Ihre persönlichen Therapieunterlagen Sammelordner für Dokumente und Informationen Persönliche Daten Name Vorname Geburtsdatum Postleitzahl / Wohnort Straße / Hausnummer Telefon Telefax E-Mail Überweisende / r Hausarzt / -ärztin Telefon Überweisende / r Facharzt / -ärztin Telefon Persönliche Daten 2 Das Brustzentrum stellt sich vor Liebe Patientin mit diesem Ordner möchten wir Ihnen dabei helfen, Ihren Behandlungsweg zu verstehen und für Sie wichtige medizinische Dokumente zu ordnen und immer griffbereit zu haben. Das hier individuell gesammelte Wissen über Ihre Erkrankung wird Ihnen und uns helfen. Die Erfahrung zeigt, dass Frauen mit Brustkrebs einer Flut von Informationen aus unterschiedlichsten Quellen über Internet, Presse, Selbsthilfegruppen oder Freunde bzw. Angehörige ausgesetzt sind. Für Laien und zumal für Sie als Betroffene, ist die Einordnung dieser Hinweise nicht immer einfach. Mit den Angaben in diesem Ordner möchten wir Ihnen vor allem die Orientierung erleichtern, damit Sie zusätzliche Informationen besser bewerten können. Er soll Ihnen als Leitfaden dienen, damit Sie immer wissen, an welchem Behandlungspunkt Sie stehen. Dieser Ordner soll und kann jedoch keine Gespräche ersetzen. Wir möchten Ihnen Mut machen, jederzeit Ihre speziellen Fragen und Anliegen mit uns zu besprechen. Wir nehmen uns gerne Zeit für Sie und tun alles, damit Sie schnell wieder gesund werden. Ihr Team des Brustzentrums Passau Das Brustzentrum stellt sich vor 4 Ihr Team Dr. Gertrud Strobl-Wildemann Fachärztin für Humangenetik Prof. Dr. med. Thomas Krauß Chefarzt der Frauenklinik Mag.a Tanja Wallner Klinische Psychologin Christian Bäker Diplom-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut Prof. Dr. med. Thomas Südhoff Chefarzt der Klinik für Hämatologie und Onkologie Prof. Dr. med. Josef Tacke Chefarzt des Instituts für diagnostische und interventionelle Radiologie Univ. Doz. Dr. Stefan Wachter Gemeinschaftspraxis und Klinik für Strahlentherapie Priv. Doz. Dr. Wolfgang Römer Nuklearmedizinische Gemeinschaftspraxis Dr. Thomas Nüsse und Partner Institut für Pathologie am Klinikum Passau Dr. Ludwig Kronpaß Chefarzt in der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am KH Rotthalmünster Dr. Claus Possberg Gemeinschaftspraxis für Radiologie, KH Freyung Dr. Christoph Kandziora Gemeinschaftspraxis für Radiologie, KH Freyung Prof. Dr. med. Lukas Prantl Direktor Plastische Chirurgie Universität Regensburg Das Brustzentrum stellt sich vor 5 Liebe Patientin, wir danken Ihnen für das Vertrauen, das Sie uns entgegengebracht haben. Sie haben gerade oder schon vor ein paar Tagen mitgeteilt bekommen, dass bei Ihnen Brustkrebs diagnostiziert worden ist. Wahrscheinlich haben Sie selber einen Knoten in der Brust getastet oder aber Ihr Arzt hat im Rahmen der Früher­ kennungsuntersuchung einen verdächtigen Herd festgestellt. Nach anfänglichem Hoffen, dass sich Ihre Befürchtungen nicht bestätigen werden, haben Sie nun Gewissheit. Sie gehören zu den 60.000 Frauen, die jährlich in Deutschland an Brustkrebs erkranken. Das Mamma-Karzinom ist damit die häufigste Krebserkrankung der Frau. Chefarzt der Frauenklinik Prof. Dr. med. Thomas Krauß Sekretariat Frau Höller Tel. 0851 5300 2297 Fax 0851 5300 3015 Station 94 Tel. 0851 5300 2201 Station 44 Tel. 0851 5300 2481 Im Brustzentrum erleben wir täglich, wie die Diagnose „Brustkrebs“ Angst und Schrecken bei den betroffenen Frauen auslöst. So verständlich die Sorge um die erkrankte Brust, aber auch um das zukünftige Leben sind: ein Grund zur Panik ist diese Erkrankung nicht. Der überwiegende Anteil der an Brustkrebs erkrankten Frauen kann geheilt werden. Auch ist die früher so häufig durchgeführte Brustamputation heute nur noch in etwa einem Drittel der Fälle erforderlich. Brustkrebs kann heutzutage in vielen Fällen ohne andauernde, schwerwiegende Beeinträchtigung behandelt werden. Im Jahr 2007 haben sich alle an der Behandlung von Brustkrebs beteiligten Bereiche des Klinikums zu einem Brustzentrum zusammengeschlossen. Durch diese Konzentration und intensive Zusammenarbeit auch mit den niederge­ lassenen Ärzten möchten wir die Diagnostik und Therapie des Mamma-Karzinoms auf einem hohen Niveau sichern. Unser Ziel ist es, schnell und effektiv zu helfen, zu heilen und Ihnen durch eine fürsorgliche Atmosphäre in dieser schwierigen Situation beistehen. Von ganz entscheidender Bedeutung ist der Aufbau eines Vertrauensverhältnisses zu Ihnen. Sie sollen im Laufe der Behandlung das sichere Gefühl bekommen, dass Sie in guten Händen sind. Wir möchten mit Ihnen den vielleicht bisher schwersten Weg Ihres Lebens gemeinsam gehen und ein verlässlicher Begleiter sein, solange Sie unserer Hilfe bedürfen. Wenn Sie Fragen haben oder Details zum Ablauf im Krankenhaus wissen möchten, wenden Sie sich bitte jederzeit vertrauensvoll an unser Pflegepersonal oder an die Ärzte. Im Namen aller Mitarbeiter wünsche ich Ihnen von Herzen eine gute Besserung. Prof. Dr. med. Thomas Krauß Chefarzt der Frauenklinik Das Brustzentrum stellt sich vor 6 Teamarbeit steht im Vordergrund Das interdisziplinäre Brustzentrum für die Region Passau ermöglicht eine enge fachübergreifende Zusammenarbeit aller an der Diagnostik und Therapie beteiligten Experten. Vereint unter einem Dach arbeiten die Spezialisten aus den Fachbereichen Frauenheilkunde Onkologie Nuklearmedizin Oberärztin Dipl. med. Agnieska Nolte Strahlentherapie Schmerztherapie Palliativmedizin Psychoonkologie Radiologie Pathologie Plastische Chirurgie Humangenetik Physiotherapie Ernährungsberatung aktiv Hand in Hand mit dem Ziel, jeder einzelnen Patientin die beste Therapie zukommen zu lassen und das auf höchstem medizinischem Niveau. Oberarzt Dr. med. Martin Dengler Abteilung Frauenheilkunde Vorzimmer Frau Höller Tel. 0851 5300 2297 Fax 0851 5300 3015 Station 94 Station 44 Der Gynäkologe im Klinikum ist verantwortlich für die Planung und Durchführung der Operation und die entsprechende Beratung der Patientin. Radioonkologen sind Strahlentherapeuten, die sich mit einer Zusatzausbildung auf die Behandlung von Krebserkrankungen durch Bestrahlung spezialisiert haben. Um ein Wiederauftreten der Erkrankung zu vermeiden, ist in vielen Fällen eine Chemo- oder Hormontherapie nötig. Diese wird von spezialisierten Frauenärzten oder internistischen Onkologen durchgeführt. Der Arzt Ihres Vertrauens ist im Hinblick auf Ihre Erkrankung in der Regel Ihr Frauen­arzt. Er hat Erfahrung in der Betreuung von Brustkrebspatientinnen und sollte Ihr erster Gesprächspartner für eventuell auftretende Probleme sein. Psychotherapeuten helfen bei seelischen Problemen, die mit einer Brustkrebs­ erkrankung einher gehen können. Eine Reihe von Psychotherapeuten ist auf die Betreuung von Krebspatientinnen und Krebspatienten spezialisiert. Die Kundenbetreuer Ihrer Krankenkasse entscheiden, inwieweit naturheilkundliche Begleitverfahren oder die Teilnahme an Therapiestudien von Ihrer Krankenkasse be­ zahlt werden. Viele Krankenkassen halten spezielle Informationsblätter für Sie bereit. Gute Dienste leisten können auch: •Ärzte, die sich zusätzlich auf Naturheilkunde spezialisiert haben •Sozialarbeiter, die Ihnen Hinweise zur Rehabilitation oder zu sozial­rechtlichen Fragen geben •Physiotherapeuten, die Verspannungen und Versteifungen behandeln •Masseure, die Lymphdrainagen durchführen oder erklären •Ernährungsberater, die im Bedarfsfall mit Ihnen gemeinsam einen Diätplan erarbeiten •Sanitätshäuser, die Sie bei der Auswahl von Kleidungsstücken oder Therapiegeräten beraten Das Brustzentrum stellt sich vor 7 Brustkrebs Jeder Tumor ist anders Den typischen „Brustkrebs“ gibt es nicht. So individuell unsere Patientinnen sind, so unterschiedlich sind die Tumorarten und so verschieden fällt die einzelne Behandlung aus. Unsere Behandlungsprofile orientieren sich an international gültigen Therapie-Empfehlungen, die auf aktuellen Forschungsergebnissen basieren. Klarheit gegen diffuse Angst Es ist noch gar nicht so lange her, da haben Ärzte ihre Patientinnen grundsätzlich von allen diesen Informationen über ihre Erkrankung komplett „verschont“. Die Praxis zeigt jedoch, dass die umfassende Aufklärung über die Erkrankung und die Möglichkeiten der Therapien allen Patientinnen hilft, ihre Situation zu verstehen, anzunehmen und aktiv anzugehen. Das ist für die seelische Gesundheit und das weitere Leben sehr wichtig. Deshalb teilen wir Ihnen Schritt für Schritt die Ergebnisse der Untersuchungen mit, sobald sie uns vorliegen. Wir versuchen, Ihnen die Diagnosen verständlich zu erklären und beantworten Fragen, die sich aus einem Gespräch zwischen einem „Laien“ und einem „Spezialisten“ zwangsläufig ergeben, gern. Grundlegende Informationen finden Sie ergänzend zum Nachlesen auch auf den Folgeseiten. Der Tumor Vor einfachen Vergleichen müssen wir bei Brustkrebs warnen. So gibt es Gewebe­ veränderungen der Brustdrüse, die das Leben einer Patientin nicht gefährden, aber unter keinen Umständen brusterhaltend operiert werden können. Auch kann ein kleiner Tumor, dessen Entfernung rein äußerlich nicht sichtbar ist, eine schwerere Erkrankung bedeuten als ein großer Tumor. Um das Konzept für die weitere Behandlung zu entwickeln, müssen wir daher nach der Entdeckung eines Brustkrebses den Tumor verschiedenen pathologischen Untersuchungen unterziehen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen ergeben eine klare Vorstellung von der individuellen Erkrankung. Bei der Entstehung einer Krebserkrankung weichen einzelne Körperzellen von ihrem normalen Teilungsplan ab: sie wachsen schneller als normal, bilden Zell­ verbände, die sich in die unmittelbare Umgebung ausbreiten und respektieren natürliche Grenzen dabei nicht. Die Gründe für dieses „Fehlverhalten“ sind bislang weitgehend ungeklärt. Das Brustzentrum stellt sich vor 8 Duktale, lobuläre, invasive Tumoren In der Mehrzahl der Fälle entstehen Tumoren in den Milchgängen der Brust (duktal). Vergleichsweise selten geschieht dies in den Drüsenläppchen (lobulär). Solange eine duktale Zellveränderung die Basalmembran nicht überschritten hat, handelt es sich um ein duktales Carcinoma in situ (DCIS), eine Vorstufe von Krebs, die keine Tochtergeschwülste bildet und daher Ihr Leben vorerst nicht bedroht. Da aus ihr ein Krebs entstehen kann, muss sie allerdings sicher aus der Brust entfernt werden. Bei einer großen Ausdehnung eines DCIS kann es daher erforderlich sein, dass der Patientin eine Amputation angeraten werden muss. Durchbrechen die entarteten Zellen die Basalmembran, so bezeichnet man dieses als „invasives Wachstum“. Liegt diese Wachstumsform vor, so ist es immer erforderlich, auch Lymphknoten (aus der Achsel) zur pathologischen Untersuchung zu entnehmen. TNM-Klassifikation Zur besseren Vergleichbarkeit und Auswahl des Behandlungsprofils werden alle Brustkrebserkrankungen in das sogenannte TNM-System eingestuft. Dabei steht: T für Tumorgröße N für Nodus (Knoten, Lymphknoten) M für Metastasenbildung in entfernten Organen. Dieses System wird ergänzt durch G für Grading. Dies ist ein Maß für die Aggressivität und die Geschwindigkeit des Tumorwachstums. Außerdem bezeichnet das Kürzel R einen Tumorrest, der sich noch im Körper befinden könnte. Seltene Formen Neben den hier beschriebenen Formen von Brustkrebs gibt es zwei besondere Erscheinungsformen, die sich durch äußerliche Auffälligkeiten bemerkbar machen. Das sogenannte „inflammatorische“ Karzinom ähnelt äußerlich einer Entzündung und breitet sich entlang der Lymphbahnen aus. Das noch seltenere Paget-Karzinom ähnelt optisch einem Ekzem von Brustwarze und Warzenvorhof und kann auch ohne Knotenbildung die Milchgänge befallen. Beide Formen treten sehr selten auf und werden speziell behandelt. Das Brustzentrum stellt sich vor 9 Die weibliche Brust Die weibliche Brust (lateinisch „mamma“) einer gesunden reifen Frau besteht zu einem großen Teil aus Binde- und Fettgewebe sowie den Brustdrüsen (Glandula mammaria). Sie liegt auf dem Brustmuskel (Musculus pectoralis major) auf und erstreckt sich von der 2. bis zur 7. Rippe des Brustkorbs. Ihre Hauptaufgabe besteht in der Bildung von Muttermilch zur Ernährung eines Neugeborenen. Das optische Erscheinungsbild der weiblichen Brust ist bei jeder Frau anders. Größe, Form, Brustwarzen und Brustwarzenvorhof (Areola) variieren von Frau zu Frau. Im Bereich der Brustwarzen befinden sich um den Warzenvorhof Talkdrüsen (Montgomerysche Drüsen), welche häufig mit kleinen Pickelchen verwechselt werden. Durch die Vernetzung von Milchgängen (Ductuli) und Drüsenläppchen (Lobuli) bildet sich ein Drüsensystem. Dieses grenzt sich durch ein dünnes Häutchen, die Basalmembran, vom Fett- und Bindegewebe von der Brust ab. Die Milchgänge haben die Aufgabe, die in den Drüsenläppchen produzierte Milch zur Brustwarze zu transportieren. Die Einbettungen der Brustdrüsen in das Fettgewebe dienen dem Schutz und geben der Brust ihre Weichheit und Form. Bei gleichaltrigen Frauen ist der Anteil an Drüsengewebe etwa gleich groß, lediglich der Anteil an Fettgewebe unterscheidet sich. Anhand der Brustgröße lässt sich somit nicht auf die Fähigkeit des Stillvermögens schließen. Ein vernetztes Blutgefäßsystem versorgt die Brust mit Hormonen und Nähr­ stoffen. Menstruationszyklus, Schwangerschaft und sexuelle Erregung beeinflussen die Festigkeit und Größe der Brust. Dabei werden die Blutgefäße stärker durchblutet und praller gefüllt. Diese Veränderungen werden durch Hormone hervorgerufen. Östrogen und Gestagen (weibliche Hormone) verursachen während des Menstruationszyklus ein Anschwellen der Brustdrüsen und eine vermehrte Wassereinlagerung. Die weibliche Brust bereitet sich mit diesem Vorgang auf eine bevorstehende Milchproduktion, bedingt durch eine anstehende Schwangerschaft vor. Wird jedoch die Eizelle in der Gebärmutter nicht befruchtet, bildet sich die Brustveränderung mit beginnender Monatsblutung wieder zurück. Bei manchen Frauen kann dieser Auf- und Abbauprozess der Brust in den Jahren Knoten entstehen lassen. Diese Knoten bestehen aus Bindegewebe und kleinen Zysten. Hierbei handelt es sich jedoch um gutartige Veränderungen. Man nennt diese Knoten auch fibrozystische Brustveränderungen (fibrozystische Mastopathie). Kurz vor der Monatsblutung sind die Knoten am stärksten ausgeprägt und können in der Brust ein enormes Spannungsgefühl aufbauen. Nach der Menopause (Wechseljahre) verschwinden die Brustveränderungen in der Regel wieder. Ausgenommen bei Frauen, die darüber hinaus östrogenhaltige Medikamente einnehmen müssen oder weiterhin Geschlechtshormone produzieren. Diese Hormone werden dann in verhältnismäßig großen Mengen von der Nebenniere produziert. Das Brustzentrum stellt sich vor 10 Ein wichtiger Bestandteil der weiblichen Brust ist das lymphatische System, welches aus Lymphgängen (kleine Gefäße) und Lymphknoten besteht. Die Hauptaufgabe des Lymphsystems besteht darin, den Abtransport von überschüssigen Flüssigkeiten zu gewährleisten, Fremdstoffe abzutransportieren und die Brust von infektiösen Erregern zu befreien. Durch einen hohen Anteil an weißen Blutkörperchen (Leukozyten) werden körperschädliche Stoffe und Substanzen zerstört. Die Lymphgänge verlaufen im Wesentlichen zu zwei zentralen Punkten. Lymphgänge zwischen Schulter und den Brustwarzen führen zu den Lymphknoten in der Achselhöhle; Lymphgänge zwischen den beiden Brustwarzen führen zu den Lymphknoten an den Seiten des Brustbeins, die unter den Rippen liegen. Wichtig! Frauen sollten sensibel auf alle Veränderungen ihrer Brüste achten, um im Verdachtsfall das Verhalten ihrer Brüste beschreiben zu können. Somit ergibt sich für den Arzt ein genaueres Bild und hilft ihm einen besseren Befund zu erstellen. Das Brustzentrum stellt sich vor 11 Aufbau der Brust Lymphknoten Quadranteneinteilung Großer Brustmuskel Drüsenlappen Milchgang Milchsäckchen Brustwarze Warzenhof Fettkörper Das Brustzentrum stellt sich vor 12 Diagnose Diagnose bei tastbaren Befunden Diese Empfehlungen entstanden in Zusammenarbeit mit Dr. Thomas Decker, Koordinator und Pathologe des Mammazentrums am Helios-Klinikum Berlin-Buch. 1. Schritt (ambulant) Sie oder Ihr Frauenarzt haben in Ihrer Brust (durch Tasten / Ultraschall) eine Veränderung festgestellt. Falls Ihr Frauenarzt Brustexperte ist, können Sie alle weiteren Schritte mit ihm planen. Wenn nicht, sollten Sie sich einen solchen Experten suchen. Bleiben Unklarheiten, muss Ihr Frauenarzt Sie zu einem Radiologen überweisen, der ebenfalls Brustspezialist ist und eng mit einem spezialisierten Pathologen zusammenarbeitet. Chefarzt Prof. Dr. med. Josef Tacke Abteilung Radiologie E-Mail josef.tacke@ klinikum-passau.de Vorzimmer Frau Loibl Tel. 0851 5300 2366 Fax 0851 5300 2202 Wichtig! Lassen Sie sich möglichst von allen Untersuchungen eine Kopie des Befund­- berichts aushändigen. 2. Schritt (ambulant) Der Radiologe untersucht die Brust mit bildgebenden Verfahren (Mammografie / Ultraschall, ggf. Kernspintomografie), beurteilt diese und entnimmt dann unter Sichtkontrolle eine Biopsie aus dem Knoten. Der Radiologe schickt die Gewebeprobe umgehend mit seinem schriftlichen Befund zum Pathologen. Wichtig! Eine tastbare Veränderung muss immer durch eine Gewebeprobe geklärt werden. Mammographie und / oder Ultraschall erlauben keine sichere Aussage über Gut- oder Bösartigkeit. Ausnahme: eindeutige Zysten. 3. Schritt (ambulant) Der Pathologe stellt die Diagnose. In seinem Bericht an den Gynäkologen und Radiologen muss er sich auch dazu äußern, ob seine Beurteilung mit dem Befund des Radiologen übereinstimmt. 4. Schritt (ambulant) Ein Team aus Radiologe, Pathologe und Operateur / Frauenarzt berät die Untersuchungsergebnisse. Es prüft die Übereinstimmung zwischen den Befunden des Radiologen und des Pathologen und verständigt sich auf eine Empfehlung. Es gibt drei Möglichkeiten: •Sicher gutartiges Ergebnis: keine Operation. Die Art und der Zeitabstand künftiger Kontrolluntersuchungen müssen verbindlich festgelegt werden. •Unsicheres Ergebnis: ergänzende Untersuchungen, beispielsweise BrustMRT oder erneute Gewebeprobe. Dann geht es wieder bei Schritt 2 los. •Sicher bösartiges Ergebnis: Operation erforderlich. Gemeinsame Planung, wie die Operation durchgeführt werden muss (Schritt 5). Aufklärungs­ gespräch mit Ihnen über den gemeinsam erarbeiteten Vorschlag. Beratung zu bestehenden Alternativen (beispielsweise: Umgang mit der Entfernung der Lymphknoten oder kosmetische Aspekte bei der Brustkrebsoperation). Diagnose 14 Wichtig! Wenn Sie einen großen Tumor haben (über drei Zentimeter), gibt es die Möglichkeit, ihn vor der Operation durch eine Chemo- oder Anti-HormonTherapie zu verkleinern. 5. Schritt (stationär) Während der Operation muss durch korrekte Kennzeichnungen (Markierungen) des entfernten Brustgewebes dem Pathologen die Möglichkeit gegeben werden, die Lage der Tumorränder genau zu beurteilen. Das möglichst vollständige Gewebeteil geht mit den Röntgenbildern und einer Skizze des Operationsgebietes zum Pathologen. Dieser meldet dem Operateur sofort seine erste Beurteilung zurück, ob aus seiner Sicht die Operation erfolgreich war und der Tumor im Gesunden entfernt wurde. Erst danach kann die Operation beendet werden. 6. Schritt (stationär) Der Pathologe untersucht das Gewebe unter dem Mikroskop, stellt die Diagnose und gibt seinen schriftlichen pathologischen Befund ab. Dafür benötigt er alle radiologischen Bilder und Befunde sowie einen genauen Bericht des Operateurs (Operationsbericht) als Ergänzung zu der bereits vorliegenden Skizze. Erst bei dieser Untersuchung kann der Pathologe endgültig beurteilen, ob der Tumor restlos („im Gesunden“) und mit ausreichendem Sicherheitsabstand entfernt wurde. 7. Schritt (stationär) Gemeinsame Beratungen des pathologischen Befundes. Überprüfung, ob die größtmögliche Sicherheit bei der Operation erreicht wurde. Besprechung, welche Folgen daraus für Sie als Patientin entstehen: beispielsweise zweite Operation, Strahlentherapie, medikamentöse Nachbehandlung. 8. Schritt (stationär) Nun werden Sie über die Diagnose aufgeklärt – insbesondere über Einzelheiten Ihres pathologischen Befundes. Dieser ist die Basis für die anschließende Beratung über weitere Behandlungsmöglichkeiten. Haben Sie sich für ein Behandlungskonzept entschieden, brauchen Sie ein neues Expertenteam. Es besteht aus einem Frauenarzt, einem Onkologen, einem Strahlentherapeuten und einer Psychotherapeutin. Diagnose 15 Diagnose bei nicht tastbaren Befunden Diese Empfehlungen entstanden in Zusammenarbeit mit Dr. Thomas Decker, Koordinator und Pathologe des Mammazentrums am Helios-Klinikum Berlin-Buch. 1. Schritt (ambulant) Ihr Frauenarzt oder Radiologe entdeckt bei einer Ultraschalluntersuchung oder Mammographie eine nicht tastbare aber auffällige Veränderung in Ihrer Brust. Falls beide Brustexperten sind, können Sie alle weiteren Schritte mit ihnen planen. Wenn nicht, sollten Sie sich einen Radiologen suchen, der Experte für Brustdiagnostik ist. Dieser legt fest, ob eine Klärung durch Gewebeprobe oder „nur“ eine Beobachtung der weiteren Entwicklung erforderlich ist. Er berät seine Empfehlung mit Ihnen und teilt sie Ihrem Frauenarzt mit. Wird Ihnen zu einer Biopsie geraten, lesen Sie bitte weiter bei Schritt 3. Wichtig: Lassen Sie sich möglichst von allen Untersuchungen eine Kopie des Befundberichts aushändigen. 2. Schritt (ambulant) Die Brustexperten beurteilen Ihre mitgebrachten Bilder / Befunde und veranlassen gegebenenfalls zusätzliche Untersuchungen. Falls Ihnen jetzt eine Biopsie empfohlen wird, geht es weiter bei Schritt 3. Klären Sie, ob dafür dem Team auch ein Brustexperte aus dem Bereich der Pathologie angehört. 3. Schritt (ambulant) Der Radiologe führt die Gewebeentnahme durch. Das geschieht unter Sicht­ kontrolle, möglichst mit Ultraschall, sonst mit Hilfe der Mammographie. Der Radiologe schickt die Gewebeprobe mit den Bildern und seiner schriftlichen Beurteilung zum Pathologen. 4. Schritt (ambulant) Der Pathologe stellt die Diagnose. Schriftlich muss er sich auch dazu äußern, ob sein Befund zu der Beurteilung des Radiologen passt. Diesen Bericht erhalten Sie, der Gynäkologe und der Radiologe. 5. Schritt (stationär) Ein Team aus Radiologe, Pathologe und Operateur / Frauenarzt berät die Untersuchungsergebnisse. Es prüft die Übereinstimmung zwischen den Befunden des Radiologen und des Pathologen und verständigt sich auf eine Empfehlung. Es gibt drei Möglichkeiten: •Sicher gutartiges Ergebnis: keine Operation. Die Art und der Zeitabstand künftiger Kontrolluntersuchungen müssen verbindlich festgelegt werden. •Unsicheres Ergebnis: ergänzende Untersuchungen, beispielsweise BrustMRT oder erneute Gewebeprobe. Dann geht es wieder bei Schritt 2 los. •Sicher bösartiges Ergebnis: Operation erforderlich. Gemeinsame Planung, wie die Operation durchgeführt werden muss (Schritt 6). Aufklärungsgespräch mit Ihnen über den gemeinsam erarbeiteten Vorschlag. Beratung zu bestehenden Alternativen (beispielsweise: Umgang mit der Entfernung der Lymphknoten oder kosmetische Aspekte bei der Brustkrebsoperation). Diagnose 16 6. Schritt (stationär) Vor der Operation muss der nicht tastbare Befund durch den Radiologen eindeutig gekennzeichnet, also markiert werden. Dabei sind die Informationen des Pathologen (beispielsweise über die Richtung der Ausdehnung des ver­ dächtigen Brustherdes) zu berücksichtigen. Die Mammographiebilder müssen mit in den Operationssaal. 7. Schritt (stationär) Der Operateur muss das entfernte Gewebe eindeutig kennzeichnen, damit seine ursprüngliche Lage in der Brust nachvollziehbar bleibt. Um sicher zu gehen, dass der auffällige Herd auch tatsächlich entfernt wurde, wird die Gewebeprobe geröntgt und anschließend sofort vom Pathologen makroskopisch, d. h. mit bloßem Auge beurteilt. Nur wenn Radiologe und Pathologe bestätigen, dass Mikrokalk oder Herd nicht unmittelbar am Rand des entfernten Gewebes liegen, kann die Operation beendet werden. 8. Schritt (stationär) Für seine nun folgende mikroskopische Untersuchung und seine schriftliche Beurteilung benötigt der Pathologe wieder alle radiologischen Befunde und Aufnahmen Ihrer Brust sowie einen genauen Operationsbericht des Operateurs, möglichst mit einer Skizze. Erst bei dieser Untersuchung kann der Pathologe endgültig beurteilen, ob der Tumor restlos („im Gesunden“) und mit dem nötigen Sicherheitsabstand entfernt wurde. 9. Schritt (stationär) Gemeinsame Beratung über die vom Pathologen gestellte Diagnose. Überprüfung, ob dabei die größtmögliche Aussagekraft erreicht wurde. Kontrolle, ob die Operation auch wirklich das bestmögliche Behandlungsziel gebracht hat. Besprechung, welche Folgen sich daraus für Sie als Patientin ergeben, z. B. zweite Operation. 10. Schritt (stationär) Sie werden nun über die Diagnose aufgeklärt. Dies umfasst Einzelheiten Ihres pathologischen Befundes, weitere Behandlungsschritte und künftig notwendige Kontrolluntersuchungen. Es bildet sich ein neues Expertenteam. Diagnose 17 Prof. Tacke und sein Team Das Team der Radiologie Prof. Dr. med. Josef Tacke Chefarzt des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie / Neuroradiologie. Vorzimmer Tel. 0851 5300 2366 Diagnose 18 Nuklearmedizinische Diagnostik In der Nuklearmedizinischen Abteilung wird das Lymphabflussverhalten des Tumors untersucht und der Sentinel - (Wächter-) Lymphknoten markiert. Dazu werden mit einer sehr dünnen Nadel winzige Mengen einer schwach radio­aktiv markierten Flüssigkeit um den Tumor herum und in die Haut darüber gespritzt und der lymphatische Weitertransport über etwa zwei Stunden mit einer Gamma-Kamera beobachtet. Der sich dann darstellende erste Lymphknoten ist der Wächter-Lymphknoten, dessen Lage auf der Haut markiert wird. Er wird am nächsten Tag im Rahmen der Operation gezielt aufgesucht und entnommen. Leitender Arzt Priv. Doz. Dr. med. Wolfgang Römer Nuklearmedizinische Gemeinschaftspraxis E-Mail wolfgang.roemer@ klinikum-passau.de Sekretariat Tel. 0851 5300 2223 Fax 0851 5300 2412 Einige Tage nach der Operation wird in der Nuklearmedizinischen Abteilung eine Ganzkörperszintigraphie des Skeletts durchgeführt. Dazu wird Ihnen in eine Armvene eine nebenwirkungsfreie schwach radioaktiv markierte Flüssigkeit eingespritzt, die sich auf dem Blutweg im ganzen Körper verteilt und in den Knochenstoffwechsel eingeschleust. Drei Stunden nach der Injektion werden mit einer Gamma-Kamera Aufnahmen des gesamten Körpers angefertigt. Die Aufnahmen dauern etwa zwanzig Minuten und werden in entspannt liegender Position und angekleidet durchgeführt. Auf den Aufnahmen wird einerseits das normale Skelett abgebildet, aber auch evtl. Bereiche eines auffällig gesteigerten Knochenstoffwechsels. Solche Veränderungen haben sehr unterschiedliche, meist gutartige, Ursachen. Sie können aber auch Tumorabsiedlungen im Skelett entsprechen, die auf diese Weise sehr früh entdeckt und behandelt werden können. Diagnose 19 Arztgespräch Ihre Ablage für den Arztbrief Schützen Sie Ihre Daten! Speziell die in dieser Rubrik abgelegten Informationen aus dem Arztbrief und Ihr Datenblatt „Tumormerkmale“ sind sehr persönliche und vertrauliche Informationen. Denn auch, wenn die daraus abgeleiteten Prognosen mit Vorsicht zu interpretieren sind, könnten Dritte unter Umständen daraus Schlüsse ziehen, die Ihnen nicht recht sind. Bitte überlegen Sie daher, wie und wo Sie diesen Ordner bzw. diese Dokumente aufbewahren. Diagnostik und Tumorstadium Tumorlokalisation (Bild des Oberkörpers zum Markieren der Tumorstelle) Diagnostische Maßnahmen 0 Mammographie 0 Sonographie 0 Kernspin 0 sonstige Diagnosesicherung 0 Biopsie 0 Stanzbiopsie 0 Feinnadel 0 Vakuum 0 Totalentfernung des Knotens (PE) 0 sonstige Diagnose 21 Gesprächshilfe / Notizblatt „Arztgespräch“ Ärztin / Arzt: Datum: Name: Adresse: Telefon: Themen für das Arztgespräch Hier ist ein allgemeiner Fragenkatalog, in dem Sie Ihre Fragen, die für Sie besonders wichtig sind, markieren sollten. In den Freifeldern können Sie sich weitere Detailfragen notieren oder die Antworten des Arztes stichwortartig festhalten. Mein Behandlungsplan (Stichworte: Tumormerkmale, Lymphdrainagen, Strahlentherapie, Chemo-, Hormon-, Immuntherapie, Therapiestudien, Nachsorge etc.) Mein Gesundheitszustand (Stichworte: Erkrankungen, Wechselwirkungen der Medikamente, Verhütungs­ mittel, altersspezifische Besonderheiten, Sport, Ernährung etc.) Ergänzende Naturheilverfahren (Stichworte: Misteln, Thymus, Enzyme, Vitamine, Krebsdiäten, Nahrungs­ ergänzung, Entspannungstechniken etc.) Diagnose 22 Seelische Unterstützung (Stichworte: Selbsthilfegruppen, Psychologische Beratungsstellen, Psycho­therapeuten etc.) Praktische Unterstützung (Stichworte: Sanitätshäuser in der Nähe, Physiotherapeuten, Sozialberatungsstellen, Erfahrungen mit meiner Krankenkasse etc.) Service der Praxis (Stichworte: Anmeldung, Wartezeiten, Telefonberatung, Hausbesuche etc.) Offene Frage: Würden Sie mir sonst noch etwas raten? Achtung: Wichtig für Ihre Arztwahl ist, dass Sie das Vertrauen haben, mit diesem Arzt über viele Probleme während der Behandlung zu sprechen! Diagnose 23 Operation Das persönliche Gespräch Im Arztgespräch besprechen wir mit Ihnen den Therapieplan und die Ergebnisse der verschiedenen Untersuchungen. Nicht alle hier aufgeführten Therapien müssen in Ihrem Fall auch notwendig oder sinnvoll sein. An diesem Gespräch können gerne Ihr Partner oder andere Vertrauenspersonen teilnehmen. Zusätzlich ist unsere Psychoonkologin jederzeit für Sie da. Der Chefarzt der Frauenklinik Prof. Krauß steht Ihnen bei Problemen oder ungeklärten Fragen gerne kurzfristig zur Verfügung. Prof. Dr. med. Thomas Krauß Chefarzt der Frauenklinik Dipl. med. Agnieska Nolte Oberärztin Frauenklinik Dr. med. Martin Dengler Oberarzt Frauenklinik Operation 25 Operative Therapie Das Ziel der operativen Therapie ist die sichere lokale Tumorkontrolle. Das heißt, der Tumor muss mit einem sicher gesunden Randsaum entfernt werden. Die Operation hat einen entscheidenden Einfluss auf die Rate des Wiederauftretens von Tumoren in derselben Brust. Dabei entfernen unsere Operateure in vielen Fällen nicht nur das kranke Gewebe, sondern rekonstruieren den ent­standenen Defekt. Dies erfordert oft auch plastische Operationstechniken. Neben der operativen Sicherheit spielt die Erhaltung von Schönheit und Funktion der gesamten Brust eine wichtige Rolle. Chefarzt der Frauenklinik Prof. Dr. med. Thomas Krauß E-Mail Sekretariat carina.hoeller @klinikum-passau.de Vorzimmer Frau Höller Tel. 0851 5300 2297 Fax0851 5300 3015 Station 94 Tel.0851 5300 2201 Station 44 Tel.0851 5300 2481 In jedem Fall gehört neben der Tumorentfernung auch die WächterlymphknotenEntfernung der jeweiligen Seite zum operativen Konzept (Sentinel-Lymphknotenbiopsie). Der Sentinel- oder auch Wächterlymphknoten ist der erste Lymphknoten im Lymphabstromgebiet des Tumors. Ihn trifft eine Metastasierung des Tumors zuerst. Deshalb erlaubt er eine Aussage über das Metastasierungsverhalten (die Bildung von Tochtergeschwüren) des Karzinoms. Wenn sich in mehr als zwei Sentinel-Lymphknoten Metastasen finden, empfiehlt man derzeit die komplette Operation mit Entfernung aller Achsel-Lymphknoten. Sollte sich diese Vermutung in den laufenden Untersuchungen bestätigen, so können wir in Zukunft einer größeren Zahl von Brustkrebspatientinnen Nebenwirkungen und Komplikationen, die durch die Lymphknotenentfernung in der Achselhöhle entstehen, ersparen. In manchen Fällen, z. B. dann, wenn der Tumor sehr groß ist oder auch in mehreren Stellen in der Brust auftritt, kann die Brust nicht erhalten werden. Dann geht die Sicherheit unserer Patientinnen vor dem kosmetischen Ergebnis. Diesen Frauen bieten wir jedoch, sofern es gewünscht ist, einen Wiederaufbau der Brust mit Rekonstruktion der Brustwarze und des Warzenvorhofes nach Abschluss der Erstbehandlung an. Über die Möglichkeiten der onkoplastischen bzw. ästhetischen Operationsverfahren, die wir auch an unserem Brustzentrum anwenden, informieren wir Sie gerne. „Foto Prof. Krauß im Patientengespräch einfügen“ Operation 26 Operation Ihre Ablage für den histologischen Befund Tumormerkmale Den Tumor analysieren Um zu entscheiden, ob eine Anschlusstherapie bei Ihnen ein Wiederauftreten (Rezidiv) des Krebses am besten vorbeugen oder die Ausbildung von Fern­ metastasen verhindern kann, muss der Krebs zunächst einmal genauestens „studiert“ werden. Deshalb wird das bei der Operation entnommene Tumor­ gewebe vom Pathologen feingeweblich untersucht. Dabei wird festgestellt, um welchen Tumortyp es sich handelt, welche Gefahr von ihm ausgeht und an welchen Schwachstellen er möglicherweise medizinisch angreifbar ist. In Summe liefern diese „Prognosefaktoren“ Anhaltspunkte für die Planung Ihrer individuellen Hormon-, Chemo- und / oder Immuntherapie. Was sagen diese „Prognosefaktoren“ aus? Die „Prognosefaktoren“ sind also Entscheidungshilfen für die Frage, wie Ihre gesamte Therapie in den folgenden Wochen, Monaten oder Jahren gestaltet werden sollte. Denn „die“ Therapie gibt es ebenso wenig wie „den“ Brustkrebs. Neben den Tumormerkmalen sind aber auch Ihre individuellen Voraussetzungen von entscheidender Bedeutung. Ihr Alter und Ihr Gesundheitszustand, beispielsweise etwa vorhandene Begleiterkrankungen, werden selbstverständlich bei der Wahl einer Therapie ebenfalls berücksichtigt. In einem ausführlichen Therapieplanungsgespräch werden wir die Merkmale Ihres Tumors mit Ihnen zusammen besprechen. Die folgenden Seiten geben Ihnen die Möglichkeit, sich auf dieses Arztgespräch vorzubereiten. Bringen Sie ruhig einen Menschen Ihres Vertrauens mit. Das kann Ihr Partner oder aber auch bei älteren Patientinnen ein kritisches Mitglied der „jüngeren Generation“ sein: Vier Ohren hören mehr als zwei. Hinweis: Auch wenn es das Wort „Prognosefaktor“ vermuten lässt: eine Prognose – etwa bezogen auf Ihre Lebenserwartung – kann für eine einzelne, an Brustkrebs erkrankte Frau nicht eindeutig gestellt werden. Solche Prognose­einschätzungen gelten immer nur statistisch für eine größere Gruppe von Frauen. Operation 28 Datenblatt Tumormerkmale Wenn Sie möchten, nehmen Sie den Stift zur Hand: Auf diesem Blatt können Sie mit eigenen Notizen den Tumor „ins Visier“ nehmen. Es kann nicht schaden, wenn Sie sich eine eigene Vorstellung machen, was in Ihrem Körper „los“ ist. Dabei lernen Sie auch das Abkürzungssystem kennen, das Mediziner in aller Welt verwenden, um einen Tumor zu klassifizieren. Um Irrtümer zu vermeiden, sollten Sie diesen Bogen und Ihre Einschätzungen unbedingt beim nächsten Gespräch mit Ihrem Arzt besprechen. Vorschlag: Aspekte, die Ihnen noch unklar sind, können Sie mit einem Fragezeichen markieren. T – Wie groß ist der Tumor? Hintergrundinfo: 0 Grundsätzlich gilt, dass ein größerer Tumor gefährlicher ist als ein kleiner. Größe und Ausdehnung des Tumors werden in der TNM-Klassifikation mit dem Buchstaben „T“ beschrieben. T0 kein Tumor nachweisbar T1 Tumor nicht größer als 2 cm T2 Tumor 2 – 5 cm groß T3 Tumor größer als 5 cm T4 Tumor mit der Haut oder der Brustwand verwachsen Tx genaue Beurteilung nicht möglich Tis nicht invasiver Tumor (invasiv = eindringen) Meine Tumorklassifikation: In meinen eigenen Worten: N – Sind die Lymphknoten mit Krebszellen befallen? Ein wichtiger Faktor für die Wahl der weiteren Therapie ist die Frage, ob Ihre Lymphzellen von Tumorzellen befallen sind oder nicht. Je weniger Lymphknoten befallen sind, desto besser sind die Heilungschancen. Im internationalen Kennzahlensystem werden die Lymphknoten beschrieben, die der Brust am nächsten sind, vor allem diejenigen in der Achselhöhle. Es bedeutet: Nx Beurteilung nicht möglich N0 keine befallenen Lymphknoten N1 Metastasen in 1 – 3 Lymphknoten nachweisbar N2 Metastasen in 4 – 9 Lymphknoten nachweisbar N3 Metastasen in mindestens 10 Lymphknoten nachweisbar Meine Tumorklassifikation: In meinen eigenen Worten: Zusatzinformationen: Operation 29 M – Hat der Krebs bereits Metastasen gebildet? Als weiteres Kriterium für die Behandlung erfolgt eine Beurteilung, ob der Tumor schon Tochtergeschwülste (Metastasen) in anderen Körperregionen gebildet hat oder nicht. Zur Beurteilung sind zusätzliche Untersuchungen (Knochen­ szintigramm, Lebersonografie und Röntgen der Lunge) erforderlich. Im medizinischen Ziffernsystem wird die Situation so erfasst: MxBeurteilung nicht möglich M0kein Nachweis von Metastasen M1 Metastasen nachweisbar Meine Tumorklassifikation: In meinen eigenen Worten: Zusatzinformationen: G – Wie gutartig ist der Tumor? Pathologen können das TNM-Schema ergänzen, um Angaben zum Aussehen der Zellkerne, der Zellteilungsgeschwindigkeit und dem Brustgewebe zu machen. Als Faustregel gilt: Je differenzierter ein Tumor ist, desto gutartiger ist er. Zur Klassifikation werden verschiedene Grading (G)-Skalen verwendet, in etwa bedeutet: Gx Bestimmung nicht möglich G1 gut differenziert (normalen Brustdrüsen noch relativ ähnlich) G2 mäßig differenziert (entartete Zellen) G3 schlecht differenziert (stark entartete Zellen) Meine Tumorklassifikation: wurde nach dem Skalentyp ermittelt. In meinen eigenen Worten: Zusatzinformationen: Operation 30 ER und PR – Wie reagiert der Tumor auf Hormone? Bestimmte Hormone sind für den Tumor wie „Dünger“: sie vermehren sich schneller, je mehr von diesen Hormonen ihnen geboten werden. Manche Tumorzellen haben so viele Empfangsstellen für Hormone ausgebildet, dass sie mit einer Hormontherapie längere Zeit „ausgetrocknet“ werden können. Sie werden dann als „rezeptorpositiv“ bezeichnet. In Buchstaben ausgedrückt bedeutet: ER+ Östrogenrezeptor positiv (Zellen reagieren auf Östrogen) ER - Östrogenrezeptor negativ (Zellen reagieren nicht auf Östrogen) PR+ Progesteronrezeptor positiv (Zellen reagieren auf Progesteron) PR - Progesteronrezeptor negativ (Zellen reagieren nicht auf Progesteron) Meine Tumorklassifikation: In meinen eigenen Worten: Zusatzinformationen: HER2 / neu-Rezeptor – gibt es Ansatzpunkte für eine Immuntherapie? Mit der Zahl von HER2 / neu-Rezeptoren an der Zelloberfläche werden molekularbiologisch Ansatzpunkte für eine Immuntherapie ermittelt. Mein HER2 / neu-Rezeptor: In meinen eigenen Worten: Zusatzinformationen: Operation 31 Weitere Faktoren: Unter Umständen werden weitere Faktoren bei Ihnen ermittelt, zu denen Sie sich hier Notizen machen können. 1. Faktor: Mein Wert: also vergleichsweise: 0 hoch 0 mittel 0 niedrig Dieser Wert ist wichtig für: In meinen eigenen Worten: 2. Faktor: Mein Wert: also vergleichsweise: 0 hoch 0 mittel 0 niedrig Dieser Wert ist wichtig für: In meinen eigenen Worten: Operation 32 Meine Fragen und Notizen ... Operation 33 Warum Physiotherapie? Nach einer Brustoperation können mehr oder weniger starke körperliche Beeinträchtigungen auftreten. Vor allem kann es zu einer Bewegungsein­ schränkung auf der betroffenen Seite kommen – insbesondere dann, wenn ein Teil der Brustmuskulatur mit entfernt werden musste oder wenn schmerz­ haftes Spannen und eine Verhärtung des Narbenbereiches die Ursache ist. Folgen davon sind: Verspannungen im Schulter-Nackenbereich, Kopfschmerzen und langfristige Wirbelsäulenfehlstellungen mit Rückenschmerzen entstehen. Um dieser gesundheitlichen Fehlentwicklung entgegenzuwirken, beginnen wir in unserer Klinik frühzeitig, d. h. gleich nach der Operation mit der Physio­therapie. Das Ziel: 1.Funktionelle Verbesserung der Schulter- und Schultergürtelgelenke unter schonenden Aspekten. 2.Vermeidung einer Fehl- / bzw. Schonhaltung. 3.Elastizität und Verschiebbarkeit der Narbe zu fördern z. B. Dehnlagerung. 4.Schmerzlinderung, Regulierung der Muskelspannung im Schulternacken­ bereich. Zurück in den Alltag (etwa ab dem 10. bis 12. Tag) •7 Vermeiden von abrupten Bewegungen für 8 Wochen •7 6 Wochen keine Gegenstände tragen, die schwerer als 2,5 kg sind •7 Bewegungsausmaß erweitern • 7Schwache Muskelgruppen kräftigen •7 Sportliche Betätigung z. B. Schwimmen (Wasser nicht wärmer als 32 °C) Operation 34 So bringen Sie Ihre Arme ins Gleichgewicht Führen Sie jede Übung nur bis zur Schmerzgrenze durch, höchstens jedoch fünf bis zehnmal hintereinander. Entspannen Sie sich zwischendurch, atmen Sie ruhig. Übung 1: Beide Schultern nach oben ziehen und langsam fallen lassen. Auch wechselseitig möglich. Übung 2: Beschreiben Sie Kreise mit beiden Schultergelenken. Übung 3: Beide Schulterblätter nähern sich der Wirbelsäule. Übung 4: Drücken Sie die Hände in Brust­ höhe zusammen – lassen Sie wieder locker. Übung 5: Abwechselnd beide Arme bewusst anspannen, in Schulterhöhe heben und wieder senken. Übung 6: Heben Sie die Arme waagrecht in Schulterhöhe und beschreiben Sie in dieser Stellung kleine Kreise nach hinten. Operation 35 Übung 7: Die Arme liegen im Schoß und werden dann nach oben ausgestreckt. Übung 8: Beide Arme befinden sich in Schulterhöhe angewinkelt. Dann werden die Unterarme jeweils nach oben oder unten bewegt. Übung 9: Heben Sie die Arme über den Kopf. Neigen Sie den Körper abwechselnd nach rechts und links. Übung 10: Heben Sie den rechten Arm über den Kopf, der linke Arm erreicht zur gleichen Zeit das Kreuz. Dann wird gewechselt. Übung 11: Beide Arme im Nacken verschränken und von dort aus in die Höhe strecken. Übung 12: Falten Sie beide Hände hinter dem Rücken und nehmen Sie die Schultern bewusst mit nach hinten. Locker lassen und wiederholen. Operation 36 Systemische Therapie Diagnostik und Therapiemöglichkeiten Systemische Therapie Bekämpfung von Krebszellen im ganzen Körper Chemo- und Immuntherapien sind völlig verschiedene, jedoch beide über das Blutsystem im ganzen Körper wirksame Therapien. Diese Therapien können heute meist ambulant erfolgen und werden von spezialisierten Gynäkologen oder Onkologen angeboten. Chefarzt Prof. Dr. med. Thomas Südhoff Abteilung Hämatologie und Onkologie E-Mail thomas.suedhoff@ klinikum-passau.de Vorzimmer Frau Richter, Frau Öller Tel. 0851 5300 2356 Fax0851 5300 2954 Station 12 Station 32 Chemotherapie: Breite Attacke gegen weit verteilte Krebszellen Durch groß angelegte Untersuchungen wissen wir heute, dass sich zum Zeitpunkt der Entdeckung der Brustkrebserkrankung bereits einzelne Krebszellen im Körper verteilt haben können. Aus diesen „Mikrometastasen“ können sich später Tochtergeschwülste entwickeln. Diese Zellen sind durch die herkömmlichen Methoden, wie zum Beispiel Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen, nicht nachweisbar. Durch eine Chemotherapie können diese Zellen vernichtet werden. Zellgifte (Zytostatika) stehen heute als Infusionen oder in Tablettenform zur Verfügung. Sie greifen die Krebszellen in bestimmten Phasen der Zellteilung an und zerstören diese. Schnell wachsende Tumoren sind besonders gut durch eine Chemotherapie angreifbar. Hormontherapie: Neuen Tumoren den Nährboden entziehen Die Hormontherapie ist wie die Chemotherapie eine „systemische“ Therapie, die im gesamten Körper wirksam ist. Wenn sich bei der Tumoranalyse herausgestellt hat, dass Ihr Tumor bei hohen Spiegeln von weiblichen Geschlechtshormonen (Östrogen und Gestagen) besonders rasch wächst, können Hormontherapien sinnvoll sein. Diese Therapien arbeiten der Krebszellen wachstumsfördernden Wirkung von Östrogen und Gestagen entgegen. Verglichen mit einer Chemotherapie ist die Hormontherapie vor allem für Patientinnen nach den Wechseljahren nebenwirkungsarm. Frauen, die noch vor der Menopause stehen, können verfrüht die typischen Symptome der Wechseljahre – wie z. B. Hitzewallungen, Veränderungen der Haut und der Schleimhäute u. ä. – bekommen. Pflanzliche Wirkstoffe können in so einer Situation Abhilfe schaffen. Systemische Therapie 38 Immuntherapie: Mit Antikörpern die Krebszellen bekämpfen Bei 20 – 30 % der Brustkrebstumoren findet der Pathologe die Ausbildung bestimmer Zelloberflächenproteine, die durch Wachstumsfaktoren, die sich in jedem Körper befinden, besonders angeregt werden. Seit einigen Jahren stehen Antikörper zur Verfügung, die durch Blockade von Tumorzelloberflächen die Wirkung der Wachstumsfaktoren behindern. Diese Antikörper werden, wie die Chemo­therapie, über Infusion verabreicht und wirken – im Gegensatz zur Chemotherapie – spezifisch an den Tumorzellen und nur an wenigen anderen Organ­ zellen, so dass im Normalfall mit weniger Nebenwirkungen zu rechnen ist. Diese grundliegend neuen Therapieformen kommen in Deutschland alleine oder zusammmen mit Chemotherapie bei frühen und fortgeschrittenen Brustkrebsfällen zum Einsatz. Es scheint sogar so zu sein, dass bei metastasierten Erkrankungen die Kombination von zwei unterschiedlichen Antikörpern mit einer Chemotherapie einen zusätzlichen Vorteil bringt. Zudem stehen neue Antikörper kurz vor der Zulassung, die in der Lage sind bestimmte Zellgifte in die Tumorzellen einzuschleusen und dadurch die Belastung für den ganzen Körper gering halten. Systemische Therapie 39 Gesprächshilfe / Notizblatt Chemotherapie Eine Chemotherapie brauche 0 ich, weil 0 ich nicht, weil Eingesetzte Medikamente: Wirkungsweise in meinen eigenen Worten: Zu erwartende Nebenwirkungen: Beeinträchtigung ist Knochenmark 0 stark 0 mittel 0 gering Konkret: Haarausfall 0 stark 0 mittel 0 gering Konkret: Erbrechen 0 stark 0 mittel 0 gering Konkret: Übelkeit 0 stark 0 mittel 0 gering Konkret: Mundschleimhaut 0 stark 0 mittel 0 gering Konkret: Therapieablauf: (ggf. erhalten Sie ein Merkblatt auf dem alles steht) Systemische Therapie 40 Meine Fragen: Geplante Behandlung: Start: Ende: Mein Chemotherapeut: Name: Adresse: Telefon: Weitere Ansprechpartner in der Praxis: Notizen / Erfahrungen: Systemische Therapie 41 Hintergrundinformation: Chemotherapie Wie läuft eine Chemotherapie ab? In den letzten Jahren wurden die Medikamente zur Vorbeugung von Übelkeit und Erbrechen während einer Chemotherapie deutlich verbessert. Auch daher ist heute eine ambulante Durchführung in den meisten Fällen möglich. Der Abstand zwischen den Chemotherapie-Gaben beträgt zwischen zwei und vier Wochen (2-, 3- oder 4-Wochen-Zyklus). In den Zwischenzeiten sollte das Blutbild durch Blutabnahmen kontrolliert werden. Diese Kontrollen können auch durch den jeweiligen Hausarzt erfolgen oder auch im Rahmen eines Kurzurlaubes durch einen Arzt vor Ort. In Zeiten von Telefon und Fax sind Sie mobil und wir gut für Sie erreichbar. Die Ergebnisse der Untersuchung sowie Ihr Allgemeinbefinden und mögliche Gewichtsveränderungen sind die Parameter, die eine individuelle Anpassung der Chemotherapie fordern können. Für die Therapie von Brustkrebs werden – je nach Art des Tumors – unterschiedliche Medikamente kombiniert eingesetzt. Da auch die gesunden Körperzellen in ihren Zellteilungsvorgängen beeinflusst werden, treten verschiedene Nebenwirkungen auf. Im Gegensatz zur Tumorzelle hat die gesunde Zelle aber Reparaturmöglich­ keiten, so dass diese Nebenwirkungen nach Absetzen der Therapie rasch abklingen. Je nach Kombination der Chemotherapie-Medikamente sind verschiedene Organe mehr oder weniger betroffen. Veränderungen im Blutbild Die Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten), die für Ihre Infektabwehr zuständig sind, kann absinken. Falls die Leukozytenzahl zu stark abfällt, kann in Einzelfällen ein Wachstumsfaktor (G-CSF) eingesetzt werden. Dieser fördert die Reifung und Freisetzung von Vorläufer-Zellen aus dem Knochenmark. Als vorübergehende Begleiterscheinungen können Knochen- und Muskelschmerzen, in seltenen Fällen auch allergische Reaktionen wie Fieberschübe hervorgerufen werden. Sie persönlich sollten das Risiko selbst für banale Infekte reduzieren. Sie sollten daher Infektionsgefahren – wie größeren Menschenansammlungen oder Menschen mit Erkältungskrankheiten – in der Zeit der Chemotherapie aus dem Weg gehen. Ihre „Sauerstoff-Transporter“, die roten Blutkörperchen (Erythrozyten), können ebenfalls reduziert werden. Dies kann sich durch Müdigkeit und Mattheit äußern. Durch Eisenpräparate, eisenreiche Ernährung und gegebenenfalls auch durch den Einsatz bestimmter Wachstumsfaktoren oder Blutkonserven können diese Begleiterscheinungen gemildert werden. Sie selbst sollten möglichst regelmäßig frische Luft tanken und sich Ruhepausen gönnen. Planen Sie wichtige Termine zu Tageszeiten, an denen Sie sich besonders aktiv fühlen. Die Produktion der Blutplättchen (Thrombozyten), die Bestandteil unserer Blut­ gerinnung sind, kann in seltenen Fällen beeinträchtigt sein. Medikamentös stehen derzeit keine Gegenmittel zur Verfügung. Bei unumgänglichen Operationen oder extremem Absinken werden Thrombozyten-Konzentrate von Blutspendern ein­ gesetzt. Sie selbst sollten grundsätzlich versuchen, Verletzungsgefahren aller Art zu vermeiden. Systemische Therapie 42 Beeinträchtigung der Haarwurzeln Nicht bei jeder Chemotherapie, aber bei vielen Kombinationen von Zytostatika werden die Haarwurzeln so geschädigt, dass die Haare dünner werden und dann komplett ausfallen. Nach Ende der Chemotherapie wachsen die Haare in kurzer Zeit nach. Im Therapieplanungsgespräch wird erörtert, inwieweit eine früh­zeitige Anfertigung einer Perücke sinnvoll ist. Die Beratung in einem Haarstudio gibt hier oft wertvolle zusätzliche Hinweise. Die Kosten für einen Haarersatz übernehmen die Krankenkassen zum größten Teil – im Einzelfall sollten Sie sich aber vorher erkundigen. Je nach Jahreszeit und persönlichem Geschmack kann „Frau“ aber auch mit verschiedenen Kopfbe­ deckungen zurecht kommen. Veränderung an Schleimhäuten Durch Veränderungen an der Magen- und Darmschleimhaut kann es zu Übelkeit und Erbrechen sowie Durchfällen kommen. Die prophylaktische Einnahme moderner Medikamente kann dies bei einem Großteil der Patientinnen verhindern. Hinweis: Gelegentlich bleibt auch die Mundschleimhaut nicht verschont: Wunde Stellen im Mund und der Speiseröhre erschweren die Nahrungs­aufnahme. Lokale Medikamente wie Spülungen und Lutschtabletten verschaffen in solchen Situationen Abhilfe. Sie selbst können sich das Leben in dieser Phase mit einigen Maßnahmen erleichtern: •Verteilen Sie Ihre Mahlzeiten auf viele kleine Portionen und kauen Sie langsam und gründlich. •Vermeiden Sie allzu fette und süße Speisen sowie besonders blähende oder scharfe Zusätze. •Trinken Sie mindestens 2 Liter pro Tag, um Blase und Niere gut zu spülen und die Ausscheidung der Medikamente zu unterstützen. •Betreiben Sie eine regelmäßige und gründliche Mundhygiene – häufiges Zähneputzen mit einer weichen Zahnbürste und Gurgeln mit milden Mundspülungen. Systemische Therapie 43 Hormonelle Veränderungen Bei vielen Frauen setzt während der Chemotherapie die Menstruation aus und kann möglicherweise ganz ausbleiben, so dass typische Wechseljahrerscheinungen frühzeitig auftreten können. Trotzdem sollte eine sichere Verhütung gewährleistet sein, damit der Eintritt einer Schwangerschaft während der Therapie vermieden wird. Fragen Sie uns oder Ihren behandelnden niedergelassenen Frauenarzt zu diesem Thema! Seltene Nebenwirkungen In Einzelfällen können durch Zytostatika auch periphere Nerven geschädigt werden. Dies äußert sich zum Beispiel in einem Kribbeln in den Hand- und / oder Fußsohlen. Gelegentlich beobachtet man auch Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut, die durch antiallergische Mittel gut bekämpft werden können. Einzelne Medikamente können bei sehr hoher Konzentration die Herzleistung oder den Herzmuskel beeinträchtigen. Am gesunden Herzen wird dies durch die üblichen Therapiedosierungen nicht beobachtet, unter Umständen aber am vorgeschädigten Herzen. Werden diese Medikamente eingesetzt, wird die Unbedenklichkeit durch Zusatzuntersuchungen abgeklärt. Hinweis: Teilen Sie Ihren betreuenden Ärzten und Schwestern mit, wie Sie die Chemo- therapie vertragen. Oft kann der Einsatz eines zusätzlichen Medikamentes oder eine Dosisänderung Ihre Lebensqualität in dieser Zeit entscheidend verbessern. Systemische Therapie 44 Gesprächshilfe / Notizblatt Hormontherapie Eine Hormontherapie ist 0 erforderlich, weil 0 nicht erforderlich, weil Eingesetzte Medikamente: Wirkungsweise in meinen eigenen Worten: Zu erwartende Nebenwirkungen: Worauf muss ich besonders achten? Therapieablauf: (ggf. erhalten Sie ein Merkblatt auf dem alles steht) Systemische Therapie 45 Meine Fragen: (Vorerkrankungen, Terminprobleme etc.) Geplante Behandlung: Start: Ende: Meine Hormontherapie führt durch: Name: Adresse: Telefon: Weitere Ansprechpartner in der Praxis: Notizen / Erfahrungen: Systemische Therapie 46 Gesprächshilfe / Notizblatt Immuntherapie Eine Immuntherapie ist 0 erforderlich, weil 0 nicht erforderlich, weil Eingesetzte Medikamente: Wirkungsweise in meinen eigenen Worten: Zu erwartende Nebenwirkungen: Worauf muss ich besonders achten? Therapieablauf: (ggf. erhalten Sie ein Merkblatt auf dem alles steht) Systemische Therapie 47 Meine Fragen: (Vorerkrankungen, Terminprobleme etc.) Geplante Behandlung: Start: Ende: Meine Immuntherapie führt durch: Name: Adresse: Telefon: Weitere Ansprechpartner in der Praxis: Notizen / Erfahrungen: Systemische Therapie 48 Therapiestudien Trotz der enormen Fortschritte in der Krebsbehandlung in den vergangenen Jahren gibt es noch viele ungelöste Probleme und Fragestellungen. Neu entwickelte Behandlungsverfahren müssen ihren Vorteil gegenüber bisher üblichen Methoden erst „unter Beweis stellen“. Dazu müssen Studien mit vielen tausend Teilnehmer­ innen durchgeführt und ausgewertet werden. Bis ein Medikament oder eine neue Kombination als wirksam und verträglich anerkannt wird, vergehen daher nicht selten mehrere Jahre. Mit einer Teilnahme an einer Therapiestudie können Sie dazu beitragen, neue und bessere Behandlungsmethoden für sich und andere zu finden und gleichzeitig, statistisch gesehen, Ihre Überlebenschancen verbessern. In der Regel handelt es sich um Therapieoptimierungsstudien. Dabei werden bekannte Medikamente, deren positive Effekte auf die Erkrankung nachgewiesen und deren Nebenwirkungen gut bekannt sind, in neuen Kombina­ tionen oder veränderten Dosierungen und Abläufen verglichen. Ihre unmittelbaren Vorteile bei einer Teilnahme sind: • Sie werden über einen langen Zeitraum intensiv betreut und regelmäßig untersucht. • Die Dokumentation des Verlaufs wird anonymisiert von einer neutralen Stelle ausgewertet und die Qualität der Therapie Ihrer Ärzte wird überprüft. • Sie sind unter Umständen bei den ersten, die von einer besseren Therapie profitieren. Kann die Behandlung im Rahmen einer Studie Nachteile haben? Kaum, denn: • Therapiestudien werden nur durchgeführt, wenn Sie von einem Experten­- gremium und von einer Ethikkommission positiv begutachtet wurden. • Die Wirkungen und Nebenwirkungen sind bekannt und Sie erhalten eine ausführliche Aufklärung. • Durch heute übliche Befragungen zu ihrer körperlichen und emotionalen Befindlichkeit werden Probleme schneller erfasst und angegangen. • Durch längere Nachbeobachtung kann ein Wiederauftreten der Erkrankung schneller erkannt werden. • Die Betreuung ist insgesamt intensiver. Mehrere Studien haben gezeigt, dass statistisch gesehen in Studien behandelte Patientinnen bessere Überlebenschancen als gleichbehandelte Frauen außerhalb von Studien haben. Die besten Therapieergebnisse wurden bisher bei Krebserkrankungen im Kindesalter erzielt. Das liegt nicht zuletzt daran, dass über 90 % der Kinder im Rahmen von Therapiestudien betreut wurden. In wieweit in Ihrer Situation die Teilnahme an einer Therapiestudie möglich und sinnvoll ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, die Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen wird. Systemische Therapie 49 Gesprächshilfe / Notizblatt Therapiestudie Name der Therapie / des Medikaments: Wie funktioniert die Therapie? Was ist die Grundidee? In meinen eigenen Worten: Welche Risiken sind mit der Teilnahme verbunden? Wie werde ich versichert? Welche Chancen bietet mir die Teilnahme? Welche Alternativen gibt es? Geplanter Behandlungsbeginn: Start: Ende: Ausstiegsmöglichkeiten: Systemische Therapie 50 Ich werde behandelt von: Name: Adresse: Telefon: Meine Erfahrungen: Welche Therapie kommt nicht für Sie in Frage? Tumorerkrankungen werden immer spezieller behandelt. Damit Sie den Überblick behalten, welche neuen Therapien für Sie wichtig und nicht wichtig sind, können Sie hier in Absprache mit Ihrem Arzt eine kleine Liste der neuen Therapien anlegen, die für Sie aus dem einen oder anderen Grund nicht wichtig sind. Die Therapie kommt für mich zur Zeit (Datum) nicht in Frage, weil Die Therapie kommt für mich zur Zeit (Datum) nicht in Frage, weil Die Therapie kommt für mich zur Zeit (Datum) nicht in Frage, weil Systemische Therapie 51 Onkologische Ambulanz und MVZ Onkologie Ihre Ansprechpartner Als Teil des Brustzentrums Passau spielen die onkologische Ambulanz der Medizinischen Klinik II und das MVZ Onkologie am Klinikum Passau eine wichtige Rolle in der Therapie des Mammakarzinoms. Neben der engen Kooperation mit anderen Fachdisziplinen und der Sicherstellung einer modernen onkologischen Therapie höchstmöglicher Qualität steht jedoch die Patientin mit ihrer Erkrankung an wichtigster Stelle. Nur durch eine gute und intensive Zusammenarbeit lässt sich eine Therapie optimal durchführen. Folgende Mitarbeiter stehen Ihnen zur Verfügung: Prof. Dr. med. Thomas Südhoff Chefarzt Hämatologie und Onkologie Ludwig Prügl Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie Systemische Therapie 52 Stationäre Versorgung Wir sind ein Team von kompetenten und onkologisch erfahrenen Fachkrankenschwestern und -pflegern, das rund um die Uhr für Sie da ist. Wir pflegen individuell und patientenorientiert und möchten Ihnen den Aufenthalt auf unseren Stationen so angenehm wie möglich machen. Systemische Therapie 53 Apotheke am Klinikum Passau Zentrale Zytostatika-Zubereitung Die zentrale Zytostatika-Zubereitung der Apotheke stellt für Sie (stationär oder ambulant) nach standardisierten aseptischen Vorschriften Ihre vom Onkologen verordnete Chemotherapie her. Auch für die Supportivmaßnahmen (bei Schmerz, Übelkeit usw.) werden die Medikamente applikationsfertig und patienten­bezogen zubereitet. Apotheker Dr. Karl-Heinz Wiesemann Siegfried Lange Verena Dachs Zentrale Apotheke Tel. 0851 5300 2234 Fax 0851 5300 2983 Apotheke Systemische Therapie 54 Strahlentherapie Strahlentherapie Starke Strahlen gegen schwache Zellen Krebszellen reagieren empfindlicher auf bestimmte Strahlen als andere Zellen. Deshalb können eventuell verbliebene Krebszellen in der Umgebung des Tumors durch Bestrahlung zerstört werden. Leider werden dabei auch gesunde Zellen in Mitleidenschaft gezogen, die sich allerdings – während der Bestrahlungspausen – in der Regel selbst wieder reparieren können. Deshalb stellt die fraktionierte (in kleine Einzelgaben aufgeteilt) Bestrahlung den Standard dar. Radioonkologen können durch Auswahl der Strahlen Photonen oder Elektronen unterschiedlich tief ins Gewebe eindringen lassen. Bei Brustkrebs wird – vor allem, wenn brusterhaltend operiert wurde – die gesamte Brustseite bestrahlt, zum Teil mit erhöhter Dosis an dem Ort, wo der Tumor gesessen hat. Chefarzt Univ. Doz. Dr. med. Stefan Wachter Abteilung Strahlentherapie E-Mail stefan.wachter@ klinikum-passau.de Sekretariat Tel. 0851 5300 2471 Fax 0851 5300 2407 Die Bestrahlung kann beginnen, wenn die Operationswunde abgeheilt ist (ca. 4 – 6 Wochen nach der OP). Ob eine Strahlentherapie vor, abwechselnd mit oder nach einer geplanten Chemotherapie durchgeführt wird, sollten Sie gegebenenfalls mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen. Bei einer brusterhaltenden Operation ist die Bestrahlung der operierten Brust Standard. Nebenwirkungen erfordern besonders vorsichtige Pflege Häufige Nebenwirkungen einer Strahlentherapie sind sonnenbrandähnliche Hauterscheinungen, Pigmentflecken und die Bildung kleiner Narben im Brust­ gewebe selbst. Schwere Komplikationen wie Narben in der Lunge, Veränderungen am Skelett und in der Speiseröhre treten seltener auf. Wie läuft die Strahlentherapie ab? Strahlentherapien werden ambulant durchgeführt. Die Bestrahlung selbst dauert dabei nur wenige Minuten. Um die Bestrahlungstiefe, -dauer und -menge genau zu planen, vermisst der Strahlentherapeut in der Regel zunächst mit einer dreidimensionalen Röntgenaufnahme (Computertomografie) die betroffene Brust und markiert die Bestrahlungsfelder farbig auf der Haut (Bitte nicht abwischen!). Im Behandlungsplan, der meist erst einige Tage später fertig ist, werden die Bestrahlungstermine festgelegt. Strahlentherapie 56 Was sollten Sie beachten? •Schonen Sie Ihre Haut! Deodorant, Öl, Cremes etc. dürfen in dieser Zeit auf den bestrahlten Stellen nicht zum Einsatz kommen. •Tragen Sie keine beengenden Kleidungsstücke: am besten ist Baumwollunterwäsche. •Nehmen Sie keine zusätzlichen Bestrahlungen vor: also kein Rot- oder Sonnenlicht (natürlich oder künstlich) und auch keine Wärme (Wärmflasche, Heizkissen). •Leben Sie gesund! Achten Sie auf eine vitaminreiche Ernährung und trinken Sie viel, aber meiden Sie dabei scharfe und saure Speisen (Fruchtsäfte, Apfel­ sinen, Pampelmusen etc.), mit denen Sie die Schleimhäute im Bereich der Speise- und Luftröhre zusätzlich reizen könnten. •Hochdosierte Vitamine, die „freie Radikale“ abfangen (A,C,E) sind während der Bestrahlung kontraindiziert, weil sie nicht nur die Nebenwirkung, sondern auch die Wirkung beeinträchtigen können. Mit dem Spurenelement „Selen“ ergänzen Sie in dieser Zeit Ihre Nahrung sinnvoll. •Auf Alkohol und Nikotin sollten Sie besser verzichten. • Schonen Sie sich selbst! Wenn Sie müde werden, organisieren Sie sich eine Pause. Achten Sie auf regelmäßigen Schlaf in der Nacht. Spaziergänge an frischer Luft werden ebenfalls helfen. •Vermeiden Sie schwere körperliche Arbeiten und das Heben schwerer Lasten. 57 Gesprächshilfe / Notizblatt Strahlentherapie Eine Strahlentherapie ist für mich wichtig, weil Dosierung der Strahlen: In meinen eigenen Worten: Nebenwirkungen: Meine Fragen an den Strahlentherapeuten: Geplante Behandlung: Start: Ende: Mein Strahlentherapeut: Name: Adresse: Telefon: Notizen / Erfahrungen: Strahlentherapie 58 Rekonstruktion Brustwiederaufbau Die Frage nach einer Brustamputation: „Kommt für mich ein Brustaufbau in Frage oder nicht?“ sollten Sie im Brustzentrum Passau immer mit einer Ärztin, einem Arzt besprechen. Lassen Sie sich von einem Arzt oder Ärztin beraten, welche Möglichkeiten es zur Brustrekonstruktion gibt und wann diese Operation ratsam ist. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, wann und wie Ihre Brust wieder aufgebaut werden kann. Prinzipiell gibt es drei unterschiedliche Verfahren: Leiter Zentrum für Plastische, Handund Wiederherstellungschirurgie Prof. Dr. med. Lukas Prantl E-Mail lukas.prantl@klinik. uni-regensburg.de Sekretariat Frau Monika Lerchenberger Tel. 0941 9446 947 Fax 0941 9446 948 1.Mit körperfremden Material, sog. Expandern, die zunächst unter den Brust- muskel gelegt und langsam über mehrere Wochen mit steriler Kochsalz-­ lösung aufgefüllt werden. Nach Erreichen der gewünschten Brustgröße wird der Expander durch eine Silikonendothese ersetzt. 2.Mit körpereigenem Gewebe in Kombination mit einer Silikonendothese. Verwendet wird meist ein Haut-Muskel-Lappen vom Rücken (M. latissimus dorsi-flap) unter den die Endothese platziert wird. 3.Den Aufbau mit eigenem Gewebe, z. B. aus der Bauchdecke (sog. freie Lappen oder TRAM-flap). Doch auch zu dieser Entscheidung sollten Sie sich Zeit lassen und in Ruhe überdenken. Unsere medizinischen Mitarbeiter stehen Ihnen gerne für Beratungen zur Verfügung. Zu allen Gesprächen können Sie selbstverständlich auch Ihren Partner mitbringen, eine nahe stehende Freundin oder Familienangehörige. Aber denken Sie daran: Es ist Ihr Körper und Ihre Entscheidung! Wir unterstützen Sie gerne. Haben Sie weitere Fragen, dann vereinbaren Sie doch einfach einen Termin im Brustzentrum Passau. Über eine enge Kooperation mit Prof. Dr. Lukas Prantl, Direktor der Klinik für Plastische und Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am Caritas Krankenhauses St. Josef und Universitätsklinikum Regensburg, können sämtliche Methoden des Brustwiederaufbaues einschließlich aufwendiger mikrochirurgischer Rekonstruktionen durch frei verpflanzte Gewebelappenplastiken angeboten werden. Rekonstruktion 60 Rekonstruktion der Brust Bei einigen Frauen mit Brustkrebs ist aufgrund verschiedener Tumoreigenschaften aus Sicherheitsgründen eine brusterhaltende Operation nicht möglich. Hier stellt sich dann die Frage: Soll meine Brust wieder aufgebaut werden oder entscheide ich mich für eine Prothese? In einigen Fällen ist eine Rekonstruktion in einer Operation möglich, in anderen ist es sinnvoller eine Bestrahlung oder eine rezidivfreie Zeit abzuwarten. Unterschiedliche Operationen können angeboten werden, die individuell mit der Patientin abgesprochen werden müssen. Sie richten sich nach der Tumorgröße, dem Stadium, der Brustgröße und Konstitution, aber auch nach Nebenerkrankungen oder Voroperationen. Das Ziel der operativen Therapie ist die sichere Tumorfreiheit und dann die harmonische Wiederherstellung der weiblichen Brust. Als Erstes ist die Rekonstruktion mit einem Silikonimplantat zu nennen, hierzu muss, wenn es sich um eine Amputation handelt, der Hautmantel zunächst über ein vorübergehendes Implantat vorgedehnt werden. Es werden die neuesten doppelummantelten, mit gelartigem Silikon gefüllten Implantate benutzt, so dass die Sorge um ein Austreten des Silikons nahezu ausgeschlossen werden kann. Alternativ kann eine Expanderprothese angewandt werden, die im Körper nach und nach mit Flüssigkeit gefüllt wird und nicht mehr durch ein Implantat ersetzt werden muss. Gewebeexpander Expanderprothese Natürlicher und dem heutigen Standard entsprechend ist die Wiederherstellung mit Eigengewebe. Hier stehen zwei Methoden zur Auswahl. Zum einen durch den Rückenmuskel (M. Latissimus) der nach vorne geschwenkt wird und sowohl als häutige Bedeckung oder als reiner Muskellappen Verwendung findet. Seine Funktion wird vollständig von den verbliebenen Rückenmuskeln übernommen. Sollten Sie eine große gegenüberliegende Brust haben, kann zusätzlich ein Implantat verwendet werden. Rekonstruktion mit einem Implantat und dem Rückenmuskel Rekonstruktion 61 Bei der zweiten, aufwendigeren, aber zeitgerechteren Methode wird ein Muskel-Haut-Fettlappen aus dem Unterbauch mikrochirurgisch an Gefäße entweder in der Achselhöhle oder neben dem Brustbein transplantiert. Mit dieser Methode kann jede Brustgröße dauerhaft und naturgetreu wieder­ hergestellt werden. Die DIEP-Lappenplastik (Deep Inferior Epigastric Perforator Flap) gilt heute unter Experten als der „Goldstandard“ in der Brustrekonstruktion mit Eigengewebe. Bei dieser Methode wird eine querverlaufende Spindel aus Haut- und Fettgewebe mitsamt der versorgenden Blutgefäße (Perforatoren) im Bereich des Unterbauches entnommen. Anders als beim TRAM-Lappen wird der Gerade Bauchmuskel (Musculus rectus) und seine wichtige Muskelhüllenschicht (Faszie) dafür aber nicht entnommen, sondern lediglich gespalten, um die Blutgefäße zu entnehmen. Die Gefahr einer Bauchwandschwäche oder eines Bauchdeckenbruches ist im Vergleich zum TRAM-Lappen minimal. Die Anzahl der zu transplantierenden Blutgefäße wird von deren Kaliber und Lage bestimmt. Eine Ultraschalldarstellung der Blutgefäße vor und während der Operation erleichtert die Präparation. Mit einer Bauchdeckenstraffung wird der gespaltene Muskel wieder verschlossen. Es verbleiben eine querverlaufende Narbe in Höhe des Unterbauches und eine kreisrunde Narbe um den neu eingesetzten Bauchnabel. Beide lassen sich gut in der Kleidung verbergen. Die Rekonstruktion mit Eigengewebe führt zu einer guten Brustform, einem natürlichen Organgefühl und ist auch bei größerem Brustumfang möglich. Die Brust fühlt sich körperwarm an und reagiert natürlich auf Veränderungen des Körpergewichts. Die Hautqualität der rekonstruierten Brust ist abhängig von Farbe und Oberfläche der Haut aus der Spenderregion. Die Eigengewebsrekonstruktion ist sehr nachhaltig und hält nach erfolgreicher Operation ein Leben lang. Darüber hinaus kommt es zu einer Konturverbesserung am Unterbauch. In einer zweiten Operation, ca. 3 Monate später wird dann die Brustwarze gebildet und der Warzenhof tätowiert oder mit Gewebe von der Gegenseite rekonstruiert. Auf Wunsch kann die Gegenbrust angeglichen werden, z.B. durch eine Straffung oder Verkleinerung. DIEP-Lappenplastik Ist der Bauch für die Rekonstruktion nicht geeignet so besteht die Möglichkeit Gewebe aus der Oberschenkelinnenseite (TMG) oder Gesäßfalte (I-GAP) zu entnehmen. TMG I-GAP Rekonstruktion 62 Gesprächshilfe / Notizblatt Rekonstruktion Eine Rekonstruktion kommt für mich 0 nicht in Frage, weil 0 in Frage. Name der Therapie: Geplanter Behandlungstermin: Start: Ende: Geplante Methode: 0 Brust: 0 Silikonimplantat 0 körpereigene Implantate Brustwarze: 0 Tätowierung 0 plastische Chirurgie In meinen eigenen Worten: Mein behandelnder Arzt: Name: Adresse: Telefon: Meine Erfahrungen: Rekonstruktion 63 Psychoonkologischer Dienst Liebe Patientin, Krebs bedeutet für jeden Menschen einen gravierenden Einschnitt im Leben. Nicht selten geht der Verdacht oder die Diagnose einher mit erheb­lichen Sorgen, Ängsten, Wut, Verzweiflung und Schuldgefühlen. Neben der medizinischen Versorgung und in enger Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärzten bieten wir Ihnen und Ihren Angehörigen unsere unterstützende Beratung an. Eine klinisch-psychologische Unterstützung hat den Auftrag, Belastungen und Störungen im Erleben und Verhalten frühzeitig zu erkennen und mit wissenschaftlich überprüften Methoden zu behandeln. Ziel der Behandlung ist die Vermittlung von Bewältigungsstrategien zum besseren Umgang mit körperlichen Erkrankungen. Die Weiterbetreuung und Koordination der Zusammenarbeit mit weiteren Anlaufstellen und Berufsgruppen ist Teil der Aufgabe. Mag.a Tanja Wallner Klinische Psychologin E-Mail tanja.wallner@ klinikum-passau.de Tel. 0851 5300 81334 Angebote für Patienten • Vertrauliche und fachkundige Beratungsgespräche • Einzel-, Paar- und Familiengespräche • Hilfen zur Krankheitsbewältigung • Krisenintervention • Vermittlung von wohnortnahen Unterstützungsangeboten Angebote für Angehörige • Begleitung während der Betreuung des Patienten • Einzelgespräche für Angehörige • Moderierte Familien- und Paargespräche • Umgang mit Kindern schwerkranker Eltern • Begleitung in der Sterbephase Christian Bäker Diplom-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut E-Mail christian.baeker@ klinikum-passau.de Tel. 0851 5300 81331 Psychoonkologischer Dienst 65 Bayerische Krebsgesellschaft e. V. Die Veranstaltungsreihe der Krebsberatungsstelle Passau für Menschen mit Krebs, Angehörige und Interessierte Frühstückstreff am Mittwoch für Menschen mit Krebs Jeden 3. Mittwoch im Monat, 10.00 Uhr bis 11.30 Uhr Bei Kaffee und frischen Brezeln haben Sie die Gelegenheit, mit anderen Betroffenen ins Gespräch zu kommen. Das Cafe ist ein offener Treff für Menschen mit Krebs und deren Angehörige. Eine Mitarbeiterin der Krebsberatungsstelle steht als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Meditation Bewegung und Sport Angebote für Menschen mit Krebs und deren Angehörige Nordic Walking Einfach mal abschalten, sich sportlich betätigen, Probleme vergessen, nette Menschen treffen, sich in freier Natur bewegen und wieder neue Energie tanken. Das können Sie mit Walking erleben. Nordic Walking ist eine der gesündesten Sportarten und wird zudem von den Ärzten zur Leistungssteigerung fast uneingeschränkt empfohlen. Yoga Mit leichten und dennoch wirkungsvollen Körperübungen aus dem Yoga, mit Atem­übungen, Meditation und Visualisierung werden Körper – Geist – Seele mit dem Atem in Einklang gebracht, mit dem Ziel, sich neu auszurichten und zu zentrieren, Stabilität und neues Gleichgewicht zu finden, dem Wechsel von Anspannung und Entspannung nachzuspüren. Krebssport „Sport stärkt Arme, Rumpf und Beine, kürzt die öde Zeit und er schützt uns durch Vereine vor der Einsamkeit.“ (Joachim Ringelnatz) Der launige Reim von Joachim Ringelnatz beschreibt treffend, dass Sport dem Menschen in vieler Hinsicht gut tut. Das gilt insbesondere auch für Menschen mit einer Krebserkrankung während und nach der Behandlung. Der Bayerische Landessportverband und die Passauer Sportvereine ergänzen ihr Angebot um eine Krebssportgruppe, die gezielt die Steigerung des körperlichen Wohlbe­ findens von Menschen mit Krebs zum Ziel hat. Die Webseite www.krebssport-passau.de bietet zusätzlich einen Überblick über das regionale Krebssportangebot. Vorträge, Workshops und Arztsprechstunden zum Thema Krebs Termine und alle weiteren Informationen zu den jeweiligen Angeboten erhalten Sie an der Psychosozialen Krebsberatungsstelle der Bayerischen Krebs­gesellschaft e. V. Kleiner Exerzierplatz 14 94032 Passau Tel. 0851 72019 50 Fax 0851 72019 52 Psychoonkologischer Dienst 66 Krebsberatungsstelle am Klinikum Passau Für Krebspatientinnen und -patienten sowie deren Angehörigen Personalwohnheim, Zimmer 126, 1. Stock Postanschrift: Innstr. 76, 94032 Passau Tel. 08 51 53 00 22 68 Fax 08 51 53 00 29 66 E-Mail: [email protected] Internet: www.bayerische-krebsgesellschaft.de Sonja Feyrer-Schmidt Onkologische Beraterin, Bayerische Krebs­ gesellschaft Sprechzeiten: Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 9.00 Uhr – 12.00 Uhr sowie nach Vereinbarung Information Wir informieren und unterstützen Sie bei sozial- und versicherungsrechtlichen Fragen, z. B. • Onkologische Nachsorgeleistungen » Anschlussheilbehandlung » Rehabilitation nach Chemotherapie • Schwerbehindertenausweis • Einmalige finanzielle Hilfen aus den Härtefonds • Krankengeldbezug • Pflegeheimunterbringung Vermittlung Anna Ragaller Dipl.-Soz. Pädagogin (FH) Psychoonkologin (DKG) Wir vermitteln Sie bei Bedarf weiter an • Rentenberatungsstellen • Selbsthilfegruppen • andere Einrichtungen Begleitung Wir unterstützen und begleiten Sie in der Zusammenarbeit mit Pflegepersonal, Ärzten, Seelsorgern, Psychologen. Psychoonkologischer Dienst 67 Medizinische Hilfsmittel und soziale Hilfen Es gibt immer eine Lösung Medizinische Hilfsmittel Sollte bei Ihnen aus medizinischen Gründen eine brusterhaltende Operation nicht möglich gewesen sein und Sie sich auch nicht (oder noch nicht) zu einem Wiederaufbau der Brust entschieden haben, gibt es eine Vielzahl von Brustprothesen. Hier soll von Ihnen dann in Ruhe die am besten sitzende Prothese ausgewählt werden. Meistens wird die Prothese wie ein kleines Kissen in einem speziellen BH mit einer eingenähten Tasche eingelegt. Sie werden sehen, Ihre Umwelt kann keinen Unterschied zwischen der gesunden Brust und der operierten Seite feststellen. Es gibt Ihnen Sicherheit und nach einer gewissen Zeit gewöhnen sich die meisten Frauen auch daran. Sie werden noch während Ihres stationären Aufenthaltes von einem Mitarbeiter des Sanitätshauses Fürst über die Möglichkeiten der Prothesenversorgung beraten, so dass diese noch vor Ihrer Entlassung – auch bei individueller Anfertigung – geliefert werden kann. Wir kooperieren zur Zeit mit dem Sanitätshaus Fürst. Wenn Sie sich für eine Prothese entscheiden • so lassen Sie sich Zeit, •probieren Sie ruhig unterschiedliche Stellungen im Sitzen und Stehen oder beim Gehen aus, •sie haben keinerlei Grund sich zu schämen oder irgendeine Unbequemlichkeit zu verschweigen, also sprechen Sie mit der Beraterin darüber, •denken Sie an Ihre Kleider, die Sie tragen möchten und nehmen Sie eine kleine Auswahl mit unterschiedlichen Ausschnitten ruhig mit ins Geschäft. Was und wie viel Ihnen von der Kasse bezahlt wird, klären Sie am besten vor Ihrer Beratung mit Ihrer Krankenkasse. Desgleichen verfahren Sie auch mit der Auswahl Ihres Badeanzugs. Akzeptanz Wichtig ist auch die Selbstakzeptanz, die teilweise durch die Diagnose, Behandlung und Krankheit ins Wanken gerät. Die Hindernisse, die es zu überwinden gibt, liegen meistens auf mentaler Ebene, bei der Patientin und vielleicht auch beim Partner. Man muss versuchen, sich selbst so zu akzeptieren wie man ist, mit all den Spuren, die die Krankheit hinterlassen hat. Es ist richtig, dass man leichter akzeptiert wird, wenn man selbstsicher ist und nicht in Selbstmitleid verfällt. Vertrauen Das Zurückgewinnen des Selbstvertrauens ist auf jeden Fall eine Frage der Zeit. Dabei können aber auch professionelle Hilfen durch Psychologen und Psychiater, Seelsorger, Gesprächs- und Selbsthilfegruppen und behandelnde Ärztin oder Arzt weiterhelfen und unterstützen. Medizinische Hilfsmittel und soziale Hilfen 69 Psychologische Beratung Fachkundige Hilfe bei der Diagnose „Brustkrebs“ und der Krankheitsverarbeitung gibt Ihnen: Mag.a Tanja Wallner Klinische Psychologin Christian Bäker Diplom-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut Tel. 0851 5300 81334 Tel. 0851 5300 81331 Seelsorgliche Begleitung Wenn Sie über die Situation sprechen möchten, stehen Ihnen zur Verfügung: Herr Josef Gerl Herr Stephan Schmoll Kath. Krankenhauspfarrer Ev. Krankenhauspfarrer Tel. 0851 5300 2397 Tel. 0851 5300 1135 Frau Barbara Stadlberger Kath. Krankenhaus­ seelsorgerin Tel: 0851 5300 3034 Medizinische Hilfsmittel und soziale Hilfen 70 Soziale Hilfen Sozial-rechtliche Beratung Häufig stellen sich bei Frauen mit Brustkrebs die Fragen nach einer Anschlussheilbehandlung, einer Kur oder nach einer Haushaltshilfe. Hier stehen Ihnen folgende Ansprechpartner bereit: Herr Heinz Moritz Überleitungspflege Tel. 0851 5300 1508 Frau Andrea Schneidhuber Frau Feyrer-Schmidt Bayerische Krebsgesellschaft Tel. 0851 5300 2268 Frau Sabine Lemberger Frau Dellefant Hospizverein Tel. 0851 5300 2425 Frau Barbara Braml Frau Andrea Neubauer Sozialdienst Tel. 0851 5300 2399 Härtefonds Bei der Bewältigung von finanziellen Problemen hilft auch die Deutsche Krebshilfe Bonn. Mit einem Härtefonds unterstützt sie schnell und unbürokratisch Krebs­ patienten und deren Familien, die durch eine Erkrankung in finanzielle Not geraten sind. Die finanzielle Zuwendung ist in der Höhe begrenzt und wird nur einmal gewährt. Ein einfaches Formular mit dem Nachweis der Bedürftigkeit muss aus­ gefüllt werden. Informationen zu diesem Thema können Sie in der Broschüre finden: „Wegweiser zu Sozialleistungen – Informationen und Hinweise“ Deutsche Krebshilfe e. V., Buschstraße 32, 53111 Bonn Tel. 0228 7299 00 Medizinische Hilfsmittel und soziale Hilfen 71 Schwerbehindertenausweis Bei einer Krebserkrankung kann auf Antrag beim zuständigen Versorgungsamt ein sogenannter „Grad der Behinderung“ festgestellt werden. Das ist die Grundlage dafür, ob jemand Rechte oder Nachteilsausgleiche in Anspruch nehmen kann. Menschen sind nach dem Sozialgesetzbuch (SGB IX) schwerbehindert, wenn bei ihnen ein Grad der Behinderung von wenigstens 50 % vorliegt. Dann ergeben sich folgende Begünstigungen: • Erhöhter Kündigungsschutz am Arbeitsplatz • Anspruch auf fünf Tage Sonderurlaub •Je nach Höhe des zuerkannten Grades der Behinderung bestimmte Steuer­erleichterungen (Auskunft erteilt das Finanzamt) • Gegebenenfalls vorzeitige Altersrente oder Pensionierung Bei bestimmten weiteren gesundheitlichen Einschränkungen werden folgende Vergünstigungen gewährt, wie z. B. •Freifahrt im öffentlichen Nahverkehr mit Eigenanteil oder Kfz-Steuer­ ermäßigung (Voraussetzung ist das Merkzeichen „G“ für erhebliche Gehbehinderung) • Unentgeltliche Beförderung von Begleitpersonen (Voraussetzung ­ ist „B“ Notwendigkeit der Begleitperson) •Parkerleichterung und Kfz-Steuerbefreiung (Voraussetzung ist „aG“ außer­ gewöhnliche Gehbehinderung) •Befreiung von Rundfunk- und Fernsehgebühr (Voraussetzung ist „RF“ für Rundfunk- und Fernsehgebührbefreiung) Anträge zur Anerkennung als schwerbehinderter Mensch sind bei den Versorgungsämtern zu stellen. Es gibt hierzu ein Antragsformular. Bei der Ausfüllung und Weiterleitung hilft Ihnen auch der Sozialdienst unserer Krankenhäuser oder die Bürgerberatung der Gemeindeverwaltung. Medizinische Hilfsmittel und soziale Hilfen 72 Nachsorge Brustselbstuntersuchung Führen Sie regelmäßig monatlich eine Selbstuntersuchung der nicht behandelten, der operierten Brust und des Operationsgebietes sowie der Achselhöhlen durch. Ihr Arzt zeigt Ihnen die Untersuchungstechnik. Wenn bei Ihnen irgendwelche Beschwerden auftreten, wenn Sie bei der Selbst­ untersuchung Auffälligkeiten entdecken oder wenn Sie sich sonst irgendwie krank fühlen, suchen Sie Ihren Arzt baldmöglichst auf. Warten Sie nicht bis auf den nächsten vorgeplanten Nachsorgetermin. Immer dann, wenn sich aus Ihren eigenen Angaben bzw. nach Einschätzung Ihres Arztes irgendwelche krankhaften Veränderungen vermuten lassen, müssen diese genauestens weiter abgeklärt werden. Sicher fühlen Jede zehnte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Am häufigsten sind Frauen zwischen 45 und 70 Jahren betroffen, doch der Anteil an jüngeren Frauen unter 40 Jahren steigt. Je früher die Erkrankung entdeckt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Dazu können Sie selbst beitragen. Untersuchen Sie regelmäßig Ihre Brust. Auch dann, wenn Sie jährlich zur Vorsorgeunter­ suchung gehen. Die Untersuchung ist einfach, die Zeit sollten Sie sich wert sein. Wir empfehlen, die Selbstuntersuchung einmal im Monat durchzuführen, am besten in den ersten Tagen nach der Monatsblutung. Wenn Sie keine Blutung mehr haben, dann setzen Sie sich selbst einen Termin, vielleicht am ersten jeden Monats. Sie brauchen dazu nur einen Spiegel, in dem Sie Ihren gesamten Oberkörper bequem betrachten können. Nachsorge 74 Darauf sollten Sie achten: Psychosoziale Krebs­ beratungsstelle Passau der Bayer. Krebsgesellschaften e. V. Kl. Exerzierplatz 14 94032 Passau Tel. 0851 72019 50 Fax 0851 72019 52 • Veränderungen in Form und Größe der Brust • Ungewöhnliche Unterschiede der Brüste • Hauteinziehungen, eingezogene Brustwarzen • Hautrunzeln (Orangenhaut), Hautrötungen • Absonderungen aus der Brustwarze Ihre Frauenärztin oder Ihr Frauenarzt erklärt Ihnen die Untersuchungsmethode und wie Sie die Selbstuntersuchung durchführen können gern! 1.Stellen Sie sich mit anliegenden Armen vor den Spiegel. Achten Sie auf Veränderungen der Brust, des Umfangs, der Form oder des Aussehens der Haut. am Klinikum Passau im Personalwohnheim Zimmer 126 Leonhard-Paminger-Str. 1 94032 Passau 2. Heben Sie beide Arme an. Bewegen sich Ihre Brüste mit? Betrachten Sie sich von vorn und von den Seiten. Sehen Sie Hautfalten, -einziehungen oder -vorwölbungen? Vergleichen Sie Ihre Brüste. Gibt es Veränderungen? 3. Drücken Sie jede Brustwarze zwischen Daumen und Zeigefinger. Sollte Flüssigkeit erscheinen, achten Sie auf die Farbe. Mo, Do: 9:00 – 12:00 Uhr, Di 13:00 – 14:30 Uhr Tel. 0851 5300 2268 Fax 0851 5300 2966 4.Tasten Sie mit allen Fingern der flachen Hand im Uhrzeigersinn. Die rechte Brust mit der linken Hand, die linke mit der rechten Hand. Mo, Di, Do und Fr: 9:00 – 12:00 Uhr sowie nach Vereinbarung 5. Tasten Sie jeweils ein Viertel der Brust ab. Im oberen äußeren Viertel ist das Gewebe meist dichter. Bemerken Sie Verhärtungen, Knötchen oder besonders empfindliche Stellen? 6. Tasten Sie Ihre Brust im Liegen auf dieselbe Weise ab. 7.Tasten Sie Ihre Achselhöhle bei herabgelassenem Arm und erhobenem Arm ab. Stellen Sie Veränderungen oder Verdickungen fest? Nachdem die Operationswunde verheilt ist, können Narben zurückbleiben. Treten Beschwerden wie Atemnot, Knochenschmerzen, Lymphschwellungen oder andere Störungen auf, so muss diesen durch zusätzliche Untersuchungen nachgegangen werden. Wenn Sie eine Hormontherapie erhalten, sollten einmal jährlich die Blut- und Leberwerte kontrolliert werden. Zusätzlich empfiehlt sich eine Ultraschalluntersuchung von Gebärmutter und Eierstöcken. Nachsorge 75 weitere spezielle Diagnostik Computer- bzw. Kernspintomografie klin.-chem. Untersuchungen (einschließlich TU-Marker) Röntgenaufnahmen des Skeletts Sonografie (verschiedene Regionen) Röntgenaufnahmen des Thorax Skelettszintigrafie Mammografie Selbstuntersuchung Anamnese, körperliche Untersuchung, Aufklärung / Information Untersuchungsinhalte Jahr nach Primärtherapie vierteljährlich 1 2 3 monatlich halbjährlich 6 7 8 9 10 Früherkennungsprogramm bei klinischem Verdacht auf Rezidiv / Metastasen jährlich, nach brusterhaltender Therapie zusätzlich 1/2 und 1 1/2 Jahre nach OP 4 5 Mammakarzinom-Nachsorge Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Senologie für symptomfreie Frauen nach abgeschlossener Primärbehandlung einer Mammakarzinomerkrankung Nachsorge jährlich 10 76 Nachsorgeübersicht In dieser Übersicht sollten Sie nun, wie gewohnt, Ihre Nachsorgetermine notieren. Dieser Nachsorgekalender orientiert sich an den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Senologie. Im 1. Jahr Selbstuntersuchung Datum Notizen Nachsorgetermin beim Arzt Datum / Uhrzeit / Ort Notizen Selbstuntersuchung Datum Notizen Nachsorge 77 Nachsorgetermin beim Arzt mit Mammografie (nach brusterhaltender Therapie) Datum / Uhrzeit / Ort Notizen Selbstuntersuchung Datum Notizen Nachsorgetermin beim Arzt Datum / Uhrzeit / Ort Notizen Nachsorge 78 Im 2. Jahr Selbstuntersuchung Datum Notizen Nachsorgetermin beim Arzt Datum / Uhrzeit / Ort Notizen Selbstuntersuchung Datum Notizen Nachsorge 79 Nachsorgetermin beim Arzt mit Mammografie (nach brusterhaltender Therapie) Datum / Uhrzeit / Ort Notizen Selbstuntersuchung Datum Notizen Nachsorgetermin beim Arzt Datum / Uhrzeit / Ort Notizen Nachsorge 80 Im 3. Jahr Selbstuntersuchung Datum Notizen Nachsorgetermin beim Arzt Datum / Uhrzeit / Ort Notizen Selbstuntersuchung Datum Notizen Nachsorge 81 Nachsorgetermin beim Arzt mit Mammografie (nach brusterhaltender Therapie) Datum / Uhrzeit / Ort Notizen Selbstuntersuchung Datum Notizen Nachsorgetermin beim Arzt Datum / Uhrzeit / Ort Notizen Nachsorge 82 Meine Fragen und Notizen ... Nachsorge 83 Die Jahre danach… Nach der meist hektischen Zeit im Krankenhaus mit Brustoperation und der sich oftmals anschließenden Chemotherapie und Bestrahlung ist das Zurückfinden in den Alltag und die Öffnung für die schönen Seiten des Lebens oberstes Gebot. Ihre Frauenärztin / Ihr Frauenarzt ist nun der kompetente Begleiter für Sie. Er hat ein offenes Ohr für Ihre Fragen und Probleme. Lösungen lassen sich in vielen Fällen gemeinsam finden. Angst ist auch in dieser Lebenssituation der größte Feind. Angst zerstört jede Möglichkeit, der veränderten Lebenssituation auch positive Seiten abzugewinnen und dadurch Neues zu entdecken. Intensive Gespräche und klinische Unter­ suchungen sind nun wichtiger als extrem aufwändige, hoch technische Unter­ suchungen. Hierfür wurden für die ersten 66 Monate nach der Operation vierteljährliche Arztbesuche vereinbart. Gemeinsame Überlegungen, wie eine möglichst optimale Lebensqualität erreicht werden kann, stehen hierbei im Vordergrund. Gesprochen wird über Themen wie: •Sportliche Aktivitäten •Gesunde Ernährung •Umgang mit dem Partner (Sexualität) •Familie und Freunde Leb Ziel hierbei ist es, Ihr Wohlbefinden zu verbessern. Der regelmäßige Besuch in der Frauenarztpraxis Ihres Vertrauens soll Ihre Ängste minimieren und Ihre Lebensqualität sichern. Regelmäßige Tastuntersuchungen der Brüste und Operationsnarben, die Anleitung zur monatlichen Selbstuntersuchung und Zusatzuntersuchungen wie z. B. Mammografien in vorgegebenen Zeitabständen sind weitere Inhalte der Besuche bei Ihrer Frauenärztin / Ihrem Frauenarzt. Nachsorge 84 Familie, Freunde, Alltag Die Rückkehr nach Hause Viele Frauen sind froh, wenn sie aus der Klinik wieder in ihre gewohnte Umgebung zurückkehren können. Andere Patientinnen gehen mit gemischten Gefühlen aus der Geborgenheit der Klinik, in der sie Zuspruch und Ermutigung erfahren haben, zurück nach Hause. Für Ihre Rückkehr möchten wir Ihnen einige Hinweise zu medizinischen und zwischenmenschlichen Alltagsfragen Ihrer Erkrankung mit auf den Weg geben. Hinweis: Da hier die Ratschläge nur allgemein formuliert werden können, ist es wichtig, dass Sie bei außergewöhnlichen Situationen oder Problemen mit Ihrem betreuenden Arzt Kontakt aufnehmen. Beobachten Sie Ihre Wunde Bei Ihrer Entlassung sollte die Wunde geschlossen sein. Verwenden Sie bitte Seife erst direkt auf der Haut, wenn der Schorf vollständig abgefallen ist. Sollte eine schmerzhafte Rötung oder Erwärmung im Wundgebiet entstehen, muss diese von Ihrem behandelnden Arzt angesehen werden. In der Achselhöhle kann es auch nach der Entlassung noch zu einer unangenehmen Anschwellung kommen. In den meisten Fällen handelt es sich hierbei um harmloses Wundwasser (Serom), das schmerzlos mit einer Spritze abgezogen werden kann (Punktion). Gelegentlich ist es notwendig, die Punktion zu wieder­ holen. Leb Sanfte Körperpflege Fettreiche Cremes und Öle können dafür sorgen, dass die Narben bald verschwinden und die Haut geschmeidig wird. Nachdem die Operationswunde verheilt ist, können Narben zurückbleiben. Durch die Strahlentherapie entstehen manchmal Rötungen und die Haut wird empfindlicher. Deshalb ist nach den Akutbehandlungen eine sorgfältige Hautpflege besonders wichtig. Die betroffenen Bereiche sollten nicht noch weiter gereizt werden: • Auf intensive Sonnenbäder vorerst verzichten • Reizende und allergieauslösende Kosmetika vermeiden •Mit Seife, Deo und alkoholhaltigen Lösungen sparsam umgehen – nur sehr gut hautverträgliche Produkte verwenden. Sanfte Körperpflege tut Ihrer Haut und Ihrer Seele gut. Tragen Sie auf den operierten Bereich besonders fettreiche, möglichst auf natürlicher Basis hergestellte, Cremes und Salben (z. B. Baby – sehr milde Pflegeprodukte) auf. Sie machen die Haut geschmeidig und sorgen dafür, dass keine auffällige Narbe zurückbleibt. Nachsorge 85 Wichtig: Gehen Sie liebevoll und sorgsam mit Ihrem Körper um. Gönnen Sie sich Zeit und Erholung. Oftmals ist es für Frauen selbstverständlich mit Liebe und Sorgfalt mit den Körpern von ihren Familienangehörigen und anvertrauten Personen umzugehen. Nehmen Sie für sich das gleiche Recht in Anspruch. Sie werden sich gut fühlen! Sorgen Sie für Bewegung und frische Luft „Licht und Luft gibt Kraft“ Diese Volksweisheit gilt auch für Ihre Erkrankung. Ausgedehnte Spaziergänge und – nach Abheilung der Wunden – sportliche Betätigung an frischer Luft beeinflussen den Stoffwechsel erwiesenermaßen positiv und unterstützen damit Ihren Heilungsprozess. Dabei gilt allerdings: Suchen Sie sich eine Betätigung, die Ihnen Spaß macht und passen Sie das Maß Ihrer Anstrengung Ihren Kräften an. Am Anfang sollten Sie etwas zurückhaltend mit der Belastung des betroffenen Armes sein. Prinzipiell können alle Sportarten ausgeübt werden. Empfehlenswert sind z. B. Gymnastik, schwimmen, spazieren gehen, walken und Fahrrad fahren. Beim Schwimmen sollte die Wassertemperatur nicht über 33 / 34 °C liegen, damit die Entstehung eines Lymphödems nicht begünstigt wird. Leb Lymphödeme „Lymphödeme“ treten bei der modernen, schonenden Operationsweise in der Achselhöhle nur noch sehr selten auf. Da die Lymphbahnen bei der Entfernung der Lymphknoten zwangsläufig unterbrochen werden, kann Gewebeflüssigkeit aus dem Arm nicht mehr abfließen und sammelt sich im Bereich des Handrückens, des Unter- und des Oberarmes an. Die möglichen Therapien bei einem Lymphödem reichen von manueller Lymphdrainage über das Tragen von Kompressionsstrümpfen bzw. Bandagen bis zur stationären Behandlung in einer Spezialklinik. Vorbeugende Lymphdrainagen sind nicht sinnvoll. Worauf Sie zur Vermeidung eines Lymphödems achten sollten: •Vermeiden Sie Verletzungen aller Art auf der operierten Seite. Tragen Sie bei groben Arbeiten Handschuhe. •Vermeiden Sie Verletzungen bei der Körperpflege (Nagelpflege, Entfernen von Achselhaaren etc.) • Lasten und Umhängetaschen lieber auf der unbeeinträchtigten Seite tragen. • Vermeiden Sie starke Sonneneinstrahlungen, extreme Hitze oder Kälte. •Versuchen Sie Bissen oder Kratzern von Insekten bzw. Haustieren aus dem Weg zu gehen. •Lassen Sie Blutdruckmessungen, Blutabnahmen und Injektionen oder Akupunkturbehandlungen besser auf der „gesunden“ Seite durchführen. •Suchen Sie bei Verletzungen oder Hauterkrankungen des Armes, insbesondere wenn sich eine Rötung als Folge einer Infektion bemerkbar macht, sofort Ihren Arzt auf. Nachsorge 86 Sage ich es meinen Verwandten, Freunden, Kollegen? Die Nachricht Ihrer Krebserkrankung wird bei den Menschen, die Ihnen nahe stehen, unterschiedlichste Reaktionen auslösen und Ihren Alltag verändern. Sie sollten sorgfältig abwägen, mit wem Sie über Ihre Erkrankung sprechen. Wenn Sie Ihre Erkrankung „an die große Glocke hängen“, werden Sie sicherlich vielen positiven Beistand, aber auch manche menschliche Enttäuschung erfahren. Auf jeden Fall müssen Sie sich auf unzählige gut gemeinte, aber nicht immer zutreffende und häufig verwirrende „Geheimtipps“, Zeitschriftenschnipsel und ähnliche Hinweise einstellen. Andererseits ist es nur in Ausnahmefällen möglich, die Diagnose „Brustkrebs“ komplett geheim zu halten. Auf jeden Fall sollten Sie mit den Menschen, die Ihnen nahe stehen, über Ihre Erkrankung, Sorgen, Nöte und Gefühle eingehend sprechen. Machen Sie sich bewusst, dass Ihre Erkrankung auch Ihren Angehörigen und Freunden Angst macht und sie verunsichert. Je deutlicher Sie sagen, wo Sie Hilfe oder Verständnis benötigen, desto besser können alle mit der Situation umgehen. Missverständnisse und Fehlinterpretationen sind dennoch in solchen Situationen zu erwarten. Verlassen Sie sich nicht nur auf Ihr Gefühl, sondern fragen Sie sofort nach, wenn Sie irritiert sind über das Verhalten Ihres Gegenübers. Möglicherweise ist eine Bemerkung oder ein Verhalten gar nicht so gemeint, wie es sich Ihnen darstellt. Leb Kinder und Partner Natürlich gibt es große Unterschiede, wie Sie wen informieren. Nicht alle Details sind für jeden von Interesse und je nach Art der Beziehung zu Ihren Mitmenschen treten durch die Erkrankung unterschiedliche Fragen auf. Bei Kindern ist es natürlich sehr vom Alter abhängig, welche Informationen sie verstehen können und welche nicht. Trotzdem sollten Sie versuchen, ihnen altersgerecht in einfachen Worten zu erklären, warum Sie sich zum Beispiel Sorgen machen, traurig sind oder anders verhalten als vor der Operation. Gerade Kinder haben ein sehr feines Gespür für veränderte Situationen und fühlen sich ausgegrenzt und ungeliebt, wenn sie nicht einbezogen werden. Mit Ihrem Partner sollten Sie unbedingt über das Thema Sexualität sprechen, auch und gerade dann, wenn Sie es nicht gewohnt sind, über diese Fragen miteinander zu diskutieren. Unter dem Trauma der Behandlung verspüren viele Frauen für einen vorübergehenden Zeitraum wenig oder keine sexuellen Bedürfnisse, sind andererseits aber auf Zärtlichkeiten, Umarmungen und tröstende Körperkontakte angewiesen. Lassen Sie diesen Bereich nicht im „Unausgesprochenen“, sondern nutzen Sie einen geeigneten Augenblick, um mit Ihrem Partner darüber zu sprechen. Es geht weiter… Auch wenn es Ihnen während Ihrer Behandlung im Krankenhaus oder der sich gegebenenfalls anschließenden Chemotherapie unvorstellbar zu sein scheint: Vielen Frauen gelingt es, aus den schweren Zeiten der Erschütterung, der Angst und der Sorge den Gewinn zu ziehen, der in der Fähigkeit zur Unterscheidung zwischen wirklich wichtigen Dingen im Leben und Belanglosigkeiten besteht. Nachsorge 87 Angehörige Auch Angehörige und Freunde macht die Diagnose „Brustkrebs“ betroffen, sie verunsichert und löst mitunter sehr schwankende und widersprüchliche Gefühle aus. Als Angehöriger sollten Sie diese Gefühle bei sich und bei den Betroffenen akzeptieren, denn sie sind fast immer normale Reaktion auf eine außergewöhn­ liche, potentiell lebensbedrohliche Situation. In einer solchen Situation Hilfestellung zu leisten, ist eine schwierige Gratwanderung: einerseits dürfen Sie Ihre Angehörige nicht durch überfürsorgliche Hilfe entmündigen und entmutigen, andererseits müssen Sie verhindern, dass sie sich in einer emotionalen Spirale von Angst, Wut und Kummer verliert. Es ist und bleibt schwierig, hierzu allgemein gültige Ratschläge zu formulieren. Aus unserer Sicht, daher einige Anmerkungen Sie können sehr helfen, indem Sie von sich aus aktiv das offene Gespräch suchen: Knoten Sie die Gesprächsfäden immer wieder zusammen, egal, wodurch sie zerrissen wurden. Geben Sie Missverständnissen keine Zeit und keinen Raum. Bei aller Rücksichtnahme sollten Sie Ihre eigenen Bedürfnisse und die der anderen Familienangehörigen nicht ignorieren. Sie verhindern so, dass sich Ärger und negative Emotionen unnötig aufstauen und ansammeln. Leb Wir freuen uns sehr, wenn Angehörige sich über die Erkrankung und die anstehende Behandlung informieren und ermutigen Sie hiermit ausdrücklich dazu. Ob Sie allein oder gemeinsam mit Ihrer Angehörigen zu uns kommen: Wir stehen Ihnen zur Beantwortung individueller Fragen zur Verfügung. Psychotherapie Die Diagnose einer Krebserkrankung löst in aller Regel einen Schock aus, denn Sie nehmen eine Bedrohung Ihres Lebens am eigenen Leib wahr. Es ist ganz normal, dass Sie diesen Schock in den Tagen, Wochen, Monaten danach durch heftige Gefühls- und Stimmungsschwankungen „verarbeiten“. Obwohl wir schon viele Patientinnen in ähnlicher Lage behandelt haben, können wir keine Aussagen dazu machen, wie lange oder wie heftig einzelne Phasen „normalerweise“ sind. Die Reaktionen sind sehr individuell, sehr unterschiedlich und schwanken von aktiv-kämpferisch bis depressiv und traurig. Nehmen Sie Ihre Gefühle ernst Unsere allgemeine Empfehlung ist: nehmen Sie Ihre Gefühle auf jeden Fall ernst. Vielleicht kann das Führen eines Tagebuches Ihnen in der ersten Zeit dabei helfen, Ihre Gedanken, Ängste, Sorgen und Wünsche zu sortieren. Die aktive Beschäftigung mit der Erkrankung, der Besuch einer Selbsthilfegruppe, aber auch die Wiederaufnahme alter oder die Entdeckung neuer Hobbys, wie regelmäßige sportliche oder künstlerische Betätigung, können ebenfalls zu Ihrer psychischen Erholung beitragen. Nachsorge 88 Achten Sie auf Negativspiralen Kritisch wird es, wenn Sie merken, dass sich eine Negativspirale entwickelt: kritisch kann es sein, wenn Sie merken, dass sich als Reaktion auf eine Neuigkeit oder Mitteilung negative Gedanken einstellen und alle nachfolgenden Über­ legungen noch negativer werden. Sie drohen gewissermaßen, in ein seelisches „Loch“ zu fallen. Aufmerksam sollten Sie auch werden, wenn durch Ihre seelische Krise alte oder neue Konflikte in der Familie oder am Arbeitsplatz entstehen oder sich verschärfen. Informieren Sie sich über Hilfen Neben dem Beratungsangebot in der Klinik kann auch eine psychosoziale Be­ ratungsstelle in Ihrer Nähe behilflich sein, zu überprüfen, ob eine psychotherapeutische Therapie Ihnen helfen könnte, um Ihre seelische Verfassung in eine andere Richtung zu lenken. Bevor Sie völlig verzagen oder zu viel „Porzellan“ in den zwischenmenschlichen Beziehungen zerschlagen worden ist, sollten Sie getrost professionelle Unterstützung suchen. Lassen Sie sich professionell helfen Eine Psychotherapie bietet Ihnen die Chance, sich in einem von dem Therapeuten gesicherten Bereich über Ihre Situation klarer zu werden und (wieder) neuen Lebensmut zu fassen. Neben Gruppentherapien können auch Einzeltherapien durchgeführt werden. Bei Einzeltherapien ist auch die Form der Familientherapie, zu der Angehörige mit hinzugezogen werden, denkbar. Leb Da hierzulande eine Psychotherapie von vielen Menschen zu Unrecht sehr skeptisch beurteilt wird, werden Ihnen Ihr Arzt ebenso wie Ihre Krankenkasse in der Regel gern eine entsprechende Maßnahme ermöglichen, wenn Sie es wünschen. Auf jeden Fall sollten Sie wissen, dass auch ganz „normalen“ Menschen die Möglichkeiten der Psychotherapie in schwierigen Lebensphasen zur Verfügung stehen. Achtung: Bei Ihrer Krankenkasse erfahren Sie, welche Therapeuten kassenrechtlich zugelassen sind. Sie sollten wissen, dass der Begriff „Psychoonkologe“ nicht geschützt ist: leider kann sich jeder (auch nicht Fachmann) so nennen. Nachsorge 89 Mein Tagebuch Halten Sie in Worten fest, was Sie bedrückt, aber auch, was Sie erfreut. Dabei kommt es nicht auf wohlformulierte Sätze oder kalendermäßige Vollständigkeit an. Auch Stichworte sind besser als nichts… Nachsorge 90 Humangenetische Beratung Brustkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen. Sicher haben Sie in Ihren Gesprächen mit Freundinnen und Verwandten von anderen Frauen gehört, die auch an Brustkrebs erkrankt sind. Vielleicht sind sogar enge Verwandte von Ihnen betroffen. Bei etwa 15 bis 20 % der Frauen, die an Brustkrebs erkranken, sind auch die Mutter oder eine Schwester erkrankt. Doch nur in ca. 5 % der Fälle steht die Brustkrebserkrankung im Zusammenhang mit einer erblichen Disposition, d. h. von den Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind und die erkrankte Verwandte haben, sind nur einige tatsächlich aus „Brustkrebsfamilien“. Dr. Gertrud StroblWildemann Fachärztin für Human­ genetik Schießstattweg 60 94032 Passau Tel. 0851 9886 6330 Beratungstermine nach telefonischer Anmeldung Einige der Gene, die ein erhöhtes Brustkrebsrisiko verursachen können, die sog. „Brustkrebsgene“ (BRCA-1 und BRCA-2), sind bekannt und können untersucht werden. Doch bevor betroffene Frauen eine Genanalyse vornehmen lassen, sollte eine sorgfältige Erhebung der familiären und der eigenen Krankengeschichte erfolgen. Auch die Konsequenzen aus dem Ergebnis für die Patientin selbst, aber auch deren Kinder und weitere Verwandte, müssen im vorhinein bedacht werden. Dafür ist eine humangenetische Beratung unbedingt erforderlich. Im Rahmen dieses Beratungsgespräches werden folgende Fragen geklärt: • Welche Bedeutung haben „Krebsgene“ überhaupt? • Könnten sie für unsere Familie von Bedeutung sein? • Wann ist eine genetische Untersuchung sinnvoll? Wissen kann Sicherheit geben. Die humangenetische Beratung ist ein erster Schritt. Nachsorge 91 Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen! Dieser Satz spielt besonders auch bei der Krebserkrankung eine wichtige Rolle und sollte bei allen Tipps und Ratschlägen um eine ausgewogene Ernährung berücksichtigt werden. Um es gleich vorweg zu sagen, eine „Anti-Krebsdiät“, die bösartige Geschwülste heilen oder deren Wachstum verzögern kann, gibt es nicht. Dennoch beweisen heute wissenschaftliche Studien und klinische Untersuchungen, dass es sowohl fördernde als auch hemmende Ernährungsfaktoren gibt, die eine Krebsentstehung beeinflussen können. Zu den eher krebsfördernden Faktoren zählen: Hoher Fettverzehr • Überhöhte Kalorienzufuhr • Nitrosamine (gepökeltes Fleisch) • Aflatoxine (Schimmelpilzgifte) • Benzpyrene (Stoffe, die beim Grillen entstehen) • Heterozyklische aromatische Amine (Stoffe, die bei starkem Braten und Frittieren entstehen) • Hoher Kochsalzverzehr • Alkoholmissbrauch Zu den eher krebshemmenden Faktoren zählen: • Ballaststoffe (Vollkornprodukte, Kartoffeln, Gemüse, Obst) • einfach ungesättigte Fettsäuren (Oliven- und Rapsöl) • Omega-3-Fettsäuren (Leinöl, Rapsöl, Kaltwasserfische) • Antioxidantien: Vitamine A, E, C (Obst und Gemüse, Keimöle, Nüsse) • sekundäre Pflanzenstoffe: z. B. gelb-rote Pflanzenfarbstoffe (Paprika, Möhren, Tomaten) • Selen (in Hering, Scholle, Hülsenfrüchten, Eiern, Nüssen, Getreide) • Folsäure (in grünem Blattgemüse, Eiern, Vollkornprodukten, Nüssen, Kartoffeln) Jeder Mensch hat nun selbst die Möglichkeit, etwas für seine Abwehrkräfte und ein gut funktionierendes Immunsystem zu tun. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt folgende praktische Grundsätze: • Stellen Sie Getreide und Getreideprodukte in den Vordergrund •Bevorzugen Sie pflanzliche Lebensmittel, einen Teil davon als unerhitzte Frischkost • Betrachten Sie frische Milchprodukte als wichtigen Bestandteil • Verwenden Sie Fisch, Fleisch und Eier als gelegentliche Beilage • Verwenden Sie wenig verarbeitete Fette und Öle wie Butter, Margarine • Meiden Sie isolierten Zucker und daraus hergestellte Produkte • Verzehren Sie Genussmittel selten (Alkohol, Koffein) •Sorgen Sie für ausreichend Flüssigkeit (tägl. mindestens ein Liter Mineralwasser oder ungesüßte Tees) • Essen Sie einfach und mäßig, aber abwechslungsreich • Nehmen Sie sich Zeit zum Essen Wer sich an diese Empfehlungen der DGE hält, kommt auch der neuen und sinn­vollen Kampagne „5 am Tag“ – das heißt 5 x pro Tag Obst, Gemüse und Kartoffeln – nach. Nachsorge 92 Die freien Radikalen Noch ein Wort zu den freien Radikalen, das sind giftige Sauerstoffverbindungen, die als Nebenprodukt des Stoffwechsels entstehen und Schäden an den Zellen anrichten. Unsere Nahrungsmittel sind durch chemische Behandlung und zu lange Lagerung immer ärmer an sogenannten „Radikalfängern“. Um eine Zellschädigung im Körper wieder auszugleichen, ist häufig eine Nahrungsmittelergänzung von außen nötig, z. B. Vitamin C, E, Beta-Carotin, Selen, Mangan, Zink. Das gilt besonders auch nach einer schweren Chemo- und Strahlentherapie. Am besten ist es, diese Radikalenfänger über die oben erwähnte Nahrung zu sich zu nehmen oder gezielt durch Präparate zu ergänzen, die möglichst ein Gemüseoder Obstkonzentrat sind. Denn die Komposition und das Zusammenwirken all dieser natürlichen Vitamine und Pflanzenstoffe sind wesentlich effektiver als die alleinige Zufuhr einzelner Vitamine. Nachsorge 93 Rehabilitation Ihre Therapie verstärken und unterstützen Nach dem ersten Behandlungsabschnitt kann eine Anschlussheilbehandlung (AHB) als Pause vor der Rückkehr in den Alltag durchgeführt werden. Für die AHB arbeiten Krankenhäuser gern mit Kurkliniken in der näheren Umgebung zusammen, so dass Sie zwischendurch auch von Familienmitgliedern oder Freunden besucht werden können. Der Sozialdienst der Klinik kann die Antragstellung für Sie übernehmen. Unter Umständen kann auch eine bereits in der Klinik begonnene Chemotherapie in der Kurklinik fortgesetzt werden. Die AHB muss nicht direkt nach der Entlassung oder Beendigung der Strahlentherapie „angeschlossen“ werden, jedoch spätestens nach zwei bis vier Wochen. Zu unterscheiden von der Anschlussheilbehandlung ist die sogenannte „Reha­ bilitationsmaßnahme“ oder „Kur“. Sie können diese zu einem späteren Zeitpunkt als „onkologische Nachsorge“ bis zu einem Jahr nach der Entlassung nachholen. In der Regel wählt der Leistungsträger, zum Beispiel die Rentenversicherung, unter vertraglich gebundenen Leistungsträgern den Kurort aus. Normalerweise werden drei Wochen bewilligt, die gegebenenfalls im Verlauf der Maßnahme verlängert werden können. Nicht immer übernehmen die Versicherungsträger die Kosten für eine Rehabilitation, und unter Umständen müssen Sie einen Eigenanteil (tageweise berechnet) übernehmen. Rehabilitation 95 Notizblatt / Anschlussheilbehandlung Hier können Sie sich Notizen zu Ihrer Anschlussheilbehandlung machen und weitere Informationen oder Prospekte der Kurklinik ablegen. Termin: Ort: Telefon: Rehabilitation 96 Ayurvedamedizin Das Modell „OnkoVeda“ am Krankenhaus Rotthalmünster Ayurvedamedizin – ein komplementärer Ansatz in der Krebsbehandlung Als ältestes Medizinsystem der Welt verfügt die Ayurveda-Medizin über einen Erfahrungsschatz aus etwa 2000 Jahren kontinuierlicher Anwendung. Im Gegensatz zur organbetonten Ausrichtung unserer hoch spezialisierten westlichen Medizin setzt Ayurveda den Therapieansatz strikt ganzheitlich und versteht Krankheitsentstehung als komplexe Störung des Zusammenspiels von geistigen, seelischen und körperlichen Aspekten. Für uns ungewohnt, beinhaltet die Ayurveda-Medizin ein differenziertes System der Anatomie (mahabhutas, dhatus, malas, srotas) sowie der funktionellen Komponenten des Körpers (dosha-Lehre, agni-Prinzip). Gleichbedeutend ergänzt wird das Therapiesystem durch Elemente der spirituellen Therapie, der Psychotherapie sowie durch Strategien der Ernährungslehre. Unter Berücksichtigung dieses ganzheitlichen Heilansatzes darf die Tumorerkrankung als solche nicht als eine begrenzte Organerkrankung verstanden werden, sondern muss als tiefgreifende Störung der Gesamtpersönlichkeit in ihren Einzelkomponenten Körper, Geist und Seele erfasst werden. Einen wichtigen Schritt hin zu diesen Erkenntnissen stellt die Einbeziehung der Ayurveda-Medizin in die Gesamtversorgung von Krebspatienten sowohl in der Primärtherapie als auch in fortgeschrittenen Stadien dar. Wie wichtig gerade nach der Diagnose Krebs eine umfassende ganzheitliche Betreuung ist, versteht sich von selbst. Daher haben wir am Krankenhaus Rotthalmünster neue Wege der Krebsbehandlung beschritten: In der Ersttherapie der Erkrankung soll die moderne Schulmedizin Basis und unverzichtbares Grundelement einer wirksamen Behandlung sein. Hierbei kann jedoch Ayurveda die Fülle von Nebenwirkungen sowohl auf körperlicher als auch auf geistig-seelischer Ebene neutralisieren oder sogar vermeiden. Auf der Ebene der Körperfunktionen ist der ayurvedische Ansatz gekennzeichnet durch Stärkung des agni (Stoffwechsel), Öffnung und Fließ-Optimierung der nadis (Transportsysteme), Reduzierung von Schmerzempfindung sowie direkten Einfluß auf das Tumorwachstum und Anregung der körpereigenen Abwehrkräfte. Ayurvedamedizin 98 Im Stadium einer fortgeschrittenen Erkrankung kommt dem Erhalt der Lebens­ qualität eine zentrale Bedeutung zu. Hier kann Ayurveda auf natürliche, unmittelbare und menschliche Weise den Patienten über lange Zeitphasen hinweg begleiten. Gerade der Einatz von Techniken der ayurvedischen Manualtherapie gibt uns ein Werkzeug an die Hand, welches dem Kriterium Lebensqualität sichtbaren und körperlich erfahrbaren Ausdruck verleiht. Das Konzept „OnkoVeda“ als Modell einer integrativen Versorgung von Krebs­ patienten an der AyurSan-Klinik (Krankenhaus Rotthalmünster) stellt in Deutschland ein einmaliges, allen menschlichen Erfordernissen entsprechendes Behandlungsmodell dar, welches es den Betroffenen ermöglicht, ganzheitlich und nachhaltig betreut zu werden – und dies unter Erhalt einer hohen Lebensqualität. Im Sinne einer vernetzten integrativen Versorgung von Krebspatienten bieten wir diese Begleitung auch den Brustkrebspatientinnen des Klinikums Passau an, um überregional möglichst vielen Betroffenen das innovative Konzept „OnkoVeda“ zugänglich machen zu können. Weitere Informationen können jederzeit telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch mit Chefarzt Dr. Ludwig Kronpaß, Krankenhaus Rotthalmünster vereinbart werden. Tel. 08533 992111 Im Internet steht die Seite www.ayursan-klinik.de zur Verfügung. Ayurvedamedizin 99 Wichtige Adressen Adressen, die weiterhelfen • Chefarzt der Frauenklinik Prof. Dr. med. Thomas Krauß Vorzimmer Frau Höller Tel. 0851 5300 2297 Fax 0851 5300 3015 • Dipl. med. Agnieska Nolte Oberärztin Frauenklinik Vorzimmer Frau Höller Tel. 0851 5300 2297 Fax 0851 5300 3015 • Dr. med. Martin Dengler Oberarzt Frauenklinik Vorzimmer Frau Höller Tel. 0851 5300 2297 Fax 0851 5300 3015 • Station 94 Tel. 0851 5300 2201 • Station 44 Tel. 0851 5300 2481 • Chefarzt Radiologie Prof. Dr. med. Josef Tacke Vorzimmer Frau Loibl Tel. 0851 5300 2366 Fax 0851 5300 2202 • Leitender Arzt Nuklearmedizin Priv. Doz. Dr. med. Wolfgang Römer Sekretariat Tel. 0851 5300 2223 Fax 0851 5300 2412 • Chefarzt Hämatologie / Onkologie Prof. Dr. med. Thomas Südhoff Vorzimmer Frau Richter, Frau Öller Tel. 0851 5300 2356 Fax 0851 5300 2954 • Onkologische Ambulanz Ludwig Prügl Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie Tel. 0851 8516504 19 • Station 32 Tel. 0851 5300 2474 • Station 12 Tel. 0851 5300 1233 Wichtige Adressen 101 • Palliativstation Tel. 0851 5300 8133 0 • Chefarzt Strahlentherapie Univ. Doz. Dr. med. Stefan Wachter Vorzimmer Tel. 0851 5300 2471 Fax 0851 5300 2407 • Plastische Chirurgie Dr. Lukas Prantl Universitätsklinikum Regensburg Tel. 0941 94469 47 • Psychoonkologischer Dienst Mag.a Tanja Wallner, Klinische Psychologin Tel. 0851 5300 81334 Christian Bäker, Diplom-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut Tel. 0851 5300 81331 • Seelsorge Katholisch: Herr Josef Gerl, Krankenhauspfarrer Tel. 0851 5300 2397 Frau Barbara Stadelberger, Krankenhausseelsorgerin Tel. 0851 5300 3034 Evangelisch: Herr Stephan Schmoll, Krankenhauspfarrer Tel. 0851 5300 1135 • Überleitungspflege Herr Heinz Moritz Tel. 0851 5300 1508 • Bayr. Krebsgesellschaft Frau Feyrer-Schmidt Tel. 0851 5300 2268 • Sozialdienst Tel. 0851 5300 2399 • Hospizverein Frau Dellefant Tel. 0851 5300 2425 • Humangenetische Beratung Dr. Gertrud Strobl-Wildemann Fachärztin für Humangenetik Tel. 0851 9886 6330 • Brustsprechstunde Gynäkologische Ambulanz Tel. 0851 5300 84444 • Klinikanschrift Innstraße 76 94032 Passau Wichtige Adressen 102 Bundesweite Selbsthilfegruppen • brustkrebs-muenchen e. V. im SaniPlus Gesundheitszentrum Lise-Meitner-Straße 7 85662 Hohenbrunn Tel. 089 601909 23 Fax 089 601909 24 E-Mail [email protected] • „Patienten beraten Patienten“ Im Klinikum rechts der Isar, München Tel. 089 4140 2446 • „Betroffene beraten Betroffene“ Im Klinikum Großhadern, München Tel. 089 7095 7581 • Mamazone Selbsthilfeprojekt Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e. V. www.mamazone.de Wichtige Adressen 103 Wörterbuch Fachbegriffe schnell erklärt Wörterbuch A Damit keine Missverständnisse aufkommen, wenn wir Ihnen gegenüber unverständliche Fachwörter benutzen, dürfen und sollten Sie uns jederzeit fragen, was wir damit eigentlich sagen wollen. Ergänzend haben wir hier ein kleines Lexikon mit einer Auswahl der gebräuchlichsten Fremdwörter angelegt, in dem Sie ungewohnte Begriffe jederzeit in Ruhe noch einmal nachschlagen können. A Ablatio mammae Operative Entfernung der Brust. Adenom Gutartige Geschwulst, die im drüsenbildenden Gewebe entsteht. Adjuvante Therapie Begleitende, zusätzliche, unterstützende Behandlung. Beispiel: adjuvante Chemotherapie, bei der nach Operation und Strahlentherapie Medikamente gegeben werden, um möglicherweise im Körper verborgene Krebszellen zu vernichten. Ambulant Ohne dass ein Krankenhausaufenthalt erforderlich ist. Amputation Chirurgische Entfernung eines Körperteils. Anamnese Vorgeschichte der Krankheit nach Angaben der Patientin als wichtige Voraus­ setzung für die Diagnose. Anschlussheilbehandlung (AHB) Eine stationäre Rehabilitationsmaßnahme, die sich im Unterschied zu einer RehaKur direkt (spätestens nach zwei Wochen) an einen Klinikaufenthalt anschließt und bereits während des Klinikaufenthaltes beantragt werden muss. Antiemetika Medikamente, die Übelkeit und Erbrechen verhindern oder zumindest ab­ schwächen. Sie werden besonders zur Behandlung von Nebenwirkungen der Chemo- und Strahlentherapie eingesetzt. Antihormontherapie (AHT) Medikamentöse Behandlung zur Unterdrückung der Geschlechtshormone, um bösartige Tumoren zu behandeln, für die Hormone als Wachstumsreiz wirken. Antikörpertherapie Eine Behandlung mit Antikörper-Medikamenten, die vergleichbar den natürlichen Abwehrstoffen wirken. Die Antikörpertherapie wird deshalb auch als Immun­ therapie bezeichnet. Wörterbuch 105 Aromatase Die Aromatase gehört zu den drei Schlüsselenzymen im menschlichen Organismus, die mithelfen, die Vorstufen des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen in Östrogen umzuwandeln. B Aromatasehemmer Medikamente, mit denen die Aromatase gehemmt und dadurch die körpereigene Östrogenzufuhr verhindert wird. Sie werden vor allem bei hormonsensiblen Brusttumoren eingesetzt. Axilla Achselhöhle. Axilläre Lymphknoten Lymphknoten, die sich in der Achselhöhle befinden. B Benigne Gutartig. Biopsie Entnahme von Gewebe mit einer Nadel für eine feingewebliche Untersuchung, um die Diagnose zu stellen. Bisphosphonate Medikamentengruppe, die zur Behandlung von vermehrtem Knochenabbau durch Tumorzellen eingesetzt wird. Beim Auftreten von Knochenmetastasen können sie für einige Zeit den weiteren Knochenabbau und die weitere Ausbreitung der Erkrankung verhindern. Boost-Bestrahlung Zusätzliche Bestrahlung auf den Tumorherd der Brust. BRCA-Gen Erbfaktor, der in Familien mit häufig auftretendem Brustkrebs eine Rolle für die Krebsentstehung spielen kann. C Carcinoma in situ Krebsvorstufe, in der die Krebszellen noch auf das Ursprungsgewebe beschränkt sind. In manchen Fällen entwickelt sich daraus rasch ein invasiver Krebs, in anderen bleibt die Wucherung jahrzehntelang begrenzt. Chemotherapie Behandlung mit Medikamenten, die Zellen abtöten oder ihr Wachstum verhindern. Die Chemotherapie ist eine systemische Behandlung, die den gesamten Organismus einbezieht. Damit können auch verstreute Krebszellen erreicht werden. Alle gesunden Zellen werden mehr oder weniger stark in Mitleidenschaft gezogen. Computertomografie (CT) Zweidimensionale Darstellung von Organen mit geringer Strahlenbelastung. Wörterbuch 106 D D Diagnostik Sammelbegriff für alle Untersuchungen, die zur Feststellung einer Krankheit und deren Benennung führen soll. Duktales Karzinom Karzinom in den Milchgängen der Brust. E Endokrin Hormonell, das Hormonsystem betreffend. E Epidemiologie Wissenschaft von der Häufigkeit und Verbreitung von Krankheiten, ihren Ursachen und den sozialen Folgen in der Bevölkerung. F Epithelgewebe Deckgewebe der Zellen, das keine Blutgefäße enthält. F Fatigue-Syndrom Ermüdungserkrankung, bei der eine anhaltende Müdigkeit im Vordergrund steht. Das Fatigue-Syndrom tritt oft bei Krebspatienten auf und steht im Zusammenhang mit einem krankheits- oder therapiebedingtem Abfall des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin, dem Sauerstofftransporteur. Fibroadenom Gutartige Geschwulst aus Drüsen- und Bindegewebe. G Grading Die Bösartigkeit von Tumoren wird beurteilt nach Bewertungskriterien wie Ähnlichkeit der Tumorzellen mit Zellen des Organs, aus dem der Tumor hervorgeht, oder der Zellteilungsrate im Tumor. Gy Abkürzung für Gray, der Einheit für die Strahlendosis. Wörterbuch 107 H Hämatologie Spezialgebiet der Inneren Medizin für die Erkennung und Behandlung von gutund bösartigen Bluterkrankungen. Herceptin Neue Antikörpertherapie, die bei metastasierendem Brustkrebs eingesetzt werden kann, wenn ein besonderes Eiweißmolekül HER2 im Brusttumor vermehrt produziert wird. Testsubstanzen können nachweisen, ob Brustgewebe diese HER2-Eiweißstoffe herstellt. Nur dann ist diese Therapie sinnvoll. Histologische Untersuchung Untersuchung von Gewebe und Zellen unter dem Mikroskop. Hormonrezeptoren Empfangsstellen einer Zelle, mit der sie spezifische Reize oder Substanzen, z. B. Hormone, aufnehmen kann. Man unterscheidet Östrogen- und Progesteronre­ zeptoren. Brustkrebszellen, die diese Empfangsstellen haben, werden als Hormon­rezeptor-positiv bezeichnet, fehlen sie, dann ist der Tumor Hormon­ rezeptor-negativ. Die Bestimmung von Hormonrezeptoren bei Brustkrebs ist bedeutsam für die adjuvante (unterstützende) oder palliative (lindernde) Therapie­entscheidung. Diese sogenannten rezeptorpositiven Fälle werden im Hinblick auf den Verlauf der Erkrankung günstiger eingeschätzt als die rezeptornegativen Tumoren. Bei den rezeptorpositiven Patientinnen haben hormontherapeutische Maßnahmen mehr Aussicht auf Erfolg. I Immunsystem Abwehrsystem des Körpers gegen Krankheiten. Wichtige Organe des Immun­ systems: Thymusdrüse, Leber, Milz, Lymphsystem und Knochenmark. Die Abwehrstoffe des Immunsystems haben die Eigenschaft, Fremdsubstanzen zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu aktivieren. Immuntherapie Bei der Immuntherapie von Tumorerkrankungen werden solche Zellen oder Botenstoffe im Organismus eingesetzt, die sich im Dienst der körpereigenen Abwehr befinden. Unter bestimmten Bedingungen kann eine Abwehrreaktion gegen das Geschwulstgewebe erzielt werden. Implantat Bezeichnung für künstliche Stoffe oder Teile, die ersatzweise in den menschlichen Körper eingebracht werden. Inflammatorisches Mammakarzinom Entzündlicher Krebs in der Brust, der in den Lymphbahnen der Haut wächst. Infusion Einführung von Flüssigkeit (z. B. Kochsalzlösung oder Medikamente) in den Körper, besonders über die Blutwege (intravenös). Wörterbuch 108 Interdisziplinär Die Zusammenarbeit mehrerer medizinischer Fachrichtungen betreffend. Invasiv In das umgebende Gewebe wuchernd hineinwachsend. K Karzinogene Substanzen oder Faktoren, die die Krebsentstehung begünstigen. Karzinom Vom Epithelgewebe (Deckgewebe) der Körperorgane ausgehender bösartiger Tumor (z. B. Brust, Darm, Gebärmutter). Die Ausbreitung eines Karzinoms erfolgt durch infiltrierendes Wachstum und greift auf die benachbarten Gewebe, Organe über und bildet Metastasen. Kernspintomografie Sehr genaues diagnostisches Verfahren zur Herstellung von Schnittbildern (Tomogramme) des menschlichen Körpers. Dieses Untersuchungsverfahren ist ohne Strahlenbelastung. Die Technik beruht auf der computergestützten Aufzeichnung von Magnetfeldern. Klinische Studien Wissenschaftliche Untersuchungen mit gesunden oder kranken Menschen, die der Erforschung und Prüfung neuer Behandlungsverfahren (zur Diagnostik und Therapie) dienen. Komplementäre Medizin Bedeutet Ergänzung oder Erweiterung der konventionellen Medizin mit Methoden der Naturheilkunde, z. B. Immuntherapie mit Mistelextrakten, Hyperthermie, orthomolekulare Therapie. Konventionelle Krebstherapie Methoden der Krebsbehandlung, die von der sogenannten Schulmedizin akzeptiert sind: Operation, Bestrahlung, Chemotherapie, Hormontherapie. Knochenszintigrafie Röntgenologische Untersuchung, bei der radioaktive Stoffe gespritzt werden, die sich im Körpergewebe verteilen, gespeichert werden und ein Leuchtbild des untersuchten Organs, ein Szintigramm, hervorrufen. Kurativ Heilend, auf Heilung ausgerichtet. Wörterbuch 109 L Lokalrezidiv Erneutes Auftreten eines bösartigen Tumors der gleichen Art am selben Ort, nachdem der Ersttumor entfernt worden ist. Lymphe Gewebeflüssigkeit. Lymphdrainagen Leichte Streich- und Druckmassage zur Beseitigung von Lymphstauungen. Das Gewebewasser wird durch das Massieren in andere Regionen verteilt, wo es besser abfließen kann. Lymphknoten Die Lymphknoten dienen als Filter für das Gewebewasser (Lymphe) einer Körperregion. Sie sind überall im Körper vorhanden. Metastasierende Krebszellen können sich in den Lymphknoten-Stationen sammeln. Lymphknotensektion Operative Entfernung von Lymphknoten aus der Achselhöhle (Axilla). Lymphödem Übermäßiges Anschwellen des Armes durch Behinderung des Lymphabflusses nach einer Brustkrebsoperation, bei der auch die Lymphknoten unter der Achsel entfernt wurden. M Magnetresonanztomografie (MRT) s. Kernspintomografie. Mammakarzinom Brustkrebs. Mammografie Röntgendarstellung der weiblichen Brüste. In Kombination mit dem Ultraschall ist sie nach wie vor die aussagekräftigste technische Untersuchung zur Früherkennung. Mastektomie Operative Entfernung der weiblichen Brust. Mastopathie Gutartige Veränderung im Drüsengewebe der Brust, die durch die Einwirkung der weiblichen Hormone (Östrogene) beeinflusst wird. Kann zur Bildung von kleinen Zysten führen. Menopause Ausbleiben der Monatsblutung Wörterbuch 110 Metastase Tochtergeschwulst eines bösartigen Tumors, die durch Streuung von Tumorzellen aus dem ursprünglichen Krankheitsherd entsteht. Es wird unterschieden zwischen lokalen Metastasen (in der Umgebung des Tumors), regionären Metastasen (in der nächsten Lymphknotengruppe) und Fernmetastasen, die auf dem Blut- oder Lymphweg übertragen werden und fern des ursprünglichen Tumors wachsen. Mikrometastasen Kleinste Krebszellverbände, aus denen Metastasen entstehen können. Mikroverkalkung Kleinste Kalkablagerungen im Gewebe. Sie werden bei einer Mammografie sichtbar und gelten als karzinomtypisch, wenn sie kristallin aussehen oder feinkörnig in einer Gruppe liegen. N Neoadjuvante Chemotherapie Chemotherapie, die vor einer Entfernung eines bösartigen Tumors angewendet wird. Ziel dieser Methode ist die Verkleinerung des Knotens vor der geplanten Operation. Nodal-negativ Die Lymphknoten sind tumorfrei. Nodal-positiv Die Lymphknoten sind befallen. O Östrogen Weibliches Geschlechtshormon. Onkologie Lehre von Krebserkrankungen. Onkologen sind Ärzte mit speziellen Kenntnissen auf dem Gebiet der Tumortherapie. Osteoporose Erkrankung des Skelettsystems mit Verlust bzw. Verminderung von Knochen­ substanz. Dadurch erhöht sich die Anfälligkeit für Knochenbrüche. P Palliativ Die Symptome lindernd. Bei der palliativen Behandlung geht es um die Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität. Bei der kurativen Behandlung ist das Ziel die Heilung. Palpation Tastuntersuchung durch den Arzt. Wörterbuch 111 Pathologie Lehre von den krankhaften Veränderungen im menschlichen Organismus. Der Pathologe ist der Arzt, der das entnommene Gewebe und die Zellen auf krankhafte Veränderungen untersucht. Perkutan Durch die Haut Port-Katheter Kleiner Kunststoffbehälter, der unter die Haut eingepflanzt und direkt an eine Vene angeschlossen wird. Damit werden Medikamente intravenös verabreicht. Positronen-Emissions-Tomografie (PET) Ein computergesteuertes bildgebendes Verfahren, das die Stoffwechsel­ aktivitäten von Tumorgewebe sichtbar macht. Bei dieser Untersuchung wird nach Aufnahme einer radioaktiv markierten Substanz ein Bild des Körpers oder einzelner Körperabschnitte angefertigt. Tumore und Metastasen weisen meist einen er­höhten Stoffwechsel auf, im Gegensatz zum gesunden Gewebe und heben sich dadurch im tomografischen Bild vom gesunden Gewebe ab. Postoperativ Nach der Operation Prognose Ärztliche Vorhersage über den Krankheitsverlauf. Progression Fortschreiten der Krankheit. Psychoonkologie Spezialgebiet der Psychologie, das sich mit den psychischen Folgen der Krebs­ erkrankung in Forschung und Behandlung beschäftigt. Wichtige Ziele der psychoonkologischen Arbeit sind die Begleitung und Unterstützung der Krebs­ patienten und ihrer Angehörigen bei der seelischen Verarbeitung der Krankheit und die Förderung der verbliebenen Gesundheit und der eigenen Kraftquellen. Punktion Entnahme von Flüssigkeiten aus dem Körper durch Einstich mit einer Hohlnadel zu diagnostischen und therapeutischen Zwecken. Q Quadrant Viertel eines Kreises, wird zur räumlichen Einteilung der Brust gebraucht. Quadrantektomie Entfernung des Quadranten, in dem der Brustkrebs lokalisiert ist. Wörterbuch 112 R Radiatio Kurzform für Strahlenbehandlung. Radio-Chemotherapie Kombinationsbehandlung mit Strahlen- und Chemotherapie. Rehabilitation Alle Maßnahmen, die helfen sollen, um den privaten und beruflichen Alltag wieder aufzunehmen. Dazu gehören u. a. Kuren, Übergangshilfen, Minderung der Berufsund Arbeitsunfähigkeit. Rekonstruktion der Brust Wiederaufbau der Brust durch chirurgischen Eingriff, z. B. durch Silikon-Implantate, mit Kochsalz gefüllte Implantate sowie durch Gewebetransplantate. Remission Tumorrückgang. Es wird zwischen Voll- und Teilremission unterschieden, je nachdem, ob sich der Tumor ganz oder nur teilweise zurückgebildet hat. Eine Voll­ remission kann, muss jedoch nicht mit einer dauerhaften Heilung verbunden sein. Resektion Operative Entfernung von kranken Organteilen. Rezidiv Rückfall, z. B. das Wiederauftreten eines Tumors in der Brust nach vorange­ gangener Behandlung. Risikofaktoren Einflüsse, die die Entwicklung von Krebs begünstigen. S Schnellschnitt-Untersuchung Histologische Untersuchung von Gewebeproben während einer Operation, um erste Aussagen über den möglichen bösartigen Tumor treffen zu können. Sentinel-Lymphknoten-Biopsie Verfahren, bei dem eine radioaktive Substanz in die Nähe des Tumors gespritzt wird. Sie fließt zum sogenannten ersten Lymphknoten, dem Wächterlymphknoten (Sentinel), von dem aus Krebszellen in andere Organe streuen könnten. Anhand eines bildgebenden Verfahrens kann der Operateur während der Operation er­ kennen, ob Lymphknoten befallen sind oder nicht und so u. U. der Patientin die Lymphknotenentfernung ersparen. Sonografie Ultraschalluntersuchung. Diagnosemethode, bei der Ultraschallwellen durch die Haut in den Körper eingestrahlt werden, wo sie an Gewebs- und Organgrenzen zurückgeworfen werden. Mit Hilfe eines Computers werden die Wellen in Kurven und Schattenbilder verwandelt. Es tritt keine Strahlenbelastung auf. Standardisiert Nach festen verbindlichen Regeln ablaufend. Wörterbuch 113 Subkutan Unter der Haut. Supportiva Sammelbegriff für Medikamente und Maßnahmen, die zur Linderung von Beschwerden eingesetzt werden. T Taxane Krebsmedikamente aus Eibenwirkstoffen, die das Wachstum von Krebszellen hemmen und ihre Teilung stoppen. Tumormarker Bestimmte, durch Blutuntersuchung nachweisbare Zellmerkmale, die Aussagen machen können über das Vorhandensein, den Verlauf und die Prognose von Tumoren. Z Zyste Gutartige, mit Flüssigkeit gefüllte Bindegewebskapsel Zytostatika Medikamente, die das Tumorwachstum hemmen. Sie schädigen auch im gewissen Ausmaß gesunde Zellen. Nebenwirkungen können sehr unterschiedlich sein. Sie treten im wachstumsaktiven Gewebe auf wie Haare, Knochenmark, Darmschleimhaut. Nach Absetzen des Mittels verschwinden viele dieser unerwünschten Nebenwirkungen. Zytotoxisch Zellvergiftend, zellschädigend Wörterbuch 114 Briefwechsel Platz für Korrespondenzen Impressum Impressum Ausgabe 2, Juni 2015 Herausgeber: Brustzentrum Passau Klinikum Passau Dok.-Nr. 38928 Gestaltung: Werbeagentur Hauer-Heinrich GmbH Grünaustraße 32 94032 Passau www.hauer-heinrich.de Impressum 117