IN DIESER AUSGABE: NO. 9 KLINKERPFLASTER

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EXEMPLUM
IN
DIESER AUSGABE:
KLINKERPFLASTER,
BODENKERAMIK,
ZIEGELARCHITEKTUR.
Röben Keramik-Klinker FARO
in schwarz-nuanciert und weißgrün
glasiert unterstreichen die charakteristische Form des neuen Polizeipräsidiums in Hamburg.
N O. 9
Inhalt
Zu diesem Heft
3
Ein neuer Stern in Hamburg
– das Polizeipräsidium
4
Am Wasser gebaut
– die „Strandburg“ auf Fehmarn
8
Neue Dimension
– die „Hörn-Passage“ in Flintbek
12
Eine runde Sache – Fahrbahn- und FußwegGestaltung in St. Peter Ording
16
Elegant geschnitten – die Siedlung „Kroner Heide“
20
Bunt gedeckt – die St. Antonius Abtkerk
im niederländischen Scheveningen
22
Lebendige Kontraste – die Rabo-Bank
im niederländischen Warmenhuizen
24
Streng verspielt – ein Verwaltungsgebäude in Budapest
26
Impressum
Herausgeber:
Röben Tonbaustoffe GmbH
D-26330 Zetel
Konzept und Realisation:
Werbeagentur EDDIKS & ONKEN, Oldenburg
Text: Robert Uhde, Oldenburg
Druck und Verarbeitung: Prull-Druck, Oldenburg
© Copyright by Röben Tonbaustoffe GmbH
2
Zu diesem Heft
Es ist wieder soweit – vor Ihnen
liegt die neueste Ausgabe unseres
„Exemplums“. Auf einem Architektur-Streifzug durch das In- und
Ausland stellen wir Ihnen acht
Objekte vor, die zeigen, wie sich mit
Produkten von Röben ansprechende
Architektur verwirklichen lässt.
Moderne Ziegelarchitektur kann
heute auf eine Fülle unterschiedlichster Tonbaustoffe zurückgreifen:
Ob Klinker, Tondachziegel oder
Bodenkeramik, ob Pflastersteine
oder Fertigbauteile – unser Sortiment bietet dem Architekten mehr
als 1.500 Qualitätsprodukte. Und
an Stellen, an denen die Ideen des
Planers auf technische Grenzen
stoßen, versuchen die Ingenieure
des Röben Planungs-Service die
gestalterischen Vorgaben in die
Tat umzusetzen: Objektbezogene
Sonderwünsche, die auf der
Baustelle konventionell nicht herzustellen wären – wie individuelle
Formsteine oder Fertigbauteile –
können dann auch schon mal von
Hand in einem Röben-Werk gefertigt
werden.
Kaum ein anderer Baustoff eröffnet
derartig viele Gestaltungsmöglichkeiten wie der gute alte Ziegelstein.
Dass sich mit ihm aber nicht nur
traditionelle Architektur realisieren
lässt, beweist das durch die Hamburger „Glass-Tech-Architekten“
Bothe Richter Teherani geplante
Polizeipräsidium in Hamburg, bei
dem durch die Zusammenstellung
von schwarzen und weißgrün glasierten Klinkern eine ebenso kühle
wie elegante Ästhetik gelungen ist.
Fast archaisch dagegen der Eindruck beim Neubau der Bankfiliale
im niederländischen Warmenhuizen,
bei dem erzblau geflammte Röben
Verblender verwendet wurden. In
einem warmen Farbton präsentiert
sich das Bürogebäude in der ungarischen Hauptstadt Budapest, das
durch die Wahl von orange nuancierten Keramik-Klinkern einen heiteren, sonnigen Charakter erhalten
hat. Bei der Siedlung „Kroner
Heide“ bei Münster und dem Appartementhaus auf Fehmarn wurde
dagegen vor allem auf die freundliche und helle Ausstrahlung der
Farbe Weiß gesetzt.
Aber nicht nur an Wand und Dach,
auch am Boden bietet der Baustoff
Ton ungeahnte Möglichkeiten, wie
die „Hörn-Passage“ in der Nähe
von Lübeck beweist: Die exklusive
Bodenkeramik RÖBENRELIEF
entwickelt hier fast unmerklich eine
„dritte Dimension des Bodens“.
Ähnlich bewegt zeigt sich auch die
Fahrbahn-Gestaltung in St. Peter
Ording, wo mit Röben Pflasterklinker ein direkter Bezug zu den
Wellen der nahegelegenen Nordsee
gelungen ist.
Wir hoffen, Ihnen einen spannenden
und interessanten Architektur-Rundgang zusammengestellt zu haben
und bedanken uns bei den beteiligten Architekten für die kooperative
Mithilfe. Wir freuen uns auch
weiterhin über ihre Anregungen und
wünschen Ihnen eine angenehme
Lektüre.
Wilhelm-Renke Röben
Eine interessante Verwendung von
Röben Tondachziegeln zeigt die
Dachsanierung der St. Antonius
Abtkerk im niederländischen
Scheveningen, wo durch eine
Kombination aus drei verschiedenen
Farben nicht zuletzt dem historischen Umfeld des Gebäudes
Rechnung getragen wurde. Auch
ist in besonders kreativer Weise
Individualität verliehen worden.
3
Ein neuer Stern in Hamburg – das Polizeipräsidium
Bothe, Richter, Teherani, Architekten BDA, Hamburg
Dass Jens Bothe, Kai Richter und
Hadi Teherani mit Stahl und Glas
umzugehen wissen, ist hinlänglich
bekannt: Neun Jahre nach seiner
Gründung hat das Büro zahlreiche
international beachtete Projekte
fertiggestellt, darunter eine Reihe
spektakulärer Bahnhofsentwürfe wie
das kreisrunde „UFO“ in Dortmund.
Ein weiterer Schwerpunkt sind
„intelligente Bürohäuser“: Allein
vier davon wurden bzw. werden in
Hamburg errichtet: neben ABCBogen, Albinga-Haus und DoppelXX, auch das vor kurzem fertiggestellte Polizeipräsidium, bei dem
die Architekten auf Wunsch des
Bauherren Sprinkerhof AG entgegen
ihren sonstigen Gewohnheiten
vorwiegend Klinker verwendet
haben.
4
Wer bei „Hamburg“ und „Klinker“
zunächst an Fritz Höger und die so
typische hanseatische BacksteinArchitektur denkt, der wird beim
Anblick des Polizeipräsidiums ziemlich überrascht sein: Statt sich in die
allgegenwärtige Bautradition einzuordnen, haben BRT ein Gebäude mit
schwarz funkelnder „High-Tech“Fassade geschaffen, dessen insgesamt zehn, jeweils sechsgeschossigen Flügel wie weit ausgestreckte
Arme in die Umgebung reichen. Auf
diese Weise ist nicht nur eine Form
mit hohem Wiedererkennungswert,
sondern vor allem ein perfekt
durchdachter Büro-Organismus mit
fließender Verzahnung mit dem
städtebaulichem Kontext gelungen:
Der großformatige, dabei aber überaus elegant und leichtfüßig ausgebildete Komplex, der auf einer Fläche
von 50.000 m2 rund 1.600 Räume
bietet, schafft einen harmonischen
Übergang zwischen den linearen
Baukörper-Strukturen des angrenzenden, ehemaligen KasernenEnsembles und einem nördlich sich
anschließenden Wohngebiet.
Bei der Suche nach
dem richtigen Material
für das Fassaden-Mauerwerk
haben die Hamburger
Architekten auf Qualität
gesetzt: 300.000 Röben
Keramik-Klinker FARO
schwarz-nuanciert, glatt
im Format NF.
5
Um den Bau in die AußenanlagenGestaltung einzubeziehen und so
für optimale Arbeitsbedingungen
zu sorgen, wurden sämtliche PkwStellplätze in einem aufgeständerten
Untergeschoss untergebracht.
Oberhalb dieser begrünten „Deckelkonstruktion“ gelangt man über ein
großzügiges Foyer in den zentralen
„Ring“. Von hier aus werden nicht
nur der kreisrunde Innenhof und
die als Zweibund organisierten
Büroflügel erschlossen, hier liegen
auch sämtliche Sonderfunktionen,
die teilweise in eingeschossigen,
zwischen den einzelnen Flügeln angeordneten Baukörpern angesiedelt
sind.
Dem übersichtlichen Gebäudekonzept entspricht eine strenge
horizontale Gliederung der an den
äußeren Flügel-Enden sowie an
deren Übergang zum Mittelring elegant abgerundeten Außenfassaden,
die auf Wunsch des Bauherrn
ursprünglich mit dem so charakteristischen roten Backstein ausgebil-
6
det werden sollten. Um die Tradition
mit der Moderne zu verbinden,
entwickelte Hadi Teherani jedoch
alternativ dazu eine umlaufende
Bänderfassade aus insgesamt
300.000 Röben Keramik-Klinkern
schwarz-nuanciert glatt im
NF-Format. Durch die Zusammenstellung mit horizontalen Fensterbändern mit Stahlprofilen, Aluminiumrahmen und außenliegenden
Jalousien ist ein spannungsvoll
inszenierter Kontrast zu den
wuchtigen Betonpfeilern im Erdgeschoss gelungen, der die architektonischen Ideale der klassischen
Moderne überzeugend mit zeitgemäßen „High-Tech“-Elementen
verbindet.
Zusätzlich zu den schwarzen Ziegeln
verwendete Hadi Teherani auch
60.000, nach eigenen Entwürfen
angefertigte, Sonderformsteine. Nur
so war es möglich, die Fassaden
zum kreisrunden Innenhof und die
abgerundeten Gebäudekanten
auszubilden. Um eine zusätzliche
Gliederung und Dynamik der Fläche
zu erzielen, wurden zudem 50.000
Röben Keramik-Klinker, weißgrün
glasiert, als Schmuckbänder an
den Stirnseiten der Gebäudeflügel
integriert. Ihre Enden bilden aufsteigende Diagonalen, die im anthrazitfarben gefugten Läuferverband besonders gut zur Geltung kommen.
Eine Maßnahme, durch die „alles
fließt und leicht und elegant wirkt“,
wie Hadi Teherani zufrieden feststellt.
Die glasierten Klinker erinnern an
die Epoche des Art déco und
integrieren gleichzeitig die für die
Polizei charakteristische Farbkomponente in die Architektur. Um
exakt die Farbvorstellungen des
Architekten zu treffen, entwickelten
die Röben Keramik-Ingenieure dazu
einen ganz individuellen Brand:
Eine Sonderglasur, die auf einer
weißen Glasur basiert, die mit drei
verschiedenen Farbkörpern – curryfarben, sonnengelb und türkis –
in einem bestimmten Mischungsverhältnis versetzt wird. Die Besonderheit dabei: Es handelt sich
um eine Scharffeuer-Glasur, die bei
Temperaturen von ca. 1280° Celsius
gebrannt wird. Dieses Verfahren
garantiert einen sehr guten Sitz der
Glasur auf dem Klinker, da durch
die hohe Brandtemperatur die
Zwischenschicht – die Diffusion der
Glasurschicht mit der Steinschicht –
extrem dick und stark ausgebildet
wird. Eine überaus intelligente Maßnahme, denn durch die besondere
Glasur wird das lichtbewegte Spiel
aus Stahl und Glas zusätzlich unterstützt.
60.000 Röben Formsteine machen
die Gebäudeecken erst richtig rund.
Für die hellen Bänder im
Mauerwerk haben die Architekten
einen weißgrün glasierten
Keramik-Klinker von Röben
gewählt.
7
Am Wasser gebaut – die „Strandburg“ auf Fehmarn
Architekten: HT-Wohnbau GmbH, Kleve
Konsequenz in Weiß – die
„Strandburg“ auf Fehmarn im
nordischen Look: Röben Verblender
DURHAM NF weißverfugt.
Krönenden Abschluss bildet das
vollkeramische Dach, eingedeckt mit
Röben NEUMARKT Flachdachziegeln
Fläming kupfer-rotbraun.
8
Ein Klima fast wie im Bilderbuch:
„Maritime Frischluft, viel Sonne
und wenig Regen“, so heißt es im
Katalog über die Ostsee-Insel
Fehmarn. Und in der Tat, mit nahezu 2.000 Sonnenstunden pro Jahr
kommt dem zwischen Kieler,
Mecklenburger und Lübecker Bucht
gelegenen und rund 185 km2
großen Eiland zweifellos eine
klimatische Sonderstellung in Norddeutschland zu.
Durch den 1,5 Kilometer breiten
Fehmarnsund wird die Insel vom
schleswig-holsteinischen Festland,
durch den rund 20 Kilometer
breiten Fehmarn-Belt von der
dänischen Insel Lolland getrennt.
Der größte Ort auf Fehmarn ist
Burg. Mit seinen kleinen alten
Häusern finden die Besucher hier
genau das richtige Flair für einen
kleinen Einkaufsbummel oder einen
gemütlichen Biergartenabend in
lauer Sommernacht vor. Nur wenige
Minuten vom Ortskern entfernt liegt
die Südstrandpromenade – eine
schmale Landzunge, die neben
einem langgestreckten Sandstrand,
einem Yachthafen und einer
Segelschule auch das vor kurzem
errichtete Appartementhaus „Die
Strandburg“ beherbergt. Um die
Attraktivität der Promenade zu erhöhen, bietet das weiß verklinkerte
Gebäude neben 12 Wohnungen und
Appartements auch einige kleine
Läden sowie Erlebnis-Gastronomie
im Erdgeschoss. Auf der Nordseite
stehen außerdem ausreichend PkwStellplätze zur Verfügung.
Um einen deutlichen Kontrast zu
den umgebenden Hoteltürmen zu
bilden, hat der im niederrheinischen
Kleve ansässige Architekt und
Bauherr Heinrich Thelosen die
„Strandburg“ als Gebäude-Ensemble
aus verschiedenen gebirgsartig
ineinander verschachtelten Baukörpern mit einem innenliegenden
Hof ausgebildet, die das Haus geschickt in die natürliche Umgebung
eingliedern: Die beiden sechsgeschossig ausgebildeten Volumen
wenden sich zum Strand im Süden,
zu den Freizeitanlagen im Osten
sowie zum nördlich gelegenen
Hafen, die kleineren, jeweils dreigeschossigen Volumen sind nach
Westen hin ausgerichtet. Ebenso
intelligent zeigt sich auch die
Aufteilung im Inneren der „Strandburg“: Die exklusiv ausgestatteten
Wohneinheiten zeichnen sich durch
starken Lichteinfall und großzügige
Raumaufteilung aus. Von den Wohnungen in Süd-Ausrichtung kann
man über die Promenade direkt auf
die rauschenden Wellen der Ostsee
schauen, die Ost-/West-Wohnungen
gewähren spannende Einblicke auf
das Treiben im Yachthafen.
Als Bau-Auflage sind in Burg helle
Außenwände vorgeschrieben – eine
Vorgabe, die den Vorstellungen von
Heinrich Thelosen sehr entgegenkam: „Von Anfang an hatten wir vor,
ein freundliches Appartementhaus
zu errichten, das sich harmonisch in
die Landschaft sowie die regionale
Architektur einfügt und seine
Wirkung vor allem durch seine
Schlichtheit erzielt“, berichtet der
Architekt über die Grundgedanken
seines Entwurfs. Die strahlend
weißen Ziegelfassaden und Balkone
kombiniert mit blau gerahmten
Fenstern, verzinkten Gauben und
rotbraunen Tondachziegeln geben
der „Strandburg“ ein helles und
einladendes Gesicht mit deutlich
maritimen Charakter.
Bei der Suche nach einem geeigneten Klinker hat sich Heinrich
Thelosen für den Röben Verblender
DURHAM im Normalformat
entschieden, ein weißer KeramikKlinker, der aus dem berühmten
Westerwälder Ton geformt und in
einem speziellen Verfahren veredelt
wird. „Mit seiner individuellen,
sandig-porösen Oberfläche entspricht er exakt dem Klima hier auf
der Insel“, begründet der Architekt
seine Wahl. „Außerdem sind die
Klinker äußerst unempfindlich
gegen die an der Ostsee sehr salzhaltige Luft.“ Ein deutlicher Vorteil,
denn auf die Beständigkeit anderer
Materialien, insbesondere auf
Betonstein, hat die Einwirkung von
Salz einen sehr negativen Einfluss.
„Ein weiterer Grund für die Wahl
der Röben Keramik-Klinker lag in
der gleichmäßigen und gleichbleibenden Farbgebung“, berichtet
Heinrich Thelosen. „Schließlich soll
die ,Strandburg‘ auch in zwanzig
Jahren noch so weiß strahlen wie
nach der Fertigstellung.“ Um den
hellen Charakter des Gebäudes
noch hervorzuheben, wurden die
im wilden Verband gemauerten
Fassaden der „Strandburg“ zusätzlich weiß gefugt.
9
Auch bei der Eindeckung der unterschiedlichen Dachformen hat sich
Heinrich Thelosen für ein Produkt
von Röben entschieden: Für sämtliche Giebel-, Pyramiden- und
Terrassendächer der „Strandburg“
wurde der NEUMARKT Flachdachziegel Fläming kupfer-rotbraun
verwendet, der sich aufgrund seiner
besonderen Doppelverfalzung
bereits auf Dächern ab 18° Neigung
ohne Zusatzmaßnahmen sicher
verlegen lässt. Auch die Eindeckung
des exklusiven „Turmzimmers“ im
sechsten Geschoss, dem weithin
sichtbaren Zeichen der „Strandburg“, gelang also ohne Probleme.
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Neue Dimensionen – die „Hörn-Passage“ in Flintbek
Architekt: Rolf Bischof, Flintbek
12
Röben Handform-Verblender
FORMBACK, rot-braun
buntgeflammt, Format NF.
Verblendstürze, Fensterbänke
und Mauerwerksabdeckungen
als Fertigbauteile.
Röben Pflasterklinker
buntgeflammt.
Der kleine Ort Flintbek befindet sich
auf halber Strecke zwischen Neumünster und Kiel – eine überaus
reizvolle Gegend, die landschaftlich
vor allem durch ihre Lage zwischen
dem Naturpark Westensee und der
Holsteinischen Schweiz geprägt
wird. Direkt gegenüber dem Bahnhof des Ortes, wo bis vor zwei
Jahren noch zwei alte Silotürme
das Bild beherrschten, wurde vor
wenigen Monaten die neue „HörnPassage“ fertiggestellt – ein
intelligent komponiertes GebäudeEnsemble, das sich mit seiner
backsteinernen Fassade sensibel in
die umliegende Bebauung einfügt.
Neben einer Einkaufspassage und
einem großen Fitness-Studio bietet
der Neubau insgesamt 19 Zwei- und
Dreizimmer-Wohnungen mit Grundflächen zwischen 64 und 83 m2.
Das auf dem Eckgrundstück zwischen
den Straßen Kätnerskamp und
Müllershörn gelegene Einkaufszentrum besteht aus drei verschiedenen Baukörpern, die durch
Treppenhäuser und Laubengänge
miteinander verbunden wurden.
Nach Norden hin reicht das
Gebäude-Ensemble in den Müllershörn hinein, vor der zum Bahnhof
hin gelegenen Eingangsfront, die
vor allem durch zwei durchgehend
verglaste Mittelrisaliten bestimmt
wird, wurde eine offene, inzwischen
als Marktplatz genutzte Freifläche
geschaffen.
Die Röben Handform-Verblender
FORMBACK mit ihren
unregelmäßigen Kanten und
dem rot-braun buntgeflammten
Farbspiel geben der Fassade eine
ausdrucksstarke Lebendigkeit.
13
Im Inneren des neuen Einkaufszentrums steht den Besuchern eine
80 Meter lange Einkaufspassage zur
Verfügung, die sich über das gesamte Erdgeschoss des Gebäudes
erstreckt. Auf einer Verkaufsfläche
von insgesamt 1.200 m2 haben sich
zwölf Geschäfte und ein Restaurant
mit Biergarten angesiedelt. „Mit dem
Neubau sollte der Ortskern von
Flintbek nicht nur ein repräsentatives Gebäude, sondern endlich auch
einen städtebaulichen Mittelpunkt
erhalten, der Raum zum Bummeln
und Verweilen bietet“, beschreibt
der vor Ort ansässige Architekt Rolf
Bischof den zentralen Planungsgedanken. In den beiden darüberliegenden Ebenen der „Hörn-Passage“
liegen neben zwei Gewerberäumen
und einem auf zwei Ebenen angesiedelten, rund 500 m2 großen
Fitness-Studio auch zwölf Zwei- und
Dreizimmerwohnungen. Weitere
sieben Appartements befinden sich
im leicht zurückgesetzten und
lediglich verputzten Dachgeschoss
des Gebäude-Komplexes.
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Exklusive Bodenkeramik
RÖBENRELIEF, Modell C 01,
granit-anthrazit. Die optischen
Strukturen verändern sich durch
die Bewegung des Betrachters
in immer wechselnde Bilder.
Bei der Suche nach einem geeigneten Klinker für die Außenhülle hat
sich der Architekt für den Röben
Handform-Verblender FORMBACK
rot-braun buntgeflammt im Normalformat entschieden. Durch die
rauhen und unregelmäßigen Kanten
des Verblenders haben die Fassaden
der „Hörn-Passage“ eine ausdrucksstarke Lebendigkeit erhalten – ein
Eindruck, der durch die Vermauerung im wilden Verband und den
leuchtenden Kontrast zu den blau
gerahmten Fenstern und den verzinkten Regenrinnen noch unterstützt wird. „Jeder einzelne Ziegel ist
ein charakteristisches Einzelstück
mit ausgeprägter rustikaler Form“,
erklärt Rolf Bischof. „Fast so, als
wären sie von Hand gemacht.“ Um
ein möglichst einheitliches Straßenbild zu schaffen, hat sich Bischof
auch bei der Gestaltung des Marktplatzes für Klinker entschieden:
„Der Röben Pflasterklinker rotbraun buntgeflammt harmoniert
hervorragend mit den Verblendern
für die Fassade“.
Besonders viel Sorgfalt wurde auf
die Innengestaltung der Einkaufspassage verwandt. Bei seiner Suche
nach einem strapazierfähigen, aber
gleichzeitig eleganten Bodenbelag
stieß er schließlich auf die exklusive
Bodenkeramik aus der DesignKollektion RÖBENRELIEF. Die unterschiedlichen Figuren der Reihe
wurden durch das Designerteam
Bernhard Strecker und Maruxia
García entworfen und entwickeln
durch ihr flaches, seidig glänzendes
Relief fast unmerklich eine dritte
Dimension des Bodens. „Es ist
immer wieder interessant, zu sehen,
wie sich die Struktur des Bodens mit
dem Licht verändert“, berichtet Rolf
Bischof begeistert. „Am meisten hat
mir dabei das Modell C 01 anthrazit
gefallen, weil es durch seine
Linienführung geschickt die sich
kreuzenden Wege der Passanten
widerspiegelt.“ Um Grenzen und
Kontraste innerhalb der „dreidimensionalen“ Fläche zu schaffen, wurden
zusätzlich auch die Röben Bodenfliesen BALTRUM weiß, hellgrau und
anthrazit eingesetzt.
Seidiger Glanz, Feinheit und
Filigranität in Verbindung mit
Festigkeit und Belastbarkeit
bilden die beiden gegensätzlichen
Komponenten, die sich in
RÖBENRELIEF miteinander
verbinden.
Aber nicht nur ästhetisch, auch in
puncto Qualität entsprechen die
Bodenfliesen aus der Reihe RÖBENRELIEF höchsten Ansprüchen: Jede
einzelne Klinkerplatte wird trocken
gepresst und dann bei 1.200°C hart
gebrannt und feuerversiegelt. Die
Wasseraufnahme der Fliesen beträgt
dadurch weniger als 0,1 %! So sind
sie äußerst robust, unempfindlich
und leicht zu reinigen. „Genau das
Richtige für einen so vielbesuchten
Ort wie eine Einkaufspassage“,
meint Bischof.
Die Raumakustik wird positiv
beeinflusst, weil die feinen
Relief-Strukturen den Schall
in unterschiedliche Richtungen
reflektieren und streuen.
RÖBENRELIEF
RÖBEN BALTRUM
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Eine runde Sache – Fahrbahn- und Fußweg-Gestaltung in St. Peter Ording
Planung: Bornholdt Ingenieure, Albersdorf, Topiaria, Kiel
Durch seine reizvolle Lage am
Holsteinischen Wattenmeer zählt
St. Peter Ording zu den beliebtesten
Ferienorten Norddeutschlands –
Sommer für Sommer wird das Nordseebad deshalb durch Hunderttausende von Gästen belebt, die sich
an der frischen Nordseeluft vom
Alltag erholen möchten. Um die
Attraktivität des Ortes weiter zu
erhöhen, beauftragte die Gemeinde
vor zwei Jahren das Albersdorfer
Planungsbüro Bornholdt mit der
grundlegenden Neugestaltung der in
den letzten Jahren etwas vernachlässigten Einkaufsstraße „Im Bad“.
Das Gesicht der Straße wird durch
zwei vollkommen unterschiedliche
und bislang kaum zusammenhängende Straßenseiten geprägt:
Auf der nach Westen hin gelegenen
Seite befinden sich kleine Geschäfte
und Souvenir-Läden sowie Restaurants, Cafés und Eisdielen, die, nur
durch den Bürgersteig getrennt,
direkt an der Hauptstraße liegen.
Auf der gegenüberliegenden
Straßenseite finden sich dagegen
nur wenige Läden und Restaurants.
Hier wird das Bild vor allem durch
Grünanlagen, die Post, Sanatorien,
Villen und Ferienwohnungen mit
teilweise großen Vorgärten und
größerem Abstand zur Straße
beherrscht.
„Der Grundgedanke unserer
Planung bestand darin, diese sehr
unterschiedlich genutzten Straßenseiten zu einer homogenen Einheit
zu verbinden“, berichtet Architekt
Hans-Jürgen Kirmse vom hinzugezogenen Planungsbüro Topiaria.
Durch die neue Fahrbahn- und
Fußweg-Gestaltung fügen sich die
vorher dominierenden Einzelbebauungen wieder in das Gesamtbild
der Straße ein und geben der Straße
„Im Bad“ ihre ursprüngliche Funktion als attraktive Einkaufsstraße
zurück. „Die dabei angewendeten
Formen ergeben sich vor allem aus
dem Fluss der traditionellen Straße
sowie aus dem Flächenangebot und
aus der Art der geforderten Nutzung
– also Fahrbahn, Radweg, Gehweg,
Einfahrt, Überfahrt, Kreuzung oder
Platz“, berichtet Hans-Jürgen Kirmse.
Im Mittelpunkt der Planungsüberlegungen stand die Neustrukturierung des im nördlichen Bereich der
Straße gelegenen Platzes, der nach
dem Willen der Gemeinde deutlicher
als zuvor als städtebauliches
Zentrum des Ortes hervortreten
sollte: Die Planer entwickelten dazu
eine durch zahlreiche Bänke und
neu gepflanzte Kiefern aufgelockerte
Gestaltung, die den Besuchern
durch ihre optische Großzügigkeit
Raum zum Verweilen und Erholen
Gut zu Fuß ist man in St. Peter
Ording auf Röben Pflasterklinkern,
grau-nuanciert und als Sonderanfertigung dunkelgrau.
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bietet. Die kreisförmigen Strukturen
des Platzes schaffen zudem eine
spannungsvolle Dynamik, die sofort
an die rauschenden Wellen der
Nordsee denken lässt.
Bei der Suche nach einem landschaftstypischen Baustoff mit gutem
Schutz gegen die an der Nordsee
sehr salzhaltige Luft haben sich
die beiden Planungsbüros erneut
– wie schon bei der gemeinsamen
Gestaltung des Ostseebades Zingst –
für den Röben Pflasterklinker graunuanciert im Format 200/100/50 mm
entschieden. „Das Format erlaubt
eine reichhaltige Gestaltungsvielfalt,
wir konnten den Klinker in jeder
möglichen, oder beispielsweise von
der Belastbarkeit her erforderlichen
Position verwenden“, berichtet
Günter Bornholdt. An einer Stelle
war dennoch eine Sonderlösung
erforderlich: Um die in der Planung
vorgesehenen, fünf Zentimeter
breiten Linien ausbilden zu können,
wurden neben den 500.000 gelieferten Pflasterklinkern im StandardGrauton auch einige etwas dunklere
Klinker benötigt. Speziell für die
Fahrbahngestaltung in St. Peter
Ording fertigte das Röben-Werk in
Bannberscheid daher 10.000 Sondersteine mit einem dunkelgrauen
Farbspiel an.
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„Pflastersteine aus Beton kamen
nicht in Frage, weil sie in der Aussage unsere Gestaltungsideen nicht
wiedergeben konnten“, begründet
Hans-Jürgen Kirmse die Materialwahl der beiden Planungsbüros
weiter. Durch die geringe Wasseraufnahme der Röben KeramikKlinker bleiben die Schattenbereiche praktisch frei von Vermoosung.
Außerdem ermöglicht die keramische Oberfläche eine gewisse
Selbstreinigung durch Regen und
garantiert dadurch auch eine
größtmögliche Farbechtheit
– „eine Qualität, die bei einem
Material wie Beton gar nicht
möglich ist.“ Aber auch sonst entsprachen die Röben Pflasterklinker
exakt den gestellten Anforderungen,
schließlich sind sie nicht nur extrem
witterungsfest und frostsicher,
sondern auch äußerst trittsicher und
belastbar, was insbesondere an
einem so belebten Ort wie einer
Einkaufsstraße sehr wichtig ist.
„Darüber hinaus birgt die
keramische Oberfläche des Klinkers
aus dem Werk im Westerwald den
Effekt der glitzernden Reflektion
des Lichts auf der Straßenfläche“,
wie Hans-Jürgen Kirmse verrät.
„Ein reizvolles Spiel, das insbesondere bei Regen oder im Schein
von Straßenlaternen zu beobachten
ist.“
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Elegant geschnitten – die Siedlung „Kroner Heide“
Architekten: Büro Hornemann, Bärbel Albrecht, Greven
von meist rotem Backstein geprägt.
Die experimentellen Schmetterlingsdächer in der vor kurzem durch das
vor Ort ansässige Architekturbüro
Jürgen Hornemann fertiggestellten
Siedlung „Kroner Heide“ fallen da
schon ziemlich deutlich aus dem
Rahmen. Um die direkt an einem
Naherholungsgebiet gelegene
Bebauung mit insgesamt 16 Mehrfamilienhäusern dennoch an die
Architektur der Umgebung anzupassen, wurden die strahlend
weißen Fassaden mit KeramikKlinkern ausgebildet.
Organisation der Fläche: Bänder,
gemauert aus Röben KeramikKlinkern FARO grau-nuanciert, glatt,
beleben die weiße Klinker-Fläche
in sinniger Weise und nehmen die
Grautöne der Architektur wieder auf.
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Moderne Architektur geht meist
einher mit dem Bruch von geltenden Regeln. Dass zeitgemäße
Gestaltung und regionale Elemente
aber nicht zwangsläufig im Widerspruch zueinander stehen müssen,
beweist ein Neubauprojekt im
westfälischen Greven: Die rund
20 Kilometer nördlich von Münster
gelegene Kleinstadt wird in architektonischer Hinsicht vor allem
durch traditionelle Walm- oder
Giebeldächer und die Verwendung
Im Gegensatz zu anderen Neubausiedlungen, die in der Regel ohne
sichtbaren gestalterischen Zusammenhang entwickelt werden, haben
die Architekten bei der Planung der
„Kroner Heide“ die Möglichkeit
genutzt, durch ein übergreifendes
Gesamtkonzept ein homogenes
Siedlungsbild zu entwerfen: „Wir
wollten eine helle und familienfreundliche Wohnanlage mit großzügig geschnittenen, hellen
Wohnungen und ausreichend
individuellen Freiflächen schaffen“,
berichtet die verantwortliche
Architektin Bärbel Albrecht über
die sämtlich als Niedrigenergiehäuser mit kontrollierter Lüftung
und Wärmerückgewinnung ausgeführten Wohnungen.
Die kraftvolle, aber gleichzeitig
elegant zurückhaltende Architektur
der durchgehend dreigeschossig
ausgebildeten Häuser wird vor allem
durch das spannungsvoll inszenierte
Zusammenspiel zwischen dem
robusten weißen Mauerwerk und
den zu den Stirnseiten der Häuser
hin jeweils rautenförmig ausgeformten Schmetterlingsdächern aus
vorbewittertem Zinkblech geprägt
– ein gelungener Kontrast zwischen
Statik und Bewegung, der durch die
keilförmig „geschnittenen“ Begrenzungsmauern zwischen den einzelnen Grundstücken zusätzlichen
Reiz erhält. Für ausreichend Tageslicht und Ausblicke auf das grüne
Umfeld sorgen die meist großzügig
verglasten Stirnseiten sowie ein
durchgehendes horizontales Fensterband im zweiten Obergeschoss.
Nicht nur bei der architektonischen
Gestaltung, auch bei der Suche nach
einem geeigneten Fassadenmaterial
hat sich die Architektin für Qualität
entschieden: Der hellgrau gefugte
Röben Keramik-Klinker OSLO perlweiß glatt im Normalformat vermittelt eine elegante und freundliche
Leichtigkeit, die durch die spielerisch anmutende Mauerung im
wilden Verband weiter unterstützt
wird. Darüber hinaus harmoniert
der strahlend weiße Klinker hervorragend mit den sonst verwendeten
Farben und Materialien: den graublau, bzw. weiß lackierten Fensterrahmen, den Außentreppen und
Brüstungselementen aus verzinktem
Stahl und den zinkgrauen Dächern.
Um eine zum Farbkonzept passende
horizontale Gliederung zu schaffen,
wurden zwei dreilagig und zwei
einlagig gemauerte horizontale
Streifen aus grau-nuancierten Röben
Keramik-Klinkern in die Fassade
integriert.
Die Häuser der „Kroner Heide“
bieten je nach Typ sechs bis acht
Wohnungen mit Grundflächen
zwischen 80 und 120 m2 und jeweils
eigenem Garten oder Dachterrasse.
Den unterschiedlichen InnenraumAufteilungen entsprechen Variationen der äußeren Gestaltung:
Um zusätzlichen Wohnraum zu
schaffen, hat die Architektin bei
einigen der Häuser auf eine Dachterrasse verzichtet. Statt großflächig
verglaster Stirnseiten findet sich hier
lediglich ein Eckfenster im ersten
Geschoss.
Schmutzpartikel, die sich oberflächlich auf dem glatten Klinker absetzen, vom Regen einfach wieder
abgewaschen. „Der leuchtend weiße
Charakter der Fassaden wird den
Bewohnern deshalb auch in den
nächsten Jahrzehnten unverändert
erhalten bleiben“, meint Bärbel
Albrecht.
Neben gestalterischen Überlegungen, die für die Verwendung von
Keramik-Klinkern sprachen, stand
für Bärbel Albrecht vor allem die
Qualität des Materials im Vordergrund: Denn anders als verputzte
Fassaden etwa, die in regelmäßigen
Abständen neu gestrichen werden
müssen, um ihr anfängliches Weiß
nicht gegen ein tristes Grau einzutauschen, sind die weißen Röben
Keramik-Klinker praktisch feuchtigkeits- und schmutzabweisend
„ab Werk“. Die Serie Oslo wird aus
hochwertigen weißbrennenden
Tonen bis zur Sinterung gebrannt,
also bis zur vollkommenen Verdichtung des keramischen Rohstoffes
im Feuer. Ein entscheidender Vorteil, denn auf diese Weise werden
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Bunt gedeckt – die St. Antonius Abtkerk
im niederländischen Scheveningen
Architekt: Bouwkundig Bureau Bakker, Pijnacker
Kirchenschiff angefügte halbkreisförmige Kuppelbau, dessen Dach
aus längst oxidiertem, grünen
Kupfer ausgebildet wurde und das
auf diese Weise einen interessanten
Farbkontrast zum Mauerwerk aus
rotem Backstein und den mit rotbraunen Tondachziegeln eingedeckten Dachflächen schafft.
Nach der pittoresken Hauptstadt
Amsterdam und der wichtigen
Hafenstadt Rotterdam ist Den Haag
zwar nur die drittgrößte Stadt in den
Niederlanden, als Sitz des niederländischen Parlaments und der
niederländischen Regierung besitzt
die Stadt dennoch eine große Bedeutung. Für Touristen ist darüber
hinaus vor allem das eingemeindete
Nordseebad Scheveningen und sein
prachtvolles, 1885 im Empirestil
errichtetes Kurhaus von Interesse.
Nur wenige hundert Meter vom
Strand entfernt, an einem kleinen
Park im Scheveningse Weg, befindet
sich die zwischen 1925 und 1927
22
nach Plänen von Joseph Th.J.
Cuypers und seinem Sohn Pierre
J.J.M. Cuypers errichtete St. Antonius
Abtkerk. Das durch eine klare und
einfache Formensprache gegliederte
Bauwerk – die auffälligsten Merkmale sind der schmale und weithin
sichtbare Kirchturm und das
großflächige Satteldach – verbindet
sachliche mit expressionistischen
Einflüssen; im Inneren des seit 1992
unter Denkmalschutz stehenden
Bauwerks finden sich darüberhinaus
auch einige Elemente des Art Déco.
Weitere Blickpunkte sind die große
Fensterrose in der nach Westen hin
gelegenen Eingangsfront und der in
gegenüberliegender Richtung dem
Nachdem Mitte der Neunziger
Jahre festgestellt worden war, dass
das mittlerweile fast 70 Jahre alte
Bauwerk einige unübersehbare Bauschäden aufwies, wurde beschlossen, das Äußere der St. Antonius
Abtkerk einer grundlegenden
Restaurierung zu unterziehen:
„Außer dem Mauerwerk befanden
sich vor allem die insgesamt rund
570 m2 großen Dachflächen in
einem ziemlich schlechtem Zustand“, berichtet der mit den
Instandhaltungs-Maßnahmen beauftragte Architekt Sander Bakker.
„Aufgrund eines zuvor erstellten
Gutachtens kam nur eine komplette
Neueindeckung in Frage.“
Die Verwendung von Tondachziegeln
stand aus Gründen des Denkmalschutzes von Anfang an fest. Um
einen möglichst lebendigen Eindruck zu schaffen und die Renovierung möglichst „unsichtbar“ werden
zu lassen, entschied sich Sander
Bakker für den im Röben-Werk
Idunahall in Schermbeck am
Niederrhein produzierten Tondachziegel TOSCANA – ein klassischer
Römerziegel, der dem historischen
Vorbild der „Mönch- und NonneZiegel“ nachempfunden wurde und
dabei, entsprechend dem deutlich
rauheren Klima in unseren nördlichen Breiten, weiter verbessert
worden ist. Seine Kopf- und Seitenfalze fassen absolut schlüssig
ineinander und machen das neu
eingedeckte Dach der St. Antonius
Abtkerk auf diese Weise sicher
gegen Regen und Flugschnee.
Die hohen Krempen der Röben Tondachziegel, das sind die gewölbten
Formen, betonen das bewegte Spiel
von Licht und Schatten. „Um diese
spezielle Wirkung zu erzielen, habe
ich nicht nur einen einzigen Farbton
verwendet, sondern stattdessen drei
verschiedene Töne gemischt“,
berichtet Sander Bakker. Die nach
dem Zufallsprinzip zusammengestellte Komposition aus jeweils
4.000 Römerziegeln TOSCANA in
den Farben herbstlaub und altfarben
sowie 2.000 Röben Tondachziegeln
kupferbraun schafft ein bewegtes
und leicht oszillierendes Farbspiel
mit einer sehr lebendigen und
natürlichen Ausstrahlung und lässt
fast vergessen, dass die Dachflächen
der Kirche soeben neu bedeckt
worden sind.
„Neben der großen Farbauswahl hat
uns vor allem die gute Materialqualität der Röben Tondachziegel
überzeugt“, meint Sander Bakker.
Der Ton wird bei einer Hitze von
1.000°C zu Keramik gebrannt und
erhält dadurch seine extrem hohe
Widerstandsfähigkeit. Es überrascht
daher kaum, dass er mit einer
üblichen Lebensdauer von mindestens 100 Jahren unangefochten
mit an der Spitze der Dachbaustoffe
liegt. Ein weiterer Vorteil ist die
hohe Schadstoffresistenz der Röben
Tondachziegel: Aggressive Umwelteinflüsse wie „Saurer Regen“,
Autoabgase oder die an der Nordsee
sehr salzhaltige Luft können weder
die Funktion noch die Optik des
Daches beeinträchtigen. Auch eine
Schädigung durch Grünbildung ist
völlig ausgeschlossen. „Wir können
daher absolut sicher sein, dass das
Dach der St. Antonius Abtkerk in
den nächsten Jahrzehnten nicht
erneut renoviert werden muss“,
meint Sander Bakker.
Bewegtes Farbspiel mit viel
natürlicher Ausstrahlung:
Die Mischung aus drei Farben der
Röben TOSCANA Römerziegel.
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Lebendige Kontraste – die Rabo-Bank im niederländischen Warmenhuizen
Architekten: B.B.H.D., Amsterdam
Die mitten zwischen Nordsee, Texel,
Ijsselmeer und Amsterdam gelegene
Stadt Alkmaar ist eines der beliebtesten Reiseziele in den Niederlanden. Kein Wunder eigentlich,
denn neben ihrer traumhaften Lage
hat die Stadt noch zahllose alte
Grachtenhäuser und ihren weltberühmten Käsemarkt zu bieten.
Rund zehn Kilometer weiter nördlich liegt der kleine Ort Warmenhuizen, in dessen Kern vor kurzem
ein durch die Amsterdamer Architekten Bakker Boots Van Haaren
Dijkhof geplanter Neubau für die
Rabo-Bank fertiggestellt wurde.
Obwohl sich der flache, überwiegend in Klinker und Glas gehaltene
Neubau nahtlos in die eher kleinmaßstäbliche Bebauung des Ortes
einfügt, ist es den Architekten gelungen, ein markantes und wiedererkennbares Zeichen zu schaffen:
„Durch Anordnung, Höhenstaffelung und Materialwahl der
einzelnen Baukörper sollte ein
freundliches Gebäude entstehen,
dessen verschiedene Funktionsbereiche, also Kundenhalle, Büros
und Eingangsbereich, auch nach
außen hin deutlich werden“,
beschreibt Projektleiter Wim
Boekel den zentralen Planungsgedanken.
Trotz seiner zurückhaltenden
Schlichtheit besitzt das Gebäude der
Rabo-Bank stark prägende Elemente, die dem Gebäude einen fast
schon sakralen Charakter verleihen:
Neben dem tief heruntergezogenen,
relativ flach geneigten und mit einer
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Zink-Stehfalzeindeckung gedeckten
Dach nach Süden, unter dem sich
der großzügig verglaste Schalterraum sowie der nur spitzwinklig
überdeckte Eingangsbereich zur
Bank befinden, fällt vor allem der
hermetisch geschlossene Mittelteil
des Gebäudekomplexes ins Auge:
Nach Osten hin schiebt sich der aus
einem schmalen Quader und einem
Halbzylinder zusammengefügte
(und als Tresor-Raum genutzte)
Baukörper wie ein wuchtiger Keil in
die Dachfläche hinein. In entgegengesetzter Richtung nimmt die gerundete Stirnseite des Riegels das
Treppenhaus auf und schafft durch
einen deutlichen vertikalen Akzent
eine repräsentative Eingangsfront.
Nach Norden hin schließen sich
dem Mittelteil eine langgestreckte
Erschließungsfuge und ein schräg
abfallendes Klinkervolumen an, in
dem die Büroräume der Bank angesiedelt sind.
„Eine weitere Planungsvorgabe betraf die Farbgestaltung“, berichtet
Projektarchitekt Rens Bakker. „Dem
Bauherrn war es wichtig, dass sich
die im Logo der Rabo-Bank enthaltenen Farben orange, dunkelblau
und weiß auch im Gebäude widerspiegeln.“ Die Architekten haben
diese Aufgabe durch die Integration
von warmen Holz-Fensterrahmen
sowie dunkelblau getönten Glasverkleidungen und Türen im Eingangsbereich des Büroflügels umgesetzt. Die Farbe Weiß taucht vor
allem bei den Fensterbänken sowie
bei der Verkleidung des Traufbereichs auf.
Für die Gestaltung der Fassaden
haben die Architekten den Röben
Verblender HOOKSIEL erzblaugeflammt im schmalen Dünnformat
gewählt. „Aufgrund seiner geflammten Materialoberfläche erzeugt er je
nach Lichteinfall ein sehr lebendiges
und reizvolles Spiel zwischen den
beiden Komplementär-Farben
orange und blau und harmoniert
dadurch hervorragend mit den
Fensterrahmen und den Türen und
Glasverkleidungen im Eingangsbereich“, begründet Rens Bakker
die Entscheidung. Sämtliche Fassaden der Rabo-Bank wurden im
Läuferverband gemauert und dunkel
verfugt. Lediglich die Rundung im
Hauptbau wurde im Kopfverband
ausgebildet. Um die vertikale Linie
des Treppenhauses zu betonen und
dem Mittelteil durch einen sichtbaren oberen Abschluss zusätzliche
Plastizität zu geben, haben die
Architekten die Verblender stellenweise sogar vertikal eingesetzt.
Der intensive Farbton wird dabei
vollkommen natürlich durch eine
spezielle Zusammensetzung des
Tons und durch den Brennvorgang
erzielt. „Außerdem wollte ich einen
Klinker mit moderner Ausstrahlung
und guten bauphysikalischen Eigenschaften“, berichtet Rens Bakker.
„Die Röben Verblender entsprachen
genau meinen Vorstellungen, weil
sie so widerstandsfähig sind.“ So
verwundert es kaum, dass diese
renommierte Architektengruppe
bereits diverse Objekte mit Röben
Klinkern errichtet hat, unter anderem ein Bürogebäude im nahegelegenen Alkmaar. Auch für die
Zukunft darf man also weiter
gespannt sein.
Material und Form geben dem
Gebäude Standfestigkeit. Durch
die abgerundete Konstruktion des
zentralen Baukörpers kommt das
Farbspiel des Röben Verblenders
HOOKSIEL erzblau-geflammt, DF,
besonders gut zum Ausdruck.
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Streng verspielt – ein Verwaltungsgebäude in Budapest
Architekturbüro: Technitrade Kft (GmbH), Balázs Stachó; Budapest, Ungarn
umgewandelt werden. Da das bebaute Grundstück an einer der
wichtigsten Hauptverkehrslinien
liegt, repräsentiert der deutlich nach
Außen getragene Büro-Charakter
des neu errichteten Gebäudes schon
jetzt die künftige Entwicklung des
Quartiers: „Das neue Bürogebäude
sollte nicht zu prunkhaft sein, aber
gleichzeitig eine sichtbare Repräsentation darstellen und den Erwartungen an Modernität entsprechen“,
beschreibt der für den Neubau
verantwortliche Architekt Balázs
Stachó die zentralen Planungsvorgaben.
Das Sonnenlicht einfangen.
Der orange-nuancierte KeramikKlinker FARO verleiht dem
Verwaltungsgebäude in Budapest
einen freundlichen Charakter und
reiht es nahtlos in die bestehende
traditionelle Architektur ein,
ohne seine Eigenständigkeit zu
beschneiden.
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Durch seine reizvolle Lage an der
Donau und seine zahllosen Prachtbauten vom Ende des 19. Jahrhunderts wird Budapest allgemein
als das „Paris des Ostens“ bezeichnet. Im historischen Kern wird die
ungarische Hauptstadt bis heute
durch den Zusammenschluss zweier
ehemals eigenständiger Städte
geprägt: dem östlich der Donau
gelegenen, elegant-mondänen Pest
und dem eher verwinkelten Buda
am gegenüberliegenden Flussufer.
Weiter im Süden von Buda, im Stadtteil Kelenföld, wo das Bild vor allem
durch ein Gemisch aus Wohn- und
Gewerbeflächen mit industriellem
Charakter bestimmt wird, ist vor
kurzem der neue Hauptsitz des
Werbemittel-Unternehmens Golding
fertiggestellt worden. Das durch die
vor Ort ansässigen Technitrade
Architekten geplante, viergeschossige Gebäude beherbergt neben Büroeinheiten auch Produktionsflächen
zur Verpackung und Etikettierung
der von hier aus vertriebenen
Werbematerialien.
Nach dem Willen der für die Stadtplanung verantwortlichen Bezirksverwaltung soll der Stadtteil in den
kommenden Jahren allmählich in
ein modernes Dienstleistungsviertel
Der neu errichtete Hauptsitz wird
durch einen gelungenen Kontrast
zwischen streng komponierten und
eher verspielten Elementen geprägt.
Neben dem mit dunklen Tondachziegeln eingedeckten Terrassendach
und seinen großen, bogenförmigen
Fensterflächen sticht dabei vor allem
die nach Osten, zu einem anliegenden Platz hin gerichtete Hauptfront
ins Auge. Die von Weitem betrachtet
scheinbar statische Konstruktion aus
sechs wuchtigen, über die Höhe
von zwei Geschossen reichenden
Pfeilern erweist sich erst beim
Näherkommen als raffinierte dynamische Inszenierung: Der halbkreisförmigen Form des anliegenden
Platzes entsprechend bildet die
Säulenanordnung eine bogenförmig
nach außen strebende Arkade, die
sich nach Südosten hin zu einer
langgestreckten Mauer mit Einfahrtstor zu den Pkw-Stellplätzen im
teilweise unbebauten Erdgeschoss
verlängert. Im darüberliegenden ersten Geschoss bieten großflächige
Fenster eine traumhafte Aussicht auf
den Platz. Um die „ausbrechende“
Bogen-Linie wieder mit der übrigen
Fassade zu verbinden, haben die
Architekten eines der Fenster als
viertelkreisförmigen Erker integriert.
„Die Lösung, die Hauptfront der
runden Platzkontur anzupassen,
ergab sich auch dadurch, dass in
der unmittelbaren Nachbarschaft
schon ein Gebäude stand, das
diesen halbrunden Raum in ähnlicher Weise abschloss“, berichtet
Balázs Stachó. „Da dieses Gebäude
mit einer roten Backsteinfassade
errichtet wurde, lag es natürlich
nahe, auch das Golding-Gebäude mit
Klinkern zu bauen.“ Aber auch über
die unmittelbare Umgebung hinaus
befindet sich die gelbe Klinkerfassade des Neubaus in bester
Gesellschaft, denn an der Haupteinfallstraße des Viertels befinden
sich mehrere in den 50er und 60er
Jahren errichtete Industrie-Bauwerke. Ihre Backsteinfassaden sind
eine Fortsetzung der ArchitekturTradition gegen Anfang des letzten
Jahrhunderts. Es war nur konsequent, eben diese Tradition auch
heute fortzuführen.
„Der von uns verwendete Röben
Keramik-Klinker orange-nuanciert
glatt vermittelt eine freundliche und
einladende Atmosphäre und bildet
einen schönen Kontrast zu den
dunkelgrauen Tondachziegeln und
den weißen Putz- und Kunststeinflächen“, begründet Balázs Stachó
die Materialwahl seines Büros. „Auf
die Produkt-Skala von Röben haben
wir vor allem deswegen zurückgegriffen, weil die bislang in Ungarn
hergestellten Ziegel noch nicht das
von uns erwünschte Niveau erreichen, weder in der Qualität noch in
der zur Verfügung stehenden Farbauswahl. Die Golding Kft (GmbH)
bestand jedoch von Anfang an
darauf, das Gebäude mit gelben
Klinkern auszubilden, weil auch im
Logo der Firma Gelb die vorherrschende Farbe ist. Außerdem ließ
sich mit dieser in Ungarn sehr traditionellen Farbe der nicht allzu
große Kontrast des Gebäudes mit
seiner Umgebung verwirklichen.“
Eine spezielle Lösung war dabei für
die Konstruktion der Pfeiler an der
Hauptfassade nötig, die aufgrund
der bogenförmigen Linienführung
unterschiedliche trapezförmige
Grundrisse aufweisen: „Ohne die
speziellen Formsteine von Röben
hätten wir diese Gestaltung nicht
realisieren können“, meint Balázs
Stachó rückblickend.
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Röben Tonbaustoffe GmbH · Postfach 209 · D-26330 Zetel · Telefon (0 44 52) 8 80 · Fax (0 44 52) 8 82 45 · www.roeben.com · eMail: [email protected]
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