bau intern B 20 769 E Zeitschrift der Bayerischen Staatsbauverwaltung für Hochbau, Städtebau, Wohnungsbau, Straßen- und Brückenbau Sonderheft Hochschulbau März 2013 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 1 02.04.2013 16:52:12 Inhalt 4 Staatsminister Joachim Herrmann Staatssekretär Gerhard Eck Bayern war gut vorbereitet 5 Ministerialdirektor Josef Poxleitner Qualität zählt 6 Dr. Wolfgang Zeitler Ausbauprogramm für die bayerischen Hochschulen 7 Friedrich Geiger Bayerischer Hochschulbau im staatlichen Hochbau 8 Prof. Peter Pfab Hochschulbau 10 Hochschule für Fernsehen und Film München Dr. Martin Lackner 12 Ludwig-Maximilians-Universität München Christian Weiß Neubau Biomedizinisches Zentrum (BMC) auf dem High-Tech-Campus Martinsried 14 Markus Andris, Sabine Koch Zentrum für Schlaganfall- und Demenzforschung 15 Heike Mantel Zentrales Hörsaalgebäude 16 Technische Universität München Stammgelände Fee Groß-Blotekamp Generalsanierung des Gebäudes 0505, 1. Bauabschnitt 17 Anja Hagemoser Neugestaltung des Haupteingangs im Zuge der Brandschutzsanierung des Institutsgebäudes, 1. Bauabschnitt 18 Technische Universität München Hochschul- und Forschungsgelände Garching Reinhard Dombrowski Interimshörsäle 19 Neubau für Katalyseforschung und Sanierung Altbau 20 Zentrum für Nanotechnologie und Nanomaterialien (ZNN) 21 Bayerische Akademie der Wissenschaften Barbara Thiel-Lintner Leibniz-Rechenzentrum Erweiterung zum Zentrum für Supercomputing 22 Universität Augsburg Annette Bubmann Städebauliche Entwicklung 23 Neubau Kunst und Musik 24 Neubau Finanzwirtschaftsinformatik (WI-IF), Zentrum für Weiterbildung und Wissenstransfer (ZWW) und Neubau Zentrum für IT-basierte technische Dienstleistungen (ZITDL) 2 bau intern Hochschulbau März 2013 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 2 02.04.2013 16:52:12 26 Hochschule für angewandte Wissenschaften Augsburg Christine Dietrich-Rechner Annette Bubmann Neubau für die Fakultät Maschinenbau 27 Karlheinz Heckel Neubau für die Fakultäten Wirtschaft und Informatik 44 Julius-Maximilians-Universität Würzburg Peter Mack Erweiterungsflächen Hubland Nord 45 Neubau zentrales Hörsaal- und Seminargebäude 46 Neubau naturwissenschaftliches Praktikumsgebäude 47 Hochschule für angewandte Wissenschaften WürzburgSchweinfurt Grit Liebau Neubau für die Fakultäten Gestaltung, Informatik und Wirtschaftsinformatik in Würzburg 48 Gerald Neller Neubau und Sanierung für das Kompetenzzentrum Mainfranken am Standort Schweinfurt 49 Hochschule für angewandte Wissenschaften Aschaffenburg Gerhard Gerber Neubau und Sanierung Mechatronik und Wirtschaftsingenieurwesen 28 Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten Dr. Monika Schill-Fendl Neubau für Technik und Sozialwesen 29 Hochschulcampus Regensburg Karl Stock 30 Universität Regensburg Andrea Bergner Hörsaal- und Verfügungsgebäude 31 Hochschule für angewandte Wissenschaften Regensburg Peter Krauße Neubau für die Fakultät Informatik und Mathematik 32 Leif-Peter Krause Neubau für die Technik 50 33 Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Tamara Stengel Neubau für die Fächer Mathematik und Informatik Mensen in Bayern Prof. Peter Pfab Neubau, Sanierung und Erweiterung 51 Christian Weiß Ludwig-Maximilians-Universität München Neubau für Mensa und Kinderbetreuung auf dem Campus Martinsried 52 Hubert Wagner Otto-Friedrich-Universität Bamberg Neubau einer Mensa an der Feldkirchenstraße 21 53 Elisabeth Bücherl-Beer Hochschule für angewandte Wissenschaften AmbergWeiden - Neubau der Mensa am Standort Weiden 54 Annette Bubmann Universität Augsburg - Sanierung der Zentralmensa 34 Exzellenzcluster „Engeneering of Advanced Materials“ Errichtung Forschungsgebäude für Partikelsynthese und Optik 35 Exzellenzcluster „Engeneering of Advanced Materials“ Neubau Technische Chemie und bauliche Anpassungsmaßnahmen 36 Christof Präg Neubau eines Chemikums, 1. Bauabschnitt 37 Dieter Maußner Sanierung der Orangerie für die Institute für Kirchenmusik und Kunstgeschichte am Schlossgarten 56 38 Hochschule für angewandte Wissenschaften Ansbach Volckmar Bruhn Neubau Hörsaal- und Verfügungsgebäude Stefan Krabatsch Universität Regensburg - Sanierung der Mensa 57 Otto-Friedrich Universität Bamberg Hubert Wagner Neubau auf dem Markusgelände Tamara Stengel Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Sanierung der Mensa und Cafeteria im Südgelände 58 Gerald Escherich Universität Passau - Sanierung der Mensa 59 Studentisches Wohnen Gottfried Weiß, Stefanie Moyses Generalsanierung des studentischen Wohnhochhauses im Olympischen Dorf München 60 Neubau des Studentenwohnheims „Vesteblick“ in Coburg 61 Autorenverzeichnis 62 Abbildungsnachweis 39 40 Universität Bayreuth Reinhard Schatke Erweiterung Rechts- und Wirtschaftswissenschaften 41 Neubau Polymer Nanostructures 42 Neubau Labor- und Praktikumsgebäude 43 Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg Ulrich Delles Generalsanierung Gebäude 1 und Anbau für zwei Hörsäle bau intern Hochschulbau März 2013 3 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 3 02.04.2013 16:52:12 Bayern war gut vorbereitet Zukunft Bauen Der Hochschulbau stand 2011 ganz im Zeichen des Ausbauprogramms zur Bewältigung des doppelten Abiturjahrgangs. Sowohl die letzten Schüler des 9-klassigen Gymnasiums als auch die Schüler des 8-klassigen Gymnasiums beendeten ihre Schulzeit mit dem Abitur. Statt 64.749 im Jahr 2010 begannen 2011 85.758 Absolventen ihr Studium an den bayerischen Universitäten und Hochschulen. Bayern war gut vorbereitet. Der Ministerrat beschloss im Juni und Juli 2007, dass bis 2011 38.000 Studienplätze und 130.000 Quadratmeter Flächen geschaffen werden sollen. Hinzu kamen mit Ministerratsbeschluss vom Juli 2008 weitere Maßnahmen zur Abdeckung des langfristig benötigten zusätzlichen Flächenbedarfs. Für die Bauverwaltung bedeutete dies, dass 16 Hörsaal-, Lehr- und Praktikagebäude mit einer Gesamtfläche von rd. 64.000 m² und einem Investitionsvolumen von rd. 320 Millionen Euro aus dem Programm „Zukunft Bayern 2020“ bis zum Wintersemester 2011/2012 errichtet bzw. saniert werden mussten. Wichtige Infrastrukturmaßnahmen wie eine neue Mensa in Weiden, Mensaerweiterungen in Kempten, Ansbach und Aschaffenburg, Mensasanierungen in Passau, Regensburg, Erlangen und Augsburg sowie Bibliothekserweiterungen ergänzten das umfangreiche Bauprogramm. Zusammen mit weiteren Sonderprogrammen - dem Nord- und Ostbayernprogramm und Zukunft Bayern 2020 plus -, dem Konjunkturpaket II und weiteren Maßnahmen des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst wurden im Jahr 2011 über 50 große Baumaßnahmen mit einem Gesamtvolumen von 765 Millionen Euro termingerecht an die Hochschulen übergeben. Im Vergleich mit früheren Jahren ist das eine absolute Spitzenleistung. Mit dem gewaltigen Ausbauprogramm stiegen die durchschnittlichen Ausgaben für große Baumaßnahmen im Hochschulbereich seit 2008 von durchschnittlich 170 Millionen Euro in den Vorjahren kontinuierlich auf über 385 Millionen Euro an. Diese erheblichen Investitionen in den Hochschulbau haben auch einen wertvollen Bei- trag zur Belebung der Konjunktur in der Baubranche geleistet. Die Zahlen belegen eindrucksvoll die hohe Leistungsfähigkeit der Staatsbauverwaltung in Partnerschaft mit Architekten und Ingenieuren. Dabei sind für unsere Arbeit nicht nur die Wirtschaftlichkeit und die Termintreue wichtig. Auch die Nachhaltigkeit unserer Bauten hat höchste Priorität. Vor allem beim Bauen für Lehre und Forschung sind Innovation, Flexibilität und Kommunikation im nationalen und internationalen Vergleich zu sehen. Aufgabe der Staatsbauverwaltung ist das hohe Niveau der bayerischen Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften auch baulich zu betonen. Bayern ist ein Kulturstaat. Diesem hohen Anspruch gerecht zu werden, ist für die Staatsbauverwaltung Verantwortung und Ansporn. Joachim Herrmann, MdL Bayerischer Staatsminister des Innern Gerhard Eck, MdL Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium des Innern 4 bau intern Hochschulbau März 2013 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 4 02.04.2013 16:52:20 Qualität zählt Josef Poxleitner Leiter der Obersten Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern Die Bayerische Staatsbauverwaltung hat mit dem Ausbauprogramm für den doppelten Abiturjahrgang 2011 wieder einmal ihre große Leistungsfähigkeit bewiesen. Die Staatlichen Bauämter und die beteiligten Architekten und Ingenieure können mit Stolz auf die Jahre 2008 bis 2011 und die termingerechte Fertigstellung von zahlreichen Maßnahmen zurückblicken. Nicht nur, dass die Projekte in einem äußerst engem Zeitrahmen von rund dreieinhalb Jahren von der ersten Beauftragung, über die Durchführung von Architekturwettbewerben und die Planungsund Realisierungsphase fertig gestellt werden konnten. Es freut mich umso mehr, dass zwei Projekte aus dem Sonderprogramm für den doppelten Abiturjahrgang „Zukunft Bayern 2020“ trotz der engen Zeitvorgaben mit einer so hohen Qualität ausgeführt wurden, dass sie mit dem erstmals von der Deutschen Universitätsstiftung unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung ausgelobten Deutschen Hochschulbaupreis 2012 ausgezeichnet wurden. Ein hervorragendes Ergebnis für den Hochschulbau und ein Beweis für die hohe Qualität staatlichen Bauens in Bayern. Mit dem Hochschulbaupreis werden beispielhafte Hochschulgebäude oder Ensembles ausgezeichnet, die eine besondere baukulturelle Qualität aufweisen. Neben ästhetischen und funktionalen Gesichtspunkten sollten die Bauwerke dem nachhaltigen Bauen in ökologischer, ökonomischer und soziokultureller Hinsicht verpflichtet sein und positiv zur Gestaltung des öffentlichen Raumes beitragen. Die Entscheidung der Jury wurde am 19. März 2012 auf der Gala der Wissenschaft in Hannover bekannt gegeben. Den Deutschen Hochschulbaupreis 2012 erhielt das neue interdisziplinäre Hörsaal- und Institutsgebäude der Universität Regensburg, das unter der Projektleitung des Staatlichen Bauamts Regensburg nach den Entwürfen des Architekturbüros Ferdinand Heide, Frankfurt/Main, realisiert wurde. Neben dem Hauptpreis wurden noch zwei Auszeichnungen vergeben. Eine davon ging an die Generalsanierung eines Gebäudetrakts auf dem Stammgelände der Technischen Universität München. Das Projekt wurde unter der Leitung des Staatlichen Bauamts München 2 nach den Entwürfen des Architekturbüros Hild und K. Architekten, München, ausgeführt. Das Sonderheft zeigt nicht nur Projekte, die im Rahmen des Hoch- Deutscher Hochschulbaupreis 2012 für den Neubau des Hörsaal- und Verfügungsgebäudes der Universität Regensburg schulausbaus realisiert wurden, sondern auch Laborbauten - einen weiteren Schwerpunkt des langfristigen Ausbauprogramms -, die derzeit noch in Ausführung sind und bis 2014 fertig gestellt werden. Ebenfalls hinweisen möchte ich auf das große Engagement der Obersten Baubehörde im Studentenwohnheimbau. Die Studierenden an den bayerischen Hochschulen brauchen nicht nur moderne und gut ausgestattete Hochschulgebäude, genauso wichtig ist es, dass gerade Studentinnen und Studenten mit schma lem Budget oder Studierende aus dem Ausland preiswerte Unterkünfte an den Hochschulorten vorfinden. Deshalb investiert der Freistaat Bayern beträchtliche Mittel in den Bau von Studentenwohnheimen. So hat die Oberste Baubehörde seit 2006 bis heute den Neubau und die Sanierung von insgesamt 5.641 Wohnheimplätzen mit rund 133 Millionen Euro gefördert. Weitere 8,4 Millionen Euro wurden für notwendige Instandsetzungsmaßnahmen an staatlich geförderten Wohnheimen, die vor 1972 gebaut worden sind, bewilligt. Als markantes Beispiel können die Studentenwohnanlagen im Olympischen Dorf in München genannt werden. Nach dem Wiederaufbau von 1.052 Bungalows und der Sanierung der Gemeinschaftsräume in der „Alten Mensa“ wurde auch das Hochhaus mit insgesamt 801 Wohnheimplätzen von Grund auf saniert. Die Sanierung des Hochhauses wird in diesem Heft vorgestellt. Der Freistaat Bayern hat die Baumaßnahmen im Olympischen Dorf mit Fördermitteln von insgesamt 47,4 Millionen Euro unterstützt. Im Haushalt stehen der Obersten Baubehörde jährlich 17,5 Millionen Euro an Fördermitteln zur Verfügung, so auch im Doppelhaushalt 2013/2014. Dieses Kontingent kann im Bedarfsfall noch durch zusätzliche Mittel aus dem Bayerischen Wohnungsbauprogramm verstärkt werden. Die finanzielle Förderung für Studentenwohnheime in Bayern wird auch in den kommenden Jahren über 2014 hinaus - auf hohem Niveau fortgesetzt werden. Ich danke allen sehr herzlich, die zu diesem großartigen Ergebnis beigetragen haben. bau intern Hochschulbau März 2013 5 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 5 02.04.2013 16:52:21 Ausbauprogramm für die bayerischen Hochschulen Dr. Wolfgang Zeitler Leiter der Abteilung Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften im Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Der Freistaat Bayern hat sich in den vergangenen Jahren durch frühzeitiges, vorausschauendes Vorbereiten und planmäßiges Umsetzen des Ausbauprogramms einer gewaltigen Herausforderung gestellt: der Bewältigung des doppelten Abiturjahrgangs. Das Studienjahr 2011 war weithin in vielerlei Hinsicht herausragend. Mit fast 86.000 Erst-Immatrikulationen hatte der Freistaat Bayern den höchsten prozentualen Zuwachs aller Bundesländer zu verzeichnen. Bis 2020 wird die Zahl der Studienanfänger pro Jahr in Bayern nicht unter 60.000 sinken. Neben den Bereitstellungen personeller Ressourcen für die Hochschulen zum Aufbau zusätzlicher 38.000 Studienplätze bis 2011, denen weitere Ressourcen zum Aufbau weiterer 10.000 Studienplätze folgen, spielt gerade der Hochschulbau zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Freistaats Bayern eine entscheidende Rolle. Um die für das Ausbaukonzept erforderlichen Räumlichkeiten zu schaffen, wurden vom Ministerrat in einem ersten Schritt Baumaßnahmen für zusätzliche Flächen in einer Größenordnung von rund 130.000 Quadratmeter beschlossen. Neben Sondermitteln für Anmietungen wurden für Kleine Baumaßnahmen, d.h. Baumaßnahmen, die im Einzelfall bis zu einer Million Euro kosten, in den Jahren 2008 bis 2011 insgesamt 38,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Für Große Baumaßnahmen sind in den Jahren 2008 bis 2011 alleine rund 327 Millionen Euro ausgegeben worden - ein Wert, der im Ländervergleich konkurrenzlos ist. Die durch den Bayerischen Landtag für die Haushaltsunterlagen Bau festgesetzten Kosten für diese Baumaßnahmen belaufen sich auf rund 543 Millionen Euro. Mit diesen Geldern, die die Bayerische Staatsregierung vor allem über die Sonderbzw. Innovationsprogramme „Zukunft Bayern 2020“ und „BayernFIT - Forschung, Innovation, Technologie“ zur Verfügung gestellt hat, konnten alle staatlichen Hochschulen in Bayern ausgebaut werden, gerade auch außerhalb Münchens und überproportional die Hochschulen für angewandte Wissenschaften in der Region. So wurden z.B. für die Universität Würzburg rd. 39 Hektar Konversionsflächen auf dem Gelände der ehemaligen US-Kaserne „LeightonBarracks“ erworben und bestehende Gebäude für den doppelten Abiturjahrgang hergerichtet. Auf dem Markusgelände in Bamberg wurde für die Universität ein Instituts- und Verfügungsgebäude neu errichtet. Für die Universität Bayreuth entstand u.a. ein Erweiterungsbau für die Rechtsund Wirtschaftswissenschaften, für die Universität Erlangen-Nürnberg ein Neubau für die Fächer Mathematik und Informatik. An der Universität Augsburg wurde ein neues Gebäude für Kunst und Musik errichtet, während an der LMU München ein stellen, dass nahezu alle Hochschulbauvorhaben aus dem Ausbauprogramm fristgerecht zur Nutzung für den doppelten Abiturjahrgang 2011 fertig gestellt worden sind. Das war eine gewaltige Kraftanstrengung für die staatliche Bauverwaltung, die den räumlichen Ausbau umsetzen musste und mit der der Wissenschaftsbereich seit vielen Jahrzehnten in bewährter und vertrauensvoller Art und Weise eng zusammenarbeitet. Den Kollegen in der Obersten Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern, den Regierungen und den Staatlichen Bauämtern gebührt hierbei unser ganz besonderer Dank. Die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Hochschulen ist und bleibt ein zentrales Anliegen, das mit der Umsetzung des räumlichen Ausbauprogramms noch lange nicht abgeschlossen ist. Die gezielte Verbesserung der räumlichen Infrastruktur der Hochschulen, deren Gebäudebestand eine Hauptnutzfläche von ca. 3 Mio. Quadratmeter um- Universität Würzburg - Hörsaalgebäude Theologicum neu entstand. Auch die Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Ansbach, Coburg, Würzburg und Amberg erhielten neue bzw. sanierte Unterrichts- und Büroräume, während in Augsburg, Regensburg und Weihenstephan Anpassungs- und Ausbaumaßnahmen für Fakultätsgebäude durchgeführt wurden, um nur Einiges beispielhaft zu nennen. Damit hat das Wissenschaftsministerium gemeinsam mit den Hochschulen frühzeitig die Voraussetzungen für eine bedarfsgerechte Erweiterung der Ausbildungskapazitäten geschaffen und die Weichen gestellt, um das aktuelle Studierendenhoch als große Chance zu nutzen und noch mehr jungen Menschen eine hochwertige Ausbildung an den Hochschulen in Bayern zu ermöglichen. Heute können wir gemeinsam fest- fasst, ist eine Daueraufgabe. Im Koalitionsvertrag ist hierfür unter anderem ein umfangreiches bauliches Modernisierungsprogramm vereinbart. Danach werden über die nächsten zehn Jahre hinweg 4 Mrd. Euro zum Erhalt und der Anpassung des Gebäudebestands im Wissenschaftsressort investiert. Zwar ist es besonders attraktiv, neue Gebäude einzuweihen. Dennoch müssen gleichzeitig dringend notwendige Sanierungen im Altbestand angegangen werden. Auch müssen wir auf Erfordernisse der demographischen Entwicklung und der Energiewende eingehen. Hierfür hat der Freistaat Bayern den Aktionsplan Demographischer Wandel und ein Energieforschungskonzept aufgelegt, in dem erneut Mittel für Baumaßnahmen an unseren Hochschulen, mit Schwerpunkt in den Regionen, enthalten sind. 6 bau intern Hochschulbau März 2013 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 6 02.04.2013 16:52:23 Bayerischer Hochschulbau im staatlichen Hochbau Friedrich Geiger Leiter der Abteilung Staatlicher Hochbau in der Obersten Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern Der Staatliche Hochbau betreut die Gebäude des Freistaats und des Bundes in Bayern sowie anderer Bauherren wie Kirchen und Stiftungen. In den vergangenen fünf Jahren lag ein besonderer Schwerpunkt des staatlichen Baugeschehens auf dem Bereich Bauen für Forschung und Bildung. Der Studentenansturm zum Wintersemester 2011/2012 wurde dank umfangreicher Programme der Staatsregierung zum räumlichen Ausbau der Hochschulen erfolgreich gemeistert. Für die Staatliche Hochbauver waltung bedeutete dieses Ausbauprogramm fünf Jahre höchste Ansprüche an Planung, Baudurchführung und Management sowie an effizientem Personaleinsatz. Neben den regulären Aufgaben wurde in kürzester Zeit eine einmalige große Zahl an Hochschulbaumaßnahmen realisiert. Im Jahr 2011 erreichte das Bauvolumen für Universitäten, Universitätskliniken und Hochschulen für angewandte Wissenschaften das Rekordvolumen von rd. 600 Mio. Euro. Damit wurden mehr als 50% der Bauausgaben des Landes für Forschung und Bildung ausgegeben. Eine gewaltige Herausforderung für uns als Staatsbauverwaltung. Nur durch die Leistungsbereitschaft aller Beteiligten, der Straffung von Verwaltungsabläufen und die Optimierung von Verfahren war eine termingerechte Umsetzung der Baumaßnahmen bis zum Wintersemester 2011/2012 möglich. Staatliches Bauen ist eine Verpflichtung unsere Umwelt bewusst und verantwortungsvoll zu gestalten. Neben dem Ausbauprogramm standen mit Sondermitteln aus dem Klimaprogramm Bayern 2020 zusätzlich 150 Mio. Euro zur energetischen Sanierung staatlicher Gebäude zur Verfügung. Über 63 Mio. Euro wurden davon in 88 Einzelprojekte zur energetischen Sanierung von Hochschulgebäuden investiert. Eine sinnvolle Investition in die Zukunft, mit der jährlich CO2-Einsparungen in Höhe von rd. 12.000 Tonnen erzielt werden. Bauen für Forschung und Bildung umspannt ein breites und komplexes Aufgabenfeld. Die Bandbreite reicht von Bibliotheken über Kantinen, Hörsäle, Instituts- und Laborgebäude. Unser Leistungsspektrum aus einer Hand beginnt oft schon bei der städtebaulichen Masterplanung, der ersten Be- Hochschule für Fernsehen und Film München, Haupteingang ratung zum Bauprogramm eines konkreten Bauvorhabens und führt bis zur Anpassung des Gebäudebestandes oder zur schlüsselfertigen Erstellung von Neubauten. Vielfalt ist ein Aspekt des Hochschulbaus. Um Forschung und Lehre auf exzellentem Niveau ermöglichen zu können, werden hohe Anforderungen an die Ausführung gestellt. Es geht darum Wissenschaftsbauten nicht nur als Zweckbauten zu begreifen sondern als Werke der Baukultur der kulturellen Identität der Gesellschaft. Nicht nur Funktionalität, sondern auch Architekturqualität, Energieeffizienz, Nachhaltigkeit, Barrierefreiheit und Wirtschaftlichkeit sind entscheidende Faktoren, die es zu erfüllen gilt. Wir sehen unsere Projekte im Hochschulbau als Entwicklungsträger für neue Ideen und ressourcenschonende Verfahren. Herausragend ist hier sicher der neue Interimshörsaal in Garching, der mit dem BDA Preis Bayern 2013 in der Kategorie Preis und Leistung ausgezeichnet wurde. Dank einer innovativen Holzmodulbauweise konnte das Gebäude in nur zehn Monaten Bauzeit kostengünstig errichtet werden. Eindrucksvoll belegen die Bauwerke in diesem Sonderheft und der bayerische Erfolg beim Deutschen Hochschulbaupreis 2012, dass wir unser Ziel vorbildliche, qualitätvolle Hochschulgebäude zu errichten, erreicht haben. Die Staatsbauverwaltung setzt dabei konsequent auf Wettbewerbe, um aus einer Vielzahl von Entwürfen die in jeder Hinsicht beste Lösung auswählen zu können. Allein für die Baumaßnahmen der Sonderprogramme wurden mehr als 20 Architekturwettbewerbe durchgeführt. Die erfolgreiche Realisierung dieses großen Spektrums an unterschiedlichsten Bauprojekten für den Ausbau der bayerischen Hochschullandschaft war nur aufgrund einer äußerst konstruktiven und partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Universitäten, Hochschulen, Staatsbauverwaltung auf der einen Seite und mit der Bauwirtschaft, freischaffenden Architekten und Ingenieuren auf der anderen Seite möglich. Für das gute Miteinander in der Vergangenheit und auch in der Zukunft bedanke ich mich ganz herzlich. bau intern Hochschulbau März 2013 7 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 7 02.04.2013 16:52:30 Hochschulbau Prof. Peter Pfab Leiter des Sachgebietes Hochschulbau in der Obersten Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern Bauen für die Bildung, Bauen für die Hochschulen, ist eine der Kernaufgaben der Staatsbauverwaltung. Wir bauen aktuell für ca. 217.000 Studenten an 9 Bayerischen Universitäten und ca. 108.000 Studenten an 17 Bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Hinzu kommen ca. 3.500 Studenten an Kunsthochschulen. Aufgrund des Doppelabiturjahrgangs 2011, durch die Aussetzung der allgemeinen Wehrpflicht und die demographische Entwicklung mussten innerhalb kürzester Zeit 38.000 neue Studienplätze geschaffen werden. Die von der Bundesregierung erstmals 1995 ausgeschriebene Exzellenzinitiative und die Beteiligung des Bundes nur noch bei Forschungsbauten von überregionaler Bedeutung nach Art. 91b GG verstärken den Wettbewerb der Hochschulen untereinander. hinzuweisen. Von der vorausschauenden Grundstückspolitik der bayerischen Staatsregierung in den 50er Jahren profi tieren die Hochschulen noch heute. Städtebauliche Konzepte müssen vielfältige Baustrukturen ermöglichen ohne das Gesamtkonzept zu verlassen. Es müssen auch Etappenlösungen möglich sein. Ein herausragendes Beispiel ist der Hochschulcampus Regensburg, dessen Leitidee auch nach 40 Jahren noch besteht und die Entwicklungen in den nächsten 40 Jahren ohne Abstriche ermöglichen wird. Die Wissenschaftsfelder werden immer stärker vernetzt, neue Lehrund Forschungsgebiete entstehen, aus Forschungsvorhaben resultierende bauliche Anforderungen nehmen erheblich zu und die Zeitläufe für Forschungsbauten nach Art. 91b GG werden deutlich kürzer. Unsere Antworten hierfür sind Gebäudestrukturen und Grundrisskonzepte, die eine möglichst große Nutzungsvielfalt erlauben. Es müssen kleine und große Arbeitsgruppen auch lehrstuhlübergreifend genauso möglich sein, wie die Organisation von Drittmittelprojekten. Die heute oftmals sinnvollen Laborlandschaften mit abgeschlossenen Auswerteeinheiten, die konzentriertes Arbeiten unterstützen und eine gewisse Privatheit des Einzelnen ermöglichen, dürfen nicht die einzige Antwort eines Entwurfskonzeptes sein, sondern es müssen auch Einzel-, und Speziallabore innerhalb der baulichen Struktur möglich sein. Die Gebäudetechnik mit ihrer In- Bauen für Lehre und Forschung erfordert eine große Systematik. Beginnend bei der Auseinandersetzung über verfügbare oder erforderliche Investkosten und dem sich daraus ergebenden Raumprogramm, folgen die ersten städtebaulichen Studien, die in Grundrissstrukturen mit funktionalen, konstruktiven, gebäudetechnischen und ersten gestalterischen Aussagen münden. Dieser Entwicklungsprozess wird nach und nach optimiert und mit dem vorgegebenen Kostenrahmen abgeglichen. Dabei darf die Entwurfsidee nicht verloren gehen. Hochschulbauten müssen immer Makro- und Mikroerweiterungen zulassen. Deshalb muss für jede Universität und Hochschule für angewandte Wissenschaften ein Masterplan vorhanden sein, der die baulichen Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigt, um jederzeit schnell auf neue Anforderungen baulich reagieren zu können. Dies beinhaltet auch, auf mögliche Grunderwerbe für die Zukunft -80°C Ausgussbecken -80°C RA RA Dachausstieg Welche Konsequenzen haben diese Vorgaben und Anforderungen auf den Hochschulbau. • Errichtung von Gebäuden für Lehre und Forschung in kürzester Zeit ohne Qualitätsverlust. • Entwicklung von Gebäudetypologien, die den zunehmenden Vernet- zungen der Wissenschaftsbereiche und der rasanten Entwicklung in der internationalen Forschungslandschaft entsprechen. • Neue Hörsaal-, Seminar- und Praktikagebäude, die sowohl den Forderungen der neuen Medienwelt als auch bereits bewährten Unterrichtsmethoden gerecht werden. • Alle Bauvorhaben müssen ein optimales Kosten-Leistungsverhältnis auch unter den Gesichtspunkten von Ökologie und Nachhaltigkeit aufweisen. -80°C -80°C TKS KS KS TKS Einscheiber Staubsauger Regal Frischwäsche Stellfläche Müllgitterwagen 1,0 * 1,2 Wäschesammler Laborkittel Transporttonne 0,6 * 0,6 EIS KS VA TKS N2 N2 -80°C N2 Detailzeichnung Anschlußmaße s. Reinigungswagen 0,9 * 1,3 P Regal 0,4 * 1,0 A Detailzeichnung A A P TKS KS TKS VA KS TKS Reinigungsautomat 0,9 * 1,6 A KS Anschlußmaße s. A Detailzeichnung Detailzeichnung Anschlußmaße s. Anschlußmaße s. Detailzeichnung Anschlußmaße s. A A Anschlußmaße s. Anschlußmaße s. TKS TKS Detailzeichnung Detailzeichnung VA VA TKS KS TKS TKS TKS KS TKS KS TKS KS TKS TKS KS KS KS TKS TKS CO2 TKS TKS VA Detailzeichnung TKS Detailzeichnung Anschlußmaße s. KS Anschlußmaße s. A A RC A TKS A Anschlußmaße s. Anschlußmaße s. Detailzeichnung Detailzeichnung TKS KS xsm0.75;Schaltschrank KS KS VA TKS KS TKS KS KS KS CO2 xsm0.75;Schaltschrank KS KS TKS KS KS KS VA TKS TKS TKS TKS KS TKS TKS KS TKS TKS KS TKS TKS VA VA TKS KS Detailzeichnung Detailzeichnung Anschlußmaße s. TKS KS TKS KS KS KS KS TKS KS KS TKS TKS KS KS KS KS TKS KS KS Anschlußmaße s. A KS CO2 CO2 RC TKS A VA EIS HFK VA VA VA RA BS BS RA Dachausstieg LF LF A Anschlußmaße s. Detailzeichnung BS A Anschlußmaße s. Detailzeichnung TKS RW SP LF BS BS LF LF Anschlußmaße s. Detailzeichnung LF TKS TKS KS TKS A Anschlußmaße s. Detailzeichnung KS KS VA KS LF KS KS KS KS TKS LF A TR SP BS LF BS A Filterschrank BS AV LF LF LF Zentrum für Schlaganfall und Demenzforschung, Auswerteplätze (Visualisierung) Zentrum für Schlaganfall und Demenzforschung, Laborgeschoss CSD FAR GRUN NUTZE 8 bau intern Hochschulbau März 2013 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 8 NICKL LINDBE 80939 TELEFO 02.04.2013 16:52:50 frastruktur muss auf Änderungen im Forschungsprofil z.B. Biologie zu Biochemie nach dem Gentechnikgesetz oder organische zu anorganischer Chemie reagieren können (Raumhöhen, Schachtsysteme, Technikflächen etc.). Beispiele hierfür sind die Neubauten für Chemie (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg), für Katalyseforschung (Technische Universität München), für Biomedizin und Zellforschung (Ludwig-Maximilians-Universität) oder für Schlaganfallund Demenzforschung (Helmholtz, Ludwig-Maximilians-Universität). Hörsaal- und Seminargebäude als Orte der Lehre und des Lernens sind immer auch Orte der Kommunikation. Dabei sind Möblierung, Sicht zum Vortragenden und zeitgemäße Medienausstattung die Planungsgrundlage. Die Raumgestaltung mit Blickbeziehungen nach außen sowie die Anordnung der Vortragsräume zueinander mit Verknüpfungen zu den angrenzenden Fluren und Hallen entscheiden über die Gesamtqualität. So orientiert sich z.B. das große Fenster in der Aula des neuen Hörsaalgebäudes der Universität Regensburg auf den Dom, der in der Blickachse des Hochschulcampus liegt. Auch aus den Hörsälen des Lehrturms im Stammgelände der Ludwig-Maximilians-Universität eröffnet sich ein grandioser Blick auf die Ludwigsstraße. In die Planung ist immer auch die Wirtschaftlichkeit mit einzubeziehen. Bereits bei der Aufstellung des Raumprogramms zwischen Hochschule, Wissenschaftsministerium und Ober- Neubau Katalysezentrum, Grundriss 1. Obergeschoss ster Baubehörde ist festzulegen, was mit welchem Budget möglich und was unbedingt erforderlich ist. Hier muss der Grundsatz gelten: Je höher die Investitionskosten pro Quadratmeter Nutzfläche sind und je spezieller die Anforderungen sind, desto intensiver ist zu hinterfragen, wie diese Forderungen auf das unabdingbar Notwendige beschränkt werden können. Speziallabore sollen für einen größeren Benutzerkreis zusammengefasst werden. Es ist zu hinterfragen, ob alles in jedem Labor möglich sein muss. Um Großforschungseinrichtungen maximal auszulasten, müssen auch Kooperationen zwischen den Hochschulen untersucht werden. Die Baukosten können nur in der Raumprogramm- und Vorentwurfsphase deutlich beeinfl usst werden. Nach der genehmigten Entwurfsplanung können die Baukosten nur noch in einem sehr kleinen Korridor gesteuert werden. Ziel der Bauverwaltung ist Gebäudekonzepte zu verwirklichen, die eine Reduzierung der Betriebskosten ermöglichen (z.B. durch bedarfsgerechte Zonierung der Funktionsbereiche oder durch Reduzierung der erforderlichen Luftmengen in Laboren durch abgetrennte Auswertebereiche). Betriebskostenreduzierungen führen nicht nur zu Einsparungen in der Gebäudebewirtschaftung, sondern vor allem auch zu weniger Energieverbrauch. Dem stetigen Anstieg des Energiebedarfs kann und muss durch eine erhöhte Eigenverantwortung der Blick aus dem Hörsaal des Lehrturms Nutzer, z.B. bei der Gefährdungsbeurteilung begegnet werden. Neben den Grundparametern Wirtschaftlichkeit, Ökologie, Funktionalität und Gestaltung gelten im Forschungsbau die Prämissen Kommunikation, Erweiterbarkeit und Veränderbarkeit. Die exzellente Entwicklung der Bayerischen Hochschullandschaft und die nationale und internationale Reputation auf hohem und höchstem Niveau sind für die Staatsbauverwaltung der Maßstab für die weitere bauliche Entwicklung der Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Neubau Katalysezentrum, Auswertezone bau intern Hochschulbau März 2013 9 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 9 02.04.2013 16:52:56 Hochschule für Fernsehen und Film in München Dr. Martin Lackner Lediglich sieben Filmhochschulen gibt es in ganz Deutschland. Die Staatliche Hochschule für Fernsehen und Film in München ist eine davon. Sie ist, neben der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin, eine der ältesten Hochschulen in diesem Segment und kann auf eine sehr lange und bewegte Geschichte zurückblicken. Nach der Gründung 1967 war der Hochschulbetrieb räumlich zunächst noch sehr improvisiert organisiert. An fünf unterschiedlichen Standorten im Stadtgebiet entwickelte sich die „Münchner Schule“, die Absolventen wie Wim Wenders oder Doris Dörrie hervorbrachte. Das Raumangebot verbesserte sich deutlich, als Ende der 1980er Jahre die Hochschule in einer aufgelassenen Giesinger Bettenfedernfabrik ein neues Zuhause fand. Namen wie Caroline Link oder Florian Henckel von Donnersmark stehen für diese zweite Epoche der „Münchner Schule“. Zwei wesentliche Gründe forcierten zur Jahrtausendwende die Bemühungen, Giesing wieder zu verlassen und eine zeitgemäße, hochmoderne Hochschule für Fernsehen und Film zu errichten. Zum einen stieß man bereits nach 10 Jahren an die Grenzen der räumlichen Kapazitäten, die auch durch einen Umoder Ausbau nicht nachhaltig hätten gelöst werden können. Zudem wuchs die nationale wie internationale Konkurrenz, die in adäquaten Neubauten mit bester Infrastruktur Lehr- und Forschungsbedingungen schufen, hinter denen München nicht zurück bleiben konnte und wollte. Als neuer Standort wurde das sogenannte „Süd-Ost-Gelände“ der Technischen Universität München auserkoren. Das Grundstück mit seinen von Prof. Hart in den 1960er Jahren errichteten Institutsbauten liegt südlich der Gabelsbergerstraße, unmittelbar gegenüber der Alten Pinakothek Leo von Klenzes und somit mitten im Kunstareal München, in bester Nachbarschaft zur Technischen Universität München und zur Musikhochschule sowie zu zahlreichen Museen. Schnell war klar, dass der Bestand strukturell nicht in angemessener Weise auf die räumlichen Erfordernisse einer Filmhochschule anzupassen war. Dies galt im gleichen Maße für das Staatliche Museum Ägyptischer Kunst, das auf dem gleichen Grundstück unterzubringen war. Den 2004/2005 durchgeführten Wettbewerb für den Neubau gewann das Büro Böhm Architekten, Köln. Der Entwurfsansatz basiert auf der Idee eines lang gestreckten Baukörpers, der sich in seiner Lage und Dimension eng an die Proportionen der Alten Pinakothek anlehnt. Er schließt, deutlich vom Straßenraum zurückgesetzt, die Bebauung des Grundstücks nach Norden hin ab und wird durch untergeordnete Anbauten an der Südseite ergänzt. Die beiden Nutzungen Hochschule und Museum sind in diesem Konzept eng miteinander verwoben, sodass schwer eine klare Trennung nach außen hin ablesbar bzw. im Innenraum zu ziehen ist. Dennoch wird dem Besucher die Doppelfunktion des Gebäudes durch zwei räumlich signifikante Eingangssituationen schnell klar. Links das dreigeschossige Foyer der HFF, dessen verglaste, leicht schräg verlaufende Nordfassade den Haupteingang der Hochschule definiert. Rechts die mächtige Portalwand des Museums, das man über eine weitläufige Freitreppe im ersten Untergeschoss betritt. Von dort gelangt man in imposante Ausstellungsbereiche mit einer Gesamtfläche von rund 1.800 m², in denen in Zukunft eine der weltweit bedeutendsten Ostansicht 10 bau intern Hochschulbau März 2013 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 10 02.04.2013 16:52:58 Foyer Kino Sammlungen altägyptischer Kunst zu sehen sein wird. Die Filmhochschule, die mit rund zwei Drittel der Fläche den Löwenanteil des Neubaus einnimmt, gliedert sich funktional in zwei wesentliche Zonen. Das mehrgeschossige Sockelgeschoss beherbergt vor allem öffentliche und großzügige Raumvolumina wie Foyer, Audimax, Kinos, Studios, Seminarräume und Cafeteria. In den drei Obergeschossen befinden sich Büro- und Besprechungsräume sowie kleinere Raumeinheiten des Lehr- und Forschungsbetriebs wie Schnitt- oder Tonmischräume. Im Fassadenaufbau lassen sich die beiden Bereiche gut erkennen. Der betonierte Sockel mit seiner rauen, felsartigen Oberflächenbehandlung kontrastiert mit der gläsernen Doppelfassade der drei Bürogeschosse. Im Innenbereich fällt dem Besucher die als „Himmelsleiter“ titulierte Treppenanlage ins Auge, die im Foyer startet und in einem Zug sämtliche Geschosse des Gebäudes miteinander funktional wie räumlich verbindet. Neben den hohen gestalterischen Ansprüchen forderte vor allem die Komplexität der gebäude- wie medientechnischen Ausstattung alle Beteiligte. Hochinstallierte Kinosäle, die zugleich die Bedürfnisse von Filmvorführung und Hörsaalbetrieb befriedigen sollen oder akustisch wie lichttechnisch anspruchsvolle Studiobereiche sind keine alltäglichen Aufgaben im Hochschulbau. Die Münchner Hochschule für Fernsehen und Film kann in ihrem neuen Zuhause gut gerüstet in ihre „dritte Epoche“ starten. Die Stadt München sowie der Hochschulstandort Bayern haben mit dem repräsentativen Neubau eine neue und zukunftsweisende Bildungseinrichtung bekommen. Bauamt Staatliches Bauamt München 2 Architekt Böhm Architekten, Köln Nutzfläche 1-6 8.950 m² Nutzfläche 1-6 (SMÄK) 4.290 m² Brutto-Grundfläche 28.200 m² Brutto-Rauminhalt 135.000 m³ gen. Gesamtbaukosten 106,9 Mio. Euro Planungsauftrag November 2005 Baubeginn November 2007 Übergabe September 2011 Blick auf die Alte Pinakothek bau intern Hochschulbau März 2013 11 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 11 02.04.2013 16:53:04 Ludwig-MaximiliansUniversität München C Neubau Biomedizinisches Centrum (BMC) auf dem High-TechCampus Martinsried Christian Weiß Noch bis in das Frühjahr 2011 prägten Erdbeerfelder den Ort - seitdem setzen sechs Baukräne, ein über 20 Meter hoher Aushubhügel und die entstehenden Baukörper ein deutliches Zeichen: Die Bauarbeiten für das Biomedizinische Centrum (BMC) auf dem High-Tech-Campus Martinsried haben begonnen. Im Juli 2012 konnte das Richtfest gefeiert werden, die Übergabe und Inbetriebnahme ist für das Jahr 2014 vorgesehen. Die Einrichtung des BMC bildet die Schnittstelle zwischen medizinischtheoretischer Forschung, klinischer Forschung und medizinorientierter naturwissenschaftlicher Forschung. Zudem wird die vorklinische Lehre für alle Studenten der Humanmedizin an der LMU künftig großteils am BMC stattfinden. Dementsprechend ist es auch baulich aus zwei Teilen konzipiert: Dem so genannten Zellzentrum, das der Forschung gewidmet ist, und dem Lehr- und Zentralgebäude. Aufgrund der überregionalen Bedeutung des Forschungsansatzes, der im BMC verfolgt wird, wird der Teilbereich Zellzentrum gemäß Art. 91 b Abs. 1 Nr. 3 Grundgesetz mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanziell gefördert. Es ist der größte Forschungsbau, den der Bund bisher gefördert hat. Von Martinsried aus soll die Spitzenposition Deutschlands unter den führenden Standorten für biomedizinische Forschung in Europa weiter ausgebaut werden. Und die Voraussetzungen sind gut. Der Neubau ist in eine herausragende Forschungsinfrastruktur eingebunden. In direkter Nachbarschaft befinden sich die Fakultäten für Chemie, Pharmazie und Biologie, das Klinikum der Universität München am Standort Großhadern, die Max-Planck-Institute für Biochemie und Neurobiologie sowie das Innovations- und Gründerzentrum Biotechnologie. Der Standort gehört schon heute zu den weltweit ersten Adressen in der Erforschung der Le- A B A Neubau BMC B Mensa C Neubau CSD, DZNE Innenhof (Visualisierung) Fassade Labortrakt (Visualisierung) benswissenschaften. Das BMC ist ein zentraler Baustein für die Weiterentwicklung des High-Tech-Campus Martinsried. Die enge Verzahnung von naturwissenschaftlicher und medizinischer Forschung lässt exzellente Ergebnisse erwarten. Das städtebaulich und gestalterisch überzeugende Gebäude wurde von K9 Architekten aus Freiburg ent- worfen, die im März 2009 als 1. Preisträger aus einem mehrstufigen Wettbewerb hervorgegangen sind. Das BMC bildet durch die Stellung der einzelnen Baukörper, die ringförmig erschlossen werden, einen zentralen, begrünten Innenhof aus. In diesem Innenhof liegt die Sonderform des Audimax für ca. 1.000 Zuhörer. Der langgestreckte Baukörper im Süden 12 bau intern Hochschulbau März 2013 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 12 02.04.2013 16:53:09 beinhaltet die sonstigen Räumlichkeiten für die Lehre, wie etwa Bibliothek, Seminar- und Praktikumsräume und einen weiteren Hörsaal. Laborund Büroflächen für die Forschung, für das eigentliche Zellzentrum, befinden sich in den beiden Baukörpern im Osten und Norden des Gesamtkomplexes. Diese verfügen jeweils über einen eigenen kleinen Innenhof, an dem Kommunikationsflächen, Seminarräume und Teeküchen angeordnet sind. Die eigentlichen Laborflächen waren im Wettbewerb als konventionelle Laborräume vorgesehen. Im Zuge der weiteren Planung wurde ein Mix aus konventionellen Laborräumen und großflächigen Kombilaborzonen mit abgegrenzten Auswertebereichen entlang der Fassaden entwickelt. Der westliche von insgesamt vier Baukörpern ist zunächst zurückgestellt und wird in einem zweiten Bauabschnitt realisiert. Entsprechend dem Mate- rialkonzept des Campus Martinsried erhält das BMC eine Keramikfassade. Zu den Außenseiten wird diese hellgrün changierend glasiert, zum Innenhof hin in Rotbrauntönen gehalten. Eine Metallfassade wird dem Audimax im Innenhof ein angemessenes Kleid bieten. Die Dämmung der Fassade unterschreitet die Anforderungen der für das BMC maßgeblichen Energieeinsparverordnung 2009 um etwa 30%. Das örtliche Grundwasser wird ganzjährig für Laborkühlwasser und Betonkernaktivierung genutzt. Das BMC wird zudem mit Fernwärme versorgt und mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Durch die Maßnahmen zur Energieoptimierung ergibt sich eine Einsparung von insgesamt 4.840 Tonnen CO2 im Jahr gegenüber einer lediglich den Mindestanforderungen entsprechenden Ausführung. Bauamt Staatliches Bauamt München 2 Architekt K9 Architekten, Freiburg Nutzfläche 1-6 18.204 m² Brutto-Grundfläche 43.293 m² Brutto-Rauminhalt 179.904 m³ gen. Gesamtbaukosten 125 Mio. Euro Planungsauftrag Februar 2009 Baubeginn Dezember 2010 Übergabe Juli 2014 Baustelle im Juni 2012 Grundriss 1. Obergeschoss bau intern Hochschulbau März 2013 13 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 13 02.04.2013 16:53:31 Zentrum für Schlaganfall- und Demenzforschung Markus Andris, Sabine Koch Demenzerkrankungen und Schlaganfälle gehören heute zu den großen Volkskrankheiten und dies mit steigenden Fallzahlen. In Europa wurden im Jahre 2000 1,1 Mio. Schlaganfälle registriert; 2025 könnten es bereits 1,5 Mio. sein. Der Freistaat Bayern stellt sich dieser Herausforderung und investiert 57,52 Mio. Euro in ein Forschungsgebäude zur Schlaganfall- und Demenzforschung. Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft und dem Sonderprogramm Bayern 2020 Plus. Der Neubau dient der Verwirklichung eines integrativen Forschungsansatzes durch direkten Austausch von grundlagen- und anwendungsorientierter Forschung. Der Entwurf der Architekten Nickl & Partner fügt sich in das städtebauliche Entwicklungskonzept des LMU Campus Großhadern ein. Zwischen dem Universitätsklinikum und dem Forschungsgebäude der Fakultät für Chemie und Pharmazie (FCP) entsteht ein fünfgeschossiger, kubischer Baukörper mit den Außenmaßen von 53 x 53 m. Über eine landschaftlich modellierte Rampe wird das ca. 3 m höher gelegene Klinikareal barrierefrei mit dem Forschungsgelände verbunden. Das Gebäude mit einer Nutzfläche von 8.500 m² ist um einen großzügigen Innenhof mit 21 x 21 m organisiert. Die großräumigen, offenen Laborbereiche für biochemische und molekularbiologische Forschung sowie für Isotopen- und Zellkulturforschung sind nach Osten und Westen ausgerichtet. Büros, Kommunikations- und zentrale Funktionsflächen sind in den Nord- und Südspangen zusammengefasst. Die Funktionsbereiche der offenen Labore sind über 3 Zonen organisiert. Entlang der Fensterflächen sind die Schreib- und Auswerteplätze angeordnet. Daran angeschlossen und mit einer Glasschiebetür abgetrennt liegen die sogenannten „Benches“, an denen die analytische Forschungsarbeit stattfindet. Nebenräume mit Spezialfunkti- Visualisierung des Neubaus mit Klinikum Großhadern im Hintergrund onen wie Kühl- und Lagerräume sowie kleinräumige Sondernutzungen sind als dritte, unbelichtete Zone parallel geführt. Der Haupteingang des Gebäudes liegt ebenerdig an der Feodor-LynenStraße. Von hier wird über die Eingangshalle, an der zentrale Unterrichts- und Konferenzräume liegen, der Forschungs- und Institutsteil des Gebäudes erschlossen. Im ersten Obergeschoss verbindet ein Steg im Süden die zum Klinikum ausgerichtete Patientenambulanz ebenengleich mit der Marchioninistraße. In den darüberliegenden Ebenen ist der Regelgrundriss für die Labornutzung umgesetzt. Die im ersten Untergeschoss befindliche Tierhaltung wird über den Lieferhof erschlossen und ist in vier separate und streng getrennte Hygienezonen unterteilt. Die Gebäudetechnik befindet sich im zurückgesetzten Dachgeschoss und im teilunterkellerten zweiten Untergeschoss. Über vier große Zentralschächte erfolgt die vertikale Medienversorgung des Gebäudes. Eine transparente Hülle aus Streckmetallpaneelen umspannt netzartig den Baukörper. Diese zweite Haut ist zu den Fensterflächen hin beweglich und kann weit geöffnet werden und bleibt auch bei starkem Wind nutzbar. Elektrisch betriebene Klappelemente ermöglichen die flexible Steuerung des direkten Lichteinfalls, wodurch eine deutliche Verbesserung des sommerlichen Wärmeschutzes erreicht wird. Das Fassadenbild des schlichten, weißen Kubus variiert nutzungs- und klimaabhängig. Die Herausforderungen bei der Planung eines energetisch optimierten Laborgebäudes liegen besonders im Umgang mit den inneren Wärmelasten. Der hohe Kühlbedarf wird neben der Nachtauskühlung vorrangig aus der thermischen Grundwas- Eingangsbereich sernutzung gedeckt. Mit den neuen Kühlaggregaten und der Nutzung vorhandener Kühlanlagen im benachbarten Institutskomplex des FCP wurde ein Modulsystem entwickelt, um die Kühlung ökologisch und ökonomisch zu optimieren. Die gesamte Gebäudehülle wird hoch wärmegedämmt ausgeführt, so dass in Verbindung mit der eingesetzten Heizungs- und Lüftungstechnik die gesetzlichen Forderungen zur Energiebilanz um mehr als 30 % unterschritten werden kann und der Ausstoß an CO 2 sich um rund 12,7 Tonnen verringert. Bauamt Staatliches Bauamt München 2 Architekt Nickl & Partner Architekten AG Nutzfläche 1-6 8.544 m² Brutto-Grundfläche 18.525 m² Brutto-Rauminhalt 68.750 m³ gen. Gesamtbaukosten 57,52 Mio. Euro Planungsauftrag Juni 2009 Baubeginn August 2012 Übergabe voraus. Frühjahr 2014 14 bau intern Hochschulbau März 2013 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 14 02.04.2013 16:53:35 Zentrales Hörsaalgebäude Heike Mantel Die Universitätshauptgebäude, die Friedrich von Gärtner bis 1840 im Auftrag von König Ludwig I. in ihrer Grundkonzeption an der Ludwigstraße errichtet hat, werden für die neuen Anforderungen umgebaut und ertüchtigt. So wurde auch der östliche Eckturm am Professor-Huber-Platz neu strukturiert und zu einem Seminar- und Hörsaalzentrum ausgebaut. Er erhält damit die Nutzung, die seiner stadtbildprägenden Bedeutung zukommt. Durch den Auszug des ansässigen Lehrstuhles und aufgrund erheblicher Brandschutzmängel hat sich die Gelegenheit geboten, durch eine komplette Entkernung das Missverhältnis von Verkehrs- zu Hauptnutzflächen zu optimieren und die unübersichtliche und unklare Erschließung neu zu organisieren. Im ersten und zweiten Obergeschoss wurde je ein Hörsaal mit ansteigendem Gestühl und ca. 180 Plätzen geschaffen. Die beiden Räume werden über sieben Fenster von drei Seiten belichtet und lassen den einmaligen städtebaulichen Ort von innen heraus erleben: Der Blick nach Süden entspricht der Sichtachse der Ludwigstraße bis zur Feldherrnhalle am Odeonsplatz; in nördlicher Blickrichtung ist das Siegestor und nach Westen die Ansicht des Turmbaus West auf der gegenüberliegenden Straßenseite zu sehen. Die historische Fassadengestaltung und die vorgegebenen Geschosshöhen verleihen den Hörsälen mit ca 5.5 m Höhe ein angemessenes Raumvolumen. Im bisher nicht ausgebauten Dachgeschoss wird ein Multifunktionsraum mit einer Größe von ca. 160 m² realisiert. Dieser kann sowohl als Unterrichtsraum als auch als Repräsentationsraum der Universität genutzt werden. Siegestor Entkerntes Gebäude Die Erschließung aller Ebenen erfolgt über ein neu definiertes Treppenhaus, das in durchgängiger, klarer Art organisiert ist. Aus der Notwendigkeit, jeden Hörsaal an zwei Fluchttreppenhäuser anzubinden, entsteht eine symmetrisch gespiegelte Treppenanlage, die sich über die gesamte Tiefe und Höhe des Turmes erstreckt. Somit ergibt sich ein architektonisch äußerst spannender Raum. Trotz umfangreicher, erst während der Bauzeit erkennbarer Ertüchtigungen von Fundamenten und Bestandswänden, konnte die ursprünglich angesetzte Bauzeit von 22 Monaten eingehalten werden. Mit der Fertigstellung der Baumaßnahme ist der hohe Bedarf der Universität München an Hörsaalflächen in zentraler Lage gesichert. Architekt Staatliches Bauamt München 2 und Koller+Singhof Architekten Nutzfläche 1-6 926 m² Brutto-Grundfläche 2.052 m² Brutto-Rauminhalt 10.130 m³ gen. Gesamtbaukosten 4,5 Mio. Euro Planungsauftrag Oktober 2007 Baubeginn Dezember 2009 Übergabe Oktober 2011 Treppenhaus Ludwigstraße Ludwigstraße Odeonsplatz bau intern Hochschulbau März 2013 15 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 15 02.04.2013 16:53:38 Technische Universität München Stammgelände A B A Sanierung Gebäude 0505 B Haupteingang und Vorhölzerzentrum Generalsanierung des Gebäudes 0505, 1. Bauabschnitt Fee Groß-Blotekamp Die Technische Universität München gehört zu den renommiertesten Universitäten Deutschlands mit den drei wichtigen Standorten Garching, Weihenstephan und dem Stammgelände der Münchner Innenstadt. In den letzten Jahren konnten mehrere große Baumaßnahmen angestoßen und auch realisiert werden. Fassade Luisenstraße Foyer Das Gebäude 0505 liegt an der Ecke Luisenstraße/Theresienstraße und ist Teil der Blockrandbebauung im Stammgelände der TUM. Es wurde Anfang der sechziger Jahre von Franz Hart als Stahlbetonskelettbau entworfen. Für die Werk- und Versuchshallen des Maschinenbaus entwickelte Franz Hart eine Tragkonstruktion aus zwei übereinander gestapelten Stahlbetonrahmensystemen, die große stützenfreie Räume ermöglichte. Nach der Verlegung der Fakultät für Maschinenwesen auf den Campus nach Garching, entschied man sich, das Gebäude in zwei Bauabschnitten umfassend zu sanieren. Die Neuplanung sieht eine Vergrößerung der Nutzfläche auf sechs Vollgeschosse vor, auf der vier verschiedene Nutzer untergebracht sind: die Fakultäten Wirtschaftswissenschaften, Bauingenieur-, und Vermessungswesen und das Center für Digital Management. Aus einem Gutachterverfahren ging das Büro Hild und K Architekten als Sieger hervor. Ihr Fassadenentwurf verleiht dem Hartbau ein neues Gesicht. Im Gegensatz zur ursprünglich gerasterten Skelettfassade prägt nun eine einheitlich silbergraue Ziegelfassade das Straßenbild. Aus der flächigen Fassade treten weich geschwungene Pfeilervorlagen hervor mit der Funktion, den Rücksprung des oberen Rahmensystems elegant zu überwinden. Ein neuer zentraler Eingang von der Luisenstraße erschließt die grö- ßeren Hörsäle und Seminarräume im Erd- und Zwischengeschoss. Im zweigeschossigen Foyer wird das ursprüngliche Rahmensystem sichtbar. Die neue Zwischendecke und die Treppe sind aus Sichtbeton geplant, nur ihre geschwungenen Formen setzen sich subtil von der alten Struktur ab. Die goldfarbene Decke im Foyer ist der einzige Luxus, den sich die Architekten im Inneren leisten. Der Innenausbau ist mit offen verlegten Leitungen, Linoleumböden und einfachen Neonröhren als Beleuchtung sehr kostengünstig geplant. Zwei Preise durften die Architekten schon entgegennehmen: den Heinze Architekten AWARD und eine Auszeichnung zum Deutschen Hochschulbaupreis 2012. In der schriftlichen Beurteilung des Preisgerichts heißt es: „Die Architekten lassen einen im Unklaren, was an diesem Umbau nun tatsächlich alt und was neu ist: Die hohe architektonische Qualität liegt eben im Umstand, dass diese Frage obsolet wird.“ Bauamt Staatliches Bauamt München 2 Architekt Hild und K Architekten Nutzfläche 1-6 8.269 m² Brutto-Grundfläche 15.773 m² Brutto-Rauminhalt 59.785 m³ gen. Gesamtbaukosten 32,9 Mio. Euro Planungsauftrag November 2007 Baubeginn 1. BA Juni 2009, 2. BA September 2011 Übergabe 1. BA Juli 2011, 2. BA April 2013 16 bau intern Hochschulbau März 2013 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 16 02.04.2013 16:53:42 Neugestaltung des Haupteingangs im Zuge der Brandschutzsanierung des Institutsgebäudes Anja Hagemoser Das Institutsgebäude am Stammgelände der Technischen Universität München wurde in den Jahren 1949 bis 1954 nach den Plänen von Robert Vorhoelzer errichtet. Das langgestreckte, sechsgeschossige Gebäude mit zurückgesetztem Dachgeschoss steht unter Denkmalschutz. Nach über 50-jähriger Nutzung sind umfangreiche Sanierungsmaßnahmen notwendig geworden. Durch Haushaltsmittel aus dem Konjunkturpaket II in Höhe von 4,8 Mio. Euro sowie Sondermitteln der Universität in Höhe von 2,1 Mio. Euro konnten im 1. Bauabschnitt die Flucht- und Rettungswege durch brandschutztechnische Ertüchtigungen verbessert und die Toilettenund Aufzugsanlagen saniert werden. Ein wichtiger Baustein der Baumaßnahme bildete die Neugestaltung des Eingangsbereichs einschließlich neuer Pforte sowie behindertengerechter Rampe. Die Wahrnehmung der Hochschule im öffentlichen Raum und die Zugänglichkeit mussten dringend verbessert werden. Das ca. 30 m lange Vordach ist daher als wichtiger Markierungspunkt und Erkennungsmerkmal konzipiert. Bei der Planung wurde vor allem im Hinblick auf die Höhe und Lage, Proportion und Dimension darauf geachtet, dass die Maßstäblichkeit in Bezug auf das gesamte Erscheinungsbild der Gebäude in der Arcisstraße gewahrt bleibt. Dachterrasse Vorhölzer Forum Haupteingang Das Vordach besteht aus sandgestrahltem Edelstahl mit seitlich gestanzten hinterleuchteten TUM-Lettern. Die historische Beschriftung an der Fassade wird in Szene gesetzt, der blaue Kubus auf den Stufen markiert die Adresse der TUM „Arcisstraße 21“. Die Besucher und Studenten werden von der Straße durch einen hellen, freundlichen Bodenbelag empfangen. Durch weiße Paneele, die dem neuen Leit- und Beschriftungssystem dienen, und ein dezent gehaltenes Beleuchtungskonzept, jeweils entlang der Stützenreihen, werden die Besucher in den Campus hineingeleitet. Bauamt Staatliches Bauamt München 2 Planung Horden Cherry Lee Architects, London Bauleitung Sitzberger, Hoyos Architekten Nutzfläche 1-6 17.711 m² Brutto-Grundfläche 27.855 m² Brutto-Rauminhalt 132.800 m³ gen. Gesamtbaukosten 6,9 Mio. Euro Weiterführungsauftrag Januar 2010 Baubeginn Juli 2010 Übergabe Oktober 2011 Vorhölzer Forum Das fünfte Obergeschoss des Institutsgebäudes wurde zum Vorhoelzer Forum umgebaut und dient seitdem der Fakultät für Architektur als Fakultätszentrum. Darüber hinaus bietet es der Hochschulleitung attraktive Räumlichkeiten für Veranstaltungen. Das Vorhoelzer Forum besteht aus einem zusammenhängenden großen Raumbereich, der durch große Öffnungsflügel separiert werden kann. Die Hauptattraktion aber ist die große Terrasse, die einen Rundblick über die Stadt bis zu den Alpen erlaubt. Im Süden bietet sie mit einer Breite von ca. 8 Metern Platz für das von den Studenten und Mitarbeitern gern besuchte Fakultätscafe. Bauamt Staatliches Bauamt München 2 Planung TUM Fakultät für Architektur Bauleitung Sitzberger, Hoyos Architekten Nutzfläche 1-6 380 m² gen. Gesamtbaukosten 0,6 Mio. Euro Baubeginn August 2009 Übergabe April 2010 5. Obergeschoss - Vorhölzer Forum bau intern Hochschulbau März 2013 17 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 17 02.04.2013 16:53:46 Technische Universität München Hochschul- und Forschungsgelände Garching A B C D E A Neubau Katalyseforschung B Neubau für Nanotechnologie C Projekt Neubau Mensa D Interimshörsäle E Erweiterung Leibniz Rechenzentrum Reinhard Dombrowski Interimshörsäle Pünktlich zum Semesterbeginn im Oktober 2011 übergab das Bauamt die neuen Interimshörsäle der Technischen Universität München zur Nutzung. Aus Mitteln des Konjunkturpakets II des Bundes und dem Ausbauprogramm des Landes, entstand in extrem kurzer Bauzeit ab Ende 2010 ein innovativer Holzskelettbau, der Platz für über 700 Studierende in 2 Hörsälen bietet. Das von den Architekten Deubzer, König + Rimmel, München entworfene kompakte, fast quadratische Gebäude basiert auf einem Grundraster von 62,5 cm. Die gewählte Holzkonstruktion besteht aus einem Holzskelett, das mit Holzrahmenwänden ausgefacht wird. Eine zweischalige Trennwand zwischen den beiden Hörsälen erlaubt einen barrierefreien Zugang zum Podium. Die sparsamst gestalteten Hörsäle sind in technischer Hinsicht für die Studierenden voll ausgestattet. Eine Kühlung sorgt auch im Hörsaal 1 Sommer für ein behagliches Raumklima. Akustische Deckenplatten sorgen für die notwendige Schallabsorption. Beamer übertragen Vorlesungen aus anderen Hörsälen und modernste Tafelanlagen erlauben den Professoren wieder mit Kreide ihre Gedanken zu visualisieren. WLAN und Steckdosen ermöglichen den Studierenden interaktiv an den Vorlesungen teilzunehmen. Highlight des Gebäudes ist die in schwarz gehaltene Fassade - in einfachster Bauweise realisiert - die mit ihrer Wellenstruktur die gestalterische Absicht der Architekten ausdrucksvoll darstellt. Bauamt Architekt Staatliches Bauamt München 2 Deubzer, König + Rimmel Architekten München Nutzfläche 1-6 889 m² Brutto-Grundfläche 693 m² Brutto-Rauminhalt 8.500 m³ gen. Gesamtbaukosten 3,6 Mio. Euro Planungsauftrag Dezember 2009 Baubeginn November 2010 Übergabe Oktober 2011 18 bau intern Hochschulbau März 2013 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 18 02.04.2013 16:53:49 Neubau für Katalyseforschung und Sanierung Altbau Die „Garchinger Chemie“ nimmt in Deutschland den Spitzenplatz im nationalen Ranking ein. So war die Genehmigung des Forschungsbauantrages beim Wissenschaftsrat des Bundes für die Garchinger Professoren mit ihrem Präsidenten Prof. Dr. Wolfgang A. Herrmann an der Spitze, die Bestätigung einer lang anhaltenden Erfolgsgeschichte. Innerhalb der Gesamtmaßnahme mit Gesamtkosten von 84,4 Mio. Euro wird der Altbau saniert und ein Neubau mit unterschiedlich großen Forschungslaborlandschaften errichtet. Die dazugehörenden, notwendigen Büroräume werden innerhalb der Sanierung des Gebäudebestands realisiert. Verbindungen in mehreren Ebenen verknüpfen beide Bauteile. Die überzeugende Idee der Münchner Architekten Klein & Sänger, die Funktionen um einen für Begegnungen und wissenschaftlichen Austausch zu nutzenden Innenhof zu gruppieren, traf ins Herz der Chemiker. Für sie bedeutet Chemie Teamarbeit. Heutige Chemiker arbeiten mit vielen Fachleuten zusammen. Die Katalyseforschung bringt die Forscher zusammen, sie „katalysiert“ die Prozesse. So galt der Entwurfsschwerpunkt der Entwicklung innovativer Spitzenlabore. Die TUM selbst verabschiedete sich vom Modell einzelner, abgeschlossener Laboratorien und favorisierte zusammenhängende, größere Laborlandschaften. Für alle Planer bedeutete dies innovativ denken, eine komplexe Lüftungstechnik zu planen und neue Konzepte zu realisieren. Es entstand ein viergeschossiger Baukörper mit rd. 6.100 m² Hauptnutzfläche. Labor im sanierten Altbau Im Erdgeschoss, an der Schnittstelle zum Innenhof, erwartet die Forscher ein kleines Cafe. Wesentliche Merkmale der Grundrissstruktur sind zwei Laborspangen. Um die technischen und nutzungsspezifischen Anforderungen zu vereinen gliedern sich die Laborlandschaften in drei Zonen, der Labor-, der Service- und der Auswertezone. Schwerpunkt ist die Laborzone. Auf einer Seite umschlossen von der Servicezone, die der Aufstellung zusätzlicher wissenschaftlicher Geräte dient, auf der anderen Seite von der Auswertezone, die den Forschern zur Ergebnissauswertung in unmittelbarer Nähe ihrer Experimente dient. Während in der Servicezone Probleme wie z.B. Schall gelöst wurden, bietet die Auswertezone einen ruhigeren Bereich an der Fassade an. Vier vertikale Technikschächte verbinden die Laborlandschaften mit den Technikzentralen im Keller und auf dem Dach. Die Ingenieurbüros IEP Elektro und CLP, München sowie das Ingenieurbüro IPN, Dresden lösten bislang souverän alle Aufgaben. Die Bauarbeiten werden Mitte 2013 beendet und das Gebäude zur Einrichtung und Nutzung übergeben. Bei einem Projekt dieser Spezifikation erwartet das gesamte Team die Inbetriebnahme mit großer Spannung. Der technische Betriebsdienst der TUM übernimmt ein höchst anspruchsvolles Gebäude. Bauamt Staatliches Bauamt München 2 Architekt Klein & Sänger, München Nutzfläche 1-6 (Neubau) 6.200 m² Brutto-Grundfläche (Nutzung) 15.923 m² Brutto-Rauminhalt (Neubau) 66.298 m³ gen. Gesamtbaukosten 84,4 Mio. Euro Planungsauftrag Februar 2008 Baubeginn April 2009 Übergabe Mai 2013 Projektansicht (Visualisierung) bau intern Hochschulbau März 2013 19 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 19 02.04.2013 16:53:52 Zentrum für Nanotechnologie und Nanomaterialien (ZNN) Das neue Zentrum für Nanotechnologie und Nanomaterialien auf dem Campus der Technischen Universität München in Garching ist den Forschern des Walter Schottky Instituts und seinem Leiter, Herrn Prof. Abstreiter zu verdanken. Im Rahmen des Exzellenzclusters Nanosystems Initiative Munich ist es durch ihre Leistungen gelungen, Mittel für weitere Forschungen und für dieses Gebäude zu erhalten. Der Neubau soll den Aufbau der neuen Fachrichtung Bioelektronik an der Schnittstelle zwischen Biophysik, Biochemie und Halbleitertechnologie fördern. Gleichzeitig bietet er die Voraussetzungen zur Stärkung und zum Ausbau der Konkurrenzfähigkeit auf dem Zukunftsgebiet der Nanowissenschaften. Rund 2.000 m² Nutzfläche stehen den Forschern zur Verfügung, davon allein 1.400 m² Laborfläche. Dem Architekturbüro Henn aus München gelang es mit den Fachplanern für Elektro, dem Ingenieurbüro Rücker + Schindele und dem Haustechnik- und Laborplaner Ingenieurbüro Kuzyl + Sander, München für rd. 11,6 Mio. Euro ein innovatives, bedarfsgerechtes Gebäude innerhalb des Zeit- und Kostenrahmens zu planen und zu errichten. Die Übergabe des Gebäudes erfolgte im Mai 2010 nach nur 14 Monaten Bauzeit. Süd-Ost-Ansicht Haupteingang mit Foyer Bauamt Staatliches Bauamt München 2 Planung Henn Architekten, München Nutzfläche 1-6 2.075 m² Brutto-Grundfläche 4.046 m² Brutto-Rauminhalt 17.575 m³ gen. Gesamtbaukosten 11,6 Mio. Euro Planungsauftrag Februar 2008 Baubeginn März 2009 Übergabe Mai 2010 Reinraumlabor 20 bau intern Hochschulbau März 2013 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 20 02.04.2013 16:53:57 Bayerische Akademie der Wissenschaften Leibniz-Rechenzentrum Erweiterung zum Zentrum für Supercomputing Barbara Thiel-Lintner Das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Garching dient als Zentrum für wissenschaftliches und technisches Hochleistungsrechnen allen bayerischen Universitäten und Hochschulen. Der neue Erweiterungsbau schafft nun Raum für einen Höchstleistungsrechner, den so genannten „SuperMUC“, der zu den leistungsfähigsten Rechnern weltweit zählen wird. Bereits mit dem Neubau des LRZ (2003) hatte das Büro Thomas Herzog ein Gebäude errichtet, das als signifikanter „Rechnerwürfel“ den Eingang zum High-Tech-Campus Garching markiert. Mit dem zweiten Bauabschnitt realisierte der Architekt eine Erweiterung in drei Bereichen: Die Erweiterung des Rechnerwürfels um annähernd 100% zum „Doppelwürfel“ bildet nach wie vor den architektonischen Auftakt zum Garchinger Forschungsgelände bei. Schon im Hinblick auf eine künftige Erweiterbarkeit war der erste Würfel in der Westfassade als Stahlkonstruktion mit demontierbarer äußerer Verkleidung ausgebildet worden. Die Erweiterung der Institutsräume um ca. 40% bildet einen eigenständigen neuen Institutsbau, der parallel zu dem bestehenden Institutsgebäude angeordnet ist. Damit entsteht ein ruhiger Innenhof, der den Mitarbeitern des Institutes als Grünraum zugute kommt. Der Erweiterungsbau wir unterirdisch an den Bestand angebunden. Ein Labor für große dreidimensionale, virtuelle Visualisierungen wurde als bauliches Gegenstück zum Rechnerwürfel neu errichtet - geometrisch verwandt, doch in deutlich geringerem Volumen. Die Abwärme von bis zu 8.000 kW aus dem Höchstleistungsrechner wird u.a. zur Beheizung der Institutsgebäude genutzt. Der Kältebedarf wird durch einen modularen Kälteverbund aus Grundwassernutzung, Dunstturm und Erweiterung Rechnerwürfel Ansicht Innenhof Kältemaschinen mit Turboverdichtern intelligent kombiniert. Die innovative „Warmwasserkühlung“ bringt einen erheblichen ökologischen und ökonomischen Vorteil gegenüber einer konventionellen Kaltwasserkühlung. Bauamt Staatliches Bauamt München 2 Architekt Herzog und Partner Nutzfläche 1-6 (Institut) 3.201 m² Brutto-Grundfläche (Institut) 9.013 m² Brutto-Rauminhalt (Institut) 44.750 m³ gen. Gesamtbaukosten 49,2 Mio. Euro Planungsauftrag September 2008 Baubeginn Oktober 2009 Übergabe Juli 2010 bau intern Hochschulbau März 2013 21 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 21 02.04.2013 16:54:05 Universität Augsburg Annette Bubmann Städtebauliche Entwicklung Zur Stärkung des Standortes Augsburg im Bereich Hochtechnologie und zur Sicherung einer wirksamen Vernetzung zwischen Universität, Forschungseinrichtungen und Unternehmen wurde von der Stadt Augsburg die Errichtung eines innovativen und hochwertigen Areals des sogenannten „AUGSBURG Innovationspark“ in unmittelbarer Nachbarschaft zur Universität Augsburg beschlossen. Aufgrund der sowohl regional als auch überregional hohen Bedeutung des Vorhabens wurde von Seiten der Stadt das im Bereich von Campusarealen renommierte Büro von Prof. Kees Christiaanse, KCAP - Architects & Planners 2009 mit der Ausarbeitung eines Masterplans beauftragt. Dieser bildet die Grundlage für alle weiteren Planungen und stellt die Basis für die erforderlichen Bauleitpläne (Flächennutzungsplanänderung, Bebauungsplan) dar. Der Masterplan definiert klare Qualitätsvorgaben für die Umsetzung, bietet gleichzeitig aber auch eine möglichst große Flexibilität für dessen Realisierung. Mit einer Mischung aus Hochschule, Forschung und Entwicklung, wissenschaftsnaher Dienstleistung und Produktion soll ein innovatives, hochwertiges Gelände entstehen, dessen Nutzungsspektrum noch durch temporäres Wohnen, Gastronomie, Sportanlagen, Angebote zur Kinderbetreuung etc. abgerundet wird. Parallel wurde vom Staatlichen Bauamt Augsburg das gleiche Büro KCAP mit einer Masterplanung für die Verdichtung, Anpassung und Weiterentwicklung der Universität Augsburg beauftragt, die als Grundlage für anstehende Bauvorhaben und eine langfristige Entwicklung der Universität dienen soll. Das Universitätsgelände ist als Campus angelegt und in diesem Sinne über die Jahre ständig weiterentwickelt worden. Heute werden an sieben Fakultäten und diversen Instituten etwa 16.000 Studierende unterrichtet. Die Änderung des Flächennutzungsplans im Bereich des „AUGSBURG Innovationspark“ als Grundlage des Bebauungsplans Nr. 900 Masterplan Innovationspark ist bereits durchgeführt und abgeschlossen, der Bebauungsplan ist zwischenzeitlich rechtskräftig. Der Innovationspark ist im Westen als „Sondergebiet mit der Zweckbestimmung Forschung, Entwicklung, Universität (FEU)“ und östlich der künftigen Haupterschließungsachse sowie im Südosten (Wettbewerbsgebiet) als „Sondergebiet mit der Zweckbestimmung Hochschule (HS)“ dargestellt. Aufgrund der sich ändernden Grundbesitzverhältnisse läuft derzeit für das Gebiet das notwendige Umlegungsverfahren. Die Universität soll dabei Entwicklungsflächen östlich der neuen Erschließungsstraße des Innovationsparks und südlich der universitären Sportflächen erhalten um eine organische und sinnvolle Erweiterung der Universität zu ermöglichen. Die Realisierung des Innovationsparks, die einen Zeitraum von einigen Jahren in Anspruch nehmen wird, ist in verschiedenen Phasen vorgesehen. Dabei soll zunächst der auf der Niederterrasse liegende südöstliche Planbereich realisiert werden, in dem derzeit bereits Gebäude des Fraunhofer Institutes und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt im Entstehen sind. Als nächstes Teilprojekt soll hier in unmittelbarer Nähe zu den beiden o.g. Instituten ein Technologiezentrum für Faserverbundtechnologie und Mechatronik entstehen. Das Staatliche Bauamt hat außerdem einen Architektenwettbewerb für ein Gebäude für Materials Ressource Management (MRM) für die Universität Augsburg durchgeführt. Der Bau soll im Süden des Universitäts-Campus in unmittelbarer Nähe zum Innovationspark der Stadt Augsburg auf Vorhalteflächen des Freistaates Bayern errichtet werden. Das Gebäude wird auch Räume der Hochschule für angewandte Wissenschaften Augsburg beherbergen. 22 bau intern Hochschulbau März 2013 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 22 02.04.2013 16:54:07 A C B D A Neubau Kunst und Musik B Neubau WI-IF, ZWW mit ZITDL C Sanierung Mensa D Standort Neubau Materials Resource Management Neubau Kunst und Musik Mit dem Neubau eines Institutsgebäudes für Kunst und Musik sind ab 2012 alle Einrichtungen der Universität auf dem Campus an der Universitätsstraße vereint. Die Lehrstühle der Kunst- und Musikwissenschaften werden zukünftig am Universitätssee, nördlich der Gebäude der juristischen Fakultät auf 3.600 m² Nutzfläche sehr gute Voraussetzungen für ihre Arbeit finden. Das im Grundriss ca. 60 x 60 m große quadratische Gebäude liegt wie selbstverständlich im Gelände, ist eingebunden in das vorhandene Fußwegenetz und nimmt das Gefälle des Grundstückes in sich auf. Der Baukörper wird geprägt durch drei eingeschnittene Innenhöfe, die sich jeweils auf unterschiedlichen Höhenniveaus befinden und den Kontakt mit der Umgebung ermöglichen. So orientiert sich der Eingangshof auf dem untersten Niveau nach Südosten und bindet an die Haupterschließungsrichtungen an. Die Dachterrasse auf dem oberen Niveau blickt als „Seeterrasse“ nach Osten zum See, während sich der für die Bildhauer geschaffene Skulpturenhof auf dem mittleren Niveau nach Westen orientiert und eine direkte Andienung ermöglicht. Das Gebäude ist gekennzeichnet durch seine klare architektonische Foyer Grundriss 1. Obergeschoss Haltung mit einer hellen, horizontal gegliederten Außenfassade, die in den beiden Obergeschossen gleichmäßige, geschossweise versetzte Fensteröffnungen aufweist. Die farblich und im Material abgesetzten Fassadeneinschnitte an den nach außen orientierten Höfen und die bewegte Dachlandschaft vermeiden dabei, dass die schnörkellose Grundfigur und die langen Fassadenabwicklungen als abweisend empfunden werden. Entstanden ist ein Baukörper, der dem künstlerisch, kreativen Charakter der Fächer Musik- und Kunsterziehung, deren Offenheit und Kommunikationsbestreben in weitem Maße entgegenkommt, ohne die Ausbildungsinhalte durch bauliche Festlegungen zu sehr festzulegen. Eine zentrale Bedeutung als Bereich für externes Publikum hat das Auditorium, das direkt am Haupteingang im Sockelgeschoß angeordnet ist. Ein geschützter Vorbereich und ein großzügiges Foyer empfangen den Besucher. Die als Vertikalerschließung dienende Haupttreppe im durchgehenden Luftraum des zentralen Foyers erlaubt Blickbeziehungen innerhalb des Gebäudes und lädt ein, dieses in allen Ebenen zu entdecken. Die Anordnung der Räume für die Fächer Kunst und Musik ergibt sinnvolle Nachbarschaften und vermeidet gegenseitige Störungen. Die Übergänge sind fließend und die gegenseitige Bereicherung wird durch ein hierarchieloses Wegesystem, durch Fluraufweitungen und Nischen sowie durch unterschiedlich belichtete Ausstellungs- und Präsentationsmöglichkeiten gefördert. Bauamt Staatliches Bauamt Augsburg Architekt Knoche Architekten BDA, Leipzig Nutzfläche 1-6 3.693 m² Brutto-Grundfläche 9.978 m² Brutto-Rauminhalt 45.185 m³ gen. Gesamtbaukosten 21,86 Mio. Euro Planungsauftrag Dezember 2007 Baubeginn April 2009 Übergabe Dezember 2011 Auditorium Mai 2013 bau intern Hochschulbau März 2013 23 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 23 02.04.2013 16:54:12 Neubau Finanzwirtschaftsinformatik (WI-IF), Zentrum für Weiterbildung und Wissenstransfer (ZWW) und Neubau Zentrum für IT-basierte technische Dienstleistungen (ZITDL) Im parkartigen Universitätsgelände entstand in zwei Bauabschnitten ein Ensemble aus drei sehr unterschiedlichen universitären Einrichtungen, mit unterschiedlichen Nutzungen und Arbeitszeiten. Die kammartige Gliederung macht Eingänge und unterschiedliche Nutzungen deutlich, schafft eine Verzahnung mit den Freiflächen und ermöglicht attraktive Durchblicke. Der erste Bauabschnitt (WI-IF/ ZWW) beherbergt zwei Nutzer mit unterschiedlichen Zielsetzungen und Aktivitäten. Während sich die Finanzwirtschaftsinformatik an der Schnittstelle zwischen Finanzwirtschaft und Wirtschaftsinformatik positioniert und angewandte Forschung mit der Praxis und der Lehre verknüpft, widmet sich das ZWW schwerpunktmäßig der bezahlten Fort- und Weiterbildung von Führungskräften. Der zweigeschossige Neubau entstand südlich des bestehenden Hörsaalzentrums der Wirtschaftswissenschaften. Ein nach außen in zwei Teile gegliederter Baukörper wahrt die Eigenständigkeit der jeweiligen Nutzer. Eine gemeinsame Erschließungsachse verbindet die beiden Gebäudeteile. Hier befindet sich im Westen des Gebäudes der Haupteingang, erreichbar über eine Freitreppe sowie eine barrierefreie Rampe. Der nun realisierte Entwurf erzielt damit sinnvolle Synergie- und damit auch Einsparungseffekte durch die Anordnung gemeinsam genutzter Erschließungs-, Garderoben- und Sanitärbereiche. Die mit anthrazitfarbenen Faserzementplatten verkleideten Fassaden des WI-IF/ZWW fügen sich unauffällig in den Grünbereich ein und bilden einen zurückhaltenden Hintergrund für die baumbestandenen Ränder. Kontrastierend dazu wurden die Profile der Holz-Alu-Fensterbänder und Pfosten-Riegel-Fassaden wie auch die einfassenden Bleche in naturfarbenem Aluminium ausgeführt. Von den Gesamtkosten in Höhe von 6,74 Mio. Euro wurden rund 35 % aus dem Haushalt des Freistaats Bayern gedeckt. Der Rest wurde in einem einzigartigen Finanzierungskonzept Neubau Wirtschaftsinformatik (WI-IF) und Zentrum für Weiterbildung und Wissenstransfer (ZWW) Luftraum Foyer Wirtschaftsinformatik Auditorium Zentrum für Weiterbildung und Wissenstransfer 24 bau intern Hochschulbau März 2013 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 24 02.04.2013 16:54:16 Kunst am Bau Neubau WI-IF, ZWW Zentrum für IT-basierte technische Dienstleistungen (ZITDL) von den Nutzern selbst aufgebracht. Das im Rahmen des Konjunkturpakets II in einem zweiten Bauabschnitt entstandene Zentrum für IT-basierte, technische Dienstleistung (ZIDTL) ist ein der Universität bzw. dem Gebäudekomplex der Wirtschaftswissenschaften angegliedertes aber nicht direkt der Universitätsnutzung zugehöriges Gebäude, in welchem die Zusammenarbeit von Lehrstühlen der Wirtschaftsinformatik mit der freien Wirtschaft in einzelnen Arbeitsgruppen bzw. Projekten gefördert werden soll. Das Gebäude versteht sich sowohl funktional als auch visuell als Ergänzung zu dem mit einer gläsernen Brü- cke angeschlossenen erste Bauabschnitt. Äußerlich gleicht das ZITDL dem ersten Bau, wurde jedoch mit hellen Fassadentafeln und dunklen Fensterbändern invers gestaltet. Zudem konnte die Energieeinsparverordnung 2009 durch einen hohen energetischen Standard um mehr als 30 % unterschritten werden. Hierzu kam ein hochwertiger Wärme- und Sonnenschutz zur Ausführung. Die Konferenz- und Serverräume werden durch den Einsatz von Grundwasser gekühlt. Die Büroräume sind mit Heiz- und Kühldecken ausgestattet, die mit Grundwasser, in Verbindung mit einer Wärmepumpe, gespeist werden. Grundriss Erdgeschoss ZWW Grundriss Erdgeschoss WI-IF Bauamt Architekt Staatliches Bauamt Augsburg ARGE Hugues + Seifert-Hugues Architekten, München Nutzfläche 1-6 1.370 m² Brutto-Grundfläche 3.465 m² Brutto-Rauminhalt 12.500 m³ gen. Gesamtbaukosten 6,74 Mio. Euro Planungsauftrag Januar 2007 Baubeginn März 2008 Übergabe Oktober 2009 Architekt Seifert-Hugues Architekten GmbH, München Nutzfläche 1-6 866 m² Brutto-Grundfläche 1.650 m² Brutto-Rauminhalt 5.700 m³ gen. Gesamtbaukosten 4,0 Mio. Euro Planungsauftrag Februar 2009 Baubeginn November 2009 Übergabe Oktober 2011 Grundriss Erdgeschoss ZITDL bau intern Hochschulbau März 2013 25 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 25 02.04.2013 16:54:21 Hochschule für angewandte Wissenschaften Augsburg B A A Neubau Maschinenbau B Neubau Wirtschaft und Informatik Treppenhaus Neubau für die Fakultät Maschinenbau Christine Dietrich-Rechner Annette Bubmann Der Neubau des Institutsgebäudes für Maschinenbau liegt im Zentrum des Campus am Brunnenlech. Dieser ersetzt den erdgeschossigen Vorgängerbau aus dem Jahre 1953, der durch die Neuorganisation der Fakultät Maschinenbau und der damit verbundenen räumlichen Veränderungen unzureichend war. Der in den annähernden Abmessungen des Vorgängerbaus errichtete Neubau schließt den durch die bestehenden Gebäude gebildeten Innenhof nach Süden hin ab. Mittels einer 3,60 m breiten transparenten Gebäudefuge wird der Neubau vom Altbau getrennt und versteht sich als eigenständiger Bestandteil im Hochschulgefüge. Der von den Architekten Nickl und Partner aus München geplante Neubau mit 2.302 m² Nutzfläche nimmt die Labore Fahrzeugtechnik, Faserverbund, Schweißtechnik, Werkstoffprüfung, Hydraulik, Messtechnik, Akustik und Mechatronik sowie das Härtelabor auf. Der 68 m lange kompakte Baukörper ist 21 m breit, sodass sowohl große Laborräume als auch Büroräume mit geringen Raumtiefen Schweißlabor wirtschaftlich organisiert werden können. Eine in der mittleren Längsachse befindliche Kernzone beinhaltet die vertikale Erschließung sowie Service-, Installations- und Sanitärbereiche. Im Erdgeschoss befinden sich werkstattähnliche Räume, die durch ihre Größe, benötigte Bodenlasten, technischen Versorgungsanspruch und eine direkte Anfahrbarkeit von außen charakterisiert sind. Im ersten Obergeschoss gibt es kleinteiligere Raumstrukturen wie Besprechungs- und Rechnerschulungsräume sowie eine offene Experimentierfläche auf einem dreispännigen Grundriss. Zum durchgängigen Organisationsmerkmal gehört auch, dass sämtliche Professorenbüros im zweiten Obergeschoss des Neubaus konzentriert werden. Die Innenraumgestaltung entspricht in der Materialwahl der Schichtung der Nutzung. So ist das Erdgeschoss durch eine Sichtbetonkonstruktion mit Betonsteinausfa- chungen aus hellgrauen Modulsteinen charakterisiert. Die Wahl der Oberflächen verfeinert sich in den Obergeschossen, so dass im zweiten Obergeschoss eine freundliche Bürozone entsteht. Die Fassade wird aus einer hinterlüfteten Metallelementkonstruktion und gläsernen Fensterbändern gebildet. Die Sonnenschutzlamellen sind aus dem gleichen Material wie die Fassadenteile nur in geschlitzter Form und mit einem Klappmechanismus ausgebildet. Je nach Sonnenstand verwandeln die beweglichen Lamellen das Gebäude in einen homogen geschlossenen Kubus bzw. in eine dynamische horizontale Gebäudeoptik. Der nördliche Innenhof wird durch die bestehenden Kastanienund Schwarznussbäume geprägt. Zur Steigerung der Verweil- und Aufenthaltsqualität hat der Augsburger Landschaftsarchitekt Eger eine erhöht angelegte Fläche aus einem strapazierfähigen, wasserdurchlässigen Kunstrasenteppich wellenförmig unter den Baumbestand eingefügt. Die mit Cortenstahlscheiben und einem unsichtbar angebrachten umlaufenden Lichtband aus energiesparenden LED-Leuchten eingefasste Fläche scheint zu schweben und trägt inzwischen bereits den Namen „fliegender Teppich“. Bauamt Architekt Staatliches Bauamt Augsburg Nickl und Partner Architekten AG, München Nutzfläche 1-6 2.302 m² Brutto-Grundfläche 5.489 m² Brutto-Rauminhalt 22.064 m³ gen. Gesamtbaukosten 17,73 Mio. Euro Planungsauftrag Januar 2008 Baubeginn Dezember 2006 Übergabe April 2011 26 bau intern Hochschulbau März 2013 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 26 02.04.2013 16:54:25 Neubau für die Fakultäten Wirtschaft und Informatik Karlheinz Heckel Mit dem Hörsaalgebäude für 1.400 Studenten wurden Labor- und Seminarräume, Lehr- und Hörsäle und die zugehörigen Servicebereiche für Organisation und wissenschaftliche Leitung sowie ein Parkdeck mit insgesamt 105 Stellplätzen auf zwei Ebenen realisiert. Im Gegensatz zu dem Wettbewerbsentwurf aus dem Jahre 1999 hat sich die Hauptnutzfläche um knapp 50 % erhöht, was im Zusammenhang mit dem denkmalgeschützten Schülebau eine Herausforderung an den städtebaulichen Entwurf für alle an der Planung Beteiligten darstellte. Im Ergebnis wirkt der kompakte Baukörper zur massiven Bauweise der Umgebung mit Wohn- und Gewerbebauten kraftvoll und antwortet durch seine ausgeprägte Form auf die streng geometrischen Glasfassaden der Flügelbauten des ersten Bauabschnitts. Die Gebäude auf dem Campus bilden nun durch die Farbund Formgebung eine städtebauliche Einheit und lassen durch ihre Leichtigkeit und Offenheit einen Ort des Studierens erkennen. Über den Haupteingang betritt man die viergeschossige Eingangshalle, welche den Mittelpunkt des Gebäudes darstellt und mit einem großen Glasdach überdeckt ist. Die großzügigen Flure wurden mit reichlich Sitzmöglichkeiten ausgestattet und sollen als Ort der Kommunikation vor den Servicebereichen und Hörsälen dienen. Hörsaal Für die Vermittlung der Lehre wurden modernste Studienbedingungen geschaffen. Chipkarten ermöglichen den Studenten Zugang zum Gebäude und den Hörsälen. Fast jeder Sitzplatz verfügt über einen EDV- und Stromanschluss. Die Professoren können über die ausgefeilte Medienanlage nicht nur Beamer, Lautsprecher und Smartboards bedienen, sondern auch Vorlesungen in andere Hörsäle übertragen. Bei der Planung des Gebäudes wurde bereits ein um 30 % erhöhter Standard der Anforderungen der EnEV 2009 berücksichtigt. Um einen wirtschaftlichen Betrieb des Gebäudes zu gewährleisten, wurde unter Berücksichtigung der Personenzahlen und den inneren Wärmelasten die Zwangsbe- und -entlüftung auf ein Mindestmaß reduziert. Die Nutzung des Grundwassers zur Kühlung stellt auf dem Campus den Standard dar. Eine innovative Gebäudeleittechnik vermindert den Energiebedarf zusätzlich. Unter ökologischen Gesichtspunkten ist auch die Photovoltaikanlage auf den komplett begrünten Dachflächen nicht zu vergessen. Bauamt Staatliches Bauamt Augsburg Architekt Fritsch und Tschaidse, München Nutzfläche 1-6 Brutto-Grundfläche Brutto-Rauminhalt gen. Gesamtbaukosten Planungsauftrag Baubeginn Übergabe 3,422 m2 8.051 m² 32.556 m3 18,5 Mio. Euro Januar 2008 Februar 2009 Juli 2011 Eingangshalle Flurbereich bau intern Hochschulbau März 2013 27 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 27 02.04.2013 16:54:29 Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten Innenhof Südbau Neubau für Technik und Sozialwesen Dr. Monika Schill-Fendl Mit dem Neubau für die Studiengänge Technik und Sozialwesen wurde der fünfte und letzte Bauabschnitt der Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten 2011 fertig gestellt. An der Hochschule sind derzeit über 3.000 Studierende immatrikuliert. Auf 4.100 m² Nutzfläche entstanden 10 Vorlesungssäle, 16 Laboratorien, 9 Seminarräume und 45 Büros. Die Räumlichkeiten werden für die bereits bestehende Ausbildungsrichtung Technik und für die neue Ausbildungsrichtung Gesundheits- und Sozialwesen mit insgesamt 460 Studierenden genutzt. Der viergeschossige Kopfbau Süd und der zweigeschossige Kopfbau Nord werden durch einen eingeschossigen Hörsaaltrakt mit vorgelagertem Foyer mit Kunst am Bau Flur verbunden. Die drei Baukörper Kopfbau Nord, Hörsaaltrakt und Kopfbau Süd greifen den kubischen Charakter der nördlich liegenden Hochschulgebäude auf und schließen den Campus zur Bahnhofsstraße mit einem den Lärm puffernden Flur ab. Ein Innenhof und ein großes Oberlicht dienen zur Belichtung innen liegender Zonen. Das Foyer mit Cafeteria und Sitzstufenanlage verbindet Erdgeschoss und erstes Untergeschoss ebenerdig mit dem Freibereich. Diesen Weg begleiten Kunstobjekte, zwölf Leucht-Skulpturen in den Farben Gelb, Grün und Magenta. Westlich des Hörsaaltraktes wurde im Kontrast zum steinernen Forum südlich der im Jahr 2010 erweiterten Mensa, ein grüner Gartenhof mit einem orthogonalen Wegesystem, Sitzgelegenheiten und zwei mit Wasser gefüllten Betonbecken angeordnet. Aufgrund der beengten Grundstücksverhält- nisse mussten die wegen des ländlichen Eingzugsgebietes notwendigen 220 Stellplätze auf zwei Tiefgaragenebenen unter dem Gebäude untergebracht werden. Die innere vertikale Erschließung erfolgt über vier notwendige Treppenräume und einen Treppenraum aus der Tiefgarage im zweiten Untergeschoss. Rollstuhlgerechte Zugänge zum Gebäude, barrierefreie WC-Anlagen, Aufzüge sowie Induktionsschleifen in Seminarräumen bzw. Hörsälen ermöglichen Studierenden und Mitarbeitern mit körperlichen Einschränkungen den Besuch der Hochschule. Bei der Realisierung des Bauvorhabens spielte das Thema energieeffizientes Bauen eine große Rolle. Eine hoch gedämmte Gebäudehülle und effiziente Haustechnik mit Fernwärmeversorgung, Kühlkonzept, Präsenzsteuerung, Einzelraumregelung, kombinierte Heiz-Kühl-Decken und eine CO2-gesteuerte Lüftung der Hörsäle und Seminarräume sind Teil des nachhaltigen Energiekonzepts. Bauamt Staatliches Bauamt Kempten Architekt Karl + Probst, München Nutzfläche 1-6 4.100 m² Brutto-Grundfläche 15.200 m² Brutto-Rauminhalt 16.860 m³ gen. Gesamtbaukosten 25,8 Mio. Euro Planungsauftrag Oktober 2007 Baubeginn März 2009 Übergabe Juni 2011 Hörsaalflur 28 bau intern Hochschulbau März 2013 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 28 02.04.2013 16:54:35 Hochschulcampus Regensburg Karl Stock C B D A A Neubau Hörsaal- und Verfügungsgebäude B Neubau Hörsaalgebäude C Neubau für die Technik D Neubau Mathematik und Informatik Die Gebäudekomplexe von Universität und Hochschule für angewandte Wissenschaften Regensburg wurden in ihren wesentlichen Teilen zwischen 1966 und 1978 erbaut. Der letztere wurde in den Jahren 2000 bis 2006 um die großzügige Mensa- und Bibliotheksanlage sowie das Maschinenbaugebäude erweitert. Bei der Konzeption der vernetzten Standorte wurde von Anfang an auf eine großzügige Durchwegung geachtet. Diese parkartig gestaltete Anlage bildet die fußläufige Verbindung zwischen der Altstadt im Norden und dem im Süden gelegenen Universitätsklinikum und dient gleichzeitig der internen Erschließung der Campuseinrichtungen. Neben der laufenden Generalüberholung des Gebäudebestandes ist ein weiterer Schwerpunkt der aktuellen Bau- und Planungstätigkeit die Definition baulicher Entwicklungsmöglichkeiten für beide Einrichtungen. Ziel ist es dabei, Ausbauszenarien aufzuzeigen und konkrete Bauräume festzulegen. Dabei soll der zentrale Grünzug auch weiterhin als innere Erschlie- ßungsachse erhalten bleiben und in Teilbereichen weiter ausgebaut bzw. gestärkt werden. Als Hilfestellung für die zukünftige Entwicklung wurde in Abstimmung mit der Stadt Regensburg ein Campusentwicklungskonzept erarbeitet, welches planerisch die Ausbaustrategien definiert und bauliche Entwicklungsflächen aufzeigt. Mit den seit 2011 in Planung befindlichen Baumaßnahmen - Neubau Informatik und Mathematik und Gebäude für die Technik - sowie dem fertig gestellten Neubau „Hörsaalgebäude“ wurde ein wichtiger Baustein in der Entwicklung des Hochschulstandortes Regensburg begonnen, die über die Stadt hinweg verstreuten Fakultäten an einem Standort zusammenzuführen. bau intern Hochschulbau März 2013 29 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 29 02.04.2013 16:54:38 Universität Regensburg Hörsaal- und Verfügungsgebäude Andrea Bergner Das vor Beginn des Sommersemesters 2011 übergebene neue Hörsaalund Verfügungsgebäude bildet die erste größere Erweiterung der Universität Regensburg seit ihrem Bestehen. Es umfasst neben Hörsälen, Seminarräumen und Verfügungsflächen für universitäre Einrichtungen das Institut für Immobilienwirtschaft. Der Gebäudeentwurf basiert auf der prämierten Wettbewerbsarbeit des Architekturbüros Ferdinand Heide aus Frankfurt am Main. Das Zentrum des Neubaus bildet eine zweigeschossige Aula mit 400 Plätzen, die über zwei dreigeschossige Foyers erschlossen wird. In den oberen Geschossen befinden sich an Lichthöfen angeordnet - Institutsbüros und Seminarräume. Der solitäre Baukörper passt sich städtebaulich und gestalterisch in die universitäre Gebäudelandschaft ein. Die bestehende zentrale Grünachse wird durch den Neubau nicht nur freigehalten, sondern auch in Form eines Studentenweges durch das Gebäude hindurchgeführt. Gleichzeitig schafft der Neubau in Richtung Universitätsstraße ein repräsentatives Entrée. Die Gestaltungsprinzipien der 60er und 70er Jahre wurden beim Neubau in eine zeitgemäße Architektursprache umgesetzt. Das Gebäude mit seinen 4.000 m2 Nutzfläche wurde innerhalb von 22 Monaten errichtet und wurde anteilig vom Freistaat mit 12,9 Mio. Euro und der Universitätsstiftung (Dr. Vielberth) mit 3,0 Mio. Euro finanziert. Für den Neubau wurde das Zertifizierungsverfahren nach dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) für Unterrichtsgebäude als eines von bundesweit sieben Pilotprojekten durchgeführt. Das Ergebnis der Konformitätsprüfung bescheinigt der Maßnahme mit einem Gesamterfüllungsgrad von 70,6 % eine Silbermedaille. Der Neubau hat den erstmals von der deutschen Universitätsstiftung verliehenen bundesweiten „Deutschen Hochschulbaupreis 2012“ gewonnen. Ansicht Haupteingang Aula Bauamt Staatliches Bauamt Regensburg Architekt Ferdinand Heide, Franfurt am Main Nutzfläche 1-6 4.050 m² Brutto-Grundfläche 7.649 m² Brutto-Rauminhalt 29.531 m³ gen. Gesamtbaukosten 15,9 Mio. Euro Planungsauftrag Dezember 2007 Baubeginn Juni 2009 Übergabe April 2011 Foyer West 30 bau intern Hochschulbau März 2013 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 30 02.04.2013 16:54:44 Hochschule für angewandte Wissenschaften Regensburg Neubau für die Fakultät Informatik und Mathematik Peter Krauße Der Entwurfsplanung für den Neubau Informatik und Mathematik vorausgegangen war ein im Oktober 2011 durchgeführter nichtoffener Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren. Aus 30 Beiträgen wurde die Arbeit des Architekturbüros Atelier 30 aus Kassel prämiert. Die Erschließung des Neubaus erfolgt über die zentrale Grünachse des Hochschulcampus durch ein breites Zugangsband in der Westfassade. Der in Baumassen und Höhenentwicklung gestufte Baukörper antwortet auf das Ensemble der umgebenden Hochschulbebauung. In Richtung Osten lässt der Neubau eine Erweiterung zu. Im Erdgeschoss befinden sich die Seminarräume sowie ein großer Hörsaal. Erschlossen werden die Räume durch ein zentrales Foyer, an dem sich zwei Innenhöfe anschließen. Die Obergeschosse beinhalten die Arbeits- und Büroräume der Fakultät. Die sich zu den Innenhöfen öffnenden Flure schaffen für die Studierenden erforderliche Kommunikationszonen und Orientierungsmöglichkeit im Gebäude. Die Fassade wird mit einer Sichtbetonvorsatzschale verblendet, die Fensteröffnungen erhalten einen außen liegenden Sonnenschutz. Die Kosten für den Neubau wurden mit 26,3 Mio. Euro festgesetzt. Geplanter Baubeginn ist im Frühjahr 2013, die Fertigstellung des Gebäudes soll Mitte 2016 erfolgen. Nord-West-Ansicht (Visualisierung) Lageplan Bauamt Staatliches Bauamt Regensburg Architekt Atelier 30, Kassel Nutzfläche 1-6 5.144 m² Brutto-Grundfläche 10.740 m² Brutto-Rauminhalt 43.949 m³ gen. Gesamtbaukosten 26,3 Mio. Euro Planungsauftrag Februar 2011 Baubeginn April 2013 Übergabe April 2016 Grundriss Erdgeschoss bau intern Hochschulbau März 2013 31 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 31 02.04.2013 16:54:48 Neubau für die Technik Leif-Peter Krause Der Neubau für die Technik dient der Unterbringung der bestehenden Fakultäten Bauingenieurwesen, Allgemeinwissenschaften und Mikrosystemtechnik (Physik/Chemie) sowie den neuen Studiengängen „Regenerative Energien und Energieeffizienz“, „Gebäudeklimatik“ und „Biomedical Engineering“. Der dreigeschossige Neubau des Regensburger Architekturbüros Blasch Architekten teilt sich in vier Baukörper, die an das bestehende Gebäude der Fakultät Maschinenbau von Norden anschließen und so die Infrastruktur des Bestandsgebäudes mitnutzen. In Grundriss, Höhe und Fassade orientiert sich der Neubau am Bestand. Mit den vier Baukörpern werden insgesamt 6.219 m² für Büros, Labore, Werkstätten sowie Hörsäle und Seminarräume neu geschaffen. Mit der Unterbringung des Hörsaal- und Seminarbereiches im westlichen Bauteil können diese - wie die Seminarbereiche im Bestand und im neuen Hörsaalgebäude - vom inneren Grünzug des Campus erreicht werden. In den beiden östlichen Baukörpern konzentrieren sich die Labor- und Neubau für die Technik (Visualisierung) Werkstattflächen, sowie eine Halle der Bauingenieure mit Versuchsständen. Die Anlieferung und Entsorgung erfolgt über einen Betriebshof im Osten. Im darunterliegenden Geschoss wird eine Tiefgarage mit 58 Stellplätzen realisiert. Der Neubau wird ebenso wie der Neubau Informatik und Mathematik an die liegenschaftseigene Fernwärme aus Kraft-Wärme-Kopplung angeschlossen. Zur CO 2-Reduktion und Nutzung regenerativer Energien wird bei beiden Bauvorhaben der Standard der EnEV 2009 um mehr als 30 Prozent bei der thermischen Hülle unterschrit- ten und auf den Dächern eine Photovoltaikanlage errichtet. Die Gesamtbaukosten betragen 33,7 Mio. Euro. Mit vorbereitenden Maßnahmen wird Mitte 2012 begonnen, die Fertigstellung des Gebäudes soll bis Mitte 2016 erfolgen. Bauamt Staatliches Bauamt Regensburg Architekt Blasch, Regensburg Nutzfläche 1-6 6.219 m² Brutto-Grundfläche 15.341 m² Brutto-Rauminhalt 63.772 m³ gen. Gesamtbaukosten 33,7 Mio. Euro Planungsauftrag Dezember 2010 Baubeginn September 2012 Übergabe Juli 2016 Neubau Hörsaalgebäude Karl Stock Das zum Sommersemester 2011 in Betrieb genommene Hörsaalgebäude fügt sich als dreigliedriger Baukörper mit seinen Hörsälen und Seminarräumen auf 2.100 m² Nutzfläche südlich an das bestehende Gebäude der Fakultät Maschinenbau an. Der dreigeschossige Neubau kann somit alle notwendigen infrastrukturellen Funktionen wie Treppenhäuser, Aufzüge, Sanitäranlagen, Installations- und Technikräume aus dem Bestand sinnvoll mitnutzen. Durch das Abrücken des westlichen Neubaukörpers nach Süden entsteht eine zentrale, dreigeschossige Eingangshalle mit Zugang von der zentralen Campusgrünachse. Diese bildet mit ihren beiden Stegen das optische Bindeglied zwischen Bestand und Neubau und bietet eine ein- Hörsaal ladende Kommunikationszone für Studierende und Lehrende an. Der Neubau konnte in nur 35 Monaten Planungs- und Bauzeit und innerhalb des Kostenrahmens von 8,25 Mio. Euro realisiert werden. Bauamt Staatliches Bauamt Regensburg Architekt Blasch, Regensburg Nutzfläche 1-6 2.125 m² Brutto-Grundfläche 4.558 m² Brutto-Rauminhalt 21.562 m³ gen. Gesamtbaukosten 8,25 Mio. Euro Planungsauftrag Februar 2008 Baubeginn Juni 2009 Übergabe März 2011 32 bau intern Hochschulbau März 2013 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 32 02.04.2013 16:54:50 Friedrich-AlexanderUniversität ErlangenNürnberg Südgelände A Tamara Stengel C D B C A Chemikum B Mathematik und Informatik C Exzellenzclustergebäude D Sanierung Mensa Neubau für die Fächer Mathematik und Informatik Der Institutsneubau befindet sich an der Cauerstraße, unmittelbar am Gebäudekomplex Mensa-Hörsaal-Bibliothek (MHB). Durch den baulichen Verbund mit dem MHB-Gebäude ist ein Hörsaalcluster entstanden, das auch eine Nutzung als Kongresszentrum ermöglicht. Die Errichtung an diesem Standort einschließlich der zugehörigen umfangreichen Erschließungsmaßnahmen bewirkt sowohl eine neue Adressbildung der Technischen Fakultät als auch eine städtebauliche Arrondierung und Neugestaltung dieses Bereichs. Der Neubau besteht aus zwei strukturgleichen Instituts-Baukörpern, verbunden durch einen Zwischenbau, in welchem die zentralen Nutzungen Foyer, Hörsäle, Seminar- und Übungsräume untergebracht sind. Über die- sen Bauteil erfolgt auch die bauliche wie funktionale Anbindung an den Bestand des MHB-Gebäudes. Auf 8.000 m² Nutzfläche bietet das Institut Platz für insgesamt 12 Lehrstühle. Der Baukörper der Informatik weist drei jener der Mathematik fünf und der des Hörsaaltraktes zwei Geschosse auf. Die Klarheit des Entwurfs wird im Inneren durch die Organisation der Grundrisse weiter geführt. Bauamt Staatliches Bauamt Erlangen-Nürnberg Architekt Fritsch + Tschaidse, München Nutzfläche 1-6 8.000 m² Brutto-Grundfläche 17.823 m² Brutto-Rauminhalt 72.400 m³ gen. Gesamtbaukosten 46,5 Mio. Euro Planungsauftrag Februar 2008 Baubeginn September 2009 Übergabe Oktober 2011 Flur- und Treppenbereich Großer Hörsaal Grundriss Erdgeschoss bau intern Hochschulbau März 2013 33 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 33 02.04.2013 16:54:54 Exzellenzcluster „Engineering of Advanced Materials“ Errichtung Forschungsgebäude für Partikelsynthese und Optik Auf dem Erlanger Südgelände entstand ein Forschungsgebäude, bestehend aus einer mehrgeschossigen Versuchshalle, Laborbereichen für Chemie, Physik und Optik sowie Büros. Der Neubau wurde an die bestehende Halle der Verfahrenstechnik angebaut. Die im Neubau vorgesehenen Nutzungen sind eng mit den Einrichtungen im bestehenden Gebäude verknüpft. Sehr erschütterungsempfindliche Labore für die Optik wurden möglichst weit entfernt von den Kompressorenräumen für die Großversuche in der Halle konzipiert. Der Neubau nimmt die städtebauliche Struktur der benachbarten Institutsgebäude auf und wird als weiterer „Finger“ in den parkähnlichen Grünraum gesetzt. Der orthogonale kubische Baukörper schließt an den Bestand über eine niedrigere und zur Hauptfassade zurückgesetzte Fuge an. Er stellt sich so als eigenständiges Gebäude und nicht als Anbau dar. Die vorgehängte, hinterlüftete Fassade unterstützt dies durch eine klare Formensprache. Die Fenster sind als Einzelöffnungen auf den Stirnfassaden und als Fensterbänder auf den Längsfassaden ausgeführt. Die Stirnfassaden bilden einen Rahmen um die Längsfassaden und geben dem Gebäude dadurch Prägnanz und Struktur. Neubau und Bestand erhalten einen gemeinsamen neuen Eingang in der baulichen Fuge. Bestand und Versuchslabor Halle für Großversuche Neubau sind im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss miteinander verbunden. Ein T-förmiges Flursystem teilt die Ebenen in drei Bereiche und erschließt alle Nutzräume. Zwei notwendige Treppenhäuser an den jeweiligen Stirnseiten erschließen alle Regelgeschosse. Das Erschließungssystem gliedert das Gebäude in die drei Bereiche: Halle, Büros und Labore. Die Technikflächen befinden sich im Untergeschoss und in einer vom Dachrand zurückgesetzten Technikzentrale. Die Installationen werden in allen Ebenen in einer Installationsspange zusammengefasst, die neben den Schächten auch die Toiletten und den notwendigen Personen- und Lastenaufzug beinhaltet. Die Andienung der Halle erfolgt analog zu den bestehenden Hallen entlang der Haberstraße. Bauamt Staatliches Bauamt Erlangen-Nürnberg Architekt Grabow + Hoffmann, Nürnberg Nutzfläche 1-6 1.539 m² Brutto-Grundfläche 2.859 m² Brutto-Rauminhalt 12.447 m³ gen. Gesamtbaukosten 8 Mio. Euro Planungsauftrag Januar 2008 Baubeginn Juni 2010 Übergabe Juni 2012 34 bau intern Hochschulbau März 2013 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 34 02.04.2013 16:54:58 Exzellenzcluster „Engineering of Advanced Materials“ Neubau Technische Chemie und baul. Anpassungsmaßnahmen Um den Wissenschaftsstandort Deutschland im internationalen Wettbewerb nachhaltig zu stärken, wurde 2005 die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder zur Förderung von Wissenschaft und Forschung an deutschen Hochschulen ins Leben gerufen. Die Universität Erlangen-Nürnberg hat hierbei in der zweiten Runde des Exzellenzwettbewerbs 2007 den Zuschlag zur Errichtung des Exzellenzclusters „Engineering of Advanced Materials“ bekommen. Da die Bestandsgebäude der Technischen Chemie nicht die notwendigen Labor- und Büroräume für die Forschungstätigkeit aufwiesen, wurde sowohl ein Umbau des Bestandes, wie auch eine Erweiterung durch einen Neubau geplant. Die neuen Laborbereiche werden im Neubau untergebracht. Im Bestand ist dagegen hauptsächlich eine Büronutzung vorgesehen. Der bestehende Gebäudekomplex der Technischen Chemie befindet sich auf dem Südgelände der Universität, außerhalb des Stadtkerns von Erlangen. Die Baustruktur des Südgeländes ist geprägt vom typischen Campus-Charakter der 70er Jahre. Der Baukörper der technischen Chemie gliedert sich in drei Riegel mit Verbindungsbauteilen, entstanden Ende der 60er Jahre. Die äußeren Bauteile A und B sind sechsgeschossig, der mittlere C-Bau ist dreigeschossig. Das Gebäude liegt zwischen der Egerlandstraße und dem zentralen „Roten Platz“ des Campus. Der zweigeschossige Laborneubau entstand westlich des Bestandsgebäudes als kompakter solitärer Baukörper, der nur durch einen offenen Verbindungsgang im ersten Obergeschoss mit dem Bestand verbunden ist. Es handelt sich um eine 3-spännige Anlage, aufgebrochen durch einen Innenhof zur Belichtung und Belüftung der angrenzenden Büro- und Seminarräume. Während der Altbau auf einem Achsraster von 1,20 m aufgebaut wurde, ist das Modul des Neubaus mit 1,15 m wirtschaftlicher. Die Geschosshöhe beträgt im Lichten Technische Chemie - Exzellenzcluster Labor 3,65 m. Die Laborräume befinden sich in den beiden äußeren Spangen mit Ost-West-Orientierung. Die Büroräume und der Seminarraum sind in der mittleren Spange angeordnet, ebenso wie die Nebenräume und der Erschließungskern. Hierdurch sind kurze Wege gewährleistet. Die zentralen Versorgungsschächte liegen mittig in den Laborbereichen und bieten eine optimierte Medienversorgung. Eine einfache Nachinstallation ist durch die offene Leitungsverlegung in den Laboren sichergestellt. Im Kellergeschoss sind die Technikräume untergebracht, die durch einen unterirdischen Versorgungsgang an den Bestand angebunden sind. Als Reservefläche für ein später nachzurüstendes Notstromaggregat wird ein Raum vorgehalten. Bauamt Staatliches Bauamt Erlangen-Nürnberg Architekt Willi Bayer, Fürth Nutzfläche 1-6 2.430 m² Brutto-Grundfläche 4.781 m² Brutto-Rauminhalt 26.435 m³ gen. Gesamtbaukosten 13,85 Mio. Euro Planungsauftrag Mai 2008 Baubeginn Februar 2010 Übergabe Juni 2012 bau intern Hochschulbau März 2013 35 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 35 02.04.2013 16:55:01 Neubau eines Chemikums, 1. Bauabschnitt Christof Präg Städtebauliches Ziel war es, im Südgelände der Universität ein neues Zentrum der naturwissenschaftlichen Fakultät zu schaffen, das eine Achsen- und Wegebeziehung vom Röthelheimcampus bis zur Technischen Fakultät ermöglicht und gleichzeitig ein gemeinsames Forum der Naturwissenschaftlichen Fächer abbildet. Es galt möglichst viele Einrichtungen zentral für alle angrenzenden Institutsbereiche zur gemeinsamen Nutzung erreichbar zu machen, andererseits aber auch die sehr unterschiedlichen Funktionsbereiche individuell ablesbar zu gestalten. Die Laborzonen sind in gleich tiefen, jedoch unterschiedlich langen dreigeschossigen Kuben im Achsraster von 3,50 m und einer Geschoss- Südseite Labortrakt höhe von 4,10 m untergebracht. Durch eine Modularisierung konnten sowohl großflächige Praktikalabore wie auch variable Forschungslaboreinheiten flexibel zusammengefügt werden. Über jeweils zwei dieser Laborkuben spannt ein Verbindungsbau, in dem Seminar- und Büroräume untergebracht sind. So ist es möglich, eine Geschoßhöhe von nur 3,60 m auszu- Einfahrt Wirtschaftshof Südfassade Verwaltungstrakt bilden und trotzdem direkte Anbindungen an die Laborebenen zu erreichen. Im ersten Bauabschnitt werden die Laborkuben der Organischen, der Pharmazeutischen und der Lebensmittelchemie mit dem ersten Büroriegel sowie dem zentralen Platz über einem abgesenkten Wirtschaftshof geschaffen. Spiegelbildlich dazu soll später im zweiten Bauabschnitt das Ensemble für die Anorganische und die Physikalisch-Technische Chemie entstehen. Die Lage des neuen Chemikums wird durch hochstämmigen Kiefernwald geprägt. Die vier großen Laborkuben werden daher mit einer Fassade aus vorpatinierten Blechpaneelen versehen. Der sich darüber span- nende Büroriegel erhält eine hinterlüftete Vorsatzschale aus Sichtmauerwerk im komplementären Farbton. Die dazwischen liegenden Erschließungsbereiche werden als transparente Stahl-Glas-Konstruktionen ausgeführt, um Sichtbeziehungen durch den großen Baukomplex hindurch zu ermöglichen. Entwurf Architekt Staatliches Bauamt Erlangen-Nürnberg AFU-Bau und Bauleitung Haid und Partner, Nürnberg Nutzfläche 1-6 9.967 m² Brutto-Grundfläche 27.321 m² Brutto-Rauminhalt 119.831 m³ gen. Gesamtbaukosten 80 Mio. Euro Planungsauftrag April 2007 Baubeginn September 2009 Übergabe Sommersemester 2014 Grundriss Erdgeschoss 36 bau intern Hochschulbau März 2013 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 36 02.04.2013 16:55:05 Sanierung der Orangerie für die Institute für Kirchenmusik und Kunstgeschichte am Schlossgarten Dieter Maußner Zum 300. Geburtstag der Orangerie, vor genau sechs Jahren, gelang mit Hilfe einer gemeinschaftlichen Spendenaktion die Anschubfinanzierung für die Rettung dieser Erlanger Schönheit. Rechtzeitig zum Schlossgartenfest im Juni 2012 präsentierte sie sich generalsaniert im neuen Glanz. Trotz gründlicher Voruntersuchungen der maroden Statik und der Fassadenschäden wurde das ganze Ausmaß des Befalls mit „Echtem Hausschwamm“ erst nach und nach erkennbar. Die Myezele des Holz und Stein zerstörenden Pilzes hatten sich in den verdeckten Deckenfeldern und dem zweischaligen Mauerwerk unsichtbar und großflächig ausgebreitet. Insofern konnte dieses einmalige, barocke Kleinod nur über eine umfassende Generalsanierung nachhaltig gerettet werden. Die Bauzeit verlängerte sich infolge zusätzlicher Leistungen um drei Monate auf drei Jahre. Unter der denkmalpflegerischen Prämisse maximaler Substanzerhaltung wurde mit Hilfe modernster Untersuchungsmethoden, hochspezialisierten Gutachtern und mit hohem handwerklichen Geschick in vielen Bereichen der urzeitliche Zustand wiederhergestellt. Dabei vermittelten die Bauzwischenzustände oft den Eindruck der Filetierung des Baukörpers. Dies war Ausdruck des behutsamen Umgangs mit der Baugeschichte des Gebäudes, das seit seinem Übergang an die Universität im Jahr 1818 u.a. als Anatomisches und Pharmazeutisches Institut gedient hatte. Etwa 15 Fachplaner und Gutachter, sowie 30 überwiegend aus der Region stammende Fachfirmen haben unter der Gesamtleitung des Staatlichen Bauamtes Erlangen-Nürnberg die gesamte Gebäudetechnik einschließlich Brandschutz erneuert. Insbesondere die Zugangssituation zu den Instituten und dem öffentlichen Bereich des Wassersaals mit den beiden Flügelräumen (Foyer) konnte neu geordnet und mit einer unterirdischen Erweiterung (WC, Garderobe) funktional wesentlich verbessert werden. Die wichtigen Außenbauteile wie Dach, Fassaden und Fenster wurden erneuert, trocken gelegt, bauphysikalisch und soweit möglich auch energetisch auf den neuesten Stand gebracht. Der genehmigte Gesamtkostenrahmen von 9,9 Mio. Euro konnte eingehalten werden. Der ur- Dachstuhl sprüngliche Zweck des Gebäudes, festlicher Rahmen für gesellschaftliche Ereignisse zu sein, ist nun zeitgemäß wieder hergestellt. Die Institute erhalten attraktive Räume zurück, die Universität erhielt einen repräsentativen Veranstaltungsort. Bauamt Architekt Staatliches Bauamt Erlangen-Nürnberg AFU-Bau und Bauleitung Windisch, Uttenreuth Nutzfläche 1-6 973 m² Brutto-Grundfläche 3.000 m² Brutto-Rauminhalt 12.289 m³ gen. Gesamtbaukosten 9,9 Mio. Euro Planungsauftrag Juni 2006 Baubeginn März 2009 Übergabe Juni 2012 Grundriss Erdgeschoss bau intern Hochschulbau März 2013 37 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 37 02.04.2013 16:55:09 Hochschule für angewandte Wissenschaften Ansbach Neubau Hörsaal- und Verfügungsgebäude Volckmar Bruhn Die Hochschule für angewandte Wissenschaften Ansbach entstand als Konversion einer ehemaligen US-Kaserne. Anstatt der Sanierung eines bestehenden Gebäudes bot sich durch den Neubau die Chance einer städtebaulichen Neudefinition des Standorts und die Herstellung optimaler Bedingungen für zukünftige Erweiterungen. Das Gebäude nimmt die östliche Gebäudeflucht der Südbebauung auf und bildet in deren Verlängerung den Abschluss des Südgeländes und den Auftakt des neu zu erschließenden Nordgeländes. Auf diese Weise wird eine Verknüpfung zwischen den beiden getrennten Campushälften hergestellt. Der Zugang befindet sich in Verlängerung zum Stammgelände. Ein kleiner Vorplatz bildet den Auftakt zum Nordgelände und das Gegenüber zum Südgelände. Im Dialog zum historischen Gebäudebestand erhält die Stahlbeton-Lochfassade eine hinterlüftete Ziegel-Vorsatzschale. Die Plastizität wird durch innen bündige Fenster und tiefe Laibungen aus eloxiertem Aluminium unterstützt. Auf diese Weise entsteht ein Baukörper mit einer kräftig-massiven Außenwirkung. Im Gegensatz dazu entwickelt der zentrale Innenhof mit der flächigtransparenten Structural-Glacing-Fassade als Einschnitt in den Baukörper eine große Leichtigkeit. Innenhof halts- bzw. Sozialräume der beiden Funktionseinheiten wechselseitig angeordnet. Den Aufenthaltsräumen der Hörsäle ist jeweils eine kleine Außenterrasse vorgelagert. Die Erschließung erfolgt entlang der Innenhoffassaden. Auf der Hörsaalseite ist eine Erschließungs- und Installationsspur angeordnet, die eine einläufige Haupttreppe, alle erforderlichen Schächte, den Aufzug, den Serverraum und den erforderlichen zweiten Fluchtweg aus den Unterrichtsräumen aufnimmt. Grundriss 1. Obergeschoss Der kompakte dreigeschossige Baukörper mit quadratischem Grundriss wird durch einen außermittig sitzenden Innenhof in zwei Bereiche gegliedert: Westlich befindet sich die Verwaltung, östlich die Unterrichtsräume. An den Stirnseiten des Innenhofes sind jeweils die Aufent- Bauamt Staatliches Bauamt Ansbach Architekt Staab Architekten GmbH, Berlin Nutzfläche 1-6 1.284 m² Brutto-Grundfläche 2.886 m² Brutto-Rauminhalt 11.482 m³ gen. Gesamtbaukosten 7,74 Mio. Euro Planungsauftrag August 2009 Baubeginn April 2011 Übergabe August 2012 38 bau intern Hochschulbau März 2013 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 38 02.04.2013 16:55:14 Otto-Friedrich Universität Bamberg Neubau auf dem Markusgelände Hubert Wagner Zur Behebung des erheblichen Flächendefizits der Universität Bamberg wurden auf dem staatseigenen „Markusgelände“ ein Verfügungsgebäude mit großem Hörsaal (ca. 400 Sitzplätze) und ein Institutsgebäude im Rahmen der Initiative „Zukunft Bayern 2020“ bzw. des Konjunkturpakets II errichtet. Die mit Planung und Durchführung beauftragte Architektengemeinschaft Gatz mit Kuntz + Manz entwickelte das städtebauliche Konzept entlang einer sogenannte Passarelle, an die künftig die bereits vorhandenen Gebäude des Areals, das Forum und die noch zu errichtende Cafeteria angebunden sind. Die beiden viergeschossigen Massivbaukörper mit Hörsaal (ca. 400 Sitzplätze), Seminar- und Büroräumen bieten Platz für mehr als 1.200 Studierende und etwa 60 Mitarbeiter der Hochschule. Sie verfügen, in Anlehnung an die Umgebungsbebauung, über vier Vollgeschosse und sind im ersten Obergeschoss mit einem Zwischenbau verbunden. Dank der kompakten Bauform, des effizienten Wärmedämmverbundsystems und des Anschlusses an das Fernwärmenetz der Stadt Bamberg konnten die Forderungen der Energieeinsparungsverordnung deutlich unterschritten werden. Aus Gründen des Denkmalschutzes musste auf eine Photovoltaikanlage verzichtet werden. Als regenerativer Energieansatz wird daher Foyer Hörsaal Detailansicht sowohl zur sommerlichen Kühlung als auch zur unterstützenden Wärmeversorgung im Winter, eine durch Grund- wasser gespeiste Wärmepumpe genutzt. Im Untergeschoß befindet sich neben den Technikzentralen eine Tiefgarage mit 80 Pkw-Stellplätzen. Den Planern ist es nicht zuletzt durch die Materialwahl und die Farbgebung gelungen, eine innen- und außenräumliche Qualität auf dem Areal zu erzeugen, die die Studenten dazu animiert, über den Vorlesungsbetrieb hinaus, das „Markusgelände“ als Kommunikationsplattform zu nutzen. Bauamt Architekt Staatliches Bauamt Bamberg Architektengemeinschaft Gatz, Bamberg mit Kunz-Manz, Würzburg Nutzfläche 1-6 2.694 m² (inkl. TG) Brutto-Grundfläche 7.485 m² (inkl. TG) Brutto-Rauminhalt 24.559 m³ (inkl. TG) gen. Gesamtbaukosten 14,9 Mio. Euro Planungsauftrag Januar 2008 (1. BA) März 2009 (2. BA) Baubeginn September 2009 Übergabe Oktober 2011 bau intern Hochschulbau März 2013 39 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 39 02.04.2013 16:55:21 Universität Bayreuth C A B A Neubau Rechts- und Wirtschaftswissenschaften B Neubau Polymer Nanostructures C Neubau Labor- und Praktikumsgebäude Reinhard Schatke Erweiterung Rechts- und Wirtschaftswissenschaften Der Erweiterungsbau für die Rechtsund Wirtschaftswissenschaften an der Universität Bayreuth war lange ersehnt und längst überfällig. Bereits zum Wintersemester 1984/85 war das 1980 errichtete Fakultätsgebäude aufgrund der zwischenzeitlich stark gestiegenen Studierendenzahlen wieder an seine räumlichen Grenzen gelangt. Mit dem Erweiterungsbau, der im Rahmen des Investitionsprogramms „Zukunft Bayern 2020“ errichtet und zum Wintersemester 2011/12 übergeben wurde, konnte diese akute Raumnot gemildert werden. Mit einem eigenständigen, dreigeschossigen Baukörper in Form eines 100 Meter langen und etwa 20 Meter breiten „Gebäuderiegels“ wird sowohl die geforderte Hauptnutzfläche als auch der Wunsch nach einer großzügig ausgebildeten Foyerzone nachgewiesen. Angenehm gegliedert wird die Längenwirkung dieses Baukörpers durch einen vorgestellten Hörsaaltrakt. Ein kubischer, vollständig verglaster und zweigeschossig an die Bestandsbibliothek angesetzter Erweiterungsblock ist ebenfalls Bestandteil des Gesamtkonzeptes. Innenansicht großer Hörsaal mit Medienkabine Der klar positionierte, barrierefreie Haupteingang, und die breite Erschließungs- und Foyerzone, die im Anbindungsbereich zum Bestandsgebäude eine Cafélounge aufnimmt, tragen zu einer klaren Orientierung im Gesamtkomplex bei. Großzügig breite Treppen in schlanker Stahlkonstruktion erschließen die Geschossebenen untereinander und schaffen in Verbindung mit Deckenöffnungen eine beeindruckende Transparenz. Diese wird durch Dach-Oberlichtbänder und geschoßübergreifende Verglasungen der Foyerfassade zusätzlich unterstützt. Einen angenehmen, beinahe futuristisch anmutenden Kontrapunkt zur stringenten Linienführung des Haupttraktes bildet der Hörsaaltrakt: Die Außenwände sind trichterförmig geneigt, dazu im Grundriss schräg gestellt und kragen über einer steil ansteigenden Sockelzone weit aus - insgesamt auch eine enorme Herausforderung an Schalungstechnik und Know-how des Rohbauunternehmens. Die Farbgestaltung der Außenhaut wurde durch einen dezent hellgrauen Putz in Spachteloptik zurückhaltend gewählt. Farbige, nur scheinbar wahllos angeordnete Glaspaneele der Fensterbänder spiegeln die Farbvariationen des Sichtziegelmauerwerks am Bestandsgebäude wider. Diese Ziegelrottöne waren auch Grundlage des Farbkonzepts von Prof. Bechinger, der mit einer Wandmalerei auf der zweigeschossigen Foyerwand die Bestandsfarbe weit in den Innenraum führt. Bauamt Staatliches Bauamt Bayreuth Architekt Grabow + Hofmann Nutzfläche 1-6 4.691 m² Brutto-Grundfläche 9.093 m² Brutto-Rauminhalt 37.276 m³ gen. Gesamtbaukosten 20,04 Mio. Euro Planungsauftrag Dezember 2007 Baubeginn Mai 2009 Übergabe Oktober 2011 40 bau intern Hochschulbau März 2013 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 40 02.04.2013 16:55:33 Neubau Polymer Nanostructures Im Herbst 2012 wurde an der Universität Bayreuth ein Forschungsgebäude fertiggestellt, das es in dieser Form bisher am Bayreuther Campus noch nicht gab und möglicherweise Modellcharakter für vergleichbare Forschungseinrichtungen haben wird: Mit dem Forschungsgebäude „Polymer Nanostructures“, das der Freistaat Bayern im Rahmen des Programms „BayernFIT - Forschung Innovation Technologie“ errichtet hat, werden fünf sogenannte „Key-Labs“, verteilt auf drei Stockwerke, für die Polymerforschung eingerichtet. Die Polymerforschung ist bereits eine der Stärken der Universität Bayreuth. Bereits 25 Bayreuther Forschergruppen bearbeiten intensiv dieses zukunftsträchtige Forschungsfeld und durch den Neubau sollen die Rahmenbedingungen für eine hochkarätige und international konkurrenzfähige Forschung weiter verbessert und ausgebaut werden. „Vom Autoteil bis hin zu Pharmaka - wir leben im Zeitalter der Polymere, im Zeitalter der Kunststoffe“ so Prof. Dr. Schmidt, Vizepräsident der Universität Bayreuth und führender Polymerforscher. Und er konstatiert, dass die enge Zusammenarbeit der Disziplinen den Fortschritt nachweisbar beschleunigt. Diese Key-Laboratorien dienen der fachübergreifenden Forschung in den Disziplinen Physik, Chemie und Ingenieurwissenschaften und sollen optimale Bedingungen für interdisziplinäres Arbeiten bieten. Als bautechnische Besonderheit gelten zwei vom Baukörper vollständig abgekoppelte, separat gegründete und nahezu schwingungsfreie Fundamente für Rasterelektronenmikroskope. Geplant von Worschech Architekten aus Erfurt, wird dieses Gebäude genau auf das vorgenannte Anforderungsprofil zugeschnitten sein. Neben Besprechungs- und Vortragsräumen bieten Kommunikationsflächen in Flurzonen und Galeriebereichen, die an die dreigeschossige Eingangshalle angegliedert sind, beste Möglichkeiten für Erfahrungs- und Gedankenaustausch. Nach außen hin wird diese Innovationskraft durch einen Baukörper repräsentiert, der sich von den bisherigen Gebäuden am Campus abgrenzt. Durch eine offene, zweigeschossige Stahlbetonbrücke Ostansicht mit Haupteingang Grundriss Erdgeschoss wird die Verbindung zum Laborgebäude der 80er Jahre hergestellt. Durch die großflächigen Fassadenöffnungen an der Zugangsseite wirkt das Gebäude einladend. Der effektvolle Kontrast einer dunklen, anthrazitfarbenen Putzoberfläche zu limettenfarbenen Akzenten in den Gebäuderücksprüngen wirkt spannungsgeladen, „öffnet“ das Gebäude und wird viele Gäste neugierig auf das Innere machen. Foyerbereich mit Galerie Bauamt Staatliches Bauamt Bayreuth Architekt Worschech Architekten, Erfurt Nutzfläche 1-6 1.113 m² Brutto-Grundfläche 2.580 m² Brutto-Rauminhalt 10.486 m³ gen. Gesamtbaukosten 9,1 Mio. Euro Planungsauftrag Juni 2009 Baubeginn September 2010 Übergabe Oktober 2012 Besprechungsraum bau intern Hochschulbau März 2013 41 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 41 02.04.2013 16:55:36 Neubau Labor- und Praktikumsgebäude Mit dem Neubau des Gebäudes kann auf dem Campus der Universität Bayreuth der dringende Raumbedarf für Labor- und Praktikumsflächen abgedeckt werden, der insbesondere im Bereich der Biochemie und Ingenieurwissenschaften besteht. Hier sollen entsprechend der Ausbauplanung der Universität die Studiengänge zahlenmäßig ausgeweitet werden. Platziert in direkter Nachbarschaft zu der bestehenden Gebäudegruppe der Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften (FAN), wird die bestehende städtebauliche Struktur um einen zusätzlichen, fünften Gebäuderiegel erweitert. Dabei fügt sich der dreigeschossige Baukörper durch seine gestaffelte Höhenausbildung ideal in die vorhandene Hanglage ein. Eine bestehende, sämtliche FAN-Gebäude durchdringende Magistrale findet unter dem weit ausladenden Vordach einen neuen und markanten Ausgangspunkt. Hier befindet sich auch der Hauptzugang des Gebäudes. Der nahezu eigenständige, zum Teil unter das Vordach „geschobene“ Hörsaal ist für 140 Personen ausgelegt und erhebt mit seinem kräftigen Rotton Anspruch auf den „primus inter pares“ der Gebäuderiegel. Nach Planungen von Brechensbauer Weihnhart + Partner Architekten aus München, die den Auftrag als Preisträger im Rahmen eines Architektenwettbewerbes erhielten, bietet der rund 100 Meter lange und ca. 25 Meter breite Gebäuderiegel auf drei Ebenen ca. 3.100 m² Nutzfläche. Im Erdgeschoß befindet sich, neben Hörsaal und Seminarräumen, der neue Lehrstuhl für Mechatronik, der in den Bereichen Energietechnik, Antriebstechnik und Elektromobilität forscht und mit der FAN eng vernetzt ist. Das erste Obergeschoß wird mit drei Professuren der Biochemie nebst großzügigen Praktikumsräumen belegt und im zweiten Obergeschoss wird ein ebenfalls neuer Lehrstuhl für Material- und Prozesssimulation integriert. Um die Hüllflächen zu reduzieren ist das Bauwerk kompakt geplant und bietet somit ein gutes Verhältnis zwischen Außenfläche und Volumen. Als Stahlbetonmassivbau mit außenliegender, hocheffizienter Wär- Visualisierung Ostansicht mit Haupteingang und Hörsaalkubus Grundriss 1. Obergeschoss Ebene Laborräume Grundriss Erdgeschoss Ebene Haupteingang medämmung unter Putzoberflächen bzw. hinter Metallverkleidungen unterschreitet der Neubau die Zielvorgaben der Energieeinsparverordnung 2009. Eine großflächige Photovoltaikanlage auf dem Dach unterstützt die ökologische Energiegewinnung. Zur Beheizung ist das Gebäude an das Niedertemperaturnetz der Universität Bayreuth angeschlossen. Der Neubau leistet einen hervorragenden Beitrag die Studienbedingungen an der Universität Bayreuth weiter auf hohem Niveau zu halten. Bauamt Architekt Staatliches Bauamt Bayreuth Brechensbauer Weinhart + Partner, München Nutzfläche 1-6 3.100 m² Brutto-Grundfläche 7.160 m² Brutto-Rauminhalt 31.245 m³ gen. Gesamtbaukosten 19,6 Mio. Euro Planungsauftrag Feburar 2009 Baubeginn Oktober 2010 Übergabe April 2013 42 bau intern Hochschulbau März 2013 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 42 02.04.2013 16:55:51 Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg Ansicht von Osten: Aula mit neuem Foyer und Hörsaalanbau Der Ausblick ist großartig vom neuen Anbau der Hochschule hinüber auf die Veste Coburg. Sicherlich war dies bereits 1959 der Grund, auf diesem Bergsporn mit der Errichtung der damaligen Staatsbauschule zu beginnen: einem kubischen Gebäude mit zwei Innenhöfen zur Beherbergung von Seminarräumen, Büros, einer Pausenhalle, sowie einer Aula mit Galerie und einem mit Lichtkuppeln versehenen Flur. Dabei entstand ein klar strukturierter, heller und großzügiger Baukörper, der in seiner zeitlos-modernen Grundhaltung bis in die Detail-ausbildung eine hohe Qualität erfuhr. So verblieb er 50 Jahre nahezu unverändert. Die Rohbausubstanz aus verputztem Ziegelmauerwerk und Stahlbetonrippendecken war solide ausgeführt, in der Gebäudeausrüstung, sowie hinsichtlich Brandschutz und Wärmeenergieverbrauch zeigten sich jedoch schwere Mängel. Auch erforderte die neue Belegung mit dem Studiengang „Soziale Arbeit“ eine Anpassung der Raumstruktur. Die nun durchgeführte Sanie- rung behob die technischen Unzulänglichkeiten, das Gebäude ist nun barrierefrei und der Energiebedarf auf Neubauniveau. Der Charme der Raumgestaltung im Stile der späten 50er Jahre blieb dabei durch einen sehr behutsamen Umgang erhalten. Zusätzlich wurden in Zusammenarbeit mit Architekturstudentinnen durch Neugestaltung des Innenhofs sowie eines neuen Senatsaals eindrucksvolle moderne Akzente gesetzt. Erfreulicherweise konnte die Hochschule gleichzeitig um einen Anbau erweitert werden. Er beherbergt zwei übereinander gestapelte Hörsäle und wurde über ein neues Foyer an den Altbau angebunden. Die Konstruktion des Foyers wurde innen in Sichtbeton ausgeführt, das Hörsaalgebäude außen mit zementgebundenen Fassadenplatten versehen. Die gestufte Decke zwischen den Hörsälen enthält dabei die Hohlräume für die Druckbodenbelüftung des oberen Hörsaals. Die Ausbaumaterialien nehmen zum Altbau Bezug: Linoleum in den Hörsälen, Holztüren, dunkle Fliesen. So gliedert sich das neue Hörsaalgebäude in Materialität, Proportionen und Gestaltung in die Architektur des Bestandes ein, wird jedoch den heutigen Anforderungen an einen modernen Hörsaalbetrieb in technischer, akustischer und raumklimatischer Hinsicht gerecht. Unter dem Foyer wurde ein Tiefgeschoss zur Aufnahme der zentralen Lüftungstechnik errichtet, von welchem neben dem neuen Hörsaalgebäude auch einzelne Räume im Bestand versorgt werden. Ergänzt wurde die Baumaßnahme um eine den Gesamtcampus versorgende Heizanlage. Sie besteht aus einem 900 kW leistenden Hackschnitzelkessel, ergänzt um zwei Ölkessel für den Spitzenbedarf sowie die sommerliche Warmwasserbereitstellung. Mit der zum Wintersemester 2011/12 übergebenen Baumaßnahme ist ein Anfang in ein umfassendes „Update“ des Hochschulcampus gemacht, weitere Projekte befinden sich schon in der Vorbereitung, ein guter Ausblick für die sehr innovative Coburger Hochschule. Großer Hörsaal Neues Foyer Sanierter Flur mit Lichtkuppeln Generalsanierung Gebäude 1 und Anbau für zwei Hörsäle Ulrich Delles Bauamt Architekt Staatliches Bauamt Bamberg StBA Bamberg und Architekturbüro Gatz, Bamberg Nutzfläche 1-6 4.242 m² Brutto-Grundfläche 3.455 m² Brutto-Rauminhalt 42.133 m³ gen. Gesamtbaukosten 16,64 Mio. Euro Planungsauftrag Dezember 2007 Baubeginn September 2009 Übergabe Oktober 2011 bau intern Hochschulbau März 2013 43 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 43 02.04.2013 16:55:57 Julius-Maximilians-Universität Würzburg Campus Hubland Peter Mack Erweiterungsfläche Hubland Nord Mit Abzug und Übergabe des so genannten Leighton-Areals von den amerikanischen Streitkräften an die Bundesrepublik Deutschland im Januar 2009 bot sich für die Stadt Würzburg die Chance einer innerstädtischen Konversionsfläche mit rund 134,5 Hektar Gemeinsam erarbeiteten Stadt und Freistaat Bayern eine städtebauliche Rahmenplanung auf Basis eines Ideenwettbewerbs als Grundlage für die anstehende Bauleitplanung. Im Jahr 2009 erfolgten bereits für eine Teilfläche von rund 39 Hektar die Autarkstellung der Infrastruktur und der Kauf durch den Freistaat Bayern als Erweiterungsfläche für die Universität Würzburg. Im Januar 2010 haben die Bauarbeiten im Rahmen zweier großer Baumaßnahmen begonnen: Die Erschließung und der Umbau von neun bestehenden Gebäuden auf dem Areal - sieben ehemalige Wohngebäude und Teilbereiche zweier ehemaliger Schulen. Die Nutzung dieser neun Gebäude wurde zum Sommersemester 2011 aufgenommen. In nur rund 2 Jahren und 3 Monaten ist somit die Konversion von der ehemaligen Wohnsiedlung der US-Streitkräfte zum Universitätscampus „Hubland Nord“ erfolgt. Die Erschließung (rd. 8 Mio. Euro) umfasst die unabdingbar notwendige infrastrukturelle Versorgung der Gebäude. Der Umbau der Gebäude (rd. 20,5 Mio. Euro) schafft ca. 10.000 m² Nutzfläche in Form von büroartig genutzten Institutsgebäuden, Seminarräumen und Praktikabereichen für die Bauamt Architekten Staatliches Bauamt Würzburg Dörfler Hirt Architekten, Bamberg Bruckner Berger Partner, Würzburg Nutzfläche 1-6 10.319 m² Brutto-Grundfläche 22.843 m² Brutto-Rauminhalt 79.402 m³ gen. Gesamtbaukosten 28,54 Mio. Euro Planungsauftrag November 2008 Baubeginn Januar 2010 Übergabe/Inbetriebnahme März 2011 Erweiterungsfläche Hubland Nord A Neubau Brücke B Neubau Hörsaalgebäude C Neubau Praktikumsgebäude D HaW Neubau für die Fakultäten Gestaltung, Informatik und Wirtschaftsinformatik Fakultäten Biologie, Chemie, Physik, Mathematik, Philosophie I und II und das Zentrum für Sprachen. Parallel erfolgen derzeit Planungen zur Nachnutzung weiterer Gebäude mit reduziertem Ausbaustandard. Fuß- und Radwegbrücke Seit der Eröffnung des Universitätscampus Hubland Nord im April 2011 herrscht eine intensive Fußgän- Lageplan und Ansicht Brücke ger- und Radfahrbeziehung zwischen dem Altcampus Hubland Süd und dem Neucampus, die aufgrund der steigenden Studienanfängerzahlen und des weiteren Ausbaus des Campus Nord weiter ansteigen wird. Die beiden Campusbereiche sind durch die vielbefahrene Straße „Am Galgenberg“ getrennt. Die geplante Fußgänger- und Radwegbrücke soll eine barrierefreie Verbindung zur sicheren Querung der Straße herstellen. Zum Jahreswechsel 2011/2012 wurde diesbezüglich ein Wettbewerb für Architekten und Bauingenieure ausgelobt. Der erste Preisträger, dessen Entwurf demnächst realisiert werden soll, sieht eine 3,5 m breite, leicht geschwungene Brücke vor, die sich sehr gut in die Landschaft einbindet. Es sind sowohl barrierefreie Rampen als auch Treppen an beiden Straßenseiten vorgesehen, die eine kurze Anbindung zu Bushaltestellen gewährleisten. Dem Gewinner des Wettbewerbes gelang es, die funktionalen Anforderungen der Barrierefreiheit und der kurzen Anbindung optimal umzusetzen, indem eine statisch tragende Bogenkonstruktion gewählt wurde, auf deren Rücken sich die Treppen anschmiegen und die den Rampen als Auflager dient. In Bogenmitte treffen sich Treppen und Rampen und ergeben somit eine Platzaufweitung. Der Stahlbetonbogen- und Rampenkonstruktion werden filigrane Stahlstabgeländer entgegengesetzt. Bauamt Planung Staatliches Bauamt Würzburg ARGE Dr. Schütz Ingenieure, Kempten Kolb Ripke Architekten, Berlin geschätzte Gesamtbaukosten 2,7 Mio. Euro Planungsauftrag April 2011 Baubeginn März 2013 Übergabe Dezember 2013 44 bau intern Hochschulbau März 2013 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 44 02.04.2013 16:56:04 Neubau zentrales Hörsaal- und Seminargebäude Als Teil des Programms „Zukunft Bayern 2020“ wurde an der Schnittstelle zwischen dem bestehenden Campus Hubland Süd und dem neuen Campus Hubland Nord das neue Zentrale Hörsaal- und Seminargebäude realisiert. Seit dem Sommersemester 2011 wird es fakultätsübergreifend für Vorlesungen und Seminare genutzt. Alle Ebenen werden über die zentrale dreigeschossige Halle erschlossen und sind barrierefrei nutzbar. Im Erdgeschoss befinden sich drei natürlich belichtete Hörsäle mit insgesamt ca. 1.000 Plätzen. Ein Selbstbedienungsbereich mit direktem Ausgang ins Freie ergänzt das Raumprogramm. In den beiden Obergeschossen stehen weitere ca. 1.000 Sitzplätze in 23 Seminarräumen zur Verfügung, die sich um die zentrale Halle und einen in das Gebäudevolumen eingeschnittenen Innenhof anordnen. Wechselnde Ausblicke ins Freie sichern eine klare Orientierung und erhöhen die Aufenthaltsqualität. Das zweite Obergeschoss öffnet sich mit einer Terrasse nach Westen. Von hier aus bieten sich weite Ausblicke auf die Stadt, das Maintal und die Festung Marienberg. Prägend für das Erscheinungsbild des zentralen Hörsaal- und Seminargebäudes ist die kräftige, außen liegende Struktur aus sandgestrahlten Stahlbetonfertigteilen, die zugleich die Fluchtbalkone aufnimmt. Treppenhaus und Foyer Bauamt Staatliches Bauamt Würzburg Architekten ARGE Architekten BDA, Grellmann Kriebel Teichmann, Würzburg, Hetterich, Würzburg Nutzfläche 1-6 3.187 m² Brutto-Grundfläche 8.045 m² Brutto-Rauminhalt 39.572 m³ gen. Gesamtbaukosten 16,7 Mio. Euro Planungsauftrag Dezember 2007 Baubeginn März 2009 Übergabe/Inbetriebnahme April 2011 Wartebereich Hörsaal bau intern Hochschulbau März 2013 45 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 45 02.04.2013 16:56:10 Neubau naturwissenschaftliches Praktikumsgebäude Das innovative Grundkonzept des zentralen Praktikumsgebäudes für die Naturwissenschaften sah nicht nur eine fakultätsübergreifende Nutzung des Gebäudes vor, sondern auch eine möglichst flexible Nutzbarkeit der einzelnen Laborbereiche. Auf 1.740 m² Nutzfläche entstanden hier unterschiedliche Laborbereiche für die Praktika der Fakultäten Chemie, Biologie und Physik. Auf zwei Nutzgeschossen wurden somit mehr als 270 studentische Arbeitsplätze geschaffen. An der Westseite des Gebäudes befinden sich die Labore, die große Raumtiefen aufweisen und denen Nebenzonen für die notwendigen Peripherieräume zugeordnet sind. Der hier realisierte Labortypus spiegelt den aktuellen Stand des wissenschaftlichen experimentellen Arbeitens und Forschens wider. Als Besonderheit befindet sich in der Laborlandschaft ein voll ausgestatteter barrierefreier Arbeitsplatz. An der Ostseite dominiert die Erschließungsachse mit vorgelagerten Büro- und Aufenthaltsbereichen, die als offene, natürlich belichtete Kommunikationszonen in Form von auskragenden Boxen ausgebildet sind. Im Norden befindet sich das Foyer als vertikale Erschließungszone über alle Geschosse. Die direkte Anbindung an den bestehenden Zentralbau des Chemiekomplexes bietet infrastrukturelle Vorteile und inhaltliche Synergieeffekte. Das Bauwerk ist in Stahlbetonskelettbauweise mit vorgehängter Aluminium-Glasfassade - mit integriertem Sonnenschutz im Scheibenzwischenraum - bzw. großformatigen Stahlbetonfertigteilen errichtet worden. Bauamt Staatliches Bauamt Würzburg Architekt Grabow + Hofmann, Nürnberg Nutzfläche 1-6 1.740 m² Brutto-Grundfläche 4.312 m² Brutto-Rauminhalt 17.706 m³ gen. Gesamtbaukosten 11,5 Mio. Euro Planungsauftrag Dezember 2007 Baubeginn Mai 2009 Übergabe/Inbetriebnahme Dezember 2011 Haupteingang Laborbereich Grundriss Erdgeschoss 46 bau intern Hochschulbau März 2013 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 46 02.04.2013 16:56:15 Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt Neubau für die Fakultäten Gestaltung, Informatik und Wirtschaftsinformatik in Würzburg Grit Liebau 2004 gewannen Gerber Architekten aus Dortmund den europaweit ausgeschriebenen Wettbewerb. Die exponierte Hanglage des Grundstückes ließ die Architekten Freiräume umbauen, Ausblicksituationen in die offene Landschaft inszenieren und die Wege freiraumübergreifend durch die Gebäudeanlage führen. Der überzeugende architektonische Entwurf trug dazu bei, dass ein zweiter Bürgerentscheid zu einem Hochschulneubau in Würzburg mit großer Mehrheit im Juli 2008 zugunsten des gewählten Standortes in der Nähe des Universitätscampus Hubland Süd ausfiel. Zwei gegenüberstehende, voneinander getrennte Gebäudewinkel umschließen einen Freiraum: ein diagonaler Weg quert den Innenhof über großzügige Treppenanlagen. Es entstehen ein zur Hälfte aufgeständerter zweigeschossiger Bau mit sieben Hörsälen und ein viergeschossiger Winkel für alle übrigen Räume der beiden Fakultäten. Im Hofgeschoss sind beide Gebäude funktional und barrierefrei verbunden. Das auskragende Dach des Hauptgebäudes signalisiert den Haupteingang. Die Topographie erlaubt eine offene Garagenebene mit 163 Stellplätzen unter dem Gebäude, die Einheit von Gebäude und Landschaft wird nicht durch parkende Autos gestört. Die Fassaden entwickeln sich als geschlossenes Band. Stirnseiten, Flachdächer und abschließende Decken sind in weißem Sichtbeton ausgebildet. Die offenen Längsseiten der Fassade sind verglast. Bauamt Staatliches Bauamt Würzburg Architekt Gerber Architekten, Dortmund Nutzfläche 1-6 5.405 m² Brutto-Grundfläche 18.283 m² Brutto-Rauminhalt 74.963 m³ gen. Gesamtbaukosten 33 Mio. Euro Erschließungsstraße 2,6 Mio. Euro Planungsauftrag September 2007 Baubeginn März 2009 Übergabe September 2011 Foyer Innenhof-Süd-Westansicht bau intern Hochschulbau März 2013 47 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 47 02.04.2013 16:56:19 Neubau und Sanierung für das Kompetenzzentrum Mainfranken am Standort Schweinfurt Gerald Neller Die Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt wurde als Ergebnis eines Wettbewerbes durch das Architekturbüro Fred Angerer in den Jahren 1961 bis 1963 erbaut. Gut vier Jahrzehnte danach waren Modernisierungsmaßnahmen an den Gebäuden unausweichlich notwendig geworden. Die Generalsanierung des gesamten Gebäudekomplexes ist in vier Bauabschnitte gegliedert. Die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts erfolgte im April 2008. Bei der Instandsetzung des hyperbolischen Paraboloiddaches kam erstmals in Deutschland carbonfaserverstärkter Beton zum Einsatz. Die Konzeption des Kompetenzzentrums Mainfranken mit seinen beiden Zentren für Energie- und Medizintechnik stellt den vorgezogenen dritten Bauabschnitt der Gesamtsanierung dar. Beginnend mit einer umfassenden Beton- und Brandschutzsanierung des Rohbaus erfolgte eine fast vollständige Erneuerung des Innenausbaus. Die Grundrisstypologie wurde durch das Einstellen neuer Raumkuben angepasst und damit auch das Verhältnis von Funktions- und Verkehrsflä- Kommunikationszone Sanierter Bereich, Ansicht vom Innenhof chen verbessert. Die Kapazität eines ehemals innen liegenden Hörsaals wurde um 50 Plätze erweitert und mittels direkter Außenbelichtung und kontrollierter Belüftung in seiner Aufenthaltsqualität erheblich verbessert. Ein weiterer Schwerpunkt war die energetische Optimierung des Gebäudes. Die raumlufttechnischen Anlagen sind mit Wärmerückgewinnungsanlagen ausgestattet. In den Hörsälen, den Seminarräumen sowie in Teilbereichen der Laboratorien werden die notwendigen Luftvolumenströme über Qualitätsfühler und Anwesenheitssensoren geregelt. Die Fassade unterschreitet die heute gültigen Anforderungen der Energieeinsparverordnung um 30 %. Ziel war es auch, die zwar in die Jahre gekommene, aber dennoch sehr feinfühlig strukturierte Fassade des Altbaus bei der Sanierung als grundlegendes Gestaltungsmerkmal zu übernehmen. Die prägnanten, neu entwickelten Betonfertigteile wurden als neue geometrische Ebene auf die bestehende Tragkonstruktion aufgesetzt. Hierdurch konnte eine entsprechend schmale Profilierung erzielt werden, die den gestalterischen Anspruch des bauzeitlichen Entwurfes von Fred Angerer adaptiert und auf heutige Rahmenbedingungen transformiert. Das Kompetenzzentrum Mainfranken wurde termingerecht im Herbst 2011 zur Nutzung übergeben. Die Realisierung des zweiten und vierten Bauabschnitts und damit der Abschluss der Gesamtsanierung steht unmittelbar bevor. Hörsaal Besprechung Bauamt Architekt Staatliches Bauamt Schweinfurt StBA Schweinfurt und Architekturbüro Hetterich Nutzfläche 1-6 3.312 m² Brutto-Grundfläche 6.464 m² Brutto-Rauminhalt 26.750 m³ gen. Gesamtbaukosten 13,5 Mio. Euro Planungsauftrag Juni 2009 Baubeginn Mai 2010 Übergabe Oktober 2011 48 bau intern Hochschulbau März 2013 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 48 02.04.2013 16:56:23 Hochschule für angewandte Wissenschaften Aschaffenburg A B Neubau, Ansicht vom Innenhof A Neubau B Sanierung Neubau und Sanierung Mechatronik und Wirtschaftsingenieurwesen Gerhard Gerber Die Hochschule Aschaffenburg befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Jägerkaserne, die Ende des 19. Jahrhunderts für das königlich bayerische Jägerbataillon geschaffen wurde. Nach der Nutzung durch die deutsche Wehrmacht und die amerikanischen Streitkräfte begann der Freistaat Bayern Mitte der 90er Jahre die Liegenschaft abschnittsweise zur Fachhochschule Aschaffenburg umzubauen. Für den neuen Studiengang Mechatronik konnte im Jahr 2004 der erste Teil des dritten Bauabschnittes, eine zum Hörsaal- und Laborgebäude umgebaute Reithalle in Betrieb genommen werden. Im Herbst 2011 wurde der dritte Bauabschnitt mit dem Neubau des Hörsaal- und Laborgebäudes für die Studiengänge Mechatronik und Wirtschaftsingenieurwesen sowie mit Umbau- und Sanierungsmaßnahmen auf dem Hochschulgelände vollendet. In den neuen Hörsälen können bis zu 420 Studenten an Lehrveranstaltungen teilnehmen. Die Labore für Lehre und Forschung bieten 186 Sanierter Altbau, Ansicht vom Innenhof Arbeitsplätze. Es war das architektonische Ziel des Staatlichen Bauamtes einen Neubau zu entwerfen, der sich in Höhe und Dachform in die denkmalgeschützte Liegenschaft einfügt, aber auch gleichzeitig mit einer zeitgemäßen Formensprache seine architektonische Eigenständigkeit definiert. Die technische Ausstattung des Neubaus entspricht den Anforderungen an ein modernes Hochschulgebäude. Durch ein hocheffizientes Wärmerückgewinnungssystem und der Nutzung der Fortluftkühlung werden die Betriebskosten auf ein Minimum reduziert. Dem Aspekt des energieeffizienten Bauens wurde sowohl mit der Photovoltaikanlage auf dem Dach Rechnung getragen, als auch bei der Fassadenplanung, die sich durch einen gering gehaltenen Glasanteil auszeichnet. Im Untergeschoss des Neubaues befindet sich eine Regenwassernutzungsanlage für die Außenanlagenbewässerung. Die Umbaumaßnahmen in den ensemblegeschützten Klinkerbauten dienen zur Schaffung von angemessenen Arbeitsräumen für die Verwaltung, Professoren und für den technischen Betriebsdienst. Eine besondere Aufgabe bestand in der Restaurierung des historischen, zweigeschossigen Saales im Gebäude der Hochschulleitung, dessen Wände Gemälde des Aschaffenburger Malers Adalbert Hock (1866-1949) zieren. Um dem Campus auch im Außenbereich ein geschlossenes Erscheinungsbild zu geben wurde die bestehende Gestaltung der Straßen und Wege sowie der Grünanlagen fortgeführt und für den ruhenden Verkehr 126 neue Stellplätze errichtet. Neubau Architekt Staatliches Bauamt Aschaffenburg Nutzfläche 1-6 2.096 m² Brutto-Grundfläche 4.569 m² Brutto-Rauminhalt 20.031 m³ gen. Gesamtbaukosten 13,25 Mio. Euro Planungsauftrag März 2006 Baubeginn September 2008 Übergabe Oktober 2011 Sanierung Architekt Staatliches Bauamt Aschaffenburg und Architekt C. Agdas Nutzfläche 1-6 1.522 m² Brutto-Grundfläche 3.292 m² Brutto-Rauminhalt 15.119 m³ gen. Gesamtbaukosten 9,05 Mio. Euro Planungsauftrag März 2006 Baubeginn September 2008 Übergabe Oktober 2011 bau intern Hochschulbau März 2013 49 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 49 02.04.2013 16:56:27 Mensen in Bayern Neubau, Sanierung und Erweiterung Prof. Peter Pfab Seit der Jahrtausendwende bis zum Wintersemester 2011/12 stieg die Zahl der Studierenden in Bayern um 45% auf 320.000 an. Neben Hörsälen, Seminarräumen, Praktikums- und Forschungslaboren sind Gebäude der Infrastruktur wie Mensen unverzichtbarer Teil eines Hochschulcampus. Die Studentenwerke geben aktuell 11,7 Mio. Essen in Bayern pro Jahr aus. Hierfür sind einladende und kommunikative Orte erforderlich. Zeitgleich mit dem Doppelabitur 2011 mussten und müssen neue Mensen errichtet, erweitert oder generalsaniert werden, um diesen Bedarf auch künftig auf einem hohen Niveau der Ernährungslehre decken zu können. Die in den 60er und 70er Jahren errichteten Mensen erreichen ihre technische Lebensdauer. Die Gebäudetechnik, die Küchengeräte und die Spülmaschinen sind sehr störanfällig, teils irreparabel und unwirtschaftlich im Energieverbrauch. Die Brandschutzkonzepte und statischen Anforderungen dieser Gebäude genügen oft nicht mehr den heutigen allgemein anerkannten Regeln der Technik. Der hohe Qualitätsanspruch und die Vielseitigkeit der Speisenangebote stellen neue Anforderungen an die Küchenorganisation. Es ist heute selbstverständlich, dass alle Produkte frisch und aus biologischem Anbau auf dem Tisch kommen und dass auch Veganer genauso berücksichtigt werden können wie Kinder. Neben den Linienausgaben werden heute Freeflow Bereiche und Frontcooking Stationen erwartet. Damit verbunden ist natürlich auch eine Umstellung vom Portioniertablett zum Geschirr. Mensen sind heute ein wesentliches Element im Hochschulranking. Zwischen den Studentenwerken ist ein Wettbewerb entstanden. „Mit dieser schönen neuen Mensa haben wir nun den Aufstieg in die Erste Liga unter den Hochschulmensen geschafft und um den Klassenerhalt zu sichern, werden wir unser Bestes geben“ (Studentenwerk Augsburg). Von der Bauverwaltung wird erwartet, dass wir hierfür die baulichen Voraus- setzungen bieten. Nachfolgend werden drei Neubaumaßnahmen (Universitäten München, Bamberg und Hochschule für angewandte Wissenschaften am Standort Weiden) und vier Sanierungsmaßnahmen (Universitäten Regensburg, Erlangen, Augsburg und Passau) vorgestellt. Aktuell sind in Bayern 17 Mensen im Bau bzw. in Planung (Neubau, Sanierung oder Erweiterung). Die bisher gesammelten Kenntnisse und Erfahrungen sollen für künftige Projekte weitergegeben werden. Die Mensa ist der zentrale Kommunikationsort eines Hochschulcampus. Eine Nutzung der Räume außerhalb der Essenszeiten für den Aufenthalt von Studenten und für Veranstaltungen ist in die Planungen mit einzubeziehen. Bei der Raumprogrammplanung ist von einem 3-4-fachen Wechsel während der Mittagsessenszeit im Speisesaal auszugehen. Dies kann in der Praxis nur dann umgesetzt werden, wenn eine Cafeteria außerhalb des Speisesaals angeboten wird, da die „Kaffeezonen“ auch zur Vor- und Nachbereitung der Vorlesungen von den Studenten genutzt werden und damit zum längeren Verweilen einladen. Der Zugangsbereich zu den Essensausgaben ist möglichst strikt von der Geschirrrückgabe zu trennen. Es darf nicht zu „Kollisionen“ bei der Tablettrückgabe mit den vor der Ausgabe wartenden bzw. den die Kasse Verlassenden kommen. Das Geschirr sollte möglichst direkt ohne vertikalen Transport zu den Spülmaschinen befördert werden. Wenn sich Küche, Speisesaal und Spüle auf einer Ebene befinden, ist das die optimale funktionelle Anordnung für eine Mensa. Denkbar sind auch kleine Relaisküchen bei der Ausgabe, wenn sich die Küche auf einer anderen Ebene befindet oder die Anordnung des Speisesaals auf verschiedenen Ebenen. Geschirrtransporte mittels Förderbänder, die auch senkrechte Strecken überwinden müssen, sind störanfällig. Bei der Küchenplanung sind Flächen für mögliche zusätzliche Geräte einzuplanen. Daher sind zunächst nur die Küchengeräte zu veranschlagen, die auch tatsächlich gebraucht werden. Bei der Auslegung der Lüftungsanlagen ist nach Bereichen zu zonieren. Die hohen Luftwechselzahlen sind nur über den Kochgruppen erforderlich, wohingegen in den Vorbereitungsräumen oder Ausgabebereichen die Luftwechselzahlen deutlich geringer sind. Der Ausbildung des Fußbodens im Küchen- und Spülbereich ist höchste Aufmerksamkeit zu schenken. Bodendurchführungen sind auf ein Minimum zu reduzieren, im Detail zu planen und die Ausführung zu überwachen. Bewegliche Küchengeräte sind eine sinnvolle Alternative (Universität Passau). Neben der Funktionalität sind natürlich die Raumgestaltung, das Raumerlebnis, die Lichtführung ganz wesentliche Gestaltungsparameter, die den Genuss beim Essen nachhaltig bestimmen. Bei den Generalsanierungsmaßnahmen wurden während der Bauzeit Mensaprovisorien aufgestellt, um Baustelle und Mensabetrieb zu trennen. Die anfängliche Skeptik für diese Maßnahme hat sich nicht bewahrheitet. Die Mehrkosten wurden bei weitem durch geringere Baukosten aufgewogen. Ein paralleler Betrieb Mensa und Baustelle ist auf Ausnahmen zu beschränken, wie bei der Sanierung der Mensa Passau, die neun Bauphasen erforderte. LMU - Mensa und zentrale Einrichtungen Campus Martinsried 50 bau intern Hochschulbau März 2013 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 50 02.04.2013 16:56:28 Ludwig-Maximilians-Universität München - Neubau für Mensa und Kinderbetreuung auf dem Campus in Martinsried Christian Weiß Die zentralen Einrichtungen auf dem Campus Martinsried der Ludwig-Maximilians-Universität München beinhalten neben einer Mensa auch eine Kinderbetreuungseinrichtung und Verwaltungsräume für die Universität. Das Gebäude verfügt über zwei oberirdische Geschosse und eine aufgesetzte Technikzentrale auf dem Dach. Es ist im Grundriss 42 x 42 m groß und teilweise unterkellert. Ausgelegt ist der Speisesaal der Mensa für ungefähr 350 Gäste zur gleichen Zeit. Die Essensausgabe erfolgt über eine Freeflowzone mit Frontcooking. Ein zentraler Entwurfsgedanke der Architekten war es, ein Gebäude mit der lichten Atmosphäre einer Gartenlaube zu schaffen. Dies wird mittels einer spalierartigen Konstruktion aus Lärchenholz erreicht, die das ganze Ge- Speisesaal Mensa Campus Martinsried Eingangsbereich Kinderbetreuung Grundriss 1. Obergeschoss Grundriss Erdgeschoss bäude mit einem Abstand von 60 cm umhüllt. Diese engmaschige Hülle gewährleistet zudem den notwendigen Sonnenschutz. Die eigentliche Fassade hinter dieser vorgelagerten Ebene konnte sehr einfach als Pfosten-Riegelfassade im Bereich des Speisesaals sowie als Wärmedämmverbund-Fassade in den Büro-, Küchen- und Funktionsbereichen ausgeführt werden. Die gesamte innenliegende Fassade ist dabei in dunklen Anthrazit-Tönen gehalten, um das helle Lärchenholzspalier bestmöglich zur Geltung kommen zu lassen. Vom Hauptzugang erreicht man zunächst ein gemeinsames Foyer. Im Erdgeschoss liegen die Verwaltungsräume der LMU sowie die Kinderkrippe und der Kindergarten mit 51 Plätzen. Im ersten Obergeschoss befindet sich die Küche und der Speisesaal mit drei eingeschnittenen Dachterrassen. Die Raumwirkung des Speisesaals wird geprägt durch die differenzierte Grundrissgestaltung, den Bodenbelag aus Schiefer sowie die großzügig verglasten Fassaden mit dem vorgelagerten Holzspalier, das ein reizvolles Licht- und Schattenspiel im Innenraum erzeugt. Bauamt Staatliches Bauamt München 2 Architekt Auer+ Weber + Assoziierte Architekten Nutzfläche 1-6 2.169 m2 Brutto-Grundfläche 4.535 m² Brutto-Rauminhalt 19.707 m3 Sitzplätze 350 gen. Gesamtbaukosten 11,5 Mio. Euro Planungsauftrag Dezember 2004 Baubeginn September 2007 Übergabe Juli 2009 bau intern Hochschulbau März 2013 51 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 51 02.04.2013 16:56:32 Otto-Friedrich-Universität Bamberg Neubau einer Mensa an der Feldkirchenstrasse 21 Hubert Wagner Am Standort Feldkirchenstraße werden derzeit täglich ca. 1.200 Essen ausgegeben und ca. 600 Essen für eine Relaismensa in der Innenstadt vorbereitet. Die Idee einer „Gartenmensa“ wird durch eine strikte Südorientierung des Gebäudes in Richtung Grünfläche und ein großes ruhiges Dach aus Dickholzelementen, das loggiaartig den Gastbereich überspannt, konsequent umgesetzt. Das eingeschossige Mensagebäude ist in zwei Bereiche gegliedert. Der Funktionsbereich mit Küche, Lager- und Technikräumen liegt als linearer Baukörper entlang der Südfassade des bestehenden Hauptgebäudes. Dem Funktionstrakt vorgelagert liegt der Freeflow- und Speisebereich mit einem zentralen, offenen Foyer, das den Mensa- und Cafeteriabereich verbindet. Den Planern ist es mit dem realisierten Entwurf, nicht zuletzt dank der filigranen Dachkonstruktion gelungen, den Bamberger Hochschulstandort an der Feldkirchenstraße architektonisch zu bereichern und das studentische Leben in Bamberg um eine Facette bunter zu machen. Bauamt Staatliches Bauamt Bamberg Architekt Herrmann + Bosch, Stuttgart Nutzfläche 1-6 1.261 m² Sitzplätze 350 Brutto-Grundfläche 2.161 m² Brutto-Rauminhalt 10.730 m³ gen. Gesamtbaukosten 7,64 Mio. Euro Free-Flow-Bereich Grundriss Erdgeschoss 52 bau intern Hochschulbau März 2013 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 52 02.04.2013 16:56:38 Hochschule für angewandte Wissenschaften Amberg-Weiden Neubau der Mensa am Standort Weiden Elisabeth Bücherl-Beer Der 2008 durchgeführte Architektenwettbewerb legte das städtebauliche Konzept für die weitere bauliche Entwicklung fest. Hauptziel war eine für die Zukunft nachhaltige und tragende Gesamtlösung für das Gelände zu realisieren. Das neue Mensagebäude bildet als zweigeschossiger Baukörper einen räumlichen Abschluss an der SüdWest-Ecke des Campusgeländes. Der Grundriss mit einer Abmessung von 33 m auf 25 m ergibt einen kubischen Baukörper, der durch eine zentrale Treppenanlage gegliedert wird. Die eigentlichen Bereiche der Mensa - der Speisesaal, zwei Ausgabelinien, die Küche und die Spüle - sind im Obergeschoss angeordnet. Der Speisesaal öffnet sich in einem großen Fensterband nach Norden und nach Westen. Zusätzlich erhält er Tageslicht über ein Oberlicht im Bereich der Treppenanlage. Im Erdgeschoss befindet sich neben dem Foyer, dem Konferenzbereich und der rückwärtig angelegten Nebenraum- bzw. Anlieferzone eine dem Campus zugewandte Cafeteria. In der etwas ruhigeren Spange zwischen der Ostfassade der Mensa und der Westfassade der neuen Bibliothek ist an der Cafeteria eine Freisitzzone mit Blick auf den Campus eingerichtet. Ein kleiner Konferenzbereich liegt an der ruhigen Westseite. Das Gebäude ist in Massivbauweise mit Thermohaut und glatter Putzfassade hergestellt. Bei dem homogenen Kubus liegen Putz, Metallfenster und Türelemente flächig in der Fassade. In ihrer Farbigkeit ist Speisesaal sie die logische Fortsetzung des für die Gesamtanlage bestimmten Konzepts: das benachbarte Hörsaalgebäude in dunklem Anthrazit, Mensa in metallischem Silbergrau, Bibliothek in Weiß. Ziel ist ein farblich abgestimmtes Bild aller Campusgebäude von dunkel nach hell bzw. weiß. Bauamt Staatliches Bauamt Amberg-Weiden Architekt Brückner und Brückner, Tirschenreuth Nutzfläche 1-6 943 m² Brutto-Grundfläche 834 m² Brutto-Rauminhalt 7.754 m³ Sitzplätze 180 gen. Gesamtbaukosten 5,5 Mio. Euro Planungsauftrag Mai 2009 Baubeginn April 2010 Übergabe Dezember 2011 bau intern Hochschulbau März 2013 53 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 53 02.04.2013 16:56:42 Universität Augsburg Sanierung der Zentralmensa Annette Bubmann Im März 2010 schloss die Mensa der Universität Augsburg nach 33 Jahren ihre Pforten und zog für 24 Monate in Interimsverpflegungsstätten auf dem Campus um. Nach der Wiedereröffnung im Frühjahr 2012 präsentiert sich die sanierte Mensa sowohl hinsichtlich der kulinarischen Angebote als auch der optischen Gegebenheiten grundlegend neu. Die Planung der Mensa aus dem Jahr 1977 sah im Erdgeschoss eine Cafeteria und Lagerflächen vor. Im Obergeschoss waren der Koch- und Spülbereich sowie ein großer Speisesaal mit 1.200 Sitzplätzen untergebracht. Die Küche wurde zunächst in einer ersten Ausbaustufe für 2.500 Essensteilnehmer ausgebaut, räumlich aber bereits für eine spätere Ausbaustufe mit 4.500 Essen pro Tag dimensioniert. Bei der Eröffnung im Jahr 1983 zeigte sich die Mensa als dreiseitig freistehendes Gebäude mit polygonalem Grundriss. Die Tragkonstruktion aus Betonrundstützen schließt nach oben im Speisesaalbereich durch eine Dachkonstruktion in Mero-Systembauweise ab. Die Ansicht ist rhythmisiert durch Vor- und Rücksprünge und einen zurückversetzten Erdgeschossbereich. Nach der Wiedereröffnung wirkt die Mensa zwar äußerlich weitgehend unverändert, zeigt sich aber im Innenraum von einer erfrischend neuen Seite. Insbesondere ein ausgeklügeltes neues Lichtkonzept im Speisesaal versorgt durch eine Kombination aus Tages- und Kunstlicht den großen Raum mit angenehmer Helligkeit. Ziel war dabei, dass während der Hauptnutzungszeiten weitgehend auf Kunstlicht verzichtet werden kann. Das frische Farbkonzept baut auf den ursprünglichen Farben auf und gibt der Mensa eine moderne, einladende Wirkung. Neben der optischen Erneuerung der Innenräume wurden in erster Linie die technischen Einrichtungen und hier vor allem die Küchenausstattung und der Spülbereich neu strukturiert und mit modernsten Geräten ausgestattet. Parallel dazu wurden wesentliche energetische Sanierungsmaß- Ostansicht mit Haupteingang Speisesaal nahmen an Fassade und Dach und den technischen Einrichtungen durchgeführt. Verbunden mit der baulichen Sanierung war eine Umstellung auf ein komplett neues Angebotssystem. Die Gäste können nun wählen zwischen verschiedenen „Themen-Stationen“, die Gerichte aus den Bereichen Pasta und Pizza, Bayerisch-SchwäbischeSpezialitäten, Asia-Wok Gerichte sowie weitere Menüs vom Grill und vegetarischen Speisen anbieten. Dabei kann an allen Stationen ein komplettes Menü zusammengestellt werden, wodurch Mehrfachwartezeiten an verschiedenen Ausgabetheken entfallen. So kann die nun für 5.000 Essensteilnehmer ausgelegte Mensa ihren Gästen jeden Tag eine vielfältige Auswahl an verschiedenen Gerichten anbieten. Das Fachmagazin für Gemeinschaftsverpflegung GV-kompakt kürte die sanierte Mensa Augsburg unter Wertung der Kriterien Umsetzung und Gestaltung, Glaubwürdigkeit und Sympathie, technische Ausstattung und Optik (Atmosphäre, Farbe, Licht) zur „Küche des Jahres 2013“. Bauamt Staatliches Bauamt Augsburg Architekt Schrammel Architekten, Augsburg Nutzfläche 1-6 5.574 m² Brutto-Grundfläche 9.775 m² Brutto-Rauminhalt 46.237 m³ Sitzplätze 1.200 gen. Gesamtbaukosten 20,6 Mio. Euro Planungsauftrag November 2007 Baubeginn April 2010 Übergabe März 2012 54 bau intern Hochschulbau März 2013 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 54 02.04.2013 16:56:45 Pavillon Speisenausgabe Grundriss 1. Obergeschoss bau intern Hochschulbau März 2013 55 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 55 02.04.2013 16:56:49 Universität Regensburg Sanierung der Mensa Stefan Krabatsch Im Zuge der Sanierung der Universität Regensburg stellt die Mensa von 1967/68 einen der ersten Bausteine dar. Dabei sollte einerseits die charakteristische Sichtbetonoptik und die expressive Dachform des Bestandes bewahrt bleiben, andererseits aber eine Anpassung an geänderte Betriebsabläufe, eine Steigerung der Energieeffizienz und eine Verbesserung des Wärmeschutzes ermöglicht werden. Das Gebäude wurde unter Erhaltung der Außenfassaden bis auf seine Grundstruktur entkernt. Im Untergeschoss wurden neue Kühl- und Lagerräume mit einem westlichen Anlieferhof und einem östlichen Entsorgungsbereich geschaffen. Die Spülräume wurden aus dem Untergeschoss in das Erdgeschoss verlegt, wobei ein sichtbar unter der Decke verlaufendes Förderband rasche Eingriffsmöglichkeiten bei einer Störung erlaubt. Der Zuschnitt der Speiseräume blieb weitgehend unverändert. Als Kontrast zum Stahlbeton wurde ein Eichenholz Stäbchenparkettboden verlegt. Zur Neuausstattung der Küche gehörten eine selbstreinigende Decke sowie die Schaffung dreier vollautomatischer Bratstraßen mit eigenen Löscheinrichtungen. Im großen und im kleinen Mensasaal ist die Ausgabe von täglich insgesamt 7.000 Essen möglich. Planung Staatliches Bauamt Regensburg Bauleitung Dömges AG, Regensburg Nutzfläche 1-6 5.888 m² Brutto-Grundfläche 8.898 m² Brutto-Rauminhalt 39.881 m³ Sitzplätze 1.558 gen. Gesamtbaukosten 20,8 Mio. Euro Planungsauftrag März 2005 Baubeginn März 2008 Übergabe März 2010 Küche (links) und großer Speisesaal Grundriss Erdgeschoss 56 bau intern Hochschulbau März 2013 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 56 02.04.2013 16:56:54 Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Sanierung der Mensa und Cafeteria im Südgelände Tamara Stengel Die Mensa mit Cafeteria der Technischen Fakultät im Südgelände der Universität Erlangen-Nürnberg wurde zwischen 1973 und 1976 als Teil des Gebäudekomplexes Mensa, Hörsäle, Bibliothek (MHB) errichtet. Nach 30 Jahren Betrieb bestand für die in die Jahre gekommene Mensa dringender Sanierungsbedarf. Als erste Teilbaumaßnahme wurde die Erneuerung der Spülküche und Spülmaschine im ersten Obergeschoss des Gebäudes vorweggenommen, denn für die veraltete Spülmaschine waren keine Ersatzteile mehr zu bekommen. Nordansicht Mensa Speisesaal mit Kunst am Bau funktionsraum mit ca. 130 Plätzen geschaffen. Im ersten Obergeschoss sind die Essensausgabe, der Speisesaal mit 850 Plätzen sowie die Spülküche untergebracht. Die Essenskapazität konnte von 2.500 Essen auf über 4.000 Essen täglich erhöht werden. Die Lagerhaltung, Vorbereitung und Produktion im Untergeschoss wurden neu organisiert. Um für bestimmte Speisen und Stoßzeiten eine größere Nähe zwischen Produktion und Ausgaben sicher zu stellen, wurde zwischen Spülküche und Ausgabe im ersten Obergeschoss eine kleine, zusätzliche Produktionseinheit nachgerüstet. Die nicht mehr zeitgemäße Linienausgabe mit Mengentabletts wurde durch ein modernes Freeflowsystem mit Porzellangeschirr ersetzt. Während der gesamten Bauzeit von rd. 24 Monaten wurde die Essensverpflegung in einem externen Provisorium mit 480 Plätzen, der sogenannten „Tentoria“, sichergestellt. Bauamt Staatliches Bauamt Erlangen-Nürnberg Architekt Dömges AG, Regensburg Nutzfläche 1-6 4.227 m² Brutto-Grundfläche 8.081 m² Brutto-Rauminhalt 25.266 m³ Sitzplätze 1.280 gen. Gesamtbaukosten 19,645 Mio. Euro Planungsauftrag Januar 2008 Baubeginn April 2010 Übergabe Februar 2012 Grundriss 1. Obergeschoss Küche Die zweite Teilbaumaßnahme beinhaltete die Generalsanierung des dreigeschossigen Gebäudes mit aufgesetztem Technikgeschoss. Die Gebäudestruktur wurde beibehalten. So befinden sich im Erdgeschoss weiterhin Eingangsbereich, Foyer, Cafeteria, Toiletten, Kasse und Übergang zum Hörsaalgebäude. Zur maximalen Flächennutzung und Optimierung der thermischen Gebäudehülle wurde der Fassadenrücksprung der Cafeteria im Erdgeschoss aufgegeben und eine Fläche für rd. 300 Sitzplätze, eine Freeflowanlage, eine Kaffeebar und ein flexibel zuschaltbarer Multibau intern Hochschulbau März 2013 57 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 57 02.04.2013 16:57:01 Universität Passau Sanierung der Mensa Gerald Escherich Nach 25-jähriger intensiver Nutzung der Mensa war eine grundlegende Sanierung der Küche und der haustechnischen Anlagen erforderlich. Hierbei wurden die Küche und die Spülküche mit neuen Geräten bestückt, die Großspülmaschine erneuert sowie Kühllagerhaltung und Lagerhaltung umgebaut und modernisiert. Neben einer kompletten Erneuerung der Lüftungsanlagen sowie der Sanitäranlagen für die Studenten und das Personal wurden die haustechnischen Anlagen dem aktuellen Stand der Technik angepasst. Die Sanierung der schadhaften Bausubstanz erstreckte sich bis hin zum Austausch der Böden und der darunter liegenden Dämmungen, die in weiten Bereichen durchfeuchtet und somit unbrauchbar waren. Neben den bautechnischen Verbesserungen wurden auch die Abläufe des Mensabetriebes neu organisiert, um die langen Warteschlangen und Wartezeiten zu verringern. Die Fläche für die Essensausgabe wurde vergrößert, so dass der Zugang nun in zwei Ausgabelinien möglich ist. Zudem wurde ein großzügiges Tresenfenster von der Küche direkt in den Speisesaal geschaffen, hinter dem eine sogenannte Frontcookingeinheit eingebaut wurde. In der Mensaküche selbst sind nahezu alle Kochgeräte mobile Einheiten. Durch die neue Küchentechnik und die Neuorganisation der Ausgabe wurde die Essensausgabekapazität von einst 1.200 auf jetzt 2.800 Verpflegungsteilnehmer erweitert. Die gesamte Umbaumaßnahme erfolgte unter erschwerten terminlichen und hygienischen Bedingungen bei vollem Betrieb der Küche und des Speisesaals in neun Bauphasen. Architekt Staatliches Bauamt Passau Nutzfläche 1-6 1.952 m² Brutto-Rauminhalt 16.162 m³ Sitzplätze 650 gen. Gesamtbaukosten 9,24 Mio. Euro Planungsauftrag September 2008 Baubeginn März 2010 Übergabe Januar 2012 Speisenausgabe erweitert auf zwei Ausgabelinien Großspülmaschine mit Bestecksortieranlage und Tellerstapeleinrichtung Grundriss Erdgeschoss 58 bau intern Hochschulbau März 2013 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 58 02.04.2013 16:57:06 Studentisches Wohnen Generalsanierung des studentischen Wohnhochhauses im Olympischen Dorf Gottfried Weiß, Stefanie Moyses Als 1972 nach den Olympischen Spielen die Sportler auszogen, zogen die Studenten in das Olympische Dorf ein. Die Anlage mit dem Studentenwohnhochhaus und den einzigartigen Bungalows wurde zu einem Wahrzeichen für das besondere studentische Wohnen in München. Nach dem Wiederaufbau der Bungalows im Jahr 2009 und der Sanierung der alten Mensa wurde nun auch das studentische Wohnhochhaus am Helene-MayerRing 7 auf dem Oberwiesenfeld generalsaniert. Mit den 801 modernen Apartments leistet das Studentenwerk München einen wichtigen Bei- Sanierte Südfassade Apartment Grundriss Apartment trag zum Wohnungsangebot für den Hochschulstandort München. Das Wohnhochhaus wurde im Zeitraum von 1969 bis 1971 nach den Plänen des Architekten Günther Eckert als Teil des Olympischen Dorfes errichtet. Das Gebäude mit einer Länge von über 117 Metern ist in zwei Gebäudeteile gegliedert, Haus A mit 19 Geschossen und Haus B mit 15 Geschossen. Zur Reduzierung der Bauzeit wurde das Hochhaus im Bausatzverfahren mit vorgefertigten Betonelementen erstellt. Im Zuge der Generalsanierung war die Komplexität der Anlage für alle Beteiligten eine besondere Herausforderung. Da das Olympische Dorf unter Ensembleschutz steht, war bei der Sanierung besondere Sensibilität, vor allem im Hinblick auf das äußere Erscheinungsbild, gefragt. Die charakteristischen Entwurfsmerkmale der Elementfassade mit ihrer starken Plastizität blieben erhalten, wurden jedoch unter Beachtung der heutigen bauphysikalischen und brandschutztechnischen Anforderungen neu interpretiert. Im Inneren des Hochhauses mussten die Geschosse bis auf den Rohbau zurückgeführt und die Trennwän- de der Apartments im vorhandenen Achsraster neu erstellt werden. Jedes Apartment besitzt nach der Sanierung eine Wohnfläche von 18,55 m². Die vorher kaum genutzte Loggia wurde in die Gebäudehülle einbezogen und ist nun Teil des Apartments. Durch den Flächengewinn konnte der Grundriss besser organisiert werden. So wurde im vergrößerten Eingangsbereich eine Garderobe integriert und die kleine Küchenzeile erhielt mehr Bewegungsfreiheit. Ein offen gestalteter Raumteiler zwischen Küche und Schlafbereich zoniert das Zimmer und bietet zusätzliche Stauflächen und einen ausklappbaren Esstisch. Zur optimalen Platzausnutzung wurde das Bad wie im Bestand aus vorgefertigten glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) als Fertigzelle ausgeführt. Architekten Bestand Günter Eckert, München Umbau knerer + lang Architekten GmbH, Dresden Anzahl der Wohnplätze 801 Einzelapartements Wohnfläche 19.443 m² Brutto-Rauminhalt 79.241 m³ Gesamtbaukosten 46,3 Mio. Euro Staatliche Fördersumme 18,9 Mio. Euro Planungsauftrag Oktober 2009 Baubeginn Oktober 2010 Übergabe April 2012 bau intern Hochschulbau März 2013 59 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 59 02.04.2013 16:57:10 Neubau des Studentenwohnheims „Vesteblick“ in Coburg Pünktlich zum Sommersemester 2012 konnte das Studentenwerk Oberfranken das Wohnheim „Vesteblick“ eröffnen. Mit dem Neubau leistet das Studentenwerk einen wichtigen Beitrag, finanziell tragbaren und angemessenen Wohnraum für Studierende in Coburg zu schaffen. Gleich nebenan am Hochschulcampus befindet sich das frisch sanierte Gebäude 1 und der neue Hörsaaltrakt. Mit dem Bau des Studentenwohnheims erhält der Campus Coburg im Westen einen neuen Impuls. Das Wohnheim ist ein Erweiterungsbau und stellt eine Verbindung der bestehenden Wohnheime „Haus Coburg“ im Norden und „Haus Sachsen“ im Süden her. Insgesamt stehen den Studenten 73 öffentlich geförderte Wohnplätze zur Verfügung, davon 44 moderne Einzelapartments, eine Mutter-Kind-Wohnung sowie 28 Wohnplätze in sieben Wohngruppen. Alle Apartments sind nach Osten oder Westen orientiert mit Blick in Richtung Veste Coburg oder in die weiträumig offene Landschaft. Gemeinschaftsbereiche in Form von Studier- und Aufenthaltszimmern sowie Terrassen sind zentral am Treppenhaus angeordnet und über einen Balkon bzw. Laubengang mit dem Haus Coburg verbunden. So können die Bewohner die Infrastruktur im Bestand mit nutzen. Der neue Baukörper verbindet die Richtungen aus den angrenzenden Bestandsgebäuden und vollzieht den Lückenschluss. Durch die versetzte Anordnung entsteht eine Fuge zum öffentlichen Campus und Mensa, die den Höhenunterschied auf dem Grundstück mit einer Freitreppe überwindet. Diese Durchgangssituation ist „Tor zur Landschaft“ und bietet einen Ausblick zum benachbarten Forst. Küche in Wohngruppe Westansicht Neubau mit Bestandsgebäuden Über einen vorgelagerten Platz betritt man die Eingangsebene mit dem großen Gemeinschaftsraum und den offen gestalteten Stellplätzen für die Fahrräder. Im darunter liegenden Geschoss befinden sich die separat erschlossenen Räume für die Wohnheimver waltung und die Hausmeisterwohnung. Die Studentenapartments verteilen sich auf insgesamt sieben Stockwerke. Das Erscheinungsbild des in Ebenen strukturierten Gebäudes bildet einen deutlichen Kontrast zu den angrenzenden Bestandsgebäuden. Die Fassade ist großzügig verglast. Außen liegende, farbig gehaltene Schiebeläden bieten Sicht- und Sonnenschutz. Das Haupttragsystem des Neubaus besteht aus einer Stahlbetonschottenbauweise. Für den Bau des Wohnheims hat die Oberste Baubehörde Fördermittel in Höhe von 1,875 Millionen Euro als zins- und tilgungsfreies Baudarlehen bewilligt. Da bei bestimmungsgemäßer Belegung jährlich ein Kapitalnachlass von 2,2 Prozent gewährt wird, wirkt sich die Förderung praktisch wie ein Zuschuss aus. Architekten Entwurf Schleifenheimer Architekten, Coburg Ausführung scherzer kalau architekten, Erlangen Anzahl der Wohnplätze 73 Wohnfläche 1.979 m² Brutto-Rauminhalt 8.284 m³ Gesamtbaukosten 5,7 Mio. Euro Staatliche Fördersumme 1,875 Mio. Euro Planungsauftrag Oktober 2009 Baubeginn Juni 2010 Fertigstellung März 2012 Ostansicht Neubau 60 bau intern Hochschulbau März 2013 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 60 02.04.2013 16:57:14 Abbildungsnachweis S. 1-1 Titelfoto: Michael Heinrich, München, Eingangshalle Gebäude 0505 der Technischen Universität München S 5-1 Foto: Stefan Hanke, Sinzing S 6-1 Foto: Wolfgang Dürr, Würzburg S 7-1 Foto: Engelhardt/Sellin S 8-1 Visualisierung: Nickl & Partner, München S 8-2 Grundriss Nickl & Partner, München S 9-1 Foto: Stefan Müller-Naumann, München S 9-2 Grundriss: Klein & Sänger, München S 9-3 Foto: OBB S 10-1 Lageplan: StBA München 2 S 10-2 Foto: Engelhardt/Sellin, München S 11-1 Foto: Engelhardt/Sellin, München S 11-2 Foto: Engelhardt/Sellin, München S 11-3 Foto: Engelhardt/Sellin, München S 12-1 Lageplan: StBA München 2 S 12-2 Visualisierung K9 Architekten, Freiburg S 12-3 Visualisierung K9 Architekten, Freiburg S 13-1 Foto: StBA München 2 S 13-2 Grundriss: StBA München 2 S 14-1 Visualisierung: Nickl & Partner, München S 14-2 Visualisierung: Nickl & Partner, München S 15-1 Foto: Stefan Müller-Naumann, München S 15-2 Foto: Koller + Singhof, München S 15-3 Foto: Stefan Müller-Naumann, München S 15-4 Lageplan: Koller + Singhof, München S 16-1 Lageplan: StBA München 2 S 16-2 Foto: Michael Heinrich, München S 16-3 Foto: Michael Heinrich, München S 17-1 Foto: Anton Brandl, München S 17-2 Foto: StBA München 2 S 17-3 Foto: Anton Brandl, München S 18-1 Lagplan: StBA München 2 S 18-2 Foto: Henning Koepke, München S 18-3 Foto: Henning Koepke, München S 19-1 Foto: OBB S 19-2 Visualisierung: Klein & Sänger, München S 20-1 Foto: Henn Architekten, München S 20-2 Foto: Henn Architekten, München S 20-3 Foto: Henn Architekten, München S 21-1 Foto: Christoph Rehbach, Fuchstal S 21-2 Foto: Christoph Rehbach, Fuchstal S 22-1 Masterplan: KCAP Architects & Planners, Zürich S 23-1 Lageplan: StBA Augsburg S 23-2 Foto: StBA Augsburg S 23-3 Foto: OBB S 23-4 Grundriss: Knoche Architekten BDA, Leipzig S 24-1 Foto: StBA Augsburg S 24-2 Foto: Anne Hugues, München S 24-3 Foto: Anne Hugues, München S 25-1 Foto: Robert Kessler, Andechs S 25-2 Foto: Anne Hugues, München S 25-3 Grundriss: Anne Hugues, München S 26-1 Lageplan: StBA Augsburg S 26-2 Foto: Eckhart Matthäus, Augsburg S 26-3 Foto: Eckhart Matthäus, Augsburg S 26-4 Foto: Eckhart Matthäus, Augsburg S 27-1 Foto: Martin Duckek, Ulm S 27-2 Foto: Martin Duckek, Ulm S 27-3 Foto: Martin Duckek, Ulm S 27-4 Foto: Martin Duckek, Ulm S 28-1 Lageplan: StBA Kempten S 28-2 Foto: Hermann Rupp, Kempten S 28-3 Foto: Hermann Rupp, Kempten S 28-4 Foto: Hermann Rupp, Kempten S 28-5 Foto: Hermann Rupp, Kempten S 29-1 Lageplan: StBA Regensburg S 29-2 Luftbild: Herbert Stolz, Regensburg S 30-1 Foto: Stefan Hanke, Sinzing S 30-2 Foto: Stefan Hanke, Sinzing S 30-3 Staatliches Bauamt Regensburg S 31-1 Visualisierung: Atelier 30 Architekten, Kassel S 31-2 Lageplan: Atelier 30 Architekten, Kassel S 31-3 Grundriss: Atelier 30 Architekten, Kassel S 32-1 Visualisierung: Blasch Architekten, Regensburg S 32-2 Foto: StBA Regensburg S 33-1 Lageplan: StBA Erlangen-Nürnberg S 33-2 Foto: Kurt Fuchs, Erlangen S 33-3 Foto: Kurt Fuchs, Erlangen S 33-4 Foto: Kurt Fuchs, Erlangen S 33-5 Grundriss: Fritsch + Tschaidse, München S 34-1 Foto: Fuchs Foto-Design, Erlangen S 34-2 Foto: Fuchs Foto-Design, Erlangen S 34-3 Foto: Fuchs Foto-Design, Erlangen S 35-1 Foto: Fuchs Foto-Design, Erlangen S 35-2 Foto: Fuchs Foto-Design, Erlangen S 36-1 Foto: StBA Erlangen-Nürnberg S 36-2 Foto: StBA Erlangen-Nürnberg S 36-3 Foto: StBA Erlangen-Nürnberg S 36-4 Grundriss: Haid + Partner, Nürnberg S 37-1 Foto: StBA Erlangen-Nürnberg S 37-2 Foto: StBA Erlangen-Nürnberg S 37-3 Grundriss: StBA Erlangen-Nürnberg S 38-1 Lageplan: Staab Architekten, Berlin S 38-2 Foto: Marcus Ebener, Berlin S 38-3 Foto: Marcus Ebener, Berlin S 38-4 Grundriss: Staab Architekten, Berlin S 39-1 Lageplan: StBA Bamberg S 39-2 Foto: Aterliers xpo Michael Aust, Bamberg S 39-3 Foto: Aterliers xpo Michael Aust, Bamberg S 39-4 Foto: Aterliers xpo Michael Aust, Bamberg S 39-5 Foto: Aterliers xpo Michael Aust, Bamberg S 40-1 Lageplan: StBA Bayreuth S 40-2 Foto: Grabow + Hofmann, Nürnberg S 40-3 Foto: StBA Bayreuth S 41-1 Foto: ABD Nordbayern S 41-2 Grundriss StBA Bayreuth S 41-3 Foto: ABD Nordbayern S 41-4 Foto: ABD Nordbayern S 42-1 Visualisierung: Brechensbauer Weinhart + Partner, München S 42-2 Grundriss: StBA Bayreuth S 42-3 Grundriss: StBA Bayreuth S 43-1 Lageplan: StBA Bamberg S 43-2 Foto: StBA Bamberg S 43-3 Gerhard Hagen, Bamberg S 43-4 Gerhard Hagen, Bamberg S 43-5 Gerhard Hagen, Bamberg S 44-1 Lageplan: StBA Würzburg S 44-2 Rahmenplan Ausschnitt: Arge Kolb Ripke, Berlin mit Dr. Schütz Ingenieure, Kempten S 44-3 Ansicht Brücke: Arge Kolb Ripke, Berlin mit Dr. Schütz Ingenieure, Kempten S 45-1 Foto: Wolfgang Dürr, Würzburg S 45-2 Foto: Wolfgang Dürr, Würzburg S 45-3 Foto: Wolfgang Dürr, Würzburg S 45-4 Foto: Wolfgang Dürr, Würzburg 62 bau intern Hochschulbau März 2013 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 62 02.04.2013 16:57:14 S 46-1 Foto: Johannes Marburg, Genf S 46-2 Foto: Johannes Marburg, Genf S 46-3 Grundriss: StBA Würzburg S 47-1 Foto: Prof. Dieter Leistner, Würzburg S 47-2 Foto: Prof. Dieter Leistner, Würzburg S 48-1 Lageplan: StBA Schweinfurt S 48-2 Foto: Katrin Heyer, Zell am Main S 48-3 Foto: Katrin Heyer, Zell am Main S 48-4 Foto: Katrin Heyer, Zell am Main S 48-5 Foto: Katrin Heyer, Zell am Main S 49-1 Lageplan: StBA Aschaffenburg S 49-2 Foto: Stefan Marquardt, Oberursel S 49-3 Foto: Stefan Marquardt, Oberursel S 50-1 Foto: Roland Halbe, Stuttgart S 51-1 Grundriss: StBA München 2 S 51-2 Grundriss: StBA München 2 S 51-3 Foto: Roland Halbe, Stuttgart S 51-4 Foto: Roland Halbe, Stuttgart S 52-1 Foto: Uwe Gaasch, Bamberg S 52-2 Foto: Uwe Gaasch, Bamberg S 52-3 Grundriss: StBA Bamberg S 53-1 Lageplan: StBA AmbergWeiden S 53-2 Foto: StBA Amberg-Weiden S 53-3 Foto: StBA Amberg-Weiden S 54-1 Foto: Julia Schambeck, München S 54-2 Foto: Julia Schambeck, München S 55-1 Foto: Julia Schambeck, München S 55-2 Grundriss: StBA Augsburg S 56-1 Foto: StBA Regensburg S 56-2 Foto: Stefan Hanke, Sinzing S 56-3 Foto: Stefan Hanke, Sinzing S 56-4 Grundriss: StBA Regensburg S 57-1 Foto: Stefan Hanke, Sinzing S 57-2 Foto: StBA Erlangen-Nürnberg S 57-3 Foto: Stefan Hanke, Sinzing S 57-4 Grundriss: StBA Erlangen-Nürnberg S 58-1 Foto: Nicole Schaller, Passau S 58-2 Foto: Nicole Schaller, Passau S 58-3 Grundriss: StBA Passau S 59-1 Foto: Jens Weber, München S 59-2 Foto: Jens Weber, München S 59-3 Grundriss: knerer + lang Architekten, Dresden S 60-1 Foto: Helmuth Schönweiß, Feucht S 60-2 Foto: Helmuth Schönweiß, Feucht S 60-3 Foto: Helmuth Schönweiß, Feucht Rückseite Foto: Andreas Heddergott, München Zeitschrift der Bayerischen Staatsbauverwaltung für Hochbau, Wohnungsbau, Straßen- und Brückenbau Herausgeber Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern Für den redaktionellen Inhalt verantwortlich Attila Karpati M.A., Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern, Franz-Josef-Strauß-Ring 4, 80539 München, Tel. 089/2192-3471, Fax 089/2192-13212 E-Mail: [email protected] Die mit dem Namen des Verfassers gezeichneten Artikel stellen nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers oder der Schriftleitung dar. Verlag Edition Lipp Verlagsgesellschaft mbH, Meglingerstraße 60, 81477 München, Tel. 089/785808-0, Fax 089/78580833 Bearbeitung und Gestaltung Katrin Jobst, Oberste Baubehörde Thomas Kaßner, Oberste Baubehörde Heike Mantel, Oberste Baubehörde Prof. Peter Pfab, Oberste Baubehörde Alexander Piehl, Oberste Baubehörde Eva Ruhland, Oberste Baubehörde Elfriede Sander, Oberste Baubehörde Druck Lipp GmbH, Meglingerstraße 60, 81477 München. bau intern Hochschulbau März 2013 63 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 63 02.04.2013 16:57:15 53218 Hochschulbau 081112_lipp.indd 64 02.04.2013 16:57:18