EXEMPLUM IN DIESER AUSGABE: KLINKERPFLASTER, BODENKERAMIK, ZIEGELARCHITEKTUR. Röben Keramik-Klinker FARO in schwarz-nuanciert und weißgrün glasiert unterstreichen die charakteristische Form des neuen Polizeipräsidiums in Hamburg. N O. 9 Inhalt Zu diesem Heft 3 Ein neuer Stern in Hamburg – das Polizeipräsidium 4 Am Wasser gebaut – die „Strandburg“ auf Fehmarn 8 Neue Dimension – die „Hörn-Passage“ in Flintbek 12 Eine runde Sache – Fahrbahn- und FußwegGestaltung in St. Peter Ording 16 Elegant geschnitten – die Siedlung „Kroner Heide“ 20 Bunt gedeckt – die St. Antonius Abtkerk im niederländischen Scheveningen 22 Lebendige Kontraste – die Rabo-Bank im niederländischen Warmenhuizen 24 Streng verspielt – ein Verwaltungsgebäude in Budapest 26 Impressum Herausgeber: Röben Tonbaustoffe GmbH D-26330 Zetel Konzept und Realisation: Werbeagentur EDDIKS & ONKEN, Oldenburg Text: Robert Uhde, Oldenburg Druck und Verarbeitung: Prull-Druck, Oldenburg © Copyright by Röben Tonbaustoffe GmbH 2 Zu diesem Heft Es ist wieder soweit – vor Ihnen liegt die neueste Ausgabe unseres „Exemplums“. Auf einem Architektur-Streifzug durch das In- und Ausland stellen wir Ihnen acht Objekte vor, die zeigen, wie sich mit Produkten von Röben ansprechende Architektur verwirklichen lässt. Moderne Ziegelarchitektur kann heute auf eine Fülle unterschiedlichster Tonbaustoffe zurückgreifen: Ob Klinker, Tondachziegel oder Bodenkeramik, ob Pflastersteine oder Fertigbauteile – unser Sortiment bietet dem Architekten mehr als 1.500 Qualitätsprodukte. Und an Stellen, an denen die Ideen des Planers auf technische Grenzen stoßen, versuchen die Ingenieure des Röben Planungs-Service die gestalterischen Vorgaben in die Tat umzusetzen: Objektbezogene Sonderwünsche, die auf der Baustelle konventionell nicht herzustellen wären – wie individuelle Formsteine oder Fertigbauteile – können dann auch schon mal von Hand in einem Röben-Werk gefertigt werden. Kaum ein anderer Baustoff eröffnet derartig viele Gestaltungsmöglichkeiten wie der gute alte Ziegelstein. Dass sich mit ihm aber nicht nur traditionelle Architektur realisieren lässt, beweist das durch die Hamburger „Glass-Tech-Architekten“ Bothe Richter Teherani geplante Polizeipräsidium in Hamburg, bei dem durch die Zusammenstellung von schwarzen und weißgrün glasierten Klinkern eine ebenso kühle wie elegante Ästhetik gelungen ist. Fast archaisch dagegen der Eindruck beim Neubau der Bankfiliale im niederländischen Warmenhuizen, bei dem erzblau geflammte Röben Verblender verwendet wurden. In einem warmen Farbton präsentiert sich das Bürogebäude in der ungarischen Hauptstadt Budapest, das durch die Wahl von orange nuancierten Keramik-Klinkern einen heiteren, sonnigen Charakter erhalten hat. Bei der Siedlung „Kroner Heide“ bei Münster und dem Appartementhaus auf Fehmarn wurde dagegen vor allem auf die freundliche und helle Ausstrahlung der Farbe Weiß gesetzt. Aber nicht nur an Wand und Dach, auch am Boden bietet der Baustoff Ton ungeahnte Möglichkeiten, wie die „Hörn-Passage“ in der Nähe von Lübeck beweist: Die exklusive Bodenkeramik RÖBENRELIEF entwickelt hier fast unmerklich eine „dritte Dimension des Bodens“. Ähnlich bewegt zeigt sich auch die Fahrbahn-Gestaltung in St. Peter Ording, wo mit Röben Pflasterklinker ein direkter Bezug zu den Wellen der nahegelegenen Nordsee gelungen ist. Wir hoffen, Ihnen einen spannenden und interessanten Architektur-Rundgang zusammengestellt zu haben und bedanken uns bei den beteiligten Architekten für die kooperative Mithilfe. Wir freuen uns auch weiterhin über ihre Anregungen und wünschen Ihnen eine angenehme Lektüre. Wilhelm-Renke Röben Eine interessante Verwendung von Röben Tondachziegeln zeigt die Dachsanierung der St. Antonius Abtkerk im niederländischen Scheveningen, wo durch eine Kombination aus drei verschiedenen Farben nicht zuletzt dem historischen Umfeld des Gebäudes Rechnung getragen wurde. Auch ist in besonders kreativer Weise Individualität verliehen worden. 3 Ein neuer Stern in Hamburg – das Polizeipräsidium Bothe, Richter, Teherani, Architekten BDA, Hamburg Dass Jens Bothe, Kai Richter und Hadi Teherani mit Stahl und Glas umzugehen wissen, ist hinlänglich bekannt: Neun Jahre nach seiner Gründung hat das Büro zahlreiche international beachtete Projekte fertiggestellt, darunter eine Reihe spektakulärer Bahnhofsentwürfe wie das kreisrunde „UFO“ in Dortmund. Ein weiterer Schwerpunkt sind „intelligente Bürohäuser“: Allein vier davon wurden bzw. werden in Hamburg errichtet: neben ABCBogen, Albinga-Haus und DoppelXX, auch das vor kurzem fertiggestellte Polizeipräsidium, bei dem die Architekten auf Wunsch des Bauherren Sprinkerhof AG entgegen ihren sonstigen Gewohnheiten vorwiegend Klinker verwendet haben. 4 Wer bei „Hamburg“ und „Klinker“ zunächst an Fritz Höger und die so typische hanseatische BacksteinArchitektur denkt, der wird beim Anblick des Polizeipräsidiums ziemlich überrascht sein: Statt sich in die allgegenwärtige Bautradition einzuordnen, haben BRT ein Gebäude mit schwarz funkelnder „High-Tech“Fassade geschaffen, dessen insgesamt zehn, jeweils sechsgeschossigen Flügel wie weit ausgestreckte Arme in die Umgebung reichen. Auf diese Weise ist nicht nur eine Form mit hohem Wiedererkennungswert, sondern vor allem ein perfekt durchdachter Büro-Organismus mit fließender Verzahnung mit dem städtebaulichem Kontext gelungen: Der großformatige, dabei aber überaus elegant und leichtfüßig ausgebildete Komplex, der auf einer Fläche von 50.000 m2 rund 1.600 Räume bietet, schafft einen harmonischen Übergang zwischen den linearen Baukörper-Strukturen des angrenzenden, ehemaligen KasernenEnsembles und einem nördlich sich anschließenden Wohngebiet. Bei der Suche nach dem richtigen Material für das Fassaden-Mauerwerk haben die Hamburger Architekten auf Qualität gesetzt: 300.000 Röben Keramik-Klinker FARO schwarz-nuanciert, glatt im Format NF. 5 Um den Bau in die AußenanlagenGestaltung einzubeziehen und so für optimale Arbeitsbedingungen zu sorgen, wurden sämtliche PkwStellplätze in einem aufgeständerten Untergeschoss untergebracht. Oberhalb dieser begrünten „Deckelkonstruktion“ gelangt man über ein großzügiges Foyer in den zentralen „Ring“. Von hier aus werden nicht nur der kreisrunde Innenhof und die als Zweibund organisierten Büroflügel erschlossen, hier liegen auch sämtliche Sonderfunktionen, die teilweise in eingeschossigen, zwischen den einzelnen Flügeln angeordneten Baukörpern angesiedelt sind. Dem übersichtlichen Gebäudekonzept entspricht eine strenge horizontale Gliederung der an den äußeren Flügel-Enden sowie an deren Übergang zum Mittelring elegant abgerundeten Außenfassaden, die auf Wunsch des Bauherrn ursprünglich mit dem so charakteristischen roten Backstein ausgebil- 6 det werden sollten. Um die Tradition mit der Moderne zu verbinden, entwickelte Hadi Teherani jedoch alternativ dazu eine umlaufende Bänderfassade aus insgesamt 300.000 Röben Keramik-Klinkern schwarz-nuanciert glatt im NF-Format. Durch die Zusammenstellung mit horizontalen Fensterbändern mit Stahlprofilen, Aluminiumrahmen und außenliegenden Jalousien ist ein spannungsvoll inszenierter Kontrast zu den wuchtigen Betonpfeilern im Erdgeschoss gelungen, der die architektonischen Ideale der klassischen Moderne überzeugend mit zeitgemäßen „High-Tech“-Elementen verbindet. Zusätzlich zu den schwarzen Ziegeln verwendete Hadi Teherani auch 60.000, nach eigenen Entwürfen angefertigte, Sonderformsteine. Nur so war es möglich, die Fassaden zum kreisrunden Innenhof und die abgerundeten Gebäudekanten auszubilden. Um eine zusätzliche Gliederung und Dynamik der Fläche zu erzielen, wurden zudem 50.000 Röben Keramik-Klinker, weißgrün glasiert, als Schmuckbänder an den Stirnseiten der Gebäudeflügel integriert. Ihre Enden bilden aufsteigende Diagonalen, die im anthrazitfarben gefugten Läuferverband besonders gut zur Geltung kommen. Eine Maßnahme, durch die „alles fließt und leicht und elegant wirkt“, wie Hadi Teherani zufrieden feststellt. Die glasierten Klinker erinnern an die Epoche des Art déco und integrieren gleichzeitig die für die Polizei charakteristische Farbkomponente in die Architektur. Um exakt die Farbvorstellungen des Architekten zu treffen, entwickelten die Röben Keramik-Ingenieure dazu einen ganz individuellen Brand: Eine Sonderglasur, die auf einer weißen Glasur basiert, die mit drei verschiedenen Farbkörpern – curryfarben, sonnengelb und türkis – in einem bestimmten Mischungsverhältnis versetzt wird. Die Besonderheit dabei: Es handelt sich um eine Scharffeuer-Glasur, die bei Temperaturen von ca. 1280° Celsius gebrannt wird. Dieses Verfahren garantiert einen sehr guten Sitz der Glasur auf dem Klinker, da durch die hohe Brandtemperatur die Zwischenschicht – die Diffusion der Glasurschicht mit der Steinschicht – extrem dick und stark ausgebildet wird. Eine überaus intelligente Maßnahme, denn durch die besondere Glasur wird das lichtbewegte Spiel aus Stahl und Glas zusätzlich unterstützt. 60.000 Röben Formsteine machen die Gebäudeecken erst richtig rund. Für die hellen Bänder im Mauerwerk haben die Architekten einen weißgrün glasierten Keramik-Klinker von Röben gewählt. 7 Am Wasser gebaut – die „Strandburg“ auf Fehmarn Architekten: HT-Wohnbau GmbH, Kleve Konsequenz in Weiß – die „Strandburg“ auf Fehmarn im nordischen Look: Röben Verblender DURHAM NF weißverfugt. Krönenden Abschluss bildet das vollkeramische Dach, eingedeckt mit Röben NEUMARKT Flachdachziegeln Fläming kupfer-rotbraun. 8 Ein Klima fast wie im Bilderbuch: „Maritime Frischluft, viel Sonne und wenig Regen“, so heißt es im Katalog über die Ostsee-Insel Fehmarn. Und in der Tat, mit nahezu 2.000 Sonnenstunden pro Jahr kommt dem zwischen Kieler, Mecklenburger und Lübecker Bucht gelegenen und rund 185 km2 großen Eiland zweifellos eine klimatische Sonderstellung in Norddeutschland zu. Durch den 1,5 Kilometer breiten Fehmarnsund wird die Insel vom schleswig-holsteinischen Festland, durch den rund 20 Kilometer breiten Fehmarn-Belt von der dänischen Insel Lolland getrennt. Der größte Ort auf Fehmarn ist Burg. Mit seinen kleinen alten Häusern finden die Besucher hier genau das richtige Flair für einen kleinen Einkaufsbummel oder einen gemütlichen Biergartenabend in lauer Sommernacht vor. Nur wenige Minuten vom Ortskern entfernt liegt die Südstrandpromenade – eine schmale Landzunge, die neben einem langgestreckten Sandstrand, einem Yachthafen und einer Segelschule auch das vor kurzem errichtete Appartementhaus „Die Strandburg“ beherbergt. Um die Attraktivität der Promenade zu erhöhen, bietet das weiß verklinkerte Gebäude neben 12 Wohnungen und Appartements auch einige kleine Läden sowie Erlebnis-Gastronomie im Erdgeschoss. Auf der Nordseite stehen außerdem ausreichend PkwStellplätze zur Verfügung. Um einen deutlichen Kontrast zu den umgebenden Hoteltürmen zu bilden, hat der im niederrheinischen Kleve ansässige Architekt und Bauherr Heinrich Thelosen die „Strandburg“ als Gebäude-Ensemble aus verschiedenen gebirgsartig ineinander verschachtelten Baukörpern mit einem innenliegenden Hof ausgebildet, die das Haus geschickt in die natürliche Umgebung eingliedern: Die beiden sechsgeschossig ausgebildeten Volumen wenden sich zum Strand im Süden, zu den Freizeitanlagen im Osten sowie zum nördlich gelegenen Hafen, die kleineren, jeweils dreigeschossigen Volumen sind nach Westen hin ausgerichtet. Ebenso intelligent zeigt sich auch die Aufteilung im Inneren der „Strandburg“: Die exklusiv ausgestatteten Wohneinheiten zeichnen sich durch starken Lichteinfall und großzügige Raumaufteilung aus. Von den Wohnungen in Süd-Ausrichtung kann man über die Promenade direkt auf die rauschenden Wellen der Ostsee schauen, die Ost-/West-Wohnungen gewähren spannende Einblicke auf das Treiben im Yachthafen. Als Bau-Auflage sind in Burg helle Außenwände vorgeschrieben – eine Vorgabe, die den Vorstellungen von Heinrich Thelosen sehr entgegenkam: „Von Anfang an hatten wir vor, ein freundliches Appartementhaus zu errichten, das sich harmonisch in die Landschaft sowie die regionale Architektur einfügt und seine Wirkung vor allem durch seine Schlichtheit erzielt“, berichtet der Architekt über die Grundgedanken seines Entwurfs. Die strahlend weißen Ziegelfassaden und Balkone kombiniert mit blau gerahmten Fenstern, verzinkten Gauben und rotbraunen Tondachziegeln geben der „Strandburg“ ein helles und einladendes Gesicht mit deutlich maritimen Charakter. Bei der Suche nach einem geeigneten Klinker hat sich Heinrich Thelosen für den Röben Verblender DURHAM im Normalformat entschieden, ein weißer KeramikKlinker, der aus dem berühmten Westerwälder Ton geformt und in einem speziellen Verfahren veredelt wird. „Mit seiner individuellen, sandig-porösen Oberfläche entspricht er exakt dem Klima hier auf der Insel“, begründet der Architekt seine Wahl. „Außerdem sind die Klinker äußerst unempfindlich gegen die an der Ostsee sehr salzhaltige Luft.“ Ein deutlicher Vorteil, denn auf die Beständigkeit anderer Materialien, insbesondere auf Betonstein, hat die Einwirkung von Salz einen sehr negativen Einfluss. „Ein weiterer Grund für die Wahl der Röben Keramik-Klinker lag in der gleichmäßigen und gleichbleibenden Farbgebung“, berichtet Heinrich Thelosen. „Schließlich soll die ,Strandburg‘ auch in zwanzig Jahren noch so weiß strahlen wie nach der Fertigstellung.“ Um den hellen Charakter des Gebäudes noch hervorzuheben, wurden die im wilden Verband gemauerten Fassaden der „Strandburg“ zusätzlich weiß gefugt. 9 Auch bei der Eindeckung der unterschiedlichen Dachformen hat sich Heinrich Thelosen für ein Produkt von Röben entschieden: Für sämtliche Giebel-, Pyramiden- und Terrassendächer der „Strandburg“ wurde der NEUMARKT Flachdachziegel Fläming kupfer-rotbraun verwendet, der sich aufgrund seiner besonderen Doppelverfalzung bereits auf Dächern ab 18° Neigung ohne Zusatzmaßnahmen sicher verlegen lässt. Auch die Eindeckung des exklusiven „Turmzimmers“ im sechsten Geschoss, dem weithin sichtbaren Zeichen der „Strandburg“, gelang also ohne Probleme. 10 11 Neue Dimensionen – die „Hörn-Passage“ in Flintbek Architekt: Rolf Bischof, Flintbek 12 Röben Handform-Verblender FORMBACK, rot-braun buntgeflammt, Format NF. Verblendstürze, Fensterbänke und Mauerwerksabdeckungen als Fertigbauteile. Röben Pflasterklinker buntgeflammt. Der kleine Ort Flintbek befindet sich auf halber Strecke zwischen Neumünster und Kiel – eine überaus reizvolle Gegend, die landschaftlich vor allem durch ihre Lage zwischen dem Naturpark Westensee und der Holsteinischen Schweiz geprägt wird. Direkt gegenüber dem Bahnhof des Ortes, wo bis vor zwei Jahren noch zwei alte Silotürme das Bild beherrschten, wurde vor wenigen Monaten die neue „HörnPassage“ fertiggestellt – ein intelligent komponiertes GebäudeEnsemble, das sich mit seiner backsteinernen Fassade sensibel in die umliegende Bebauung einfügt. Neben einer Einkaufspassage und einem großen Fitness-Studio bietet der Neubau insgesamt 19 Zwei- und Dreizimmer-Wohnungen mit Grundflächen zwischen 64 und 83 m2. Das auf dem Eckgrundstück zwischen den Straßen Kätnerskamp und Müllershörn gelegene Einkaufszentrum besteht aus drei verschiedenen Baukörpern, die durch Treppenhäuser und Laubengänge miteinander verbunden wurden. Nach Norden hin reicht das Gebäude-Ensemble in den Müllershörn hinein, vor der zum Bahnhof hin gelegenen Eingangsfront, die vor allem durch zwei durchgehend verglaste Mittelrisaliten bestimmt wird, wurde eine offene, inzwischen als Marktplatz genutzte Freifläche geschaffen. Die Röben Handform-Verblender FORMBACK mit ihren unregelmäßigen Kanten und dem rot-braun buntgeflammten Farbspiel geben der Fassade eine ausdrucksstarke Lebendigkeit. 13 Im Inneren des neuen Einkaufszentrums steht den Besuchern eine 80 Meter lange Einkaufspassage zur Verfügung, die sich über das gesamte Erdgeschoss des Gebäudes erstreckt. Auf einer Verkaufsfläche von insgesamt 1.200 m2 haben sich zwölf Geschäfte und ein Restaurant mit Biergarten angesiedelt. „Mit dem Neubau sollte der Ortskern von Flintbek nicht nur ein repräsentatives Gebäude, sondern endlich auch einen städtebaulichen Mittelpunkt erhalten, der Raum zum Bummeln und Verweilen bietet“, beschreibt der vor Ort ansässige Architekt Rolf Bischof den zentralen Planungsgedanken. In den beiden darüberliegenden Ebenen der „Hörn-Passage“ liegen neben zwei Gewerberäumen und einem auf zwei Ebenen angesiedelten, rund 500 m2 großen Fitness-Studio auch zwölf Zwei- und Dreizimmerwohnungen. Weitere sieben Appartements befinden sich im leicht zurückgesetzten und lediglich verputzten Dachgeschoss des Gebäude-Komplexes. 14 Exklusive Bodenkeramik RÖBENRELIEF, Modell C 01, granit-anthrazit. Die optischen Strukturen verändern sich durch die Bewegung des Betrachters in immer wechselnde Bilder. Bei der Suche nach einem geeigneten Klinker für die Außenhülle hat sich der Architekt für den Röben Handform-Verblender FORMBACK rot-braun buntgeflammt im Normalformat entschieden. Durch die rauhen und unregelmäßigen Kanten des Verblenders haben die Fassaden der „Hörn-Passage“ eine ausdrucksstarke Lebendigkeit erhalten – ein Eindruck, der durch die Vermauerung im wilden Verband und den leuchtenden Kontrast zu den blau gerahmten Fenstern und den verzinkten Regenrinnen noch unterstützt wird. „Jeder einzelne Ziegel ist ein charakteristisches Einzelstück mit ausgeprägter rustikaler Form“, erklärt Rolf Bischof. „Fast so, als wären sie von Hand gemacht.“ Um ein möglichst einheitliches Straßenbild zu schaffen, hat sich Bischof auch bei der Gestaltung des Marktplatzes für Klinker entschieden: „Der Röben Pflasterklinker rotbraun buntgeflammt harmoniert hervorragend mit den Verblendern für die Fassade“. Besonders viel Sorgfalt wurde auf die Innengestaltung der Einkaufspassage verwandt. Bei seiner Suche nach einem strapazierfähigen, aber gleichzeitig eleganten Bodenbelag stieß er schließlich auf die exklusive Bodenkeramik aus der DesignKollektion RÖBENRELIEF. Die unterschiedlichen Figuren der Reihe wurden durch das Designerteam Bernhard Strecker und Maruxia García entworfen und entwickeln durch ihr flaches, seidig glänzendes Relief fast unmerklich eine dritte Dimension des Bodens. „Es ist immer wieder interessant, zu sehen, wie sich die Struktur des Bodens mit dem Licht verändert“, berichtet Rolf Bischof begeistert. „Am meisten hat mir dabei das Modell C 01 anthrazit gefallen, weil es durch seine Linienführung geschickt die sich kreuzenden Wege der Passanten widerspiegelt.“ Um Grenzen und Kontraste innerhalb der „dreidimensionalen“ Fläche zu schaffen, wurden zusätzlich auch die Röben Bodenfliesen BALTRUM weiß, hellgrau und anthrazit eingesetzt. Seidiger Glanz, Feinheit und Filigranität in Verbindung mit Festigkeit und Belastbarkeit bilden die beiden gegensätzlichen Komponenten, die sich in RÖBENRELIEF miteinander verbinden. Aber nicht nur ästhetisch, auch in puncto Qualität entsprechen die Bodenfliesen aus der Reihe RÖBENRELIEF höchsten Ansprüchen: Jede einzelne Klinkerplatte wird trocken gepresst und dann bei 1.200°C hart gebrannt und feuerversiegelt. Die Wasseraufnahme der Fliesen beträgt dadurch weniger als 0,1 %! So sind sie äußerst robust, unempfindlich und leicht zu reinigen. „Genau das Richtige für einen so vielbesuchten Ort wie eine Einkaufspassage“, meint Bischof. Die Raumakustik wird positiv beeinflusst, weil die feinen Relief-Strukturen den Schall in unterschiedliche Richtungen reflektieren und streuen. RÖBENRELIEF RÖBEN BALTRUM 15 Eine runde Sache – Fahrbahn- und Fußweg-Gestaltung in St. Peter Ording Planung: Bornholdt Ingenieure, Albersdorf, Topiaria, Kiel Durch seine reizvolle Lage am Holsteinischen Wattenmeer zählt St. Peter Ording zu den beliebtesten Ferienorten Norddeutschlands – Sommer für Sommer wird das Nordseebad deshalb durch Hunderttausende von Gästen belebt, die sich an der frischen Nordseeluft vom Alltag erholen möchten. Um die Attraktivität des Ortes weiter zu erhöhen, beauftragte die Gemeinde vor zwei Jahren das Albersdorfer Planungsbüro Bornholdt mit der grundlegenden Neugestaltung der in den letzten Jahren etwas vernachlässigten Einkaufsstraße „Im Bad“. Das Gesicht der Straße wird durch zwei vollkommen unterschiedliche und bislang kaum zusammenhängende Straßenseiten geprägt: Auf der nach Westen hin gelegenen Seite befinden sich kleine Geschäfte und Souvenir-Läden sowie Restaurants, Cafés und Eisdielen, die, nur durch den Bürgersteig getrennt, direkt an der Hauptstraße liegen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite finden sich dagegen nur wenige Läden und Restaurants. Hier wird das Bild vor allem durch Grünanlagen, die Post, Sanatorien, Villen und Ferienwohnungen mit teilweise großen Vorgärten und größerem Abstand zur Straße beherrscht. „Der Grundgedanke unserer Planung bestand darin, diese sehr unterschiedlich genutzten Straßenseiten zu einer homogenen Einheit zu verbinden“, berichtet Architekt Hans-Jürgen Kirmse vom hinzugezogenen Planungsbüro Topiaria. Durch die neue Fahrbahn- und Fußweg-Gestaltung fügen sich die vorher dominierenden Einzelbebauungen wieder in das Gesamtbild der Straße ein und geben der Straße „Im Bad“ ihre ursprüngliche Funktion als attraktive Einkaufsstraße zurück. „Die dabei angewendeten Formen ergeben sich vor allem aus dem Fluss der traditionellen Straße sowie aus dem Flächenangebot und aus der Art der geforderten Nutzung – also Fahrbahn, Radweg, Gehweg, Einfahrt, Überfahrt, Kreuzung oder Platz“, berichtet Hans-Jürgen Kirmse. Im Mittelpunkt der Planungsüberlegungen stand die Neustrukturierung des im nördlichen Bereich der Straße gelegenen Platzes, der nach dem Willen der Gemeinde deutlicher als zuvor als städtebauliches Zentrum des Ortes hervortreten sollte: Die Planer entwickelten dazu eine durch zahlreiche Bänke und neu gepflanzte Kiefern aufgelockerte Gestaltung, die den Besuchern durch ihre optische Großzügigkeit Raum zum Verweilen und Erholen Gut zu Fuß ist man in St. Peter Ording auf Röben Pflasterklinkern, grau-nuanciert und als Sonderanfertigung dunkelgrau. 16 17 bietet. Die kreisförmigen Strukturen des Platzes schaffen zudem eine spannungsvolle Dynamik, die sofort an die rauschenden Wellen der Nordsee denken lässt. Bei der Suche nach einem landschaftstypischen Baustoff mit gutem Schutz gegen die an der Nordsee sehr salzhaltige Luft haben sich die beiden Planungsbüros erneut – wie schon bei der gemeinsamen Gestaltung des Ostseebades Zingst – für den Röben Pflasterklinker graunuanciert im Format 200/100/50 mm entschieden. „Das Format erlaubt eine reichhaltige Gestaltungsvielfalt, wir konnten den Klinker in jeder möglichen, oder beispielsweise von der Belastbarkeit her erforderlichen Position verwenden“, berichtet Günter Bornholdt. An einer Stelle war dennoch eine Sonderlösung erforderlich: Um die in der Planung vorgesehenen, fünf Zentimeter breiten Linien ausbilden zu können, wurden neben den 500.000 gelieferten Pflasterklinkern im StandardGrauton auch einige etwas dunklere Klinker benötigt. Speziell für die Fahrbahngestaltung in St. Peter Ording fertigte das Röben-Werk in Bannberscheid daher 10.000 Sondersteine mit einem dunkelgrauen Farbspiel an. 18 „Pflastersteine aus Beton kamen nicht in Frage, weil sie in der Aussage unsere Gestaltungsideen nicht wiedergeben konnten“, begründet Hans-Jürgen Kirmse die Materialwahl der beiden Planungsbüros weiter. Durch die geringe Wasseraufnahme der Röben KeramikKlinker bleiben die Schattenbereiche praktisch frei von Vermoosung. Außerdem ermöglicht die keramische Oberfläche eine gewisse Selbstreinigung durch Regen und garantiert dadurch auch eine größtmögliche Farbechtheit – „eine Qualität, die bei einem Material wie Beton gar nicht möglich ist.“ Aber auch sonst entsprachen die Röben Pflasterklinker exakt den gestellten Anforderungen, schließlich sind sie nicht nur extrem witterungsfest und frostsicher, sondern auch äußerst trittsicher und belastbar, was insbesondere an einem so belebten Ort wie einer Einkaufsstraße sehr wichtig ist. „Darüber hinaus birgt die keramische Oberfläche des Klinkers aus dem Werk im Westerwald den Effekt der glitzernden Reflektion des Lichts auf der Straßenfläche“, wie Hans-Jürgen Kirmse verrät. „Ein reizvolles Spiel, das insbesondere bei Regen oder im Schein von Straßenlaternen zu beobachten ist.“ 19 Elegant geschnitten – die Siedlung „Kroner Heide“ Architekten: Büro Hornemann, Bärbel Albrecht, Greven von meist rotem Backstein geprägt. Die experimentellen Schmetterlingsdächer in der vor kurzem durch das vor Ort ansässige Architekturbüro Jürgen Hornemann fertiggestellten Siedlung „Kroner Heide“ fallen da schon ziemlich deutlich aus dem Rahmen. Um die direkt an einem Naherholungsgebiet gelegene Bebauung mit insgesamt 16 Mehrfamilienhäusern dennoch an die Architektur der Umgebung anzupassen, wurden die strahlend weißen Fassaden mit KeramikKlinkern ausgebildet. Organisation der Fläche: Bänder, gemauert aus Röben KeramikKlinkern FARO grau-nuanciert, glatt, beleben die weiße Klinker-Fläche in sinniger Weise und nehmen die Grautöne der Architektur wieder auf. 20 Moderne Architektur geht meist einher mit dem Bruch von geltenden Regeln. Dass zeitgemäße Gestaltung und regionale Elemente aber nicht zwangsläufig im Widerspruch zueinander stehen müssen, beweist ein Neubauprojekt im westfälischen Greven: Die rund 20 Kilometer nördlich von Münster gelegene Kleinstadt wird in architektonischer Hinsicht vor allem durch traditionelle Walm- oder Giebeldächer und die Verwendung Im Gegensatz zu anderen Neubausiedlungen, die in der Regel ohne sichtbaren gestalterischen Zusammenhang entwickelt werden, haben die Architekten bei der Planung der „Kroner Heide“ die Möglichkeit genutzt, durch ein übergreifendes Gesamtkonzept ein homogenes Siedlungsbild zu entwerfen: „Wir wollten eine helle und familienfreundliche Wohnanlage mit großzügig geschnittenen, hellen Wohnungen und ausreichend individuellen Freiflächen schaffen“, berichtet die verantwortliche Architektin Bärbel Albrecht über die sämtlich als Niedrigenergiehäuser mit kontrollierter Lüftung und Wärmerückgewinnung ausgeführten Wohnungen. Die kraftvolle, aber gleichzeitig elegant zurückhaltende Architektur der durchgehend dreigeschossig ausgebildeten Häuser wird vor allem durch das spannungsvoll inszenierte Zusammenspiel zwischen dem robusten weißen Mauerwerk und den zu den Stirnseiten der Häuser hin jeweils rautenförmig ausgeformten Schmetterlingsdächern aus vorbewittertem Zinkblech geprägt – ein gelungener Kontrast zwischen Statik und Bewegung, der durch die keilförmig „geschnittenen“ Begrenzungsmauern zwischen den einzelnen Grundstücken zusätzlichen Reiz erhält. Für ausreichend Tageslicht und Ausblicke auf das grüne Umfeld sorgen die meist großzügig verglasten Stirnseiten sowie ein durchgehendes horizontales Fensterband im zweiten Obergeschoss. Nicht nur bei der architektonischen Gestaltung, auch bei der Suche nach einem geeigneten Fassadenmaterial hat sich die Architektin für Qualität entschieden: Der hellgrau gefugte Röben Keramik-Klinker OSLO perlweiß glatt im Normalformat vermittelt eine elegante und freundliche Leichtigkeit, die durch die spielerisch anmutende Mauerung im wilden Verband weiter unterstützt wird. Darüber hinaus harmoniert der strahlend weiße Klinker hervorragend mit den sonst verwendeten Farben und Materialien: den graublau, bzw. weiß lackierten Fensterrahmen, den Außentreppen und Brüstungselementen aus verzinktem Stahl und den zinkgrauen Dächern. Um eine zum Farbkonzept passende horizontale Gliederung zu schaffen, wurden zwei dreilagig und zwei einlagig gemauerte horizontale Streifen aus grau-nuancierten Röben Keramik-Klinkern in die Fassade integriert. Die Häuser der „Kroner Heide“ bieten je nach Typ sechs bis acht Wohnungen mit Grundflächen zwischen 80 und 120 m2 und jeweils eigenem Garten oder Dachterrasse. Den unterschiedlichen InnenraumAufteilungen entsprechen Variationen der äußeren Gestaltung: Um zusätzlichen Wohnraum zu schaffen, hat die Architektin bei einigen der Häuser auf eine Dachterrasse verzichtet. Statt großflächig verglaster Stirnseiten findet sich hier lediglich ein Eckfenster im ersten Geschoss. Schmutzpartikel, die sich oberflächlich auf dem glatten Klinker absetzen, vom Regen einfach wieder abgewaschen. „Der leuchtend weiße Charakter der Fassaden wird den Bewohnern deshalb auch in den nächsten Jahrzehnten unverändert erhalten bleiben“, meint Bärbel Albrecht. Neben gestalterischen Überlegungen, die für die Verwendung von Keramik-Klinkern sprachen, stand für Bärbel Albrecht vor allem die Qualität des Materials im Vordergrund: Denn anders als verputzte Fassaden etwa, die in regelmäßigen Abständen neu gestrichen werden müssen, um ihr anfängliches Weiß nicht gegen ein tristes Grau einzutauschen, sind die weißen Röben Keramik-Klinker praktisch feuchtigkeits- und schmutzabweisend „ab Werk“. Die Serie Oslo wird aus hochwertigen weißbrennenden Tonen bis zur Sinterung gebrannt, also bis zur vollkommenen Verdichtung des keramischen Rohstoffes im Feuer. Ein entscheidender Vorteil, denn auf diese Weise werden 21 Bunt gedeckt – die St. Antonius Abtkerk im niederländischen Scheveningen Architekt: Bouwkundig Bureau Bakker, Pijnacker Kirchenschiff angefügte halbkreisförmige Kuppelbau, dessen Dach aus längst oxidiertem, grünen Kupfer ausgebildet wurde und das auf diese Weise einen interessanten Farbkontrast zum Mauerwerk aus rotem Backstein und den mit rotbraunen Tondachziegeln eingedeckten Dachflächen schafft. Nach der pittoresken Hauptstadt Amsterdam und der wichtigen Hafenstadt Rotterdam ist Den Haag zwar nur die drittgrößte Stadt in den Niederlanden, als Sitz des niederländischen Parlaments und der niederländischen Regierung besitzt die Stadt dennoch eine große Bedeutung. Für Touristen ist darüber hinaus vor allem das eingemeindete Nordseebad Scheveningen und sein prachtvolles, 1885 im Empirestil errichtetes Kurhaus von Interesse. Nur wenige hundert Meter vom Strand entfernt, an einem kleinen Park im Scheveningse Weg, befindet sich die zwischen 1925 und 1927 22 nach Plänen von Joseph Th.J. Cuypers und seinem Sohn Pierre J.J.M. Cuypers errichtete St. Antonius Abtkerk. Das durch eine klare und einfache Formensprache gegliederte Bauwerk – die auffälligsten Merkmale sind der schmale und weithin sichtbare Kirchturm und das großflächige Satteldach – verbindet sachliche mit expressionistischen Einflüssen; im Inneren des seit 1992 unter Denkmalschutz stehenden Bauwerks finden sich darüberhinaus auch einige Elemente des Art Déco. Weitere Blickpunkte sind die große Fensterrose in der nach Westen hin gelegenen Eingangsfront und der in gegenüberliegender Richtung dem Nachdem Mitte der Neunziger Jahre festgestellt worden war, dass das mittlerweile fast 70 Jahre alte Bauwerk einige unübersehbare Bauschäden aufwies, wurde beschlossen, das Äußere der St. Antonius Abtkerk einer grundlegenden Restaurierung zu unterziehen: „Außer dem Mauerwerk befanden sich vor allem die insgesamt rund 570 m2 großen Dachflächen in einem ziemlich schlechtem Zustand“, berichtet der mit den Instandhaltungs-Maßnahmen beauftragte Architekt Sander Bakker. „Aufgrund eines zuvor erstellten Gutachtens kam nur eine komplette Neueindeckung in Frage.“ Die Verwendung von Tondachziegeln stand aus Gründen des Denkmalschutzes von Anfang an fest. Um einen möglichst lebendigen Eindruck zu schaffen und die Renovierung möglichst „unsichtbar“ werden zu lassen, entschied sich Sander Bakker für den im Röben-Werk Idunahall in Schermbeck am Niederrhein produzierten Tondachziegel TOSCANA – ein klassischer Römerziegel, der dem historischen Vorbild der „Mönch- und NonneZiegel“ nachempfunden wurde und dabei, entsprechend dem deutlich rauheren Klima in unseren nördlichen Breiten, weiter verbessert worden ist. Seine Kopf- und Seitenfalze fassen absolut schlüssig ineinander und machen das neu eingedeckte Dach der St. Antonius Abtkerk auf diese Weise sicher gegen Regen und Flugschnee. Die hohen Krempen der Röben Tondachziegel, das sind die gewölbten Formen, betonen das bewegte Spiel von Licht und Schatten. „Um diese spezielle Wirkung zu erzielen, habe ich nicht nur einen einzigen Farbton verwendet, sondern stattdessen drei verschiedene Töne gemischt“, berichtet Sander Bakker. Die nach dem Zufallsprinzip zusammengestellte Komposition aus jeweils 4.000 Römerziegeln TOSCANA in den Farben herbstlaub und altfarben sowie 2.000 Röben Tondachziegeln kupferbraun schafft ein bewegtes und leicht oszillierendes Farbspiel mit einer sehr lebendigen und natürlichen Ausstrahlung und lässt fast vergessen, dass die Dachflächen der Kirche soeben neu bedeckt worden sind. „Neben der großen Farbauswahl hat uns vor allem die gute Materialqualität der Röben Tondachziegel überzeugt“, meint Sander Bakker. Der Ton wird bei einer Hitze von 1.000°C zu Keramik gebrannt und erhält dadurch seine extrem hohe Widerstandsfähigkeit. Es überrascht daher kaum, dass er mit einer üblichen Lebensdauer von mindestens 100 Jahren unangefochten mit an der Spitze der Dachbaustoffe liegt. Ein weiterer Vorteil ist die hohe Schadstoffresistenz der Röben Tondachziegel: Aggressive Umwelteinflüsse wie „Saurer Regen“, Autoabgase oder die an der Nordsee sehr salzhaltige Luft können weder die Funktion noch die Optik des Daches beeinträchtigen. Auch eine Schädigung durch Grünbildung ist völlig ausgeschlossen. „Wir können daher absolut sicher sein, dass das Dach der St. Antonius Abtkerk in den nächsten Jahrzehnten nicht erneut renoviert werden muss“, meint Sander Bakker. Bewegtes Farbspiel mit viel natürlicher Ausstrahlung: Die Mischung aus drei Farben der Röben TOSCANA Römerziegel. 23 Lebendige Kontraste – die Rabo-Bank im niederländischen Warmenhuizen Architekten: B.B.H.D., Amsterdam Die mitten zwischen Nordsee, Texel, Ijsselmeer und Amsterdam gelegene Stadt Alkmaar ist eines der beliebtesten Reiseziele in den Niederlanden. Kein Wunder eigentlich, denn neben ihrer traumhaften Lage hat die Stadt noch zahllose alte Grachtenhäuser und ihren weltberühmten Käsemarkt zu bieten. Rund zehn Kilometer weiter nördlich liegt der kleine Ort Warmenhuizen, in dessen Kern vor kurzem ein durch die Amsterdamer Architekten Bakker Boots Van Haaren Dijkhof geplanter Neubau für die Rabo-Bank fertiggestellt wurde. Obwohl sich der flache, überwiegend in Klinker und Glas gehaltene Neubau nahtlos in die eher kleinmaßstäbliche Bebauung des Ortes einfügt, ist es den Architekten gelungen, ein markantes und wiedererkennbares Zeichen zu schaffen: „Durch Anordnung, Höhenstaffelung und Materialwahl der einzelnen Baukörper sollte ein freundliches Gebäude entstehen, dessen verschiedene Funktionsbereiche, also Kundenhalle, Büros und Eingangsbereich, auch nach außen hin deutlich werden“, beschreibt Projektleiter Wim Boekel den zentralen Planungsgedanken. Trotz seiner zurückhaltenden Schlichtheit besitzt das Gebäude der Rabo-Bank stark prägende Elemente, die dem Gebäude einen fast schon sakralen Charakter verleihen: Neben dem tief heruntergezogenen, relativ flach geneigten und mit einer 24 Zink-Stehfalzeindeckung gedeckten Dach nach Süden, unter dem sich der großzügig verglaste Schalterraum sowie der nur spitzwinklig überdeckte Eingangsbereich zur Bank befinden, fällt vor allem der hermetisch geschlossene Mittelteil des Gebäudekomplexes ins Auge: Nach Osten hin schiebt sich der aus einem schmalen Quader und einem Halbzylinder zusammengefügte (und als Tresor-Raum genutzte) Baukörper wie ein wuchtiger Keil in die Dachfläche hinein. In entgegengesetzter Richtung nimmt die gerundete Stirnseite des Riegels das Treppenhaus auf und schafft durch einen deutlichen vertikalen Akzent eine repräsentative Eingangsfront. Nach Norden hin schließen sich dem Mittelteil eine langgestreckte Erschließungsfuge und ein schräg abfallendes Klinkervolumen an, in dem die Büroräume der Bank angesiedelt sind. „Eine weitere Planungsvorgabe betraf die Farbgestaltung“, berichtet Projektarchitekt Rens Bakker. „Dem Bauherrn war es wichtig, dass sich die im Logo der Rabo-Bank enthaltenen Farben orange, dunkelblau und weiß auch im Gebäude widerspiegeln.“ Die Architekten haben diese Aufgabe durch die Integration von warmen Holz-Fensterrahmen sowie dunkelblau getönten Glasverkleidungen und Türen im Eingangsbereich des Büroflügels umgesetzt. Die Farbe Weiß taucht vor allem bei den Fensterbänken sowie bei der Verkleidung des Traufbereichs auf. Für die Gestaltung der Fassaden haben die Architekten den Röben Verblender HOOKSIEL erzblaugeflammt im schmalen Dünnformat gewählt. „Aufgrund seiner geflammten Materialoberfläche erzeugt er je nach Lichteinfall ein sehr lebendiges und reizvolles Spiel zwischen den beiden Komplementär-Farben orange und blau und harmoniert dadurch hervorragend mit den Fensterrahmen und den Türen und Glasverkleidungen im Eingangsbereich“, begründet Rens Bakker die Entscheidung. Sämtliche Fassaden der Rabo-Bank wurden im Läuferverband gemauert und dunkel verfugt. Lediglich die Rundung im Hauptbau wurde im Kopfverband ausgebildet. Um die vertikale Linie des Treppenhauses zu betonen und dem Mittelteil durch einen sichtbaren oberen Abschluss zusätzliche Plastizität zu geben, haben die Architekten die Verblender stellenweise sogar vertikal eingesetzt. Der intensive Farbton wird dabei vollkommen natürlich durch eine spezielle Zusammensetzung des Tons und durch den Brennvorgang erzielt. „Außerdem wollte ich einen Klinker mit moderner Ausstrahlung und guten bauphysikalischen Eigenschaften“, berichtet Rens Bakker. „Die Röben Verblender entsprachen genau meinen Vorstellungen, weil sie so widerstandsfähig sind.“ So verwundert es kaum, dass diese renommierte Architektengruppe bereits diverse Objekte mit Röben Klinkern errichtet hat, unter anderem ein Bürogebäude im nahegelegenen Alkmaar. Auch für die Zukunft darf man also weiter gespannt sein. Material und Form geben dem Gebäude Standfestigkeit. Durch die abgerundete Konstruktion des zentralen Baukörpers kommt das Farbspiel des Röben Verblenders HOOKSIEL erzblau-geflammt, DF, besonders gut zum Ausdruck. 25 Streng verspielt – ein Verwaltungsgebäude in Budapest Architekturbüro: Technitrade Kft (GmbH), Balázs Stachó; Budapest, Ungarn umgewandelt werden. Da das bebaute Grundstück an einer der wichtigsten Hauptverkehrslinien liegt, repräsentiert der deutlich nach Außen getragene Büro-Charakter des neu errichteten Gebäudes schon jetzt die künftige Entwicklung des Quartiers: „Das neue Bürogebäude sollte nicht zu prunkhaft sein, aber gleichzeitig eine sichtbare Repräsentation darstellen und den Erwartungen an Modernität entsprechen“, beschreibt der für den Neubau verantwortliche Architekt Balázs Stachó die zentralen Planungsvorgaben. Das Sonnenlicht einfangen. Der orange-nuancierte KeramikKlinker FARO verleiht dem Verwaltungsgebäude in Budapest einen freundlichen Charakter und reiht es nahtlos in die bestehende traditionelle Architektur ein, ohne seine Eigenständigkeit zu beschneiden. 26 Durch seine reizvolle Lage an der Donau und seine zahllosen Prachtbauten vom Ende des 19. Jahrhunderts wird Budapest allgemein als das „Paris des Ostens“ bezeichnet. Im historischen Kern wird die ungarische Hauptstadt bis heute durch den Zusammenschluss zweier ehemals eigenständiger Städte geprägt: dem östlich der Donau gelegenen, elegant-mondänen Pest und dem eher verwinkelten Buda am gegenüberliegenden Flussufer. Weiter im Süden von Buda, im Stadtteil Kelenföld, wo das Bild vor allem durch ein Gemisch aus Wohn- und Gewerbeflächen mit industriellem Charakter bestimmt wird, ist vor kurzem der neue Hauptsitz des Werbemittel-Unternehmens Golding fertiggestellt worden. Das durch die vor Ort ansässigen Technitrade Architekten geplante, viergeschossige Gebäude beherbergt neben Büroeinheiten auch Produktionsflächen zur Verpackung und Etikettierung der von hier aus vertriebenen Werbematerialien. Nach dem Willen der für die Stadtplanung verantwortlichen Bezirksverwaltung soll der Stadtteil in den kommenden Jahren allmählich in ein modernes Dienstleistungsviertel Der neu errichtete Hauptsitz wird durch einen gelungenen Kontrast zwischen streng komponierten und eher verspielten Elementen geprägt. Neben dem mit dunklen Tondachziegeln eingedeckten Terrassendach und seinen großen, bogenförmigen Fensterflächen sticht dabei vor allem die nach Osten, zu einem anliegenden Platz hin gerichtete Hauptfront ins Auge. Die von Weitem betrachtet scheinbar statische Konstruktion aus sechs wuchtigen, über die Höhe von zwei Geschossen reichenden Pfeilern erweist sich erst beim Näherkommen als raffinierte dynamische Inszenierung: Der halbkreisförmigen Form des anliegenden Platzes entsprechend bildet die Säulenanordnung eine bogenförmig nach außen strebende Arkade, die sich nach Südosten hin zu einer langgestreckten Mauer mit Einfahrtstor zu den Pkw-Stellplätzen im teilweise unbebauten Erdgeschoss verlängert. Im darüberliegenden ersten Geschoss bieten großflächige Fenster eine traumhafte Aussicht auf den Platz. Um die „ausbrechende“ Bogen-Linie wieder mit der übrigen Fassade zu verbinden, haben die Architekten eines der Fenster als viertelkreisförmigen Erker integriert. „Die Lösung, die Hauptfront der runden Platzkontur anzupassen, ergab sich auch dadurch, dass in der unmittelbaren Nachbarschaft schon ein Gebäude stand, das diesen halbrunden Raum in ähnlicher Weise abschloss“, berichtet Balázs Stachó. „Da dieses Gebäude mit einer roten Backsteinfassade errichtet wurde, lag es natürlich nahe, auch das Golding-Gebäude mit Klinkern zu bauen.“ Aber auch über die unmittelbare Umgebung hinaus befindet sich die gelbe Klinkerfassade des Neubaus in bester Gesellschaft, denn an der Haupteinfallstraße des Viertels befinden sich mehrere in den 50er und 60er Jahren errichtete Industrie-Bauwerke. Ihre Backsteinfassaden sind eine Fortsetzung der ArchitekturTradition gegen Anfang des letzten Jahrhunderts. Es war nur konsequent, eben diese Tradition auch heute fortzuführen. „Der von uns verwendete Röben Keramik-Klinker orange-nuanciert glatt vermittelt eine freundliche und einladende Atmosphäre und bildet einen schönen Kontrast zu den dunkelgrauen Tondachziegeln und den weißen Putz- und Kunststeinflächen“, begründet Balázs Stachó die Materialwahl seines Büros. „Auf die Produkt-Skala von Röben haben wir vor allem deswegen zurückgegriffen, weil die bislang in Ungarn hergestellten Ziegel noch nicht das von uns erwünschte Niveau erreichen, weder in der Qualität noch in der zur Verfügung stehenden Farbauswahl. Die Golding Kft (GmbH) bestand jedoch von Anfang an darauf, das Gebäude mit gelben Klinkern auszubilden, weil auch im Logo der Firma Gelb die vorherrschende Farbe ist. Außerdem ließ sich mit dieser in Ungarn sehr traditionellen Farbe der nicht allzu große Kontrast des Gebäudes mit seiner Umgebung verwirklichen.“ Eine spezielle Lösung war dabei für die Konstruktion der Pfeiler an der Hauptfassade nötig, die aufgrund der bogenförmigen Linienführung unterschiedliche trapezförmige Grundrisse aufweisen: „Ohne die speziellen Formsteine von Röben hätten wir diese Gestaltung nicht realisieren können“, meint Balázs Stachó rückblickend. 27 Röben Tonbaustoffe GmbH · Postfach 209 · D-26330 Zetel · Telefon (0 44 52) 8 80 · Fax (0 44 52) 8 82 45 · www.roeben.com · eMail: [email protected]