des Vortrags

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Das 2°C-Ziel und ein Weg dorthin
Katja Frieler, Johannes Gütschow, PIK
Was wir wissen…
Es gibt den Klimawandel…
“Die Erwärmung des Klimasystems ist eindeutig, und viele dieser seit
den 1950er Jahren beobachteten Veränderungen sind seit
Jahrzehnten bis Jahrtausenden nie aufgetreten.“ (IPCC, AR5, SPM)
Er ist menschengemacht…
“Es ist äußerst wahrscheinlich, dass der menschliche Einfluss die
Hauptursache der beobachteten Erwärmung seit Mitte des
20. Jahrhunderts war.” (IPCC, AR5, SPM)
Er ist zu stoppen…
Um die globale Erwärmung mit einer Wahrscheinlichkeit von 66% auf 2°C
zu begrenzen müssen die kumulativen CO2-Emissionen unter 1000 GtC
bleiben.
Bei Berücksichtigung anderer Treibhausgase sogar unter 790 GtC.
(IPCC, AR5, SPM)
Wir haben bereits zwei Drittel dieses Budgets aufgebraucht. Das restliche
Drittel werden wir in den nächsten 30 Jahren aufbrauchen, wenn die
Emissionen auf dem Niveau von 2014 bleiben.
(Friedlingstein et al., 2015)
Es ist erklärtes Ziel ihn bei 2°C zu stoppen…
“…deep cuts in global greenhouse gas emissions are
required […] with a view to reducing global greenhouse gas
emissions so as to hold the increase in global average
temperature below 2 °C above pre-industrial levels.”
(Cancun Agreement)
"Wir wissen, dass wir dafür tiefe Einschnitte bei weltweiten
Treibhausgasemissionen brauchen und haben uns deshalb
dazu bekannt, dass wir im Laufe dieses Jahrhunderts eine
Dekarbonisierung der Weltwirtschaft brauchen.“ (Merkel)
Was bedeutet das?
Ein Budget –
• Einhaltung des 2°C Ziels mit eine Wahrscheinlichkeit von 75%
verschiedene globale Pfade…
• Globales Abkommen tritt 2020/2021 in Kraft
• Emission erreichen ihr Maximum im Jahr 2020
verschiedene Aufteilungen…
• Pro Kopf Ansatz: Der Anteil jedes Landes am Emissionsbudget
entspricht seinem Anteil an der Weltbevölkerung
Die Ableitung des Budgets
Bei vorgegebenen Emissionspfad hängt die
Temperaturantwort ab von
• der Effektivität des Kohlenstoffkreislaufes,
• der genauen Strahlungswirkung der Treibhausgase und Aerosole
• Parametern zur Beschreibung der Temperaturantwort (z.B.
Klimasensitivität…)
und deren Unsicherheiten
Überschreitungswahrscheinlichkeiten für einzelne
Emissionspfade
Meinshausen et al., 2009
Meinshausen et al., 2009
Überschreitungswahrscheinlichkeiten für viele
Emissionspfade
Meinshausen et al.,
2009
Vom 2000-2049 Budget zum 2021-2100 Budget
GtCO2eq
Raw budget 2000 – 2049
1500
2000 - 2010 emissions (historical data)
430
2011 - 2020 emissions (CAT)
490
Raw budget 2021 – 2049
580
RCP2.6 2050 – 2100
520
Emissions Budget 2021 - 2100
1100
Gütschow, PIK
Die Ableitung globalen Emissionspfades
Der globale Pfad ohne negative Emissionen
Gegenwärtige
Reduktionsvorschläge
(CAT)
Total Kyoto GHG
Emissions
60,00
50,00
40,00
30,00
20,00
Historische
Emissionen
Reduktionspfad
10,00
0,00
2000
Gütschow, PIK
2020
2040
2060
2080
2100
Die Aufteilung –
Der EU28 Emissionspfad
t CO2eq per person
Der EU28-Pfad – Pro Kopf-Emissionen
8
7
6
Mittlere Bevölkerungszahlen
5
4
Niedrige Bevölkerungszahlen
3
Hohe Bevölkerungszahlen
2
1
0
2000 2010 2020 2030 2040 2050 2060 2070 2080 2090 2100
Gütschow, PIK
Der EU28-Pfad im Vergleich zu EU-Zielen
6000
MtCO2eq
5000
4000
Projektion unter
gegenwärtigen
politischen
Maßnahmen
EU-Reduktionsziele
3000
2000
1000
2°C-Pfad
2021 – 2100
Budget:
66Gt CO2eq
2°C-Pfad bei konstantem
Bevölkerungsanteils
2021 – 2100 Budget:
81Gt CO2eq
0
2000 2010 2020 2030 2040 2050 2060 2070 2080 2090 2100
Gütschow, PIK
Der Pfad für Deutschland im Vergleich zu Zielen
MtCO2eq
1200
1000
2°C Pfad
2021 – 2100 Budget: 10Gt CO2eq
800
Deutsche Reduktionsziele
600
400
200
2°C Pfad bei konstantem
Bevölkerungsanteils
2021 – 2100 Budget:
13Gt CO2eq
0
2000 2010 2020 2030 2040 2050 2060 2070 2080 2090 2100
Gütschow, PIK
Der Stand der Dinge
CO2 emissions still increasing
World Meteorological Organization, 2014.
Die bisherigen Reduktionsangebote
www.climateactiontracker.org
Warum 2°C?
Zunahme von Extremereignissen
Fischer und Knutti, 2015
Hitzewellen
Bei 2°C globaler Erwärmung erhöht
sich die Wahrscheinlichkeit für
Hitzeextreme um das über 20fache.
PR = P1 / P0 (Probability Ratio)
Bei der heutigen Erwärmung von 0.85°C
gehen 75% der Hitzeextreme auf die
Erwärmung zurück.
FAR = (P1-P0) / P1
(Fraction of Attributable Risk)
Starkregenereignisse
Bei einer Erwärmung von 2°C erhöht
sich die Wahrscheinlichkeit für
Niederschlgsextreme um 65%.
Bei einer Erwärmung von 0.85°C gehen
18% der Niderschlagsextreme auf die
Erwärmung zurück. Bei 2°C sind es 40%.
Tropenstürme
Haiyan, 7. November 2013
Wahrscheinlich der stärkste
tropische Wirbelsturm, der seit
Beginn der Aufzeichnungen auf
Land getroffen ist.
> 10.000 Todesopfer
Tropical Cyclones
Kerry Emanuel, 2013
Changes in Track Density
Kerry Emanuel, 2013
Changes in Intensity
Kerry Emanuel, 2013
Was bedeutet das für unsere
Gesellschaften?
Wie beeinflussen Extremereignisse unsere
langfristige ökonomische Entwicklung?
From direct to indirect economic damages and
new investment strategies
Hsiang et al., 2014
Was können wir aus Beobachtungen lernen?
Analyse von
Hurricaneereignissen
in den USA
Hsiang et al., 2014
Reduktion der nationalen Einkommen gegenüber der ohne
Hurricane zu erwartenden Entwicklung ist auch noch 20 Jahre
nach dem Ereignis sichtbar.
Können unsere Modelle den beobachteten
Zusammenhang reproduzieren?
Extremereignis
Wachstumsmodell
Die Schäden durch Extremereignisse könnten unterschätzt
werden, da ihre langfristige Wirkung nicht beschrieben wird.
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