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VERANSTALTUNGSHINWEIS
Tagung „Körperbilder – Körperpraktiken“ | 29.-30. September 2016 | Universität Hamburg
Die unlängst entfachten, hitzig geführten Debatten um Sexismus in der Olympia-Berichterstattung oder das
Burkini-Verbot machen eines deutlich: Die Darstellung von Körpern und Körperlichkeit in den Medien und unser
Umgang mit diesen „gendered images“ sind umstritten. Doch nicht nur Journalismus oder Werbung tragen zur
Konstituierung von geschlechterbezogenen Körper-Bildern und -Identitäten bei. Bild-zentrierte Social MediaDienste wie Instagram, Plattformen wie YouTube oder auch Blogs eröffnen den User*innen völlig neue Räume
für die Darstellung und Aushandlung von Körpern und Körperlichkeit. Einerseits tragen diese neuen „usergenerated“ Diskurse zur Reproduktion bzw. Verstärkung (teils problematischer) stereotyper Körper-Normen bei.
Sie stehen aber auch im Besonderen für den Protest gegen sexistische Bilder(sprache), für den Kampf um
Akzeptanz und Anerkennung ‚anderer Körper‘ und Selbstbestimmung. All dies verändert – im positiven, wie
negativen – die Möglichkeiten und Spielräume für die Aushandlung dessen, was wir in Bezug auf Körper/ Körperlichkeit als ‚normal‘, ‚anders‘ oder ‚schön‘ empfinden. Einmal mehr stellt sich die Frage: ‚was machen mediale
Körper-Bilder mit uns – und was machen wir mit ihnen?‘
Diese Aspekte sind Gegenstand der wissenschaftlichen Tagung „Körperbilder – Körperpraktiken“, die am 29. und
30. September 2016 an der Universität Hamburg stattfinden wird. Neben theoretischen Perspektiven der Gender
(Media) Studies, Medienforschung und Visueller Kommunikationstheorie präsentiert die Tagung aktuelle Studien
und Forschungsprojekte, die sich mit Fragen von Medien-Bildern, Gender und Körper/Körperlichkeit auseinander
setzen. Dabei spiegeln die fünfzehn Vorträge ein breites Spektrum inhaltlicher Zugänge wider:
Die Themen reichen von Plus Size Blogs und DIY Näh-Blogs als Orte der Aushandlung von ‚Mode-Körpern‘, der
Bedeutung fitnessbezogener Instagram-Bilder für junge Frauen, historischen und aktuellen Beispielen für die
Schaffung ‚idealer‘ Körper und Identitäten (am Beispiel von Illustrierten der Weimarer Republik, Männlichkeitsnormen in der Werbung und stereotypen Darstellungen ‚junger Alter‘), Memes als Protestform gegen Sexismus
(#distractinglysexy), die Normierung von Sexarbeiterinnen-Körpern durch Freier in Online-Foren bis hin zur
Frage nach Regeln der Anerkennung im Kontext der medialen Darstellung von Geflüchteten bzw. Frauen in den
ägyptischen Protesten seit 2011. Neben diesen vielversprechenden Vorträgen freut es uns ganz besonders, dass
mit Prof. Rosalind Gill (City University London) und Prof. Dr. Tanja Thomas (Universität Tübingen) zwei
international renommierte Speakerinnen für die Tagung gewonnen werden konnten, die in ihren Keynotes
Widersprüchlichkeiten in Schönheitsdiskursen aufzeigen bzw. danach fragen, welche Interventionen im Hinblick
auf die (Nicht-)Sichtbarkeit von Leid in den Medien geboten sind.
Ausgerichtet wird die Veranstaltung von den Fachgruppen ‚Medien, Öffentlichkeit und Geschlecht‘ und ‚Visuelle
Kommunikation‘ in der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft e. V. (DGPuK);
die organisatorische Federführung liegt bei Prof. Dr. Irene Neverla und ihrem Team am Institut für Journalistik
und Kommunikationswissenschaft (Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Universität Hamburg).
Wir möchten Sie hiermit herzlich zu unserer Veranstaltung einladen – Details zum Ablauf und Kurzabstracts zu
den Beiträgen finden Sie auf der Tagungswebseite unter koerperbilderpraktiken.wordpress.com/programm.
Weitere Fragen beantwortet Ihnen gerne unsere Tagungskoordinatorin Nele Heise.
Mit freundlichen Grüßen,
Irene Neverla, Monika Pater & Nele Heise
Kontakt
Nele Heise (Koordination)
[email protected]
Tel. 0170-3184869
#koerperbilder16
koerperbilderpraktiken.wordpress.com
Vortragsprogramm Tagung „Körperbilder – Körperpraktiken“
DONNERSTAG, 29. SEPTEMBER 2016
09.4511.00
Keynote | Love your body – but hate it too: The Contradictions of Contemporary Beauty Culture
Rosalind Gill (City University London)
Panel 1 | Plattformbilder: Social Media – Körper – (Selbst-)Disziplinierung [engl.]
11.30
–
13.00
Body-Pictures – Software-Pictures? Software­specific pictorial practices and aesthetics
Maria Schreiber & Gerit Götzenbrucker (Universität Wien)
Firm Body, Good Life? Visual representations of fitness related contents on Instagram and their appropriation by young
women
Christian Schwarzenegger, Jakob Hörtnagl & Lena Erber (Universität Augsburg)
Instagram and Body Image. A current analysis of the usage and effect of fitness images on Instagram
Katrin Döveling & Carolin Krämer (Universität Leipzig)
Panel 2 | Die visuelle Herstellung ‚vorbildlicher‘ Körper
14.30
–
16.00
Praxeologie und Performativität: (De-)Konstruktionsprozesse und (Re-)Präsentation maskuliner Körperidentitäten im
Spannungsfeld zwischen Bier- und Kosmetikwerbung
Florian Diener (Universität Nürnberg)
Forever young? – Visiotype ‚junger Alter‘ in Journalismus und Werbung
Helena Atteneder & Martina Thiele (Universität Salzburg)
'Schönheit! Natur! Lebensfreude!' Weibliche Idealkörper in der Illustriertenpresse der Weimarer Republik
Patrick Rössler (Universität Erfurt)
Panel 3 | Analytische Zugänge zu Körperbildern – Körperpraktiken
14.30
–
16.00
The assemblage of ‘Braining your life/Living your Brain’: A Narrative Dialectics of Techno-Scientific Practice
Alexander I. Stingl (Leuphana Universität Lüneburg/FAU Erlangen-Nürnberg)
Verkörperte Affekte. Zur Analyse affektiver und körperlicher Dimensionen im Reality TV
Claudia Töpper & Margreth Lünenborg (FU Berlin)
Körperbilder im Prostitutionsdiskurs und ihre Aneignung in Freierforen
Ronja Röckemann (Universität Tübingen)
16.3018.00
Postersession
FREITAG, 30. SEPTEMBER 2016
09.4511.00
Keynote | Verkörpertes Leid. Interventionen in Anerkennungs- und Sichtbarkeitsverhältnisse
Tanja Thomas (Universität Tübingen)
Panel 4 | Körper der Mode
11.30
–
13.00
‘Ich bin Andere und Ich ist eine andere!‘ – Vestimentäre Selbstverfertigungen im Netz
Dagmar Venohr (netzwerk mode textil e.V., Hamburg)
Plus Size Blogs – Praktiken visueller Repräsentationen von Körpern und die Infragestellung weiblicher Normkörper in der
Mode als Kampf um Anerkennung
Melanie Haller (Universität Paderborn/HAW Hamburg)
Visualisierungsstrategien von Coolness in der Literatur
Catharina Rüß (Fahmoda Akademie für Mode und Design Hannover/Universität Hamburg)
Panel 5 | Die visuelle Herstellung ‚vorbildlicher‘ Körper
‘Wir‘ und die ‚Anderen‘? Bilder von Geflüchteten in der österreichischen Printberichterstattung
Ricarda Drüeke & Elisabeth Klaus (Universität Salzburg)
14.00
–
15.30
Globale Sichtbarkeit und Regeln der Anerkennung – Repräsentationen weiblicher Körper im Kontext ägyptischer Proteste
seit 2011
Lina Brink (Universität Tübingen)
Meme als Diskursintervention: Visuelle Körperrepräsentationen im Diskurs um Sexismus am Beispiel von #distractinglysexy
Cornelia Brantner (TU Dresden), Katharina Lobinger (USI - Università della Svizzera italiana) & Miriam Stehling (Universität
Tübingen)
Veranstaltungsort
Gästehaus der Universität Hamburg
Rothenbaumchaussee 34
20148 Hamburg
#koerperbilder16
koerperbilderpraktiken.wordpress.com
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