Jahresbericht 2006 über die erfassten meldepflichtigen

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Jahresbericht 2006
über die erfassten meldepflichtigen
Infektionskrankheiten in
Mecklenburg-Vorpommern
1400
1133
1200
913
1000
800
600
400
322
341
M-S
U-R
444
454
472
489
NWM
HWI
NB
PCH
560
579
609
DM
OVP
GUE
707
732
735
756
SN
LWL
NVP
DBR
1181
1188
HGW
MUE
960
200
0
HST
HRO
RUE
Erfasste Erkrankungsfälle insgesamt/100 000 Einwohner 2006 in M-V
Impressum
Jahresbericht 2006 über die erfassten meldepflichtigen Infektionskrankheiten in MecklenburgVorpommern
Herausgeber
Landesgesamt für Gesundheit und Soziales M-V
Abt. Gesundheit, Dez. Infektionsschutz/Prävention
Gertrudenstraße 11
18055 Rostock
Tel.: 0381/4955-300
Fax: 0381/4955-314
E-Mail: [email protected]
Internet: www.lagus.mv-regierung.de
Erster Direktor
Dr. oec. Heiko Will
Autoren
Dr. med. (UA) Elena Demikhovska
Dr. med. Jeanette Sinha
Dr. med. Martina Littmann
Mitarbeit
Almuth Lerche (Datenaufbereitung und grafische Darstellungen)
Inhaltsverzeichnis
Seite
Vorwort
6
1.
Adenovirus .......................................................................................
10
2.
Amöbenruhr .....................................................................................
11
3.
Borreliose .........................................................................................
12
4.
Campylobacter .................................................................................
15
5.
Enteritiden, infektiöse .......................................................................
17
6.
E. coli ...............................................................................................
21
7.
EHEC ...............................................................................................
22
8.
FSME ...............................................................................................
24
9.
Gardiasis ..........................................................................................
26
10. Haemophilus influenzae ...................................................................
27
11. Hantavirus-Infektionen .....................................................................
28
12. Hepatitiden, virusbedingt ..................................................................
29
13. Hepatitis A ........................................................................................
30
14. Hepatitis B ........................................................................................
32
15. Hepatitis C ........................................................................................
35
16. Hepatitis E ……………………………………………...........…………..
37
17. HIV …………………………………………………………………………
38
18. HUS ……………………………………………………………………....
41
19. Impfpräventable Erkrankungen ........................................................
42
20. Influenza ...........................................................................................
44
21. Kryptosporidiose ..............................................................................
48
22. Legionellose .....................................................................................
51
23. Leptospirose ....................................................................................
53
24. Listeriose ..........................................................................................
54
25. Malaria .............................................................................................
56
26. Masern .............................................................................................
57
27. Meningokokken-Erkrankungen ........................................................
60
28. Mumps, Röteln .................................................................................
62
29. Norovirus-Infektionen ............………………………........................…
64
30. Ornithose …………………………………………………………………
67
31. Paratyphus .......................................................................................
68
32. Pertussis ..........................................................................................
69
33. Pneumokokken-Infektionen .............................................................
73
34. Q-Fieber ...........................................................................................
74
35. Rotavirus-Infektionen .......................................................................
75
36. Salmonellosen .................................................................................
78
37. Shigellosen ……………………………………………………………….
85
38. Syphilis ……………………………………………………………………
87
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
-4-
39. Trichinellosen ................................…...............................................
88
40. Tuberkulose .....................................................................................
90
41. Typhus ………………………………………………………..………….
95
42. Varizellen …………………………………………………………………
96
43. Vibrio vulnificus …………………………………………………..……..
98
44. Virale haemorrhagische Fieber, andere Erreger ..............................
99
45. Weitere bedrohliche Erkrankungen / Häufungen .............................
100
46. Yersiniosen ......................................................................................
101
Anlagen:
Tabellen zum epidemiologischen Jahresbericht M-V
Gegenüberstellung der RKI-/Landesmeldungen
Erläuterungen zu Abkürzungen / Begriffen
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
-5-
Vorwort
Auf
der
Grundlage
gesetzes
(IfSG)
des
wählten Kindertagesstätten in M-V. Dabei
Meldepflichten in Mecklenburg-Vorpommern
werden wöchentlich die Fehltage der Kinder
(M-V)
Infektionsschutzanpassungs-
aufgrund von ARE (Akute respiratorische
verordnung (IfSAnpLVO M-V) vom 12.06.2001
Erkrankungen) registriert. Das ermöglicht eine
sowie
Infektionsschutzausführungs-
zusätzliche landesinterne Aussage zur ARE-
gesetzes (IfSAG M-V) vom 03.07.2006 wurde
Situation in den Kindertagesstätten in M-V als
der epidemiologische Jahresbericht 2006 über
Indikator für die Influenza-/ARE-Situation bzw.
das Auftreten von meldepflichtigen Infektions-
den Trend in unserem Bundesland.
des
krankheiten
in
der
ARE-Surveillance in insgesamt 108 ausge-
zusätzlichen
gemäß
und
Infektionsschutz-
Mecklenburg-Vorpommern
erstellt.
Wie schon in den Vorjahren knüpft der
Gemäß §§ 6 und 7 IfSG sind 17 Erkrankungen
epidemiologische Jahresbericht 2006 in seiner
und 53 Erreger nach vom Robert Koch-Institut
Gliederung und Darstellung an die aktuellen
(RKI) vorgegebenen Falldefinitionen melde-
Daten und Berichte der vergangenen Jahre an
pflichtig. Zusätzlich werden nach IfSAnpLVO
und stellt in alphabetischer Reihenfolge alle im
die
Jahr 2006 in M-V gemeldeten Infektionen dar.
Erkrankungen
an
Mumps,
Röteln,
Pertussis, invasiver Pneumokokken-Infektio-
In
nen und Amöbenruhr sowie nach IfSAG
epidemiologische Situation, bestimmte Trends
Tetanus-,
und
Borreliose-
und
Varizellen-Fälle
den
ggf.
einzelnen
Kapiteln
vorliegende
werden
die
Deutschland-Daten
erfasst.
verbal, tabellarisch und graphisch aufgeführt.
Diese Daten werden von den Ärzten/Labora-
Im Anhang beigefügt sind tabellarisch aufge-
torien
kommunalen zuständigen
führte Zusammenfassungen aller Meldedaten
Gesundheitsämter auf EDV-technischer Basis
aus M-V mit regionalen, zeitlichen, alters-
anonymisiert
spezifischen Angaben sowie im Text bzw. in
über
die
an
die
Landesbehörde,
das
Landesamt für Gesundheit und Soziales M-V
Tabellen
(LAGuS), gemeldet. Nach Fallprüfungen erfolgt
Begriffe.
aufgeführte
Abkürzungen
bzw.
die Weiterleitung der Datensätze an das RKI.
Neben der Influenza-Erregermeldung nach
Mit einer Gesamtinzidenz aller nach IfSG mel-
IfSG nehmen 29 Arztpraxen aus M-V im
depflichtigen Infektionen von 698 Erkr./100 000
Zeitraum von der 40. bis zur 15. Kalender-
Einwohner liegt M-V wiederum nach Sachsen
woche
Influenza-
(709) an 2. Stelle aller Bundesländer. Auffällig
Sentinel teil. Durch die Arbeitsgruppe Influenza
beim Ländervergleich sind auch in diesem Jahr
in Marburg erfolgt wöchentlich eine regionale
wieder die Führungspositionen aller 5 neuen
und altersspezifische Bewertung der epidemio-
Bundesländer (Abb. 1). Die höheren Gesam-
logischen
tinzidenzen in den neuen Bundesländern beru-
am
deutschlandweiten
Influenza-Situation
sowie
die
Charakterisierung der zirkulierenden Viren.
hen besonders auf den hohen Erkrankungs-
Während
zahlen bei den gastrointestinalen Infektionen.
der
Influenza-Saison
2006/07
erfolgte schon in der 2. Saison eine erweiterte
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
-6-
Abb. 1: Gesamtinzidenz aller nach IfSG meldepflichtigen Krankheiten 2005-2006
nach Bundesländern
709
Sachsen
736
698
Meckl.-Vorp.
Thüringen
607
Sachs.-Anh.
533
Brandenb.
514
535
657
673
568
490
Hamburg
361
395
Berlin
437
357
Rheinl.-Pfalz
383
306
291
302
282
294
Niedersachs.
Nordrh.-Westf.
Saarland
329
288
286
273
Bayern
Bad.-Württ.
247
262
257
234
234
224
Schl.-Holstein
Hessen
Bremen
2006
2005
302
0
100
200
300
400
500
600
700
800
Inzidenz
Grundlage der vorliegenden deutschlandweiten
Auffällig
Daten sind das „Infektionsepidemiologische
Berichtszeitraum
Jahrbuch
Infektionskrank-
Kategorie der „Weiteren bedrohlichen Krank-
heiten für 2006“ des RKI und die mittels Soft-
heiten“ (WBK; in dieser Meldekategorie werden
ware [email protected] erfassten, ausgewerteten
Erkrankungshäufungen unklarer Genese und
und online verfügbaren Meldedaten.
Häufungen durch Erkrankungserreger erfasst,
meldepflichtiger
war
dieser
Anstieg
insbesondere
in
diesem
in
der
die als Einzelfälle nicht meldepflichtig sind), der
In M-V wurden im Jahr 2006 im Rahmen der
Rotavirosen,
Salmonellosen,
gesetzlichen Meldepflicht kumulativ 17.296
Trichinellosen sowie der Borreliosen. Fallende
Infektionen erfasst.
Inzidenzen im Vergleich zum Vorjahr wurden z.
Diese Meldezahlen liegen damit um 21 % über
B. bei den Influenza-, Tuberkulose- und
dem Vorjahreswert (n=14.760). Seit Einführung
Giardiasis-Infektionen beobachtet (Abb. 2).
des IfSG im Jahr 2001 haben sich die
Meldezahlen in M-V um fast 100 % erhöht.
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
-7-
Norovirosen,
Abb. 2: Differenz der Inzidenzen 2006 zu 2005 bei ausgewählten Krankheiten in M-V
91,7
WBK
38,0
Rotavirosen
25,2
Salmonellosen
13,5
Norovirosen
5,6
Borreliosen
3,1
E. coli
1,2
Kryptosporidiose
1,0
Trichinellosen
0,8
Ornithosen
0,3
Adenovirus-Konjunktivitis
-0,5
Pneumokokken
-2,2
Tuberkulosen
-3,3
Giardiasis
-5,2
-6,8
-20,0
Pertussis
Influenza
0,0
20,0
40,0
60,0
80,0
100,0
Inzidenz
Tabelle 1 fasst die Absolut-Zahlen aller in M-V in den letzten 6 Jahren gemeldeten Infektionskrankheiten alphabetisch geordnet zusammen.
Tab. 1: Vergleich der Meldungen von Infektionskrankheiten in M-V in den Jahren 2006 bis 2001
Meldekategorie
2006
2005
2004
2003
2002
Adenovirus
5
--
51
--
--
2
Amöben
1
1
3
7
1
--
485
375
180
150
130
--
Botulismus
--
--
--
1
--
1
Brucellose
--
--
--
1
--
--
Adenovirus
5
--
51
--
--
2
1 726
2 087
2 103
1 589
1 978
1 630
Creutzfeld-Jakob-Krankheit
--
2
1
2
--
2
Denguefieber
--
2
2
1
2
--
354
307
347
347
427
303
EHEC
13
19
14
11
35
49
FSME
1
3
2
1
--
--
135
196
274
164
135
231
Haemophilus influenzae Erkrankung
1
1
1
1
--
1
Hantavirus
1
4
4
4
8
4
Borreliose
Campylobacter-Enteritis
E. coli, sonstige darmpathogene
Giardiasis
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
-8-
2001
Meldekategorie
2006
2005
2004
2003
2002
Hepatitis A
18
15
30
31
8
14
Hepatitis B
20
25
24
24
38
35
Hepatitis C
83
89
98
104
106
106
Hepatitis D
--
1
--
--
--
--
Hepatitis E
3
2
--
--
--
1
HUS
1
--
2
1
2
2
24
143
41
140
48
90
1 173
1 290
456
151
119
-
152
134
80
53
40
66
Legionellose
5
5
5
7
5
7
Leptospirose
1
2
3
1
6
4
Listeriose
9
6
3
1
3
1
Masern
2
1
1
7
4
2
Meningokokken-Erkrankung
14
15
21
30
16
31
Mumps
16
8
9
13
7
-
3 679
3 525
4 232
2 421
2 041
87
14
1
--
6
5
10
5
--
2
--
1
--
25
34
12
22
15
--
1
2
1
--
--
1
3 983
3 407
2 616
2 890
4 113
2 708
--
1
--
--
--
--
1 505
1 099
1 564
1 974
3 057
2 809
6
16
11
6
13
23
Trichinellose
17
--
--
--
--
--
Tuberkulose
83
124
123
157
148
142
Tularämie
--
--
1
--
--
--
Typhus
3
1
1
--
--
--
Vibrio vulnificus-Infektionen
3
--
--
2
--
--
Virale haemorrhagische Fieber
1
384
407
--
--
--
--
3 183
1 653
1 605
698
548
--
164
164
199
228
330
371
17 296
14 760
14 122
11 244
13 386
8 737
Influenza
Keuchhusten
Kryptosporidiose
Noroviruserkrankung
Ornithose
Paratyphus
Pneumokokken
Q-Fieber
Rotavirus-Erkrankung
Röteln
Salmonellen-Erkrankung
Shigellose
Varizellen
Weitere Bedrohliche Erkrankungen *
Yersiniose
Gesamt M-V
* In dieser Meldekategorie werden Erkrankungshäufungen unklarer Genese und Häufungen durch Erkrankungserreger
erfasst, die als Einzelfälle nicht meldepflichtig sind.
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
-9-
2001
Epidemiologie spezifischer meldepflichtiger
Infektionskrankheiten des Jahres 2006 in M-V
1
Adenovirus (Keratokonjunktivitis)
2005:
--
2006:
5 Infektion
Obwohl Adenoviren beim Menschen eine Rei-
Erkrankungen in Deutschland gemäß Refe-
he von Krankheiten verursachen können, be-
renzdefinition mit 574 Fällen im Vergleich zum
schränkt sich die Meldepflicht gemäß IfSG auf
Vorjahr (138 Fälle) erheblich zugenommen,
die hoch ansteckende Augenentzündung (epi-
wobei jedoch die höchste gemeldete Erkran-
demische Keratokonjunktivitis).
kungszahl des Jahres 2004 (n=652) nicht er-
Im Jahr 2006 hat die Anzahl der übermittelten
reicht wurde (Abb. 3).
Abb. 3: Adenovirus-(Kerato-) Konjunktivitiden in Deutschland 2001-2006
abs.
700
652
574
600
500
397
400
300
200
138
132
82
100
0
2001
2002
2003
2004
2005
2006
Die Gesamtinzidenz der Adenovirus-(Kerato-)
In M-V traten 2006 nur 5 Einzelfälle auf (Inz.
Konjunktivitiden lag deutschlandweit im Jahr
0,3). Alle Fälle wurden klinisch-labordiag-
2006 bei 0,7 Erkr./100.000 Einwohner. Die
nostisch bestätigt. Es konnten keine sekundä-
höchste Inzidenz (11,0) verzeichnete Thürin-
ren Fälle, keine Infektionsquelle oder ein epi-
gen, wo sich der größte Ausbruch mit insge-
demiologischer Zusammenhang ermittelt wer-
samt 53 Erkrankungen ereignete. Als gemein-
den.
same Infektionsquelle wurde ein Krankenhaus
ermittelt.
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 10 -
2
Die
Amöbiasis
Amöbiasis
(Entamoeba
histolytica-
Infektion) ist nach IfSG nicht meldepflichtig. In
2005:
1
2006:
1 Infektion
Jahr wieder eine Erkrankung aus dem Kreis
Bad Doberan zur Meldung.
M-V wird nach der Infektionsschutzanpassungsverordnung (IfSAnpLVO M-V) vom 12.
Diese klinisch und labordiagnostisch bestätigte
Juni 2001 die namentliche Meldung des direk-
Erkrankung betraf in der 34. Woche einen 44-
ten und indirekten Nachweises von Entamoeba
jährigen Mann, der mit Durchfall erkrankte. Aus
histolytica erfasst.
dem Stuhl erfolgte der mikroskopische Nach-
Nachdem im Vorjahr eine Erkrankung im Kreis
weis von Entamoeba histolytica. Eine Infekti-
Bad Doberan registriert wurde, kam dieses
onsquelle konnte nicht eruiert werden.
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 11 -
3
Borreliose
2005:
375
2006:
485 Infektionen
Die Lyme-Borreliose ist die häufigste durch
Borreliose-Erkrankungen unterliegen in den
Zecken übertragene Erkrankung in Europa.
neuen Bundesländern (NBL) und Berlin seit
Etwa 5–35 % der Zecken sind mit Borrelien
1991 erweiterten Meldeverordnungen.
befallen. In Deutschland ist nach einem Ze-
Auffällig ist in allen NBL ein seit Jahren anstei-
ckenstich bei 1,5–6 % der Betroffenen mit ei-
gender Trend der registrierten Borreliosen
ner Infektion (einschließlich der klinisch inap-
(Tab. 2). Die Zahl der Meldungen in den NBL
parenten Fälle) und bei 0,3–1,4 % mit einer
und Berlin lag im Jahr 2006 bei 6.246 Infektio-
manifesten Erkrankung zu rechnen.
nen
Es ist von einer Infektionsgefährdung in allen
Erkr./100.000 Einwohner um fast 15 % höher
Teilen Deutschlands auszugehen, allerdings
als im Vorjahr. Im Zeitraum seit 2002 hat sie
fehlen flächendeckende epidemiologische Un-
sich nahezu verdoppelt.
und
mit
einer
Inzidenz
von
37,3
tersuchungen sowie eine bundesweite Meldepflicht.
Tab. 2: Borreliose-Erkrankungen und -Inzidenzen in den Borreliose erfassenden neuen
Bundesländern und Berlin im Zeitraum 2002 – 2006
Jahr
Erkrankungen
Inzidenz
2002
3.029
17,8
2003
3.991
23,5
2004
4.497
26,4
2005
5.459
32,5
2006
6.246
37,3
Auch in Mecklenburg-Vorpommern setzte sich
unter allen meldepflichtigen Infektionen in M-V
dieser deutlich ansteigende Trend fort (Abb. 4).
ein.
Mit 485 gemeldeten Fällen und einer entspre-
Die höchsten Inzidenzraten in M-V wurden wie
chenden Inzidenz von 27,1 Erkr./ 100.000 Ein-
schon im Vorjahr auf Rügen (80,2), in Wismar
wohner nahm die Borreliose den fünften Platz
(55,1) und weiterhin im Landkreis Parchim
(57,5) beobachtet.
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 12 -
Abb. 4: Borreliose-Infektionen (absolut und Inzidenz) in M-V 1994-2006
abso lut
Inzidenz
600
30,0
abs.
27,1
Inz.
500
25,0
21,5
400
20,0
13,0
300
15,0
10,3
8,2
200
2,1
3,0
3,0
10,0
5,7
5,6
100
8,5
7,3
5,0
2,8
0
0,0
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
Die meisten Borreliosen traten in M-V in den
Die Zunahme der Fallzahlen wird z. T. auf die
Monaten Juni bis September auf. Während
die Vermehrung der Zeckenpopulation begüns-
2005 der saisonale Gipfel im September lag,
tigenden Klimaeinflüsse zurückgeführt, ande-
verschob er sich 2006 in den August. Bis zum
rerseits kann man vermutlich von einem ver-
November hielten sich die Erkrankungszahlen
änderten Freizeitverhalten der Bevölkerung
auf hohem Niveau, sodass im Vergleich zu den
und einer erhöhten Sensibilisierung der Bevöl-
Vorjahren nicht nur monatlich höhere Erkran-
kerung sowie der Ärzteschaft für die Borreliose
kungszahlen gemeldet wurden, sondern sich
und damit einer zunehmenden Diagnostik aus-
auch der Zeitraum des saisonalen Erkran-
gehen.
kungspeaks deutlich verlängerte (Abb. 5).
Abb. 5: Borreliosen 2004 bis 2006 in M-V nach Monaten
110
2004
Erkrankungen absolut
100
2005
91
87
90
80
71
66
70
46
50
39
40
34
44
49
33
26
30
10
67
64
58
60
20
2006
75
15
9
4
31
7
11
4
42
8
3
11
10
14
8
17
20
18
8
0
Jan
Febr
Mar
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sept
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 13 -
Okt
Nov
Dez
Abb. 6: Verteilung der Symptomatik bei den gemeldeten Borreliosen in M-V 2006
(logarithmische Darstellung)
1000
431
100
absolut
37
10
6
4
6
1
1
Erythema migrans
Fazialisparese
M eningitis
Radikulo neuritis
unbekannt
keine Sympt.
Hauptsymptom der gemeldeten Borreliosen in
Symptomatik unbekannt und in 1 Fall konnten
M-V war in 88,9 % aller Fälle ein Erythema
keine Symptome ermittelt werden.
migrans (n=431). Als weitere Symptome traten
70,1 % (n=314) aller Patienten mit vorliegen-
in 4 Fällen eine Facialisparese, in jeweils 6
den Angaben (448) konnten sich anamnestisch
Fällen eine Meningitis sowie eine Radikuloneu-
an einen Zeckenstich erinnern, der wiederum
ritis auf (Abb. 6). In 37 Fällen (7,6 %) blieb die
zu 99 % in M-V erfolgt war.
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 14 -
4
Campylobacter - Infektionen
2005:
2 087
2006:
1 726 Infektionen
Bakterien der Gattung Campylobacter (am
erstmals wieder zu einem Rückgang der ge-
häufigsten C.jejuni und C.coli) verursachen
meldeten Fälle. Die bundesweite Inzidenz lag
eine Darminfektion, die üblicherweise mit
im Jahr 2006 um 7 % unter dem Median der
Bauchschmerzen und wässrigem, z. T. bluti-
Vorjahre (2003-2005: Inz. 67,7) und um 19,5 %
gem Durchfall einhergeht. Die Übertragung auf
unter der im Jahr 2005 (75,4).
den Menschen erfolgt vor allem über tierische
Ein ähnlicher Trend wurde 2006 in M-V beob-
Lebensmittel (Geflügel, Rohmilch) und Haus-
achtet. Mit 1 726 übermittelten Infektionen
tiere.
wurde gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang
52 035 Erkrankungen (Inz. 63,1) wurden im
um 17,3 % verzeichnet. Trotzdem lagen die
Jahr 2006 für Deutschland gemeldet. Somit
Campylobacter-Infektionen mit einer Inzidenz
gehörte die Campylobacter-Enteritis nach den
von 101,1 Erkr./100 000 Einwohner auch in der
Salmonellosen zu den zweithäufigsten le-
diesjährigen Statistik vor den Salmonellosen
bensmittelbedingten Erkrankungen. Nach ei-
und blieben damit auch 2006 die häufigste
nem deutlichen Anstieg der Inzidenz in den
bakteriell bedingte infektiöse Gastroenteritis in
Jahren 2004 und 2005 kam es im Jahr 2006
M-V (Abb. 7).
Abb. 7: Vergleich der Inzidenzen von Campylobacter- und Salmonellen-Infektionen in M-V
von 1994-2006
Salm.
Campylobacter
350,0
326,4
300,0
260,7
262,1
231,3
250,0
Inzidenz
216,8
184,2
200,0
170,8
157,0
181,0
150,0
119,6
112,2 120,5
91,4
100,0
73,5
50,0
50,7
59,3
67,0
1994
1995
1996
91,0
75,9
101,1
110,5
90,3
70,4
89,7
88,2
63,0
0,0
1997
1998
1999
2000
2001
2002
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 15 -
2003
2004
2005
2006
Die saisonale Verteilung zeigte die höchsten
Inzidenz in M-V bei den kleinen Kindern war
Fallzahlen im 3. Quartal des Jahres mit einem
somit mehr als dreimal so hoch wie bei jungen
Gipfel im Monat August.
Erwachsenen (15-25 Jahre).
Bei der Betrachtung der Altersverteilung war
Deutlich über dem Landesdurchschnitt lagen
die höchste Erkrankungshäufigkeit bei den
wie im Vorjahr die Inzidenzraten in den kreis-
Kindern unter 5 Jahren zu beobachten, wobei
freien Städten Greifswald (185,8) und Rostock
die maximalen Inzidenzraten hier in der Alters-
(177,6).
gruppe der 1-4-Jährigen lagen (Abb. 8). Die
Abb. 8: Altersspezifische Inzidenzen der Campylobacter-Infektionen 2006 in M-V
Inz.
500
398,3
400
300
226,8
200
107,9
100
131,1
99,7
73,9
62,5
45-<65
> 65
0
<1
1-<5
5-<15
15-<25
25-<45
Alter in Jahren
Für das Jahr 2006 wurden insgesamt 13 Häu-
stand und nach einer Rundreise Dubai/Indien
fungen mit 35 Erkrankungen und 1 Ausschei-
auf. Als Erreger wurde in 11 Fällen C. jejuni
der ermittelt, das waren 5 Häufungen weniger
identifiziert, neunmal in Reinkultur, einmal zu-
als im Vorjahr. Betroffen waren in 11 Fällen
sammen mit C. coli und einmal zusammen mit
(85 %) Familien, jeweils einmal traten Häufun-
C. spp. In 2 Fällen wurden Campylobacter spp.
gen nach Verzehr von Gerichten am Döner-
nachgewiesen.
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 16 -
54
Enteritiden,
Dengue-Fieber
infektiös
Creutzfeldt-Jacob-Erkrankung
2005:
10 938
2006:
11 711 Infektionen
Unter den meldepflichtigen Infektionskrank-
enteritiden unklarer Genese stieg dieser Anteil
heiten nahmen die infektiösen Gastroenteriti-
sogar auf 84 % aller gemeldeten Infektionen.
den 2006 sowohl in Deutschland als auch in
Betrachtet man alle in M-V erfassten Gastroen-
M-V wieder die Spitzenposition ein.
teritiden mit Erregernachweisen, stieg die Zahl
Der Anteil gastrointestinaler Infektionen an den
der gemeldeten Infektionen im Jahr 2006 auf
Gesamterkrankungen betrug in M-V trotz
kumulativ 11 711 Erkrankungen und setzt da-
Rückläufigkeit (2004: 81 %; 2005: 71 %) im
mit den ansteigenden Trend der letzten 10
Jahr 2006 68 %. Zusammen mit den Gastro-
Jahre in M-V weiter fort (Abb. 9).
Abb. 9: Entwicklung der Meldungen gastrointestinaler Erkrankungen in M-V 1997-2006
14000
12156
11429
12000
11711
10938
9677
10000
absolut
8247
8000
5312
6000
4537
4171
1997
1998
4921
4000
2000
0
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
Weiter erhöht hat sich der Anteil viral bedingter
losen liegen 37 % über dem Vorjahreswert
Magen-Darm-Infektionen, bei denen 2006 die
(n=1.099) (Tab. 3 und Abb. 10). Bei einer gro-
Rotaviren in 26,4 % als Infektionserreger
ßen Anzahl gastrointestinaler Erkrankungen,
nachgewiesen wurden, gefolgt von den Norovi-
insbesondere bei Erkrankungshäufungen, war
ren mit 24,4 %. Im Vergleich zum Vorjahr be-
im Nachhinein eine Erregerbestimmung nicht
deutet dieses einen Anstieg um 16,9 % bzw.
möglich. Dieser Anteil infektiöser Geschehen
4,4 %.
unklarer Genese lag im Jahr 2006 bei prozen-
Bei den Salmonellosen war im Jahr 2006 erst-
tual 21 % aller Magen-Darm-Infektionen und
mals seit langer Zeit wieder ein Anstieg zu
damit immerhin an dritter Stelle nach den vira-
beobachten. Die gemeldeten 1.505 Salmonel-
len Erregern (Tab. 3).
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 17 -
Tab. 3: Vergleich der Erregerverteilung der Infektiösen Gastroenteritiden (GE) in M-V 2006
2006
Anzahl der Infektionen
Erreger
Differenz (in %)
im Vergleich zum Vorjahr
Inzidenz
Salmonellen
1 505
88,15
+ 36,9
Campylobacter
1 726
101,10
- 17,3
E. coli
354
20,73
+ 15,3
EHEC
13
0,76
- 31,6
Yersinien
164
9,61
0
Rotaviren
3 983
233,30
+ 16,9
Kryptosporidium
152
8,90
+ 13,4
Giardia lamblia
135
7,91
- 31,2
3 679
215,49
+ 4,4
11 711
685,33
+ 7,1
Noroviren
Gesamt
Weitere GastroenteritisErkrankungen:
Adenoviren und
Astroviren
192
-14,6
Gastroenteritis-Erkrankungen unklarer Genese im
Rahmen von Häufungen
2 650
+163
Gesamt
14 553
+19,6
Abb. 10: Entwicklung der häufigsten Gastroenteritiden in M-V 1993-2006
abs .
7000
6020
6000
5000
3983
4000
3525
3679
3407
3000
2000
1726
1445
2087
1505
1000
934
1099
87
0
1993
1994
1995
1996
Rotaviren
1997
1998
1999
Salmonellen
2000
2001
2002
Noroviren
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 18 -
2003
2004
2005
Campylobacter
2006
Abb. 11: Prozentualer Anteil der Erreger gastrointestinaler Erkrankungen 2006 in M-V
EHEC
0,1%
Kryptosporidium
1,0%
Yersinien
1,1%
Giardia lamblia
0,9%
Astro-/Adenoviren
1,3%
E. coli
2,3%
unbekannte
Erreger
21,1%
Salmonellosen
10,0%
Campylobacter
11,4%
Noroviren
24,4%
Rotaviren
26,4%
Während bei den bakteriell bedingten Erkran-
und Frühjahrsmonaten. 2006 zeigte sich der
kungen die meisten Infektionen im Sommer zu
saisonale Höhepunkt bei der Rotavirosen im
beobachten sind, liegt bei den viralen Infektio-
Monat März und bei den Norovirosen am Jah-
nen der saisonale Höhepunkt in den Winter-
resende (Abb. 12).
Abb. 12: Saisonale Verteilung ausgewählter Enteritis-Erreger
Campylobacter
1400
Noroviren
Rotaviren
1200
Salmonellen
absolut
1000
800
600
400
200
0
Jan
Feb
März
Apr
Mai
Juni
Juli
Aug
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 19 -
Sept
Okt
Nov
Dez
Bei 198 Geschehen gelang es nicht, Erreger
nicht nachweisbar. Die meisten dieser unklaren
labordiagnostisch nachzuweisen (2005: n=74)
Erkrankungshäufungen wurden in Kindertages-
(Tab. 4). Aufgrund der Anamnesen und der
stätten (n=106) beobachtet, gefolgt von Ein-
hohen Anzahl der ungeklärten Erkrankungs-
richtungen des Gesundheitswesens wie Pfle-
häufungen im 4. Quartal ist bei vielen Gesche-
geheimen (n=49), Krankenhäuser (n=15) oder
hen eine virale Genese anzunehmen, jedoch
Rehabilitationseinrichtungen (n=14) (Tab. 4).
Tab. 4: Weitere infektiöse Gastroenteritiden in Rahmen von Geschehen
Art / Erreger
der Häufung
Gastroenterologische
Häufungen unklarer
Genese
Anzahl der
Häufungen
Anzahl der Erkrankten
(mirkobiologisch bestätigt /
klinisch)
198
2 650
Astroviren
Adenoviren
1
6
1 / 52
14 / 125
Bac. cereus
1
1 / 13
Ort
Kita
Pflegeheime
Krankenhaus
Reha
Gaststätte
Familien
Schule
Arbeitsplatz
Ferienlager/
Campingplatz
Andere BL
Reha
Reha
Wohnheim
Gaststätte
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 20 -
= 106 Häufg.
= 40 Häufg.
= 15 Häufg.
= 14 Häufg.
= 6 Häufg.
= 5 Häufg.
= 4 Häufg.
= 4 Häufg.
=
=
=
=
=
=
3 Häufg.
1 Häufg.
1 Häufg.
5 Häufg.
1 Häufg.
1 Häufg.
6
E. coli
2005:
307
2006:
354 Infektionen
Mit den Escherichia coli (E. coli)- Enteritiden
mehr als im Vorjahr (n=307).
werden Erkrankungen erfasst, die durch darm-
70 % aller durch E. coli verursachten Enteriti-
pathogenen E. coli-Stämme (außer EHEC) ver-
den traten bei Kindern unter 5 Jahren auf. Ins-
ursacht werden.
besondere die Altersgruppe der Säuglinge
Im Jahr 2006 lag die bundesweite Inzidenz für
(unter 1 Jahr) wies mit einer Inzidenz von
E. coli mit 7,9 Erkr./100 000 Einwohner
510,4 Erkr./100 000 Einwohner die höchste
(n=6 470 Infektionen) 10 % über dem Vorjah-
Erkrankungsrate auf.
reswert.
Eine Saisonalität der Fallmeldungen war nicht
Die höchsten Erkrankungsraten an dieser
ersichtlich.
gastrointestinalen Infektion wurden aus den
fünf neuen Bundesländern gemeldet. Hier la-
Lediglich 2 Häufungen mit 8 Erkrankungen
gen die Inzidenzen zwischen 12,5 und 24,1
wurden im Jahr 2006 in M-V registriert. Das
Erkr./100 000 Einwohner. Die Zunahme der
waren
Meldezahlen betrug hier im Vergleich zum
schehen als im Vorjahr (26 Erkrankungen in
Vorjahr 15 bis 35 %. Neben Brandenburg und
Rahmen von 3 Häufungen in Kindertagesstät-
Sachsen stieg auch in M-V die Erkrankungs-
ten). In einer Kindertagestätte wurde bei 6 Kin-
zahl von E. coli im Vergleich zum Vorjahr wei-
dern E. coli O103 und in einer Familie bei 2
ter an.
Erkrankten E. coli O126 im Stuhl nachgewie-
Im Jahr 2006 wurden in M-V insgesamt 354
sen, wobei eine Infektionsquelle im Nachhinein
E. coli-Infektionen ermittelt (Inz. 20,7), 15,3 %
nicht eruiert werden konnte.
wesentlich
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 21 -
weniger
Erkrankungsge-
7
EHEC
2005:
19
dav. 4 Ausscheider
2006:
13 Infektionen
dav. 5 Ausscheider
Enterohämorrhagische E. coli (EHEC), Shiga-
Vergleich zum Vorjahr ab. 2006 kamen kumu-
toxin-produzierende E. coli (STEC) und Vero-
lativ 13 EHEC-Infektionen zur Meldung. Das
toxin-produzierende E. coli (VTEC) können
stellt somit nach 2003 (n=11) die zweitniedrig-
schwere blutige Durchfälle auslösen.
ste Erkrankungszahl der letzten 6 Jahre dar.
In Deutschland wurden im Jahr 2006 insge-
5 Personen wurden als asymptomatische Aus-
samt 1 183 EHEC-Infektionen registriert. Das
scheider ermittelt (Inz.0,76). Die Serogruppe
waren 2 % mehr als im Vorjahr (n=1.161). Die
O 103 wurde in 54 % der labordiagnostisch
bundesweite Inzidenz lag bei 1,4 Erkr./100 000
bestätigten Fälle diagnostiziert.
Einwohner.
7 der 13 gemeldeten Fälle (53 %) betrafen
Regionen
mit
hoher
EHEC-
Inzidenz finden sich vor allem in den nordwest-
Kinder
lichen
(Schleswig-Holstein,
bei Umgebungsuntersuchungen in einer Kin-
Niedersachsen, Hamburg) und in Bayern mit
dertagesstätte. Die höchste Inzidenzrate lag
Werten zwischen 1,8 und 2,1 Erkr./100 000
ebenfalls bei Kindern unter 1 Jahr mit 49,1
Einwohner. Im zeitlichen Verlauf zeigte sich ein
Erkr./100 000 Einwohner.
deutlicher Anstieg im Monat August. Bei der
Im Rahmen einer Häufung erkrankten 1 Kind
demografischen Verteilung war neben den
und 2 Erwachsene in einer Familie, wobei der
Kindern unter 5 Jahren ein zweiter geringer
labordiagnostische Nachweis von E. coli O103
Häufigkeitsgipfel im höheren Lebensalter auf-
mit Toxinbildung nur für das Kind erfolgte. Die
fällig.
Infektionsquelle blieb auch hier unbekannt. Alle
Während in Deutschland eine leichte Steige-
gemeldeten
rung der EHEC-Infektionen zu beobachten ist,
2006 in M-V sind in Tabelle 5 dargestellt.
Bundesländern
1 Jahr, zwei davon als Ausscheider
EHEC-Infektionen
nahm die Anzahl der Meldungen in M-V im
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 22 -
des
Jahres
Tab. 5: EHEC-Infektionen in M-V 2006
Alter
Stx-Nachweis
Infektionsquelle
weibl.
Serovar
in Kultur
Bemerkungen
Woche
Kreis
1
4
DM
10
O 157:H7
Stx undifferenziert
Ausscheider, ermittelt bei
Differentialdiagnostik
2
8
NWM
<1
O rau:H7
Stx undifferenziert
Unbekannt
3
23
LWL
42
O nt
Shigatoxin I
Ausscheider, ermittelt bei
Umgebungsuntersuchung zu
Salmonellen
4
24
LWL
29
O nt
Shigatoxin I
Unbekannt
5
26
GUE
1
O 103
Stx undifferenziert
Unbekannt
6
29
NVP
1
O 103
Stx undifferenziert
Unbekannt
7
30
HRO
45
O 103
Shigatoxin I
Ausscheider, ermittelt bei
Umgebungsuntersuchung zu
E.coli
8
32
HRO
1
O 103
Shigatoxin I
Ausscheider, ermittelt bei
9
32
HRO
1
O 103
Umgebungsuntersuchung in Kita
10
37
HRO
<1
O 145
Stx undifferenziert
Stx undifferenziert
O 103
Stx undifferenziert
Familie,
11
42
NB
12
42
NB
13
42
NB
männl.
E. coli
1
28
63
Klinisch
klinisch
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 23 -
Unbekannt
IQ unbekannt
8
FSME
2005:
3
2006:
1 Infektion
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
Bundesländern übermittelt, wobei nur in Hes-
wird durch das FSME-Virus verursacht, das
sen, Thüringen und Rheinland-Pfalz weitere
durch Zecken (in Deutschland – durch Ixodes
Kreise als FSME-Risikogebiete eingestuft wur-
ricinus) auf den Menschen übertragen wird.
den.
2006 wurden in Deutschland insgesamt 547
Ein Kreis wird als FSME-Risikogebiet definiert,
FSME-Erkrankungen
(Inz. 0,7).
wenn die Anzahl der übermittelten FSME-
Dies bedeutet einen Anstieg um 26,6 % gegen-
Erkrankungen im Zeitraum 2002-2006 im Kreis
über dem Vorjahr (432 Erkrankungen). In den
ODER in der Kreisregion (bestehend aus dem
Jahren 2001 bis 2004 wurden deutschlandweit
betreffenden Kreis sowie allen angrenzenden
im Durchschnitt nur 262 Erkrankungen gemel-
Kreisen) signifikant (p<0,05) höher liegt als die
det.
bei einer Inzidenz von 1 Erkrankung pro 100
51,4 % aller im Jahr 2006 registrierten FSME-
000 Einwohner erwartete Fallzahl.
Erkrankungen fielen auf Baden-Württemberg.
In den Jahren 2004, 2005 und 2006 wurde in
Mit einer diesjährigen Inzidenz von 2,6 Erkr./
M-V jeweils 1 autochthone FSME-Infektion
100 000 Einwohner liegt dieses Bundesland
gemeldet (Abb. 13). Somit gehört M-V weiter-
2006 deutlich höher als Bayern (1,5 Erkr./100
hin nicht zu den definierten FSME-Risiko-
000 Einwohner; 34,3 % aller in Deutschland
gebieten in Deutschland und es gilt bei Aufent-
gemeldeten FSME-Erkrankungen). Die restli-
halten in unserem Bundesland keine FSME-
chen 14,3 % der Fälle wurden aus 11 anderen
Impfempfehlung.
übermittelt
Abb. 13: Authochtone FSME-Erkrankungen in M-V 2004-2006
2004 Mecklenburg-Strelitz
2005 Stralsund
2006 Ostvorpommern
Die einzige 2006 in M-V gemeldete klinisch-
grippeähnlicher und späterer ZNS-Sympto-
labordiagnostisch bestätigte Erkrankung betraf
matik erkrankte und in der Universitätsklinik
in der 27. Woche einen 78-jährigen Mann aus
Greifswald hospitalisiert wurde.
dem Kreis Ostvorpommern, der primär mit
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 24 -
Die serologische Bestätigung erfolgte mittels
Die daraufhin eingeleiteten Zeckenuntersu-
IgM- und IgG-Antikörper-Nachweis im Serum
chungen auf FSME in diesem Waldgebiet ver-
positiv. Der Mann war ungeimpft und konnte
liefen negativ. Anamnestisch war kein Aufent-
sich an einen vorangegangenen Zeckenstich in
halt in einem FSME-Risikogebiet bekannt.
einem Wohnumfeld gelegenen Wald erinnern.
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 25 -
9
Giardiasis
2005:
196
2006:
135 Infektionen
Die Infektion mit dem weltweit verbreiteten
Die Inzidenzrate der Gardiasis lag 2006 in
Dünndarmparasiten Giardia lamblia ist ge-
Deutschland mit 4,4 Erkr./100 000 Einwohner
kennzeichnet durch lang andauernde, rezidivie-
deutlich unter dem Niveau des Vorjahres (Inz.
rende
5,5). Von den Erkrankungen mit Angaben zum
Durchfälle
und/oder
Oberbauchbe-
Infektionsland waren 39 % der Fälle importiert.
schwerden mit Gewichtsabnahme. Die Übertragung erfolgt in der Regel fäkal-oral durch
direkten Kontakt mit kontaminiertem Trinkwas-
In M-V wurden 2006 kumulativ 135 Erkrankun-
ser, durch kontaminierte Nahrungsmittel oder
gen gemeldet (Abb. 14).
von Mensch zu Mensch.
Abb. 14: Giardia lamblia-Infektionen 2001-2006 in M-V
absolut
300
250
274
231
196
200
164
135
150
135
100
50
0
2001
2002
2003
2004
2005
2006
Trotz des rückläufigen Trends um 31,2 %
Regional deutlich über dem Landesdurch-
gegenüber dem Vorjahr und um 67,5 % gegen-
schnitt in M-V lagen die Inzidenzen in Rostock
über dem Median der Jahre 2001 bis 2005,
(18,1) und Schwerin (12,4), deutlich darunter
wurde in M-V 2006 mit 7,9 Erkr./100 000 Ein-
mit 1,5 bzw. 2,4 Erkr./100 000 Einwohner in
wohner bundesweit die zweithöchste Inzidenz
Neubrandenburg und Mecklenburg-Strelitz.
nach Berlin registriert.
Eine gemeldete Giardiasis-Häufung betraf 2
Personen nach einem Urlaub in der Dominikanischen Republik.
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 26 -
10
Hämophilus influenzae
2005:
1
2006:
1 Infektionen
Die durch Tröpfchen übertragene Infektion mit
kungen wie im Mittel der Vorjahre (12) regist-
Bakterien der Spezies Haemophilus influenzae
riert.
kann insbesondere zu invasiven Erkrankungen
wie z. B. Hirnhautentzündung oder Sepsis füh-
In M-V wurde wiederum nur eine Infektion
ren. Dank der 1990 in Deutschland eingeführ-
durch Haemophilus influenzae gemeldet (Inz.
ten Impfung für Kleinkinder gegen den Kapsel-
0,06).
typ b (Hib) sanken die durch diesen Kapseltyp
Diese
verursachten invasiven Haemophilus influen-
Erkrankung betraf in der 33. Woche eine 66-
zae-Infektionen deutlich ab.
jährige ungeimpfte Frau aus Wismar, die mit
2006 wurden in Deutschland insgesamt 120
meningitischer Symptomatik erkrankte und ein
den Falldefinitionen entsprechende Hib-Infek-
Tag später im KH Wismar hospitalisiert wurde.
tionen gemeldet (Inz. 0,1). Am häufigsten wa-
Es erfolgte der Nachweis von Haemophilus
ren Kleinkinder und ältere Erwachsene betrof-
influenzae in Liquor und Blutkultur (ohne An-
fen. In der Altersgruppe 60 bis 69 Jahre wur-
gaben zum Kapseltyp).
klinisch-labordiagnostisch
den mit 27 mehr als doppelt so viele Erkran-
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 27 -
bestätigte
11
Hantavirus - Infektionen
2005:
4
2006:
1 Infektion
Hantaviren sind behüllte RNA-Viren, die zur
Schwankungen der Nagetierpopulationsdichte
Familie der Bunyaviren gehören. Sie werden
zurückzuführen sein. Wie bereits in den Vor-
von Nagetieren über Speichel, Urin und Kot auf
jahren wurden in Baden-Württemberg, wo auf
den Menschen übertragen und führen in Ab-
der Schwäbischen Alb ein Endemiegebiet für
hängigkeit vom Serotyp zu verschiedenen
Hantaviren liegt, die höchsten Inzidenzen ge-
schweren Krankheitsbildern mit Fieber, massi-
messen (0,2).
ver Blutungsneigung und häufig Nierenbeteiligung.
Die einzige 2006 in M-V gemeldete klinisch-
Nach der bisher höchsten Fallzahl von 448
labordiagnostisch
Erkrankungen in Deutschland im Jahr 2005 fiel
Erkrankung betraf einen 23-jährigen Mann aus
diese im Jahr 2006 mit 73 Erkrankungen auf
dem Kreis Demmin, der mit Fieber, Erbrechen
weniger als ein Sechstel des Vorjahresniveaus.
und Durchfall hospitalisiert wurde. Es erfolgte
Da Hantavirus-Infektionen typische Zoonosen
der Nachweis von Hantavirus-IgM-Antikörpern
sind, können jährliche Schwankungen der Er-
im Serum. Eine Infektionsquelle konnte nicht
krankungszahl
eruiert werden.
auf
die
entsprechenden
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 28 -
bestätigte
Hantavirus-
12
Hepatitiden, virusbedingt
2005:
132
2006:
124 Infektionen
Auch 2006 wurde in M-V ein leicht rückläufiger
Weiterhin rückläufig sind die Hepatitis B-
Trend bei allen virusbedingten Hepatitis-Infek-
Erkrankungen in M-V. 20 gemeldete Hepatitis
tionen beobachtet. Die Gesamtzahl sank 2006
B-Fälle
gegenüber dem Vorjahresniveau (n=132) mit
niedrigste Meldezahl seit 1994 dar.
124 gemeldeten Infektionen um 6,5 %.
Ebenfalls
Den größten Anteil nahmen auch weiterhin die
Situation besteht bei den registrierten Hepatitis
Hepatitis C-Infektionen ein. Die 83 gemeldeten
A-Infektionen, bei denen 2006 kumulativ 18
Infektionen entsprechen einem Anteil von
Erkrankungen registriert wurden (Abb. 15).
2006
(Anteil
eine
16
günstige
%)
stellen
die
epidemiologische
67 %.
Abb. 15: Hepatitis A, B, C-Infektionen 1994-2006 in M-V
Hepatitis C
200
Hepatitis B
180
Hepatitis A
160
absolut
140
64
88
120
100 36
80
60
68
57
45
53
104
106
70
61
23
21
36
20
62
39
27
31
0
1994
1995
1996
1997
89
24
40
57
98
83
26
30
105
1998
34
31
14
19
14
1999
2000
2001
24
38
30
8
2002
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 29 -
2003
2004
25
20
15
18
2005
2006
13
Hepatitis A
2005:
15
2006:
18 Infektionen
Durch Hepatitis A-Viren verursachte akute
eine Immunität mittels natürlicher Durchseu-
Leberentzündungen werden fäkal-oral durch
chung erwerben. Für bestimmte Indikationen
direkten Kontakt oder indirekt über verunreinig-
steht eine Schutzimpfung zur Verfügung.
te Nahrungsmittel oder Trinkwasser übertra-
95 % der 2006 in Deutschland Erkrankten wa-
gen. In Ländern mit hohem Hygienestandard
ren ungeimpft.
(einschließlich Deutschland) kam es in den
1 226 Hepatitis A-Erkrankungen wurden 2006
letzten Jahrzehnten zu einem kontinuierlichen
kumulativ für Deutschland übermittelt, nahezu
Rückgang der Erkrankungshäufigkeit, sodass
die gleiche Anzahl wie im Vorjahr (n=1 217)
immer weniger Jugendliche und Erwachsene
(Abb. 16).
Abb. 16: Hepatitis A-Erkrankungen in Deutschland 1995-2006
1226
1217
1365
2003
1932
1479
2000
2002
2274
3000
2780
4000
3113
5000
3856
4884
6000
4614
7000
6608
abs.
8000
1000
2006
2005
2004
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
0
Die höchsten Inzidenzen (über 3 Erkr./100 000
en Bundesländern deutlich unter dem Bundes-
Einw.) wurden, wie bereits in den Vorjahren, in
durchschnitt.
den größeren deutschen Städten Berlin und
In M-V wurden im Jahr 2006 18 Erkrankungen
Hamburg verzeichnet. Während Berlin, Ham-
übermittelt (Inz. 1,05), das entspricht einem
burg sowie die Bundesländer Hessen, Bremen
leichten
und Nordrhein-Westfalen im Vergleich zur
(n=15) (Abb. 17). Dabei handelte es sich ledig-
bundesweiten Inzidenz höhere Werte zeigten,
lich um Einzelerkrankungen, die in keinem
lagen die Hepatitis A-Meldezahlen in den neu-
epidemiologischen Zusammenhang standen.
Anstieg
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 30 -
gegenüber
dem
Vorjahr
Abb. 17: Hepatitis A-Inzidenzen in M-V 1994-2006
3,5
3
Inzidenz
2,5
2
1,5
1
0,5
0
Unter den gesamten gemeldeten 18 Hepatitis
Als mögliche Infektionsquellen konnten bei 5
A-Infektionen fiel nur 1 Erkrankung in die Al-
Fällen (27,8 %) vorangegangene Auslandsauf-
tersgruppe der <25-Jährigen. Diese betraf
enthalte in Gebieten mit erhöhtem Hepatitis A-
einen 6-jährigen ungeimpften Jungen, der nach
Risiko (3x Europa, 2x Indien) ermittelt werden.
einem Indien-Aufenthalt erkrankt war.
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 31 -
14
Die
Hepatitis B
Hepatitis
ist
eine
2006:
20 Infektionen
Der deutlich rückläufige Trend bei den Hepati-
Menschen vorkommende, durch Hepatitis B-
tis B-Infektionen setzt sich auch 2006 in
Viren ausgelöste Leberentzündung, die vorwie-
Deutschland weiter fort (Tab. 6). Kumulativ
gend sexuell und durch Blut übertragen wird.
wurden 1.179 klinisch-labordiagnostisch bestä-
1996 wurde für alle Kinder und Jugendlichen in
tigten Erkrankungen entsprechend der Refe-
Deutschland die Hepatitis B-Schutzimpfung
renzdefinition
empfohlen,
jetzt
Durchimpfungsraten
weltweit
25
beim
die
B
2005:
registriert.
Dieser
Meldewert
bei
entsprechenden
stellt die niedrigste, seit Einführung des IfSG
einen
entscheidenden
2001 nach einheitlichen Falldefinitionen erfass-
Einfluss auf die Erkrankungszahl in Deutsch-
te Erkrankungszahl dar.
land ausübt.
Tab. 6: Entwicklung der Hepatitis B-Erkrankungen in Deutschland
Jahr
Gemeldete Erkrankungen
1999
4.608
2000
4.542
2001
2.427
2002
1.427
2003
1.307
2004
1.260
2005
1.235
2006
1.179
Die Hepatitis B-Inzidenzen variierten zwischen
Seit 2003 liegen die gemeldeten Erkrankungs-
den Bundesländern von 0,5 Erkr./100 000 Ein-
zahlen auf einem etwa gleich bleibenden Ni-
wohner in Bremen bis 2,6 Erkr./100 000 Einw.
veau. Die 20 im Jahr 2006 in M-V registrierten
in Hamburg.
Hepatitis B-Infektionen stellen den niedrigsten
Mit einer Inzidenz von 1,0 liegt die erfasste
Wert seit 1994 und insbesondere seit der ein-
Hepatitis B-Inzidenz in M-V unter dem Bun-
heitlichen Erfassung lt. IfSG dar (Abb. 18).
desdurchschnitt von 1,4 Erkr./100 000 Einwohner.
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 32 -
Abb. 18: Hepatitis B-Erkrankungen in M-V 1994-2006
60
53
45
50
38
36
absolut
40
34
30
26
30
23
24
21
24
25
20
20
10
2006
2005
2004
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1994
1995
0
In den letzten 6 Jahren wurden in der Alters-
8. Klassen deutlich angestiegen sind und 2006
gruppe der <15-Jährigen keine Erkrankungen
bei rund 90 % lagen.
in M-V mehr beobachtet. Dieses stellt einen
Die meisten Erkrankungen betrafen die Alters-
Erfolg der Hepatitis B-Schutzimpfung dar, de-
gruppe der 25-65-Jährigen (Abb. 19).
ren Durchimpfungsraten sowohl bei den Ein-
Alle Erkrankten waren ungeimpft.
schülern als auch bei den Schülern der 4. und
Abb. 19: Altersverteilung bei den Hepatitis B-Infektionen in M-V 2006
10
9
8
absolut
8
6
4
3
2
0
0
0
0
0
0-<1
1-<5
5-<15
15-<25
25-<45
45-<65
>65
Alter in Jahren
Zum möglichen Infektionsrisiko konnten bei 11
Kausalzusammenhang) ermittelt, 1 Person er-
Personen (55 %) keinerlei Hinweise ermittelt
krankte nach Auslandsaufenthalt bzw. 7 Hepa-
werden. In 1 Fall wurde ein vorangegangener
titis B-Infektionen betrafen Ausländer (Tab. 7).
operativ-diagnostischer Eingriff (mit fraglichem
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 33 -
Tab. 7: Hepatitis B-Erkrankungen in M-V nach Infektionsrisiko
Risiko
Anzahl der Fälle
Bemerkungen
Ausländer
7
Vorangegangener Auslandsaufenthalt
Operationen und Bluttransfusionen in der Anamnese
unbekannt
1
1x Jemen, 2x Türkei, 1x Togo, 3x Russlanddeutsche
dienstlich als Fuhrunternehmer in vielen
Ländern unterwegs
1
11
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 34 -
15
Hepatitis C
2005:
89
2006:
83 Infektionen
Die Hepatitis C zeichnet sich häufig durch
maligem Labornachweis einer HCV-Infektion
chronische Verläufe aus. Aufgrund des meist
unabhängig vom klinischen Bild.
unbekannten
die
Für das Jahr 2006 wurden in Deutschland
Identifizierung von Übertragungswegen und die
insgesamt 7.509 Fälle von erstdiagnostizierter
sofortige
Hepatitis C übermittelt (Inz.=9,1). Seit 2004
Infektionszeitpunktes
Therapie
zur
ist
Verhinderung
der
Chronifizierung oft schwierig.
weist die bundesweite, jährliche Inzidenz über-
Die Referenzdefinition, die seit März 2003 in
mittelter Fälle eine leicht sinkende Tendenz auf
Kraft ist, basiert auf Fallmeldungen mit erst-
(Tab. 8).
Tab. 8: Hepatitis C-Erkrankungen und -Inzidenzen in Deutschland
Jahr
Erkrankungen
Inzidenz
2001
8.635
10,5
2002
6.600
8,0
2003
6.961
8,5
2004
8 998
10,9
2005
8 308
10,1
2006
7 509
9,1
Die Inzidenz an Hepatitis C-Erstdiagnosen lag
Eine ähnliche Verteilung nach Alter und Ge-
2006 im M-V mit 83 Fällen bei 4,9/100 000
schlecht war in M-V zu beobachten. Die Inzi-
Einwohner und damit deutlich unter dem
denz erstdiagnostizierter Fälle bei Männern
Bundesdurchschnitt (Abb. 20). Trotz des beob-
insgesamt war mit 6,9 Erkr./100 000 Einwoh-
achteten leichten Rückganges nehmen die
ner wesentlich höher als bei Frauen (2,8) und
Hepatitis C-Infektionen mit 68,6 % weiterhin
in der Altersgruppe der 25-45-Jährigen lag die
den größten Anteil unter den gemeldeten
geschlechtsspezifische Inzidenz für Männer bei
Virushepatitiden in M-V ein.
11,0 und bei 2,3 für die Frauen. Dieses Ver-
In Deutschland lag der Häufigkeitsgipfel in der
hältnis und die Zahl der altersspezifischen Ab-
Altersgruppe der 25- bis 29-Jährigen mit einer
solut-Erkrankungen sind in Abb. 21 dargestellt.
fast 3-fach höheren Inzidenz bei Männern im
Vergleich zu Frauen (29 zu 10,1/100 000
Einw).
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 35 -
Abb. 20: Inzidenzen der Hepatitis C-Infektionen in M-V 1994-2006
7,0
5,9
5,9
5,9
5,6
6,0
5,1
3,0
5,0
3,4
3,0
1995
1996
Inzidenz
3,9
3,7
4,0
4,9
3,4
3,0
2,0
1,0
2006
2005
2004
2003
2002
2001
2000
1997
1998
1999
0,0
Abb. 21: Alters- und Geschlechtsverteilung der Hepatitis C-Infektionen in M-V 2006
männl.
weibl.
30
27
25
absolut
20
15
13
12
9
10
6
5
8
5
3
0
0
0
0
0
0
0
0-<1
1-<5
5-<15
15-<25
25-<45
45-<65
>65
Nur 16 der 89 gemeldeten Hepatitis C-Infek-
als erstmals labordiagnostisch nachgewiesene
tionen des Jahres 2006 in M-V zeigten Sym-
Infektionen bei nicht erfülltem klinischen Bild im
ptome gemäß RKI-Falldefinition (Ikterus, deut-
Rahmen von Routine-, Umgebungs- oder
lich erhöhte Serumtransaminasen, Oberbauch-
Check-up-Untersuchungen ermittelt.
beschwerden). 82 % aller Fälle (n=73) wurden
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 36 -
16
Hepatitis D, E
2005:
1 Hep. D- Infektion
2 Hep. E-Infektionen
2006:
0 Hep. D- Infektion
3 Hep. E-Infektionen
Die Hepatitis D tritt in der Regel als Ko-
In M-V betrafen 2006 die 3 gemeldeten
Infektion mit der Hepatitis B auf und führt in 70
Hepatitis E-Infektionen:
bis 90 % aller Fälle zu schweren chronischen
•
In der 4. Woche im Kreis Ludwigslust
Verläufen.
einen 74-jährigen Mann, der mit erhöhten
Im Jahr 2006 wurden keine Erkrankungen an
Transaminasen erkrankt war. Bei der
Hepatitis D in M-V registriert.
serologischen Bestätigung wurden HEVIgM-Antikörper nachgewiesen.
Die Hepatitis E tritt als akut verlaufende
•
In der 20. und 23. Woche im Kreis
Leberentzündung mit fäkal-oralem Übertra-
Parchim einen 53-jährigen Mann bzw.
gungsweg
Ländern
eine 47-jährige Frau ohne nachweisbaren
Südost- und Zentralasiens auf. In letzter Zeit
epidemiologischen Zusammenhang, die
wird verstärkt auch über sporadische Hepatitis-
beide mit Oberbauchbeschwerden und
E-Infektionen berichtet, die in Industrieländern
erhöhten Transaminasen erkrankten. Die
einschließlich Deutschland erworben wurden.
Diagnosen
Im Jahr 2006 wurden aus allen Bundesländern
Antikörpernachweis gesichert.
hauptsächlich
in
den
wurde
durch
HEV-IgM-
akute Hepatitis E-Erkrankungen übermittelt.
Bei allen 3 Infektionen konnten im Nachhinein
Bei 50 der kumulativ 52 gemeldeten Fälle
keine Infektionsrisiken eruiert werden.
lagen Angaben über das mögliche Infektionsland vor. In 44 % der Fälle wurde dabei
Deutschland
entweder
allein
oder
in
Kombination mit anderen Ländern angegeben.
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 37 -
17
HIV
2005:
29
2006:
29 neu diagnostizierte
Infektionen
Gemäß IfSG § 7 Abs. 3 müssen vom diagnos-
2006 um 81 % zugenommen und stieg somit
tizierenden Labor direkt gesicherte Nachweise
um mehr als 200 Fälle/Jahr an (Abb. 22).
der Infektionen mit dem Humanen Immundefi-
Wahrscheinliche Ursachen hierfür sind z. B.
zienz-Virus (HIV) gemeldet werden.
die verstärkte und eher in Anspruch genom-
Im Jahr 2006 wurden in Deutschland insge-
mene HIV-Diagnostik, die deutlich verbesserte
samt 2 611 neu diagnostizierte HIV-Infektionen
Behandelbarkeit von HIV sowie ein wieder
(Inz. 3,2) gemeldet. Damit steigt die Zahl der
beobachtetes abnehmendes Schutzverhalten
HIV-Neudiagnosen im Jahr 2006 verglichen mit
in der Bevölkerung. Durch diese Nichteinhal-
dem Vorjahr (2.500 gemeldete HIV- Neudiag-
tung von Safersex kommt es sekundär auch
nosen) nochmals leicht um 4 % an. Insgesamt
zum Wiederanstieg von Geschlechtskrankhei-
hat die Zahl der erfassten neu diagnostizierten
ten wie Syphilis und Gonorrhoe.
HIV-Infektionen zwischen 2001 (1.443) und
Abb. 22: Gemeldete HIV-Erstdiagnosen nach Jahr der Diagnose in Deutschland 2001-2006
(Quelle: Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Infektionskrankheiten für 2006
des RKI, Seite 106)
3000
2490
2500
1976
2000
1500
2611
2210
1722
1444
1000
500
0
2001
2002
2003
2004
2005
2006
Betrachtet man die Entwicklung der HIV-
Kontakte erworben haben und nicht aus
Neudiagnosen in den verschiedenen Betroffe-
Hochprävalenzländern stammen (HET), ge-
nengruppen, so lassen sich bei Männern, die
genüber dem Vorjahr Anstiege erkennen, die
Sex mit Männern haben (MSM), bei i. v.-
sich zwischen 9 % (MSM und HET) und 15 %
Drogenabhängigen (IVD) und bei Personen,
(IVD) bewegen.
die ihre HIV-Infektion durch heterosexuelle
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 38 -
Die Zahl der Meldungen ohne Angaben zum
nosen bei Personen aus Hochprävalenzregio-
Infektionsrisiko (k. A.) bleibt in ganz Deutsch-
nen (HPL) ging um 13 % zurück (Abb. 23).
land unverändert, die Zahl der HIV-Neudiag-
Abb. 23: Anteil der HIV-Erstdiagnosen 1997-2006 nach Infektionsrisiken und Jahr der Diagnose
(Quelle: Halbjahresbericht II/2006 aus dem Robert Koch-Institut. Epid. Bull. A/ 2007)
Bei der Betrachtung der geografischen Vertei-
beobachten (Thüringen 0,7, Brandenburg 1,2,
lung nach Bundesländern zeigte sich die
Sachsen 1,5, Sachsen-Anhalt 1,5, Mecklen-
höchste Inzidenz der HIV-Erstdiagnosen in den
burg-Vorpommern 1,7).
Stadtstaaten Berlin und Hamburg (11,5 bzw.
In M-V wurden 2006 insgesamt 29 HIV-
10,6 Erkr./100 000 Einwohner). Einige Groß-
Infektionen (Inz. 1,7) neu diagnostiziert. Damit
städte innerhalb der alten Bundesländer wie-
stabilisierte sich die Zahl der Neumeldungen
sen ähnliche Inzidenzen auf (Köln 17,0; Mün-
wie in Gesamtdeutschland auf dem Niveau des
chen 13,2; Stuttgart 10,1). Die niedrigsten Inzi-
Vorjahres. (Abb. 24).
denzen waren in den neuen Bundesländern zu
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 39 -
Abb. 24: Neu diagnostizierte HIV-Infektionen in M-V 1995-2006
positiv bestätigte HIV-Tests
AIDS- Erkrankungen
35
30
30
28
29
absolut
25
29
21
18
20
16
15
14
15
13
10
10
10
7
7
5
3
5
17
15
1
8
7
4
4
2
4
1
0
<1995
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
Obwohl die Anzahl der HIV-Erstdiagnosen in
Personen aus Hochprävalenzregionen (HPL)
M-V für eine statistische Beurteilung unzurei-
fast unverändert blieben, stieg der Anteil der
chend war, konnte man in den letzten 3 Jahren
Personen, die ihre HIV- Infektion durch hetero-
einen bestimmten Trend für die HIV-Infektion
sexuelle Kontakte erworben hatten (Hetero), in
beobachten. Während die Anteile der Männer,
M-V an (Abb. 25) und betrug im Jahr 2006
die Sex mit Männern haben (MSM) und der
22,4 % der Gesamtmeldungen.
Abb. 25: Infektionsrisiken bei HIV-Infektionen in M-V 2004-2006 (in Prozent)
100%
Mutter-Kind-Infektion
i.v.-Drogen
k. A.
HPL
Hetero
MSM
80%
60%
40%
20%
0%
2004
2005
2006
Die Zahl der neu in M-V gemeldeten AIDS-
kungen wurden bis Stand 01.03.2007 als ver-
Erkrankungen schwankte in den letzten Jahren
storben gemeldet (Quelle: Halbjahresbericht II/
zwischen 1 und 8 Fällen. Seit 1982 wurden in
2006 aus dem Robert Koch-Institut. Epid. Bull.
M-V kumulativ 69 AIDS-Erkrankungen regis-
A/2007).
triert, davon 63 bei Männern. 24 AIDS-Erkran-
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 40 -
18
Hämorrhagisch-urämisches Syndrom (HUS)
2005:
0
2006:
1 Infektionen
Hämorrhagisch-
Die einzige 2006 in M-V gemeldete klinisch-
Urämische Syndrom (HUS) umfasst schwere,
labordiagnostisch bestätigte HUS-Erkrankung
unter Umständen tödliche Komplikationen, die
betraf in der 25. Woche ein 1-jähriges Mäd-
bei bakteriellen Darminfektionen mit entero-
chen aus dem Kreis Demmin, das mit Nieren-
hämorrhagischen
(EHEC;
versagen, Durchfall und hämolytischer Anämie
Kapitel 7) auftreten können. Das klinische Bild
hospitalisiert wurde. Die Diagnose wurde durch
des HUS ist charakterisiert durch akutes Nie-
den Nachweis von E. coli O 157 und Shigato-
renversagen und hämolytische Anämie.
xin 1 und 2 bestätigt. Die Infektionsquelle blieb
Im Jahr 2006 wurden bundesweit 63 HUS-
unbekannt.
Das
enteropathische
Escherichia
coli
Erkrankungen übermittelt. Die Inzidenz lag
unter 0,1 Erkr./100 000 Einwohner.
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 41 -
19
Impfpräventable Erkrankungen
Von den impfpräventablen Erkrankungen sind
stehen laut Länder-Verordnungen erweiterte
laut IfSG nur Masern, Diphtherie, Poliomyelitis,
Meldepflichten. Auch in M-V kann auf der
konnatale Röteln und die Hepatitis B in die
Grundlage dieser erweiterten Meldepflicht eine
bundesweite
Für
kontinuierliche Aussage über die epidemiologi-
Mumps, postnatale Röteln, Tetanus- und Per-
sche Situation dieser impfpräventablen Erkran-
tussis-Erkrankungen existieren in Deutschland
kungen getroffen werden.
keine bundesweiten Meldezahlen.
Die Realisierung der WHO-Zielstellung ist für
Lediglich in den 5 neuen Bundesländern be-
M-V in Tabelle 9 dargestellt.
Meldepflicht
integriert.
Tab. 9: WHO-Zielstellungen für Europa und der Stand der Realisierung in M-V
WHO-Zielstellung für Europa
Keuchhustenerkrankungen
weniger als 1 Erkrankung pro
100.000 Einwohner
Mumpserkrankungen
weniger als 1 Erkrankung pro
100.000 Einwohner
Masernerkrankungen
Eliminierung bis 2007
Rötelnerkrankungen
weniger als 1 Erkrankung pro
100.000 Einwohner
Stand der Realisierung in M-V
(Erkrankungen/100.000 Einwohner)
2000 2001
2002
2003
2004
2005
2006
1998
1999
3,2
2,0
17,3
4,4
6,8
8,6
24,1
73,9
68,7
1,4
2,2
1,0
0,95
0,4
0,7
0,5
0,5
0,9
0,7
1,1
2,5
0,1
0,2
0,4
0,06
0,06
0,12
0,8
0,3
0,3
0,3
0
0
0
0,06
0
Keine einheimischen Fälle von
Rötelnembryopathie
keine Rötelnembryopathie
und keine Rötelninfektion in der
Schwangerschaft
keine Rötelninfektion bei Schwangeren gemeldet
Keine einheimischen Diphtheriefälle
seit Jahren erreicht
Keine Erkrankungen von
Neugeborenen an Tetanus
seit Jahren erreicht
Ausrottung der einheimischen, durch
Polio-Wildviren ausgelösten Erkrankungen an Kinderlähmung
Keine Todesfälle von im Land
erworbenen Masern
seit Jahren erreicht
letzter Todesfall 1993
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 42 -
Seit 2001 hält die sehr günstige epidemiologi-
krankungen in M-V ist die hohe Durchimp-
sche Situation bei Masern, Mumps und Röteln
fungsrate bei den Kindern, die seit Jahren ins-
in M-V an. Mit einer Inzidenz von unter 1,0
besondere bei den Einschülern in M-V deutlich
Erkr./100 000 Einwohner wurden lediglich Ein-
anstieg. So erhöhte sich die Impfrate bei der 2.
zelerkrankungen gemeldet (Abb. 26). Die
MMR-Impfung von 31 % im Schuljahr 2000/01
Hauptursache dieser günstigen epidemiologi-
auf 87 % im Schuljahr 2005/06.
schen Lage bei diesen impfpräventablen Er-
Abb. 26: Logarithmische Darstellung der Entwicklung der Inzidenzen von Masern, Mumps,
Röteln und Pertussis 1994-2006 in M-V
(Null-Werte in den Jahren 2002-2004 und 2006 bei Röteln können nicht dargestellt werden)
Inzidenz
Masern
Mumps
Röteln
Pertussis
100
24,14
17,3
10
5,8
6,5
73,94
68,71
8,6
4,4
6,7
3,2
2,5
0,9
0,94
0,7
1
0,4
0,4
0,3
0,3
0,52
0,2
0,3
0,46
0,12
0,1
0,06
0,1
0,06
0,06
0,01
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
Eine Ausnahme stellt weiterhin die Situation bei
Alter von 5-6 Jahren (als Td-ap-Impfung) bzw.
den Pertussis-Erkrankungen dar. Hier setzte
der 2. Boosterung im Alter von 9-17 Jahren
sich der 2004 beobachtete Anstieg mit Spit-
(als Td-ap-IPV-Schutzimpfung) gelegt werden.
zenwerten von 74 gemeldeten Erkr./100 000
Hier lagen die Durchimpfungsraten bei den
Einwohner im Jahre 2005 fort und blieb 2006
Schülern der 8. Klassen in M-V bei nicht einmal
mit einer Inzidenz von 68,7 auf einem hohen
50 %.
Niveau (Abb. 26).
Detaillierte Informationen zur epidemiologi-
Vor dem Hintergrund deutlich ansteigender
schen Situation der einzelnen Infektionskrank-
Pertussis-Fallzahlen muss hierbei ein besonde-
heiten sind den entsprechenden Kapiteln zu
rer Schwerpunkt auf die Durchführung der neu
entnehmen.
eingeführten
Pertussis-Auffrischimpfung
im
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 43 -
20
Influenza
2005:
143
2006:
24 Infektionen
Das System zur Überwachung der Influenza in
Patienten mit ARE in einer Praxis) und die
Deutschland hat drei Schwerpunkte:
Konsultationsinzidenz
•
100 000 Bevölkerung, sehr stark altersab-
Meldedaten von direkten Influenzavirus-
(Praxisindex
pro
hängig).
Nachweisen, die gemäß Infektionsschutzgesetz von der zuständigen Landesge-
Seit Oktober 2005 läuft in M-V eine zusätzliche
sundheitsbehörde beim RKI eingehen;
•
ARE-Surveillance: im Zeitraum von der 40. bis
Virologische Analyse von Influenzaviren
zur 15. Kalenderwoche wird wöchentlich der
aus einer Subgruppe von Patienten, de-
aktuelle Krankenstand an ARE aus insgesamt
ren Abstriche von den Ärzten aus 122
108 Kindertagesstätten aller 17 Kreise/kreis-
Praxen an das Nationale Referenzzent-
freien Städte in M-V an die zuständigen Ge-
rum für Influenza (NRZ) gesandt wurden;
•
sundheitsämter gemeldet. Nach einem vorge-
Überwachung des Syndroms der "Akuten
gebenen Auswertungsschema können Situati-
Respiratorischen Erkrankungen" (ARE),
on und Trendentwicklung eingeschätzt werden.
die mit der Influenza-Welle immer in Zusammenhang stehen. Daran sind ca.
In Deutschland fiel der Erkrankungspeak der
1.000 Arztpraxen des Sentinelsystems der
Influenza-Saison 2005/2006 fast vollständig in
Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) von
das Jahr 2006 mit einem Höhepunkt in der 12.
der 40. bis zur 15. Kalenderwoche betei-
bis 14. Meldewoche (Abb. 27). Dabei wurden
ligt. Indizien für die Morbidität an ARE sind
insgesamt 3 804 Influenzafälle (Inz 4,6) gemel-
der Praxisindex (wöchentliche Anzahl der
det.
Abb. 27: Influenza-Erkrankungen in Deutschland 2006 nach Wochen
800
731
643
absolut
600
543
400
367
208
200
0
3 49
1
3
113
97
5
7
7
9
11
13
15
17
19
21
23
25
27
29
31
33
35
37
Wochen
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 44 -
39
41
43
45
47
49
51
In der Saison 2005/06 dominierten in Deutsch-
Hier wird neben dem Peak gemeldeter Influen-
land die Influenza B-Viren mit 70 % deutlich.
zavirus-Nachweise zwischen der 11.-14. Kalen-
Darauf könnte die schwache und relativ spät
derwoche 2006 ein weiterer Peak beim Praxis-
ausbildete Grippewelle zurückzuführen sein.
index im Zeitraum zwischen der 50.-52. Kalen-
Die übermittelten Meldedaten sind gut ver-
derwoche deutlich. Dieser ist mit hoher Wahr-
gleichbar mit den Daten aus dem Sentinel der
scheinlichkeit auf andere ARE-Erreger zurück-
Arbeitsgruppe Influenza (AGI) (Abb. 28).
zuführen.
Abb. 28 Praxisindex und Anzahl der Influenzanachweise aus dem Sentinelsurveillancesystem
in der Saison 2005/06 für Deutschland. (Quelle: AG Influenza)
Der Praxisindex bis etwa 115 (gestrichelte Linie) entspricht der Hintergrundaktivität.
Während bei den Erkrankungen durch das
gemeldeten Influenza B-Virus. Somit lagen die
Influenza A-Virus hauptsächlich Kinder unter 5
höchsten Inzidenzraten bei den Kindern und
Jahren betroffen waren, zeigten sich Schulkin-
Jugendlichen (Abb. 29).
der besonders anfällig gegenüber dem häufig
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 45 -
Abb. 29: Altersspezifische Inzidenzen der Influenza-Erkrankungen in Deutschland 2006
30
27,1
28,2
24,4
25
18,7
19,1
Inzidenz
20
15
15,8
12,4
10
6,2
5
2,0
1,6
2,0
1,6
1,1
0,7
0,7
0
0-<1
1-<2
2-<3
3-<4
4-<5
5-<10
10-<15
15-<20
20-<25 25-<30 30-<40 40-<50 50-<60 60-<70
70
Altersgruppen
In M-V fielen unter die Influenza-Meldung nach
Praxisindex in M-V lag zwischen der 50.-52.
IfSG kumulativ nur 24 Infektionen (Inz. 1,3).
Kalenderwoche sowie der 12. und 14. Kalen-
Der Wert lag damit deutlich unter den Vorjah-
derwoche 2006 (Abb. 30). Der Altersgipfel lag
reswerten.
bei Kindern zwischen 5-15 Jahren, gefolgt von
Die epidemiologischen Merkmale der Grippe-
den <1-Jährigen (Abb. 31).
welle verliefen analog zu den bundesweit beobachteten Parametern. Der von der Arbeitsgruppe Influenza registrierte Höhepunkt des
Abb. 30: Verlauf des Praxisindex in 2005-2006 in M-V (Quelle: AG Influenza)
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 46 -
Abb. 31: Altersspezifische Inzidenz der Influenza-Infektionen in M-V 2006
10,0
8,7
8,0
5,9
Inzidenz
6,0
4,0
3,3
2,0
0,0
0,2
0,2
0,3
0,0
<1
1- <5
5- <15
15- <25
25- <45
45- <65
` 65
Alter in Jahren
Betrachtet man den ARE-Verlauf in den mel-
scher Infektionen etwa 2-3 Wochen voraus-
denden Kindertagesstätten in M-V, so wird
geht. Somit stellt die Erfassung von ARE in den
auch hier ein Erkrankungsgipfel zwischen der
Kindertagesstätten
7. und 11. Meldewoche deutlich, der dem in
Indikator für die regionale Ausbreitung von
den Praxen beobachteten Anstieg Respiratori-
ARE und damit auch Influenza dar (Abb. 32).
einen
aussagekräftigen
Abb. 32: Saisonaler Verlauf der ARE-Fehltage in Kindertagesstätten in M-V
40. Woche 2005-15. Woche 2007
2005-2006
9
2006-2007
8,0
8
7,7
ARE-Fehltage in %
7
5,9
6,2
6
4,6
4,9
5,5
5
4,2
4,4
4
3,1
2,4
2,5
4,3
5,4
4,6
4,6
3,5
3,6
3,4
3
2
3,9
4,2
3,7
4,8
5,5
3,2
2,4
2,4
1
0
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
1
2
3
4
5
6
7
Woche
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 47 -
8
9
10
11
12
13
14
21
Kryptosporidiose
2005:
134
2006:
152 Infektionen
Die Kryptosporidiose zählt zu den infektiösen
Durchfällen nachgewiesen. Die Erreger werden
Darmerkrankungen, die durch den Parasiten
vom infizierten Wirt mit dem Stuhl ausgeschie-
Cryptosporidium parvum verursacht wird. Kryp-
den und über kontaminiertes Wasser oder
tosporidien sind weltweit verbreitet. Das Re-
Lebensmittel übertragen.
servoir stellen insbesondere Rinder, Pferde,
Deutschlandweit wurden 2006 kumulativ 1 204
Ziegen und Schafe, aber auch Haustiere dar.
Kryptosporidiosen erfasst (Inz. 1,5 Erkr./100
In Industrieländern wurden Kryptosporidien bei
000 Einwohner); dies entspricht einem Rück-
gesunden Menschen in bis zu 0,2 % der Fälle
gang um 8 % gegenüber dem Vorjahr (n=
im Stuhl und bei etwa 2 % der Patienten mit
1 309; Inz. 1,6) (Abb. 33).
Abb. 33: Kryptosporidiosen 2001-2006 in Deutschland
1600
1475
1309
1204
absolut
1200
814
885
2002
2003
936
800
400
0
2001
2004
2005
2006
Im Gegensatz dazu wurden in M-V 11,8 %
Abstand die Spitzenposition unter allen Bun-
mehr Erkrankungen im Vergleich zum Vorjahr
desländern ein (Abb. 34).
registriert. Die entsprechende Inzidenz von 8,6
Deutlich über dem hohen Landesdurchschnitt
Erkr./100 000 Einwohner (n=152) liegt deutlich
lagen die Inzidenzraten in der kreisfreien Stadt
über der bundesweiten Inzidenz von 1,5. Damit
Rostock (20,6) und dem Landkreis Güstrow
nimmt M-V wie schon in den Vorjahren mit
(20,8).
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 48 -
Abb. 34: Kryptosporidiosen in Deutschland 2006 (Erkrankung/100 000 Einwohner)
8,6
Meckl.-Vorp.
3,7
Sachsen
2,9
Berlin
2,7
Bremen
2,0
Brandenb.
1,7
Niedersachsen
Sachsen-Anh.
1,5
1,5
ges. Deutschland
1,3
Nordrhein-W.
1,3
Baden-Württ.
1,1
Thüringen
1,0
Hamburg
0,8
Rheinland-Pf.
0,6
Bayern
Hessen
Schleswig-H.
Saarland
0,5
0,3
0,2
0,0
2,0
4,0
6,0
8,0
10,0
Inzidenz
Die höchste alterspezifische Inzidenz in M-V
gefolgt von den <1-Jährigen (Inz. 56,7) (Abb.
trat bei 1->5-jährigen Kindern auf (Inz. 62,5),
35).
Abb. 35: Altersspezifische Inzidenzen der Kryptosporidiosen in M-V 2006
70
60
62,5
56,7
Inzidenz
50
40
33,1
30
20
8,3
10
4,9
4,3
25-<45
45-<65
3,3
0
0-<1
1-<5
5-<15
15-<25
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 49 -
65
In M-V wurden 2006 2 KryptosporidioseHäufungen beobachtet:
•
In der 14. Woche erkrankten im Kreis
Güstrow 14 Schüler nach dem Trinken
von nicht pasteurisierter Kuhmilch. Bei 4
Erkrankten wurden die Infektion labordiagnostisch bestätigt (3x serologischer,
1x mikroskopischer Nachweis). Die veterinärmedizinischen Untersuchungen führten
zu keinem weiteren Erregernachweis.
•
In der 34. Woche erkrankten in Rostock
zwei Personen nach einem Auslandsaufenthalt in Jemen. Die Diagnose wurde
durch Erregernachweis im Stuhl gesichert.
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 50 -
22
Legionellose
2005:
5 Infektionen
dav.
5 Legionärskrankheit
0 Pontiacfieber
2006:
5 Infektionen
dav.
4 Legionärskrankheit
1 Pontiacfieber
Die Legionellose ist eine Atemwegserkran-
diesem Berichtszeitraum 571 Legionellosen
kung, die durch die Bakterienart Legionella
(Inz. 0,7) übermittelt. Gegenüber dem Vorjahr
pneumophila
hervorgerufen wird. Je nach
(n=556) ist ihre Zahl damit leicht um 2,7 %
Erkrankungsverlauf unterscheidet man das
angestiegen. 36 durch Legionellen bedingte
Pontiac-Fieber, charakterisiert durch Fieber,
Todesfälle wurden 2006 dem RKI übermittelt,
Husten und Muskelschmerzen, oder die in der
das entspricht einer Letalität von 7,4 %. Von
Regel schwer verlaufende Legionärskrankheit,
einer generellen Untererfassung muss hierbei
die zusätzlich mit einer Pneumonie einhergeht.
ausgegangen werden.
Eine Infektion erfolgt durch Mikroaspiration von
M-V gehört zu den Bundesländern mit den
kontaminiertem Wasser. Eine direkte Übertra-
niedrigsten Inzidenzen und liegt zusammen mit
gung von Mensch zu Mensch ist nicht bekannt.
Schleswig-Holstein mit je 0,3 Erkr./100 000
Abwehrgeschwächte
Einwohner deutlich unter dem Bundesdurch-
gelten
als
besondere
Risikogruppe. Männer sind häufiger betroffen
schnitt.
als Frauen.
Wie im Vorjahr kamen 2006 in M-V lediglich 5
Legionellosen zur Meldung (Abb. 36). Die Zahl
Der in Deutschland seit 2004 beobachtete
dieser Erkrankungen liegt dabei seit Jahren auf
Anstieg der Legionellose-Infektionen setzt sich
einem konstant niedrigen Niveau.
auch 2006 weiter fort. Insgesamt wurden in
Abb. 36: Legionellen-Erkrankungen/-Sterbefälle in M-V 1992-2006
Erkrankungen
absolut
Sterbefälle
50
43
40
29
30
19
19
20
22
16
12
9
10
8
7
5
7
5
5
5
2001
2002
2003
2004
2005
2006
0
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 51 -
4 Erkrankungen in Form von Pneumonien (Le-
weiten Geschlechtsverteilung entspricht.
gionärskrankheit)
Erwachsenen
Bis auf einen Fall einer Immunsuppression
39 Jahre) auf. Ein 13-jähriger Junge er-
konnten keine Infektionsrisiken bzw. Infekti-
(
traten
bei
krankte an einem Pontiacfieber. Vier der fünf
onsquellen ermittelt werden (Tab. 18).
Erkrankten waren männlich, was der bundes-
Tab. 10: Legionellose-Erkrankungen 2006 in M-V
Alter
Woche
Kreis
männl.
2
HRO
13
weibl.
80
Legionellentyp
Risiken
L. pneumophila
Unbekannt
(Pontiac-Fieber)
9
DBR
L. pneumophila
Unbekannt
17
LWL
55
L. pneumophila
Unbekannt
35
NB
39
L. pneumophila
Unbekannt (HIV positiv)
51
HRO
84
L. pneumophila
Unbekannt
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 52 -
23
Leptospirose
2005:
2
2006:
1 Infektion
Bakterien der Leptospira interrogans-Gruppe,
den bundesweit 46 Erkrankungen beobachtet.
deren natürliche Wirte Ratten und Mäuse so-
Dies entspricht einem Rückgang gegenüber
wie weitere Haus-, Nutz- und Wildtiere sind,
dem Vorjahr, in dem kumulativ 58 Leptospiro-
rufen die weltweit verbreitete Leprospirose
sen gemeldet wurden.
hervor. Die Übertragung auf den Menschen
erfolgt hauptsächlich durch den direkten oder
Die einzige in M-V 2006 gemeldete klinisch-
mittelbaren Kontakt mit Urin, seltener durch
labordiagnostisch bestätigte Erkrankung betraf
Kontakt mit Blut oder Gewebe infizierter Tiere.
in der 28. Woche einen 33-jährigen Mann aus
Die Infektion kann neben unspezifischen grip-
dem Müritz-Kreis, der mit grippeähnlicher
peähnlichen Symptomen auch zu schweren
Symptomatik, Petechien im Brustbereich und
lebensbedrohlichen Formen mit Blutungsnei-
leichtem Ikterus bei bekannter Leberzirrhose
gung, Leber- oder Nierenversagen (Morbus
erkrankte und hospitalisiert wurde. Im Serum
Weil) führen.
wurden einmalig deutlich erhöhte Antikörper
2006 traten in Deutschland nur sporadisch
mittels ELISA nachgewiesen. Die Infektions-
Leptospirose-Infektionen auf. Insgesamt wur-
quelle blieb unbekannt.
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 53 -
24
Listeriose
2005:
6
2006:
9 Infektionen
Infektionen mit Listeria monocytogenes, der zu
tung ist ggf. auch durch gesunde Aus-
den fakultativ pathogenen bakteriellen Erregern
scheider auf fäkal-oralem Weg möglich.
gehört, können insbesondere bei älteren oder
Mit Einführung der Meldepflicht wurden seit
immun- bzw. abwehrgeschwächten Personen
2001 in Deutschland nicht nur die Neuge-
zu
führen.
borenen-Listeriosen, sondern auch die akuten
Komplikationen bei Listeriose-Infektionen in
invasiven Infektionen erregerspezifisch erfasst.
der Schwangerschaft treten in Form von Fehl-,
Seit 1. Januar 2004 werden ebenfalls klinisch-
Früh- oder Totgeburten auf.
epidemiologisch bestätigte Erkrankungen der
schweren
Listeria-Spezies
Krankheitsverläufen
kommen
ubiquitär in der
Mütter ohne klinisches Bild und ohne labor-
Umwelt, z. B. im Kompost und in Abwässern, in
diagnostischen Nachweis bei Geburt eines mit
der Erde und auf Pflanzen vor. Im infizierten
L. monocytogenes infizierten Kindes übermit-
Tier oder Menschen kann sich L. mono-
telt. Möglicherweise kann darauf der Anstieg
cytogenes intrazellulär vermehren. Dadurch
der Infektionsrate in Deutschland seit 2004
können Listerien anatomische Barrieren (Haut,
zurückgeführt werden.
Schleimhaut) überwinden. Die Übertragung
Nach dem starken Anstieg 2005 blieben die
erfolgt hauptsächlich durch den Verzehr von
Fallzahlen 2006 im Vergleich zum Vorjahr fast
kontaminierten Nahrungsmitteln (z. B. Roh-
identisch (2006: n=508; 2005: n=510, Inz. 0,6)
milch, Rohmilchprodukte (Käse), roh geräu-
(Abb. 37).
cherter Fisch, Rohwürste). Eine Weiterverbrei-
Abb. 37: Listeriose-Erkrankungen in Deutschland 2001-2006
600
510
508
2005
2006
absolut
400
296
216
237
256
200
0
2001
2002
2003
2004
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 54 -
In M-V dagegen setzt sich der ansteigende
von 6 auf 9 Listeriosen an. Die Inzidenz 2006
Trend auch 2006 weiter fort (Abb. 38). Im Ver-
(0,5) sowie das Median 2001-2005 (0,18) lie-
gleich zum Vorjahr stiegen die Meldezahlen
gen deutlich unter dem Bundesdurchschnitt.
Abb. 38: Listeriose-Infektionen in M-V 2001-2006
10
9
8
absolut
6
6
4
3
2
1
3
1
1
0
0
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
Alle 9 Erkrankungen betrafen Erwachsene im
tur, zweimal im Liquor und bei einer Erkran-
Alter von 49-82 Jahren, davon 6 Männer (67
kung wurde die Diagnostik durch den Nach-
%). In allen Fällen gab es keine Hinweise auf
weis von L. monocytogenes in Blutkultur und
mögliche Infektionsrisiken (Tab. 11). In 7 Fäl-
Liquor bestätigt.
len erfolgte der Erregernachweis in der Blutkul-
Tab. 11: Listeriose-Erkrankungen 2006 in M-V
Alter
männl.
Mögliche
Woche
Kreis
weibl.
Symptome
Nachweis
2
DBR
64
Hohes Fieber
L. monocytogenes in
der Blutkultur
Unbekannt
2
RUE
64
Meningismus; Fieber,
Desorientiertheit
L. monocytogenes in
der Blutkultur
Unbekannt
7
RUE
68
Asymptomatisch
(im Rahmen einer Differentialdiagnostik ermittelt)
L. monocytogenes im
Liquor
Unbekannt
8
GUE
49
Pneumonie, Meningismus,
Fieber
L. monocytogenes in
Liquor und Blutkultur
Unbekannt
26
DM
65
Allgemeines Unwohlsein, meningitische Symptomatik
L. monocytogenes im
Liquor
Unbekannt
26
HRO
76
Meningitische Symptomatik,
Fieber, Sepsis,
L. monocytogenes in
der Blutkultur
unbekannt
36
MUE
49
Fieber
L. monocytogenes in
der Blutkultur
Unbekannt
47
PCH
82
Grippale Symptomatik,
Fieber, Pneumonie
L. monocytogenes in
der Blutkultur
Unbekannt
49
LWL
78
Endokarditis, septisches
Krankheitsbild
L. monocytogenes in
der Blutkultur
Unbekannt
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 55 -
Infektionsrisiken
25
Malaria
2005:
4
2006:
1 Infektion
Malaria ist eine tropische Krankheit, die durch
Die höchsten Inzidenzen wurden in Hamburg
parasitäre Einzeller (Plasmodien) verursacht
(2,9), Berlin (1,9), Bremen (1,2) und die ge-
wird und in Europa zu den importierten Infekti-
ringsten Meldezahlen in M-V (0,1), Sachsen-
onskrankheiten zählt. Die Meldung von Mala-
Anhalt und Thüringen (je 0,2) registriert. Diese
ria-Erreger-Nachweisen in Deutschland erfolgt
Unterschiede sind schon in den Vorjahren be-
auf der Grundlage des § 7 Abs. 3 IfSG vom
obachtet worden und werden mit hoher Wahr-
diagnostizierenden
scheinlichkeit auf das Reiseverhalten in den
Labor
nicht
namentlich
direkt an das RKI. Da diese Meldungen nicht
Bundesländern zurückgeführt.
über die kommunalen und Länderbehörden
In 74 % der Fälle (n=421) lagen Angaben zum
gehen,
länderspezifischen
Infektionsland vor. Der größte Teil (86 %) der
Detailinformationen zu den einzelnen Fällen.
Malaria-Erkrankungen wurde, wie schon in den
Bei der deutschlandweiten Erfassung wurden
Vorjahren, vom afrikanischen Kontinent impor-
nur die Fälle berücksichtigt, bei denen als
tiert. Besonders viele Fälle traten nach Reisen
Wohnsitz Deutschland angegeben war.
in westafrikanische Länder (Ghana, Nigeria,
In Deutschland wird seit der Einführung des
Kamerun) und nach Kenia auf. Brasilien und
IfSG 2001 eine sinkende Zahl gemeldeter Ma-
Indien waren mit 10 bzw. 9 Fällen die wichtigs-
laria-Fälle beobachtet. 2006 kamen kumulativ
ten Infektionsländer außerhalb Afrikas.
566 Fälle zur Meldung, das entspricht einer
Für den Postleitzahlenbereich in M-V kam
Inzidenz von 0,7 Erkr./100 000 Einwohner.
2006 nur ein Fall, der niedrigste Wert seit
Unter diesen Meldefällen wurden 4 Todesfälle
1992, zur Meldung (Abb. 39).
existieren
keine
(0,7 %) beobachtet.
Abb. 39: Malaria-Infektionen in M-V 1991-2006
absolut
18
16
16
14
14
12
11
11
10
8
8
7
8
6
5
4
4
5
5
4
4
4
2
1
0
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 56 -
2003
2004
2005
2006
26
Masern
2005:
1
2006:
2 Infektion
Die Eliminierung der Masern ist ein erklärtes
Anstieg von Masern-Erkrankungen in Deutsch-
Ziel der deutschen Gesundheitspolitik. Laut
land registriert. Obwohl 2005 trotz eines 6-
WHO-Zielstellung sollen Masern bis 2010 eli-
fachen Anstiegs im Vergleich zum Vorjahr die
miniert werden. Die Hauptvoraussetzung dafür
bundesweite Inzidenz noch unter 1 Erkr./100
ist eine ausreichende Durchimpfungsrate bei
000 Einwohner lag, wurde 2006 mit einer Inzi-
Kindern von 95 % für die 1. Dosis und eine
denz von 2,8 Erkr./100 000 Einwohner (n=
mindestens 80 %ige Durchimpfungsrate mit
2 307) erstmals seit 2002 wieder eine höhere
der 2. Dosis.
Inzidenz als 1 Erkr./100 000 Einwohner regist-
Nach dem deutlich rückläufigen Trend bei den
riert. Dieses entsprach einem Anstieg um mehr
gemeldeten Masern-Infektionen im Zeitraum
als das Dreifache (Abb. 40).
2001-2004 wurde seit 2005 ein drastischer
Abb. 40: Entwicklung der Masern-Erkrankungen und Inzidenzen in Deutschland seit 2001
abs.
8
7,3
7
6000
6034
absolut
5000
5,64
6
5
4657
4000
2,8
3000
4
3
2000
0,92
0,94
1000
779
0,15
2307
Inzidenz
7000
Inz.
2
1
778
0
0
2001
2002
2003
2004
2005
2006
Der starke Anstieg erklärt sich weitgehend
Masern-Inzidenzen beobachtet, während die
durch das gehäufte Auftreten von Masern in
anderen Bundesländer unter einer Inzidenzrate
Nordrhein-Westfalen, wo drei Viertel (1.749)
von unter 1 Erkr./100 000 Einwohner lagen und
aller übermittelten Masernfälle auftraten (Inz.
nur Einzelerkrankungen beobachtet wurden.
9,7). Das deutliche Ost-West-Gefälle der Ma-
Die saisonale Verteilung der Masernfälle in
sern-Inzidenzen wurde 2006 besonders sicht-
Deutschland wies einen Erkrankungsgipfel im
bar (Abb. 41). Neben Nordrhein-Westfalen
I. bis II. Quartal auf, die höchsten alterspezifi-
wurden auch in Schleswig-Holstein (Inz. 2,4),
schen Inzidenzen wurden bei Kindern im Alter
Berlin (1,7), Rheinland-Pfalz (1,4), Baden-
von 0-2 Jahren (ca. 22 Erkr./100 000 Einwoh-
Württemberg und Hessen (jeweils 1,1) hohe
ner) registriert.
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 57 -
Es wurden insgesamt 209 Häufungen übermit-
Schule in Duisburg (NRW). Zur zweitgrößten
telt. Das entsprach einem Anteil von 41 % an
Häufung kam es im Raum Stuttgart-Esslingen
allen registrierten Fällen. Der Ausbruch mit den
(Baden-Württemberg) in einem impfskepti-
meisten Fällen (75) ereignete sich in einer
schen Umfeld.
Abb. 41: Masern-Inzidenzen in Deutschland 2006
Dank der hohen Durchimpfungsrate (s. Kapitel
meldet und die entsprechenden Inzidenzen
„Impfpräventable Infektionen“) hält die günstige
liegen deutlich unter 1 Erkr./100 000 Einwoh-
Masernsituation in M-V weiter an. Seit 2001
ner (Abb. 42).
wurden lediglich sporadische Einzelfälle ge-
Abb. 42: Masern-Erkrankungen/100 000 Einwohner in M-V 1991-2006
9
8,28
8
7
Inzidenz
6
5
4
2,76
2,51
3
1,9
1,59
2
1
0,49
0,66
0,5
1,11
0,2
0,11
0,2
0,4
01
02
03
0,06
0,06
0,12
04
05
06
0
1991
92
93
94
95
96
97
98
99
2000
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 58 -
2006 wurden 2 Masern-Fälle im Rahmen einer
der Fußballweltmeisterschaft im Berliner Raum
Familien-Häufung an die Landesbehörde über-
aufgehalten hatte. Im Rahmen von Umge-
mittelt. Die Indexerkrankung betraf einen 33-
bungsuntersuchungen wurde der 2. Fall in der
jährigen Mann (Russlanddeutscher) mit unbe-
Familie (Tochter, 9 Jahre) ermittelt, die jedoch
kanntem Impfstatus, der sich während der Zeit
nur mit sehr leichter Symptomatik erkrankt war.
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 59 -
27
Meningokokken-Erkrankung, invasiv
2005:
15
2006:
14 Infektionen
dav. 1 Sterbefall
Meningokokken-Erkrankungen werden durch
(11,5 %) weniger als im Vorjahr. Die Inzidenz
das Bakterium Neisseria meningitidis hervorge-
in den Bundesländern lag zwischen 0,5 (Hes-
rufen. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfchen
sen) und 1,2 (Bremen).
und kann sich vor allem als Meningitis oder als
Mit einer Inzidenz von 0,8 liegt M-V 2006 im
Meningokokkensepsis mit einer Sterblichkeits-
Bundesdurchschnitt. Die Fallzahl (n=14) blieb
rate von 5-10 % manifestieren.
im Vergleich zum Vorjahr fast unverändert und
Im Jahr 2006 wurden in Deutschland insge-
stellte den niedrigsten Wert für M-V in den
samt 555 invasive Meningokokken-Erkrankun-
letzten 15 Jahren dar (Abb. 43).
gen (Inz. 0,7) gemeldet. Dies waren 72 Fälle
Abb. 43: Meningokokken-Infektionen in M-V 1991-2006
70
63
Erkrankungen
Sterbefälle
60
50
41
40
35
35
32
32
31
28
30
30
24
23
21
16
20
14
2
4
4
3
3
0
1
0
2
1
0
1
1
2
1
2006
7
2005
10
15
2004
absolut
42
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
0
Die Gesamtletalität invasiver Meningokokken-
Jahren 2001 bis 2004. Der Anteil der impfprä-
Erkrankungen lag in Deutschland mit 53 Fällen
ventablen Serogruppe C lag 2006 bei 27,1 %,
bei 9,5 %. Das ist ein deutlicher Anstieg ge-
damit höher als 2005 (20 %) und auf einem
genüber dem Vorjahr (7,0 %), der besonders
ähnlichen Niveau wie in den Jahren 2002 bis
bei Fällen mit Nachweis der Serogruppe C
2004.
(14,0 %) zu verzeichnen war. Angaben zur
Von den 163 Fällen invasiver Meningokokken-
Serotypisierung lagen für 90,5 % aller in
Erkrankungen
Deutschland gemeldeten Fälle vor. Hier domi-
Serogruppen A, C, W 135 und Y wurde kein Fall
nierte weiterhin deutlich die Serogruppe B mit
als geimpft übermittelt. Als ungeimpft wurden
66,9 %. Dieser Anteil ist etwas niedriger als im
93,9 %, der Rest mit nicht ermittelbarem Impf-
Vorjahr (73,5%), jedoch ähnlich wie in den
status registriert.
durch
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 60 -
die
impfpräventablen
Seit Juli 2006 wird von der STIKO eine Imp-
Die Altersverteilung der Erkrankten in Deutsch-
fung mit einem Meningokokken C-Konjugat-
land sowie auch in M-V zeigte, dass die höchs-
impfstoff für alle Kinder im zweiten Lebensjahr
te Inzidenz in der Altersgruppe unter 5 Jahren
empfohlen, wobei bei ungeimpften Kindern und
mit einem Gipfel bei den Säuglingen auftraten.
Jugendlichen die Impfung bis zum 18. Ge-
Ein zweiter, kleinerer Erkrankungspeak wurde
burtstag nachgeholt werden sollte.
in der Altergruppe der 15-19-Jährigen beo-
In M-V wurde bei 10 der 14 Fälle (71,4 %) eine
bachtet (Abb. 44).
Serogruppentypisierung
vorgenommen.
In
allen Fällen wurde die Serogruppe B nachgewiesen.
Abb. 44: Altersspezifische Inzidenzen der Meningokokken-Infektionen 2006 in M-V
Inzidenz
20,0
16,2
15,0
10,0
5,9
5,0
2,5
0,0
0,4
0,3
25-<45
45-<65
> 65
0,0
0,0
0-<1
1-<5
5-<15
15-<25
Altersgruppen
Eine der 2006 in M-V registrierten Meningo-
Insgesamt
erhielten
in
M-V
284
enge
kokken-Erkrankungen verlief letal und betraf
Kontaktpersonen im Umfeld der Meningitis-
ein 16-jähriges Mädchen.
Erkrankten eine Chemoprophylaxe (durchschnittlich 20,2 Kontaktpersonen/Erkrankung).
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 61 -
28
Mumps, Röteln
2005:
8 Mumps
1 Röteln
2006:
16 Mumps-Infektionen
0 Röteln-Infektion
Mumps und Röteln sind virusbedingte, aerogen
lich aus den neuen Bundesländern. Der rück-
übertragene Erkrankungen, die durch Impfun-
läufige Trend der letzten Jahre wurde 2006 von
gen im Kindesalter mit kombiniertem MMR-
einem Anstieg der Röteln-Erkrankungen unter-
Impfstoff vermieden werden können und somit
brochen, obwohl
zu den impfpräventablen Infektionskrankheiten
Erkr./100 000 Einwohner (n=72) bei Mumps
gehören.
und 0,83 (n=111) bei Röteln weiterhin unter 1,0
Aufgrund fehlender bundesweiter Meldepflich-
(WHO-Referenzwert) (s. Kapitel „Impfpräven-
ten nach IfSG existieren epidemiologische
table Infektionen“) blieben (Abb. 45).
die Inzidenzen mit 0,54
Zahlen für Mumps und postnatale Röteln ledig-
Abb. 45: Mumps- und Röteln-Inzidenzen 1997-2006 in den neuen Bundesländern
(logarithmische Skalierung)
Mumps
10,00
Röteln
7,51
5,38
2,82
Inzidenz
2,87
2,83
2,31
1,86
1,63
1,00
2,54
1,92
1,17
1,80
0,70
0,80
0,83
0,77
0,42
0,54
0,40
0,30
0,27
0,22
0,10
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2006 wurden in M-V keine Röteln-Erkran-
2006 (n=16) im Vergleich zum Vorjahr (n=8)
kungen gemeldet, somit bleibt die epidemiolo-
verdoppelt hat, liegt die Inzidenz mit 0,94 wei-
gisch günstige Lage weiter bestehen. Obwohl
ter unter dem WHO-Referenzwert (Abb. 46).
sich die Fallzahl der Mumps-Erkrankungen
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 62 -
Abb. 46: Mumps- und Röteln-Erkrankungen/100 000 Einwohner in M-V 1994-2006
6
Mumps
Röteln
4,9
Inzidenz
4
3,4
2,7
2
2,2
1,4
1,9
2
2,1
1,8
1,4
1
0,8
0,3
1995
1996
1997
1998
1999
2000
0,94
0,7
0,52
0,4
0,3
0
1994
0,9
0,46
0,3
2001
0
2002
0
2003
0
2004
0,06
2005
0
2006
Details zu den gemeldeten Mumps-Erkran-
Fall hatten die Erkrankungen einen epidemio-
kungen in M-V 2006 sind in Tabelle 12 darge-
logischen Zusammenhang oder eine bekannte
stellt.
Infektionsquelle. Nur 9 der 16 Erkrankungsfälle
In 6 von 16 registrierten Fällen waren Kinder im
waren labordiagnostisch bestätigt.
Alter von 1 bis 6 Jahren betroffen. In keinem
Tab. 12: Mumps-Erkrankungen in M-V 2006
Woche
Kreis
Alter
Männl.
Impfstatus
Serologische
Bestätigung
Weibl.
Infektionsquelle
1
GUE
1
1x MMR
-
unbekannt
4
SN
18
1x MMR
03.01.
unbekannt
7
NB
1
2x MMR
-
unbekannt
9
NVP
4
1x MMR
-
unbekannt
15
RUE
38
Ungeimpft
-
unbekannt
17
LWL
46
Ungeimpft
28.04.
unbekannt
20
NB
2x MMR
-
unbekannt
20
NB
2x MMR
-
unbekannt
21
RUE
Ungeimpft
24.05.
unbekannt
27
HRO
Ungeimpft
05.07.
unbekannt
27
HRO
33
Ungeimpft
03.07.
unbekannt
28
U-R
48
28
U-R
28
GUE
36
U-R
49
HGW
6
5
21
51
Ungeimpft
23.06.
unbekannt
Unbekannt
13.07.
unbekannt
Ungeimpft
-
unbekannt
16
2x MMR
08.09.
unbekannt
45
Ungeimpft
08.12.
unbekannt
12
1
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 63 -
29
Norovirus - Infektion
2005:
3 525
2006:
3 679 Infektionen
Noroviren gehören zur Gruppe der Caliciviri-
Auch 2006 stellten die Norovirus-Infektionen in
dae, besitzen eine starke Umweltresistenz und
Deutschland die häufigste gemeldete erreger-
sind weltweit verbreitet. Klinisch imponieren die
spezifische Infektionskrankheit dar. Kumulativ
Norovirus-Infektionen als akute Gastroenteriti-
wurde 75 766 Infektionen von RKI übermittelt.
den mit kurzer Inkubationszeit und Erkran-
Dies
kungsdauer, wässerigem Durchfall und Erbre-
Erkr./100 000 Einwohner und einem Anstieg
chen sowie in der Regel selbstlimitierendem
um 17,3 % im Vergleich zum Vorjahr (n= 62
Verlauf. Durch die hohe Kontagiosität sowie die
639; Inz. 76,0).
fäkal-oralen und aerogenen (während des
Die erhöhte Norovirus-Aktivität in der Winter-
Erbrechens) Übertragungsmöglichkeiten kön-
saison 2005-2006 ist unter anderem auf die
nen sie sich sehr schnell verbreiten und sind
Zirkulation der antigenen
häufig Ursache von schwer eindämmbaren
Genotyps GGII.4 zurückzuführen.
entspricht
einer
Inzidenz
von
91,9
Driftvarianten des
Ausbrüchen, besonders in Gemeinschaftseinrichtungen.
Abb. 47: Norovirus-Infektionen/100 000
Bei der regionalen Betrachtung der Norovirus-
Einwohner in Deutschland 2006
verteilung wird auch 2006 wieder ein deutli-
nach Bundesländern
ches Ost-West-Gefälle sichtbar (Abb. 47). Die
höchsten Inzidenzen wurden dabei aus den
fünf neuen Bundesländern gemeldet, aber
auch aus Hamburg, wo erstmals seit Einführung der Meldepflicht eine Inzidenz von über
200 Erkr./100 000 Einwohner ermittelt wurde.
M-V nahm 2006 mit 3.655 Fällen und einer Inzidenz von 210,7 Erkr./100 000 Einwohner
den 3. Platz in Deutschland ein.
Die für Norovirus-Infektionen typischen Saison- und Altersverteilungen wurden auch in
diesem Jahr wieder beobachtet. In M-V wurden die meisten Fälle im Januar sowie im November und Dezember 2006 erfasst. Im August zeigte sich ein zusätzlicher geringerer
Erkrankungspeak (Abb. 48).
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 64 -
Abb. 48: Monatlicher Verlauf der Norovirus-Infektionen 2006 in M-V
800
600
756
720
586
400
285
292
259
219
200
70
33
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
In der altersspezifischen Inzidenz wiesen Kin-
Fällen/100 000 Einwohner zu beobachten.
der unter 5 Jahren und über 65-Jährige einen
Diese Inzidenz lag dreimal so hoch wie in der
Erkrankungsgipfel auf (Abb. 49). Die höchste
gleichen
Inzidenz war bei unter 1-Jährigen mit 1 190,9
schnitts.
Altersgruppe
des
Bundesdurch-
Abb. 49: Altersspezifische Inzidenzen der Norovirus-Infektionen 2006 in M-V
1400,0
1190,9
1200,0
1060,1
Inzidenz
1000,0
800,0
600,0
450,0
400,0
320,3
126,3
200,0
81,7
87,2
25 - <45
45 - <65
0,0
0 -<1
1 - <5
5 - <15
15 - <25
65
Altersgruppe
Noroviren sind die häufigste Ursache von
ten im Rahmen von 26 Häufungen betroffen.
Gastroenteritis-Ausbrüchen in Gemeinschafts-
Dabei kam es zu einem Todesfall. Ein 88-
einrichtungen,
Rehabilita-
jähriger Mann verstarb aufgrund einer Aspirati-
tionseinrichtungen oder Alten- und Pflegehei-
onspneumonie, vermutlich infolge des Norovi-
men (Abb. 50). 2006 waren in M-V hauptsach-
rus-induzierten Erbrechens.
Krankenhäusern,
lich Senioren-/Pflegeheime mit 1 125 Erkrank-
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 65 -
Abb. 50: Norovirus-Häufungen 2006 in M-V
Anz. Häufg.
1200
Anz. Erkr.
1125
1000
800
600
520
505
342
400
265
200
14
52
24
12
26
11
18
0
Familien
KiTa
Sonst ige
Reha-Kliniken
Senioren-/
Pflegeheime
Krankenh.
2
27
Arbeit splat z
Insgesamt kam es 2006 in M-V zu 107 Häu-
Ursache der hohen Norovirus-Inzidenzen sind
fungen mit 2 829 betroffenen Personen, d. h.
z. B. im verbesserten Meldeverhalten der Ärzte
es wurden 77,6 % aller Norovirus-Erkran-
oder in aktiven Umgebungsuntersuchungen
kungen in Rahmen von Geschehen übermittelt.
durch die Gesundheitsämter zu sehen.
Die labordiagnostische Bestätigung erfolgte in
Die regional höchsten Inzidenzen innerhalb von
245
M-V wurden in den Kreisen/kreisfreien Städten
Fällen
(8,6
%). Einzelne Norovirus-
Erkrankungen treten nur selten auf oder wer-
Müritz
(847,5),
Stralsund
(575,7),
Rügen
den nicht erfasst.
(540,0) und Greifswald (437,3) registriert (Abb.
51).
Abb. 51: Norovirus-Erkrankungen/100 000 Einwohner 2006 in M-V nach Kreisen
< 100 Erkr./100 000 Einwohner
100-200 Erkr./100 000 Einwohner
200-300 Erkr./100 000 Einwohner
300-400 Erkr./100 000 Einwohner
400-600 Erkr./100 000 Einwohner
> 800 Erkr./100 000 Einwohner
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 66 -
30
Ornithose
2005:
1
2006:
14 Infektion
Ornithose (oder Psittakose) ist eine Zoonose,
den alten Bundesländern nach M-V transpor-
die durch das Bakterium Chlamydia psittaci
tiert wurden. Die Diagnose wurde bei 4 Patien-
verursacht und durch Inhalation des Erreger
ten durch Antikörper-Nachweis mittels Mikro-
aus Vogelexkrementen und –sekreten über-
immunfluoreszenztest (MIF) gesichert. Bei den
tragen wird.
Umgebungsuntersuchungen wurden zusätzlich
Im Jahr 2006 wurden 25 Ornithosen in
2 Ausscheider ermittelt.
Deutschland, davon 14 Fälle in M-V, registriert.
Weitere 4 Einzelfälle wurden ohne epidemio-
Im Kreis Ludwigslust erkrankten zwischen
logischen Zusammenhang, aber mit labordiag-
Mitte März und Mitte April 8 Mitarbeiter eines
nostischer Bestätigung übermittelt.
Geflügelschlachthofes an atypischer Pneumo-
Die epidemiologische Situation verlangt weitere
nie mit hohem Fieber und Kopfschmerzen. Der
Beobachtung und Zusammenarbeit mit den
Ausbruch stand vermutlich im Zusammenhang
zuständigen Veterinärämtern.
mit infizierten Puten, die zur Schlachtung aus
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 67 -
31
Paratyphus
2005:
0
2006:
5 Infektion
Unter dem Bakterium Salmonella Enteritica ist
mit S. Paratyphi B meist um Fälle, deren
das Serovar Paratyphi B weltweit verbreitet,
Infektionsland in Europa lag (Deutschland,
während die Serovare Paratyphi A und C
Türkei, Südosteuropa).
hauptsächlich in wärmeren Ländern heimisch
sind. Die fäkal-oral übertragenen Salmonellen
In M-V wurden 2006
Paratyphi A, B oder C erzeugen eine in der
kungen gemeldet. Bei 3 Fällen wurde S. Para-
Regel mildere Erkrankung als den Typhus
typhi A und in 2 Fällen S. Paratyphi B nach-
abdominalis.
gewiesen.
74 % der 73 im Jahr 2006 in Deutschland
2 der 3 S. Paratyphi A-Erkrankungen traten
gemeldeten Fälle waren importiert. Indien
nach Indien-Aufenthalt auf, die 3. Erkrankung
wurde dabei als häufigstes Infektionsland
wurde als Sekundärfall im Rahmen einer
genannt. Bei 25 der 26 Fälle aus Indien wurden
Häufung in einer Familie ermittelt.
Infektionen mit S. Paratyphi A nachgewiesen.
Die Infektionsquelle für die beiden S. Paratyphi
Dagegen handelte es sich bei den Infektionen
B-Erkrankungen konnte nicht ermittelt werden.
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 68 -
5 Paratyphus-Erkran-
32
Pertussis
2005:
1 290
2006:
1 173 Infektionen
Bordetella pertussis ist der Erreger des Keuch-
2006 hat sich die epidemiologische Situation
hustens, der zu lebensbedrohlichen Komplika-
bei den Pertussis-Infektionen
tionen bei Säuglingen führen kann. Für Pertus-
Ländern weiter verschärft. Mit einer Inzidenz
sis-Infektionen existiert nach IfSG keine bun-
von 34,5 Erkr./100 000 Einwohner überstieg
desweite Meldepflicht. Somit liegen nur Zahlen
die Meldezahl des Jahres 2006 den vorjährigen
aus den neuen Bundesländern nach erweiter-
Peak um 19,1 %, d. h. der ansteigende Trend
ter Meldeverordnung vor.
der Pertussis-Infektionen setzt sich weiter fort
in den neuen
(Abb. 52).
Abb. 52: Pertussis-Infektionen/100 000 Einwohner in den neuen Bundesländern 2000-2006
Inzidenz
40,00
34,5
27,9
30,00
20,4
20,00
12,5
9,7
10,00
11,0
7,4
0,00
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
Während in den 80er-Jahren durch den hohen
bisherige Spitzenwert von 74 Erkrankungen
Durchimpfungsgrad eine niedrige Morbidität
pro 100 000 Einwohner übermittelt (n=1 289).
von weniger als 1 Erkrankung pro 100 000
2006 lag der Kumulativ wert in M-V bei 1 173
Einwohner erreicht wurde, ist die Meldezahl der
gemeldeten Pertussis-Fällen und einer Inzi-
Pertussis-Erkrankungen in M-V nach 1991
denz von 68,7 (Abb. 53).
wieder angestiegen. Im Jahre 2005 wurde der
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 69 -
Abb. 53: Entwicklung der Pertussis-Meldungen 1983-2006 in M-V
1289
1400
1200
1173
absolut
1000
800
600
456
310
400
168
200
151
0
1983
85
87
89
91
93
95
97
99
01
03
05
Trotz des leichten Rückgangs im Vergleich
100 000 Einwohner im Jahr 2006 an der Spitze
zum Jahr 2005 steht M-V unter den neuen
(Abb. 54).
Bundesländern mit einer Inzidenz von 68 Erkr./
Abb. 54: Pertussis-Infektionen pro 100 000 Einwohner in den neuen Bundesländern 2006
Sachsen
12,0
Thüringen
25,1
34,8
Sa.-Anhalt
Brandenburg
57,7
Meckl.-Vorp.
68,1
0,0
20,0
40,0
60,0
80,0
Inzidenz
Auffällig war in den letzten Jahren eine deutli-
2 % bei über 15-Jährigen auftraten, hat sich
che Verschiebung der Pertussis-Erkrankungen
dieses Verhältnis in den letzten Jahren völlig
in das Jugend- und Erwachsenenalter. Wäh-
gewandelt. Im Jahr 2003 waren 80 % und im
rend Anfang der 80er-Jahre noch ca. 50 %
Jahr 2006 68 % der Erkrankten älter als 15
aller Erkrankungen im 1. Lebensjahr und nur
Jahre (Abb. 55).
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 70 -
Abb. 55 Altersverteilung Pertussis in DDR/Neue Bundesländer 1970-2006
100%
90%
80%
70%
über 15 Jahre
60%
5 bis 14 Jahre
50%
1 bis 4 Jahre
40%
< 1 Jahr
30%
20%
10%
2006
2005
2004
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
1989
1985
1980
1975
1970
0%
Bis 2005 erhielten alle in den ersten zwei Le-
Grundimmunisierung nach 5 Jahren deutlich
bensjahren grundimmunisierten Kinder und
nachlässt. Dies bestätigte auch der seit 2002
Jugendlichen eine Auffrischung im Alter von
beobachtete deutliche Anstieg der Pertussis-
9-17 Jahren. Aufgrund neuer Erkenntnisse
Inzidenz insbesondere in der Altersgruppe der
einschließlich der Beobachtungen in den neu-
5-15-Jährigen, von denen ein hoher Anteil
en Bundesländern wird davon ausgegangen,
(2006 in M-V: 40 %) vollständig geimpft war
dass der Impfschutz nach der Pertussis-
(Abb. 56).
Abb. 56: Pertussis-Erkrankungen nach Alter und Impfstatus 2006 in M-V
abs.
kein Nachweis
400
vollständig
unvollständig
350
ungeimpft
300
250
200
150
100
50
0
0-<1
1-<5
5-<15
15-<25
25-<45
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 71 -
45-<65
> 65
Alter
Als Konsequenz hat die STIKO im Januar 2006
waren Familien mit 56,5 % betroffen. 20 Häu-
allen Kinden im Alter von 5-6 Jahren eine zu-
fungen mit einem Durchschnitt von 5,6 Erkran-
sätzliche
kungen pro Geschehen wurden in Schulen
Boosterimpfung
mit
Pertussis-
Impfstoff empfohlen.
registriert (Abb. 57).
24,7 % (n=290) aller Pertussis-Erkrankungen
in M-V- traten im Rahmen von 92 Erkrankungsgeschehen auf. Wie in den Vorjahren
Abb. 57: Anzahl der Pertussis-Erkrankungen in M-V 2006 im Rahmen von Häufungen
Anzahl der Häufungen
160
Erkrankungen
143
140
112
120
100
80
59
60
40
20
21
8
20
2
8
1
3
2
3
0
Familie
Schule
Arbeitsplatz
Kindertagesstätte
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 72 -
Krankenhaus
Sonstige
33
Pneumokokken – Infektionen, invasiv
2005:
34
2006:
25 Infektionen
kein Sterbefall
Die durch Streptococcus pneumoniae verur-
Jahr 2005 (n=34) wurden 2006 kumulativ in
sachten
M-V 25 Pneumokokken-Infektionen registriert.
Erkrankungen
Meningitis,
Sepsis,
septische Arthritis, Osteomyelitis und bakteriel-
Die Altersverteilung der Erkrankten in M-V
le Peritonitis werden in M-V auf der Grundlage
zeigte, dass die höchsten Inzidenzen in den
der erweiterten Meldeverordnung erfasst. Die
bekannten Risikogruppen der Kinder unter 5
Erregerisolierung oder der Antigen-Nachweis
Jahren sowie bei Erwachsenen über 65 Jahren
aus Blut, Liquor oder anderen normalerweise
auftreten. Dabei wurde ein deutlicher Inzidenz-
sterilen Materialien dienen als labordiagnosti-
gipfel bei den Säuglingen sichtbar (Abb. 58).
sche Bestätigung der invasiven Infektion.
Männer waren insgesamt fünfmal häufiger als
Nach der seit 1993 höchsten Meldezahl im
Frauen betroffen (Inz. 2,5 und 0,5).
Abb. 58: Alterspezifische Inzidenzen der Pneumokokken-Infektionen in M-V 2006
abs.
10
8,1
8
6
3,9
4
3,0
1,9
2
0,8
0,2
15-<25
25-<45
0
0
0-<1
1-<5
5-<15
Alter in Jahren
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 73 -
45-<65
> 65
34
Q - Fieber
2005:
2
2006:
1 Infektion
Q-Fieber ist eine hochinfektiöse, aber relativ
(Inz. 0,3), einschließlich der 105 Fälle, die im
seltene Erkrankung, die durch das intra-
Rahmen von 9 Häufungen auftraten.
cellulare Bakterium Coxiella burnetti
verur-
sacht und durch Inhalation von getrockneten
In M-V treten seit Jahren nur einzelne Fälle
Ausscheidungen infizierter Haus- und Nutztiere
auf. Die einzige 2006 in M-V gemeldete kli-
auf den Menschen übertragen wird.
nisch-labordiagnostisch bestätigte Q-Fieber-
Nach Infektion kommt es zu einer grippe-
Erkrankung betraf in der 22. Woche im Kreis
ähnlichen Erkrankung mit möglichen Kompli-
Güstrow eine 42-jährige Frau, die mit hohem
kationen in Form von Entzündungen der
Fieber und grippeähnlicher Symptomatik hospi-
Lunge, der Leber, des Herzmuskels oder des
talisiert werden musste. Im Serum wurden IgM-
Gehirns.
Antikörper gegen Phase-2-Antigene nachge-
Im Jahr 2006 wurden in Deutschland insge-
wiesen. Es konnten weder Infektionsrisiken
samt 204 Q-Fieber-Erkrankungen übermittelt
noch Infektionsquelle ermittelt werden.
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 74 -
35
Rotavirus - Infektion
2005:
3 407
2006:
3 983 Infektionen
Rotaviren sind weltweit verbreitet und eine der
67.016 Fällen um 41 % über dem Mittelwert
häufigsten Ursachen für Durchfälle bei Kindern
der Vorjahre. Die mit Abstand höchsten Inzi-
bis zu 3 Jahren. Rotavirus-Infektionen zeich-
denzen wurden aus den neuen Bundesländern
nen sich wie die Noroviren durch eine hohe
gemeldet. Alle gemeldeten Rotavirus-Inziden-
Kontagiosität, fäkal-oralen Übertragungsweg
zen aus den neuen Bundesländern liegen über
und saisonalen Gipfel in den Wintermonaten
dem Bundesdurchschnitt von 81,3 Erkr./100
aus. Die hervorgerufenen Gastroenteritiden
000 Einwohner (Abb. 59). Dies könnte mit ei-
können durch Dehydration eine bedrohliche
nem besseren Meldeverhalten der Ärzte auf-
Krankheit für Säuglinge, Kleinkinder und auch
grund einer erregerspezifischen Meldepflicht
Senioren darstellen.
für Rotavirus-Fälle, die in den neuen Bundes-
Die Rotavirus-Infektionen waren nach den
ländern bereits vor Einführung des IfSG ver-
Norovirus-Infektionen 2006 die zweithäufigste
pflichtend war, erklärt werden.
meldepflichtige Erkrankung in Deutschland. Im
Vergleich zum Vorjahr (n=54.289) nahm die
Meldezahl um 23 % zu und lag 2006 mit
Abb. 59: Bundesländer-spezifische Inzidenzen der Rotavirosen 2006
Sachsen
239,4
Mecklenburg-Vorp.
233,3
197,5
Thüringen
Brandenb.
164,8
Sachsen-Anhalt
164,0
Hamburg
81,5
Deutschland ges.
81,3
Rheinland-Pfalz
79,8
66,2
Niedersa.
Berlin
64,5
Bayern
63,9
Saarland
59,1
Nordrhein-Westfalen
57,8
Bremen
47,6
Schleswig-Holstein
44,3
Baden-Württemberg
43,0
Hessen
42,3
0,0
100,0
Inzidenz
200,0
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 75 -
300,0
Wie im Vorjahr lag M-V 2006 in der Bundes-
rus-Infektionen vor den Norovirus-Infektionen
statistik mit einer Erkrankungsrate von 233,3
in M-V den 1. Platz unter den meldepflichtigen
Erkr./100 000 Einwohner an 2. Stelle hinter
Erkrankungen in M-V ein. Dieses war der
Sachsen (239,4).
zweithöchste Wert der letzten 6 Jahre (Abb.
Mit insgesamt 3.983 Fällen nahmen die Rotavi-
60).
Abb. 60: Rotavirus/Norovirus Meldezahl der Erkrankungen 2001-2006 in M-V
Rotaviren
Noroviren
5000
4232
4113
3983
4000
3679
3000
2615
2041
2000
1000
0
2001
2002
2003
2004
2005
2006
Ein deutlicher saisonaler Gipfel wurde in M-V,
1 286 Norovirus-bedingte Erkrankungen zur
wie auch in Gesamtdeutschland, im Monat
Meldung (Abb. 61).
März registriert. Allein in diesem Monat kamen
Abb. 61: Saisonaler Verlauf der Rotavirus-Infektionen 2006 in M-V
absolut
1400
1286
1200
1000
826
800
602
600
381
400
278
230
200
43
39
29
29
Juli
Aug
Sept
Okt
114
126
Nov
Dez
0
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Juni
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 76 -
31,7 % aller übermittelten Fälle (n=1 264) wur-
troffen waren hierbei Kindertagesstätten, Fami-
den im Rahmen von 143 erfassten Erkran-
lien und Reha-Kliniken (Abb. 62).
kungshäufungen gemeldet. Hauptsächlich be-
Abb. 62: Rotavirus-Geschehen 2006 in M-V
Anz. Häufg.
700
Anz. Erkr.
636
600
500
400
300
200
100
127
49
157
6
0
Familien
KiTa
130
109
58
Sonstige
8
14
Reha-Kliniken
Senioren-/
Pflegeheime
106
8
Krankenh.
Nur ein Drittel der Fälle (33,3 %) im Rahmen
logisch bestätigten Erkrankungen betrug 21 %
von Geschehen wurden labordiagnostisch be-
aller an der Gesamtanzahl gemeldeten Fälle in
stätigt, d. h. der Anteil von klinisch-epidemio-
M-V (Bundesdurchschnitt 7 %).
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 77 -
36
Salmonellose
2005:
1 099
2006:
1 505 Infektionen
Infektionen mit enteritischen Salmonellen ge-
nen Salmonellosen im Rahmen von Häufungen
hören zu den häufigsten bakteriellen Durchfall-
ausgelöst werden, kommt dem Management
erkrankungen des Menschen. Im Gegensatz
bei Salmonellose-Ausbrüchen als ein Indikator
zu den durch Salmonellen der Serovare
der Effektivität der Zusammenarbeit der Ge-
S.Typhi und S. Paratyphi verursachten syste-
sundheits- und Veterinärämter innerhalb des
mischen Erkrankungen (s. Kap. „Paratyphus“)
ÖGD eine große Bedeutung zu.
steht beim Krankheitsbild der übrigen Salmo-
Im Vergleich zum Vorjahr blieb die Fallzahl in
nellosen der Durchfall im Vordergrund. Enteri-
Deutschland im Jahr 2006 mit 52.575 Meldun-
tis-Salmonellen kommen weltweit u. a. in Ge-
gen nahezu konstant (Inz.2005: 63,4; 2006:
flügel, Schweinen oder Rindern vor. Der
63,8).
Mensch als asymptomatischer Ausscheider ist
Auch hier wiederum werden insbesondere in
ein
den neuen Bunesländern hohe Inzidenzzahlen
zusätzliches
Reservoir.
Salmonellosen
werden meist durch den Verzehr kontaminier-
sichtbar (Abb. 63).
ter
fäkal-orale
Mit einer Inzidenz von 88,2 nahm M-V 2006 in
Schmierinfektionen übertragen. Da die meisten
der Statistik den zweiten Rang hinter dem Spit-
der in den öffentlichen Einrichtungen erworbe-
zenreiter Thüringen (Inz.92,4) ein (Abb. 63).
Lebensmittel,
seltener
als
Abb. 63: Salmonellose-Infektionen/100 000 Einwohner nach Bundesländern 2006
Thüringen
92,4
88,2
Mecklenb.-Vorp.
84,3
Sachsen
Saarland
81,7
Rheinl.-Pf.
80,5
Sa.-Anhalt
78,8
Brandenb.
72,8
Bayern
64,5
ges. Deutschland
63,8
Hessen
60,3
Hamburg
59,0
Nordrhein-W.
58,8
Baden-W.
57,3
Niedersa.
56,3
Berlin
54,0
Schleswig-H.
Bremen
0,0
46,5
38,4
40,0
80,0
Inzidenz
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 78 -
120,0
Nach der deutlichen Abnahme in den letzten
werden, dass die Absolutzahlen der Salmonel-
12 Jahren bis 2005 erreichte die Anzahl der
losen seit 1994 um das Vierfache rückläufig
gemeldeten Fälle in M-V in etwa das Niveau
waren und das vergleichsweise niedrige Er-
des Jahres 2004 und lag damit leicht über dem
krankungsniveau weiter gehalten wurde (Abb.
Vorjahreswert. Trotzdem muss berücksichtigt
64).
Abb. 64: Salmonellose-Infektionen in M-V 1993-2006
absolut
7000
6020
6000
5761
4714
5000
4779
4216
3952
4000
3255
3295
2808
3000
3057
1974
2000
1564
1099
1505
1000
0
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
Auch 2006 wurde der saisonal bekannte
gemeldeten Salmonellosen den Spitzenwert
Erkrankungspeak
des Jahres 2006 (Abb. 65).
in
den
Sommermonaten
deutlich und erreichte im August mit 285
Abb. 65: Salmonellose-Infektionen nach Monaten in M-V 2006
300
250
absolut
200
150
285
222
100
50
187
90
56
87
101
Apr
Mai
134
115
97
Okt
Nov
48
83
0
Jan
Feb
Mar
Jun
Jul
Aug
Sept
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 79 -
Dez
Die höchste altersspezifische Inzidenz in M-V
wiesen werden konnte. Mit großem Abstand
wurden mit 650 Erkr./100 000 Einwohner in der
folgten S. Derby (n=17), S. Hadar (n=13), S.
Altersgruppe der 1-<5-Jährigen gemeldet.
Infantis (n=10), S. Newport (n=7). Diese Sero-
Angaben zum Serovar lagen für 1.424 Fälle vor
vare
verursachten
keine
Häufungen.
(94,7 % aller Meldungen) (s. Tab. im Anhang).
Die Serovarverteilung der Erreger zeigte den
Nachdem die Zahl der Salmonllose-bedingten
weiterhin hohen Anteil von S. Enteritidis im
Erkrankungsgeschehen in M-V seit 2002 wie-
Jahr 2006 (70 % in Deutschland, 54 % in M-V).
der rückläufig war, stiegen die Zahl der Häu-
Sie verursachten drei Viertel der Häufungen
fungen 2006 und die dazu gehörigen Erkran-
(n=34) in M-V, davon 7 mit mehr als 5 Fällen,
kungszahlen im Vergleich zu 2005 wieder an.
in Gemeinschaftseinrichtungen.
Der Anteil der Erkrankungen im Rahmen von
Der zweithäufigste Serovar in M-V ist S. Typhi-
Häufungen wies dabei mit 21,8 % den höchs-
murium mit 29 % (n=416), der bei 7 Salmonel-
ten Wert seit 1995 auf (Tab. 13).
lose-Geschehen als Infektionserreger nachge-
Tab. 13: Salmonellose-Häufungen in M-V 1995-2006
Jahr
Häufungen
Erkrankungen
Ausscheider
% Anteil an Gesamterkrankungen Salm.
1995
22
450
96
9,5
1996
19
363
44
7,5
1997
25
377
33
8,9
1998
28
293
45
7,4
1999
20
263
4
8,1
2000
39
459
25
13,9
2001
30
226
10
8,0
2002
76
637
9
20,8
2003
76
337
33
17,1
2004
48
315
64
20,1
2005
33
235
4
19,6
2006
45
315
14
21,9
Bei 18 der 45 Erkrankungsgeschehen (40 %)
das ZEVALI-System (Zentrale Erfassung von
traten 5 oder mehr Infektionen auf, bei den
Ausbrüchen lebensmittelbedingter Infektionen
anderen 27 Geschehen wurden weniger als 5
und Intoxikationen) übermittelt wurden, gelang
Erkrankungen im epidemiologischen Zusam-
nur in zwei Fällen eine Laborbestätigung durch
menhang ermittelt. Bei den 16 Salmonellose-
den Erregernachweis von S. Enteritidis in einer
Geschehen, die als lebensmittelbedingt durch
Lebensmittelprobe.
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 80 -
Das größte Salmonellen-bedingte Infektions-
Insgesamt wurde S. Enteritidis in 34 der 45
geschehen betraf eine Kindereinrichtung in
Geschehen mit 238 Erkrankungen und 14 Aus-
Rostock, in der 45 Personen erkrankten. Bei
scheidern als Verursacher ermittelt. Bei 7 Er-
23 Patienten konnte im Stuhl S. Enteritidis
krankungshäufungen mit 63 Erkrankten war
nachgewiesen werden. Als Ursache wurde ein
S. Typhimurium der ursächliche Erreger.
küchentechnischer Fehler bei der Rohei-Verar-
30 der 45 gemeldeten Geschehen (67 %) tra-
beitung ermittelt, obwohl kein Nachweis des
ten in Privathaushalten auf. Bei 16 Häufungen
Erregers in einem Lebensmittel geführt werden
wurden
konnte.
bzw. nicht oder unzureichend erhitzte Speisen
Das zweite große Geschehen ereignete sich in
genannt. Bei 3 Erkrankungsgeschehen stan-
einem Schullandheim im Kreis Ostvorpom-
den die Erkrankungen im epidemiologischen
mern, in dem 25 Personen von einer S. Enteri-
Zusammenhang mit einer Häufung in einem
tidis-Infektion betroffen waren. Als Expositi-
anderen Bundesland. Zweimal wurde ein Aus-
onsquelle wurde privat hergestellter Teig für
landsaufenthalt als Infektionsort vermutet. Bei
„Knüppelkuchen“ ermittelt, der ungekühlt zwi-
21 Geschehen blieb trotz intensiver Recher-
schengelagert und anschließend nicht ausrei-
chen die Infektionsquellensuche erfolglos (Tab.
chend durch gebacken wurde. Im Teig konnte
14).
als
Infektionsursache
S. Enteritidis nachgewiesen werden.
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 81 -
Roheizusatz
Tab. 14: Salmonellen-Häufungen in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2006
Lfd.
Nr.
Woche
Kreis/
Stadt
Privathaushalt
1
1
NB
2
1
3
öffentl. Einrichtung,
Gemeinschaftseinricht.
Gesamtzahl an
Erkrankten
Gesamtzahl an
Ausscheidern
X
2/0
-
S. Enteritidis
Selbst hergestelltes Tiramisu mit Roheizusatz. Keine
Reste.
DBR
X
4/2
-
S. Enteritidis
Selbst hergestellte Zitronencreme mit Roheizusatz. Keine Reste.
1
DM
X
2/0
-
S. London
Verzehr von Hackpeter, der in einer Landfleischerei
gekauft worden war. Genaue Ursachen wurden nicht
ermittelt.
4
2
GUE
6/3
-
S. Typhimurium
Unbekannt. Untersuchungen des Veterinäramtes verliefen negativ.
5
3
HST
1/2
-
S. Enteritidis
Verzehr von möglicherweise nicht ausreichend erhitztem
Auflauf mit Gehacktem. Keine Reste.
6
6
RUE
4/1
-
S. Typhimurium
Unbekannt
7
7
U-R
X
2/0
-
S. Enteritidis
Während des Urlaubs in der Tschechei erkrankt
8
18
RUE
X
5/2
-
S. Enteritidis
Verzehr von Leber und Schaschlik, was wiederholt aufgetaut und eingefroren wurde. Untersuchungen des
Veterinäramtes verliefen negativ.
9
19
LWL
24 / 11
6
S. Enteritidis
Unbekannt
10
21
HRO
DBR
X
3/0
-
S. Enteritidis
Selbst hergestellter Hackepeter mit Roheizusatz. Keine
Reste.
11
23
NB
X
1/1
S. Typhimurium
Unbekannt
12
25
M-S
13
27
NB
14
27
15
16
Kindertagesstätte
X
Kindertagesstätte
Kindertagesstätte
Kirchenveranstaltung
Nachweis
von
Vermutete Erkrankungsursache
1/3
-
S. Enteritidis
Unbekannt (diverse Lebensmittel von vielen Teilnehmern
mitgebracht).
X
1/1
-
S. Enteritidis
Unbekannt
DBR
X
3/6
-
S. Gruppe D
Selbst hergestellter Kartoffelsalat mit Roheizusatz oder
Grillfleisch. Keine Reste.
27
NVP
X
1/1
-
S. Enteritidis
Unbekannt
27
PCH
X
2/1
-
S. Enteritidis
Am letzten Tag des Ägypten-Urlaubs erkrankt.
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 82 -
Lfd.
Nr.
Woche
Kreis/
Stadt
Privathaushalt
17
28
GUE
18
28
19
öffentl. Einrichtung,
Gemeinschaftseinricht.
Gesamtzahl an
Erkrankten
Gesamtzahl an
Ausscheidern
X
0/1
1
S. Enteritidis
Unbekannt
OVP
X
3/0
-
S. Enteritidis
Selbst hergestellter Griespudding mit Roheizusatz. Keine
Reste.
28
OVP
X
1/4
-
S. Enteritidis
Verzehr von nicht richtig durchgegrilltem Fleisch. Keine
Reste.
20
29
NB
X
2/0
-
S. Enteritidis
Unbekannt
21
29
RUE
X
4/0
-
S. Enteritidis
Selbst hergestellter Nudelsalat mit Roheizusatz. Keine
Reste.
22
29
OVP
Schullandheim
23 / 2
-
S. Enteritidis
Privat hergestellter Teig für „Knüppelkuchen“, der nicht
gekühlt zwischengelagert und dann nicht ausreichend
durchgebacken wurde. Im Teig ebenfalls Nachweis von
S. Enteritidis.
23
30
HRO
Kindertagesstätte
17 / 3
3
S. Typhimurium
Unbekannt, Tupferproben negativ.
24
31
OVP
X
3/1
-
S. Enteritidis
Zucchini-Pfanne mit Hackfleisch und Roheizusatz, Lagerung ohne Kühlung. Keine Reste.
25
32
DBR
X
4/0
-
S. Enteritidis
Marinierte Putensteaks. Keine Reste. In Tupferproben
und Eiern ebenfalls Nachweis von S. Enteritidis.
26
32
OVP
X
2/0
-
S. Enteritidis
Unbekannt
27
33
NWM
X
2/0
1
S. Enteritidis
Unbekannt
28
34
HRO
X
1/0
-
S. Enteritidis
Gehört zu einer Häufung in einem anderen Bundesland.
29
34
HRO
Arbeitsplatz
1/0
1
S. Enteritidis
Unbekannt
30
35
HRO
Kindertagesstätte
37 / 8
-
S. Enteritidis
Küchentechnische Fehler bei Rohei-Verarbeitung.
31
35
LWL
Kindertagesstätte
19 / 0
5
S. Enteritidis
Unbekannt
32
36
HGW
7/0
-
S. Typhimurium
Gehört zu einer Häufung in einem anderen Bundesland.
33
38
HRO
Kindertagesstätte
5/1
-
S. Enteritidis
Abgepacktes Eis. Untersuchungen Veterinäramt negativ.
34
38
LWL
Kindertagesstätte
5/0
-
S. Typhimurium
Unbekannt
X
Nachweis
von
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 83 -
Vermutete Erkrankungsursache
Lfd.
Nr.
Woche
Kreis/
Stadt
Privathaushalt
35
40
RUE
36
40
37
öffentl. Einrichtung,
Gemeinschaftseinricht.
Gesamtzahl an
Erkrankten
Gesamtzahl an
Ausscheidern
X
3/0
-
S. Enteritidis
Unbekannt
OVP
X
1/1
-
S. Enteritidis
Gekaufte Geflügelwiener. Keine Reste.
41
NVP
X
2/0
-
S. Gruppe B
Unbekannt
38
42
MUE
X
0/1
-
S. Enteritidis
Gehört zur Häufung in einem anderen Bundesland.
39
43
DM
X
4/0
-
S. Enteritidis
Verzehr von nicht ausreichen erhitztem Rührei. Ebenfalls
Nachweis von S. Enteritidis in Eiern.
40
45
M-S
X
1/1
-
S. Enteritidis
Unbekannt
41
49
HGW
2/7
-
S. Enteritidis
Unbekannt
42
51
NVP
2/0
-
S. Enteritidis
Verzehr von nicht ausreichend erhitztem Spiegelei und
rohem Teig mit Roheizusatz. Keine Reste.
43
51
LWL
Kindertagesstätte
7/8
-
S. Typhimurium
Unbekannt
44
51
DM
HGW
OVP
Kindertagesstätte
1/6
-
S. Gruppe C
Unbekannt
45
51
LWL
Arbeitsplatz
7/9
-
S. Enteritidis
Zitronencreme mit Roheizusatz. Keine Reste.
228 / 87 E
14 A
Kindertagesstätte
X
Gesamt
45 Häufungen
dav.
30 x Privathaushalt
15 x öffentl. Einrichtungen
Nachweis
von
Vermutete Erkrankungsursache
Erreger: 34 Häufungen:
7 Häufungen:
1 Häufung:
1 Häufung:
1 Häufung:
1 Häufung:
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 84 -
173 / 59 E, 14 A S. Enteritidis
47 / 16 E S. Typhimurium
2 / 0 E S. London
2 / 0 E S. Gruppe B
1 / 6 E S. Gruppe C
3 / 6 E S. Gruppe D
37
Shigellose
Gesamt
dav. Sh. sonnei
Sh. flexneri
Sh. boydii
Sh. disenteriae
Erkrankungen
2005
2006
15
6
10
4
4
2
1
-
Ausscheider
2005
2006
1
0
1
-
Durch Shigellen ausgelöste Infektionen sind
durch Kontakt zu im Ausland erkrankten Per-
weltweit verbreitet und führen zu wässrigen bis
sonen). Als häufigste Infektionsländer außer-
blutigen Durchfällen, Bauchkrämpfen und Fie-
halb Deutschlands wurden Ägypten (21 %),
ber. Unter den 4 Spezies kommt S. sonnei
Indien (9 %) und Tunesien (7 %) angegeben.
hauptsächlich in Europa vor, während die drei
anderen, einschließlich S. flexneri, in Entwick-
In M-V wurden mit 6 gemeldeten Fällen und
lungsländern dominieren.
einer Inzidenz von 0,4 Erkr./100 000 Einwohner
In Deutschland wurden 2006 kumulativ 814
eine der niedrigsten Erkrankungshäufigkeiten
Shigellosen (Inz. 1,0) übermittelt. Damit sind
unter allen Bundesländern registriert. Ebenso
die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr (n=1
stellt die absolute Erkrankungszahl und die
169) um 30 % zurückgegangen. 31 % der Shi-
entsprechende Inzidenz analog zum Jahr 2003
gellosen wurden in Deutschland erworben (au-
die niedrigste Meldezahl seit 1995 in M-V dar
tochthon bzw. sekundär erworbene Infektionen
(Abb. 66).
Tab. 66: Shigellose-Infektionen absolut und pro 100 000 Einwohner 1995-2006 in M-V
35
abs.
1,6
30
1,6
1,3
1,3
29
25
1,4
1,1
1,0
20
1,8
Inz.
1,2
1,0
24
0,9
23
1,0
0,7
15
18
10
0,8
19
0,6
17
0,5
12
9
0,3
16
11
5
6
0,6
0,4
0,4
6
0,2
0
0,0
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 85 -
2004
2005
2006
Bei allen Infektionen wurden Angaben zu Erre-
Erkrankungen hatten eine gemeinsame Infek-
ger-Spezies übermittelt. In 4 Fällen konnte im
tionsquelle im Ausland (Kenia-Urlaub im selben
Stuhl Sh. sonnei, bei 2 Patienten Sh. flexneri
Hotel). Bei einer Einzelerkrankung konnte kei-
nachgewiesen werden. In 5 Fällen ging der
ne Infektionsquelle eruiert werden (Tab. 15).
Infektion ein Auslandsaufenthalt voraus. Zwei
Tab. 15: Shigellose-Infektionen 2006 in M-V
Lfd.
Woche
Kreis
Nr.
Alter
männl.
Erreger
Vermutete Infektionsquelle
weibl.
Bemerkungen
1
10
HRO
40
Sh. sonnei
2
10
DBR
47
Sh. sonnei
3
12
U-R
22
Sh. flexneri
Bolivien, Peru
4
16
HRO
27
Sh. flexneri
Dominikanische Republik
5
40
HST
Sh. sonnei
Unbekannt
6
42
HRO
Sh. sonnei
Südafrika
52
40
Kenia-Urlaub im selben Hotel
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 86 -
38
Syphilis
2005:
37
2006:
49 Infektionen
Die Syphilis ist eine bakterielle, durch Trepo-
Nach dem leichten Rückgang gemeldeter Sy-
nema pallidum verursachte Erkrankung, die
philis-Infektionen im Vorjahr wurden in M-V
nur beim Menschen vorkommt und sexuell,
2006 wiederum mehr Syphilis-Erkrankungen
durch Blut oder intrauterin von der Mutter auf
im Vergleich zum Jahr 2005 registriert. Mit 49
das Kind übertragen wird. Die Meldung und
Erkrankungen und einer Inzidenz von 2,9
Erfassung dieser Infektion erfolgt gemäß § 7
Erkr./100 000 Einwohner ergibt sich damit die
Abs. 3 IfSG direkt vom Labor an das RKI.
höchste Syphilis-Meldezahl seit 2001 (Abb.
2006 wurde im zweiten Jahr in Folge deutsch-
67).
landweit ein leicht rückläufiger Trend beobach-
Dieser Trend muss dringend weiter beobachtet
tet. So kamen im diesem Jahr 3 147 Fälle (Inz.
werden, um ggf. mit entsprechenden präventi-
3,8) zur Meldung (Tab. 16). Die höchsten Inzi-
ven Maßnahmen einer weiteren Erhöhung der
denzen wurden weiterhin aus den Stadtstaaten
Erkrankungszahlen entgegen wirken zu kön-
Berlin (16,8) und Hamburg (7,5) übermittelt.
nen.
Bei 40 Fällen (81,6 %) lagen Angaben zur Infektionsquelle vor. Als mögliche Risiken wur-
Tab. 16: Syphilis-Fälle in Deutschland
2001-2005
Jahr
Gemeldete
Fälle
Inzidenz
2001
1 687
2,0
2002
2 422
2,9
2003
2 932
3,6
2004
3 345
4,1
2005
3 210
3,9
2006
3 147
3,8
den mehrheitlich (n=29) sexuelle Kontakte von
Männern zu Männern angegeben.
Abb. 67: Syphilis-Fälle/pro 100 000 Einwohner in M-V 2001-2005
3,5
2,9
3
2,5
2,3
2004
2005
Inzidenz
2,5
2
1,5
1
0,9
1
2002
2003
0,5
0,5
0
2001
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 87 -
2006
39
Trichinellose
2005:
0
2006:
17 Infektionen
Die Trichinellose (syn. Trichinose), die durch
Brandenburg) geschlachteten Hausschweins
Nematoden (Fadenwürmer) der Gattung Tri-
vermutet.
chinella verursacht wird, gehört seit Jahren in
Retrospektiv erfolgte die Meldung eines zwei-
Deutschland zu den sehr selten vorkommen-
ten labordiagnostisch bestätigten Falles. Die
den Zoonosen. Der Mensch infiziert sich durch
Schwiegermutter der erstgenannten Patientin
den Verzehr von nicht ausreichend gegartem
war schon im Dezember 2005 an unklaren
Fleisch, insbesondere vom Wild- oder Haus-
Durchfällen, Erbrechen, Fieber, Gesichtsöde-
schwein.
men und Myalgien erkrankt und in einem Kran-
Im Jahr 2006 wurden in Deutschland 22 Trichi-
kenhaus behandelt worden. Trichinenlarven
nellosen und 2 Nachweise von Trichinella spi-
wurden im eingefrorenen Restmaterial vorhan-
ralis ohne klinische Symptomatik übermittelt,
dener Muskelbiopsien nachgewiesen. Zusätz-
davon 16 Erkrankungen sowie ein asymptoma-
lich veranlasste serologische Untersuchungen
tischer labordiagnostisch bestätigter Fall im
bestätigten den Verdacht.
Rahmen einer Häufung in M-V.
Das Gesundheitsamt ermittelte in Kooperation
Im Zeitraum von Dezember 2005 bis März
mit den zuständigen Veterinärbehörden, Lan-
2006 wurde im Kreis Uecker-Randow (M-V)
desbehörden und dem Bundesinstitut für Risi-
eine Trichinellose-Häufung mit insgesamt 17
kobewertung (BfR) insgesamt 22 exponierte
Infektionen bei Angehörigen einer Großfamilie
Personen, die alle Fleisch und Fleischprodukte
beobachtet.
(rohes Gehacktes, Rauch-/Mettwurst, Schinken
Die erste labordiagnostisch bestätigte Trichi-
oder Leberwurst) des in Lohnschlachtung ge-
nellose-Erkrankung wurde am 21.03.2006 dem
gebenen privaten Hausschweins verzehrt hat-
Gesundheitsamt
ten (kein Erregernachweis bei amtlicher Trichi-
Uecker-Randow
gemeldet.
Eine 30-jährige Frau war wegen unklarer Fie-
nenschau).
bersymptomatik, Durchfall, generalisierter Muskelschmerzen und eines Gesichtsödems in ein
Bei insgesamt 17 Personen konnte serologisch
Krankenhaus eingewiesen worden. Im Rah-
mittels ELISA eine Trichinellose bestätigt wer-
men der Differenzialdiagnostik wurden serolo-
den. Davon wiesen 16 Personen klinische
gisch mittels ELISA Anti-Trichinella-IgG und
Symptome auf, wobei in je 12 Fällen Muskel-
-IgM und durch Immunfluoreszenzmikroskopie
schmerzen sowie Ödeme im Gesichts- und
Trichinellenlarven
Muskelbioptat
Unterschenkelbereich und bei 10 Patienten
nachgewiesen. Durch Ermittlungen der Ge-
Durchfall genannt wurden. Insgesamt 15 dieser
sundheits- und Veterinärämter wurde als mög-
Personen wurden aufgrund der Klinik bzw. der
liche
von
eingeleiteten Therapie stationär behandelt. Bei
Fleisch eines privat gehaltenen und in einer
einem serologisch bestätigten Fall lag keine
Fleischerei im Landkreis Ueckermark (Land
klinische Symptomatik vor.
in
einem
Ansteckungsquelle
der
Verzehr
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 88 -
Erst am 20.04.2006 wurde die Erkrankung
In sichergestellten Lebensmitteln (Schinken-
eines 42-jährigen Mannes (Nachbar der Fami-
speck, Leberwurst) der betroffenen Familie
lie) bekannt, der ebenfalls Rauchwurst verzehrt
konnten im BfR mittels Digestionsmethode
hatte. Er wurde mit neurologischer Symptoma-
Trichinenlarven in zum Teil hoher Konzentrati-
tik (u. a. Sehstörungen, Verdacht auf Schlag-
on (106 Larven pro Gramm Schinkenspeck)
anfall aufgrund einer Vaskulitis, peripheren
nachgewiesen werden. Mit der Multiplex-PCR
Lähmungen an allen Extremitäten) in einem
wurden die Isolate als Trichinella spiralis identi-
neurologischen Rehabilitationszentrum behan-
fiziert. So konnten als Quelle dieses Trichino-
delt.
se-Geschehens eindeutig verzehrtes Fleisch
und Fleischprodukte ermittelt werden.
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 89 -
40
Tuberkulose
2005:
124
2006:
83 Infektionen
dav. 73 Atmungsorgane
10 übrige Organe
Laut RKI-Falldefinition ist die Tuberkulose eine
Deutschland gehört zu den Ländern mit einem
in der Regel aerogen von Mensch zu Mensch
niedrigen Infektionsrisiko. In den letzten 11
übertragene Erkrankung, die durch Erreger des
Jahren ist ein Rückgang um mehr als das
Mycobakterium tuberculosis Komplexes (M.
Doppelte von 14,4 auf 6,6 Erkr./100.000 Ein-
tuberculosis, M. africanum, M. bovis, M. micro-
wohner in Deutschland zu beobachten (Abb.
ti, M. canetti) verursacht wird.
68).
Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorga-
Trotz weiter rückläufiger Infektionszahlen se-
nisation (WHO) erkranken weltweit jährlich
hen Experten für Deutschland ein mögliches
noch 8-9 Millionen Menschen neu an Tuberku-
Risiko durch importierte Tuberkulose-Erreger,
lose, darunter knapp 4 Millionen an der hoch
hauptsächlich aus den osteuropäischen Nach-
ansteckenden, mikroskopisch positiven Form.
barstaaten.
Etwa 2 Mio. Menschen sterben jährlich an den
Folgen der Erkrankung.
Abb. 68: Tuberkulose-Erkrankungen/100 000 Einwohner in Deutschland 1996-2006
16,0
14,4
14,0
13,6
12,7
12,4
11,0
Inzidenz
12,0
9,4
10,0
8,7
8,9
8,0
8,0
7,3
6,6
6,0
4,0
2,0
0,0
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
Die im Jahr 2006 übermittelten 5 408 Tuberku-
niedrigsten Meldewert seit 1996 dar.
lose-Erkrankungen und die entsprechende
Wie in den Vorjahren lag die Inzidenz in den
Inzidenz von 6,6 Erkr./100 000 Einwohner ent-
Stadtstaaten Hamburg (11,1), Bremen (9,8)
sprechen einem Rückgang gegenüber dem
und Berlin (9,5) deutlich über dem Bundes-
Vorjahr von 9,6 % (Abb. 68) und stellen den
durchschnitt.
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 90 -
In M-V setzte sich 2006 der Rückgang der
gen und erreichte auch in unserem Bundes-
Fallmeldungen an Tuberkulose ebenfalls fort.
land den niedrigsten Meldewert der letzten 14
Mit 83 Erkrankungen (Inz. 4,9) ist die Inzidenz
Jahre (Abb. 69).
im Vergleich zum Vorjahr weiter zurückgegan-
Abb. 69: Entwicklung der Tuberkulose-Erkrankungen und der -Inzidenzen 1993-2006 in M-V
abs.
abs.
300
14,6
Inz.
Inz.
16,0
14,0
12,6
250
12,2 12,1
11,5
14,0
12,5
12,0
200
9,5
7,9
8,3
10,0
8,9
150
7,1
7,1
8,0
4,9
100
6,0
4,0
50
2,0
0
0,0
93
94
95
96
97
98
99
2000
01
02
03
04
05
06
Mehr als die Hälfte (79,5 %) aller in M-V ge-
Erkrankungen in M-V bei den ausländischen
meldeten
in
Bürgern ein deutlicher Häufungsgipfel in der
Deutschland geborenen Personen auf. Damit
Altersgruppe zwischen 25-30 Jahren liegt, ist
stieg der Anteil um 14,7 % gegenüber dem
bei den einheimischen Deutschen die höchste
Vorjahr.
Inzidenz ab dem 70. Lebensjahr zu beobach-
Während bei den gemeldeten Tuberkulose-
ten (Abb. 70).
Tuberkulose-Fälle
trat
bei
Abb. 70: Tuberkulose-Inzidenz nach Alter und Staatsangehörigkeit in M-V, 2006
Deutschland
Ausland
14
12
Inzidenz
10
8
6
4
2
0
<5
5-<10
10-<15
15-<20
20-<25
25-<30
30-<40
40-<50
Altersgruppe
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 91 -
50-<60
60-<70
>70
Die Zahl der für Deutschland übermittelten
Tuberkulose-Fälle bei Kindern gemeldet (Tab.
Fälle bei Kindern unter 15 Jahren ist 2006 mit
17), die ausschließlich deutsche Kinder mit
200 Erkrankungen (im Vorjahr n=230) weiter
einer Tuberkulose der Atmungsorgane betra-
rückläufig. In M-V wurden wie im Vorjahr nur 5
fen.
Tab. 17: Tuberkulose-Erkrankungen in der Altersgruppe der 0-<15 Jährigen 1995-2006 in MV
dav. Tuberkulose der
< 15 Jahre
Atmungsorgane
übrigen Organe
1995
6
5
1
1996
5
5
-
1997
10
8
2
1998
8
5
3
1999
7
6
1
2000
6
3
3
2001
2
1
1
2002
9
8
1
2003
7
5
2
2004
1
1
-
2005
5
2
3
2006
5
5
-
Bei der Betrachtung der Geschlechtsverteilung
74 % (3.083 von 4.169 Fällen) und der beson-
fallen deutliche Unterschiede in der Tuberkulo-
ders infektiösen, mikroskopisch positiven Form
se-Erkrankungshäufigkeit auf. In Deutschland
33 % (1.376 von 4.169 Fällen). Bei der extra-
betrug die Inzidenz bei Männern 7,9 Erkr./100
pulmonalen Tuberkulose, die 2006 in Deutsch-
000 Einwohner und war damit 1,5-mal so hoch
land einen Anteil von 20,6 % der Fälle aus-
wie bei den Frauen (5,3). In M-V wurde 2006
machte, waren die Lymphknoten am häufigs-
eine ähnliche Geschlechtsverteilung beobach-
ten betroffen.
tet. Bei Männern betrug sie 5,3 und bei Frauen
In M-V 2006 wurde die Lungentuberkulose in
4,3 Erkr./100 000 Einwohner, wobei die höchs-
73 von 83 Fällen (88 %) übermittelt, davon 59
te Inzidenz mit 9,6 Erkr./100 000 Einwohner bei
Fälle (80,8 %) mit offener Tuberkulose und
Männern im Alter >65 Jahre registriert wurde.
davon wiederum 29 Fälle (39,7 %) mit mikroskopisch positiver Form. Zwischen 1995-2006
Der Anteil an Lungentuberkulose aller gemeldeten Fälle in Deutschland blieb mit 79,4 %
(4.169 von 5.251 Fällen) unverändert. Dabei
betrug der Anteil der offenen Form insgesamt
differierte der Anteil der offenen Tuberkulose
zwischen 66 % in den Jahren von 1996-99 und
75 bis 86 % im Zeitraum von 2000 bis 2006
(Tab. 18 Abb. 71).
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 92 -
Tab. 18: Erregernachweis bei Tuberkulose-Erkrankungen der Atmungsorgane 1995-2006 in M-V
M-V
Tuberkulose - Atmungsorgane
Jahr
mit Nachweis Tbk-Bakt.
ohne Nachweis Tbk-Bakt.
gesamt
1995
129
65
194
1996
117
58
175
1997
126
59
185
1998
135
47
182
1999
138
50
188
2000
117
18
135
2001
93
23
116
2002
88
39
127
2003
105
32
137
2004
67
45
112
2005
67
36
103
2006
59
14
73
Tab. 71: Verteilung der Tuberkulose-Erkrankungen der Atmungsorgane 1995-2006 in M-V
offene TBC
geschlossene TBC
250
absolut
200
150
100
50
0
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
Der rückläufige Trend bei den Erkrankungs-
5 Erstrangmedikamente (Isoniazid (INH), Rif-
zahlen in Deutschland geht mit einer Zunahme
ampicin (RMP), Pyrazinamid (PZA), Ethanbutol
der Erregerresistenz einher. So ist der Anteil
(EMB), Streptomycin (SM)) resistent waren
multiresistenter Stämme (mindestens gleich-
(jegliche Resistenz), stieg von 11,1 % im Jahr
zeitige Resistenz gegenüber Isoniazid und
2001 auf 13,9 % im Jahr 2004 und blieb im
Rifampicin) im Jahr 2004 von 2,5 % weiter auf
Jahr 2005 konstant auf hohem Niveau (13,5 %)
2,7 % im Jahr 2005 gestiegen. Der Anteil der
(Abb. 72).
Erreger, die gegen mindestens eines der
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 93 -
Abb. 72: Anteil resistenter Tuberkulosen 2001-2005 in Deutschland
(Quelle: Bericht zur Epidemiologie der Tuberkulose in Deutschland für 2005. 22.02.2007)
Im Vergleich zu den Vorjahren nahmen die
Erreger bei 4 Patienten auf. Dieses entspricht
Resistenzen 2006 auch in M-V zu. Bei insge-
einem 3-fachen Anstieg des Multiresistenzan-
samt 6 Patienten lag eine Resistenz gegen
teils im Vergleich zu 2005 (von 1,6 % auf 4,8
mindestes 1 Erstrangmedikament vor (jegliche
%). Die Anteile der Erreger mit jeglicher Resis-
Resistenz) und lag damit 2006 bei 7,2 %.
tenz gegen Streptomycin und Rifampizin er-
Eine Multiresistenz (gleichzeitige Resistenz
reichten 2006 das höchste Niveau seit 2001
gegen Isoniazid und Rifampicin) wiesen die
(Abb. 73).
Abb. 73: Erreger-Resistenzen bei Tuberkulose-Infektionen in M-V seit 2001
8
7
Prozent
6
5
4
3
2
1
0
2001
EMB
INH
PZA
RMP
SM
INH+RMP
jegliche
Resistenz
0
1,4
2,1
0
0
0
3,5
2002
0
2,7
2
0,7
2,7
0,7
6,1
2003
0,6
3,2
0,6
0
3,8
0
7,6
2004
0,8
4,9
4,1
2,4
4,1
2,4
7,3
2005
1,6
3,2
2,4
1,6
4,8
1,6
5,6
2006
1,2
4,8
4,8
4,8
6
4,8
7,2
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 94 -
41
Typhus abdominalis
Diese Systemerkrankung mit hohem Fieber,
•
2005:
1
2006:
3 Infektion
in der 24. Woche einen 42-jährigen unge-
Kopfschmerzen sowie später einsetzenden
impften Mann aus Rostock, der mit Durch-
gastroenteritischen Symptomen wird durch den
fall, Fieber und Bauchkrämpfen hospitali-
Serovar Typhi der Bakterienart Salmonella
siert wurde. Es erfolgte der Nachweis von
enteritica
S. Typhi, Lysotyp n.c. in der Blutkultur. Die
verursacht
und
fäkal-oral
von
Mensch zu Mensch übertragen. Nach dem Abklingen der klinischen Symptome können 2 bis
Infektionsquelle ist unbekannt;
•
in der 33. Woche einen 51-jährigen unge-
5 % der Patienten zu Dauerausscheidern wer-
impften Mann aus dem Kreis Mecklen-
den.
burg-Strelitz, der noch während des Ur-
In Deutschland gehört Typhus abdominalis zu
laubs in Indien mit Fieber erkrankte und
den seltenen, meist importierten Infektionen,
im Klinikum Neubrandenburg hospitalisiert
bei denen die Inzidenz schon seit Jahren bei
wurde. Es erfolgte der Nachweis von
unter 0,1 Erkr./100 000 Einwohner liegt.
S. Typhi in der Blutkultur;
Im Jahr 2006 wurden 75 Fälle, 5 weniger als im
•
in der 35. Woche eine 40-jährige unge-
Vorjahr, übermittelt. Rund 89 % der Erkran-
impfte Frau aus dem Kreis Bad Doberan,
kungen wurden vermutlich importiert, wobei 49
die nach einem Pakistan-Urlaub am Tag
% aller Fälle mit Angaben zum Infektionsland
der Heimreise mit starkem Durchfall und
(n=75) aus Indien kamen.
später mit Fieber bis 41
0
C erkrankte.
Daraufhin wurde sie in Bad Doberan
Die drei in M-V 2006 gemeldeten klinisch-
hospitalisiert. Die Erkrankung wurde durch
labordiagnostisch
den Nachweis von S. Typhi im Stuhl be-
betrafen
bestätigten
Erkrankungen
stätigt.
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 95 -
42
Varizellen
2005:
407
2006:
384 Infektionen
Das Varizella-Zoster-Virus (VZV) kann zwei
In M-V wurden Varizellen-Erkrankungen früher
verschiedene klinische Krankheitsbilder verur-
im Rahmen von Geschehen in der Kategorie
sachen: Varizellen (Windpocken) bei exogener
„Weitere bedrohliche Krankheiten“ übermittelt.
Erstinfektion und Herpes zoster (Gürtelrose)
Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der
bei endogener Reaktivierung. Die Kontagiosität
Meldungen der Varizellen-Infektionen in M-V
des Varizella-Virus bei aerogener Übertragung
von 407 (287 in Rahmen von 19 Häufungen)
(Windpocken) ist sehr hoch. Man kann davon
auf 384 Erkrankungen (355 im Rahmen von 40
ausgehen, dass etwa 20 % der Bevölkerung
Häufungen). Mit einer Inzidenz von 22,5 Erkr./
einmal im Leben an einem Zoster erkranken
100 000 Einwohner gehören die Windpocken
und bei über 95 % aller Erwachsenen Antikör-
zu den 10 häufigsten gemeldeten Infektionen in
per gegen das VZV nachweisbar sind.
M-V, wobei von einer sehr hohen Dunkelziffer
Laut Infektionsschutzausführungsgesetz des
auszugehen ist.
Landes M-V, das seit 03. Juli 2006 in M-V in
Bei der Betrachtung der Altersverteilung fällt
Kraft ist, sind die Erkrankung sowie der Tod an
der übliche Häufungsgipfel in der Altersgruppe
Windpocken namentlich meldepflichtig.
der 1-<5-Jährigen auf (Abb. 74).
Abb. 74: Altersverteilung der Varizellen-Infektionen 2006 in M-V
8,00
7,25
Inzidenz
6,00
4,00
2,00
1,84
1,46
0,08
0,03
0
0
15- <25
25- <45
45- <65
` 65
0,00
<1
1- <5
5- <15
Altersgruppe
92,4 % aller Fälle (n=355) wurden in Rahmen
tagesstätten, 7 Geschehen mit 42 Erkrankun-
von 40 Häufungen gemeldet (Abb. 75). Wäh-
gen aus Schulen und eine Häufung mit 9 Er-
rend 2005 alle 19 Geschehen nur in Kinderta-
krankung aus einer Reha-Klinik übermittelt
gesstätten registriert wurden, sind 2006
worden.
32
Geschehen mit 304 Erkrankungen aus Kinder-
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 96 -
Abb. 75: Varizellen-Häufungen in Mecklenburg-Vorpommern 2004- 2006
Anz. Häufungen
abs.
Anz. Erkrankte
600
462
500
355
400
287
300
200
100
40
19
25
0
2004
2005
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 97 -
2006
43
Vibrio vulnificus
2005:
0
2006:
3 Infektionen
Vibrio vulnificus ist natürlicher Bestandteil der
72-jähriger Urlauber aus Berlin, klinisch-
Bakterienflora der Meere. Vor allem bei Perso-
epidemiologisch bestätigte Erkrankung;
nen höheren Alters oder mit chronischen
koronare Herzkrankheit mit Stauungs-
Grundleiden kann V.vulnificus eine Infektion
ödem als Grunderkrankung; nach Baden
hervorrufen, die abhängig vom Übertragungs-
im Usedomer Bereich ebenfalls typische
weg ein klinisches Bild der Gastroenteritis, der
Wundinfektion; Anbehandlung mit Anti-
Sepsis oder der Wundinfektion hervorruft.
biotika in Wolgast; Verlegung ins Univer-
Nach IfSG existiert keine bundesweite Melde-
sitätsklinikum Greifswald, 36 Stunden
pflicht für Vibrio vulnificus-Infektionen. Jedoch
nach Therapiebeginn kein Nachweis im
sollten diese Infektionen nach § 6 Absatz 1 Nr.
Wundabstrich mehr möglich.
5 IfSG (schwerwiegende Gefahr für die Allge-
76-jähriger Mann aus Stralsund, klinisch-
meinheit oder Krankheitserreger als Ursache,
labordiagnostisch bestätigte Erkrankung;
die nach § 7 IfSG nicht genannt werden) er-
Ulcus cruris, Wundinfektion im Unter-
fasst werden.
schenkelbereich nach Baden im Strela-
In Deutschland wurde 1994 der erste Fall einer
sund;
V. vulnificus-Infektion beim Menschen regis-
Nachweis
triert. In Mecklenburg-Vorpommern traten 2003
Wundabstrich.
sofortige
von
Antibiotika-Therapie;
Vibrio-vulnificus
im
2 Fälle (davon ein Todesfall) auf. 2006 kam es
Alle 3 Fälle verliefen durch die zügig eingeleite-
in M-V zu 3 Erkrankungen:
te Antibiotika-Therapie ohne Komplikationen.
57-jähriger Urlauber aus Brandenburg;
Aufgrund der Infektionsgefahr führt das Lan-
klinisch-labordiagnostisch bestätigte Er-
desamt für Gesundheit und Soziales seit 2004
krankung; Diabetiker; nach Baden im
routinemäßig in den Sommermonaten Unter-
Usedomer Bereich schwere Wundinfek-
suchungen an ausgewählten Badestellen in
tion mit Blasenbildung im Unterschen-
M-V auf das Vorkommen von V.vulnificus
kelbereich; sofortige Anbehandlung mit
durch. Ärzte und insbesondere medizinische
Antibiotika in Anklam; Verlegung Univ.-
Einrichtungen in Ostseenähe (z. B. Reha-
Klinikum
Kliniken) werden zeitnah über das Auftreten
Greifswald;
Nachweis
Vibrio vulnificus im Wundabstrich.
von
von V. vulnificus in der Ostsee informiert.
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 98 -
44
Virale haemorrhagische Fieber, andere Erreger
2005:
0
2006:
1 Infektion
Zu den im IfSG genannten Übermittlungskate-
Seychellen sowie Madagaskar und Südindien
gorien „Virale haemorrhagische Fieber, andere
standen.
Erreger“ gehören einige tropische, meist durch
Insektenstiche übertragene Viruskrankheiten,
Die einzige 2006 in M-V gemeldete klinisch-
die in keiner anderen Meldekategorie genannt
labordiagnostisch bestätigte Erkrankung an
werden. Dazu gehört unter anderem das Chi-
Chikungunya-Fieber betraf in der 18. Woche
kungunya-Fieber.
einen 31-jährigen Mann aus dem Kreis Lud-
Im Jahr 2006 wurden in Deutschland zum ers-
wigslust, der noch während seines Urlaubs auf
ten Mal seit Einführung des IfSG Erkrankungs-
Mauritius (10.-20.04.) mit Fieber, Kopfschmer-
fälle an Chikungunya-Fieber übermittelt. Es
zen, Petechien und Arthralgien erkrankte und
handelte sich insgesamt um 53 importierte
am Tag seiner Heimreise sofort hospitalisiert
Infektionen, die im epidemiologischen Zusam-
wurde. Die Diagnose wurde mittels PCR-
menhang mit Epidemien auf Mauritius, den
Nachweis bestätigt.
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 99 -
45
Weitere bedrohliche Erkrankungen / Häufungen
2005:
1 653
2006:
3 183 Infektionen
In dieser Meldekategorie werden derzeit alle
ten Anteil nahmen mit Abstand die Erkran-
gastroenteritischen Häufungen unklarer Gene-
kungshäufungen der Gastroenteritiden unklarer
se und Häufungen durch Krankheitserreger
Genese ein. Bei 198 Geschehen mit 2 650
erfasst, die als Einzelfälle lt. IfSG und erweiter-
Erkrankungen (83,3 % WBK) konnte kein Er-
ter Länder-Verordnung nicht meldepflichtig
reger nachgewiesen und die Infektionsquelle
sind.
nicht eruiert werden. Unter den gastrointesti-
Die Anzahl der Erkrankungen in dieser Melde-
nalen Infektionen hatten sie einen Anteil von 18
kategorie verdoppelte sich im Vergleich zum
% (s. Kapitel „Enteritiden, infektiöse“). Alle in
Vorjahr und betrug 18,4 % aller in M-V 2006
dieser Meldekategorie übermittelten Infekti-
erfassten Erkrankungen. Den prozentual größ-
onsgeschehen sind in Tabelle 19 dargestellt.
Tab. 19: Weitere Erkrankungshäufungen in M-V 2006
Art / Erreger
der Häufung
Gastroenterologische
Häufungen unklarer
Genese
Anzahl der
Häufungen
Anzahl der Erkrankten
(mirkobiologisch bestätigt /
klinisch)
198
2 650
Ort
Kita
Pflegeheime
Krankenhaus
Reha
Gaststätte
Familien
Schule
Arbeitsplatz
Ferienlager/
Campingplatz
Andere BL
Reha
Reha
Wohnheim
Gaststätte
Familien
Wohnheim
Pflegeheime
Kita
Schule
Kita
Kita
= 106 Häufg.
= 40 Häufg.
= 15 Häufg.
= 14 Häufg.
= 6 Häufg.
= 5 Häufg.
= 4 Häufg.
= 4 Häufg.
= 3 Häufg.
= 1 Häufg.
= 1 Häufg.
= 5 Häufg.
= 1 Häufg.
= 1 Häufg.
= 3 Häufg.
= 1 Häufg.
= 3 Häufg.
= 1 Häufg.
= 1 Häufg.
= 13 Häufg.
= 1 Häufg.
Astroviren
Adenoviren
1
6
1 / 52
14 / 125
Bac. cereus
Scabies
1
9
1 / 13
67
Scharlach
Meningitis ohne Erregernachweis
Meningitis durch
B-Streptokokken
Meningitis
durch Coxsackieviren
Konjunktivitis
Hand-Fuß-Mund-Krankh.
Impetigo contagiosa
13
1
90
5
1
2/0
Familie
=
1 Häufg.
1
1/1
Familie
=
1 Häufg.
3
4
1
22
21
1/6
Kita
Kita
Kita
=
=
=
3 Häufg.
4 Häufg.
1 Häufg.
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 100 -
46
Yersiniose
2005:
164
2006:
164 Infektionen
Die enterale Yersiniose wird vom Bakterium
2006 kamen in M-V identisch zum Vorjahr 164
Yersinia
das
Yersiniosen (Inz. 9,6) zur Meldung. Obwohl die
durch kontaminierte Lebensmittel hauptsäch-
Fallzahl unverändert blieb, ist seit 2001 ein
lich tierischer Herkunft, kontaminiertes Trink-
langfristig abfallender Trend bei den Yersinio-
wasser oder seltener direkt über infizierte Per-
sen zu beobachten (Abb. 76).
sonen übertragen werden kann.
Die höchste alterspezifische Inzidenz wurde bei
Im Jahr 2006 wurden in Deutschland 5.161
Kleinkindern im Alter von 1 bis <5 Jahren über-
Yersiniose-Fälle (Inz. 6,3) übermittelt, das ent-
mittelt (91,2). Eine ausgeprägte Saisonalität
spricht einem Rückgang gegenüber dem Vor-
der Fallmeldungen war 2006 nicht erkennbar.
enterocolitica
hervorgerufen,
jahr um 8 % (2005: 5627 E; Inz. 6,8).
Abb. 76: Yersiniosen/100 000 Einwohner in M-V 2001-2006
25
20,7
18,4
Inzidenz
20
15
12,9
12,4
10
9,4
9,6
2005
2006
5
0
2001
2002
2003
2004
Epidemiologischer Jahresbericht 2006 Mecklenburg-Vorpommern
- 101 -
Anlagen zum epidemiologischen Jahresbericht 2006 in M-V
1. Zahl der absolut erfassten Infektionen nach Kreisen (Landeszahl) mit Vergleich
zum Vorjahr und zu den offiziellen RKI-Daten
2. Inzidenzen der erfassten Infektionen nach Kreisen
3. Zahl der absolut erfassten Infektionen nach Monaten
4. Inzidenzen der erfassten Infektionen nach Monaten
5. Zahl der absolut erfassten Infektionen nach Quartalen
6. Inzidenzen der erfassten Infektionen nach Quartalen
7. Alters- und Geschlechtsverteilung bei meldepflichtigen Infektionen
8. Inzidenzen der erfassten Infektionen nach Alter
9. Salmonellenserovare
10. Meldung über Erkrankungen an Masern, Mumps, Röteln, Pertussis
11. Meldezahlen nach § 7 Abs. 3
(direkt an das Robert Koch-Institut gemeldete Krankheitserreger)
12. Zugänge an Tuberkulose
13. Erläuterungen zu Abkürzungen / Begriffen
Zahl der absolut erfassten meldepflichtigen Infektionen lt. IfSG in Mecklenburg-Vorpommern 2006 nach Kreisen
Meldekategorie
DBR
DM
GUE LWL
Adenovirus
Amoebiasis
M-S
MUE NVP NWM OVP PCH RUE
1
1)
1
1
U-R
HGW
NB
HRO
SN
HST
HWI
2
1
1)
M-V
2006
M-V
2005
R K I*
2006
5
0
5
1
1
23
2
32
21
9
17
13
47
53
59
57
33
11
2
39
40
2
25
485
375
Campylobacter
160
57
98
148
59
35
136
101
93
79
53
43
99
25
354
110
50
26
1726
2087
1715
E.-coli-Enteritis
17
14
28
73
7
2
22
33
16
30
4
4
21
2
16
55
8
2
354
307
350
1
1
2
1
1
3
4
13
19
8
1
3
1
135
196
134
1
1
1
1
4
1
18
15
16
20
25
17
83
89
83
3
2
3
1
0
1
24
143
23
27
1173
1290
5
152
134
146
5
5
5
1
2
1
9
6
8
2
1
2
Borreliose
EHEC/STEC
FSME
1
Giardiasis
13
3
8
16
2
6
9
8
4
6
5
3
3
1
36
12
Haemophilus infl.
1
Hantavirus
1
Hepatitis A
2
2
1
Hepatitis B
1
1
1
1
3
Hepatitis C
3
3
4
3
2
1
Hepatitis E
3
3
9
3
6
1
HUS
8
2
1)
1
8
2
2
1
3
1
48
56
21
25
120
22
9
69
67
226
82
153
Kryptosporidiose
17
1
22
17
4
6
6
11
2
8
2
Legionellose
1
1
Leptospirose
Masern
1
1
2
1
2
21
4
2
3
3
2
41
Listeriose
6
1
1
Influenza
Keuchhusten
9
3
6
35
119
37
1
41
9
1
2
1
1
1
1
1
1
1
2
2
- Anlagen epidemiologischer Jahresbericht 2006 M-V Seite 103
1
16
Meldekategorie
DBR
Meningokokken
Mumps
DM
GUE LWL
1
1)
Norovirus
293
171
M-S
1
2
1
137
96
Ornithose
MUE NVP NWM OVP PCH RUE
1
1
66
572
295
1)
6
1
Q-Fieber
1
53
119
1
1
Pneumokokken
1
1
6
Paratyphus
2
U-R
HGW
1
NB
HRO
1
5
2
3
1
3
2
1
86
385
14
233
134
470
170
3
1
1
1
4
1
1
HST
338
HWI
47
1
2
3
SN
1
M-V
2006
M-V
2005
R K I*
2006
14
15
14
16
8
3679
3525
3655
14
1
12
5
1
1
5
0
4
3
25
34
1
2
1
1
Rotavirus
280
152
260
328
67
133
256
225
283
190
275
121
208
107
689
236
98
75
3983
3407
3974
Salmonellose
99
83
93
234
55
44
72
73
100
47
74
38
50
41
252
75
35
40
1505
1099
1460
Shigellose
1
6
16
6
17
0
16
83
124
80
3
1
3
1
0
1
3183
1653
15
384
407
164
1
Trichinellose
6
Typhus
1
2
3
Weitere Bedrohliche
1)
+
1)
2
1
11
9
2
6
7
2
2
1
8
8
2
4
1
1
262
129
101
483
121
210
196
5
2
7
80
1
1
55
9
12
2
2
16
835
1669
428
12
1245
+
7
1
VHF, andere Erreger
Yersiniose
1
17
Tuberkulose
Windpocken
3
645
1046 1170
340
173
286
130
29
6
52
68
14
9
27
2
8
678
1270
871
1380
478
119
98
314
8
213
14
48
1
11
4
22
5
7
2
164
817
476
2457
773
779
279
17296
162
In dieser Meldekategorie werden Erkrankungshäufungen unklarer Genese und Häufungen durch Erkrankungserreger erfasst, die als Einzelfälle nicht meldepflichtig sind.
Krankheiten/Erreger, die laut Meldeverordnung in Mecklenburg-Vorpommern zusätzlich meldepflichtig sind
* Die vom RKI veröffentlichten Zahlen enthalten lediglich
- klinisch-epidemiologisch bestätigte und
- klinisch und durch labordiagnostischen Nachweis bestätigte Erkrankungen.
In Ausnahmefällen (Masern, EHEC, CJK, Tuberkulose und Poliomyelitis) werden zusätzlich lediglich „klinisch bestätigte Erkrankungen“ registriert. Damit fallen die von den Ländern erfassten und übermittelten „durch labordiagnostischen Nachweis bestätigten asymptomatischen Infektionen“ und „nur durch labordiagnostischen Nachweis bestätigte Infektionen“ aus der Statistik heraus und es kommt zu
Differenzen (~10 %) im Vergleich zu den Länderzahlen.
- Anlagen epidemiologischer Jahresbericht 2006 M-V Seite 104
Inzidenz der erfassten meldepflichtigen Infektionen lt. IfSG in Mecklenburg-Vorpommern 2006 nach Kreisen
Meldekategorie
DBR
DM
GUE
LWL
Adenovirus
Amoebiasis
M-S
MUE
1,2
1)
NVP
NWM
OVP
PCH
0,9
RUE
U-R
1,4
2,6
HGW
NB
HRO
SN
HST
HWI
0,8
1)
M-V
2006
M-V
2005
0,29
0
0,06
0,06
19,2
2,3
30,3
16,3
10,8
25,2
8,0
39,1
48,1
57,5
80,0
42,8
20,6
2,9
10,5
41,4
3,4
55,1
27,12
21,49
Campylobacter
133,4
65,7
92,7
115,2
70,7
51,9
121,2
83,9
84,3
76,9
74,3
55,7
185,8
36,7
177,6 113,8
85,2
57,3
101,10
119,62
E.-coli-Enteritis
14,2
16,1
26,5
56,8
8,4
3,0
19,6
27,4
14,5
29,2
5,6
5,2
39,4
2,9
8,0
13,6
4,4
20,73
17,60
1,2
0,9
1,6
0,9
0,8
4,4
2,0
0,76
1,09
0,06
0,17
7,91
11,23
0,06
0,06
0,06
0,23
1,05
0,86
1,17
1,43
4,86
5,40
0,18
0,11
0,06
0
1,41
8,20
59,5
68,71
73,94
11,0
8,90
7,68
0,29
0,29
0,06
0,11
0,53
0,34
0,12
0,06
Borreliose
EHEC/STEC
FSME
56,9
0,9
Giardiasis
10,8
3,5
7,6
12,5
2,4
8,9
8,0
6,6
3,6
5,8
7,0
3,9
5,6
1,5
18,1
12,4
Haem. Infl.
2,2
Hantavirus
1,2
Hepatitis A
1,7
1,9
1,2
Hepatitis B
0,8
0,9
1,2
1,5
2,7
Hepatitis C
2,5
3,6
5,9
2,7
2,3
0,9
Hepatitis E
2,7
1,5
8,8
2,5
5,4
0,8
HUS
7,8
2,8
1)
0,9
6,2
1,8
1,9
1,4
3,9
1,9
62,2
105,1
24,2
23,7
93,4
26,3
13,3
61,5
55,7
204,9
79,9
214,6
Kryptosporidiose
14,2
1,2
20,8
13,2
4,8
8,9
5,3
9,1
1,8
7,8
2,8
Legionellose
0,8
0,8
Leptospirose
Masern
1,9
1,5
1,0
1,0
2,9
10,5
4,1
3,4
6,6
6,6
1,9
34,2
Listeriose
7,8
1,7
1,2
Influenza
Keuchhusten
7,0
2,7
10,2
51,3
59,7
38,3
1,5
20,6
9,3
1,5
1,0
1,5
0,8
1,2
0,9
0,8
1,5
1,0
2,8
1,8
- Anlagen epidemiologischer Jahresbericht 2006 M-V Seite 105
0,5
27,3
Meldekategorie
DBR
Meningokokken
Mumps
DM
GUE
1,2
1)
M-S
0,8
1,9
Norovirus
LWL
244,3 197,1 129,6
Ornithose
MUE
NVP
1,5
0,9
0,8
74,7
79,0
847,5 263,0
1)
5,0
1,2
Q-Fieber
0,9
PCH
1,8
1,0
44,1
107,9
0,8
0,9
Pneumokokken
OVP
0,9
4,7
Paratyphus
NWM
RUE
U-R
HGW
1,3
2,8
3,9
83,8
540,0
18,1
2,9
1,4
1,3
1,9
NB
HRO
1,5
2,5
4,4
1,0
4,8
0,9
0,8
HST
HWI
1,0
437,3 196,5 235,8 175,9 575,7 103,5
1,9
1,0
1,7
2,3
SN
0,9
M-V
2006
M-V
2005
0,82
0,86
0,94
0,46
215,49
202,05
0,82
0,06
0,5
2,2
0,29
0
2,0
6,6
1,46
1,95
0,06
0,11
0,9
Rotavirus
233,5 175,2 246,0 255,3
80,2
197,1 228,2 187,0 256,6 185,0 385,7 156,8 390,4 156,9 345,7 244,2 166,9 165,2
233,30
195,29
Salmonellose
82,6
65,9
65,2
88,15
62,99
Shigellose
0,8
0,35
0,92
1,00
0
4,86
7,11
0,18
0,06
0,06
0
186,44
94,75
33,0
22,49
0
4,4
9,61
9,40
95,7
88,0
182,1
64,2
60,7
90,7
45,8
103,8
60,1
126,5
77,6
1,5
59,6
88,1
1,7
22,0
Tuberkulose
5,0
Typhus
0,8
2,3
2,8
Weitere Bedrohliche
1)
5,4
2,4
1,5
9,8
7,5
1,8
5,8
9,8
2,6
3,8
1,5
1,2
VHF, andere Erreger
Yersiniose
93,8
1,3
Trichinellose
Windpocken
49,3
4,0
8,3
3,4
8,8
0,5
0,8
+
218,5 148,7
4,2
10,0
2,3
95,5
375,9 144,9 311,1 174,7
308,3 168,5 401,2 168,5 223,3 143,7 157,6
6,6
62,3
1,2
1,5
49,0
24,1
5,4
50,6
95,4
8,5
9,3
2,4
3,0
14,3
11,6
8,2
26,3
2,8
10,4
20,6
8,3
20,5
24,1
1,0
5,9
11,0
5,2
362,8
11,9
+
In dieser Meldekategorie werden Erkrankungshäufungen unklarer Genese und Häufungen durch Erkrankungserreger erfasst, die als Einzelfälle nicht meldepflichtig sind.
1)
Krankheiten/Erreger, die laut Meldeverordnung in Mecklenburg-Vorpommern zusätzlich meldepflichtig sind
- Anlagen epidemiologischer Jahresbericht 2006 M-V Seite 106
Zahl der absolut erfassten meldepflichtigen Infektionen lt. IfSG in Mecklenburg-Vorpommern 2006 nach Monaten
Meldekategorie
Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Adenovirus
Amoebiasis
Juli
August
Septemb.
1
2
1
1)
Oktober
November Dezember
1
1
1)
M-V
2006
M-V
2005
5
0
1
1
15
7
4
8
11
39
71
91
66
64
67
20
463
375
Campylobacter
119
97
91
66
84
190
251
258
216
141
137
76
1726
2087
E.-coli-Enteritis
38
32
32
27
22
30
40
31
18
30
40
14
354
307
EHEC/STEC
1
1
1
2
2
3
13
19
1
3
135
196
1
1
1
4
Borreliose
FSME
3
1
Giardiasis
14
12
21
8
13
5
4
Haem. Infl.
11
14
4
Hepatitis B
2
3
1
Hepatitis C
13
9
8
Hepatitis E
1
3
8
Influenza
1
1
2
1
18
15
3
2
1
2
2
20
25
4
2
10
7
5
83
89
1
3
2
1
1
0
3
2
1
2
1
1
4
8
5
1
HUS
2
14
5
152
136
82
79
90
100
56
77
100
Kryptosporidiose
7
6
23
10
9
9
21
27
17
Legionellose
1
1
1)
1
2
1
24
143
83
138
80
1173
1290
11
9
3
152
134
1
5
5
1
2
9
6
2
1
1
Leptospirose
Masern
7
1
Hepatitis A
Listeriose
8
1
Hantavirus
Keuchhusten
18
1
2
2
1
1
1
2
- Anlagen epidemiologischer Jahresbericht 2006 M-V Seite 107
2
Meldekategorie
Januar
Februar
Meningokokken
1
April
Mai
Juni
Juli
2
1
1
2
2
2
2
3
Norovirus
586
292
166
140
Ornithose
2
6
4
Mumps
1)
Paratyphus
1
Pneumokokken
1)
5
März
259
August
Septemb.
Oktober
1
1
1
3
2
1
70
153
285
219
1
3
3
33
M-V
2006
M-V
2005
3
14
15
1
16
8
720
3679
3525
14
1
5
0
25
34
1
2
November Dezember
1
756
1
1
3
Q-Fieber
3
4
1
1
3
2
1
Rotavirus
278
826
1286
602
381
230
43
39
29
29
114
126
3983
3407
Salmonellose
90
56
48
87
101
134
222
285
187
115
97
83
1505
1099
Shigellose
3
1
1
1
6
16
Trichinellose
16
1
17
0
9
5
83
124
3
1
1
0
Tuberkulose
14
8
4
Typhus
Weitere Bedrohliche
Yersiniose
9
1
VHF, andere Erreger
Windpocken
6
1)
4
1
5
10
8
2
1
+
495
509
370
179
76
87
46
48
101
129
575
568
3183
1653
3
29
34
43
58
59
21
9
12
25
44
47
384
120
20
15
10
11
11
21
11
12
18
11
15
9
164
164
- Anlagen epidemiologischer Jahresbericht 2006 M-V Seite 108
Inzidenzen der erfassten meldepflichtigen Infektionen lt. IfSG in Mecklenburg-Vorpommern 2006 nach Monaten
Meldekategorie
Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Adenovirus
Amoebiasis
Juli
August
Sept.
0,1
0,1
0,1
1)
Okt.
Nov.
Dez.
0,1
0,1
1)
M-V
2006
M-V
2005
0,29
0
0,06
0,06
0,9
0,4
0,2
0,5
0,6
2,3
4,2
5,3
3,9
3,7
3,9
1,2
27,12
21,49
Campylobacter
7,0
5,7
5,3
3,9
4,9
11,1
14,7
15,1
12,7
8,3
8,0
4,5
101,10
119,62
E.-coli-Enteritis
2,2
1,9
1,9
1,6
1,3
1,8
2,3
1,8
1,1
1,8
2,3
0,8
20,73
17,60
EHEC/STEC
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,2
0,76
1,09
0,06
0,17
7,91
11,23
0,06
0,06
0,06
0,23
Borreliose
FSME
0,2
0,1
Giardiasis
0,8
0,7
1,2
0,5
0,8
0,3
0,2
Haem. Infl.
0,6
0,8
0,2
Hepatitis B
0,1
0,2
0,1
Hepatitis C
0,8
0,5
0,5
Hepatitis E
0,1
0,2
0,5
Influenza
0,1
0,1
0,1
0,1
1,05
0,86
0,2
0,1
0,1
0,1
0,1
1,17
1,43
0,2
0,1
0,6
0,4
0,3
4,86
5,40
0,1
0,18
0,11
0,1
0,06
0
0,2
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,2
0,5
0,3
0,1
HUS
0,1
0,8
0,3
8,9
8,0
4,8
4,6
5,3
5,9
3,3
4,5
5,9
Kryptosporidiose
0,4
0,4
1,3
0,6
0,5
0,5
1,2
1,6
1,0
Legionellose
0,1
0,1
1)
0,1
0,1
0,1
1,41
8,20
4,9
8,1
4,7
68,71
73,94
0,6
0,5
0,2
8,90
7,68
0,1
0,29
0,29
0,06
0,11
0,53
0,34
0,12
0,06
0,1
Leptospirose
Masern
0,4
0,1
Hepatitis A
Listeriose
0,5
0,1
Hantavirus
Keuchhusten
1,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
- Anlagen epidemiologischer Jahresbericht 2006 M-V Seite 109
0,1
Meldekategorie
Januar
Februar
Meningokokken
0,1
Sept.
Okt.
Nov.
Dez.
M-V
2006
M-V
2005
0,1
0,1
0,1
0,1
0,2
0,82
0,86
0,2
0,1
0,1
0,1
0,94
0,46
4,1
9,0
42,2
215,49
202,05
0,82
0,06
0,29
0
1,46
1,95
0,06
0,11
April
Mai
Juni
Juli
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
0,2
Norovirus
34,3
17,1
9,7
8,2
Ornithose
0,1
0,4
0,2
Mumps
1)
Paratyphus
0,1
Pneumokokken
1)
0,3
März
15,2
August
16,7
12,8
0,1
0,2
0,2
1,9
44,3
0,1
0,1
0,2
Q-Fieber
0,2
0,2
0,1
0,1
0,2
0,1
0,1
Rotavirus
16,3
48,4
75,3
35,3
22,3
13,5
2,5
2,3
1,7
1,7
6,7
7,4
233,30
195,29
Salmonellose
5,3
3,3
2,8
5,1
5,9
7,8
13,0
16,7
11,0
6,7
5,7
4,9
88,15
62,99
Shigellose
0,2
0,1
0,1
0,1
0,35
0,92
Trichinellose
0,9
0,1
1,00
0
0,5
0,3
4,86
7,11
0,18
0,06
0,06
0
Tuberkulose
0,8
0,5
0,2
Typhus
Weitere Bedrohliche
Yersiniose
0,5
0,1
VHF, andere Erreger
Windpocken
0,4
1)
0,2
0,1
0,3
0,6
0,5
0,1
0,1
+
29,0
29,8
21,7
10,5
4,5
5,1
2,7
2,8
5,9
7,6
33,7
33,3
186,44
94,75
0,2
1,7
2,0
2,5
3,4
3,5
1,2
0,5
0,7
1,5
2,6
2,8
22,49
0
1,2
0,9
0,6
0,6
0,6
1,2
0,6
0,7
1,1
0,6
0,9
0,5
9,61
9,40
- Anlagen epidemiologischer Jahresbericht 2006 M-V Seite 110
Zahl der absolut erfassten meldepflichtigen Infektionen lt. IfSG in Mecklenburg-Vorpommern 2006 nach Quartalen
Meldekategorie
1. Quartal
2. Quartal
Adenovirus
Amoebiasis
1)
3. Quartal
4. Quartal
M-V
2006
4
1
5
1
1)
M-V
2005
1
1
26
58
243
158
485
375
Campylobacter
307
340
725
354
1726
2087
E.-coli-Enteritis
102
79
89
84
354
307
2
3
5
3
13
19
1
3
135
196
1
1
1
1
4
Borreliose
EHEC/STEC
FSME
1
Giardiasis
47
26
Haem. influenzae
29
33
1
Hantavirus
Hepatitis A
4
8
2
4
18
15
Hepatitis B
6
3
6
5
20
25
Hepatitis C
30
20
11
22
83
89
Hepatitis E
1
2
3
2
1
1
HUS
Influenza
3
24
143
233
301
1173
1290
28
65
23
152
134
1
1
1
5
5
1
2
9
6
2
1
16
5
370
269
Kryptosporidiose
36
Legionellose
2
Keuchhusten
1)
Leptospirose
Listeriose
Masern
1
5
1
2
1
2
- Anlagen epidemiologischer Jahresbericht 2006 M-V Seite 111
Meldekategorie
1. Quartal
2. Quartal
3. Quartal
4. Quartal
M-V
2006
M-V
2005
Meningokokken
3
4
2
5
14
15
4
8
3
1
16
8
Norovirus
1137
376
471
1695
3679
3525
Ornithose
2
10
1
1
14
1
Mumps
1)
Paratyphus
4
Pneumokokken
1)
8
Q-Fieber
5
1
6
5
6
1
25
34
1
2
Rotavirus
2390
1213
111
269
3983
3407
Salmonellose
194
322
694
295
1505
1099
Shigellose
3
1
1
1
6
16
Trichinellose
16
1
Tuberkulose
31
15
14
Typhus
1
2
VHF, andere Erreger
1
Weitere Bedrohliche
Windpocken
Yersiniose
1)
+
17
23
83
124
3
1
1
1374
342
195
1272
3183
1653
66
160
42
116
384
120
45
43
41
35
164
164
- Anlagen epidemiologischer Jahresbericht 2006 M-V Seite 112
Inzidenzen der erfassten meldepflichtigen Infektionen lt. IfSG in Mecklenburg-Vorpommern 2006 nach Quartalen
3. Quartal
4. Quartal
M-V
2006
Adenovirus
0,2
0,1
0,29
Amoebiasis
0,1
Meldekategorie
1. Quartal
2. Quartal
M-V
2005
0,06
0,06
Borreliose
1,5
3,4
13,4
8,8
27,12
21,49
Campylobacter
18,0
19,9
42,5
20,7
101,10
119,62
E.-coli-Enteritis
6,0
4,6
5,2
4,9
20,73
17,60
EHEC/STEC
0,1
0,2
0,3
0,2
0,76
1,09
0,06
0,17
7,91
11,23
0,06
0,06
0,1
0,06
0,23
FSME
Giardiasis
0,1
2,8
1,5
Haem.influenzae
1,7
1,9
0,1
Hantavirus
Hepatitis A
0,2
0,5
0,1
0,2
1,05
0,86
Hepatitis B
0,4
0,2
0,4
0,3
1,17
1,43
Hepatitis C
1,8
1,2
0,6
1,3
4,86
5,40
Hepatitis E
0,1
0,1
0,18
0,11
0,1
0,06
HUS
0,2
1,41
8,20
13,6
17,6
68,71
73,94
1,6
3,8
1,3
8,90
7,68
0,1
0,1
0,1
0,29
0,29
0,06
0,11
0,53
0,34
0,12
0,06
Influenza
0,9
0,3
Keuchhusten
21,7
15,8
Kryptosporidiose
2,1
Legionellose
0,1
Leptospirose
Listeriose
Masern
0,1
0,3
0,1
0,1
0,1
0,1
- Anlagen epidemiologischer Jahresbericht 2006 M-V Seite 113
Meldekategorie
1. Quartal
2. Quartal
3. Quartal
4. Quartal
M-V
2006
M-V
2005
Meningokokken
0,2
0,2
0,1
0,3
0,82
0,86
Mumps
0,2
0,5
0,2
0,1
0,94
0,46
Norovirus
66,6
22,0
27,6
99,3
215,49
202,05
Ornithose
0,1
0,6
0,1
0,1
0,82
0,06
Paratyphus
0,2
Pneumokokken
0,5
Q-Fieber
0,29
0,1
0,4
0,3
0,4
0,1
1,46
1,95
0,06
0,11
Rotavirus
140,0
71,0
6,5
15,8
233,30
195,29
Salmonellose
11,4
18,9
40,6
17,3
88,15
62,99
Shigellose
0,2
0,1
0,1
0,1
0,35
0,92
Trichinellose
0,9
0,1
Tuberkulose
1,8
0,9
0,8
Typhus
0,1
0,1
VHF, andere Erreger
0,1
1,00
1,3
4,86
7,11
0,18
0,06
0,06
Weitere Bedrohliche
80,5
20,0
11,4
74,5
186,44
Windpocken
3,9
9,4
2,5
6,8
22,49
Yersiniose
2,6
2,5
2,4
2,1
9,61
94,75
9,40
- Anlagen epidemiologischer Jahresbericht 2006 M-V Seite 114
Alters- und Geschlechtsverteilung bei meldepflichtigen Infektionen – 2006 in M-V
0-<1
Meldekategorie
1-<5
5 - <15
15 - <25
Borreliose
45 - < 65
> 65
M-V 2006
männl. weibl. männl. weibl. männl. weibl. männl. weibl. männl. weibl. männl. weibl. männl. weibl. männl. weibl.
Adenovirus
Amoebiasis
25 - < 45
1
1
2
1)
1
3
1
1
1)
2
M-V
2006
5
1
4
6
18
13
12
10
61
47
83
110
50
71
228
257
485
Campylobacter
11
17
102
102
77
47
174
163
239
226
182
176
95
115
880
846
1726
E.-coli-Enteritis
38
25
107
77
10
8
7
1
6
14
9
15
11
26
188
166
354
3
3
1
3
2
5
8
13
EHEC/STEC
1
FSME
Giardiasis
2
10
13
5
11
7
10
14
19
17
13
7
Haem. Influenzae
1
Hepatitis B
Hepatitis C
6
3
1
2
6
2
6
3
6
2
27
5
13
9
12
1
1
1
Hepatitis E
HUS
3
1)
Kryptosporidiose
73
135
1
1
2
1
8
2
4
4
1
1
1
3
11
7
18
3
12
8
20
8
58
25
83
2
1
3
1
1
1
Influenza
1
15
9
24
6
7
28
14
153
186
57
91
50
155
110
195
49
72
453
720
1173
4
3
18
14
15
23
8
12
10
13
9
12
4
7
68
84
152
1
1
4
1
5
1
1
Leptospirose
1
1
1
Listeriose
Masern
62
1
1
1
Hepatitis A
Legionellose
7
1
Hantavirus
Keuchhusten
1
1
2
1
1
- Anlagen epidemiologischer Jahresbericht 2006 M-V Seite 115
2
4
1
1
6
3
9
1
1
2
0-<1
Meldekategorie
Meningokokken
Mumps
1-<5
15 - <25
2
87
60
2
1
1
3
1
285
258
176
3
3
2
1
2
1
192
116
190
Ornithose
Paratyphus
2
Pneumokokken
1)
25 - < 45
45 - < 65
> 65
M-V 2006
männl. weibl. männl. weibl. männl. weibl. männl. weibl. männl. weibl. männl. weibl. männl. weibl. männl. weibl.
1)
Norovirus
5 - <15
1
2
1
2
1
1
1
1
3
110
271
182
240
5
4
2
3
1
1
1
Q-Fieber
8
1
1
417
7
1095
3
M-V
2006
8
6
14
5
11
16
1373
2306
3679
7
7
14
3
2
5
21
4
25
1
1
1
Rotavirus
458
421
953
875
155
179
61
65
97
180
83
135
109
212
1916
2067
3983
Salmonellose
27
22
171
162
122
104
82
94
139
132
136
128
76
110
753
752
1505
3
1
1
1
5
6
10
7
17
45
38
83
2
1
3
Shigellose
1
Trichinellose
2
2
1
1
2
3
2
2
2
Tuberkulose
1
1
2
1
4
19
8
10
6
Typhus
1
1
1
VHF, andere Erreger
1
Weitere Bedrohliche *
Windpocken
Yersiniose
1)
1
17
1
12
13
565
486
292
309
68
88
83
257
1
9
115
94
79
70
3
5
5
3
26
28
19
15
11
14
13
9
4
13
85
- Anlagen epidemiologischer Jahresbericht 2006 M-V Seite 116
6
164
10
180
5
581
4
1
1285
1898
3183
203
181
384
84
80
164
7716
9580
17296
Inzidenzen der erfassten Infektionen lt. IfSG in Mecklenburg-Vorpommern 2006 nach Alter und Geschlecht
0-<1
Meldekategorie
männl. weibl.
1-<5
männl.
5 - <15
weibl.
männl. weibl.
15 - < 25
männl.
Adenovirus
weibl.
25 - < 45
männl. weibl.
0,9
45 - < 65
männl.
weibl.
> 65
männl.
0,5
Amoebiasis
M-V 2006
weibl.
männl.
weibl.
2006
0,5
0,2
0,3
0,29
0,1
0,4
Borreliose
M-V
0,06
15,2
24,1
30,4
23,4
8,6
7,9
24,4
21,4
33,5
43,5
32,6
32,4
25,9
27,7
27,12
Campylobacter
176,3
278,5
388,0
409,1
130,0
84,4
135,9
142,7
97,1
102,7
74,3
73,6
70,3
57,2
104,0
96,1
101,1
E.-coli-Enteritis
609,1
409,5
407,0
308,8
16,9
14,4
5,5
0,9
2,4
6,4
3,7
6,3
8,1
12,9
22,2
18,8
20,73
49,1
11,4
4,0
1,4
0,8
0,6
0,9
0,76
EHEC/STEC
1,8
FSME
Giardiasis
0,1
0,7
32,1
38,0
52,1
8,4
19,8
5,5
8,8
5,7
8,6
6,9
5,4
5,2
Haem. Influenzae
3,5
7,3
0,5
Hantavirus
1,7
Hepatitis B
Hepatitis C
4,7
2,6
0,4
0,9
2,4
0,8
2,4
1,4
2,4
0,8
11,0
2,3
5,3
3,8
8,9
0,4
0,4
0,7
Hepatitis E
HUS
2,2
7,91
0,1
0,06
7,6
4,0
13,5
3,6
3,1
3,5
0,4
0,4
0,06
1,5
1,3
0,8
1,05
1,5
1,4
0,9
1,17
4,0
6,9
2,8
4,86
0,2
0,1
0,18
0,1
0,06
4,0
Influenza
8,3
0,1
0,8
Hepatitis A
0,06
0,5
1,8
1,0
1,41
Keuchhusten
96,2
114,7
106,5
56,2
258,3
334,2
44,5
79,7
20,3
70,4
44,9
81,5
36,3
35,8
53,5
81,7
68,71
Kryptosporidiose
64,1
49,1
68,5
56,2
25,3
41,3
6,2
10,5
4,1
5,9
3,7
5,0
3,0
3,5
8,0
9,5
8,9
0,7
0,5
0,5
0,1
0,29
Legionellose
1,7
0,4
Leptospirose
0,1
0,4
Listeriose
Masern
0,4
0,8
1,8
0,4
- Anlagen epidemiologischer Jahresbericht 2006 M-V Seite 117
0,8
3,0
0,5
0,06
0,7
0,3
0,53
0,1
0,1
0,12
0-<1
Meldekategorie
Meningokokken
männl. weibl.
32,1
Mumps
Norovirus
1394,5
982,8
1-<5
5 - <15
männl.
weibl.
männl. weibl.
7,6
4,0
3,8
12,0
1,7
1084,1
1034,8
297,1
15 - < 25
männl.
weibl.
2,3
2,6
3,6
0,8
1,8
0,4
345,0
90,6
166,4
Ornithose
Paratyphus
Pneumokokken
1,6
16,0
25 - < 45
7,6
0,9
1,6
männl. weibl.
45 - < 65
männl.
weibl.
0,4
0,4
0,5
0,4
1,3
44,7
123,1
74,3
100,3
2,0
1,8
0,8
1,3
0,4
0,5
0,4
Q-Fieber
3,3
0,4
> 65
männl.
308,5
5,2
M-V 2006
M-V
weibl.
männl.
weibl.
2006
0,5
0,9
0,7
0,82
0,6
1,2
0,94
162,3
261,8
215,49
0,8
0,8
0,82
0,4
0,2
0,29
2,5
0,5
1,46
0,1
0,06
545,1
1,5
0,5
Rotavirus
7340,9 6896,0
3625,2
3509,4
261,6
321,6
47,6
56,9
39,4
81,8
33,9
56,4
80,6
105,5
226,4
234,1
233,3
Salmonellose
432,8
650,5
649,7
205,9
186,9
64,0
82,3
56,5
60,0
55,5
53,5
56,2
54,8
89,0
85,4
88,15
1,4
0,4
0,4
0,1
0,6
0,35
1,2
0,8
1
5,3
4,3
4,86
0,2
0,1
0,18
360,4
Shigellose
0,9
Trichinellose
7,6
3,4
1,8
0,8
1,8
1,2
0,9
0,8
0,8
Tuberkulose
3,8
1,7
3,6
0,8
3,5
7,7
3,6
4,1
2,5
Typhus
0,4
0,5
0,4
VHF, andere Erreger
0,4
4,0
9,6
8,5
0,1
Weitere Bedrohliche
192,3
212,9
2149,3
1949,2
492,9
555,2
53,1
77,1
33,7
116,8
Windpocken
16,0
147,4
437,5
377,0
133,4
125,8
2,3
4,4
2,0
1,4
Yersiniose
64,1
98,9
112,3
32,1
27,0
8,6
12,3
5,3
4,1
- Anlagen epidemiologischer Jahresbericht 2006 M-V Seite 118
34,7
2,4
68,6
4,2
133,2
3,7
289,2
2,0
0,06
151,9
215,5
186,44
24,0
20,6
22,49
9,9
9,1
9,61
Salmonellen – Serovare 2006 in M-V
Serovar
Keine Angaben
DBR
DM
8
GUE
LWL
7
2
M-S
MUE
NVP
NWM
OVP
PCH
RUE
U-R
HGW
NB
HRO
SN
HST
HWI
gesamt
1
3
1
7
1
23
1
2
1
14
1
7
2
81
S.Abony
2
2
S.Albany
1
1
S.Anatum
1
1
S.Bareilly
1
1
S.Bovismorbificans
1
S.Braenderup
1
S.Brandenburg
2
2
S.Bredeney
2
51
1
4
6
39
34
140
S.Give
2
7
1
30
1
1
1
1
24
38
31
S.Hadar
1
2
63
27
13
21
30
23
1
2
S.Indiana
1
134
1
1
1
17
39
2
1
1
2
1
1
2
2
2
1
1
2
S.Kottbus
2
S.Larochelle
1
4
2
2
1
1
S.Livingstone
13
10
2
1
2
767
1
S.Isangi
S.Kedougou
17
2
1
1
13
3
1
S.Glostrup
S.London
1
1
S.Derby
S.Infantis
2
1
S.Cotham
S.Enteritidis
1
1
1
2
2
2
- Anlagen epidemiologischer Jahresbericht 2006 M-V Seite 119
Serovar
DBR
DM
S.Minnesota
GUE
LWL
M-S
MUE
NVP
NWM
OVP
PCH
RUE
U-R
HGW
NB
HRO
SN
HST
HWI
1
1
S.Montevideo
1
1
S.Muenchen
1
1
S.Muenster
1
1
S.Panama
1
1
1
7
2
1
1
S.Potsdam
2
1
1
S.Newport
gesamt
1
1
2
S.Telaviv
1
1
S.Tilene
1
1
S.Typhimurium
13
S.Virchow
24
33
65
1
4
S.Saintpaul
20
13
17
1
1
29
25
12
26
10
15
2
S.Weltevreden
12
59
1
22
5
16
5
1
1
1
Salmonella spp.
9
S.Gruppe B
15
7
S.Gruppe C1
2
7
S.Gruppe D1
6
5
1
1
1
1
6
1
1
1
1
2
1
3
1
3
3
4
29
2
4
2
15
1
82
19
2
2
S.Gruppe E
15
7
2
2
S.Gruppe M
1
1
S.Subspez. I
2
1
S.serologisch rau
gesamt
1
83
95
234
55
44
73
4
1
1
97
416
73
100
47
72
38
50
- Anlagen epidemiologischer Jahresbericht 2006 M-V Seite 120
41
252
75
36
40
1505
Meldungen über Erkrankungen an Masern, Mumps, Röteln, Pertussis - Jahr 2006 in M-V
Altersgruppe
ml.
0-<1
1-<2
2-<3
3-<5
Summe:
0-<5
5 - < 10
10 - < 15
Summe: 5 - < 15
15 - < 25
25 - < 45
45 - < 65
> 65
Summe: 15 - > 65
gesamt
Masern
wbl.
ml.
1
1
1
1
1
1
1
Mumps
wbl.
wbl.
-
-
2
1
1
1
1
1
3
1
1
2
2
1
3
3
6
5
11
1
1
Röteln
ml.
- Anlagen epidemiologischer Jahresbericht 2006 M-V Seite 121
Pertussis
ml.
wbl.
6
7
2
4
6
2
20
8
34
21
73
91
80
95
153
186
57
91
50
155
110
195
49
72
266
513
453
720
Nach § 7 Abs. 3 direkt an das Robert Koch-Institut gemeldete Krankheitserreger aus M-V 2006
Gemeldete Erregernachweise aus
M-V
Inzidenz
Rostock
Schwerin
restl. M-V
2006
Echinokokkose
-
-
-
-
-
HIV-Infektionen
5
4
20
29
1,70
Malaria
-
-
1
1
0,06
Röteln, konnatal
-
-
-
-
-
24
2
23
49
2,87
-
-
-
-
-
Syphilis
Toxoplasmose, konnatal
- Anlagen epidemiologischer Jahresbericht 2006 M-V Seite 122
Jahresbericht der Zugänge an Tuberkulose - Jahr 2006 in M-V
Zugänge an Tuberkulose der Atmungsorgane
mit Nachweis von Tbk-Bakterien
ohne Nachweis von Tbk-Bakterien
Gruppe 1.2.2
Gruppe 1.2.8
Gruppe 1.1.1
Gruppe 1.1.2
Gruppe 1.2.1
Geschlecht
Alter
direkt im Sputumausstrich
von ... bis unter ... Jahren
Männer
unter 1
1-4
5-9
10 - 14
15 - 19
20 - 24
25 - 29
30 - 34
35 - 39
40 - 44
45 - 49
50 - 54
55 - 59
60 - 64
65 - 69
70 - 74
75 und älter
Zusammen (Zeile 1 - 17)
Frauen
unter 1
1-4
5-9
10 - 14
15 - 19
20 - 24
25 - 29
30 - 34
35 - 39
40 - 44
45 - 49
50 - 54
55 - 59
60 - 64
65 - 69
70 - 74
75 und älter
Zusammen (Zeile 19 - 35)
Insgesamt (Zeile 18 + 36)
01
02
03
04
05
06
07
08
09
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
zusammen
01
1
5
3
3
2
2
1
2
19
dar.
Ausl.
02
1
1
1
3
in sonstigem Material
Primärtuberkulose
oder mit anderen
(ausgenommen
Methoden
Pleuritis tuberculosa)
Pleuritis tuberculosa
postprimäre Tuberkulose (ausgenommen
Pleuritis tuberculosa)
zusammen
03
zusammen
07
zusammen
09
2
1
1
1
2
1
1
1
3
1
14
dar.
Ausl.
04
zusammen
05
dar.
Ausl.
06
dar.
Ausl.
08
dar.
Ausl.
10
Zugänge an Tuberkulose anderer Organe
Gruppe 2.1
Gruppe 2.2
Meningen
Urogenitaltrakt
zusammen
11
dar.
Ausl.
12
zusammen
13
dar.
Ausl.
14
Gruppe 2.3
Gruppe 2.4
Knochen und Gelenke periphere Lymphknoten
zusammen
15
dar.
Ausl.
16
zusammen
17
dar.
Ausl.
18
Gruppe 2.8
sonstige Organe
zusammen
19
dar.
Ausl.
20
1
1
1
1
1
1
1
3
7
4
5
2
4
2
2
2
5
6
45
1
1
1
1
4
1
1
1
2
8
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
2
1
2
1
1
1
1
1
2
1
1
2
1
1
1
1
1
1
1
1
4
10
29
1
4
2
5
16
30
2
3
7
21
1
2
4
12
1
1
1
1
1
1
- Anlagen epidemiologischer Jahresbericht 2006 M-V Seite 123
1
2
1
1
2
1
1
1
3
4
1
2
2
2
1
1
Dar.
Ausländer
(1.1.1 bis
2.8)
1
1
1
1
1
Insgesamt
1
1
1
2
2
3
1
1
3
2
2
1
1
1
5
11
38
83
22
1
3
2
2
2
10
1
2
1
1
1
1
7
17
Erläuterungen zu Abkürzungen / Begriffen
HGW
NB
SN
HST
HRO
HWI
DBR
DM
GUE
LWL
M-S
MUE
NVP
NWM
OVP
PCH
U-R
RUE
-
Hansestadt Greifswald
Stadt Neubrandenburg
Stadt Schwerin
Hansestadt Stralsund
Hansestadt Rostock
Hansestadt Wismar
Landkreis Bad Doberan
Landkreis Demmin
Landkreis Güstrow
Landkreis Ludwigslust
Landkreis Mecklenburg-Strelitz
Landkreis Müritz
Landkreis Nordvorpommern
Landkreis Nordwestmecklenburg
Landkreis Ostvorpommern
Landkreis Parchim
Landkreis Uecker-Randow
Landkreis Rügen
M-V
NBL
ABL
-
Mecklenburg-Vorpommern
Neue Bundesländer
Alte Bundesländer
A
abs.
AK
amb.
Ausl.
DZK
E
Em
HPL
Inz.-
-
IQ
IVD
k. A.
KW
ml.
MSM
neg.
n.u.
pos.
RKI
St
stat.
UU
V
wbl.
WBK
-
Ausscheider
Absolutzahl
Antikörper
ambulante Behandlung
Ausländer
Deutsches Zentralkommitee
Erkrankung
Erkrankung, mikrobiologisch bestätigt
Hochprävalenzländer
Inzidenz (= Anzahl der Erkrankungen in einem bestimmten Zeitraum
pro 100.000 Einwohner)
Infektionsquelle
i. v-Drogengebrauch
keine Angaben
Kalenderwoche
männlich
homosexuelle Männer
negativ
nicht untersucht
positiv
Robert Koch-Institut
Sterbefall
stationäre Behandlung
Umgebungsuntersuchung
Verdacht
weiblich
Weitere bedrohliche Erkrankungen
- Anlagen epidemiologischer Jahresbericht 2006 M-V Seite 124
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