VL2 01.03.2011 farbig

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Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
Tourismusökonomie: Luftverkehr
01.03.2011
Ökonomische Aspekte
1
Inhaltsverzeichnis 01.03.2011
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
>
2. Ökonomische Aspekte
2.1 Ökonomische Effekte des Luftverkehrs
2.2 Angebots-Aspekte des Luftverkehrs
2.2.1 Flugbeförderung
2.2.2 Fluggesellschaften
2.2.3 Flughäfen
2.3 Nachfrage-Aspekte des Luftverkehrs
2.3.1 Besonderheiten und Determinanten der Nachfrage
2.3.2 Marktsegmentierung
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
2
2.1 Ökonomische Effekte des
Luftverkehrs
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
Gesamtbeitrag des Luftverkehrs zur Bruttowertschöpfung, Einkommen und
Beschäftigung setzt sich zusammen aus:
> Direkten Effekten
•
Leistungen der Luftverkehrswirtschaft (Flugdienste, Flughäfen,
öffentliche Dienste, Luftfahrtindustrie)
> Indirekten Effekten
•
•
Auftragsvergabe der Luftverkehrsunternehmen an Lieferanten
Reiseveranstalter und Reisebüros, Spediteure, Autovermieter, ITDienstleistungen
> Induzierten Effekten
•
•
Konsumnachfrage aus Erwerbseinkommen der im Luftverkehr
Beschäftigten
Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen durch die im
Luftverkehr tätigen Unternehmen und Behörden
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
3
Ökonomische Effekte des Luftverkehrs
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
> Katalytische Effekten
•
Ergeben sich aus der Anziehungskraft, die Flughäfen, Airlines und
Flugzeughersteller auf Unternehmen haben
– Arbeitsplätze
– Endogene Wachstumseffekte
– Wachstumsimpulse (Standorteffekte, wirtschaftliche Aktivitäten
der Luftfahrtunternehmen)
– Beitrag zum Aussenhandel
– Anziehung von Geschäfts- und Freizeitreisenden
– Beeinflussung der Wettbewerbsfähigkeit und
Standortentscheiden von Unternehmen
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
4
2.2.1 Flugbeförderung
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
>
>
Luftverkehr: Gesamtheit aller Vorgänge, die der Ortsveränderung von
Personen, Fracht und Post auf Luftwegen dienen sowie alle damit
verbundenen sonstigen Dienstleistungen
Eigenschaften des Produkts “Flugreise“:
• Immaterielle Dienstleistung, deren Erstellung und Konsum zeitlich
und räumlich zusammenfallen
• Passagier: Vorauszahlungspflicht und keine Umtausch- oder
Rückgabemöglichkeit
• Grundleistung: Beförderung einer Person vom Ausgangspunkt zum
Zielort
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
5
Flugbeförderung
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
>
Servicekette im Luftverkehr:
Quelle: Pompl, W.: Luftverkehr. Eine ökonomische und politische Einführung, Berlin, Heidelberg, New York, 2006, S.87
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
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Zivilluftverkehrsspezifische
Kennzahlen
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
> SKO = Seat kilometers offered
•
SKO = angebotene Sitze x Entfernung in km
> PKT= Passenger kilometers transported
•
PKT = beförderte Passagiere x Entfernung in km
> SLF= Sitzladefaktor
•
SLF in % = (PKT/SKO) x 100
> Stückkosten (unit cost)
•
•
•
unit cost= costs per unit of output (Kosten pro produzierte
Outputeinheit)
Einheit: CHF/SKO, $/SKO, €/SKO, etc.
Für 800 km-Flug im Jahr 2003:
–
–
LCC: RYR 4 Eurocents, EZY 6 Eurocents
National Carriers (LH, AF, BA): 11 Eurocents
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
7
2.2.2 Fluggesellschaften
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
> Unternehmenstypen nach Streckenangebot:
•
•
Netzwerk-Carrier
Streckenspezialist (Selected Point-to-Point-Carrier)
> Unternehmenstypen nach Primärfunktion:
•
•
•
•
•
Nationale Flag Carrier
Rein kommerzielle Fluggesellschaften
Fluggesellschaften mit vorwiegend gemeinwirtschaftlichen Zielen
Devisen Carrier
Touristenzubringer
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
8
Netzwerk-Carrier
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
>
Internationale Fluggesellschaften mit netzorientiertem System
(Strecken, Flugzeiten, Tarife)
>
Breite geographische Abdeckung
>
mehrere Beförderungsklassen
>
Differenzierter Pre-, In- und Post Flight Service als
Positionierungsinstrument durch Produktdifferenzierung
>
Mehrere Nachfragesegmente werden durch Preisdifferenzierung
erschlossen
>
Meistens dominierende Fluggesellschaft im Heimatmarkt
>
Globales Streckennetz
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
9
Netzwerk-Carrier
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
Zu der Gruppe der Netzwerk-Carrier gehören:
> Megacarrier
•
zumeist kommerziell orientierte und private Liniengesellschaft mit
interkontinentalem Streckennetz
> Continental Carrier
•
•
•
unabhängige Liniengesellschaft mit fast ausschliesslich
kontinentalem Streckennetz
Auf Sekundärhubs beheimatet
Touristik-Charterverkehr als wichtiges Geschäftsfeld
> (Nationale) Flag Carrier
•
•
•
Linienfluggesellschaften mit staatlicher Mehrheitsbeteiligung
Monopolist oder Marktführer im Heimatland
Dienen mitunter der nationalen Selbstdarstellung und werden oft
subventioniert
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
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Selected Point-to-Point-Carrier
(Streckenspezialist)
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> Spezialisierte geographische Abdeckung
> Meist nur eine Beförderungsklasse
> Preis oder direkte Streckenführung als
Positionierungsinstrument
> Heimatbasis und kleinere dezentrale Flottenstützpunkte
> Bietet Anschlussflüge an
> Verfolgt autarkes Wachstum (ohne horizontale Kooperation)
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
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Selected Point-to-Point-Carrier
(Streckenspezialist)
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Freizeit und Tourismus (FIF)
Zu der Gruppe der Streckenspezialisten gehören:
> Regionalfluggesellschaft
•
•
•
•
Eigenständige Liniengesellschaft mit kleineren Flugzeugen (meist
unter 100 Sitzplätzen)
Zubringerverkehr (zwischen Regionalzentren und internationalen
Flughäfen)
Ergänzungsverkehr (zwischen Regionalflughäfen)
Interregionalverkehr (zwischen Sekundärflughäfen)
> Ferienfluggesellschaft
•
•
•
Im Chartermodus operierend
Punkt-zu-Punkt-Verkehr auf von Urlaubern frequentierten
Verbindungen
Vertrieb über Pauschalreiseveranstalter
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
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Selected Point-to-Point-Carrier
(Streckenspezialist)
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Freizeit und Tourismus (FIF)
> Low-Cost-Gesellschaft
•
•
•
•
•
Konzentration auf Beförderung im Punkt-zu-Punkt-Verkehr im
Liniendienst
Hocheffizienter Flugbetrieb
Keine kostenlosen zusätzlichen Passagierdienstleistungen
Verkehr zwischen Regionalflughäfen und zweitrangigen Airports
in der Nähe von Ballungszentren
Vertrieb über Internet
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
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Selected Point-to-Point-Carrier
(Streckenspezialist)
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Freizeit und Tourismus (FIF)
> Ad hoc-Charterfluggesellschaft
•
Gelegenheitsverkehr:
– Beförderung von Privatpersonen
– Own Use-Charter für Unternehmen
– Pauschalreisecharter für Events
– Air Ambulance für Krankentransporte
> Corporate Aviation
•
•
Unternehmen nutzen zu individuellen Beförderungszwecken
Business-Jets
Nicht-öffentliche Beförderung
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
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Geschäftssysteme und
Unternehmensstrategien
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
> Linienflugverkehr
•
•
•
•
•
Netz- und Serviceorientierung
Ausrichtung auf Anforderung des Geschäftsreiseverkehrs
Interline-Fähigkeit
Preis- und Produktdifferenzierung
Vertrieb über Reisebüros und Internet
> Chartermodus
•
•
•
•
•
•
Ausrichtung auf preissensible Pauschalreisende (Privatreisende)
Flugketten nach festgelegtem Flugplan
Punkt-zu-Punkt-Verkehr
Einheitsklasse
Vertrieb über Reiseveranstalter und Internet
Nachfragelenkung über starke saisonale Preisdifferenzierung
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
15
Geschäftssysteme und
Unternehmensstrategien
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
> Low Cost-Carrier (LCC)
•
•
•
•
Häufig auch No-Frills-Carriers, Discount-Carriers oder Billigflieger
genannt
Ausrichtung auf preissensible Geschäfts- und Privatreisende
Konsequente Kostenreduzierung beim Produkt
Gründungswelle jeweils nach der Deregulierung (Nordamerika und
UK, später auch Kontinentaleuropa)
> Executive Charter
•
•
•
Ausrichtung auf Geschäftsleute, Künstler und Sportler
Ad-hoc-Gelegenheitsverkehr durch Anmietung eines Flugzeuges
Flugambulanz (REGA)
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
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Kostenstruktur eines europäischen
Netzwerk Carriers
>
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
Geprägt durch hohe Fixkosten und tiefe Grenzkosten
5% 3%
10%
23%
15%
12%
32%
Kerosin
Gebühren
Personal
Flotte
Stationen
Vertrieb
Catering
Quelle: Arthur D. Little (2008): Kostenvorteile der Middle East Carrier – Eine Quantifizierung struktureller und
strategischer Vorteile im Vergleich zu europäischen Netzwerk Carriern, S.20
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
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Kostenvorteile der Golf-Carrier
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
Kostenvergleich EU-Carrier versus Golf-Carrier
35%
30%
25%
20%
EU-Carrier
15%
Golf-Carrier
10%
5%
0%
Kerosin
Gebühren
Personal
Flotte
Stationen
Vertrieb
Catering
Quelle: Arthur D. Little (2008): Kostenvorteile der Middle East Carrier – Eine Quantifizierung struktureller und
strategischer Vorteile im Vergleich zu europäischen Netzwerk Carriern, S.20
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
18
Kostenvorteile der Golf-Carrier
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
Quelle: Arthur D. Little (2008): Kostenvorteile der Middle East Carrier – Eine Quantifizierung struktureller und
strategischer Vorteile im Vergleich zu europäischen Netzwerk Carriern, S.20
Angebot und Nachfrage (14.10.08)
Business-Modelle
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
> Traditionelle Fluggesellschaft
•
•
Eigenerstellung der meisten Leistungskomponenten
Eigene Abteilungen für Flugbetrieb, Verkauf und
Reservierung, Bodenabfertigung, Wartung, Catering, EDV,
etc.
Engineering
Cargo
Sales and
Distribution
Flight
Operations
In-flight
Revenue
Catering
Accounting
Informatics
Ground
Handling
Airline
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
Quelle: Doganis, R: The Airline
Business in the 21st century,
London 2001, S. 216
20
Business-Modelle
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
> Aviation Konzern
•
•
Unternehmensaktivitäten auch in airlinenahen Bereichen
Einzelne Geschäftsfelder werden von Tochterkonzernen
geführt
Engineering
Sales and
distribution
Cargo
Core Airline
Flight
Operations
In-flight
Revenue
Catering
Accounting
Ground
handling
Informatics
Quelle: Doganis, R: The Airline
Business in the 21st century, London
2001, S. 216
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
21
Business-Modelle
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
> Virtuelle Fluggesellschaft
•
•
Konzentration auf Kerngeschäft
Outsourcing der anderen Funktionen
Engineering
Sales and
Cargo
distribution
Core Airline
Flight
Operations
In-flight
Revenue
Catering
Accounting
Ground
handling
Informatics
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
Quelle: Doganis, R: The Airline
Business in the 21st century,
London 2001, S. 216
22
Unternehmensverbindungen
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
Quelle: Pompl, W.: Luftverkehr. Eine ökonomische und politische Einführung, Berlin, Heidelberg, New York, 2006, S.133
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
23
Formen strategischer Allianzen
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
> Streckenspezifische Allianzen
•
Allianz zwischen zwei Fluggesellschaften, die über das
blosse Code Sharing hinausgeht
> Verkehrsgebietsspezifische Allianzen
•
•
Regional: Feeder-Funktion zu den Hubs
Kontinental: Erschliessung von Auslandmärkten
> Globale Allianzen
•
Weltumspannendes Strecken- und Vertriebsnetz durch
Kooperation von Unternehmen aus mehreren
Kontinenten
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
24
Globale Allianzen
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
Allianz
Gründung
1997
1999
2000
Angeflogene Länder
162
134
162
Angeflogene
Flughäfen
975
664
791
455 Mio.
320 Mio.
428 Mio.
21
10
13
Air Canada, Air China,
Austrian, Lufthansa, SAS,
Singapore Airlines, Swiss,
United, US Airways,…
American Airlines,
British Airways,
Iberia, Qantas,…
Air France, Alitalia,
Continental, Delta,
KLM, NWA,…
25,1 %
20,8 %
14,9 %
Beförderte
Passagiere
Anzahl Mitglieder
Bekannteste
Mitglieder
Marktanteil 2008
Quelle: Skyteam (2007), Star Alliance (2007), Oneworld (2007), Dwyer et al. (2010), S.622
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
25
Produkt-/Marktstrategien
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
> Preisführerschaft
•
•
Strategie führt zu Preiskampfrunden mit immer niedrigerem
Preisniveau
Strategie setzt die Kostenführerschaft voraus
> Qualitätsführerschaft / Differenzierung
•
•
Differenzierung zur Erzielung eines einzigartigen
Produktvorteils
Differenzierungsstrategien beziehen sich in der Regel auf
ein grosses Marktsegment
> Selektive Spezialisierung
•
Spezialisierung auf bestimmte Marktfelder und
Kundengruppen
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
26
Flugpreise
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
> Determinanten der Flugpreisfestsetzung
Quelle: Pompl, W.: Luftverkehr. Eine ökonomische und politische Einführung, 2006, S.232
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
27
Preisbildungsstrategien
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
> Kostenorientierte Preisbildung
•
Kosten pro Passagierkilometer abhängig von:
–
–
–
–
–
Flugstreckenlänge
Flugzeuggrösse
Produktqualität
Regionale Kostenunterschiede
Produktivität der Fluggesellschaft
> Nachfrageorientierte Preisbildung
•
Anhand der Ausgabebereitschaft der Abnehmer
> Konkurrenzorientierte Preisbildung
> Yield Management (Ertragsoptimierung, RevenueManagement)
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
28
Voraussetzungen für Yield
Management
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
> Nicht variierbare Kapazitäten (Sitzplatzkapazität vorgegeben)
> Typischerweise hoher Fixkostenanteil und geringe
Grenzkosten für zusätzliche Leistungseinheit (niedrige
variable Kosten für den Verkauf eines ansonsten freien
Sitzplatzes)
> Nachfrage teilbar in verschiedene Segmente mit
unterschiedlichen Zahlungsbereitschaften
> Zeitlich verteilte Nachfrage
> Dienstleistung bereits vor tatsächlicher Nutzung buchbar
> „Verderbliches“ Angebot (Produkt verliert seinen Wert, wenn
es nicht angeboten wird)
> Abruf der aktuellen Verfügbarkeiten und aktuellen Preise
jederzeit möglich
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
29
Yield Management
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
Yield Management-Prozess:
1. Erfassung der historischen Nachfrage
2. Bestimmung der Kundenwertigkeit unter
Berücksichtigung individueller Ertragspotentiale und
strategischer Marketingziele
3. Prognose der zukünftigen Nachfragestruktur
4. Planung von Volumen und Struktur bereitzustellender
Kapazität
5. Preisbestimmung
6. Dynamische Anpassung des Preises
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
30
Distribution
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
>
Distributionskanäle einer Fluggesellschaft
Quelle: Pompl, W.: Luftverkehr. Eine ökonomische und politische Einführung, Berlin, Heidelberg, New York, 2006,
S.281
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
31
Customer Relationship Management
(CRM)
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
> Service Cards
• Platin/Gold/Silver-Cards; in Zusammenarbeit mit
Kreditkartenunternehmen als Co-Branding
• Service Cards bieten zusätzlich zur Zahlungsmittelfunktion weitere
Vorteile wie Priorität auf Wartelisten, Unfallversicherungen, Zugang
zu Flughafenlounges oder Sonderkonditionen bei
Kooperationspartnern
> Kundenstatus
• Besonderer Status für vielfliegende Kunden, je nach Zahl der
geflogenen Meilen oder Höhe des Jahresumsatzes
• Sonderkonditionen und Privilegien bei Upgrades, Zugang zu Lounges
etc.
> Kundendialog
• Ansprache der Kunden durch E-Mails und individuelle Kundenbriefe
mit zielgruppenadäquaten Angeboten
• Teilnahme an Publikumsmessen, Zusendung von
Kundenzeitschriften, telefonische und schriftliche Kundenbefragungen
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
32
Customer Relationship Management
(CRM)
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
> Vielflieger Programme (Frequent Flyer Program, Frequent
Traveller Program)
• Bonussystem einer Fluggesellschaft, wobei der Fluggast je nach
durchgeführtem Flug eine bestimmte Zahl von Bonuspunkten erhält
• Ziel der Bonuspunkte ist die Verknüpfung der Entscheidung für eine
Fluggesellschaft mit früheren und zukünftigen Flügen und das
Gewinnen von Marketinginformationen über den Kunden
> Firmenförderungsprogramme
• Besondere Betreuung der Firmenreisestellen (Key Account
Management)
• Einsatz des Preisinstrumentariums: Rückvergütungen am
Jahresende oder umsatzabhängige Flugpreisnachlässe
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
33
2.2.3 Flughäfen
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
Flughafentypen:
> Megahubs: Herausragende Drehscheiben für internationalen
Luftverkehr
•
•
•
Knotenpunkte für innereuropäische Flüge
Ausgangspunkte interkontinentaler Langstreckenflüge
Homebase für grosse Fluggesellschaften
> Internationale Verkehrsflughäfen:
•
•
•
europäischer Linienverkehr
Verbindungen zu Megahubs und nationalen Flughäfen
Oft hoher Anteil an Charterflügen
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
34
Flughäfen
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
Flughafentypen:
> Regionalflughäfen:
•
•
•
Planmässiger Linien- und Charterverkehr
Verbindungen zwischen Regionalflughäfen und als
Zubringerverbindungen zu internationalen Verkehrsflughäfen
Vorwiegend mit kleineren Flugzeugen
> Verkehrslandeplätze
•
•
•
Kein Instrumenten-Landesystem und Flugverkehrskontrolldienst
Kurze Start-/ Landebahn, häufig Graspiste
Zumeist ein- und zweimotorige Kleinflugzeuge
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
35
Flughäfen in der Schweiz
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
> Nationale Flughäfen:
•
•
•
Zürich-Kloten
Genf-Cointrin
Basel-Mulhouse-Freiburg
> Regionale Flughäfen mit Linien- und Charterverkehr:
•
•
•
•
Bern-Belp
Lugano-Agno
St.Gallen-Altenrhein
Sitten
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
36
Einnahmen von Flughäfen
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
>
Verkehrseinnahmen
•
•
•
>
Lande- und Abstellgebühren
Entgelte für Bodenverkehrsdienste und Handling
Passagiergebühren
Kommerzielle Einnahmen
•
•
•
Vermietung von Gebäuden, Räumen und Flächen
Konzessionsvergabe an die Betreiber von Flugbetriebsdiensten (z.B.
Betankung und Bodenabfertigung)
Geschäfte und Restaurants, Einnahmen aus eigenen Verkaufsaktivitäten,
Catering, Parkgebühren und Werbeflächen
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
37
2.3.1 Besonderheiten der Nachfrage
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
>
Nachfrage unterliegt erheblichen zeitlichen Schwankungen
•
•
>
>
Dadurch relativ niedrige Sitzladefaktoren im Linienverkehr
Im Charterverkehr Einsatzzeiten des Fluggeräts weit unter den technisch
möglichen Betriebszeiten
Nachfrage nach Flugreisen verläuft zyklisch
Nachfragekonzentrationen
•
•
•
•
Juli, August und September
Geschäftsreiseverkehr: Montag und Freitag
Ferienreiseverkehr: Wochenende
Früher Vormittag und später Nachmittag wird von Reisenden als Flugzeit
bevorzugt
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
38
Determinanten der Nachfrage
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
Quelle: Wheatcroft, S,: The Size and Shape of Future Air Traffic, Deventer, 1981, S.104
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
39
Weitere Determinanten der Nachfrage
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
>
Wirtschaftliche Entwicklung
•
•
•
>
Soziale Entwicklung
•
•
•
•
>
Wirtschaftswachstum/konjunkturelle Entwicklung
Handelsverflechtungen
Haushaltseinkommen
Altersstruktur
Familienstruktur
Einstellung der Bevölkerung gegenüber Flugreisen: vom Luxusgut einer
elitären Minderheit zum Konsumgut für die Mehrheit der Bevölkerung in
industrialisierten Ländern
(Ferien-)Reiseverhalten
Reisebeschränkungen und Ausnahmeereignisse
•
•
Visumspflicht, obligatorische Vorausbuchung einer Landleistung,
restriktive Bestimmungen, schikanöse Behandlung durch Grenz- und
Zollstellen
Streiks, politische und militärische Krisen, Naturkatastrophen
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
40
2.3.2 Marktsegmentierung
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
>
Marktsegmentierung nach Reiseanlass
Quelle: Pompl, W.: Luftverkehr. Eine ökonomische und politische Einführung, Berlin, Heidelberg, New York, 2006,
S.195
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
41
Preiselastizität der Nachfrage
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
> Ex/p = (dx/x) / (dp/p)
x: Nachfrage
p: Preis
> Preiselastizität der Nachfrage E =
prozentuale Änderung Nachfragemenge / prozentuale
Preisänderung
> IEx/pI >1: elastische Nachfrage
IEx/pI <1: unelastische Nachfrage
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
42
Preiselastizität der Nachfrage und
Buchungsverhalten
> Privatreisende
•
•
•
•
•
Preiselastisch
Frühbucher
Flexible Reiseplanung
Zumeist in Economy-Class
Niedrigere Ertragswertigkeit
(Sondertarifpassagiere)
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
> Geschäftsreisende
•
•
•
•
•
•
Preisunelastisch
Spätbucher
Unflexible Reiseplanung
Hohe Serviceansprüche
Meistens Häufig-/Vielflieger
Höhere Ertragswertigkeit
(Normaltarifpassagiere)
Quelle: in Anlehnung an Maurer (2006), S.338
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
43
Preiselastizität der Nachfrage
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
Privatreisende
Geschäftsreisende
Kurzstrecke
-1,5
-0,7
Langstrecke
-1,0
-0,3
Quelle: in Anlehnung an Hanlon, P.: Global Airlines – Competition in transnational industry, 3.Aufl., Amsterdam, 2007,
S.25
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
44
Produktanforderungen der
Nachfragegruppen
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
Quelle: Doganis, R.: Flying Off Course, London, 1991, S.189
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
45
Marktsegmente des Privatreisemarktes
Forschungsinstitut für
Freizeit und Tourismus (FIF)
>
Cluster 1: Die Preisorientierten
• Sehen den Ticketpreis als wichtigste Dimension an
• Betrachten Flexibilität als notwendige Nebenbedingung
>
Cluster 2: Die Serviceorientierten
• Legen Wert auf bequeme Sitze
• Beachten den Preis als Massgrösse
• Erwarten ein Mahlzeiten- und Zeitschriftenangebot an den
Flugsteigen
>
Cluster 3: Die Flexibilitätsorientierten
• Verlangen angemessene Umsteige- und Stornierungsmöglichkeiten
• Messen dem Preis eine gewisse Bedeutung zu
Ökonomische Aspekte (01.03.2011)
46
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