Herunterladen - St. Marien- und Annastiftskrankenhaus Ludwigshafen

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der Medizinischen Klinik I
St. Marienkrankenhaus · Salzburger Straße 15 · 67067 Ludwigshafen am Rhein · www.st-marienkrankenhaus.de
Bauchwandernährungssonde
(Percutane endoskopische Gastrostomie, PEG)
Ihre behandelnde Ärztin / ihr behandelnder Arzt hat Sie bei uns zu einer Magenspiegelung mit Anlage
einer äußeren Ernährungssonde angemeldet. Auf den folgenden Seiten wollen wir Ihnen kurz erläutern, wie diese Untersuchung ablaufen wird und was Sie als Patient dabei zu beachten haben.
Untersuchungsablauf
Bei Ihnen oder einem Ihrer nahen Angehörigen besteht die Notwendigkeit, eine Ernährungssonde
direkt in den Magen einzulegen. Diese Maßnahme wird heute auf endoskopischem Weg im Rahmen
einer Magenspiegelung durchgeführt. Der Eingriff erfolgt unter Kurznarkose und örtlicher Betäubung.
Das Endoskop wird wie bei einer Magenspiegelung durch Mund und Rachen über die Speiseröhre in
den Magen vorgeschoben. Nach kurzer Einsicht bis in den Zwölffingerdarm wird die Magenwand von
innen genau untersucht und dann geprüft, ob eine PEG angelegt werden kann. Nach einer Operation
am Magen („Billroth I oder II Operation) oder bei Vorhandensein anderer Probleme wie z.B. Magengeschwüre ist es unter Umständen nicht möglich, eine PEG einzusetzen, so dass der Eingriff ggf. beendet wird. Manchmal kann eine Sonde direkt in den Dünndarm gelegt werden.
Um sicherzustellen, dass keine Organe verletzt werden, wird mit der starken Lichtquelle des Endoskops von innen gegen die Magenwand geleuchtet. Wenn das Endoskoplicht von außen auf der
Bauchhaut zu sehen ist („Diaphanoskopie“), wird die Einstichstelle mit einer örtlichen Betäubungsspritze vorbereitet. Anschließend wird über eine etwas dickere Nadel ein langer Faden in den Magen
vorgeschoben. Dieser Faden wird mit einer kleinen Zange gefasst und durch Zurückziehen des
Endoskops aus dem Mund herausgeführt. An das Fadenende wird nun die Ernährungssonde befestigt und durch Zug am anderen Fadenende über Mund, Rachen, Speiseröhre und Magen durch die
Bauchdecke herausgezogen („Fadendurchzugstechnik“). Eine Halteplatte am inneren Ende der Sonde verbleibt im Magen und wird gegen eine äußere Gegenplatte auf der Bauchhaut für 24-36 Stunden festgezogen. Zur Sicherheit kann anschließend das Endoskop erneut in den Magen vorgeschoben werden, um die Lage der PEG zu kontrollieren. In seltenen Fällen kann während der Endoskopie
die Bauchwand mit endoskopischer Unterstützung an die Magenwand angenäht werden und dann
ein Schlauch von außen eingeführt werden (Push-Technik; PEXACT).
Herausgeber: Dr. C. P. Trimborn
Oberarzt Medizinische Klinik I
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Mögliche Komplikationen
Jeder Eingriff birgt die Gefahr von Komplikationen in sich. Dies ist bei
endoskopischen Untersuchungen selten der Fall, jedoch nicht völlig
ausgeschlossen. Zum einen ist es möglich, dass Verletzungen der Wand des
Verdauungstraktes, des Kehlkopfes und der Luftröhre durch das Endoskop
oder durch verwendete Zusatzinstrumente mit Durchbruch (Perforation) oder
Blutung der Gewebewand herbeigeführt werden. Diese Komplikationen können
eine Operation mit Übernährung und/ oder eine Bluttransfusion mit einem
Infektionsrisiko erforderlich machen. Diese Komplikationen sind im Rahmen
einer Endoskopie allerdings äußerst selten.
Sofern eine Tumorerkrankung bei Ihnen bzw. Ihrem Angehörigen im Bereich des Mundes, Halses
oder der Speiseröhre vorliegt, kann es sehr selten durch die Ernährungssonde zu einer Verschleppung von Tumorzellen in die Bauchwand kommen.
Ein Infektionsrisiko mit Krankheitserregern durch die bei der Untersuchung verwendeten Geräte ist
theoretisch vorhanden. Aufgrund der Maschinen, die wir zur Aufbereitung der Geräte verwenden,
kann allerdings eine Infektion nahezu ausgeschlossen werden. Durch die Untersuchung besteht jedoch das Risiko, dass Bakterien bei der Untersuchung aus dem Magen des Patienten in die Blutbahn
gelangen. Bei Patienten mit stark vorgeschädigten Herzklappen kann dies zu einer Infektion der
Herzklappe mit Darmbakterien führen. Wenn bei Ihnen eine solche Vorschädigung der Herzklappen
bekannt ist, informieren Sie bitte die überweisende Ärztin / den überweisenden Arzt und die Untersucherin / den Untersucher. In einem solchen Fall haben Sie wahrscheinlich auch bereits einen Herzpass. Dann muss vor der Untersuchung und 6 Stunden danach ein Antibiotikum gegeben werden,
das die Infektion zuverlässig verhindert.
Zum anderen kann es passieren, dass durch den eingebrachten Fremdkörper lokale Entzündungen
unter Umständen sogar mit Bildung eines Abszesses entstehen. Um dies zu verhindern, werden für
mehrere Tage Antibiotika gegeben mit Beginn vor der Anlage der PEG. Im schlimmsten Fall kann
eine Entfernung der PEG unumgänglich sein.
Des weiteren ist es möglich, dass durch die Anlage der PEG eine Organverletzung und/oder Blutung
herbeigeführt wird, die eine Operation mit Übernähung und / oder eine Bluttransfusion mit entsprechendem Infektionsrisiko erforderlich machen können. Um dieses Risiko so gering wie möglich zu
halten, wird in unserer Klinik, falls das Endoskoplicht nicht durch die Bauchhaut zu sehen ist, der Eingriff abgebrochen.
Zusätzlich können in Einzelfällen Überempfindlichkeitsreaktionen auf das Beruhigungsmittel sowie
Herz-Kreislauf-Reaktionen auftreten. Insbesondere bei schwerwiegenden Vor- und Begleiterkrankungen, kann sich hieraus auch eine möglicherweise auch lebensgefährliche Situation ergeben.
Zusammengefasst ist das Komplikationsrisiko der Ösophago-Gastro-Duodenoskopie als sehr niedrig
einzustufen, so dass sie sich weltweit als das Standardverfahren in Bezug auf die Diagnostik des
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oberen Verdauungstraktes durchgesetzt hat. Bei der Anlage einer PEG bestehen darüber hinaus die
genannten Besonderheiten.
Aus rechtlichen Gründen benötigen wir jedoch für den Eingriff vor der Untersuchung Ihr schriftliches
Einverständnis.
Datenerfassung und -auswertung
Die erhobenen Befunde werden EDV-gestützt erstellt und gespeichert. Hierbei wird strengstens auf
die Einhaltung der ärztlichen Schweigepflicht und des Datenschutzes geachtet. Die Befunde werden
im Anschluss ausschließlich Ihrem Hausarzt oder - auf Ihren ausdrücklichen Wunsch - einer anderen
Person zugeschickt.
Haben Sie noch Fragen?
Dann rufen Sie uns bitte unter Tel.: 0621-5501-2376 an.
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