Wagner- geburtstagskonzert I

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WagnerGeburtstagskonzert I
S a ison 2012 20 13
Zum 200. Geburtstag von Richard Wagner
Christian Thielemann Dirigent
o r ts w e c h s e l .
WagnerGeburtstagskonzert I
Saison 2012 2013
Zum 200. Geburtstag von Richard Wagner
Christian Thielemann Dirigent
Richard Wagner
»Das Liebesmahl der Apostel«
und andere Werke
Besuchen Sie den Ort, an dem Automobilbau zu
einer perfekten Komposition wird: die Gläserne
Manufaktur von Volkswagen in Dresden.
w w w.g l a e s e r n e m a n u fa k t u r . d e
PA R T N E R D E R
S TA AT S K A P E L L E D R E S D E N
s a m s tag 18 . 5 .13 2 0 U h r | F r au e n k i r ch e D r e s d e n
Mi t wi r k e n d e
Wagner-Geburtstagskonzert I
»Der Tag erscheint« und »An Webers Grabe«:
In Zusammenarbeit mit den Dresdner Musikfestspielen
und der Stiftung Frauenkirche Dresden
Herren des Sächsischen Staatsopernchores Dresden
Einstudierung: Pablo Assante
Christian Thielemann
Dirigent
Gesamteinstudierung der Chöre:
Pablo Assante
»Das Liebesmahl der Apostel«:
Erster Chor der Jünger
Herren des Tschechischen Philharmonischen Chores Brünn
Einstudierung: Petr Fiala
Zweiter Chor der Jünger
Herren des Sächsischen Staatsopernchores Dresden
Herren des Sinfoniechores Dresden
Einstudierung: Pablo Assante
Herren des Tschechischen Nationalchores Prag
Einstudierung: Miriam Němcová
Richard Wagner und Dresden
Das erste der beiden Sonderkonzerte der Sächsischen Staatskapelle zum
200. Geburtstag von Richard Wagner: Chefdirigent Christian Thielemann
dirigiert »Das Liebesmahl der Apostel«, jene groß dimensionierte biblische
Szene, die der Königlich Sächsische Kapellmeister Wagner für die Archi­
tektur der Frauenkirche schrieb und in ihr 1843 selbst zur Uraufführung
brachte. Ergänzt wird das Programm durch weitere Chorwerke aus Wag­
ners Dresdner Zeit sowie durch die »Reformationssymphonie« von Felix
Mendelssohn Bartholdy, deren »Dresdner Amen« Wagner noch viele Jahre
später in seinem »Parsifal« aufgriff.
DAS KONZERT W I R D AU F GEZE I CHNET UN D AM 19. MA I 2 013 UM 19. 3 0 UHR
Dritter Chor der Jünger
Herren des MDR Rundfunkchores Leipzig
Einstudierung: Michael Gläser
Herren des Philharmonischen Chores Dresden
Einstudierung: Gunter Berger
Stimmen aus der Höhe
Herren des Dresdner Kammerchores
Einstudierung: Olaf Katzer
Die Apostel
12 Bässe
Einstudierung: Pablo Assante
au f M D R F I GARO UN D M D R K L ASS I K SO W I E AM 2 0 . AUGUST 2 013 UM 2 0 . 0 5 UHR
I M AR D RA D I O F EST I VA L GESEN D ET UN D AUSSER D EM VOM RA D I O SUMMER D ER
EURO PÄ I SCHEN RUN D F UNKUN I ON Ü BERNOMMEN .
SEN D UNG AU F D EUTSCH L AN D RA D I O KU LTUR AM 2 4 . MA I 2 013 UM 2 0 . 0 3 UHR
2
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Bi o g r a fi e n a b s e i t e 3 4
Wagner-Geburtstagskonzert I
P ROGRAMM
Richard Wagner
(1813 -18 8 3)
Festgesang »Der Tag erscheint«,
Fassung für Männerchor und Blechbläser WWV 68B
Trauermusik nach Motiven aus Carl Maria von Webers »Euryanthe«
für Blasorchester WWV 73
»An Webers Grabe«,
Gesang für Männerchor WWV 72
Felix Mendelssohn Bartholdy
(18 0 9 -18 47 )
Symphonie Nr. 5 d-Moll op. 107 »Reformationssymphonie«
1. Andante – Allegro con fuoco
2. Allegro vivace
3. Andante
4. C
horal »Ein feste Burg ist unser Gott«
Andante con moto – Allegro vivace – Allegro maestoso
Richard Wagner
»Das Liebesmahl der Apostel«,
Eine biblische Szene für Männerstimmen
und großes Orchester WWV 69
Gesangstexte ab seite 26
D a s K o n z e r t fi n d e t o h n e P a u s e s tat t.
z wi s c h e n d e n w e r k e n wi r d e s z u u m b a u p a u s e n k o m m e n .
4
5
Ri c h a r d Wag n e r , Z e i c h n u n g vo n E r n s t B e n e di k t k i e t z , 18 4 0 /18 4 2
Wagner-Geburtstagskonzert I
Christian Thielemann
C h e fdi r i g e n t d e r
Sä c h s i s c h e n S t a a t s k a p e ll e D r e s d e n
E
r ist »angekommen« in Dresden: Seit Beginn dieser Saison leitet
Christian Thielemann als Chefdirigent die Sächsische Staatskapelle.
Ein »neues Mekka der Musikfreunde«, befand die F.A.Z. nach den
umjubelten Antrittskonzerten Thielemanns, in denen er die Musiker
auf die »Höhe ihres ruhmreichen Wunderharfenklanges« führte.
Gefeiert von Presse und Publikum wurden Christian Thielemann und die Ka­
pelle jüngst auch bei den Osterfestspielen Salzburg, bei denen der gebürtige
Berliner mit »seinen« Dresdnern ein neues Kapitel in der Festspielgeschichte
eröffnete: Es war der erste Festivaljahrgang mit Thielemann als Künstleri­
schem Leiter der Osterfestspiele und mit der Staatskapelle als Residenzorches­
ter dieses einst von Herbert von Karajan gegründeten Musikereignisses.
Seine Laufbahn begann Christian Thielemann 1978 in seiner Hei­
matstadt als Korrepetitor an der Deutschen Oper Berlin. Nach Stationen in
Gelsenkirchen, Karlsruhe und Hannover wirkte er als Erster Kapellmeister
an der Düsseldorfer Rheinoper, ehe er 1988 jüngster Generalmusikdirektor
Deutschlands in Nürnberg wurde. Von 1997 bis 2004 leitete er als GMD die
Deutsche Oper Berlin, von 2004 bis 2011 die Münchner Philharmoniker.
Als einer der gefragtesten Dirigenten der Gegenwart pflegt Christian
Thielemann ein breites Repertoire, das von Bach bis zu Henze und Gubaidu­
lina reicht. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit den Berliner und
den Wiener Philharmonikern sowie mit den Bayreuther Festspielen. Seit
seinem Bayreuth-Debüt im Sommer 2000 (»Meistersinger«) hat er den »Grü­
nen Hügel« alljährlich durch Maßstab setzende Interpretationen geprägt;
seit 2010 ist er auch musikalischer Berater der Bayreuther Festspiele. Im
Rahmen seiner vielfältigen Konzerttätigkeit dirigierte Thielemann u.a. die
großen Orchester in Amsterdam, London, New York, Chicago und Philadel­
phia, ebenso gastierte er in Israel, Japan und China. 2012 wurde er in der
Fachzeitschrift »Opernwelt« zum »Dirigenten des Jahres« gewählt.
Die Diskografie Christian Thielemanns als Exklusiv-Künstler der
UNITEL ist umfangreich. Mit den Wiener Philharmonikern spielte er sämt­
liche Beethoven-Symphonien auf CD und DVD ein. Sein Brahms-Zyklus mit
der Sächsischen Staatskapelle erscheint ebenfalls auf CD und DVD. Chris­
tian Thiele­m ann ist Ehrenmitglied der Royal Academy of Music in London,
zudem wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Hochschule für Musik »Franz
Liszt« Weimar und der Katholischen Universität Leuven (Belgien) verliehen.
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Wagner-Geburtstagskonzert I
Richard Wagners Dresdner Jahre
Ein Essay von Egon Voss
R
Wag n e r s e i g e n s c h r if t li c h e Pa r t i t u r D e s » L i e b e s m a h l s d e r Ap o s t e l«
Das Manuskript wird in der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätbibliothek Dresden aufbewahrt und ist über die Internetseite der SLUB einsehbar. Oben abgebildet sind die Chorpartien unmittelbar vor dem ersten Eintritt
des Orchesters, im dritten Notensystem auf dieser Seite erfolgt der Einsatz der
»Stimmen aus der Höhe« (»Seid getrost! Ich bin euch nah«), die den Beistand des
Heiligen Geistes verheißen.
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ichard Wagner wurde am 22. Mai 1813 in Leipzig geboren,
doch als seine Heimatstadt sah er Dresden an. In dieser Stadt
lebte er zunächst vom Sommer 1814 bis Ende 1827, von kurzen
Aufenthalten im nahen Possendorf und in Eisleben abgesehen.
In Dresden besuchte er die Schule des »Vicehofcantors« Carl
Friedrich Schmidt, dann ab 1822 die Kreuzschule. In Dresden machte er die
Bekanntschaft mit dem Theater, das für seine Karriere von so eminent gro­
ßer Bedeutung wurde. Er stand als Kind mehrfach auf der Bühne des alten
Hoftheaters. In Dresden erlebte er Carl Maria von Weber, der im Hause seines
Stiefvaters, des Hofschauspielers Ludwig Geyer, zu verkehren pflegte und
auf den er sich später gern berief. In Dresden erwarb er an der Kreuzschule
nicht nur seine humanistische Bildung, sondern geweckt wurden auch seine
Leselust und sein außerordentliches Interesse an der Philologie, das später
die Auswahl und Erarbeitung seiner Opernbücher prägte. Hier erwachte seine
Begeisterung für Shakespeare, die sein Leben lang anhielt, und hier schrieb
er seine ersten Texte, die freilich sämtlich verloren gingen.
Was in Dresden noch kaum eine Rolle spielte, war die Musik. Zwar
liebte der junge Wagner die Musik des Hofkapellmeisters Weber, doch profes­
sionelles Musikmachen lag außerhalb dessen, was in Betracht kam. Als Weber
die Mutter fragte, ob Richard »vielleicht Musiker« werden wolle, antwortete
sie – so Wagner in seiner Autobiografie –, »daß ich wohl auf den ›Freischütz‹
ganz versessen sei, sie aber trotzdem noch nichts an mir wahrgenommen
hätte, was auf mein musikalisches Talent deuten möchte«. Die Entdeckung der
Musik machte Wagner erst nach der Übersiedlung nach Leipzig und auch dort
nicht mit einem Schlage. Sein Weg zur Musik war lang und beschwerlich.
Wagner-Geburtstagskonzert I
»Königlich Sächsischer Kapellmeister«
Nach Kapellmeisterjahren in der
»Dresden ist doch am Ende der einProvinz (u.a. in Magdeburg, Kö­
zige Ort, wo ich sozusagen zu Hause
nigsberg, Riga) und dem geschei­
bin, überall sonst in der Fremde.«
terten Versuch, sich in Paris als
Opernkomponist zu etablieren,
Richard Wagner aus Venedig an
wurde Dresden für Wagner ein
seine Ehefrau Minna, 1858
zweites Mal sehr wichtig. Durch die
Vermittlung von Giacomo Meyerbeer erreichte er bei der Dresdner Hofthea­
terdirektion die Annahme seiner großen heroischen Oper »Rienzi der Letz­
te der Tribunen«, die er in Riga begonnen und in Paris 1840 abgeschlos­
sen hatte. Nach Jahren in der Provinz und dem misslungenen Versuch, in
Paris Fuß zu fassen, war ihm endlich einmal das Glück hold. »Rienzi«, am
20. Oktober 1842 im neuen Semper’schen Hoftheater in Dresden zum ers­
ten Male aufgeführt, wurde zum großen Erfolg, und dies zog auch noch
das Angebot nach sich, neben Carl Gottlieb Reißiger Königlich Sächsischer
Kapellmeister zu werden. Wagner wurde am 2. Februar 1843 dazu ernannt.
Vier Wochen zuvor, am 2. Januar, hatte, wiederum am Dresdner Hoftheater,
die erste Aufführung der in Paris geschriebenen romantischen Oper »Der
fliegende Holländer« unter seiner Leitung stattgefunden. Wagner schwamm
auf einer Welle des Erfolgs. Im März 1843 wurde er zum »Liedermeister«
der Dresdner Liedertafel, eines Männergesangvereins, ernannt, ein Amt,
das er zwei Jahre lang innehatte. Die Erfahrungen, die er dabei machte,
schlugen sich in einer Reihe von Kompositionen für Männerchor nieder,
von denen mehrere im heutigen Konzert zu hören sind.
In Dresden entfaltete sich Wagners besonderes Interesse an alter
Literatur, an den mittelalterlichen Epen, an Mythen und Sagen aus dem
germanisch-nordischen Bereich. Er legte sich eine eigene Bibliothek mit
Werken dieser Themenkreise an und war ein eifriger Benutzer der könig­
lichen Bibliothek. Das diente nicht zuletzt der Wahl der Sujets seiner Opern.
In Dresden entstanden die beiden Werke, die wesentlich Wagners Ruhm be­
gründeten: »Tannhäuser« und »Lohengrin«. Mit ihnen führte er die Spezies
der romantischen Oper zum Höhe- und Endpunkt. Sie waren im 19. Jahrhun­
dert die am häufigsten gespielten Wagner-Opern.
Jedoch befand sich Wagner als Opernkomponist während seiner
Dresdner Jahre auch immer noch in der Entwicklung. Es ist bezeichnend,
dass er »Rienzi«, den »Fliegenden Holländer« und »Tannhäuser« mehrfach
umarbeitete, ohne doch zu einer Fassung zu gelangen, mit der er zufrieden
gewesen wäre. Erst mit dem 1846 bis 1848 geschriebenen »Lohengrin«
gelang ihm erstmals ein Werk, an dem er nicht nachträglich noch etwas än­
dern zu müssen meinte, sieht man von der Kürzung der Gralserzählung ab.
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Kö ni g li cher ERl a ss: Wag n er s A n stellu n g a l s H o fk a pell m eister in Dr esd en
Das königliche Dekret (heute verschollen) war an Wolf Adolph August von Lüt­
tichau (1786-1863) gerichtet, »den wirklichen Geheimen Rath und Generaldirector der musikalischen Kapelle und des Hoftheaters«, und lautet im Haupttext:
»Von GOTTES Gnaden Friedrich August, König von Sachsen etc. // Vester, Rath,
lieber getreuer. Wir haben, nach erfolgtem Ableben des Kapellmeisters Morlacchi und des Musikdirectors Rastrelli auf euern unterthänigsten Vortrag vom
23sten vorigen Monats beschlossen, den Musikdirector und Tonsetzer Richard
Wagner als zweiten Kapellmeister bei Unserer musikalischen Kapelle, mit einer
jährlichen Besoldung von Eintausend Fünfhundert Thaler –.–., welche ihm vom
Anfange des laufenden Monats Februar an ausgezahlt werden soll, anzustellen,
und begehren bei Rücksendung des anliegenden Actenfascikels hiermit gnädigst, ihr wollet Wagnern solches bekannt machen und ihn zu [2. Seite:] der ihm
übertragenen Stelle in Pflicht nehmen. Hieran geschiehet Unser Wille und Meinung, und Wir verbleiben euch mit Gnaden gewogen. Gegeben zu Dresden, am
2ten Februar 1843. // [eigenhändig:] Friedrich August [II.].«
Wahrscheinlich wäre es mit der großen Heldenoper »Siegfried’s Tod«, deren
Textbuch Wagner im Herbst 1848 aufzeichnete, ähnlich gegangen, hätte sei­
ne Dresdner Laufbahn nicht durch seine Teilnahme am Mai-Aufstand 1849
ein abruptes Ende gefunden.
Wagner-Geburtstagskonzert I
Da s D e n k m a l vo n F r i e d r i c h Au g u s t d e m G e r e c h t e n , da s 18 4 3 i m Zwi n g e r
z u Wag n e r s » D e r TAg e r s c h e i n t« g e w e i h t w u r d e . S e i t 19 3 0 s ta n d e s n e b e n
d e m Ja pa n i s c h e n Pa l a i s , a m 2 9. M a i 2 0 0 8 fa n d di e r e s tau r i e r t e S tat u e
i h r e n n e u e n S ta n d o r t au f d e m SC h lo s s pl at z – wi e d e r u m z u d e n Klä n g e n
vo n Wag n e r s F e s tg e s a n g .
Über die Gründe für diese politische Aktivität wird bis heute gerätselt. Wag­
ner sympathisierte gewiss mit den freiheitlichen Bewegungen und Bestre­
bungen seiner Zeit. Nicht zufällig hatte er dem Jungen Deutschland nahege­
standen. Doch seine politische Haltung war irrational und ambivalent oder
gar widersprüchlich. In seinem im Dresdner Vaterlandsverein gehaltenen
Vortrag »Wie verhalten sich republikanische Bestrebungen dem Königtume
gegenüber?« versuchte er, Republik und Monarchie in idealistischer – oder
sagt man besser – weltfremder Weise zu amalgamieren. Der Anarchist Ba­
kunin nannte ihn wohl zu Recht einen Phantasten. Die Vorstellung, eine re­
volutionäre Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse könne auch die
Bedingungen für die eigene Arbeit verbessern, mag ebenfalls eine Rolle bei
Wagners Beteiligung am Mai-Aufstand gespielt haben. Vor allem aber war
er mit August Röckel, einem der führenden Köpfe des Aufstands, befreun­
det. Überdies sollte in Erwägung gezogen werden, dass Wagner schon in
Dresden große Schulden hatte, nicht zuletzt durch die Drucklegung seiner
Opern auf eigene Rechnung. Ein Umsturz versprach möglicherweise auch
einen Erlass der Verbindlichkeiten.
In Dresden machte sich Wagner als Dirigent einen Namen mit Auf­
führungen von Werken Glucks und Webers, während er mit seinen MozartWiedergaben auf harsche Kritik stieß. Verdient machte er sich durch seine
Dirigate von Beethovens neunter Symphonie in den Palmsonntagskonzerten.
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Auch durch seine Programmgestaltung fiel er auf. In einem dieser außerge­
wöhnlichen Programme wurden Bachs Motette »Singet dem Herrn ein neues
Lied« und Palestrinas »Stabat mater« von Mendelssohns »Schottischer« und
Beethovens Fünfter umrahmt. Insgesamt waren die Dresdner Kapellmeister­
jahre grundlegend für Wagners Kenntnisse in der Orchestertechnik und In­
strumentation. Wenn er im Züricher Exil am »Ring« oder am »Tristan« arbei­
tete, dürfte er sich stets die Dresdner Hofkapelle vorgestellt haben.
Dass die Dresdner Jahre für Wagner sehr bedeutsam waren, steht
außer allem Zweifel. Doch seine Behauptung, er habe bis zu seinem 36. Le­
bensjahr, also bis zum Ende seiner Dresdner Zeit, seine Bühnenwerke
sämtlich konzipiert gehabt, ist ein Mystifizierung, die auch dadurch nicht
an Wahrheit gewinnt, dass berühmte Leute wie Thomas Mann sie fortge­
schrieben haben. Der »Ring des Nibelungen« ist nicht die Fortsetzung von
»Siegfried’s Tod«, sondern ein neues Werk, das als Folge von Wagners Er­
fahrungen mit Revolution, Flucht und Exil ab Herbst 1851 Gestalt annahm
und in Dresden vermutlich nie konzipiert worden wäre. »Tristan und Isolde«
wurde erst 1854, »Parsifal« sogar erst 1857 bis 1858 für Wagner aktuell.
Beide Werke sind ohne Schopenhauer, dessen Philosophie Wagner 1854 in
Zürich kennenlernte, gar nicht denkbar.
Festgesang »Der Tag erscheint«
Am 7. Juni 1843 wurde im Dresdner
Zwinger das Denkmal von König
Friedrich August I. (»der Gerechte«)
feierlich enthüllt. Ernst Rietschel
hatte die Bronzestatue im Auf­
trag von Friedrich August II., dem
Dienstherrn Wagners, geschaffen,
Gottfried Semper das Postament
gestaltet. Selbstverständlich konnte
die Zeremonie nicht ohne Musik
vor sich gehen, und so wurden Felix
Mendelssohn Bartholdy und der
sächsische Hofkapellmeister Wag­
ner beauftragt, für entsprechende
Kompositionen zu sorgen. Wagner
war für die Aufführung zuständig.
Unmittelbar nach der Denkmalsent­
hüllung erklang das Auftragswerk
von Mendelssohn »Gott segne Sach­
senland« auf die Melodie des »Heil
Entstehung
Mai 1843 in Dresden
U r au ffü h r u n g
Fassung für Männerchor
a cap­pella (WWV 68A):
7. Juni 1843 im Dresdner
Zwinger (Hoftheater-Singechor [?],
Dirigent: Richard Wagner),
Fassung für Männerchor und
Blechbläser (WWV 68B):
25. Mai 1911 zum Geburtstag
von König Friedrich August III.
von Sachsen als Ratsturm-Musik
(Dirigent: Otto Richter)
Text
Christoph Christian Hohlfeld Besetzung
Tenöre, Bässe, 4 Hörner, 4 Trompeten,
3 Posaunen, Tuba (WWV 68B)
Wagner-Geburtstagskonzert I
dir im Rautenkranz« (heute durch die englische Nationalhymne »God save
the King« geläufig): ein Werk für zwei Chöre und zwei Blechbläsergruppen,
die an unterschiedlichen Orten aufgestellt waren. Wagners Festgesang er­
tönte an früherer Stelle der Zeremonie, nämlich beim Eintreffen der Königs­
familie im Zwinger. Zwar hatte Wagner für seine Komposition ursprünglich
auch eine Blechbläserbegleitung vorgesehen – in dieser Fassung wird das
Werk im heutigen Konzert gespielt –, doch scheint ihn Mendelssohns Beset­
zungsaufwand veranlasst zu haben, sein Werk in besonderen Kontrast dazu
zu stellen. Er verzichtete daher bei der Aufführung im Juni 1843 auf die
Instrumentalbegleitung und ließ den Chor a cappella singen. Wie es scheint,
hatte er sich nicht verrechnet. Seine Komposition soll von außerordentlicher
Wirkung gewesen sein. Dennoch sah er augenscheinlich keine Veranlassung,
sie zu veröffentlichen. Sie erschien erst nach seinem Tod im Druck, unter
dem zwar wagnerisch klingenden, aber unauthentischen Titel »Weihegruß«.
Wagner hat den Text, der von dem Dichter Christoph Christian Hohl­
feld (1776-1849) stammt, als Chorlied vertont, was heißt, dass die zweite
und die dritte Strophe auf die gleiche Melodie gesungen werden wie die
erste. Allerdings wäre Wagner nicht Wagner, wenn es keine Abweichungen
gäbe, die selbstverständlich dem unterschiedlichen Textinhalt geschuldet
sind. Besonders bemerkbar ist, dass für die zweite Strophe ein schnelleres
Tempo verlangt wird, während die dritte zum Zeitmaß der ersten zurück­
kehrt. Es ergibt sich auf diese Weise eine klassisch abgerundete Liedform
nach dem Muster A-B-A.
Trauermusik nach Motiven aus
Carl Maria von Webers »Euryanthe«
Carl Maria von Weber gehörte zu
den Komponisten, die Wagner be­sonders verehrte. Er empfand sich
zudem als Webers Erbe, insbeson­
dere in seinem Bestreben, eine spe­
zifisch deutsche Oper zu etablieren.
So erscheint es kaum überraschend,
dass er sich im Jahre 1844 daran be­
teiligte, Weber, der 1826 in London
gestorben war, gleichsam heimzu­
holen, nämlich die sterblichen Über­
reste Webers von London über Ham­
burg und die Elbe nach Dresden zu
überführen. Das geschah selbstver­
ständlich nicht im Stillen, sondern
14
15
Entstehung
November 1844 in Dresden
U r au ffü h r u n g
14. Dezember 1844 in Dresden
Vo r b ild u n d Vo r g ä n g e r Wag n e r s: C a r l M a r i a vo n W e b e r ,
b ildM e da illo n au f d e m S c h m u c k vo r h a n g d e r s e m p e r o p e r
Der von Wagner verehrte Weber wurde 1817 zum Hofkapellmeister in Dresden
ernannt und mit dem Aufbau einer deutschen Opernsparte an dem bis dahin italienisch geprägten Hoftheater beauftragt. Er war mit Wagners Stiefvater Ludwig
Geyer befreundet und regelmäßig in dessen Hause in Dresden zu Gast. Auf dem
Schmuckvorhang sind neben Weber und Wagner elf weitere Persönlichkeiten
verewigt: in oberer Reihe die Dichter Sophokles, Shakespeare, Molière, Lessing,
Schiller und Goethe, unten die Komponisten Gluck, Mozart, Beethoven, Rossini
und Meyerbeer, ein Medaillon zeigt die Initialen des sächsischen Königspaars
»AC«: Albert und Carola. Der Maler Ferdinand Keller (1842-1922) schuf den
Vorhang für das am 2. Februar 1878 eingeweihte zweite Semper’sche Hoftheater. Wagner war damit der einzige Künstler, der schon zu Lebzeiten in bildlicher
Gestalt in der Innenausstattung des Semperbaus gewürdigt wurde. Für die
wieder aufgebaute Semperoper wurde der kunstvolle Schmuck rekonstruiert.
während des Trauerzuges mit den
Gebeinen Carl Maria von Webers
vom Elbufer zum katholischen
Friedhof im Stadtteil Friedrichstadt
(80 Blasmusiker, an der Spitze Mit­
glieder der Hofkapelle, Dirigent:
Richard Wagner)
Besetzung
2 Flöten, 4 Oboen, 8 Klarinetten,
4 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten,
3 Posaunen, Tuba, Schlagzeug
wurde bewusst als patriotischer Akt inszeniert und mit einer großen Zeremo­
nie in Dresden begangen. Dass dabei auch Musik erklang, versteht sich.
Der Sarg gelangte per Schiff nach Dresden, und am Abend des
14. Dezember 1844 trug man ihn feierlich vom Elbufer über die Ostra-Allee
zum katholischen Friedhof in der Friedrichstadt. Ihm folgte, bei Fackel­
schein, ein Trauerzug, gebildet – soviel man weiß – aus Angehörigen und
Freunden Webers, den Mitgliedern der Hofkapelle und sämtlichen Dresdner
Sängerchören. Dazu erklang eine von Wagner geschriebene Trauermusik für
Holz- und Blechblasinstrumente sowie gedämpfte Trommeln. Es handelt sich
Wagner-Geburtstagskonzert I
dabei jedoch weniger um eine eigenständige Komposition als vielmehr um
ein Arrangement von Musik Webers aus dessen 1823 uraufgeführter Oper
»Euryanthe«. Einem Abschnitt aus der Ouvertüre, der auch in der Oper selbst
eine Rolle spielt, schließt sich die Kavatine der Euryanthe aus dem dritten
Akt »Hier dicht am Quell« an, beides übertragen auf Blasinstrumente. Da
der Zug, wie eine Zeitung berichtete, unter »fortwährender Trauermusik«
vonstatten ging, muss Wagners Arrangement vielfach repetiert worden sein.
Jedenfalls ist es in der uns überlieferten Gestalt viel zu kurz, als dass es den
Gang vom Elbufer bis zum Friedhof ausgefüllt haben könnte. Die permanente
Wiederholung dürfte einen eigenartigen Effekt gemacht haben.
»An Webers Grabe«
Entstehung
Der Akt der Beerdigung der Urne
November 1844 in Dresden
Carl Maria von Webers wurde am
folgenden Tage, am 15. Dezem­
U r au ffü h r u n g
ber 1844, vollzogen. Dabei gab es
15. Dezember 1844 in
wiederum Musik, nun in Gestalt
Dresden zum Abschluss der
dreier Chorgesänge. Den ersten
Bestattungsfeierlichkeiten für
Carl Maria von Weber auf dem
hatte Wagners Kapellmeisterkollege
katholischen Friedhof in der
Carl Gottlieb Reißiger geschrieben,
Friedrichstadt (Dresdner Liederfür den zweiten war einer Kompo­
tafel [?], Hoftheater-Singe­c hor [?],
sition Webers ein neuer, auf die
Dreyßigsche Singakademie [?],
Situation bezogener Text unterlegt
Dirigent: Richard Wagner)
worden (möglicherweise durch
Text
Wagner). Am Schluss der Bestattung
Richard Wagner
ertönte »An Webers Grabe« für vier­
stimmigen Männerchor; Text und
B e s e t z u n g
Musik stammen von Wagner, der die
Tenöre, Bässe
Komposition auch selbst dirigierte.
Obwohl der Gegenstand des Textes gar nicht die Trauer ist, wählte Wagner
ein langsames Tempo und die ausgefallene Tonart Des-Dur, die er offenkun­
dig als Trauertonart auffasste; bereits in Riga hatte er einen Grabgesang in
Des-Dur komponiert. Die Vertonung folgt formal der Strophengliederung,
behandelt jedoch die Strophen selbst unterschiedlich. Zwar gibt es auch Wie­
derholungen und Korrespondenzen, charakteristisch ist aber das Bestreben,
dem einzelnen Vers seine eigene musikalische Gestalt zu geben.
Mendelssohns »Reformationssymphonie«
Im Jahr 1830 sollte der 300. Jahrestag der »Augsburger Konfession« be­
gangen werden, jenes bedeutsamen Ereignisses, bei dem am 25. Juni 1530
16
17
der sächsische Kanzler Chris­t ian
Beyer in Augsburg Kaiser Karl V.
eine von Luther, Melanchthon und
anderen erarbeitete protestantische
Bekenntnisschrift vorgetragen hatte
(»Confessio Augustana«). Felix Men­delssohn Bartholdy nahm dies zum
Anlass für seine »Reformationssym­
phonie«, die ein Dokument seines
Selbstverständnisses als Protestant
und Lutheraner ist; denn einen offi­
ziellen Auftrag zu dem Werk gab es,
soweit bis heute bekannt ist, nicht.
Das Autograf der Partitur nennt
das Stück »Sinfonie zur Feyer der
Kirchenreformation«, im Übrigen
aber war sich der Komponist nicht
Feli x M en d el sso h n Ba rth o ldy,
sicher, welchen Titel er ihm geben
Zei ch n u n g vo n Fr iedr i ch Wilhel m
sollte. Er erwog auch »Confessions­
vo n Sch a d ow, 18 3 4
symphonie«, »Symphonie zu einem
Kirchenfest« und »Reformations­
symphonie«, wie das Werk heute allgemein heißt. Es entstand in den Jah­
ren 1829 bis 1830, wurde am 12. Mai 1830 fertiggestellt und hätte seinem
Anlass entsprechend im Jahr 1830 zur Aufführung kommen sollen, jedoch
geschah dies nicht, weil – vermutlich – wegen der politischen Unruhen nach
der Pariser Julirevolution die geplanten Feierlichkeiten zur Wiederkehr der
»Augsburger Konfession« abgesagt wurden.
Das Stück blieb zunächst
Entstehung
liegen. Dann sollte es bei einem
Winter 1829 bis Frühjahr 1830
Paris-Aufenthalt Mendelssohns
in Berlin, Revision im Herbst 1832
im Februar 1832 im Conservatoire
unter François Habeneck gespielt
U r au ffü h r u n g
werden, doch das Orchester wies
15. November 1832 in der
das Werk ab. Es sei gar zu scholas­
Singakademie zu Berlin
tisch, hieß es unter anderem, es
(Königliche Hofkapelle Berlin,
Dirigent: Felix Mendelssohn
enthalte »zu viele Fugatos, zu wenig
Bartholdy)
Melodie«. Die Ablehnung gerade
durch ein so renommiertes Ensem­
Besetzung
ble wie das Pariser Conservatoire2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten,
Orchester wirkte auf Mendelssohn
2 Fagotte, Kontrafagott, 2 Hörner,
wie ein Schock, von dem sich seine
2 Trompeten, 3 Posaunen, Pauken,
Streicher
Einschätzung der »Reformations­
Wagner-Geburtstagskonzert I
symphonie« nie mehr so recht er­
»Die Menschenstimme repräsentiert
holt hat. Zwar kam es zunächst im
das menschliche Herz und dessen
Herbst 1832 zu einer Umarbeitung –
abgeschlossene, individuelle Empbezeichnend für Mendelssohns
findung.«
stete Bereitschaft zur Selbstkritik –
und danach am 15. November 1832
Richard Wagner, 1840/1841
zur Uraufführung in der Berliner
Singakademie. Sie scheint Mendelssohn jedoch in seiner kritischen Haltung
gegenüber dem Werk noch bestärkt zu haben. Jedenfalls machte er keine
weiteren Anstrengungen, es aufzuführen oder zum Druck zu geben. An den
befreundeten Julius Rietz, der später Hofkapellmeister in Dresden als Nach­
folger von Carl Gottlieb Reißiger wurde, schrieb er 1838: »Die ReformationsSymphonie kann ich gar nicht mehr ausstehen, möchte sie lieber verbren­
nen, als irgend eines meiner Stücke: soll niemals herauskommen«. Die
Nachwelt hat sich daran nicht gehalten. Das Werk wurde 1868 publiziert,
und auch wenn es nicht zu den häufig aufgeführten Kompositionen Mendels­
sohns gehört, so zählt es doch zu seinen interessantesten.
Jenseits der ästhetischen Skrupel, die Mendelssohn hatte und
die vor dem Hintergrund der Gattungstradition verständlich erscheinen
mögen, fällt das Stück durch seinen innovativ-experimentellen Charakter
auf, der in eine ähnliche Richtung zielt wie seine berühmten vier Konzert­
ouvertüren »Ein Sommernachtstraum«, »Die Hebriden«, »Meeresstille und
glückliche Fahrt« und »Das Märchen von der schönen Melusine«. Die Mit­
telsätze, die nach symphonischer Tradition Scherzo und langsamen Satz
repräsentieren und mit dem inhaltlichen Thema des Werkes nichts zu tun
zu haben scheinen, werden konfrontiert mit demgegenüber ausgedehnten
Ecksätzen, die geradezu mit Bedeutung aufgeladen sind. Zwar lassen
sich einige Motive wie der signalhafte Quartsprung mit anschließender
Erhöhung zur Quinte in der Einleitung des ersten Satzes nicht auf einen
benennbaren Sinn festlegen, doch ist der Luther-Choral »Ein feste Burg ist
unser Gott« im Finalsatz unüberhörbar und seine semantische Funktion
offenkundig. Der Beginn der Symphonie spielt auf jene kirchenmusika­
lische Floskel an, die Mozart im Finale seiner »Jupiter-Symphonie« ver­
wendet, und vor dem Beginn des Allegro-Teils sowie der Reprise des ers­
ten Satzes erklingt das sogenannte »Dresdner Amen«, eine besonders in
der Liturgie der Dresdner Kirchen gepflegte Melodie, deren Charakteris­
tikum der stufenweise Aufstieg zur Quinte ist.
Das »Dresdner Amen«, wie es in Mendelssohns »Reformations­
symphonie« auftritt, wurde bekanntlich von Richard Wagner im »Parsifal«
aufgegriffen. Manche sind geneigt, von einem Plagiat zu sprechen, doch für
Wagner war das »Dresdner Amen« nicht neu. Er hatte es, unabhängig von
Mendelssohn, schon in seiner frühen Oper »Das Liebesverbot« und danach
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im »Tannhäuser« eingesetzt, allerdings in anderer Rhythmisierung und
Harmonisierung. Dass er im »Parsifal« die Mendelssohn’sche Fassung über­
nahm, heißt nichts anderes, als dass er meinte, sie sei authentischer als die,
die er selbst in seinen älteren Werken verwendet hatte. In der zitathaften
Übernahme spricht sich Wagners Respekt vor Mendelssohn aus, der sich im
Übrigen auch an anderen Details nachweisen lässt. So unglaublich, paradox
oder widersinnig es angesichts von Wagners Antisemitismus auch anmutet –
Mendelssohn war für Wagner eine Autorität.
»Das Liebesmahl der Apostel«
Auch das »Liebesmahl der Apostel«, das das biblische Pfingsgesche­
hen zum Gegenstand hat, schlägt einen Bogen zum »Parsifal«. Dort, in
Wagners Bühnenweihfestpiel, erklingen in den Gralsszenen unsichtbargeheimnisvolle Stimmen »aus der
Entstehung
Höhe der Kuppel«. Ihr Vorläufer
April bis Juni 1843 in Dresden
findet sich im »Liebesmahl der
Apostel« in Gestalt der »Stimmen
W id m u n g
aus der Höhe«, die die Ausgießung
Charlotte Emilie Weinlig, Witwe
des Heiligen Geistes verkünden.
von Christian Theodor Weinlig,
Sie wurden bei der Uraufführung
dem Dresdner Kreuzkantor,
am 6. Juli 1843 in der Dresdner
späteren Leipziger Thomaskantor
und »unvergeßlichen Lehrer« von
Frauenkirche in der Kuppel ge­
Richard Wagner
sungen, so dass die Stimmen tat­
sächlich von oben her ertönten. Die
U r au ffü h r u n g
Wirkung, die von der architektoni­
6. Juli 1843 in der Dresdner
schen Anlage der Kirche als Zen­
Frauenkirche im Rahmen des
tralbau angeregt war, scheint so
Allgemeinen Männergesangfestes
(sächsische Männerchöre, Hofkapelle,
nachhaltig gewesen zu sein, dass
Dirigent: Richard Wagner)
Wagner sie auch in seinem »Parsi­
fal« nutzen wollte. Im Gralstempel,
Text
zu dessen Vorbildern vor allem
Richard Wagner
der Dom von Siena gehört, ist also
Besetzung
auch die Dresdner Frauenkirche
Die Apostel (12 Bässe), Stimmen
gegenwärtig. Allerdings wirken die
aus der Höhe (Tenöre, Bässe),
»Stimmen aus der Höhe« im Thea­
Chor der Jünger, anfangs in
ter aufgrund der Getrenntheit von
3 Chöre unterteilt (Tenöre, Bässe),
Bühnen- und Zuschauerraum nicht
Piccolo, 2 Flöten, 2 Oboen,
annähernd so eindrucksvoll wie
2 Klarinetten, 4 Fagotte,
beim »Liebesmahl der Apostel« in
Kontrafagott, 4 Hörner,
der Frauenkirche, in der der Klang
4 Trompeten, 3 Posaunen,
Tuba, Pauken, Streicher
tatsäch­l ich direkt »von oben« kam.
Wagner-Geburtstagskonzert I
u m s i c h t vo n d e r K u pp e l d e r F r au e n k i r c h e ,
ko lo r i e r t e r S t i c h vo n C a r l Au g u s t Ri c h t e r , 18 2 4
Eine zweite signifikante Eigenheit des Werkes besteht darin, dass das Or­
ches­ter zunächst schweigt und erst in dem Augenblick in Aktion tritt, in dem
von der Ausgießung des Heiligen Geistes die Rede ist. Die ebenso wunder­
bare wie erschreckend-befremdliche neue Situation, in die die Jünger durch
dieses exorbitante Geschehnis geraten, erhält durch das plötzlich einset­
zende Orchester eine überaus prägnante musikalische Darstellung. Waren
die Singstimmen zuvor buchstäblich auf sich allein gestellt, so werden sie
nun vom Orchesterklang getragen wie vom Heiligen Geist selbst.
Wagner nannte das Werk »Eine biblische Szene«, und es steht außer
Frage, dass es eminent theatralische Züge trägt. Aber auch wenn vor allem
der Schluss opernhaft anmutet, handelt es sich doch nicht um eine verkapp­
te Oper. Dazu sind die Merkmale der Chorkomposition zu ausgeprägt, zumal
im ersten, a cappella gesungenen Teil. Das Werk gehört unzweifelhaft in die
Gattung des Oratoriums, speziell zur Tradition des Männerchororatoriums,
das im 19. Jahrhundert eine Zeit lang in Blüte stand.
Wagner schrieb das »Liebesmahl der Apostel«, dessen Text er selbst
verfasste, für das Allgemeine Männergesangfest, das am 6. und 7. Mai 1843
in Dresden stattfand. So konnten bei der Uraufführung neben den Musikern
20
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STele aus M a r mo r vo n Gustav Ad o lph Kie t z in d er Se m pero per ( Teil a n si cht )
Gustav Adolph Kietz, der die 1,90 m hohe Stele 1892 anfertigte, gilt als bedeutendster Schüler von Ernst Rietschel, dem Schöpfer der Bronzestatue von
Friedrich August dem Gerechten, die 1843 im Zwinger zu Wagner’scher Musik
enthüllt wurde. Kietz war mit Wagner seit den Tagen der Dresdner »Rienzi«Uraufführung bekannt und schuf 1873 eine erste Büste des Komponisten. Sein
älterer Bruder war Ernst Benedikt Kietz, der 1840 in Paris das berühmte Porträt des jungen Wagner zeichnete, das 1842 nochmals überarbeitet und vollendet wurde. Die beiden erwähnten Werke von Rietschel und Ernst Benedikt
Kietz sind ebenfalls in diesem Programmheft abgebildet (S. 5 und S. 12).
der Hofkapelle auch 1.200 Sänger aus ganz Sachsen mitwirken. Der Erfolg
war groß, und die Drucklegung ein Jahr später brachte dem Werk weite
Verbreitung. Dass es heute kein Repertoirestück mehr ist, hat seinen Grund
darin, dass die Tradition des Männerchorgesangs, wie sie im 19. Jahrhun­
dert bestand, im 20. und 21. Jahrhundert nicht weitergeführt worden ist.
Wagner-Geburtstagskonzert I
Richard Wagner in Dresden
1813
22. Mai Richard Wagner in Leipzig geboren, Vater: Jurist, Polizeiaktuar und Laienschauspieler Friedrich Wagner, Mutter: Johanna
Rosine Wagner, geb. Pätz • 16. August Taufe in der Thomaskir­
che • 23. November Der Vater stirbt an Typhus
D i e Er st en D r e s d n er Ja h r e
1814
28. August Die Mutter heiratet den Schauspieler, Maler und Dichter
Ludwig Geyer, anschließend Umzug der Familie nach Dresden, En­
gagement Geyers am Hoftheater (ab 1815 »Königlicher Hofschauspie­
ler«); erste Wohnung: Moritzstraße 755 / Ecke Landhausstraße und
Große Schießgasse
1817
Bezug einer Wohnung im Elimeyerschen Haus am Jüdenhof • No­
vember Mitwirkung des jungen Richard als Engel in Friedrich Kinds
Festspiel »Der Weinberg an der Elbe« im (alten) Königlichen Hofthea­
ter (die Musik komponiert vom neuen Hofkapellmeister Weber)
1818
Umzug der Familie in eine Wohnung am Jüdenhof 391 / Ecke Große
Frauengasse (später Galeriestraße 24)
1820Die Familie nimmt eine Wohnung in der Waisenhausgasse 412 • September Richard wird für ein Jahr in die Obhut des Pastors Wetzel
in Possendorf bei Dresden gegeben
1821
30. September Tod Ludwig Geyers • Oktober Richard, der den Nach­
namen seines Stiefvaters trägt, kommt für ein Jahr zu seinem Onkel
Karl Geyer nach Eisleben
1822 A
b 2. Dezember Nach der Rückkehr nach Dresden im September Be­
such der Kreuzschule, Schulgasse 2
1826 Dezember Die Mutter zieht nach Prag, Richard wird in die befreunde­
te Familie Böhme aufgenommen, Große Frauengasse 374 (oder Kleine
Oberseegasse 7)
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23
1827 8. April (Palmsonntag) Konfirmation in der Kreuzkirche • Weihnachten Umzug zur Mutter nach Leipzig, Stationen der Folgejahre: u.a.
Würzburg, Bad Lauchstädt, Magdeburg, Königsberg, Riga, Paris
1837
Juni/Juli Lektüre von Bulwer-Lyttons Roman »Rienzi« bei einem Auf­
enthalt im ehemaligen Gasthof Blasewitz am Schillerplatz, erste Pro­
saskizze zur Oper in Blasewitz oder in Dresden
H o fk a p ell m ei s t er i n D r e s d en
1841
12. April Eröffnung des neuen, von Semper erbauten Hoftheaters mit
Werken von Weber und Goethe • 29. Juni Annahme des im Vorjahr
vollendeten »Rienzi« durch den Dresdner »Generaldirector« von Lüt­
tichau • Mai/Juni Erstellung des Textbuches zum »Fliegende Hollän­
der« in Paris • November Abschluss der »Holländer«-Partitur in Paris
1842
12. April Erste Dresdner Station nach der Rückkehr aus Paris: Hotel
Stadt Gotha, Schloßstraße 8, im selben Monat Bezug einer Wohnung
mit Ehefrau Minna Wagner in der Töpfergasse 7 • Ab Juni Textar­
beiten am »Tannhäuser«, zunächst in Aussig und Teplitz, später in
Dresden • August Neue Wohnung in der Waisenhausgasse 5; Arbeit
am Operntext »Die hohe Braut«, dessen Komposition von Reißiger
erwogen, aber nicht realisiert wird • 20. Oktober Uraufführung des
»Rienzi« im neuen Hoftheater (Dirigent: Reißiger) • November Um­
zug in das Haus Am See 35 mit Durchgang zur Marienstraße 44
1843
2. Januar Uraufführung des »Fliegenden Holländers« im Hofthea­
ter • 2. Februar Ernennung zum Hofkapellmeister • März Wagner
wird »Liedermeister« der Dresdner Liedertafel • 5. März Wagner
dirigiert im Hoftheater als erste eigene Neueinstudierung Glucks
»Armide« • Frühjahr Prosaentwurf zur (unausgeführten) Oper »Die
Sarazenin« • 7. Juni Aufführung von »Der Tag erscheint« im Zwin­
ger zur Enthüllung des Denkmals von Friedrich August dem Gerech­
ten • 6. Juli »Das Liebesmahl der Apostel«, Uraufführung in der
Frauenkirche • Sommer Kompositionsbeginn am »Tannhäuser« in
Teplitz, Fortführung der Arbeit in Dresden • 16. August Umzug in
die Marienstraße 9 • 1. Oktober Umzug in die Ostra-Allee 6 gegen­
über vom Zwinger in das Gewerbehaus neben der Freimaurer-Loge
1844
22. Juli »Eine Faust-Ouvertüre« im Königlichen Palais des Großen
Gartens uraufgeführt • 12. August Auftritt Wagners als »Tenorist
Wagner-Geburtstagskonzert I
im Chor«: unter seiner sängerischen Mitwirkung in Pillnitz erste
Aufführung seines Chorgesangs »Gruß seiner Treuen« für Friedrich
August II. (Dirigent: Reißiger) • September/Oktober Aufenthalt auf
Fischers Weinberg in Loschwitz (auch dort Arbeiten am »Tannhäu­
ser«) • 14. Dezember Zu Wagners »Trauermusik« Überführung der
sterblichen Überreste des früheren Hofkapellmeisters Weber auf den
katholischen Friedhof der Friedrichstadt • 15. Dezember Trauerrede
Wagners am Grab Webers, Aufführung von »An Webers Grabe«
1845
13. April Vorläufiger Abschluss der »Tannhäuser«-Partitur • Sommer Beendigung der ersten Prosaentwürfe zu den »Meistersingern«
und zum »Lohengrin« in Marienbad • 19. Oktober »Tannhäuser
und der Sängerkrieg auf Wartburg« erlebt seine Uraufführung
im Hofthea­ter • 27. November Fertigstellung der Erstschrift des
»Lohengrin«-Textbuches • 17. Dezember Lesung aus der gerade voll­
endeten »Lohengrin«-Dichtung vor Schumann, Hiller, Semper u.a.
» pl a n d e r R e s id e n z - s ta dt D r e s d e n «, L i t h o g r a fi e , 18 4 8 ( au s s c h n i t t )
1846
5. April Dirigat von Beethovens 9. Symphonie im alten Opernhaus
am Zwinger • Mai (?) Skizzen zu zwei Symphonien, nicht ausge­
führt • 15. Mai-Ende Juli Aufenthalt in Graupa, Gesamtentwurf
des »Lohengrin«, Wanderungen in die Sächsische Schweiz und
den Liebethaler Grund (in dem seit 1933 das Wagner-Denkmal von
Guhr nahe der Lochmühle an die Aufenthalte des Komponisten er­
innert) • Oktober Beginn der Arbeiten an einem Textbuch »Fried­
rich I.«, nicht vertont • Ab Dezember Bearbeitung von Glucks »Iphi­
génie en Aulide«
1847 April Letzte Wohnung von Richard und Minna Wagner in Dresden:
im Marcolini-Palais, heute Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt • Juli/August In der Auseinandersetzung mit Dramaturg Gutzkow bietet
Wagner seinen Rücktritt an • Jahresende Bewilligung einer Gehalts­
erhöhung
1848
9. Januar Mutter verstirbt in Leipzig • Ab Frühjahr Wagner schaltet
sich in die revolutionären Diskussionen ein • 14. Juni Rede im Dresd­
ner Vaterlandsverein: »Wie verhalten sich re­publikanische Bestrebun­
gen dem Königtume gegenüber?« • 28. April Partitur des »Lohengrin«
beendet • Ende September 300-Jahr-Feier der Königlichen musikali­
schen Kapelle, u.a. mit Musik aus dem »Lohengrin« • 4. Oktober Fer­tigstellung der Vorstudie »Die Nibelungensage (Mythus)« • Herbst Text­entwurf und Dichtung »Siegfried’s Tod (Eine große Heldenoper in drei
Akten)« • Dezember Lesung im Freundeskreis aus »Siegfried’s Tod«
24
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1849 Februar-April Wagner verfasst verschiedene revolutionäre Texte, u.a.
den Artikel »Die Revolution« für Röckels »Volksblätter« oder das Ge­
dicht »Die Not«, Zusammentreffen mit dem russischen Anarchisten
Bakunin • Frühjahr Entwürfe zu den Bühnenwerken »Jesus von Na­
zareth« und »Achilleus«, beide unausgeführt • 3.-9. Mai Beteiligung
am Dresdner Maiaufstand (in diesen Tagen u.a. Flucht des Königs auf
die Festung Königstein, Brand des alten Dresdner Opernhauses am
Zwinger) • 9.-13. Mai Flucht über Chemnitz zu Liszt nach Weimar • Ab 16. Mai Steckbriefliche Suche Wagners • 2. Juni Ankunft in Paris
nach Flucht über Zürich mit verschiedenen Pässen • 6. Juli Rückreise
nach Zürich
Spätere Aufenthalte Wagners in Dresden: November 1862, 22.-25. April 1871,
Januar 1873, September 1881
Anmerkungen:
• Die in der Chronik genannten Uraufführungen erfolgten unter Leitung Wagners soweit nicht anders vermerkt.
• Ü ber die Wohnungen Wagners in Dresden finden sich in der Literatur mitunter widersprüchliche Angaben.
Für wertvolle Hinweise und die Unterstützung bei der Erstellung der Chronik
ist Katja Pinzer-Müller von den Richard-Wagner-Stätten Graupa und Dr. Ortrun
Landmann herzlich zu danken.
Wagner-Geburtstagskonzert I
Gesangstexte
»Der Tag erscheint« WWV 68
»An Webers Grabe« WWV 72
T e x t: C h r i s to p h C h r i s t i a n H o h lf e ld
T e x t: Ri c h a r d Wag n e r
( V e r to n t m i t e i n z e l n e n t e x t va r i a n t e n)
Der Tag erscheint, der Ihn uns wieder gab;
den stets sein Volk mit treuer Liebe ehrte.
Da sank tief in Vergessenheit hinab
die Sorg’ um Ihn, die unser Herz beschwerte.
Mit Ihm, dem heißersehnten, im Verein,
zog Glück und Ruh’ in Sachsens Gauen ein.
Sein Name lebt durch alle Zeiten fort!
Ihn nennen Mit- und Nachwelt den Gerechten.
Ein weiser Fürst, der Wahrheit Freund und Hort,
dem Wissenschaft und Künste Kränze flechten.
Ein echter Christ, ein Vater ernst und mild,
steht vor den Völkern Friedrich Augusts Bild.
O senke heute auch auf Thron und Land
aus Himmels Höh’n Dein Auge segnend nieder,
Dich und Dein Volk umschlingt ein heilig Band,
es tönen Dir des Dankes fromme Lieder;
und fester als in Erz und Marmorstein
prägt Dein Gedächtnis sich den Herzen ein!
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Hebt an den Sang, ihr Zeugen dieser Stunde,
die uns so ernst, so feierlich erregt!
Dem Wort, den Tönen jetzt vertraut die Kunde
des Hochgefühls, das unsre Brust bewegt!
Nicht trauert mehr die deutsche Mutter Erde
um den geliebten, weit entrückten Sohn;
nicht blickt sie mehr mit sehnender Gebärde
hin übers Meer zum fernen Albion: –
aufs Neu’ nahm sie ihn auf in ihren Schoß,
den einst sie aussandt’, edel, rein und groß.
Hier, wo der Trauer stumme Zähren flossen,
wo Liebe noch das Teuerste beweint, –
hier ward von uns ein edler Bund geschlossen,
der uns um Ihn, den Herrlichen, vereint;
hier wallet her, des Bundes Treugenossen,
hier grüßet euch als fromme Pilgerschar, –
die schönsten Blüten, die dem Bund entsprossen,
bringt opfernd dieser edlen Stätte dar!
Denn hier ruh’ Er, bewundert und geliebt,
der unsrem Bund der Weihe Segen gibt!
Wagner-Geburtstagskonzert I
»Das Liebesmahl der Apostel«,
Eine biblische Szene WWV 69
T e x t: Ri c h a r d Wag n e r
( V e r to n t m i t e i n e r r e i h e vo n t e x t va r i a n t e n)
Ganzer Chor der Jünger
Gegrüßt seid, Brüder, in des Herren Namen,
der uns zum Mahl in Eintracht hier vereinet,
damit inbrünstig Seiner wir gedenken,
der von uns schied, den unser Herz beweint.
Kommt her, ihr, die ihr hungert, die ihr dürstet,
zu stärken euch, beut Er sein Fleisch und Blut:
was wollen wir nun zagen, warum schmachten,
da solche Labung uns erquicken soll?
Erster, zweiter und dritter Chor der Jünger:
Zweiter Chor der Jünger
Wir sind bedrückt, es droht der Mächt’gen Haß,
gewitterschwer steh’n Wolken über uns!
Die heute wir versammelt, wer kann wissen,
wo morgen wir getrennt und traurig schmachten?
Dritter Chor der Jünger
O faßt Vertrau’n! Mehrt sich von Tag zu Tag
in Kraft und Glauben nicht der Treuen Schar?
Zweiter Chor der Jünger
In gleichem Maß wächst auch der Haß der Feinde;
macht Einigkeit uns stark,
kann sie uns auch verderben.
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Dritter Chor der Jünger
Die wir einmütig, sollten uns denn trennen?
Des liebsten Trostes sollten wir entbehren?
Nach unsres Tages Last und Not nicht mehr
beim Mahl ein Herz und eine Seele sein?
Zweiter Chor der Jünger
Ein Jeder trag’ den Erlöser im Herzen,
auf daß, wenn auch zerstreut, wir einig bleiben!
Wahrlich, es dränget uns die Zeit mit Not!
Der Mächt’gen Späh’n verfolgt uns überall!
Erster Chor der Jünger
Kommt her, ihr, die ihr hungert, die ihr dürstet!
Zu stärken euch, opfert’ Er sein Fleisch und Blut.
Was wollen wir nun zagen? Was wollen wir schmachten?
Da solche Labung uns erquicken soll?
Die Apostel
Seid uns gegrüßt, ihr lieben Brüder!
Seid versammelt ihr im Namen Jesu Christ’s?
Ganzer Chor der Jünger
Wir sind versammelt im Namen Jesu Christ’s.
Die Apostel
Gesegnet seid, die ihr versammelt hier
im Namen Jesu Christ’s.
Chor der Jünger
Preis seinem Namen!
Wir harrten eurer lang in Sorg’ und Bangen!
Die Apostel
Ihr Männer, lieben Brüder! Einig seid
im Herzen und im Glauben! Die Verfolgung
erhebt ihr Haupt, es nahen all die Leiden,
die ihr ertragen sollt um seines Namens Willen!
Wagner-Geburtstagskonzert I
Chor der Jünger
Welch neues Droh’n ist euch widerfahren?
Die Apostel
Da wir, im Tempel lehrend, Wunder wirkten
im Glauben an den Herrn, erweckten wir
wie nie zuvor den Haß der mächt’gen Feinde:
da wir nun kräftig Rede ihnen standen,
und sie der Missetat bezüchtigten [sic!],
die an Marias Sohne sie verübt:
ihr Zorn entbrannte da, und sie geboten
mit hartem Drohen uns:
nicht mehr zu lehren noch zu reden im Namen
Jesu von Nazareth, – bei Todesstrafe!
Chor der Jünger
Bei Todesstrafe!
Chor [Gebet]
Allmächt’ger Vater, der du hast gemacht
Himmel und Erd’ und Alles, was darin!
Der zur Verheißung deines Schutzes du
den teuren Sohn zu uns herab gesandt!
Sieh an das Droh’n der Mächtigen der Erde,
mit dem sie schrecken deine Gläubigen!
Daß wir mit Freudigkeit dein Wort nun reden,
send’ uns Unmünd’gen deinen heil’gen Geist!
Stimmen aus der Höhe
Seid getrost! Ich bin euch nah,
und mein Geist ist mit euch.
Machet euch auf! Redet freudig das Wort,
das nie in Ewigkeit vergeht!
D er er st e Ei n s at z d e s O r ch e st er s i m » L i eb e s m a h l d er Ap o st el« (Au to g r a f )
Chor der Jünger
Welch Brausen erfüllt die Luft? Welch Tönen, welch Klingen!
Bewegt sich nicht die Stätte, wo wir stehen?
Gegrüßt sei uns, du Geist des Herrn,
den wir erfleht, du heil’ger Geist!
Dich fühlen wir das Haupt umwehn,
mächtig erfüllst du unsre Seele!
30
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Mit einem Tremolo der Pauken und tiefen Streicher tritt das bis dahin schweigende Orchester erstmals in das Geschehen ein, gefolgt von der Reaktion der
Jünger auf dieses Ereignis (letzter Takt auf dieser Seite: »Welch Brausen erfüllt die
Luft?«). Am oberen Rand über den Noten hatte Wagner ursprünglich Vorschläge
zur Besetzungsreduzierung vermerkt; da diese bei der Drucklegung ohnehin
berücksichtigt wurden, waren sie im Autograf entbehrlich und wurden gestrichen.
Wagner-Geburtstagskonzert I
Die Apostel
Kleinmütige! Hört an, was jetzt der Geist
zu künden uns gebeut! Laßt droh’n die Menschen,
laßt droh’n sie wider euch! Ihr werdet sie
besiegen mit dem Worte! Höret an!
Die in Verzagtheit ihr euch trennen wolltet,
geht auseinander, um voll Siegesmut
ein Jeder seine Bahn zu wallen! Ist denn
Jerusalem die Welt? Blickt doch um euch!
Seht die unzähl’gen Völker dieser Erde,
die der Verkündigung des Wortes harren!
Seht die Beherrscherin der Welt, – seht Rom!
Dort wird dem Worte Macht, die ganze Welt
gleich einem Lichtstrahl zu durchdringen.
Chor der Jünger
So sei’s! Gott will es so!
Die Apostel
Seid einig denn, wo ihr euch trefft!
Gemeinsam sei euch Hab’ und Gut!
Und freudig zeuget aller Welt
von eures Heilands Wundertat!
Chor der Jünger
Der uns das Wort, das herrliche, gelehret,
gibt uns den Mut, es freudig kund zu tun.
Wir sind bereit, in alle Welt zu ziehen,
kräftig zu trotzen jeder Schmach und Not!
Das Wort des Herrn soll allen Völkern werden,
damit sein Preis in allen Zungen tön’!
So will es Gott, der seinen Sohn uns sandte,
der uns beschieden seinen heiligen Geist!
Denn ihm ist alle Herrlichkeit
von Ewigkeit zu Ewigkeit!
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Wagner-Geburtstagskonzert I
Tschechischer Philharmonischer Chor Brünn
c h o r di r e k t o r P e t r F i a l a
D
er Tschechische Philharmonische Chor Brünn gehört zu den
meistgefragten Vokalensembles in der europäischen Musik­
landschaft und entfaltet seit seiner Gründung 1990 eine rege
nationale und internationale Konzerttätigkeit. Begründer,
Chordirektor und Dirigent des Ensembles ist Petr Fiala.
2007 erhielt der Chor gleich zweifach den begehrten »Echo Klassik«, sowohl
für die Aufnahme von Bruckner-Motetten als auch für die Einspielung von
Liszts Oratorium »Christus« mit dem Beethoven Orchester Bonn. Das Re­
pertoire des Tschechischen Philharmonischen Chores, das in erster Linie
Oratorien und Kantaten umfasst, wurde in der jüngeren Vergangenheit auch
auf Opern aller Epochen ausgeweitet. Der Chor gibt annähernd 90 Konzerte
jährlich und arbeitet mit allen großen tschechischen und den namhaftesten
Orchestern weltweit zusammen, u.a. traten die Sängerinnen und Sänger
unter Dirigenten wie Jiří Bělohlávek, Neeme Järvi, Sir Roger Norrington,
Zubin Mehta, Kurt Masur, Christoph Eschenbach, Manfred Honeck und
Nikolaus Harnoncourt auf. Regelmäßig gastiert der Chor bei den internatio­
nalen Musikfestivals.
Tschechischer Nationalchor Prag
CHOR L E I TER I N M I R I AM N ě MCO V Á
A
m Beginn der 1990er Jahre ins Leben gerufen, widmet sich der
in Prag beheimatete Tschechische Nationalchor den großen
Kantaten und Oratorien. Rasch erhielt er Einladungen nach
Österreich, Italien und Spanien, er gastierte mit Bruckners
Messe in f-Moll beim Bruckner Orchester Linz und brachte
Brahms’ »Deutsches Requiem« mit der Tschechischen Philharmonie unter
Vladimir Fedoseyev in Bergamo und Brescia sowie unter Gerd Albrecht in
Madrid zur Aufführung. Mit Orffs »Carmina burana« bereiste der Chor viele
Länder Europas, u.a. Frankreich, die Schweiz, Belgien, Portugal, Ungarn,
Kroatien, Serbien, Slowenien, die Slowakei und Deutschland. Beim Festival
de Strasbourg war der Tschechische Natio­nalchor mit Dvořáks Te Deum zu
Gast, in Valladolid trat er unter Semyon Bychkov in Wagners »Lohengrin«
auf. Konzerte mit Janáčeks »Glagolitischer Messe« und Haydns »NelsonMesse« führten den Chor mit dem Orchester des Janáček-Theaters Brünn
und der Sinfonia Varsovia zusammen. 2010 ging das Ensemble auf SpanienTournee mit Beethovens neunter Symphonie, 2011 folgte eine Produktion
von Bellinis »Sonnambula« in Pamplona.
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Sächsischer Staatsopernchor Dresden
C h o r di r e k t o r P a b l o a s s a n t e
D
er Dresdner Opernchor wurde am 8. Oktober 1817 durch könig­
liches Dekret von Friedrich August dem Gerechten gegründet.
Die Erlassung dieses Dekrets war vor allem ein Verdienst Carl
Maria von Webers, der als neu engagierter Hofkapellmeister
den Auftrag erhalten hatte, neben der traditionsreichen italie­
nischen Oper am Königlichen Hoftheater in Dresden auch ein deutsches
»Opern-Departement« aufzubauen. In der Folgezeit entwickelte sich der
Chor zu einem erstrangigen und gefragten Klangkörper. Über die Jahr­
hunderte hinweg pflegten Persönlichkeiten wie Johann Miksch, Karl Maria
Pembaur, Hans-Dieter Pflüger und Matthias Brauer ein bis heute spezielles,
dem Staatsopernchor zugehöriges Klangideal. Homogenität des Klangs,
klangliche Noblesse und kultivierter Pianogesang bei gleichzeitiger Klang­
dichte und -fülle sind wesentliche Attribute, die für den Sächsischen Staats­
opernchor stehen. Künstlerisch umsichtig und traditionsbewusst geleitet,
zählt der Staatsopern­chor heute zu den besten Opernchören Europas. Regel­
mäßig konzertiert das Ensemble, an dessen Spitze seit 2009 Chordirektor
Pablo Assante steht, gemeinsam mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden.
Herausragende Dirigenten wie Giuseppe Sinopoli, Sir Colin Davis, Zubin
Mehta, Fabio Luisi, Daniele Gatti, Bernard Haitink und Christian Thiele­
mann arbeiteten bereits mit dem Chor zusammen. Opern- und Konzertrei­
sen sowie seine kontinuierliche Präsenz bei Festspielen und in Rundfunk
und Fernsehen brachten dem Staatsopernchor weltweite Beachtung ein.
Tourneen führten u.a. nach Russland, Italien, Österreich, Spanien, Frank­
reich sowie nach Japan. Eine Vielzahl von CD- und DVD-Produktionen –
nicht zuletzt mit der Staatskapelle Dresden – zeugen von der außerordent­
lichen Qualität des Ensembles.
Sinfoniechor Dresden
Ex tr achor der semperoper Dresden
B
ereits seit 1915 steht der Sinfoniechor Dresden auf der Bühne
der Semperoper und vormaligen Dresdner Hofoper. Die Mitglie­
der des Sinfoniechores unterstützen den Staatsopernchor bei
Opern- und Konzertaufführungen, aber auch eigene Konzertpro­
jekte bestimmen die Arbeit des Ensembles. In den vergangenen
Jahren war der Sinfoniechor u.a. in Wagners »Meistersingern«, »Tannhäu­
ser«, »Lohengrin« und »Parsifal«, in Verdis »Don Carlo«, Beet­hovens »Fide­
lio« und Mussorgskys »Boris Godunow« in der Semperoper zu erleben.
Wagner-Geburtstagskonzert I
MDR Rundfunkchor Leipzig
C h o r di r e k t o r H o w a r d A r m a n
S
eit vielen Jahren hat der MDR Rundfunkchor seinen festen Platz
in der Reihe der führenden europäischen Chöre. Er ist der größte
und traditionsreichste Chor des öffentlich-rechtlichen Rundfunks
und gilt unter Experten als einer der besten. Dirigenten wie Her­
bert von Karajan, Sir Colin Davis, Claudio Abbado, Lorin Maazel,
Georges Prêtre oder Riccardo Muti haben dem MDR Rundfunkchor ihre Re­
verenz erwiesen. Regelmäßig tritt der Chor gemeinsam mit dem MDR Sin­
fonieorchester unter der Leitung des Chefdirigenten Kristjan Järvi auf. Dass
der Rundfunkchor nicht nur exzellenter Partner großer Symphonieorchester
ist, hat er mit weithin beachteten A-cappella-Interpretationen unter Beweis
gestellt. Weltliche und geistliche Musik, Ensemblegesang und Chorsympho­
nik gehören gleichermaßen zu seinem Repertoire. Als Spezialensemble für
zeitgenössische Musik haben sich die 73 Choristen durch zahlreiche Ur- und
Erstaufführungen einen Namen gemacht. Seit 1998 leitet Howard Arman
den Chor. Vielfach hat die Sächsische Staatskapelle in den vergangenen
Jahrzehnten in Konzerten und Aufnahmen mit dem MDR Rundfunkchor zu­
sammengearbeitet. In dieser Saison, im Dezember 2012, gastierte der Rund­
funkchor bereits im 4. Symphoniekonzert der Staatskapelle unter Jonathan
Nott in den Aufführungen von Ravels »Daphnis et Chloé«, im Jahr zuvor war
der Chor unter Manfred Honeck in einem Kapellprogramm zu erleben, das
anlässlich des 225. Geburtstags von Carl Maria von Weber der Musik des
einstigen Hofkapellmeisters gewidmet war.
Philharmonischer Chor Dresden
C h o r di r e k t o r G u n t e r B e r g e r
I
m Zentrum der künstlerischen Aktivitäten des Philharmonischen Chores
Dresden steht die Mitwirkung an den Konzerten der Dresdner Philhar­
monie, darüber hinaus nutzt der Chor vielfältige Gelegenheiten, auch
außerhalb der Stadt- und Landesgrenzen in der Zusam­menarbeit mit an­
deren Ensembles oder A-cappella-Formationen seinen hohen Leistungs­
stand zu beweisen. Dazu zählen Open-Air- und Kirchenkonzerte ebenso
wie die Kooperation u.a. mit den Dresdner Musikfestspielen und der Neuen
Elblandphilharmonie sowie CD-Einspielungen und Rundfunkmitschnitte. In
den über 45 Jahren seines Bestehens hat der Chor, der von 1980 bis 2012 von
Matthias Geissler geleitet wurde, ca. 150 Messen, Oratorien, Opern, Kanta­
ten, Requiemvertonungen und chorsymphonische Werke von über 70 Kompo­
nisten aufgeführt. Auftritte unter den Chefdirigenten der Dresdner Philhar­
36
37
monie und unter renommierten Gastdirigenten sowie mit Solisten aus aller
Welt zeugen vom Anspruch und der Vielfältigkeit im Aufgabenspektrum.
Die Pflege der klassisch-romantischen Literatur ist eine Säule in der Arbeit
des Chores, aber auch neue, noch unbekannte Werke prägen die Ensemble­
geschichte. Der Philharmonische Chor wurde 1967 auf Anregung von Kurt
Masur gegründet und 1989 mit dem Kunstpreis der Stadt Dresden geehrt.
Seit der Spielzeit 2012/2013 gehen auch der Jugendchor und der Kammer­
chor der Dresdner Philharmonie im Philharmonischen Chor gemeinsame
Wege unter der Leitung des neuen Chordirektors Gunter Berger.
Dresdner Kammerchor
Kü n s t l e r i s c h e r L e i t e r H a n s - C h r i s t o p h R a d e m a n n
D
er Dresdner Kammerchor zählt zu den Spitzenchören Deutsch­
lands und ist bekannt für seinen unverwechselbaren Klang von
großer Intensität, Klarheit und Homogenität. Seit der Grün­
dung 1985 wurde der Chor von seinem Künstlerischen Leiter
Hans-Christoph Rademann zu einem professionellen Ensemble
geformt, das bei Gastspielen und auf Konzertreisen durch Europa, in die
USA sowie nach Südafrika, Indien, Südamerika oder China große Erfolge
feierte. Regelmäßig erhält der Dresdner Kammerchor Einladungen von in­
ternationalen Festivals wie dem Rheingau Musik Festival, dem Festival Oude
Muziek in Utrecht, den Festivales Musicales de Buenos Aires oder den Hän­
del-Festspielen in Halle und Göttingen. Eine Vielzahl von Rundfunk- und
CD-Aufnahmen sowie die Zusammenarbeit mit namhaften Orchestern und
Dirigenten, darunter René Jacobs, Sir Roger Norrington, Adam Fischer und
Riccardo Chailly, belegen das Renommee des Chores. Für seine Interpreta­
tionen des barocken, romantischen und zeitgenössischen Repertoires wurde
der Dresdner Kammerchor mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht, u.a.
mit dem Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung. In den Konzerten
der Sächsischen Staatskapelle war der Dresdner Kammerchor zuletzt vor
wenigen Wochen im 9. Symphoniekonzert unter Reinhard Goebel zu Gast,
auf dem Programm standen Trauermusiken für August den Starken und
seine Gemahlin Christiane Eberhardine.
Die Apostel (12 Bässe)
Sebastian Gantert, Christian Grygas, Andreas Heinze, Insoo Hwoang,
Niccolo Paudler, Oliver Pitt, Bryan Rothfuss, Martin Saul, Philipp Schreyer,
Martin Schubert, Holger Steinert, Johannes Wollrab
Wagner-Geburtstagskonzert I
Wagner-Geburtstagskonzert I
Zum 200. Geburtstag von Richard Wagner
Orchesterbesetzung
1. Violinen
Roland Straumer
1. Ko n z e r tm e i s t e r
Thomas Meining
Jörg Faßmann
Christian Uhlig
Volker Dietzsch
Brigitte Gabsch
Jörg Kettmann
Wieland Heinze
Henrik Woll
Anja Krauß
Anselm Telle
Lenka Matejáková**
2. Violinen
Heinz-Dieter Richter
Konzertmeister
Frank Other
Holger Grohs
Stephan Drechsel
Olaf-Torsten Spies
Mechthild von Ryssel
Alexander Ernst
Emanuel Held
Martin Fraustadt
Beate Roth*
Bratschen
Oboen
Andreas Willwohl* S o lo
Andreas Schreiber
Michael Horwath
Ralf Dietze
Zsuzsanna Schmidt-Antal
Juliane Böcking
Claudia Bussian*
Florian Kapitza*
Violoncelli
Simon Kalbhenn S o lo
Tom Höhnerbach
Uwe Kroggel
Johann-Christoph Schulze
Jakob Andert
Anke Heyn
Kontrabässe
Andreas Wylezol
Petr Popelka
Reimond Püschel
Johannes Nalepa
S o lo
Flöten
Sabine Kittel S o lo
Cordula Bräuer
Dóra Varga**
Trompeten
Sebastian Römisch S o lo
Céline Moinet S o lo
Andreas Lorenz
Michael Goldammer
Klarinette
Mathias Schmutzler
Peter Lohse
Siegfried Schneider
Volker Stegmann
S o lo
Posaunen
Wolfram Große S o lo
Dietmar Hedrich
Egbert Esterl
Jan Seifert
Christian Dollfuß
Ingolf Grohmann*
Petr Kubík*
Vladyslav Vasylyev*
Nicolas Naudot
Guido Ulfig
Lars Zobel
S o lo
Tuba
Hans-Werner Liemen
S o lo
Pauken
Fagotte
Thomas Eberhardt S o lo
Hannes Schirlitz
Joachim Huschke
Andreas Börtitz
Tilmann Baumgartl**
Bernhard Schmidt
Christian Langer
S o lo
Schlagzeug
Christian Langer
Jakob Eschenburg**
Hörner
Jochen Ubbelohde
David Harloff
Julius Rönnebeck
Eberhard Kaiser
S o lo
* als Gast
** a l s A k a d e m i s t (i n)
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Wagner-Geburtstagskonzert I
Kultur
ist
®
überall.
Einfach gute Musik …
›Konzert‹ im Deutschlandradio Kultur
Das pointierte Angebot für alle, die Abwechs­
lung lieben. Altes und Brandneues: Sinfonie­
konzerte, Klangexperimente, Kammer­
und Klavierkonzerte. Oder: Operetten und
Oratorien. Immer montags: Rock, Pop, Jazz,
Folk live. Der Samstag ist Operntag: mit aus­
gewählten Produktionen von renommierten
und innovativen Bühnen.
Mai • 20:03
5 24.
Konzert
Aufzeichnung vom 18. Mai 2013
aus der Frauenkirche Dresden
Vorschau
Olaf Schubert trifft Richard Wagner
D i e n s tag 21. 5 .13 a b 19 U h r
T h e at er pl at z D r e s d e n
Am Vorabend des 200. Geburtstags von Richard Wagner
steht der Theaterplatz ganz im Zeichen des großen Jubilars.
Ab 19 Uhr startet ein Vorprogramm mit dem Dresdner Co­
median Olaf Schubert, der in einer Festrede Parallelen zwi­
schen sich und dem einstigen Dresdner Hofkapellmeister
aufzeigen und das Publikum mit musikalischen Beiträgen
überraschen wird. Höhepunkt ist ab 21 Uhr die LiveÜbertragung des Wagner-Geburtstags­konzerts II aus der
Semperoper auf Großbildleinwand. Und natürlich darf ein
Geburts­t agsständchen der Dresdner dabei nicht fehlen …
Der Eintritt ist frei.
Wagner- Geburtstagskonzert II
D i e n s tag 21. 5 .13 21 U h r
S e m p er o p er D r e s d e n
Christian Thielemann Dirigent
Jonas Kaufmann Tenor
Richard Wagner
Ouvertüre zu »Der fliegende Holländer«
»Eine Faust-Ouvertüre« d-Moll (Fassung 1855)
Gebet des Rienzi »Allmächt’ger Vater«
Ouvertüre zu »Rienzi«
Vorspiel zu »Lohengrin«
Gralserzählung des Lohengrin »In fernem Land« (Urfassung)
In Dresden auf UKW:
Hans Werner Henze
»Fraternité«. Air pour l’orchestre (1999)
und im Digitalradio.
Richard Wagner
Romerzählung des Tannhäuser »Inbrunst im Herzen«
Ouvertüre zu »Tannhäuser«
93,2
Konzert-Newsletter
und weitere Informationen:
deutschlandradio.de oder
Hörerservice 0221.345-1831
Wagner-Geburtstagskonzert I
2 4 . M a i 2 013
Paris, Théâtre des Champs-Elysées
Impressum
Sächsische
Staatskapelle Dresden
Künstlerische Leitung/
Orchesterdirektion
Sächsische Staatskapelle Dresden
Chefdirigent Christian Thielemann
Spielzeit 2012|2013
H e r au s g e b e r
Sächsische Staatstheater –
Semperoper Dresden
© Mai 2013
R e da k t i o n
Dr. Torsten Blaich
G e s ta lt u n g u n d L ayo u t
schech.net
Strategie. Kommunikation. Design.
Druck
Jan Nast
Orchesterdirektor
Tobias Niederschlag
Konzertdramaturg,
Künstlerische Planung
Dr. Torsten Blaich
Programmheftredaktion,
Konzerteinführungen
Anzeigenvertrieb
Agnes Monreal
Assistentin des Orchesterdirektors
Historisches Archiv der Staatsoper Dres­
den (S. 5, 11); Matthias Creutziger (S. 6, 12, 15,
21); SLUB Dresden/Mus. 5876-D-500 (S. 8, 31);
Martin Geck: Felix Mendelssohn Bartholdy,
Reinbek bei Hamburg 2009 (S. 17); SLUB Dres­
den/Deutsche Fotothek (S. 20, 25); Stiftung
Frauen­k irche Dresden/ Jörg Schöner (S. 33).
T e x t n ac h w e i s
Der Einführungstext von Dr. Egon Voss ist ein
Originalbeitrag für dieses Programmheft.
Urheber, die nicht ermittelt oder erreicht
werden konnten, werden wegen nachträglicher
Rechtsabgeltung um Nachricht gebeten.
Private Bild- und Tonaufnahmen sind aus
urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet.
www. s ta at s k a p e ll e - d r e s d e n . d e
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Katrin Schirrmeister
Juliane Stansch
Persönliche Referentinnen
von Christian Thielemann
Matthias Claudi
PR und Marketing
Bild n ac h w e i s
Wien, Musikverein
3 0 . M a i 2 013
Venedig, Teatro La Fenice
Christian Thielemann
Chefdirigent
Union Druckerei Dresden GmbH
EVENT MODULE DRESDEN GmbH
i.A. der Moderne Zeiten Medien GmbH
Telefon: 0351/25 00 670
e-Mail: [email protected]
www.kulturwerbung-dresden.de
2 6 . & 2 8 . M a i 2 013
Sarah Niebergall
Orchesterdisponentin
Matthias Gries
Orchesterinspizient
Agnes Thiel
Mathias Ludewig
Dieter Rettig
Notenbibliothek
WagnerGeburtstagstournee
Christian Thielemann Dirigent
Johan Botha Tenor
Richard Wagner
Ouvertüre zu »Der fliegende Holländer«
»Eine Faust-Ouvertüre« d-Moll (Fassung 1855)
Gebet des Rienzi »Allmächt’ger Vater«
Ouvertüre zu »Rienzi«
Vorspiel zu »Lohengrin«
Gralserzählung des Lohengrin »In fernem Land« (Urfassung)
Hans Werner Henze
»Fraternité«, Air pour l’orchestre (1999)
Richard Wagner
Romerzählung des Tannhäuser »Inbrunst im Herzen«
Ouvertüre zu »Tannhäuser«
PA R T N E R D E R
S TA AT S K A P E L L E D R E S D E N
4
MF
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