sfg M 7.1 Achsensymmetrie Punkte, die auf der Symmetrieachse liegen – und nur diese –, sind von zueinander symmetrischen Punkten gleich weit entfernt. Eigenschaften achsensymmetrischer Figuren • • • • Die Verbindungsstrecke zwischen Punkt und Bildpunkt wird von der Symmetrieachse senkrecht halbiert. Symmetrische Strecken sind gleich lang (Längentreue). Symmetrische Winkel sind gleich groß (Winkeltreue). Der Umlaufsinn von Figuren ändert sich. Konstruktionen: Konstruktion des Bildpunktes ๐ท′ ๐ท ๐ Konstruktion der Achse ๐ ๐ท ๐ฉ ๐จ ๐ท′ ๐ ๐ท′ M 7.2 Punktsymmetrie Figuren, die bei einer Drehung um 180° um einen Punkt ๐ mit sich selbst zur Deckung kommen, heißen punktsymmetrisch. Eigenschaften punktsymmetrischer Figuren • • • • Die Verbindungsstrecke zwischen Punkt und Bildpunkt wird vom Symmetriezentrum halbiert. Symmetrische Strecken sind gleich lang (Längentreue). Symmetrische Winkel sind gleich groß (Winkeltreue). Der Umlaufsinn von Figuren ändert sich nicht. Konstruktionen: Konstruktion des Bildpunktes ๐ท′ ๐ท ๐ ๐ท′ Konstruktion des Symmetriezentrums ๐ ๐ท ๐ ๐ท′ sfg M 7.3 sfg Grundkonstruktionen Mittelsenkrechte Winkelhalbierende ๐จ ๐ฉ ๐จ ๐บ Lot errichten ๐จ ๐ท ๐ฉ ๐ถ ๐ฉ Lot fällen ๐ท ๐ ๐จ ๐ฉ ๐ M 7.4 sfg Vierecke Viereck Achsensymmetrisches Trapez Parallelogramm Rechteck Drachenviereck Raute Quadrat M 7.5 Winkel an Geraden Winkel an einer Geradenkreuzung Scheitelwinkel sind gleich groß. Nebenwinkel ergänzen sich zu ๐๐๐°. Winkel an einer Doppelkreuzung Stufenwinkel an parallelen Geraden sind gleich groß. Wechselwinkel an parallelen Geraden sind gleich groß. sfg sfg M 7.6 Winkelsummen Dreieck Viereck In einem Dreieck beträgt die Summe der Innenwinkel ๐๐๐°. ๐ถ + ๐ท + ๐ธ = ๐๐๐° In einem Viereck beträgt die Summe der Innenwinkel ๐๐๐°. ๐ถ + ๐ท + ๐ธ + ๐น = ๐๐๐° ๐ผ = 64°, ๐พ = 85° ๐ฝ = 180° − ๐ผ − ๐พ = = 180° − 64° − 85° = 31° ๐ผ = 70°, ๐ฝ = 77°, ๐พ = 68° ๐ฟ = 360° − ๐ผ − ๐ฝ − ๐พ = = 360° − 70° − 77° − 68 = 145° Vieleck In einem Vieleck mit ๐ Ecken beträgt die Innenwinkelsumme (๐ − ๐) โ ๐๐๐° sfg Terme M 7.7 Ein Term ist ein Rechenausdruck, der aus Zahlen, Rechenzeichen und Variablen besteht. 3๐ฅ − 7 ๐2 + 3๐ 2 Die Variablen sind Stellvertreter für Zahlen oder für Größen und werden durch Buchstaben dargestellt. ๐, ๐, ๐ฅ, ๐ฆ, … Setzt man für die Variablen Zahlen aus der Definitionsmenge ein, erhält man den Termwert für diese Zahlen. Für gleiche Variablen müssen gleiche Zahlen eingesetzt werden. ๐(๐; ๐) = 3๐ − 2๐ + ๐2 Einsetzen von ๐ für ๐ und ๐ für ๐: ๐ป(๐) = ๐๐ − ๐ ๐๐ ๐(−1) = ๐(๐; ๐) = 3 โ ๐ − 2 โ ๐ + ๐2 2 โ (−1) − 3 −5 5 = = 4 โ (−1) −4 4 ; ๐(2) = 2โ2−3 1 = 4โ2 8 0 darf nicht für ๐ฅ eingesetzt werden, da sonst der Nenner Null würde. 0 ist also nicht in der Definitionsmenge enthalten. Umformungen von Summen und Produkten M 7.8 sfg Zwei Terme heißen äquivalent, wenn jede Einsetzung von Zahlen für die Variablen jeweils die gleichen Termwerte ergeben. Mit Hilfe der Rechengesetze können wir Terme in äquivalente Terme umformen. ๐(๐ฅ) = ๐ฅ + (2๐ฅ − 5) = 3๐ฅ − 5 Terme, die sich nur im Zahlenfaktor unterscheiden, heißen gleichartig. gleichartig: 3๐ฅ๐ง 2 , Umformungen in Summen Umformungen in Produkten 1 2 ๐ฅ๐ง 2 , −2๐ง 2 ๐ฅ , ๐ฅ๐ง 2 dazu nicht gleichartig: 3๐ฅ 2 ๐ง , −5๐ง 2 , 2๐ฅ๐ง Gleichartige Terme können zusammengefasst werden. Gleiche Faktoren können zu Potenzen zusammengefasst werden. 3๐ฅ 2 ๐ฆ + 2๐ฅ 2 ๐ฆ = 5๐ฅ 2 ๐ฆ 5 โ ๐ โ ๐ โ ๐ โ ๐ โ ๐ โ ๐ = 5๐2 ๐3 ๐ 1 โ ๐ โ ๐ โ ๐ − ๐ 2 + 3,5๐๐2 + ๐ โ 4 โ ๐ = 0,5๐2 ๐ + 3,5๐2 ๐ − ๐ 2 + 4๐ 2 = 4๐2 ๐ + 3๐ 2 2 M 7.9 Rechenregeln für Potenzen Potenzen mit der gleichen Basis werden multipliziert, indem man die Exponenten addiert. Ein Produkt wird potenziert, indem man den Exponenten auf jeden Faktor verteilt. Eine Potenz wird potenziert, indem man die Exponenten multipliziert. ๐๐ โ ๐๐ = ๐๐+๐ (−๐)๐ โ (−๐)๐ = (−๐)๐ = ๐๐ (๐ โ ๐)๐ = ๐๐ โ ๐๐ (−๐๐)๐ = (−๐)๐ โ ๐๐ = ๐๐๐ (๐๐ )๐ = ๐๐โ๐ = ๐๐๐ 3 โ 4 โ ๐2 โ ๐ โ ๐3 โ ๐ 4 = 12๐5 ๐ 5 ; sfg (−๐๐ )๐ = (−๐)๐ = ๐๐ 1 2 1 ๏ฟฝ− ๐ง๏ฟฝ = ๐ง 2 ; (3๐3 )2 = 9๐6 ; (−๐)7 = −๐ 7 2 4 M 7.10 Auflösen von Klammern Klammerregeln Plus vor der Klammer Klammern einfach weglassen Minus vor der Klammer alle Vorzeichen in der Klammer umdrehen und Klammern weglassen ๐ + (๐ + ๐) = ๐ + ๐ + ๐ ๐ − (+๐ + ๐) = ๐ − ๐ − ๐ 3 + (−๐ฅ − 2) = 3 − ๐ฅ − 2 3 − (−๐ฅ − 2) = 3 + ๐ฅ + 2 Distributivgesetz Ausmultiplizieren Produkt → Summe Ausklammern (Faktorisieren) Summe → Produkt ๐ โ (๐ + ๐) = ๐ โ ๐ + ๐ โ ๐ ๐ โ ๐ + ๐ โ ๐ = ๐ โ (๐ + ๐) 4๐ฅ โ (3 − ๐ฅ) = 12๐ฅ − 4๐ฅ 2 (−2๐ฅ) โ (−๐ฅ + 3๐ฅ 2 − 1) = 2๐ฅ 2 − 6๐ฅ 3 + 2๐ฅ 12๐ฅ − 4๐ฅ 2 = 4๐ฅ โ (3 − ๐ฅ) −2๐๐ 2 − 2๐2 ๐ = −2๐๐ โ (๐ + ๐) sfg M 7.11 sfg Multiplizieren von Summen Jedes Glied der ersten Klammer wird mit jedem Glied der zweiten Klammer multipliziert und diese Produkte werden addiert. (๐ + ๐) โ (๐ + ๐ ) = ๐ โ ๐ + ๐ โ ๐ + ๐ โ ๐ + ๐ โ ๐ ๐ ๐๐ ๐๐ ๐ ๐๐ ๐๐ (4๐ฅ − 3) โ (๐ฆ + 2) = 4๐ฅ๐ฆ + 8๐ฅ − 3๐ฆ − 6 (−๐ + 1) โ (3๐2 − 1) = −3๐3 + ๐ + 3๐2 − 1 (−2๐ฅ − ๐) โ (๐ฅ − ๐ + 3) = −2๐ฅ 2 + 2๐๐ฅ − 6๐ฅ − ๐๐ฅ + ๐2 − 3๐ (3๐ฅ − 2)2 = (3๐ฅ − 2) โ (3๐ฅ − 2) = 9๐ฅ 2 − 6๐ฅ − 6๐ฅ + 4 = 9๐ฅ 2 − 12๐ฅ + 4 ๐ ๐ sfg Gleichungen M 7.12 Eine Gleichung besteht aus zwei Termen, die durch ein Gleichheitszeichen verbunden sind. Die Grundmenge ๐ฎ gibt an, welche Zahlen anstelle der Variablen eingesetzt werden dürfen. Die Lösungsmenge ๐ณ enthält alle Zahlen, die beim Einsetzen eine wahre Aussage ergeben. 4๐ฅ − 5 = 3, ๐บ = โ ๐ฟ = {2} denn 4 โ 2 − 5 = 3 ist wahr 2๐ − 4 = 5 + 5๐, ๐บ = โ ๐ฟ = {−3} denn 2 โ (−3) − 4 = 5 + 5 โ (−3) ist wahr sfg Lösen von Gleichungen M 7.13 Mit Hilfe von Äquivalenzumformungen kann eine Gleichung nach der Variablen aufgelöst werden. Die Lösungsmenge ändert sich dabei nicht. ๐ Schritte Termumformung Beide Seiten vereinfachen Trennen ๐ฅ-Terme auf die eine Seite, Terme ohne ๐ฅ auf die andere Seite bringen ๐ isolieren Koeffizient „wegbringen“ Lösung Lösen linearer Gleichungen ๐๐ − (๐๐ − ๐) = ๐ โ (๐ + ๐) + ๐ − ๐๐ ๐๐ + ๐ = ๐๐ − ๐๐ /−๐๐ ๐๐ = −๐๐ /: ๐ ๐ = −๐ Äquivalenzumformung • Klammern auflösen /ausmultiplizieren • Gleichartige Terme zusammenfassen Addieren oder Subtrahieren des gleichen Terms oder der gleichen Zahl auf beiden Seiten Multiplizieren oder Dividieren mit der gleichen Zahl (≠ 0) auf beiden Seiten Lösungsmenge angeben, falls verlangt (evtl. Grundmenge beachten) M 7.14 Kongruenz und Kongruenzsätze Deckungsgleiche Figuren ๐น und ๐บ nennt man zueinander kongruent: Kongruenzsätze für Dreiecke Zwei Dreiecke sind bereits kongruent, wenn sie ๏ in drei Seiten übereinstimmen (SSS). ๏ in einer Seite und zwei gleichliegenden Winkeln übereinstimmen (WSW oder SWW). SSS WSW SWW ๏ in zwei Seiten und dem eingeschlossenen Winkel übereinstimmen (SWS). SWS ๏ in zwei Seiten und dem Gegenwinkel der längeren Seite übereinstimmen (SsW). SsW sfg ๐น≅๐บ M 7.15 Besondere Dreiecke Ein Dreieck mit zwei gleich langen Seiten heißt gleichschenkliges Dreieck. ๏ achsensymmetrisch ๏ Basiswinkel sind gleich groß Ein Dreieck mit drei gleich langen Seiten heißt gleichseitiges Dreieck. ๏ drei Symmetrieachsen ๏ drei 60°-Winkel Ein Dreieck mit einem rechten Winkel heißt rechtwinkliges Dreieck. sfg sfg Satz des Thales M 7.16 Ein Dreieck ๐ด๐ต๐ถ hat genau dann bei ๐ถ einen rechten Winkel, wenn die Ecke ๐ถ auf einem Kreis mit dem Durchmesser [๐ด๐ต] liegt. Mathematische Sätze werden häufig in der Form „Wenn…(Voraussetzung), dann…(Behauptung)“ formuliert. Vertauscht man Voraussetzung und Behauptung, erhält man den Kehrsatz. „genau dann…, wenn…“ bedeutet, dass sowohl Satz als auch Kehrsatz wahr sind. Satz Wenn die Ecke ๐ถ auf einem Kreis mit Durchmesser [๐ด๐ต] liegt, dann hat das Dreieck ๐ด๐ต๐ถ bei ๐ถ einen rechten Winkel. Thales von Milet (ca. 625 - 545 v. Chr.) Kehrsatz Wenn einen dann einem [๐ด๐ต]. das Dreieck ๐ด๐ต๐ถ bei ๐ถ rechten Winkel hat, liegt die Ecke ๐ถ auf Kreis mit Durchmesser sfg Besondere Linien im Dreieck M 7.17 Höhen Mittelsenkrechten Winkelhalbierende Die Höhen schneiden sich in einem Punkt. Die Mittelsenkrechten schneiden sich im Umkreismittelpunkt. Die Winkelhalbierenden schneiden sich im Inkreismittelpunkt. ๐จ ๐ช ๐ช ๐ช ๐ฉ ๐จ ๐ฉ ๐จ ๐ฉ