. Aus dem Fehlen spezifischer Arten lassen sich
oftmals nicht von vornherein Rückschlüsse auf die Qualität eines Standortes ziehen. Ihr Vorkommen ermöglicht jedoch durch ihr Anspruchsverhalten gegenüber äußeren Faktoren (u. a. Vegetationsstruktur,
Insolation, Bewirtschaftungsintensität) eine ökologische Charakterisierung unterschiedlicher Biotoptypen
als Biodeskriptoren (vgl. KLEINERT 1991).
3.5.2 Vorgehen zur Auswahl der Tiergruppen
Verbunden mit der für viele Tiergruppen vergleichsweise aufwendigen Erfassung bzw. Determination,
entsteht ein hoher zeitlicher und finanzieller Aufwand. Das führt im Rahmen eines langfristig angelegten
Monitorings zu der Situation, dass nicht alle als grundsätzlich sinnvoll und geeignet erscheinenden Organismengruppen eingebunden werden können.
Ziel des faunistischen Monitorings im Rahmen der ÖUB ist deshalb die Erhebung mehrerer sich gegenseitig in ihren Aussagen sinnvoll ergänzender faunistischer Artengruppen mit unterschiedlichen Anspruchstypen, der Besiedlung unterschiedlicher Straten bzw. Stellungen in der Nahrungspyramide und Mobilitätsgraden (vgl. z. B. BFN 2000, MÜHLENBERG 1993, RECK 1990, 1992, RIECKEN 1992a, 1992b, ZUCCHI
1990). Im räumlichen Verbund mit vegetations- und bodenkundlichen Untersuchungen sowie Witterungsund Nutzungsdaten ermöglichen sie ein differenziertes Erfassen und Bewerten von Änderungstendenzen
innerhalb des Ökosystems und seiner Biozönosen. Nachfolgend werden die Kriterien aufgeführt, die für
die Auswahl der spezifischen Faunengruppen von grundlegender Bedeutung waren:
• Hoher Indikationswert als Biodeskriptor für die Stabilität bzw. Dynamik von Ökosystemen.
• Überdurchschnittlich gut bekannte ökologische Kenntnisse über die Gruppen.
• Indikation von Sachverhalten (z. B. Strukturvielfalt), die über abiotische Parameter nicht oder nur sehr
aufwendig zu erfassen sind.
• Indikation auf topischer Betrachtungsebene (kleiner bis mittlerer Flächeneinheiten).
• Ergänzendes Repräsentieren unterschiedlicher Teillebensräume, Straten bzw. Trophiestufen.
• Möglichst größerer Artenreichtum bzw. ökologische Spanne von Anspruchstypen.
• Artengruppen mit unterschiedlicher Ausbreitungsfähigkeit.
• Übergreifend in mehreren Ökosystemkomplexen einsetzbar.
• Weitgehend objektivierbare (z. B. wechselnde Bearbeiter) und finanzierbare Erfassbarkeit in einem
langfristig orientierten Monitoring, u. a. durch sinnvolle Synchronisierung der Erfassungsmethoden und
-zeiträume unterschiedlicher Gruppen.
113
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Fauna
Bei Artengruppen mit gleichwertiger Aussagekraft (ähnliche Anspruchstypen, vergleichbarer Kenntnisstand zu Vorkommen, Verbreitung und Ökologie) stellen die methodische Erfassbarkeit und die Personalsituation (Fachbearbeiter) wichtige Auswahlkriterien für das Monitoring dar (vgl. u.a. RECK 1990, 1992).
Kapitel 3.5.3) zeigt die Auswahl der Tiergruppen im Rahmen des faunistischen Monitorings der Ökosystemaren Umweltbeobachtung für die Ökosystemgruppen des terrestrischen Offenlandes. Die faunistischen Erhebungen erfolgen mit vorrangig halbquantitativen Methoden. Für die mit Freilandmethoden relativ einfach zu erfassenden Tiergruppen (Heuschrecken, Libellen, Tagfalter / Widderchen) wird ein hierarchisch gestaffeltes System mit unterschiedlichen Flächenbezügen angewendet. So werden diese Gruppen
zum einen auf definierten Probeflächen ausgewählter Standorteinheiten sowie zur Ermittlung des Gesamtarteninventars auf der gesamten Monitoringfläche erfasst.
Nachfolgend wird die methodische Vorgehensweise zur Erfassung der faunistischen Auswahlgruppen und
wichtiger Begleitparameter im Rahmen der Ökosystemaren Umweltbeobachtung vorgestellt. Daneben
werden Angaben zur Bioindikation durch die einzelnen Gruppen gemacht.
114
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Fauna
3.5.3 Tabellarische Übersicht der Erfassungszeiträume für die faunistischen Monitoringgruppen in den einzelnen Ökosystemen
Tabelle 9: Tabellarische Übersicht der Erfassungszeiträume für die faunistischen Monitoringgruppen in den einzelnen terrestrischen Ökosystemgruppen
Entwässertes Niedermoor und Grasland
Heuschrecken
Tagfalter
Laufkäfer
Libellen
1
Amphibien
M/E4
M/E4
Naturnahe Moore
1
Regenwürmer
Libellen
Tagfalter
Äcker
Heuschrecken Amphibien Laufkäfer Regenwürmer
M4/A6
A/M4
A/M5
M5/M6
M7/A8
M8/A9
M/E4
M/E5
M/E5
M/E5
M/E5
M6
A/M6
A/M6
M6
A/M5
M5/A6
M5/A6
M6/A7
E6/A7
M 8 / (A 9)
M/E7
M/E7
A/M9
A/M8
A/M8
A/M7
A/M7
E7/M8
A/M8
M 9 / (A
10)
M4/A6
M 9 / A 11
M5/M6
M5/A6
M/E5
E6/A7
A/M6
E7/M8
E8/A9
M8/A9
A/M9
M9/A
10
A / M / E: Anfang / Mitte / Ende + Angabe des Monats
(): suboptimaler Erfassungszeitpunkt
1
In Meliorationsgräben
115
M 9 / A11
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Fauna
Anmerkungen zu grundsätzlichen Anforderungen an die Erfassungszeiträume:
• Optimale Erfassungsperioden für die spezifischen Monitoringgruppen.
• Synchronisierung der Erfassungszeiträume unterschiedlicher Faunengruppen (Optimierung von Zeitund Kostenaufwand).
• Prioritäre Anpassung an zwingend erforderliche Monitoringgruppen.
• Angabe zeitlicher Erhebungsspannen (A / M ≤ 20 Tagen) in Abhängigkeit von jahresspezifischer Phänologie und aktuellen Witterungsbedingungen sowie unter Berücksichtigung der zeitlich parallelen Bearbeitung mehrerer Monitoringflächen.
• Einhaltung einer Mindestzeitspanne von wenigstens 10 Tagen zwischen den einzelnen Begehungen.
3.5.4 Grundsätzliche Witterungsvoraussetzungen für eine reguläre faunistische Erfassung
Die Aktivitätsrate von Tieren ist mehr oder weniger eng an äußere Witterungseinflüsse und Tageszeiten
gebunden. Für die Standardisierung einer semiquantitativen Erfassung von Heuschrecken fordert z. B.
POLLARD (1977, zit. in MÜHLENBERG 1993) windarmes Wetter sowie Mindesttemperaturen von 13°C (bei
mindestens 60% Besonnung) bzw. von > 17°C bei höherer Bewölkung.
Voraussetzung für die Flugaktivität der meisten mitteleuropäischen Libellenarten sind Lufttemperaturen
von etwa (12-) 16-30 °C. Als Optimum werden für die meisten Arten Lufttemperaturen von etwa 20-25
(27) °C bezeichnet. Von wesentlicher Bedeutung ist auch die Intensität der zugleich vorherrschenden Sonneneinstrahlung. So ist bei gleicher Umgebungstemperatur die Aktivität bei sonniger Witterung deutlich
höher als bei bewölktem Himmel (vgl. STERNBERG & BUCHWALD 1999).
Um den Einflussfaktor aktueller Witterungsverhältnisse bei der semiquantitativen Erfassung der Tagfalter /
Widderchen, Heuschrecken, Libellen und Amphibien 13 zu minimieren, sollten alle Kartierungen klimatische Mindestvoraussetzungen erfüllen. Bei jeder Erhebung dieser Gruppen werden Kurznotizen zum aktuellen Bewölkungsgrad, zur Temperatur und zu den Windverhältnissen gemacht. In Anlehnung an ULRICH
(1995, vgl. MÜHLENBERG 1993) erfolgt für die witterungsgebundene Erfassung (z. B. Transekt-Methode)
der Tagfalter / Widderchen, Heuschrecken und Libellen eine 3-stufige Beurteilung der aktuellen Witterungsbedingungen (siehe Tabelle 10).
13
Bemerkungen zu geeigneten Witterungsvoraussetzungen für die Amphibien-Kartierung finden sich in
Kap 3.5.6.6.2.
116
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Fauna
Tabelle 10: Witterungsverhältnisse als Einflussfaktoren für reguläre Untersuchungsbedingungen bei
faunistischen Erfassungen (nach ULRICH 1995, geändert)
Sonne
+
sonnig
o
heiter - wolkig
-
bedeckt
Temperatur
+
24 - 28 °C
o
17 - 23 °C, bzw. > 28 °C
-
< 17 °C
Wind
+
windstill - leichter Wind
o
leichter - mittlerer Wind
-
starker Wind
Zur Beurteilung der aktuellen klimatischen Gesamtbedingungen für die Bewertung regulärer Untersuchungsbedingungen erfolgt eine Aufsummierung der 3 Witterungsparameter.
Witterungsbedingungen:
+++/++
+
sehr gut
gut
o
mäßig
-/--/---
schlecht (Erfassung nach- bzw. wiederholen)
Als unterer Grenzwert für reguläre Untersuchungsverhältnisse gilt bei der Erfassung der Tagfalter-, Libellen- und Heuschreckenkartierung die Summen-Stufe ”o” 14. Sind die klimatischen Gesamtbedingungen
noch schlechter, sollten die Untersuchungen in der Folgezeit nach- bzw. wiederholt werden. In Grenzfällen
lassen sich die einzelnen Einflussfaktoren tendenziell gegeneinander abwägen. Dabei sollte jedoch keiner
der Faktoren eindeutig schlechter als „o“ sein.
Die aktivitätsgebundene tageszeitliche Aufnahmespanne erstreckt sich in Abhängigkeit der aktuellen Witterung von ca. 10.30 Uhr bis 18.00 Uhr.
14
Bei der Generalisierung der klimatischen Mindestvoraussetzungen ist zu berücksichtigen, das z. B. die
Flugaktivität der meisten Tagfalterarten temperatursensibler ist als die vieler Libellenarten oder die Rufaktivität von Heuschrecken.
117
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Fauna
3.5.5 Vegetationsstrukturerhebung bei der Laufkäfer- und Heuschreckenerfassung
3.5.5.1
Bioindikation
Die Ausbildung der Vegetationsstruktur ist für das Vorkommen verschiedener Arthropoden-Zönosen von
grundlegender Bedeutung (vgl. u.a. SÄNGER 1977, OPPERMANN1989). Durch die Bestimmung der Vegetationsdichte in abgestuften Vegetationshöhen lassen sich somit wichtige Rückschlüsse auf Wechselbeziehungen mit dem Vorkommen der untersuchten Faunengruppen in den Probeflächen (insbesondere Heuschrecken, Laufkäfer, Tagfalter) ziehen.
Die Raumstruktur der Vegetation unterliegt dabei einer jahreszeitlichen Dynamik und steht in Abhängigkeit zu den Standortverhältnissen und der Nutzung.
Zur Bestimmung der Vegetationsdichte dienen unterschiedliche Schätzverfahren für die Deckungsgrade
verschiedener Vegetationshöhen. Der Einsatz von Vegetations-Stratimetern (vgl. OPPERMANN 1989) bietet
unabhängig vom Bearbeiter eine hohe Objektivität der Messungen, erfordert jedoch einen relativ hohen
Kosten- und Arbeitsaufwand. Da die Erhebung der Strukturparameter zudem nur eine Momentaufnahme in
Abhängigkeit von aktuellen Nutzungszeitpunkten und das Mittel für eine größere Probefläche darstellt,
wird hier der weniger zeit- und arbeitsaufwendigen Schätzmethode der Vorzug gegeben.
3.5.5.2
Methodik
Die Erfassung der Vegetationsstruktur erfolgt begleitend zur Transekt-Methode bei der Kartierung der
Heuschrecken und an den Bodenfallenstandorten für die Laufkäfererfassung.
Als Maß für die Dichte eines Vegetationsbestandes und somit für den Raumwiderstand wird die horizontale Durchsicht in 10, 30, 50 und 100 cm Höhe über der Erdoberfläche geschätzt. Als Hilfsmittel dient dabei
ein nach unten hin offener Holzrahmen (Vegetationshürde). In den betreffenden Höhen befinden sich dünne Metallstäbe für die in einem jeweils 30 cm tiefen Vegetationsausschnitt in 10 % Schritten die horizontale Durchsicht geschätzt wird. Bei mehr als 70 % Durchsicht verringern sich die Schätzintervalle auf 5 %
(vgl. FARTMANN 1997, OPPERMANN 1987).
Ziel ist der Vergleich der Vegetationsstruktur verschiedener Probeflächen untereinander und im Rahmen
einer langjährigen Dauerbeobachtung sowie ihr Einfluss als wichtiger Habitatstruktur-Parameter auf die
Ausbildung spezifischer faunistischer Biozönosen.
Darüber hinaus werden die Deckungsanteile der Vegetationsstrukturparameter mit Hilfe eines visuellen
Schätzverfahrens in 5 %-Schritten erhoben (Formblatt siehe ANHANG). Für geschätzte Deckungsanteile
zwischen 0-5 % bzw. 95-100 % erfolgt die Angabe durch < 5 % bzw. > 95 %. Die Anteile von stehendem
Altgras und der Verfilzungsgrad werden jeweils 3 groben Schätzklassen zugeordnet.
118
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
3.5.5.3
Fauna
Erfassungszeitraum
Die Erhebung der Vegetationsstruktur erfolgt einmalig 15 für den Frühjahrsaspekt von Mitte Mai bis Anfang
Juni zu einem Fallenleerungstermin bei der Laufkäfererfassung als Durchschnittwert im Bereich der Bodenfallenstandorte sowie einmalig für die %-Deckungsanteile (Ende Juli / Anfang August) bzw. bei Grünland zweimalig für die horizontale Durchsicht und die Altgras- und Verfilzung begleitend zur Heuschreckenerfassung mit der Transekt-Methode von Ende Juli / Anfang August bzw. Ende August / Anfang September.
3.5.5.4
Zeitaufwand
Für die begleitende Erhebung der Vegetationsstruktur-Parameter werden bei einiger Übung 16 etwa 5 min
veranschlagt.
15
Der Spätsommer- / Herbstaspekt der Vegetationsstrukturerhebung wird von den Heuschreckentransekten
des Beobachtungstyps für die jeweiligen Bodenfallenstandorte übernommen.
16
Vor einer erstmaligen Erhebung der Vegetationsstruktur ist eine Abgleichung der visuellen Schätzungsmethode mit dritten Personen durchzuführen.
119
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Fauna
3.5.6 Methodenbeschreibung und Bioindikation
3.5.6.1
3.5.6.1.1
Heuschrecken (Saltatoria)
Bioindikation
In Brandenburg leben 53 heimische Heuschreckenarten (KLATT et al. 1999), und für das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland sind insgesamt 79 Arten nachgewiesen (DETZEL 1998).
Die autökologischen Ansprüche der einzelnen Arten sind relativ gut bekannt (vgl. z. B. BELLMANN 1993a,
DETZEL 1998, INGRISCH & KÖHLER 1998). Das Vorkommen bestimmter Heuschreckenarten und gemeinschaften bietet die Möglichkeit zur Charakterisierung und Bewertung der Ausbildung unterschiedlicher Biotoptypen. Die artspezifischen Habitatpräferenzen werden überwiegend durch das Mikroklima bestimmt (BELLMANN 1993a). Dieses wiederum setzt sich aus einer Kombination unterschiedlicher Standortfaktoren zusammen. BROCKSIEPER (1978) ermittelte als entscheidenden Einfluss auf die Verbreitung von
Heuschrecken die Ausbildung und Faktorenkombination von Sonnenstrahlung, Bodenfeuchte, Windoffenheit, Steingehalt, nächtlicher Abkühlung und Pflanzendeckung.
3.5.6.1.2
Semiquantitative Bestandserfassung
Die semiquantitative Erfassung der Heuschrecken erfolgt mit der Transekt-Methode durch Handfänge,
Sichtansprache und Verhören entlang standörtlich abgegrenzter Probeflächen von jeweils 100 m². Zur effektiveren Erfassung der Arten, die leise bzw. in einem für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbaren
Frequenzbereich (> 20000 Hz) stridulieren, kommt dabei ein Ultraschallfrequenzmodulator (Bat-Detektor)
zum Einsatz (vgl. u. a. FROEHLICH 1989).
Je Dauerbeobachtungsstandort befinden sich in Abhängigkeit von der räumlichen Entfernung und standörtlichen Homogenität der beiden Bodenmessfelder im Umfeld der vegetationskundlichen Dauerquadrate 2
Transekte von je 100 m². Zusätzlich werden für jede Monitoringfläche ggf. 1 - 3 Transekte in wertgebenden und / oder dominanten Vegetationsbeständen ausgewählt. Die mit GPS vermessenen Anfangs- und
Endpunkte der Transekte werden mit Stangen markiert und die Heuschrecken 3 m rechts und links davon
auf 2 parallelen Streifen von jeweils 25 m Länge und 2 m Breite kartiert.
Die unterschiedliche Strukturhomogenität bzw. Flächenausdehnung des jeweiligen Beobachtungstyps in
den Monitoringflächen erfordert zudem eine Probeflächen-Variante mit 100 m² von 2x2x25 m. In Hochstaudenfluren und hochwüchsigen Großseggenriedern wird die Transektbreite aufgrund der geringen Überschaubarbeit auf jeweils 1 m festgelegt (Varianten: 2x1x50 m, 4x1x25 m).
Zur vergleichenden Einschätzung der Individuendichten, der in den einzelnen Transektflächen des Untersuchungsgebietes nachgewiesenen Heuschreckenarten, wird mittels einer Zuordnung in Häufigkeitsklassen, wie sie BRUCKHAUS & DETZEL (1997) vorschlagen, eine semiquantitative Bestandserfassung vorgenommen.
120
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Fauna
Häufigkeitsklassen (Individuendichte / 100 m²):
I:
Einzelfund
II:
2 - 5 Ind.
III:
6 - 10 Ind.
IV:
11 – 20 Ind.
V:
21 – 50 Ind.
VI:
> 50 Ind.
Die Angaben zu den relativen Häufigkeiten beziehen sich dabei auf die Individuenklassendichte / 100 m²
Fläche in den jeweiligen Transektflächen und auf das Dichte-Optimum zur spezifischen Haupterfassungszeit der Imagines (vgl. INGRISCH & KÖHLER 1998).
3.5.6.1.3
Quantitative Bestandserfassung
Als erforderlicher Parameter kommt in Kombination mit der Transekt-Methode in ausgewählten Graslandund genutzten Niedermoor-Ökosystemen im unmittelbaren Umfeld der vegetationskundlichen Dauerquadrate die Isolationsquadrat-Methode (”Fangkäfig”) zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um ein mit reißsicheren Leinenstoff bespanntes, von einer einzelnen Person handhabbares, zusammenlegbares Gestell mit
einer Grundfläche von 1 m² und einer Höhe von ≥ 80 cm (vgl. DORDA 1995). Das Isolationsquadrat wird
auf die Vegetation geworfen und anschließend sorgfältig nach Heuschrecken abgesucht.
Die häufig an die Seitenwände springenden Tiere werden mit der Hand abgesammelt. Um eine (annähernd)
vollständige Erfassung abzusichern, wird die eingeschlossene Fläche solange abgesucht, bis etwa 60 sec.
lang kein weiteres Tier gefunden wird (vgl. LAUßMANN 1999).
Diese Methode bietet die Möglichkeit einer quantitativen Erfassung der Heuschrecken und somit auch der
Veränderung von Individuendichten (INGRISCH & KÖHLER 1998). Um die Individuenzahlen der einzelnen
Dauerbeobachtungsflächen miteinander vergleichen zu können, wird das Isolationsquadrat mit je 20 m² /
Dauerquadrat auf allen Flächen gleich häufig gesetzt (vgl. z.B. DORDA 1995).
121
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
3.5.6.1.4
Fauna
Gesamtarteninventar
Für das ermittelte Gesamtarteninventar der Probeflächen des Beobachtungstyps 17 sowie der gesamten Monitoringfläche wird unter Berücksichtigung art- und gruppenspezifischer Individuendichten sowie der spezifischen Haupterfassungszeit (vgl. z. B. DETZEL 1998, INGRISCH & KÖHLER 1998) eine Einschätzung des
Beobachtungsstatus (Bodenständigkeit) und die Einstufung in eine 5-stufige Häufigkeitsklassifikation vorgenommen:
1 (ss): Art auf Monitoringfläche / Probefläche sehr selten; ein bis sehr wenige Einzelfunde, vorwiegend
an Sonderstrukturen gebunden bzw. Zufallsbeobachtungen / Gaststatus.
2 (s): Art auf Monitoringfläche / Probefläche selten; vereinzelt auf gesamter Fläche vorkommend und /
oder auf kleine Areale (Sonderstandorte) beschränkt; hier jedoch stellenweise regelmäßig in geringen bis mittleren Individuendichten auftretend.
3 (z): Art auf Monitoringfläche / Probefläche zerstreut; auf der gesamten Fläche und / oder mehreren
Teilarealen regelmäßig in geringen bis mittleren, gelegentlich auch höheren Individuendichten auftretend.
4 (v): Art auf Monitoringfläche / Probefläche verbreitet; auf der gesamten Fläche und / oder überwiegenden Teilarealen regelmäßig in mittleren bis hohen Individuendichten auftretend.
5 (h): Art auf Monitoringfläche / Probefläche häufig; auf der gesamten Fläche und / oder überwiegenden
Teilarealen in hohen bis sehr hohen Individuendichten auftretend (Eudominanz).
Wenn Arten auf der Monitoringfläche vorrangig oder ausschließlich auf Sonderstandorten bzw. nur randlich nachgewiesen werden konnten, so wird dies in der Datenbank gesondert vermerkt. Dabei ist auch die
Nennung mehrerer Sonderstandorte möglich. Alle anderen Arten werden mit „t“ als flächentypisch gekennzeichnet.
Angaben zum Hauptvorkommen bzw. zum Status:
t:
a:
b:
c:
d:
e:
Flächentypisch
Hochstaudenfluren (z. B. Grabenränder) und/ oder Gebüsche, Waldsäume, Feldgehölze (Krautbzw. Gehölzschicht)
Trockenstandorte auf Feuchtwiesen (z. Teil randlich: z.B. trockene Wegsäume)
Feuchtflächen (z. Teil genutzt) auf Trockenstandorten
Torfmoosrasen (naturnahe Moore)
Gast, offensichtlich zugewanderte (Einzel)Exemplare, zum Teil makropter
Um das vollständige Inventar der Heuschrecken im Untersuchungsgebiet zu erfassen, sind aufgrund der
sehr unterschiedlichen Lebensweise der einzelnen Arten verschiedene, sich ergänzende Methoden anzuwenden (vgl. BRUCKHAUS & DETZEL 1997).
17
Integriert Nachweise von Arten, die phänologisch bedingt nur außerhalb der 2 TransektAufnahmetermine erfasst (insb. Tetrigidae und Gryllidae) bzw. nicht unmittelbar in Probeflächen, z.B.
jedoch wenige Meter benachbart, verhört bzw. gesichtet wurden.
122
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Fauna
In Einzelfällen kann für die ergänzende Erfassung gehölzbewohnender Arten in gehölzbeeinflussten Bereichen (z. B. naturnahe Moore) die Klopfmethode 18 eingesetzt werden. Hierbei werden Äste von Feldhecken,
Feldgehölzen, Solitärgehölzen und angrenzenden Waldsäumen mit Hilfe eines stabilen Stockes abgeklopft
und die Tiere in einem Klopfschirm (z. B. umgedrehter Regenschirm) aufgefangen (vgl. MÜHLENBERG
1993, BRUCKHAUS & DETZEL 1997).
Ergänzend erfolgt eine qualitative Auswertung der Bodenfallen-Beifänge für die Ermittlung des Artenspektrums auf den Dauerbeobachtungsflächen.
Die mitteleuropäischen Heuschreckenarten lassen sich im Allgemeinen anhand morphologischer bzw. gesangspezifischer Merkmale im Freiland bestimmen. Zur Nachweissicherung „kritischer Funde“ sollten
Belegaufnahmen bzw. die Mitnahme einzelner Belegexemplare erfolgen. Bei gesangsaktiven Arten empfiehlt sich auch die Anfertigung von Tonbandaufzeichnungen und ihre Identifizierung mit Hilfe eines Tonträgers für Heuschrecken-Gesänge (z. B. BELLMANN 1993b).
3.5.6.1.5
Erfassungszeitraum
Die Erhebung des Gesamtarteninventars auf der Monitoringfläche und des spezifischen Beobachtungtyps
erfolgt an insgesamt 2 Geländeterminen von Anfang / Mitte Juli bis Anfang September (vgl. Übersicht zu
Erfassungsperioden in Kapitel 3.5.3).
Die Aufnahme nach der Transekt-Methode erfolgt auf den Probeflächen zweimalig (Ende Juli / Anfang
August sowie Ende August / Anfang September). Die quantitative Bestandserfassung mit dem Isolationsquadrat findet einmalig Ende Juli / Anfang August statt.
Für den Nachweis von Tetrix spp. (Dornschrecken) und Gryllus campestris (Feldgrille) ist zusätzlich eine
Frühjahrsbegehung als Nebenbeobachtung im Rahmen der Tagfalter- bzw. der Laufkäfererfassung im Mai
/ Juni notwendig.
3.5.6.1.6
Zeitbedarf
Für die einmalige Durchführung der Transekt-Methode werden inklusive der Vegetationsstruktur-Messung
ca. 35 - 50 min veranschlagt. Bei zweimaliger Aufnahme ergibt sich damit in Abhängigkeit der Untersuchungsflächen mit 3 - 5 Transekt-Probeflächen ein Zeitbedarf von 4 - 6 Stunden.
Die quantitative Erfassung mit dem Isolationsquadrat erfordert je nach Individuendichte, Vegetationshöhe
und -Struktur zwischen 30 und 45 min / 20 m².
Die parallele Erfassung des Gesamtarteninventars der Probeflächen und der Monitoringfläche nimmt bei
mittlerer Flächengröße unter Einsatz eines Ultraschall-Detektors zusätzlich pro Untersuchungsjahr etwa 2 3 Stunden in Anspruch.
18
Betrifft in Brandenburg vorrangig Meconema thalassinum. Die meisten heimischen arbusticolen
(strauch-) /arboricolen (baumbewohnenden) Arten lassen sich vorteilhafter durch Verhören (Leptophyes
spp. mit Bat-Detektor) nachweisen.
123
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
3.5.6.2
3.5.6.2.1
Fauna
Tagfalter und Widderchen (Rhophalocera und Zygaenidae)
Bioindikation
Nach SETTELE et al. (1999) sind für die Bundesrepublik Deutschland (Stand: 1. Juni 1998) 193 Tagfalterarten bekannt. In Brandenburg ist das Vorkommen von insgesamt 117 Tagfalter- bzw. 14 Widderchenarten
nachgewiesen von denen für 21 Arten bzw. 1 Art keine aktuellen Fundmeldungen nach 1980 mehr vorliegen und diese somit als „Ausgestorben oder verschollen“ gelten (GELBRECHT et al. 2001).
Bestandsaufnahmen zur Tagfalterfauna zählen auf verschiedenen Ebenen der Landschaftsplanung zum
Standardprogramm für Belange des Arten- und Biotopschutzes (vgl. FINCK et al. 1992, RECK 1992).
Tagfalter und Widderchen repräsentieren unterschiedliche Anspruchstypen innerhalb der phytophagen
Fauna. Neben der Bindung an bestimmte Futterpflanzen steht das Vorkommen vieler Arten in Abhängigkeit verschiedener Faktoren wie dem Mikroklima, der Flächengröße, dem räumlichen Verbund von Teilhabitaten oder auch der Existenz spezifischer Wirtsameisen für Bläulinge (Lycaenidae). Die meisten Arten
reagieren sensibel auf Habitatveränderungen, wie sie durch Nutzungsintensivierungen oder Biotopzerstörungen verursacht werden (HERMANN 1992). Nach EBERT & RENNWALD (1991) haben infrastrukturelle
Veränderungen, wie die Erweiterung des Siedlungsraumes und des Verkehrsnetzes sowie Flurbereinigungs- und Intensivierungsmaßnahmen in der Land- und Forstwirtschaft zu überregionalen Populationsrückgängen geführt. Das Vorkommen bestimmter Arten innerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes
charakterisiert so eine bestimmte Ausbildung des betreffenden Biotops und ist somit für die Beurteilung
von Flächen hinsichtlich der Belange des Arten- und Biotopschutzes geeignet (THOMAS 1991, zit. in HERMANN1998).
Bioindikation durch Präimaginalstadien
Von hoher indikatorischer Bedeutung ist der Nachweis der Bodenständigkeit durch Eiablagebeobachtungen oder Funde der Präimaginalstadien einer spezifischen Falterart im Biotop.
Viele Arten sind im Präimaginalstadium hochspezialisiert, während sie im adulten Stadium eher zum Generalismus neigen (THOMAS 1991, zit. in HERMANN 1998). So wurden in einer Reihe von Untersuchungen
zu extrem gefährdeten Arten Veränderungen der Larvalhabitate als entscheidende Rückgangsursache ermittelt (u.a. THOMAS 1980, WARREN 1991 beide zit. in HERMANN 1998). Die Qualität und Ausdehnung
geeigneter Entwicklungsstätten ist somit für das Vorkommen und die Häufigkeit vieler Arten wichtiger als
die Saughabitate der Imagines (HERMANN 1998).
Bei einigen Tagfalterarten lassen sich die Präimaginalstadien zuverlässiger und zeitsparender nachweisen
als ihre Imagines. In einer tabellarischen Zusammenstellung von HERMANN (1998) werden 45 % der heimischen Falterfauna als "gut" bis "sehr gut" erfassbar anhand ihrer Eier- und Raupensuche bezeichnet. Ihre
Individuendichte ist in der Regel um das 10- bis 100fache höher als bei den Faltern. Ein weiterer Vorteil
liegt in der Witterungsunabhängigkeit bei der Bestandsaufnahme der Eier und Raupen (HERMANN 1998,
SETTELE et a. 1999).
124
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
3.5.6.2.2
Fauna
Generelle Methodik
Eine streng lineare Transekterfassung von Tagfaltern mit üblicherweise zwischen 5 und 10 m breiten und
damit gerade noch überschaubaren Streifen (vgl. z. B. STEFFNY 1982, MÜHLENBERG 1993) ermöglicht
einen hohen Standardisierungsgrad mit einer Minimierung des Bearbeitereinflusses. Voraussetzung hierfür
ist, dass die Untersuchungsflächen jedoch auf größerer Strecke weitgehend homogen ausgebildet sind und
eine Mindestprobenflächengröße von wenigstens 0,25 ha nicht unterschreiten. Werden beispielsweise, wie
bei den im Rahmen dieser Untersuchung überwiegend von kleinflächigen Standortwechseln charakterisierten Trockenrasenstandorten, Teilabschnitte von 30 m Länge und 10 m Breite ausgegrenzt, so führt dies zu
einer Probeflächengröße von lediglich 0,03 ha. Ein entscheidender Nachteil entsteht durch das mögliche
Übersehen oder das im selben Habitat (Probefläche) jedoch unmittelbar an den Linientransekt angrenzende
Vorkommen naturschutzfachlich bzw. bioindikatorisch wertgebender Arten. Um so mehr wenn diese artspezifisch bedingt nur niedrige Flugdichten und / oder geringe Mobilitäten aufweisen bzw. auf spezifische
Rand- oder Teilstrukturen der Probeflächen angewiesen sind.
Die Methodik im Rahmen der ÖUB versucht, parallel zum Anspruch einer weitgehenden Standardisierung,
diese Fehlergröße durch das Ausweisen flächiger Probeflächen zu minimieren.
Die Tagfalter- und Widderchenarten werden semiquantitativ innerhalb standörtlich abgegrenzter Probeflächen von mindestens 0,25 (bis etwa 2) ha durch repräsentatives schleifenförmiges Begehen auf jeweils 2x5
m breiten Streifen durch die Transekt-Methode 19 erfasst (vgl. MÜHLENBERG 1993, SETTELE et al. 1999,
STEFFNY 1982 u. a.). Bei linienförmig homogenen Probeflächen entlang von Grabenstrukturen und Flächensäumen verringert sich in Abhängigkeit von der räumlichen Ausdehnung die Streifenbreite auf 5 m.
Die Probeflächen werden von einem erfahrenen Fachbearbeiter solange abgegangen, bis über einen Zeitraum von 15 - 20 min keine weiteren Arten mehr gefunden werden (vgl. HERMANN 1992, SETTELE et al.
1999).
Auf jeder Monitoringfläche befinden sich einschließlich der Dauerbeobachtungsstandorte mit dem jeweiligen Beobachtungstyp insgesamt 1-3 Probeflächen. Die Auswahl und Abgrenzung der Probeflächen erfolgt
unter Berücksichtigung der für die jeweilige Untersuchungsfläche wertgebenden (tagfalterrelevanten)
Strukturen und / oder bestandsbildenden Vegetationsbestände (vgl. z. B. HERMANN 1992, SETTELE et al.
1999).
Die Determination erfolgt im Freiland durch Sichtansprache sowie gezielte Kescherfänge mit anschließendem Wiederfreilassen. In wenigen Ausnahmefällen (Melitaea spp., Pyrgus spp., Zygaena purpuralis / minos) sind zur Artbestimmung der Imagines genitalmorphologische Untersuchungen erforderlich. Voraussetzung für optimale Erfassungsgrade der Imagines stellt eine sonnige, warme und windarme Witterung
dar (HERMANN 1998). Zur Standardisierung der Methodik gelten die in Tabelle 10 angegebenen Witterungsbedingungen.
Ergänzend erfolgt auf den Probeflächen und der Monitoringfläche eine stichprobenartige Suche nach den
Präimaginalstadien der Arten. Die gezielte Ei-, Raupen- und Puppensuche in geeigneten Habitatstrukturen
19
Die relativ groben Schätzklassen (vgl. Häufigkeitsschlüssel für Probeflächen) ermöglichen dabei eine
vergleichbare Häufigkeitseinschätzung der Falterarten, ohne die in standörtlich einheitlichen Probeflächen
notwendige „Totalbegehung“. Der Zeitaufwand steigt deshalb neben der Flächengröße insbesondere auch
mit Zunahme der Strukturvielfalt innerhalb der Probefläche. Besondere Bedeutung besitzen biodeskriptiv/
wertgebende Habitatstrukturen für (stenöke) Arten mit spezifischen Ansprüchen an die Biotopausbildung.
Hierzu bietet die flächenspezifische Ist Zustandsanalyse eine wichtige Datengrundlage.
125
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Fauna
sowie Eiablagebeobachtungen ermöglicht den Bodenständigkeitsnachweis und erhöht so den Aussagewert
über die Wertigkeit des Lebensraumes für die jeweilige Falterart. Gesondert notiert werden auch Paarungsund Balzflugbeobachtungen sowie Arten die eine Probefläche eindeutig nur überflogen haben (Überflieger):
Bz:
K:
Eb:
Ef:
P:
R:
Ü:
+:
Balzflug
Kopula
Eiablage
Eifund (ohne vorherige Eiablagebeobachtung)
Puppenfund
Raupenfund
Überflieger
einzelne Beobachtung
++:
mehrfache Beobachtung
3.5.6.2.3
Semiquantitative Erfassung
Bei den einzelnen Begehungen auf den Probeflächen werden die Individuenzahlen der beobachteten Falterarten notiert und nach dem Häufigkeitsschlüssel von ULRICH (1995) verschiedenen Schätzklassen zugeordnet.
Tabelle 11: Häufigkeitsschlüssel für die Tagfaltererfassung auf Probeflächen (nach ULRICH 1995)
Häufigkeitsstufe
1
2
3
4
5
6
Individuenzahl
1
2-5
6-10
11-20
21-50
51-100
7
8
101-250 251-500
9
>500
Die maximale Häufigkeit einer Art auf einer Probefläche bezieht sich auf die höchste im Untersuchungsjahr ermittelte Schätzklasse.
Zur Einschätzung der relativen Siedlungsdichte für die Arten innerhalb der Probeflächen werden zusätzlich
die von HERMANN (1992) vorgeschlagenen Häufigkeitsklassen notiert 20:
E:
I:
II:
III:
Einzelindividuum innerhalb des Teillebensraumes (Probefläche)
1-4 Individuen / 100 m² an der / den Hauptfundstelle/n der Probefläche
5-10 Individuen / 100 m² an der / den Hauptfundstelle/n der Probefläche
> 10 Individuen / 100 m² an der / den Hauptfundstelle/n der Probefläche
Die Angabe zur relativen Häufigkeitseinschätzung spiegelt dabei die an der / den Hauptfundstelle/n der
Probefläche angetroffenen Individuendichten ohne die Einbeziehung von Extremwerten wieder. Bei
20
Die Einstufung in bestimmte Häufigkeitsklassen und Siedlungsdichten auf den Probeflächen wird sich in
vielen Fällen entsprechen (Bsp.: geringe Individuenzahlen führen in der Regel zu geringen Siedlungsdichten). Durch die Erfassung in Häufigkeitsklassen wird die spezifische Probefläche mit Untersuchungen in
den Folgejahren besser vergleichbar und kann so detailliertere Hinweise auf Entwicklungen in der Fläche
liefern. Daneben werden insbesondere Arten mit sehr niedrigen Individuenzahlen (aber > Einzelexemplar)
besser darstellbar. Die Vorteile einer gleichzeitigen Abschätzung der Siedlungsdichten (als Basisdaten)
liegen in einer geringeren Abhängigkeit vom spezifischen Bearbeiter sowie von Nutzungs- und Witterungseinflüssen.
126
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Fauna
mehrbrütigen Arten entspricht die angegebene Häufigkeitsklasse der maximal ermittelten Individuendichte
im Untersuchungsjahr.
Anmerkung
Die Erfassung der gesehenen bzw. gefangenen Tiere umfasst bei halbquantitativen Erfassungsmethoden
auch unter standardisierten Bedingungen jeweils nur einen unbekannten Anteil an der Gesamtpopulation.
Für quantitative Einschätzungen sind populationsbiologische Untersuchungen (z. B. Fang- / Wiederfang)
notwendig. Die an den einzelnen Begehungsterminen ermittelten Häufigkeiten stellen zudem lediglich
Momentaufnahmen dar. Berücksichtigt man daneben aber auf Populationsdichte und -dynamik einflussnehmende ökologische Faktoren und Potenzen, wie z. B. artspezifische Lebensstrategien (vgl. tabellarische
Übersicht bei SETTELE et al. 1999), so ermöglicht die Erfassung der Individuen-Schätzklassen und der
relativen Siedlungsdichte durch 5 Begehungen eine gute Übersicht über die relativen Häufigkeiten der
einzelnen Arten im Untersuchungsgebiet.
Für die bei der Untersuchung auf den Probeflächen und auf der gesamten Monitoringfläche nachgewiesenen Arten wird eine 5-stufige Häufigkeitsklassifikation vorgenommen 21:
1 (E): Art auf Monitoringfläche / Probefläche sehr selten (Einzelfund) als Einzelexemplar nachgewiesen; vorwiegend an Sonderstrukturen gebunden bzw. Zufallsbeobachtung (Gast / im Überflug (Ü)).
2 (s): Art auf Monitoringfläche / Probefläche selten; (ein bis) wenige Einzelfunde bzw. sehr vereinzelt
auf gesamter Fläche vorkommend und / oder auf kleine Areale (Sonderstandorte) beschränkt; hier
mit geringen Individuenzahlen / bzw. -dichten auftretend.
3 (z): Art auf Monitoringfläche / Probefläche zerstreut; vereinzelt auf gesamter Fläche vorkommend
und / oder auf kleine Areale (Sonderstandorte) beschränkt; hier jedoch stellenweise regelmäßig mit
geringen bis mittleren Individuenzahlen / bzw. -dichten auftretend.
4 (v): Art auf Monitoringfläche / Probefläche verbreitet; auf der gesamten Fläche und / oder mehreren
Teilarealen regelmäßig zur Haupterfassungszeit mit mittleren bis höheren Individuenzahlen / bzw.
-dichten auftretend.
5 (h): Art auf Monitoringfläche / Probefläche häufig bis sehr häufig; zur Haupterfassungszeit in mittleren bis hohen bzw. eudominant mit überwiegend hohen bis sehr hohen Individuenzahlen / bzw. dichten auftretend.
21
Unter Berücksichtigung artspezifischer Individuendichten und Strategien (vgl. WEIDEMANN 1995, SETTELE et al. 1999).
127
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Fauna
Ergänzend erfolgen für alle nachgewiesenen Arten Angaben zum beobachteten Status im Gesamtuntersuchungsgebiet.
Angaben zum Status:
a:
b:
c:
Bodenständigkeitsnachweis durch Raupen- und / oder Eifunde, frisch geschlüpfte Falter, Eiablagebeobachtungen, hohe Individuendichten / Abundanzen. Zum Teil an Sonderstrukturen gebunden.
Vermutliche Bodenständigkeit (regelmäßige Beobachtung, ökologischer Anspruchstyp). Zum Teil
an Sonderstrukturen gebunden.
Vermutlich nicht bodenständig (Einzelbeobachtung; Überflug; abweichender ökologischer Anspruchstyp). Zum Teil jedoch Nutzung als Sonn- und Nektarhabitat bzw. Vorkommen / Bodenständigkeit außerhalb der Monitoringfläche auf benachbarten / angrenzenden Standorten / Flächentypen.
3.5.6.2.4
Erfassungszeitraum
Der Erhebungszeitraum erstreckt sich über 4 jahreszeitliche Aspekte 22: Mitte / Ende Mai, Mitte Juni, Anfang / Mitte Juli und Ende Juli / Mitte August (vgl. Übersicht zu Erfassungsperioden in Kapitel 3.5.3).
3.5.6.2.5
Zeitbedarf
Der Zeitbedarf für die semiquantitative Erfassung innerhalb der Probeflächen und die ergänzende Kartierung des Gesamtartenspektrums steht in Abhängigkeit von der Probeflächenzahl, der Größe und der Strukturvielfalt des Untersuchungsgebietes. Als mittlere Zeitspannen lassen sich zwischen 1,5 und 4 Stunden je
Begehung veranschlagen. Daraus resultiert bei 4 Begehungen im Untersuchungsjahr ein Zeitbedarf von 6
bis 15 Stunden je Monitoringfläche.
22
HERMANN (1992) bezeichnet, unter Berücksichtigung der wichtigsten jahreszeitlichen Aspekte, 4 - 5
Flächenbegehungen als Untergrenze für eine annähernd vollständige Erfassung der Tagfalter- / Widderchenfauna eines Gebiets.
128
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
3.5.6.3
3.5.6.3.1
Fauna
Libellen (Odonata)
Bioindikation
Für das Gebiet der BRD sind 80 Libellenarten bekannt (STERNBERG & BUCHWALD 1999). In Brandenburg
konnten davon bisher 66 Arten nachgewiesen werden. Die Bestände einer Vielzahl dieser Arten besitzen
dabei eine zentrale Bedeutung für ihre bundesweite Verbreitungssituation (MAUERSBERGER 2000).
Die flugfähigen Imagines vieler Libellenarten haben eine vergleichsweise kurze Lebenserwartung von
zumeist nur wenigen Wochen. Den größten Teil ihres Lebens (im Extrem bis zu 5-6 Jahre) verbringen sie
dagegen mit ihrer Larvalentwicklung im Wasser (SIEDLE 1992).
Durch unterschiedlich sensible Reaktionen verschiedener Anspruchstypen auf Veränderungen ihres Lebensraumes sind Libellen sehr gut als Bioindikatoren für aquatische Lebensräume geeignet. Die meisten
Arten kennzeichnen Vegetationsstrukturen des Flachwassers, deren Verzahnung miteinander und vor allem
deren thermische und hydrologische Bedingungen. Einige Arten stellen Anforderungen an spezielle Sedimente, hohe Wasserqualität und / oder bestimmte Sauerstoffverhältnisse. Weiterhin ist der Fortpflanzungserfolg vieler Arten maßgeblich vom Zustand und der Steuerung des gewässerinternen Nahrungsnetzes
(Beuteverfügbarkeit, Konkurrenzbedingungen, Prädationsdruck) abhängig, obwohl viele Details dieser
Zusammenhänge noch unerforscht sind.
Aufgrund der intensiven autökologischen Bearbeitung dieser Artengruppe (vgl. z.B. STERNBERG &
BUCHWALD 1999, 2000) besteht somit eine gute Voraussetzung für das Monitoring und die Bewertung von
Libellenvorkommen (SIEDLE 1992).
Im Rahmen der ÖUB erfolgt die Erfassung der Libellenfauna als zwingend erforderlicher Parameter in den
naturnahen Mooren, an den Feldsöllen am Hangfuß der beobachteten Acker-Catenen, an den Seen (jeweils
BR Schorfheide-Chorin) sowie an den untersuchten Abschnitten im Rahmen des FließgewässerMonitorings (BR Spreewald, BR Flusslandschaft Elbe). Als zusätzlich sinnvolle Ergänzung wird ihre Erhebung an definierten Uferabschnitten der räumlich-funktional mit Monitoringflächen des mineralischen
Graslandes und des Moor-Grünlandes verknüpften Meliorationsgräben eingestuft. Auf allen Flächen wird
eine kombinierte Kartierung der Imagines sowie der Exuvien (Larvenhüllen) vorgenommen.
Für die im Rahmen der ÖUB untersuchten Kleingewässer (Feldsölle, kleinere Restseegewässer naturnaher
Moore) stellt aufgrund der hohen Mobilität der Imagines vieler Arten der jeweilig betrachtete Gesamtlebensraum die Bezugsfläche für die Ermittlung der Abundanzklassen dar . Die Erfassung an den Fließgewässern und Meliorationsgräben erfolgt in definierten Probeflächen repräsentativer Teilabschnitte von
möglichst 100 m Uferlänge. Die Untersuchungen aller Kleingewässer und der meisten Fließgewässerabschnitte erfolgen vom Land aus. Die endpunkte der Untersuchungsabschnitte an den Fließgewässern und
Melioratonsgräben werden in einer Karte der ÖUB-Monitoringfläche vermerkt und mit GPS eingemessen.
Neben der Verortung der Probeflächenerfolgt eine kurze verbale Beschreibung der Uferstrukturen(Gewässergrund mit Sediment / Detritus, Beschattung, Überschirmung, Beeinträchtigungen wie Angeloder Grillstellen) mit konkreter Häufigkeitsangabe bestandsprägender Pflanzenarten (Submers-,Emers- und
Ufervegetation). Von allen untersuchten Probeflächen bzw. den jeweils betrachteten Gesamtlebensraum
wird eine Fotodokumentation angelegt (vgl. Kapitel 2.4)
129
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
3.5.6.3.2
Fauna
Erfassung der Imagines
Die Erfassung der Imagines erfolgt durch Sichtnachweis (ggf. mit Fernglas) sowie mit gezielten Kescherfängen. Die Artbestimmung der Tiere wird im Freiland vorgenommen und diese anschließend wieder freigelassen. Darüber hinaus werden Beobachtungen, die auf eine mögliche Bodenständigkeit schließen lassen
(frisch geschlüpfte Tiere, Paarungen, Eiablage, Patrouillenflug), vermutliche Gastbeobachtungen sowie
ggf. zu spezifischen Habitatpräferenzen der einzelnen Arten innerhalb dieser Lebensräume notiert. Die
Imaginalbeobachtung ist insbesondere für die Erfassung der Kleinlibellen (Zygoptera) bedeutsam, die sich
im Gegensatz zu den Großlibellen (Anisoptera) eher stationär und weniger territorial verhalten. Damit ist
der Unterschied zwischen der Schlupfabundanz (=Fortpflanzungserfolg als entscheidende Monitoringaussage) und der (viel leichter nachzuweisenden) Imaginalabundanz bei Kleinlibellen viel kleiner als bei
Großlibellen. Bei letzteren, vor allem den Aeshniden und Gomphiden, ermöglicht der Exuviennachweis
oftmals deutlich genauere Aussagen über das Monitoringgewässer als die Imaginalbeobachtung (Beispiel:
aus der Sichtung eines territorialen Männchens der Königslibelle lässt sich nicht ableiten, ob es sich um
einen Gast von einem mehrere Kilometer entfernten Gewässer handelt und die Art am Monitoringobjekt
keinen Fortpflanzungserfolg hatte, oder ob die Art im Monitoringabschnitt zahlreich bodenständig ist). Bei
vielen Kleinlibellen hingegen ist davon auszugehen, dass eine hohe Dichte flugaktiver Tiere auch mit hohem Fortpflanzungserfolg am Gewässer korreliert. Hinzu kommt, dass die häufig zu beobachtenden frischgeschlüpften Individuen direkte Auskunft über die Bodenständigkeit liefern. Daraus folgt, dass für das
Monitoring konkreter Gewässerökosysteme bei den Großlibellen der Schwerpunkt auf die Aufsammlung
von Exuvien (s.u.) gelegt werden muss.
Die Abundanz als Individuenzahl pro definierte Probeflächenlänge wird für die Auswertung in logarithmische Klassen (siehe Tabelle 12) eingeteilt. Die Angaben zur maximalen relativen Häufigkeit im Untersuchungsjahr beziehen sich dabei auf den Begehungstermin mit der spezifisch höchsten Individuendichte
innerhalb des Erfassungszeitraumes.
130
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Fauna
Zur Standardisierung der Erfassungen gelten die in Tabelle 10 angegebenen Witterungsvoraussetzungen.
Tabelle 12: Logarithmische Abundanzklassen für die Libellenerfassung (nach SIEDLE 1992), verändert.
Individuenzahl
3.5.6.3.3
Abundanzklassen
Imagines
Exuvien
1
1
A
2-5
2
B
6-10
3
C
11-30
4
D
31-50
5
E
51-100
6
F
101-300
7
G
301-500
8
H
501-1000
9
I
1001-3000
10
J
3001-5000
11
K
5001-10000
12
L
> 10000
13
M
Erfassung der Exuvien
Nach dem Schlüpfen bleiben die leeren Larvenhäute, die Exuvien zurück. Diese lassen sich bis auf wenige
Ausnahmen bis zur Art bestimmen (vgl. u.a. GERKEN & STERNBERG 1999, HEIDEMANN & SEIDENBUSCH
1993) und ermöglichen so den Bodenständigkeitsnachweis der Arten, ohne die Tiere stören oder töten zu
müssen.
Bei guter Witterung lässt sich noch die überwiegende Zahl der Exuvien der letzten zwei Wochen finden
(SIEDLE 1992). Die Exuvien von Kleinlibellen sind weitaus empfindlicher als die robusteren Großlibellenexuvien. Da Zygopterenexuvien auch aufwendiger zu determinieren sind (in vielen Fällen nur unter dem
Binokular), bleibt die quantitative Untersuchung speziellen Fragestellungen vorbehalten.
Bei der Exuviensuche sollte möglichst eine größere bzw. nachhaltige Beschädigung der Ufervegetation
minimiert werden. Sichtfunde im Bereich schwer zugänglicher Ufer- und Gewässerabschnitte können dabei z. B. mit Hilfe eines Keschers mit Teleskopstiel besammelt werden. Hierbei wird der Kescher zuvor in
das Wasser getaucht und die im feuchten Zustand elastischere Larvenhaut von ihrem Schlupfstandort abgestreift.
An charakteristischen Standorten werden bei einer umfangreicheren repräsentativen Stichprobe alle aufgefundenen Exuvien gesammelt und für den Artnachweis bzw. den Nachweis auf Bodenständigkeit determiniert. Auf Basis der gefundenen Exuvien erfolgt in der Datenbank eine Zuordnung zu den Abundanzklassen der einzelnen Begehungen sowie bei der Auswertung die Aufsummierung aller Exuvienfunde für das
betreffende Untersuchungsjahr (vgl. Tabelle 12).
Restgewässer naturnaher Moore
131
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Fauna
Für die im Rahmen der ÖUB untersuchten kleineren Restseegewässer naturnaher Moore stellt in der Regel
das jeweilige Gesamtgewässer die Bezugsfläche für die Ermittlung der Abundanzklassen dar.
Es werden qualitativ bis semiquantitativ Exuvien zu den 4 genannten Terminen aufgesammelt. Damit werden Informationen über das Gesamtartenspektrum sowie grob über die Häufigkeitsunterschiede zwischen
den Arten zusammengetragen.
Neben den Großlibellen wird wegen des breiteren Spektrums der Zygopteren an Kleingewässern, an dem
vielfach auch spezialisierte Arten beteiligt sind, die Aufsammlung von Kleinlibellenexuvien stärker einbezogen. An charakteristischen Standorten werden bei einer umfangreicheren repräsentativen Stichprobe alle
aufgefundenen Exuvien gesammelt und für den Artnachweis bzw. den Nachweis auf Bodenständigkeit
determiniert. Bei Kleingewässern, die sich hydrologisch relativ statisch verhalten (z.B. Moorkolke als
Kleinstrestseen in Verlandungsmooren), ist zudem die quantitative Euvienaufsammlung zur Dokumentation von Veränderungen als zwingend anzusehen. Die quantitativ untersuchten Exuvienabschnitte werden
aufgrund der geringen Gesamtgröße der meisten Kleingewässer mit 10 m Länge gewählt. Da sich eine
quantitative Erfassung der Exuvien von Kleinlibellen sowie zum Teil auch bei einigen Heidelibellenarten
als extrem zeitaufwendig erweist, werden die Larvenhüllen dieser Arten bei individuenreicheren Vorkommen geschätzt. In der Datenbank erfolgt deshalb der Eintrag ob die Exuvienzahlen der einzelnen Arten
gezählt oder geschätzt wurden.
Gräben
Die Erfassung an den Fließgewässern und Meliorationsgräben erfolgt in definierten Probeflächen repräsentativer Teilabschnitte von wenigstens 100 m Uferlänge. Ansonsten gelten analog die bei den Kleingewässern gemachten Angaben.
Aus den Ergebnissen der Erfassung der Imagines und Exuvien wird der Status für jede gefundene Art abgeleitet:
Angaben zum Status
(a):
(b):
(c):
(d):
Bodenständigkeitsnachweis: Funde von Exuvien / Larven (Makrozoobenthos-Untersuchung),
schlupfreifen Larven sowie frisch geschlüpfter Imagines.
Vermutlich bodenständig: Beobachtung von Fortpflanzungsverhalten (Eiablage, Paarungsrad)
bzw. hohe Abundanzen und / oder regelmäßige Präsenz am Gewässer, Revierverhalten, Fund unausgefärbter Imagines.
Bodenständigkeitsstatus unsicher (geringe bis mittlere Abundanz, kein Reproduktionsverhalten,
Biotop entspricht den Ansprüchen der Art).
Vermutlich nicht bodenständig (Gast): Einzelbeobachtungen, kein Reproduktionsverhalten, abweichender ökologischer Anspruchstyp.
3.5.6.3.4
Erfassungszeitraum
Zur Erfassung des Gesamtartenspektrums und einer Einstufung der Imagines und Exuvien in logarithmische Abundanzklassen werden für die ÖUB bei geeigneter Witterung vier Begehungen 23 innerhalb der
Hauptflugperiode, von Mitte / Ende Mai bis Mitte / Ende August, durchgeführt (vgl. Tabelle 9). Die Bege23
Anmerkung: Für die semiquantitave Erfassung fordert SIEDLE (1992) etwa 10 halb- bis ganztägige Begehungen und für die Erfassung eines möglichst vollständigen Artenspektrums etwa 5 Begehungen pro
Gebiet.
132
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Fauna
hungszeiträume für die naturnahen Moore liegen dabei von Mitte Mai / Anfang Juni, Ende Juni / Anfang
Juli, Mitte / Ende Juli, Mitte bis Ende August. Die Erhebungen in den Seen, Feldsöllen und Fließgewässern
und Meliorationsgräben finden jeweils etwa 1-2 Wochen früher statt. Für die Erfassung der Winterlibellen
(Sympecma spp.) dient daneben in den Beobachtungsgewässern mit Amphibienmonitoring ein sonnenreicher Tag im Zeitraum Mitte April / Anfang Mai.
3.5.6.3.5
Zeitbedarf
Nachfolgend wird tabellarisch eine Übersicht über den Zeitbedarf der Kartierungen gegeben, die zwischen
verschiedenen Gewässertypen und Aufgabenstellungen unterscheidet.
Die Tabelle gilt für Gewässer, für die bereits ein Überblick über das Artenspektrum besteht und wo bereits
die Probeflächen ausgewählt sind.
Alle Angaben sind auf den Einsatz eines Spezialisten ausgelegt, der die Imaginalerfassung weitestgehend
ohne Fang und vollständig ohne Bestimmungsbuch absolviert. Sollen alle Arten pro Gewässer gefangen
werden, erhöht sich der Aufwand mindestens auf das Dreifache.
Tabelle 13: Zeitaufwand für die einzelnen Untersuchungsparameter der Libellenerfassung
Erfassungstyp
Freiland
Exuvienbestimmung
und Zählung
Pro Termin
Pro Termin
1)
Seen
2h
0,5h
2)
Seen, die auch wasserseitig kartiert werden
müssen
2,5h
0,5h
3)
Seen mit quantitativer Exuvienaufsammlung
2,5h
0,5h
4)
Seen ohne Imaginalerfassung
1,5h
0,5h
5)
Kleingewässer (mit Zygopterenexuvien)
2h
1,5h
6)
Kleingewässer mit quantitativer Exuvienaufsammlung
2,5h
0,5h
7)
Fließgewässer
2h
0,5h
8)
Fließgewässer mit quantitativer Exuvienaufsammlung
2,5h
0,5h
Pro Kartiertag können durchschnittlich vier Gewässer untersucht werden, wobei aufkommende Bewölkung
oder Regen einen Abbruch der Geländearbeiten nach sich ziehen können, wenn die Imaginalerfassung Teil
der Aufgabenstellung ist. Lediglich Erfassungstyp 4 ist weitgehend witterungsunabhängig.
133
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
3.5.6.4
3.5.6.4.1
Fauna
Laufkäfer (Carabidae)
Bioindikation
Für die BRD sind 539 Laufkäferarten mit aktuellen bzw. ehemaligen Vorkommen belegt. In Brandenburg
konnten davon 339 Arten nachgewiesen werden. Hiervon werden 131 Arten (39,6%) in der landesweiten
Roten Liste aufgeführt (SCHEFFLER et al. 1999).
Laufkäfer gehören in Mitteleuropa zu den am besten bearbeiteten Insektengruppen. Dies ist auf das Vorhandensein vieler Arbeiten zu Einzelarten, Artengruppen und bestimmten Anspruchstypen zurückzuführen
(TRAUTNER 1992).
Laufkäfer eignen sich durch die Vielfalt ihrer spezifischen Habitatansprüche und die Kenntnis ihrer Reaktionen auf Veränderungen wichtiger abiotischer Parameter gut als Indikatororganismen (z.B. DÜLGE et al.
1994, TRAUTNER 1992, WACHMANN et al. 1995). Bedeutsame nachgewiesene Einflussgrössen sind: Temperatur, Licht, Bodenfeuchte, pH-Wert des Bodens, Bodentyp, Bodenstruktur, Konkurrenzphänomene,
Biozide u. strukturelle Standortbedingungen (u.a. BASEDOW 1998, TRAUTNER 1992, WACHMANN et al.
1995).
Während bei euryöken Arten die Bindung an spezifische Standortfaktoren weite Amplituden umfassen
kann, besteht bei stenöken Arten gegenüber mindestens einem Faktor eine enge Bindung und eine niedrige
Toleranz hinsichtlich Schwankungen (WACHMANN et al. 1995). Das Differenzieren natürlicher Populationsschwankungen (Abundanzfluktuationen) der einzelnen Arten von sukzessiven Veränderungen der Artengemeinschaften durch geänderte Standortfaktoren erfordert die Notwendigkeit einer mehrjährigen Datenbasis (WACHMANN et al. 1995).
3.5.6.4.2
Methodik
Als Erfassungsmethoden für die Laufkäferfauna sind neben den Bodenfallen unterschiedliche Verfahren
bekannt: Bodeneklektoren, Handfänge, Entnahme und Auslese von Bodenproben, Lichtfang (vgl. TRAUTNER 1992 u.a.). Der Vorteil von Bodenfallen liegt im Erhalt von Zeitreihen bei quantifizierbaren Fangergebnissen. Einen Nachteil stellt die Untererfassung aktivitätsarmer Arten dar (MÜLLER 1984, WACHMANN
et al. 1995). Die Ergebnisse sind dabei abhängig von Fangdauer, Anzahl, Beschaffenheit, Anordnung der
Fallen, spezifischer Fangwahrscheinlichkeit der Arten sowie der unterschiedlichen Raumstruktur der Biotope. Die Aktivitätsdichte ist witterungsbedingt und jahreszeitlich schwankend.
Im Hinblick auf Naturschutzaspekte und Arbeitsaufwand sollten zeitlich begrenzte und nicht über die gesamte Vegetationsperiode laufende Fänge erfolgen (vgl. TRAUTNER 1992). Nach BAEHR (1987) sind nach
2-jähriger Bodenfallen-Untersuchung nur etwa 80% des Artenbestandes eines Standortes erfasst. BARNDT
(1976, zit. in HANDKE & MENKE 1995) bezeichnet die Zahl von 5 Fallen jedoch als ausreichend, um innerhalb eines Jahres in einem einheitlichen Lebensraum das charakteristische Arteninventar zu erfassen.
Höhere Fallenzahlen vermindern allgemein äußere Störgrößen wie Ausfälle durch Überflutung, Mahd,
Entfernung bzw. Zerstörung durch Spaziergänger oder Tiere.
Die Erfassung des Gesamtartenspektrums der Monitoringflächen mit ihren zum Teil komplexen und heterogenen Standortausprägungen ist somit nur eingeschränkt möglich und nicht vordergründig Zielstellung.
Die Erfassung der Laufkäfer für die ÖUB erfolgt mit jeweils 6 Bodenfallen in standörtlicher Bindung an
die ausgewählten Beobachtungstypen der Monitoringflächen. Dazu werden in den Grasland- und Nieder-
134
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Fauna
moor-Ökosystemen 2 Gruppen mit jeweils 3 Fallen an den Rändern der 2 vegetationskundlichen Dauerquadrate im Abstand von ca. 10 m (unter Beachtung der Standorthomogenität) zueinander gesetzt 24. In den
Acker-Ökosystemen vom Typ „hängig“ mit Catena erfolgt eine Aufteilung in 3 Gruppen (Ober-, Mittel,
Unterhang) mit jeweils 2 Fallen. Bei Acker-Catenen mit Unterhang-Messfeldern in unmittelbarer Sollrandlage beträgt der Mindestabstand der Bodenfallen zur Sollkante 5 m. Bei „ebenen“ Ackerflächen werden die
6 Fallen gleichmäßig innerhalb sowie an den Rändern des Bodenmessfeldes angeordnet (vgl. ANHANG
zum Standard-Flächendesign).
Für die im Monitoring eingesetzten Bodenfallen sind glattwandige, ca. 15 cm lange Kunststoffrohre (zurechtgesägtes Regenabflussrohr mit 7 cm Durchmesser) ebenerdig in den Boden einzugraben. In diese
Rohre werden Plastikbecher (z. B. 250 g Joghurtbecher) mit 6,8 cm Innendurchmesser und 10 cm Höhe
eingelassen. Bei der Entleerung können diese problemlos herausgenommen werden und mit ca. 100 ml
neuer Fangflüssigkeit (Isopropanol-Glycerin-Gemisch, vgl. ALBRECHT 1990) befüllt werden. Dieser Fallentyp entspricht dem 1963 von DUNGER (zit. in ESSER 1997) beschriebenen Typ der ”Einsatzfalle”.
Um Unterspülungen im Randbereich zu minimieren, wird die Oberfläche des Becherrandes ggf. mit Hilfe
eines durch Heftklammern befestigten Plexiglasringes vergrößert (KLAPKAREK, mündliche Mitteilung
1999). Zum Schutz vor Regenwasser (Überflutungs- bzw. Verdünnungsgefahr) werden die Becher mit
einer transparenten Plexiglasscheibe von 20 cm Kantenlänge, durch die als Stützen je drei 20 cm lange
Metallspieße gesteckt werden, abgedeckt. Um eine mikroklimatische Beeinflussung hinsichtlich der Luftzirkulation möglichst gering zu halten, ist dabei ein Bodenabstand von mindestens 5 cm zu gewährleisten
(ESSER 1997).
Auf Flächen mit Rinderbeweidung sowie Reh- und Schwarzwildvorkommen erfolgt eine Absicherung
durch Eisenbügel. Hierzu werden aus 1 cm starken Baueisen (Armierungsstahl) 40 cm hohe und breite
Bügel gebogen, von denen 2 diagonal zueinander über der Falle stehen (vgl. ABRAHAM 1991).
Fangflüssigkeit
Alkohol-Glycerin-Gemisch (2 Teile 70 %-iges Isopropanol + 1 Teil 85 %-iges Glycerin) 25
+ 2-3 Tropfen Oberflächenentspannungsflüssigkeit (Detergenz).
24
Zum leichteren Wiederfinden werden die Fallen in einer reihe aufgestellt und mit einem Holzpfahl mit
Flatterband markiert. Soweit bekannt, sollten sie zudem möglichst in Bearbeitungsrichtung stehen, da dies
das Umfahren bei zwischenzeitlich durchgeführter Mahd erleichtert.
25
Glycerin erhält die Tiere weich und erleichtert damit Genitalpräparationen. Zudem verhindert es im Freiland das vollständige Austrocknen der Fallen.
135
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
3.5.6.4.3
Fauna
Erfassungszeitraum
Tabelle 14: Fangperioden und Fangfrequenzen der Laufkäfererfassung 26
Fangperioden
Fangfrequenzen
Frühjahr (Mitte / Ende April bis Anf. / Mitte Juni)
3
Spätsommer / Herbst (Mitte / Ende Aug. / Anf. Oktober)
2
Die Leerungen der Bodenfallen und der Austausch der Fangflüssigkeiten erfolgen 14-tägig fortlaufend im
Frühjahr bzw. Herbst.
3.5.6.4.4
Zeitbedarf
Der Zeitaufwand für das Installieren von 6 Bodenfallen / Dauerbeobachtungsfläche beträgt ca. 60 - 80 min.
Die nachfolgenden Leerungen erfordern ca. 45 min je Begehung. Daraus ergibt sich ein jährlicher Zeitaufwand von ca. 5 Stunden / Beobachtungstyp.
Um den zeitlichen Aufwand und die Bodenbearbeitung zu reduzieren, können die HT-Rohre der Bodenfallen auf Grünland vom Frühjahr bis zum Herbst des gleichen Jahres im Boden verbleiben. Dazu wird das
HT-Rohr mit einem Dauermagnet bestückt sowie mit Erde und einem Markierungsband oder einer Kunststofftüte gefüllt. Der Standort wird mit einem genaueren Hand-GPS eingemessen (mindestens 2-3 m Genauigkeit) und im Herbst in Kombination mit einem Magnetsuchgerät wiederaufgesucht.
Der Zeitbedarf für das Aussortieren der Laufkäfer (sowie Spinnen, sonstige Käfer-Familien, Heuschrecken
und Regenwürmer) aus den Bodenfallen-Beifängen ist eng an die Individuenzahlen der Fallenfänge gebunden. Je Einzelfalle und Fangperiode werden zwischen 20 und 30 min veranschlagt.
Der Zeitaufwand für die Bestimmung der Laufkäfer steht u. a. in Abhängigkeit von den spezifischen Individuenzahlen und Arteninventar (z. B. Notwendigkeit von Genitalpräparationen). Für die Bearbeitung einer einzelnen Fallenprobe lassen sich bei großem Erfahrungshorizont des Bearbeiters zwischen 45 - 60 min
kalkulieren (SOMMER 1999, mündliche Mitteilung). Auf dieser Berechnungsgrundlage ergibt sich für eine
Dauerbeobachtungsfläche mit 6 Einzelfallen und 5 Fangperioden ein jährlicher Bestimmungsaufwand von
etwa 25-30 Stunden.
Daneben existiert ein vom Umfang abhängiger Zeitposten für die Archivierung der Fänge bzw. die Präparation
von
Belegexemplaren.
26
In Anlehnung an zeitliche Erfassungsmindeststandards von TRAUTNER (1992)
136
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
3.5.6.5
3.5.6.5.1
Fauna
Spinnen (Araneae) 27
Bioindikation
In Brandenburg sind 641 Arten (PLATEN et al. 1999), für die Bundesrepublik Deutschland 956 Arten
(PLATEN et al. 1995) und für Mitteleuropa etwa 1300 Arten (HÄNGGI 1989) bekannt.
Die einheimische Spinnenfauna mit ihrer relativ großen Artenzahl deckt ein breites Spektrum unterschiedlicher ökologischer Anspruchstypen ab. Ihre Artenzusammensetzung wird insbesondere von strukturellen,
geographischen und abiotischen Faktoren sowie von der Besiedlungsgeschichte beeinflusst (HÄNGGI
1989).
Vorteile für die Bioindikation durch Spinnen stellen das Vorkommen vieler stenöker Arten, eine geringe
Beutespezifität sowie geeignete Möglichkeiten zur Erfassung mittels Barberfallen dar. Als Nachteil besteht
die im Vergleich zu Artengruppen wie den Laufkäfern und Tagfaltern eher geringe faunistische Datendichte bezüglich einer Einstufung in ökologische Anspruchsgruppen (HÄNGGI 1989). In den letzen Jahren ist
der wissenschaftliche Bearbeitungsstand bei der Autökologie der Spinnenfauna jedoch zunehmend vorangeschritten (vgl. z. B. KIECHLE 1992).
3.5.6.5.2
Methodik
Die Erfassung der Spinnen erfolgt im Rahmen der Laufkäfererfassung mittels Bodenfallen (vgl. Kap.
4.4.1.). Die Spinnen besitzen dabei den Status einer bioindikativ wichtigen Beifanggruppe („zusätzlich
sinnvoller“ Parameter), die selektiv aussortiert und konserviert werden, um (ggf. auch partiell) durch die
Bearbeitung im Rahmen von Praktikums- oder Diplomarbeiten in die Ökosystemare Umweltbeobachtung
integriert werden zu können.
Erfassungszeitraum
Der Erfassungszeitraum orientiert sich an den Fangperioden und Fangfrequenzen für die Laufkäfererfassung (vgl. Kapitel3.5.6.4.3).
3.5.6.5.3
Zeitbedarf
Der Zeitbedarf für die Installation und Leerung der Bodenfallen ist systemgebunden und bleibt durch die
Einbeziehung der Spinnen als Monitoringgruppe unverändert. Der Bestimmungsaufwand für Spinnen ist
bei entsprechendem Erfahrungshorizont etwa doppelt so groß wie für die Laufkäfer-Determination (mündliche Mitteilung KLAPKAREK 1999).
27
Nach Abstimmung mit LAGS-Brandenburg u. Rhön-Projekt nicht mehr zwingend erforderlicher faunistischer Parameter.
137
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
3.5.6.6
3.5.6.6.1
Fauna
Lurche (Amphibia)
Bioindikation
Für Deutschland sind insgesamt 20 und für Brandenburg 14 heimische Amphibienarten bekannt (NOWAK
et al. 1994). Die Kenntnisse über ihre autökologischen Ansprüche und Gefährdungsursachen sind als weitgehend gut einzuschätzen (vgl. GÜNTHER 1996). Sie eignen sich neben der Charakterisierung von Binnengewässern (Laichgewässer) auch zur Beurteilung der Grenzsysteme Gewässer / Land sowie Offenland zu
gehölzdominierten Lebensräumen (RECK 1990).
3.5.6.6.2
Methodik
Die Erfassung der Amphibienvorkommen erfolgt durch die Kombination von Sichtbeobachtungen (am
Tage; Erfassung aller Stadien), Verhören, nächtliches Ableuchten sowie im Einzelfall von ergänzendem
Blind- und Sichtkeschern.
Bei Froschlurchen werden Ruf- durch Sichtbeobachtungen nicht rufender adulter Individuen ergänzt.
Eine semiquantitative Erfassung der Schwanzlurche (Teichmolch, Kammmolch) insbesondere in Gewässern mit stärkerer Trübung ist mit dieser Methodenkombination nur unzureichend möglich. Der zusätzliche
Einsatz von Licht- oder Reusenfallen erweist sich jedoch durch die regelmäßig notwendigen Kontrollgänge
für die ÖUB als zu zeitintensiv.
Die Laichaktivitätsphasen sind artspezifisch unterschiedlich und eng an äußere Witterungsbedingungen
gebunden. Eine Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Erfassung von Amphibien stellt eine geeignete
Witterung dar. Optimale Witterungsverhältnisse bestehen bei Temperaturen von deutlich > 5°C, einer hohen Luftfeuchtigkeit bzw. leichtem Regen (vgl. MÜNCH 1991 u. a.).
Eine quantitative Erfassung der Amphibienaktivität im Laichgewässer ist nur über das Aufstellen von umgrenzenden Fangzäunen erreichbar (vgl. MÜNCH 1991, REINHARD 1992). Damit verbunden ist die tägliche
Kontrolle und Leerung der Fangeimer, die im Rahmen einer langfristig angelegten ÖUB nicht zu gewährleisten ist. Vorrangiges Erfassungsziel stellt deshalb die semiquantitative Einschätzung des Gesamtarteninventars in den spezifischen Laichgewässern dar (vgl. Tabelle 15 und Tabelle 16). Die Angaben zur relativen Häufigkeit beziehen sich dabei auf den Begehungstermin mit der spezifisch höchsten Individuendichte
innerhalb des Erfassungszeitraumes.
Als Nebenbeobachtung werden die parallel beobachteten Reptilienarten semiquantitativ erfasst.
Analog zu den Libellen stellt bei den untersuchten Standgewässern in den naturnahe Mooren der jeweilig
betrachtete Gesamtlebensraum die Bezugsfläche für die Ermittlung der Abundanzklassen dar. Darüber
hinaus werden Beobachtungen zu spezifischen Habitatpräferenzen der einzelnen Arten innerhalb dieser
Lebensräume erfasst. Die Erfassung in den Meliorationsgräben erfolgt zusammen mit der Libellenfauna an
definierten Probeflächen repräsentativer Teilabschnitte von ≥ 100 m.
138
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Fauna
Tabelle 15: Abundanzklassen für Adulti und Juvenile der Amphibien
Individuenzahl
Abundanzklassen
Sub-, Adulte
Juvenile
I
1
1
II
2-5
2-5
III
6-10
6-10
IV
11-30
11-30
V
31-50
31-50
VI
51-100
51-100
VII
101-200
101-200
VIII
201-500
201-500
IX
> 500
> 500
Angaben zum Status:
a:
Bodenständigkeits- u. Reproduktionsnachweis durch Laicherfassung (Ballen, Schnüre)
b:
Bodenständigkeits- u. Reproduktionsnachweis durch Erfassung von Larvalstadien
c:
vermutliche Bodenständigkeit ohne Reproduktionsnachweis (hohe Individuendichten und / oder
Paarungsbeobachtungen, Rufaktivitäten, regelmäßige Erfassung, ökologische Ansprüche)
d:
Bodenständigkeitsstatus unsicher
e:
vermutlich nicht bodenständig (Einzelbeobachtung / Gast, abweichende ökologische Ansprüche)
Tabelle 16: Abundanzklassen für die Aufnahme von Laichballen /-schnüre und Larvalstadien der
Amphibien
Laichballen / -schnüre
Abundanzklassen
A
B
C
D
E
F
G
...
M
N
O
...
Anzahl
1
2-5
6-10
11-20
21-30
31-40
41-50
...
101-120
121-140
141-160
...
Larvalstadien
Abundanzklassen
a
b
c
d
e
139
Individuenzahl
1-10
11-100
101-500
501-5000
> 5000
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
3.5.6.6.3
Fauna
Erfassungszeitraum
Die als „zusätzlich sinnvoll“ eingestufte Erhebung der Amphibienfauna 28 in den naturnahen Mooren und
Meliorationsgräben erfolgt zu 3 Geländebegehungen. Die Kartierungen konzentrieren sich dabei auf März
bis Juni zur Hauptlaichzeit der Amphibien. Um den Nachweis der Bodenständigkeit und erfolgreichen
Reproduktion (larvale Stadien) sowie spätlaichender Arten zu gewährleisten, erfolgt eine Begehung im
Juni (vgl. RECK 1992).
3.5.6.6.4
Zeitbedarf
REINHARD (1992) schätzt bei der Erfassung der Amphibien den Zeitbedarf für die Geländearbeit im Vergleich zur Auswertungszeit bedeutend höher ein als bei vielen anderen zoologischen und botanischen Artengruppen. Ein durchschnittlicher Zeitbedarf von 1-3 Stunden pro Begehung steht dabei in Abhängigkeit
vom Strukturreichtum und von der Größe des Laichbiotops. In Anbetracht der relativ geringen Größe der
Gewässer (Moor-Restseen, Grabenabschnitte) im Rahmen des Monitorings werden 1-1,5 Std. / Begehung
veranschlagt.
28
Amphibien-Erfassungen sind hier vorrangig im Zusammenhang mit der parallelen Erfassung „zwingend
erforderlicher“ Monitoring-Gruppen zweckmäßig (z. B. Laufkäfer, Libellen, Regenwürmer).
140
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
3.5.6.7
3.5.6.7.1
Fauna
Regenwürmer (Lumbricidae)
Bioindikation
Für Deutschland sind insgesamt 39 Regenwurmarten bekannt (GRAFF 1983). Regenwürmer besitzen als
Vertreter der Makrofauna den größten Massenanteil an den Bodentieren. Eine wesentliche Funktion der
Regenwürmer als saprophage Faunengruppe liegt in der Beeinflussung der mikrobiellen Aktivität bei der
Laub- und Blattstreuzersetzung (MÜHLENBERG 1993). In Grünland-Ökosystemen wurden mittlere Regenwurm-Dichten von 8-300 Ind. / m² mit einer Biomasse von 20-80g / m² ermittelt (KÜHNELT 1950 und
DUNGER 1974 beide zit. in MÜHLENBERG 1993).
Durch ihre sich jahreszeitlich und witterungsbedingt nur relativ geringfügig ändernden Populationsstrukturen stellen Regenwürmer im Rahmen vieler bodenzoologischer Untersuchungen eine obligatorische Indikatorengruppe dar (vgl. SAG 1991, GRIMM & BORK 1996). Monitoring-Ziele sind u. a. langfristige Beobachtungen zur Ausbildung spezifischer Regenwurmzönosen (Abundanz, Artensprektrum, Dominanz) in
Abhängigkeit unterschiedlicher Umwelt- und Bewirtschaftungseinflüsse (SAG 1991). In Untersuchungen
zu Einsatzmöglichkeiten von Regenwürmern als Indikatoren für Bodenzustände (FILSER et al. 1995) konnte z. B. der Rückgang der Abundanzen und Biomassen der Bodenorganismen infolge langjähriger Intensivnutzung nachgewiesen werden. Mit Hilfe von Korrelationsanalysen wurden u. a. folgende Beziehungen
ermittelt:
• < Abundanzen mit steigendem C/N-Verhältnis
• > Abundanzen mit steigendem Anteil der mikrobiellen Biomasse am C-Gehalt
• negative Beziehung zu medianem Korndurchmesser (durch positive Korrelation zum Tongehalt)
• Indifferenz gegenüber hohen Skelettanteilen
• entgegengesetzte Beziehungen zu N-Gehalt und pH-Wert.
3.5.6.7.2
Methodik
Nach AXELSSON et al. (1971, zit. in MÜHLENBERG 1993) sind mit der Methode der Handauslese bis zu
95% der gesamten Wurm-Biomasse zu erfassen. Das ermöglicht eine quantitative Erfassung der Regenwürmer unabhängig ihres Aktivitätszustandes. Einen geringeren Zeitaufwand, jedoch auch eine verminderte Effektivität (< Individuenzahlen) verursacht eine ausschließliche Formalin-Extraktion (BOUCHE 1969,
zit. in MÜHLENBERG 1993, SAG 1991, zit. in GRIMM & BORK 1996). Nach EDWARDS & LOFTY (1977, zit.
in MÜHLENBERG 1993) ist die beste Methode zur Erfassung einer hohen Arten- und Individuendichte die
Kombination von Handauslese und nachfolgender Tiefenaustreibung durch Formalin 29.
Daher erfolgt die Erfassung der Regenwürmer im Rahmen der ÖUB mittels einer Methodenkombination
aus Handauslese und nachfolgender Tiefenaustreibung.
Mittels Spaten und Stechrahmen-Schablone erfolgt ein zügiges Ausgraben (Fluchtgefahr) der 16 (Acker,
hängig: 24) Erdproben von je 1 / 16 m² (25 x 25 cm) und 20 cm Tiefe. Das Bodenmaterial wird auf eine
Plane ausgebreitet und sorgfältig nach Regenwürmern durchsucht. Bei Grasland- und Niedermoorflächen
29
Alternativ zur Formalin-Methode eignet sich dabei nach einigen Autoren auch die Anwendung von 1,5
%iger Senflösung (vgl. z. B. GUNN 1992, VETTER 1996).
141
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Fauna
werden die Tiere nach der spezifischen Ausweisung einer Schichtengrenze bei der erstmaligen Erhebung
getrennt nach Oberboden und Unterboden ausgelesen. Im Anschluss an den Bodenaushub werden zusätzlich tiefgrabende Arten mit 0,2 %-iger Formalinlösung (ca. 1,5 l je Loch, Sammelzeit ca. 30 min; Kontrollintervalle ca. 5 min) ausgetrieben. In aktuell langzeitig überstauten Grünland- und Moorgrünlandflächen
mit hohem Grundwasserstand wird auf eine Tiefenaustreibung verzichtet (vgl. SCHUSTER 2001).
Je Einzelprobe erfolgt in 10 cm Tiefe eine Messung der aktuellen Bodenfeuchte (Gewichts-%, nach DIN
19683-4) sowie mittels Bodenthermometers eine Messung der Bodentemperaturen in 5 und 10 cm Tiefe.
Die genaue Lage und Anordnung der Probeflächenpunkte im spezifischen Untersuchungsjahr wird durch
die Anlage eines Probenahmerasters vorgegeben (siehe ANHANG). Dabei werden je zwei Stechrahmenproben innerhalb der jeweils 1 m² großen Probequadranten platziert.
Die Tiere werden in gesonderten Transportbehältnissen (kühl und feucht) mit standorteigenem Boden zum
Labor befördert und bis zur Determination im Kühlschrank bei ca. 10 °C gelagert (vgl. GRIMM & BORK
1996). Die Bestimmung erfolgt vorzugsweise im lebenden Zustand. Als Literatur wird dabei GRAFF
(1953), SIMS & GERARD (1985) sowie ggf. HERR & BAUCHHENSS 1987 und THIELEMANN (1989) verwendet. Die Tiere werden artspezifisch (Unterteilung in Adulte und Juvenile) ausgewogen (0,001g Genauigkeit) und anschließend möglichst wieder an ihren entsprechenden Standort zurückgebracht.
Aus dem Datenmaterial der Standortproben wird der Mittelwert berechnet und auf Individuen / m² bzw.
Biomasse (g/m²) hochgerechnet (KÄMMERER 1996).
Ergänzend zur oben beschriebenen Methode erfolgt eine qualitative Auswertung der Bodenfallen-Beifänge
zur Ermittlung des Gesamtartenspektrums auf den Dauerbeobachtungsflächen.
3.5.6.7.3
Erfassungszeitraum
Die Probenahme erfolgt einmalig zu den Aktivitätszeiten der Regenwürmer im Frühjahr (Mitte April bis
Anfang Juni) oder Herbst (Mitte September bis Anfang November). Im Zuge einer langfristigen Vergleichbarkeit der Analysen sollten die Untersuchungstermine für die einzelnen Flächen immer zur selben
Jahreszeit sowie unter frostfreien Witterungsbedingungen erfolgen. Nach tiefgreifenderen Bodenbearbeitungen auf Ackerflächen sollte die Probenahme frühestens nach vier Wochen bis zur Stabilisierung der
Hohlräume erfolgen (SAG 1991).
3.5.6.7.4
Zeitbedarf
GRIMM & BORK (1996) berechnen bei einer dreiköpfigen Arbeitsgruppe 7 bis 12 Stunden für die Probennahme eines Standortes mit 16 Stichproben von je 1/16 m². Diese Zeitvorgaben lassen sich nach den ersten
Felduntersuchungen im Rahmen des ÖUB-Projektes weitgehend bestätigen. Dabei befinden sich sandige
Acker- und Grasland-Standorte mit etwa 7 Stunden / m² am unteren Zeitlimit, während für Niedermoorstandorte etwa 8-10 Stunden / m² veranschlagt werden. Für eine insgesamt 1,5 m² große Probefläche bei
einer Acker-Catena entspricht dies einem Zeitbedarf von etwa 10 - 12 Stunden.
Der Zeitbedarf für die Individuen- und Biomassebestimmung der Tiere steht in Abhängigkeit von der Individuendichte der Probefläche und dem Erfahrungshorizont des Bearbeiters. Als mittlere Zeitspanne werden
zwischen 3 und 5 Stunden je m² Probefläche veranschlagt.
142
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Bewirtschaftung / Nutzung
3.6 Bewirtschaftung / Nutzung
3.6.1 Allgemeines Vorgehen
Die Auswahl der Parameter orientiert sich an SAG (1991) und LABO (1999). Die Erhebung erfolgt durch
eine Selbstauskunft der Landwirte.
Die Bereitschaftserklärung von Seiten der Landwirte war unter anderem ein Auswahlkriterium bei der
konkreten Flächensuche (neben der generellen Einverständniserklärung der Eigentümer / Nutzer der Flächen, diese in das Untersuchungsprogramm aufnehmen zu dürfen). Um, die Dateneinholung von den
landwirtschaftlichen Betrieben zu vereinheitlichen, wurden die von der SAG (1991) vorgeschlagenen
Formblätter modifiziert (siehe ANHANG).
Im Rahmen der Flächendokumentation erfolgt u. a. -soweit dies möglich ist- eine Recherche der Nutzungsgeschichte für die einzelnen Monitoringflächen.
3.6.2 Parameterauswahl
Parameter / Maßnahme:
•
Nutzungsgeschichte
•
Bearbeitung: Datum, Anzahl der Arbeitsgänge, Art der Bearbeitung (Pflügen, Grubbern, Striegeln etc.), Bearbeitungstiefe
•
Mineralische Düngung: Datum, Düngemitteltyp (Name), Ausbringungsmenge, Entwicklungsstadium des Bestandes
•
Organische Düngung: Datum, Düngerart (Stallmist, Gülle, Jauche, Klärschlamm, Kompost etc),
Tierart – bei Wirtschaftsdünger, Ausbringungsmenge, Entwicklungsstadium des Bestandes
•
Saat: Datum, Fruchtart, Ansaatmischung (bei Grünland), Arten, Saat-, Pflanzstärke (Gewicht
bzw. Anzahl pro ha)
•
Pflanzenschutz: Datum, PSM (Wirkstoff), Ausbringungsmenge, Entwicklungsstadium des Bestandes
•
Beweidung: Datum des Beweidungsbeginns, Datum des Beweidungsendes, Art der Weidetiere,
Anzahl der Weidetiere, Durchschnittsgewicht der Weidetiere
•
Ernte: Datum, Fruchtart / Schnittnutzung, Ertrag (dt/ha), Qualität des Erntegutes, Art der Ernterückstände, Verbleib der Ernterückstände
•
Zufütterung bei Beweidung: Menge, Zeitraum und Art der Zufütterung
143
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Meteorologische Daten
3.7 Meteorologische Daten
3.7.1 Allgemeines Vorgehen
Die klimatischen Voraussetzungen bilden einen wesentlichen Rahmen für die Ausprägung eines Ökosystems. Die kontinuierliche Erfassung der Witterungsdaten ist daher eine Grundlage, um die langfristige
Entwicklung der beobachteten Ökosysteme interpretieren zu können. Innerhalb der ÖUB werden jedoch
keine eigenen Wetterstationen betrieben, so dass auf Fremddaten zurückgegriffen werden muss.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) betreibt mit den Stationen Angermünde, Zehdenick, Cottbus-West,
Lübben-Blumenfelde sowie Lenzen fünf Wetterstationen in engem räumlichen Bezug zu den drei Biosphärenreservaten.
Obwohl die Station Lenzen aufgrund ihrer Lage die klimatischen Verhältnisse auf den Untersuchungsflächen im BR Flusslandschaft Elbe am besten wiedergeben würde, muss auf die Daten der niedersächsischen
Station Lüchow zurückgegriffen werden, da für die Station Lenzen lediglich Messdaten bis 1950 und dann
erst wieder seit 2002 vorliegen (LUTHARDT 2005). Weitere hauptamtliche Wetterstationen im Bereich des
BR Flusslandschaft Elbe befinden sich in ca. 20 bis 40 km Entfernung [Boizenburg / Elbe (Brandenburg),
Marnitz (Mecklenburg-Vorpommern), Seehausen (Sachsen-Anhalt) und Lüchow (Niedersachsen)].
Bei Vergleichen zeitgleicher Messreihen der o.g. Stationen mit der Station Lenzen konnte, trotz auch hier
bestehender Abweichungen, die beste Übereinstimmung mit den Werten der Station in Lüchow festgestellt
werden (LUTHARDT 2003).
Durch die enge räumliche Nähe zu den Biosphärenreservaten ermöglichen die vom DWD eingeholten Daten der genannten fünf Wetterstationen eine großräumige Aussage zu Klima und Witterung in den Großschutzgebieten.
Zusätzlich betreibt der DWD zahlreiche Niederschlagsmessstationen, welche allerdings ausnahmslos im
oder in unmittelbarer Nähe des BR Schorfheide-Chorin liegen (siehe Tabelle 17).
Tabelle 17: Übersicht der Niederschlagsmessstationen des DWD im Einzugsbereich des BR Schorfheide-Chorin
Messstationen
Altenhof
Friedrichswalde
Groß Dölln
Groß Schönebeck
Oderberg/Mark
Templin
Weiterhin werden auf der Level-II-Fläche (Kienhorst) der LFE Klimadaten gesammelt. Eine weitere Wetterstation wird vom ZALF e.V. in Groß
Ziethen betrieben und befindet sich damit im Zentrum des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin.
In den BR Spreewald und Flusslandschaft Elbe existiert nach bisherigem
Kenntnisstand kein vergleichbares, die Wetterstationen ergänzendes Niederschlagsmessnetz.
Rutenberg/Lychen
Je größer der Abstand einer ÖUB-Fläche zur Wetterstation ist, desto unzuverlässiger werden die Messwerte. Außerdem existieren innerhalb der
Eberswalde
einzelnen Biosphärenreservate z.T. erhebliche Niederschlagsgradienten.
Pozlow
In der Region des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin wurden beispielsweise für das Gebiet zwischen Joachimsthal und Altenhof durchschnittlich etwa 635 mm N/a und für
das Gebiet um Liepe und Oderberg ca. 525 mm N/a im Zeitraum 1961-1990 ermittelt (GRÄNITZ & GRUNDFürstenberg/Havel
MANN
2002; vgl. auch AUTORENKOLLEKTIV 1981).
144
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Meteorologische Daten
Dies bedeutet ca. 110 mm N/a Differenz auf einer Distanz von nur 20-25 km. Insbesondere lokal begrenzte, sommerliche Starkregenereignisse (Gewitter), die z.T. eine erhebliche erosive Wirkung besitzen, können ohne direkte Messung vor Ort nicht genau erfasst werden. Aus diesem Grund ist die Verwendung der
Daten des oben genannten, ergänzenden Niederschlagsmessnetzes (Tabelle 17) für das BR SchorfheideChorin sinnvoll.
3.7.2 Parameterbegründung und Methodenbeschreibung
Für die ÖUB werden die Daten des Deutschen Wetterdienstes verwendet. Diese werden regelmäßig veröffentlicht und stehen sowohl in Form täglicher als auch aggregierter, monatlicher Messwerte zur Verfügung.
Daten der Wetterstationen können so auf täglicher Basis in die ÖUB-Datenbank übernommen werden und
je nach Bedarf unterschiedlich aggregiert werden. Im Moment wird die Übernahme von Tageswerten, trotz
des hohen Aufwandes bei der Datenpflege favorisiert.
Vom DWD werden folgende Daten für die ÖUB bereitgestellt (gegen Erstattung der Bereitstellungskosten):
z Niederschlag (sowie die Art des Niederschlages): Tagessummen, aggregierbar zu Dekaden-, Monatsund Jahressummen. Wesentlicher, alle Ökosysteme und ihre Kompartimente (abiotisch und biotisch) steuernder Parameter. Hieraus können ebenfalls wichtige, die abiotischen und biotischen Teile des Ökosystems
beeinflussenden Daten wie Niederschlagsextreme, längere Trockenheitsphasen in verschiedenen Jahreszeiten, längere Feuchtephasen etc. abgeleitet werden.
z Relative Luftfeuchte (%): Ergänzend zum Niederschlag wird der Wasserhaushalt eines Gebietes durch
die relative Luftfeuchte gesteuert. Insbesondere ist die Verdunstungskraft der Luft von der relativen Luftfeuchtigkeit abhängig (WOHLRAB et al. 1992)
z Temperatur: Tagesmittel, aggregierbar zu Dekaden-, Monats- und Jahresmittel. Wesentlicher, alle Ökosysteme und ihre Kompartimente (abiotisch und biotisch) steuernder Parameter. Hieraus können ebenfalls wichtige, insbesondere die biotischen Teile des Ökosystems beeinflussende Daten wie Jahresschwankungen, Jahreshöchst- und Tiefsttemperatur, Spätfröste etc. abgeleitet werden.
z Tägliche Schneehöhe und Art der Schneedecke: Sinnvoll u.a. für die Beurteilung des Wasserhaushaltes von Einzugsgebieten, Seen, Söllen etc. Gerade im niederschlagsarmen Brandenburg, das in den Sommermonaten in der Regel ein Wasserdefizit aufweist, kommt der winterlichen Wasserversorgung eine große Bedeutung zu.
z Windrichtung und Windstärke (Tagesmittel): Aus der Kenntnis der Windrichtung kann das Niederschlagsgeschehen in den Biosphärenreservaten besser interpretiert werden (die oben erwähnten starken
Unterschiede in der Niederschlagsverteilung im BR Schorfheide-Chorin hängen z.B. wesentlich von der
Lage der Endmoränen (Stauwirkung!) und den überwiegend westlichen Winden zusammen, siehe BRAMER
et al. 1991). Zusätzlich haben Windrichtung und –stärke z.B. großen Einfluss auf die Durchmischung des
Wasserkörpers von Seen.
z Tägliche Sonnenscheindauer: Die Sonnenscheindauer fließt u.a. in die Berechnung der Verdunstung
nach verschiedenen Formeln ein (SCHRÖDTER 1985). Zudem ist sie ein indirektes Maß für die Stärke der
UV-Strahlung.
145
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Meteorologische Daten
z Potenzielle Evapotranspiration (PET): Die potenzielle Evapotranspiration beschreibt die Verdunstungshöhe von Oberflächen bei gegebenen meteorologischen Bedingungen bei unbegrenzt zur Verfügung
stehendem Wasser. Übernommen werden Tagessummen, diese sind aggregierbar zu Dekaden-, Monatsund Jahressummen.
z Potenzielle Klimatische Wasserbilanz (PKWB): Rechenwert, der sich aus der Differenz zwischen
Niederschlag und potentieller Evapotranspiration ergibt. Wesentlicher Parameter für die Einschätzung der
Wasserbilanz eines Gebietes. Übernommen werden Tageswerte, die jedoch mindestens zu Dekadenwerten
aggregiert werden sollen.
Die Bereitstellung von Verdunstungsdaten wird inzwischen (Stand 2001) als Spezialdienstleistung des
Geschäftsfeldes Landwirtschaft des DWD eingestuft und ist daher kostenpflichtig. Aus diesem Grund wurden bisher für die Stationen Angermünde, Zehdenick, Cottbus und Lübben-Blumenfelde ausschließlich die
Tagessummen der nach HAUDE errechneten Potenziellen Evapotranspiration über Gras (ETP) übernommen. Aus dieser ist die potentielle Klimatische Wasserbilanz errechenbar.
Aufgrund der zusätzlich entstehenden Kosten und dem Problem der Zuordnung der vom DWD berechneten Werte für die individuellen Monitoringflächen (das vom jeweiligen Standort angebotene Wasser unterscheidet sich z.B. erheblich zwischen Mooren und Trockenrasen), werden Daten zur aktuellen Evapotranspiration nicht mit in die Datenbank aufgenommen.
146
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Phänologische Daten
3.8 Phänologische Daten
3.8.1 Allgemeines Vorgehen
Die Phänologie befasst sich mit dem im Jahresverlauf periodisch wiederkehrenden Wachstums- und Entwicklungserscheinungen der Pflanzen. Es werden die Eintrittszeiten charakteristischer Vegetationsstadien
(Phasen) beobachtet und festgehalten. Sie stehen in enger Beziehung zur Witterung und zum Klima. Daher
zeichnet es sich ab, dass phänologische Daten in Zukunft verstärkt für Trendanalysen zur Klimadiagnostik
herangezogen werden, da sich die Eintrittsdaten vieler phänologischer Phasen sehr gut in Beziehung zu
Temperatur-Trends setzen lassen. Sie sind somit gut für die Aufgaben der ÖUB, u.a. im Hinblick auf die
Dokumentation der Ökosystementwicklung und die Frühwarnfunktion geeignet.
Dauer der jährlichen Vegetationsperiode
Die Dauer der Vegetationsperiode des Jahres ist ein wichtiger ökosystemar wirkender Faktor. Für die Flächen der ÖUB in Brandenburg wurden die folgenden zwei wildwachsenden Pflanzen als Zeiger für die
Vegetationsperiode ausgewählt.
Zum einen die Sal-Weide (Salix caprea), welche mit ihrem Blühbeginn den Vorfrühling (Ende Februar bis
Ende März) einleitet und zum anderen die Stiel-Eiche (Quercus robur), deren Blattfall den Beginn der
Vegetationsruhe ankündigt (vgl. auch SCHNELLE 1955). Beide Arten sind gut bestimmbar und werden im
Beobachtungsprogramm des DWD regelmäßig mit einer relativ hohen Datendichte untersucht.
Tabelle 18: Pflanzenauswahl zur Bestimmung der Vegetationsperiode Jahreszeit in den Biosphärenreservaten Brandenburgs
Pflanze
Sal-Weide (Salix caprea)
Stiel-Eiche
(Quercus robur)
Entwicklungsstadium
(Phase)
Phasenkennung 1951-1990
ab 1991
(Ostdeutschland 1961-1991) (Ostdeutschland ab 1992
Beginn der Blüte
B
Blattfall
BF
X
X
X
Herkunft der Daten
Die phänologischen Daten für die Untersuchungsflächen werden vom Deutschen Wetterdienst abgerufen.
Dieser unterhält derzeit ein phänologisches Grundnetz, das ca. 1550 Stationen im gesamten Bundesgebiet
umfasst (siehe www.dwd.de). Die Beobachtungen werden einmal jährlich per Meldebogen von 400 Beobachtern übermittelt (Jahresmelder).
Die Beobachtungen richten sich nach der Anleitung für die phänologischen Beobachter des Deutschen
Wetterdienstes (VuB 17 / Vorschriften und Betriebsunterlagen Nr. 17).
Auswahl der Stationen
Für die Flächen der ÖUB wurden diejenigen Stationen des DWD ausgewählt, die den Rechts- und Hochwerten der Flächen in den drei Biosphärenreservaten Brandenburgs am nächsten liegen. Die ausgewählten
Stationen sind in Tabelle 19 dargestellt. Die dort erfassten Werte werden als Mittelwerte in der Datenbank
vorgehalten.
Beobachtungszeitraum
147
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Phänologische Daten
Für die ÖUB wurden die Daten kontinuierlich ab dem Jahre 1998 bis 2005 abgerufen (Stand Jan. 06). In
der Datenbank sind unter dem gesonderten Abfragebutton „Phänologische Daten“ folgende Informationen
abgelegt:
•
Tagesanzahl zwischen dem Blütenbeginn der Sal-Weide und dem Blattfall der Stiel-Eiche (Mittelwerte der aufgelisteten Stationen)
•
Grafische Darstellung der Dauer der Vegetationsperiode (siehe Abbildung 4)
•
Auflistung der Stationen mit Angabe der Koordinaten, der Hoch- und Rechtswerte nach GaußKrüger, der Höhenlage über NN, des Naturraums und der Naturraumgruppe
Spreewald - Vegetationszeit
Anzahl der Tage zwischen 'Sal-Weide - Beginn der Blüte' und 'Stiel-Eiche Blattfall'
2004
227
2003
224
2002
243
2001
228
2000
226
1999
228
1998
240
0
30
Jan.
60
Feb.
90
März
120
Apr.
150
Mai
180
Juni
210
Juli
240
Aug.
270
Sep.
300
Okt.
330
Nov.
360
[Tag im Jahr]
Dez.
Copyright Deutscher Wetterdienst
Abbildung 4: Beispiel für die grafische Darstellung der Vegetationsperioden im BR Spreewald in
den Jahren 1998-2004
148
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Phänologische Daten
Tabelle 19: Phänologische Meßstationen des DWD in den Biosphärenreservaten, die den ÖUBFlächen am nächsten liegen
BR Spreewald
Geographische Koordinaten
Breite
Länge
5227
5223
5223
5226
5222
5222
5217
5212
5205
5209
5203
5223
5213
5221
5221
5215
5158
5153
5201
5147
5137
1317
1303
1304
1302
1259
1257
1302
1320
1325
1322
1331
1337
1407
1417
1338
1354
1434
1439
1352
1419
1437
5144
5137
Höhe ü. NN
Gauß-Krüger-Koordinaten
(m)
RW
Naturraum
HW
Kennz.
50
35
80
40
35
38
50
40
50
45
55
45
100
40
40
37
65
55
57
70
140
4587
4571
4573
4570
4567
4564
4571
4591
4597
4594
5398
5406
5440
5451
5407
5425
5470
5476
5422
5453
5473
5814
5807
5807
5812
5805
5805
5795
5787
5774
5781
5770
5807
5788
5803
5803
5790
5760
5751
5766
5740
5721
811
812
812
812
812
812
814
815
816
816
817
820
820
820
820
822
826
829
830
831
841
1435
80
5471
5734
1443
130
5480
5721
5147
1337
115
5405
5134
1429
140
5139
1253
5132
Naturraumgruppe
Bezeichnung
Kennz.
Bezeichnung
81
81
81
81
81
81
81
81
81
81
81
82
82
82
82
82
82
82
83
83
84
841
Teltowplatte
Brandenburger-Potsdamer Havelgebiet
Brandenburger-Potsdamer Havelgebiet
Brandenburger-Potsdamer Havelgebiet
Brandenburger-Potsdamer Havelgebiet
Brandenburger-Potsdamer Havelgebiet
Beelitzer Heide
Nuthe-Notte Niederung
Luckenwalder Heide
Luckenwalder Heide
Baruther Tal
Berlin-Fürstenwalder Spreetalniederung
Berlin-Fürstenwalder Spreetalniederung
Berlin-Fürstenwalder Spreetalniederung
Berlin-Fürstenwalder Spreetalniederung
Dahme-Seengebiet
Lieberoser Heide/Schlaubegebiet.
Guben-Forster Neissetal
Malxe-Spree-Niederung
Cottbuser Schwemmsandfächer
Cottbuser Sandplatte
Cottbuser Sandplatte
84
Mittelbrandbrandenburgische Platten/Nieder
Mittelbrandbrandenburgische Platten/Nieder
Mittelbrandbrandenburgische Platten/Nieder
Mittelbrandbrandenburgische Platten/Nieder
Mittelbrandbrandenburgische Platten/Nieder
Mittelbrandbrandenburgische Platten/Nieder
Mittelbrandbrandenburgische Platten/Nieder
Mittelbrandbrandenburgische Platten/Nieder
Mittelbrandbrandenburgische Platten/Nieder
Mittelbrandbrandenburgische Platten/Nieder
Mittelbrandbrandenburgische Platten/Nieder
Ostbrandenburgisches Heide- und Seengebiet
Ostbrandenburgisches Heide- und Seengebiet
Ostbrandenburgisches Heide- und Seengebiet
Ostbrandenburgisches Heide- und Seengebiet
Ostbrandenburgisches Heide- und Seengebiet
Ostbrandenburgisches Heide- und Seengebiet
Ostbrandenburgisches Heide- und Seengebiet
Spreewalde
Spreewalde
Lausitzer Becken-und Heidelandschaft
Lausitzer Becken
841
Cottbuser Sandplatte
84
Lausitzer Becken
5740
842
Lausitzer Grenzwall
84
Lausitzer Becken
5464
5715
842
Lausitzer Grenzwall
84
Lausitzer Becken
80
4561
5725
842
Lausitzer Grenzwall
84
Lausitzer Becken
1434
145
5470
5712
842
Lausitzer Grenzwall
84
Lausitzer Becken
5135
1349
135
5418
5718
843
Kirchhain-Finsterwalder Becken
84
Lausitzer Becken
5134
1333
95
5399
5716
844
Beobachtungsort
Landkreis
Niederlausitzer Randhügel
84
Höhe ü.
Geographische Koordinaten
Gauß-Krüger-Koordinaten
NN
Breite
Länge
(m)
RW
HW
Lausitzer Becken
Naturraum
Kennzeichen
Bezeichnung
BR Schorfheide-Chorin
5313
1423
10
5459
5899
800
5244
5248
1413
1410
5
5
5447
5444
5845
5853
802
802
Uckermärkisches
Hügelland
Uckermärkisches
Hügelland
Uckermärkisches
Hügelland
Uckermärkisches
Hügelland
Uckermärkisches
Hügelland
Eberswalder-Tal
Untere OdertalNiederung
Oderbruch
Oderbruch
5233
1433
10
5469
5825
802
Oderbruch
5315
5302
5319
1212
1205
1156
100
60
80
4513
4506
4496
5903
5878
5910
770
770
771
5319
1214
81
4516
5910
772
Prignitz
Prignitz
Ruhner Berge
Parchim-Meyenburger
Sandflächen
5256
1225
40
4528
5867
773
Kyritzer Platte
5259
5259
1207
1204
45
40
4508
4504
5873
5873
773
774
Kyritzer Platte
Perleberger Heide
5304
1233
50
4537
5882
775
Dosseniederung
776
Wittstock-Ruppiner
Heide
Gellmersdorf
Uckermark
5258
1405
35
5438
5871
744
Passow
Uckermark
5309
1407
15
5441
5892
744
Steinhöfel
Uckermark
5306
1353
75
5425
5886
744
Joachimsthal
Barnim
5258
1346
75
5417
5872
744
Prenzlau
Uckermark
5319
1354
40
5426
5911
744
Eberswalde-Finow
Barnim
5250
1350
40
5421
5857
759
Gartz
Uckermark
Altwriezen-Beauregard
Neuküstrinchen
Barnim
Barnim
MärkischManschnow
Oderland
BR Flusslandschaft Elbe-Brandenburg
Gerdshagen
Prignitz
Hoppenrade-Garz
Prignitz
Marnitz
Parchim
Meyenburg
Kyritz
Schrepkow
Kletzke
Fretzdorf
Katerbow
Neuruppin
Schulzendorf
Tangerhütte
Cröchern-Blaetz
Wiesenburg
Guesen
Klitsche
Rathenow
Jerichow
Prignitz
OstprignitzRuppin
Prignitz
Prignitz
OstprignitzRuppin
OstprignitzRuppin
OstprignitzRuppin
Oberhavel
Stendal
Ohrekreis
Potsdam
Mittelmark
Jerichower
Land
Jerichower
Land
Havelland
Jerichower
5259
1240
55
4545
5254
1249
40
4555
5864
777
Ruppiner Platte
5302
5226
5223
1303
1149
1141
70
35
60
4570
4488
4478
5879
5812
5806
778
870
870
Granseer Platte
Tangerhütter Niederung
Tangerhütter Niederung
5207
1228
187
4532
5777
872
Genthiner Land
5221
1159
40
4499
5802
872
Genthiner Land
5229
1214
30
4516
5817
872
Genthiner Land
5237
5230
1220
1202
30
20
4523
4502
5832
5819
873
875
Untere Havelniederung
Märkische Elbtalniede-
149
5873
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Phänologische Daten
Land
Schwarzholz
Stendal
5246
1200
30
4500
5827
875
Seehausen
Stendal
5254
1145
20
4483
5864
875
Kapern
LüchowDannenberg
5302
1132
18
4468
5876
876
rung
Märkische Elbtalniederung
Märkische Elbtalniederung
Untere Mittelelbeniederung
Die phänologischen Jahreszeiten
Das Jahr wird in 10 physiologisch-biologisch begründete "phänologische Jahreszeiten" sowie in spezielle
Phasen von sogenannten Zeigerpflanzen eingeteilt.
Die Jahreszeiten beginnen mit dem Vorfrühling und enden mit der Vegetationsruhe. Die Benennung der
phänologischen Jahreszeiten einschließlich der Zeigerpflanzen, mit denen sie bestimmt werden, sind der
Tabelle 20 zu entnehmen. Diese Daten werden derzeit nicht in der Datenbank geführt, sind aber beim
DWD abrufbar.
Tabelle 20: Phänologische Jahreszeiten und ihre Zeigerpflanzen nach dem Deutschen Wetterdienst
(www.dwd.de)
Jahreszeit
Vorfrühling
Erstfrühling
Vollfrühling
Frühsommer
Hochsommer
Spätsommer
Frühherbst
Vollherbst
Spätherbst
Winter-Vegetationsruhe
Zeigerpflanze
Haselnuss (Blüte)
Schneeglöckchen (Blüte)
Forsythie (Blüte)
Stachelbeere (Blattentfaltung)
Apfel (Blüte)
Stiel-Eiche (Blattentfaltung)
Schwarzer Holunder (Blüte)
Sommer-Linde (Blüte)
Johannisbeere (Fruchtreife)
Frühapfel (Fruchtreife)
Eberesche (Fruchtreife)
Schwarzer Holunder (Fruchtreife)
Stiel-Eiche (Fruchtreife)
Rosskastanie (Fruchtreife)
Stiel-Eiche (Blattverfärbung)
Rosskastanie (Blattverfärbung)
Winterweizen (Auflaufen)
Apfel, spätreifend (Blattfall)
Stiel-Eiche (Blattfall)
150
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Immissionsdaten
3.9 Immissionsdaten
3.9.1 Allgemeines Vorgehen
Erhöhte Konzentrationen von Luftschadstoffen können die verschiedenen Kompartimente der beobachteten Ökosysteme beeinflussen, so dass sie für die ÖUB mit betrachtet werden müssen.
Das Landesumweltamt unterhält z. Zt. zur kontinuierlichen Überwachung der Luftqualität im Land Brandenburg ein automatisches Luftgütemessnetz mit 26 automatischen Stationen, davon fünf Messstellen für
verkehrsbezogene Messungen (LUA 2001) (siehe Abbildung 5).
Dabei werden mit mehr als 150 Messgeräten die Konzentrationen von Schwefeldioxid (SO2), Stickstoffoxiden (NO, NO2), Ozon (O3), Kohlenmonoxid (CO) und Schwebstaub gemessen. An ausgewählten
Standorten werden Schwefelwasserstoff (H2S) und meteorologische Parameter erfasst. Die Messgeräte
liefern je Tag ca. 12.000 Messwerte, die automatisch in die Messnetzzentrale nach Potsdam und in die
Subzentrale nach Cottbus übertragen werden.
(siehe http://www.mluv.brandenburg.de/cms/detail.php?id=lbm1.c.209332.de&_siteid=700,
Stand 28.02.2006).
Es ist nicht geplant, das Landesmessnetz auszubauen. Der aktuelle Stand des stationären telemetrischen
Landes-Luftgütemessnetzes kann über die genannte Internetadresse kontinuierlich abgefragt werden. Darüber hinaus werden innerhalb des Landes Brandenburg vom Umweltbundesamt Messstationen zur Ermittlung der Luftqualität in Neuglobsow, der Schorfheide sowie Falkenberg (beide nur bis Oktober 2005) betrieben (LUA 2001). Die dem BR Schorfheide-Chorin nächst gelegenen stationären telemetrischen Messstellen sind im Süden Bernau, im Norden Prenzlau sowie im Nordosten Schwedt. Die telemetrische Messstelle Eberswalde wurde am 7.10.1999 stillgelegt. Die dem BR Spreewald nächst gelegenen Stationen sind
im Südosten von Cottbus (LUA), im Norden des BR die Stationen Falkenberg (UBA) und KönigsWusterhausen (LUA) sowie im Westen die Station Luckau. Innerhalb des BR Spreewald befindet sich
außerdem eine kontinuierliche Station in Burg sowie im BR Flusslandschaft Elbe in Wittenberge. Die
Messstellen des UBA sind nur eingeschränkt für die ÖUB nutzbar.
Zusätzlich erfasste das Landesumweltamt im Jahr 2000 (bzw. 2001) an 134 (136) nichttelemetrischen
Messstellen im Land Brandenburg den Staubniederschlag . 56 % (53 %) dieser Proben wurden auf anorganische Staubinhaltsstoffe untersucht. Das nichttelemetrische Messnetz wurde in den vergangenen Jahren
stärker eingeschränkt. Wurden 1998 noch 271 Messstellen betrieben, so gab es 1999 222, 2000 134 und
2001 136 nichttelemetrische Messstellen, an denen der Staubniederschlag erfasst wurde (LUA 1999, 2000,
2001, 2002). Die dem BR Schorfheide-Chorin nächstgelegenen nichttelemetrischen Messstellen zur Erfassung des Staubniederschlages befinden sich in Eberswalde (2 Messstellen), Schwedt (6 Messstellen) und
Bad Freienwalde (4 Messstellen). Die dem BR Spreewald nächstgelegenen Messstellen sind Burg (1 Messstelle) und Cottbus (4 Messstellen). Für das BR Flusslandschaft Elbe eignen sich die nichttelemetrischen
Stationen in Wittenberge (2 Messstellen) sowie in Cumlosen. Eingeschränkt sind zudem die Stationen in
Schrepkow (2 Messstellen), Löckstädt (2 Messstellen) und Demerthin geeignet. Teilweise fließen Daten
der genannten Stationen des nichttelemetrischen Messnetzes in die Integrierte ökologische Dauerbeobachtung (IÖDB) des Landesumweltamtes ein (Vierraden und Zützen, beide bei Schwedt).
Neben der oben genannten laufenden Aktualisierung der Luftgütedaten im Internet, werden vom Landesumweltamt jährlich detaillierte Jahresberichte zur Luftqualität in Brandenburg herausgegeben, denen u.a.
zahlreiche Immissionskennwerte entnommen werden können (LUA 1995-2002).
151
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Immissionsdaten
Abbildung 5: Messstellen des Luftgütemessnetzes Land Brandenburg (Stand: 27.02.2005), Quelle: http://www.mluv.brandenburg.de/cms/detail.php?id=lbm1.c.209332.de&_siteid=700,
(01.03.2006)
152
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Immissionsdaten
3.9.2 Parameterauswahl
Innerhalb der ÖUB werden keine eigenen Immissionsmessungen durchgeführt. Zum einen erscheint die
Dichte des Landesmessnetzes ausreichend, um für die ÖUB hinreichend genaue Daten zu erhalten, zum
anderen wären sie aufgrund der hohen Kosten innerhalb der ÖUB nicht tragbar. Aus diesem Grund wird
auf ausgewählte und aggregierte Daten des Landesumweltamtes zurückgegriffen.
Bis 1998 liegen die gemessenen Depositionsdaten als Jahres-Mittelwerte vor. Ab 2001 werden die erhobenen Immissionsdaten als interpolierte Rasterdaten bereitgestellt (vgl. Tabelle 21).
Tabelle 21: Übersicht der erfassten Immissionsparameter des LUA Brandenburg (1998 – 2005)
Gemessene
Parameter
Von 1998 – 2000
als Einzeldaten vorliegend
(Jahres-Mittelwerte)
Für 2001
Ab 2001
als interpolierte Rasterda- als interpolierte Rasterdaten vorliegend
ten vorliegend
As
+
-
-
Cd
+
-
-
Co
+
-
-
H2S
+
-
-
Mn
+
-
-
Ni
+
-
-
NO
+
-
-
NO2
+
+
-
NOX
+
-
-
Ozon
+
+
-
30
+
+
+
SO2
+
+
-
PM (Schwebstaub)
Das ursprünglich geplante Vorgehen, die Einzeldaten der jeweiligen Stationen abzufragen, wurde 2002 in
folgender Weise geändert. Vom Landesumweltamt wurden mit Hilfe eines in jüngerer Zeit entwickelten
Verfahrens (vgl. MATTICK 1997) für jedes Jahr interpolierte Immissions-Jahresmittelwerte in Form von
Rasterdaten auf Basis des Messtischblatt-Quadranten (TK 1:10000) herausgegeben. Für jede ÖUBMonitoringfläche konnten die Jahresmittel folgender Immissionswerte abgelesen werden:
z SO2 (Grenzwert des Jahresmittelwertes zum Schutz von Ökosystemen: 20 µg/m³)
z NOx (Grenzwert des Jahresmittelwertes zum Schutz der Vegetation: 30 µg/m³)
z Ozon
z Schwebstaub (Grenzwert des arithmetischen Jahresmittelwertes: 15 mg/m³)
[In Klammern: spezifische Jahres-Grenzwerte, siehe LUA (2002)]
30
Als Schwebstaub gelten alle festen und flüssigen Teilchen in der Außenluft, die nicht sofort zu Boden
sinken sondern eine gewisse Zeit in der Atmosphäre verweilen. Schwebstaub oder das atmosphärische
Aerosol werden auch als Particulate Matter (PM) bezeichnet (UBA 2005)
153
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Immissionsdaten
Tabelle 22: Klassenstufen der interpolierten Immissions-Jahresmittelwerte des LUA Brandenburg
(Angaben jeweils in µg/m³).
SO2
0-2
4-6
6-8
8-10, ...
NOx
..., 9-11
11-13
13-15
15-17, ...
Ozon
..., 48-52
52-56
56-60
60-64, ...
Schwebstaub
..., 19-22
22-25
25-28
28-31, ...
Die im Unterschied zu den Werten der einzelnen Stationen etwas geringere Genauigkeit wird für die ökosystemare Analyse als ausreichend betrachtet. Zudem besteht der Vorteil eines direkten Flächenbezuges.
Nach Möglichkeit werden die Daten mittels der Hoch- und Rechtswerte flächenscharf digital vom LUA
abgefordert. Da H2S und CO vom LUA nicht interpoliert bearbeitet werden, wird auf diese Daten verzichtet.
In einer gesonderten Tabelle (Immissionsdaten_Mittelwerte) der Datenbank konnten zusätzlich die genaueren Werte zur Ozonbelastung folgender den BR nächstgelegenen Stationen aus dem Landesmessnetz des
Landesumweltamtes Brandenburg abgefragt werden (Messung bis 2000):
Cottbus-Süd
Cottbus-LUA
Königs-Wusterhausen
Falkenberg (UBA-Messstelle)
Luckau
Neuglobsow (UBA-Messstelle)
Prenzlau sowie
Schwedt
-
Burg
Zusätzliche Abfragen für Ozon:
1. Zahl der Tage während des Kalenderjahres, an denen der 8-Stundenmittelwert von 110 µg/m³ (Schwellenwert) bzw. 120 µg/m³ (Leitwert) an den genannten Stationen überschritten wurde.
2. Zahl der Tage während des Kalenderjahres, an denen der 1-Stundenmittelwert von 200 µg/m³ (Mittelwert als Schwellenwert zum Schutz der Vegetation) an den genannten Stationen überschritten wurde.
3. Zahl der Tage während des Kalenderjahres, an denen der Tagesmittelwert von 65 µg/m³ (Mittelwert als
Schwellenwert zum Schutz der Vegetation) an den genannten Stationen überschritten wurde.
4. AOT 40 P-Wert für die genannten Stationen (6000 µg/m³*h AOT 40-Wert für die Zeitspanne von Mai
bis Juli als Langfristziel zum Schutz der Pflanzen)
5. AOT 40 W-Wert für die genannten Stationen. (20000 µg/m³*h AOT 40-Wert für die Zeitspanne von
Mai bis Juli als Langfristziel zum Schutz der Wälder).
Weitere Leit-, Schwellen-, Richt- und Grenzwerte können den Jahresberichten des LUA (LUA 1995-2002)
zur Luftqualität entnommen werden.
154
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Ansprechpartner auf Seiten des LUA: (Stand 2006)
Leiter der Abteilung T3
Landesumweltamt Brandenburg
Herr Dr. Kühne
Am Nordrand 45
03044 Cottbus
03355-8762140
Mitarbeiter:
Frau Mattick
Am Nordrand 45
03044 Cottbus
03355-8762210
[email protected]
155
Immissionsdaten
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Depositionsdaten
3.10 Depositionsdaten
3.10.1 Allgemeines Vorgehen
Die nasse und die trockene Deposition als Austrag von Stoffen aus der Atmosphäre haben erheblichen
Einfluss auf die verschiedenen Kompartimente der beobachteten Ökosysteme und stellen einen wesentlichen Eintrittspfad der Nähr- und Schadstoffe in die Ökosysteme dar. Zumindest die indirekte Erfassung der
Deposition ist daher in den Konzepten zur ÖUB (siehe VAHRSON et al. 1997) für alle Ökosystemkomplexe
vorgesehen.
Im M3-Programm des Waldmonitoring-Programmes waren ursprünglich (HOFMANN 1997, HOFMANN et
al. 1999) eigene Depositionsmessungen geplant, die jedoch aus Kostengründen bisher nicht durchgeführt
werden konnten.
Das Landesumweltamt betreibt aktuell 4 und das Umweltbundesamt 1 Messstation zur Erfassung der Deposition im Land Brandenburg.
Zusätzlich werden im Rahmen des Level-II-Programms durch die LFE (Landesforstanstalt Eberswalde) an
6 Stationen Depositionsmessungen im Wald sowie auf einer zugeordneten Freifläche durchgeführt. Es
werden Niederschlagssammler nach Grimmeisen mit 314 cm2 Auffangfläche eingesetzt. 5 Sammler in einer Reihe mit 2 m Abstand in 1 m Höhe wurden an der Freifläche aufgestellt. Im Bestand wird der Bestandesniederschlag in drei Reihen von jeweils 5 Sammlern im 1,3fachen mittleren Baumabstand gemessen.
Um die Deposition von Spurenstoffen getrennt erfassen zu können, werden zusätzlich sauer konditionierte
PE-Dosen eingesetzt (EINERT et al. 2001).
3.10.2 Parameterbegründung und Methodenauswahl
Da derzeit keine räumliche Zuordnung bzw. Gültigkeit der Messwerte zu den einzelnen ÖUB-Flächen des
Offenland-Monitoring möglich ist und im Gegensatz zu den Immissionswerten noch keine Module vorliegen, die eine landesweite Interpolation der gemessenen Werte ermöglichen, werden die Depositionsdaten
nicht in der Datenbank geführt.
Die für den Zeitraum 1999-2000 bereits aufbereiteten Einzeldaten zur Deposition der Messstationen
Schwenow (BR-SW) und Kienhorst (BR-SC) sind im „Container“ abgelegt.
Zukünftig wird für Auswertungen bzw. ökosystemare Interpretationen jeweils auf die verallgemeinernden
Berichte des LUA 31 (nur bis 2003), der LFE 32 (alle drei Jahre) und des UBA 33zurückgegriffen.
31
(http://www.mluv.brandenburg.de/cms/media.php/2320/luft_04.pdf)
Da die Ergebnisse der Depositionsmesssungen im Rahmen der forstkundlichen Berichterstattung (jährlicher Waldzustandsbericht) in umfassender Form publiziert werden, wird fortan auf eine jährliche Publikation verzichtet (LUA 2004)
32
(http://www.mlur.brandenburg.de/cms/detail.php/lbm1.c.312415.de)
33
(http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-daten/daten/mbm/monatsberichte05.htm)
156
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
4
Benötigte Geräte und Materialien
Benötigte Geräte und Materialien
4.1 Geräte und Materialien zur Flächeneinrichtung und Vermarkung
-
Maßband
Topographische Karte und Orthofoto mit entsprechendem Flächendesign
Markierungsstangen / Fluchtstangen
Doppelpentagon und Kompass
Markierungsband
Fotoapparat
Notizblock für Geländeskizzen und Notizen
GPS-Ausrüstung:
Die Punktmessung wurde in der Ersteinrichtung mit GPS-Empfängern und Software der Firmen
TRIMBLE sowie Leica durchgeführt. Zu dem verwendeten Equipment gehören:
Vermarkung
Rundblockmagnete
Erdbohrer, Spaten, Handschaufel
Magnetsuchgerät
-
Holzpflöcke zur dauerhaften Markierung in ungenutzten Monitoringflächen (∅ 10-20 cm, Länge ca.
120 cm). Um eine möglichst lange Haltbarkeit der Markierungspflöcke zu erreichen, sind möglichst
Robinie, Eiche, Riesen-Lebensbaum, Lärche oder Schwarz-Erle zu verwenden.
TRIMBLE-Ausrüstung
im Gelände:
2 GPS-Empfänger 4000SSE mit Akku-Fach und Koffer
1 TDC1-Handgerät für die RTK-Messung mit Kabel
2 Antennen (Compact L1/L2) mind. eine davon mit Grundplatte
2 Antennenkabel (je 5 m lang)
2 Feststative mit Gewindeadapter (Optik und Libelle)
1 Rundstab (3-teilig) mit cm-Einteilung
1 Schnellstativ mit Antennenadapter
1 Rucksack für den Rover
1 Adapterkabel für den Anschluss der Akkus im Rover-Rucksack
2 Funkgeräte (derzeit von der Firma SATEL) mit Kabel
1 Gewindestange zur Befestigung des Funkgerätes am Rover-Rucksack
8 Blei-Akkus
1 Autobatterie mit Holzadapter für das Akkufach des Empfängers (Marke: EIGENBAU durch Herrn
GROSSMANN vom ZALF Eberswalde, Herzlichen Dank!)
2 Akku-Ladegeräte (OSM = Office Support Module)
im Büro - Post Processing:
derzeitige Software TRIMBLE GEOMATICS OFFICE 1.0
1 Verbindungskabel TDC1 - serielle Schnittstelle
157
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Benötigte Geräte und Materialien
1 Verbindungskabel Empfänger - serielle Schnittstelle
Für die Auswertung empfiehlt sich eine leistungsfähige Hardware (Minimum: Pentium 150 MHz, 32 MB
RAM und 1GB Festplatte). Die Software läuft unter WINDOWS NT 4.0 oder späteren Versionen und MS
WINDOWS 95/98. Außerdem ist es für einige Software-Funktionen günstig auch den MS INTERNET EXPLORER installiert zu haben.
Leica-Ausrüstung
im Gelände:
1 Minipack-Rucksack zum Tragen des GPS-Empfängers und des Korrekturdatenempfängers sowie der
zugehörigen Bauteile
1 GS50 Einfrequenz Code-Empfänger (ab 2006: GS 20)
1 AT501 Einfrequenz-Antenne
2 1,2 m Antennenkabel
1 Teleskopstab mit 5/8 Zoll Schraube, passt in Rucksack
1 Auslegerarm 15 cm zur Befestigung der Korrekturdaten-Antenne an der GPS-Antenne
1 TR500-Terminal mit Anzeige und Tastatur für GPS-Empfänger
1 1,8 m Kabel, verbindet TR500-Terminal mit dem GPS-Empfänger
1 Handriemen mit Clip für TR500-Terminal
2 aufladbare Camcorder Batterien GEB121, NiMH, 6V/3,6 Ah für GS50
1 Ladegerät GKL111 BASIC (Europa-Ausführung)
1 PCMCIA-ATA Flash Karte (Datenspeicherkarte mit mind. 8 MB)
1 Bosch AMDS-dGPS-Box 2 (Datenempfänger für Korrekturdaten)
1 Antenne für den Empfang der Korrekturdaten
1 Datenkabel
1 Batteriekabel mit Clip-Stecker
2 Panasonic-Blei-Akkus (passend für Clip-Stecker)
im Büro - Post Processing:
1 GS50 mit Speicherkarte
1 Datenübertragungskabel
oder
1 Speicherkartenlesegarät zum Ausladen der Daten von der Speicherkarte
1 GISDataPro-Software (PC-Anforderungen wie oben)
4.2 Geräte und Materialien zur Fotodokumentation
Generelle Fotoausrüstung:
Spiegelreflex-Kleinbild-Kamera mit verschiedenen Objektiven
Diafilme (z. B. Fuji-Sensia 100)
oder: Digitalkamera mit Speicherkarte
Notizheft, Stifte
Kompass und evtl. Maßband
Diascanner und Fotobearbeitungs-Software
-
158
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Benötigte Geräte und Materialien
für QTVR-Panoramen:
Geländeaufnahmen
Stativ (z.B. Manfrotto 055 CB)
Dreiwegeneiger 410 zum Aufsetzen auf Stativ
Stativkopf (QTVR –Panoramakopf der Firma Kaidan, Leihgabe des Zentrum für Agrarlandschaftsund Landnutzungsforschung ZALF)
Analoge Kamera (herkömmlichen Spiegelreflexkamera z.B. Canon EOS 3) oder Digitalkamera (z.B.
Nikon Coolpix 990 mit einer Brennweite von 8 bis 24 mm, entspricht einem Brennweitenbereich von
38 bis 115 mm beim Kleinbildformat).
Objektiv für Spiegelreflex (z.B. ein 24 mm von SIGMA) mit Streulichtblende
Weitwinkeladapter für Digitalkamera (damit lässt sich Brennweite auf 24 mm reduzieren) Filme (z.B.
Dia-Filmmaterial Fuji Sensia 100 II) bzw. leere Speicherkarte (z.B. passen auf eine 16 MB Compact
Flash Speicherkarte 21 Bilder mit der höchsten Auflösung und normaler Kompression.
Kabelfernauslöser
Kompass, Maßband, Aufnahmeblatt, Stift, Absperrband, Fluchtstangen
Büro
-
Diascanner (z.B. Canon Canoscann 2700)
Bildbearbeitungsprogramm (vorzugsweise Adobe Fotoshop)
CD-Brenner zur Ablage der digitalen Bilder
Klarsichthüllen zur Ablage der analogen Dias
zum Zusammensetzen der Panoramen:
-
Apple Power PC mit mind. 64 MB RAM (besser mehr!) im ZALF Müncheberg
QTVR Authoring Studio Software
4.3 Geräte und Materialien für die bodenkundliche Geländearbeit
Geräte zur Anlage der Profilgrube bzw. für Bodenbohrungen:
-
Spaten
-
Klappspaten
Schaufeln
Spitzhacken
(1m) - Pürckhauer-Bohrstock sowie Bohrstockhammer und Drehgriffe + Hebevorrichtung
Moorklappsonde mit Griff und meterweisen-Verlängerungsstangen
Folien für Bodenaushub (2 x 3 m)
ggf. Kompass
Markierungsband (rot-weiß)
Eimer (um ggf. Wasser schöpfen zu können)
-
Ausrüstung zur Profilansprache:
-
Zollstock / Messlatte
Geologenhammer
159
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
-
Eimer
Feldtasche mit:
Benötigte Geräte und Materialien
Schreibgeräten
10 %ige Salzsäure
Bodenkundlicher Kartieranleitung (KA 5 (2005)) / Munsell – Farbtafeln
TGL 24300/04 für Moorbodenansprache im Gelände
Neigungsmesser
Klemmrahmen mit Aufnahmebögen nach KA 5 (2005)
Taschenmesser / Spachtel / Pinsel
Lappen
Sprühflasche mit dest. Wasser
Filmdosen oder ähnlichem für besondere Fundstücke
Ausrüstung für die Dokumentation:
-
Aufnahmeformulare und Bohrpunktformulare
Fotoapparat + Diafilme
Notizzettel und ggf. Zeichenkarton für Profilzeichnung
Probenahme
-
Eimer
kleine Gärtner-Schaufel
Stechzylinder von 100 cm3 Inhalt (z.B. numerierte mit je 2 Verschlussdeckeln aus Plastik)
ggf. auch passende Metalldeckel, wenn Zylinderinhalte in Beutel umgefüllt werden sollen
passende Treibgeräte und kleine Hämmer
Probenstecher für Torfproben
Raspelmesser und Spachtel
saubere PE-Tüten (z.B. preiswerte Gefrierbeutel) + Eddingstifte bzw. Kugelschreiber
vorbereitete kleine Kärtchen, zur Probenbeschriftung (s. Kap. 3.1.4)
Kisten (für Probenbeutel)
gepolsterte Transportkästen für Stechzylinder in ungestörter Lagerung
Reinigungslappen zum Säubern der Entnahmewerkzeuge
Materialien zur Schurfsicherung
-
Holzpflöcke
Markierungsband (rot-weiß)
Infozettel zum ÖUB-Projekt mit Telefonnummer in Klarsichthüllen
Unterlagen und Geräte für die Erosionskartierung
-
-
Feldkarten (topografische Karten) am besten auf 1: 5000 vergrößert
Feldblätter (siehe ANHANG)
Aufnahmebögen für das Ausmessen von Erosionsformen (siehe ANHANG)
Tafeln zur Abschätzung des Bodenbedeckungsgrades (DVWK 1996) und vorbereitete 15 m-Schnur
mit 100 Knoten in 15 cm Abstand
Legende der Kartieranleitung (DVWK 1996)
Diktiergerät
Maßband
160
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
-
Zollstock
Markierungsstäbe
Kompass
Hangneigungsmesser
Bleistifte, Radiergummi, Zirkel, Tipp-Ex
Schreibunterlage
Fineliner in roter, schwarzer, blauer, grüner Farbe
ggf. Zahlenschilder od. Etiketten
Fotoausrüstung
Notizbuch
Taschenrechner
Klappspaten oder Handschaufel
-
Minibohrstock
-
Benötigte Geräte und Materialien
4.4 Geräte und Materialien für die Grundwasser-Beprobung
Geräte und Materialien für die Messung des Grundwasserstandes
-
Pegelmessgerät (Lichtlot)
Zollstock für Grundwasserstände < 200 cm unter Pegeloberkante, Umrechnung des Grundwasserstandes aus cm unter Pegeloberkante in cm unter Geländeoberfläche (GOF)
Geräte und Materialien für die Bestimmung der Temperatur und des Sauerstoffgehaltes
-
Oximeter (z. B. WTW Profile Oxi 196)
Reinigungslösung und Elektrolytlösung für die Sauerstoffmembran
Tuch zum Reinigen der Sauerstoffmembran
Spritzflasche mit destilliertem Wasser zum Reinigen der Elektrode
kleiner Kanister mit destilliertem Wasser zum Nachfüllen der Spritzflasche
Geräte und Materialien für die Bestimmung des pH-Wertes
-
pH-Meter (z. B. WTW Profile pH 197)
Eichlösungen pH 4,01 und pH 7,0
Ersatzlösung (Kaliumchlorid) für Elektrode
Spritzflasche mit destilliertem Wasser zum Reinigen der Elektrode
kleiner Kanister destilliertes Wasser zum Nachfüllen der Spritzflasche
Geräte und Materialien für die Bestimmung der elektrischen Leitfähigkeit
-
Standard-Leitfähigkeitsmeßzelle (z. B. WTW Profile LF 197)
Spritzflasche mit destilliertem Wasser zum Reinigen der Elektrode
kleiner Kanister destilliertes Wasser zum Nachfüllen der Spritzflasche
Geräte und Materialien für Probenahme und Transport
-
Pegelpumpe (Zubehör vom Penetrograph o. ä.)
schmaler Holzstab zum Nachschieben des Schlauches
Stecknadel zum Beseitigen von Verstopfungen der Schlauch-Verbinder
250 ml – Plastikflaschen
161
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
-
Benötigte Geräte und Materialien
wasserfester Stift zum Beschriften der Plastflaschen
Kühlbox zum Transport der Grundwasserproben
4.5 Geräte und Materialien für die floristische Geländearbeit
Materialien für die Erfassung der Gesamtartenliste
-
Topografische Karte / Orthofoto mit Abgrenzung der Monitoringfläche
vorhandene Artenlisten der Monitoringfläche
Geländeliste der „Floristischen Kartierung Brandenburg“ (Abstreichliste)
-
Bestimmungsliteratur
-
Geräte und Materialien für die Aufnahme des Vegetationstransektes
-
-
-
ca. 10 Fluchtstangen sowie Doppelpentagon zum Abstecken des Transektes
5 Eisenstangen, davon 3 mit 2 m langer Wäscheleine versehen sowie die beiden übrigen Eisenstangen
mit 10 m bzw. 20 m langer Wäscheleine
kleiner Hammer zum Eintreiben der Fluchtstangen und Eisenstangen bei ausgetrocknetem Boden
Maßband zum Einmessen des ersten und letzten Aufnahmepunktes, wenn diese vor bzw. nach dem
letzten 20 m Transekt-Stop liegen
Kompass zur Bestimmung der Marschzahl des Transektes
Topografische Karte / Orthofoto mit eingezeichnetem Transektverlauf
Leica - GPS und Hoch- und Rechtswerte
Magnetsuchgerät
Zollstock zur Ermittlung der Vegetationshöhe
Bestimmungsliteratur
Signierfarbe zum Auftragen / Erneuerung der Farbmarkierung der Transekt-Anfangs- und Endpfähle
Materialien zur Durchführung der Vegetationsaufnahme nach BRAUN-BLANQUET
-
-
Topografische Karte / Orthofoto mit Abgrenzung der Monitoringfläche und eingezeichnetem Flächendesign
Leica-GPS und Hoch- und Rechtswerte
Magnetsuchgerät
4 Stäbe / Pfähle pro Aufnahme zu deren Abgrenzung
Aufnahmebogen
Bestimmungsliteratur
Kompass mit Winkelmesser (Neigung, Exposition)
Zollstock (Höhe der Vegetation, Dicke der Streuschicht)
Materialien zur Aufnahme der Vegetationszonierung
-
-
Topografische Karte und Orthofoto mit Abgrenzung der Monitoringfläche
in GIS im Maßstab 1 : 1000 oder 1 : 2500 erstellte Karten der Monitoringfläche zum Einzeichnen der
Vegetationseinheiten
ggf. Rucksack-GPS (z.B. LEICA GS 50)
Schreibutensilien (feiner Bleistift, Geodreieck, Radiergummi)
Geräte und Materialien für die Wasserstufenkartierung
162
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
-
Benötigte Geräte und Materialien
Topografische Karte und Orthofoto mit Abgrenzung der Monitoringfläche
Kopie der TK im Maßstab 1 : 5000 (Geländeskizze)
Literatur zu den Wasserstufenamplituden der Arten
ca. 20 Fluchtstangen bzw. Rucksack-GPS (z.B. LEICA GS 50)
Schreibutensilien (feiner Bleistift, Zirkel, Geodreieck, Radiergummi)
Geräte und Materialien zur Bestimmung der oberirdischen Phytomasse
-
Ortho-Foto mit eingezeichnetem Flächendesign
Rahmen zur Abgrenzung der 1 m² großen Probeflächen
Schere bzw. Handsichel
Waage (möglichst mit Eignung bis zu 5 kg)
5 Säcke (z.B. ”Gelber Sack”) zum Wiegen und Transport
ggf. Rucksack-GPS (z.B. LEICA GS 50)
zur Zerkleinerung im Labor: Tüten, Filmdöschen, Etiketten, Edding sowie Staubschutzmaske
4.6 Geräte und Materialien für die faunistische Geländearbeit
Geräte und Materialien für die Heuschreckenkartierung
-
-
-
Topografische Karte / Orthofoto mit Lage und Abgrenzung der Monitoringfläche sowie der Transekte
ggf. Rucksack-GPS zum Wiederauffinden der Transekte (z.B. LEICA GS 50)
Magnetsuchgerät
Fangkescher
Vegetationshürde (Bestimmung der horizontalen Durchsicht in höherwüchsigen Vegetationsbeständen)
Ultraschallfrequenzmodulator (Bat-Detektor)
Thermometer (aktuelle Witterungsbedingungen)
Kompass
Maßband, Zollstock und Markierungsstangen (Fluchtstangen)
Bestimmungsliteratur
Kamera (Beleg- und Habitataufnahmen) und ggf. Tonband-Aufnahmegerät
ggf. Isolationsquadrat mit 1 m² Fangfläche (quantitative Erfassung)
Geräte und Materialien für die Tagfalter- u. Widderchenkartierung
-
-
Topografische Karte / Orthofoto mit Lage und Abgrenzung der Monitoringfläche sowie der Probefläche/n
Fangkescher
Thermometer (aktuelle Witterungsbedingungen)
Kompass
Bestimmungsliteratur
Kamera (Beleg- und Habitataufnahmen)
Geräte und Materialien für die Libellenkartierung
-
Topografische Karte / Orthofoto mit Lage und Abgrenzung der Untersuchungsgewässer bzw. Imagines- und Exuvien-Probefläche/n
163
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
-
Benötigte Geräte und Materialien
ggf. Rucksack-GPS zum Wiederauffinden der Probeflächen (z.B. LEICA GS 50)
Fangkescher mit Teleskopstiel
Maßband, Zollstock
Thermometer (aktuelle Witterungsbedingungen)
Fernglas (mit geringer Naheinstellgrenze)
Bestimmungsliteratur
Kamera (Beleg- und Habitataufnahmen)
Gummistiefel, ggf. Wathose
Aufbewahrungsbehältnisse für Exuvien (Filmdosen, Schraubdeckelgläser u. a.)
Magnetsuchgerät
Geräte und Materialien für die Laufkäfererfassung mittels Bodenfallen
-
Topografische Karte mit Lage und Abgrenzung der Messfeld-Probeflächen bzw. Vegetationsdauer-
-
quadrate als Bodenfallenstandorte in den Monitoringflächen
ggf. Rucksack-GPS und Magnetsuchgerät zum Wiederauffinden (z.B. LEICA GS 50)
Installation:
HT-Rohre (Regenwasserabflussrohre von 7,0 cm Durchmesser)
Fangbecher (250 g Joghurtbecher mit 6,8 cm Durchmesser)
Regenabdeckung (z. B. flexible ! Plexiglasdächer) mit je 3 Metallspießen / Dach
Handschaufel, Erdbohrer
Maßband, Zollstock
Fangflüssigkeit (Isopranol-Glycerin-Gemisch) + Detergenz (z. B. einige Tropfen Spülmittel)
ggf. Baueisen und Hammer (2-4 Eisen / Falle als Beweidungsschutz)
Evtl. Flatterband zur Markierung besonders in unübersichtlichem Gelände
Wasserfester Stift zur Beschriftung
Leerungen:
Wechsel-Fangflüssigkeit (s. oben)
Ersatzbecher, HT-Rohre und -Abdeckungen
PE-Frischhaltefolien oder Schraubdeckelgläser (Fänge / Bodenfalle)
-
Zollstock bzw. Vegetationshürde (zur Bestimmung der horizontalen Durchsicht)
Wasserfester Stift zur Beschriftung
Große Pinzette zur Entfernung von Fremdkörpern
Spritzflasche
Korb oder Kiste für Transport der Fänge
Geräte und Materialien für die Amphibienkartierung
-
-
Topografische Karte / Orthofoto mit Lage und Abgrenzung der Untersuchungsgewässer bzw. der
Probeflächen
ggf. Rucksack-GPS (z.B. LEICA GS 50)
Fangkescher mit Teleskopstiel
Taschenlampe
Gummistiefel, ggf. Wathose
Bestimmungsliteratur
Kamera (Beleg- und Habitataufnahmen) und ggf. Tonband-Aufnahmegerät
164
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Benötigte Geräte und Materialien
Geräte und Materialien für die Regenwurmerfassung
-
-
Topografische Karte / Orthofoto mit Lage und Abgrenzung der Monitoringfläche und der MessfeldProbeflächen (Standard-Flächendesign)
GPS und Magnetsuchgerät zum Wiederfinden
Probenahme:
Stechrahmen, Maßband, Zollstock, Spaten, 0,2%ige Formalinlösung (Tiefenaustreibung).
Für Aussortierung:
Bodenplane, Arbeitsplatte (ggf. Tisch), Stühle
Begleituntersuchungen:
Bodenthermometer, Handschaufel (Bodenfeuchte-Probe)
Aufbewahrung der Tiere:
Kühlbox, Wasser 34 (Abspülen der Individuen von Formalinaustreibung), PE-Beutel (Individuen von
-
34
1/16 m²-Probe + Erdmaterial, Bodenstreu vom Standort; ggf. + Zellulose)
Wasserfester Stift bzw. Kugelschreiber
Bei umgehender Bestimmung (spätestens 24 Stunden nach Probennahme) dient das Wasser bei kühler
Lagerung auch als Aufbewahrungsmedium mit dem Vorteil, dass die Tiere bereits gesäubert sind.
165
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
5
Literaturverzeichnis
Literaturverzeichnis
ABRAHAM, R. (1991): Fang und Präparation wirbelloser Tiere. - Gustav Fischer Verlag, Stuttgart - New
York, 132 S.
AG BODEN (1994): Bodenkundliche Kartieranleitung. - 4. verbesserte Aufl., KA4, Ad-hoc-Arbeitsgruppe
Boden der Geologischen Landesämter und der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Hannover, 392 S.
AG BODEN (1997; Hrsg.): Labormethoden-Dokumentation Bodenkunde (Entwurf), Arbeitsanleitung für die
Untersuchung von Böden der Ad-hoc-Arbeitsgruppe Boden der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Hannover, ? S.
AG BODEN (2005): Bodenkundliche Kartieranleitung. 5. verbesserte Aufl., KA5, Ad-hoc-Arbeitsgruppe
Boden der Geologischen Landesämter und der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Hannover, 438 S.
ALBRECHT, L. (1990): Grundlagen, Ziele und Methodik der waldökologischen Forschung in Naturwaldreservaten. - Reihe: Naturwaldreservate in Bayern, Band 1, Schriftenreihe des Bay. STMELF
Band 1, 221 S.
ALEF, K. (1991): Methodenhandbuch Bodenmikrobiologie. - ecomed-Verlagsgesellschaft, Landsberg /
Lech, 284 S.
ANDERSON, J.P.E. & K.H. DOMSCH (1978): A physiological method for the quantitative measurement of
microbial biomass in soils. - Soil Biol. Biochem. 10: S. 215-221
ANDERSON, T.-H. & K. H. DOMSCH (1993): The metabolic quotient for CO2 (qCO2) as a specific activity
parameter to assess the effects of environmetal conditions, such as pH, on the microbial biomass of forest soils. - Soil Biol. Biochem. 25: S. 393-395
AUTORENKOLLEKTIV (1981): Um Eberswalde, Chorin und den Werbellinsee. - Werte unserer Heimat 34,
Akademie Verlag, Berlin: 209 S.
BAEHR, M. (1987): Laufkäfer als Indikatoren für die Bewertung von Biotoptypen, dargestellt am Beispiel
der Erhebungen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. – Schr.-R. Bayr. Landesamt f. Umweltschutz, 77: S. 17-23.
BASEDOW, T. (1998): Langfristige Bestandsveränderungen von Arthropoden in der Feldflur, ihre Ursachen
und deren Bedeutung für den Naturschutz, gezeigt an Laufkäfern (Carabidae) in SchleswigHolstein, 1971-96, S. 215-227 - In: DRÖSCHMEISTER, R. (1998): Die Bedeutung ökologischer
Langzeitforschung für den Naturschutz. - Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz, 58, Bonn-Bad Godesberg, 435 S.
BECK, T. (1984): Mikrobiologische und biochemische Charakterisierung landwirtschaftlich genutzter Böden.
Z. Pflanzenernährung und Bodenkunde, 147, S. 456-742.
BELLMANN, H. (1993a): Heuschrecken - beobachten, bestimmen. - 2. Aufl. - Naturbuch Verlag, Augsburg;
166
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Literaturverzeichnis
349 S.
BELLMANN, H. (1993b): Die Stimmen der heimischen Heuschrecken. - CD; Weltbildverlag, Augsburg.
BfN [(Bundesamt für Naturschutz Hrsg.)] (2000): Konzepte und Methoden zur Ökologischen Flächenstichprobe – Ebene II: Monitoring von Tieren und Pflanzen. – Schriftenreihe Angewandte Landschaftsökologie 33, 262 S.
BMELF / BUNDESMINISTERIUM FÜR ERNÄHRUNG, LANDWIRTSCHAFT UND FORSTEN (1994): Bundesweite
Bodenzustandserhebung im Wald (BZE) – Arbeitsanleitung. - 2. Aufl., Bonn.
BODE, M & H.-P. BLUME (1995): Einfluss von Bodenbearbeitung und Düngung auf die biologische Aktivität und die mikrobielle Biomasse. - Mitt. Deut. Bodenkundl. Gesellsch. 76: S. 596-572
BRAMER, H., HENDL, M., MARCINEK, J., NITZ, B., RUCHHOLZ, K. & S. SLOBODDA (1991): Physische Geographie. Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen. - Hermann Haack Verlagsgesellschaft mbH, Geographisch-Kartographische Anstalt Gotha: 627 S.
BROCKSIEPER, R. (1978): Der Einfluss des Mikroklimas auf die Verbreitung der Laubheuschrecken, Grillen
und Feldheuschrecken im Siebengebirge und auf dem Rodderberg bei Bonn (Orthoptera: Saltatoria). - Decheniana-Beihefte (Bonn) Nr. 21, 141 S.
BRUCKHAUS, A. & P. DETZEL (1997): Erfassung und Bewertung von Heuschreckenpopulationen. - Naturschutz und Landschaftsplanung 29 (5), S. 138-145
DETZEL, P. (1998; Hrsg.): Die Heuschrecken Baden-Württembergs. - Ulmer Verlag, Stuttgart, 580 S.
DIERSCHKE, H. (1994): Pflanzensoziologie. – Stuttgart: Verlag Eugen Ulmer, 683 S.
DINKELBERG, W., RITSCHEL, J. & R., SCHULTZ-STERNBERG: Problematik der Stoffbelastung von Überschwemmungsböden. Tag.ber. LUA , 24, S. 26 - 30.
DIVERSE AUTOREN (1999): Themenheft zur Ökosystemaren Umweltbeobachtung: Beitr. Forstwirtschaft u.
Landschaftsökologie, 33 (2), 47 S.
DORDA, D. (1995): Heuschreckenzönosen als Bioindikatoren auf Sand- und submediterranen KalkMagerrasen des saarländisch-lothringischen Schichtstufenlandes. - Diss. Universität des Saarlandes, 253 S.
DUNGER, W. & H. J. FIEDLER (Hrsg.) (1989): Methoden der Bodenbiologie. - VEB Gustav Fischer Verlag
Jena, 432 S.
DÜLGE, R., ANDRETZKE, H., HANDKE, K., HELLBERND-TIEMANN, L. & RODE, M. (1994): Beurteilung
nordwestdeutscher Feuchtgrünland-Standorte mit Hilfe von Laufkäfergesellschaften (Coleoptera: Carabidae). Natur und Landschaft 69 (4), S. 148-156.
DVWK / DEUTSCHER VERBAND FÜR WASSERWIRTSCHAFT UND KULTURBAU E.V. (1996): Bodenerosion
durch Wasser - Kartieranleitung zur Erfassung aktueller Erosionsformen, DVWK-
167
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Literaturverzeichnis
Fachausschuß “Bodenerosion”. - Merkblätter zur Wasserwirtschaft 239/1996, 62 S.
EBERT, G. & E. RENNWALD (1991; Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs, Band 1: Tagfalter I. Ulmer Verlag, Stuttgart, 522 S.
EHRENDORFER, F. (1973) (Hrsg.): Liste der Gefäßpflanzen Mitteleuropas. – 2. erw. Aufl., Gustav Fischer
Verlag, Stuttgart XII + 318 S.
EIJKELKAMP (1990): Sandbox and pressure membran apparaturs for soil moisture characteristics determination. - Brochure no: 08.01-08.03/90/E, Eijkelkamp Agrisearch Equipment, Giesbeek (Netherlands).
EIJKELKAMP (1992): Betriebsanleitung 08.03.03. - Kompressor, M1.08.03.03.92.D, Eijkelkamp Agrisearch
Equipment, Giesbeek (Netherlands).
EINERT, E. & R. BARTH (2001): Deposition von Luftschadstoffen in Waldbeständen Brandenburgs. – In:
LANDESFORSTANSTALT BRANDENBURG (Hrsg.) (1998): Forstliche Umweltkontrolle. Ergebnisse aus zehnjährigen Untersuchungen zur Wirkung von Luftverunreinigungen in Brandenburgs Wäldern. Eberswalde, Potsdam, 264 S.
ELLENBERG, H., H.-E. WEBER, R. DÜLL, V. WIRTH, W. WERNER, & D. PAULIßEN (1992): Zeigerwerte von
Pflanzen in Mitteleuropa. - 2. Auflage, Scripta Geobotanica, Bd. 18, Göttingen 258 S.
ESSER, T. (1997): Artenvielfalt in der modernen Agrarlandschaft: Der Feldrain rekultivierter Anbauflächen
als Lebensraum für Spinnen (Arachnida, Aranae) und Asseln (Isopoda, Oniscoidea). - Acta
Biologica Benrodis, Supplementband 6, Solingen, 132 S.
FARTMANN, T. (1997): Biozönologische Untersuchungen zur Heuschreckenfauna auf Magerrasen im Naturpark Märkische Schweiz (Ostbrandenburg), S. 1-62- In: MATTES, H. (Hrsg.) Ökologische Untersuchungen zur Heuschreckenfauna in Brandenburg und Westfalen. - Arbeiten aus dem Institut für Landschaftsökologie Westfälische Wilhelms-Universität, Band 3, Münster, 188 S.
FILSER, J., FROMM, H., MOMMERTZ, S., NAGEL, R. F. & K. WINTER (1995): Einsatzmöglichkeiten von
Regenwürmern, Collembolen und Mikroorganismen als Indikatoren für Bodenzustände. - Mitteilung der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft.: 75: S. 31-34.
FINCK, P., HAMMER, D. KLEIN, M (1992): Empfehlungen für faunistisch-ökologische Datenerhebungen und
ihre naturschutzfachliche Bewertung im Rahmen von Pflege- und Entwicklungsplänen für Naturschutzgroßprojekte des Bundes. - Natur und Landschaft 67 (7/8): S. 329-340.
FRIELINGHAUS, M. (Hrsg.) (1997): Merkblätter zur Bodenerosion in Brandenburg. - ZALF-Bericht Nr. 27,
Zentrum für Agrarlandschafts- und Landnutzungsforschung (ZALF) e.V., Müncheberg, 52 S.
FROEHLICH, C. (1989): Freilanduntersuchungen an Heuschrecken (Orthoptera: Saltatoria) mit Hilfe des
Fledermausdetektors - Neue Erfahrungen. - Articulata 4: S. 6-10
GELBRECHT, J., EICHSTÄDT, D., GÖRITZ, U., KALLIES, A., KÜHNE, L., RICHERT, A., RÖDEL, J.,SOBCZYK, T.
& M., WEIDLICH (2001): Gesamtartenliste und Rote Liste der Schmetterlinge („Macrolepidop-
168
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Literaturverzeichnis
tera“) des Landes Brandenburg. – Naturschutz und Landschaftspflege in Brandenburg 10 (3)
Beilage, 62 S.
GERKEN, B. & K. STERNBERG (1999): Die Exuvien europäischer Libellen (Insecta: Odonata). - Verlag und
Werbeagentur, Höxter, 354 S.
GOLDSCHMIDT, B. & W.-G. VAHRSON (1997): Abschlußbericht des Forschungsprojektes „Entwicklung und
Erprobung eines Monitoring-Konzeptes im Gartzer Bruch“. - unveröff. Bericht, Eberswalde, 88
S. XX
GRAFF, O. (1953): Die Regenwürmer Deutschlands. - Verlag M. & H. Schaper, Hannover, 81 S.
GRAFF, O. (1983): Unsere Regenwürmer: Lexikon für Freunde der Bodenbiologie. - Verlag M. & H. Schaper, Hannover, 112 S.
GRÄNITZ, F. & L. GRUNDMANN (2002; HRSG.): Um Eberswalde, Chorin und den Werbellinsee: eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Eberswalde, Hohenfinow und Joachimsthal. – Werte
unserer Heimat, Bd. 64, Böhlau Verlag, Köln, 390 S.
GRIMM, J. & BORK, H. R. (1996): Bodendauerbeobachtung zur Bodenzustandsbeschreibung und überwachung im Land Brandenburg, Abschlußbericht Dez. 1996, Hrsg.: Zentrum für Agrarlandschafts- und Landnutzungsforschung e.V. (ZALF), Müncheberg. 154 S.
GRIMM, J. & WIRTH, S. (1995): Bodendauerbeobachtung in Brandenburg - Untersuchungen zur mikrobiellen Biomasse. - Mitteilungen der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft, 76: S 605-608
GRIMM, J. & WIRTH, S. (1998): Long-term soil observation in the German County of Brandenburg: soil
microbiological characteristics. Proceeding, 16th World Congress of Soil Sciencs, Montpellier,
Frankreich (CD ROM, symp25/1455-t.pdf).
GUNN, A. (1992): The use of mustard to estimate earthworm populations. - Pedobiologia 36: S. 65-67
GÜNTHER, R. (1996; Hrsg.): Die Amphibien und Reptilien Deutschlands. - Gustav Fischer Verlag, Jena, 825
S.
HANDKE, K. & K. MENKE (1995): Laufkäferfauna von Röhrichten und Grünlandbrachen - NaturschutzBedeutung feuchter Brachflächen in der Bremer Flußmarsch. - Naturschutz und Landschaftsplanung 27 (3): S. 105-114
HÄNGGI, A. (1989): Erfolgskontrollen in Naturschutzgebieten - Gedanken zur Notwendigkeit der Erfolgskontrolle und Vorschlag einer Methode anhand der Spinnenfauna. - Natur und Landschaft, 64
(4): S. 143-146
HARTER, A. & V. LUTHARDT (1996): Untersuchungen zur Reaktion von Boden und Vegetation auf Wiedervernässung von degradierten Niedermoorböden an zwei Beispielsgebieten verschiedenen
Moortyps im nordostdeutschen Tiefland. – Abschlußbericht 1996 A8/68009/5 – 7(A8-3/93), im
Auftrag des Landesumweltamtes Brandenburg, Band 1, Ergebnisteil, 220 S., Eberswalde.
HARTER, A. & V. LUTHARDT (1998): Monitoring in wiedervernässten Niedermooren Brandenburgs – Reak-
169
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Literaturverzeichnis
tionen, Entwicklungen, Perspektiven. S. 139-154. In VAHRSON, W.G. (Hrsg.) (1998): Naturschutzbezogenes Monitoring von Landschaften, Eberswalder wissenschaftliche Schriften, (2):
Deutscher Landwirtschaftsverlag, Berlin, 165 S.
HARTER, A. (1998): Renaturierungsversuche auf degradierten Niedermoorböden – Untersuchungen zur Reaktion von Boden und Vegetation auf Wiedervernässung in zwei Niedermoorgebieten Brandenburgs. – Diss., Humboldt Uni Berlin, Landwirtschaftl.-Gärtnerische Fakultät, 191 S.
HEIDEMANN, H. & R. SEIDENBUSCH (1993): Die Libellenlarven Deutschlands und Frankreichs. - Handbuch
für Exuviensammler. - Erna Bauer, Keltern, 391 S.
HEINEMEYER, O., H. INSAM, E.A. KAISER & WALENZIK (1989): Soil microbial biomass and respiration
measurements: An automated technique based on infra-red gas analysis. - Plant Soil, 116: S.
191-195
HERMANN, G. (1992): Tagfalter und Widderchen. Methodisches Vorgehen bei Bestandsaufnahmen zu Naturschutz- und Eingriffsplanungen, S. 219-238. In: TRAUTNER, J. (Hrsg.) (1992): Arten- und
Biotopschutz in der Planung: Methodische Standards zur Erfassung von Tierartengruppen
(BVDL-Tagung Bad Wurzach 9.-10. Nov. 1991); Ökologie in Forschung und Anwendung, 5,
254 S.
HERMANN, G. (1998): Erfassung von Präimaginalstadien bei Tagfaltern. - Naturschutz und Landschaftsplanung 30 (5): 133-142.
HERR, S. & J. BAUCHHENSS (1987): Einfacher Bestimmungsschlüssel für Regenwürmer. - Schule und Beratung (2): III-15 - III-19.
HOFMANN, G. (1997): Konzept zur ökosystemaren Umweltbeobachtung für die Ökosystemtypen Wälder
und Forsten der Biosphärenreservate Schorfheide-Chorin und Spreewald. - Gutachten im Auftrag der Fachhochschule Eberswalde, 122 S.
HOFMANN, G., JENSSEN, M. & S. ANDERS (1999): Umweltbeobachtung in Wäldern und Forsten auf der
Grundlage von Ökosystemtypen. - Beitr. Forstwirtschaft u. Landschaftsökologie 2, S. 55-63.
INGRISCH, S. & G. KÖHLER (1998): Die Heuschrecken Mitteleuropas. - Die Neue Brehm-Bücherei; Bd. 629,
Westharp-Wiss., Magdeburg, 460 S.
KÄMMERER, A. (1996): Erhebung der Regenwurmfauna im Finowtal (Kreis Eberswalde) und in der Sernitzniederung (Kreis Angermünde) mit ökologischer Bewertung III - 1995. Gutachten im Auftrag
der Fachhochschule Eberswalde, 18 S.
KIECHLE, J. (1992): Die Bearbeitung landschaftsökologischer Fragestellungen anhand von Spinnen, S. 119134. In: TRAUTNER, J. (Hrsg.) (1992): Arten- und Biotopschutz in der Planung: Methodische
Standards zur Erfassung von Tierartengruppen (BVDL-Tagung Bad Wurzach 9.-10. Nov.
1991); Ökologie in Forschung und Anwendung, 5, 254 S.
KLAFS, G., JESCHKE, L. & H. SCHMIDT (1973): Genese und Systematik wasserführender Ackerhohlformen
in den Nordbezirken der DDR. – Archiv für Naturschutz u. Landschaftsforschung 13 (4): S.
170
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Literaturverzeichnis
280-307
KLATT, R., BRAASCH, D., HÖHNEN, R., LANDECK, I., MACHATZI, B., VOSSEN, B.(1999): Rote Liste und
Artenliste der Heuschrecken des Landes Brandenburg. Hrsg. Landesumweltamt Brandenburg. Naturschutz und Landschaftspflege in Brandenburg 8 (1): Beilage, 19 S.
KLAWITTER, J., RÄTZEL, S. & SCHAEPE, A. (2002): Gesamtartenliste und Rote Liste der Moose des Landes
Brandenburg. - Naturschutz und Landschaftspflege in Brandenburg 11 (4), Beilage
KLEINERT, H. (1991): Heuschrecken als Bioindikatoren?. - Articulata 6 (2): S. 149-153.
KOEPKE, V. (1989; Hrsg.): Bodenwasserregulierung. Anleitung zur Standortkennzeichnung und Anlagendiagnose. – Müncheberg: AdL, FZB Müncheberg: S. 48 – 55
KOEPKE, V., MENNING, P., REINHOLD, A., SUCCOW, M. STÜDEMANN, O. & E. VETTERLEIN (1985): Anleitung zur hydrologischen Standortaufnahme. - VEB Ingenieurbüro für Meliorationen, Bad Freienwalde, 71 S.
KRATZERT, G. (1998): Die Trockenrasen der Gabower Hänge am Oderbruch. – unveröff. Dipl.-Arb. Bot.
Inst., Math.-Naturwiss. Fakultät, Univ. Kiel, 104 S.
LABO (1999): Boden-Dauerbeobachutng, Ad-hoc-Arbeitsgruppe Boden-Dauerbeobachtung der Bund /
Länder – Arbeitsgemeinschaft Bodenschutz (LABO), Arbeitskreis 2 – Bodeninformationssysteme, Sitzungsunterlage für die 15. Sitzung am 09./10.02. 1999 in Potsdam.
LAUßMANN, H (1999): Die mitteleuropäische Agrarlandschaft als Lebensraum für Heuschrecken (Orthoptera: Saltatoria). – Bern; Hannover: vaö-Verlag Agrarökologie, 215 S.
LUA / LANDESUMWELTAMT BRANDENBURG (Hrsg.) (1995): Luftqualität in Brandenburg. Jahresbericht
1994, 129 S.
LUA / LANDESUMWELTAMT BRANDENBURG (Hrsg.) (1996): Luftqualität in Brandenburg. Jahresbericht
1995, 119 S.
LUA / LANDESUMWELTAMT BRANDENBURG (Hrsg.) (1997): Luftqualität in Brandenburg. Jahresbericht
1996, 80 S.
LUA / LANDESUMWELTAMT BRANDENBURG (Hrsg.) (1998): Luftqualität in Brandenburg. Jahresbericht
1997, 84 S.
LUA / LANDESUMWELTAMT BRANDENBURG (Hrsg.) (1999): Luftqualität in Brandenburg. Jahresbericht
1998, 62 S.
LUA / LANDESUMWELTAMT BRANDENBURG (Hrsg.) (2000): Luftqualität in Brandenburg. Jahresbericht
1999, 76 S.
LUA / LANDESUMWELTAMT BRANDENBURG (Hrsg.) (2001): Luftqualität in Brandenburg. Jahresbericht
2000, 57 S.
LUA / LANDESUMWELTAMT BRANDENBURG (Hrsg.) (2002): Luftqualität in Brandenburg. Jahresbericht
171
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Literaturverzeichnis
2001, 51 S.
LUA / LANDESUMWELTAMT BRANDENBURG (Hrsg.) (2004): Biotopkartierung Brandenburg. Band 1: Kartieranleitung und Anlagen. Potsdam. 312 S.
LUTHARDT, V. & BRAUNER, O. (2002): Biodiversität ausgewählter Ökosystemtypen der Offenlandschaft –
Analyse mittels Dauerbeobachtungen. - Beitr. Forstwirtschaft u. Landschaftsökologie, 36
(2002)
LUTHARDT, V. (1993): Ist-Zustand sowie Sanierungs-und Bewirtschaftungsvorschläge für landwirtschaftlich
genutzte Niedermoore am Beispiel des Finowtalmoores bei Eberswalde und der Sernitzniederung bei Greifenberg. FO.Bericht im Auftrag des MUNR Brandenburg, Potsdam, unveröffentlicht, 214 S.
LUTHARDT, V. (2003): Konzeption der Ökosystemaren Umweltbeobachtung (ÖUB) des Offenlandes für das
UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg. - Projektbericht i. A. der
LAGS, FH Eberswalde, FB 2, 93 S.+ Anhang
LUTHARDT, V. (2005): Lebensräume im Wandel - Bericht zur ökosystemaren Umweltbeobachtung (ÖUB) in
den Biosphärenreservaten Brandenburgs. Fachbeiträge des LUA (94), Eigenverlag Potsdam,
188 S.
LUTHARDT, V., VAHRSON, W.-G. & F. DREGER (1999): Konzeption und Aufbau der Ökosystemaren Umweltbeobachtung für die Biosphärenreservate Brandenburgs. - Natur und Landschaft 74 (4):
135-143
MATTICK, S. (1997): Verfahren zur Berechnung von Immissionen für beliebige Orte aus den Daten des
Luftgütemessnetzes, S. 141-145 - In: LANDESUMWELTAMT BRANDENBURG (Hrsg.) (1997): Berichte aus der Arbeit 1996. Potsdam,184 S.
MAUERSBERGER, R. (2000): Artenliste und Rote Liste der Libellen (Odonata) des Landes Brandenburg. –
Naturschutz und Landschaftspflege in Brandenburg 9 (4): Beilage 23 S.
MEIWES, K.J.(1984): Chemische Untersuchungsverfahren zur Charakterisierung und Bewertung der Versauerung in Waldböden, Ber. Forsch. Waldöko., Band 7, Göttingen 142 S.
MICHAELIS, D. (1996): Standort- und vegetationskundliche Untersuchungen im Naturschutzgebiet „Plagefenn“. – unveröff. Dipl.-Arb., Math.-Naturwiss. Fakultät, Univ. Greifswald, 136 S.
MÜHLENBERG, M. (1993): Freilandökologie. – Heidelberg; Wiesbaden: Verlag Quelle und Meyer, 512 S.
MÜLLER, J. (1984): Die Bedeutung der Fallenfang - Methode für die Lösung ökologischer Fragestellungen.
- Zool. Jb. Syst., 111: S. 281-305.
MÜNCH, D. (1991): Erfassung von Amphibien-Populationen - Hinweise und Kriterien zur UVP bei Straßenbau-Vorhaben. - Naturschutz und Landschaftsplanung 23 (6): S. 232-237.
NIETFELD, A. (1994): Dauerbeobachtungen als Bestandteil ökosystemorientierter Umweltbeobachtung. –
Technische Universität Berlin, FB Umwelt und Gesellschaft, Schriftenreihe Landschaftsent-
172
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Literaturverzeichnis
wicklung und Umweltforschung, Nr. 92, Berlin, 213 S.
NOWAK, E., BLAB, J. & R. BLESS (1994): Rote Liste der gefährdeten Wirbeltiere in Deutschland. - Sch. R.
f. Landschaftspflege u. Naturschutz, 42, Kilda-Verlag, Grieven, 190 S.
OPPERMANN, R. (1989): Ein Meßinstrument zur Ermittlung der Vegetationsdichte in grasig-krautigen Pflanzenbeständen. - Natur und Landschaft. 64 (7/8): S. 332-338.
OPPERMANN, R. (1987): Tierökologische Untersuchungen zum Biotopmanagement in Feuchtwiesen. - Natur
und Landschaft 62 (6): S. 235-241.
PASSARGE, H. (1996): Pflanzengesellschaften Nordostdeutschlands. Band 1. Hydro- und Therophytosa,
Hirth in der Gebr.-Borntraeger-Verl.-Buchh, Berlin, Stuttgart, 298 S.
PASSARGE, H. (1999): Pflanzengesellschaften Nordostdeutschlands. Band 2. Helocyperosa und Caespitosa,
Cramer in der Gebr.-Borntraeger-Verl.-Buchh, Berlin, Stuttgart, 451 S.
PLATEN, R., BLICK, T., BLISS, P., DROGLA, R., MALTEN, A., MARTENS, J., SACHER, P. & J. WUNDERLICH
(1995): Verzeichnis der Spinnentiere (excl. Acarida) Deutschlands (Arachnida: Araneida, Opilionida, Pseudoscorpionida). - Arachnol. Mitt. Sonderband 1: S. 1-55.
PLATEN, R., BROEN, v. B., HERMANN, A., PRATSCHKER, U.M. & P. SACHER (1999): Gesamtartenliste und
Rote Liste der Webspinnen, Weberknechte und Pseudoskorpione des Landes Brandenburg (Arachnida: Aranae, Opiliones, Pseudoscorpiones) mit Angaben zur Häufigkeit und Ökologie. Naturschutz und Landschaftspflege in Brandenburg 8 (2): Beilage 79 S.
POTT, R. (1995): Die Pflanzengesellschaften Deutschlands. Ulmer, Stuttgart 622 S.
RECK, H. (1990): Zur Auswahl von Tiergruppen als Biodeskriptoren für den zoologischen Fachbeitrag zu
Eingriffsplanungen, S. 99-119- In: RIECKEN, U. (Hrsg.) (1990): Möglichkeiten und Grenzen
der Bioindikation durch Tierarten und Tiergruppen im Rahmen raumrelevanter Planungen. Schr. R. f. Landschaftspfl. u. Natursch., 32:, Bonn-Bad Godesberg, 228 S.
RECK, H. (1992): Arten- und Biotopschutz in der Planung - Empfehlungen zum Untersuchungsaufwand und
zu Untersuchungsmethoden für die Erfassung von Biodeskriptoren. - Naturschutz und Landschaftsplanung 24 (4): S. 129-135.
REINHARD, U. (1992): Methodische Standards für Amphibien-Gutachten, S. 39-52 - In: TRAUTNER, J.
(Hrsg.) (1992): Arten- und Biotopschutz in der Planung: Methodische Standards zur Erfassung
von Tierartengruppen (BVDL-Tagung Bad Wurzach 9.-10. Nov. 1991); Ökologie in Forschung
und Anwendung, 5: Verlag Josef Margraf, Weikersheim, 254 S.
RIECKEN, U. (1992a): Planungsbezogene Bioindikation durch Tierarten und Tiergruppen – Grundlagen und
Anwendung. - Schr.-Reihe für Landschaftspflege und Naturschutz 36, Bonn-Bad Godesberg,
187 S.
RIECKEN, U. (1992b; Hrsg.): Möglichkeiten und Grenzen der Bioindikation durch Tierarten und Tiergruppen im Rahmen raumrelevanter Planungen. - Schr.-Reihe für Landschaftspflege und Natur-
173
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Literaturverzeichnis
schutz 32, Bonn-Bad Godesberg, 228 S.
RUMP, H.H. & H. KRIST (1992): Laborhandbuch für die Untersuchung von Wasser, Abwasser und Boden. 2. korr. Aufl., VCH Verlagsgesellschaft, Weinheim, 206 S.
SAG (1991): Konzeption zur Einrichtung von Boden-Dauerbeobachtungsflächen : Bericht der Unterarbeitsgruppe "Boden-Dauerbeobachtungsflächen" / Hrsg. von der Sonderarbeitsgruppe "Informationsgrundlagen Bodenschutz" (SAG), Arbeitshefte Bodenschutz 1 der Sonderarbeitsgruppe "Informationsgrundlagen Bodenschutz" der Umweltministerkonferenz, München, 56 S. + Anhang.
SÄNGER, K. (1977): Über die Beziehungen zwischen Heuschrecken (Orthoptera: Saltatoria) und der Raumstruktur ihrer Habitate. - Zool. Jb. Syst., Jena 104: S. 433-488
SAUERBREI, R. & W. SCHMIDT (1995): Bodenentwicklung auf entwässerten und landwirtschaftlich genutzten Niedermooren. - In: Naturschutz und Landschaftspflege in Brandenburg – Sonderheft Niedermoore, S. 5-11
SCHACHTSCHABEL, P. (1956): Der Magnesiumversorgungsgrad nordwestdeutscher Böden und seine Beziehungen zum Auftreten von Mangelsymptomen an Kartoffeln. Zeitschrift Pflanzenernährung
und Bodenkunde 74, S. 202-219.
SCHEFFLER, I., K.-H. KIELHORN, D.W. WRASE, H. KORGE & D. BRAASCH (1999): Rote Liste Laufkäfer des
Landes Brandenburg (Coleoptera: Carabidae). – Naturschutz und Landschaftspflege in Brandenburg 8 (4). Beilage, 27 S.
SCHLICHTING, E. (1995): Bodenkundliches Praktikum. - aus der Reihe Pareys Studientexte 81, 2. neubearb.
Aufl., Blackwell Wissenschafts-Verlag, Berlin – Wien, 295 S.
SCHMIDT, R., MONSE, M., ALBERT, J. & B. SCHOLZ (1998): Regionalisierung von Bodenschutzdaten auf
Auenstandorten. FO- Bericht im Auftrag des LUA Brandenburg, FH Eberswalde, 76 S. + Anhang.
SCHMIDT, W. (1981): Kennzeichnung und Beurteilung der Bodenentwicklung auf Niedermoor unter besonderer Berücksichtigung der Gegradierung. - Abschlußbericht 12/1981, Inst. f. Futterproduktion
Paulinaue, ? S.
SCHMIDT, W. (1986): Zur Bestimmung der Einheitswasserzahl von Torfen. - Arch. Acker-Pflanzenbau Bodenkd., Berlin, Band 30, Heft 5: S. 251-257
SCHNELLE, F. (1955): Pflanzen-Phänologie. Akademische Verlagsgesellschaft Geest & Portig, Leipzig, 299
S.
SCHÖNTHALER, K., SCHULLER, D. & MEYER, U. (1998): Methodenband - Modellhafte Umsetzung und
Konkretisierung der Konzeption für eine ökosystemare Umweltbeobachtung am Beispiel des
länderübergreifenden Biosphärenreservates Rhön. - Umweltforschungsplan des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit F+E-Vorhaben 10902076/01, i.A. des
Bayrischen Staatsministeriums für Landesentwicklung und Umweltfragen und des UBA, Federführung Bosch & Partner GmbH, Königsdorf.
174
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Literaturverzeichnis
SCHRÖDTER, H. (1985): Verdunstung. - Springer Verlag. Berlin, Heidelberg, New York, Tokio: 186 S.
SCHUBERT, R., HILBIG, W. & S. KLOTZ (1995): Bestimmungsbuch der Pflanzengesellschaften Mittel- und
Nordostdeutschlands. – Gustav Fischer Verlag, Jena, 403 S.
SCHUSTER, R. (2001): Erfassung und Bewertung von Regenwurmzönosen (Lumbricidae) auf Grünland im
Rahmen der ökosystemaren Umweltbeobachtung – Untersuchungen in den Biosphärenreservaten Spreewald und Schorfheide-Chorin / Brandenburg. – unveröff. Dipl.-Arb., FH Eberswalde,
FB 2, 88 S. + Anhang.
SCHWARTZ, R., NEBELSIEK, A. & A. GRÖNHÖFT (1999): Das Nähr- und Schadstoff-dargebot der Elbe im
Wasserkörper sowie in den frischen schwebstoffbürtigen Sedimenten am Meßort Schnackenburg in den Jahren 1994-1997. Hamburger Bodenkdl. Arb. 44, S. 65-83.
SETTELE, J., FELDMANN, R. & R. REINHARDT (1999): Die Tagfalter Deutschlands – Ein Handbuch für Freilandökologen, Umweltplaner und Naturschützer. – Ulmer Verlag, Stuttgart, 452 S.
SIEDLE, K. (1992): Libellen, Eignung und Methoden, S. 97-109. In: TRAUTNER, J. (Hrsg.) (1992): Artenund Biotopschutz in der Planung: Methodische Standards zur Erfassung von Tierartengruppen
(BVDL-Tagung Bad Wurzach 9.-10. Nov. 1991); Ökologie in Forschung und Anwendung, 5,
254 S.
SIMS, R.W. & B.M. GERARD (1985): Earthworms : keys and notes for the identification and study of the
species, No. 31. E.J. Brill / Dr. W. Backhuys, London, Leiden, Köln, Kopenhagen, 170 S.
STEFFNY, H. (1982): Biotopansprüche, Biotopbindung und Populationsstudien an tagfliegenden Schmetterlingen am Schönberg bei Freiburg. - unveröff. Dipl.-Arb. Universität Freiburg, 180 S.
STERNBERG, K. & R. BUCHWALD (1999) (Hrsg.): Die Libellen Baden-Württembergs - Band 1: Allgemeiner
Teil; Kleinlibellen (Zygoptera). - Ulmer Verlag, Stuttgart, 486 S.
STERNBERG, K. & R. BUCHWALD (2000) (Hrsg.): Die Libellen Baden-Württembergs - Band 2: Großlibellen
(Anisoptera). - Ulmer Verlag, Stuttgart, 712 S.
SUCCOW, M. & H. JOOSTEN (2001) (Hrsg.): Landschaftsökologische Moorkunde. – Stuttgart: E. Schweizerbart‘ sche Verlagsbuchhandlung, 622 S.
SUCCOW, M. (1988): Landschaftsökologische Moorkunde. – Jena: VEB Gustav Fischer Verlag, 340 S.
TGL (1985a): Aufnahme landwirtschaftlich genutzter Standorte - Moorstandorte, Fachbereichsstandard
24300/04 der Deutschen Demokratischen Republik.
TGL (1985b): Physikalische Bodenuntersuchungen – Bestimmung der Korngrößenzusammensetzung nach
Köhn, Fachbereichsstandard 31222/02 der Deutschen Demokratischen Republik.
THIELEMANN, U. (1989): Untersuchungen zur Regenwurmfauna mit neu entwickelten Methoden in erosionsgefährdeten Gebieten des Kraichgaus. Diss. Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, 134 S.
TIMMERMANN, T. (1992): Vegetationskundliche und stratigraphische Untersuchungen in der Meelake
175
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Literaturverzeichnis
(Nordostbrandenburg), unveröff. Dipl.-Arbeit, Freie Universität Berlin, 87 S.
TRAUTNER, J. (1992): Laufkäfer - Methoden der Bestandsaufnahme und Hinweise für die Auswertung bei
Naturschutz- und Eingriffsplanungen, S. 145-162. In: TRAUTNER, J. (Hrsg.): Arten- und Biotopschutz in der Planung: Methodische Standards zur Erfassung von Tierartengruppen (BVDLTagung Bad Wurzach 9.-10. Nov. 1991); Ökologie in Forschung und Anwendung, 5, 254 S.
TROSIEN, F. (2001): Ökosystemares Monitoring mit Hilfe terrestrischer Fotografie – Ein Vorschlag zur Methodik am Beispiel der Ökosystemaren Umweltbeobachtung in den Biosphärenreservaten
Schorfheide-Chorin und Spreewald, unveröff. Dipl.-Arb., FH Eberswalde, FB 2, 72 S.
UBA
/
Umweltbundesamt (2005): Hintergrundpapier zum Thema Staub / Feinstaub (PM).
http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-presse/hintergrund/feinstaub.pdf, 28.02.2006)
ULRICH, R. (1995): Gewässerrandstreifenprogramm III - Floristische, faunistische und gewässerökologische
Bestandserhebung im Kerngebiet - Bd. 3: Tagfalter. - Dr. Maas, Büro für Ökologie und Planung, Saarlouis, i. A. des Zweckverbandes Ill-Renaturierung, 78 S. + Anhang.
VAHRSON, W.-G., LUTHARDT, V. & F. DREGER (1997): Konzeption und Aufbau der Ökosystemaren Umweltbeobachtung in den UNESCO-Biosphärenreservaten Schorfheide-Chorin und Spreewald,
Projektbericht i. A. der LAGS, FH Eberswalde, FB 2, 118 S.
VDLUFA (1991 & 1997): Methodenhandbuch Bd.I (1. und 2. Teillieferung) „Die Untersuchung von Böden“. - 4. Aufl., Verband Deutscher Landwirtschaftlicher Untersuchungs- und Forschungsanstalten), VDLUFA-Verlag Darmstadt.
VETTER, F. (1996): Methoden zur Regenwurmextraktion - Vergleich der Formalin-, Senf- und Elektromethode. - Umwelt-Materialien Nr. 62, Hrsg.: Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft
(BUWAL), Bern, 46 S.
WACHMANN, E., PLATEN, R., & D. BARNDT (1995): Laufkäfer: Beobachtung, Lebensweise. - Naturbuch
Verlag, Augsburg, 295 S.
WEIDEMANN, H.J. (1995): Tagfalter. Naturbuch-Verlag, Augsburg, 659 S.
WILDE, T. (2000): Regeneration von Ackerböden nach starker landtechnischer Belastung. Forschungsbericht
Agrartechnik des Arbeitskreises Forschung und Lehre der Max-Eyth-Gesellschaft Agrartechnik
im VDI (349), Selbstverlag, Diss. Christian-Albrecht Universität Kiel, 169 S.
WILMANNS,
O. (1989): Ökologische Pflanzensoziologie. – Heidelberg: Verlag Quelle & Meyer, UTB 269, 4.
Aufl., 378 S.
WIRTH, S. (1997): Spatial variability of soil microbial and biochemical parameters across a northern and a
southern exposed summit-slope-peat gradient within a typical agricultural tract of landscape in
NE Germany, S. 58-65. In: WENDROTH, O. & D.R. NIELSEN (Hrsg.) (1997): Land Surface
Process - Sampling the Landscape and Analyzing and Modeling Spatio-Temporal Patterns,
ZALF-Bericht 31, 102 S.
176
ÖUB Methodenkatalog Teil A terrestrische Ökosysteme
Literaturverzeichnis
WIRTH, S. (1998): Regional-scale analysis of spatial continuity of soil microbial biomass (Cmic) and soil
basal CO2 respiration across the north-east German agricultural landscape - first results. ‘Land
Surface Process II - Monitoring, Analysing and Modeling Spatial and Temporal Patterns in
Landscape Research’- workshop at ZALF Müncheberg, 15. April 1998.
WISSKIRCHEN, R. & HAEUPLER, H. (1998): Standardliste der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. –
Stuttgart: Verlag Eugen Ulmer, Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.), 765 S.
WOHLRAB, B., ERNSTBERGER, H., MEUSER, A. & V. SOKOLLEK (1992): Landschaftswasserhaushalt. - Verlag
Paul Parey. Hamburg, Berlin: 352 S.
ZUCCHI, H. (1990): Gedanken zur Erstellung faunistisch-ökologischer Gutachten – Bewertung aus freilandbiologischer Sicht, LÖLF-Mitteilungen 3/90: S. 13-21.
177
ÖUB Methodenkatalog Teil A
Anhang
6. Anhang
ÖUB Methodenkatalog
Teil A
178
ÖUB Methodenkatalog Teil A
1.
Anhang
Standard-Flächendesign - Acker hängig mit Catena
(Je nach Hanglänge wird eine 3-bzw. 5-stufige Catena installiert)
179
ÖUB Methodenkatalog Teil A
Anhang
4.
Kuppe
W
#
5.
7.
1.
10.
Oberhang
6.
8.
#
W
1.
9.
2.
W
#
3.
11.
2.
10.
4.
12.
10 m
7.
#
3.
11.
5.
7.
12.
W
#
1.
6.
8.
8.
2.
10.
9.
#
#
#
W
#
W
4.
9.
5.
10.
W#
3.
11.
4.
11.
5.
7.
12.
6.
9.
3.
2.
1.
12.
6.
8.
#
W#
#
#
4.
Mittelhang
#
W
5.
7.
1.
6.
8.
9.
2.
10.
1.
#
W
3.
11.
2.
10.
4.
12.
11.
5.
7.
#
7.
3.
12.
#
W
1.
6.
8.
8.
2.
10.
4.
9.
9.
5.
10.
W#
3.
11.
4.
11.
5.
7.
12.
6.
1.
12.
6.
8.
2.
9.
3.
#
Unterhang
#
W
#
W
#
W
#
#
5.
4.
Senke
#
W
7.
1.
6.
8.
2.
10.
3.
11.
#
W
#
4
2.
10.
4.
8
3.
11.
5.
7.
12.
Maßstab:
0
#
#
1.
9.
W#
7.
12.
6.
8.
#
W
9.
1.
8.
2.
10.
4.
9.
3.
11.
5.
12.
6.
10.
W#
4.
11.
5.
7.
1.
12.
6.
8.
2.
9.
3.
1:400
12
16 Meter
GPS-Messpunkte
Leitprofil mit Angabe der Verschiebungsrichtung der Profilwand
(im 12-jährigen Turnus)
Beprobungsfeld für Oberbodenproben (siehe dazu Anlage II)
Beprobungsfeld für Regenwurm-Erfassung
(Zahlen: Turnus der Beprobungsflächen)
Fluchtachsen
#
Bodenfallen für Laufkäfer-Erfassung
(genaue Lage nicht definiert vorgegeben; in Abhängigkeit von den spezifischen
Standortgegebenheiten gleichmäßige räumliche Verteilung im Abstand von
etwa 10 m von Falle zu Falle in Kuppen-, Mittelhang- und Senken-Position;
Mindestabstand zu Feldsollkante 5 m)
W
'
Dauermagnete
#
180
erstellt von FH Eberswalde
im Rahmen des Projektes ÖUB
in Zusammenarbeit mit PEPGIS
Stand: 03/2003
ÖUB Methodenkatalog Teil A
2.
Anhang
Standard-Flächendesign - Acker hängig mit Catena, Detailansicht Acker Catena
181
ÖUB Methodenkatalog Teil A
Anhang
##
4.
5.
7.
W#
1.
6.
8.
2.
10.
1.
9.
W#
3.
11.
2.
10.
4.
12.
3.
11.
5.
7.
7.
12.
1.
W#
10.
6.
8.
8.
4.
9.
11.
5.
10.
9.
3.
2.
W#
4.
12.
11.
5.
7.
1.
6.
12.
6.
8.
2.
9.
3.
##
1m
1m
<
Maßstab 1:100
#
0
2
Maßstab: 1:200
4
6
8
10 Meter
GPS-Messpunkte
Leitprofil mit Angabe der Verschiebungsrichtung der Profilwand (im 12-jährigen Turnus)
Beprobungsfeld für Oberbodenproben (siehe dazu Anlage II)
Beprobungsfeld für Regenwurm-Erfassung
(Zahlen: Turnus der Beprobungsflächen)
Lage der zwei 1/16 m²-Probeflächen (je 25 x 25 cm) frei wählbar
innerhalb des 1 m²-Rasters für die Regenwurm-Erfassung
Fluchtachse
#
#
W
'
Bodenfallen für Laufkäfer-Erfassung
(Lage auf Höhe des Catena-Abschnitts; Abstand zueinander jeweils etwa 10 m;
Mindestabstand zu Feldsollkante 5 m)
erstellt von FH Eberswalde im Rahmen des
Projektes ÖUB in Zusammenarbeit mit PEPGIS
Stand: 03/2003
Dauermagnete
182
ÖUB Methodenkatalog Teil A
3.
Anhang
Standard Flächendesign - Acker eben
183
ÖUB Methodenkatalog Teil A
Anhang
#
W
W#
##
1.
2.
3.
10.
9.
5.
6.
#
12.
11.
5.
8.
6.
1.
7.
8.
10.
2.
##
14.
11.
3.
15 m
#
14.
#
#
2.
13.
3.
7.
12.
4.
8.
##
15 m
12.
13.
#
#
14.
1.
#
2.
5.
#
6.
12.
#
3.
10.
9.
7.
13.
#
#
12.
4.
11.
5.
8.
13.
6.
1.
2.
W#
Maßstab: 1:200
8
10
12
14
14.
7.
10.
9.
14.
#
W
6
5.
#
1.
#
4
12.
9.
8.
2
6.
2.
11.
13.
10.
7.
4.
7.
3.
10.
#
W
14.
11.
6.
3.
1.
8.
4.
9.
2.
2.
9.
5.
##
W#
5.
1.
3.
10.
6.
11.
#
W
11.
7.
10.
14.
4.
8.
9.
6.
0
#
4.
1.
5.
13.
13.
9.
14.
#
12.
12.
4.
7.
13.
#
W
#
8.
11.
3.
4.
##
#
W
16 Meter
GPS-Messpunkte
Hilfspunkte
Leitprofil mit Angabe der Verschiebungsrichtung der Profilwand
(im 12-jährigen Turnus)
Beprobungsfeld für Oberbodenproben (siehe dazu Anlage II)
Bereich für Bohrstockeinschläge im 12-jährigen Turnus
Bereich für Eindringwiderstand
Beprobungsfeld für Regenwurm-Erfassung
(Zahlen: Turnus der Beprobungsflächen)
Fluchtachsen
#
#
W
'
Bodenfallen für Laufkäfer-Erfassung
(genaue Lage nicht definiert vorgegeben; in Abhängigkeit von
spezifischen Standortgegebenheiten gleichmäßige räumliche
Verteilung ohne Überschneidung mit Bodenbeprobungsfeld;
Abstand von Falle zu Falle mindestens etwa 10 m)
Dauermagnete
184
erstellt von FH Eberswalde
im Rahmen des Projektes ÖUB
in Zusammenarbeit mit PEPGIS
Stand: 03/2006
ÖUB Methodenkatalog Teil A
Anhang
4.Standard-Flächendesign - Mineralisches Grasland
185
ÖUB Methodenkatalog Teil A
Anhang
4.
W#
#
11.
3.
14.
7.
10.
2.
13.
6.
9.
12.
5.
12.
5.
13.
6.
9.
14.
7.
10.
2.
8.
11.
3.
#
1.
1.
10 m
8.
##
4.
#
W
W#
10 m
10 m
#
W
W#
4m
#
W
4m
#
W
W#
##
##
1.
2.
8.
14.
11.
7.
13.
3.
10.
6.
12.
2.
9.
5.
5.
9.
#
4.
3.
4.
11.
#
8.
10.
7.
Leitprofil mit Angabe der Verschiebungsrichtung der Profilwand
(im 12-jährigen Turnus)
12.
6.
13.
W#
14.
Trimble-GPS-Messpunkte
Beprobungsfeld für Oberbodenproben
(siehe dazu Anlage II)
#
Beprobungsfeld für Regenwurm-Erfassung
(Zahlen: Turnus der Beprobungsflächen)
Beprobungsfläche jeweils 2 x 2 m (4 m²)
1.
Fluchtachsen
Vegetationsaufnahme
Maßstab 1:125
0
2
4
6
8
10 Meter
##
Bodenfallen für Laufkäfer-Erfassung (jeweils 3 Fallen im Umfeld
der Vegetationsaufnahme (bei unübersichtlichen Gelände
Anordnung in Flucht), Abstand zueinander jeweils etwa 10 m)
W
'
Dauermagnete
erstellt von FH Eberswalde im Rahmen des
Projektes ÖUB in Zusammenarbeit mit PEPGIS
Stand: 03/2003
186
ÖUB Methodenkatalog Teil A
5.
Anhang
Standard-Flächendesign - genutzte und aufgelassene Niedermoore, einschließlich wiedervernässter Flächen
187
ÖUB Methodenkatalog Teil A
Anhang
4.
W#
#
11.
3.
14.
7.
10.
2.
13.
6.
9.
12.
5.
12.
5.
13.
6.
9.
14.
7.
10.
2.
8.
11.
3.
#
1.
1.
10 m
8.
##
4.
#
W
W#
10 m
#
W
W#
4m
W#
4m
10 m
#
W
W#
##
##
1.
2.
9.
5.
10.
6.
12.
4.
3.
4.
#
11.
7.
8.
14.
8.
14.
11.
7.
13.
3.
10.
6.
12.
Moorpeilung (einmalig) und Flachschurf
mit Angabe der Verschiebungsrichtung der Profilwand
(im 12-jährigen Turnus)
2.
9.
5.
Beprobungsfeld für Oberbodenproben
(siehe dazu Anlage II)
#
13.
W#
Trimble-GPS-Messpunkte
#
Beprobungsfeld für Regenwurm-Erfassung
(Zahlen: Turnus der Beprobungsflächen)
1.
Fluchtachsen
Vegetationsaufnahme
Maßstab: 1:125
0
2
4
6
8
#
Bodenfallen für Laufkäfer-Erfassung (jeweils 3 Fallen im Umfeld
der Vegetationsaufnahme (bei unübersichtlichen Gelände
Anordnung in Flucht), Abstand zueinander jeweils etwa 10 m)
W
'
Dauermagnete
#
10 Meter
erstellt von FH Eberswalde im Rahmen des
Projektes ÖUB in Zusammenarbeit mit PEPGIS
Stand: 03/2003
188
ÖUB Methodenkatalog Teil A
6.
Anhang
Standard-Probenahmeschema für Oberbodenbeprobung und Bohrstockeinschläge
189
ÖUB Methodenkatalog Teil A
7.
Anhang
Felddatenblätter zur Erosionskartierung
(nach FRIELINGHAUS 1996)
Dauerbeobachtungsfläche:_____________________________________
Kartierdatum: _____________ Kartierer: ________________________
Blatt 1: Grunddaten
Block 1: Landnutzung
Code
1.1
Wald
WAD
1.2
Grünland
GRL
1.2.1
intensiv (Weiden, Mähweiden, mehrschnittige Wiesen)
GRI
1.2.2
extensiv (Sukzession, Wiesen, Hutungen)
GRE
1.3
Ackerland
ACK
1.3.1
intensiv (Wintergetreide, Reihenkulturen)
ACI
1.3.
extensiv (mehrjähriges Feldfutter, Ackerbrache, beginnende
Sukzession)
ACE
1.4
Sonderkulturen
SKU
Block 2: Angrenzende Landschaftsformationen
Code
2.1
Hohlform mit Gewässer
WA
2.2
Hohlform mit Vorflut
V
2.3
Soll
SO
2.4
Feuchtbiotop
FB
2.5
Magerrasen
MR
2.6
Siedlungsflächen (Straßen, Wege, versiegelte Flächen)
SF
2.7
Ackerfläche
ACK
2.8
Grünland
GRL
2.9
Wald
WAD
2.10
Sonstiges
SON
ja
nein
Lage*
ja
nein
Lage*
Bemerkungen:
* o = oberhalb der kartierten Fläche bzw. u = unterhalb der kartierten Fläche
190
ÖUB Methodenkatalog Teil A
Anhang
Blatt 2: Erosionssystem
Kartierdatum: _____________
Nr. des Erosionssystems:____________
MAßSTAB DER KARTIERUNG:
BLOCK 1 ABTRAGSFORMEN
1.1
1.2
1.3
1:2.000
Code
vorhanden
1:5.000
Länge
[m]
ÖUB
1:10.000
Breite
[m]
1:25.000
Tiefe
[m]
Fläche
[m2]
Volumen
[m3]
F
-
-
kleinflächige Verspülungen
F/V
-
-
flächenhafte Abspülung in
Gefällerichtung
F/F
-
-
flächenhafte Abspülung in
Bearbeitungsspuren
F/L
-
-
flächenhafte Formen
lineare Formen
L
Rille
L/RL
Rinne
L/RN
Graben
L/G
Abtragsform in Tiefenlinien
von Dellen oder Talwegen
L/TL
Abtragsform in künstlich angelegten Talwegen
L/AB
Abtragsform mit Seitenerosion
L/S
Abtragsform mit Auskolkung
L/K
Flächenhaft lineare Formen
FL
-
flächenhaft parallele lineare
Abtragsformen
FL/P
-
flächenhaft fächerartige lineare
Abtragsform
FL/F
-
flächenhaft konvergierendedivergierende lineare Abtragsform
FL/K-D
-
BLOCK 2 AUFTRAGSFORSedimentation
Code
A/V
Akkumulation in Reliefverflachung
im Verlauf von Abtragsformen
A/M
Akkumulation am Ende von Abtragsformen
A/E
Akkumulation in Straßengräben,
Hohlwegen usw.
A/A
Emission
MEN
flächenhaft
Code
Tiefe
[m]
Fläche
[m2]
Volumen
[m3]
vorhanden
Länge
[m]
Breite
[m]
Tiefe
[m]
Fläche
[m2]
Volumen
[m3]
vorhanden
Länge
[m]
Breite
[m]
Tiefe
[m]
Fläche
[m2]
Volumen
[m3]
E
E/FL
linear als Graben
E/G
Code
Imission
I
Wasser
W
Wasser/Sediment
Breite
[m]
E/F
flächenhaft linear
BLOCK 4 EINTRAGSFORMEN
/ ÜBERTRITTSTEL
Länge
[m]
A
kleinflächige Akkumulation variabler
Mächtigkeit
BLOCK 3 AUSTRAGSFOR-
vorhanden
W/S
Bemerkungen:
191
ÖUB Methodenkatalog Teil A
8.
Anhang
Aufnahmebögen zur Messung bzw. Schätzung von Abtrags- bzw. Auftragsformen (nach DVKK 1999, modifiziert)
Aufnahmebogen 1 - zur Messung bzw. Schätzung linearer Abtragsformen
ID-Nr. des Erosionssystems:
Kartierer:
Datum:
ÖUB-Monitoringfläche:
Streckenabschnitt
lfd. Nr.
Länge (L)
[m]
Summe:
mittlere Tiefe (T)
[cm bzw. m]
mittlere Breite (B)
[cm bzw. m]
mittlere Querschnittsfläche
2
[m ]
Gesamtvolumen:
Volumen
3
[m ]
Bemerkungen:
ÖUB Methodenkatalog Teil A
Anhang
Aufnahmebogen 2 - zur Messung bzw. Schätzung flächenhaft linearer Abtragsformen
ID-Nr. des Erosionssystems:
lfd. Nr.
Länge (L)
[m]
Anzahl der linearen
Formen
Kartierer:
ÖUB-Monitoringfläche:
Datum:
Summe aller QuerVolumen der repräsentativen linearen Abschnittsflächen
tragsformen
(Bestimmt nach Bogen 3)
(Bestimmt nach Bogen 1)
[m2]
[m3]
*Berechnung des Gesamtvolumens der flächenhaft linearen Abtragsform:
Traversenmethode: Summe aller Querschnittsflächen x Länge / Anzahl der Traversen
Extrapolationsmethode:
Volumen der repräsentativen linearen Abtragsformen x Anzahl der linearen Formen
Gesamtvolumen der flächenhaft linearen Abtragsform*
[m3]
ÖUB Methodenkatalog Teil A
Anhang
Aufnahmebogen 3 - zur Messung bzw. Schätzung flächenhaft linearer Abtragsformen nach Traversenmethode (Hilfsbogen zu Bogen 2)
ID-Nr. des Erosionssystems:
lfd. Nr. der Schnittpunkte der Erosionsformen mit der Traverse
Nr. der flächenhaft linearen Erosionsform (entspr. Nr. aus Bogen 2):
ÖUB-Monitoringfläche:
mittlere Tiefe der Erosionsform am Schnittpunkt mit Traverse
mittlere Breite der Erosionsform am
Schnittpunkt mit Traverse
Querschnittsfläche (Tiefe x Breite)
[cm bzw.m]
[cm bzw. m]
[m2]
Anzahl der Schnittpunkte
Summe aller Querschnittsflächen:
(in Bogen 2 einsetzen)
ÖUB Methodenkatalog Teil A
Anhang
Aufnahmebogen 4 - zur Messung bzw. Schätzung von Auftragsformen
ID-Nr. des Erosionssystems:
Kartierer:
ÖUB-Monitoringfläche:
Datum:
AKKUMULATIONSFLÄCHE
lfd. Nr.
Länge (L)
[m]
mittlere Tiefe (T)
[cm bzw. m]
mittlere Breite (B)
[cm bzw. m]
Akkumulationsfläche
2
Volumen
3
[m ]
[m ]
Gesamtfläche
Gesamtvolumen
Bemerkungen:
ÖUB Methodenkatalog Teil A
9.
Anhang
Dokumentationsblätter zur Erosionskartierung (nach DVWK 1996, modifiziert)
ID-Kürzel für Erosionssys- Kartier-Datum:
tem (ES):
Datum u. Art des erosionauslösenden Ereignisses:
Bearbeiter / Institution:
gesonderte Aufnahmebögen zu einzelnen Abtrags- bzw.
Auftragsformen liegen vor ( ) ja ( ) nein
ÖUB
ID der Monitoring-fläche:
( ) Mit den folgenden Blöcken wird das Gesamtareal des ES behandelt (siehe beigefügte Skizze u./o. Beschreibung)
( ) Mit den nachfolgenden Blöcken wird ein Teilareal des ES behandelt (siehe Skizze und/oder Karte)
-Nutzungsart auf dem von Erosion betroffenem Areal u. ggf. Fruchtart:...........................................
........................................................................................................................................................
-Bearbeitungsrichtung
( ) quer
( ) längs
( ) schräg bzw. wechselnd
-Bearbeitungszustand: ...................................................................................................................
-Oberflächenrauhigkeit: .................................................................................................................
-nutzungsbedingte erosionsrelevante Verdichtungen und Strukturschäden des Bodens: ................
........................................................................................................................................................
-Grad der Bedeckung durch Steine u. Pflanzenreste [%]...............................................................
-Grad der Bedeckung durch Pflanzen [%].............aktuelle Höhe der Pflanzen: ..........................
-ggf. phänologisches Entwicklungsstadium: ..................................................................................
Nutzungsart angrenzender Flächen:
Vorhandener Erosionsschutz im Bereich des ES (mit Hinweis auf welchen Teilfläche)
-ackerbaulich:...................................................................................................................................
-sonstiges (Hangterrassen, Dämme, Sträucher etc.):..........................................................................
........................................................................................................................................................
Relief der Bodenoberfläche
-Reliefformen im Bereich des ES:.....................................................................................................
-durchschnittl. Neigung des Abtragsbereiches [%]:............................................................................
-erosionswirksame Hanglängen bis zum Beginn der dominierenden Akkumulation:............................
........................................................................................................................................................
Erosion in einer Tiefenlinie ( ) ja ( ) nein
Allgemeine bodenkundl.-hydrolog. Bemerkungen:
Dominierende Erosionsformen (Abtrag / Akkumulation):
Lokale Erosionsbasis:
( ) +/- gestreckt
( ) halboffene Hohlform
196
ÖUB Methodenkatalog Teil A
Anhang
( ) geschlossene Hohlform
( ) oberflächenhafter od. künstlicher Anschluss an Vorflut
vorhanden
( ) sonst. (z.B. Durchlass, Weg, künstl. Entwässerungsrinne).............................................................................
Durch die Bodenerosion in ihrer Funktion beeinträchtigte Bereiche:
-Umfang:..........................................................................................................................................
-Lage:..............................................................................................................................................
........................................................................................................................................................
-Charakterisierung:...........................................................................................................................
...................................................................................................................................................................................................
.............................................................................................................
Abtrag:
( ) Abtragsformen sind Fortsetzung von Abtragsformen auf oberhalb liegenden Nachbarareal
( ) ausschließlich
( ) überwiegend
Ausmaß des Abtrags (KÜRZEL nach DVWK-Kartieranleitung)
-gesamte von EWF, EWL und EWFL betroffene Fläche [m2] :.........................................................
-von EWF betroffene Fläche [m2]:....................................................................................................
-Gesamtbetrag der Formen EWL und EWFL, mindestens [m3] :........................................................
-bei einzelnen Abtragsformen:
-Art der Form: ................................. .......................................... ..........................................
-Flächenumfang: .............................. .......................................... ..........................................
-Abtrag (mindestens):....................... ......................................... ..........................................
Akkumulation (KÜRZEL nach DVWK-Kartieranleitung):
-Akkumulation insgesamt
Fläche: ........... m2
Volumen: ................. m3
-differenziert
AW/V- Fläche: ........... m2
AW/M- Fläche: ........... m2
Volumen: ................. m3
AW/E- Fläche: ........... m2
Volumen: ................. m3
AW/A -Volumen: ................. m3 / Örtlichkeit der Ablagerung: ........................................................
davon unmittelbar oberhalb eines zu schützenden Areals bzw. einer Übertrittsstelle liegend:
-Art der Akkumulation : ...................................................................................................................
-Fläche: .............. m2
-Volumen: ................. m3
Wasseransammlung infolge Erosion zum Zeitpunkt der Kartierung - Fläche: ........... m2
Akkumulation bzw. Wasseransammlung sind eine Folge von Erosion auf oberhalb liegendem Areal ( ) ausschließlich
( ) überwiegend
Bodenart von Sedimenten in Akkumulation, z.B. des am Unterhang zuletzt liegengebliebenen Sedimentes (Fingerprobe)
-lateral (ggf. Abfolge) ......................................................................................................................
-vertikal (ggf. schichtweise) .............................................................................................................
-räumliche Lage der auf Bodenarten untersuchten Akkumulation im ES (siehe Skizze
bzw. Karte) ....................................................................................................................................
........................................................................................................................................................
Bioindikatoren, jeweils mit Angabe der Position (ggf. zur Beschreibung von Stoffpfaden)
( ) erosionsbedingter Kontrast in Vegetationsdecke: .........................................................................
197
ÖUB Methodenkatalog Teil A
Anhang
( ) Artenkontrast:........................................................................................................................
( ) Entwicklungskontrast:............................................................................................................
( ) qualitativer Kontrast :............................................................................................................
( ) verschleppte Pflanzen: ................................................................................................................
( ) freigelegte Wurzeln: ...................................................................................................................
( ) sonstiges:....................................................................................................................................
Schäden an Kulturpflanzen:
( ) mechanische Schäden durch Oberflächenabfluss
( ) Schäden durch Sedimentation
( ) Luftmangelerscheinungen
( ) freigelegte Wurzeln
( ) sonstiges:
Fläche:
Fläche:
Fläche:
Fläche:
Fläche:
m2
m2
m2
m2
m2
Erosionshemmende Elemente im Bereich einer kartierten Übertrittsstelle
(z.B. zwischen Acker als Herkunftsfläche u. Gewässer als zu schützendes Areal)
( ) nicht vorhanden
( ) vorhanden
-Art:.................................................................................................................................................
-Breite in Erosionsrichtung: ....................m
-Neigung in Erosionsrichtung:..................%
-Bewuchs:........................................................................................................................................
-Bewertung der sichtbaren Filterwirksamkeit:
( ) Filterung nur punktuell möglich
( ) Filterung diffuser Einträge auf größerer Breite möglich
( ) vorgezeichnete Abflusswege vorhanden
( ) Erosionshemmung durch bauliche bzw. kulturtechnische Anlage: ................................................
........................................................................................................................................................
( ) sonstiges:....................................................................................................................................
Angaben zu Off-site-Wirkungen
( ) Das betrachtete Areal / Teilareal ist durch Erosion auf oberhalb liegendem Areal
beeinträchtigt
( ) ausschließlich
( ) überwiegend
Art und Funktion dieses oberhalb liegenden Areals:........................................................................
.....................................................................................................................................................
( ) Vom betrachteten Areal / Teilareal verlaufen Erosionserscheinungen weiter auf
unterhalb liegendes Areal.
Art und Funktion dieses unterhalb liegenden Areals: ......................................................................
.....................................................................................................................................................
( ) Das betreffende ( ) oberhalb ( ) unterhalb liegende Areal / Teilareal wird in eigenen
( ) Blöcken ....... ( ) Dokumentationsblättern behandelt.
198
ÖUB Methodenkatalog Teil A
10.
Anhang
Aufnahmeformblatt für Bohrstockeinschläge
Bohrstockeinschläge
Aufnahmedatum:
Bearbeiter:
ÖUB
Fläche:
PROBEPUNKT:
Tiefe
Horizont Farbe
in cm
Bodenart
CaCO3Gehalt
Humusgehalt
Hydromorphie
Aktuelle
Feuchte
Sonstiges / Bemerkungen
Bodenart
CaCO3Gehalt
Humusgehalt
Hydromorphie
Aktuelle
Feuchte
Sonstiges / Bemerkungen
Bodenart
CaCO3Gehalt
Humusgehalt
Hydromorphie
Aktuelle
Feuchte
Sonstiges / Bemerkungen
Probepunkt:
Tiefe
Horizont Farbe
in cm
Probepunkt:
Tiefe
Horizont Farbe
in cm
199
ÖUB Methodenkatalog Teil A
11.
Anhang
Formblatt für die bodenkundliche Profilaufnahme nach AG BODEN (2005)
ÖUB Methodenkatalog Teil A
Anhang
ÖUB Methodenkatalog Teil A
12.
Anhang
Aufnahmebogen für Moorbodenprofile
(nach der Arbeitsanweisung zur Moorbodenaufnahme des Institutes für Grünland- und Moorbodenforschung - Bodenkartierung, Paulinaue, modifiziert)
Aufnahmebogen für Moorbodenprofile
ÖUB-Fläche:
Aufschlussart: Flachschurf
ÖUB
ÖUB- Flächenident:
Hochwert:
Höhe NN:
Profil - Ident:
Rechtswert:
Anthropogene Veränderungen:
Moormächtigkeit:
Bodentyp (TGL):
Wasserstufe:
Hydrologischer Moortyp:
Bodensubtyp (KA4):
Wasserregimetyp:
Nutzungsart:
Substrattyp (TGL):
GW-Stand:
Vegetation:
Mikrorelief:
Witterung:
Ökologischer Moortyp:
Bearbeiter:
Aufnahmedatum:
□
Bohrung
□
Nr.
Leitprofil:
□
Begleitprofil:
□
cm u Flur
Bemerkungen:
Horizont
Untergrenze in
cm
Horizont
nach
TGL
nach
KA4
Torfart, Muddeart
bzw. Bodenart
Zersetzungsgrad bzw.
Konsistenz
nach POST in
TGL
nach POST in
TGL
Beimengungen und /
oder Besonderheiten
Durchwurzelung
Farbe
Feuchte
Proben Nr.
ÖUB Methodenkatalog Teil A
Anhang
ÖUB Methodenkatalog Teil A
13.
Anhang
Probenbegleitliste für die Entnahme von Bodenproben
P r o b e n a h m e l i s t e (Boden)
ÖUB
Monitoringfläche:........................................................................................................................................
Datum der Probenahme:...............................
Probepunkt
Entnahmetiefe
in cm
Probenehmer:..............................
Beschreibung
Horizont
Probenbezeichnung
Stechzylinder
Nr.:
Beutelprobe
Nr.:
ÖUB Methodenkatalog Teil A
14.
Anhang
Probenahmeprotokoll Mikrobiologie (nach LABO 1999)
Probenahmeprotokoll Mikrobiologie
Bei Angabe von Abkürzungen nach KA4 3in
ÖUB
Probenahme-Datum:
Nr. der Monitoringfläche: ...................
...................
Name der Monitoringfläche: ...................................................................
Probenahme-Uhrzeit:
............Uhr
Witterung: .....................................................................................
Probenehmer:
...............................
Vortage ohne Frost: ....................Tage
Angabe der Zeitspanne
geschätzt
Lufttemperatur:
recherchiert
Feuchte des Oberbodens: ............................................................
.........°C
Bodentemperatur:
.........°C
Wasserüberstau:
................................................................................................................
Landnutzungsform:
..............................................................................................................
Kulturart:
......................................................................................................
Bei Acker:
Vorausgegangene Bodenbearbeitung:
Bearbeitungstiefe:
.......................................................................................................
.................... cm
Vegetationszustand:
ruhend
aktiv
Düngung vor der Probenahme:
.......................................................................................................
Beweidung vor / bei der Probenahme:
.......................................................................................................
Bemerkungen zu Aufnahme:
ÖUB Methodenkatalog Teil A
15.
Anhang
Schlag-/BodenSchlag und Betrieb
beschreibung
MF
Landwirtschaftliche Betriebsdaten
Erntejahr:
Hauptfrucht:
Name:
Betriebsgröße (ha LF):
Vorjahr
Saat Hauptfrucht
Melioration
Schlagnummer:
Schlaggröße (ha):
Straße:
Ort:
Telefon:
Ackerfläche (ha):
Grünland (ha):
viehlos: ja
Getreide (ha):
Zuckerrüben (ha):
Mais (ha):
Bodenart:
Krumentiefe (cm):
Pflugsohle: ja
Bodenuntersuchung:
ÖS-Gruppe: Acker
Schlagbezeichung:
Ackerzahl (Reichsbodenschätzung):
nein
Steine: keine
Nährstoffe (mg/100g): P
(
N-min-Werte (kg/ha):
cm)
im Jahr:
(
cm)
(
Mist (dt/ha):
Gülle (m /ha):
Stroh/Rübenblatt eingepflügt: ja
nein
Zwischenfrucht: ja
Aussaat am:
nein
Saatverfahren: Drillsaat
Bandsaat
Entwässerung: keine
Bewässerung: ja
Breitsaat
nein
Zeitraum:
nein
gut
Unkrautbesatz: gering
mittel
.
.
Arten:
nein
Saatdichte:
.
.
nein
Stauhaltung: ja
nein
.
gewogen
.
schlecht
hoch
Auffällige Schädigungen (auch partiell): keine
Schlagkartei nach SAG (1999) verändert
wenn ja, welche:
Ertrag: geschätzt
mittel
nein
.
Untersaat: ja
bei Feldfutter: Zahl der Schnitte:
Wildschäden: ja
nein
Beurteilung des Bestandes: sehr gut
Staunässe: ja
cm)
TKG des Saatgutes (g):
Ertrag (dt/ha):
nein
stark wechselnd
.
Drainage
Menge:
wechselnd
C-Gehalt (%):
Saatmenge (kg/ha):
Fahrgassen: ja
Gräben
Ernte am:
Lager: ja
Mittel:
viele
Mg
K2O (kg/ha):
Vorfrucht organisch gedüngt mit:
.
.
P2O3 (kg/ha):
3
.
Viehbesatz (GV/ha LF):
wenige
K
Vorfruchtertrag (dt/ha):
Vorfrucht mineralisch gedüngt mit: N (kg/ha)
Beizung/Inkrustierung: ja
nein
Bodeneigenschaften: einheitlich
pH-Wert:
Vorfrucht:
Beobachtungen Ernte
zutreffendes bitte ankreuzen
Aufnahmeformular Landwirtschaftliche Betriebsdaten für die Ökosystemgruppe Acker
Pilzbefall
Nematodenbefall
Insektenfraß
Virosen
Datum......................................................Unterschrift.............................................................................
.
Bemerkung
ÖUB Methodenkatalog Teil A
Anhang
ergänzung zu Schlag und Betrieb:
Organische Düngung
Mist, Gülle, Jauche u.a.
Stroh, Rübenblatt
Geflügel
Rind
Schwein
Tierart
Sonstiges
Jauche
Mist
zu naß
Gülle
Form
Datum der
Ausbringung
ideal
zu trocken
(cm)
Bearbeitungstiefe
z.B. Kreiselegge
gänge
wicht)
eingesetztes Gerät
Zahl der Arbeits-
Bodenzustand
Bereifung
Datum
Zugmaschine (Ge-
Bodenbearbeitung
(einschl. mechanischer Pflege und Handhacke)
Stroh:
Zwischenfrucht/Untersaat zur Haupt-
abgefahren
eingearbeitet
verbrannt
Pflanzenart:.........................
Saatzeit:..............................
Menge
Wuchshöhe:........................
dt/ha
abgefahren
oder Rübenabgefahren
eingearbeitet
m3/ha blatt:
eingearbeitet Zerkleinerung
keine
keine vor oder bei
Zerkleinerung
geringe
vor oder bei
geringe Einarbeitung
starke
Einarbeitung
starke eingearbeitet am:
Gerät
zur
Einarbeitung:
eingearbeitet am:
............................................
Gerät zur Einarbeitung:
............................................
Bemerkungen (z.B. Ausbringung):
Schlagkartei nach SAG (1999) verändert
Datum......................................................Unterschrift.............................................................................
schlecht
mittel
Wirkung
gut
Handelsname / Wirkstoff
stark
CaO
mittel
Bor
gering
Mg
Besatz / Befall bei
Spritzung
kein
K
GF = Gesamtflächenspritzung
BA = Bandspritzung
UB = Unterblattspritzung
RA = Randspritzung
TF
= Teilflächenspritzung
Menge (kg/ha oder
l/ha)
P
Art des PSM /
Präparates (Herbi,Fungi...)
N
Entwicklungs
stadium
Düngemitteltyp
Spurenelemente
Unterfußdüngung
mit "U" kennzeichnen
Datum
Reinnährstoffe (kg/ha)
Menge (dt/ha)
Entwicklungs
stadium
Datum
Wirkstoff
konzentration
Pflanzenschutz (chemisch oder / und durch organische Präparate)
Mineralische Düngung zur Haupt- und Zwischenfrucht
ÖUB Methodenkatalog Teil A
Schlagkartei nach SAG (1999) verändert
Anhang
Datum......................................................Unterschrift.............................................................................
ÖUB Methodenkatalog Teil A
zutreffendes bitte ankreuzen
Aufnahmeformular Landwirtschaftliche Betriebsdaten für die Ökosystemgruppe Grünland
Landwirtschaftliche Betriebsdaten
Name:
Schlagnummer:
Straße:
Ort:
Schlaggröße (ha):
Telefon:
.
Schafe (GV):
Sonstige:
.
Bodeneigenschaften: einheitlich
wechselnd
Betriebsgröße (ha LF):
Ackerfläche (ha):
Grünland (ha):
Hauptfutterfläche (ha):
Rinder (GV):
Schweine (GV):
Geflügel (GV):
Staunässe: ja
(
Entwässerung: keine
Gräben
Winterüberstau: von
Nährstoffe (mg/100g): P
cm)
(
Art:
termin
Nachsaat
Neuansaat
zu naß
ideal
zu trocken
Bereifung
(Gewicht)
Zugmaschine
Saat
.
Mg
stark wechselnd
bis
C-Gehalt (%):
nein
Stauhöhe:
.
.
Intensität:
.
Saat
Organische Düngung
Saatverfahren
Mist, Gülle, Jauche u.a.
Form
Tierart Menge
Datum
der
dt/ha
Ausoder
bringung
m3/ha
Saatmischung
.
cm)
Stauhaltung: ja
Zeitraum:
Bodenzustand
Schlagkartei nach SAG (1999) verändert
(
Sommerüberstau: von
eingesetztes Gerät
K
Drainage
bis
ja
cm)
.
nein
Rind
pH-Wert:
N-min-Werte (kg/ha):
Bewässerung: nein
.
Jauche
Bodenuntersuchung:
ungünstig
Gülle
mittel
Schlitzsaat
Wasserführung: günstig
Bodenart:
Mist
Grünlandzahl (Reichsbodenschätzung):
Pflege und Bodenbearbeitung
Datum
ÖS-Gruppe: Grünland
Schlagbezeichnung:
Bemerkungen
Geflügel
Hauptnutzung (z.B. Weide):
Schwein
Erntejahr:
Drillsaat
Melioration
Schlag-/Bodenbeschaffenheit
Schlag und
Betrieb
MF
Breitsaat
16.
Anhang
Datum......................................................Unterschrift.............................................................................
Anhang
Mineralische Düngung
Pflanzenschutz
Nutzung
Schnittnutzung
Aufwuchs
1
2
Schlagkartei nach SAG (1999) verändert
3
4
Beweidung (incl. Nachweide)
Weidenutzung
5
6
1
2
3
4
5
Datum......................................................Unterschrift.............................................................................
6
schlecht
mittel
gut
oder l/ha)
Handelsname / Wirkstoff
Wirkung
Menge (kg/ha
= Gesamtflächenspritzung
= Einzelspritzung
= Randspritzung
= Teilflächenspritzung
zentration
GF
E
RA
TF
etc.)
Bor CaO
(Herbi, Fungi,
Mg
Art des PSM
K
stadium
P
Aufwuchs
N
Datum
Entwicklungs-
Reinnährstoffe (kg/ha)
Menge (dt/ha)
Düngemitteltyp
Aufwuchs
Datum
Wirkstoffkon-
ÖUB Methodenkatalog Teil A
ÖUB Methodenkatalog Teil A
Ertrag (dt/ha):
Anhang
.
.
.
.
.
.
Verwertung: 1=Heu,
2=Silage, 3= Cobs, 4= Eingrasen
.
.
.
.
.
.
mittlere Bestandshöhe bei
Nutzung (cm):
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
Nutzungszeitpunkt(Datum):
Kräuteranteil (%):
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
Seggenanteil (%):
Lückigkeit: 1= keine,
2= gering, 3= mittel, 4= stark
Fahrschäden:
1= gering, 2= mittel, 3= stark
Schnitthöhe (cm):
2= im Schossen, 3= vor Blüte,
4= nach Blüte
Auftriebstag (Datum):
Verunkrautung: 1= keine,
2=gering, 3=mittel, 4=stark
Gräser: 1= vor Schossen,
2= im Schossen, 3= vor Blüte,
4= nach Blüte
mittlere Bestandshöhe bei
Nutzung (cm):
Gräser: 1= vor Schossen,
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
Besatz: mit 1= Milchkühen,
2= Jungvieh, 3= Bullen,
4= Mutterkühen
Anzahl der Tiere (Stück):
Auftriebsdauer (Tage):
Ganztagsweide:
1=ja, 2= nein
Tag- und Nachtweide:
.
.
.
.
.
.
1=ja, 2= nein
.
.
.
.
.
.
Trittschäden:
1= gering, 2= mittel, 3= stark
Nachmahd (Datum):
Art der Zufütterung:
Menge der Zufütterung:
Futterrest abgefahren:
1=ja, 2=nein
Fladen verteilt: 1=ja, 2=nein
Schlagkartei nach SAG (1999) verändert
.
Datum......................................................Unterschrift.............................................................................
ÖUB Methodenkatalog Teil A
17.
Anhang
Vegetationonsaufnahmebogen
Bearbeiter:
Datum:
Fläche:
Vegetationsaufnahme Nr.:
Kartenblatt:
Kurzbeschreibung:
Rechtswert:
Hochwert:
Größe [m2]:
Exposition:
Hangneigung:
Bewirtschaftung:
Dicke der Streuschicht [cm]:
Schicht:
Höhe:
Deckung:
Artenzahl:
Gesamtartenzahl:
K
Deckung der Streuschicht [%]:
Gesamtdeckung [%]:
K
M
ÖUB Methodenkatalog Teil A
18.
Floristische Kartierung Brandenburg - Geländeliste / Gesamtarteninventar
Rasterfeld
TK-25-Nr.
Nr.
Anhang
BearbeiterIn:
1/4
Datum/Zeitraum
1/16
Begehungsgebiete (mit kennzeichnenden Lokalitätsnamen)
a
b
c
d
e
f
g
h
i
j
k
l
Nr. St Hb Sippe
Fundpunkt, Pflanzengesellschaft, Bestandsgröße, Gefährdung
Sonstige Arten, Bemerkungen
Legende zu den Symbolen der Geländeliste
#
Aggregat mit mehreren Kleinarten im Gebiet
()
Art mit mehreren Unterarten/Varietäten im Gebiet
0
Verschollen
+
Kleinart
1
Vom Aussterben bedroht
(...)
Unterart oder Varietät
2
Stark gefährdet
=
Synonym
3
Gefährdet
h
Herbarbeleg zur weiteren Bearbeitung erwünscht
R
Potenziell gefährdet
Angaben zur Gefährdung (nach Rote Liste Brandenburg, BENKERT & KLEMM 1993)
ÖUB Methodenkatalog Teil A
H
Herbarbeleg erforderlich
1 Abies alba
3 Acer camp
negun
plat
ps’plat
Achil mill # h
Anthox arist
odor+
Anthr caucal
ceref()h
(ceref)
(trichosp)
mill+
3 pann+h
2 ptarm
2 salic H
Acinos arv
Acorus calam
Actaea spic
1 Adonis aest
Aegop pod
Aesc hipp
Aethu cyn
Agrim eup
proc
1 Agrostem gith
Agrostis can()
cap=ten()
castel H
stolon #
gigant+
stolon+
vin=stric
sylv()
Anthy vulner()h
(vulner) H
(polyph) H
Anthirr majus
Apera spic
Aphan arv
austr=micro H
Apium grav
inund
rep
Aquil vulg #
vulg+
vulg cv+
Arabid thal
Arabis glab
hirs#h
hirs+H
nem+H
sag+H
Arcti lappa
3
2
3
1
1
2
0
1
Ailan alt
minus
3 Aira caryo+
nem H
praec
tom
3 Ajuga genev
1 Arcto uva
rept #
Arena serp#
3 rept atro+
? leptocl+H
Alchem vulg # h
serp+()
2 acuti=vulg+H
Aristo clem
2 glab+
Armer elong
1 glaucesc+H
Armor rust
1
2
Anhang
mican=grac+H
montic+H
?
pend x pub h
pub()h
Bidens cern
conn
frond()
(frond)
briz
1 buxbaum#H
buxbaum+H
hartm+H
3 canes
3 caryo
(anomal)
1 radi H
tripar
3 Blech spic
2 Blysm compr
3 Bolbo marit#h
Borago off
2 Botry luna
1 matri
1 multi
Brach pinn+
sylv
Brass elong()
nap()
nigr H
oler
rapa
3 Briza media
2 Bromus arv()H
carinat h
? commut H
2 cesp
1 chord
2 diand H
digit
1 dioc
3 distans
disticha
3 echi
elat()h
(elat)H
(omsk)H
elat x nigr H
elong
ericet
3 flacc
flava#h
demi+H
2 flava+H
1 lepid+H
serot=oed+h
hirta
erect()
hord()
(hord)
(pseudoth)H
inerm jap H
2 racem+H
ramo#h
benek+H
ramo+H
1 secal()H
1 host H
3 humilis
2 lasioc
liger H
2 limosa
? mont
muri#h
guest=leer+H
muri+()H
(muri)H
Chrysos altern
1 oppo
Cicerb macro
Cicho inty
Cicuta viros
3 Circaea alp
? int H
lut
3 Cirsi acau
arv
3 (pair)H
spic+
2 canum
1 hele
1 Arnica mont
3 Arnos mini
ster
tect
submer
Cerin minor
Chaen minus
1 Chaer arom
1 aur
bulb
?
2
3
?
2
3
3
temu
Cheli majus
Cheno albun#h
album+
opul+H
stric+
suec+H
bonus
botrys
fici
glauc
hybr
mura H
poly
rubr#
botryo+H
rubr+
vulv H
Chima umb
Chond junc
Chrysan seget
Gefährdung nicht bewert
3
1
3
1
2
1
2
2
2
R
R
Cynogl off
Cynos crist
Cyperus flav H
fusc
Cypri calc
Cystop frag+
Cytisus scop
Dact’lis glom#
glom+
poly+h
Dact’rhiza inc()
(incar)
(ochro)
macu#h
maja#
(brevi)H
(maja)
Danth decum
Datura stram()
(stram)
(tatula)
Daucus caro()
Denta bulb
Desch cesp()
flex
setac H
Descu sophia
2 Diant aren
1 armer
barb
3 carth
3 delt
1 gratia
1 segu
2 super
3 Dig’lis grand
purp
Dig’ria isch
sang
2
1
subcren+H
xanthoch+H
Alisma pl’-aq#
1 gram+H
2 lanc+
pl’-aq+
Alliar pet
Arrhe elat()h
Artem absint
ann
austr
biennis H
camp()
dracunc h
Bryon alba
dio
Buddl davi
Bunias orient
3 Butom umb
Calama aru
canes()
3 nigra
0 obtus H
oval=lepo
pall
3 panicea
panicula
piluli
oler
palu
1 rivu
vulg
3 Cladium maris
Clayt perf
1 Clema recta
(pect)H
(sang)
Diph compl#
3 compl+
3 trist+
2 zeill+
Diplo mura
3 Allium angu
carin()
3 oler
parad
rotund
vulg#
verlot+H
vulg+#
Arum macu
Arunc dio
epig
2 stric
R vill H
Calend off
3 Calla palu
praec#
? curv+H
praec+
ps’briz H
ps’cyp
vit
Clinop vulg
2 Cnidium dubi
2 Colch aut
Colut arbo
tenuif
Dipsa full
R pilo=Virg pil
Doron pard
1 Doryc herb
schoen
scorodo
2 senes=mont
1 urs
Asarum euro()
Asclep syria
Aspar off
3 Asperugo proc
? Callit herma H
palu#h
coph+H
hamu+H
1 pulic
remot
ripar
3 rostr
Conium macu
Conso ajac H
hisp=orient H
3 reg
3
3
3
2
palu+H
? plat+H
? stag+H
Calluna vulg
3 Caltha palu()h
3 sup
sylv
1 tom
3 vesi
vulpina#h
Conva maja
Convo arv
Conyza canad
sumatr H
1 Coral trif
Draba nem
2 Dros int
1 longif=angl
? longxrot=obov
H
3 rot
Dryop carth#
carth+
dilat+
expa+H
vin+
Alnus glut
incana
Alopec aeq
genic+
genic x prat H
? myos H
prat()
R Althaea off
3 Alyss alyss
R mont
Amara albus
blitoid
blitum=liv # h
blitum+H
emar+()H
hybr # h
bouche+H
powe=chio+H
retro
Ambros artem’f
H
coron’f=psilo
trif
Amela alnif
lamarc
spic
Amorpha frut
Anaga arv
Anchusa arv
Asperula cyn
tinct
Aple ruta-m
trichom
virid
1 Aster amell
3 lino
laevis H
novi-belg#h
lanc+H
novi-belg+H
3
2
2
1
x salig H
trad
tripol
Atrag aren
cicer
dani
glyc
1 Astran major
Athyr filix-fem
Atrip hort
2 glom h
1 ltif H
3 patul
pers
rap’oid
rap’us H
rot+
3 sib
trach
Cannab sta#h
1 Catab aqu H
Cent’ea cyan
diff H
jacea()h
(angustif)H
3 (jacea)H
nigra()H
nigresH
scab
solst
micr=hete H
oblong
patul
prostr+
rosea H
sag=nite
tatar
Atropa bell
rud+H
sat+()
Capse burs
3 Cardam amara
3 flex
hirs
impat
3 parv
3
1
2
2
2
1
2
1
2
3
R
Calyst pulch H
sep+
Camel micr()h
sat()H
Campan bonon H
cerv H
otrub+H
vulpina+H
Carli vulg
Carpi betu
2 Carum carv
Casta sat
stoe=rhen
Cent’um eryt
lit h
pulch
Centunc min
Ceph’an dam
longif
rubr
3
2
3
R
?
2
hell#
alb+H
hell+
micr
palu
purp H
Equis arv
arv x fluv=lit H
fluv
hyem#h
hyem+H
x moo+H
palu
R prat
sylv
R telm
varieg
Eragr alb H
minor
multi H
tef H
2 Erica tetr
Erige acris#h
acris+
droeb+H
ann()h
3 Erioph angu()
?
1
1
?
1
R
3
3
2
3
lati
vag
Erod cicu
Eroph vern()h
Eruca sat H
?
Erucast gall H
3
Eryng camp
R planum
Erysi cheira
cheiri=Cheir
chei
virg=hier#h
marsch=dur+H
3
virg+H
Eschholz cali
Euony euro
Eupat cann
Eupho cyp
R dulc
esula#h
2
esula+
virg+
exig
helio
lathyr
Friti mele
Fumar off()h
(off)
parv H
vaill()h
Gagea boh()h
lut
mini
prat#h
pom+H
prat+
sax
spartha
vill=arv
Galan nival
elwe H
Galega off
Galeop lada#
ang’fol+H
lada+H
pub()
(murr)H
(pub)
spec
tetr#h
bifi+
tetr+
?
2
?
?
3
Galin cil
parv
Galium apar#
apar+
spur+H
bore
moll#h
album+()
moll+H
moll# x ver
lach h
1 lactu h
laevig h
? macu H
muro=sylv h
pilo’la h
pilo’oid h
sab h
stolon H
umb h
odor
palu#h
2 Hieroc odor#h
Hippoph
rham()
2 Hippo vulg
Hirsch inc
Holcus lana
moll
Holost umb
Hordel euro
Hordeum juba
H
muri
3 Hotto palu
Humul lupu
1 Huper sela
3 Hydrocha
mors
Hydrocot vulg
Hyosc niger
Hyper elot
hirs
elong+
palu+
pus#H
? pum+H
sax=harc
sylv
ulig
1
2
2
3
tub#h
Helich aren
Helict prat
pub()
Heleb foet
Hemero fulva
h
Hepat nob
Herac mant h
sphond()h
(flav)h
(sphond)h
Herni glab
hirs H
Hespe matr
Hiera aura h
bauh H
caes H
caesp#h
caesp+H
flori+H
glom+H
cymo#H
cymo+H
zizy+H
echio h
fallax H
glaucinum H
verum#
verum+
virtg+H
Genista angl
germ
2 cap
compr#
compr+
2 gera+H
congl h
effu
3 filif
infl
3 squa
2 subnod
2 tenag H
ten
3 Junip comm
1 Jurin cyan
2 Kickx elat
Knaut arv
Kochia scop()h
(densifl)h
(scop)h
3 Koel glauc
macr=cris#h
3 macr+H
Labur anag
Lact serr
Lamium album
ampel
confer=moluc
H
galeo#h
argent+
endtm H
galeo+H
macu
purb()
? (incis=hybr)H
(purb)
Lapp squa
Laps comm
Larix deci
Lastr limbe
Latre squam
Lathy hirs
lati
lini
R niger H
niss h
3 palu
prat
sylv h
tub
vern
3 Ledum palu
R luc
2 palu
3
pepl
1
Euphr off=rost#h 1
pilo
tinct
Gentiana cruc
pneum
3 micr+H
? nem+H
2 rost+H
3 stric+H
Fagop escu
Gent’ella ama#h
humi
minusc
ama+H
macu#h
tris
ulig+H
dubi+H
turio H
Geran colu
3 macul+H
Leontod aut
diss
macul x perf 3 hisp
H
luc
1 majus
3 sax=tara
macr
mont
Leon cart()h
moll
perf h
(cart)
palu
1 pulch
(vill)H
prat
tetr
marr
pus h
2 Hypoch glab
Lepit camp
Corisp lept
Cornus mas
sang()h
seric#h
Coronil varia
Coronop didy
H
squam
Corrig lit
Coryd cava
clav=Ceratoc cl
int
lutea
pum
solida
Coryl avel
Coryn canes
3 crist
filix+
Echinochl crus
muricata H
Echinocy loba
Echinops exal H
tatar H
Fagus sylv
Falc vulg
Fallop aube
conv h
dumet h
sphaer H
Echium vulg
Elat alsin
hex
hydr
triand
Eleoch acic
mami H
mult
ovat
Fest alt
aru()
gigant
heter’la H
ovin#h
brev=trac+
fil=tenu+
guest+()H
ovin+
poles+H
Crat laevig H
laev x rhip H
laev x mon H
mono h
mono x rhip H
rhip=curv ()H
Crepis bien
cap
palu#h
palu+H
vulg+H
1 quin
unigl h
Elodea canad
nutt H
Elymus can
2
2
2
2
3
?
1
2
1
2
3
psamm+
ps’ovin+H
prat
rubr#h
nigres+H
rubr+()
(junc)H
(rubr)
1
1
3
3
1
1
?
2
Leersia oryz
2 Lembo niger
Lemna gibba
minor
pyren
rob
sang
sylv
Gerum riva
urb
Glaux marit
Glech hed+
Glyc fluid#
decl+H
2 macu
radi
Iberis amara
R Ilex aqui
3 Ille vert
Impat gland
noli
parv
3 Innula brit
conyz
dens h
lati
rude
sativ
virg
3 Leuca vulg#h
ircut+H
vulg+H
R Leuco aest
1 vern
fluid+h
fluid x not H
plic=not+h
max
striata H
Gnaph lut
sylv
ulig
0 germ
hel
1 hirta
2 sali
Iris germ#
ps’ac
sambuc#
1 sib
Leymos aren
Ligustrum vulg
Lili bulb h
2 mart
3 Limos aqu
1 Lina arv H
spart H
vulg
ÖUB Methodenkatalog Teil A
off
2 Androm pol
Anemo nem
ranu()
3 sylv
Angel arch
1 pal
sylv()
2 Anten dio
Anthem arv
cotula
ruth
tinct
3 Anther lil
3 ramo
1 temu+H
Lonic peri
tar
xylo
Lotus corn ()h
(corn)
2 (hirs)H
2 tenuis H
1
?
R
3
2
2
3
3
R
2
?
?
3
2
1
3
?
?
ulig
Luna ann
rediv
Lupi angu
poly
Luro nata H
Luzu camp#h
camp+
mult+h
pall+H
luz’oid
pilo
Lychnis coron
flos
visc
Lycium barb
chin H
Lycopa escu
Lycop’la inund
Lycop’um anno
clavat
Lycopus euro
Lysi nem H
numm
punct
thyrs
vulg
Lythr hyss
port=Pepi port
sali
Maho aqui
Maian bifo
Malus sylv#h
dom+
sylv+H
Malva alcea
mosch H
negl
pus H
sylv()h
(mauri)
(sylv)
Matri disc
recut=cham
Matteo struth
Medic lupu
mini h
sat#
falc+H
sat+
varia+
Melamp arv()h
crist()h
nem#h
nem+h
polo+H
prat()h
Melica nut
unifl
Melilo albus
alt H
? dent H
off
1 Melittis meliss
Mentha aqu()h
arv()h
x pip#H
3 puleg h
spic#h
Avena fatua h
Azolla filic
1 Bald ranu
Ballo nigr+
Barba stric
vulg()h
(arcuata)H
2
1
2
1
2
3
?
?
1
2
2
3
?
2
2
2
1
(vulg)H
Bellis per
Berb thunb
vulg
Berte inc
Berula erect
Beton off
Betula pend
(ampori)H
(chond)H
(variab)H
Musca arm
botr
com
negl=racem#H
negl+H
Myce mura
Myosot arv()h
disc H
ramo
scorp=palu#h
laxa=ces+h
scorp+h
spars
stric
sylv#h
sylv+H
Moysoton aqu
Myosur mini
Myrica gale
Myrioph altern
H
heter H
spic
vert H
Najas marin()h
Narzi ps’narc
Nardu stric
Nast off#h
micr+H
off+H
Neot nidu
Nepeta cata()h
(citr)h
Neslia panic
Nica phys
Nigel arv
dama
Nonea pulla
Nupha lut h
Nymph alba h
2 Nymphoi pelt
3 Odon
vul=rub#h
vern+H
vulg=rub+h
Oenan aqu+
3 fist
Oenot bien#h
bien+h
chick=pycno+h
coronif+H
depress+h
fallax+h
glaz=eryt+H
jueter+H
renn=canov+h
rubic+h
parv#H
ammo+H
parv+H
subter=siles+H
Omphar vern
Onob vici
Onon arv H
rep()h
3 spin+H
Onopo acant
3 Ophio vulg
2
1
1
1
1
3
Orchis mili
morio
palu
purp
trid
Origa vulg()
Orn’gal nut#h
bouch+
Anhang
prat#h
dent=palu+
prat+
Card’op aren
Cardar draba
Cardu acant
crisp
Cerast arv()
3 brach H
3 dubi
font#
holo+
? lucor=macr+H
glom
? foetida H
3 palu
1 praem
setos H
tect
Crocus vern#h
Cruci laev
rep()
1 Empet nigr
Epilob angu
cil=adeno
coll
hirs
mont
nut
Carex acuta=gra
acuta x nigra H
ac’for
approp
aren+
ather H
bohem
nili h
Papa arge
dubi
rhoe
somn()
Parie off
pens
Paris quadr
1 Cucu bacc
Cusc camp H
3 epithy()
euro()h
gron
3 lupu
Cymb mura
Cynodon dact
Rapis rug H
Reseda lutea
luteola
Reynou jap
sachal
Rhamn cath
3 Rhin ang=ser#h
3 minor()H
3 obsc H
3 palu
parv
ros
tetr()
? (lamyi) H
(tetr)
R Epipac atro
(arge)H
(rep)H
(rosm)H
triand ()h
(disc)h
(triand)h
triand x vimi H
vimi
2 Parna palu
Parth quin#h
inse+H
quin+H
Past sat
1 Pedi palu
1 sylv
Petas hybr
spur
Petror prol
3 Petuc cerv
oreo
palu
Phac tanac
Phala aru
pum#H
? glut=pal+H
? pum+H
semi
tom()h
Cer’phyll dem()h
(dem)H
? (plat)H
2 comp H
crisp
1 fil H
2 fries H
2 gram
3 luc
nata
1 x nit=gram x per
H
? nodo H
2 obtu H
pect
3 perf
2 poly H
1 prael H
pus#h
1 ruti H
2 tric H
2 Poten alba
angl#h
angl+H
angl x rept+H
anse
arge#h
canar
3 Phleum phle
prat#h
bert+H
prat+
Phrag austral()
Physal alke#h
Physoc opul
Phyteu spic
Phytol escul H
1 Picea abies
Picris hier
3 Pilul glob
3 Pimp major
saxi#h
nigr+H
saxi+H
? coll#H
erect
int H
norv
3 palu
rect()h
rept
1 rupest
ster
sup h
verna h#
3 hept+H
3 incan=aren+h
incan x tab H
? pusilla+H
tab=neum+h
1 Prim elat
1 Ping vulg
Pinus sylv
Plant aren=indi
lanc
3 veris#h
2 Prunella gran
1 lacin
vulg
3
3
1
3
3
?
2
1
1
1
2
1
3
3
3
major()h
(int)H
(major)h
(vint)H
media
Platanus x hybr H
Plat’ra bifo()
chlor
Poa ann+
bulb h
chai
comp
nem
palu
prat#
angu+
prat+
subcaer+
remot H
triv
Polygal amar#H
amarel+H
como h
serp H
vulg()h
Rhus typh
2 Rhynch alba
1 fusc
? Ribes alp
nigr
rubr#h
rubr+()H
spic+H
uva
Robin ps-acac
Rori amph
x ance H
? x armo H
? austr
palu
3
3
1
3
1
?
sylv
Rosa can#h
can+h
duma+H
subcan+h
chorym#h
caes+H
chorym+h
subcol+h
elipt#H
agr+H
inod+H
ellipt+H
glauc=rubr
jundz H
rubic#h
column+H
nigre+H
rubig+h
rug H
3 tom’la=obtu H
?
3
1
1
3
3
2
3
1
0
0
R
1
Sapon off
Saxi gran
trid
Scab canes
colu
ochro
Scheu palu
Schoen lacu#h
lacu+
tab+
sub
Scilla amoe H
bifo H
luc=Chion luc#h
luc+H
siehei+H
sard=Chion sa
H
sib
Scirpo holo
Scirp radi
sylv
oler
palu
Sorbus aucup
int
tormen
Sparg emers
erect()h
(erect)H
(negl)H
(oocarp)H
nata=mini
Spergula arv()
moriso
pent H
Sperg’ria rubr
Spiraea alba H
billar H
3
(oxypt)H
(vulg)H
Polyg’tum mult
odor
Polyg’um amph#
amph+
amph terr+
comm+()h
comm x pyr h
? pyr+H
Querc petr h
pub H
robur h
rubr
obtu()h
palu
sang h
? sten H
thyrs
triang
? Sagina apet#H
1 errat+H
? congest
2 erocif()H
inaeq
jakob
ovat=fuchs+h
3 palud
avic#()h
2 Radiola lino
2 nodo
3 sarr=fluv H
2
3
2
1
3
3
2
2
0
2
3
vulg
Frag x anan
mosch H
vesca
virid h
Frang alnus
Fraxi excel
penn
vulg
Silyb mar
Sinap alba()
arv
Sisym alt
irio
loesel
off
volg
Sium latif
Solan dulc
nigr()h
(nigr)
(chult)
phys=niti H
villos#H
Solid canad
gtigant
virg
Sonch arv()h
(arv)
(ulig)
asp
tomen#h
ps’scabr+H
sher+H
3 tom+H
vill+h
Rubus cas
frut#h
armen+
chory#h
lacin+
idae
sax
Rudb hirta
lacin
Rumex acetosa
ac’ella()h
(ac’ella)
(tenuif)h
2 aqu H
aqu x hydro H
congl
crisp
crisp x obtu H
hydr
marit
3
2
1
?
X Fest loli H
Filag arv
mini
vulg H
Filip ulm
(denu)
(ulm)
Salso coll H
kali()
(trag0ruth)
Salvia nem#
prat
vert
Salvin nat
Sambu nigr
racem
Samul valer
Sang minor()
(minor)h
(muric)h
off
Sanic euro
Prunus avium
cerasi
cerasus
dom
(dom)
(insi)H
maha
padus
sero
spin()h
(fru’ans)H
(spin)h
virgin
Ps’tsuga menz
Pteri aqui()h
Pucci dist h
Pulic dyse
vulg
Pulmo obsc+h
Puls prat()
vulg
Pyrola chlor
minor
rot
Pyrus comm#h
3
2
3
?
Sclera an#h
ann+h
polyc+H
ann#x per H
per
Scleroch dura
Scolu fest#H
Scorz humi
purb
Scroph nodo
umbr
Scut gale
hast
minor
Sedum acre
album
rupest=refl+
sex
spur
tele#h
max+h
tele+H
Selin carv
Senec aqu#h
aqu+H
2
2
0
1
1
1
3
3
2
2
1
2
2
3
1
1
dougl H
spec
Spiro polyrh
Stach annua
arvensis
germ
palu()
rect
sylv
Stell alsin=ulig
gram
holost
media#
pall+
media+
negl+H
nem h
palu
Stipa cap
penn#
boryst+()H
(boryst)
(german)H
joann+H
pulch+H
Strat aloid
Succisa prat
Swert per
Sympho albus
Symphy off
x upl
Syrin vulg
Tanac cory
parth
vulg
Tarax
laev=Ery#h
lacist+H
3
1
1 Isolep fluid
3 setac H
Iva xanth
3
Jasio mont
2
1 Jovi sobol
3
Jugl regia
3 Juncus acutifl
h
perf H
3 alp H
sorz h
arctic()
1 Hamm palut
1 atrat H
Hedera helix
bufo#h
2 Helia’um num#h
bufo+
num+h
mino+H
ovat+h
? rana+H
Helia’us ann
bulb()h
perv
peregr H
Thymus panno H
pers
puleg
3 polit
serp
3 praec H
serp x puleg
3 prostr
Tilia cord
3 scut
R plat()H
serp
1 Toril arv H
3 spic
3
1
3
3
3
3
3
1
1
3
2
3
1
1
3
3
3
2
1
2
3
3
2
3
?
0
3
1
1
Grati off
Gymnad conop h
Gymnoc dryo
rob
Gypso fast
mural
panic
jap
Trago dubi
prat#h
minor+H
orient+
prat+
Trapa nata
Trien euro
Trif alpe
arv
aur H
camp
dubi+
fragif
hybr
3 teucr h
triph
3 vern
Vibur opul
Vicia angu()h
(angu)
(sat)H
(seget)
cassub
cracc
1 dumet
grandifl()h
hirs
lathyr
lutea
inc
medium
mont
prat()
rep
resup
rubens
striat H
Trigl marit
palu
Tripi perf=inod
Trise flav()
Troll euro
Tube gutt
Tulipa sylv
Tuss farf
Typha angu
pann()h
1 pisi
sep()
(erioc)H
(mont)H
(sep)H
R sylv
tenuif H
tetr
vill()h
(dasyc)H
(vill)
Vinca minor
Vincet hirund
Viola arv()h
can
hirta
lati
Ulmus glab H
laev
minor H
R mira
odor#
odor+
suavis+H
spec(excl laev)
Urtica dio()h
(dio)
(galeops)H
kiov
urens
Utric int#h
int+H
ocho+H
stygia+H
minor
vulg#h
austr+H
vulg+H
Vaccin myrth
oxyc+
ulig
vitis
Valer’ana dio
off#h
off+H
procurr+H
samb’f+H
tenuif=valrr+H
Valer’ella carin
H
dent
loc
rimos H
Verba blat
dens
lych
nigr
palu
2 pers=stag H
rivin#
reich H
reich x riv
rivin
3 rupest H
tricol
Viscum album
abiet H
laxum
0 Vulpia brom H
myuros
3 Wolff arrh
Xanth albi()h
(albi)H
(ripari)H
struma+H
3 Zanni palu()h
(pedicell)H
phoen
3 Linnaea ore
R Linum austr
3 cat
usit
1 Lipa loesel
3 List ovat
Litho arv#h
arv+H
2 caer+H
3 off
2 Litto unifl
Lobul marit
Lolium mult
per
1 remot H
ÖUB Methodenkatalog Teil A
x rot=nili+H
spic+H
villosa+H
x vert#h
x vert+
3 Menya trif
Mercu ann
nut+
umb#h
angust+H
umb+H
Orn’pus perp
sativ
0 Orob alba
per
1 Meum atha
Mili effu
Mimu gutt
1 aren=laev
2 caryo
het
1 lut
mosch
2 Misop oront
Moehr triner
purp
1 reti
Orthi sec
1 Moench erec
2 Orthan lutea
Molin caer#h
2 Osmu reg
car+
Oxalis ace
3 Mones unifl
corn
Monot h’pitys#h
dill
h’pheg+H
font
h’pitys+
2 Oxyt pilo
Monita font()h
Pani cap#H
aren()H
avic()H
(avic)H
(ruri)H
2 bist
hydr
lapa()h
(lapa)H
minus
mite H
pers
Anhang
3
3
3
1
Ranun acris h
aqu#h
aqu+H
pelt+H
penic+H
trichoph+H
arv
3 auri#h
bulb
3 circ
ficar (bulb)
Polyp vulg#H
1 Polyst acul
? Popu alba
flamm
2 fluit H
lanug H
balsam#h
x canad h
x canes
1 nigr H
trem Portu oler
2 Potam acut H
2 alp
2 lingua
1 polya’os#H
rep
3 sard
scel
Raph raph#h
raph+h
sat+h
xang=ziz=gr x lu H
proc()
Sagit lati H
sag
Salix alba h
auri H
auri x cin h
capr
sylv
vern
visc
vulg
2 Serra tinct
3 Seseli ann
1 liban=Liban
mont
ciner+h
Setar ital h
daph
pum=glau
x dasi#H
vert’ata+H
cap x cin x
virid
vim+
cin x vim+H 2 Shera arv
frag #h
3 Silaum sil
alb
x
Silene arm
frag=rube
frag+H
2 chloran
frag x pent H
coni
frag x trian H
dioica
3 myrs=nigr H
latifolia=alba
pent h
3 noct
purp
nut()h
purp x vimi H 3 otites
3 rep()h
3 tatar
1
1
0
1
2
1
1
3
1
§
scanic+H
siles+H
off=Ruder#h
2
palu=Palu#H
subalp+H
spec tab=Celt#H
nordst+H
3
phlom
thaps
Verbe off
Veron acre
an’-aqua#h
an’-aqua+
caten+H
Taxus bac
Teesd nudi
Tetragon marit
Toicr scordium
arv
beccab
cham#h
cham+
scorodonia
Thall aqui H
flav
0
3
vindob+H
dillen
filif
luc H
minus()h
Thelypt palu
pheg
Thes ebrag H
lino
Thlas arv
car
het#h
het+H
sublob+
1 jacqu H
3 longif h
R mont
off H
2 opaca H
ÖUB Methodenkatalog Teil A
20.
Anhang
Formblatt Vegetationsstruktur bei der Heuschrecken- und Laufkäfererfassung
begleitend zur Heuschreckenerhebung an zwei Terminen im Zeitraum Juli bis September sowie zur Laufkäfererfassung
auf Ackerflächen im Frühjahr- und Herbstaspekt
Kartierer:
Mineralisches Grasland / Moore
Acker
Monitoringfläche / ÖUB-Ident.
Transekt-Nummer:
Lage
I
II
MF1
MF2
III
IV
Oberhang Mittelhang Mittelhang
Aufnahme-Datum:
bei Acker: Anbaufrucht
Krautschicht-Gesamtdeck. (%):
anteilig Gras (%):
anteilig Kraut (%):
Moosschicht (%):
Gehölzschicht (%) / Höhe (cm):
Streuschicht (%):
Streuschicht: mittlere Höhe (cm)
Offenboden (%):
Altgras, stehend (I-III):
Verfilzung (I-III):
mittlere Vegetationshöhe (cm)
Horizontale Durchsicht (%):
in 10 cm
in 30 cm
in 50 cm
in 100 cm
Die Deckungsanteile werden mit Hilfe eines visuellen Schätzverfahrens in 5 %-Schritten erhoben.
Für geschätzte Deckungsanteile zwischen 0-5 % bzw. 95-100 % erfolgt die Angabe mit 2 % bzw. mit 98 %.
Altgras- und Verfilzung:
I:
nicht bis gering vorhanden (< 5% Deckung)
II:
mittlere Anteile (5 - 25% Deckung)
III:
hohe Anteile (> 25% Deckung)
ÖUB Methodenkatalog Teil A
Kartierer:
Transekt-Nr.:
Lage:
Aufnahme-Datum:
Fläche (m²):
Witterungsbedingungen:
Exposition:
Neigung:
Hauptvorkommen /
Status
Monitoringfläche /
ÖUB-Ident.
Häufigkeit
MessfeldProbefläche
Erfassungsbogen Heuschrecken (Gesamtarteninventar, Transekt, Isolationsquadrat)
Häufigkeit
Monitoringfläche
21.
Anhang
I
II
MF1
MF2
100
100
III
100
Krautschicht-Gesamtdeckung (%):
Grasanteil (%):
Krautanteil (%):
Moosschicht (%):
Gehölzschicht (%) / Höhe (cm):
Offenboden (%):
Streuschicht (%):
Streuschicht: Höhe (cm)
Altgras:
Verfilzung:
mittlere Vegetationshöhe (cm)
Horizontale Durchsicht (%):
in 10 cm
in 30 cm
in 50 cm
in 100 cm
Artenzahl:
Leptophyes albovittata
Leptophyes punctatissima
Meconema thalassinum
Conocephalus discolor
Conocephalus dorsalis
Tettigonia cantans
Tettigonia viridissima
Decticus verrucivorus
Platycleis albopunctata
Metrioptera roeselii
Metrioptera bicolor
Pholidoptera griseoaptera
Gryllus campestris
Tetrix subulata
Tetrix undulata
Tetrix tenuicornis
Oedipoda caerulescens
Stethophyma grossum
Chrysochraon dispar
Omocestus viridulus
Omocestus haemorrhoidalis
Stenobothrus lineatus
Myrmeleotettix maculatus
Chorthippus apricarius
Chorthippus biguttulus
Chorthippus brunneus
Chothippus mollis
Chorthippus albomarginatus
Chorthippus dorsatus
Chorthippus montanus
Chorthippus parallelus
für Isolationsquadratfänge:
Chorthippus sp. (Larven)
Ch. biguttulus agg. (Larven)
Ch. montanus/ parallelus (Larven)
zusätzl. indet. Individuen
Individuenzahlenzahl / Isolationsquadrat
Häufigkeitsklassen für Transekt-Methode (Individuendichte / 100 m²) nach BRUCKHAUS & DETZEL (1997)
I: Einzelfund, II: 2-5 Ind., III: 6-10 Ind., IV: 11-20 Ind., V: 21-50 Ind., VI: > 50 Ind.
1: sehr selten, 2: selten, 3: zerstreut, 4: verbreitet, 5: häufig (eudominant); (zur genauen Def. vgl. Kap. 3.5.2.4)
Angaben zum Hauptvorkommen bzw. Status
IV
100
Isolationsquadrat
Isolationsquadrat
MF1
MF2
20
20
ÖUB Methodenkatalog Teil A
Anhang
t: flächentypisch a: Hochstaudenfluren,
b: Trockenstandorte c: Feuchtflächen auf
Gebüsche, Waldsäume
auf Feuchtwiesen
Trockenstandorten
d: Torfmoosrasen e: Gast (Einzelexemplare, zugewandert, z. Teil makropter)
ÖUB Methodenkatalog Teil A
22.
Anhang
Erfassungsbogen Libellen (Odonata)
Kartierer:
Gesamt / Monitoringperiode
RL-BB
Monitoringfläche/ ÖUB-Ident
Aufnahme-Datum:
Status
Exuv.
Imag.
Witterungsbedingungen:
Calopteryx splendens
-
Calopteryx virgo
2
Sympecma fusca
-
Lestes barbarus
G
Lestes dryas
V
Lestes sponsa
-
Lestes virens
3
Lestes viridis
-
Platycnemis pennipes
-
Pyrrhosoma nymphula
-
Erythromma najas
-
Erythromma viridulum
-
Ischnura elegans
-
Ischnura pumilio
G
Coenagrion hastulatum
V
Coenagrion lunulatum
3
Coenagrion puella
-
Coenagrion pulchellum
-
Enallagma cyathigerum
-
Brachytron pratense
-
Aeshna affinis
-
Aeshna cyanea
-
Aeshna grandis
-
Aeshna isosceles
V
Aeshna mixta
-
Aeshna subarctica
2
Aeshna viridis
2
Anax imperator
-
Anax parthenope
3
Gomphus flavipes
3
Gomphus vulgatissimus
V
Ophiogomphus cecilia
2
Cordulia aenea
-
Somatochlora flavomaculata
V
Somatochlora metallica
-
Epitheca bimaculata
3
Libellula quadrimaculata
-
Libellula depressa
-
Libellula fulva
V
Orthetrum cancellatum
-
Leucorrhinia albifrons
2
Leucorrhinia caudalis
2
Leucorrhinia pectoralis
3
Sympetrum danae
V
Symp. depressiusculum
2
Sympetrum flaveolum
3
Sympetrum pedemontanum
3
Sympetrum sanguineum
-
Sympetrum vulgatum
-
Artenzahl / Begehung
Gesamtartenzahl
Logarithmische Abundanzklassen (nach SIEDLE 1992), verändert
1 (Imagines)/A (Exuvien): 1 Ind., 2/B: 2-5 Ind., 3/C: 6-10 Ind., 4/D: 11-30 Ind., 5/E: 31-50 Ind., 6/F: 51-100 Ind., 7/G: 101-300 Ind.,
8/H: 301-500 Ind., 9/I: 501-1000 Ind., 10/J: 1001-3000 Ind., 11/K: 3001-5000 Ind., 12/L: 5001-10000, 13/M: > 10000 Ind.
Angaben zum Status
a: bodenständig, b: vermutlich bodenständig, c: möglicherweise bodenständig, d: vermutlich nicht bodenständig (Gast); (zur genauen Def. vgl. Kap. 3.5.2.6)
Exuvien-PF (X m Uferlänge)
ÖUB Methodenkatalog Teil A
23.
Anhang
Erfassungsbogen Tagfalter und Widderchen (Rhophalocera & Zygaenidae)
Monitoringfläche / ÖUB-Ident.
Kartierer:
Aufnahme-Datum:
Witterungsbedingungen:
Probefläche:
Heteropterus morpheus
Carterocephalus palaemon
Thymelicus lineola
Thymelicus sylvestris
Thymelicus aceton
Hesperia comma
Ochlodes venata
Papilio machaon
Leptidea sinapis/ reali
Anthocharis cardamines
Aporia crataegi
Pieris brassicae
Pieris rapae
Pieris napi
Pontia daplidice
Colias hyale
Gonepteryx rhamni
Lycaena phlaeas
Lycaena dispar
Lycaena virgaureae
Lycaena tityrus
Lycaena alciphron
Thecla betulae
Callophrys rubi
Satyrium pruni
Satyrium spini
Cupido minimus
Celastrina argiolus
Aricia agestis
Polyommatus semiargus
Polyommatus amandus
Polyommatus icarus
Polyommatus coridon
Argynnis paphia
Argynnis adippe
Issoria lathonia
Brenthis ino
Boloria selene
Boloria dia
Vanessa atalanta
Vanessa cardui
Inachis io
Aglais urticae
Polygonia c-album
Araschnia levana
Nymphalis antiopa
Melitaea diamina
Melitaea athalia
Parage aegeria
Lasiommata megera
Coenonympha glycerion
Coenonympha pamphilus
Aphantopus hyperanthus
Maniola jurtina
Melanargia galathea
Hipparchia semele
Jordanita chloros
Adscita statices f. statices
Zygaena minos
Zygaena carniolica
Zygaena loti
Zygaena viciae
Zygaena ephialtes
Zygaena filipendulae
Zygaena trifolii
Artenzahl / Probefläche:
Gesamtartenzahl:
Häufigkeitsschlüssel für die Probeflächen nach ULRICH (1995)
1: 1 Ind., 2: 2-5 Ind., 3: 6-10 Ind., 4: 11-20 Ind., 5: 21-50 Ind., 6: 51-100 Ind., 7: 101-250 Ind., 8: 251-500 Ind., 9: > 500 Ind.
Einschätzung der relativen Siedlungsdichte innerhalb der Probeflächen (Individuendichte / 100 m²) nach HERMANN (1992)
E: Einzelfund, I: 1-4 Ind., II: 5-10 Ind., III: > 10 Ind.
Häufigkeitsklassen für die auf der gesamten ÖUB-Monitoringfläche nachgewiesenen Arten
E: Einzelfund/ sehr selten, s: selten, z: zerstreut, v: verbreitet, h: häufig (eudominant); (zur genauen Def. vgl. Kap. 3.5.2.5)
RL-BB (1999)
3
V
2
2
V
V
2
3
2
3
V
3
1
2
V
3
3
2
2
2
2
1
V
1
V
2
2
3
V
3
2
ÖUB Methodenkatalog Teil A
ANHANG
Eingabemasken für die Datenbank
Laufkäfer (Carabidae)
Barberfalle Erfassungszeitraum Aufnahme Car_Code cf Anzahl Ex coll INST_CODE det rev
SC_A1_C01
SC_1999_1c
I.
C005010 Nein
8
Nein
1
CM
Regenwürmer I (Lumbricidae)
Erfassungs-Ident
Teil_Pf METH_CODE
SC_A1_LF01_T1
-1
Meth0101
Lum_Code
cf
Ad/Juv
Aufnahme
Anzahl
Gewicht
gem/gesch
L007080
Nein
1
I.
1
5,09
gemessen
Regenwürmer II (Lumbricidae)
RW_DF
Erfassungs-Ident
Termin
Aufnahme Bodenfeuchte
SC_A1_LF01 SC_A1_LF01_T1 02.11.1999
I.
4,4
BT
(5cm)
BT
(10cm)
10,6
10,2
Lurche (Amphibia)
Ident Bezugsfläche Amph_CODE
SC_G1 Flächenbezug
R03011
Termin
Aufnahme Status Häufigkeit
25.03.1999
I.
1
außerhalb GeBemerkung Kartierer
wässer/Graben
II
Aus
OB
Vegetationstransekt I
OEUB_Transektpunkt Aufnahme
SC_A1TR1001
I.
Taxon
Artcode
cf
Deckung
Deckung detailliert
korm
ARENSER*
Nein
1
1
Bemerkungen
Vegetationstransekt II
Ident TransektNr OEUB_Transektpunkt Aufnahme
SC_A1 Transekt1
SC_A1TR1001
I.
Datum
05.05.1999
Höhe
Höhe Deckung
Deckung
KrautDistanz
Ge- KrautBemerkung
Gehölze
schich
hölze schicht
t
10
-9999
-9999
Ho
Herunterladen