WagnerGeburtstagskonzert I S a ison 2012 20 13 Zum 200. Geburtstag von Richard Wagner Christian Thielemann Dirigent o r ts w e c h s e l . WagnerGeburtstagskonzert I Saison 2012 2013 Zum 200. Geburtstag von Richard Wagner Christian Thielemann Dirigent Richard Wagner »Das Liebesmahl der Apostel« und andere Werke Besuchen Sie den Ort, an dem Automobilbau zu einer perfekten Komposition wird: die Gläserne Manufaktur von Volkswagen in Dresden. w w w.g l a e s e r n e m a n u fa k t u r . d e PA R T N E R D E R S TA AT S K A P E L L E D R E S D E N s a m s tag 18 . 5 .13 2 0 U h r | F r au e n k i r ch e D r e s d e n Mi t wi r k e n d e Wagner-Geburtstagskonzert I »Der Tag erscheint« und »An Webers Grabe«: In Zusammenarbeit mit den Dresdner Musikfestspielen und der Stiftung Frauenkirche Dresden Herren des Sächsischen Staatsopernchores Dresden Einstudierung: Pablo Assante Christian Thielemann Dirigent Gesamteinstudierung der Chöre: Pablo Assante »Das Liebesmahl der Apostel«: Erster Chor der Jünger Herren des Tschechischen Philharmonischen Chores Brünn Einstudierung: Petr Fiala Zweiter Chor der Jünger Herren des Sächsischen Staatsopernchores Dresden Herren des Sinfoniechores Dresden Einstudierung: Pablo Assante Herren des Tschechischen Nationalchores Prag Einstudierung: Miriam Němcová Richard Wagner und Dresden Das erste der beiden Sonderkonzerte der Sächsischen Staatskapelle zum 200. Geburtstag von Richard Wagner: Chefdirigent Christian Thielemann dirigiert »Das Liebesmahl der Apostel«, jene groß dimensionierte biblische Szene, die der Königlich Sächsische Kapellmeister Wagner für die Archi­ tektur der Frauenkirche schrieb und in ihr 1843 selbst zur Uraufführung brachte. Ergänzt wird das Programm durch weitere Chorwerke aus Wag­ ners Dresdner Zeit sowie durch die »Reformationssymphonie« von Felix Mendelssohn Bartholdy, deren »Dresdner Amen« Wagner noch viele Jahre später in seinem »Parsifal« aufgriff. DAS KONZERT W I R D AU F GEZE I CHNET UN D AM 19. MA I 2 013 UM 19. 3 0 UHR Dritter Chor der Jünger Herren des MDR Rundfunkchores Leipzig Einstudierung: Michael Gläser Herren des Philharmonischen Chores Dresden Einstudierung: Gunter Berger Stimmen aus der Höhe Herren des Dresdner Kammerchores Einstudierung: Olaf Katzer Die Apostel 12 Bässe Einstudierung: Pablo Assante au f M D R F I GARO UN D M D R K L ASS I K SO W I E AM 2 0 . AUGUST 2 013 UM 2 0 . 0 5 UHR I M AR D RA D I O F EST I VA L GESEN D ET UN D AUSSER D EM VOM RA D I O SUMMER D ER EURO PÄ I SCHEN RUN D F UNKUN I ON Ü BERNOMMEN . SEN D UNG AU F D EUTSCH L AN D RA D I O KU LTUR AM 2 4 . MA I 2 013 UM 2 0 . 0 3 UHR 2 3 Bi o g r a fi e n a b s e i t e 3 4 Wagner-Geburtstagskonzert I P ROGRAMM Richard Wagner (1813 -18 8 3) Festgesang »Der Tag erscheint«, Fassung für Männerchor und Blechbläser WWV 68B Trauermusik nach Motiven aus Carl Maria von Webers »Euryanthe« für Blasorchester WWV 73 »An Webers Grabe«, Gesang für Männerchor WWV 72 Felix Mendelssohn Bartholdy (18 0 9 -18 47 ) Symphonie Nr. 5 d-Moll op. 107 »Reformationssymphonie« 1. Andante – Allegro con fuoco 2. Allegro vivace 3. Andante 4. C horal »Ein feste Burg ist unser Gott« Andante con moto – Allegro vivace – Allegro maestoso Richard Wagner »Das Liebesmahl der Apostel«, Eine biblische Szene für Männerstimmen und großes Orchester WWV 69 Gesangstexte ab seite 26 D a s K o n z e r t fi n d e t o h n e P a u s e s tat t. z wi s c h e n d e n w e r k e n wi r d e s z u u m b a u p a u s e n k o m m e n . 4 5 Ri c h a r d Wag n e r , Z e i c h n u n g vo n E r n s t B e n e di k t k i e t z , 18 4 0 /18 4 2 Wagner-Geburtstagskonzert I Christian Thielemann C h e fdi r i g e n t d e r Sä c h s i s c h e n S t a a t s k a p e ll e D r e s d e n E r ist »angekommen« in Dresden: Seit Beginn dieser Saison leitet Christian Thielemann als Chefdirigent die Sächsische Staatskapelle. Ein »neues Mekka der Musikfreunde«, befand die F.A.Z. nach den umjubelten Antrittskonzerten Thielemanns, in denen er die Musiker auf die »Höhe ihres ruhmreichen Wunderharfenklanges« führte. Gefeiert von Presse und Publikum wurden Christian Thielemann und die Ka­ pelle jüngst auch bei den Osterfestspielen Salzburg, bei denen der gebürtige Berliner mit »seinen« Dresdnern ein neues Kapitel in der Festspielgeschichte eröffnete: Es war der erste Festivaljahrgang mit Thielemann als Künstleri­ schem Leiter der Osterfestspiele und mit der Staatskapelle als Residenzorches­ ter dieses einst von Herbert von Karajan gegründeten Musikereignisses. Seine Laufbahn begann Christian Thielemann 1978 in seiner Hei­ matstadt als Korrepetitor an der Deutschen Oper Berlin. Nach Stationen in Gelsenkirchen, Karlsruhe und Hannover wirkte er als Erster Kapellmeister an der Düsseldorfer Rheinoper, ehe er 1988 jüngster Generalmusikdirektor Deutschlands in Nürnberg wurde. Von 1997 bis 2004 leitete er als GMD die Deutsche Oper Berlin, von 2004 bis 2011 die Münchner Philharmoniker. Als einer der gefragtesten Dirigenten der Gegenwart pflegt Christian Thielemann ein breites Repertoire, das von Bach bis zu Henze und Gubaidu­ lina reicht. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit den Berliner und den Wiener Philharmonikern sowie mit den Bayreuther Festspielen. Seit seinem Bayreuth-Debüt im Sommer 2000 (»Meistersinger«) hat er den »Grü­ nen Hügel« alljährlich durch Maßstab setzende Interpretationen geprägt; seit 2010 ist er auch musikalischer Berater der Bayreuther Festspiele. Im Rahmen seiner vielfältigen Konzerttätigkeit dirigierte Thielemann u.a. die großen Orchester in Amsterdam, London, New York, Chicago und Philadel­ phia, ebenso gastierte er in Israel, Japan und China. 2012 wurde er in der Fachzeitschrift »Opernwelt« zum »Dirigenten des Jahres« gewählt. Die Diskografie Christian Thielemanns als Exklusiv-Künstler der UNITEL ist umfangreich. Mit den Wiener Philharmonikern spielte er sämt­ liche Beethoven-Symphonien auf CD und DVD ein. Sein Brahms-Zyklus mit der Sächsischen Staatskapelle erscheint ebenfalls auf CD und DVD. Chris­ tian Thiele­m ann ist Ehrenmitglied der Royal Academy of Music in London, zudem wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Hochschule für Musik »Franz Liszt« Weimar und der Katholischen Universität Leuven (Belgien) verliehen. 6 7 Wagner-Geburtstagskonzert I Richard Wagners Dresdner Jahre Ein Essay von Egon Voss R Wag n e r s e i g e n s c h r if t li c h e Pa r t i t u r D e s » L i e b e s m a h l s d e r Ap o s t e l« Das Manuskript wird in der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätbibliothek Dresden aufbewahrt und ist über die Internetseite der SLUB einsehbar. Oben abgebildet sind die Chorpartien unmittelbar vor dem ersten Eintritt des Orchesters, im dritten Notensystem auf dieser Seite erfolgt der Einsatz der »Stimmen aus der Höhe« (»Seid getrost! Ich bin euch nah«), die den Beistand des Heiligen Geistes verheißen. 8 9 ichard Wagner wurde am 22. Mai 1813 in Leipzig geboren, doch als seine Heimatstadt sah er Dresden an. In dieser Stadt lebte er zunächst vom Sommer 1814 bis Ende 1827, von kurzen Aufenthalten im nahen Possendorf und in Eisleben abgesehen. In Dresden besuchte er die Schule des »Vicehofcantors« Carl Friedrich Schmidt, dann ab 1822 die Kreuzschule. In Dresden machte er die Bekanntschaft mit dem Theater, das für seine Karriere von so eminent gro­ ßer Bedeutung wurde. Er stand als Kind mehrfach auf der Bühne des alten Hoftheaters. In Dresden erlebte er Carl Maria von Weber, der im Hause seines Stiefvaters, des Hofschauspielers Ludwig Geyer, zu verkehren pflegte und auf den er sich später gern berief. In Dresden erwarb er an der Kreuzschule nicht nur seine humanistische Bildung, sondern geweckt wurden auch seine Leselust und sein außerordentliches Interesse an der Philologie, das später die Auswahl und Erarbeitung seiner Opernbücher prägte. Hier erwachte seine Begeisterung für Shakespeare, die sein Leben lang anhielt, und hier schrieb er seine ersten Texte, die freilich sämtlich verloren gingen. Was in Dresden noch kaum eine Rolle spielte, war die Musik. Zwar liebte der junge Wagner die Musik des Hofkapellmeisters Weber, doch profes­ sionelles Musikmachen lag außerhalb dessen, was in Betracht kam. Als Weber die Mutter fragte, ob Richard »vielleicht Musiker« werden wolle, antwortete sie – so Wagner in seiner Autobiografie –, »daß ich wohl auf den ›Freischütz‹ ganz versessen sei, sie aber trotzdem noch nichts an mir wahrgenommen hätte, was auf mein musikalisches Talent deuten möchte«. Die Entdeckung der Musik machte Wagner erst nach der Übersiedlung nach Leipzig und auch dort nicht mit einem Schlage. Sein Weg zur Musik war lang und beschwerlich. Wagner-Geburtstagskonzert I »Königlich Sächsischer Kapellmeister« Nach Kapellmeisterjahren in der »Dresden ist doch am Ende der einProvinz (u.a. in Magdeburg, Kö­ zige Ort, wo ich sozusagen zu Hause nigsberg, Riga) und dem geschei­ bin, überall sonst in der Fremde.« terten Versuch, sich in Paris als Opernkomponist zu etablieren, Richard Wagner aus Venedig an wurde Dresden für Wagner ein seine Ehefrau Minna, 1858 zweites Mal sehr wichtig. Durch die Vermittlung von Giacomo Meyerbeer erreichte er bei der Dresdner Hofthea­ terdirektion die Annahme seiner großen heroischen Oper »Rienzi der Letz­ te der Tribunen«, die er in Riga begonnen und in Paris 1840 abgeschlos­ sen hatte. Nach Jahren in der Provinz und dem misslungenen Versuch, in Paris Fuß zu fassen, war ihm endlich einmal das Glück hold. »Rienzi«, am 20. Oktober 1842 im neuen Semper’schen Hoftheater in Dresden zum ers­ ten Male aufgeführt, wurde zum großen Erfolg, und dies zog auch noch das Angebot nach sich, neben Carl Gottlieb Reißiger Königlich Sächsischer Kapellmeister zu werden. Wagner wurde am 2. Februar 1843 dazu ernannt. Vier Wochen zuvor, am 2. Januar, hatte, wiederum am Dresdner Hoftheater, die erste Aufführung der in Paris geschriebenen romantischen Oper »Der fliegende Holländer« unter seiner Leitung stattgefunden. Wagner schwamm auf einer Welle des Erfolgs. Im März 1843 wurde er zum »Liedermeister« der Dresdner Liedertafel, eines Männergesangvereins, ernannt, ein Amt, das er zwei Jahre lang innehatte. Die Erfahrungen, die er dabei machte, schlugen sich in einer Reihe von Kompositionen für Männerchor nieder, von denen mehrere im heutigen Konzert zu hören sind. In Dresden entfaltete sich Wagners besonderes Interesse an alter Literatur, an den mittelalterlichen Epen, an Mythen und Sagen aus dem germanisch-nordischen Bereich. Er legte sich eine eigene Bibliothek mit Werken dieser Themenkreise an und war ein eifriger Benutzer der könig­ lichen Bibliothek. Das diente nicht zuletzt der Wahl der Sujets seiner Opern. In Dresden entstanden die beiden Werke, die wesentlich Wagners Ruhm be­ gründeten: »Tannhäuser« und »Lohengrin«. Mit ihnen führte er die Spezies der romantischen Oper zum Höhe- und Endpunkt. Sie waren im 19. Jahrhun­ dert die am häufigsten gespielten Wagner-Opern. Jedoch befand sich Wagner als Opernkomponist während seiner Dresdner Jahre auch immer noch in der Entwicklung. Es ist bezeichnend, dass er »Rienzi«, den »Fliegenden Holländer« und »Tannhäuser« mehrfach umarbeitete, ohne doch zu einer Fassung zu gelangen, mit der er zufrieden gewesen wäre. Erst mit dem 1846 bis 1848 geschriebenen »Lohengrin« gelang ihm erstmals ein Werk, an dem er nicht nachträglich noch etwas än­ dern zu müssen meinte, sieht man von der Kürzung der Gralserzählung ab. 10 11 Kö ni g li cher ERl a ss: Wag n er s A n stellu n g a l s H o fk a pell m eister in Dr esd en Das königliche Dekret (heute verschollen) war an Wolf Adolph August von Lüt­ tichau (1786-1863) gerichtet, »den wirklichen Geheimen Rath und Generaldirector der musikalischen Kapelle und des Hoftheaters«, und lautet im Haupttext: »Von GOTTES Gnaden Friedrich August, König von Sachsen etc. // Vester, Rath, lieber getreuer. Wir haben, nach erfolgtem Ableben des Kapellmeisters Morlacchi und des Musikdirectors Rastrelli auf euern unterthänigsten Vortrag vom 23sten vorigen Monats beschlossen, den Musikdirector und Tonsetzer Richard Wagner als zweiten Kapellmeister bei Unserer musikalischen Kapelle, mit einer jährlichen Besoldung von Eintausend Fünfhundert Thaler –.–., welche ihm vom Anfange des laufenden Monats Februar an ausgezahlt werden soll, anzustellen, und begehren bei Rücksendung des anliegenden Actenfascikels hiermit gnädigst, ihr wollet Wagnern solches bekannt machen und ihn zu [2. Seite:] der ihm übertragenen Stelle in Pflicht nehmen. Hieran geschiehet Unser Wille und Meinung, und Wir verbleiben euch mit Gnaden gewogen. Gegeben zu Dresden, am 2ten Februar 1843. // [eigenhändig:] Friedrich August [II.].« Wahrscheinlich wäre es mit der großen Heldenoper »Siegfried’s Tod«, deren Textbuch Wagner im Herbst 1848 aufzeichnete, ähnlich gegangen, hätte sei­ ne Dresdner Laufbahn nicht durch seine Teilnahme am Mai-Aufstand 1849 ein abruptes Ende gefunden. Wagner-Geburtstagskonzert I Da s D e n k m a l vo n F r i e d r i c h Au g u s t d e m G e r e c h t e n , da s 18 4 3 i m Zwi n g e r z u Wag n e r s » D e r TAg e r s c h e i n t« g e w e i h t w u r d e . S e i t 19 3 0 s ta n d e s n e b e n d e m Ja pa n i s c h e n Pa l a i s , a m 2 9. M a i 2 0 0 8 fa n d di e r e s tau r i e r t e S tat u e i h r e n n e u e n S ta n d o r t au f d e m SC h lo s s pl at z – wi e d e r u m z u d e n Klä n g e n vo n Wag n e r s F e s tg e s a n g . Über die Gründe für diese politische Aktivität wird bis heute gerätselt. Wag­ ner sympathisierte gewiss mit den freiheitlichen Bewegungen und Bestre­ bungen seiner Zeit. Nicht zufällig hatte er dem Jungen Deutschland nahege­ standen. Doch seine politische Haltung war irrational und ambivalent oder gar widersprüchlich. In seinem im Dresdner Vaterlandsverein gehaltenen Vortrag »Wie verhalten sich republikanische Bestrebungen dem Königtume gegenüber?« versuchte er, Republik und Monarchie in idealistischer – oder sagt man besser – weltfremder Weise zu amalgamieren. Der Anarchist Ba­ kunin nannte ihn wohl zu Recht einen Phantasten. Die Vorstellung, eine re­ volutionäre Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse könne auch die Bedingungen für die eigene Arbeit verbessern, mag ebenfalls eine Rolle bei Wagners Beteiligung am Mai-Aufstand gespielt haben. Vor allem aber war er mit August Röckel, einem der führenden Köpfe des Aufstands, befreun­ det. Überdies sollte in Erwägung gezogen werden, dass Wagner schon in Dresden große Schulden hatte, nicht zuletzt durch die Drucklegung seiner Opern auf eigene Rechnung. Ein Umsturz versprach möglicherweise auch einen Erlass der Verbindlichkeiten. In Dresden machte sich Wagner als Dirigent einen Namen mit Auf­ führungen von Werken Glucks und Webers, während er mit seinen MozartWiedergaben auf harsche Kritik stieß. Verdient machte er sich durch seine Dirigate von Beethovens neunter Symphonie in den Palmsonntagskonzerten. 12 13 Auch durch seine Programmgestaltung fiel er auf. In einem dieser außerge­ wöhnlichen Programme wurden Bachs Motette »Singet dem Herrn ein neues Lied« und Palestrinas »Stabat mater« von Mendelssohns »Schottischer« und Beethovens Fünfter umrahmt. Insgesamt waren die Dresdner Kapellmeister­ jahre grundlegend für Wagners Kenntnisse in der Orchestertechnik und In­ strumentation. Wenn er im Züricher Exil am »Ring« oder am »Tristan« arbei­ tete, dürfte er sich stets die Dresdner Hofkapelle vorgestellt haben. Dass die Dresdner Jahre für Wagner sehr bedeutsam waren, steht außer allem Zweifel. Doch seine Behauptung, er habe bis zu seinem 36. Le­ bensjahr, also bis zum Ende seiner Dresdner Zeit, seine Bühnenwerke sämtlich konzipiert gehabt, ist ein Mystifizierung, die auch dadurch nicht an Wahrheit gewinnt, dass berühmte Leute wie Thomas Mann sie fortge­ schrieben haben. Der »Ring des Nibelungen« ist nicht die Fortsetzung von »Siegfried’s Tod«, sondern ein neues Werk, das als Folge von Wagners Er­ fahrungen mit Revolution, Flucht und Exil ab Herbst 1851 Gestalt annahm und in Dresden vermutlich nie konzipiert worden wäre. »Tristan und Isolde« wurde erst 1854, »Parsifal« sogar erst 1857 bis 1858 für Wagner aktuell. Beide Werke sind ohne Schopenhauer, dessen Philosophie Wagner 1854 in Zürich kennenlernte, gar nicht denkbar. Festgesang »Der Tag erscheint« Am 7. Juni 1843 wurde im Dresdner Zwinger das Denkmal von König Friedrich August I. (»der Gerechte«) feierlich enthüllt. Ernst Rietschel hatte die Bronzestatue im Auf­ trag von Friedrich August II., dem Dienstherrn Wagners, geschaffen, Gottfried Semper das Postament gestaltet. Selbstverständlich konnte die Zeremonie nicht ohne Musik vor sich gehen, und so wurden Felix Mendelssohn Bartholdy und der sächsische Hofkapellmeister Wag­ ner beauftragt, für entsprechende Kompositionen zu sorgen. Wagner war für die Aufführung zuständig. Unmittelbar nach der Denkmalsent­ hüllung erklang das Auftragswerk von Mendelssohn »Gott segne Sach­ senland« auf die Melodie des »Heil Entstehung Mai 1843 in Dresden U r au ffü h r u n g Fassung für Männerchor a cap­pella (WWV 68A): 7. Juni 1843 im Dresdner Zwinger (Hoftheater-Singechor [?], Dirigent: Richard Wagner), Fassung für Männerchor und Blechbläser (WWV 68B): 25. Mai 1911 zum Geburtstag von König Friedrich August III. von Sachsen als Ratsturm-Musik (Dirigent: Otto Richter) Text Christoph Christian Hohlfeld Besetzung Tenöre, Bässe, 4 Hörner, 4 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba (WWV 68B) Wagner-Geburtstagskonzert I dir im Rautenkranz« (heute durch die englische Nationalhymne »God save the King« geläufig): ein Werk für zwei Chöre und zwei Blechbläsergruppen, die an unterschiedlichen Orten aufgestellt waren. Wagners Festgesang er­ tönte an früherer Stelle der Zeremonie, nämlich beim Eintreffen der Königs­ familie im Zwinger. Zwar hatte Wagner für seine Komposition ursprünglich auch eine Blechbläserbegleitung vorgesehen – in dieser Fassung wird das Werk im heutigen Konzert gespielt –, doch scheint ihn Mendelssohns Beset­ zungsaufwand veranlasst zu haben, sein Werk in besonderen Kontrast dazu zu stellen. Er verzichtete daher bei der Aufführung im Juni 1843 auf die Instrumentalbegleitung und ließ den Chor a cappella singen. Wie es scheint, hatte er sich nicht verrechnet. Seine Komposition soll von außerordentlicher Wirkung gewesen sein. Dennoch sah er augenscheinlich keine Veranlassung, sie zu veröffentlichen. Sie erschien erst nach seinem Tod im Druck, unter dem zwar wagnerisch klingenden, aber unauthentischen Titel »Weihegruß«. Wagner hat den Text, der von dem Dichter Christoph Christian Hohl­ feld (1776-1849) stammt, als Chorlied vertont, was heißt, dass die zweite und die dritte Strophe auf die gleiche Melodie gesungen werden wie die erste. Allerdings wäre Wagner nicht Wagner, wenn es keine Abweichungen gäbe, die selbstverständlich dem unterschiedlichen Textinhalt geschuldet sind. Besonders bemerkbar ist, dass für die zweite Strophe ein schnelleres Tempo verlangt wird, während die dritte zum Zeitmaß der ersten zurück­ kehrt. Es ergibt sich auf diese Weise eine klassisch abgerundete Liedform nach dem Muster A-B-A. Trauermusik nach Motiven aus Carl Maria von Webers »Euryanthe« Carl Maria von Weber gehörte zu den Komponisten, die Wagner be­sonders verehrte. Er empfand sich zudem als Webers Erbe, insbeson­ dere in seinem Bestreben, eine spe­ zifisch deutsche Oper zu etablieren. So erscheint es kaum überraschend, dass er sich im Jahre 1844 daran be­ teiligte, Weber, der 1826 in London gestorben war, gleichsam heimzu­ holen, nämlich die sterblichen Über­ reste Webers von London über Ham­ burg und die Elbe nach Dresden zu überführen. Das geschah selbstver­ ständlich nicht im Stillen, sondern 14 15 Entstehung November 1844 in Dresden U r au ffü h r u n g 14. Dezember 1844 in Dresden Vo r b ild u n d Vo r g ä n g e r Wag n e r s: C a r l M a r i a vo n W e b e r , b ildM e da illo n au f d e m S c h m u c k vo r h a n g d e r s e m p e r o p e r Der von Wagner verehrte Weber wurde 1817 zum Hofkapellmeister in Dresden ernannt und mit dem Aufbau einer deutschen Opernsparte an dem bis dahin italienisch geprägten Hoftheater beauftragt. Er war mit Wagners Stiefvater Ludwig Geyer befreundet und regelmäßig in dessen Hause in Dresden zu Gast. Auf dem Schmuckvorhang sind neben Weber und Wagner elf weitere Persönlichkeiten verewigt: in oberer Reihe die Dichter Sophokles, Shakespeare, Molière, Lessing, Schiller und Goethe, unten die Komponisten Gluck, Mozart, Beethoven, Rossini und Meyerbeer, ein Medaillon zeigt die Initialen des sächsischen Königspaars »AC«: Albert und Carola. Der Maler Ferdinand Keller (1842-1922) schuf den Vorhang für das am 2. Februar 1878 eingeweihte zweite Semper’sche Hoftheater. Wagner war damit der einzige Künstler, der schon zu Lebzeiten in bildlicher Gestalt in der Innenausstattung des Semperbaus gewürdigt wurde. Für die wieder aufgebaute Semperoper wurde der kunstvolle Schmuck rekonstruiert. während des Trauerzuges mit den Gebeinen Carl Maria von Webers vom Elbufer zum katholischen Friedhof im Stadtteil Friedrichstadt (80 Blasmusiker, an der Spitze Mit­ glieder der Hofkapelle, Dirigent: Richard Wagner) Besetzung 2 Flöten, 4 Oboen, 8 Klarinetten, 4 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Schlagzeug wurde bewusst als patriotischer Akt inszeniert und mit einer großen Zeremo­ nie in Dresden begangen. Dass dabei auch Musik erklang, versteht sich. Der Sarg gelangte per Schiff nach Dresden, und am Abend des 14. Dezember 1844 trug man ihn feierlich vom Elbufer über die Ostra-Allee zum katholischen Friedhof in der Friedrichstadt. Ihm folgte, bei Fackel­ schein, ein Trauerzug, gebildet – soviel man weiß – aus Angehörigen und Freunden Webers, den Mitgliedern der Hofkapelle und sämtlichen Dresdner Sängerchören. Dazu erklang eine von Wagner geschriebene Trauermusik für Holz- und Blechblasinstrumente sowie gedämpfte Trommeln. Es handelt sich Wagner-Geburtstagskonzert I dabei jedoch weniger um eine eigenständige Komposition als vielmehr um ein Arrangement von Musik Webers aus dessen 1823 uraufgeführter Oper »Euryanthe«. Einem Abschnitt aus der Ouvertüre, der auch in der Oper selbst eine Rolle spielt, schließt sich die Kavatine der Euryanthe aus dem dritten Akt »Hier dicht am Quell« an, beides übertragen auf Blasinstrumente. Da der Zug, wie eine Zeitung berichtete, unter »fortwährender Trauermusik« vonstatten ging, muss Wagners Arrangement vielfach repetiert worden sein. Jedenfalls ist es in der uns überlieferten Gestalt viel zu kurz, als dass es den Gang vom Elbufer bis zum Friedhof ausgefüllt haben könnte. Die permanente Wiederholung dürfte einen eigenartigen Effekt gemacht haben. »An Webers Grabe« Entstehung Der Akt der Beerdigung der Urne November 1844 in Dresden Carl Maria von Webers wurde am folgenden Tage, am 15. Dezem­ U r au ffü h r u n g ber 1844, vollzogen. Dabei gab es 15. Dezember 1844 in wiederum Musik, nun in Gestalt Dresden zum Abschluss der dreier Chorgesänge. Den ersten Bestattungsfeierlichkeiten für Carl Maria von Weber auf dem hatte Wagners Kapellmeisterkollege katholischen Friedhof in der Carl Gottlieb Reißiger geschrieben, Friedrichstadt (Dresdner Liederfür den zweiten war einer Kompo­ tafel [?], Hoftheater-Singe­c hor [?], sition Webers ein neuer, auf die Dreyßigsche Singakademie [?], Situation bezogener Text unterlegt Dirigent: Richard Wagner) worden (möglicherweise durch Text Wagner). Am Schluss der Bestattung Richard Wagner ertönte »An Webers Grabe« für vier­ stimmigen Männerchor; Text und B e s e t z u n g Musik stammen von Wagner, der die Tenöre, Bässe Komposition auch selbst dirigierte. Obwohl der Gegenstand des Textes gar nicht die Trauer ist, wählte Wagner ein langsames Tempo und die ausgefallene Tonart Des-Dur, die er offenkun­ dig als Trauertonart auffasste; bereits in Riga hatte er einen Grabgesang in Des-Dur komponiert. Die Vertonung folgt formal der Strophengliederung, behandelt jedoch die Strophen selbst unterschiedlich. Zwar gibt es auch Wie­ derholungen und Korrespondenzen, charakteristisch ist aber das Bestreben, dem einzelnen Vers seine eigene musikalische Gestalt zu geben. Mendelssohns »Reformationssymphonie« Im Jahr 1830 sollte der 300. Jahrestag der »Augsburger Konfession« be­ gangen werden, jenes bedeutsamen Ereignisses, bei dem am 25. Juni 1530 16 17 der sächsische Kanzler Chris­t ian Beyer in Augsburg Kaiser Karl V. eine von Luther, Melanchthon und anderen erarbeitete protestantische Bekenntnisschrift vorgetragen hatte (»Confessio Augustana«). Felix Men­delssohn Bartholdy nahm dies zum Anlass für seine »Reformationssym­ phonie«, die ein Dokument seines Selbstverständnisses als Protestant und Lutheraner ist; denn einen offi­ ziellen Auftrag zu dem Werk gab es, soweit bis heute bekannt ist, nicht. Das Autograf der Partitur nennt das Stück »Sinfonie zur Feyer der Kirchenreformation«, im Übrigen aber war sich der Komponist nicht Feli x M en d el sso h n Ba rth o ldy, sicher, welchen Titel er ihm geben Zei ch n u n g vo n Fr iedr i ch Wilhel m sollte. Er erwog auch »Confessions­ vo n Sch a d ow, 18 3 4 symphonie«, »Symphonie zu einem Kirchenfest« und »Reformations­ symphonie«, wie das Werk heute allgemein heißt. Es entstand in den Jah­ ren 1829 bis 1830, wurde am 12. Mai 1830 fertiggestellt und hätte seinem Anlass entsprechend im Jahr 1830 zur Aufführung kommen sollen, jedoch geschah dies nicht, weil – vermutlich – wegen der politischen Unruhen nach der Pariser Julirevolution die geplanten Feierlichkeiten zur Wiederkehr der »Augsburger Konfession« abgesagt wurden. Das Stück blieb zunächst Entstehung liegen. Dann sollte es bei einem Winter 1829 bis Frühjahr 1830 Paris-Aufenthalt Mendelssohns in Berlin, Revision im Herbst 1832 im Februar 1832 im Conservatoire unter François Habeneck gespielt U r au ffü h r u n g werden, doch das Orchester wies 15. November 1832 in der das Werk ab. Es sei gar zu scholas­ Singakademie zu Berlin tisch, hieß es unter anderem, es (Königliche Hofkapelle Berlin, Dirigent: Felix Mendelssohn enthalte »zu viele Fugatos, zu wenig Bartholdy) Melodie«. Die Ablehnung gerade durch ein so renommiertes Ensem­ Besetzung ble wie das Pariser Conservatoire2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, Orchester wirkte auf Mendelssohn 2 Fagotte, Kontrafagott, 2 Hörner, wie ein Schock, von dem sich seine 2 Trompeten, 3 Posaunen, Pauken, Streicher Einschätzung der »Reformations­ Wagner-Geburtstagskonzert I symphonie« nie mehr so recht er­ »Die Menschenstimme repräsentiert holt hat. Zwar kam es zunächst im das menschliche Herz und dessen Herbst 1832 zu einer Umarbeitung – abgeschlossene, individuelle Empbezeichnend für Mendelssohns findung.« stete Bereitschaft zur Selbstkritik – und danach am 15. November 1832 Richard Wagner, 1840/1841 zur Uraufführung in der Berliner Singakademie. Sie scheint Mendelssohn jedoch in seiner kritischen Haltung gegenüber dem Werk noch bestärkt zu haben. Jedenfalls machte er keine weiteren Anstrengungen, es aufzuführen oder zum Druck zu geben. An den befreundeten Julius Rietz, der später Hofkapellmeister in Dresden als Nach­ folger von Carl Gottlieb Reißiger wurde, schrieb er 1838: »Die ReformationsSymphonie kann ich gar nicht mehr ausstehen, möchte sie lieber verbren­ nen, als irgend eines meiner Stücke: soll niemals herauskommen«. Die Nachwelt hat sich daran nicht gehalten. Das Werk wurde 1868 publiziert, und auch wenn es nicht zu den häufig aufgeführten Kompositionen Mendels­ sohns gehört, so zählt es doch zu seinen interessantesten. Jenseits der ästhetischen Skrupel, die Mendelssohn hatte und die vor dem Hintergrund der Gattungstradition verständlich erscheinen mögen, fällt das Stück durch seinen innovativ-experimentellen Charakter auf, der in eine ähnliche Richtung zielt wie seine berühmten vier Konzert­ ouvertüren »Ein Sommernachtstraum«, »Die Hebriden«, »Meeresstille und glückliche Fahrt« und »Das Märchen von der schönen Melusine«. Die Mit­ telsätze, die nach symphonischer Tradition Scherzo und langsamen Satz repräsentieren und mit dem inhaltlichen Thema des Werkes nichts zu tun zu haben scheinen, werden konfrontiert mit demgegenüber ausgedehnten Ecksätzen, die geradezu mit Bedeutung aufgeladen sind. Zwar lassen sich einige Motive wie der signalhafte Quartsprung mit anschließender Erhöhung zur Quinte in der Einleitung des ersten Satzes nicht auf einen benennbaren Sinn festlegen, doch ist der Luther-Choral »Ein feste Burg ist unser Gott« im Finalsatz unüberhörbar und seine semantische Funktion offenkundig. Der Beginn der Symphonie spielt auf jene kirchenmusika­ lische Floskel an, die Mozart im Finale seiner »Jupiter-Symphonie« ver­ wendet, und vor dem Beginn des Allegro-Teils sowie der Reprise des ers­ ten Satzes erklingt das sogenannte »Dresdner Amen«, eine besonders in der Liturgie der Dresdner Kirchen gepflegte Melodie, deren Charakteris­ tikum der stufenweise Aufstieg zur Quinte ist. Das »Dresdner Amen«, wie es in Mendelssohns »Reformations­ symphonie« auftritt, wurde bekanntlich von Richard Wagner im »Parsifal« aufgegriffen. Manche sind geneigt, von einem Plagiat zu sprechen, doch für Wagner war das »Dresdner Amen« nicht neu. Er hatte es, unabhängig von Mendelssohn, schon in seiner frühen Oper »Das Liebesverbot« und danach 18 19 im »Tannhäuser« eingesetzt, allerdings in anderer Rhythmisierung und Harmonisierung. Dass er im »Parsifal« die Mendelssohn’sche Fassung über­ nahm, heißt nichts anderes, als dass er meinte, sie sei authentischer als die, die er selbst in seinen älteren Werken verwendet hatte. In der zitathaften Übernahme spricht sich Wagners Respekt vor Mendelssohn aus, der sich im Übrigen auch an anderen Details nachweisen lässt. So unglaublich, paradox oder widersinnig es angesichts von Wagners Antisemitismus auch anmutet – Mendelssohn war für Wagner eine Autorität. »Das Liebesmahl der Apostel« Auch das »Liebesmahl der Apostel«, das das biblische Pfingsgesche­ hen zum Gegenstand hat, schlägt einen Bogen zum »Parsifal«. Dort, in Wagners Bühnenweihfestpiel, erklingen in den Gralsszenen unsichtbargeheimnisvolle Stimmen »aus der Entstehung Höhe der Kuppel«. Ihr Vorläufer April bis Juni 1843 in Dresden findet sich im »Liebesmahl der Apostel« in Gestalt der »Stimmen W id m u n g aus der Höhe«, die die Ausgießung Charlotte Emilie Weinlig, Witwe des Heiligen Geistes verkünden. von Christian Theodor Weinlig, Sie wurden bei der Uraufführung dem Dresdner Kreuzkantor, am 6. Juli 1843 in der Dresdner späteren Leipziger Thomaskantor und »unvergeßlichen Lehrer« von Frauenkirche in der Kuppel ge­ Richard Wagner sungen, so dass die Stimmen tat­ sächlich von oben her ertönten. Die U r au ffü h r u n g Wirkung, die von der architektoni­ 6. Juli 1843 in der Dresdner schen Anlage der Kirche als Zen­ Frauenkirche im Rahmen des tralbau angeregt war, scheint so Allgemeinen Männergesangfestes (sächsische Männerchöre, Hofkapelle, nachhaltig gewesen zu sein, dass Dirigent: Richard Wagner) Wagner sie auch in seinem »Parsi­ fal« nutzen wollte. Im Gralstempel, Text zu dessen Vorbildern vor allem Richard Wagner der Dom von Siena gehört, ist also Besetzung auch die Dresdner Frauenkirche Die Apostel (12 Bässe), Stimmen gegenwärtig. Allerdings wirken die aus der Höhe (Tenöre, Bässe), »Stimmen aus der Höhe« im Thea­ Chor der Jünger, anfangs in ter aufgrund der Getrenntheit von 3 Chöre unterteilt (Tenöre, Bässe), Bühnen- und Zuschauerraum nicht Piccolo, 2 Flöten, 2 Oboen, annähernd so eindrucksvoll wie 2 Klarinetten, 4 Fagotte, beim »Liebesmahl der Apostel« in Kontrafagott, 4 Hörner, der Frauenkirche, in der der Klang 4 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauken, Streicher tatsäch­l ich direkt »von oben« kam. Wagner-Geburtstagskonzert I u m s i c h t vo n d e r K u pp e l d e r F r au e n k i r c h e , ko lo r i e r t e r S t i c h vo n C a r l Au g u s t Ri c h t e r , 18 2 4 Eine zweite signifikante Eigenheit des Werkes besteht darin, dass das Or­ ches­ter zunächst schweigt und erst in dem Augenblick in Aktion tritt, in dem von der Ausgießung des Heiligen Geistes die Rede ist. Die ebenso wunder­ bare wie erschreckend-befremdliche neue Situation, in die die Jünger durch dieses exorbitante Geschehnis geraten, erhält durch das plötzlich einset­ zende Orchester eine überaus prägnante musikalische Darstellung. Waren die Singstimmen zuvor buchstäblich auf sich allein gestellt, so werden sie nun vom Orchesterklang getragen wie vom Heiligen Geist selbst. Wagner nannte das Werk »Eine biblische Szene«, und es steht außer Frage, dass es eminent theatralische Züge trägt. Aber auch wenn vor allem der Schluss opernhaft anmutet, handelt es sich doch nicht um eine verkapp­ te Oper. Dazu sind die Merkmale der Chorkomposition zu ausgeprägt, zumal im ersten, a cappella gesungenen Teil. Das Werk gehört unzweifelhaft in die Gattung des Oratoriums, speziell zur Tradition des Männerchororatoriums, das im 19. Jahrhundert eine Zeit lang in Blüte stand. Wagner schrieb das »Liebesmahl der Apostel«, dessen Text er selbst verfasste, für das Allgemeine Männergesangfest, das am 6. und 7. Mai 1843 in Dresden stattfand. So konnten bei der Uraufführung neben den Musikern 20 21 STele aus M a r mo r vo n Gustav Ad o lph Kie t z in d er Se m pero per ( Teil a n si cht ) Gustav Adolph Kietz, der die 1,90 m hohe Stele 1892 anfertigte, gilt als bedeutendster Schüler von Ernst Rietschel, dem Schöpfer der Bronzestatue von Friedrich August dem Gerechten, die 1843 im Zwinger zu Wagner’scher Musik enthüllt wurde. Kietz war mit Wagner seit den Tagen der Dresdner »Rienzi«Uraufführung bekannt und schuf 1873 eine erste Büste des Komponisten. Sein älterer Bruder war Ernst Benedikt Kietz, der 1840 in Paris das berühmte Porträt des jungen Wagner zeichnete, das 1842 nochmals überarbeitet und vollendet wurde. Die beiden erwähnten Werke von Rietschel und Ernst Benedikt Kietz sind ebenfalls in diesem Programmheft abgebildet (S. 5 und S. 12). der Hofkapelle auch 1.200 Sänger aus ganz Sachsen mitwirken. Der Erfolg war groß, und die Drucklegung ein Jahr später brachte dem Werk weite Verbreitung. Dass es heute kein Repertoirestück mehr ist, hat seinen Grund darin, dass die Tradition des Männerchorgesangs, wie sie im 19. Jahrhun­ dert bestand, im 20. und 21. Jahrhundert nicht weitergeführt worden ist. Wagner-Geburtstagskonzert I Richard Wagner in Dresden 1813 22. Mai Richard Wagner in Leipzig geboren, Vater: Jurist, Polizeiaktuar und Laienschauspieler Friedrich Wagner, Mutter: Johanna Rosine Wagner, geb. Pätz • 16. August Taufe in der Thomaskir­ che • 23. November Der Vater stirbt an Typhus D i e Er st en D r e s d n er Ja h r e 1814 28. August Die Mutter heiratet den Schauspieler, Maler und Dichter Ludwig Geyer, anschließend Umzug der Familie nach Dresden, En­ gagement Geyers am Hoftheater (ab 1815 »Königlicher Hofschauspie­ ler«); erste Wohnung: Moritzstraße 755 / Ecke Landhausstraße und Große Schießgasse 1817 Bezug einer Wohnung im Elimeyerschen Haus am Jüdenhof • No­ vember Mitwirkung des jungen Richard als Engel in Friedrich Kinds Festspiel »Der Weinberg an der Elbe« im (alten) Königlichen Hofthea­ ter (die Musik komponiert vom neuen Hofkapellmeister Weber) 1818 Umzug der Familie in eine Wohnung am Jüdenhof 391 / Ecke Große Frauengasse (später Galeriestraße 24) 1820Die Familie nimmt eine Wohnung in der Waisenhausgasse 412 • September Richard wird für ein Jahr in die Obhut des Pastors Wetzel in Possendorf bei Dresden gegeben 1821 30. September Tod Ludwig Geyers • Oktober Richard, der den Nach­ namen seines Stiefvaters trägt, kommt für ein Jahr zu seinem Onkel Karl Geyer nach Eisleben 1822 A b 2. Dezember Nach der Rückkehr nach Dresden im September Be­ such der Kreuzschule, Schulgasse 2 1826 Dezember Die Mutter zieht nach Prag, Richard wird in die befreunde­ te Familie Böhme aufgenommen, Große Frauengasse 374 (oder Kleine Oberseegasse 7) 22 23 1827 8. April (Palmsonntag) Konfirmation in der Kreuzkirche • Weihnachten Umzug zur Mutter nach Leipzig, Stationen der Folgejahre: u.a. Würzburg, Bad Lauchstädt, Magdeburg, Königsberg, Riga, Paris 1837 Juni/Juli Lektüre von Bulwer-Lyttons Roman »Rienzi« bei einem Auf­ enthalt im ehemaligen Gasthof Blasewitz am Schillerplatz, erste Pro­ saskizze zur Oper in Blasewitz oder in Dresden H o fk a p ell m ei s t er i n D r e s d en 1841 12. April Eröffnung des neuen, von Semper erbauten Hoftheaters mit Werken von Weber und Goethe • 29. Juni Annahme des im Vorjahr vollendeten »Rienzi« durch den Dresdner »Generaldirector« von Lüt­ tichau • Mai/Juni Erstellung des Textbuches zum »Fliegende Hollän­ der« in Paris • November Abschluss der »Holländer«-Partitur in Paris 1842 12. April Erste Dresdner Station nach der Rückkehr aus Paris: Hotel Stadt Gotha, Schloßstraße 8, im selben Monat Bezug einer Wohnung mit Ehefrau Minna Wagner in der Töpfergasse 7 • Ab Juni Textar­ beiten am »Tannhäuser«, zunächst in Aussig und Teplitz, später in Dresden • August Neue Wohnung in der Waisenhausgasse 5; Arbeit am Operntext »Die hohe Braut«, dessen Komposition von Reißiger erwogen, aber nicht realisiert wird • 20. Oktober Uraufführung des »Rienzi« im neuen Hoftheater (Dirigent: Reißiger) • November Um­ zug in das Haus Am See 35 mit Durchgang zur Marienstraße 44 1843 2. Januar Uraufführung des »Fliegenden Holländers« im Hofthea­ ter • 2. Februar Ernennung zum Hofkapellmeister • März Wagner wird »Liedermeister« der Dresdner Liedertafel • 5. März Wagner dirigiert im Hoftheater als erste eigene Neueinstudierung Glucks »Armide« • Frühjahr Prosaentwurf zur (unausgeführten) Oper »Die Sarazenin« • 7. Juni Aufführung von »Der Tag erscheint« im Zwin­ ger zur Enthüllung des Denkmals von Friedrich August dem Gerech­ ten • 6. Juli »Das Liebesmahl der Apostel«, Uraufführung in der Frauenkirche • Sommer Kompositionsbeginn am »Tannhäuser« in Teplitz, Fortführung der Arbeit in Dresden • 16. August Umzug in die Marienstraße 9 • 1. Oktober Umzug in die Ostra-Allee 6 gegen­ über vom Zwinger in das Gewerbehaus neben der Freimaurer-Loge 1844 22. Juli »Eine Faust-Ouvertüre« im Königlichen Palais des Großen Gartens uraufgeführt • 12. August Auftritt Wagners als »Tenorist Wagner-Geburtstagskonzert I im Chor«: unter seiner sängerischen Mitwirkung in Pillnitz erste Aufführung seines Chorgesangs »Gruß seiner Treuen« für Friedrich August II. (Dirigent: Reißiger) • September/Oktober Aufenthalt auf Fischers Weinberg in Loschwitz (auch dort Arbeiten am »Tannhäu­ ser«) • 14. Dezember Zu Wagners »Trauermusik« Überführung der sterblichen Überreste des früheren Hofkapellmeisters Weber auf den katholischen Friedhof der Friedrichstadt • 15. Dezember Trauerrede Wagners am Grab Webers, Aufführung von »An Webers Grabe« 1845 13. April Vorläufiger Abschluss der »Tannhäuser«-Partitur • Sommer Beendigung der ersten Prosaentwürfe zu den »Meistersingern« und zum »Lohengrin« in Marienbad • 19. Oktober »Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg« erlebt seine Uraufführung im Hofthea­ter • 27. November Fertigstellung der Erstschrift des »Lohengrin«-Textbuches • 17. Dezember Lesung aus der gerade voll­ endeten »Lohengrin«-Dichtung vor Schumann, Hiller, Semper u.a. » pl a n d e r R e s id e n z - s ta dt D r e s d e n «, L i t h o g r a fi e , 18 4 8 ( au s s c h n i t t ) 1846 5. April Dirigat von Beethovens 9. Symphonie im alten Opernhaus am Zwinger • Mai (?) Skizzen zu zwei Symphonien, nicht ausge­ führt • 15. Mai-Ende Juli Aufenthalt in Graupa, Gesamtentwurf des »Lohengrin«, Wanderungen in die Sächsische Schweiz und den Liebethaler Grund (in dem seit 1933 das Wagner-Denkmal von Guhr nahe der Lochmühle an die Aufenthalte des Komponisten er­ innert) • Oktober Beginn der Arbeiten an einem Textbuch »Fried­ rich I.«, nicht vertont • Ab Dezember Bearbeitung von Glucks »Iphi­ génie en Aulide« 1847 April Letzte Wohnung von Richard und Minna Wagner in Dresden: im Marcolini-Palais, heute Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt • Juli/August In der Auseinandersetzung mit Dramaturg Gutzkow bietet Wagner seinen Rücktritt an • Jahresende Bewilligung einer Gehalts­ erhöhung 1848 9. Januar Mutter verstirbt in Leipzig • Ab Frühjahr Wagner schaltet sich in die revolutionären Diskussionen ein • 14. Juni Rede im Dresd­ ner Vaterlandsverein: »Wie verhalten sich re­publikanische Bestrebun­ gen dem Königtume gegenüber?« • 28. April Partitur des »Lohengrin« beendet • Ende September 300-Jahr-Feier der Königlichen musikali­ schen Kapelle, u.a. mit Musik aus dem »Lohengrin« • 4. Oktober Fer­tigstellung der Vorstudie »Die Nibelungensage (Mythus)« • Herbst Text­entwurf und Dichtung »Siegfried’s Tod (Eine große Heldenoper in drei Akten)« • Dezember Lesung im Freundeskreis aus »Siegfried’s Tod« 24 25 1849 Februar-April Wagner verfasst verschiedene revolutionäre Texte, u.a. den Artikel »Die Revolution« für Röckels »Volksblätter« oder das Ge­ dicht »Die Not«, Zusammentreffen mit dem russischen Anarchisten Bakunin • Frühjahr Entwürfe zu den Bühnenwerken »Jesus von Na­ zareth« und »Achilleus«, beide unausgeführt • 3.-9. Mai Beteiligung am Dresdner Maiaufstand (in diesen Tagen u.a. Flucht des Königs auf die Festung Königstein, Brand des alten Dresdner Opernhauses am Zwinger) • 9.-13. Mai Flucht über Chemnitz zu Liszt nach Weimar • Ab 16. Mai Steckbriefliche Suche Wagners • 2. Juni Ankunft in Paris nach Flucht über Zürich mit verschiedenen Pässen • 6. Juli Rückreise nach Zürich Spätere Aufenthalte Wagners in Dresden: November 1862, 22.-25. April 1871, Januar 1873, September 1881 Anmerkungen: • Die in der Chronik genannten Uraufführungen erfolgten unter Leitung Wagners soweit nicht anders vermerkt. • Ü ber die Wohnungen Wagners in Dresden finden sich in der Literatur mitunter widersprüchliche Angaben. Für wertvolle Hinweise und die Unterstützung bei der Erstellung der Chronik ist Katja Pinzer-Müller von den Richard-Wagner-Stätten Graupa und Dr. Ortrun Landmann herzlich zu danken. Wagner-Geburtstagskonzert I Gesangstexte »Der Tag erscheint« WWV 68 »An Webers Grabe« WWV 72 T e x t: C h r i s to p h C h r i s t i a n H o h lf e ld T e x t: Ri c h a r d Wag n e r ( V e r to n t m i t e i n z e l n e n t e x t va r i a n t e n) Der Tag erscheint, der Ihn uns wieder gab; den stets sein Volk mit treuer Liebe ehrte. Da sank tief in Vergessenheit hinab die Sorg’ um Ihn, die unser Herz beschwerte. Mit Ihm, dem heißersehnten, im Verein, zog Glück und Ruh’ in Sachsens Gauen ein. Sein Name lebt durch alle Zeiten fort! Ihn nennen Mit- und Nachwelt den Gerechten. Ein weiser Fürst, der Wahrheit Freund und Hort, dem Wissenschaft und Künste Kränze flechten. Ein echter Christ, ein Vater ernst und mild, steht vor den Völkern Friedrich Augusts Bild. O senke heute auch auf Thron und Land aus Himmels Höh’n Dein Auge segnend nieder, Dich und Dein Volk umschlingt ein heilig Band, es tönen Dir des Dankes fromme Lieder; und fester als in Erz und Marmorstein prägt Dein Gedächtnis sich den Herzen ein! 26 27 Hebt an den Sang, ihr Zeugen dieser Stunde, die uns so ernst, so feierlich erregt! Dem Wort, den Tönen jetzt vertraut die Kunde des Hochgefühls, das unsre Brust bewegt! Nicht trauert mehr die deutsche Mutter Erde um den geliebten, weit entrückten Sohn; nicht blickt sie mehr mit sehnender Gebärde hin übers Meer zum fernen Albion: – aufs Neu’ nahm sie ihn auf in ihren Schoß, den einst sie aussandt’, edel, rein und groß. Hier, wo der Trauer stumme Zähren flossen, wo Liebe noch das Teuerste beweint, – hier ward von uns ein edler Bund geschlossen, der uns um Ihn, den Herrlichen, vereint; hier wallet her, des Bundes Treugenossen, hier grüßet euch als fromme Pilgerschar, – die schönsten Blüten, die dem Bund entsprossen, bringt opfernd dieser edlen Stätte dar! Denn hier ruh’ Er, bewundert und geliebt, der unsrem Bund der Weihe Segen gibt! Wagner-Geburtstagskonzert I »Das Liebesmahl der Apostel«, Eine biblische Szene WWV 69 T e x t: Ri c h a r d Wag n e r ( V e r to n t m i t e i n e r r e i h e vo n t e x t va r i a n t e n) Ganzer Chor der Jünger Gegrüßt seid, Brüder, in des Herren Namen, der uns zum Mahl in Eintracht hier vereinet, damit inbrünstig Seiner wir gedenken, der von uns schied, den unser Herz beweint. Kommt her, ihr, die ihr hungert, die ihr dürstet, zu stärken euch, beut Er sein Fleisch und Blut: was wollen wir nun zagen, warum schmachten, da solche Labung uns erquicken soll? Erster, zweiter und dritter Chor der Jünger: Zweiter Chor der Jünger Wir sind bedrückt, es droht der Mächt’gen Haß, gewitterschwer steh’n Wolken über uns! Die heute wir versammelt, wer kann wissen, wo morgen wir getrennt und traurig schmachten? Dritter Chor der Jünger O faßt Vertrau’n! Mehrt sich von Tag zu Tag in Kraft und Glauben nicht der Treuen Schar? Zweiter Chor der Jünger In gleichem Maß wächst auch der Haß der Feinde; macht Einigkeit uns stark, kann sie uns auch verderben. 28 29 Dritter Chor der Jünger Die wir einmütig, sollten uns denn trennen? Des liebsten Trostes sollten wir entbehren? Nach unsres Tages Last und Not nicht mehr beim Mahl ein Herz und eine Seele sein? Zweiter Chor der Jünger Ein Jeder trag’ den Erlöser im Herzen, auf daß, wenn auch zerstreut, wir einig bleiben! Wahrlich, es dränget uns die Zeit mit Not! Der Mächt’gen Späh’n verfolgt uns überall! Erster Chor der Jünger Kommt her, ihr, die ihr hungert, die ihr dürstet! Zu stärken euch, opfert’ Er sein Fleisch und Blut. Was wollen wir nun zagen? Was wollen wir schmachten? Da solche Labung uns erquicken soll? Die Apostel Seid uns gegrüßt, ihr lieben Brüder! Seid versammelt ihr im Namen Jesu Christ’s? Ganzer Chor der Jünger Wir sind versammelt im Namen Jesu Christ’s. Die Apostel Gesegnet seid, die ihr versammelt hier im Namen Jesu Christ’s. Chor der Jünger Preis seinem Namen! Wir harrten eurer lang in Sorg’ und Bangen! Die Apostel Ihr Männer, lieben Brüder! Einig seid im Herzen und im Glauben! Die Verfolgung erhebt ihr Haupt, es nahen all die Leiden, die ihr ertragen sollt um seines Namens Willen! Wagner-Geburtstagskonzert I Chor der Jünger Welch neues Droh’n ist euch widerfahren? Die Apostel Da wir, im Tempel lehrend, Wunder wirkten im Glauben an den Herrn, erweckten wir wie nie zuvor den Haß der mächt’gen Feinde: da wir nun kräftig Rede ihnen standen, und sie der Missetat bezüchtigten [sic!], die an Marias Sohne sie verübt: ihr Zorn entbrannte da, und sie geboten mit hartem Drohen uns: nicht mehr zu lehren noch zu reden im Namen Jesu von Nazareth, – bei Todesstrafe! Chor der Jünger Bei Todesstrafe! Chor [Gebet] Allmächt’ger Vater, der du hast gemacht Himmel und Erd’ und Alles, was darin! Der zur Verheißung deines Schutzes du den teuren Sohn zu uns herab gesandt! Sieh an das Droh’n der Mächtigen der Erde, mit dem sie schrecken deine Gläubigen! Daß wir mit Freudigkeit dein Wort nun reden, send’ uns Unmünd’gen deinen heil’gen Geist! Stimmen aus der Höhe Seid getrost! Ich bin euch nah, und mein Geist ist mit euch. Machet euch auf! Redet freudig das Wort, das nie in Ewigkeit vergeht! D er er st e Ei n s at z d e s O r ch e st er s i m » L i eb e s m a h l d er Ap o st el« (Au to g r a f ) Chor der Jünger Welch Brausen erfüllt die Luft? Welch Tönen, welch Klingen! Bewegt sich nicht die Stätte, wo wir stehen? Gegrüßt sei uns, du Geist des Herrn, den wir erfleht, du heil’ger Geist! Dich fühlen wir das Haupt umwehn, mächtig erfüllst du unsre Seele! 30 31 Mit einem Tremolo der Pauken und tiefen Streicher tritt das bis dahin schweigende Orchester erstmals in das Geschehen ein, gefolgt von der Reaktion der Jünger auf dieses Ereignis (letzter Takt auf dieser Seite: »Welch Brausen erfüllt die Luft?«). Am oberen Rand über den Noten hatte Wagner ursprünglich Vorschläge zur Besetzungsreduzierung vermerkt; da diese bei der Drucklegung ohnehin berücksichtigt wurden, waren sie im Autograf entbehrlich und wurden gestrichen. Wagner-Geburtstagskonzert I Die Apostel Kleinmütige! Hört an, was jetzt der Geist zu künden uns gebeut! Laßt droh’n die Menschen, laßt droh’n sie wider euch! Ihr werdet sie besiegen mit dem Worte! Höret an! Die in Verzagtheit ihr euch trennen wolltet, geht auseinander, um voll Siegesmut ein Jeder seine Bahn zu wallen! Ist denn Jerusalem die Welt? Blickt doch um euch! Seht die unzähl’gen Völker dieser Erde, die der Verkündigung des Wortes harren! Seht die Beherrscherin der Welt, – seht Rom! Dort wird dem Worte Macht, die ganze Welt gleich einem Lichtstrahl zu durchdringen. Chor der Jünger So sei’s! Gott will es so! Die Apostel Seid einig denn, wo ihr euch trefft! Gemeinsam sei euch Hab’ und Gut! Und freudig zeuget aller Welt von eures Heilands Wundertat! Chor der Jünger Der uns das Wort, das herrliche, gelehret, gibt uns den Mut, es freudig kund zu tun. Wir sind bereit, in alle Welt zu ziehen, kräftig zu trotzen jeder Schmach und Not! Das Wort des Herrn soll allen Völkern werden, damit sein Preis in allen Zungen tön’! So will es Gott, der seinen Sohn uns sandte, der uns beschieden seinen heiligen Geist! Denn ihm ist alle Herrlichkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit! 32 33 Wagner-Geburtstagskonzert I Tschechischer Philharmonischer Chor Brünn c h o r di r e k t o r P e t r F i a l a D er Tschechische Philharmonische Chor Brünn gehört zu den meistgefragten Vokalensembles in der europäischen Musik­ landschaft und entfaltet seit seiner Gründung 1990 eine rege nationale und internationale Konzerttätigkeit. Begründer, Chordirektor und Dirigent des Ensembles ist Petr Fiala. 2007 erhielt der Chor gleich zweifach den begehrten »Echo Klassik«, sowohl für die Aufnahme von Bruckner-Motetten als auch für die Einspielung von Liszts Oratorium »Christus« mit dem Beethoven Orchester Bonn. Das Re­ pertoire des Tschechischen Philharmonischen Chores, das in erster Linie Oratorien und Kantaten umfasst, wurde in der jüngeren Vergangenheit auch auf Opern aller Epochen ausgeweitet. Der Chor gibt annähernd 90 Konzerte jährlich und arbeitet mit allen großen tschechischen und den namhaftesten Orchestern weltweit zusammen, u.a. traten die Sängerinnen und Sänger unter Dirigenten wie Jiří Bělohlávek, Neeme Järvi, Sir Roger Norrington, Zubin Mehta, Kurt Masur, Christoph Eschenbach, Manfred Honeck und Nikolaus Harnoncourt auf. Regelmäßig gastiert der Chor bei den internatio­ nalen Musikfestivals. Tschechischer Nationalchor Prag CHOR L E I TER I N M I R I AM N ě MCO V Á A m Beginn der 1990er Jahre ins Leben gerufen, widmet sich der in Prag beheimatete Tschechische Nationalchor den großen Kantaten und Oratorien. Rasch erhielt er Einladungen nach Österreich, Italien und Spanien, er gastierte mit Bruckners Messe in f-Moll beim Bruckner Orchester Linz und brachte Brahms’ »Deutsches Requiem« mit der Tschechischen Philharmonie unter Vladimir Fedoseyev in Bergamo und Brescia sowie unter Gerd Albrecht in Madrid zur Aufführung. Mit Orffs »Carmina burana« bereiste der Chor viele Länder Europas, u.a. Frankreich, die Schweiz, Belgien, Portugal, Ungarn, Kroatien, Serbien, Slowenien, die Slowakei und Deutschland. Beim Festival de Strasbourg war der Tschechische Natio­nalchor mit Dvořáks Te Deum zu Gast, in Valladolid trat er unter Semyon Bychkov in Wagners »Lohengrin« auf. Konzerte mit Janáčeks »Glagolitischer Messe« und Haydns »NelsonMesse« führten den Chor mit dem Orchester des Janáček-Theaters Brünn und der Sinfonia Varsovia zusammen. 2010 ging das Ensemble auf SpanienTournee mit Beethovens neunter Symphonie, 2011 folgte eine Produktion von Bellinis »Sonnambula« in Pamplona. 34 35 Sächsischer Staatsopernchor Dresden C h o r di r e k t o r P a b l o a s s a n t e D er Dresdner Opernchor wurde am 8. Oktober 1817 durch könig­ liches Dekret von Friedrich August dem Gerechten gegründet. Die Erlassung dieses Dekrets war vor allem ein Verdienst Carl Maria von Webers, der als neu engagierter Hofkapellmeister den Auftrag erhalten hatte, neben der traditionsreichen italie­ nischen Oper am Königlichen Hoftheater in Dresden auch ein deutsches »Opern-Departement« aufzubauen. In der Folgezeit entwickelte sich der Chor zu einem erstrangigen und gefragten Klangkörper. Über die Jahr­ hunderte hinweg pflegten Persönlichkeiten wie Johann Miksch, Karl Maria Pembaur, Hans-Dieter Pflüger und Matthias Brauer ein bis heute spezielles, dem Staatsopernchor zugehöriges Klangideal. Homogenität des Klangs, klangliche Noblesse und kultivierter Pianogesang bei gleichzeitiger Klang­ dichte und -fülle sind wesentliche Attribute, die für den Sächsischen Staats­ opernchor stehen. Künstlerisch umsichtig und traditionsbewusst geleitet, zählt der Staatsopern­chor heute zu den besten Opernchören Europas. Regel­ mäßig konzertiert das Ensemble, an dessen Spitze seit 2009 Chordirektor Pablo Assante steht, gemeinsam mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Herausragende Dirigenten wie Giuseppe Sinopoli, Sir Colin Davis, Zubin Mehta, Fabio Luisi, Daniele Gatti, Bernard Haitink und Christian Thiele­ mann arbeiteten bereits mit dem Chor zusammen. Opern- und Konzertrei­ sen sowie seine kontinuierliche Präsenz bei Festspielen und in Rundfunk und Fernsehen brachten dem Staatsopernchor weltweite Beachtung ein. Tourneen führten u.a. nach Russland, Italien, Österreich, Spanien, Frank­ reich sowie nach Japan. Eine Vielzahl von CD- und DVD-Produktionen – nicht zuletzt mit der Staatskapelle Dresden – zeugen von der außerordent­ lichen Qualität des Ensembles. Sinfoniechor Dresden Ex tr achor der semperoper Dresden B ereits seit 1915 steht der Sinfoniechor Dresden auf der Bühne der Semperoper und vormaligen Dresdner Hofoper. Die Mitglie­ der des Sinfoniechores unterstützen den Staatsopernchor bei Opern- und Konzertaufführungen, aber auch eigene Konzertpro­ jekte bestimmen die Arbeit des Ensembles. In den vergangenen Jahren war der Sinfoniechor u.a. in Wagners »Meistersingern«, »Tannhäu­ ser«, »Lohengrin« und »Parsifal«, in Verdis »Don Carlo«, Beet­hovens »Fide­ lio« und Mussorgskys »Boris Godunow« in der Semperoper zu erleben. Wagner-Geburtstagskonzert I MDR Rundfunkchor Leipzig C h o r di r e k t o r H o w a r d A r m a n S eit vielen Jahren hat der MDR Rundfunkchor seinen festen Platz in der Reihe der führenden europäischen Chöre. Er ist der größte und traditionsreichste Chor des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und gilt unter Experten als einer der besten. Dirigenten wie Her­ bert von Karajan, Sir Colin Davis, Claudio Abbado, Lorin Maazel, Georges Prêtre oder Riccardo Muti haben dem MDR Rundfunkchor ihre Re­ verenz erwiesen. Regelmäßig tritt der Chor gemeinsam mit dem MDR Sin­ fonieorchester unter der Leitung des Chefdirigenten Kristjan Järvi auf. Dass der Rundfunkchor nicht nur exzellenter Partner großer Symphonieorchester ist, hat er mit weithin beachteten A-cappella-Interpretationen unter Beweis gestellt. Weltliche und geistliche Musik, Ensemblegesang und Chorsympho­ nik gehören gleichermaßen zu seinem Repertoire. Als Spezialensemble für zeitgenössische Musik haben sich die 73 Choristen durch zahlreiche Ur- und Erstaufführungen einen Namen gemacht. Seit 1998 leitet Howard Arman den Chor. Vielfach hat die Sächsische Staatskapelle in den vergangenen Jahrzehnten in Konzerten und Aufnahmen mit dem MDR Rundfunkchor zu­ sammengearbeitet. In dieser Saison, im Dezember 2012, gastierte der Rund­ funkchor bereits im 4. Symphoniekonzert der Staatskapelle unter Jonathan Nott in den Aufführungen von Ravels »Daphnis et Chloé«, im Jahr zuvor war der Chor unter Manfred Honeck in einem Kapellprogramm zu erleben, das anlässlich des 225. Geburtstags von Carl Maria von Weber der Musik des einstigen Hofkapellmeisters gewidmet war. Philharmonischer Chor Dresden C h o r di r e k t o r G u n t e r B e r g e r I m Zentrum der künstlerischen Aktivitäten des Philharmonischen Chores Dresden steht die Mitwirkung an den Konzerten der Dresdner Philhar­ monie, darüber hinaus nutzt der Chor vielfältige Gelegenheiten, auch außerhalb der Stadt- und Landesgrenzen in der Zusam­menarbeit mit an­ deren Ensembles oder A-cappella-Formationen seinen hohen Leistungs­ stand zu beweisen. Dazu zählen Open-Air- und Kirchenkonzerte ebenso wie die Kooperation u.a. mit den Dresdner Musikfestspielen und der Neuen Elblandphilharmonie sowie CD-Einspielungen und Rundfunkmitschnitte. In den über 45 Jahren seines Bestehens hat der Chor, der von 1980 bis 2012 von Matthias Geissler geleitet wurde, ca. 150 Messen, Oratorien, Opern, Kanta­ ten, Requiemvertonungen und chorsymphonische Werke von über 70 Kompo­ nisten aufgeführt. Auftritte unter den Chefdirigenten der Dresdner Philhar­ 36 37 monie und unter renommierten Gastdirigenten sowie mit Solisten aus aller Welt zeugen vom Anspruch und der Vielfältigkeit im Aufgabenspektrum. Die Pflege der klassisch-romantischen Literatur ist eine Säule in der Arbeit des Chores, aber auch neue, noch unbekannte Werke prägen die Ensemble­ geschichte. Der Philharmonische Chor wurde 1967 auf Anregung von Kurt Masur gegründet und 1989 mit dem Kunstpreis der Stadt Dresden geehrt. Seit der Spielzeit 2012/2013 gehen auch der Jugendchor und der Kammer­ chor der Dresdner Philharmonie im Philharmonischen Chor gemeinsame Wege unter der Leitung des neuen Chordirektors Gunter Berger. Dresdner Kammerchor Kü n s t l e r i s c h e r L e i t e r H a n s - C h r i s t o p h R a d e m a n n D er Dresdner Kammerchor zählt zu den Spitzenchören Deutsch­ lands und ist bekannt für seinen unverwechselbaren Klang von großer Intensität, Klarheit und Homogenität. Seit der Grün­ dung 1985 wurde der Chor von seinem Künstlerischen Leiter Hans-Christoph Rademann zu einem professionellen Ensemble geformt, das bei Gastspielen und auf Konzertreisen durch Europa, in die USA sowie nach Südafrika, Indien, Südamerika oder China große Erfolge feierte. Regelmäßig erhält der Dresdner Kammerchor Einladungen von in­ ternationalen Festivals wie dem Rheingau Musik Festival, dem Festival Oude Muziek in Utrecht, den Festivales Musicales de Buenos Aires oder den Hän­ del-Festspielen in Halle und Göttingen. Eine Vielzahl von Rundfunk- und CD-Aufnahmen sowie die Zusammenarbeit mit namhaften Orchestern und Dirigenten, darunter René Jacobs, Sir Roger Norrington, Adam Fischer und Riccardo Chailly, belegen das Renommee des Chores. Für seine Interpreta­ tionen des barocken, romantischen und zeitgenössischen Repertoires wurde der Dresdner Kammerchor mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht, u.a. mit dem Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung. In den Konzerten der Sächsischen Staatskapelle war der Dresdner Kammerchor zuletzt vor wenigen Wochen im 9. Symphoniekonzert unter Reinhard Goebel zu Gast, auf dem Programm standen Trauermusiken für August den Starken und seine Gemahlin Christiane Eberhardine. Die Apostel (12 Bässe) Sebastian Gantert, Christian Grygas, Andreas Heinze, Insoo Hwoang, Niccolo Paudler, Oliver Pitt, Bryan Rothfuss, Martin Saul, Philipp Schreyer, Martin Schubert, Holger Steinert, Johannes Wollrab Wagner-Geburtstagskonzert I Wagner-Geburtstagskonzert I Zum 200. Geburtstag von Richard Wagner Orchesterbesetzung 1. Violinen Roland Straumer 1. Ko n z e r tm e i s t e r Thomas Meining Jörg Faßmann Christian Uhlig Volker Dietzsch Brigitte Gabsch Jörg Kettmann Wieland Heinze Henrik Woll Anja Krauß Anselm Telle Lenka Matejáková** 2. Violinen Heinz-Dieter Richter Konzertmeister Frank Other Holger Grohs Stephan Drechsel Olaf-Torsten Spies Mechthild von Ryssel Alexander Ernst Emanuel Held Martin Fraustadt Beate Roth* Bratschen Oboen Andreas Willwohl* S o lo Andreas Schreiber Michael Horwath Ralf Dietze Zsuzsanna Schmidt-Antal Juliane Böcking Claudia Bussian* Florian Kapitza* Violoncelli Simon Kalbhenn S o lo Tom Höhnerbach Uwe Kroggel Johann-Christoph Schulze Jakob Andert Anke Heyn Kontrabässe Andreas Wylezol Petr Popelka Reimond Püschel Johannes Nalepa S o lo Flöten Sabine Kittel S o lo Cordula Bräuer Dóra Varga** Trompeten Sebastian Römisch S o lo Céline Moinet S o lo Andreas Lorenz Michael Goldammer Klarinette Mathias Schmutzler Peter Lohse Siegfried Schneider Volker Stegmann S o lo Posaunen Wolfram Große S o lo Dietmar Hedrich Egbert Esterl Jan Seifert Christian Dollfuß Ingolf Grohmann* Petr Kubík* Vladyslav Vasylyev* Nicolas Naudot Guido Ulfig Lars Zobel S o lo Tuba Hans-Werner Liemen S o lo Pauken Fagotte Thomas Eberhardt S o lo Hannes Schirlitz Joachim Huschke Andreas Börtitz Tilmann Baumgartl** Bernhard Schmidt Christian Langer S o lo Schlagzeug Christian Langer Jakob Eschenburg** Hörner Jochen Ubbelohde David Harloff Julius Rönnebeck Eberhard Kaiser S o lo * als Gast ** a l s A k a d e m i s t (i n) 38 39 Wagner-Geburtstagskonzert I Kultur ist ® überall. Einfach gute Musik … ›Konzert‹ im Deutschlandradio Kultur Das pointierte Angebot für alle, die Abwechs­ lung lieben. Altes und Brandneues: Sinfonie­ konzerte, Klangexperimente, Kammer­ und Klavierkonzerte. Oder: Operetten und Oratorien. Immer montags: Rock, Pop, Jazz, Folk live. Der Samstag ist Operntag: mit aus­ gewählten Produktionen von renommierten und innovativen Bühnen. Mai • 20:03 5 24. Konzert Aufzeichnung vom 18. Mai 2013 aus der Frauenkirche Dresden Vorschau Olaf Schubert trifft Richard Wagner D i e n s tag 21. 5 .13 a b 19 U h r T h e at er pl at z D r e s d e n Am Vorabend des 200. Geburtstags von Richard Wagner steht der Theaterplatz ganz im Zeichen des großen Jubilars. Ab 19 Uhr startet ein Vorprogramm mit dem Dresdner Co­ median Olaf Schubert, der in einer Festrede Parallelen zwi­ schen sich und dem einstigen Dresdner Hofkapellmeister aufzeigen und das Publikum mit musikalischen Beiträgen überraschen wird. Höhepunkt ist ab 21 Uhr die LiveÜbertragung des Wagner-Geburtstags­konzerts II aus der Semperoper auf Großbildleinwand. Und natürlich darf ein Geburts­t agsständchen der Dresdner dabei nicht fehlen … Der Eintritt ist frei. Wagner- Geburtstagskonzert II D i e n s tag 21. 5 .13 21 U h r S e m p er o p er D r e s d e n Christian Thielemann Dirigent Jonas Kaufmann Tenor Richard Wagner Ouvertüre zu »Der fliegende Holländer« »Eine Faust-Ouvertüre« d-Moll (Fassung 1855) Gebet des Rienzi »Allmächt’ger Vater« Ouvertüre zu »Rienzi« Vorspiel zu »Lohengrin« Gralserzählung des Lohengrin »In fernem Land« (Urfassung) In Dresden auf UKW: Hans Werner Henze »Fraternité«. Air pour l’orchestre (1999) und im Digitalradio. Richard Wagner Romerzählung des Tannhäuser »Inbrunst im Herzen« Ouvertüre zu »Tannhäuser« 93,2 Konzert-Newsletter und weitere Informationen: deutschlandradio.de oder Hörerservice 0221.345-1831 Wagner-Geburtstagskonzert I 2 4 . M a i 2 013 Paris, Théâtre des Champs-Elysées Impressum Sächsische Staatskapelle Dresden Künstlerische Leitung/ Orchesterdirektion Sächsische Staatskapelle Dresden Chefdirigent Christian Thielemann Spielzeit 2012|2013 H e r au s g e b e r Sächsische Staatstheater – Semperoper Dresden © Mai 2013 R e da k t i o n Dr. Torsten Blaich G e s ta lt u n g u n d L ayo u t schech.net Strategie. Kommunikation. Design. Druck Jan Nast Orchesterdirektor Tobias Niederschlag Konzertdramaturg, Künstlerische Planung Dr. Torsten Blaich Programmheftredaktion, Konzerteinführungen Anzeigenvertrieb Agnes Monreal Assistentin des Orchesterdirektors Historisches Archiv der Staatsoper Dres­ den (S. 5, 11); Matthias Creutziger (S. 6, 12, 15, 21); SLUB Dresden/Mus. 5876-D-500 (S. 8, 31); Martin Geck: Felix Mendelssohn Bartholdy, Reinbek bei Hamburg 2009 (S. 17); SLUB Dres­ den/Deutsche Fotothek (S. 20, 25); Stiftung Frauen­k irche Dresden/ Jörg Schöner (S. 33). T e x t n ac h w e i s Der Einführungstext von Dr. Egon Voss ist ein Originalbeitrag für dieses Programmheft. Urheber, die nicht ermittelt oder erreicht werden konnten, werden wegen nachträglicher Rechtsabgeltung um Nachricht gebeten. Private Bild- und Tonaufnahmen sind aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet. www. s ta at s k a p e ll e - d r e s d e n . d e 42 Katrin Schirrmeister Juliane Stansch Persönliche Referentinnen von Christian Thielemann Matthias Claudi PR und Marketing Bild n ac h w e i s Wien, Musikverein 3 0 . M a i 2 013 Venedig, Teatro La Fenice Christian Thielemann Chefdirigent Union Druckerei Dresden GmbH EVENT MODULE DRESDEN GmbH i.A. der Moderne Zeiten Medien GmbH Telefon: 0351/25 00 670 e-Mail: [email protected] www.kulturwerbung-dresden.de 2 6 . & 2 8 . M a i 2 013 Sarah Niebergall Orchesterdisponentin Matthias Gries Orchesterinspizient Agnes Thiel Mathias Ludewig Dieter Rettig Notenbibliothek WagnerGeburtstagstournee Christian Thielemann Dirigent Johan Botha Tenor Richard Wagner Ouvertüre zu »Der fliegende Holländer« »Eine Faust-Ouvertüre« d-Moll (Fassung 1855) Gebet des Rienzi »Allmächt’ger Vater« Ouvertüre zu »Rienzi« Vorspiel zu »Lohengrin« Gralserzählung des Lohengrin »In fernem Land« (Urfassung) Hans Werner Henze »Fraternité«, Air pour l’orchestre (1999) Richard Wagner Romerzählung des Tannhäuser »Inbrunst im Herzen« Ouvertüre zu »Tannhäuser« PA R T N E R D E R S TA AT S K A P E L L E D R E S D E N 4 MF