FiFi-LCD V 1.0 Hardware-Dokumentation Bearbeitungsstand: 28.05.2007 / DF3DCB 1. Inhalt 1. Inhalt................................................................................................................................... 2 1.1 Abbildungen ............................................................................................................... 2 2. Einleitung ........................................................................................................................... 3 3. Projektdaten........................................................................................................................ 4 3.1 Technische Daten ....................................................................................................... 4 3.2 Schaltung.................................................................................................................... 4 3.3 Layout......................................................................................................................... 7 4. Aufbauanleitung ................................................................................................................. 8 4.1 Mikrocontroller .......................................................................................................... 8 4.2 Sonstige SMD-Bauteile.............................................................................................. 8 4.3 Bestückungsplan......................................................................................................... 9 4.4 Bauteilliste.................................................................................................................. 9 4.5 Mechanikteile ........................................................................................................... 10 4.6 Flashen des Controllers und Funktionstest............................................................... 10 4.7 Display ..................................................................................................................... 11 5. Controller programmieren................................................................................................ 14 5.1 Kabelverbindungen .................................................................................................. 14 5.2 Software ................................................................................................................... 14 5.3 Compiler................................................................................................................... 16 6. Bekannte Probleme .......................................................................................................... 17 6.1 Timing des µC.......................................................................................................... 17 6.2 Störungen auf der Versorgung ................................................................................. 17 1.1 Abbildungen Abbildung 1: FiFi-LCD und FiFi-Radio .................................................................................... 3 Abbildung 2: Schaltplan............................................................................................................. 6 Abbildung 3: TOP-Layer ........................................................................................................... 7 Abbildung 4: BOTTOM-Layer .................................................................................................. 7 Abbildung 5: Orientierung der ICs............................................................................................. 8 Abbildung 6: Bestückungsplan .................................................................................................. 9 Abbildung 7: Teilbestückte Platine .......................................................................................... 10 Abbildung 8: Vorbereitung des LC-Displays........................................................................... 11 Abbildung 9: Hilfsbefestigung für das LC-Display ................................................................. 12 Abbildung 10: Auflöten des Displays ...................................................................................... 12 Abbildung 11: Nullmodem mit Spannungsversorgung............................................................ 14 Abbildung 12: Flash Magic...................................................................................................... 15 Abbildung 13: CRC-Check mit Flash Magic........................................................................... 16 Seite 2 FiFi-LCD Hardwaredokumentation DARC e.V. Ortsverband Lennestadt 2. Einleitung Das FiFi-LCD basiert auf einer Arbeit von Klaus Sonnenkemper (DL1YEJ). Klaus hat 2006 einen Mikrocontroller zum Anschluss an das FiFi-Radio entwickelt, welcher auf einem 4x20Zeichen-Display Stationsnamen und Radiotext darstellen kann.1 Das FiFi-Radio selbst ist ein Projekt des DARC-Ortsverbandes Lennestadt2 als Selbstbauaktivität für das Amateurfunk-Zeltlager „Fichtenfieldday“3 bei Attendorn im Sauerland. Es entstand im Jahr 2005. Entwickler war Rolf Meeser (DF9DQ) unter Mithilfe von Jan Siebeneich (DF3DJS). Besonderheiten des Radios sind u.a. ein integrierter RDSDemodulator und eine serielle Schnittstelle. Aufbauend auf beiden Projekten erstellte Kai-Uwe Pieper (DF3DCB)4 das Konzept zu einer besonders kompakten und kostengünstigen Ansteckplatine für die Schnittstelle des FiFiRadios. Vorgesehen war eine Platine in der Größe des FiFi-Radios, ein beleuchtetes HandyDisplay mit 96x32 Bildpunkten und weiteren Symbolen, sowie drei Mikrotaster zur Bedienung über Softkeys. Schaltung und Layout wurden 2007 wieder von DF9DQ erstellt. Seine Wahl fiel auf den 8051-Controller LPC936 von NXP. In der zugehörigen Firmware FiFi-RDS sind umfangreiche RDS- und Bedienfunktionen realisiert. Es ist aber auch möglich, das FiFi-LCD für völlig andere Zwecke als Bedien- und Anzeigemodul einzusetzen. Der in C programmierbare Controller lässt sich mit einem Nullmodem über den vorhandenen Sub-D-Stecker binnen Sekunden neu flashen. Alle von FiFi-RDS nicht benötigten Signale des Controllers sind auf einen Erweiterungsstecker geführt. Abbildung 1: FiFi-LCD und FiFi-Radio 1 Siehe Seite 14ff in Praxisheft 17 des Arbeitskreises Amateurfunk und Telekommunikation in der Schule (AATiS) e.V., www.aatis.de 2 Deutscher Amateur-Radio-Club e.V., Ortsverband Lennestadt, DOK O28, www.ov-lennestadt.de 3 www.ov-lennestadt.de/fifi 4 www.df3dcb.de DARC e.V. Ortsverband Lennestadt FiFi-LCD Hardwaredokumentation Seite 3 3. Projektdaten 3.1 Technische Daten Display • graphisches LC-Display 96x32 Pixel • zusätzliche 7-Segmentanzeige und diverse Sondersymbole • Betriebsspannung +3...5 Volt • integrierter Spannungswandler für die LCD-Betriebsspannung • integrierter Controller SED 1530 • elektronische Kontrastregelung • LED-Hintergrundbeleuchtung grün • Ansteuerung über 8-Bit Datenbus oder seriell • Maße (BxHxT): 44,5x58,7x4,6 mm • Anzeigefläche (BxH): 35x25 mm Controller • NXP P89LPC936 im 28-Pin-TSSOP-Gehäuse, 0,5-mm-Pinabstand • Betriebsspannung +2.4...3.6 Volt • 8051 2-clock core • Takt mit externem Quarz 18 MHz • Interner RC-Oszillator 7,3728 MHz • 16 kB Flash • 768 Byte RAM • seriell programmierbar 3.2 Schaltung Die Schaltung des FiFi-LCD besteht aus den Funktionsblöcken • Spannungsversorgung • Mikrocontroller • Programmierlogik • LC-Display Spannungsversorgung Das LCD braucht eine stabile Versorgungsspannung zwischen 3 und 5 Volt. Die Batteriespannung wird deshalb mit U3 (TPS77030) auf 3,0 V geregelt. Um die 3 V konstant zu halten, reichen diesem Regler bereits 60 mV mehr am Eingang aus. Er funktioniert deshalb selbst bei einem fast leeren Akkupack noch ordentlich. Die Ruhestromaufnahme des Reglers ist mit 17 µA sehr niedrig. Dieser Strom fließt auch im Standby des FiFi-LCD, da der Regler nicht abgeschaltet wird. Lediglich für die Programmierung des Mikrocontrollers müssen die 3 V kurzzeitig gekappt werden. Dazu kann über Q3 der Spannungsregler vom PC aus abgeschaltet werden. Mikrocontroller Der Controller U1 (LPC936) wird aus den vorhandenen 3,0 V betrieben. Mehr als eine Spannungsversorgung ist für den Betrieb nicht notwendig, weil der Controller seinen Takt aus einem internen RC-Oszillator bezieht und auch der Reset nach dem Einschalten intern erzeugt wird. Seite 4 FiFi-LCD Hardwaredokumentation DARC e.V. Ortsverband Lennestadt Für die Kommunikation mit dem FiFi-Radio wird der UART verwendet. Die etwas längliche Anordnung von U2A, Q4, Q2 dient der Invertierung und Pegelanpassung in Senderichtung, in der Empfangsrichtung leisten R8, R9, U2C das gleiche. Das LCD wird über die SPI-Schnittstelle des LPC936 angesteuert. Das spart viele Port-Pins gegenüber der parallelen Ansteuerung und ist mit knapp 2 MBit/s mehr als ausreichend schnell. Die Tasten werden vom LPC936 dadurch unterstützt, dass die speziellen Keyboard-Eingänge einen Interrupt bei Änderung auslösen und dadurch die Abfrage der Tasten deutlich vereinfachen. Die umschaltbare Struktur der Portpins wird bei den Tasteneingängen so konfiguriert, dass interne Pull-up-Widerstände aktiv sind. Über einen Kanal des eingebauten A/D-Wandlers wird die Batteriespannung gemessen. Der Spannungsteiler R3/R4 teilt die Batteriespannung auf den zulässigen Bereich herunter, da der LPC936 ja hier nur mit 3.0 V läuft. Weil der Spannungsteiler nicht beliebig hochohmig gemacht werden kann, würde er bei einfacher Auslegung (zwischen VBAT und Masse) permanent Strom ziehen. Die eingesetzten 100-k-Widerstände würden immerhin fast 20 µA bei vollen Batterien im Standby verbrauchen. Deshalb wird der Pin P0.0 kurzzeitig von Tasten-Eingang auf normalen Ausgang mit 0-Pegel umgeschaltet, die Spannungsmessung durchgeführt, und danach wieder auf Tasten-Eingang zurückgeschaltet. Im LPC936 stecken noch einige anderer Funktionen, die im FiFi-LCD ungenutzt bleiben. Um eigene Ideen realisieren zu können, sind möglichst viele dieser Schnittstellen auf den Stecker J2 geführt worden, den man sich bei Bedarf nachrüsten kann. Dort sind dann D/A-Ausgänge, eine I²C-Schnittstelle, eine leistungsstarke PWM-Einheit, Timer-Ausgang, AnalogKomparatoren, ein weiterer A/D-Eingang und die SPI-Schnittstelle verfügbar! Programmierlogik Um den LPC936 in den Programmiermodus zu bringen, muss man nach dem Einschalten einige Pulse auf die Reset-Leitung legen. Wenn man das Programmieren über die serielle Schnittstelle erledigen will, kann man mit etwas Hardware-Aufwand diese Pulse aus den UART-Signalen ableiten. Der Grund für die NAND-Gatter auf dem Board ist also nur die einfache Möglichkeit zum Herunterladen neuer Software. Im Betrieb des FiFi-LCD wird das meiste nicht benötigt, verbraucht aber auch keinen Strom. Das Prinzip der Schaltung ist einfach: Ein Steuer-Signal vom PC leitet die Datenleitung auf den Reset-Pin um. Dann kann der PC ein Zeichen senden, und die 0-1-Wechsel im Datenwort erzeugen die notwendige Puls-Folge um den Controller in den Programmiermodus zu bringen. Da diese Pulse nur kurz nach Einschalten der Versorgungsspannung akzeptiert werden, kann der PC über ein weiteres Steuer-Signal die Versorgungsspannung kurzzeitig abschalten. Die Programmierung kann mit dem FlashMagic-Tool (vgl. Kapitel 5.2) erledigt werden. LCD Für das LCD werden verschiedene negative Spannungen benötigt. Alle diese Spannungen werden vom LCD-Controller SED1530 selbst erzeugt. Die Beschaltung der Ladungspumpen im SED1530 ist auf 3 V Versorgungsspannung ausgelegt. R1 und R2 wurden so gewählt, dass sich ein optimaler Einstellbereich für den Kontrast ergibt. DARC e.V. Ortsverband Lennestadt FiFi-LCD Hardwaredokumentation Seite 5 Abbildung 2: Schaltplan Seite 6 FiFi-LCD Hardwaredokumentation DARC e.V. Ortsverband Lennestadt 3.3 Layout Abbildung 3: TOP-Layer Abbildung 4: BOTTOM-Layer DARC e.V. Ortsverband Lennestadt FiFi-LCD Hardwaredokumentation Seite 7 4. Aufbauanleitung Achtung, der Schwierigkeitsgrad für den Aufbau des FiFi-LCD ist relativ hoch. Manche der notwendigen Arbeiten sind nur erfahrenen Bastlern zu empfehlen, da Bauteile bei unsachgemäßer Behandlung irreversibel beschädigt werden können. Die folgende Aufbauanleitung sollte vor Beginn genau durchgelesen werden. Geeignetes Werkzeug ist unverzichtbar. Dazu gehört: • • • • • • • Lötstation mit feiner Lötspitze, am besten mit leichtem SMD-Lötpencil dünnes Lötzinn mit max. 0,5 mm Durchmesser eine spitze Pinzette eine Leuchtlupe ein Elektronikseitenschneider ohne Wate ein kleiner Schlitzschraubendreher Sekundenkleber Es sollte folgende Reihenfolge beim Bestücken eingehalten werden: • • • • • 4.1 Mikrocontroller U1 Sonstige SMD-Bauteile Taster und Stecker Controller flashen und Funktionstest Display Mikrocontroller Begonnen wird mit der Bestückung des Mikrocontrollers U1. Wegen des geringen Pinabstandes ist sorgfältige Ausrichtung und Verlötung erforderlich. Pin 1 ist durch einen eingeprägten Kreis gekennzeichnet (vgl. Abbildung 5). Abbildung 5: Orientierung der ICs 4.2 Sonstige SMD-Bauteile Die Bestückreihenfolge der übrigen SMD-Bauteile ist beliebig. Bestückungsplan und Bauteilliste sind auf der folgenden Seite zu finden. Bei der Orientierung von U2 ist wiederum Abbildung 5 hilfreich. Vorsicht ist bei den Elkos geboten (alle Cs mit 470 nF und 2,2 µF): Die weiße Markierung mit Kreis steht für die Anode (Plus) und ist im Bestückungsaufdruck mit abgeflachten Ecken gekennzeichnet. Bei der Diode D1 zeigt die mit einem Ring oder mit ringförmiger Aufschrift versehene Kathode (Minus) zum Platinenrand. Seite 8 FiFi-LCD Hardwaredokumentation DARC e.V. Ortsverband Lennestadt 4.3 Bestückungsplan Abbildung 6: Bestückungsplan 4.4 Bauteilliste Bauteil C1, C2, C3, C4, C15, C16, C17 C5, C6, C7, C8, C9 C10, C11, C12 R5, R12, R14, R15, R16 R6 R7, R8, R11, R18 R1, R2 R3, R4, R9, R10, R13, R17 U1 U2 U3 Q1, Q4 Q2, Q3 D1 LCD1, LCD2 J1 J2 SW1, SW3 SW2 # Wert 7 2µ2 Gehäuse A Lieferant Bestellbezeichnung 5 470n 3 100n 5 2k2 A 0805 0805 Digikey 493-2402-1-ND 1 4 2 6 0805 0805 0805 0805 Digikey Digikey Digikey 568-2012-5-ND 568-2270-1-ND 296-11050-1-ND Digikey Pollin Reichelt Reichelt Reichelt Reichelt 568-1179-1-ND 120 329 D-SUB ST 09EU WSL16G DT6BL DT6RT 22 33k 560k 100k 1 P89LPC936FDH 1 74LVC00AD 1 TPS77030 2 PBSS4320T 2 PBSS5140T 1 PRLL5817 1 E0855-2 1 SERIELL 1 ERWEITERUNG 2 Taster, blau 1 Taster, rot DARC e.V. Ortsverband Lennestadt SOT361 SOT108 SOT23-5 SOT23 SOT23 SOD87 DSUB09S-90 PFL16 D6R D6R FiFi-LCD Hardwaredokumentation Seite 9 4.5 Mechanikteile Auch die drei Taster SW1, SW2 und SW3 und der Sub-D-Stecker J1 sollten vor dem Display bestückt werden. Grund: Nach dem Bestücken des Displays sollte unmittelbar ein Funktionstest erfolgen, damit das Display endgültig fixiert werden kann und vor mechanischen Einflüssen geschützt ist. Zu diesem Test werden jedoch Taster und Stecker benötigt. Bei den Tastern ist zu beachten, dass diese eine abgeflachte Seite besitzen, die zum gemeinsamen Platinenrand, d.h. nach unten, zeigen muss. Abbildung 7: Teilbestückte Platine Ein Problem können die Sechskantbolzen des Sub-D-Steckers sein, falls diese mit den Sechskantbolzen einer Sub-D-Buchse zusammenstoßen. Dies ist zum Beispiel beim Anstecken an das FiFi-Radio zutreffend. In diesem Fall werden die Bolzen am FiFi-LCD entfernt und gegen M2,5-Senkkopfschrauben nebst Muttern ersetzt. Die Steckerwanne J2 wird standardmäßig nicht bestückt. Sie ist eine Option, falls die in den Controller geflashte Anwendung zusätzliche Schnittstellen benötigt. Bei FiFi-RDS ist dies nicht der Fall. 4.6 Flashen des Controllers und Funktionstest Der erste Funktionstest sollte unbedingt vor dem Anlöten des Displays erfolgen. Dazu wird der Mikrocontroller mit einer Firmware geflasht, die eine Ansteuerung des Displays einschließlich der Beleuchtung erlaubt. Wie das gemacht wird, ist in Kapitel 5 ab Seite 14 erläutert. Seite 10 FiFi-LCD Hardwaredokumentation DARC e.V. Ortsverband Lennestadt Die Beurteilung der Funktion ist nur möglich, wenn man weiß, wie sich die geflashte Firmware verhält. Daher kann hier nur beispielhaft das Verhalten bei Verwendung der Firmware FiFi-RDS erläutert werden. Die Funktion mit FiFi-RDS wird anhand der Stromaufnahme beurteilt: Das FiFi-LCD nimmt für • • • • 4.7 3 Sekunden 6 mA auf, dann für 1 Sekunde 3,7 mA, dann für 4 Sekunden 5 mA und schaltet dann in Power-down (ungefähre Werte bei 3,3 Volt an Pin 9 von J1). Display Das Display sollte erst aufgelötet werden, nachdem alle SMD-Bauteile platziert sind, da es einige Teile abdeckt, sofern es auf der TOP-Lage installiert wird. Alternativ ist es möglich, das Display auf der Unterseite anzubringen, was bei Gehäuseeinbau von Vorteil sein kann. Achtung! Das Auflöten des LC-Displays ist extrem kritisch, da das Display sehr filigran ist und bei mechanischen Einflüssen leicht irreparabel beschädigt werden kann. Es ist deshalb nur sehr erfahrenen Bastlern zu empfehlen, diese Arbeit durchzuführen. Die Aufbauanleitung ist genau zu beachten! Die Installation erfolgt in vier Schritten: Vorverzinnen Zunächst müssen die Lötkontakte auf der Platine vorverzinnt werden. Dabei muss sparsam mit dem Lötzinn umgegangen werden. Die Menge darf nur gerade ausreichen, um später einen Kontakt zwischen Display und Platine herzustellen. Zuviel Lötzinn würde beim Aufdrücken der Kontaktfolie herausquellen und Kurzschlüsse verursachen, die sich kaum mehr beseitigen ließen. Die Menge des aufgebrachten Lötzinns ist entscheidend für das erfolgreiche Auflöten des Displays. Displayrahmen Der Kunststoffrahmen muss modifiziert werden. Der Halbkreis an der Displayunterkante wird mit einem scharfen Elektronikseitenschneider ohne Wate abgeschnitten. Mit dem gleichen Werkzeug werden die beiden Kunststoffstäbe entfernt, der rechte vollständig, der linke wird bis auf ca. 5 mm gekürzt. Siehe Abbildung 8. Abbildung 8: Vorbereitung des LC-Displays DARC e.V. Ortsverband Lennestadt FiFi-LCD Hardwaredokumentation Seite 11 Auflöten Bevor der eigentliche Lötvorgang beginnt, wird das Display mit einem Stück Draht behelfsmäßig gemäß Abbildung 9 arretiert. Danach wird die Kontaktreihe präzise über die Lötpunkte ausgerichtet. Abbildung 9: Hilfsbefestigung für das LC-Display Entscheidend für eine gute Kontaktierung beim Löten ist es, dass die Kontakte ganz flach aufliegen. Dies wird erreicht, indem man in einer Hand einen kleinen SchlitzSchraubendreher zum Niederhalten und in der anderen Hand den Lötkolben mit feiner Spitze hält. Es wird kein weiteres Lötzinn benutzt. Das nötige Lötzinn wurde bereits in Schritt 1 aufgetragen. Mit der Lötspitze erhitzt man vorsichtig von oben den Folienkontakt, so dass das darunter befindliche Lötzinn flüssig wird. In diesem Moment drückt sich der Kontakt flach auf die Platine. Mit dem Schraubendreher wird verhindert, dass der Kontakt beim Wegnehmen der Lötspitze wieder hochkommt, bevor das Lötzinn erstarrt ist (Abbildung 10). Achtung, der Kontakt darf nur so kurz wie nötig erhitzt werden, da der Folienträger sonst schmelzen kann. Schraubendreher LC-Display Lötpencil Platine Folienleiter Lötzinn Abbildung 10: Auflöten des Displays Wurden alle 37 Kontakte erfolgreich verlötet, wird der Behelfsdraht aus Abbildung 9 wieder entfernt. Er muss ganz vorsichtig herausgezogen werden, damit er nicht am Folienleiter hängen bleibt und diesen wieder abreißt. Seite 12 FiFi-LCD Hardwaredokumentation DARC e.V. Ortsverband Lennestadt Zum Schluss wird das Display vorsichtig umgeklappt, damit die beiden Anschlüsse für die Hintergrundbeleuchtung mit den Lötpads neben Q1 verbunden werden können. Fixierung Nach erfolgreichem Test sollte das Display umgehend fixiert werden, um alle beim weiteren Hantieren auftretenden Kräfte von den Lötstellen fernzuhalten. Es gibt drei Befestigungspunkte. Die beiden Laschen an der Displayoberseite werden mit zwei 1,5-mmAderendhülsen fixiert, die man von oben hineinsteckt und auf der Platinenunterseite verlötet. Außerdem wird am linken Platinenrand das überstehende Kunststoffbein aus Abbildung 8 mit einem Tropfen Sekundenkleber befestigt. DARC e.V. Ortsverband Lennestadt FiFi-LCD Hardwaredokumentation Seite 13 5. Controller programmieren 5.1 Kabelverbindungen Das Flashen des Mikrocontrollers U1 ist über den 9-poligen Sub-D-Stecker mit einer RS232Schnittstelle möglich. Die Verbindung zum PC muss mit einem Nullmodem hergestellt werden. Es bietet sich an, einen Programmieradapter herzustellen, der gleichzeitig die Spannungsversorgung des FiFi-LCD einspeist. Abbildung 11 zeigt ein solches, universell verwendbares Nullmodem. Beide Sub-D-Verbinder sind Buchsen. Diese sollten wie unten beschriftet werden, damit die Seite mit dem spannungsführenden Pin 9 stets zum FiFi-LCD zeigt. Solange eine Spannung von 5 Volt nicht überschritten wird, führt ein verdrehtes Anschließen aber nicht zu einem Defekt. 5 5 9 6 1 1 9 6 Abbildung 11: Nullmodem mit Spannungsversorgung Pin FiFi-LCD 1, 6 2 3 4 5 7 8 9 5.2 Signalname DCD, DSR RxD TxD DTR GND RTS CTS VBAT Farbe Signalname DTR TxD RxD DCD, DSR GND CTS RTS n.b. Pin PC/COM 4 3 2 1, 6 5 8 7 Software Zum Flashen wird die Software “Flash Magic” von NXP benötigt, die unter http://www.esacademy.com kostenlos heruntergeladen werden kann. Darüber hinaus muss natürlich die zu flashende HEX-Datei zur Verfügung stehen. Im folgenden Beispiel wird angenommen, dass das FiFi-LCD als RDS-Display am FiFi-Radio betrieben werden soll. Die zugehörige HEX-Datei mit Dateinamen fifilcd.ihx kann von www.ov-lennestadt.de unter „Projekte“ kostenlos bezogen werden. Achtung: Für den Betrieb des FiFi-LCD am FiFi-Radio muss das Radiomodul modifiziert werden. Gegebenenfalls muss auch der PIC des Radios mit einer neuen Firmware überschrieben werden. Hinweise dazu finden Sie in der Firmwaredokumentation zu FiFi-RDS, welche Sie ebenfalls von www.ov-lennestadt.de herunterladen können. Seite 14 FiFi-LCD Hardwaredokumentation DARC e.V. Ortsverband Lennestadt Nach der Installation müssen in „Flash Magic“ zunächst einige Einstellungen vorgenommen werden: • • • • Step1: COM-Port (je nach Konfiguration), Baud Rate 7200, Device 89LPC936, Interface None (ISP), Oscillator Freq. 7.3728 MHz Step2: Liste: Erase block 0 bis Erase block 7, "Erase blocks used by Hex File" Step3: Die Datei fifilcd.ihx Step4: nichts Abbildung 12: Flash Magic Nachdem das FiFi-LCD gemäß Kapitel 5.1 mit dem PC verbunden und mit Spannung versorgt wurde, kann der Programmiervorgang mit Step 5 gestartet werden. Sollte es zu Problemen kommen, kann im Menü ISP, Cyclic Redundancy Check geprüft werden, ob die Firmware korrekt geflasht wurde. Abbildung 13 zeigt beispielhaft den CRCCheck mit FiFi-RDS. Block 7 muss in diesem Fall nicht passen, da sich in diesem Block der serielle Loader befindet. DARC e.V. Ortsverband Lennestadt FiFi-LCD Hardwaredokumentation Seite 15 Abbildung 13: CRC-Check mit Flash Magic 5.3 Compiler Soll das FiFi-LCD für ein anderes Projekt eingesetzt werden, oder soll die beim Ortsverband Lennestadt erhältliche Version der Firmware „FiFi-RDS“ an eigene Bedürfnisse angepasst werden, so ist ein Compiler erforderlich. Empfehlenswert ist der „Small Device C Compiler (SDCC)“. Die Bezugsquelle lautet: http://sourceforge.net/project/showfiles.php?group_id=599 Zur Erzeugung des HEX-Files wird darüber hinaus das Programm make.exe benötigt, das über Internetsuchmaschinen leicht gefunden werden kann. Nach dem Kompilieren wird make im Projektverzeichnis ausgeführt und erzeugt die Datei fifilcd.ihx. Seite 16 FiFi-LCD Hardwaredokumentation DARC e.V. Ortsverband Lennestadt 6. Bekannte Probleme 6.1 Timing des µC Das interne Timing des Mikrocontrollers NXP P89LPC936 weist Fertigungstoleranzen auf. Je nach Anwendung kann es nötig sein, diese zu korrigieren. Bei Verwendung am FiFi-Radio gibt es beispielsweise Probleme mit der seriellen Kommunikation zum PIC des Radios. Die Firmware FiFi-RDS hält ein entsprechendes Kalibrierungsmenü vor. Bei eigenen Projekten ist dies ebenfalls zu berücksichtigen. 6.2 Störungen auf der Versorgung Leider verursacht das LC-Display Störungen auf der Versorgung. Bei Verwendung am FiFiRadio sind diese Störungen im Kopfhörer als Geräusche hörbar. Das Problem lässt sich erheblich vermindern, wenn in die Versorgung ein großer Elko zur Glättung eingebaut wird. Für den Elko gilt „viel bringt viel“. Ab 330 µF stellen sich spürbare Verbesserungen ein. Zur Funktion ist dieser Elko jedoch nicht notwendig. Abbildung 1 auf Seite 3 zeigt ein FiFi-Radio mit einem 1000-µF-Elko in den Lötaugen des Batterieclips. DARC e.V. Ortsverband Lennestadt FiFi-LCD Hardwaredokumentation Seite 17